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ent-cybert Wie prägt das Digitale unser Hirn? Wie prägt unser Hirn das Digitale? Und warum das die falschen Fragen sind! Der Referent Dr. Carl Naughton? „Charmant!“, „effektiv, professionell und unkompliziert“, „erfrischend und mitreißend!“ „new and innovative!“, so beschreiben Kunden seinen Stil im Talk, in der Moderation und in seinen Vorträgen. Seit über 15 Jahren steht der ausgebildete Schauspieler und promovierte Linguist vor der Kamera und auf der Bühne. In mehr als 4.000 Auftritten baut er immer wieder wirksam und erfolgreich die Nähe zum Publikum auf. Bühnenpräsenz trifft Kompetenz. Der Vortrag „ent-cybert“ räumt auf mit den digitalen Mythen und macht Mut, sich mit dem und jenseits des Digitalen zu bewegen. Verblüffende Erkennt- nisse an der Schnittstelle zwischen Sprachwissenschaft, kognitiver Psycholo- gie und Alltagskommunikation. Sie führen vor Augen: Eine Dokumentation der BBC brachte es auf den Punkt: „The world is moving at 105.441 km/h. Keep Up!“ Im neuen Jahrtausend gibt es keine Ruhezonen mehr. Menschen in Unternehmen erleben das tagtäglich. Die Mindjet-Studie von 2012 belegt: Die Informationsrecherche der Mitarbeiter kostet Unternehmen jährlich 4.334 pro Person. Jede 5. Mail wird nicht gelesen. 14% arbeiten länger, um alles zu schaffen. 12% sind sich der Problematik bewusst, haben aber keine Lösung. Die restlichen 74% wa- ren zu überlastet, um an der Studie teilzunehmen. Ertrinken wir in der Infoflut? Dümpeln wir gemeinsam einsam in der digita- len See? Nein. Vom Ertrinken sind wir weit entfernt. Nur haben wir leider nie unseren „Freischwimmer für das digitale Hirn“ absolviert. Denn die Ergebnisse der Mindjet-Studie ebnen den Weg für einen er- staunlichen Denkfehler: sie betrachten die digitale Welt als distanzierter und bewertender Beobachter. Wer sich nicht selbst in den Netzwerken bewegt und sie als eine schwer zu ertragende Kakophonie empfindet, der fühlt sich logischerweise schnell überfordert und vielleicht sogar aggressiv belästigt. Das Ergebnis ist ein Mensch, der sich als Netzwerk-Zaungast erlebt und einer wilden Party gleichermaßen neugierig wie irritiert aus der Ferne zuschaut. Zukunftsfähige Menschen und Orga- nisationen sind in der Lage, auf die wachsende Komplexität und Dynamik einer digital vernetzten Welt zu antworten. Worauf achten sie dabei? 1. Die digitale Kommunikation verändert das Gehirn. 2008 belegte Gary Small in „Surviving the technological alteration of the modern mind“: die Ge- hirnaktivität erfahrener Internet-Nutzer ist anders. Die Umstrukturierung ge- schieht dabei erstaunlich schnell: nach 5 Tagen mit je 1 Stunde surfen. Der betroffene Bereich ist ein Zentrum für Entscheidungsfindung und Problem- lösen. Was können wir tun? In zeitgemäße Techniken wie das Schreiben von „F-Texten“ und Nutzen kognitionspsychologischer Lösungen wie „PQ4R“ und in die Ausbildung einer „digital literacy“ investieren. Der zweite Weg ist die Stärkung der mentalen Ressourcen mit gezielt dafür entwickel- ten Braintrainings. Daraus besteht das unternehmensseitige Investment in eine digitale Future Fitness. All rights reserved. No part of this publication my be reproduced, stored in a retrieval system, or transmitted in any form or by any means, electric, mechanical, photocopying, recording or otherwise, without prior permission of the copyright owner Dr. Carl Naughton.

ent-cybert - Digitales Hirn & Falsche Fragen · nie unseren „Freischwimmer für das digitale Hirn“ absolviert. Denn die Ergebnisse der Mindjet-Studie ebnen den Weg für einen

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Page 1: ent-cybert - Digitales Hirn & Falsche Fragen · nie unseren „Freischwimmer für das digitale Hirn“ absolviert. Denn die Ergebnisse der Mindjet-Studie ebnen den Weg für einen

� ent-cybert Wie prägt das Digitale unser Hirn? Wie prägt unser Hirn das Digitale? Und warum das die falschen Fragen sind!

Der ReferentDr. Carl Naughton? „Charmant!“, „effektiv, professionell und unkompliziert“, „erfrischend und mitreißend!“ „new and innovative!“, so beschreiben Kunden seinen Stil im Talk, in der Moderation und in seinen Vorträgen. Seit über 15 Jahren steht der ausgebildete Schauspieler und promovierte Linguist vor der Kamera und auf der Bühne. In mehr als 4.000 Auftritten baut er immer wieder wirksam und erfolgreich die Nähe zum Publikum auf. Bühnenpräsenz trifft Kompetenz.

Der Vortrag „ent-cybert“ räumt auf mit den digitalen Mythen und macht Mut, sich mit dem und jenseits des Digitalen zu bewegen. Verblüffende Erkennt-nisse an der Schnittstelle zwischen Sprachwissenschaft, kognitiver Psycholo-gie und Alltagskommunikation. Sie führen vor Augen:

Eine Dokumentation der BBC brachte es auf den Punkt: „The world is moving at 105.441 km/h. Keep Up!“ Im neuen Jahrtausend gibt es keine Ruhezonen mehr. Menschen in Unternehmen erleben das tagtäglich. Die Mindjet-Studie von 2012 belegt: Die Informationsrecherche der Mitarbeiter kostet Unternehmen jährlich € 4.334 pro Person. Jede 5. Mail wird nicht gelesen. 14% arbeiten länger, um alles zu schaffen. 12% sind sich der Problematik bewusst, haben aber keine Lösung. Die restlichen 74% wa-ren zu überlastet, um an der Studie teilzunehmen.

Ertrinken wir in der Infoflut? Dümpeln wir gemeinsam einsam in der digita-len See? Nein. Vom Ertrinken sind wir weit entfernt. Nur haben wir leider nie unseren „Freischwimmer für das digitale Hirn“ absolviert.

Denn die Ergebnisse der Mindjet-Studie ebnen den Weg für einen er-staunlichen Denkfehler: sie betrachten die digitale Welt als distanzierter und bewertender Beobachter. Wer sich nicht selbst in den Netzwerken bewegt und sie als eine schwer zu ertragende Kakophonie empfindet, der fühlt sich logischerweise schnell überfordert und vielleicht sogar aggressiv belästigt. Das Ergebnis ist ein Mensch, der sich als Netzwerk-Zaungast erlebt und einer wilden Party gleichermaßen neugierig wie irritiert aus der Ferne zuschaut. Zukunftsfähige Menschen und Orga-nisationen sind in der Lage, auf die wachsende Komplexität und Dynamik einer digital vernetzten Welt zu antworten. Worauf achten sie dabei?

1. Die digitale Kommunikation verändert das Gehirn. 2008 belegte Gary Small in „Surviving the technological alteration of the modern mind“: die Ge-hirnaktivität erfahrener Internet-Nutzer ist anders. Die Umstrukturierung ge-schieht dabei erstaunlich schnell: nach 5 Tagen mit je 1 Stunde surfen. Der betroffene Bereich ist ein Zentrum für Entscheidungsfindung und Problem-lösen. Was können wir tun? In zeitgemäße Techniken wie das Schreiben von „F-Texten“ und Nutzen kognitionspsychologischer Lösungen wie „PQ4R“ und in die Ausbildung einer „digital literacy“ investieren. Der zweite Weg ist die Stärkung der mentalen Ressourcen mit gezielt dafür entwickel-ten Braintrainings. Daraus besteht das unternehmensseitige Investment in eine digitale Future Fitness.

All rights reserved. No part of this publication my be reproduced, stored in a retrieval system, or transmitted in any form or by any means, electric, mechanical, photocopying, recording or otherwise, without prior permission of the copyright owner Dr. Carl Naughton.

versus control images, the Internet task appearedto have a greater magnitude of activation. Themasked images were thresholded at a cluster pvalue of 0.05 corresponding to a cluster size thresh-old of Z ! 1.7 (one tailed), corrected for multiplecomparisons, and the between-condition comparisonsusing the masked regions of interest were conducted atp "0.05. This analysis created maps that showed re-gions in which activation was significantly greater forthe Internet compared with the reading task, separatelyfor the Internet Naive and the Internet Savvy groups.

We used t tests conducted within FMRIBs Soft-ware Library. In this type of dataset, each voxel istested (except as noted above, after masking), and allsignificant clusters of voxels are reported, aftercorrection for multiple comparisons. The df foreach voxel comparison task versus control withingroup is 11 and for between groups 22. For thecomparison of the extent of activation in the majorregional clusters in the Net Savvy group comparedwith the Net Naive group, we used the Kolmog-orov-Smirnov test.

RESULTS

The Net Naive and Net Savvy subject groups weresimilar in age, sex, and prior educational achieve-ment, and the groups differed significantly only intheir prior technology experience (Table 1). On aver-age, the Net Naive group rated their frequency ofcomputer use in the once or twice a week range.Their average for Internet use frequency was in thenever to once a month range and their self-rating ofexpertise was minimal to none. By contrast, the NetSavvy group rated their frequency of both computerand Internet use between once a day and several timesa day. Their average self-rating of Internet expertiseranged between moderate to expert (Table 1).

During the text reading task, the Net Naivegroup showed significant MR signal activity, pri-marily in the left hemisphere, in frontal, temporal,and parietal (angular gyrus) regions, as well as inthe visual cortex, hippocampus, and posterior cin-gulate (Fig. 2 and Tables 2 and 3). During theInternet search task, the Net Naive group showeda similar pattern of activation in these same re-

gions, except for the posterior cingulate and hip-pocampus.

The Net Savvy group demonstrated significantMR signal activity in this same cluster of regionsduring the text reading task (Fig. 2). During theInternet search task, the Net Savvy group demon-strated significant activations in these same re-gions; however, additional significant activationwas observed in the frontal pole, right anteriortemporal cortex, the anterior and posterior cingu-late, and the right and left hippocampus. The moststriking finding was in the direct comparison of theInternet versus text reading tasks for the Net Naiveand Net Savvy groups (Fig. 3)—the Net Savvygroup demonstrated more than a twofold greater spa-tial extent of activation than did the Net Naive group(21,782 versus 8,646 total activated voxels) during the

FIGURE 2. Activations for the Book Text Reading andInternet Searching Tasks in Comparison Withthe Baseline Nontext Bar Task (see Fig. 1)

Areas of activation are indicated in blue for the Net Naive groupand in red for the Net Savvy group. Upper images: Internet Naivesubjects while performing the reading task (left) and the Internet task(right). Lower images: Net Savvy subjects while performing thereading task (left) and the Internet task (right). Z-statistic imageswere thresholded using clusters determined by Z ! 2.3 and a (cor-rected) cluster significance threshold of p # 0.05, df # 11.25

Small et al.

Am J Geriatr Psychiatry 17:2, February 2009 121

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2. Das Hirn verändert die digitale Kommunikation. Ein Wort vereint alle digi-talen Start Ups: „No Brainer“. Das erklärte Ziel: digitale Anwendungen zu schaf-fen, die einfach und direkt anwendbar sind; in der Fachsprache: den „cognitive load“ reduzieren, die kognitive Belastung der Empfängerhirne. Das ist der Kern des methodischen Erfolges. Unternehmen können davon lernen. Marissa Mayer bringt es auf den Punkt „Im Internet ist Design mehr Wissenschaft als Kunst. Weil man alles sehr rasch wiederholen und sehr genau messen kann“. In Unter-nehmen gilt das für die interne wie die externe Kommunikation.

Dieser Chance stehen Ablehnungsbranchen (Immobilien), Angstbranchen (Tou-ristik) und Nebelbranchen (Einzelhandel) gegenüber. Wer hier zuerst Hubs und Plattformen zur Lösungsgenerierung schafft wie BlackPrintPartners, der wird

zum Zukunftstreiber.

3. Algorithmen sind das neue Opium für das Volk. „Tastaturerken-nung warnt vor zu zornigen Emails“ titelt Spektrum der Wissenschaft Ende 2014. Was folgt? Eine Automatisierung der Gesellschaft? Die Studie „Future of Employment“ der Oxford Uni legt nahe: 35% der Jobs werden in den nächsten 20 Jahren von Algorithmen/ Robotern übernommen. Auf dem World Ecomic Forum zeigte sich: im Jahr 2011 hat die Digitalisierung 6 Millionen Jobs weltweit geschaffen. Nicholas Negroponte formulierte bereits 1989 „Face it. The digital age is over“. Es wird Zeit, sich mit der Zeit danach zu beschäftigen; den Nutzen zu nutzen: z.B. sich für eine Zeit zu rüsten, in der die Selbstverständlich-keit der digitalen Kommunikation idea communities statt Firmen und Nationen schafft. Eine Zeit, in der instuktionelles Lernen durch kon-struktionelles Lernen ersetzt wird.

4. Kollektive Potenziale heben. Die digitale Kommunikation ist der einzige Weg, der Komplexi-tät der Welt eine gegenkomplexe Lösung beizu-stellen. Gemeinsam mit der nextpractice GmbH und der Agentur Klubhaus hat unser Team von Braincheck ein Tool dafür entwickelt: den Future Cube. Ein Werkzeug, dass die Face to Face Kommunikation mit der übersummativen Intelli-genz der vernetzten Gehirne koppelt. Das Denken im Future Cube ist mischt das Digitale der partizi-pativen Kollaboration mit analogen Irritationsflä-chen, die Köpfe für neue Perspektiven öffnen. So werden Menschen, Gruppen und Unternehmen fit gemacht für die Lösungssuche im digitalen Zeital-ter.

Ein erstes Fazit: Die digitalisierte Welt ist da. Sie bietet uns die Möglichkeiten, die Komplexität des 21. Jahrhunderts zu bewältigen. Wenn wir sie richtig nutzen. Ich freue mich darauf, Ihnen Impulse zu geben, wie das funktionieren kann.

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