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Tyros-Technik und neues Bedienkonzept Ensemblepiano Yamaha CVP-609 2/2013 MagazinfürTasteninstrumente&Live-Musik tasten welt tasten welt zu gewinnen: STudiologic numa organ im werT von eTwa 1700 euro 5,50 € 116 Seiten AUT € 6,30 • LUX € 6,60 Italien € 7,30 • CHR Sfr 11,50 B 7132 F 4<BUAHMO=caffaf>:V;n 2/2013 Magazin für Tasteninstrumente & Live-Musik www.tastenwelt.de tastenwelt 12 Seiten Special Digital- und Hybridpianos Welcher Typ, welche Technik? So finden Sie Ihr Instrument. www.tastenwelt.de eXKlUSiV larry Goldings: Die Story zum einzigen Deutschland- Konzert des Jazzorganisten top-teStS Korg Kronos X • Roland BK-3 • Casio PX-350M • Yamaha Stagepas 600i • IMG Stage Line Triton-800 • Laney AH150 aKtUell product award 2013: Jetzt mitmachen und gewinnen! Musikmesse: Infos & Tipps zum Top-Event des Jahres

Ensemblepiano Yamaha CVP-609 Tyros-Technik Bedienkonzept

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Page 1: Ensemblepiano Yamaha CVP-609 Tyros-Technik Bedienkonzept

Tyros-Technikund neuesBedienkonzept

Ensemblepiano Yamaha CVP-609

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tzu gewinnen: STudiologic numa organ im werT von eTwa 1700 euro

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Page 2: Ensemblepiano Yamaha CVP-609 Tyros-Technik Bedienkonzept

Hilfe zurOrientierung

Digital- unD HybriDpianos

Wer heute ein Digitalpiano kauft, muss sich im Begriffsdschungel orientieren, bevor er eine Kaufentscheidung überhaupt ins Auge fassen kann: Wollen Sie ein Digital- oder E-Piano? Oder ist das sowieso das

gleiche? Darf’s ein Home-, Kompakt-, Stage- oder Ensemblepiano sein? Oder doch besser ein Stummschalteklavier? Aber wieso stumm? Ist ein Klavier nicht eher zum Musikmachen da? Spaß beiseite: Schubladendenken mag häufig schädlich sein, bei der Kaufplanung eines Digitalpianos hilft es aber doch ein Stück weiter. Denn die genannten Begriffe sind nicht als Worthülsen von Werbetextern zu sehen, sondern beschreiben vielmehr Sachverhalte und Anwenderprofile. Welche, klärt tastenwelt-Redakteur Ulrich Simon ab Seite 66 im Special Digital- und Hybridpianos.

Einen eigenen Beitrag innerhalb des Specials widmen wir den Stummschalte-klavieren (ab Seite 76). Diese lassen dem Pianisten die Wahl, ob er lieber komplett akustisch oder mit einem digitalen Klangerzeuger Musik machen will – wobei die digitale Variante auch das Üben über Kopfhörer ermöglicht. Und das kann ein wertvoller Beitrag zur friedlichen Koexistenz mit Familien-mitgliedern und Nachbarn sein, vor allem in Mietwohnungen. Nahezu synonym für diese Instrumentengattung steht dabei das Silent Piano von Yamaha. Ihm haben wir einen redaktionellen Beileger gewidmet, der die Technik des Instruments ebenso einfach und wie anschaulich erklärt.

Und weil Technik nicht alles ist, bieten wir Ihnen mit unserem Exklusivporträt des Jazzorganisten Larry Goldings ab Seite 18 spannendes Kontrastprogramm. Im Januar war Larry Goldings on Tour in Europa. Und das einzige Deutsch-landkonzert dieser Tournee gab Goldings im Münchener Jazzlokal Unterfahrt. Unser Jazzorgel-Experte Andreas Kissenbeck ergriff die Gelegenheit beim Schopf und meldete sich zum Interview mit Larry Goldings an. Zwischen Abendessen und Konzertbeginn stand der Meister schließlich Rede und Antwort. Unser Künstlerporträt bietet spannende Einblicke in die Spielweise und Improvisationstechnik eines besonders eigenständigen Jazzorganisten, der den musikalischen Gegenentwurf zu Klassikern wie Jimmy Smith oder Joey DeFrancesco liefert.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihr

[email protected]

Karl Stechl, Chefredakteur

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Tel: 0221 8884 0

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Page 3: Ensemblepiano Yamaha CVP-609 Tyros-Technik Bedienkonzept

inhalt

4 tastenwelt 2/2013

YAMAHA CVP-609 Seit Jahresbeginn sind die neuen Ensemblepianos der CVP-600-Serie von Yamaha im Handel. Auffälligste Neuerung: Die Bedienoberfläche wurde komplett neu gestaltet, und die beiden großen Modelle kommen mit Touchscreen. Das Topmodell zeigt im Test, was die Neuen sonst noch zu bieten haben.

26

LINE 6 STAGESOURCE L3T, L3M & STAGESCAPE M20D Den-ken und arbeiten wie ein Musiker, nicht wie ein Techniker. Ist die Umsetzung dieser Entwickler-Maxime gelungen?

82

TECHNIK-HIgHLIgHTS

ROLAND BK-3 Ein günstiges Arranger-Keyboard für Einsteiger präsentiert Roland aktuell mit dem BK-3. Geboten werden 900 Sounds, 240 Begleitrhythmen und ein flexibler Songplayer. Im Test klären wir die Unterschiede zu den Großen.

44

showbiz

Porträt: Jazzorganist Larry goLdingsDer Unvergleichliche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

recht: Bgh-UrteiL zUm samPLingMetall auf Metall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

tasten

test: yamaha cLavinova cvP-609Berühren erlaubt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

test: casio Privia PX-350mQualitätssprung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32

test: stUdioLogic nUma comPactImmer dabei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

test: Korg Kronos XÜppige Ausstattung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

test: KUrzweiL Kore 64Frischzellenkur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42

test: roLand BK-3Für Einsteiger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

interview: georg Pommer (circUs roncaLLi)Tasten-Zauberer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

aKKordeon sPieLen (3): mUsetteStilfragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

zUgriegeLorgeL sPieLen (3): im stiL von Brian aUgerDer große Brite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58

BLUes-Piano (7): Bass-stUdieTribute To Mr . Smith . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62

mixed

News: Produkte & Events; Infos zur Musikmesse 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Gewinnspiel/Give-Away . . . . . . . . . . . . . . . . 110

Product Award 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111Händlerseite . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113Vorschau, Impressum, Anzeigenindex . . . . . . 114

Product AwArd 2013IHRE STIMME ZÄHLT! Wir zeichnen die beliebtesten Produkte des Jahres aus, und Sie entscheiden, wer den Sieg verdient. Gleich-zeitig nehmen Sie an der Give-Away-Verlosung teil.111

Page 4: Ensemblepiano Yamaha CVP-609 Tyros-Technik Bedienkonzept

inhalt

5www .tastenwelt .de

SpECIaL

pORTRÄT

INTERvIEw & wORKSHOp

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18

102

DIGITALPIANOTYPEN im VERGLEICH In kaum einem Instrumenten-Segment gibt es so viele Begriffe wie bei den Digitalpianos: Home-, Stage, Kompakt- und Ensemble-Piano sind nur der Anfang. Was sich hinter den Begriffen verbirgt, zeigen wir in diesem Beitrag. Sie werden sich dadurch beim Kauf schneller zurechtfinden.

LARRY GOLDINGS ist eine Ausnah-meerscheinung unter den aktuellen Jazz-Organisten und gilt als musika-lische Stil-Ikone. Wir haben beim einzigen Deutsch-land-Konzert der Europatournee mit ihm gesprochen.

MASTERING-TOOLS Wir stellen Plug-ins vor, die Sie beim Mastern Ihrer Musikaufnahmen unterstützen.

50 GEORG POMMER trägt als Leiter des Royal Roncalli Orchestra maßgeblich zum Erfolg der Zirkus-Show bei.

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digitaLPianotyPen im vergLeichLicht ins Dunkel der Begriffe . . . . . . . . . . . . . . . 66

P ianos mit stUmmschaLtetechniKStille Nacht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76

bühne

test: Line 6 stagesoUrce L3t, L3m & stagescaPe m20dIntuitive Technik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82

test: yamaha stagePas 600iMehr von allem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86

test: gemini rs-415UsBVielseitig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89

test: img stage Line triton-800Neues Trio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90

test: macKie dL1608Mixen im Doppelpack . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92

test: Laney ah150Flexible Lösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94

test: rme BaByfaceBabyleicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95

interview: Peter hemPeL (gema)Komplexes Thema . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96

worKshoP: digitaL miXen (3): LaPtoP Und taBLet-Pc aLs assistenz-systemeBühnen-Assistenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100

software

KaUfBeratUng: PLUg-ins fürs masteringDruckvoll mastern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102

test: songs2seeÜben mit Spaßfaktor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105

test: caKewaLK sonar X2 ProdUcerAlles an Bord . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106

worKshoP: aPPLe iPad für mUsiKer (12):vintage KeyBoard soUndsRetro-Klänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108

= Titelthemen

Page 5: Ensemblepiano Yamaha CVP-609 Tyros-Technik Bedienkonzept

18 tastenwelt 2/2013

showbiz Porträt

Sonntagabend, 20:30: Am Eingang des Mün-chener Jazzclubs Unterfahrt drängt sich das Volk. An der Warteschlange vorbei schieben

sich unauffällig drei Herren, die gerade vom Essen kommen: Larry Goldings, Peter Bernstein und Bill Stewart. Für die wenigen Meter zur Backstage-Lounge, dem Ort unseres Interviews, brauchen sie einige Minuten. Das Who-is-Who der Münchner Jazzszene hat sich eingefunden, darunter einige, die Larry, Peter oder Bill kennen, mit ihnen gespielt oder eine CD aufgenommen haben. Dazu gesellt sich Schlagzeuger und Jazzlegende Billy Hard, der

ebenfalls gerade in München gastiert. „Setzen wir uns doch“, meint Larry Goldings lakonisch, als wir die Türe hinter uns geschlossen haben. Es folgt eine entspannte und doch spannende Unterhaltung.

Klavier lernen durch hörenGoldings erzählt von seinen frühen Tagen, vom Haus, in dem er aufwuchs, vom Klavier, das es dort gab. Mit acht Jahren machte er seine ersten Ver-suche, darauf zu spielen. „Ich habe mir das Instru-ment vor allem über das Hören erschlossen“, sagt er. Schallplatten und das Radio spielten dabei eine

ExKlusiv: Jazzorganist larry goldings

Nur einmal gastierte Larry Goldings während seiner Europatournee im Januar dieses Jahres in Deutschland – im Münchener Jazzlokal Unterfahrt. Dort hatten wir die Gelegenheit zu einem Gespräch mit Larry Goldings.

Der UnvergleichlicheUnter den aktuellen Jazzorganisten ist er eine Ausnahme-Erscheinung: Zwar wurde Larry Goldings von Hammond-Altmeister Jimmy Smith zum Jazzorgelspielen inspiriert, heute aber entzieht er sich allen gängigen Klischees und ist selbst eine musikalische Stil-Ikone. Wir waren beim einzigen Deutschlandkonzert des Meisters.

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showbiz Service

22 tastenwelt 2/2013

Das Grundsatzurteil stammt aus dem Jahr 2008: Damals hat der Bundesgerichtshof (BGH) über die Frage geurteilt, wann so genanntes

Sound-Sampling zulässig ist. Die Entscheidung war von der Musikindustrie mit Spannung erwartet wor-den, weil es hier immer wieder zum Streit darüber gekommen war, ob und ggf. in welchem Ausmaß die Verwendung von Original-Tonaufnahmen eines Tonträgerherstellers/Produzenten (als Inhaber der Leistungsschutzrechte nach §§ 85f UrhG) im Rah-men eigener Musikproduktionen ohne gesonderte Zustimmung des Tonträgerherstellers/Produzenten der Original-Tonaufnahmen erlaubt ist.

Hintergrund des Gerichtsverfahrens war eine Kla-ge der Künstlergruppe „Kraftwerk“, die sich gegen die Nutzung eines Ausschnitts aus der von ihr 1977 produzierten Tonaufnahme „Metall auf Metall“ (= Original-Tonaufnahme) für den von Moses Pelham im Jahr 1997 produzierten Musiktitel „Nur Mir“ von Sabrina Setlur richtete. Hierbei wurde eine zwei Se-kunden andauernde Sequenz von der Original-Ton-aufnahme gesampelt (kopiert) und in dem neuen Song als Loop verwendet.

In seinem Urteil hatte der BGH damals entschie-den, dass auch die Verwendung kleinster „Schnip-sel“ von Tonaufnahmen die Leistungsschutzrechte des Rechteinhabers an der Original-Aufnahme ver-letzen kann, insbesondere dann, wenn der Verwen-der des Samples diesen auch selbst hätten einspie-len bzw. hätte nachproduzieren können.

wann selbst-Einspielen verlangt wirdIm aktuellen Urteil vom Dezember 2012 hat der BGH nun darüber entschieden, wie das Kriterium der Möglichkeit des Selbst-Einspielens auszulegen

ist, also unter welchen Umständen der jeweilige Musikproduzent aus rechtlicher Sicht in der Lage ist, eine Sequenz selbst einzuspielen bzw. nachzu-produzieren. Der BGH kam zu dem Ergebnis, dass „zur Beurteilung der Frage, ob es möglich ist, eine Tonfolge selbst einzuspielen, darauf abzustellen ist, ob es einem durchschnittlich ausgestatteten und befähigten Musikproduzenten zum Zeitpunkt der Benutzung der fremden Tonaufnahme möglich ist, eine eigene Tonaufnahme herzustellen, die dem Origi nal bei einer Verwendung im selben musikali-schen Zusammenhang aus Sicht des angesproche-nen Verkehrs gleichwertig ist.“

Aber nun stellen sich die nächsten Fragen: Wann ist man aus rechtlicher Sicht ein „durchschnittlich ausgestatteter Musikproduzent“ und wann ist man „ein durchschnittlich befähigter Musikproduzent“? Auf Grund der bestehenden weit reichenden Möglich-keiten, die das soundtechnische Equipment sogar von Hobby-Produzenten bereits bietet, dürften hohe Anforderungen hieran zu stellen sein.

Allerdings ergeben sich noch weitere Fragen, die eine Rolle spielen können und bisher nicht geklärt sind: Wie ist die Sache z.B. zu beurteilen, wenn die Produktion eines durchschnittlich ausgestatteten und befähigten Musikproduzenten nicht zu 100 Prozent an die Qualität der Original-Aufnahme her-ankommt? Darf die Original-Aufnahme in diesem Fall nun verwendet werden, oder nicht? Wann ist also die Produktion „aus Sicht des angesprochenen Verkehrs gleichwertig“?

Deshalb der dringende Tipp: Wer Tonaufnahmen Dritter nicht nachproduzieren sondern kopieren/sampeln will, der sollte in jedem Fall bei den Recht-einhabern die Erlaubnis einholen. tw

Metall auf MetallREcht: bGh-URtEil zUm samplinG

Der WorkshopIn dieser Praxis-Reihe thematisieren wir recht-liche Fragen rund um die Musik – damit Sie wissen, wo bei Auftritten und anderswo im Musikerleben juristische Stolperfallen lauern und wie Sie ihnen aus weichen können.

in dieser ausgabethematisieren wir das BGH-Urteil aus dem vergangenen Dezember, in dem sich das Gericht mit der Frage befasst hatte, wann man eine Original-Tonaufnahme sampeln darf bzw. wann die Möglichkeit zum Selbst-Einspielen gegeben ist.

PhiliPP Meyer

ist Schlagzeuger und Jurist. Seit 2005 arbeitet er als rechts­anwalt mit den Schwerpunkten Urheberrecht und Musikrecht (www.musikrecht­meyer.de).

Auf den Punkt gebracht• Schon das Sampeln (=

Kopieren) von kleinsten Tonschnipseln von Original-Aufnahmen berührt die Rechte des jeweiligen Produzenten der Original-Aufnahme

• Die Kopie kann jedoch dann zulässig sein, wenn die Herstellung/Nach-produktion einer vergleich-baren Aufnahme nicht möglich ist

• In der Regel wird es zumutbar sein, dass eine vergleichbare Aufnahme nachproduziert wird

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Page 7: Ensemblepiano Yamaha CVP-609 Tyros-Technik Bedienkonzept

TasTen test

26 tastenwelt 2/2013

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Yamaha Clavinova CvP-609

TasTen test

Berühren erlaubt

Page 8: Ensemblepiano Yamaha CVP-609 Tyros-Technik Bedienkonzept

tasten TesT

32 tastenwelt 2/2013

PREIS 849 e, 99 e (optionaler Stand), 49 e (Pedalboard) TASTEN 88, 3-Sensor-Hammermechanik DISPLAY LCD, hintergrundbeleuchtet, 3 x 16 Zeichen POLYFONIE 128 Stimmen SOUNDS 250 STYLES 180 EFFEKTE Reverb (4), Chorus (4), Brillanz, Dämpferresonanz REGISTRIERUNGEN, 96, 180 One-Touch-Presets RECORDER MIDI: 5 Songs, 17 Spuren, max. 10.000 Noten pro Song; Audio: WAV, stereo, auf USB-Medien, max. 25 min. pro Song ANSCHLÜSSE 2 x Kopfhörer, 2 x Line-in/out (je Klinke, L/R), Dämpferpedal, Soft/Sostenuteo-Pedal, MIDI-in/out, USB to Host, USB to Device, Pedalbuchse für optionales Pedalboard SP-33 VERSTÄRKUNG 2 x 8 W ABMESSUNGEN/GEWICHT 132 x 29 x 13,5 cm, 11,6 kg INFO www.casio-air.eu

DATEN

Mit dem PX-350M bietet Hersteller Casio in seinem runderneuerten Digital-piano-Lineup ein portables Ensemble, das im Vergleich zum Vorgänger einen deutlichen Qualitätssprung markiert. Im Praxistest gefallen nicht nur die neue Tastatur und deutlich weiterentwickelte Klangerzeugung.

Casio Privia PX-350M

Eine Klaviatur mit 88 Tasten und Ham mer­mechanik simulation, trotzdem kaum mehr als 10 kg: Damit will das Casio Privia PX­

350M zu Hause spielende Musiker ebenso für sich einnehmen wie Bühnen­Einsteiger. Außerdem mit im Gepäck: 250 Sounds bei 128facher Polyfonie – produziert durch die neue AiR­Klangerzeugung – und 180 Styles. Wir haben das Instrument einem gründlichen Praxis­Check unterzogen.

outfitJe nach Geschmack kann man beim PX­350M aus zwei Farbvarianten wählen: Das weiße Modell wird sich durch seinen hellen Charakter sicher unter den Heimanwendern viele Freunde machen, die dann wohl auch zum optional erhältlichen Unterbau CS­67PWE und Dreifach­Pedalboard SP­33 greifen wer­den. Beim Gang auf die Bühne und dem damit ver­bundenen Transport verspricht dagegen das schwar ze Modell, länger ansehnlich zu bleiben. Gleichwohl sind auch hier ein optionaler Stand und das Pedal­board erhältlich. In der Grundversion hat man es jedoch immer mit einem kompakten, tragbaren Di­gitalpiano zu tun: Die 132 cm Breite sind nur ein wenig mehr, als die 88er­Hammermachnik­Tastatur nötig macht. 29 cm Tiefe, 13,5 cm Höhe und ein Gewicht von 11,6 kg lassen weder Raum­ noch Trans portprobleme erwarten.

Bei der neuen Tri-Sensor-Tastatur mit skalierter Hammermechanik haben die Casio­Entwickler gan­

ze Arbeit geleistet: Sie kommt bei allen Modellen des kürzlich neu vorgestellten Digitalpiano­Lineups zum Einsatz. Die aufgeraute Oberfläche fühlt sich sehr griffig an und bietet auch bei leicht feuchten Fingern guten Halt. Die drei Sensoren erlauben schnelles Repetieren, sogar in den klingenden Ton hinein. Auch die Gewichtung der Tasten fühlt sich gut an, so dass man jetzt auch im günstigen Ein­steiger­Preissegment von pianistischem Spielver­halten sprechen kann.

Die Bedienoberfläche ist klassisch gestaltet: Zu­gang zu den 250 Klangfarben und zu Menüfunktio­nen bieten die rechts neben dem LC­Display (drei­mal 18 Zeichen) liegenden Taster: Alles, was mit Styles in Verbindung steht, steuert man über die links liegenden Bedienknöpfe. Damit bei der Fülle an Nicht­Piano­Sounds auch authentisches Spiel möglich wird, ist links neben der Klaviatur ein Pitchbendrad angebracht, ein Modulationsrad gibt es nicht. Zugang zu zeitgemäßen Speichern bietet ein USB­to­Device­Anschluss rechts neben den Klangkategorie­Tastern.

Die weiteren Anschlussmöglichkeiten finden sich auf der Gehäuserückseite – leider auch der Kopfhö­reranschluss. Dieser ist dafür doppelt vorhanden, so dass auch Lehrer und Schüler oder ein Piano­Duo gemeinsam über Kopfhörer spielen können. Außerdem geboten werden Line­Ein­ und ­Ausgän­ge (je zwei Klinkenanschlüsse für linken und rech­ten Kanal), zwei Pedalanschlüsse (Dämpfer und

Qualitätssprung

Im Internet unter www.tastenwelt.de fin-den Sie Klangbeispiele zu diesem Beitrag.

Page 9: Ensemblepiano Yamaha CVP-609 Tyros-Technik Bedienkonzept

tasten TesT

36 tastenwelt 2/2013

PREIS 399 e TASTEN 88, leicht ge wichtet DISPLAY LED, 3 Zeichen POLYFONIE 128 Stimmen SOUNDS 10 EFFEKTE Reverb (3), Chorus, Phaser, Flanger, Rotary, Tremolo REGISTRIERUNGEN 50 ANSCHLÜSSE Kopfhörer, Line-out (Klinke, L/R), 2 x Pedal, MIDI-in/out, USB to Host ABMESSUNGEN/GEWICHT 126,5 x 22,5 x 8 cm, 6,4 kg INFO www.synthax.de

DATEN

Ein flexibles Stagepiano für unterwegs hat Studiologic mit dem Numa Compact im Programm. Zu zehn internen Sounds gesellen sich Master­keyboard­Funk tionen. Wie schlägt sich das Leichtgewicht in der Praxis?

studiologic numa compact

Musiker, die viel unterwegs sind und 88 Tas-ten brauchen, aber keine Lust auf die dau-ernde Schlepperei haben, dürfen sich über

das Stagepiano Numa Compact von Studiologic freuen. Das Instrument bringt nur rund sechsein-halb Kilogramm auf die Waage und bietet für 400 Euro einige sehr interessante Merkmale für die Bühne.

outfitKein Gramm zu viel – diese Entwicklungsmaxime galt wohl bei der Konstruktion des Numa Compact. Das weiße Kunststoffgehäuse des Stagepianos fällt nicht nur sehr kompakt aus, der Fokus auf ein ge-ringes Transportgewicht fordert auch seinen Tribut: Das Gehäuse ist nicht sonderlich verwindungssteif. Beim Spielen macht sich das aber nicht negativ be-merkbar, hier erledigt die verbaute Tastatur vom Typ Fatar TP9 ihre Aufgabe gut. Das Spielgefühl dieser leichtgewichteten Tastatur dürfte vor allem Key-boarder stark ansprechen, die zwar einen großen Tastaturumfang benötigen, denen eine Hammerme-chanik-Tastatur aber zu schwergängig wäre. Gerade im Hinblick auf die Masterkeyboard-Funktionen des Numa Compact ein interessanter Aspekt, wenn zum Beispiel Synthesizersounds gespielt werden sollen.

Bedient wird das Numa Compact über wenige Elemente, die auf dem übersichtlichen Panel ober-halb der Tastatur angeordnet sind. Ganz links findet man Pitchbend und Modulationsrad, danach folgt die Masterkeyboard-Sektion, mit der externe MIDI-Module komfortabel gesteuert werden. Zwischen dieser Abteilung und den internen Sounds steht das 3-Zeichen-LED-Display samt Plus-Minus-Tastern für Werteveränderungen. Die internen Sounds und die Effekte sind optisch getrennt angeordnet.

Die Anschlüsse sind allesamt auf der Rückseite untergebracht: Zur Auswahl stehen Kopfhörerbuchse und zwei Line-Ausgänge im Klinkenformat, ein An-schluss für ein Expression- und ein weiterer für ein Sustain-Pedal. Die MIDI-Kommunikation überneh-men klassische MIDI-in/out-Buchsen oder eine USB-Schnittstelle. Netzteilanschluss und Ein-/Ausschal-ter runden das Angebot der Gehäuserückseite ab.

sound10 Klangfarben mit maximal 128facher Polyfonie stellt die Klangerzeugung des Numa Compact zur Verfügung. Das „Grand Piano“ macht einen guten Eindruck und bietet eine ausgewogene Mischung aus Wärme und Brillanz. Drahtiger und etwas schär-fer in den Obertönen klingt das „Bright Piano“. Die E-Pianos 1 und 2 bieten die Vintage-Klänge der be-

Immer dabei

Im Internet unter www.tastenwelt.de fin-den Sie Klangbeispiele zu diesem Beitrag.

Zur MIDI-Kommunikation stehen klassische MIDI-in/out-Buchsen und eine USB-Schnittstelle bereit.

Page 10: Ensemblepiano Yamaha CVP-609 Tyros-Technik Bedienkonzept

tasten TesT

44 tastenwelt 2/2013

PREIS 653 e (schwarz), 712 e (weiß) TASTEN 61, anschlagdyn. DISPLAY SW-LCD, 132 x 64 Pixel, hintergrundbel. POYFONIE 128 Stimmen SOUNDS 850 + 50 Drum-Sets STYLES 240, über USB-Speichermdien erweiterbar EFFEKTE Real Time Parts: Reverb/Chorus (abh. v. gewählt. Style), MFX (84 editierbare Typen), EQ; Rhythmus/SMF-Parts: Reverb (8), Chorus (8), 2 x MFX (84 editierbare Typen) RECORDER USB-Audio-Recorder: WAV (44,1 kHz, 16 Bit); Player: WAV/MP3, KAR und SMF REGISTRIERUNGEN 500 Music Assistant Memorys intern, unbegr. Anzahl von Performance Lists auf USB-Speichermedien, max. 999 Einträge pro Liste ANSCHLÜSSE Kopfhörer/Line-out (Stereo-Klinke), Sustain-Pedal, MIDI-in/out, USB to Host & to Device VERSTÄRKUNG 2 x 7,5 W ABMESSUNGEN/GEWICHT 104 x 32 x 13 cm, 7,5 kg INFO www.rolandmusik.de

DATEN

Ein günstiges Arranger-Keyboard für Einsteiger präsentiert Roland aktuell mit dem BK-3. Geboten werden 900 Sounds, 240 Begleitrhythmen und ein flexibler Songplayer. Im Test klären wir auch die Unterschiede zu den größeren Modellen BK-5 oder BK-7m.

Roland BK-3

Backing-Keyboard ist seit einiger Zeit Rolands neue Bezeichnung für Arranger-Keyboards. Der Name soll ausdrücken, dass die Begleit-

automatik (Arranger) nicht mehr allein im Fokus der Instrumentengattung steht. Dem MIDI-File- und Audio-Player kommt in der Strategie der Entwickler eine gleichrangige Rolle zu. Rolands jüngstes Ba-cking-Keyboard, das BK-3, tritt in diesem Test zur Überprüfung an, wo das Backing-Keyboard-Kon-zept seinen Niederschlag findet. Oder handelt es sich am Ende nur um ein Etikett aus der Marketing-Abteilung?

outfitEinen guten Meter breit, 32 Zentimeter tief und rund 13 Zentimeter hoch ist das Kunststoffgehäuse des BK-3. Es ist in den Farben Schwarz und Weiß (gegen Aufpreis) erhältlich. Ein durchgehender Kunststoff-Notenhalter lässt sich anstecken, zeigt sich im Test jedoch als wackelnde Hilfe. Die Tasta-tur ist anschlagdynamisch spielbar und vermittelt gemessen am Preis ein ordentliches Spielgefühl. Die Anschlagempfindlichkeit lässt sich in drei Stu-

fen einstellen oder ausschalten. Standard ist eine mittlere Einstellung. Tendenziell dürfte sie etwas härter ausfallen. Da Preis und technische Ausstat-tung des Instruments aber wohl eher auf Kinder und Jugendliche zugeschnitten sein dürften, sollte man dann doch nicht die Anschlagskraft eines Er-wachsenen zugrunde legen.

Im Zentrum der Bedienoberfläche steht das mo-nochrome LC-Display mit 132 mal 64 Pixeln Größe. Es ist hintergrundbeleuchtet und bereitet den In-halt gemessen am kleinen zur Verfügung stehenden Platz übersichtlich auf. Auch die Lyrics von abge-spielten Playbacks können angezeigt werden, nicht jedoch Akkorde oder Noten. Links des Displays fin-den sich die Bedienelemente der Begleitautomatik und die „Transport-Buttons“, mit denen man Styles oder Playbacks starten, stoppen oder darin navigie-ren kann. Rechts des Displays finden sich allgemei-ne Buttons zur Navigation durch Menüs und alle Buttons, die mit dem Live-Spiel zu tun haben – von der Soundauswahl bis zur Transposition.

Die Anschlüsse befinden sich vollständig an der Instrumentenrückseite. Für den Kopfhöreranschluss

Für Einsteiger

Page 11: Ensemblepiano Yamaha CVP-609 Tyros-Technik Bedienkonzept

50 tastenwelt 2/2013

TasTen IntervIew

Tasten-ZaubererGeorG Pommer, PianisT und musical direcTor des circus roncalli

Vom Zirkuszelt bis nach Hollywood

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tasten workshop

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In diesem Workshop werde ich Ihnen einen Ein-blick in die Spielweise von Jimmy Smith (1928-2005) geben. Sie werden sich fragen, warum

nun ein Hammond-Organist als Ideengeber für ei-nen Bluespiano Workshop herhalten muss? Ganz einfach: Ich spiele seit kurzem eine Hammond Sk1 und bin begeistert von dem Sound, der aus diesem kleinen Gerät kommt. Im Zuge einiger Nachfor-schungen zu Orgel typischen Spielweisen habe ich eine interessante Bassbegleitung von Jimmy Smith entdeckt und festgestellt, dass die sich auch her-vorragend auf dem Klavier spielen lässt.

Den Bassisten obsolet gemachtHammond-Orgeln werden in den 30er und 40er Jahren hauptsächlich in Kirchen eingesetzt. Jimmy Smith studiert von 1948 bis 1950 Kontrabass und Klavier in Philadelphia. Nachdem er den Organis-ten Wild Bill Davis gehört hat, beginnt er 1951, die Hammond-Orgel zu spielen. Er beschäftigt sich ein Jahr lang mit dem neuen Instrument und entwi-ckelt seine typische Spieltechnik: Den Walking-Bass spielt er auf dem Fußpedal, die linke Hand ist für die Akkorde zuständig, und mit rechts spielt er schnelle Improvisationen, die stark von den Sololi-nien der Bläser inspiriert sind. Seine Fähigkeit, den Bass mit den Füßen zu spielen, macht einen Bas-sisten in der Band überflüssig. Das klassische Or-geltrio wird nur von Gitarre und Schlagzeug ergänzt.Auf seinem Album „The Champ“ von 1956 zeigt er erstmals seine virtuose Technik. Ihm wird damals sogar unterstellt, das Album im Overdub-Verfahren aufgenommen, also Basslinie und übrige Stimmen

nacheinander (und nicht gleichzeitig) eingespielt zu haben. Trotz seiner Virtuosität ist sein Spiel stark von Blues- und Gospeleinflüssen geprägt. Auch beinflusst er durch seine „funky“ Spielweise den Hard Bop und Souljazz maßgeblich. Grund genug, einige seiner Licks für das Klavier aufzubereiten.

Harmonik und BegleitungDer Blues „Tribute To Mr. Smith“ beginnt zunächst ganz „klassisch“ mit I und IV Stufe (G7/C7), die letzten vier Takte des Bluesschemas sind harmo-nisch etwas erweitert: Die II-V-Verbindung Am7/ D7 ersetzt die typische Wendung V-IV (D7/C7), und in den letzten beiden Takten wird ein 1625-Turn-around gespielt, der gern von Jazzmusikern verwen-det wird. Die Begleitfigur besteht in den ersten acht Takten aus Grundton, großer Sexte und Septime; ab Takt 10 beginnt eine aufsteigende Linie mit Tönen der G-Dur-Tonleiter, die mit chromatischen Durch-gangs- und Annäherungstönen erweitert ist (Noten-beispiel 1).

Der besseren Lesbarkeit wegen habe ich die Bass-figur in Beispiel 1 eine Oktave höher notiert; im Stück wird dann alles eine Oktave tiefer gespielt (und notiert). Achten Sie bei der aufsteigenden Li-nie bitte auf den angegebenen Fingersatz. Wenn Sie über diesen Basslauf improvisieren wollen, muss der Fingersatz absolut sitzen.

Improvisation mit universeller skalaAls Basis für die Improvisation bediene ich mich einer nahezu universellen Skala. Grundlage bildet die G-mixolydische Skala (also C-Dur ab dem fünf-

Tribute To Mr. SmithBlues-PIano (7): Bass-stuDIe

Der WorkshopIn dieser Workshop-Reihe bringt Ihnen der Musikpädagoge Martin Pfeifer mit selbst komponierten Stücken das Blues- pianospiel nahe. Auf seinem YouTube- Kanal „pfeiferpiano“ finden Sie außerdem begleitende Videos zum Workshop und Extratipps zum Improvisieren.

In dieser ausgabesteht eine Bass-Studie für die linke Hand im Vordergrund, die sich Martin Pfeifer ausnahms-weise nicht von einem Pianisten, sondern von einem Jazzorganisten abgeschaut hat – von Altmeister Jimmy Smith, der übrigens selbst mit Klavier und Kontrabass angefangen hat.

Martin Pfeifer

studierte Klavier (Jazz und Klassik) in Wies­baden und frankfurt. Seit 1995 unterrichtet er an der Wiesba de ner Musik­ und Kunst­schu le Pop­ und Jazz­Piano. Seine lang jäh rige Live­er­fahrung gibt er als Leiter bei Projekt­wochen und eigenen Workshops an junge Bands weiter. Da neben arbeitet er als autor und gibt Lehrwerke heraus.

im internet unter www.tastenwelt.de finden Sie Klangbeispiele zu diesem Beitrag.