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10. Jahrgang I 3 2011 ISSN 1611-0870 I PVSt. F 50117 10,00 zzgl. MwSt. und Versand Zeitschrift für moderne Endodontie I Special Schmerzen unklarer Genese bei einem autistischen Kind I Zahnerhaltende Therapie nach endodontischem Misserfolg I Endodontie und Dentalphobiker I Fachbeitrag Zahnerhalt um jeden Preis? I Anwenderbericht Minimalinvasive Therapie bei der Kronenverlängerung als Implantatalternative I Wirtschaft Versteckte Reserven in der Praxis erkennen und aktivieren I Recht Des einen Freud, des anderen Leid I Fortbildung „Gestiegene Lebenserwartung – Endodontie und Zahnerhalt“ Endodontischer Schmerz – Misserfolge, Revision, Prävention

Endodontischer Schmerz – Misserfolge, Revision, Prävention · ger Zeit bietet sich MTA (mineral trioxid aggregate) als alternative Medikamenten- gruppe an. Der Vorteil liegt in

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EDITORIAL

Viele Patienten sind ganz verwirrt, wenn bei ihnen die Diagnose gestellt wird: „Der Zahnist tot.“ Zunächst ist eine Erklärung notwendig, warum ein Zahn, der tot ist, nochSchmerzen verursacht. Hat der Zahnarzt seine Erläuterung über den Pathomecha-nismus der Pulpititis oder apikalen Parodontitis beendet, bleibt ihm nicht erspart, nundie Notwendigkeit einer Wurzelkanalfüllung zu erwähnen. Hierbei ist es wichtig, ob derZahn eine periapikale Läsion aufweist oder nicht. Einen ganz besonderen Stellenwert nehmen die Zähne mit nicht abgeschlossenemWurzelwachstum ein. Die Herausforderung besteht darin, dass durch den offenen Apexes erheblich erschwert wird, eine randständige Wurzelfüllung zu erzielen. Außerdemmüssen bei der Therapie mit Kalziumhydroxid mehrere Sitzungen eingeplant werden,welche sich bei den oft sehr jungen Patienten als schwierig erweisen könnten. Seit eini-ger Zeit bietet sich MTA (mineral trioxid aggregate) als alternative Medikamenten-gruppe an. Der Vorteil liegt in der Ein-Schritt-Apexifikation im Vergleich zum traditio-nellen mehrzeitigen Vorgehen. Natürlich nur, wenn der Zahnarzt es schafft die klebende(immer da wo es nicht erwünscht ist), zementartige Masse an den offenen Apex zu be-fördern. Ist dies gelungen, kann MTA mit einer ausgezeichneten Biokompatibilität einegegen bakterielle Invasion dichte Füllung darstellen. Nicht zu vergessen ist MTA auchals Material für eine Überkappung oder bei einer Perforation anwendbar. Nun ist esmöglich, den nach koronal hin verbleibenden Anteil mit Guttapercha abzufüllen, dabeistellen die dünnen Wände eine erhöhte Frakturgefahr dar, weswegen vorsichtig kon-densiert werden sollte. In den meisten Fällen handelt es sich um Frontzähne, die durchein Trauma bedingt eine endodontische Behandlung dieser Art benötigen. In diesen Fäl-len ist es kein großer Aufwand, die definitive Restauration, sprich eine Kompositfüllung,im Anschluss an die Wurzelkanalbehandlung zu applizieren. In solchen Fällen kann zuradhäsiven Stabilisierung die Kompositfüllung bis in den Wurzelkanal eingebracht wer-den und somit eine Fraktur im zervikalen Bereich vorbeugen. Bei Molaren kann trotz ei-ner adhäsiven Aufbaufüllung eine Fraktur eintreten. Deswegen sollte so zeitnah wiemöglich eine definitive Versorgung, welche bei großen Defekten immer noch die Über-kronung darstellt, erfolgen. Infolgedessen können bei sehr hohem Zerstörungsgrad adhäsiv einbringbare Stiftsysteme zu Hilfe genommen werden. Eine postendodonti-sche adäquate Versorgung ist genauso wichtig, wenn nicht ausschlaggebender für denErfolg als eine gut durchgeführte Wurzelkanalbehandlung. Zu guter Letzt ist die Mitentscheidung des Patienten für den Erfolg der Therapie und derAbwendung des Schmerzes nicht zu unterschätzen. Deswegen ist es sinnvoll, vor Be-ginn der Behandlung ein aufklärendes Gespräch zu führen und z. B. durch partizipativeEntscheidungsfindung zu einem gemeinsamen Konsens zu kommen. Dabei sollte dieAlternative der Zahnextraktion bzw. Unterlassung der Therapie nicht unausgesprochenbleiben, damit der Patient das Gefühl hat, aktiv an der Entscheidung teilgehabt zu ha-ben. Gerade bei Behandlungen mit hoher Zuzahlung – was heutzutage bei endodonti-scher Therapie leider immer häufiger der Fall ist, kann so ebenfalls juristischen Folge-problemen entgegengewirkt werden.

Dr. med. dent. Arzu Tuna

Endo, Endo, Endo … und was wenn nicht???

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INHALT

Editorial3 Endo, Endo, Endo …

und was wenn nicht???Dr. med. dent. Arzu Tuna

Special6 Schmerzen unklarer Genese bei

einem autistischen Kind Dr. med. dent. Arzu Tuna, ZA Umut Baysal

10 Zahnerhaltende Therapie nachendodontischem MisserfolgDr. (RO) Gabriel Tulus, Dr. Thomas Weber

16 Endodontie und DentalphobikerDr. med. dent. Philipp Plugmann

Fachbeitrag18 Zahnerhalt um jeden Preis?

Dr. Günther Stöckl

22 Die chemische WurzelkanalaufbereitungProf. Dr. Peter Städtler

Anwenderbericht26 Schnell, komfortabel und

übersichtlichDr. Holger Scheller

28 Minimalinvasive Therapie bei der Kronenverlängerung alsImplantatalternativeProf. Dr. Marcel Wainwright

Wirtschaft32 Versteckte Reserven in der

Praxis erkennen und aktivierenHarald Gensler

Recht36 Des einen Freud,

des anderen LeidRA Dr. Karl-Heinz Schnieder, RA Felix Ismar

Fortbildung46 „Gestiegene Lebenserwartung –

Endodontie und Zahnerhalt“Dr. Nora Bergmann, ZÄ Susanne Hahner

38 Herstellerinformationen

42 News

44 Tipp

50 Kongresse, Impressum

Alle mit Symbolen gekennzeichneten Beiträge sind in der E-Paper-Version der jeweiligen Publikation auf www.zwp-online.info mit weiterführenden Informationen vernetzt.

n Autistische Patienten können eine besondere Heraus-forderung für den Arzt darstellen. In unserem Fall konntenach versuchter medikamentöser Behandlung über ei-nen längeren Zeitraum und Vorstellungbei diversen Ärzten verschiedener Fach-richtungen einem siebenjährigen autis-tischen Kind durch eine Behandlung un-ter Vollnarkose geholfen werden. DieVerdachtsdiagnose einer Karies am nichtdurchgebrochenen 36 stellte sich alsnicht zutreffend heraus. Nach Entfernendes Zahnes war eine Wucherung des Pul-pagewebes erkennbar, welche Ursacheder Schmerzen war. Nach Extraktion desZahnes war der Patient schmerzfrei.

Ausgangssituation und Befund

Am 9.9.2008 stellte sich der Patient zumersten Mal in der chirurgischen Ambu-lanz des Zentrums für Zahn-, Mund- undKieferheilkunde der Universität zu Köln vor. Die Mutterkam auf Anraten des Hausarztes, um das Kind wegenunklarer Schmerzen weiter untersuchen zu lassen. Linus leidet an frühkindlichem Autismus, auch Kanner-Syndrom genannt. Aufgrund des frühzeitigen Auftre-tens hat er eine stark eingeschränkte Sprachentwick-lung, dazu kommen motorische Beeinträchtigungen.Allergien waren nicht bekannt. Der Patient nahmwegen der ständigen Schmerzen Benuronsaft ein. Beider Erstvorstellung am 9.9.2008 konnte kurzzeitig eineintraorale Untersuchung durchgeführt werden, wobei

klinisch keine pathologischen Befunde zu erkennenwaren. Der intraorale Zustand zeigte keine Läsionenund die Mundschleimhaut erschien, soweit dies beur-

teilbar war, unauffällig. Aufgrund derAngaben der Mutter konnte die Regio036 infrage kommen, woraufhin dieSpekulation aufkam, es könne sich umeinen Durchbruchsschmerz handeln.Klinisch war jedoch kein Anhalt für ei-nen bevorstehenden Durchbruch gege-ben.Am 24.9.2008 stellte sich die Mutter mitihrem Sohn erneut mit den gleichenSchmerzen vor, und teilte mit, dass sie amVorabend den Notdienst aufgesucht hat-ten. Leider konnte klinisch weder im Not-dienst noch in der erneuten Untersu-chung etwas Pathologisches festgestelltwerden. Mit viel Mühe und Geduldkonnte jedoch ein OPG erstellt werden,auf dem die fragliche Stelle gut diagnos-tizierbar war. An dem nicht durchgebro-

chenen Zahn 36 zeigte sich eine deutliche koronale Auf-hellung unter der okklusalen Schmelzschicht (Abb. 1).

Diagnose und Therapieplanung

Klinisch handelte es sich um ein vollständiges, karies-freies Milchgebiss. Auf dem OPG vom 24.9.2008 wurdevon einer kariösen Läsion unklarer Genese ausgegan-gen, aus der sich eine Pulpitis entwickelt haben könnte.Da aufgrund des Krankheitsbildes und dem damit ver-

Special

6ENDODONTIE JOURNAL 3/2011

Schmerzen unklarer Genese bei einemautistischen KindDr. Tuna beschreibt in der vorliegenden Kasuistik das Szenario eines autistischen Kindes,welches monatelang an nicht definierbaren Schmerzen litt. In der Poliklinik für Zahn -erhaltung und Parodontologie in Köln wurde nach einigen klinischen Untersuchungen eineradiologische Diagnostik durchgeführt, um anschließend das Kind unter Intubations -narkose zu therapieren. Auf dem OPG zeigte sich an einem nicht durchgebrochenen Zahndirekt unter dem Zahnschmelz eine koronale Aufhellung unklarer Genese.

Dr. med. dent. Arzu Tuna, ZA Umut Baysal/Köln

Abb. 1: OPG mit deutlich erkennbarer koronaler Aufhellung am nicht durchgebrochenen 36. – Abb. 2: Regio 036 ohne pathologischen Befund. –Abb. 3: Zustand nach Eröffnung der Regio 036. Kaum einsehbare Situation, Zahn 36 sitzt sehr weit kaudal.

Linus

bundenen unkooperativen Verhalten des Patienten so-wie der Invasivität des Eingriffs eine ambulante Be-handlung nicht infrage kam, wurde die Therapie unterVollnarkose geplant.

Operatives Vorgehen

Am 29.9.2008 wurde unter Vollnarkose ein erneuter Befund erhoben. Auch bei genauerer Inspektion konn-ten keine kariösen Läsionen beobachtet werden. Es han-delte sich um ein kariesfreies vollständiges Milchgebiss.Regio 036 stellte sich reizlos dar. Es konnte keine Schwel-lung und keine Rötung erkannt werden (Abb. 2). Infolge-dessen wurde ein minimalinvasiver Schnitt durchge-führt, um eine Einsicht zu ermöglichen. Der Zahn stelltesich weiter kaudal dar, was die Inspektion erschwerte(Abb. 3). Nach teilweisem Entfernen der okklusalenSchmelzschicht konnte keine kariöse Läsion ertastetwerden, woraufhin der Zahn vorsichtig getrennt undentfernt wurde (Abb. 4 und 5). Anstatt kariösen Dentins war jedoch unter der Schmelz-schicht undefinierbares Weichgewebe zu erkennen. DieVermutung lag nahe, dass es sich um pulpales Gewebehandelt, welches teilweise nekrotisch geworden war(Abb. 6). Die Verbindung zur eigentlichen Pulpakammerwar schwindend gering (Abb. 7). Die Extraktionswundewurde nach dem Eingriff dicht vernäht (Abb. 8).

Medikamentöse Behandlung

Der Patient nahm aufgrund der Schmerzen bereits einAnalgetikum (Nurofensaft) und zusätzlich wegen desVerdachts auf eine Entzündung ein Antibiotikum (Amo-xicillinsaft) ein. Das Antibiotikum wurde noch zwei Tagenach dem Eingriff fortgeführt. Da der Patient schmerz-frei war, konnte die Einnahme des Analgetikums, seitlanger Zeit zum ersten Mal, einen Tag nach der erfolgrei-chen OP eingestellt werden.

Verlauf

Die Symptome und die individuellen Ausprägungen desAutismus sind vielfältig. Sie können von leichten Verhal-

Abb. 4: Distales Fragment des entfernten Zahnes. – Abb. 5: MesialesFragment des entfernten Zahnes.

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tensproblemen an der Grenze zur Unauffälligkeit bis zurschweren geistigen Behinderung reichen. Bei Linus ist leider die sprachliche Kommunikation nichtmöglich. Er konnte somit nicht in einer für uns als Be-handler wünschenswerten Art antworten. Er verstandjedoch vieles und zeigte sich kooperativ, wenn man ihmAnweisungen erteilte. In diesem Fall kam hinzu, dass dasbildgebende Verfahren sich zwar schwer durchführenließ, aber nicht unmöglich war. Es ist von Vorteil, das Interesse des autistischen Kindes zuwecken und die Gegenstände als Hilfsmittel zu benutzen,an denen Interesse gezeigt wird. Auf diese Weise kann derPatient Vertrauen aufbauen, was wiederum dem Behand-lungsablauf zugute kommt. Nach diesem bewährten Tell-Show-Feel and Do-Prinzip konnte Linus auch in den Recallaufgenommen werden.1 Linus kommt seitdem zur regel-mäßigen Kontrolle und hat sich mittlerweile an den Zahn-arztbesuch gewöhnt. An für Linus positiven Tagen kannsogar eine Zahnreinigung durchgeführt werden.

Diskussion

Betrachtet man die Literatur über Zahngesundheit undAutismus, so findet man gegensätzliche Aussagen. Je-doch überwiegt die Datenlage, dass autistische Kindereine höhere Kariesprävalenz als andere Kinder zeigen,sodass Autismus von einigen Untersuchern als Risiko-faktor für ein erhöhtes Kariesaufkommen gezählt wer-den kann.2Die Studiengruppe um Bassoukou konnte in einerUntersuchung, bei der ebenfalls Speichelfließrate undPufferkapazität gemessen wurde, keinerlei Unter-schiede bei den Messwerten zeigen und die Probandenwiesen gleiche Karieserfahrung auf.3 GegensätzlicheUntersuchungswerte konnten bei autistischen Kindernaus der Türkei demonstriert werden, die jedoch einer an-deren Altersgruppe angehörten. Loo et. al. bestätigten diese Aussage, dass autistischeKinder weniger Karieserfahrung haben.4 Somit könnteauch der elterliche Einfluss auf den verminderten Sü-ßigkeitenkonsum im jungen Kindesalter einen positi-ven Effekt auf die Zahngesundheit gezeigt haben, wobeidie meisten anderen Untersuchungen mit gegensätz-lichen Ergebnissen in höheren Altersgruppen (6 bis 16Jahre) ermittelt wurden.Da sich die Behandlung von autistischen Kindern in derRegel als schwierig erweist, zeigt sich die Kombination

von kinderpsychiatrischer und zahnmedizinischer Be-handlung als erfolgsversprechend.5In unserem Fall zeigte der Patient im Alter von siebenJahren keine kariösen Läsionen. Die interessante Dia-gnose des schmerzverursachenden 36 konnte nichtmit Autismus in Zusammenhang gebracht werden.Im Prinzip handelte es sich um eine Form der Pulpitismit jedoch ungewöhnlicher Ursache. Eine geschlos-sene Pulpitits wird typischerweise durch Bakterien ander Wurzelspitze hervorgerufen, wodurch ein Blut-stau mit einer Abklemmung der abführenden Venenentsteht.6

In dem vorliegenden Krankheitsfall ist diese Art Ab-klemmung mechanisch erfolgt, nämlich durch abnor-male Dentinproduktion während der Wachstums-bzw. Dentinogenese. Eine ähnliche Situation stellenPulpahörner dar, die teilweise bis zur Schmelz-Dentin-Grenze reichen können.7 Diese bleiben aufgrund ihresgeringen Ausmaßes in der Breite vital und rufen keinePulpitis hervor. Im Fall von Linus ist die basale Stielung,die der einzige Verbindungspunkt zur eigentlichenPulpakammer war, zu eng, um den Anteil der abge-klemmten Pulpa zu ernähren und vital zu halten. Zuderartigen Pulpaveränderungen konnten leider keineDaten aufgefunden werden.Vor Kurzem fand eine Kontrolluntersuchung von Linusstatt. Mittlerweile zeigen sich einige bleibende Zähne.Es waren keine kariösen Läsionen vorhanden und auchkeine Schmerzen, ausgehend von ähnlicherSituation wie damals am nicht durchgebro-chenen 36. n

Die Autorin wäre über Rückmeldungen und Hinweiseauf bestehende Daten, die die beschriebene Pulpaveränderung betreffen, dankbar.

Special

8ENDODONTIE JOURNAL 3/2011

KONTAKT

Dr. med. dent. Arzu TunaPoliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, Bereich Kinderzahnheilkunde Zentrum für Zahn-, Mund- und KieferheilkundeUniversität zu KölnKerpener Str. 3250931 KölnE-Mail: [email protected]

Abb. 6: Pulpales Gewebe direkt unter der Schmelzschicht. – Abb. 7: Entfernung zur Pulpakammer eindeutig. – Abb. 8: Verschluss der Wunde.

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n Endodontische Misserfolge haben ihre Ursache meistin einer persistierenden Infektion des Wurzelka -nalsystems. Grundlage einer jeden erfolgreichen endo -dontischen Revisionsbehandlung ist also primär die Elimination der Infektion. Die Wurzelspitzenresektion als chirurgisches Verfahreneiner endodontischen Sekundärbehandlung gilt seitLangem gemeinhin als wertvolle Ergänzung der ortho-graden Endodontie, wenn Primärbehandlung und or-thograde Revision fehlgeschlagen sind. Aber auch wennsie heute noch eine durchaus populäre Therapiemaß-nahme zu sein scheint, lässt sich die Ursache des Miss -erfolges, das Hauptproblem der intrakanalären Infek-tion, damit häufig nicht zufriedenstellend beseitigen. Der Beitrag möchte mögliche Ursachen des Scheiternsendodontischer Behandlungen diskutieren und anhandvon Beispielen aufzeigen, wie auch komplexe Behand-lungssituationen durch orthograde Revisionen be-herrscht und in welchen Fällen chirurgische Eingriffezum Erreichen eines Therapieerfolges notwendig wer-den können.

Prätherapeutische Erwägung

Orthograde endodontische Primärbehandlungen kön-nen Erfolgsquoten von weit über 90 Prozent erzielen,1wenn sie einem adäquaten Behandlungsprotokoll kom-promisslos folgen. Die allgemein erreichten und publi-zierten Erfolgsquoten liegen allerdings häufig deutlichniedriger. Eine deutsche Studie aus 1997 bewertet ledig-lich 14 Prozent der untersuchten Wurzelfüllungen als injeder Hinsicht einwandfrei,2 eineStudie aus 1991 berichtet über Er-folgsquoten von etwa 40 Prozent.3Neben vergleichsweise seltenenMisserfolgen wegen Wurzelfraktu-ren oder parodontaler Probleme sinddie Ursachen endo dontischer Fehl-schläge meist suboptimale endo -dontische4,5 oder prothetische6 Be-handlungen bzw. postendodonti-sche Versorgungen.

Jede Diagnose eines endodontischen Misserfolgs erfor-dert zwangsläufig zwei prinzipielle prätherapeutischeErwägungen: a) ob der Zahn erhalten werden kann oder soll. Hierbeihelfen folgende drei Fragen7: Ist der Zahn langfristig erhaltungsfähig und adäquatwiederherzustellen?Diese Frage klärt primär endodontische Aspekte ab. Sogilt zum Beispiel ein längsfrakturierter Zahn in der Regelnicht als erhaltungsfähig. Ist der Zahn erhaltungswürdig, d. h. ist sein Erhalt im Rah-men des therapeutischen Gesamtkonzeptes sinnvoll? Diese Frage widmet sich parodontalen und protheti-schen Gesichtspunkten. Zähne, deren Funktionsfähig-keit restaurativ nicht wiederhergestellt werden kann,gelten als nicht erhaltungswürdig, vor allem dann,wenn sie zudem keine kaufunktionelle, ästhetische oderprothetisch strategische Bedeutung haben. Wünscht der Patient nach adäquater Aufklärung denZahnerhalt? Hierbei gewinnen die für die durchzufüh-rende Therapie entstehenden Kosten in letzter Zeit im-mer größere Bedeutung. b) wie der Zahn erhalten werden kann oder soll. Soll derErhalt konservativ über eine orthograde Revision oderchirurgisch über eine Wurzelspitzenresektion (WSR) an-gestrebt werden? Diese Entscheidung zwischen konservativem und chir-urgischem Zahnerhalt wird maßgeblich von erkennba-ren Ursachen des Scheiterns der endodontischen Vorbe-handlung und einer Einschätzung der Erfolgswahr-scheinlichkeit beider Behandlungsoptionen im konkre-ten Fall beeinflusst.

Special

10ENDODONTIE JOURNAL 3/2011

Zahnerhaltende Therapie nach endodontischem MisserfolgBetrachtet man die Ergebnisse weltweiter Untersuchungen, so ist die Erfolgsquote endo -dontischer Behandlungen deutlich niedriger, als es der Stand der Wissenschaft und Tech-nik in der Zahnmedizin vermuten ließe. Diese Misserfolge werden nicht selten unreflektierteiner scheinbar prinzipiell limitierten Erfolgsquote endodontischer Eingriffe zugeschrie-ben, ohne zu berücksichtigen, dass in vielen dieser Fälle bereits bei der PrimärbehandlungGrundregeln aseptischer und antiseptischer Arbeitskonzepte missachtet und diese Feh-ler auch während der weiteren Therapiemaßnahmen nicht korrigiert wurden.

Dr. (RO) Gabriel Tulus/Viersen, Dr. Thomas Weber/Krumbach

Abb. 1a Abb. 1b Abb. 1c

Ungeachtet der Tatsache, dass in der wissenschaft-lichen Literatur für orthograde Revisionen Erfolgsquo-ten zwischen 69 und 94 Prozent angeben werden,8–10

wird in der zahnärztlichen Praxis offenbar immer nochsehr rasch die Indikation zur WSR gestellt. So zeigt eineStatistik der Kassenzahnärztlichen Bundesvereini-gung,11 dass im GKV-Bereich auf 100 orthograd behan-delte Wurzelkanäle etwa 14 WSR ausgeführt werden. Inendodontisch ausgerichteten (Fach-)praxen entfallenauf 100 konservative Behandlungen hingegen wenigerals drei chirurgische, obwohl sich in diesen Praxen die„Problemfälle“ häufig konzentrieren.12

Indikationen der WSR

Ein möglicher Grund mag dafür sein, dass dieser Eingriffbereits von Partsch 1899 als chirurgische Behandlungs-methode der radikulären Zysten sowie der chronischenapikalen Parodontitis beschrieben wurde.13 Auch in ak-tuellen Lehrbüchern finden sich für die WSR zahlreicheIndikationen, so z.B. die Entfernung echter Zysten, insuf-fiziente Wurzelkanalbehandlungen, frakturierte Instru-mente im Wurzelkanal, persistierende „apikale Aufhel-lungen“ und nichtinstrumentierbare stark gekrümmteWurzelkanäle.14 Berücksichtigt man die klassische15,16

und jüngere17–19 Literatur zur Pathogenese und Mikro-biologie apikaler Parodontitiden sowie die heute gege-benen Behandlungsmöglichkeiten20–22 vor dem Hinter-grund der im Vergleich zur orthograden Revision niedri-geren Erfolgsquote der WSR (hier werden Erfolgsquotenzwischen 25 und 90 Prozent berichtet,23 wobeiNachresektionen einer gescheiterten WSR im unte-ren Bereich liegen24), sollte der tradierte „breite“ In-dikationsbereich der WSR einer kritischen Wertungunterzogen werden. Vor dem Hintergrund heutigererweiterter Diagnose- und Therapiemöglichkeitenmithilfe des Dentalmikroskops25 erscheinen zu-nächst die „echten Zysten“ als klare Indikation einerWSR, wobei die Diagnose „radikuläre Zyste“ alleinanhand des Röntgenbefundes unsicher, wennnicht unmöglich ist.26

Eine weitere Indikation der WSR ist sicher eine api-kale Parodontitis an mit Stift versorgten Zähnen,wenn der Stift nicht gefahrlos für eine orthogradeRevision entfernbar ist oder die prothetische Kon-struktion eine orthograde Revision nicht zulässt. Als relative Indikationen gelten frakturierte Instru-mente in apikalen Kanalabschnitten und persistie-

rende Aufhellungen/Schmerzsymptomatik nach ortho-graden endodontischen Behandlungen, die entspre-chend der „Good Clinical Practice“27, den Qualitätskrite-rien der ESE28 o. ä. ausgeführt wurden. Hohe Erfolgsquoten (66 bis 87 Prozent) bei der Entfer-nung von Instrumentenfragmenten o. Ä. aus dem Wur-zelkanal29,30 legen auch in diesen Fällen eine orthogradeRevision als Therapie der ersten Wahl nahe. Gelingt es,ein Instrumentenfragment zu passieren und das Wur-zelkanalsystem chemomechanisch aufzubereiten unddicht abzufüllen, so ist die Entfernung des Fragmentsnicht mehr zwingend notwendig (Abb. 1a–c). Ist ein be-troffener Zahn klinisch symptomfrei, kann ein Fragmentunter der Voraussetzung regelmäßiger Verlaufskontrol-len im Kanal belassen werden.31

Insbesondere bei Zähnen mit großen periapikalen Lä-sionen oder weiten apikalen Foramina lassen sich beider Wurzelfüllung apikale Überstopfungen von Sealeroder erweichter Guttapercha gelegentlich nicht vermei-den. Auch wenn die Erfolgsquote in diesen Fällen mögli-cherweise etwas geringer ist,32,33 ist die bloße Anwesen-heit von überpresstem Sealer insbesondere dann keineRechtfertigung für eine chirurgische Korrektur, wennder betroffene Zahn klinisch und radiologisch symp-tomlos ist. Viele Sealer weisen eine sehr gute Biokompa-tibilität auf,34,35 und kleine Sealerextrusionen an apika-len und/oder lateralen Foramina (Abb. 5), sogenannte„Schilder-Puffs“, werden von vielen anerkannten Endo -dontologen als Ausweis einer besonders guten Behand-lung angesehen. Tatsächlich sieht man oft, dass auchgroße periapikale Läsionen in Anwesenheit einer Sealer-

11ENDODONTIE JOURNAL 3/2011

Special

Abb. 2a Abb. 2b Abb. 2c Abb. 2d

Abb. 3c Abb. 3d

Abb. 3a

Abb. 3b

überpressung vollständig ausheilen, ohne dass ein chi -rurgischer Eingriff erfolgte (Abb. 2a–d). Ungünstige Rahmenbedingungen verhindern heutevielerorts endodontische Behandlungen, die anerkann-ten Qualitätsrichtlinien durchgängig entsprechen. Undgilt dies teilweise schon für Erstbehandlungen, so trifftes für Revisionen umso mehr zu. Daher verwundert esnicht, dass eine WSR öfter in Auftrag gegeben oderdurchgeführt wird, als es notwendig oder sinnvoll wäre(Abb. 3a–d). In dem Fall auf Abbildung 3 konnten alle in-frage kommenden Zähne erfolgreich orthograd revi-diert werden. Die meisten Misserfolge nach Wurzelkanalbehandlun-gen treten infolge einer persistierenden Infektion desWurzelka nalsystems auf (Abb. 4a –4c).36,37 Folgt einer in-suffizienten Wurzelkanalbehandlung eine Wurzelspit-zenresektion, die die mikrobiologischen Ursachen derpersistierenden Entzündung außer Acht lässt und nichteliminiert, kommt es auch hier meist nicht zu einer Rück-bildung der pathologischen Veränderungen. In diesenFällen hilft die Durchführung einer WSR (wenn über-haupt) nur für kurze Zeit, da die mikrobielle Besiedlungdes Wurzelkanalsystems durch die operative Entfer-nung der Wurzelspitze nicht beseitigt wird. Allein einekausale Therapie mit Bekämpfung der Infektion im Ka-nalsystem kann zum Langzeiterfolg führen (Abb. 5 a–b).

Revision – orthograd oder chirurgisch?

Das folgende, auf die Fragestellung „Revision – ortho-grad oder chirurgisch?“ fokusierte Fallbeispiel zeigt, dass selbst bei einer scheiternden chirurgischen Sekun-därbehandlung eine orthograde Revision Therapie derWahl sein kann. Denn eine wiederholte Resektion nach

Misserfolg eines ersten chirurgischen Eingriffs wird mitdeutlich niedrigeren Erfolgsquoten von 36 bis 59 % an-gegeben, sodass in der Praxis im Regelfall die Extraktionbevorzugt wird. Im Fall von Abbildung 6a bis d stellte sich der Patient beiuns aufgrund von anhaltenden Problemen mit seinenoberen Frontzähnen vor, die infolge eines Traumas vor einigen Jahren endodontisch behandelt worden waren.Diese Zähne seien zwischenzeitlich jeweils zwei- bisdreimal resiziert worden. Der Patient berichtete überDruckempfindlichkeit und immer wieder auftretendeFisteln im Bereich der Zähne 11–21. Das Hauptanliegendes Patienten war die Klärung der Frage, ob außer derExtraktion der Zähne, wie vom Hauszahnarzt empfoh-len, auch andere Therapiemöglichkeiten bestünden.Nach umfassender Untersuchung und Aufklärungwurde dem Patienten die orthograde Revision der Be-handlung empfohlen, wobei eine nachträgliche chirur-gische „Korrektur“ mit Entfernung des möglicherweiseinfizierten Knochenersatzmaterials aus dem periapika-len Raum nicht ausgeschlossen wurde.Nach Entfernung der alten Wurzelkanalfüllungen undDesinfektion der Wurzelkanalsysteme wurde an denentsprechenden Zähnen jeweils ein MTA-Plug (Abb. 6b)appliziert. Die Wurzelkanalfüllungen erfolgten thermo-plastisch (SystemB, BeeFill, AHplus als Sealer), wobei derZahn 22 wegen eines Wurzelrisses (Abb. 6c) adhäsiv wur-zelgefüllt wurde (Resilon unterhalb des MTA-Plugs). Die klinischen und röntgenologischen (Abb. 6d) Nach-untersuchungen über einen Zeitraum von über zweiJahren waren unauffällig, die Zähne anhaltend be-schwerdefrei und in Funktion. Die ehemalige Fistel warklinisch bereits nach der ersten Behandlungssitzungnicht mehr zu erkennen. Trotz aller Fortschritte im Bereich orthograder endodon-tischer Behandlungstechniken gibt es Situationen, dienach Ausschöpfung aller orthograder Therapieoptio-nen einen chirurgischen Eingriff erfordern. Im nächsten Fall (Abb. 7a–f) wurde der Patient zur Abklä-rung der Erhaltungsmöglichkeiten des Zahnes 16 über-wiesen. Im Rahmen der beim Hauszahnarzt begonne-nen Revision wurden zwei Silberstifte aus den distobuk-kalen und palatinalen Wurzelkanälen orthograd ent-fernt, wobei die Entfernung des sich im MB befindlichenSilberstiftes nicht gelang (Abb. 7a). Unter örtlicher Betäubung und Einzelzahnisolierungmittels Kofferdam wurde die provisorisch gelegte Fül-lung entfernt und die Wurzelkanaleingänge unter Zu-

Special

12ENDODONTIE JOURNAL 3/2011

Abb. 4a Abb. 4b Abb. 4c

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nun bis zur Vereinigung mit dem MB1 Kanal, etwa 3 mmvor dem Apex. Eine weitere mechanische Aufbereitungoder ggf. ein Passieren des Silberstiftes, um die Anwen-dung der Braiding-Technik zu ermöglichen, war nicht ri-sikolos möglich. Somit wurde die chemomechanischeAufbereitung des MB1–MB2 Wurzelkanalsystems, ein-schließlich ultraschallaktivierter Spülung41 bis etwa3 mm vor dem röntgenologischen Apex durchgeführt.Nach Vervollständigung der chemomechanischen Auf-bereitung der DB und palatinalen Wurzelkanäle wurdeeine thermoplastische Wurzelfüllung nach der vonSchilder aufgeführten Technik42 durchgeführt, wobeials Sealer AH+ (DENTSPLY DeTrey, Konstanz) zum Ein-satz kam. Im Rahmen der röntgenologischen Kontrollenach der Downpack-Phase konnte man keine Sealer -extrusion apikalwärts der aufbereiteten Kanalarealedes mesiovestibulären Wurzelkanalsystems erkennen(Abb. 7c). Der Zahn wurde anschließend mit Kompositverschlossen. Zur abschließenden Röntgenkontrolleder Wurzelfüllung und besseren Ermittlung der Posi-tion des Silberstiftes wurden eine orthoradiale und einedistoexzentrische Röntgenaufnahme in der Halbwin-keltechnik durchgeführt.

Special

14ENDODONTIE JOURNAL 3/2011

Abb. 6a Abb. 6b Abb. 6c Abb. 6d

Abb. 7d Abb. 7f

Abb. 7a Abb. 7c

Abb. 7e

Abb. 7b

Special

Eine Woche nach der Behandlung war der Zahn weiter-hin nicht kaubelastbar, woraufhin ein apikal-chirurgi-scher Eingriff empfohlen wurde. Nach Bildung einesMukoperiostlappens, dessen Mobilisierung apikalwärtsund Trepanation der vestibulären Kompakta wurde diemesiovestibuläre Wurzel mit dem über die Wurzelspitzeragenden Silberstift dargestellt. Nach Abtrennung desextrakanalären Teils des Stiftes mittels eines Mikroskal-pels zur Vermeidung der Entstehung von Metallspänenwurde die Qualität des apikalen Verschlusses unter Den-talmikroskop bei 24-facher Vergrößerung geprüft. Auf-grund der mangelnden apikalen Obturation des ovalenForamens und ihrer dunklen Verfärbung wurde die Wur-zelspitze schonend resiziert und der sich noch im Wur-zelkanal befindliche Silberstift dargestellt. Nach sono-abrasiver retrograder Wurzelkanalaufbereitung (Abb. 7d)einschließlich Abtragung des Silberstiftes über eineLänge von 4 mm, Desinfektion der retrograden Kavitätmit CHX 2 % und Blutstillung wurde die vollständigeEntfernung des Silberstiftes und eventuell im Rahmender Präparation entstandener Silberspäne röntgenolo-gisch kontrolliert und dokumentiert. Nach abschließen-der Trocknung des Wurzelkanals mittels sterilen Papier-spitzen konnte die retrograde Wurzelfüllung mit Pro-Root-MTA durchgeführt werden. Auch der retrogradeVerschluss mit MTA und dessen Dichte wurde röntgeno-logisch überprüft (Abb. 7e). Der Zahn war nach dem Eingriff symptomlos. Wegen derbestehenden Frakturgefahr wurde kurz nach dem Ein-griff überkront. Zwei Jahre nach dem Eingriff war derZahn weiterhin symptomfrei. Die durchgeführte Rönt-genkontrolle war unauffällig (Abb. 7f) und die intraoraleKontrolle zeigte reizlose Verhältnisse. Das Nichterreichen des erwünschten Ergebnisses derorthograden Therapie, d.h. vollständige Stiftentfernungund chemomechanische Aufbereitung bis zum physio-logischen Foramen im mesio-vestibulären Wurzelkanal-system, indizierte in diesem Fall jedoch auch nichtzwangsläufig die Durchführung der chirurgischenMaßnahme. Die Indikation zur chirurgischen Entfer-nung des sich oberhalb der Wurzelspitze befindlichenSilberstiftanteils ergab sich primär aus der persistieren-den stechenden Schmerzsymptomatik bei Kaubelas-tung. Bei der unter Sichtkontrolle durchgeführten Prü-fung der apikalen Situation und die erkennbar mangel-hafte Abdichtung durch den Silberstift und Sealer er-möglichte in diesem Fall nur die Wurzelspitzenresektionmit entsprechender retrograder Wurzelkanalaufberei-tung und -füllung das Erreichen einer adäquaten Obtu-rationsqualität.

Fazit

Vorrangiges Ziel jeder zahnerhaltenden Therapie nachendodontischem Misserfolg ist die Ausheilung einer be-stehenden pathologischen Veränderung im periapika-len Bereich und damit die Erhaltung des Zahnes in seinerFunktion. Die Entscheidung zwischen konservativer undchirurgischer Therapieoption wird dabei maßgeblich

von erkennbaren Ursachen des Scheiterns der endodon-tischen Vorbehandlung und einer Abschätzung der Er-folgswahrscheinlichkeit der jeweiligen Behandlungs-möglichkeit im konkreten Fall beeinflusst. Therapeutisch gewünscht ist bei beiden Optionen einbakteriendichter Wurzelkanalabschluss, entweder amoriginären Foramen oder am Resektionsquerschnitt,dem „Neoapex“. Die Wurzelspitzenresektion stellt aberkeinen Ersatz für eine exakte primäre Wurzelkanalbe-handlung dar.43 Denn ein alleiniger chirurgischer Eingrifferreicht keine Reduktion der Wurzelkanalkontamination. Die methodische Qualität vorliegender Studien zur Dif-ferenzialindikation der WSR wird nach heutigen Evidenz-kriterien als eher gering eingestuft.43 Insbesondere hin-sichtlich der Therapieentscheidung zwischen alleinigerorthograder endodontischer Revisionsbehandlung undWSR gibt es nur einzelne prospektiv randomisierte ver-gleichende Therapiestudien, deren Behandlungsmetho-diken nicht immer heutigen Standards entsprechen.44,45

Die in den letzten Jahren immens gewachsenen Mög-lichkeiten orthograder Behandlungstechniken und desdazu verfügbaren Instrumentariums ermöglicht esheute, in sehr vielen Fällen auch endodontische Misser-folge durch orthograde Revisionsbehandlungen sekun-där zum Erfolg zu führen. Die tradierten „breiten“ Indi-kationen zum chirurgischen Zahnerhalt müssen, auchvor dem Hintergrund, dass Daten zur realen Versor-gungssituation nach apikaler Chirurgie aus epidemio -logischen Studien nicht vorliegen,43 immer einer kriti-schen Wertung unterzogen werden. Die Indikationsstel-lung zur Durchführung einer Wurzelspitzenresektionsollte sich daher nicht an den augenblicklichen Gege-benheiten in einer Praxis, sondern an den tatsächlichentherapeutischen Möglichkeiten und dem aktuellstenWissensstand orientieren. Interessanterweise finden sich in den letzten Jahren inder Literatur tatsächlich Fallberichte46–48 zu orthogra-den Revisionen nicht erfolgreicher Wurzelspitzenresek-tionen. Bislang liegen aber noch keine statistischen Da-ten dazu vor, da eine Erfolg versprechende Durchfüh-rung dieser Behandlungsoption erst durch die Einfüh-rung des Dentalmikroskopes in die Endo dontie möglichwurde. Für eine weitergehende Bewertung dieser viel-versprechenden neuen endodontischen Be-handlungstechnik sind also weitere Untersu-chungen erforderlich. n

15ENDODONTIE JOURNAL 3/2011

KONTAKT

Dr. Gabriel TulusLindenstraße 33b41747 ViersenTel.: 0 21 62/1 29 04E-Mail: [email protected]

Dr. Thomas WeberDr. Weber & Partner, ZahnärzteKarl-Mantel-Str. 1886381 Krumbach

n Nach aktuellen Erkenntnissen hat sich innerhalb derZahnärzteschaft ein erkennbarer Bewusstseinswandelim Umgang mit Zahnbehandlungsängsten vollzogen(Thom 2011, S. 4). Demnach werden heutzutage dieseseelischen und verhaltensbezogenen Einschränkungenbei Patienten wesentlich ernster genommen als früher.Zahnärzte sind sich im Klaren darüber, dass hier beson-dere Anforderungen vorliegen, sich mit den Ängstenund Nöten betroffener Patienten zu befassen. Auch las-sen sich Rückschlüsse auf eine substanzielle Bereit-schaft unter deutschen Zahnärzten „zur Fort- undWeiterbildung zu klinischen Aspekten der Zahnbehand-lungsängste und zum Umgang mit solchen Angstpa-tienten konstatieren“ (Thom 2011, S. 4). Allerdings wirdlaut Mehrstedt (2007, S. 9 f.) hierzulande in der zahnme-dizinischen Grundausbildung zwar die Vermittlungpsychologischer Kenntnisse gefordert, in der universitä-ren Ausbildung werden nach Angaben dieses Autors diebetreffenden Inhalte dann jedoch oftmals nicht ausrei-chend vertieft. Ein besonders ausgeprägtes „phobischesPotenzial“ weisen nach derzeitigem Erkenntnisstanddie (chirurgischen) endodontischen Eingriffe auf.

Zahnbehandlungsängste: Grundlagen und Übersicht

Kennzeichen, Abgrenzung und diagnostische ErfassungDie „International Classification of Diseases“ (ICD) führtZahnbehandlungsängste als manifeste psychische Störungen mit der Erkrankungscharakteristik eines speziellen phobischen Belastungserlebens auf (WHO2007, ICD-Rubrik 40.2). Mithin gibt es nicht „die“ Zahn-behandlungsangst. Vielmehr sollte von Zahnbehand-lungsängsten gemäß Mehrstedt et al. (2009, S. 235) besser in der Pluralform gesprochen werden, da die Ur-sachen dieser Störungen multikausal und das klinischeErscheinungsbild durchaus heterogen sein können. Dieentsprechenden Ängste können sich beispielsweise aufeine spezifische zahnärztliche Maßnahme beziehenoder aber auf das gesamte Behandlungs-Setting. Jöhrenund Sartory (2002, S. 17) weisen darauf hin, dass auch dieÜbergänge zwischen einem gleichsam normalen Un -behagen vor einem Zahnarztbesuch und manifestenZahnbehandlungsängsten oftmals fließend sind. Ge-rade vor einem solchen Hintergrund kann es sinnvollsein, mögliche Zahnbehandlungsängste und deren Aus-

maß anhand valider diagnostischer Verfahren zu be-werten. Hierzu wurden in der Vergangenheit insbeson-dere Fragebögen und unterschiedlich strukturierte Ab-fragen zur Patientenselbsteinschätzung erarbeitet undfür den deutschen Sprachraum angepasst (Jöhren undSartory 2002, S. 39 ff.).

PrävalenzNach relativ übereinstimmenden Angaben in der Litera-tur findet sich für Deutschland eine Bevölkerungs-gruppe von etwa 5 bis 10 %, bei denen nicht mehr nur vonansatzweisen Zahnbehandlungsängsten gesprochenwerden kann, sondern von einem phobischen Mustermit dem Resultat eines weitgehenden oder völligen Ver-meidens erforderlicher Kontroll- oder Eingriffsterminebeim Zahnarzt. Offenbar nehmen nur etwa 20 bis 30 %der Menschen tatsächlich angstfrei einen Zahnarztter-min wahr (Halsband 2011, S. 24). Zieht man die interna-tionale Literatur heran, so stellen Ängste vor einer zahn-ärztlichen Behandlung in den entwickelten Ländern ge-radezu ein „large-scale public health problem“ mit einerje nach Region anzunehmenden Prävalenz bis hin zu20 % dar (Collado et al. 2008, S. 35).

AuswirkungenAls längerfristige Konsequenz von manifesten Zahnbe-handlungsängsten können sich weitere schwerwie-gende Probleme ergeben. Die Lebensqualität von Den-talphobikern ist zumeist erheblich eingeschränkt (Mehr-stedt et al. 2002, Croft-Barnes et al. 2010). Im ungüns -tigsten Fall resultiert eine Negativspirale aus Angst,Vermeidung und Zahnschäden, die Mehrstedt (2007, S. 5)folgendermaßen kennzeichnete: „Die durch die Angstimmer wieder bestätigte Hilflosigkeit kann ein schwin-dendes Selbstwertgefühl zur Folge haben, und der zu-nehmende, durch das Ausweichverhalten verursachteZahnverfall führt dazu, dass die Angst weiter verstärktwird. Diese Menschen nehmen häufig nur bei starkenSchmerzen zahnärztliche Hilfe in Anspruch oder vermei-den sie ganz. Dies hat oft zur Konsequenz, dass die Zähnederart verfallen, dass Zahnschmerzen und schlecht aus-sehende oder abgebrochene Zähne es den Menschen un-möglich machen, den Arbeitsplatz zu behalten oder einnormales soziales Leben zu führen.“ Ein durch Zahnbe-handlungsängste bewirktes Vermeidungsverhalten be-lastet durch den im Endeffekt bzw. zwangsläufig extremhohen Sanierungsaufwand der Zähne das gesamte Sys-

Special

16ENDODONTIE JOURNAL 3/2011

Endodontie und Dentalphobiker

Überlegungen zur Gestaltung der Behandlungssituation in der Praxis

In dem vorliegenden Beitrag soll der Frage nachgegangen werden, inwieweit sich Praxis-bedingungen und Praxismanagement sowohl im Sinne der Problempatienten als auch derBehandlungsqualität, also das Erreichen der endodontischen Therapieziele trotz Phobie-bedingung, gestalten und optimieren lassen.

Dr. med. dent. Philipp Plugmann/Leverkusen

tem der zahnärztlichen Versorgung, die Krankenkassenund Versichertengemeinschaft.

Endodontische Maßnahmen und Zahnbehandlungsängste

Endodontische Maßnahmen und phobisches PotenzialHinsichtlich der Ätiologie von Zahnbehandlungsängs -ten ist von einer multikausalen Verursachungsstrukturauszugehen bei der Erfahrungen, der (psycho-)sozialeHintergrund und auch dispositionelle Faktoren eine Rollespielen (Janke und v. Wietersheim 2009, S. 420 f.). Auf je-den Fall wird die Entwicklung von Dentalphobien durchtraumatische Erlebnisse bei Zahnbehandlungen, etwaunerwartete und heftige Schmerzen oder auch ein rohesVerhalten eines Behandlers, entscheidend gebahnt (Ma-cher 2005, S. 37; Bisping 2009, S. 2). Invasive endodonti-sche Maßnahmen und hierbei wiederum insbesondereWurzelkanalbehandlungen lösen bei vielen Patienten of-fenkundig in einem besonderen Maße Angst aus oderstoßen auf diesbezügliches Vermeidungsverhalten. Ge-rade bei der endodontischen Therapie neigen Patientenauch dazu, im Vorfeld eine hohe Schmerzhaftigkeit an-zunehmen bzw. ein späteres (tatsächliches) Schmerz -empfinden zu überschätzen (Watkins et al. 2002). Auto-ren wie etwa van Wijk und Hoogstraten (2006, S. 386)machten im Zusammenhang mit ihrer Analyse der pro-blematischen Koppelung von Schmerzerwartungen undAngstauslösung in der Endodontie darauf aufmerksam,dass manche Patienten sogar die Zahnextraktion einem„root canal treatment“ vorziehen würden.

Endodontie und Dentalphobiker: Gestaltungs- und BewältigungsansätzeDie endodontische Behandlung beinhaltet sowohl fürDentalphobiker als auch für die involvierten Zahnärzteeine erhebliche Belastung und erfordert qualifizierte Ge-staltungssmaßnahmen einschließlich einer effizientenAnxiolyse (Mathers 2010). Die Wahl des geeigneten Vor-gehens sollte zunächst stets eine gründliche Anamneseund diagnostische Sicherung umfassen. Offenkundigwerden aber zur Verfügung stehende valide und prakti-kable diagnostische Selbsteinschätzungsverfahren fürZahnbehandlungsängste (Patient) in den zahnärzt-lichen Praxen eher unzureichend genutzt; statt dessenfließen in die diesbezügliche Diagnostik teils Zufallsef-fekte oder die „Intuition“ von Behandlern mit ein (Jöhrenund Sartory 2002, 36). Die Anwendung einer Vollnarkosenamentlich bei Endodontiephobikern gewährleisteteine einfach erscheinende Lösung, um störende Verhal-tenseffekte seitens dieser Problempatienten auszu-schalten. Letztlich handelt es sich hier aber um ein symp-tomatisches Vorgehen, das eine tatsächliche Bewälti-gung der Angststörung nicht leisten kann. Als sinnvolleAlternative zu einer Anästhesiefokussierung bieten sichinsbesondere bei den Endodontiephobikern Kombina-tionen von anxiolytischen und schmerzreduzierendenVorgehensweisen mit praktikablen Entspannungs- undDesensibilisierungsverfahren an. Konkrete Hinweise zur

Umsetzung solcher Verfahren und zu ihrer Effizienz aufempirischer Basis veröffentlichte u.a. die AmsterdamerArbeitsgruppe um de Jongh (de Jongh und ten Broeke2009). Die Wirksamkeit derartiger psychologischer Ver-fahren, früher oftmals skeptisch eingeschätzt, wird in derGegenwart berechtigterweise deutlich positiver be -wertet (Höfel 2010). In bestimmten Fällen wird natürlichdie substanzinduzierte Versorgung der Dentalphobikernicht entbehrlich sein. In diesem Zusammenhang findetin der neueren Fachdiskussion die qualifizierte Nutzungdes schon im 19. Jahrhundert bekannten, aber zwischen-zeitlich in Vergessenheit geratenen Lachgases als eineMöglichkeit zur sicheren und effizienten Sedierung pho-bischer Patienten gerade bei endodontischen Maßnah-men wieder ein gesteigertes Interesse (Mathers 2010).

Fazit und Schlussfolgerungen

Manifeste Zahnbehandlungsängste haben in der Bevöl-kerung eine durchaus nicht zu unterschätzende Präva-lenz. Endodontische Maßnahmen weisen hierbei beson-deres „phobisches Potenzial“ auf. Im Handling solcher Pa-tienten und auch von Verdachtsfällen kann durch die In-tegration von standardisierter Dentalphobiediagnostikin das Praxismanagement ein klarer Nutzwert erbrachtwerden. Eine unmittelbare Nutzenstiftung für phobischePatienten in der zahnärztlichen Praxis entfalten auch diemittlerweile zur Anwendungsreife entwickelten Ent-spannungs- und Desensibilisierungsverfahren, die gege-benenfalls mit der Gabe von Anxiolytika oder auch der injüngerer Zeit vermehrt diskutierten Lachgassedierungkombiniert werden können. In der Regel wird die Orien-tierung auf solche speziellen psychologisch-zahnärzt-lichen Module gezielte Schulungen nicht nur der Zahn-ärzte, sondern auch der zugehörigen Praxisteams erfor-dern. Diese Fort- und Weiterbildung sollte nach Mög-lichkeit auch das Verhalten und die Kommunikationgegenüber Dentalphobikern jenseits der unmittelbarenEingriffssituation am Behandlungsstuhl thematisieren(Compliance-Aufbau). Kritisch ist darauf hinzuweisen,dass solch eine Orientierung zunächst einmal einen nichtunbeträchtlichen Aufwand darstellt und auch der Rege-lung entsprechender kassenrechtlicher Fragen bedarf.Andererseits dürfte jede erfolgreiche Anstrengung, vor al-lem die extremen Dental- bzw. Endodontiephobiker fürregelmäßige zahnärztliche Kontroll- und Behandlungs-maßnahmen gleichsam zurückzugewinnen, im Endef-fekt eine auch gesundheitsökonomische Entlastung dar-stellen und zu einer eindeutigen Verbesserungder gesamten Lebensqualität betroffener Pa-tienten beitragen. n

17ENDODONTIE JOURNAL 3/2011

Special

KONTAKT

Dr. med. dent. Philipp Plugmann M.Sc., MBA, ZahnarztLudwig-Erhard-Platz 1, 51373 LeverkusenE-Mail: [email protected]: www.zahnarzt-plugmann.de

n Die diagnostischen Überlegungen vor dem Beginn ei-ner endodontischen Behandlung beinhalten eine medi-zische, psychosoziale, dentale und endodontische Ein-schätzung. Am Ende dieser diagnostischen Phase mussschließlich die Entscheidung getroffen werden, ob demPatienten am besten mit dem Erhalt oder der Extraktiondes Zahnes geholfen ist. Obwohl häufig die endodonti-sche Behandlung die geringste Belastung für medizi-nisch kompromittierte Patienten darstellt, können man-che Krankheitsbilder die endodontische Behandlungbeeinflussen und zu bestimmten Modifikationen füh-ren. Auch wenn in einer Vielzahl von Literatur diesesThema abgehandelt wird,5–7 ist das Gespräch mit denbehandelnden Allgemeinmedizinern vor Behandlungs-beginn immer zu empfehlen. Darüber hinaus beeinflus-sen hauptsächlich dentale Überlegungen die Entschei-dungsfindung. In den folgenden Fällen wird die für diejeweilige Therapie zugrundeliegende Entscheidung be-gründet.

Frontzahnbereich

In der ästhetischen Zone muss zwischen der Behand-lung oder der Extraktion eines Zahnes und damit zwi-schen der Möglichkeit eines zusätzlichen Knochenver-lustes und einer Verschlechterung der Ausgangssitua-tion für eine spätere Implantatversorgung durch zulange konservative Behandlungsversuche (chirurgischeKronenverlängerung, parodontale Problematik, subgin-givale Karies etc.) sorgfältig abgewägt werden.8 Zumales Studien gibt, die eine größere Vorhersagbarkeit desErfolges bei Versorgung mit Implantaten sehen.9 Balevizeigte in seiner Studie eine ähnliche Überlebenswahr-

scheinlichkeit von Brückenversorgungen und Einzel-zahnversorgungen sowohl endodontisch behandelterZähne als auch mittels Implantaten.

1. Patientenfall Der Patient wurde aufgrund von Aufbissproblemen vorprothetischer Neuversorgung an Zahn 12 zur weiterenAbklärung überwiesen. Das Röntgenbild zeigte eine un-vollständige Wurzelfüllung an Zahn 12. Der Zahn war miteinem Stift und einer Metallkeramikkrone versorgt. Dieschüsselförmige Aufhellung an Zahn 12 deutete zusätz-lich auf ein parodontales Problem hin (Abb. 1). Es wurdemit dem Patient ein mikrochirurgischer explorativer Ein-griff zur weiteren Diagnostik vereinbart. Hierbei zeigtesich das Ausmaß der knöchernen Destruktion und eskonnte mesial und distal eine Vertikalfraktur verifiziertwerden (Abb. 2). Der Zahn wurde extrahiert (Abb. 3) undder Patient zur weiteren Versorgung mittels Implanta-tion nach Knochenaugmentation (Abb. 4) an einen Spe-zialisten für Implantologie überwiesen.Aufgrund der besseren Prognose entschied sich der Pa-tient nach umfassender Aufklärung in diesem Fall fürdie Extraktion. Einige Studien zeigen erfolgreiche Be-handlungen von Zähnen mit Vertikalfrakturen. Arikan etal.11 replantierten einen Zahn, dessen Vertikalfrakturextraoral mit Komposit versorgt worden war und zeig-ten ein positives Follow-up nach 18 Monaten. Sie folger-ten hieraus, dass dieser Therapieansatz eine realistischeAlternative zur Extraktion ist, wiesen aber auch auf diemöglichen Nachteile bei Versagen der Therapie hin. Oz-turk und Unal12 zeigten sogar einen vierjährigen positi-ven Verlauf nach Replantation eines Zahnes, der eben-falls extraoral mit einem selbstätzenden dual härtendenKompositzement versorgt worden war. Rajan et al. 13 ver-

Fachbeitrag

18ENDODONTIE JOURNAL 3/2011

Zahnerhalt um jeden Preis?Bereits 1952 forderte deVan den Erhalt oraler Strukturen dem Ersatz derselben vorzuziehen:„Our goal should be the perpetual preservation of what remains rather then the meticulousrestoration of what is missing.“ Endodontische Behandlungen zeigen heute eine Über -lebensrate zwischen 92,9% und 97%.1–4 Vor Behandlungsbeginn hat jedoch der Klinikereine Vielzahl diagnostischer Überlegungen anzustellen, die die Langzeitprognose des behandelten Zahnes erheblich beeinflussen können.

Dr. Günther Stöckl/Rottenburg

Fall 1 – Abb. 1: Das Röntgenbild zeigte eine unvollständige Wurzelfüllung an Zahn 12. – Abb. 2: Bei einem mikrochirurgischen explorativen Eingriffzur weiteren Diagnostik zeigte sich das Ausmaß der knöchernen Destruktion und es konnte mesial und distal eine Vertikalfraktur verifiziert wer-den. – Abb. 3: Der Zahn wurde extrahiert. – Abb. 4: Der Patient wurde an einen Spezialisten für Implantologie überwiesen.

sorgten in ihrem Fallbericht die Vertikalfraktur mittelsKompression der beiden Fragmente mit einer Miniatur-schraube. Takeuchi et al.14 zeigten in ihrer Studie einemittlere Survivalrate von Zähnen mit Vertikalfrakturenvon 42 Monaten.

2. PatientenfallDer Patient stellte sich aufgrund persistierender Schmer-zen nach einer Wurzelspitzenresektion alio loco vor. Zu-dem war er mit dem ästhetischen Erscheinungsbild desZahnes nicht glücklich (Abb. 5 und 6). Die Röntgenaus-gangsaufnahme zeigte ein unvollständig gefülltes Wur-zelkanalsystem an Zahn 12 (Abb. 7). Der Zahn war mit einem konfektionierten Stift und einer insuffizientenKompositversorgung restauriert. Nach vollständiger Ka-riesentfernung erfolgte die Überprüfung, ob eine Präpa-ration eines Ferrules ohne Verletzung der biologischenBreite möglich wäre. Die Präparation eines Ferrules spielteine entscheidende Rolle in der Frakturresistenz endo -dontisch behandelter Zähne, wie Tan et al.15 in ihrer Studiezeigten. Bei der Notwendigkeit einerweiteren parodontalchirurgischenMaßnahme im Sinne einer chirurgi-schen Kronenverlängerung hättenwir uns, im Konsens mit dem Patien-ten, aufgrund des dann noch ungüns -tigeren Kronen-Wurzel-Verhältnis-ses zur Extraktion entschieden. Es er-folgte die Revision der unvollständi-gen Wurzelfüllung, der Verschlussdes Neo-Apex mit der MTA-barriertechnique und die Insertion einesGlasfaserstiftes und ein adhäsiverAufbau (Abb. 8). Alio loco erfolgte die

Versorgung des Zahnes mit einer Vollkera-mikkrone. Das Recallbild nach vier Jahrenzeigt keine apikale Pathologie und der Pa-tient ist beschwerdefrei (Abb. 9).Der Patient ist starker Raucher, die Alterna-tivversorgung wäre mit einer implantat-gestützten Einzelzahnversorgung oder einer konventionellen Brückenversorgungmöglich gewesen. Eine konventionelle Brückenversorgunglehnte der Patient ab. Nach einer umfas-senden Aufklärung über die in Studienberichtete größere Komplikationsratevon Rauchern bei Implantationen undaugmentativen Eingriffen16–19 entschiedsich der Patient für die endodontischeTherapie.

3. Patientenfall Die Patientin wurde zur endodontischenTherapie an Zahn 11 überwiesen. Alio locowar es zur lateralen Perforation beim Ver-such der Darstellung des Kanalsystemsgekommen. Das vom Überweiser über-lassene Röntgenbild zeigte Zahn 11 mit ei-nem Instrument in der Perforationsstelle

(Abb. 10). Eine Perforation stellt per se keine Indikationzur Extraktion dar, da heute mit MTA Perforationen Er-folg versprechend therapiert werden kann. Bedeutendeprognostische Faktoren sind die Lokalisation, die Größeund die Zeit. Da eine Verzögerung der Perforationsde-ckung die Prognose des Zahnes verringert, sollte eine so-fortige Deckung erfolgen.20,21 Ansonsten ist heute abereine Deckung Erfolg versprechend.22,23 Da die Perfora-tionsstelle aber mit dem Sulkus in Verbindung stand,entschied sich die Patientin nach erfolgter Aufklärunggegen die endodontische Therapie an Zahn 11.Eine implantologische Versorgung lehnte die Patientinaus Kostengründen ab und entschied sich für eine konventionelle prothetische Lückenversorgung. Diesmachte eine Revision der insuffizienten Wurzelkanal-behandlung an Zahn 12 nötig. Nach Stiftentfernungund erneuter endodontischer Therapie (Abb. 11) er-folgte die prothetische Brückenversorgung alio loco.Das Kontrollröntgenbild nach drei Jahren zeigt stabileVerhältnisse (Abb. 12).

19ENDODONTIE JOURNAL 3/2011

Fachbeitrag

Fall 2 – Abb. 5–6: Der Patient hatte persistierende Schmerzen nach einer Wurzelspitzen -resektion und war mit dem ästhetischen Erscheinungsbild des Zahnes nicht glücklich. – Abb. 7: Unvollständig gefülltes Wurzelkanalsystem an Zahn 12. – Abb. 8: Revision derunvollständigen Wurzelfüllung, der Verschluss des Neo-Apex mit der MTA-barriertechnique, Insertion eines Glasfaserstiftes und adhäsiver Aufbau. – Abb. 9: Das Re-callbild nach vier Jahren.

Fall 3 – Abb. 10: Vom Überweiser überlassenes Röntgenbild zeigte Zahn 11 mit einem Instrumentin der Perforationsstelle. – Abb. 11: Stiftentfernung und erneute endodontische Therapie. – Abb. 12: Das Kontrollröntgenbild nach drei Jahren.

Seitenzahnbereich

4. PatientenfallWeit verbreitet ist die Meinung, dass eine Retention pa-rodontal-behandelter, aber hoffnungsloser (Knochen-verlust � 70 %) Zähne zu einem beschleunigten Kno-chenabbau des benachbarten Alveolarknochens führenwürde. Machtei und Hirsch zeigten in einer retrospekti-ven Studie 2007, dass diese Zähne nach Behandlung so-gar einen leichten Knochengewinn verzeichnen konn-ten.24 Im posterioren Bereich kann deshalb über eine Re-tention solcher Zähne nachgedacht werden. Aus diesemGrund, und um günstige Voraussetzungen für die spä-tere Implantation zu erreichen, wurden bei dieser Pa-tientin drei Seitenzähne primär endodontisch behan-delt. Ziel dieser endodontischen Therapie war kein lang-fristiger Erhalt der Zähne, sondern eine Ausheilung derapikalen Pathologie und somit eine bessere Vorausset-zung für die spätere Implantation. Rass25 zeigte in sei-nem Fallbericht einen ähnlichen Ansatz. Er zeigte, dassdurch endodontische Therapie die periapikalen Patholo-gien eliminiert wurden und die Anatomie des Alveolar-knochens wiederhergestellt wurde. Zusammenfassendfolgerte er durch die endodontische Therapie eine bes-sere Ausgangssituation für die spätere Implantation.Eine entzündungsfreie Situation bei Implantation istnötig. Tseng et al.26 berichten sogar von einem Implan-tatverlust aufgrund einer periapikalen Aufhellung an einem benachbarten Zahn.Das Ausgangsröntgenbild der Patientin zeigte einen frak-turierten Zahn 14. Die Zähne 14, 15 und 16 wiesen ausge-prägte periapikale Pathologien auf (Abb. 13). Es erfolgte dieendodontische Therapie der Zähne und die parodontaleBehandlung. Nach zwölf Monaten zeigte sich die apikale

Situation stabilisiert (Abb. 14). Nun erfolgte alio loco dieExtraktion und Insertion von drei Implantaten (Abb. 15).

5. Patientenfall Der Patient stellte sich mit unklaren Beschwerden anZahn 26 vor. Die endodontische Diagnostik ergab einevertikale Wurzelfraktur. Während die Ausgangsröntgen-aufnahme keinen pathologischen endodontischen Be-fund ergab (Abb. 16), zeigte sich klinisch nach Darstellungdes Kanalbodens und der Kanäle eine Fraktur in mesio-distaler Richtung. Diese lief hinter den beiden mesialenKanälen vorbei und ging zentral durch den distalen Kanal(Abb. 17). Nach ausführlicher Aufklärung des Patientenund Ablehnung seinerseits einer implantologischen Lö-sung oder der Versorgung mit einer Brücke wurde mit derBehandlung begonnen. Nach endodontischer Behand-lung erfolgten der adhäsive Aufbau und die Wurzelresek-tion der distalen Wurzel. Durch den Frakturverlauf warennun auch der palatinale Anteil des Zahnes und der me-siobukkale Anteil des Zahnes getrennt. Der Zahn wurdemit einem Langzeitprovisorium versorgt. Nach zwölfWochen erfolgte die Nachpräparation und Abformungfür die prothetische Versorgung (Abb. 18) Bei der Herstellung der prothetischen Versorgung wurdeauf eine sorgfältige parodontalhygienische Konstruktionder Versorgung geachtet. Abbildung 19 zeigt die Kontroll -aufnahme 36 Monate nach Eingliederung der Versor-gung. Die Entscheidungsfindung Extraktion oder Zahner-halt ist bei Involvierung des Furkationsbereiches von Sei-tenzähnen immer erschwert. Obwohl die Involvierungdurch eine Fraktur wie im vorliegenden Fall immer dieLangzeitprognose eines Zahnes vermindert, ist die Extrak-tion nicht immer Mittel der Wahl. Mit einer wurzelresekti-ven Therapie können solche Zähne behandelt werden.

Fachbeitrag

20ENDODONTIE JOURNAL 3/2011

Fall 4 – Abb. 13: Das Ausgangsröntgenbild der Patientin zeigte einen frakturierten Zahn 14. Die Zähne 14, 15 und 16 wiesen eine ausgeprägte peri-apikale Pathologie auf. – Abb. 14: Nach zwölf Monaten zeigte sich die apikale Situation stabilisiert. – Abb. 15: Es erfolgte alio loco die Extraktion undInsertion von drei Implantaten.

Fall 5 – Abb. 16: Die Ausgangsröntgenaufnahme ergab keinen pathologischen endodontischen Befund. – Abb. 17: Nach Darstellung des Kanal -bodens und der Kanäle zeigte sich eine Fraktur in mesio-distaler Richtung. – Abb. 18: Nach zwölf Wochen erfolgte die Nachpräparation und Ab-formung für die prothetische Versorgung. – Abb. 19: Die Kontrollaufnahme 36 Monate nach Eingliederung der Versorgung.

Klavan27 berichtete über die erfolgreich durchgeführteTherapie an 34 Zähnen mit einem Beobachtungszeit -raum von 11 bis 84 Monaten, von denen nur einer auf-grund einer rekurrierenden Symptomatik entfernt wer-den musste. Hamp et al. führten für die erfolgreiche Be-handlung ihrer Fälle eine außerordentlich gute Mund-hygiene ihrer Patienten an.28 Aufgrund der Morphologievon Seitenzähnen ist eine alleinige Amputation derWurzel parodontalhygienisch oft nicht erstrebenswert.In diesem Fall war dies aufgrund des Frakturverlaufs inmesio-distaler Richtung über den Pulpenboden auchgar nicht möglich. Grennstein nannte die Entfernungsowohl des radikulären als auch entsprechenden koro-nalen Anteils des Zahnes Trisektion.29 Keough30 fordertein seiner Modifikation der Technik eine ossäre Rekontu-rierung zur Schaffung einer positiven knöchernen Kon-tur. Carnevale et al.31 berichteten von einer Erfolgsquotevon 95 %. Wichtig ist das richtige Vorgehen bei der Wur-zelresektion. Newell untersuchte 70 wurzelresezierteZähne nach und fand in 30 % der Fälle subgingival belas-sene Wurzelreste sowie Ledges und Spitzen im Bereichder resezierten Fläche.32

6. PatientenfallDer Patient wurde überwiesen mit der Bitte um Revisionan Zahn 37. Der Zahn 36 sollte bei persistierenden Be-schwerden nach einer Wurzelspitzenresektion alio locoextrahiert werden. An Zahn 37 sollte eine Einzelkrone eingegliedert und die entstehende Lücke 36 mit einemImplantat versorgt werden. Das Ausgangsröntgenbildzeigt an Zahn 37 eine insuffiziente Wurzelfüllung mit einer apikalen Aufhellung und an Zahn 36 eine insuffi-ziente Wurzelfüllung und Verschattungen im Bereich derWurzeln im Sinne einer retrograden Füllung (Abb. 20).Da der Patient sehr an einem Erhalt seiner eigenenZähne interessiert war, erfolgte nach Rücksprache mitdem Überweiser ebenso die nichtchirurgische ortho-grade Revision der Wurzelfüllung an Zahn 36. Die Extrak-tion von Zähnen, an denen schon chirurgische Maßnah-men durchgeführt wurden, ist ein häufiger Eingriff. Die Beschwerden persistieren oft weiterhin, da häufig be-reits bei der Primärbehandlung die Grundregeln antisep-tischer und aseptischer Arbeitskonzepte grob verletztwurden und diese deshalb weiter bestehende mikrobio-logische Ursache vielfach bei der weiteren Therapie nichteliminierend außer Acht gelassen wird. Dies wird häufigzum Anlass genommen, grundsätzlich implantologi-

schen oder prothetischen Zahnersatzmaßnahmen denVorzug vor dem endodontischen Zahnerhalt zu geben.33

Nach Entfernung der alten Wurzelfüllung an Zahn 36 er-folgte der Verschluss der Neo-Apexs mit MTA. Al-Kahtanizeigte die Notwendigkeit eines fünf Millimeter dicken api-kalen MTA-Verschlusses zur sicheren Abdichtung.34 Auf-grund der geringen Restlänge der Wurzeln erfolgte des-halb direkt auf den MTA-Plug ein tiefer adhäsiver Aufbaumit einem dualhärtenden Komposit. Die Revision erfolgtean Zahn 37 problemlos. Die beiden Zähne wurden bei Be-schwerdefreiheit für ein Kunststofflangzeitprovisoriumpräpariert (Abb. 21). Das Recallröntgenbild 24 Monate nachendodontischer Therapie und vor endgültiger protheti-scher Therapie zeigt keine apikalen Pathologien (Abb. 22).Peterson und Gutmann zeigten für einen lediglich er-neuten chirurgischen Eingriff lediglich eine Erfolgsquotevon 35,7 %. Momentan gibt es allerdings nur wenige Fall-darstellungen dieser Therapie in der Literatur.33,35,36

Fazit

Bei der Entscheidungsfindung Extraktion oder endo -dontische Therapie ist es nötig, praktische Kriterien undeinen systematischen Prozess anzuwenden. Die end-gültige Entscheidung sollte evidenzbasiert erfolgen, jedoch sollte auch die Meinung von Experten auf dem jeweiligen Feld eine Rolle spielen.37

Bei prothetischer Einzelzahnversorgung wird man eherein gewisses Risiko eingehen. Bei größeren und aufwen-digeren prothetischen Arbeiten wird man Zähne mit ei-ner fragwürdigen Prognose eher ausschließen, um dasRisiko eines frühzeitigen Verlusts der Restauration zuminimieren.37

Nach Darstellung aller möglichen Therapievarianten,deren Vor- und Nachteilen und ihrer Prognose liegt esschließlich in der Entscheidung des Patien-ten, welcher Therapieansatz eingeschlagenwerden soll. n

21ENDODONTIE JOURNAL 3/2011

Fachbeitrag

Fall 6 – Abb. 20: Ausgangsröntgenbild. – Abb. 21: Die beiden Zähne wurden bei Beschwerdefreiheit für ein Kunststofflangzeitprovisorium präpa-riert. – Abb. 22: Das Recallröntgenbild 24 Monate nach endodontischer Therapie und vor endgültiger prothetischer Therapie zeigt keine apikalenPathologien.

KONTAKT

Dr. med. dent. Günther StöcklMax-von-Müller-Straße 33, 84056 Rottenburg Tel.: 0 87 81/20 11 61, Fax: 0 87 81/20 11 63E-Mail: [email protected]

n Um die Bakterien in den Wurzelkanälen zu eliminie-ren, muss nach der mechanischen Aufbereitung dasrestliche Pulpagewebe wie auch die Schmierschicht ent-fernt und wirksam antimikrobielle Mittel eingesetztwerden. Der Behandler sollte dabei unerwünschteNebenwirkungen sowie mögliche Interaktionen zwi-schen den Wirkstoffen bei der Kombination der Präpa-rate beachten.Bei der mechanischen Aufbereitung entsteht eineSchmierschicht (Smearlayer), die abgelöste Dentin-späne, Bakterien, Flüssigkeit und Spuren von Pulpage-webe enthält. Wird sie nicht entfernt, ist eine dichte Fül-lung des Wurzelkanals (WK) kaum möglich. Wird dieSchmierschicht dagegen mit einem Chelator aufgelöst,kann sich das WK-Füllmaterial optimal an die Wandadaptieren.1–4 Dieses dringt auch teilweise in die Den-tintubuli ein. Sind diese sklerosiert, ist das Eindringennur begrenzt möglich.5 Unabhängig davon, ob der Be-handler eine Schmierschichtentfernung durchführtoder nicht: Entlang der WK-Füllung kann es zu einer Bak-terienpenetration oder einer experimentellen Penetra-tion von Glukose kommen.6,7

Die Mittel zur Entfernung der Schmierschicht sollten ef-fektiv sein, aber nicht toxisch auf das periapikale Ge-webe wirken, denn sie sollen schließlich auch ge-schmacklich akzeptabel sein. Zusätze können eine Gleit-wirkung für die WK-Instrumente und eine Aufhellungdes Dentins bewirken. Die Schmierschicht wird am ef-fektivsten mit 15 % Ethylendiamintetraacetat (EDTA)oder 10 % Zitronensäure entfernt.8 10 % Zitronensäure(pH-Wert 1,4) demineralisiert Dentin stärker als EDTA(pH-Wert 7,7).9 Zitronensäure ist weniger zytotoxisch alsEDTA.10 Kamillenextrakt erwies sich wirksamer als 2,5 %Natriumhypochlorit (NaOCl), aber weniger entkalkendals NaOCl + 17 % EDTA.11

Es stehen eine Reihe von Präparaten zur Verfügung, inForm von Pasten wie etwa Glyde File prep (DENTSPLY)oder RC prep (Premier Dental) und Flüssigkeiten wie beispielsweise Largal ultra (Septodont) oder Calcinase (lege artis) etc. Die Wirkung von EDTA kann durch zu-sätzliche Anwendung von Ultraschall verstärkt wer-den.12 Die Spülung mit EDTA ist aber wichtiger als dieUltraschallanwendung.13

Gewebe auflösen

Das ZielBei der mechanischen Aufbereitung wird nur ein Teildes infizierten Pulpagewebes entfernt. Auch durch die

apikale Erweiterung der Kanäle um drei Größen wer-den die Randundichtigkeiten im apikalen Bereich derWurzelkanalfüllung nicht verringert.14 Im apikalen Be-reich gekrümmter Kanäle wird mit steifen WK-Instru-menten die Außenseite der Krümmung stärker abge-tragen, ein apikales Zipping erzeugt, während an derInnenseite der Krümmung infiziertes Pulpagewebeverbleibt. Der nach der mechanischen Aufbereitungverbleibende Anteil des infizierten Pulpagewebesmuss daher mit anderen Mitteln entfernt werden.

NatriumhypochloritEin bewährtes gewebsauflösendes Mittel ist Natrium-hypochlorit (NaOCl), das in Konzentrationen von 0,5 bis5 % verwendet wird. Es wirkt auch etwas antimikrobiell.2,5 % NaOCl eliminiert auch E. faecalis.15 Die Mikrostruk-tur des Dentins wird durch Spülung mit NaOCl nichtverändert. Bei kurzer Anwendung im Rahmen einerWurzelkanalspülung kommt es zu keiner Verminde-rung der Biegefestigkeit des Dentins, erst bei einer Ein-wirkzeit über 24 Minuten.16 Gelangt NaOCl über denApex hinaus ins Gewebe, kann es zu massiven Entzün-dungen, zur Wangen- und Lippennekrose kommen.17–21

Dabei kommt es unmittelbar zu massiven Schmerzen,zu einem Ödem des umliegenden Weichgewebes, zuprofuser Blutung aus dem WK, aus der Mukosa und derHaut, Chlorgeschmack und Irritation im Hals bei Injek-tion in den Sinus maxillaris. Des Weiteren können einesekundäre Infektion sowie eine reversible Anästhesieoder Parästhesie auftreten.22 Bei versehentlichemÜberpressen von NaOCl in die Kieferhöhle kommt es zuNasenbluten, Verschlucken von Blut und Atembe-schwerden.23 Zur Vermeidung solcher Zwischenfällemuss die Arbeitslänge für die Kanalaufbereitung be-stimmt und strikt eingehalten, und es soll das physiolo-gische Foramen apikale nicht erweitert werden. DieSpülnadel darf nicht im Wurzelkanal klemmen. Es darfniemals mit Druck gespült werden. Bei Zähnen mitnicht abgeschlossenem Wurzelwachstum sollte dieSpülung mit niedrig konzentriertem Natriumhypo-chlorit (0,5 bis 1 %) erfolgen. NaOCl kann bei längerer Einwirkung auch die Instru-mente korrodieren. Nach ein- bis zweistündigem Kon-takt mit erwärmtem 5,25 % NaOCl waren NiTi-Instru-mente anfälliger für den Ermüdungsbruch.24 Auch eineüber 20-minütige Exposition bewirkte eine signifi-kante Reduktion der Bruchfestigkeit von NiTi-Instru-menten. Die kurzfristige Anwendung im Wurzelkanalwirkt aber kaum nachteilig auf NiTi-Instrumente.25,26

Mit dem EndoVac (Discus Dental) wird die Spülflüssig-

Fachbeitrag

22ENDODONTIE JOURNAL 3/2011

Die chemische WurzelkanalaufbereitungBei antibakterieller Desinfektion müssen mögliche Nebenwirkungen beachtet werden. Zu-dem kann es bei Kombination verschiedener Präparate zu Interaktionen zwischen denWirkstoffen kommen.

Prof. Dr. Peter Städtler/Graz, Österreich

keit passiv aus einer im Wurzelkanal positionierten Ka-nüle bzw. aus der Spritze angesaugt. Dadurch werdenim Vergleich zur NaOCl-Spülung mit der Spritze dieWurzelkanäle effektiver gereinigt, die Mikroorganis-men besser eliminiert, und es kommt nicht zum Über-pressen von Spülflüssigkeit.27–29

Antimikrobielle SpülungBei der Spülung des Wurzelkanals muss die Arbeits-länge für die Kanalaufbereitung bestimmt und strikteingehalten werden, und es darf das physiologischeForamen apikale nicht erweitert werden. Es soll eine0,3–0,4 mm dicke Kanüle verwendet werden, unddiese soll zumindest 4–5 mm vor den Apex vordringen.Dabei soll sorgfältig ein Verklemmen der Kanüle ver-mieden werden, damit keine Spülflüssigkeit über-presst wird. Der Flüssigkeitsaustausch erfolgt etwa1–1,5 mm über die Spitze der Kanüle. Dieser ist optimal,wenn die Spülnadel etwa 1 mm vor die Arbeitslängereicht.30 Verschiedene Behandler spülen mit unter-schiedlichem Druck – je nach persönlichem Tempera-ment.31 Es sollte aber sorgfältig darauf geachtet wer-den, dass nicht mit zu viel Druck gespült wird. Auch isteine ausreichend lange Einwirkzeit wichtig. Die Akti-vierung der Spülung mit Ultraschall ist vorteilhaft.32

Bei Zähnen mit nicht abgeschlossenem Wurzelwachs-tum sollte die Spülung mit niedrig konzentriertem NaCOl (0,5 bis 1 %) erfolgen.33

NaOClNaOCl wirkt vor allem gewebsauflösend und mäßigantimikrobiell: Nach einer NaOCl-Spülung sind nuretwa 50 % der Kanäle frei von Bakterien.34 Endotoxinewerden in Wurzelkanälen mit Entzündung und Re-sorption des periapikalen Knochens vermehrt gefun-den. Sie müssen eliminiert werden, um die Abheilungperiapikaler Läsionen zu ermöglichen. Durch Spülung mit NaOCl werden die Lipopolysaccha-ride (LPS) um etwa 60 % verringert.35 Im Vergleich zuChlorhexidin (CHX) wirkt 2,5 % NaOCl nicht nur stärkerantibakteriell, sondern entfernt auch mehr Zellen imKanal.36 In Bezug auf die Elimination von E. faecalis istdie Kombination von NaOCl und CHX nicht wirksamerals CHX allein.37 NaOCl demineralisiert das Dentin,

Abb. 1: Spülung des Wurzelkanals.

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Chlorhexidin vergleichsweise deutlich weniger.38 ImVergleich zu MTAD, eine Mischung aus Zitronensäure,Doxycyclin und einem Detergenten, produziert NaOClim Agar-Diffusionsmodell einen geringeren Hemm-hof.39

ChlorhexidinChlorhexidin hat in Konzentration zwischen 1 und 2 %eine sehr gute antimikrobielle Wirkung, wirkt aber nichtgewebeauflösend und kann Endotoxine (LPS) nicht neu-tralisieren. Medikamente, die 2 % CHX enthalten, kön-nen durch das Dentin bis an die Oberfläche der Wurzeldiffundieren und dort antimikrobiell wirken.40

BioPure MTADBioPure MTAD (DENTSPLY) produziert signifikant grö-ßere Hemmhöfe als 5,25 % NaOCl oder 2 % CHX.41 Es wirktbereits in Verdünnungen von 1 : 8.192 bzw. 1 : 512 hem-mend und abtötend auf E. faecalis.42 Es hat eine gerin-gere Oberflächenspannung als NaOCl oder EDTA 17 %und kann daher besser in die Dentintubuli eindringen.43

Mit MTAD wird das Dentin stärker demineralisiert alsmit 17 % EDTA.44 Der Versuch, Doxycyclin in MTAD durchChlorhexidin zu ersetzen, resultierte in einer geringerenWirkung.45

InteraktionenWenn verschiedene Spülmittel verwendet werden, stelltsich die Frage, ob es zu Interaktionen zwischen verschie-denen Mitteln kommt: Wird mit NaOCl und Chlorhexi-din gespült, entstehen Präzipitate, deren Auswirkungennoch weiter untersucht werden müssen.46

Bei der Kombination von Chlorhexidin und EDTA ent-steht ein weißes Präzipitat, ein Salz, und es kommt zu keiner chemischen Reaktion.47

Hilfsmittel Wurzelkanaldesinfektion

VDW.UltraMit dem VDW.Ultra werden in der Spülflüssigkeit Luft-bläschen erzeugt, die sofort implodieren und dadurchGewebe und Biofilm ablösen. Es kann damit auch passivUltraschall angewendet werden. Bei dieser Anwendungwird nach der mechanischen Aufbereitung ein im Wur-zelkanal frei bewegliches WK-Instrument mit einemUltraschallansatz berührt und in Schwingung versetzt.Dadurch werden mehr organisches Gewebe, planktoni-sche Bakterien und Dentinspäne entfernt als durch dieSpülung mit der Spritze.48 Wichtig ist dabei, dass sichFlüssigkeit im Kanal befindet.49 Im Vergleich zu einerpassiven Ultraschallanwendung mit Wasser als Flüssig-keit allein ist die Spülung mit NaOCl effektiver.50

RinsEndoMit RinsEndo (Dürr Dental) kann NaOCl in den Kanal ge-pumpt und abgesaugt werden. Das ist effektiver als einemanuelle statische Spülung.51 Dabei besteht aber ein er-höhtes Risiko, dass NaOCl in den periapikalen Bereichüberpresst wird.52

HealOzoneDas HealOzone (KaVo) und andere ähnliche Geräte pro-duzieren Ozongas, das je nach Gaskonzentration, An-wendungsdauer und Bakterienstamm unterschiedlichantimikrobiell wirkt.53 Beim Vergleich verschiedenerHilfsmittel zur Wurzelkanaldesinfektion zeigten NaOCl,MTAD und HealOzone eine ähnliche antimikrobielleWirkung auf die Bakterien im Wurzelkanal. Das Endox-Gerät (orangedental), das mit hochfrequentem Stromarbeitet, erwies sich als bedeutend weniger wirksam alsMTAD oder HealOzone.54

Schließlich werden auch Laser für die Wurzelkanaldes-infektion eingesetzt: Der Nd:YAG-Laser kann als Ergän-zung, aber nicht als Alternative zur Wurzelkanalbehand-lung verwendet werden. Die Bestrahlung mit Nd:YAGbringt eine Reduktion der Bakterien im Wurzelkanal, be-

Fachbeitrag

24ENDODONTIE JOURNAL 3/2011

Abb. 3: Schritte bei der Aufbereitung der Wurzelkanäle. Abb. 4: Chelatoren.

Abb. 2: Antimikrobielle Einlage.

wirkt aber keine Sterilisation. Direkte Bestrahlung vonDentindisks hat einen bakteriziden Effekt bis 1 mm in dieTiefe.55 In einer Studie wurde auch aufgezeigt, dass be-dingt durch die auftretende Schockwelle bei der An-wendung von Er:YAG- und Er,Cr:YSGG-Lasern ein Über-pressen von Wurzelkanalflüssigkeit über den Apex hin-aus möglich ist.56

Antimikrobielle EinlageIst eine Einlage überhaupt notwendig?In manchen Fällen reicht die Spülung mit NaOCl, um dieKanäle ausreichend zu desinfizieren, aber nicht immer,und daher sollte prinzipiell eine medikamentöse Einlagegelegt werden: In einer klinischen Studie an elf Zähnenwaren nach der Spülung mit 2,5 % NaOCl nur mehr45,5 % der Kanäle von Bakterien kontaminiert und nachzusätzlichen Kalziumhydroxid-Einlagen über eine Wo-che lang noch 18,2 % der Kanäle. Es gab keine Anzeichen für resistente Mikroorganismen.Die Spülung mit NaOCl als auch NaOCl und Kalziumhy-droxid-Einlage bewirkten eine signifikante Bakterienre-duktion gegenüber der Ausgangssituation. Durch dieKalziumhydroxid-Einlage im Anschluss an die NaOCl-Spülung wurde jedoch in Bezug auf die Anzahl der ne-gativen Kulturen kein signifikanter Effekt erreicht.57 Mit0,12 % CHX-Lösung wird zwar eine signifikante Reduk-tion der Bakterien im Wurzelkanal erreicht, jedoch wer-den die Kanäle nur zu ca. 50 % bakterienfrei. Durch zu-sätzliche siebentägige Applikation einer Kalziumhydro-xid-Paste können signifikant mehr Kanäle von Bakterienbefreit werden.58

Kalziumhydroxid Kalziumhydroxid wirkt durch seinen hohen pH-Wertantimikrobiell und inaktiviert proinflammatorischebakterielle Lipopylsaccharide, die die Knochenauflö-sung und apikale Entzündung verursachen.59,60 Kalzi-umhydroxid inaktiviert auch die Lipoteichoinsäure(LTA), die als Virulenzfaktor von E. faecalis fungiert, undhat eine Partikelgröße, die ein Eindringen in die Dentin-tubuli ermöglicht.61,62 Die Wirkung von Kalziumhydro-xid bzw. die Diffusion von Hydroxylionen ist optimal,wenn vor der Kalziumhydroxid-Anwendung mit 17 %EDTA und 10 ml 6 % NaOCl gespült wird.63 Überpressenvon Kalziumhydroxid über den Apex sollte vermiedenwerden. Es kam dadurch zu einer Fremdkörperreaktionmit Gingivaschwellung, aber zu keiner akuten Entzün-dungsreaktion.64

CHXGegen Enterococcus faecalis ist 2 % CHX am wirksams -ten: Damit wurde E. faecalis zu 100 % inaktiviert, durch2 % Metronidazol zu 86,5 % durch bioaktives Glas zu62,8 % und durch Kalziumhydroxid nur zu 58,5 %.65

Chlorhexidin kann auch den Virulenzfaktor von E. faeca-lis, die Lipoteichoinsäure (LTA), inaktivieren.66

Nicht ganz klar ist, ob die Kombination von Kalziumhy-droxid und Chlorhexidin wirksamer ist als jede Sub-stanz für sich allein: 2 % CHX-Gel ist eine wirksame WK-Einlage. In früheren Studien wurde gefunden, dass

die Kombination von Kalziumhydroxid und Chlorhexi-din keinen Einfluss auf die Löslichkeit oder die anti -mikrobielle Aktivität der einzelnen Substanzen hat.67 Ineiner Studie wurde sogar eine additive Wirkung vonCHX und Kalziumhydroxid konstatiert.68 Bei der kombi-nierten Anwendung werden die Osteoblasten nicht beeinträchtigt.69 Eine jüngere Studie weist dagegennach, dass die Kombination mit Kalziumhydroxid kei-nen zusätzlichen Effekt bringt.70 Die Randständigkeitder Wurzelkanalfüllung (Guttapercha und AH26) wirddurch eine Einlage mit Kalziumhydroxid plus CHX-Gel2 % nicht beeinträchtigt.71

ApplikationKalziumhydroxid wird besser mit Lentulo eingebrachtals mit einer Spritze und die Kalziumhydroxid-Füllungwird dichter, wenn bis Größe 40 und Taper 04 aufberei-tet wurde.72 Medikamentöse Einlagen in Gelform wer-den dagegen mit einer 0,4 mm dicken Kanüle sichererbis zum Apex eingebracht als mit einer Lentulo. Mit Letz-terer werden signifikant mehr inhomogene Füllungenim Vergleich zur Applikation mittels Kanüle produziert.Eine Applikation mittels Füllspirale kann nicht empfoh-len werden.73

Antibiotika, Steroide Die Antibiotika und Steroide enthaltende Pasten Leder-mix, Septomixine wirken als Wurzelkanaleinlagen ähn-lich gut antimikrobiell wie das Kalziumhydroxid enthal-tende Calasept.74 Amoxicillin wirkt beispielsweise effek-tiv gegen Fusobacterium nucleatum und Fusobacteriumnecrophorum.75

Porphyromonas gingivaliswird häufig in infizierten Zäh-nen mit Abszessen gefunden. Wirksam gegen ihn er-wiesen sich (in vitro) Amoxicillin, Amoxicillin-Clavulan-säure und Benzylpenicillin.76

Photodynamische TherapieBei der photodynamischen Therapie wird ein Farbstoff(z.B. Methylenblau, Toloniumchlorid, TBO) unter Einwir-kung des Laserlichts in den Kanal appliziert und mit ei-nem Diodenlaser (665 nm, 30 J/cm2) bestrahlt. Mit dieserphotodynamischen Therapie im Anschluss an eine Kalzi-umhydroxid-Einlage konnte eine zusätzliche signifi-kante Reduktion der Bakterien im Wurzelkanal erreichtwerden.77 Die photoaktivierte Desinfektion mit Dioden-laser (635 nm) und Farbstoff (Toloniumchlorid= TBO) ist eine Ergänzung, aber keine Alterna-tive zur herkömmlichen WK-Desinfektion.78n

Erstveröffentlichung: Dental Tribune German Edition 12/10

25ENDODONTIE JOURNAL 3/2011

Fachbeitrag

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Univ.-Prof. Dr. Peter StädtlerRapoldgasse 58010 Graz, ÖsterreichE-Mail: [email protected]

n In unserer Praxis haben wir unter-schiedliche Behandlungsschwer-punkte. Daher ist es für uns vorteil-haft, wenn ein Gerät so viele Funktio-nen wie möglich bietet. Als Beispielsei hier die Behandlungseinheit ge-nannt. Wir nutzen seit Herbst 2009die Einheit TENEO (Firma Sirona), dieaus unserer Sicht einen effizientenWorkflow optimal unterstützt. Da einer der Behandlungsschwer-punkte in unserer Zahnarztpraxisauf der Endodontie liegt, haben wir uns für die Behand-lungseinheit mit integriertem ApexLocator und Endo -dontiefunktion entschieden. Der größte Vorteil besteht zunächst darin, dass das Ge-rät sofort einsatzbereit ist. Dadurch spare ich als Zahn-arzt nicht nur die Zeit, die üblicherweise mit der Vorbe-reitung eines Tischgeräts verbunden ist, sondern auchden Platz für das zusätzliche Gerät. Zudem kann ichnach der Bestimmung der Wurzelkanallänge direkt mitder maschinellen Aufbereitung fortfahren, ohne dasGerät tauschen oder neueinstellen zu müssen. Nichtzuletzt bietet auch der ergonomische Zugriff einennachhaltigen Vorteil. So bleibt zum einen der Bewe-gungsfreiraum des Behandlers uneingeschränkt undermöglicht entspanntes Arbeiten auch in kleineren Be-handlungszimmern. Zum anderen entfällt weniger er-gonomisches Umdrehen zu Geräten, die im Seiten-oder Rückenbereich des Behandlers aufgestellt sind.Ein Zusatzgerät wie der SiroLaser findet seinen Platzeinfach auf dem Arztelement.

Warnung vor Überinstrumentierung

Ein weiterer Vorteil des ApexLocators ist das präziseMessverfahren. Es basiert auf einer Mehrfrequenz-Dif-ferenzmessung. Dadurch werden die Ergebnisse nichtvon den üblichen Störgrößen, wie beispielsweise Flüs-sigkeiten im Zahn, beeinflusst. Lediglich bei extrem pul-pitischen Zähnen oder Zähnen mit Resorptionsprozes-sen im Bereich der Wurzelspitze lasse ich mir die Kanal-länge sicherheitshalber durch eine zweite Messungmittels Röntgenaufnahme bestätigen.Die Gefahr der Überinstrumentierung wird deutlich re-duziert, denn der Feilenverlauf im Kanal ist auf der Be-dienoberfläche EasyTouch von TENEO genau sichtbar –ich habe die Instrumentenposition dadurch stets im

Blick (Abb. 1). Diese Arbeitsweise ist am Anfang etwasungewohnt, denn man schaut nicht nur in den Mund,sondern auch auf die Anzeige, die eine wertvolle Unter-stützung bietet. Sobald ich die apikale Konstriktion er-reiche, wird der Wurzelkanal auf der Bedienoberflächein Grün angezeigt. Durch einen Wechsel zu Rot sowiedurch akustische Signale warnt mich das System beiÜberschreiten der apikalen Konstriktion vor der Über-instrumentierung. Ich nutze den ApexLocator auch in Verbindung mit derEndodontiefunktion von TENEO und habe damit zusätz-lich die Möglichkeit, Autostop und Auto-Reverse bei Er-reichen der apikalen Konstriktion und des maximalenDrehmoments einzustellen. Zudem sind in der integrier-ten Feilenbibliothek empfohlene Drehmoment- undDrehzahlwerte für jede einzelne Feile voreingestellt. Daserspart mir als Behandler mühevolles Einstellen undgibt mir zugleich viel Sicherheit bei der Präparation.

Fazit

Die Vorteile eines integrierten, digitalen ApexLocatorsund einer integrierten Endodontiefunktion bestehenfür mich vor allem in der schnellen Verfügbarkeit der ein-zelnen Funktionen. Der Arbeitsfluss wird durch die Ar-beitsplatzvorbereitung oder beim Wechsel zwischenverschiedenen Therapien deutlich kürzer unterbrochen.Ein Behandlungszimmer, das mit einer solchen Einheitausgestattet ist, erleichtert das effiziente Arbeiten. n

Anwenderbericht

26ENDODONTIE JOURNAL 3/2011

Schnell, komfortabel und übersichtlichEine schnelle Verfügbarkeit und Reaktionsmöglichkeit bei außerplanmäßigen Behand -lungen, ein geordneter und übersichtlicher Arbeitsplatz, ein ergonomischer Zugriff auf alle Geräte und nicht zuletzt mehr Bewegungsfreiheit – das sind die Vorteile einer Behand-lungseinheit mit integriertem, digitalen ApexLocator und Endodontiefunktion.

Dr. Holger Scheller/Hirschberg

Abb. 1:Der Feilenverlauf im Kanal wird auf der Bedienoberfläche EasyTouch von TENEO visuali-siert. –Abb. 2: Dr. Scheller bei der Kontrolle der Arbeitslänge nach einer Wurzelkanalaufbereitung– die schnelle Verfügbarkeit des ApexLocators ist aus seiner Sicht ein wesentlicher Vorteil.

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Dr. Holger SchellerZahnarztpraxis Oliver Welker Kantstraße 17, 69493 Hirschberg

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n Ein 66-jähriger Patientstellte sich in unserer Pra-xis mit einer Zahnfrakturan Zahn 22 vor. Die klini-sche Krone war paramar-ginal frakturiert, die Pulpaminimal eröffnet und derZahn reagierte schwachpositiv auf die Vitalitäts-probe. Der Patient wieskeinerlei Schmerzsympto-matik auf. Die Wurzel wieseinen Lockerungsgrad vonnull auf und nach Anfertigung einer Einzelzahnauf-nahme (Abb. 1) wurden mit dem Patienten die The -rapiemöglichkeiten besprochen. Die benachbartenZähne 21 und 23 waren mit vollkeramischen Kronen,die vor zwei Jahren angefertigt wurden, versorgt. EineBrückenversorgung wurde jedoch von dem Patientenabgelehnt. Eine chirurgische Intervention mit einem Sofortim-plantat kam für den Patienten ebenfalls nicht infrage,sodass die Zahnerhaltung sowohl für den Patientenals auch für mich als Behandler die Therapie der Wahldarstellte. Dem Patienten wurde mitgeteilt, dass eineZahnerhaltung nur dann erfolgreich sein kann, wenneine orthograde Wurzelkanalaufbereitung möglichist, der Zahn beschwerdefrei ist und die biologischeBreite vor Neuanfertigung einer Krone wiederherge-stellt wird. Sollte dies nicht umsetzbar sein, wäre dieimplantatprothetische Lösung die Alternative.

Verlauf der Behandlung

Nach Aufklärungs- und Therapiegespräch wurde derZahn 22 nach Lokalanästhesie aufbereitet, was initialsehr schwer fiel, da der Wurzelkanal schon leicht obte-riert war. Nach Aufbereitung bis ISO 20 mm wurde derZahn für die Wurzelfüllung vorbereitet. Eine größereAufbereitung als ISO 20 erschien mir in diesem Fall alsnicht sinnvoll, da der Zahn 22 aufgrund seines redu-zierten Wurzeldurchmessers einer erhöhten Fraktur-gefahr bei der Präparation des Stiftes und bei lateralenKräften ausgesetzt ist. In derselben Sitzung erfolgtedie orthograde Wurzelfüllung mittels thermoplasti-scher Fülltechnik (Thermafil®, Fa. DENTSPLY DeTrey)und Sealapex™ (Fa. SybronEndo, Deutschland). DieKontrollaufnahme zeigte eine lege artis durchge-führte Wurzelfüllung und der Patient wurde entlassen(Abb. 2 und 3).

Anwenderbericht

28ENDODONTIE JOURNAL 3/2011

Abb. 4: Kronenverlängerungskit (Fa. Acteon, Deutschland). – Abb. 5: Ultraschallbasierte Kronenverlängerung an Zahn 22 bei minimalinvasiverSchnittführung. – Abb. 6: Mikrochirurgische Naht mit 8-0 Naht.

Minimalinvasive Therapie bei der Kronen-verlängerung als ImplantatalternativeEine Kronenfraktur stellt den Behandler nicht selten vor die Qual der Therapiewahl: Zahn -erhaltung oder Implantat? Auf implantologischen Kongressen dienen Frontzahnfrakturenoft als Grundlage für eindrucksvolle implantatprothetische Lösungen und lassen biswei-len den Eindruck erwecken, dies sei die einzig sinnvolle Therapiealternative. Im folgendenFallbericht soll eine Möglichkeit der Zahnerhaltung dargestellt werden, welche einfachdurchführbar, minimalinvasiv und erfolgreich ist.

Prof. Dr. Marcel Wainwright/Düsseldorf

Abb. 1: Zahnfilm Regio 22 zeigt den frakturierten Zahn. – Abb. 2: Erfolgte thermoplastische Wurzelfüllung anZahn 22. – Abb. 3: Röntgenbild der orthograd lege artis durchgeführten Wurzelfüllung.

KURSINHALT THEORIE UND PRAXIS

THEORIE: Die Revision von Wurzelkanalbehandlungen Die Wurzelkanalbehandlung ist mit einer hohen, aber dennoch begrenz-ten Erfolgssicherheit verbunden. Scheitert die Erstbehandlung, so er-wartet man in zunehmendem Maße vom Zahnarzt, dass er das erfor-der liche Wissen und die Fertigkeiten besitzt, technisch anspruchsvolleRevisionsmaßnahmen durchführen zu können.

Bei der Revisionsbehandlung handelt es sich um eine zahnärztliche Maß-nahme, die relativ wenig technisch und medizinisch standardisiert ist.Vielmehr geht es dabei häufig um die Entscheidung Implantation vs.Revision oder die Anwendung empirisch entwickelter Behandlungsstra-tegien, die sich auf den Einsatz moderner Revisionsinstrumente stützen.

In dieser Kursreihe sollen den Kolleginnen und Kollegen die we sent -lichen Aspekte der Revisionsbehandlung von der Indikation und Kon-traindikation bis zur technischen Umsetzung aufgezeigt werden.

PRAXIS• Hands-on-Aufbereitung an extrahierten Zähnen. Obturation dieserZähne mit warmer vertikaler Technik. Im Anschluss Revision der obtu-rierten Zähne mit Spezialinstrumenten (extrahierte Zähne sind vom TNmitzubringen).

• Ausstattung der praktischen Arbeitsplätze mit Lupen/Mikroskop.• Kursmaterialien wie moderne NiTi-Aufbereitungs- und Revisionsinstru-mente etc. werden gestellt.

TERMINE

10. September 2011 in Leipzig â 09.00 – 15.00 Uhr � Referent: Klaus Lauterbach

23. September 2011 in Konstanz â 13.00 – 19.00 Uhr � Referent: Dr. Ralf Schlichting

01. Oktober 2011 in Köln â 09.00 – 15.00 Uhr � Referent: Priv.-Doz. Dr. Karl-Thomas Wrbas

08. Oktober 2011 in München â 09.00 – 15.00 Uhr � Referent: Priv.-Doz. Dr. Karl-Thomas Wrbas

Für den Kurs endodontie – für die tägliche praxis melde ich folgende Personen verbindlich an:

❏ 10. September 2011 in Leipzig ❏ 01. Oktober 2011 in Köln ❏ 23. September 2011 in Konstanz ❏ 08. Oktober 2011 in München

Name/Vorname/Tätigkeit Name/Vorname/Tätigkeit

Anmeldeformularper Fax an

03 41/4 84 74-3 90oder per Post an

OEMUS MEDIA AGHolbeinstraße 2904229 Leipzig

ORGANISATORISCHES

VeranstaltungsorteDie jeweiligen Veranstaltungsorte werden Ihnen mit der Anmeldebestä-tigung mitgeteilt.

Zimmerbuchung in unterschiedlichen Kategorien

PRIMECONTel.: 02 11/4 97 67-20, Fax: 02 11/4 97 [email protected] oder www.prime-con.eu

Kursgebühr 250,00 € zzgl. MwSt.

Tagungspauschale 45,00 € zzgl. MwSt.(Die Tagungspauschale ist für jeden Teilnehmer verbindlich zu entrichten und umfasst die Ver-pflegung und Tagungsgetränke.)

FortbildungspunkteDie Veranstaltung entspricht den Leitsätzen und Empfehlungen derKZBV vom 23.09.05 einschließlich der Punktebewertungs em pfeh lungdes Beirates Fortbildung der BZÄK vom 14.09.05 und der DGZMK vom24.10.05, gültig ab 01.01.06. Bis zu 6 Fortbil dungs punkte.

VeranstalterOEMUS MEDIA AGHolbeinstraße 29, 04229 LeipzigTel.: 03 41/4 84 74-3 08, Fax: 03 41/4 84 74-3 90E-Mail: [email protected], www.oemus.com

Sponsor

Nähere Informationen zu Terminen, Programm, den Allgemeinen Geschäftsbedingungen, Veranstaltungsorten und Zimmerbuchung finden Sie unter www.oemus.com

PraxisstempelDie Allgemeinen Geschäftsbedingungen der OEMUS MEDIA AG erkenne ich an.

Datum/Unterschrift

E-MailEJ 3/11

Text

Nach vier Wochen war die Durchführung einer chirur-gischen Kronenverlängerung geplant. Diese erfolgte,wie sämtliche der von uns durchgeführten chirurgi-schen Interventionen, auf Basis von ultraschallchirur-gisch geführten Instrumenten (Fa. Acteon, Deutsch-land). Für die chirurgische Kronenverlängerung stehtdem Behandler ein Kit mit unterschiedlichen diaman-tierten Aufsätzen zur Verfügung (Abb. 4). Nach Lokal-anästhesie erfolgte eine minimalistische circumfe-rente Inzision. Dabei wurde auf eine extensive Lappen-bildung mit Entlastungsinzisionen gänzlich verzich-tet. Der marginale Knochen wurde ca. 2 mm weiternach apikal präpariert, um die biologische Breite füreine spätere Krone wiederherzustellen (Berglundh1992). Der Gebrauch von ultraschallgeführten Instru-menten hat sich hierbei als sehr schnell und schonenderwiesen, denn er vermeidet die iatrogene Verletzungdes Wurzeldentins, welche bei Benutzen herkömm-licher, rotierender Instrumente höher ist (Abb. 5). Im Anschluss erfolgte der Nahtverschluss mit einemmonofilen, synthetischen 8-0 Nahtmaterial (Trofilene,

Fa. Stoma, Deutschland). Ein mikrochirurgischer Naht-verschluss ist im Frontzahnbereich unablässig, da an-dernfalls in Folge von Rezessionen mit Einbußen in derÄsthetik zu rechnen ist. Nach einer Woche erfolgte dieNahtentfernung, der Wundverlauf war komplikations-los und der Patient während der gesamten Behand-lung absolut schmerz- und beschwerdefrei. Nach einerweiteren Woche erfolgte der Stiftaufbau mit dem Fibrapost und Sealacore System (Abb. 7, Fa. ProduitsDentaire, Schweiz). Die Präparation des Endokanals erfolgte mit Reamern, welche dem Behandler in vierverschiedenen Durchmessern zur Verfügung stehen(Abb. 8). Dass die Möglichkeit besteht, den Reamer aufdie entsprechende Länge mittels eines Tiefenstoppseinzustellen, erweist sich nicht nur als hilfreich, son-dern beugt auch Frakturen durch zu tiefes Aufbereitenvor (Abb. 9 und 10). Nach erfolgter Präparation mit Wasserkühlung wurdeder präparierte Wurzelkanal mit einem selbstätzendenBondingsystem (Sealacore, Fa. PD Schweiz) konditioniert(Abb. 11). Anschließend wurde das Befestigungscom -

posite auf UDMA-Basis (Sealacore, Fa. PDSchweiz) in den Wurzelkanal mittels Ap-plikationsspritze eingebracht (Abb. 12). Bei dem Fibrapost handelt es sich um einen glasfaserverstärkten Kunststoff-Stift (Abb. 13) mit Retentionsrillen. In unserer Praxis kommen ausschließlichmetallfreie Stiftsysteme zum Einsatz, dadiese aufgrund der biomechanischen Eigenschaften den metallischen Stiftendeutlich überlegen sind. Vordergründigist das Absorptionsverhalten der verti -kolateral einwirkenden Kaukräfte, wel-ches aufgrund der dentingleichen Eigen-schaften des Stiftes besser ist als das dermetallischen Stifte. Zusätzlich sind mitdiesem System wegen der optischen Ei-genschaften (Transluzenz, Transparenz)hoch ästhetische Lösungen im Front-zahnbereich möglich und klammern dieGefahr von korrosionsbedingten Verfär-bungen aus. Nach erfolgtem Aufbau und Präparation(Abb. 14) erfolgte die Abformung mit ei-nem Polyäthermaterial zur Anfertigungeiner vollkeramischen Krone (e.max, Fa.

Anwenderbericht

Abb. 7: Fibrapost und Sealacore System (Fa. Produits Dentaires, Schweiz). – Abb. 8: Reamer zur Kanalpräparation.

Abb. 9: Einstellen der gewünschten Bohrtiefe mithilfe des justierbaren Stopps. – Abb. 10:Kanalaufbereitung mittels Reamer.

Abb. 11: Konditionierung des Kanallumens zur Aufnahme des Posts. – Abb. 12: Applikationdes Befestigungscomposites.

30ENDODONTIE JOURNAL 3/2011

Anwenderbericht

Ivoclar Vivadent, Liechtenstein), welche eine Wochenach Präparation mit einem selbstadhäsiven dualhär-tenden Zement (RelyX Unicem, Fa. 3M ESPE Deutsch-land) eingesetzt wurde (Abb. 15).

Zusammenfassung

Bei Zahnfrakturen mit Verlust der klinischen Krone ist diechirurgische Kronenverlängerung mit Stiftaufbau eineechte Alternative zur Implantation, wenn die Vorausset-zungen wie Beschwerdefreiheit des Zahnes, optimaleendodontische Behandlung und Stabilität, gegebensind. Moderne Systeme zum Stiftaufbau sollten metall-frei sein, einfach im Handling und ein langzeitstabiles,

ästhetisches Ergebnis gewährleisten können. Unsere Er-fahrungen mit dem Fibrapost und Sealacore System derFirma Produits Dentaires sind durchweg positiv und ha-ben sich in unserem Praxiskonzept bewährt. n

Abb. 13: Fibrapost mit Retentionsrillen (Fa. Produits Dentaires, Schweiz). – Abb. 14: Stiftaufbau und Präparation. – Abb. 15: Eingesetzte vollkerami-sche Krone mit vollständig erhaltenden, gesunden Papillen und perikoronalem Gewebe.

KONTAKT

Prof. Dr. Marcel WainwrightZahnarzt und ImplantologeUniversidad de SevillaDentalspecialists KaiserswerthKaiserswerther Markt 2540489 DüsseldorfWeb: www.dentalspecialists.de

Information und Anmeldung unter folgender Adresse: Wirtschaftszentrum Aalen · Ulmer Straße 124 · 73431 Aalen Fon 0 73 61 / 37 98 - 250 · Fax 0 73 61 / 37 98 - 11 · [email protected]

www.mtc-aalen.de

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n Das in der Einleitung beschriebene Bauchgefühl istein klarer Hinweis auf ungenutzte Praxispotenziale,ohne deren systematisches Erkennen und Aktivieren SieGefahr laufen, Ihre Zukunftsfähigkeit einzubüßen.Es geht somit um die stillen Reserven, die jedes Unter-nehmen, jede Praxis in sich trägt, aber deren Erkennenaußerordentlich schwierig ist. Diese Potenziale dannauch noch zu aktivieren, ist erfahrungsgemäß eine hoheKunst und erscheint zunächst einmal ein wenig illuso-risch. Existenzielle Fragen tun sich auf.Die mehrschichtige Antwort lautet:1. Ja, Ihr Gefühl trügt Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit

nicht, Sie verfügen über ungenutzte Potenziale.2. Ja, die individuellen, stillen Reserven zu erkennen, ist

sehr schwierig.3. Ja, das Aktivieren von IHREN Zusatz-Potenzialen ge-

hört zu den kompliziertesten Aufgaben eines profes-sionellen Praxismanagements und

4. Ja, es ist möglich, entweder mit identischem Aufwandhöheren Ertrag zu erzielen (ohne Patienten oder Mit-arbeiter zu verschrecken) oder mit messbar geringe-rem Aufwand den bisherigen Ertrag zu halten.

Systematisches Vorgehen ist nun gefragt, an deren An-fang eine individuelle Potenzial-Analyse stehen sollte.

Individuelle Diagnose vs. wertlose Analyse „von der Stange“

Eine Praxis ist ein sehr individueller Mikrokosmos. Einkomplexes System, abhängig von den agierenden Men-schen, vom Standort, dem Patientenpotenzial, den ein-geführten Strukturen und Prozessen, von der Wettbe-werbsfähigkeit der Behandlungsangebote und sonsti-gen Dienstleistungen. Viele Praxisanalysen berücksich-tigen die individuellen Rahmenbedingungen nichtgenügend. Letztendlich bilden sie nur eine sehr allge-meingültige und dadurch sehr wenig aussagekräftigebzw. umsetzungsfähige Diagnose ab. Und genau diefehlende individuelle Diagnostik ist hauptverantwort-lich für einen häufig missglückten Start in eine dadurcheher aussichtslose Praxisoptimierung. Es bedarf einer

besonderen Analysesystematik sowie der Erkenntnisder wahren und individuellen Erfolgsfaktoren.

Methodik und Bestandteile einer individuellenPotenzialanalyse – BSCmed2011

Seit Anfang der 1990er-Jahre haben amerikanische Wis-senschaftler mit der sogenannten „Balanced Scorecard –(BSC)“ eine Managementmethode entwickelt, die einentiefen Einblick in die wahren Erfolgsfaktoren eines Unter-nehmens ermöglicht. Dabei wird das Unternehmen sehrindividuell bezüglich seiner strategischen Zielsetzungerfasst und der Status quo aus vier unterschiedlichenBlickwinkeln betrachtet: der Unternehmer(seine Strate-gie/seine Finanzen)-, die Mitarbeiter-, die Kunden(= Pa-tienten)- und die Prozess-Perspektive (heute „QM“).Im Laufe der Jahre wurde diese Systematik verfeinert,konnten neue Erkenntnisse hinzugewonnen und ziel-führende Korrekturen vorgenommen werden. Hinzu ka-men Anpassungen der Systematik auf die spezifischenAnforderungen unterschiedlicher Berufsgruppen undUnternehmensstrukturen. Eine sehr spezifische Anpas-sung haben wir mit der Entwicklung einer zahnarztge-rechten BSC, der BSCmed, bereits im Jahre 2002 vorge-stellt. Aktuell liegt mit der BSCmed2011 eine umfassendüberarbeitete Version vor.Die BSCmed2011 fokussiert sich konsequent auf die Ana-lyse Ihrer Praxis in Bezug auf versteckte Ertragsreserven,um damit die Voraussetzungen für eine messbar gestei-gerte Zukunftsfähigkeit zu schaffen. Nachfolgend einkompakter Blick auf die einzelnen Potenzialperspektiven.

Die systematische Betrachtung der Praxispotenziale mit der BSCmed2011

Potenzialbetrachtung 1: „Praxisinhaber/Finanzen“ (Behandlungs- und Abrechnungs-Systematik und Honorareffizienz/Behandlungsproduktivität)Im Rahmen einer speziellen Ertragsanalyse gilt es zu-nächst, die erfahrungsgemäß zahlreichen Fehlerquel-len im Abrechnungsbereich zu erkennen und den Ge-

Wirtschaft

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Versteckte Reserven in der Praxis erkennen und aktivierenSie arbeiten seit Jahren erfolgreich in Ihrer Praxis, bieten stets hohe Behandlungsqualität, Pa-tienten und Mitarbeiter sind zufrieden und halten Ihnen die Treue. Mit viel Aufwand und Enga-gement haben Sie auch noch das gesetzlich geforderte Qualitätsmanagement eingeführt. Unddennoch haben Sie das Gefühl, dass alles aufwendiger, komplizierter, der Wettbewerb unan-genehmer geworden ist und die eigene Produktivität bzw. Effizienz immer noch nicht auf demStand des Möglichen oder Gewünschten sind. Harald Gensler und sein Team beschäftigen sichin diesem Artikel mit dem Erkennen und Aktivieren verborgener Reserven innerhalb der Praxis.

Harald Gensler/Lünen

samtverlust hochzurechnen. Bei der Durchführung eini-ger Hundert Abrechnungsstichproben konnten wir fest-stellen, dass in nahezu jeder Praxis ungenutzte Honorar-/Ertragspotenziale schlummern. Der vermeidbare Ge-samtverlust liegt im Durchschnitt bei 15 bis 25 % des Gesamthonorarvolumens. Apropos Verlust: Nicht reali-sierte Honorarerträge im Abrechnungsbereich sindgleichzeitig auch entgangene Gewinne, da zusätzlicheKosten bei den nicht realisierten Behandlungshonora-ren selten anfallen.Vielleicht können auch Sie dieses Verlustgefühl bestäti-gen und denken nun, dass sich Verluste in erster Liniedurch fehlendes Abrechnungswissen und profane Ab-rechnungsfehler der zuständigen MitarbeiterInnen sub-sumieren. Dies können wir allerdings nur bedingt bestä-tigen. Das größte Verlustpotenzial findet sich beim Pra-xisinhaber selbst, bei seiner Behandlungs- und Abrech-nungssystematik. Damit wird dieser Aspekt zu einemwichtigen strategischen Thema, welches jeder Praxis -inhaber individuell optimieren kann bzw. sogar muss. Neben der Abrechnungsanalyse oder -Stichprobe giltes, die Honorareffizienz (das erzielte bzw. erzielbareBehandlungsstunden-Honorar) genauer zu be-trachten. Jede Praxis sollte ihren individuell erforder-lichen Stundenhonorarsatz kennen. Dasist das Gesamthonorar, das der Praxisinhaber benötigt,um sämtliche Praxis- und Privatkosten nachhaltig zu be-dienen. Dieses Gesamthonorar gilt es in Bezug zu set-zen zu den reinen Behandlungsstunden, die der Be-handler direkt am Patienten verbringt. Hier hilft es nicht,die Zeit zu erfassen, die Patienten in Ihrer Praxis verbrin-gen (Präsenzzeit), denn Erträge können Sie ausschließ-lich durch die Behandlung an sich erzielen.Bei einer genauen Betrachtung kommt man häufigzu dem Ergebnis, dass sich die reine Behand-lungszeit auf selten mehr als 1.100Stunden pro Jahr addiert. Bezogenauf das benötigte Behandlungsstun-denhonorar bewegen sich dadurch vielePraxen auf einem extrem hohen Niveau,Stundenhonorare von 350 € und mehr sindeher die Regel als die Ausnahme.Bei einer Analyse der versteckten Ertragsreserven gilt esnun unter anderem herauszuarbeiten, an welchen Stel-len der Behandler sich selbst gezielt entlasten kann. Da-bei geht es um Fragen gezielter Aufgabendelegation(z.B. im Aufklärungsbereich), um organisatorische Op -timierung, um die Steigerung von Zusatzhonoraren(Prophylaxe, Assistenzärzte, Eigenlabor etc.) und vielesmehr. Um zu einem machbaren und erträglichen Eigen-honorar des Behandlers zu gelangen, ist dieser Teil derAnalyse von hoher Priorität. Andernfalls bleibt es beidem bekannten „zahnärztlichen Hamsterrad“, das vieleBehandler beklagen und damit bei Dauerstress pur.

Potenzialbetrachtung 2: „Mitarbeiter/Team“ (Qualifikation und Motivation)Mitarbeiter sind sicherlich die wichtigste Ressource ei-ner Praxis. Zahlreiche Praxisoptimierungen, die wir seit

nunmehr 25 Jahren durchführen, verdeutlichen ein sehrinteressantes Phänomen: Die größten Defizite entste-hen seltener aufgrund fehlender Qualifikation, sonderninfolge einer nachhaltig eingeschränkten Leistungsbe-reitschaft.In vielen Praxen fehlt es an echter Teammotivation, eine„Teamkultur“ ist nicht erkennbar. Dadurch geraten auchgrundsätzlich hoch motivierte Mitarbeiter in eine Moti-vationskrise, die sich an einer steigenden Fehlerquoteund „Launenhaftigkeit“ festmachen lässt. Wenn Sie die-ses Phänomen feststellen, ist Ihre Zukunftsfähigkeit ge-fährdet und schnelles Handeln angezeigt.Keine Verbesserungsmaßnahme, so zeigt die Erfahrung,kann ohne eine ausgeprägte Kooperationsbereitschaftdes Teams gelingen. Daher ist es entscheidend, dass die Praxisleitung zu Beginn einer beabsichtigten Opti-

mierungsmaßnahme für entspre-chende Voraussetzungen Sorge

trägt. Hier ist in erster LinieFührungs- und Kom-

munikationskompe-tenz der Praxisleitung

gefragt.

Die entscheidenden Zusatzpotenziale hängen somiteng mit der „Befriedung“ eines Teams und klaren Verab-redungen mit jedem einzelnen Mitarbeiter zusammen.Personalentwicklung und Teammanagement werdenzunehmend zum entscheidenden Zukunftsfaktor einerPraxis. Bei der individuellen Potenzialbetrachtung gilt esdaher, den aktuellen Status quo im Bereich Mitarbeiter-und Teammotivation zu ermitteln und die verantwort-lichen Hintergründe herauszuarbeiten. Und dazu soll-ten Sie sich auch externer Fachleute bedienen.

Potenzialbetrachtung 3: „Kunden/Patienten“ (Patientenstruktur/-steuerung, Patientenneugewinnung und -bindung)Die angesprochenen hohen Stundenhonorarsätze undZusatzerträge lassen sich nur mit einem ausreichend

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Wirtschaft

hohen Anteil an sogenannten Wunschpatienten reali-sieren. Die Definition der Wunschpatienten ist sehr indi-viduell zu sehen, jede Praxis sollte dazu eine klare Vor-gabe entwickeln. Häufig werden zuzahlungsbereite undqualitätsorientierte Kassenpatienten als Wunsch- oderA-Patienten betrachtet. Diese Patientengruppe muss je-doch mit entsprechenden Behandlungs- und Servicean-geboten für die Praxis gewonnen und später auch an diePraxis gebunden werden. Bei der Potenzialbetrachtung wird beispielsweise er-mittelt, wie zufrieden insbesondere diese wichtigen A- oder Wunschpatienten sind und wie erfolgreich diePraxis bezüglich Patientenbindung und Empfehlungs-quote arbeitet. Eine Praxis sollte mindestens über einenAnteil von 30 % A-Patienten und nicht mehr als 15 % C-Patienten(Nachfrager reiner Kassenleistungen) verfü-gen. Die verbliebenen B-Patienten stellen bei dieser Be-trachtung die wichtige Praxisreserve dar. Mit ihr müssenebenfalls ausreichend hohe Zusatzhonorare (Prophy-laxe- und Zuzahlungserträge) erwirtschaftet werden.

Für die Aktivierung von Zusatzpotenzialen lohnt fernerein professioneller Blick auf die Angebotsstruktur und -akzeptanz: Sind unsere Behandlungsangebote für un-sere A- und B-Patienten wettbewerbsfähig? Können Zu-satzangebote (z.B. ein Praxislaser oder ein modifiziertesProphylaxekonzept) die Patientenneugewinnung und -bindung erhöhen? Neben dem Behandlungsangebot sollte auch das Ser -viceangebot untersucht werden. Gibt es beispielsweiseUnzufriedenheiten oder Beschwerden von Patienten(lange Wartezeiten, unangemessener Terminvorlauf, un-freundliche Mitarbeiter etc.)? Viele Fragen, die sich übereine kompakte Patientenbefragung beantworten lassen.Neben der Behandlungs- und Servicequalität sollte eineindividuelle Potenzialanalyse auch herausfinden, wie esmit der Beratungskompetenz innerhalb des gesamtenTeams bestellt ist. Häufig ist festzustellen, dass die pa-tientenbezogene Gesprächsführung nicht auf erforder-lichem Erfolgsniveau ist, viele Patienten zu selten denanspruchsvollen Behandlungs- bzw. Versorgungsemp-fehlungen folgen. Die Gründe für dieses wichtige Defizitsind vielschichtig und sollten dringend im Rahmen einerindividuellen Potenzialanalyse herausgearbeitet wer-den. Erfahrungsgemäß gehört dieser Aspekt der An -gebotsakzeptanz zu den zentralen Maßnahmen einernachhaltigen Praxisoptimierung. Die angesprochenen Patientenkriterien lassen sichnicht nur recht einfach analysieren, sie sind später auchmit gezielten und erprobten Maßnahmen sicher zu op-timieren.

Potenzialbetrachtung 4: „Prozesse/Qualitätsmanagement“ (v.a. Qualität der Praxisstrukturen und -abläufe)Qualitätsmanagement ist in aller Munde, gesetzlicheund behördliche Auflagen erschweren vielen Praxenderzeit die Alltagsarbeit und das Gemüt. Dabei steckt indiesem Bereich so viel Nützliches zur Verbesserung derPraxisproduktivität und -effizienz.

Das bereits angesprochene Fehler- und Beschwerdema-nagement ist ein wichtiger (QM-)Optimierungsaspekt,hinzu kommen weitere sehr bedeutsame Aspekte wie:– eindeutige Definition von Wunschpatienten

zur Patientensteuerung– Festlegung klarer Praxisziele(Qualitätspolitik) und

Ableitung geeigneter Maßnahmen– Festlegung zu Behandlungs-, Service- und

Abrechnungsprozessen– regelmäßiges Einholen von Patienten- und

Mitarbeiterfeedbacks– Aufbau klarer Verantwortungsbereiche und

Abarbeiten wichtiger (Optimierungs-)Aufgaben anhand verbindlicher Arbeitsanweisungen

– Festlegungen zur internen und externen (patientenbezogenen) Kommunikation

– Erarbeitung von wichtigen Standards zur Terminierung

– u.v.m.

Viele Praxen sehen im „QM“ behördliche bzw. gesetzli-che Willkür, denken dabei jedoch an die vielen Anforde-rungen an Hygiene, MPG, Datenschutz oder Ähnliches.Das ist kein QM im eigentlichen Sinne, das sind Basics,die ohnehin schon seit Jahren fest im deutschen und eu-ropäischen Regelwerk verankert sind.QM ist stattdessen in erster Linie eine Standardisierungder individuell als entscheidend eingestuften Struktu-ren, Abläufe und Dienstleistungen. Vor diesem Hinter-grund sollte QM eher eine Selbstverpflichtung für einedisziplinierte und klare Maßnahmenplanung und -um-setzung sein. Prozessoptimierung, das haben bereits dieEntwickler der Balanced Scorecard herausgearbeitet,kann jedem Unternehmen entscheidend weiterhelfen.Ohne Prozessoptimierung kann keine hohe Effizienzund Produktivität entstehen. Auch in Zahnarztpraxennicht.Jeder Fehler kostet Zeit, Nerven und Geld. Jedes „Verhal-tensdefizit“ kostet unter Umständen einen wichtigen A-Patienten, Organisationsdefizite kosten Mitarbeiter-und Teammotivation.QM oder die damit verbundene Optimierung von we-sentlichen Praxisprozessen können bei richtiger An-wendung zur zentralen Brücke eines Optimierungspro-zesses werden. Es gilt lediglich, die richtigen Prioritätenund Maßnahmen zu ergreifen. Jede Praxis hat hier individuelle Gestaltungsfreiräume,die sie dringend nutzen sollte. Und die Analyse diesesvierten Zusatzpotenzials ist sogar ein gesetzlich gefor-dertes Element eines praxisinternen Qualitätsmana-gementsystems. Denn diese Analyse heißt im QM-Deutsch Internes Audit, und das ist seit 2011 eine Pflicht-aufgabe für jede Praxis!

Fazit

Eine individuelle Analyse der ungenutzten Zusatzpo-tenziale einer Praxis ermittelt Schwachstellen und Er-tragsreserven und legt dabei den Finger in die Wunden.

Wirtschaft

34ENDODONTIE JOURNAL 3/2011

Wirtschaft

Dabei können Wahrheiten ans Tageslicht kommen, dienicht immer leicht zu verkraften sind, jedoch enormesAktivpotenzial für jede Praxis beinhalten. Analysen sinddann von geringem Wert, wenn sie diese unangeneh-men Wahrheiten verschweigen und dem Auftraggeberlediglich „auf die Schulter klopfen“. Wertvoll dagegensind Analysen, die zentralen Anforderungen gerechtwerden:– Aufdecken aller relevanten Schwachstellen und

ungenutzten Potenziale– Aufzeigen der wesentlichen Hintergründe für

Schwachstellen/Potenziale– Systematischer und umfassender Blick in

alle Potenzialbereiche– Kalkulation des betriebswirtschaftlichen Schadens,

den die fehlende Aktivierung der ermittelten Zusatzpotenziale verursacht (auch wenn das nichtimmer sehr einfach ist)

– Klare Maßnahmenempfehlungen zur individuellenAktivierung aller Zusatzpotenziale

– Bereitstellung von Umsetzungshilfsmitteln zur Aktivierung der Zusatzpotenziale.

Zudem sollten die Analytiker auch bei einer anschlie-ßenden Optimierung aller vier Potenzialbereiche aktiveUnterstützung bieten können. Da ist Erfahrung, Kompe-tenz und eine klare Optimierungssystematik gefragt.Für eine Potenzialanalyse mit Anschlussoptimierung

sollte mindestens ein Jahr eingeplant werden. LangerAtem ist somit gefragt. Nutzen Sie künftig sämtliche Potenziale Ihrer Praxis,eine spezielle individuelle Potenzialanalyse auf der Basisder BSCmed2011 ist ein erster Schritt dazu. Sie werdenschnell feststellen, dass in Ihrem Unternehmen sehrviele Reserven stecken, die Ihnen viel Zeit und Geld ein-bringen können.Die systematische Analyse und Aktivierung der Zu-satzpotenziale bietet enormen Nutzen sowohl fürjunge wie auch bereits gestandene Praxen. Besonderswichtig sind diese Maßnahmen auch für die ältere Ge-neration im Zuge einer systematischen und rechtzeiti-gen Praxisabgabeplanung. Hier geht es um die Erhal-tung oder gar Steigerung des Praxiswertes, damitdiese wichtige Säule der Altersversorgung optimal re-alisiert werden kann und der künftige Praxisüberneh-mer eine zukunftsfähige Praxis als Basis für eine si-chere Existenz erhält. n

KONTAKT

Dipl.-Ing. Harald GenslerDorfstr. 12444534 LünenE-Mail: [email protected]: www.berater-team.de

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n Kommt es innerhalb einer Praxis zur Kündigung, stelltsich immer die Frage, ob diese rechtmäßig ist oder ob ei-ne Form von Kündigungsschutz besteht. Hier gilt es zu differenzieren zwischen allgemeinem und besonderemKündigungsschutz.

Kündigungsschutz

Allgemeiner KündigungsschutzMit dem Begriff des allgemeinen Kündigungsschutzessind die Vorschriften des Kündigungsschutzgesetzes(KSchG) gemeint. Das KSchG findet nur in bestimmtenFällen Anwendung, z.B. wenn der Arbeitnehmer ununter-brochen länger als sechs Monate im Unternehmen be-schäftigt war und es sich nicht um einen sogenanntenKleinbetrieb handelt. Für die Berechnung der Sechs-Mo-nats-Frist kommt es auf den rechtlichen Bestand des Ar-beitsverhältnisses an, wobei es unerheblich ist, ob der Ar-beitnehmer tatsächlich gearbeitet hat. Problematisch istdie Berechnung der Wartezeit lediglich dann, wenn esUnterbrechungen gegeben hat. Diese sind dann un-schädlich, d. h. die Vorzeiten werden angerechnet, wennein enger sachlicher Zusammenhang zwischen den bei-den Arbeitsverhältnissen bestand. Einen engen sach-lichen Zusammenhang hat das Bundesarbeitsgericht ineinem Fall bei einer Unterbrechung von mehr als zwei Mo-naten abgelehnt. Es lässt sich daher die Faustregel auf-stellen: Je länger die zeitliche Unterbrechung währt, umsowichtiger müssen die für einen sachlichen Zusammen-hang sprechenden Umstände sein. Zu beachten ist aber,dass auch während der sechsmonatigen Probezeit eineKündigung gegen den Grundsatz von Treu und Glaubenverstoßen kann. Nach dem Willen des Gesetzgebers sollaber das Kündigungsschutzgesetz nach wie vor den ent-scheidenden Schutz vor Kündigungen darstellen.

Besonderer KündigungsschutzBesonderen Kündigungsschutz genießen bestimmtePersonenkreise, wie z.B. Betriebsratsmitglieder, Schwer-behinderte, Mütter. Auch die Pflege eines nahen Ange-hörigen unter Inanspruchnahme der Rechte des Geset-zes über die Pflegezeit (PflegeZG) zählt hierzu. In diesenFällen ist eine Kündigung nur mit Zustimmung des Be-triebsrates bzw. der jeweils zuständigen Behörde zuläs-sig. In einer Zahnarztpraxis dürfte schwerpunktmäßigder Schutz von Müttern und pflegenden Angehörigenrelevant sein.

Kleinbetriebe Seit dem 01.01.2004 findet das Kündigungsschutzgesetzin Betrieben mit regelmäßig mehr als zehn Beschäftig-ten Anwendung, wobei Auszubildende überhaupt nichtund Teilzeitkräfte nur anteilig angerechnet werden. Da-vor galt das viel beschriebene Kleinbetriebsprivileg, alsodie Nichtanwendbarkeit des Kündigungsschutzgeset-zes auf Kleinbetriebe. Es galt nur für Betriebe mit fünfoder weniger Arbeitnehmern. Allerdings ist hier zu be-achten, dass Arbeitnehmer, die am 31.12.2003 in einemBetrieb mit mehr als fünf regelmäßig Beschäftigten tätigwaren, ebenfalls durch das KSchG geschützt sind. DieAusweitung der Kleinbetriebsklausel wird zwar für denBereich der Krankenhäuser keine Rolle spielen, dürfte fürviele Zahnarztpraxen, Dentallabore oder auch Pflege-dienste von praktischer Bedeutung sein. Greift auch der allgemeine Kündigungsschutz nicht, ist der Arbeitgeber in seinen Kündigungsmöglichkeiten fastgänzlich frei. Zu beachten sind die allgemeinen gesetz-lichen Vorschriften des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB).Diese enthalten Regelungen zu Kündigungsfristen (§ 622)und schreiben vor, dass eine Kündigung schriftlich erfolgenmuss (§ 623). Im Übrigen ist eine Kündigung wirksam, so-lange nicht Gründe vorliegen, die eine Sittenwidrigkeit be-gründen. Nach einer über 100 Jahre alten Rechtsprechunggilt als sittenwidrig eine Handlung, die gegen „das An-standsgefühl aller billig und gerecht Denkenden“ verstößt. De facto ergibt sich eine Umgehung des Kündigungs-schutzes durch das Teilzeit- und Befristungsgesetz(TzBfG). Danach kann ein Arbeitsverhältnis schriftlich aufbis zu zwei Jahre befristet werden. Bei der vereinbartenBeendigung des Arbeitsverhältnisses nach Ablauf derFrist kann sich der Arbeitnehmer nicht auf Gründe beru-fen, die zum allgemeinen Kündigungsschutz gehören. Zubeachten ist aber, dass gem. § 15 Abs. 3 TzBfG auch einevorzeitige Kündigungsmöglichkeit mit bestimmten oderden gesetzlichen Fristen vereinbart werden kann. In die-sem Fall gelten wieder die Regelungen des allgemeinenund besonderen Kündigungsschutzes.n

Recht

36ENDODONTIE JOURNAL 3/2011

Des einen Freud, des anderen LeidAuch in einer Zahnarztpraxis kann eine Situation entstehen, in der die Kündigung von Pra-xispersonal erforderlich wird. Die Gründe reichen von der Unzufriedenheit mit den Leis-tungen der oder des Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) bis zu wirtschaftlichenSchwierigkeiten der Praxis aufgrund von sinkender Vergütung und/oder steigenden Kos-ten. Immer müssen jedoch die Regelungen zum Kündigungsschutz beachtet werden.

RA Dr. Karl-Heinz Schnieder/Münster, RA Felix Ismar/Hamburg

KONTAKT

kwm kanzlei für wirtschaft und medizinAlbersloher Weg 10c48155 MünsterE-Mail: [email protected]: www.kwm-rechtsanwaelte.de

Kostenlose Fachzeitschrift

Lesen Sie kostenlos „cosmetic dentistry“– die qualitativ außerge-wöhnliche Mitgliederzeitschrift informiert Sie über alle relevantenThemen der kosmetischen Zahnmedizin. Auch als ePaper mit Archiv-funktion auf www.zwp-online.info verfügbar.

Ermäßigte Kongressteilnahme

Besuchen Sie die Jahrestagungen der DGKZ e.V. und nutzen Sie diefür Mitglieder ermäßigten Teilnahmegebühren. (Die 9. Jahrestagungwird am 27./28. April 2012 in Essen stattfinden.)

Kostenlose Mitglieder-Homepage

Nutzen Sie Ihre eigene, individuelle Mitglieder-Homepage, die dieDGKZ e.V. allen aktiven Mitgliedern kostenlos zur Verfügung stellt.Über die Patientenplattform der DGKZ e.V., die neben Informationenfür Patienten auch eine Zahnarzt-Suche bietet, wird der Patient perLink mit den individuellen Mitglieder-Homepages verbunden.

Patientenwerbung und Öffentlichkeitsarbeit

Profitieren Sie von einer starken Gemeinschaft, die durch Öffent-lichkeitsarbeit auch Ihr Praxismarketing unterstützt.

DGKZ e.V.Deutsche Gesellschaft für Kosmetische ZahnmedizinDie innovative Fachgesellschaft für den modernen Zahnarzt

Weitere Infos:Deutsche Gesellschaft für Kosmetische Zahnmedizin e.V.Holbeinstr. 29, 04229 LeipzigTel.: 03 41/4 84 74-2 02, Fax: 03 41/4 84 74-2 [email protected]/www.dgkz.com

Nutzen Sie die Vorteile der Mitgliedschaft in der DGKZ e.V.und treten Sie jetzt dieser starken Gemeinschaft bei! Die einfache bzw. passive Mitgliedschaft kostet 200,00 €,die aktive Mitgliedschaft 300,00 € jährlich.

Ja, ich möchte Mitglied der DGKZ e.V. werden. Bitte senden Sie mir den Mitgliedsantrag zu:Faxantwort

03 41/4 84 74-2 90oder per Post an

DGKZ e.V.c/o OEMUS MEDIA AGHolbeinstraße 2904229 Leipzig

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Herstellerinformationen

Das DentinPost & Core Kit von Komet enthältalles, was für die postendodontische Versor-gung benötigt wird: Angefangen vom Wur-zelstift DentinPost Coated samt passendemInstrumentarium für die Stiftbettpräparationüber das selbstätzende BondingDentinBond Evo bis

hin zum Stiftbefestigungs- und Stumpfauf-baucomposite DentinBuild Evo inkl. hilfrei-cher Formkappen für den Stumpfaufbau.DentinBuild Evo ist ein dualhärtendes Com-posite zur Stiftbefestigung und für denStumpfaufbau. Das fließfähige, röntgen -opake Composite in der Minimix-Spritze istbearbeitbar wie Dentin und in den Farben A2

und Opak-Weiß verfügbar. DentinBond Evoheißt das darauf abgestimmte, dualhärtendeund selbstätzende Adhäsiv, das als prakti-sche Single Mix Kapsel oder als traditio-nelles Zwei-Flaschen-System erhältlich ist.DentinBuild Formkappen erleichtern denStumpfaufbau und sind in sechs Größen er-

hältlich. Der DentinPost Coated aus glas-faserverstärktem Composite ist voll-

ständig silikatisiert, silanisiert undmit einer haftvermittelnden Poly-

merschicht versehen, um apikalbis koronal identische Grenz-

flächen zwischen Stift undComposite zu gewährleisten. Mit dem DentinPost & Core

Kit hält der Koffer alles über-sichtlich und griffbereit parat, was

eine erfolgreiche postendontische Behand-lung erfordert. Weitere Details können derneuen Composite-Broschüre von Kometentnommen werden.

Komet

Gebr. Brasseler GmbH & Co. KG

Trophagener Weg 2532657 Lemgo

E-Mail: [email protected]: www.kometdental.de

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Ein Koffer, alles griffbereit

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Will man heute qualitativ hochwertige en -dodontische Behandlungen anbieten, so istdas dentale Operationsmikroskop ein not-wendiger Bestandteil. Es verbessert die kli-nische Sicht und sorgt für eine optimale Er-gonomie des Behandlers. Mit dem neuenDentalmikroskop von American Dental Sys-tems können optische Höchstleistungenerzielt werden. Es zeichnet sich durch ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhält-nis aus und ist als Boden-, Wand- und Deckenmontage oder als Bodenstativlö-sung erhältlich.

24-fache VergrößerungIm Mikroskop ist ein 5-stufiger manuellerVergrößerungswechsler mit manuellerFeinfokussierung integriert. Durch dieKombination des Standardfokus von250mm und dem Weitwinkelokular mitder Vergrößerung x12,5 bietet das ein-zigartige optische System eine bis zu 24-fache Vergrößerung. Für ein völlig ho-mogenes Lichtfeld sorgt eine inte-grierte Lichtquelle. Wahlweisestehen eine 150-W-Halogen-,50-W-Metall-Halide und eineLED-Lichtquelle zur Verfügung.

Die LED-Mikroskop-Version beinhaltet einen6-stufigen Vergrößerungswechsler. Der inte-grierte Dioptrien-Ausgleich ermöglicht auchBrillenträgern ein komfortables Arbeiten,während der 180-Grad-Schwenktubus eineergonomische Sitzposition garantiert. Dieeinschwenkbaren Orange- und Grünfilter

dienen dazu, feinste Gefäßstrukturensichtbar zu machen und ver-hindern ein vorzeitiges Aus-härten des Füllmaterials.

Vielfältiges ZubehörDurch die große Auswahl an Zu-behör kann das Leistungsspek-

trum jederzeit erweitert wer-den. Dank eines passendenBeam-Splitters und eines in -dividuellen Kamera-Adapters

kann das Mikroskop perfekt an die Wünschedes Zahnarztes angepasst werden.

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Optische Höchstleistung auf einen Blick

Die Beiträge in dieser Rubrik stammen von den Herstellern bzw. Vertreibern und spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider.

Auf der IDS 2011 stellteNSK erstmals in Europa dieneue Turbine S-Max pico vor.Die S-Max pico zeichnet sichdurch einen sensationell kleinenUltra-Mini-Kopf mit einem Durch-messer von nur 8,6mm bei einergleichzei tigen Kopfhöhe von nur9,0mm aus. Sie ist damit die welt-weit kleinste Dentalturbine. Die S-Max pico wurde speziell entwi-ckelt, um minimalinvasive Be-handlungen zu erleichtern und beiArbeiten mit dem Mikroskop oderder Lupenbrille einen möglichstfreien Blick auf die Präparationsstellezu gewähren. Daher wurde neben ei-ner signifikanten Verringerung derKopfgröße auch besonderer Wert dar-auf gelegt, den Durchmesser des Griff-bereichs zu verschlanken und auf ein Minimum zu reduzieren. Einen entschei-denden Beitrag zu den perfekten Sichtver-hältnissen leistet die bewährte NSK-Zell-glasoptik, welche zuverlässig Licht an den

Ort des Geschehens überträgt. Mit ihremEdelstahlkörper und den Keramikkugella-gern in Verbindung mit dem NSK Clean-Head-System steht die S-Max pico fürhöchs te Qualität und Präzision sowie Le-bensdauer und Hygiene. Besonders interes-sant: der Turbinenrotor der S-Max pico lässtsich ganz einfach in der Praxis wechseln –dies reduziert Ausfallzeiten und verringertdie Servicekosten. Für die Verwendung inKombination mit der S-Max pico bietet NSK speziell entwickelte Miniaturbohrerfür minimale Präparationen an. Die Ultra-Mini-Turbine S-Max pico ist erhältlichfür die Anschluss-Systeme aller füh-renden Instrumentenhersteller. Sieist damit die ideale Ergänzung fürdie minimalinvasiven Konzepte ei-ner jeden Praxis.

NSK Europe GmbH

Elly-Beinhorn-Str. 865760 Eschborn

E-Mail: [email protected]: www.nsk-europe.de

CoPilot

EndoPilot

Schlumbohm GmbH & Co. KG

ANZEIGEHerstellerinformationen

„Biodentine™ – der Natur nahe!“, so dasThema der Veranstaltungsreihe von Septo-dont in fünf zoologischen Anlagen Deutsch-lands. Die Durchführung dieser bundeswei-ten Fortbildung ist ein echtes Naturereignis,denn mit der Auswahl der Veranstaltungs -orte schlägt Septodont die Brücke zu bio-kompatiblen und qualitativ hochwertigenProdukten für die Zahnmedizin. Jede Se-kunde werden vier Injektionen weltweit mitLokalanästhetika von Septodont verab-reicht. Was für den Zahnarzt zur täglichenRoutine gehört, birgt allerdings auch uner-wartete Vorkommnisse. Prof. Dr. Dr. LudgerFiggener, Direktor der Poliklinik für Zahn-ärztliche Prothetik und Werkstoffkunde,Westfälische-Wilhelms-Universität Müns -ter, geht in seinem Vortrag daher auf „juris-tische Nebenwirkungen“, die im Umgang mitder Lokalanästhesie vorkommen können,ein. Priv.-Doz. Dr. Till Dammaschke, Ober-

arzt der Poliklinik für Zahnerhaltung,Westfälische-Wilhelms-Universität Müns ter, wirdden Nachmittag mit sei-nem Vortrag über denneuen Dentinersatz Bio-dentine™ abrunden undPerspektiven zum Erhaltder Pulpavitalität vorstel-len. Mit Biodentine™ be-

schreitet Septodont eine neue Behandlungs-strategie für die Endodontie und restaura-tive Zahnheilkunde. Für die Fortbildungs-reihe erhalten die Teilnehmer vier Punktenach BZÄK/DGZMK.

Termine07.09. Hannover, Erlebnis-Zoo21.09. Gelsenkirchen, ZOOM Erlebniswelt28.09. Ludwigsburg, Blühender Barock

Septodont GmbH

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E-Mail: [email protected]: www.septodont.de

Septodont

Fortbildung einmal anders

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Weltweit kleinste Dentalturbine: Sensationeller Ultra-Mini-Kopf

Weitere Informationen

40ENDODONTIE JOURNAL 3/2011

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Herstellerinformationen

Das neue kabellose Endodontiehandstück CanalPro CL derProduktlinie COLTENE ENDO ist nach ergonomischen As-pekten entwickelt worden, um in allen Behandlungssituatio-nen eine optimale Sicht und bestmöglichen Zugang zu bie-ten. Die übersichtliche LCD-Anzeige und das benutzer-freundliche, leicht zu reinigende Tastenfeld erleichterndas tägliche Arbeiten. Je nach Bedarf können Geschwin-

digkeit, Drehmoment, Übersetzungsverhältnis unddie Auto-Reverse-Funktion individuell eingestellt

und gespeichert werden. Bis zu fünf verschie-dene Anforderungsprofile lassen sich je nachBehandlungsablauf abrufen.

Durch die Auto-Reverse-Funktion wird ein Festfressen der Feile ver-hindert und somit die Sicherheit erhöht.CanalPro CL ist ein zuverlässiger Assistent bei endodontischen Be-handlungen. Selbst im Dauerbetrieb hält eine Aufladung 80 Minutenlang. Der Akku ist in ca. 90 Minuten wieder vollständig geladen. UmEnergie zu sparen, schaltet sich das Gerät bei Nichtgebrauch automa-tisch nach zehn Minuten ab.

Coltène/Whaledent GmbH + Co. KG

Raiffeisenstraße 30, 89129 LangenauE-Mail: [email protected]: www.coltenewhaledent.de

Coltène/Whaledent

Neues kabelloses Endodontiehandstück

In der Endodontie hat sich in denletzten zehn Jahren viel getan. Umeine Übersicht über zeitgemäßeSpülprotokolle zu erleichtern, hatlege artis Pharma, Dettenhausen,zusammen mit dem renommiertenEndo-Spezialisten Prof. Dr. MichaelHülsmann, Universität Göttingen,aus diversen Veröffentlichungeneinheitliche Spülprotokolle auf einerpraktischen Übersicht erstellt. DieÜbersicht ist sortiert nach infizier-

tem/nicht infiziertem Endodont bzw. Revisionen und gegliedert nachklassischer- sowie Ultraschallaufbereitung. Sie können diese gegenlediglich ein Rückporto von 1,45 € kostenfrei bestellen. Damit Siesich sicher sind, nach dem heutigen Stand der Wissenschaft zu spü-len. Denn richtig spülen kann so einfach sein.Bei Interesse bitte anfordern bei:

lege artis Pharma GmbH + Co. KG

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E-Mail: [email protected] Web: www.legeartis.de

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Richtig spülen „leicht“ gemacht

Die warme vertikale Kondensation von Guttapercha erlaubt einendreidimensional dichten, wandständigen Verschluss, auch bei Ka-nalanatomien mit ovalem oder schlitzför -migem Querschnitt. Die thermoplastische Obturation zeichnet sich durch geringen Sealeranteil und große Homogenität desGuttaperchablocks aus. Zur apexnahen Injektion von Guttapercha hatVDW München nun eine extra feine Guttaper-cha-Kanüle für das bewährte BeeFill®2in1 Ob-turationssystem vorgestellt. Der Durchmes-ser von 0,45mm (25G) ermöglicht eine Ein-

dringtiefe bis nahe an den Apex. Die 25G Kartuschen sind mit einer be-sonders fließfähigen Guttapercha gefüllt, die das Eindringen in grazile

Kanalstrukturen erlaubt. Dadurchlassen sich auch feine Seitenkanäleverschließen, die in der apikalen Re-gion häufig vorhanden sind.

VDW GmbH

Bayerwaldstraße 1581737 München

E-Mail: [email protected]: www.vdw-dental.com

VDW

25G Kartusche für thermoplastische Obturation

EndoREZ von Ultradent Products ist ein Wurzelkanal-Sealer aufUDMA-Basis. Da es hydrophil ist, kann es die feuchte Kanalwand be-netzen und in Dentinkanälchen eindringen. Es haftet an den be-schichteten Guttaperchastiften Endo REZ Points und bildet so eine sichere Barriere gegen erneute Keimbesiedelung.EndoREZ ist schnell und leicht appliziert. Ein Primer ist nicht nötig.Blasenfreiheit im Kanal wird erreicht, indem der Sealer aus einer klei-nen Skini Syringe durch einen feinen NaviTip direkt eingebracht wird;so wird das Kanallumen von apikal nach koronal gefüllt. EndoREZ Points werden anschließend einfach nachgeschoben. Eine zeitrau-bende laterale Kondensation entfällt. Soll sofort ein Wurzelstift gesetzt

werden, verkürzt das Benetzen der EndoREZ Points mit EndoREZ Accelerator die Abbindezeitauf fünf Minuten. Aufgrund der nur mäßigen End-härte von EndoREZ ist ein solches Ausbohren(auch ggf. zur Revision) problemlos möglich.

Ultradent Products

Am Westhover Berg 3051149 Köln

E-Mail: [email protected] Web: www.updental.de

Ultradent Products

Schnelle und sichere Versiegelung im Wurzelkanal

Herstellerinformationen

Zur vereinfachten Applikation des bewährtenFüllmaterials ProRoot MTA bietet DENTSPLYMAILLEFER jetzt das MAP-System (Micro-Apical Placement System) an. Das neue Sys-tem bietet verschiedene Nadeln, die eigens fürdie orthograde oder retrograde Obturation vonDefekten im Wurzelkanal entwickelt wurden.Endo-Spezialisten, aber auch Allgemein-zahnärzte erhalten damit ein innovatives In-strumentarium zur einfachen, exakten undschnellen Einbringung von MTA.Aufgrund seiner hydrophilen Eigenschaftenhat sich ProRoot MTA (Mineralisches TrioxidAggregat) bereits als Füllmaterial bewährt. Mitdem neuen MAP System lässt sich MTA exaktpositionieren und wird daher zur Applikationempfohlen.

Neu sind unter anderem spezielle NiTi Memory ShapeNadeln, die beliebig biegbar sind und nach dem Auto-klavieren ihre ursprüngliche gerade Form einneh-

men. Mit einer großen Auswahl weiterer Nadelnlassen sich z.B. Pulpenüberkappungen, Perfora-tionen oder ein offener Apex einfach, genau undzeitsparend behandeln. Der achsengerechte Zu-gang zur Kavität ist durch die Geometrie der In-strumente wesentlich vereinfacht. Das MAPSystem ist seit 1. September 2011 in Deutsch-land erhältlich.

DENTSPLY MAILLEFER

De-Trey-Straße 178467 Konstanz

E-Mail : [email protected] : www.dentsply.de

Die Beiträge in dieser Rubrik stammen von den Herstellern bzw. Vertreibern und spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider.

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Eine hochwertige endodontische Be-handlung erfordert eine anspruchs-volle und aufwendige Therapie. Die

aktuelle Version Endo Pilot com-fort plus der Schlumbohm GmbH& Co. KG vereint bereits vier

Funktionen in einem Gerätund bietet so optimale Vor-aussetzungen. Eine schnelle,

effektive Aufbereitung er-möglichen ApexLocatorund Endo Motor. Für die

Abfüllung stehen Down-Pack und BackFill zur Verfügung.Mit der Entwicklung des Zusatz-

moduls CoPilot hat das UnternehmenSchlumbohm jetzt die vielfach gewünschte

Integration eines Ultraschallhandstücks umgesetzt und somit einekomfortable Geräteeinheit konzipiert. Das zusätzliche Modul bietet Akkubetrieb und arbeitet mit einem kabellosen Twin-Funkfußschalter. Hervorzuheben ist die einstell-bare Countdownfunktion zur Einhaltung des Spülprotokolls, welcheebenso wie die Einstellung der Ultraschallleistung leicht über dasTouchdisplay einstellbar ist.Die Kompaktheit und Flexibilität des Gerätekonzepts EndoPilot wirdsomit durch das Zusatzmodul CoPilot noch erweitert. Selbstver-ständlich sind alle bisher erworbenen Geräte nachrüstbar und könnenproblemlos an die neue Hard- und Software angepasst werden.

Schlumbohm GmbH & Co. KG

Klein Floyen 8–1024616 Brokstedt

E-Mail: [email protected] Web: www.schlumbohm.de

Schlumbohm

Aus 4 mach 5: Der erfolgreiche EndoPilot kann nun auch Ultraschall

DENTSPLY MAILLEFER

Nicht nur für Endo-Spezialisten

42ENDODONTIE JOURNAL 3/2011

NEWS

Einen noch schnelleren Zugriff auf mediale Zu-satzinformationen im World Wide Web ermög-lichen QR-Codes. Obwohl die zweidimensiona-len schwarz-weißen Quadrate in Deutschlandnoch relativ unbekannt sind, greift die OEMUSMEDIA AG aktuell diesen jungen Trend auf undbietet in seinen kommenden Printobjekten demLeser die Möglichkeit, nützliche Zusatzinforma-tionen über den sogenannten Quick Response-Code, kurz QR-Code1, abzurufen – kostenlos,flexibel, blitzschnell.Dabei sind dem QR-Code keinerlei Grenzen ge-setzt, was digitale Medieninhalte angeht. DerCode enthält weiterführende Informationen inForm von Webadressen, Videos oder Bilderga-lerien. Lesbar ist er mit allen gängigen Mobil -telefonen und PDAs, die über eine eingebauteKamera und eine Software, die das Lesen vonQR-Codes ermöglicht, verfügen. Für das soge-nannte „Mobile Tagging“ steht unter anderemim iTunes App Store zahlreiche Reader-Soft-ware (QR-Reader) von verschiedenen Anbieternzum Download bereit. Viele Reader-Apps sindkostenlos verfügbar. Suchen Sie nach den Be-griffen „QR“ und „Reader“. Mit dieser neuen Anwendung gelingt dem Leip-ziger Verlagshaus erneut die Verzahnung dertraditionellen Medien mit neuester Medientech-nologie. Neben den E-Papern aller Publikatio-nen und einer umfangreichen eBook-Library,dem größten dentalen Mediacenter im Web undeiner mobilen ZWP online-Version, erhält derUser mit den QR-Codes nun ein weiteres Tool an

die Hand, um Webinhalte noch einfacher zu nutzen und seine Informationsbedürfnisse zubefriedigen. Die QR-Codes findet der Leser ab sofort in allenPrintprodukten der OEMUS MEDIA AG. Hierfürwurde eigens ein neues Icon kreiert.

Viel Spaß beim neuen Trend „Scannen“

1 Der Begriff „QR-Code“ ist ein eingetragenes Warenzeichen desDENSO WAVE INCORPORATED.

Probieren Sie es jetzt aus und scannen diesen QR-Code und lassen sich über raschen,

was sich d ahinter verbirgt.

Jetzt wird’s zweidimensional

QR-Code erweckt Printprodukte zum Leben

Bilder

Der Blick ins Telefonbuch oder in den Computerist nicht mehr nötig, wenn ein Patient in Bayernnach einem Zahnarzt sucht. Zu jeder Zeit undüberall können Patienten mit allen modernenInternet-Handys kostenfrei und sofort nach einerbayerischen Zahnarztpraxis suchen. Einfach diemobile Seite mobil.blzk.de oder m.blzk.de ein-geben und schon startet die Suche.

Mit diesem Angebot verbessert die BayerischeLandeszahnärztekammer (BLZK) den Servicefür Patienten. Prof. Dr. Christoph Benz, Präsi-dent der BLZK: „Handys sind aus dem heutigenLeben nicht mehr wegzudenken. Deshalb istes nur logisch, dass die Zahnärzte in Bayernauch bequem über das Handy gesucht wer-den. Uns liegt nicht daran, einem technischenTrend hinterherzulaufen, sondern der Servicefür die Patienten steht im Mittelpunkt.“Die mobile Zahnarztsuche ist für Smartphonesund internetfähige Handys optimiert. Sie er-gänzt die oft genutzte Internet-Zahnarztsucheunter www.blzk.de/zahnarztsuche und erweitertdas umfangreiche Patientenberatungsangebotder BLZK.

Quelle: BLZK

Mobile Zahnarztsuche der BLZK

Seit Jahren ist die zahnärztliche Aus-, Fort- undWeiterbildung in der Diskussion. Im Zuge der Novellierung des Hessischen Heilberufsgesetzeshat die Zahnärztekammer Hessen sich, ohne ent-sprechende Beschlüsse der Kammerversamm-lung, bemüht, Voraussetzungen für die Ein -führung eines Gebietes „Allgemeine Zahnheil-kunde“ zu schaffen. Der Deutsche Arbeitskreisfür Zahnheilkunde (DAZ) lehnt, wie verschiedeneandere Organisationen, diesen Vorstoß ab.Im Zuge einer regelmäßigen Neufassung desHessischen Heilberufsgesetzes soll eine Klau-sel mit der Option zur Einführung eines Fach-zahnarztes für Allgemeinzahnheilkunde einge-fügt werden.Der Deutsche Arbeitskreis für Zahnheilkunde(DAZ) spricht sich gegen dieses Vorhaben zumjetzigen Zeitpunkt aus. Der Begriff ist inhaltlichvöllig ungeklärt und umstritten. Es ist ebenso un-bestimmt, wie ein solcher Grad zu erwerben seinsollte und welche Rolle ein solcher Facharzt in derVersorgungslandschaft einnehmen könnte. DerDAZ steht seit seiner Gründung für Qualitätsbe-wusstsein und den Anspruch auf umfassendeund medizinisch orientierte Betreuung der Pa-tienten. Unter dieser Zielvorgabe erscheint es äu-ßerst sinnvoll, über eine verbesserte Qualifikationder Zahnärzte ganz grundsätzlich nachzuden-ken. Unausgegorene Gesetzesinitiativen, wie diehessische, seien da nicht hilfreich, heißt es in ei-ner aktuellen Mitteilung des Verbandes.Vor einer Klärung von Ziel, Weg, Inhalt und Finanzierung ist die Aufnahme einer fachzahn-ärztlichen Leerformel in ein Gesetz strikt ab -zulehnen. Darüber hinaus sind die Kammerndurchaus berechtigt, auch ohne eine solcheKlausel im Heilberufsgesetz des jeweiligen Landes in eigener Zuständigkeit die Weiterbil-dung zu regeln. Wir brauchen keine leere über-flüssige Regelung, die aber möglicherweiseunterschwellige Wirkungen haben könnte, diewir am Ende der Diskussion dann nicht wollen.Zunächst brauchen wir eine breite Diskussioninnerhalb der Zahnärzteschaft zu diesemThema.

Quelle: DAZ

Leerformel auf Vorrat?

43ENDODONTIE JOURNAL 3/2011

News

Der zweite IADR/Heraeus Travel Award 2011wurde im März auf der 89. IADR-Tagung in SanDiego/Kalifornien an fünf Nachwuchsforscheraus Materialwissenschaft und Zahnmedizin

verliehen. Die Gewinner erhielten neben einemReisekostenzuschuss für die Teilnahme an derIADR-Tagung die Möglichkeit, ihre Forschungauf der IADR-Tagung einem internationalen

Publikum vorzustellen. Noch bis 13. Januar läuft die Bewer-bungsfrist für den zum dritten Mal verliehenen Travel Award 2012, beidem junge Wissenschaftler ihre For-schungsprojekte im Bereich Dental -materialien einreichen können.

Weitere Informationen unter:

www.iadr.com

Travel Award 2011

Neue Ideen für Dentalwerkstoffe von morgen

Moderne restaurative Zahnheilkunde stellt ne-ben der funktionellen Wiederherstellung desKauorgans auch die ästhetische Rehabilitationmit dem Ziel, der Natur so nahe wie möglich zukommen, in den Vordergrund – eine multidiszi-plinäre Herausforderung, die auch neueste Wis-senschaftserkenntnisse berücksichtigt. DieseErkenntnisse lassen sich in Fort- und Weiterbil-dungsveranstaltungen vermitteln. Um dauer-haft auf dem aktuellen Wissensstand zu sein,müssen Zahnärzte aber auch in der Lage sein,aktuelle wissenschaftliche Literatur kritisch zulesen und nur gesicherte Erkenntnisse in ihretägliche Behandlung einfließen zu lassen.Um diesen Herausforderungen gerecht zu wer-den, wird ab Januar 2012 an der Universität Manchester in Kooperation mit der UniversitätWitten/Herdecke ein berufsbegleitender Master-studiengang „Restorative and Aesthetic Dentis-

try“ angeboten, der mit einem Master of Scienceder University of Manchester abschließt.Der online und damit sehr flexibel zu absol -vierende Teil des Studienganges beträgt ca. 80 Prozent des Gesamtumfanges und wird mit Hands-on-Kursen abgerundet, die in vier -tägigen Blöcken in Witten stattfinden.Weitere Informationen zu dem Studiengang unddem Bewerbungsverfahren erhalten Sie unterwww.dentistry.manchester.ac.uk/postgradu-ate/taught/msc_restorative/ oder im Zentrumfür Fort- und Weiterbildung der Universität Wit-ten/Herdecke.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Patricia Heufers

Zentrum Weiterbildung

Tel.: 0 23 02/9 26-115

E-Mail: [email protected]

Multidisziplinäre Herausforderungen annehmen

Neuer Online-Master Studiengang

Praxisnahes Wissen für Zahnarzt und Team ak-tiv erlebbar machen – das ist das Ziel der Initia-tive Dentalnetzwerk Praxisleben. Am zweitenOktoberwochenende eröffnet hierzu im Ham-burger Hotel Atlantic zum ersten Mal „die größtePraxis Deutschlands“. Im Fokus dieser zweiTage mit praxisorientierten Workshops, Live-Demonstrationen und Hands-on-Kursen ste-hen der Zahnarzt und sein Praxisteam. Die Teil-nehmer können sich hier aus vielfältigen Angeboten ein individuelles Wissens-Updaterund um Ihren Praxisalltag zusammenstellen.

Unterstützt wird die Veranstaltung durch einNetzwerk renommierter Unternehmen aus derDentalbranche. Zu den Referenten der Work -shops gehören unter anderem wie Prof. Dr. Ro-land Frankenberger, Dr. Fred Bergmann oderDr. Christine Berthold. Das Kursangebot reichtvon Themen der praktischen zahnmedizini-schen Arbeit wie „Das ABC der Adhäsivtech-nik“ oder „Innovative 3-D-Diagnostik“ bis zu Aspekten wie „Patientenkommunikation“ oder„Abrechnung“.Mit Frau Dr. Berthold, Assistant Professor an derUniklinik Erlangen trägt MICRO-MEGA zu dieserVeranstaltung bei. Sie hält einen Workshop inendodontischer Aufbereitung, Revision und Ob-turation. Hier werden die neuesten Technikenund Geräte demonstriert und in den praktischenAnsatz der Endodontie eingebettet.. Neben den Kursen bietet das Wochenendeaußerdem ein echtes Hamburg-Highlight: AmFreitagabend geht es für die Gäste mit der„Louisiana Star“, einem luxuriösen Schaufel-raddampfer, auf eine stilvolle Rundfahrt inklu-sive Büfett mit erlesenen saisonalen Gerichten,Live-Musik und Zauberei durch den Hambur-ger Hafen. Weitere Informationen zum Dental-netzwerk Praxisleben sowie ein Anmeldefor-mular finden Sie unter www.dentalnetzwerk-praxisleben.de

SciCan GmbH

Vertrieb MICRO-MEGA

Wangener Str. 78, 88299 Leutkirch

E-Mail: [email protected]

Web: www.micro-mega.com

Endodontie-Workshop inklusive

Dentalnetzwerk Praxisleben in Hamburg

Im Zuge ihrer Konzentration auf das Kernge-schäft trennt sich die Deutsche Apotheker- undÄrztebank (apoBank) wie angekündigt von ihrerBeteiligung an AC Capital Partners Ltd. (AC Capital). Die Anteile der apoBank in Höhe von 51 Prozent wurden von einer Holdinggesell-schaft im Rahmen eines Management-Buy-Outübernommen. AC Capital wird unter der neuenEigentümerstruktur auf Basis eines erweitertenGeschäftsmodells und unter Einbindung neuerKooperationspartner weiterentwickelt.

Die apoBank hatte im September 2005 dieMehrheit an der AC Capital erworben. AC Capi-tal war als Asset Manager für die Bank tätig undmanagte in erster Linie die strukturierten Fi-nanzprodukte der Bank. Im Rahmen der strate-gischen Neuausrichtung der Bank liegt der Fo-kus der Geschäftstätigkeit auf dem Kernge-schäft mit den Heilberuflern und ihren Organi-sationen. Die ursprünglich mit der Beteiligungan AC Capital intendierte Strategie wurde damitnicht mehr weiterverfolgt.

Fokus wieder auf Kerngeschäft

apoBank trennt sich von AC Capital Partners

44ENDODONTIE JOURNAL 3/2011

TIPP ABRECHNUNG

tGeschenke an Patienten auf Kosten der Kasse machenFreude und verschaffen dem Zahnarzt ein Gefühl derWertschätzung. Doch es gibt auch eine dunkle Seite dieses Tuns.Ein Beispiel aus der Praxis: Der Patient kommt schmerz-geplagt in die Sprechstunde. Nach der eingehendenUntersuchung stellt der Zahnarzt fest, dass derschmerzverursachende Zahn mit einer Wurzelbehand-lung zu retten ist. Er beseitigt die Schmerzen des Patien-ten mit einer Behandlung zulasten der Kasse. Der Pa-tient ist glücklich, wieder schmerzfrei zu sein, und – da ernichts bezahlen muss, fühlt er sich ebenso wohl wie derZahnarzt, dem zum Dank ein fröhliches Gesicht ent-gegenschaut. Leider war die Wurzelbehandlung nichtrichtlinienkonform und Jahre später fühlt sich der Zahn-arzt anlässlich einer Wirtschaftlichkeitsprüfung nunrichtig unwohl: jetzt wird ihm genommen, was er da-mals verschenkt hat, und es geht bei besonders groß-herzigen Kollegen dann nicht nur ums Geld, sondernauch um den Entzug der Kassenzulassung.Ich möchte das konkret an einem Beispiel aus einer ak-tuellen Praxisberatung erläutern: Es handelte sich umeine einspannige Brücke von 14 auf 16, die im Befund mitk-b-k eingetragen wurde. In der Karteikarte wurdenallerdings kariöse Defekte an 14 und 16 dokumentiert.Die gelockerte Brücke wurde abgenommen, an 16 eineendodontische Behandlung zulasten der Kasse durch-geführt, danach wurde die Brücke zunächst temporärzementiert. Vier Monate später wurde in einem Heil-und Kostenplan eine neue Brücke beantragt.Bei einer Wirtschaftlichkeitsprüfung wird dem Zahnarzthier gnadenlos die Kons-Richtlinie 9 präsentiert, die die-ser Praxis ebenso wie vielen anderen Praxen völlig unbe-kannt war. Sie lautet: „Zähne mit Erkrankungen odertraumatischen Schädigungen der Pulpa sowie Zähnemit nekrotischem Zahnmark können in der Regel durchendodontische Maßnahmen erhalten werden.

Die Wurzelkanalbehandlung von Molaren ist in der Re-gel dann angezeigt, wenn• damit eine geschlossene Zahnreihe erhalten werden

kann,• eine einseitige Freiendsituation vermieden wird,• der Erhalt von funktionstüchtigem Zahnersatz mög-

lich wird.“

Diese Kriterien treffen auf den vorliegenden Fall nichtzu, denn der korrekte Befund ist nicht „k-b-k“, sondern„kw-b-kw“, da die Zähne 14 und 16 kariös sind und die vor-handene Brücke nicht wieder als definitive Versorgungeingegliedert wird. Damit ist eine endodontische Be-handlung des Zahnes 16 keine Kassenleistung und mussmit dem Patienten privat vereinbart werden, wenn der Zahnarzt dieses „Scheinhonorar“ nicht in einer Wirtschaftlichkeitsprüfung Jahre später zurückzahlenmöchte. Auch kann er sich nicht darauf verlassen, dassnur die „Kons“ geprüft wird. Dank umfassender Daten-erfassung und entsprechender Prüfsoftware werdenmittlerweile auch die Kombinationen seiner konservie-renden Behandlung mit ZE und PA durchleuchtet.Was lernt der geneigte Leser aus meinen Ausführun-gen? Der Zahnarzt muss alle Richtlinien kennen und ge-rade bei einer Schmerzbehandlung seinen Patientenrichtlinienkonform aufklären. Gegebenenfalls muss erdie erste Sitzung auf eine reine Schmerzbeseitigung beschränken und erst in einer weiteren Sitzung über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten und ihreKosten sprechen.

Eine wertvolle Hilfe ist hierbei die Synadoc-CD, die bei ei-nem vorgegebenen Befund für einen endodontisch zu be-handelnden Zahn automatisch die Kons-Richlinie 9 prüftund alle notwendigen Vereinbarungen blitzschnell be-reitstellt. Eine kostenlose Probeversion bestellt man imInternet unter www.synadoc.ch

Ist Geben seliger denn Nehmen?Gabi Schäfer/Basel, Schweiz

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Neue Möglichkeiten nutzen – QR-Code

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n Über 450 Zahnmediziner sowohl aus der Praxis alsauch der Wissenschaft wurden in Düsseldorf durchden Rektor der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf,Prof. Dr. Dr. Piper, dem Dekan der Medizinischen Fakul-tät, Prof. Dr. Windolf, dem DGZ-Präsidenten, Tagungs-leiter und Ärztlichen Direktor des Universitätsklini-kums Düsseldorf, Prof. Dr. Raab, dem Präsidenten derDGEndo und Tagungsleiter, Dr. Appel, und dem Präsi-denten der Bundeszahnärztekammer, Dr. Engel, mit ei-ner Reihe von Zitaten des Namensgebers der hiesigenUniversität, dem Dichter Heinrich Heine, begrüßt. Es folgte die Verleihung des Wrigley Prophylaxe Preises,des GABA-Preises der DGZ und der DGZ-Jahresbest-preise, unterstützt durch Procter & Gamble. Zum 17. Mal wurde, ausgewählt von einer hochrangi-gen Jury, der mit 10.000 € dotierte Wrigley ProphylaxePreis 2011 an zwei Arbeitsgruppen aus 16 eingereichtenProjekten verliehen. Dabei wurde erstmalig eine uni-versitäre Arbeit ausgezeichnet. Dr. Astrid Hippke undDr. Christine Zabel von der Universität Hamburg unter-suchten unter der Federführung von Prof. Dr. Schiffnerdie Karies bei ein- bis zweijährigen Krippenkindern. Diezweite Auszeichnung erhielt die Arbeitsgruppe vonDipl.-Stom. Renate Müller-Balzarek und Dr. Klaus-Günther Dürr vom Gesundheitsamt Hofheim (Main-Taunus-Kreis). Sie beschäftigen sich mit der Gruppen-prophylaxe in Schulen und Kindergärten und deren Ef-fizienz in den letzten 20 Jahren.Den GABA-Praktikerpreis 2011, dotiert mit 3.000 €, er-hielt Dr. Frank Schäfers, Hattorf/Harz, für die beste Prä-sentation im Praktikerforum der DGZ. Das Thema seinesherausragenden Vortrags lautete „Direkte Brücke unterVerwendung natürlicher Zähne als Brückenglied“. Die DGZ-Jahresbestpreise des Jahres 2010, unterstütztdurch Procter & Gamble mit insgesamt 12.000 €, wur-den dieses Jahr ausschließlich an Wissenschaftlerin-nen verliehen. In der Kategorie „Poster“ wurden Dr. Bianca Gelbrich/Leipzig, Dr. Sarah Wiesbauer/Regens-burg und Karolin Verena Brandt/Halle (Saale) ausge-zeichnet. Dr. Saskia Altenhof aus Hamburg, Priv.-Doz.Dr. Kerstin Bitter aus Berlin und Nicole Günthart aus Zü-rich erhielten die Preise für die besten „Vorträge“. Der Fokus der wissenschaftlichen Impulsvorträge derdiesjährigen Tagung lag ganz im Zeichen der Zahner-haltung im Rahmen einer gestiegenen Lebenserwar-tung. So wurde die Herausforderung für die Zahnheil-kunde im Bereich der Prävention und Therapie bei älte-ren Menschen von verschiedenen Seiten beleuchtet.

Einleitend sprach Prof. Dr. Eva Hummers-Pradier/Han-nover über die Probleme der Mundgesundheit bei äl -teren Menschen aus der Sicht einer Allgemeinmedizi-nerin. Anschließend stellte Prof. Dr. Christoph Benz/München die Notwendigkeit des Umdenkens in derkonservierenden Behandlung von alternden Patientenin Hinblick auf den Zahnerhalt dar. Prof. Dr. Thomas At-tin/Zürich berichtete über die Möglichkeiten, Bisshe-bungen mit direkten Kompositrestaurationen am Ab-rasionsgebiss durchzuführen. Auch beim Festvortragwidmete sich Prof. Dr. Fritz Boege/Düsseldorf dem Ta-gungsthema. Er ging in seinem Vortrag der Frage nach,warum wir überhaupt altern. Mit der restaurativenTherapie bei älteren Patienten und der Prognose dieserTherapie mit fortschreitendem Patientenalter setztesich Prof. Dr. Roland Frankenberger aus Marburg aus-einander. Die Impulsvorträge zur Endodontie umfass -ten die Themen Fragmententfernung, vorgetragendurch Dipl.-Stom. Michael Arnold/Dresden, und Pulpa-steine als Hindernis bei endodontischen Behandlun-gen, vorgetragen von Dr. Carsten Appel/Niederkassel.Zusätzlich fanden die Mitgliederversammlungen so-wohl der DGZ als auch der DGEndo statt.Auch bei den zahlreichen Postervorträgen wurde ne-ben Endodontie, Werkstoffkunde und Prophylaxe dasThema des Alterns angesprochen. Eine hervorragendeGelegenheit für den Erfahrungsaustausch der primärpraktisch tätigen Kollegen bot das DGZ-Praktikerfo-rum unter dem Titel „Aus der Praxis für die Praxis“. Die

Fortbildung

46ENDODONTIE JOURNAL 3/2011

„Gestiegene Lebenserwartung –Endodontie und Zahnerhalt“Unter diesem Motto wurde erstmals am 6. und 7. Mai die 25. Jahrestagung der DeutschenGesellschaft für Zahnerhaltung e.V. (DGZ) gemeinsam mit der Frühjahrsakademie derDeutschen Gesellschaft für Endodontie e.V. (DGEndo) in Düsseldorf abgehalten.

Dr. Nora Bergmann, ZÄ Susanne Hahner/Düsseldorf

Der Präsident der DGZ, Prof. Dr. W. H.-M. Raab, überreichte den Gewin-nerinnen der DGZ-Jahresbestpreise 2010 die Auszeichnungen für ihreLeistungen sowohl im Bereich der Posterpräsentation als auch im Be-reich der Kurzvorträge.

sehr gut besuchten wissenschaftlichen Kurzvorträgebeschäftigten sich mit der Endodontie und postendo-dontischen Versorgung, mit der Füllungstherapie undder Prophylaxe. Sie boten ebenfalls viel Raum für denfachlichen Wissensaustausch und wurden durch anre-gende Diskussionen abgerundet.Da die DGZ es sich zur Aufgabe gemacht hat, insbeson-dere den zahnärztlichen Nachwuchs zu fördern, wurdeals besonderes Highlight für angehende Zahnärzte-schaft ein Studentenseminar angeboten. Der Schwer-punkt lag hierbei auf den verschiedenen Anwen-dungsmöglichkeiten der Adhäsivtechnik. Um den Zahn -ärztinnen und Zahnärzten von morgen ein attraktivesProgramm zu offerieren, stellten die Dozenten von dreiUniversitäten ihr Konzept vor. Prof. Dr. Roland Franken-berger/Marburg brachte den Studierenden die adhä-sive Füllungstherapie näher. Priv.-Doz. Dr. Marianne Federlin/Regensburg knüpfte mit ihrem Vortrag überTeilkronen aus Keramik als adhäsive Restaurationenan. Abschließend berichtete Priv.-Doz. Dr. Kerstin Bitter/Berlin über die postendodontische Versorgung mittelsAdhäsivtechnik. Um neben dem fachlichen Wissen auch für die Fähig-keit im Bereich der Patientenkommunikation zu sensi-bilisieren, wurde während des Studenten-Workshopsein spezielles Kommunikationstraining (Trainer: Wolf-gang Spitzer/Hüttblek) durchgeführt. Die Resonanzwar hierfür besonders groß und das Seminar fand beiden Studierenden regen Anklang. Abgerundet wurdeder Studenten-Workshop durch eine Party auf demUni-Campus, welche durch die Fachschaft der Zahn-medizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorfausgerichtet wurde. Hier wurde bei schönstem Wetterunter freiem Himmel mit Düsseldorfer Altbier ange-stoßen und bis tief in die Nacht gefeiert.Da die Frühjahrsakademie der DGEndo im Rahmen dergemeinsamen Tagung stattfand, konnten mit insge-samt 19 Workshops so viele Workshops offeriert werdenwie noch nie. Die praktischen Workshops widmetensich überwiegend der Endodontie. Alleine in vier Work -shops wurde den Teilnehmern die Handhabung neuermaschineller Aufbereitungssysteme (abgehalten vonDr. Wilhelm-Joseph Pertot, Dr. Wolf Richter, Dr. ChristophZirkel und Dr. Carsten Appel) nähergebracht. Zusätzlich

wurden zwei Workshops zur Fragmententfernung(Dipl.-Stom. Michael Arnold) und einer zum Umgangmit Mineralischen Trioxid-Aggregat (MTA) (ThomasClauder) angeboten. Ein besonderes Highlight zur Ver-tiefung der Wurzelspitzenresektion bot der Workshopmit Übungen am Humanpräparat, welcher im Präpara-tionssaal der Anatomie der Heinrich-Heine-Universitätdurch Dr. Wolf Richter durchgeführt wurde. Im Bereichder Zahnerhaltung wurden zwei Workshops angebo-ten. Dabei standen zum einen die Anwendung von Ad-häsivsystemen und zum anderen die Praxisrelevanz derKariesinfiltration (Priv.-Doz. Dr. Hendrik Meyer-Lückelund Dr. Sebastian Paris) im Vordergrund. Zusätzlich wurden auch verschiedene theoretischeWorkshops angeboten. Auch hier wurde wieder dasThema des alternden Patienten aufgegriffen. Das An-gebot reichte von den Besonderheiten für die Lokalan-ästhesie beim älteren Patienten mit Vorerkrankungenüber Präventionsmaßnahmen bei älteren Patientenund endete beim Phänomen der exponierten Wurzel-oberfläche, welches ebenfalls überwiegend diese Pa-tientengruppe betrifft. Zusätzlich wurde ein Workshopüber Komposite, Keramiken und deren Reparaturmög-lichkeiten angeboten. Die Firma GABA bot ein Sympo-sium zur Kariesdiagnostik und Therapie von Dentin-hypersensibilitäten an.Die Vielzahl der sowohl von der DGZ als auch von derDGEndo ( jetzt DGET, Deutsche Gesellschaft für Endo -dontologie und zahnärztliche Traumatologie) organi-sierten Workshops unterstreicht die Kooperation zwi-schen den beiden Fachgesellschaften, die auf den Mit-gliederversammlungen mit großer Mehrheit be-schlossen wurde. Die DGET wird innerhalb der neuenStruktur der DGZ als eine von drei angegliederten Fach-gesellschaften zukünftig die Endodontologie vertre-ten. Durch die Bündelung der Kräfte sollen die Belangedes Fachgebietes in Deutschland einheitlich vertretenund Synergieeffekte genutzt werden.Ein Engagement der DGZ im Bereich der Endodontie istder Masterstudiengang Endodontie, der in Koopera-tion mit der Heinrich-Heine-Universität und der APWins Leben gerufen wurde. Der erste, seit August 2010bestehende Studiengang wurde im Rahmen des ge-meinsamen Kongresses dem Auditorium vorgestellt.Die berufsbegleitende, modular aufgebaute Fortbil-dung wird von Priv.-Doz. Dr. David Sonntag geleitet, derdie anwesenden Teilnehmer über die Modalitäten fürden zweiten Studiengang informierte.Zur Abrundung der Veranstaltung gab es den gelunge-nen gemeinsamen Festabend am Freitagabend im1848 gegründeten Düsseldorfer Künstlerverein „Mal-kasten“. Aufgrund bester Wet-terverhältnisse wurde größten-teils auf der Terrasse mit Blick inden historischen Garten ge-feiert. In ungezwungener Atmo-sphäre, untermalt von Jazzmu-sik, wurde ausreichend Gelegen-heit geboten, fachliche Gesprä-che zu vertiefen. n

47ENDODONTIE JOURNAL 3/2011

Fortbildung

Die strahlenden Gewinner des Wrigley Prophylaxe Preises 2011.

Bilder

Programmheft als E-Paper

www.endo-kongress.de

07.00 Uhr DGET-LauftreffAlle Kongressteilnehmer, die sich vor dem samstäglichen Programm sport-lich betätigen möchten, sind herzlich eingeladen zum DGET-Lauftreff. Treffpunkt ist vor dem Eingang des Kongresshotels (KAMEHA GRAND). Sportliche Leitung: Dr. Jens Versümer, mit freundlicher Unterstützung durch DENTSPLY Maillefer und Pluradent.

09.00–10.30 Uhr Prof. Dr. Thomas Kvist/Göteborg (SE)Implants or root filled teeth? An endodontist’s view

10.30–11.00 Uhr Pause/Besuch der Dentalausstellung

11.00–11.45 Uhr Dr. Roy Nesari/San Francisco (US)Marketing an Endodontic Practice as a Recent Graduate

11.45–12.45 Uhr Prof. Dr. Roland Weiger/Basel (CH)Dentale Traumatologie – ein Update

12.45–13.30 Uhr Pause/Besuch der Dentalausstellung

13.30–14.00 Uhr Verleihung der Zertifikate an dieCurriculumsabsolventen und neuen SpezialistenPreisverleihungenDr. Carsten Appel/Niederkassel (DE)Dr. Clemens Bargholz/Hamburg (DE)

14.00–16.30 Uhr Prof. Dr. Syngcuk Kim/Philadelphia (US)Live-OP mit 3-D-Videoprojektion

SIMULTANÜBERSETZUNG | ENGLISCH/DEUTSCH

Deutsche Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie e.V.

1. JAHRESTAGUNG der DGETMit großer Geburtstagsfeier

der DGET/DGEndo

10. JAHRESTAGUNG der DGEndoDeutsche Gesellschaft für Endodontie e.V.

3-D LIVE-OPMIT PROF. DR. SYNGCUK KIM

3.–5. NOVEMBER 2011 | BONNKAMEHA GRAND HOTEL BONN

ab 08.00 Uhr Prüfungen Prüfungen zum Spezialisten und Zertifizierten Mitgliedsowie Prüfungen der Absolventen des Curriculums

WORKSHOPS* | DONNERSTAG | 3.11.201114.00 –17.30 Uhr (inkl. Pause 15.30 –16.00 Uhr)

Prof. Dr. Michael A. Baumann/Köln (DE)BioRaCe – schnelle und biologische Aufbereitung

Dr. Josef Diemer/Meckenbeuren (DE)Wave One – ein Quantensprung in der Endodontie

ZA Oscar von Stetten/Stuttgart (DE)Christopher Käsbach, Carl Zeiss Video-SpezialistDokumentation mit dem Dentalmikroskop:Mythen, Fakten und Lösungen aus Techniker- und Anwendersicht

Priv.-Doz. Dr. Christian Gernhardt/Halle (Saale) (DE)Neuerungen in der Endodontie (es muss nicht immernur eine Feile sein)

Dr. Christoph Zirkel/Köln (DE)RECIPROC – A new concept

Priv.-Doz. Dr. Dieter Pahncke/Rostock (DE)Von „Heiß bis Kalt“ – Innovative Wurzelkanalaufberei-tung und -abfüllung mit HyFlex™ CM und GuttaFlow® 2(Workshop mit Hands-on)

18.00–19.30 Uhr Mitgliederversammlung DGET

10.30–11.00 Uhr Pause/Besuch der Dentalausstellung

11.00–11.45 Uhr Prof. Dr. Marco A. Versiani/São Paulo (BR)Prof. Dr. Manoel D. Sousa Neto/São Paulo (BR)Three-dimensional anatomy of the root canal systemand its relationship to endodontic procedures – Part II

11.45–12.30 Uhr Dr. Arnaldo Castellucci/Florence (IT)Many good news in non-surgical endodontics!

12.30–13.30 Uhr Pause/Besuch der Dentalausstellung

13.30–15.00 Uhr Prof. Dr. Junji Tagami/Tokio (JP)Adhesion on root dentin and the influence of the different irrigation solutions

15.00–15.30 Uhr Pause/Besuch der Dentalausstellung

15.30–17.30 Uhr Prof. Dr. Markus Haapasalo/Vancouver (CA)Treatment Planning and Desinfection

ab 19.30 Uhr Große Geburtstagsfeier der DGET/DGEndo in derPuregold Bar und dem KAMEHA DOME(Bitte notieren Sie Ihre Teilnahme auf dem Anmeldeformular.)

09.00–09.15 Uhr Priv.-Doz. Dr. Christian Gernhardt/Halle (Saale) (DE),Dr. Carsten Appel/Niederkassel (DE), Prof. Dr. Wolfgang H.-M. Raab/Düsseldorf (DE)Begrüßung

09.15–10.30 Uhr Prof. Dr. Marco A. Versiani/São Paulo (BR)Prof. Dr. Manoel D. Sousa Neto/São Paulo (BR)Three-dimensional anatomy of the root canal systemand its relationship to endodontic procedures – Part I

PROGRAMM | DONNERSTAG | 3.11.2011

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SIMULTANÜBERSETZUNG | ENGLISCH/DEUTSCH

PROGRAMM | SAMSTAG | 5.11.2011

PROGRAMM | FREITAG | 4.11.2011

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*Bitte beachten Sie, dass Sie nur an einem Workshop teilnehmen können. Notieren Sie bitte die Nummer des von Ihnen gewählten Workshops auf dem Anmeldeformular.

Programm Text

KAMEHA GRAND BONNAm Bonner Bogen 1 | 53227 BonnTel.: 02 28/43 34-50 00Fax: 02 28/43 34-50 [email protected]

ZimmerpreiseEZ 169,00 € exkl. Frühstück DZ 169,00 € exkl. Frühstück Frühstück: 29,00 €

ZimmerbuchungBitte direkt im Veranstaltungshotel unter dem Buchungscode „DGEndo2011“, Abrufkontingent: gültig bis 3.10.2011Tel.: 02 28/43 34-56 66, [email protected]

Zimmerbuchungen in unterschiedlichen Kategorien

PRIMECON, Tel.: 02 11/4 97 67-20, Fax: 02 11/4 97 67-29, [email protected] | www.prime-con.eu

Mit der Deutschen Bahn für 99,– €

zur Jahrestagung!

Reisen Sie mit der Bahn entspannt und kostengünstig nach Bonn. SchonenSie Ihr Reisebudget und schützen Sie die Umwelt.

An- und Abreise zu einem bundesweiten einheitlichen Festpreis: Hin- und Rückfahrt 2. Klasse: 99,00 € | 1. Klasse: 159,00 €

Mit dem speziellen Angebot können alle Züge der DB genutzt werden, auch der ICE. Die Ticketsgelten zwischen dem 1. und 7. November 2011 (Vorausbu chungsfrist mindestens 3 Tage). Buchbarist das Angebot ab sofort unter der Hotline: 0 18 05/31 11 53* mit dem Stichwort „DGET“.*Telefonkosten aus dem Netz der Deutschen Telekom: 14 ct/Min., Mobilfunkpreise können abwei-chen. Montag bis Samstag von 8.00 – 21.00 Uhr.

PRE-CONGRESS/WORKSHOPS 50,00 €Tagungspauschale 25,00 € zzgl. MwSt.

MAIN-CONGRESS 4.–5. November 2011 ZA-Mitglied DGET/DGEndo/DGZ 260,00 €ZA-Nichtmitglied 350,00 €Helferinnen, Assistenten (mit Nachweis) 110,00 €Studenten (mit Nachweis) nur TagungspauschaleTagungspauschale 90,00 € zzgl. MwSt.

Die Tagungspauschale beinhaltet Imbissversorgung bzw. Mittagessen, Kaffeepause und Tagungsgetränke und istfür jeden Teilnehmer zu entrichten. Auf die Kongressgebühr wird keine MwSt. erhoben.

Große Geburtstagsfeier der DGET/DGEndo in der Puregold Bar und dem KAMEHA DOMEGenießen Sie einen entspannten Abend im KAMEHA DOME, dem Herzstück desKAMEHA GRAND, und der Puregold Bar, deren Optik durch goldverzierte Wändebesticht. Feiern Sie mit uns die Jubiläumstagung der DGEndo bzw. die ersteJahrestagung der neu gegründeten DGET in einem einmaligen Ambiente mittoller Musik, Getränken und einem Dinnerbüfett.Kosten (pro Person) 79,00 € zzgl. MwSt.

FortbildungspunkteDie Veranstaltung entspricht den Leitsätzen und Empfehlungen der KZBVvom 23.09.05, einschließlich der Punktebewertungsempfehlung desBeirates Fortbildung der BZÄK vom 14.09.05 und der DGZMK vom 24.10.05,gültig ab 01.01.06. Bis zu 19 Fortbildungspunkte.

VeranstalterDGET – Deutsche Gesellschaft für Endodontologie undzahnärztliche Traumatologie e.V.,Holbeinstraße 29, 04229 LeipzigTel.: 03 41/4 84 74-2 02, Fax: 03 41/4 84 74-2 [email protected] | www.dget.de

OEMUS MEDIA AGHolbeinstraße 29, 04229 LeipzigTel.: 03 41/4 84 74-3 08, Fax: 03 41/4 84 74-3 [email protected] | www.oemus.com

ORGANISATORISCHES | VERANSTALTUNGSORT ORGANISATORISCHES | KONGRESSGEBÜHREN

OEMUS MEDIA AGHolbeinstraße 2904229 Leipzig

Anmeldeformular per Fax an

03 41/4 84 74-3 90oder per Post

Praxisstempel

Datum/Unterschrift

E-Mail

Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen für die 1. Jahrestagung der DGET/10. Jahrestagung der DGEndo erkenne ich an.

EJ 3/11

Deutsche Gesellschaft für Endodontologie

und zahnärztliche Traumatologie e.V.

Für die 1. Jahrestagung der DGET/10. Jahrestagung der DGEndo vom 3.–5. November 2011 in Bonnmelde ich folgende Personen ver bindlich an:

£ Donnerstag£ ja £ Freitag£ nein £ Samstag Workshop: ____

Titel, Name, Vorname, Tätigkeit DGET-/DGEndo-/DGZ-Mitglied/ Bitte ankreuzen! Bitte Nr. eintragenBitte ankreuzen!

£ Donnerstag£ ja £ Freitag£ nein £ Samstag Workshop: ____

Titel, Name, Vorname, Tätigkeit DGET-/DGEndo-/DGZ-Mitglied/ Bitte ankreuzen! Bitte Nr. eintragenBitte ankreuzen!

Geburtstagsfeier DGET/DGEndo: ____ (Bitte Personenzahl eintragen)

Deutsche Gesellschaft für Endodontologie

und zahnärztliche Traumatologie e.V.

Fortbildung

50ENDODONTIE JOURNAL 3/2011

Kongresse, Kurse und SymposienDatum Ort Veranstaltung Info/Anmeldung

09./10. 09. 2011 Leipzig 8. Leipziger Forum für Tel.: 03 41/4 84 74-3 08Innovative Zahnmedizin Fax: 03 41/4 84 74-3 90

Web: www.leipziger-forum.info

23./24. 09. 2011 Konstanz EUROSYMPOSIUM/ Tel.: 03 41/4 84 74-3 086. Süddeutsche Implantologietage Fax: 03 41/4 84 74-3 90

Web: www.eurosymposium.de

30. 09./ Köln DENTALHYGIENE START UP 2011 Tel.: 03 41/4 84 74-3 0801. 10. 2011 Fax: 03 41/4 84 74-3 90

Web: www.startup-dentalhygiene.de

08. 10. 2011 München 2. Münchener Forum für Tel.: 03 41/4 84 74-3 08Innovative Implantologie Fax: 03 41/4 84 74-3 90

Web: www.muenchener-forum.de

20.–22. 10. 2011 München 52. Bayerischer Zahnärztetag Tel.: 03 41/4 84 74-3 08Fax: 03 41/4 84 74-3 90Web: www.blzk2011.de

03.–05. 11. 2011 Bonn 1. Jahrestagung der DGET Tel.: 03 41/4 84 74-3 0810. Jahrestagung der DGEndo Fax: 03 41/4 84 74-3 90

Web: www.endo-kongress.de

Endodontie JournalZeitschrift für moderne Endodontie

ImpressumVerleger: Torsten R. Oemus

Verlag: OEMUS MEDIA AG

Holbeinstraße 29 · 04229 LeipzigTel. 03 41/4 84 74-0 · Fax 03 41/4 84 74-2 90

E-Mail: [email protected]: www.oemus-media.de

Deutsche Bank AG LeipzigBLZ 860 700 00 · Kto. 1 501 501

Verlagsleitung: Ingolf Döbbecke · Tel. 03 41/4 84 74-0

Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner (V.i.S.d.P.) · Tel. 03 41/4 84 74-0Dipl.-Betriebsw. Lutz V. Hiller · Tel. 03 41/4 84 74-0

Redaktion:Dajana Mischke · Tel. 03 41/4 84 74-3 35

Kristin Urban · Tel. 03 41/4 84 74-3 25

Wissenschaftlicher Beirat: Prof. Dr. Benjamin Briseño, Mainz; Prof. Dr. Pierre Machtou, Paris; Prof. Dr. Vinio Malagnino, Rom; Dr. Cliff Ruddle, Santa Barbara/Kalifornien; Dr. Julian Webber, London; Dr. John McSpadden,

Chattanooga/USA; Priv.-Doz. Dr. Ove Peters, Zürich und San Francisco;Dr. Clemens Bargholz, Hamburg; Priv.-Doz. Dr. Claudia Barthel, Berlin;

ZA Thomas Clauder, Hamburg; Dr. Hans-Willi Herrmann, Bad Kreuznach;Dr. Thomas Mayer, München; Dr. Oliver Pontius, Bad Homburg;

Dr. Wolf Richter, München; Priv.-Doz. Dr. Thomas Schwarze, Hannover;Dr. Helmut Walsch, München; Dr. Reinhardt Winkler, München

Herstellung: Sandra Ehnert · Tel. 03 41/4 84 74-1 19

W. Peter Hofmann · Tel. 03 41/4 84 74-1 16

Korrektorat:Ingrid Motschmann · Tel. 03 41/4 84 74-1 25

Frank Sperling · Tel. 03 41/4 84 74-1 25

Druck:Messedruck Leipzig GmbH, An der Hebemärchte 6, 04316 Leipzig

Erscheinungsweise:Das Endodontie Journal – Zeitschrift für moderne Endodontie –

erscheint 2011 mit 4 Aus gaben. Es gelten die AGB.

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Widerrufsbelehrung: Den Auftrag kann ich ohne Begründung innerhalb von 14 Tagen ab Bestellung bei der OEMUS MEDIA AG, Holbeinstr. 29, 04229 Leipzig schriftlich widerrufen.Rechtzeitige Absendung genügt.

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| Erscheinungsweise: 4 x jährlich| Abopreis: 44,00 €| Einzelheftpreis: 12,50 €Preise inkl. gesetzl. MwSt. + Versandkosten

10. Jahrgang I 32011

ISSN 1611-0870 I PVSt. F 50117€ 10,00 zzgl. MwSt. und Versand

Zeitschrift für moderne Endodontie

I Special Schmerzen unklarer Genese bei einem autistischen Kind IZahnerhaltende Therapie nach endodontischem Misserfolg IEndodontie und Dentalphobiker

I Fachbeitrag Zahnerhalt um jeden Preis?I Anwenderbericht Minimalinvasive Therapie bei der Kronenverlängerung

als Implantatalternative I Wirtschaft Versteckte Reserven in der Praxis erkennen und aktivierenI Recht Des einen Freud, des anderen LeidI Fortbildung „Gestiegene Lebenserwartung – Endodontie und Zahnerhalt“

Endodontischer Schmerz –Misserfolge, Revision, Prävention

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