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Energetische Einsparpotenziale in Trinkwasserversorgungsanlagen am Beispiel der Wasserversorgung der Gemeinde Aschau im Chiemgau Bachelorarbeit 2 Zur Erlangung des akademischen Grades „Bachelor of Science in Engineering“ Studiengang: “Umwelt- Verfahrens- und Energietechnik” Management Center Innsbruck Betreuer: Dipl.- Ing. Christian Eberl MCI- Gutachter: Ing. Dr. Aldo Giovannini Verfasser: Simon Frank # 0910494033

Energetische Einsparpotenziale in ... · Pohl und Herrn Ortlieb von der Firma KSB München für die Zusendung der erforderlichen ... Kreiselpumpen sind die Hauptenergieverbraucher

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Energetische Einsparpotenziale

in Trinkwasserversorgungsanlagen

am Beispiel der Wasserversorgung der

Gemeinde Aschau im Chiemgau

Bachelorarbeit 2

Zur Erlangung des akademischen Grades

„Bachelor of Science in Engineering“

Studiengang:

“Umwelt- Verfahrens- und Energietechnik”

Management Center Innsbruck

Betreuer:

Dipl.- Ing. Christian Eberl

MCI- Gutachter:

Ing. Dr. Aldo Giovannini

Verfasser:

Simon Frank

# 0910494033

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I

Eidesstattliche Erklärung

„Ich erkläre hiermit an Eides statt, dass ich die vorliegende Bachelorarbeit selbständig angefertigt

habe. Die aus fremden Quellen direkt oder indirekt übernommenen Gedanken sind als solche

kenntlich gemacht.

Die Arbeit wurde bisher weder in gleicher noch in ähnlicher Form einer anderen Prüfungsbehörde

vorgelegt und auch noch nicht veröffentlicht.“

Aschau im Chiemgau, 23.05.2012

----------------------------------------

Simon Frank

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II

Danksagung

Diese Bachelorarbeit wurde als Abschluss- Dokument eines sechssemestrigen berufsbegleitenden

Studiums im Studiengang „Umwelt- Verfahrens- und Energietechnik“ am Management Center

Innsbruck (MCI) erarbeitet.

Ich möchte mich bei der Bereichsleitung, Herrn Ing. Dr. Aldo Giovannini für die Genehmigung des

Themas, bei meinem Betreuer, Herrn Dipl.-Ing. Christian Eberl, sowie bei allen verantwortlichen

Beteiligten am MCI für die freundliche Unterstützung bedanken.

Weiterhin bedanke ich mich recht herzlich bei Herrn Werner Weyerer, 1. Bürgermeister der

Gemeinde Aschau im Chiemgau, für die Genehmigung dieser Arbeit, dessen Überlassung der

technischen Wasserwerksdaten, sowie diverser Auskünfte durch die Gemeindeverwaltung.

Für die Einsichtnahme der hydrogeologischen Kartenwerken bedanke ich mich herzlich bei Herrn

Dr. Roch und bei Herrn Brandner vom staatlichen Wasserwirtschaftsamt Rosenheim und bei Herrn

Pohl und Herrn Ortlieb von der Firma KSB München für die Zusendung der erforderlichen

Pumpenkennlinien.

Zur Durchführung diverser Versuche und Anlagen- Messungen standen mir dankenswerter Weise

Herr Schneikart, Herr Graf und Herr Singhartinger zur Seite.

Ein besonders herzliches Vergelt´s Gott meinen Arbeitskollegen, die mir für die benötigten

Abwesenheitszeiten und Lernphasen stets den Rücken freihielten, und mir dadurch ein

berufsbegleitendes Studium überhaupt ermöglichten, sowie allen beteiligten Korrekturlesern.

Zu guter Letzt möchte ich die Gelegenheit nutzen, um meiner Familie, vor allem aber meiner Frau

meine schwer zu formulierende Dankbarkeit auszusprechen. Eine dreijährige Weiterbildung zu

organisieren ist die eine Seite. Die andere ist es, zu akzeptieren, dass der Ehepartner und Vater

zweier Kinder zwischen Fahrzeiten, Übernachtungsorganisation, Lernphasen, Laborberichten,

Prüfungsdruck und zudem höchster Verantwortung von beruflicher Seite ausgesetzt, und dadurch

oft schwer zugänglich ist. Liebe Janina, vielen herzlichen Dank für Deine selbstlose Unterstützung!

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III

Kurzfassung

Der kontinuierliche Anstieg des globalen Energiebedarfs erfordert einerseits stetige

Neuerschließungen von Ressourcen, andererseits eine praxisnahe, effiziente Entwicklung zum

Einsatz alternativer Energieträger. Im 21. Jahrhundert, dem „Jahrhundert der Energie“, werden

nicht nur intensive Untersuchungen neuer Versorgungskonzepte, sondern auch ein

wirkungsgradoptimierter Einsatz von bestehenden Prozessen, sowie die Reduktion von

Schadstoffemissionen, speziell im Bereich industrieller und öffentlicher Anlagen, angestrebt. Aber

auch viele kleine bis mittelgroße Verbraucher, die meist relativ geringe Wirkungsgrade aufweisen,

belasten oft unnötig die vorhandenen Kraftwerkskapazitäten. Dieser Tatsache sollten daher

gerade öffentliche bzw. kommunale Betriebe durch entsprechend politischem Rückhalt mit gutem

Beispiel entgegenwirken. Hier sind insbesondere Gas-, Strom-, Fernwärme-,

Wasserversorgungsunternehmen und Abwasseraufbereitungsanlagen, die überwiegend von

öffentlichen Institutionen wie Städten, Gemeinden, Verbänden und Vereinen getragen werden,

gefordert.

Diese Bachelorarbeit befasst sich mit energetischen Einsparmöglichkeiten in

Trinkwasserversorgungsanlagen. Die beispielhaften Untersuchungen erfolgen an der kommunalen

Wasserversorgungsanlage der 6.500-Einwohner-Gemeinde Aschau im Chiemgau/ Bayern, welche

die Gruppe der kleinen bis mittelgroßen Versorgungsbetriebe repräsentieren soll.

Die Untersuchungen basieren auf Bestandsaufnahme und Zusammenführung benötigter Daten

zur anschließenden Berechnung, Bearbeitung und Beurteilung der Hauptkomponenten in den

Bereichen Wassergewinnung, Förderung, Speicherung und Verteilung. Unter anderem wurden

Pumpenaggregate hinsichtlich ihres Betriebspunktes, aktueller Förderströme und deren

Schaltzyklen überprüft. Ein Überblick über die Verteilung des Energiebedarfs, dessen Vergleich

mit theoretischen Berechnungswerten und die Betrachtung des Strombedarfs durch

Rohrnetzverluste ist ebenso Bestandteil dieser Arbeit. Abrundend wurde das Versorgungskonzept

ganzheitlich betrachtet und eine Umkehr der Versorgungsrichtung unter Einsatz von

Trinkwasserturbinen angenommen und energetisch analysiert. Die Ergebnisse veranschaulichen

auch überregional vergleichbaren Versorgungsbetrieben, dass mit kleinen Eingriffen bereits

wesentliche Einsparungen im Bereich des elektrischen Energiebedarfs realisierbar sind.

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IV

Abstract

The continuous rising of the global energy demand requires a constant improvement of resources

on the one hand and a practicable efficient development of alternating energy systems on the

other.

In the 21th century, the so-called „century of energy“, the energy supply concept is intensively

looked at again, in order to perhaps find new means to guarantee the energy supply in future.

Also existing processes are optimized to an acceptable standard and alternate systems are

thought about. Furthermore, the reduction of pollutant emissions, particularly in industrial and

public facilities is sought after. Many small and medium sized energy consumers which often have

minimal levels of efficiency are unnecessarily straining the existing power plants capacities. This

fact alone should persuade public/municipal enterprises, with the needed political backing, to set

a positive example for others. In particular, public institutions such as gas, electricity, district

heating, water supply and sewage treatment plants have to be named in this context.

This bachelor thesis deals with energy saving potentials in potable water supply systems. The

exemplary studies are based on the municipal water supply system of the 6500- resident

community Aschau im Chiemgau/ Bavaria. This is supposed to represent the group of small and

medium sized water supply systems. The investigations are based on inventory and merging of

data needed for subsequent calculations, processing an evaluation of the main components in the

areas of water production, transportation, storage and distribution. Among other things, pump

units were tested regarding their operating points, delivery rates and their operation cycles. An

overview of the energy demand distribution, the comparison thereof based on theoretical

calculations and the consideration of the electricity needed for piping losses are also a part of this

work. Last but not least, the supply concept in its entirety was analyzed with the main focus being

the current energy situation, by reversing the general direction of flow by using drinking water

turbines. The results also illustrate comparable utilities at a supra-regional level, showing that

little changes can have a substantial positive influence regarding the reduction of energy demand.

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V

INHALTSVERZEICHNIS

1 Einleitung ......................................................................................................................................... 1

1.1 Motivation ................................................................................................................................. 1

1.2 Zielsetzung ............................................................................................................................... 2

2 Theoretische Grundlagen ................................................................................................................ 2

2.1 Kreiselpumpen .......................................................................................................................... 2

2.2 Pumpenkennlinie ...................................................................................................................... 5

2.3 Anlagenkennlinie ...................................................................................................................... 6

2.4 Betriebspunkt ............................................................................................................................ 7

2.5 Technische Pumparbeit ............................................................................................................ 8

2.6 Ursachen für Veränderungen von Betriebspunkten ................................................................. 9

3 Methodik ........................................................................................................................................ 11

3.1 Zielsetzung ............................................................................................................................. 11

3.2 Recherche .............................................................................................................................. 12

3.3 Ist-Situation ............................................................................................................................. 12

3.4 Vorbereitung Versuche ........................................................................................................... 12

3.5 Versuche und Messungen ...................................................................................................... 13

3.6 Analyse ................................................................................................................................... 13

3.7 Auswertung und Ergebnisse .................................................................................................. 13

4 Anlagen- und Betriebsdaten .......................................................................................................... 14

4.1 Allgemeines ............................................................................................................................ 14

4.2 Beschreibung der Wasserversorgungsanlage Aschau i. Chiemgau ...................................... 15

4.3 Standort .................................................................................................................................. 16

4.4 Überblick Hydraulik................................................................................................................. 17

4.5 Luftbilder der Versorgungsabschnitte..................................................................................... 18

4.6 Bezugshöhen Anlagenkomponenten ..................................................................................... 20

4.7 Hochbehälterbewirtschaftung ................................................................................................. 20

4.8 Wasserbilanz .......................................................................................................................... 21

4.9 Elektrischer Energiebedarf ..................................................................................................... 22

4.9.1 Übertrag aus Stromabrechnungen ................................................................................. 22

4.9.2 Gesamtbezug ................................................................................................................. 23

4.9.3 Untergliederung der Strombezüge ................................................................................. 24

4.10 Spezifischer Energiebedarf .................................................................................................... 25

4.11 Pumpenbetrieb im Hoch- und Niedertarif ............................................................................... 27

4.12 Überblick Pumpenkenndaten ................................................................................................. 33

4.13 Anlagenkennlinien .................................................................................................................. 33

5 Untersuchung energetischer Einsparpotenziale ........................................................................... 39

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VI

5.1 Pumparbeit ............................................................................................................................. 39

5.2 Pumpenbetriebspunkte .......................................................................................................... 52

5.3 Minimierung der Förderströme ............................................................................................... 55

5.4 Energiebedarf durch Wasserverluste ..................................................................................... 58

5.5 Umkehr der Versorgungsrichtung .......................................................................................... 62

6 Ergebnisse und Interpretation ....................................................................................................... 69

6.1 Pumparbeit ............................................................................................................................. 69

6.2 Pumpenbetriebspunkte .......................................................................................................... 71

6.3 Minimierung der Förderströme ............................................................................................... 74

6.4 Energiebedarf durch Wasserverluste ..................................................................................... 75

6.5 Umkehr der Versorgungsrichtung .......................................................................................... 77

6.6 Optimierung Behälterbewirtschaftung .................................................................................... 78

7 Zusammenfassung ........................................................................................................................ 80

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1

1 EINLEITUNG

1.1 MOTIVATION

Gerade nach Umweltkatastrophen wie der Explosion der Ölbohrplattform „Deepwater Horizon“

im Golf von Mexiko 2010 oder der nuklearen Katastrophe in Fukushima (Japan) im März 2011

diskutieren die Menschen weltweit intensiv über neue Energiequellen, Energiemanagement und

Energieeinsparmaßnahmen. Öffentliche Versorgungseinrichtungen und Anlagenbetreiber sollten

hier mit gutem Beispiel vorangehen und durch Energieeinsparung, effizienterem Energieeinsatz

und schließlich auch mit nachhaltiger Energieerzeugung Verbesserungen herbeiführen. Allein

durch die große Anzahl an kommunalen und verbandsmäßigen

Trinkwasserversorgungsunternehmen schlummert hier großes Potenzial, wobei mit bereits

geringen Verbesserungsmaßnahmen in Summe ein ansehnliches Ergebnis herbeigeführt werden

kann. Die möglichen Einsparpotenziale wirken sich unter anderem in Form von CO2- Einsparungen

nicht nur positiv auf unsere Umwelt aus, sondern führen langfristig auch eine Absenkung der

Energiekosten und damit der Verbrauchsgebühren der Bürger herbei. Die Betrachtung

energetischer Belange in Wasserwerken durch die jeweiligen technischen Führungskräfte spielte

in der Vergangenheit, und auch noch heute, eine eher geringe Rolle. Das Hauptaugenmerk lag und

liegt größtenteils darauf, die Verbraucher zu jeder Tages- und Nachtzeit mit qualitativ

einwandfreiem Trinkwasser zu versorgen, was selbstverständlich nach wie vor das Hauptziel eines

Wasserversorgungsunternehmens bleiben muss. Dokumentations- und Kontrollmaßnahmen,

sowie laufender Betrieb und Instandhaltung führen zur weitgehenden Auslastung des technischen

Personals. Alternden Versorgungssystemen und Anlagenkomponenten stehen bei gleichzeitigem

Wachstum der Versorgungsgebiete aus Kostengründen oft stagnierende oder sogar sinkende

Mitarbeiterzahlen in den kommunalen Ver- und Entsorgungsbetrieben entgegen. Personelle

Unterbesetzung macht sich allerdings rasch durch verstärkt auftretende Störfälle bemerkbar, was

sich wiederum auf die Versorgungssicherheit auswirkt.

Versorgungssicherheit muss allerdings nicht bedeuten, dass unnötige Energie verschwenderisch in

ein System gesteckt wird. Diese Arbeit soll ein Anreiz sein, Versorgungsanlagen ganzheitlich zu

betrachten und Techniken zu hinterfragen, die evtl. bereits seit Jahrzehnten störungsfrei

funktionieren, jedoch aus energiewirtschaftlicher Sicht längst überarbeitet werden sollten.

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1.2 ZIELSETZUNG

In dieser Bachelorarbeit sollen energetische Einsparpotenziale in Trinkwasserversorgungsanlagen

im allgemein gültigen Sinne, veranschaulicht am Beispiel der Wasserversorgungsanlage der

Gemeinde Aschau im Chiemgau (Bayern), erörtert werden. Sie können in vergleichbaren

Versorgungsbetrieben redundant angewandt bzw. überprüft werden. Dabei erscheint es als

sinnvoll, diejenigen Aspekte herauszuheben, die unmittelbar und kostengünstig realisiert werden

können. Als Ergebnis der Arbeit soll eine kurze Zusammenfassung entstehen, aus der die

Stellschrauben für Energieeinsparungen in bestimmten Bereichen hervorgehen. Die größten

Potenziale werden im Bereich der Pumpenoptimierung, Tag-/ Nachtstromtarifanpassung und der

Abstimmung der Förderströme erwartet. Weiterhin soll eine gesamtkonzeptionelle Betrachtung

vorgenommen, und somit Möglichkeiten zur Wirtschaftlichkeitssteigerung dargestellt werden.

Hierzu erfolgt eine überschlägige Analyse zum Einsatz von Trinkwasserturbinen innerhalb der

vorliegenden Beispielanlage.

2 THEORETISCHE GRUNDLAGEN

2.1 KREISELPUMPEN

Kreiselpumpen sind die Hauptenergieverbraucher in Wasserversorgungsanlagen. Mit der

Wasserentnahme aus Tiefbrunnen, Speisung von Wasserspeicheranlagen oder

Druckhaltesystemen und der Beschickung von Aufbereitungsanlagen tragen Sie einen bzw. den

wesentlichen Anteil zur Versorgungssicherheit einer Anlage bei. Die energetisch günstige

Eigenschaft, dass ein Wassergewinnungsgebiet geodätisch oberhalb eines Versorgungsgebiets

oder deren untergliederter Druckzonen liegt, trifft nur selten zu. Zur Bedienung eines höher

gelegenen Versorgungsgebietes über den darüber gelagerten Hochbehälter kommen in den

meisten Fällen Kreiselpumpen zum Einsatz. Die Wirtschaftlichkeit eines

Wasserversorgungsunternehmens hängt somit vornehmlich von der Auslegung, Wartung,

Instandhaltung und ständiger Optimierung dieser Förderanlagen ab. Querschnittsveränderungen

von Rohrleitungen, Änderung der Oberflächeneigenschaften der Apparate, Kavitationsschäden

am Pumpenlaufrad oder strukturelle Situationsänderungen im Rohrnetzsystem sind nur einige

Beispiele für Einflussfaktoren auf den Wirkungsgrad von Kreiselpumpen. Als Kriterium zur

richtigen Pumpenauswahl muss mitunter der erforderliche Energiebedarf berücksichtigt werden,

da dieser einen wesentlichen Anteil der Lebenszykluskosten darstellt. Oft wird hier bei

Ausschreibungen und Vergleichsangeboten eine divergente Gegenüberstellung der

Anschaffungskosten angesetzt. Eine alleinige Betrachtung der Beschaffungskosten, die nur rund

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zehn Prozent an den Lebenszykluskosten betragen (Abbildung 1), als Entscheidungshilfe im Zuge

einer Neuanschaffung wir im Laufe der Betriebsjahre evtl. zu sehr hohen Energie- und

Wartungskosten führen:

Abbildung 1: Diagramm allg. Lebenszykluskosten Kreiselpumpen [2]

10%

35%

45%

10%

Anschaffungskosten Instandhaltungskosten Energiekosten sonst. Kosten

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In Abbildung 2 sind die allgemeinen Wirkungsgradverluste der Einzelkomponenten von

Pumpenaggregaten dargestellt. Der Pumpenteil selbst trägt hier einen Verlustanteil von ca. 10 bis

30 %, wodurch ein großer Handlungsspielraum charakterisiert wird.

Abbildung 2: allg. Verlustanteile Pumpenaggregate [1]

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2.2 PUMPENKENNLINIE

Pumpen dienen der Übertragung mechanischer Energie auf einen Medien- Förderstrom Q mit

dessen zugehöriger Förderhöhe H. Die Druckdifferenz wird dabei unter Beaufschlagung von

Fliehkraft auf das zu fördernde Medium und anschließender Ausleitung über das Pumpengehäuse

in die Druckleitung erzeugt. Durch die charakteristischen Eigenschaften der vielfältigen

Ausführungen von Pumpenlaufrädern und Varianten der Strömungskanäle im Gehäuse wird eine

Pumpe individuell auf den vorliegenden Anwendungsfall abgestimmt und ausgewählt. Die

Pumpenhersteller stellen hierzu die zugehörige Pumpenkennlinie, auch Q/H- Kennlinie oder

Drosselkurve genannt, zur Verfügung.

Abbildung 3: Beispiel Pumpenkennlinien mit unterschiedlichen Nullförderhöhen

Jede Änderung der Förderhöhe bewirkt eine Verschiebung des Förderstroms und damit auch der

Leistungsaufnahme und umgekehrt. Wie in Abbildung 3 dargestellt, kann eine steile bzw. flache

Pumpenkennlinie vorliegen, welche dem Betreiber im Praxiseinsatz ganz individuelle Vorteile

bieten. Förderhöhe und Förderstrom verhalten sich unmittelbar gekoppelt in konträrer Weise.

Große Förderhöhe – kleine Fördermenge, kleine Förderhöhe – große Fördermenge. Durch

Parallelschaltung zweier Pumpen kann der Förderstrom erhöht, aufgrund höherer Rohr-

Reibungsverluste jedoch nicht verdoppelt werden. Durch Reihenschaltung, auch in Form von

mehrstufigen Pumpen (entspricht auch der Aneinanderreihung von Pumpenlaufrädern), kann eine

Steigerung der Förderhöhe herbeigeführt werden.

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2.3 ANLAGENKENNLINIE

Wird ein Rohrleitungssystem von einem Medium durchströmt, so entstehen in Abhängigkeit der

Mediengeschwindigkeit Reibungsverluste, die wiederum über die Pumpenleistung zugeführt

werden müssen. Sie setzen sich aus der Reibung in der Rohrleitung und den örtlichen Verlusten

(Armaturen, Formstücke, Bauteile etc.) zusammen und bilden unter Berücksichtigung des

geodätischen Höhenunterschiedes Hgeo die Gesamtförderhöhe eines Systems. Zur Auslegung und

Neubeschaffung eines Pumpenaggregates ist es unerlässlich, die Kennlinie der Anlage, in der die

Pumpe eingesetzt werden soll, vorzuhalten.

Abbildung 4: Beispiel Anlagenkennlinie

Bei Nullförderung (Q=0 m³/s) lastet auf dem System ausschließlich die Wassersäule der

geodätischen Höhendifferenz. Die Druckmessung erfolgt dabei am druckseitigen

Pumpenanschlussstutzen. Wie in Abbildung 4 ersichtlich, müssen mit Zunahme des Förderstroms

die steigenden Reibungsverluste nach folgender Formel berücksichtigt werden:

(Glg.1)

(Glg.2)

Bei der Berechnung von bestehenden Rohrleitungssystemen kommt es hierbei zu der

Problematik, dass Armaturenverlustbeiwerte und Rohrreibungswiderstandsbeiwert

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ausschließlich auf Annahmen basieren. Herstellerangaben, wenn überhaupt verfügbar, können

aufgrund starker Abweichungen zum Auslieferungszustand kaum herangezogen werden. Abrasion

an der Rohrinnenwand aber auch Anlagerung von Rostpartikeln, Calcit und Sedimenten können

die Oberflächenstruktur und damit den tatsächlichen Widerstandsbeiwert stark verändern.

2.4 BETRIEBSPUNKT

Der Betriebspunkt stellt den Betriebszustand dar, an dem sich die Pumpenkennlinie und die

Anlagenkennlinie bei Überlagerung in einem Q/H- Diagramm schneiden. Im optimalen

Auslegungsfall entspricht der Betriebspunkt dem Bestpunkt oder Auslegungspunkt des

Pumpenaggregates, also dem Punkt mit dem maximal möglichen Wirkungsgrad der Pumpe. Der

Betrieb oberhalb dieses Bestpunktes wird als Überlast-Bereich, der untere Bereich dessen als

Teillastbereich bezeichnet. Im Zuge dieser Bachelorarbeit werden die bestehenden

Pumpenaggregate auf Ihren Betriebspunkt hin überprüft und evtl. zu ergreifende Maßnahmen zur

Optimierung und Anpassung erarbeitet.

In der Darstellung Abbildung 5 sind beispielhaft die Kennlinien zweier verschiedener Pumpen mit

deren spezifischen Betriebspunkten auf einer identischen Anlagenkennlinie ersichtlich. Die Lage

des Betriebspunktes kann hier nur auf der Anlagenkennlinie variieren.

Abbildung 5: Beispiel Betriebspunkte

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2.5 TECHNISCHE PUMPARBEIT

Betrachtet man den Energiegehalt eines Kubikmeters Wasser in kWh/m³, so kann dieser an jeder

Stelle des Anlagen- bzw. Rohrnetzsystems errechnet werden. Hierdurch wird dargestellt, wie viel

elektrische Energie je Kubikmeter Wasser zugeführt wurde, um dieses zu fördern.

Die Berechnung dieses Energieinhaltes erfolgt mithilfe der Bernoulligleichung:

(Glg.3)

Abbildung 6: Energielinie und Drucklinie f. Druckrohrleitung [3]

Die Geschwindigkeiten können vernachlässigt werden, wodurch dieser Term entfällt. Zur

Ermittlung der aufzuwendenden elektrischen Leistung wird nachfolgende Formel angewandt:

(Glg.4)

Der Leistungsbedarf ist mit

(Glg.5)

proportional abhängig vom Volumenstrom.

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Unter Bezugnahme auf Gleichung 4 wird im Zuge dieser wissenschaftlichen Arbeit jeder

abschnittsbezogene Förderstrom rechnerisch auf ein Minimum reduziert, um dadurch die

entstehenden Reibungsverluste zu senken.

Für die Berechnung der theoretischen Pumparbeiten wird nachfolgende Formel verwendet:

(Glg.6)

2.6 URSACHEN FÜR VERÄNDERUNGEN VON BETRIEBSPUNKTEN

Im Verlauf der täglichen Betriebsanforderungen und zeitlicher Veränderungen des technischen

Anlagenzustandes können durch nachfolgende beispielhafte Gründe geringe bis massive

Verschiebungen des Betriebspunktes auftreten:

zeitliche Veränderung der Spaltspiele zwischen Laufrad und Gehäusekörper z. B. durch

zeitweiliges Berühren, Erosionskorrosion infolge möglicher Abrasion (Feststoffpartikel im

Fluid) [3]

Querschnittsänderungen in Rohrleitungen (z.B. durch Inkrustierung; Abrasion)

Veränderungen der Struktur der Rohrinnenwände (Rauhigkeit; Brüchigkeit,

Beschichtungsschwund)

Pumpenschäden (Kavitationsschäden am Laufrad, Leitapparat etc.)

Strukturelle Netzveränderung

Veränderung der Versorgungssituation

Erneuerungen oder Sanierungen von Rohrleitungsabschnitten

vormalige Sicherheits- Überdimensionierung mit Folge von ständigem Betrieb im

Teillastbereich

Durch die Verschiebung des Betriebspunktes sind nicht selten schwerwiegende

Verschlechterungen des Wirkungsgrades die Folge. Das in Abbildung 7 dargestellte Beispiel einer

charakteristischen Pumpenkennlinie zeigt hier einen reduzierten Förderstrom von vormals 9 l/s

auf derzeit 6 l/s, was eine Wirkungsgradreduzierung von ca. 74 % auf ca. 64 % zur Folge hat.

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Abbildung 7: Beispiel Wirkungsgradverschiebung

Bei der Instandsetzung oder Erneuerung von Pumpenaggregaten ist die Auswahl und

Dimensionierung derer den aktuellen hydraulischen Umständen anzupassen. Die z.T.

angewandten Sicherheitszuschläge sind zu überprüfen, um dauerhafte Einbußen im

Wirkungsgradbereich vermeiden zu können.

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3 METHODIK

3.1 ZIELSETZUNG

Innerhalb dieser Bachelorarbeit werden folgende Ziele verfolgt:

Feststellung des spezifischen und des gesamten Energiebedarfs der jeweiligen

Anlagenabschnitte

Energetische Bewertung durch rechnerischen Vergleich der geleisteten elektrischen

Pumparbeit

Vergleich der theoretischen, mit den aktuell tatsächlich vorliegenden

Pumpenwirkungsgraden

Aufdecken von Bereichen mit erhöhtem Untersuchungs- und Handlungsbedarf bzgl. des

Energieverbrauchs

Untersuchung möglicher energetischer Einsparpotenziale

Nennung beispielhafter Vorschläge zur Umsetzung von Optimierungsmaßnahmen

Überprüfung, ob Zweckerfüllung der Wasserversorgung auch mit weniger Energieinput

möglich ist

Darstellung und kurze Erläuterung redundanter Versorgungsmethoden (z.B. Turbinierung/

Umstellung Gewinnung)

Alle innerhalb dieser Arbeit verwendeten Daten bzgl. des durchschnittlichen Energiebedarfs und

der gemittelten Fördermengen beziehen sich auf den Zeitraum 2005 bis einschließlich 2010. Die

Werte werden aus einzelnen Energie- Abrechnungen in überschaubare Ansichten, siehe Tabelle 31

und

Tabelle 32 im Anhang, eingepflegt und für die Berechnungen herangezogen

Vernachlässigung einiger Kriterien:

Kleine Stromverbraucher wie Luftentfeuchter, Lichtstrom, MSR- Technik werden keiner

Untersuchung unterzogen

Nebenverbraucher wie Verwaltungsräume, Lager, Werkstätten, Fuhrpark etc. werden

nicht berücksichtigt, da hierin keine technischen Anlagen im Sinne des

Wasserwerkbetriebes vorliegen

Kleinere Versorgungszonen, wie Gschwendt, Wasserthal und Attich, die an die

untersuchten Hauptgebiete nicht hydraulisch angebunden sind, werden aufgrund der

geringen Fördermengen und dem aktuellen Stand der Technik (Baujahre um 2000) nicht

in die Überprüfungen integriert

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3.2 RECHERCHE

Einholung von fehlenden Pumpendatenblättern beim Hersteller

Aufnahme relevanter Anlagendaten aus dem Archiv des Wasserwerkes Aschau in

Tabellenwerken und Übersichten

Anfrage der Leitungs- und Armaturendaten bzgl. deren Rohrreibungszahlen und

Widerstandsbeiwerten bei den Lieferanten und Herstellern

Auskünfte beim Energienetzbetreiber E-on Bayern zu den Lieferkonditionen,

insbesondere den Charakteren bei der Tag- und Nachtstromschaltung

Hydrogeologische Auskünfte über die Verhältnisse am Spitzstein (Sachrang/ Erl) beim

zuständigen Wasserwirtschaftsamt Rosenheim einholen

Allgemeine Information über die Entstehungsgeschichte der Wasserversorgung in Aschau

Betrachtung struktureller, demographischer und geologischer Aspekte

Bezug der Stromkostenabrechnungen der zu untersuchenden Anlagen

3.3 IST-SITUATION

Die Grenzwerte der Schaltzyklen, die bereits seit dem Erbau der Gesamtanlage auf nächtliche

Befüllungen abgestimmt sind, wurden im Jahre 2003, im Zuge der Inbetriebnahme eines neuen

Prozessleitsystems, von Schütz-Regelungen auf SPS-Steuerung mehr oder weniger übernommen.

Die Instandhaltung der Pumpenanlagen erfolgt nach Ausfallstrategie. Ein Anlagen- Sanierungsplan

existiert bislang nicht.

3.4 VORBEREITUNG VERSUCHE

Montage von fehlenden Manometern zur praktischen Messung der jeweiligen

Anlagenkennlinien

Nächtliche abschnittsweise Notversorgungen während der Aufnahme der

Anlagenkennlinien

Vorbereitung entsprechender Tabellen und Formblätter für die Versuchsreihen

Personelle und strategische Organisation der Versuchsdurchführungen

Bereitstellung der technischen Ausstattung wie Sprechfunkgeräte, Fernauslesung etc.

Funktionsprüfung der nötigen Messwerkzeuge und Instrumente

Bedienung der Frequenzumrichter zur manuellen Förderstromregelung

Teilweise neue Messinstrumente montieren und Messpunkte auf Plausibilität prüfen

Erstellung hydraulischer Übersichten und Darstellungen zur besseren Visualisierung

Tabellarische Aufnahme der geodätischen Höhenlagen

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Tabellarische Integration der Stromabrechnungen der Jahre 2005 – 2010 zur Herstellung

der besseren Übersichtlichkeit

Bestandsaufnahme der enthaltenen Rohrleitungen und Armaturen in den verschiedenen

Versorgungszonen

3.5 VERSUCHE UND MESSUNGEN

Zusammenfassung und Zusammentragen der Werte in die vorbereiteten Formblätter in

digitaler Form

Erfassen der Anlagenkennlinien mit gestaffelten Förderströmen

Versuchsreihe wird von maximalem Förderstrom zum Nullförderstrom gefahren um

Messwertverfälschungen durch den Anfahrzustand (Pumpenanlauf) zu vermeiden

Datenerfassung erfolgt in Versorgungsrichtung der Anlage, also beginnend mit den

Brunnenanlagen

Zwei Messgehilfen erfassen den jeweils am Manometer konstant anstehenden Netzdruck

und teilen diesen per Sprechfunk für den momentan eingestellten Volumenstrom mit

Rechnerische Überlagerung der Anlagenkennlinie

3.6 ANALYSE

Feststellung der Aufteilung des Energieverbrauches inklusive Darstellung von

Diagrammen und Tabellen

Plausibilitätsüberprüfung der Ergebnisse

Hinterfragung der praktischen Umsetzbarkeit der Überlegungen

3.7 AUSWERTUNG UND ERGEBNISSE

Vergleich der Messergebnisse mit den Berechnungen

Beschreibung von Differenzen und Abweichungen

Wertung und Gewichtung der energiespezifischen Verbräuche

Ursachen erkennen und beschreiben

Ansätze zu Optimierungen schaffen

Interpretation der gewonnenen Erkenntnisse

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14

4 ANLAGEN- UND BETRIEBSDATEN

4.1 ALLGEMEINES

Die Gemeinde Aschau im Chiemgau betreibt eine Wasserversorgungsanlage in Form eines

kommunalen Regiebetriebes zur zentralen Versorgung der Einwohner mit Trinkwasser, sowie zur

Sicherung des Löschwasserbedarfs. Wie auch in vielen anderen Versorgungsunternehmen wird in

Aschau Grundwasser von der topographisch tiefsten Lage in die höchste Zone gefördert.

Energetisch betrachtet wäre es wünschenswert, die Wassergewinnungsanlagen oberhalb des

jeweiligen Versorgungsgebietes anzuordnen, um unnötigen Pumpeneinsatz zu vermeiden. Weil

im gebirgigen Quellbereich (z.B. Karstgestein) jedoch oft die nötigen Verweilzeiten des Wassers in

den filternden Bodenpassagen fehlen, wird es den strengen hygienischen Anforderungen nur

selten gerecht. Gerade nach Starkregen treten nicht selten Verunreinigungen und Infiltration von

Oberflächenwasser auf. Bei der Erstellung neuer Versorgungskonzepte wird dem Aspekt der

bestmöglichen Schützbarkeit [4] und der Natürlichkeit des Wassers oberste Priorität zugeordnet,

wie es in der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie EUWRRL 2000 gefordert wird. Ein weiterer

Grund für den Einsatz von Pumpenaggregaten ist die Anforderung der Versorgung

unterschiedlicher Druckniveaus, was sich besonders in gebirgig- hügeligen Gebieten massiv auf

den Energiebedarf auswirkt.

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15

4.2 BESCHREIBUNG DER WASSERVERSORGUNGSANLAGE ASCHAU I. CHIEMGAU

In den Jahren 1964 bis 1975 ersetzte man die vielen kleinen Einzelversorgungssysteme, die

überwiegend aus Quellfassungen gespeist wurden, durch eine zentrale Trink- und

Löschwasserversorgungsanlage. Das geschaffene Unternehmen „Wasserwerk“ stellt einen

Regiebetrieb der Gemeinde Aschau im Chiemgau dar. Die damaligen Baukosten betrugen rund

20 Mio. Deutsche Mark. Im Laufe der folgenden Jahre wurden zahlreiche Erweiterungen und

Gebietserschließungen vorgenommen. 2004 wurde die Anlage mit einem modernen

Fernwirksystem ausgestattet, was einen wesentlichen Fortschritt für den laufenden Betrieb

darstellt. Bezüglich des Energiebedarfs haben sich seit Inbetriebnahme der Anlage, ausgenommen

dem massiven Anstieg des Energiepreises, keine wesentlichen Änderungen ergeben. Die Anzahl

der versorgten Personen innerhalb der Gesamtgemeinde Aschau – Sachrang (geografische Lage

siehe Abbildung 8 und Abbildung 9) ist seit Beginn des Anlagenbetriebes von rd. 3.800 auf derzeit

rd. 6.300 Personen angestiegen. Diese Einwohnersteigerungsrate stehen hingegen jedoch

rückläufige Pro-Kopf-Verbräuche, verursacht durch wassersparende Maßnahmen entgegen [5].

Die theoretischen Gesamtverbräuche für die Folgejahre können somit als relativ konstant

angenommen werden. Das Rohrnetzsystem besteht aus ca. 63 km Hauptleitungen sowie rund

38 km im Bereich der Hausanschlussleitungen. Die Versorgung des Gesamtgebietes erfolgt über

zwei Tiefbrunnen zur Grundwasserentnahme aus quartärem Aquifer sowie insgesamt fünf

Wasserspeicheranlagen. In dieser Arbeit werden ausschließlich die Hochbehälter im Kernbereich

der Anlage mit oben genannten Baujahren betrachtet. Es handelt sich hierbei um die

Hochbehälter Kohlstatt, Schlechtenberg und Mitterleiten, wie in Abbildung 10 dargestellt. Zur

Befüllung der Speicheranlagen wurden durch die bestehenden Pumpwerksanlagen Haindorf,

Kohlstatt, Hainbach und Mitterleiten im Zeitraum 2005 bis 2010 gemäß Tabelle 5 jährlich

durchschnittlich rund 274.000 kWh elektrische Energie bezogen. Der Verbrauch für Beleuchtung,

Luftentfeuchtung, MSR-Technik und anderen kurzfristigen Verbrauchern wird innerhalb dieser

Arbeit vernachlässigt, da die Pumparbeit den Kernanteil des Energieverbrauches in Wasserwerken

darstellt.

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16

4.3 STANDORT

Abbildung 8: Überblick Standort Großraum [6]

Abbildung 9: Überblick Standort Region [6]

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17

4.4 ÜBERBLICK HYDRAULIK

Abbildung 10: Übersicht Hydraulik- Hauptkomponenten

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18

4.5 LUFTBILDER DER VERSORGUNGSABSCHNITTE

Abbildung 11: Rohrleitungstrasse Abschnitt A [5]

Abbildung 12: Rohrleitungstrasse Abschnitt B [5]

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19

Abbildung 13: Rohrleitungstrasse Abschnitt C Teil 1[5]

Abbildung 14: Rohrleitungstrasse Abschnitt D [5]

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20

4.6 BEZUGSHÖHEN ANLAGENKOMPONENTEN

Tabelle 1: Bezugshöhen mNN

Die Bestandsermittlung in Tabelle 1 erfolgt auf Basis von bestehenden Angaben aus

Anlagenplanungen und fortlaufenden GPS-Einmessungen [5].

4.7 HOCHBEHÄLTERBEWIRTSCHAFTUNG

Zur Ermittlung der aktuellen Behälterbewirtschaftung wird mit Tabelle 2 eine übersichtliche

Darstellung der bauseitigen und programmierten Füllhöhen, spezieller Volumina sowie der Ein- u.

Ausschaltpunkte hergestellt.

Tabelle 2: Behälterbewirtschaftung

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21

4.8 WASSERBILANZ

Tabelle 3: Wassereinspeisung u. Verluste 2005 - 2010

Jahr Netzeinspeisung Verkauf Variation Rohrnetzverlust Rohrnetzverlust

[m³] [m³] [%] [m³] [%]

2005 479.023 311.227 167.796 35,0

2006 351.421 308.403 -0,92 % 43.018 12,2

2007 397.193 319.123 3,36 % 78.070 19,7

2008 379.297 313.665 -1,74 % 65.632 17,3

2009 458.443 318.503 1,52 % 139.940 30,5

2010 354.885 329.801 3,43 % 25.084 7,1

Ø 403.377 316.787 86.590 20,3

Schwankungen des Energiebedarfs (siehe Abbildung 16) sind mehrheitlich auf die Variation der

momentan vorherrschenden Rohrnetzverluste zurückzuführen. Die Schwankungen der Kunden-

Verbräuche (Verkauf) hingegen sind nach Tabelle 3 und Abbildung 15 mit Variationen zwischen

0,92 % und 3,43 % als relativ gering einzustufen.

Abbildung 15: Diagramm Wassereinspeisung und Wasserverluste

0

50.000

100.000

150.000

200.000

250.000

300.000

350.000

400.000

450.000

500.000

2005 2006 2007 2008 2009 2010

479.023

351.421

397.193 379.297

458.443

354.885

311.227 308.403 319.123 313.665 318.503 329.801

167.796

43.018

78.070 65.632

139.940

25.084

[m³/a]

Netzeinspeisung [m³] Verkauf [m³] Verlust [m³]

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22

In der grafischen Darstellung Abbildung 15 wird deutlich, dass der erhöhte Energiebedarf in den

Jahren 2005 und 2009 nach Abbildung 16 hauptsächlich auf die erhöhten Wasserverluste im

Rohrnetz zurückzuführen ist. Abrupt auftretendem Schadensaufkommen, das mit Hilfe des

Prozessleitsystems unmittelbar zu verifizieren ist, kann aufgrund der aktuellen personellen

Besetzung [5] meist nicht unverzüglich entgegengewirkt werden, was wiederum zu zeitweise sehr

hohen Spitzenverlusten führt [7].

4.9 ELEKTRISCHER ENERGIEBEDARF

4.9.1 ÜBERTRAG AUS STROMABRECHNUNGEN

Zur besseren Übersicht und als Basis weiterer Berechnungen werden die formlosen monatlichen

bzw. halbjährlichen Stromrechnungen der Jahre 2005 bis 2010 tabellarisch aufgenommen. Die

nachfolgende Zusammenfassung basiert auf den Monats- und Jahreswerten aus Tabelle 31 und

Tabelle 32 im Anhang.

Tabelle 4: Bedarfsdaten Strombezug, Betriebsstunden, Wasserbedarf 2005-2010

Hinweis: Die Stromversorgung f. Brunnen und Pumpwerk Kohlstatt erfolgt über einen Anschluss

am Brunnen I. Der gemessene Strombedarf für die beiden Stationen wird anhand der

Fördermengen anteilig zugeordnet, da hierfür kein Stromzwischenzähler existiert. Abweichende

Förderbedingungen in Bezug auf unterschiedlicher Förderhöhen und –mengen werden für diese

Überschlagsrechnung vernachlässigt.

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23

4.9.2 GESAMTBEZUG

Abbildung 16: Diagramm Verlauf Jahresenergiebedarf Gesamtanlage [5]

Die Verbrauchswerte basieren auf der Bedarfsaufstellung aus Tabelle 4. Ein auffällig hoher

Strombedarf ist hier in den Jahren 2005 und 2009 zu verzeichnen. Dieser ist gemäß Abbildung 15

auf erhöhte Rohrnetzverluste in diesem Zeitraum zurückzuführen.

0

50.000

100.000

150.000

200.000

250.000

300.000

350.000

2005 2006 2007 2008 2009 2010

314.843

247.517 264.527 255.614

309.124

253.855

[kWh/a]

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24

4.9.3 UNTERGLIEDERUNG DER STROMBEZÜGE

Die Energiebezüge an den Pumpwerken Hainbach und Mitterleiten können direkt aus der

Rechnung des Stromanbieters übernommen werden. Da jedoch an den Anlagen- Stationen

Brunnen und Kohlstatt nur ein gemeinsamer Stromanschluss mit nur einem Stromzähler des

Netzbetreibers besteht, muss zunächst eine Aufteilung des Strombezugs auf die einzelnen

Stationen erfolgen. Aus diesem Anlass werden die Energieanteile über die Fördermengen

prozentual errechnet und mit dem Gesamtenergiebedarf der zwei Stationen multipliziert.

Hier eine beispielhafte Berechnung anhand des Januar 2005 aus Tabelle 31,

Tabelle 32 und dem Übertrag aus Tabelle 4:

; ; ;

(Glg.7)

(Glg.8)

Auf Basis der Energieaufschlüsselung in Tabelle 4 wird in nachfolgender Tabelle 5 der

durchschnittliche elektrische Energiebedarf der jeweiligen Anlagenstationen anhand der

Berechnung der mittleren Verbrauchswerte aus den Jahren 2005 – 2010 durch Anwendung unten

aufgeführter Formeln dargestellt:

(Glg.8)

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25

(Glg.9)

Tabelle 5: Durchschnittlicher elektr. Energiebedarf der Anlagenkomponenten 2005 - 2010

[kWh/a]Ø Niedertarif NT-Anteil Hochtarif HT-Anteil Gesamt Ges.- Anteil

Brunnen I&II 112.292 77,1 % 33.262 22,9 % 145.554 53,1 %

PW Kohlstatt 47.059 76,7 % 14.322 23,3 % 61.381 22,4 %

PW Hainbach 44.619 81,8 % 9.951 18,2 % 54.570 19,9 %

PW Mitterleiten* 12.742 12.742 4,6 %

Gesamt 274.247 100,0 %

Es kann ein durchschnittlicher Jahres- Gesamtbedarf von 274.247 kWh ermittelt werden.

4.10 SPEZIFISCHER ENERGIEBEDARF

Um zu ermitteln, in welchem Versorgungsbereich wie viel elektrische Energie in einen Kubikmeter

Wasser gesteckt wird, um diesen in die nächsthöhere Versorgungsebene zu befördern, werden

die Quelldaten aus Tabelle 4 nach folgender Berechnung eingesetzt.

Beispielwerte der Jahresdurchschnitte der Brunnen I & II:

(Glg.10)

Folglich werden im Abschnitt A durchschnittlich 0,342 kWh je Kubikmeter investiert, um diesen zu

verpumpen. Die Werte aller Anlagenbereiche sind in Tabelle 6 dargestellt.

Tabelle 6: Spezifischer Energiebedarf je gefördertem Kubikmeter Wasser

Station AØ AØspez_m³ AØ%

[kWh/a] [m³/a] [kWh/m³] [%]

Brunnen I&II 145.554 425.209 0,342 53 %

PW Kohlstatt 61.381 180.064 0,341 22 %

PW Hainbach 54.570 86.766 0,629 20 %

PW Mitterleiten 12.742 8.077 1,578 5 %

Gesamt 274.247 700.115 0,392 100 %

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26

Die Werte in Tabelle 6 und Abbildung 17 enthalten anteilig auch Aufwendungen im Bereich der

MSR- und Luftentfeuchtungstechnik, sowie kurzfristige Verbraucher.

Nachfolgendes Diagramm in Abbildung 17 visualisiert, dass im Bereich der Druckerhöhungsanlage

Pumpwerk Mitterleiten sehr viel spezifische Energie je Kubikmeter Wasser umgesetzt wird:

Abbildung 17: Tatsächlicher spezifischer Energiebedarf der Pumpanlagen inkl. Nebenverbraucher

Mit Anstieg der Höhenlage der einzelnen Versorgungszonen steigt kumulierend auch der

spezifische Energiebedarf [7].

Der Gesamtenergiebedarf der Anlage unterteilt sich hingegen wie folgt:

0,0

0,2

0,4

0,6

0,8

1,0

1,2

1,4

1,6

Brunnen I&II PW Kohlstatt PW Hainbach PW Mitterleiten

0,342 0,341

0,629

1,578 [kWh/m³]

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27

Abbildung 18: Diagramm Anteile am Gesamtenergieverbrauch

4.11 PUMPENBETRIEB IM HOCH- UND NIEDERTARIF

Die Anteile der Niedertarif- bzw. Hochtarifbezüge am Gesamtstrombezug im Bereich Brunnen und

Pumpwerk Kohlstatt werden wie unten aufgeführt aus Tabelle 31 und Tabelle 32 ermittelt, da hier

aufgrund des gemeinsamen Stromanschlusses keine direkte Zählerauslesung möglich ist. Die

Daten der Pumpwerke Hainbach und Mitterleiten können hingegen direkt aus der Stromrechnung

übernommen werden. Beispielhafte Berechnung der Werte Brunnen und PW Kohlstatt vom

Januar 2005:

; ; ;

;

(Glg.11)

(Glg.12)

53,1 %

22,4 %

19,9 %

4,6 %

Brunnen I&II PW Kohlstatt PW Hainbach PW Mitterleiten

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28

Die ermittelten Monatswerte werden in Tabelle 4 integriert und in Tabelle 7 weiterverwendet.

Darin gehen folgende Anteile an Nachtstrom- und Tagstrombezüge hervor:

Tabelle 7: Tag- u. Nachtstromanteile

Elektrischer Energiebedarf der Anlagenkomponenten

[kWh/a]Ø Niedertarif NT-Anteil Hochtarif HT-Anteil Gesamt Gesamtanteil

Brunnen I&II 112.292 77,1 % 33.262 22,9 % 145.554 53,1 %

PW Kohlstatt 47.059 76,7 % 14.322 23,3 % 61.381 22,4 %

PW Hainbach 44.619 81,8 % 9.951 18,2 % 54.570 19,9 %

PW Mitterleiten* 12.742 12.742 4,6 %

Gesamt 274.247 100,0%

Abbildung 19: Diagramm Anteil Strombezug NT/ HT

Der Anteil des Hochtarifbezugs beträgt bei

- Brunnen I u. II mit 33.262 kWh/a rd. 22,9 %

- Pumpwerk Kohlstatt mit 14.322 kWh/a rd. 23,3 %

- Pumpwerk Hainbach mit 9.951 kWh/a rd. 18,2 %

der Gesamt- Stromabnahme.

Das Pumpwerk in Mitterleiten wird aufgrund der Eintarifschaltung nicht gelistet. Es erfolgt keine

Differenzierung zwischen Tag und Nacht, also Hoch- u. Niedertarif durch den Energieversorger.

0

20.000

40.000

60.000

80.000

100.000

120.000

140.000

160.000

Brunnen I&II PW Kohlstatt PW Hainbach

112.292

47.059 44.619

33.262

14.322 9.951

[kWh/a]

Niedertarif-Strom Hochtarif-Strom

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29

Zur optimalen Betriebsweise der stationären Pumpenaggregate wird nachfolgend detailliert

ermittelt, welche Betriebszeiten jeweils im Hoch- bzw. Niedertarifbereich stattfinden. Um

Kraftwerke in Bezug auf deren Tagesspitzen zu entlasten und die Stromabnahme von

Großverbrauchern möglichst in die verbrauchsärmere Nacht zu verlagern, sollten im betrachteten

Beispiel die Hochbehälterfüllungen im Zeitraum der Nachttarifschaltung erfolgen, soweit dies

möglich ist. Aufgrund der günstigeren Energiepreise durch den Netzbetreiber könnten hier auch

wirtschaftliche Einsparungen erzielt werden.

Anbei wird die Analyse der HT/ NT-Anteile zu verbrauchsarmer und verbrauchsreicher Zeit

angeführt.

Tabelle 8: Pumpenbetriebsstunden verbrauchsarmer Zeitraum

Station tBetr.std./Wo tNT_Std./Wo Anteil NT tHT_Std./Wo Anteil HT

[h/Wo] [h/Wo] [%] [h/Wo] [%]

Br I & II 76,0 66,0 86,8 % 10,0 13,2 %

PWKO 94,0 90,0 95,7 % 4,0 4,3 %

PWHB 37,0 21,0 56,8 % 16,0 43,2 %

GesamtØ 69,0 59,0 85,5 % 10,0 14,5 %

Wochenauszug: 7.3. - 13.3.2011

Anteilsermittlung NT- und HT-Bezüge:

(Glg.13)

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30

Abbildung 20: Diagramm durchschnittliche Anteile NT/HT zu verbrauchsarmer Zeit

Legt man zugrunde, dass vom Netzanbieter E-on Bayern derzeit folgende Niedertarifzeiten

angeboten werden,

- Montag bis Freitag 22.00 bis 6.00 Uhr 8 h/d

- Samstags 0.00 bis 6.00 Uhr und 13.00 bis 24.00 Uhr 17 h/d

- Sonn- u. Feiertags 0.00 bis 24.00 Uhr 24 h/d,

so erhält man gemäß unten stehender Berechnung eine theoretisch nutzbare

Niedertarifschaltung von 81 Stunden je Durchschnittswoche (Feiertage werden für die

Berechnung vernachlässigt, würden die NT- Schaltzeiten jedoch verlängern):

(Glg.14)

Ermittlung des NT-Anteils am verfügbaren NT-Dargebot:

(Glg.15)

Das Dargebot an NT-Strom wird zu verbrauchsarmer Zeit durchschnittlich zu 72,8 % genutzt.

59,0 Std. 85,5 %

10,0 Std. 14,5 %

Anteil NT Anteil HT

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31

Abbildung 21: Diagramm NT-Anteile am Wochendargebot zu verbrauchsarmer Zeit

Tabelle 9: Pumpen-Betriebsstunden verbrauchsreicher Zeitraum

Station tBetr.std./Wo tNT_Std./Wo Anteil NT tHT_Std./Wo Anteil HT

[h/Wo] [h/Wo] [%] [h/Wo] [%]

Br I & II 97,0 61,3 63,1 % 35,8 36,9 %

PWKO 155,0 89,0 57,4 % 66,0 42,6 %

PWHB 44,0 42,3 96,0 % 1,8 4,0 %

GesamtØ 98,7 64,2 65,0 % 34,5 35,0 %

Wochenauszug: 8.8. - 14.8.2011

59,0 Std. 72,8 %

22,0 Std. 27,2 %

NT-Stunden genutzt NT-Stunden ungenutzt

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32

Abbildung 22: Diagramm durchschnittliche Anteile NT/HT zu verbrauchsreicher Zeit

Das Dargebot an NT-Strom wird zu verbrauchsarmer Zeit durchschnittlich zu 79,2 % genutzt.

Abbildung 23: Diagramm NT-Anteile am Wochendargebot zu verbrauchsreicher Zeit

Tabelle 10: Pumpen-Betriebszeiten gemittelt

Station tBetr.std./Wo tNT_Std./Wo Anteil NT tHT_Std./Wo Anteil HT

[h/Wo] [h/Wo] [%] [h/Wo] [%]

Br I & II 86,5 63,6 73,6 % 22,9 26,4 %

PWKO 124,5 89,5 71,9 % 35,0 28,1 %

PWHB 40,5 31,6 78,1 % 8,9 21,9 %

GesamtØ 83,8 61,6 73,5 % 22,3 26,5 %

64,2 Std. 65,0 %

34,5 Std. 35,0 %

Anteil NT Anteil HT

64,2 Std. 79,2 %

16,8 Std. 20,8 %

NT-Stunden genutzt NT-Stunden ungenutzt

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33

Abbildung 24: Diagramm durchschnittliche Anteile NT/HT gemittelt

Das Dargebot an NT-Strom wird im Mittel zu 76,0 % genutzt.

Abbildung 25: Diagramm NT-Anteile am Wochendargebot gemittelt

4.12 ÜBERBLICK PUMPENKENNDATEN

Um eine Bestandsaufnahme der eingesetzten Pumpenaggregate zu erlangen, werden die in

Tabelle 11 aufgeführten Kennzahlen jeweils vor Ort registriert.

61,6 Std. 73,5 %

22,3 Std. 26,5 %

Anteil NT Anteil HT

61,6 Std. 76,0 %

19,4 Std. 24,0 %

NT-Stunden genutzt NT-Stunden ungenutzt

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34

Tabelle 11: Überblick Pumpenaggregate

4.13 ANLAGENKENNLINIEN

Um abschätzen zu können, inwieweit sich Veränderungen im Bereich der Förderstromreduzierung

auswirken, werden die Rohrleitungskennlinien der drei Hauptabschnitte A, B und C jeweils sowohl

rechnerisch als auch messtechnisch erfasst. Die Mess- bzw. Rechenwerte sind in Abbildung 26 bis

Abbildung 31 hinterlegt. Alle Berechnungen beziehen sich auf den Betriebszustand der Befüllung

des jeweils nachgeschalteten Hochbehälters. Während der Aufnahme der Messreihen wird die

Versorgung der betroffenen Abschnitte mit Druckhaltesystemen sichergestellt, um einerseits die

öffentliche Trinkwasserversorgung nicht zu beeinträchtigen und andererseits die Messergebnisse

aufgrund eines abzweigenden Volumenstromes nicht zu verfälschen.

Die Ermittlung der praktischen Förderhöhe auf Basis der gemessenen Druckdifferenz zwischen

Pumpwerkausgang und Hochbehältereinlauf basiert auf:

(Glg.16)

bzw. aus dem Zusammenhang:

(Glg.17)

Bsp. Anlagenabschnitt A/ Q=14,4 m³/h:

Die berechneten Förderhöhen werden wie folgt ermittelt:

(Glg.18)

mit

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35

(Glg.19)

(Glg.20)

(Glg.21)

(Glg.22)

[

]

aus

(Glg.23) [

]

Zur Berechnung der erforderlichen Höhen Htheo werden die im Versuch eingestellten

Förderströme angewandt um möglichst vergleichbare Ergebnisse zu erhalten.

Beispiel Abschnitt A:

Bsp. Ermittlung Rohrreibungsbeiwert nach Moody:

(Glg.24) (

)( )

(

)( )

Der Bezug der Rauhigkeitsbeiwerte k erfolgt z. T. aus Herstellerangaben, z. T. aus Annahmen.

Bsp. Ermittlung Strömungsgeschwindigkeit:

( )

Bsp. Verlust im PVC-Streckenabschnitt:

( )

Bsp. örtliche Verluste an Bauteilen und Armaturen:

( )

Bsp. Berechnung Gesamthöhe bei 31 l/s im Anlagenabschnitt A:

(

) (

) ( )

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36

( )

Abweichungen zwischen Berechnung und praktischer Ermittlung sind auf die altersbedingten

Veränderungen der Rohrreibungsbeiwerte zurückzuführen. Diese werden durch Abrieb von

Beschichtungen oder Veränderungen der Oberflächenstruktur der Rohrinnenwände verursacht.

Folgende Kennlinien wurden rechnerisch und im realen Versuch ermittelt:

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37

Abbildung 26: Anlagenkennlinie Abschnitt A

Abbildung 27: Berechnungsblatt Anlagenkennlinie Abschnitt A

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38

Abbildung 28: Anlagenkennlinie Abschnitt B

Abbildung 29: Berechnungsblatt Anlagenkennlinie Abschnitt B

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39

Abbildung 30: Anlagenkennlinie Abschnitt C

Abbildung 31: Berechnungsblatt Anlagenkennlinie Abschnitt C

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40

5 UNTERSUCHUNG ENERGETISCHER EINSPARPOTENZIALE

5.1 PUMPARBEIT

Anhand der durchschnittlichen Jahresfördermengen und der zugehörigen Pumpenbetriebszeiten

werden die theoretischen Energieverbräuche der jeweiligen Stationen berechnet. Ziel ist es, einen

Vergleich zwischen berechnetem Energiebedarf und tatsächlich bezogener elektrischer Arbeit zu

schaffen. Vorhandenes Einsparpotenzial soll auf diese Weise analysiert werden. Der jeweilige

Pumpenwirkungsgrad η wird den Pumpenkennlinien in Abbildung 32 bis Abbildung 37

entnommen und in folgende Formel eingesetzt:

Nachfolgend sind die benötigten Pumpenkennlinien dargestellt:

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41

Abbildung 32: Pumpenkennlinie Brunnen I

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42

Abbildung 33: Pumpenkennlinie Brunnen II

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43

Abbildung 34: Pumpenkennlinie Pumpwerk Kohlstatt

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44

Abbildung 35: Pumpenkennlinie Pumpwerk Hainbach

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45

Abbildung 36: Pumpenkennlinie Pumpe 1 PWMit

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46

Abbildung 37: Pumpenkennlinie Pumpe 2 u. 3 PWMit

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47

Es handelt sich bei den Zahlen in obigen Datenblättern jedoch ausschließlich um den

Wirkungsgrad der Pumpeneinheit ohne Berücksichtigung der Verluste durch (Elektro-) Motor,

Kupplung, Kabelanbindung und Frequenzumrichter. Diese werden unter Verwendung der

Spitzendurchschnittsverluste aus Abbildung 2 in die Berechnung der theor. Pumparbeit mit

einbezogen:

(Glg.25)

Bsp. Pumpwerk Hainbach:

Ablesung Pumpenwirkungsgrad aus Abbildung 35: 73 %.

Der angegebene Pumpengesamtwirkungsgrad entspricht nach Berücksichtigung der

Leistungsverluste aus Motor, Kupplung, Kabel und Frequenzumrichter rund 59,94 %.

Zum Nachweis der Plausibilität der Wirkungsgradangaben für die weiteren Berechnungen wird

dieser auch aus der jeweiligen Angabe der Jahrespumparbeit anhand des Beispiels Pumpwerk

Hainbach errechnet. Diese Anlage erscheint zu diesem Zweck als repräsentativ, weil hier die

Stromverbrauchsdaten explizit bekannt sind und sich die Datenblätter auf einem aktuellen Stand

(2010) befinden.

Abweichung zwischen Theorie und Praxis:

(Glg.26)

Aufgrund der geringen Abweichungen von 3,97 % zwischen theoretischen Angaben auf den

Pumpendatenblatt und praktischer Bezugnahme im obigen Beispiel werden die weiteren

Gesamtwirkungsgrade aus Berechnungen angestellt, denen die Angaben aus den Datenblättern

des jeweiligen Herstellers zugrunde liegen. Nachfolgend werden die gemittelten

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48

Wirkungsgradwerte der Pumpenaggregate für die jeweilige Anlagenkomponente nach identischer

Berechnung aufgeführt:

Tabelle 12: Ermittlung Pumpengesamtwirkungsgrad

Ermittlung Gesamtwirkungsgrad

ηPumpe_Kennlinie* ηMotor ηKupplung ηKabel ηFU ηGesamt

[-] [-] [-] [-] [-] [-] [%]

Br I&II 0,7700 0,9 0,99 0,95 0,97 0,6322 63,22 %

PWKO 0,7066 0,9 0,99 0,95 0,97 0,5802 58,02 %

PWHB 0,7300 0,9 0,99 0,95 0,97 0,5994 59,94 %

PWMit 0,1300 0,9 0,99 0,95 0,97 0,1067 10,67 %

*Werte gemittelt nach Pumpenanzahl der jeweiligen Station

Abbildung 38: Diagramm Pumpengesamtwirkungsgrad

Die Zusammenfassung der Ermittlung des jeweiligen theoretischen Energiebedarfs in Tabelle 14

basiert nach folgendem Berechnungsschema:

Berechnungsbeispiel für Brunnen I&II:

Um 4.222 Stunden im Jahr einen Förderstrom von 100,7 Kubikmetern je Stunde mit einem

Höhenunterschied von 59,5 Metern aufrechterhalten zu können, sind rechnerisch jährlich

109.003 kWh aufzuwenden. Die verwendeten interpolierten Förderhöhen ΔH unter

Berücksichtigung der Rohrreibungsverluste in oben dargestellter Beispielrechnung beziehen sich

0,00%

10,00%

20,00%

30,00%

40,00%

50,00%

60,00%

70,00%

Br I&II PWKO PWHB PWMit

63,22 % 58,02 % 59,94 %

10,67 %

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49

auf den spezifischen konstanten Nennförderstrom der jeweiligen Anlage. Diese werden in

theoretischer Berechnung in Kombination mit praktischer Messung mittels Erstellung der

jeweiligen Anlagenkennlinie aus Abbildung 26, Abbildung 28 und Abbildung 30 interpoliert:

Tabelle 13: Nennförderströme mit den zugehörigen Nenndrücken aus Anlagenkennlinien

Station Qnenn Hnenn

[l/s] [m³/h] [m]

Brunnen I&II 25,0 90,0 59,5

PW Kohlstatt 14,0 50,4 71,7

PW Hainbach 10,1 36,4 133,0

Die für den Brunnen zu ermittelnde Differenz der elektrischen Arbeit ergibt sich sodann durch:

(Glg.27)

Tabelle 14: Vergleich Energiebezüge Theorie - Praxis

33.853 kWh/a entsprechen nach Ermittlung aller Stationswerte einem einzusparenden Anteil von

80,7 % an der summierten Gesamtdifferenz von 41.945 kWh/a:

(Glg.28)

Kurzfristige Verbraucher wie z.B. Beleuchtung bei Inspektionsbegehungen sowie MSR-Technik auf

Niederspannungsbasis werden aufgrund des relativ geringen Anteils am Gesamtbedarf

vernachlässigt. Nach Berechnung der weiteren Anlagenkomponenten stellt die Station Brunnen

den größten Anteil potenziell einsparbarer Energie dar, wie auch Tabelle 14 und Abbildung 39

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50

zeigen. Bei den Stationen PWKO, PWHB, PWMit entfallen die Abzüge der Aufwendungen durch

UV-Reaktoren. Die Investitionen für die eingesetzten Luftentfeuchter werden gemäß den

Ablesungen der Betriebsstundenzähler in die Berechnung eingebunden. Es gilt:

Abbildung 39: Diagramm Anteile am Gesamteinsparpotenzial in kWh/a und Prozent

Ermittlung des prozentualen Anteils der Energiedifferenz am tatsächlichen Bedarf der Stationen

nach Tabelle 14:

(Glg.29)

Aus Tabelle 14 geht weiterhin hervor, dass im Bereich der mechanischen Pumparbeit jährlich

eine berechnete Energiemenge von rund 41.945 kWh/a eingespart werden kann.

(Glg.30)

33.853 kWh/a 80,7 %

78 kWh/a 0,2 %

1.764 kWh/a 4,2 %

6.251 kWh/a 14,9 %

Br I&II PWKO PWHB PWMit

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51

Bei einem mittleren Strompreis von durchschnittlich 6,1 ct/kWh bedeutet dies eine Einsparung

von rund 2.559.-€ pro Jahr:

(Glg.31)

Abbildung 40: Diagramm Absolutes jährliches Einsparpotenzial im Pumpenbereich

Der hohe Energiebedarf im Bereich des Pumpwerkes Mitterleiten ist darauf zurückzuführen, dass

hier ein Druckhaltebetrieb unter Einsatz einer Grundlastpumpe (Pumpe 1), sowie zweier

baugleicher Spitzenlastpumpen (Pumpe 2 u. 3) für den Brandfall angewandt wird. Der Betrieb

erfolgt zur Vermeidung von Standschäden an Pumpe 2 und 3 im zyklischen Wechsel aller drei

Aggregate. Die Erfahrung [5] zeigte bereits, dass ein wöchentlicher Bewegungslauf nicht ausreicht

und bereits zum Blockieren der Welle führt. Der durchschnittliche Netzverbrauch bewegt sich wie

im Gangdiagramm Abbildung 41 (violette Ganglinie) gezeigt, zwischen 0 und 0,5 l/s.

0

20.000

40.000

60.000

80.000

100.000

120.000

140.000

160.000

Br I&II PWKO PWHB PWMit

111.701

61.303

52.806

6.491

33.853

78 1.764

6.251

[kWh/a]

Theoretischer Energiebedarf Theoretisches Einsparpotenzial

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52

Abbildung 41: Wochen-Ganglinie Pumpwerk Mitterleiten 2.4.-8.4.2012

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53

Die Pumpen, wie in Abbildung 36 und Abbildung 37 dargestellt, wurden nicht für diese geringen

Fördermengen, sondern ausschließlich zur Abdeckung eines Brandfalles mit entsprechender

Löschwasserentnahme im Abschnitt D bemessen. Der Betriebspunkt ist dadurch stark verschoben

und verursacht somit sehr geringe Pumpengesamtwirkungsgrade von durchschnittlich rund 11 %

[Tabelle 12].

5.2 PUMPENBETRIEBSPUNKTE

Zur Erkundung von Verbesserungspotenzialen im Bereich der Pumpenwirkungsgrade werden

nachfolgend die derzeitigen Betriebspunkte der Kreiselpumpen untersucht. Hierzu wird zunächst

die jeweilige Wirkungsgraddifferenz zwischen derzeitigen und optimalen Betriebspunkt, also die

Steigerungsmöglichkeit der Effizienz, mit Hilfe der Pumpenkennlinien Abbildung 32 bis Abbildung

37 grafisch abgegriffen. Durch die manuelle Auslesung kann es hierbei zu Abweichungen der

Rechenergebnisse kommen. Nach Feststellung der Wirkungsgraddifferenz Δη wird diese mit dem

realen mittleren Jahresbedarf der entsprechenden Anlage multipliziert, um das mögliche

Einsparpotenzial in absoluten Zahlen ausdrücken zu können. Die Quelldaten werden aus Tabelle 4

entnommen:

Berechnungsbeispiel Pumpe I, Pumpwerk Kohlstatt:

Abbildung 42: Bsp. grafische Ermittlung Pumpenwirkungsgrad

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54

Anhand der Angaben des Pumpenherstellers in Form von Pumpen- und deren

Wirkungsgradkennlinien erfolgt die Ablesung der förderstromspezifischen Leistungsdaten:

Für den vorliegenden Förderstrom von derzeit 6 Litern je Sekunde

erhält man für den Wirkungsgrad unter Annahme einer mittlerer Laufradcharakteristik grafisch

Der pumpenspezifische Bestpunkt liegt am Scheitelpunkt der Wirkungsgradkurve, also am Punkt

mit der Tangentensteigung k des Wertes Null. Hier entstehen aufgrund der grafischen Ablesung

geringe Fehler, die innerhalb dieser Arbeit vernachlässigt werden.

Grafische Ermittlung der Bestpunktdaten als Basis der Wirkungsgradabweichungen:

aus dem Kurvenscheitelpunkt:

zugehöriger Bestpunktförderstrom:

Somit ergibt sich für die Pumpe 1, Pumpwerk Kohlstatt eine Wirkungsgraddifferenz von rund 12%:

(Glg.32)

Die jährlichen elektrischen Energiebezüge werden durch Division des anlagenspezifischen Bezugs

durch die Anzahl der betriebenen Pumpenaggregate zugeteilt, da diese in Wechselschaltung

betrieben, und die Betriebsstunden proportional aufgeteilt werden:

(Glg.34)

Beispielhafte Anwendung auf das Pumpwerk Kohlstatt:

Es ergibt sich also eine absolute Energieeinsparmöglichkeit von 2.455 Kilowattstunden pro Jahr:

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55

(Glg.33)

In Tabelle 15 sind die Ergebnisse aller Pumpenaggregate nach der Berechnung gemäß

vorhergehendem Beispiel aufgeführt:

Tabelle 15: Untersuchung Pumpenwirkungsgrade

η- Optimierung

Qakt ηakt Qopt ηopt Δη Apump_real_a AReduzierung

[l/s] [%] [l/s] [%] [%] [kWh/a] [kWh/a] [%]

Brunnen I 25,00 76,0 % 26,66 77,0 % 1,0 % 72.777 728 1,0 %

Brunnen II 25,00 78,0 % 30,00 80,0 % 2,0 % 72.777 1.456 2,0 %

PWKO-P1 6,00 64,0 % 10,50 76,0 % 12,0 % 20.460 2.455 12,0 %

PWKO-P2 9,00 74,0 % 10,50 76,0 % 2,0 % 20.460 409 2,0 %

PWKO-P3 9,00 74,0 % 10,50 76,0 % 2,0 % 20.460 409 2,0 %

PWHB-P1 10,00 73,0 % 10,00 73,0 % 0,0 % 27.285 0 0,0 %

PWHB-P2 10,00 73,0 % 10,00 73,0 % 0,0 % 27.285 0 0,0 %

PWMit-P1 0,50 15,0 % 4,60 60,0 % 45,0 % 4.247 1.911 45,0 %

PWMit-P2 0,50 12,0 % 8,00 65,0 % 53,0 % 4.247 2.251 53,0 %

PWMit-P3 0,50 12,0 % 8,00 65,0 % 53,0 % 4.247 2.251 53,0 %

Gesamt 274.245 11.870 4,3 %

Die Untersuchung der Kreiselpumpen im Pumpwerk Mitterleiten wird hier mitangeführt. Da an

dieser Station aufgrund des Druckhaltebetriebes sehr schwankende Förderströme gefahren

werden, können hier bei den Berechnungen Abweichungen zu Stande kommen. Siehe hierzu

Abbildung 41. Die Schaltzyklen zur Haltung des erforderlichen Druckniveaus werden mittels

Druckausdehnungsgefäß kompensiert und die Förderspitzen geglättet. Es wird von einem

mittleren Volumenstrom von 0,5 Litern je Sekunde ausgegangen.

Im Bereich der Wirkungsgradsteigerung sind nach folgender Darstellung potenzielle

Verbesserungen erreichbar, wenn der jeweilige Betriebspunkt auf das Optimum gebracht wird:

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56

Abbildung 43: Mögliche Wirkungsgradsteigerungen der Kreiselpumpen

5.3 MINIMIERUNG DER FÖRDERSTRÖME

Anhand der vorliegenden mittleren Verbrauchswerte im Hinblick auf die geförderten

Wassermengen gemäß Tabelle 4 werden die Förderströme errechnet, die für die Versorgung des

jeweiligen Abschnittes mindestens erforderlich sind. Dabei ist vor allem zielführend, die täglichen

Befüllungen der Wasserspeicher innerhalb des Nachttarifdargebotes gewährleisten zu können.

Mit Rücknahme der Förderströme werden hierdurch nach folgenden Überlegungen die

Energieaufwendungen zur Abdeckung der Rohr- und Armaturenverluste verringert.

[

]

(

) (

)

0,0%

10,0%

20,0%

30,0%

40,0%

50,0%

60,0%

1,0 % 2,0 %

12,0 %

2,0 % 2,0 % 0,0 % 0,0 %

45,0 %

53,0 % 53,0 %

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57

Nach oben aufgeführten Gleichungen ist mit Rücknahme der Förderströme und der damit

verbundenen Fließgeschwindigkeiten v eine Reduzierung der nötigen Gesamtförderhöhe der

Pumpen zu erwarten. Folglich kann dadurch elektrische Arbeit eingespart werden. Anbei ein

Berechnungsbeispiel, dem das Pumpwerk Kohlstatt zugrunde liegt. Vorab erfolgt die Ermittlung

des nötigen Mindestförderstromes zur Abdeckung des mittleren Wochenbedarfs binnen des NT-

Dargebotes:

(Glg.35)

(Glg.36)

Die rechnerisch mögliche Rücknahme des Förderstromes beträgt rund 2,1 l/s. Grafische Auslesung

der Anlagenkennlinie auf Basis der Abbildung 28 bzgl. der Rücknahme des Förderstromes um

2,1 l/s:

Abbildung 44: Anlagenkennlinie Abschnitt B

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58

Geringe Ablesefehler werden im Zuge der Werteauslesung vernachlässigt. Die Versorgung kann

folglich durch einen Förderstrom von 11,9 l/s (≈ 43 m³/h) mit der zugehörigen Förderhöhe von

H ≈ 69 Metern sichergestellt werden. Die Förderhöhe reduziert sich damit um 3 Meter:

(Glg.37)

Die einsparbare Förderhöhe von 3 m lässt sich wiederum als reduzierbare Pumparbeit

ausdrücken:

(Glg.38)

Tabelle 16: Reduzierung Pumparbeit

Die eingeschränkten NT-Zeiten lassen im Bereich Brunnen I & II keine Absenkungen der

Förderströme zu. In den Anlagen Kohlstatt und Hainbach können durch reduzierte

Strömungsgeschwindigkeiten die in Tabelle 16 errechneten Energiemengen eingespart werden.

Summiert man die einzusparende elektrische Arbeit, so ergibt sich eine Quote von 2,22 % des

Gesamtenergiebedarfes:

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59

Abbildung 45: Diagramm Einsparpotenzial durch Förderstromreduzierung

Für das Pumpwerk Mitterleiten werden aufgrund des dortigen Druckhaltebetriebes keine

Berechnungen dieser Art angestellt.

5.4 ENERGIEBEDARF DURCH WASSERVERLUSTE

Leckagen im Rohrnetz stellen nicht nur ein moralisch bedenkliches Problem dar, sondern

schmälern auch wirtschaftlich betrachtet die Effizienz von Wasserversorgungsanlagen. Über die

Pumpenleistungen und der jeweiligen spezifischen Betriebsstunden kann in Kombination mit den

zonenbezogenen Verlustmengen eine ganzheitliche Betrachtung der vergeudeten Energie

angestellt werden. In diesem Kapitel werden im Gegensatz zu Kapitel 4.10 ausschließlich die

Pumpenleistungen betrachtet. Sekundärverbraucher wie Frequenzumrichter, UV-Reaktoren und

MSR-Technik sind nicht Bestandteil der Berechnungen. Die nachfolgenden Recherchen mit deren

Ergänzungen in den Tabellenwerken basieren anhand der Beispielwerte der Tiefzone Aschau bzw.

der Station Brunnen I und II.

Bestimmung der spezifischen Pumpenarbeitszeit je Kubikmeter Wasser:

(Glg.39)

Unter Berücksichtigung der jeweiligen Pumpenleistung kann nun die aufzuwendende elektrische

Pumparbeit je Kubikmeter Wasser wie folgt ermittelt werden:

(Glg.40)

0%

1%

2%

3%

4%

5%

6%

Br I & II PW KO PW HB

0 %

5,63 % 4,83 %

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Tabelle 17: Spezifische elektr. Pumparbeit für Wasserverluste im Rohrnetz[7]

QSpeisepumpe tm³ PPumpe Am³ Einzel Am³ kumuliert

l/s m³/h h/m³ kW kWh/m³ kWh/m³

Tiefzone Aschau 25,0 90,0 0,011 24,0 0,267 0,267

Hochzone Aschau 11,0 39,6 0,025 12,0 0,303 0,570

Tiefzone Sachrang 10,0 36,0 0,028 18,0 0,500 1,070

Hochzone Sachrang 1,0 3,6 0,278 16,5 4,583 5,653

Abbildung 46: Diagramm spezifische elektr. Pumparbeit für Wasserverluste im Rohrnetz

Um den gesamten Jahreswasserverlust auf die einzelnen Versorgungszonen umlegen zu können

wird vorab in der Tabelle 18 der prozentuale Anteil am Gesamtwasserverbrauch ermittelt:

Bsp. Jahr 2005:

(Glg.41)

0,000

1,000

2,000

3,000

4,000

5,000

6,000

Tiefzone AschauHochzone Aschau

TiefzoneSachrang Hochzone

Sachrang

0,267 0,303

0,500

4,583

0,267 0,570 1,070

5,653

[kWh/m³]

Elektrische Pumpenarbeit Einzelbetrachtung Elektrische Pumpenarbeit Gesamt

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61

Tabelle 18: Ermittlung prozentualer Wasserbedarfsanteile je Zone[7]

Netzeinspeisung TZ Aschau HZ Aschau TZ Sachrang HZ Sachrang

[m³] [m³] % [m³] % [m³] % [m³] %

2005 505.732 178.970 35,4 82.346 16,3 69.209 13,7 7.411 1,5

2006 378.454 168.779 44,6 87.442 23,1 70.315 18,6 8.900 2,4

2007 435.624 206.514 47,4 69.224 15,9 73.303 16,8 8.513 2,0

2008 380.597 137.215 36,1 98.181 25,8 69.304 18,2 10.265 2,7

2009 460.993 174.347 37,8 41.778 9,1 99.167 21,5 5.761 1,2

2010 356.385 206.729 58,0 55.806 15,7 61.117 17,1 7.649 2,1

Über die zonenspezifischen Anteile können nun die zugehörigen Verlustmengen aus den Jahres-

Gesamtverlustmengen zugeteilt werden:

(Glg.42)

Tabelle 19: Zonenmäßige Verlustmengenzuteilung [7]

Verlustmenge TZ Aschau HZ Aschau TZ Sachrang HZ Sachrang

QVRGes QVRTZA %

QVRHZA %

QVRTZS %

QVRHZS %

[m³] [m³] [m³] [m³] [m³]

2005 167.796 59.380 35,4 27.321 16,3 22.963 13,7 2.459 1,5

2006 43.018 19.185 44,6 9.939 23,1 7.993 18,6 1.012 2,4

2007 78.070 37.010 47,4 12.406 15,9 13.137 16,8 1.526 2,0

2008 65.632 23.662 36,1 16.931 25,8 11.951 18,2 1.770 2,7

2009 139.940 52.925 37,8 12.682 9,1 30.103 21,5 1.749 1,2

2010 25.084 14.551 58,0 3.928 15,7 4.302 17,1 538 2,1

Ø 86.590 34.452 39,8 13.868 16,0 15.075 17,4 1.509 1,7

Gesamt 519.540 206.713 39,8 83.208 16,0 90.448 17,4 9.054 1,7

Über die erhaltenen jährlichen Wasserverluste je Versorgungszone kann durch Multiplikation mit

dem kumulierten spezifischen Pumpaufwand je Kubikmeter aus Tabelle 17 die aufgewendete

elektrische Arbeit dargestellt werden:

(Glg.43)

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62

Der jährliche Gesamtaufwand für Rohrnetzverluste ergibt sich aus:

(Glg.44)

Tabelle 20: Aufwendung elektr. Arbeit für zonenmäßige u. gesamte Wasserverluste [7]

TZ Aschau HZ Aschau TZ Sachrang HZ Sachrang Gesamt

QVRTZA ATZA QVRHZA AHZA QVRTZS ATZS QVRHZS AHZS Agesamt

[m³/a] [kWh/a] [m³/a] [kWh/a] [m³/a] [kWh/a] [m³/a] [kWh/a] [kWh/a]

2005 59.380 15.854 27.321 15.574 22.963 24.570 2.459 13.901 69.899

2006 19.185 5.122 9.939 5.665 7.993 8.553 1.012 5.721 25.061

2007 37.010 9.882 12.406 7.071 13.137 14.057 1.526 8.626 39.636

2008 23.662 6.318 16.931 9.651 11.951 12.788 1.770 10.006 38.762

2009 52.925 14.131 12.682 7.229 30.103 32.210 1.749 9.887 63.457

2010 14.551 3.885 3.928 2.239 4.302 4.603 538 3.041 13.769

ØJahr 9.199 7.905 16.130 8.530 41.764

Berechnung des Jahresdurchschnittes:

(Glg.45)

Aus Tabelle 20 geht hervor, dass für Wasserverluste im Rohrnetz jährlich durchschnittlich

41.764 kWh elektrischer Strom investiert wird.

Dies entspricht einem Anteil von 15,23% am durchschnittlichen Gesamtenergiebedarf aus

Tabelle 4:

(Glg.46)

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63

Abbildung 47: Diagramm zonenweise elektr. Energiebedarf für Rohrnetzverluste

Aus Abbildung 47 geht hervor, dass der Versorgungsbereich Tiefzone Sachrang mit 38,6% den

größten Anteil am Gesamtenergieaufwand für Wasserverluste innehält.

5.5 UMKEHR DER VERSORGUNGSRICHTUNG

Um energetisch aufwendige Pumparbeiten zu vermeiden, wird die theoretische Überlegung

angestellt, die Versorgungsrichtung umzukehren. Das heißt, die Versorgung würde dann von der

höchsten Versorgungszone, Hochzone Sachrang (Abschnitt D) zur tiefsten, Tiefzone Aschau

(Abschnitt A) erfolgen. Dabei wird die Trinkwasserversorgung durch das freie Höhengefälle

sichergestellt. Zur Nutzung von evtl. verfügbarer Restenergie in Form von Druck und

Volumenstrom ist eine bereichsweise Integration von Trinkwasserturbinen zur Erzeugung

elektrischer Energie denkbar.

9.199 kWh/a 22,0 %

7.905 kWh/a 18,9 %

16.130 kWh/a 38,6 %

8.530 kWh/a 20,4 %

Tiefzone Aschau Hochzone Aschau Tiefzone Sachrang Hochzone Sachrang

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64

Als mögliches Trinkwassereinzugsgebiet wird zunächst ein an der Tiroler Landesgrenze liegendes

Areal am Spitzstein (1.596 m) in Sachrang angenommen:

Abbildung 48: Luftbild Areal Einzugsgebiet am Spitzstein

Die Abflussrichtung wird hier nur schematisch dargestellt und bedarf bei weiteren

Untersuchungen umfangreicherer hydrogeologischer Erkundung.

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65

Abbildung 49: Luftbild Quellfassung Spitzstein u. Abschnitt D mit Turbinierung

Nach behördlichen Auskünften beim zuständigen Wasserwirtschaftsamt in Rosenheim liegen zum

dargestellten Gebiet in Abbildung 49 keine quantitativen Messdaten bezüglich der

Abflussmengen, Kontinuität der Abflüsse, Einzugsgebietsflächen und hydraulischer

Zusammenhänge vor. Die in den Wintermonaten 2011/ 2012 mehrmals durchgeführten

Inaugenscheinnahmen der Abflüsse sowie die Rücksprachen mit alteingesessenen Anwohnern der

Ortsteile Mitterleiten und Reichenau lassen rückschließen, dass auch in längerfristigen

Trockenperioden ein konstanter Abfluss der betrachteten Bachläufe stattfindet. Weitere

Untersuchungen bzgl. der Schüttungen werden hier jedoch dem Fachbereich der Hydrogeologie

zugeordnet und werden innerhalb dieser Arbeit nicht näher behandelt. Eine weitere

Herausforderung einer neu zu erschließenden Quellfassung ist es auch, ein entsprechendes

Wasserschutzgebiet auszuweisen. Deutsche Wasserschutzgebiete werden nach den Prinzipien der

Schutzbedürftigkeit, der Schützbarkeit sowie der Schutzwürdigkeit von der zuständigen

Kreisverwaltungsbehörde festgesetzt. Dieselbe ist auch die Genehmigungsbehörde für die

erforderliche Wasserrechtliche Entnahmegenehmigung. Politischer Einfluss, naturschutzrechtliche

und planungsorganisatorische Belange werden im Zuge dieser überschlägigen Betrachtungen

nicht behandelt.

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66

Zur Speisung des Quellsammelbehälters müssten Quellsammelleitungen erstellt werden, die

einen sicheren Wasserzufluss von den einzelnen Quellfassungen (derzeit Ursprung der Bachläufe)

zum Sammler sicherstellen.

Über die bestehende Speiseleitung vom Pumpwerk Hainbach nach Sachrang zum Hochbehälter

Mitterleiten kann, wie in Abbildung 50 dargestellt, die Versorgung des Abschnittes C bei weiterer

Möglichkeit einer Turbinierung am Standort des Pumpwerkes Hainbach erfolgen:

Abbildung 50: Luftbild Abschnitt C mit Turbinierung

Der aufgrund der Fließrichtungsumkehr nachfolgende Hochbehälter Schlechtenberg, der über den

Restdruck von mind. 4,0 bar aus der Turbinierung 2 in Hainbach befüllt wird, enthält wiederum

überschüssig gespeicherte Energie im Medium Trinkwasser. Dieses kann bei Abfluss in den

nächsten Versorgungsbereich, Tiefzone Aschau, ein drittes Mal über eine Turbine geschickt

werden, um das Druckniveau den niedrigeren Anforderungen anzugleichen:

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67

Abbildung 51: Luftbild Abschnitt B mit Turbinierung

Ermittlung der zonenmäßigen kontinuierlichen Netzverbräuche mit Wertebezug aus Tabelle 4:

Beispiel Netzabschnitt A:

(Glg.47)

Tabelle 21: Zonenmäßige kontinuierliche Volumenströme gemittelt

Qkonti Qa QKonti

[m³/a] [m³/h] [l/s]

Abschnitt D 8.077 0,92 0,26

Abschnitt C 86.766 9,90 2,75

Abschnitt B 180.064 20,56 5,71

Abschnitt A 425.209 48,54 13,48

Die errechneten Zonenverbräuche werden in Abbildung 52 eingesetzt, um die turbinierfähigen

„Rest“-Volumenströme ermitteln zu können.

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68

Abbildung 52: Hydraulikschema Trinkwasserturbinen

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69

(Glg.48)

Beispiel Turbinenleistung TT1:

(Glg.49) [

]

Beispiel erzeugte elektrische Arbeit TT1:

Tabelle 22: Turbinenleistung [kW]und Jahresarbeit [kWh/a]

Turbinierung: ΔH Q ρ g ηturb_ges t PTurb ATurb

[m] [l/s] [m³/h] [kg/m³] [m/s²] [-] [h/a] [kW] [kWh/a]

TT1 60 21,94 78,98 999,7 9,81 0,65 8.424 8,39 70.677

TT2 146 19,19 69,08 999,7 9,81 0,65 8.424 17,86 150.453

TT3 57 13,48 48,53 999,7 9,81 0,65 8.424 4,90 41.278

Gesamt 262.408

Nach obigen Berechnungen könnten durch Einsatz von Trinkwasserturbinen bei Umkehr der

Versorgungsrichtung jährlich rund 262.408 Kilowattstunden elektrische Energie erzeugt und in das

öffentliche Stromnetz eingespeist werden.

Anmerkung: Ähnliche Verfahren wären auch an zahlreichen anderen Quellen und Wasserabläufen

aus den gebirgigen Lagen im Bereich des Prientales (Aschau – Sachrang) denkbar. Weiterhin wäre

eine partielle Nutzung der Höhengefälle, z. B. im Bereich des Abschnittes C, technisch möglich.

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70

6 ERGEBNISSE UND INTERPRETATION

6.1 PUMPARBEIT

Nach manueller Übertragung aller benötigten Daten aus Stromrechnungen der Jahre 2005 – 2010

werden diese in Kapitel 4.9.1 in tabellarische Form übertragen, um für die weitere Anwendung

eine bessere Überschaubarkeit herzustellen. Die Berechnung des Strombezuges, der für die

Stationen Brunnen und Pumpwerk Kohlstatt benötigt wird, erfolgt durch den Netzbetreiber als

eine Anlage „Wasserwerk Aschau“. Die beiden Anlagenkomponenten sind durch ein Erdkabel

miteinander verbunden. Das Pumpwerk Kohlstatt wird dabei im Regelbetrieb vom Brunnen

mitversorgt. Im Falle einer Stromversorgungsunterbrechung wird die Versorgung der Stationen

Brunnen I und II mittels Inselbetrieb durch eine am Hochbehälter Kohlstatt stationierte

Netzersatzanlage aufrechterhalten. Durch den anlagenbaulich fehlenden Stromzwischenzähler am

Pumpwerk Kohlstatt zur eindeutigen Zuteilung dessen Energieverbrauches wird dieser mit Hilfe

der bekannten Wasserfördermengen und der zugehörigen Förderhöhen rechnerisch ermittelt.

Hierbei kann es zu Abweichungen zwischen den Berechnungsergebnissen und den tatsächlich

benötigten Bezügen kommen. Auch deshalb, weil die Versorgung über das betreibereigene

Erdkabel Übertragungsverlusten unbekannten Ausmaßes ausgesetzt ist. Eine Berechnung der

Übertragungsverluste auf der ca. 800 Meter langen Verbindungsstrecke kann aufgrund fehlender

Material- u. Ausführungsangaben nicht angesetzt werden. Vergleicht man die Werte der

erhaltenen Gesamtwirkungsgrade zum einen aus den Pumpendatenblättern mit jenen aus der

rechnerischen Ermittlung, so sind geringe Abweichungen, z.B. 3,97 % für das Pumpwerk Hainbach,

festzustellen. Diese entstehen unter anderem durch Ablesefehler der grafischen

Pumpenkennlinie. Werden demnach Berechnungen der Pumparbeit angesetzt, die die jeweiligen

Fördermengen und –höhen beinhalten, so erhält man diverse Einsparpotenziale, wie in Abbildung

53 und Tabelle 23 aufgezeigt:

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71

Abbildung 53: Diagramm absolute jährlich spezifische Einsparpotenziale

Tabelle 23: Einsparpotenzial Pumparbeit am mittleren Anlagengesamtbedarf

% kWh/a

Br I&II 12,34 % 33.853

PWKO 0,03 % 78

PWHB 0,64 % 1.764

PWMit 2,28 % 6.251

Gesamtverbrauch im Jahresmittel 100,00 % 274.247

Abbildung 54: Diagramm elektr. Einsparpotenzial am mittleren Anlagengesamtbedarf

0

20.000

40.000

60.000

80.000

100.000

120.000

140.000

160.000

Br I&II PWKO PWHB PWMit

111.701

61.303

52.806

6.491

33.853

78 1.764

6.251

[kWh/a]

Theoretischer Energiebedarf Theoretisches Einsparpotenzial

0,00%

2,00%

4,00%

6,00%

8,00%

10,00%

12,00%

14,00%

Br I&II PWKO PWHB PWMit

12,34 %

0,03 % 0,64 %

2,28 %

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72

Aus oben dargestellten Abbildungen und Tabelle 23 kann entnommen werden, dass im Bereich

der Anlage Brunnen I & II mit 12,34%igem Einsparpotenzial am durchschnittlichen

Anlagengesamtenergieverbrauch eine wesentliche Stellschraube bezüglich möglicher

Optimierungs- und Anpassungsmaßnahmen gesehen werden kann. Die expliziten Maßnahmen zur

Umsetzung von Effizienzsteigerungen in diesem Bereich müssen unter Berücksichtigung

brunnenbaulicher und hydrogeologischer Aspekte als externe Untersuchung erfolgen.

6.2 PUMPENBETRIEBSPUNKTE

Wie in Tabelle 24 und Abbildung 55 dargestellt, sind einige Pumpenbetriebspunkte vom

optimalen Betriebspunkt, der durch den Hersteller bzw. durch die baulichen Ausführungen des

Aggregates definiert ist, unterschiedlich stark verschoben. Die Ursachen hierfür sind sehr

divergenten Umfangs. Einige mögliche Kriterien sind unter 2.6 aufgeführt. Eine klare Zuordnung

der einzelnen mechanischen Verlustursachen kann während des Routinebetriebes nicht erfolgen.

Eine auffällige Beziehung zwischen den eingesetzten Pumpenaggregaten und deren potenziellen

Optimierungskennzahlen liegt im vorliegenden Beispiel in der Gesamteinsatzzeit, also dem Alter

der Pumpen. Legt man hier Tabelle 11 zugrunde, sind die Strömungsmaschinen des Pumpwerkes

Kohlstatt aus dem Baujahr 1978, abgesehen von den Aggregaten des Pumpwerkes Mitterleiten,

mit den unwirtschaftlichsten Wirkungsgraden behaftet. Wohingegen die im Jahre 2009 aktuell

sanierte, und mit neuen Kreiselpumpen ausgestattete Station Hainbach exakt auf dem

Auslegungspunkt des Herstellers, also optimal, betrieben wird.

Tabelle 24: Optimierungspotenzial im Bereich Pumpenbetriebspunkte

η- Optimierung

Qakt ηakt Qopt ηopt Δη Apump_real_a AReduzierung

[l/s] [%] [l/s] [%] [%] [kWh/a] [kWh/a] [%]

Brunnen I 25,00 76,0 % 26,66 77,0 % 1,0 % 72.777 728 1,0 %

Brunnen II 25,00 78,0 % 30,00 80,0 % 2,0 % 72.777 1.456 2,0 %

PWKO-P1 6,00 64,0 % 10,50 76,0 % 12,0 % 20.460 2.455 12,0 %

PWKO-P2 9,00 74,0 % 10,50 76,0 % 2,0 % 20.460 409 2,0 %

PWKO-P3 9,00 74,0 % 10,50 76,0 % 2,0 % 20.460 409 2,0 %

PWHB-P1 10,00 73,0 % 10,00 73,0 % 0,0 % 27.285 0 0,0 %

PWHB-P2 10,00 73,0 % 10,00 73,0 % 0,0 % 27.285 0 0,0 %

PWMit-P1 0,50 15,0 % 4,60 60,0 % 45,0 % 4.247 1.911 45,0 %

PWMit-P2 0,50 12,0 % 8,00 65,0 % 53,0 % 4.247 2.251 53,0 %

PWMit-P3 0,50 12,0 % 8,00 65,0 % 53,0 % 4.247 2.251 53,0 %

Gesamt 274.245 11.870 4,3 %

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73

Abbildung 55: Diagramm Optimierungspotenzial im Bereich Pumpenbetriebspunkte

Sehr starke Abweichungen mit bis zu 53 % vom Auslegungspunkt sind an den Kreiselpumpen des

Pumpwerk Mitterleiten zu verzeichnen. Planerisch wurde hier bei der Anlagenerrichtung der

Dauerförderstrom für einen Brandfall im Bereich Abschnitt D angenommen. Demnach wurde die

Pumpe 1 mit optimalen 4,6 l/s als Grundlastpumpe, also zur routinemäßigen Versorgung des

Gebietes mit Trinkwasser dimensioniert. Die beiden weiteren Pumpen, Pumpe II und III, sollen

demnach mit jeweils optimalen 8,0 l/s den Spitzenlastfall zur Abdeckung des Löschwasserbedarfs

gewähren. Zur Vermeidung von Standschäden werden alle Drei Fördermaschinen im Wechsel

betrieben. Dies hat zur Folge, dass nicht nur die Grundlast-, sondern auch die beiden

Spitzenlastpumpen mit 0 bis 0,5 l/s außerhalb des vorgesehenen Minimalförderstromes betrieben

werden. Einen grafischen Nachweis liefert hierzu Abbildung 36 und Abbildung 37 mit den

dargestellten Mindestförderströmen Qmin und den tatsächlichen Volumenströmen. Die Folgen der

Unterschreitung der baulich vorgegebenen Mindestförderströme können Kavitation, Abriss der

Wassersäule, massive Schäden am Laufrad, erhöhter Verschleiß, Geräuschentwicklung,

Schwingungen und Lagerschäden sein, welche letztlich über kurz oder lang einen wirtschaftlichen

Totalschaden des Pumpenaggregates hervorrufen können.

Aus Sicht des Verfassers besteht aufgrund dessen in diesem Versorgungsabschnitt erhöhter

Handlungsbedarf in Form der Erstellung eines neuen Versorgungskonzeptes. Es ist beispielsweise

zu prüfen, ob der Brandschutz in diesem Bereich bauseits durch Erstellung von Rückhaltebecken

oder Löschwasserspeichern in den besiedelten Gebieten abgedeckt werden kann. Parallel hierzu

0,0%

10,0%

20,0%

30,0%

40,0%

50,0%

60,0%

1,0 % 2,0 %

12,0 %

2,0 % 2,0 % 0,0 % 0,0 %

45,0 %

53,0 % 53,0 %

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74

sollte eine Neudimensionierung der Pumpen erfolgen um die nötige Versorgungssicherheit

nachhaltig aufrechtzuerhalten. Als weitere Möglichkeit wird die Neuerrichtung eines

Hochbehälters im Bereich Reichenau (Höchstpunkt Abschnitt 4) in Betracht gezogen. Der zyklische

Dauerpumpbetrieb würde dadurch entfallen. Durch Reduzierung der Schaltzyklen mit dessen

einhergehenden Druckstößen würde synergetisch auch die Rohrleitung, die lt. Tabelle 25 erhöhte

Schadensfälle im Bereich Schweibern und Mitterleiten (Abschnitt 4) aufweist, mechanisch

entlastet. Nähere Untersuchungen diesbezüglich stellen nicht Inhalt dieser Arbeit dar. Sie müssten

deshalb separaten Recherchen unterzogen werden.

Tabelle 25: Staffelung nach Schadenszahl [7]

Staffelung Schadensrate Schäden HL/ Straße HA/ Straße Schadenszahl

[Anzahl] [m] [Anzahl] (S. Frank)

1 Meisenweg 3 40 2 375,0

2 Feichtenweg 6 85 4 176,5

3 Schweibern 10 364 3 91,6

4 Huben 14 118 13 91,3

5 Mitterleiten 8 257 9 34,6

6 Brandlbergstraße 10 228 15 29,2

7 Am Lehmbichl 3 113 10 26,5

8 Blumenstraße 4 188 11 19,3

9 Brandnerweg 4 249 9 17,8

10 Schulstraße - SA 9 400 15 15,0

11 Grenzhub 4 206 13 14,9

12 Grattenbach 16 1.033 12 12,9

13 Spitzsteinstraße 3 296 9 11,3

14 Schwarzenstein 7 869 8 10,1

15 Frühlingstraße 3 242 18 6,9

16 Dorfstraße 14 567 38 6,5

17 Brückl 3 473 14 4,5

18 Engerndorfer Str. 8 714 29 3,9

19 Bahnhofstraße 3 338 24 3,7

20 Berg 7 1.092 20 3,2

21 Hainbach 7 1.135 20 3,1

22 Kirchstraße - SA 7 854 30 2,7

23 Bach 4 583 27 2,5

24 Aufhamer Straße 4 709 32 1,8

25 Burgweg 4 762 30 1,7

26 Zillibillerstraße 3 685 38 1,2

27 Kampenwandstraße 14 1.704 78 1,1

28 Zellerhornstraße 6 2.060 62 0,5

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75

6.3 MINIMIERUNG DER FÖRDERSTRÖME

Aus den Untersuchungen in 5.3 geht hervor, dass in einigen Bereichen der Versorgungsanlage

auch ein geringerer Förderstrom ausreichen würde, um den täglichen Wasserbedarf innerhalb des

Dargebotes an Niedertarifstrom abdecken zu können. Es kommen hier gemittelte Volumenströme

zur Anwendung, welche unter Berücksichtigung der tatsächlich vorherrschenden Gegebenheiten

zu Abweichungen führen können. Mit dieser Stellschraube verschieben sich auch die in

Rohrreibung investierten Förderhöhen, und damit die elektrischen Leistungen nach unten. Um die

jeweils tatsächlich reduzierbare Höhe definieren zu können, werden die eigens zu diesem Zweck

rechnerisch und messtechnisch erstellten Anlagenkennlinien in Abbildung 26 bis Abbildung 31

herangezogen.

Tabelle 26: Reduzierungspotenzial durch Förderstromsenkung

Abbildung 56: Diagramm Einsparpotenzial durch Förderstromsenkung

0%

1%

2%

3%

4%

5%

6%

Br I & II PW KO PW HB

0 %

5,63 % 4,83 %

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76

Die Berechnungen zeigen, dass im Bereich Pumpwerk Kohlstatt und Pumpwerk Hainbach im Falle

von Sanierungs- oder Umstrukturierungsmaßnahmen Änderungen respektive Anpassungen der

Volumenströme angestrebt werden sollten. Durch Reduzierung der Rohrreibungsverluste können

hier Einsparungen von 5,63% für das Pumpwerk Kohlstatt, bzw. 4,83% für das Pumpwerk

Hainbach erreicht werden. An den Brunnen hingegen ist diesbezüglich keine Optimierung

möglich, da die zur Verfügung stehenden NT- Betriebsstunden überschritten würden.

6.4 ENERGIEBEDARF DURCH WASSERVERLUSTE

Zur Hochrechnung der benötigten elektrischen Energie zur Deckung der Wasserverluste im

insgesamt rund 100 km langen Rohrnetz wird unter Kapitel 5.4 der Energieanteil eines

Kubikmeters Wasser der jeweiligen Zone ermittelt. Tabelle 27 zeigt hier die einzeln betrachtete

und die kumulierte elektrische Arbeit jeder Station. Die Kumulation beruht darauf, dass der

Wassermasse eines Kubikmeters bei der nächsten Versorgungszone wiederum Energie zugeführt

werden muss, um dies in höhere geodätische Lage zu befördern. Die Energiezufuhr aus dem

vorhergehenden Abschnitt steckt jedoch weiterhin im Medium, wodurch die energetischen

Investitionen summiert werden.

Tabelle 27: spezifischer elektrischer Energieverbrauch für Wasserverluste

QSpeisepumpe tm³ PPumpe Am³ Einzel Am³ kumuliert

l/s m³/h h/m³ kW kWh/m³ kWh/m³

Tiefzone Aschau 25,0 90,0 0,011 24,0 0,267 0,267

Hochzone Aschau 11,0 39,6 0,025 12,0 0,303 0,570

Tiefzone Sachrang 10,0 36,0 0,028 18,0 0,500 1,070

Hochzone Sachrang 1,0 3,6 0,278 16,5 4,583 5,653

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77

Abbildung 57: Diagramm spezifischer Energiebedarf zur Deckung von Wasserverlusten

Nach anteiliger Zuordnung der jährlichen Rohrnetzverluste auf die vier Versorgungszonen kann

der elektrische Energieaufwand zur Deckung der Wasserlecks gemäß Tabelle 28 ermittelt werden.

Tabelle 28: Anteile der elektr. Energieaufwendungen zur Deckung der Rohrnetzverluste

TZ Aschau HZ Aschau TZ Sachrang HZ Sachrang Gesamt

QVRTZA ATZA QVRHZA AHZA QVRTZS ATZS QVRHZS AHZS Agesamt

[m³/a] [kWh/a] [m³/a] [kWh/a] [m³/a] [kWh/a] [m³/a] [kWh/a] [kWh/a]

2005 59.380 15.854 27.321 15.574 22.963 24.570 2.459 13.901 69.899

2006 19.185 5.122 9.939 5.665 7.993 8.553 1.012 5.721 25.061

2007 37.010 9.882 12.406 7.071 13.137 14.057 1.526 8.626 39.636

2008 23.662 6.318 16.931 9.651 11.951 12.788 1.770 10.006 38.762

2009 52.925 14.131 12.682 7.229 30.103 32.210 1.749 9.887 63.457

2010 14.551 3.885 3.928 2.239 4.302 4.603 538 3.041 13.769

ØJahr 9.199 7.905 16.130 8.530 41.764

0,000

1,000

2,000

3,000

4,000

5,000

6,000

Tiefzone AschauHochzone

Aschau TiefzoneSachrang Hochzone

Sachrang

0,267 0,303

0,500

4,583

0,267 0,570 1,070

5,653

[kWh/m³]

Elektrische Pumpenarbeit Einzelbetrachtung Elektrische Pumpenarbeit Gesamt

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78

Abbildung 58: Diagramm zonenweise Anteile elektr. Energiebedarf für Rohrnetzverluste

Der größte Anteil an Einsparpotenzial fällt hier mit jährlich durchschnittlich 16.130 kWh auf den

Bereich Tiefzone Sachrang. Dies entspricht 38,6 % vom Gesamtanteil am Energiebedarf für

Rohrnetzverluste. Mit 41.764 kWh/a könnten durch die Beseitigung von Netzverlusten rund

15,23 % des Anlagengesamtenergieverbrauches eingespart werden.

Es bleibt zu prüfen, inwieweit Möglichkeiten zur Eindämmung der Netzverluste durch

Rohrleitungsschäden angewandt werden könnten.

6.5 UMKEHR DER VERSORGUNGSRICHTUNG

Der möglichen Umkehr der Versorgungsrichtung vom höchsten Anlagenstandort zur tiefsten

Versorgungszone wird innerhalb dieser wissenschaftlichen Arbeit in der Weise Beachtung

geschenkt, dass die möglichen Höhendifferenzen im Falle einer Rückwärtsversorgung zur Nutzung

von Trinkwasserturbinen dienen könnten. Hygienische, umweltschutzrechtliche, wasserrechtliche

und politische Grundlagen zur Umsetzung eines solchen Versorgungskonstrukts werden im

Hinblick auf die Recherchen nicht berücksichtigt. Die Berechnungen unter 5.5 basieren auf

gemittelte und kontinuierliche Abflusswerte. Die Realität entspricht nicht dieser Überlegung, da in

Bezug auf die Bedarfsmengen ständig schwankende Volumenströme zu erwarten sind. Eine

detailliertere Untersuchung der gegenwärtigen Umstände wäre somit im Falle einer praktischen

Umsetzung, wenn auch nur für Teilbereiche, unumgänglich.

9.199 kWh/a 22,0 %

7.905 kWh/a 18,9 %

16.130 kWh/a 38,6 %

8.530 kWh/a 20,4 %

Tiefzone Aschau Hochzone Aschau Tiefzone Sachrang Hochzone Sachrang

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79

Für den Fall der Umsetzbarkeit sind nach Tabelle 29 ca. 262.408 Kilowattstunden pro Jahr als

potenzielle Netzeinspeisung denkbar.

Tabelle 29: Elektrisch erzeugte Energie unter Einsatz von Trinkwasserturbinen

Turbinierung: ΔH Q ρ g ηturb_ges t PTurb ATurb

[m] [l/s] [m³/h] [kg/m³] [m/s²] [-] [h/a] [kW] [kWh/a]

TT1 60 21,94 78,98 999,7 9,81 0,65 8.424 8,39 70.677

TT2 146 19,19 69,08 999,7 9,81 0,65 8.424 17,86 150.453

TT3 57 13,48 48,53 999,7 9,81 0,65 8.424 4,90 41.278

Gesamt 262.408

Zum Vergleich:

Derzeitig durchschnittlicher Jahresenergieverbrauch: 274.247 kWh/a

6.6 OPTIMIERUNG BEHÄLTERBEWIRTSCHAFTUNG

Zur Reduzierung der Hochtarifstrombezüge kann der verfügbare Puffer (in Tabelle 2 unter

Kumulationshöhe) dazu genutzt werden, um verfügbare NT- Stunden in diesen zu verpumpen.

Hierbei sind allerdings hygienische Belange zu berücksichtigen. Die Befüllung der Wasserspeicher

kann hier nicht pauschal bis ans Limit durchgeführt werden. Nach 72stündiger Stagnation bzw.

Lagerung besteht erhöhte Gefahr von Verkeimungen des Trinkwassers. In Tabelle 2 wird jedoch

ohnehin ein täglicher Austausch des gesamten Tagesdurchsatzes, ausschließlich der

erforderlichen Löschwasserreserve, des betrachteten Behälters angenommen. Die

Regelungstechnik ist daher so zu programmieren, dass diese 81 NT-Stunden je Woche möglichst

maximal ausgenutzt werden. Die Abbildung 59 zeigt, dass derzeit durchschnittlich nur ein Anteil

von 73,5 % des NT-Stromangebotes wahrgenommen wird.

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80

Abbildung 59: Diagramm gemittelte Anteile NT/ HT am Gesamtstrombedarf

61,6 Std. 73,5 %

22,3 Std. 26,5 %

Anteil NT Anteil HT

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81

7 ZUSAMMENFASSUNG

Die vorliegende Arbeit bietet einen Auszug aus potenziellen Einsparmöglichkeiten elektrischer

Energie in Wasserversorgungsanlagen. Jedoch kann damit kein allumfassendes Lösungskonzept

hinsichtlich der generellen Vermeidung von energetischen Mehraufwendungen geschaffen

werden. Sie soll vielmehr eine Anregung sein, auch kleine Stellschrauben diesbezüglich zu

erkennen. Insbesondere bei Sanierungsprojekten sollte darauf geachtet werden, dass auch

Aspekte außerhalb der in dieser Bachelorthesis behandelten Themen berücksichtigt werden,

wenn in diesen Verbesserungspotentiale vorliegen.

Die errechneten Strombedarfsaufteilungen im Bereich Brunnen und Pumpwerk Kohlstatt stellen

innerhalb dieser Arbeit Richtwerte dar. Genaue Zuteilungen des Energiebedarfs sind in diesem

Streckenabschnitt nur möglich, wenn ein Stromzähler für das Pumpwerk Kohlstatt nachgerüstet

wird.

Zwischen den theoretisch errechneten und den tatsächlichen Maschinenwirkungsgraden sind nur

geringe Abweichungen von beispielsweise 3,97 % im Bereich des Pumpwerkes Hainbach

festzustellen. Der Pumpengesamtwirkungsgrad variiert bei den Stationen Brunnen, PW Kohlstatt

und PW Hainbach zwischen 63,22 %, 58,02 % und 59,94 %. Die Förderanlage innerhalb des

Pumpwerkes Mitterleiten kann mit einem Aggregatswirkungsgrad von 10,67 % als

Fehldimensionierung deklariert werden. Um dort ein nachhaltiges Versorgungssystem

aufrechterhalten zu können, bedarf es weiteren Planungen. Varianten wären hier beispielsweise

bauliche Sicherstellung des Löschwasserbedarfs oder Errichtung eines weiteren Hochbehälters im

Bereich Reichenau mit entsprechender Anpassung der Pumpwerkfunktion in der Anlage

Mitterleiten.

Bei rechnerischer Ermittlung des nötigen Aufwands an Pumpenergie zur Deckung des

Wasserbedarfs der Gesamtanlage erhält man mit 232.301 kWh/a eine Unterdeckung des

tatsächlich benötigten Stromverbrauches von 41.945 kWh/a. Dies entspricht einem

Einsparpotenzial von 15,3 % in Bezug auf den realen Durchschnittsbedarf von 274.247 kWh/a. In

der Differenz sind Kleinverbraucher wie MSR-Technik, Beleuchtung, Kommunikationstechnik

enthalten, werden jedoch aufgrund der geringen Anschlussleistungen vernachlässigt.

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82

Aus altersbedingten und strukturellen Gründen weichen die Betriebspunkte der

Strömungsmaschinen mehr oder weniger vom pumpenspezifischen Bestpunkt ab. Dies führt dazu,

dass der Wirkungsgrad wiederum sinkt und damit entsprechende Mehraufwendungen von

energetischer Seite nötig sind. Besonders auffällig sind diesbezüglich Pumpe 1 des Pumpwerkes

Kohlstatt mit einer Wirkungsgradabweichung von 12 % sowie das gesamte Pumpwerk

Mitterleiten mit Abweichungen von 45 % bis 53 %. Die starken Verschiebungen werden, wie oben

bereits erwähnt, mit einer Fehlauslegung dieser Anlage begründet. Würden alle

Pumpenaggregate auf dem Auslegungspunkt arbeiten, könnten jährlich 11.870 kWh elektrischer

Energie eingespart werden, was einem Anteil von 4,3 % am Gesamtenergiebezug entspricht. Eine

Wirkungsgradanpassung ist mit Hilfe von Laufradwechsel oder Pumpenneubeschaffungen zu

realisieren.

Werden die Förderströme auf eine minimal mögliche Fließgeschwindigkeit zur Deckung des

Wasserbedarfs innerhalb der Niedertarif- bzw. Nachttarifstunden angepasst, so ergibt sich durch

Einsparung von Rohrreibungsverlusten eine Senkung der notwendigen elektrischen Arbeit um

6.088 kWh/a. Dies entspricht einem Anteil von 2,33 % am Gesamtenergiebedarf. Eine Möglichkeit

zur Abstimmung ist hier eine generelle Neuauslegung der entsprechenden Pumpen. Dies kann

beispielsweise bei Ersatzbeschaffungen und Sanierungsmaßnahmen berücksichtigt werden.

Mit Häufigkeit der Verpumpung eines Kubikmeters Wasser wird diesem zunehmend Energie

zugeführt. Werden der Masse eines Kubikmeters im Abschnitt A 0,267 kWh/m³ zugeführt, sind

dies im Bereich des Abschnittes B bereits 0,570 kWh/m³, im Abschnitt C 1,070 kWh/m³ und im

Versorgungsgebiet Abschnitt D durchschnittlich 5,653 kWh/m³. Die Auswirkungen durch undichte

Rohrleitungsnetze sind dabei in den zuletzt durchflossenen und geodätisch höher gelegenen

Bereichen besonders gravierend und tragen unweigerlich zu einer unwirtschaftlichen

Betriebsweise bei. Mit Beseitigung bzw. Reduzierung der Rohrnetzverluste ginge eine

Reduzierung von 15,23 % in Bezug auf den elektrischen Anlagengesamtbedarf einher. Die größten

Einsparpotenziale sind mit 16.130 kWh/a, dies entspricht 38,6 % vom reduzierbaren Potenzial, im

Netzbereich Abschnitt C zu verfolgen.

Um den Anteil der NT-Bezüge der Gesamtanlage von derzeit 73,5 % noch steigern zu können,

sollten verfügbare Speicherreserven in den Hochbehältern genutzt werden, um in diesen den

nötigen Vorrat zur Überbrückung der HT-Zeiten zu schaffen, wenn dies aus hygienischer Sicht

wahrgenommen werden kann.

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83

Eine gesamtkonzeptionelle Betrachtung des Versorgungsgebietes zeigt, dass im Zuge einer

Umkehr der Versorgungsrichtung, sprich vom höchsten zum tiefsten Höhenniveau, nicht nur die

jährlich für Pumpzwecke aufgewendete Energie eingespart, sondern unter Einsatz von Turbinen

noch zusätzlich elektrischer Strom erzeugt werden kann. Bei überschlägiger Berechnung unter

Berücksichtigung zahlreicher Annahmen könnten somit jährlich etwa 262.408 kWh/a in das

öffentliche Stromversorgungsnetz eingespeist werden.

Zusammenfassend kann folgender Überblick dargestellt werden:

Tabelle 30: Zusammenfassung Einsparpotenziale

Zusammenfassung Bedarf Einsparung

[kWh/a] [kWh/a] [%] vom tats. Energiebezug

tats. Energiebezug 274.247

theor. Energiebedarf 232.301 41.946 15,29 %

davon

Pumpenwirkungsgradoptimierung

11.870 4,33 %

Förderstromanpassung

6.088 2,22 %

Sonstige

23.988 8,75 %

Wasserverluste:

41.764 15,23 %

Gesamt:

83.710 30,52 %

Gesamt ohne Sonstige: 59.722 21,78 %

Dem tatsächlichen Energiebezug von 274.247 kWh/a steht eine errechnete Energiemenge von

232.301 kWh/a entgegen, was einer Differenz von 41.946 kWh/a entspricht. Betrachtet man die

Differenz als mögliches Einsparpotenzial, so verbleibt nach Abzug der ermittelten

Pumpenwirkungsgradoptimierung von 11.870 kWh/a und einer Förderstromanpassung von

6.088 kWh/a ein weiteres, undefiniertes Potenzial von 23.988 kWh/a, welches allerdings die

Aufwendungen für Nebenverbraucher beinhaltet. Unabhängig von den Anpassungen

hydraulischer Kriterien sind weiterhin Einsparungen von 41.764 kWh/a durch Eindämmung der

Rohrnetzverluste zu erzielen.

Einer realistischen Beurteilung zufolge kann bei Umsetzung diverser Optimierungsmaßnahmen

ein jährliches energetisches Einsparpotenzial von rund 20 %, unter Berücksichtigung sonstiger

Einsparungen im Bereich der Neben- bzw. Kleinverbraucher sogar bis zu 30 % erzielt werden.

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84

Abbildung 60: Diagramm Zusammenfassung Einsparpotenziale

11.870 kWh/a 14,2 %

6.088 kWh/a 7,3 %

23.988 kWh/a 28,7 %

41.764 kWh/a 49,9 %

Optimierung Pumpenwirkungsgrad Förderstromanpassung Sonstige Wasserverluste

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VII

Literaturverzeichnis

[1] Arbeitsblatt DVGW-W610 (A) März 2010

[2] Pumpen Lebenszyklus-Kosten, VDMA-Verlag, 2003

[3] Johann Friedrich Güllich, Kreiselpumpen, Springer-Verlag, 2010

[4] EUWRRL 2000 – Europäische Wasserrahmenrichtlinie aus dem Jahre 2000

[5] Daten Gemeindearchiv Gemeinde Aschau im Chiemgau Stand: 2.2.2012

[6] Google Earth Luftbilder, http://www.google.com/earth/index.html, Februar 2012

[7] Simon Frank 2012, Bachelorarbeit I – Wasserverluste in Trinkwasserversorgungsanlagen

[8] DVGW-Information Wasser Nr.77, Handbuch Energieeffizienz in der Wasserversorgung,

Juli 2010

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VIII

Formelverzeichnis

(Glg.1)

(Glg.2)

(Glg.3)

(Glg.4)

(Glg.5)

(Glg.6)

(Glg.7)

(Glg.8)

(Glg.9)

(Glg.10)

(Glg.11)

(Glg.12)

(Glg.13)

(Glg.14)

(Glg.15)

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IX

(Glg.16)

(Glg.17)

(Glg.18)

(Glg.19)

(Glg.20)

(Glg.21)

(Glg.22)

(Glg.23)

[

]

(Glg.24) [

]

(Glg.25) (

)

( )

(Glg.26)

(Glg.27)

(Glg.28)

(Glg.29)

(Glg.30)

(Glg.31)

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X

(Glg.32)

(Glg.33)

(Glg.34)

(Glg.35)

(Glg.36)

(Glg.37)

(Glg.38)

(Glg.39)

(Glg.40)

(Glg.41)

(Glg.42)

(Glg.43)

(Glg.44)

(Glg.45)

(Glg.46)

(Glg.47)

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XI

(Glg.48)

(Glg.49)

(Glg.50) [

]

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XII

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Diagramm allg. Lebenszykluskosten Kreiselpumpen [2] .............................................. 3 Abbildung 2: allg. Verlustanteile Pumpenaggregate [1] ..................................................................... 4 Abbildung 3: Beispiel Pumpenkennlinien mit unterschiedlichen Nullförderhöhen ............................. 5 Abbildung 4: Beispiel Anlagenkennlinie ............................................................................................. 6 Abbildung 5: Beispiel Betriebspunkte ................................................................................................. 7 Abbildung 6: Energielinie und Drucklinie f. Druckrohrleitung [3] ........................................................ 8 Abbildung 7: Beispiel Wirkungsgradverschiebung ........................................................................... 10 Abbildung 8: Überblick Standort Großraum [6] ................................................................................ 16 Abbildung 9: Überblick Standort Region [6] ..................................................................................... 16 Abbildung 10: Übersicht Hydraulik- Hauptkomponenten ................................................................. 17 Abbildung 11: Rohrleitungstrasse Abschnitt A [5] ............................................................................ 18 Abbildung 12: Rohrleitungstrasse Abschnitt B [5] ............................................................................ 18 Abbildung 13: Rohrleitungstrasse Abschnitt C Teil 1[5] ................................................................... 19 Abbildung 14: Rohrleitungstrasse Abschnitt D [5] ............................................................................ 19 Abbildung 15: Diagramm Wassereinspeisung und Wasserverluste ................................................ 21 Abbildung 16: Diagramm Verlauf Jahresenergiebedarf Gesamtanlage [5] .................................... 23 Abbildung 17: Tatsächlicher spezifischer Energiebedarf der Pumpanlagen inkl. Nebenverbraucher

.......................................................................................................................................................... 26 Abbildung 18: Diagramm Anteile am Gesamtenergieverbrauch ...................................................... 26 Abbildung 19: Diagramm Anteil Strombezug NT/ HT....................................................................... 28 Abbildung 20: Diagramm durchschnittliche Anteile NT/HT zu verbrauchsarmer Zeit ...................... 29 Abbildung 21: Diagramm NT-Anteile am Wochendargebot zu verbrauchsarmer Zeit ..................... 30 Abbildung 22: Diagramm durchschnittliche Anteile NT/HT zu verbrauchsreicher Zeit .................... 31 Abbildung 23: Diagramm NT-Anteile am Wochendargebot zu verbrauchsreicher Zeit ................... 31 Abbildung 24: Diagramm durchschnittliche Anteile NT/HT gemittelt ............................................... 32 Abbildung 25: Diagramm NT-Anteile am Wochendargebot gemittelt .............................................. 32 Abbildung 26: Anlagenkennlinie Abschnitt A .................................................................................... 36 Abbildung 27: Berechnungsblatt Anlagenkennlinie Abschnitt A ...................................................... 36 Abbildung 28: Anlagenkennlinie Abschnitt B .................................................................................... 37 Abbildung 29: Berechnungsblatt Anlagenkennlinie Abschnitt B ...................................................... 37 Abbildung 30: Anlagenkennlinie Abschnitt C ................................................................................... 38 Abbildung 31: Berechnungsblatt Anlagenkennlinie Abschnitt C ...................................................... 38 Abbildung 32: Pumpenkennlinie Brunnen I ...................................................................................... 40 Abbildung 33: Pumpenkennlinie Brunnen II ..................................................................................... 41 Abbildung 34: Pumpenkennlinie Pumpwerk Kohlstatt ..................................................................... 42 Abbildung 35: Pumpenkennlinie Pumpwerk Hainbach .................................................................... 43 Abbildung 36: Pumpenkennlinie Pumpe 1 PWMit............................................................................ 44 Abbildung 37: Pumpenkennlinie Pumpe 2 u. 3 PWMit .................................................................... 45 Abbildung 38: Diagramm Pumpengesamtwirkungsgrad .................................................................. 47 Abbildung 39: Diagramm Anteile am Gesamteinsparpotenzial in kWh/a und Prozent .................... 49 Abbildung 40: Diagramm Absolutes jährliches Einsparpotenzial im Pumpenbereich ...................... 50 Abbildung 41: Wochen-Ganglinie Pumpwerk Mitterleiten 2.4.-8.4.2012 ......................................... 51 Abbildung 42: Bsp. grafische Ermittlung Pumpenwirkungsgrad ...................................................... 52 Abbildung 43: Mögliche Wirkungsgradsteigerungen der Kreiselpumpen ........................................ 55 Abbildung 44: Anlagenkennlinie Abschnitt B .................................................................................... 56 Abbildung 45: Diagramm Einsparpotenzial durch Förderstromreduzierung .................................... 58 Abbildung 46: Diagramm spezifische elektr. Pumparbeit für Wasserverluste im Rohrnetz ............. 59 Abbildung 47: Diagramm zonenweise elektr. Energiebedarf für Rohrnetzverluste ......................... 62 Abbildung 48: Luftbild Areal Einzugsgebiet am Spitzstein ............................................................... 63 Abbildung 49: Luftbild Quellfassung Spitzstein u. Abschnitt D mit Turbinierung ............................. 64 Abbildung 50: Luftbild Abschnitt C mit Turbinierung ........................................................................ 65

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XIII

Abbildung 51: Luftbild Abschnitt B mit Turbinierung ........................................................................ 66 Abbildung 52: Hydraulikschema Trinkwasserturbinen ..................................................................... 67 Abbildung 53: Diagramm absolute jährlich spezifische Einsparpotenziale ...................................... 70 Abbildung 54: Diagramm elektr. Einsparpotenzial am mittleren Anlagengesamtbedarf .................. 70 Abbildung 55: Diagramm Optimierungspotenzial im Bereich Pumpenbetriebspunkte .................... 72 Abbildung 56: Diagramm Einsparpotenzial durch Förderstromsenkung.......................................... 74 Abbildung 57: Diagramm spezifischer Energiebedarf zur Deckung von Wasserverlusten .............. 76 Abbildung 58: Diagramm zonenweise Anteile elektr. Energiebedarf für Rohrnetzverluste ............. 77 Abbildung 59: Diagramm gemittelte Anteile NT/ HT am Gesamtstrombedarf ................................. 79 Abbildung 60: Diagramm Zusammenfassung Einsparpotenziale .................................................... 83

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XIV

Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Bezugshöhen mNN ......................................................................................................... 20 Tabelle 2: Behälterbewirtschaftung .................................................................................................. 20 Tabelle 3: Wassereinspeisung u. Verluste 2005 - 2010................................................................... 21 Tabelle 4: Bedarfsdaten Strombezug, Betriebsstunden, Wasserbedarf 2005-2010........................ 22 Tabelle 5: Durchschnittlicher elektr. Energiebedarf der Anlagenkomponenten 2005 - 2010 .......... 25 Tabelle 6: Spezifischer Energiebedarf je gefördertem Kubikmeter Wasser .................................... 25 Tabelle 7: Tag- u. Nachtstromanteile ............................................................................................... 27 Tabelle 8: Pumpenbetriebsstunden verbrauchsarmer Zeitraum ...................................................... 29 Tabelle 9: Pumpen-Betriebsstunden verbrauchsreicher Zeitraum ................................................... 31 Tabelle 10: Pumpen-Betriebszeiten gemittelt .................................................................................. 32 Tabelle 11: Überblick Pumpenaggregate ......................................................................................... 33 Tabelle 12: Ermittlung Pumpengesamtwirkungsgrad....................................................................... 47 Tabelle 13: Nennförderströme mit den zugehörigen Nenndrücken aus Anlagenkennlinien ............ 48 Tabelle 14: Vergleich Energiebezüge Theorie - Praxis .................................................................... 48 Tabelle 15: Untersuchung Pumpenwirkungsgrade .......................................................................... 54 Tabelle 16: Reduzierung Pumparbeit ............................................................................................... 57 Tabelle 17: Spezifische elektr. Pumparbeit für Wasserverluste im Rohrnetz[7] .............................. 59 Tabelle 18: Ermittlung prozentualer Wasserbedarfsanteile je Zone[7] ............................................ 60 Tabelle 19: Zonenmäßige Verlustmengenzuteilung [7] ................................................................... 60 Tabelle 20: Aufwendung elektr. Arbeit für zonenmäßige u. gesamte Wasserverluste [7] ............... 61 Tabelle 21: Zonenmäßige kontinuierliche Volumenströme gemittelt ............................................... 66 Tabelle 22: Turbinenleistung [kW]und Jahresarbeit [kWh/a] ........................................................... 68 Tabelle 23: Einsparpotenzial Pumparbeit am mittleren Anlagengesamtbedarf ............................... 70 Tabelle 24: Optimierungspotenzial im Bereich Pumpenbetriebspunkte .......................................... 71 Tabelle 25: Staffelung nach Schadenszahl [7] ................................................................................. 73 Tabelle 26: Reduzierungspotenzial durch Förderstromsenkung ..................................................... 74 Tabelle 27: spezifischer elektrischer Energieverbrauch für Wasserverluste ................................... 75 Tabelle 28: Anteile der elektr. Energieaufwendungen zur Deckung der Rohrnetzverluste ............. 76 Tabelle 29: Elektrisch erzeugte Energie unter Einsatz von Trinkwasserturbinen ............................ 78 Tabelle 30: Zusammenfassung Einsparpotenziale .......................................................................... 82 Tabelle 31: Energiebezug Basisdaten Teil 1 ..................................................................................XVII Tabelle 32: Energiebezug Basisdaten Teil 2 ................................................................................ XVIII

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XV

Formelzeichen und Einheiten Kurzzeichen Erläuterung Einheit

Br od. Br I u. II Brunnen Haindorf; Tiefbrunnenanlage

HBKO Hochbehälter Kohlstatt

PWKO Pumpwerk Kohlstatt

HBSCH Hochbehälter Schlechtenberg

PWHB Pumpwerk Hainbach

HBMIT Hochbehälter Mitterleiten

PWMIT Pumpwerk Mitterleiten; Druckpumpwerk Mitterleiten

PW Pumpwerk

TZ Tiefzone

HZ Hochzone

A Aschau

Sa / S Sachrang

RL Rohrleitung

geodätische Höhe

geodätischer Höhendifferenz [m]

Verlusthöhe durch örtliche hydraulische Widerstände [m]

Verlusthöhe durch Rohrreibung [m]

Gesamtförderhöhe [m]

Höhe gemessen [m]

Höhe berechnet [m]

Rohrreibungsverlust [m]

Verlustbeiwert für Armaturen und Anlagenkomponenten [-]

Fließgeschwindigkeit [m/s]

Erdbeschleunigung [m/s²]

Reibungsverlustbeiwert Rohrreibung [-]

Länge [m]

(Rohr-) Durchmesser innen [m]

geodätische Höhenlage [m]

Druck [bar; Pa]

Dichte [kg/m³]

Ø durchschnittlich/ gemittelt

elektrische Pumpleistung [W]

elektrische Leistung [W]

Druckdifferenz [bar; Pa]

Volumenstrom [m³/s]

Wirkungsgrad [-]

elektrische Pumparbeit [Ws]

Zeit; Betriebsstunden [s]

laufende Kilometer [km]

mNN Meter über Normal Null/ Seehöhe [m]

mWs Meter Wassersäule [m]

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XVI

V Volumen; Füllvolumen [m³]

NT Niedertarifstrom; Nachttarifstrom

HT Hochtarifstrom; Tagtarifstrom

ET Eintarif/ zeitunabhängiger Strompreis

elektrische Arbeit [Ws]

Anteil elektrischer Arbeit [%]

gemittelter Jahres- Energiebedarf [Ws]

gemittelter spezifischer Energieinhalt eines Kubikmeters Wasser [Ws]

Niedertarif- Strombezug [Ws]

Hochtarif- Strombezug [Ws]

Anteil Niedertarif- Strombezug [%]

Anteil Hochtarif- Strombezug [%]

tNT_Std./Wo NT- Stunden pro Woche [h]

tHT_Std./Wo HT- Stunden pro Woche [h]

maximal wöchentlich nutzbare NT- Stunden [h]

va verbrauchsarm

vr verbrauchsreich

tatsächlicher Anteil an maximal wöchentlich nutzbarer NT- Stunden [%]

Verhältnis der NT- Stunden zu den HT- Stunden [%]

max Maximalwert

min Minimalwert

theo theoretisch

real real, tatsächlich

Ausgangsdruck [bar; Pa]

Eingangsdruck [bar; Pa]

FU Frequenzumrichter

RLK Rohrleitungskennlinie

LE Luftentfeuchter

SP Strompreis [ct/kWh]

SK Stromkosten [€/a]

Red Reduzierung/ Reduzierbarkeit

opt Optimalfall/ Optimalauslegung

Wo Woche

erf erforderlich

pot potenziell

VR Realer Wasserverlust [m³/a]

TT Trinkwasserturbine

konti kontinuierlich

UF Ultrafiltration

turb Turbine

MSR Mess-, Steuer- und Regelungstechnik

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XVII

Anhang

Tabelle 31: Energiebezug Basisdaten Teil 1

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XVIII

Tabelle 32: Energiebezug Basisdaten Teil 2