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Entgiftungsstrategien

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Hier geht es um Strategien, um den Körper zu entgiften von Schadstoffen und Umweltgiften.

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  • Dr. M. Diefenbach

    Seite 1

    Entgiftungsstrategien der LeberMit ca. 1,5 kg Gewicht und einer Durchblutung von etwa 25% des Herzminutenvolumens ist die Leber der

    metabolische Motor des Menschen und dient der Versorgung aller Organe. In der Leber werden die aus

    dem Darm aufgenommenen Nhrstoffe verarbeitet und je nach Bedarf in die Organe und Speichergewe-

    be verteilt, sowie Stoffwechselschlacken und Toxine aufbereitet und entgiftet. Darber hinaus ist die Le-

    ber ein Stellglied der Regulation von Surebasenhaushalt und Elektrolythaushalt.

    Die Membran zwischen Blut und Leber weist einen sehr hohen Porenanteil auf, durch welche sogar Mak-

    romolekle wie Albumin, das in der Leber synthetisiert wird, durchtreten knnen. Das bedeutet auch,

    dass die Leberzellen fr die meisten Fremdstoffe leicht zugnglich sind. In der Leber werden arterielles

    und Pfortaderblut ber eine riesige Oberflche an den Hepatozyten vorbei gesplt. Je nach rumlicher

    Lage und enzymatischer Ausstattung werden Sauerstoff, Nahrung, Gifte und Hormone aus dem Blut auf-

    genommen und entsprechend versorgt. Bevorzugte Reaktionen, wie z. B. die Entgiftung von Ammoniak,

    finden in den periportalen Hepatozyten statt. Auf diese Weise kann zur Entgiftung auf ein hheres Sau-

    erstoffangebot zurckgegriffen werden. Auch die Glukoneogenese findet in den periportalen Hepatozyten

    statt, die Glykolyse dagegen in den perivensen.

    Welche Reaktionen in

    der Leber ablaufen, wird

    im wesentlichen durch

    die Konzentrationen der

    Reaktanden im Blut und

    von Hormonen reguliert.

    ber die Anordnung be-

    stimmter Stoffwechsel-

    prozesse in den Zonen 1

    bis 3 wird eine Gewich-

    tung der Reaktionen ber

    das verfgbare Sauer-

    stoffangebot erzeugt. Je

    nach Nahrungsaufnahme

    sind unterschiedliche

    Konzentrationen an Fetten, Zuckern und Aminosuren im Pfortaderblut enthalten, die so umgewandelt

    werden, dass eine mglichst konstante Menge im vensen Blut die Leber verlsst. Die Glukosekonzent-

    ration im Blut und der Insulinspiegel entscheiden z. B. darber, ob Nahrungszucker, Proteine oder orga-

    nische Suren zu Glykogen verarbeitet werden (gespeichert) oder ber die Vena hepatica an den Krper

    weitergeleitet werden sollen.

    Das gleiche Prinzip gilt auch fr Entgiftungsreaktionen, wobei es hier darauf ankommt, die Konzentratio-

    nen der betreffenden Substanzen mglichst gering zu halten. Zu den Giften zhlen alle endogenen und

    exogenen Substanzen, die den Stoffwechsel in bestimmten Konzentrationen beeintrchtigen. Bei vielen

  • Dr. M. Diefenbach

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    exogen zugefhrten Giften, u.a. auch Arzneimitteln, mssen die entsprechenden Enzyme erst aktiviert o-

    der sogar synthetisiert werden. Das Prinzip der Induktion von Abwehrenzymen ist in der Wirkung ver-

    gleichbar dem Immunsystem.

    Tabelle 1 Aufgaben der Leber

    Grundstzlich sorgt die Leber ber eine Konzentrationseinstellung aller Stoffe sowohl fr die Versorgung

    wie auch die Entsorgung fast aller Substanzen.

    VERSORGUNG Nhrstoffe werden - auch bei unterschiedlichem Verbrauch und Angebot - auf ein relativ

    gleich bleibendes Niveau im vensen Blut eingestellt (z. B. Fette, Aminosuren, Protei-

    ne, Zucker).

    SPEICHERUNG Ein Zuviel an Nhrstoffen wird in der Leber (zwischen)gespeichert.

    ENTGIFTUNG Stoffe, die Funktionen im Krper beeintrchtigen knnen, werden soweit abgebaut und

    umgewandelt, dass die Konzentration im vensen Blut (normalerweise) nicht mehr

    schdigend ist. Es gibt drei Haupttypen von Entgiftungsreaktionen:

    PHASE I Oxidation - Hydroxilierungen durch Mikrosomen der Leber (P450-System, Mono-

    oxidasen)

    - Oxidationen (Dioxigenasen)

    - Einfhrung von OH - Gruppen in aromatische Ringe und Hydroxylie-

    rung von -NH-CH3 zu -NH-CH2OH gefolgt von der Abspaltung von

    CH2O (oxidative Demethylierung)

    Reduktion Die Reduktion spielt vor allem fr die Inaktivierung von Hormonen (Ste-

    roidhormone, Insulin) eine Rolle; aber auch krperfremde Stoffe, z.B. a-

    romatische Nitroverbindungen, werden reduziert.

    Hydrolyse Esterase, Amidase, Phosphatase

    PHASE II Konjugation - Kopplung mit Glucuronsure oder Schwefelsure

    - Aromatische Carbonsuren werden hufig mit Glycin gepaart; in glei-

    cher Weise entstehen Gallensuren.

    - Aromatische Amine werden acetyliert. - auch eine Methylierung am N

    oder an phenolischen Hydroxylgruppen wird beobachtet

    - Aromatische Kohlenwasserstoffe (z.B. Anthracen) werden zu Thio-

    ther mit N-Acetylcystein entgiftet. Cysteindonator ist Glutathion

    ENTSORGUNG Fettlsliche Stoffe werden z.T. in Gallensalze oder ber Oxidation und Konjugation zu

    wasserlslichen Verbindungen umgewandelt. Wasserunlsliche Abbauprodukte werden

    ber die Galle in den Darm abgegeben und letztendlich ber den Stuhl ausgeschieden.

    Wasserlsliche Stoffe werden in das vense Blut abgegeben und ber die Nieren (Nie-

    renschwelle!) aus dem Blut eliminiert.

    REGULATION Der Elektrolythaushalt und der Sure-Basen-Haushalt werden z.B. ber Proteinsynthese

    (Albumin), den Abbau organischer Suren und dem Verbrauch von Bikarbonat beein-

    flusst.

  • Dr. M. Diefenbach

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    EntgiftungEntgiftung kann in zweierlei funktionale Reaktionen unterschieden werden:

    1. Funktionalisierungsreaktionen (Phase I Reaktionen) = Anhngen bzw. Freilegung von funktionellenGruppen.

    2. Konjugation (Phase II Reaktionen) = Kopplung an die funktionellen Gruppen

    Letztlich stehen Reaktionen im Vordergrund, die die Lipidlslichkeit verringern. Die wichtigsten Reaktio-

    nen sind im ER (Endoplasmatisches Retikulum) lokalisiert und an "Mikrosomenmembranen" gebunden.

    Ihre Spezifitt ist im Gegensatz zu den Enzymen des Intermedirstoffwechsels gering. Sie sind beson-

    ders geeignet, Substanzen mit unterschiedlichen Strukturen weniger lipidlslich und damit ausscheidbar

    zu machen.

    Tabelle 2: "Entgiftungs" - Reaktionen

    Phase Iberwiegend in der Leber, aberauch in bestimmten Zellen der Lun-ge, Niere, Gastrointestinaltrakt, Haut

    Phase IIExtrahepatisch weit verbreitet

    Pharmaka(Gift)

    Oxidation

    Reduktion

    Hydrolyse

    P450 Monooxigenase,PeroxidaseP450

    Esterase, Amidase,Phosphatase

    Konjugation mit- Glucuronsure,- Schwefelsure- Carbonsuren- Aminosuren- Glutathion

    Die Ausprgung des Fremdstoffwechsels kann individuell sehr stark variieren und hngt von unterschied-

    lichen Faktoren ab: Genetisch (Art, Stamm, Individuum, Alter, Geschlecht), Tageszeit, Enzyminduktion

    (vor allem mikrosomale Enzyme in der Leber), Enzymhemmung, Ernhrung und Krankheit.

    Die Enzyme knnen nicht entscheiden, ob ihre Substrate fr den Organismus ntzlich oder schdlich

    sind. Sie verndern deren Struktur und damit hufig auch deren Wirkung. So kann aus einer wirksamen

    Form eines Arzneimittels ein unwirksames Abbauprodukt entstehen, durch unwirksame Stoffe toxische

    Metaboliten, durch zuviel fleischliche Kost ein berma an Harnsure und letztlich Gicht.

    Tabelle 3: Einflu der Biotransformation auf die Wirkung (Forth et al., 1992)

    Ausgangsverbindung MetabolitBarbiturate Hydroxybarbiturate

    Meprobamat Hydroxymeprobamat

    Metaboliten sind weniger wirksam oderunwirksam

    Phenothiazin PhenothiazinsulfoxidPhenylbutazon Oxyphenbutazon

    Aminophenazon AminoantipyrinCodein MorphinDiazepam OxazepamMethylphenobarbital Phenobarbital

    Metaboliten sind ebenfalls wirksam

    Imipramin DesipraminParathion ParaoxonCyclophosphamid Spaltprodukt

    Erst der Metabolit ist wirksam

    Sulfachrysoidin Sulfanilamid

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    Nicht allein die Leber, auch Darmbakterien knnen einen erheblichen Anteil am Fremdstoffumsatz haben.

    Dieser hngt besonders vom Alter, Nahrung und Krankheit ab. Aufgrund der anaeroben Bedingungen

    stehen Reduktionen im Vordergrund. Auerdem sind Konjugatspaltungen durch -Glucuronidasen und

    Sulfatasen wichtig, weil dabei weniger hydrophile Stoffe erzeugt und rckresorbiert werden knnen.

    Entgiftung & RegulationJede biochemische Reaktion in der Leber steht ber kurze oder lange Verbindungen in Wechselwirkun-

    gen mit anderen Reaktionen der Leber. Auf diese Weise kann, gewollt oder ungewollt, eine andere Reak-

    tion beeinflut werden.

    Die Entgiftung ber die mikrosomale Oxidation produziert Radikale, die antioxidative Substanzspiegel

    reduzieren.

    Bei Lebererkrankungen kann der "First Pass" von Arzneimitteln (u.a. Clomethiazol, Labetalol,

    Metroprolol, Nifedipin, Pentazocin, Pethidin, Propranolol, Verapamil) reduziert sein, so dass es bei

    geringeren Konzentrationen zu hheren Wirkstoffspiegeln kommen kann.

    Bei chronischem Alkoholabusus entsteht zunchst eine Fettleber, aus der sich eine Leberzirrhose

    entwickeln kann. Da die Ethanoloxidation NAD bentigt, wird der NAD/NADH-Quotient beeinflut,

    was die Fettsuremobilisierung einschrnkt. Alkoholabusus fhrt damit zu einer physiologischen Ver-

    ringerung der NAD-Konzentration und hemmt bzw. verlangsamt alle anderen Reaktionen, die auf ei-

    ne bestimmte NAD-Konzentration angewiesen sind.

    Wie eng Regulation und

    Entgiftung zusammen-

    stehen wird auch am

    Beispiel der Ammoniak-

    entgiftung deutlich. Ab-

    hngig von der Bikarbo-

    natkonzentration im Blut,

    welche eng mit dem pH-

    Wert korreliert, wird Am-

    moniak unterschiedlich

    entsorgt. Ist die Bikarbo-

    natkonzentration ausrei-

    chend, wird Harnstoff

    synthetisiert. Bei geringe-

    rer Bikarbonatkonzentra-

    tion wird Bikarbonat ein-

    gespart und Ammoniak als Glutamin in die Nieren transportiert, wo es direkt als Ammoniak ausgeschie-

    den wird.

    Organe des Surebasenhaushaltes im Vergleich

    Lunge und Erythrozyten

    - CO2

    Ausscheidung respiratorischer H+

    Leber (max. 10.000 - 24.000 H+ mmol/d)2 NH4

    + + 2 HCO3 Harnstoff + CO22 NH4

    + + Ketoglutarat GlutaminLaktat + H+ CO2 + H2O

    od. Glykogen

    Nieren (max. 450 H+ mmol/d)Glutamin 2 NH4

    + + KetoglutaratPhosphat, Schwefelsure, Bikarbonat

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    Bedingt durch den Abbau organischer Suren ist die Leber sogar das wichtigste Organ zur Regulation

    des Sure-Basen-Haushaltes. Insbesondere die Milchsure ist ein endogenes Gift, das u.a. den Ener-

    giestoffwechsel der Zelle beeintrchtigt. Immer, wenn im Stoffwechsel mehr Sauerstoff bentigt als ange-

    liefert wird (sei es bei besonderen Belastungen, stark zehrenden Erkrankungen oder hypoxischen Zu-

    stnden), wird Milchsure in den Zellen gebildet. Dadurch sinkt der intrazellulre pH-Wert. In der Sport-

    medizin als periphere Ermdung bekannt nehmen die Zellen weniger Sauerstoff auf und sind weniger

    leistungsfhig. Um den zellulren Stoffwechsel zu normalisieren muss die Milchsure in die Leber trans-

    portiert und dort abgebaut werden. Durch den Milchsureabbau entsteht CO2 oder wieder Glukose, die

    entweder als Glykogen gespeichert oder zur Versorgung der Organe in das Blut abgegeben wird.

    Allein ber den Abbau organischer Suren kann die Leber 50fach mehr Protonen eliminieren als die Nie-

    ren! Eine Leistung der Leber, die leider oft vergessen wird.

    DiagnostikDie Vielseitigkeit der Leber fhrt leider auch dazu, dass eine berlastung oder ein Ungleichgewicht nur

    schwer erkannt wird. Die blichen Leberwerte sagen nur sehr wenig ber die tatschliche Beanspru-

    chung der Leber aus. Die Referenzbereiche sind so weit gefasst und schwierig zu interpretieren, dass

    erst eine starke Leberbeschdigung entdeckt werden kann. Auerdem gibt jeder Test immer nur einen

    kleinen Teil der Funktion und das auch nur zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt wider. Praktisch dienen

    Leberwertbestimmungen fast ausschlielich der Prognose, wann eine Lebertransplantation notwendig

    wird.

    Im Zusammenhang mit chronischen Erkrankungen ist eine starke Belastung oder auch eine leichte Ein-

    schrnkung der Leber praktisch nicht nachweisbar. Die Folgen sind vielschichtig: Auf der einen Seite ist

    der Nachweis der Wirksamkeit zur Zulassung eines "Leberprparates" sehr schwierig zu fhren und oft-

    mals Glcksache, auf der anderen Seite fehlen schlssige Methoden zur Dokumentation des Behand-

    lungserfolges.

    Wie viele komplexe Dinge, die sich wissenschaftlich nur schwer fassen lassen, hat die Leber in der Medi-

    zin sicher nicht die Bedeutung die ihr eigentlich zustehen wrde. Nicht nur bei Leberschdigungen und

    Lebererkrankungen, sondern auch bei anderen Erkrankungen, die den Stoffwechsel beeinflussen, sollte

    die Leber besondere Beachtung finden. Dass bedeutet natrlich nicht, dass alle mglichen Lebertests bei

    jeder Erkrankung durchgefhrt werden mssten. Es soll heien, dass man jeweils bercksichtigt, dass

    manche Arzneimittel und endogene Toxine den Leberstoffwechsel belasten und dass insbesondere chro-

    nische Erkrankungen die Leber beeintrchtigen. Ein wichtiger Hinweis auf die starke Belastung der Leber

    sind z. B. Mdigkeit, Leistungsschwche, die begleitend mit einer Vielzahl an Erkrankungen einhergehen.

    Aber auch Flatulenz und Meteorismus sowie Hautausschlge mit Juckreiz knnen Hinweise auf eine

    stark beanspruchte Leber sein. In der Naturheilkunde ist die Leber eines der wichtigsten Organe. Bei

    chronischen Erkrankungen wird die Leberfunktion meistens untersttzt.

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    Tabelle 4: "Leberwerte"

    Methoden zur Beurteilung der Leberfunktion

    Invasive Techniken wie Laparoskopie und BiopsieNichtinvasive bildgebende VerfahrenSerologische MethodenLaborchemische AnalysenCharakteristika der wichtigsten Leberenzyme (nach Classen, Siewert; Gastroenterologische Diagnostik, Schattauer, 1993)

    Leberintegritt

    Enzym Abk. BevorzugteLokalisationinnerhalb derHepatozyten

    Bevorzugte Lokalisation in-nerhalb der Leberlppchen

    MittlereHwz imSerum

    Norm-bereich

    Aspartataminotransferase(Glutamat-Oxalacetat-Transaminase)

    AST(GOT)

    1/3 Zytoplasma2/3 Mitochond-rien

    Keine(gleichmige Verteilung)

    47 h < 18[U/l]

    Alaninaminotransferase(Glutamat-Pyruvat-Transaminase)

    ALT(GPT)

    Zytoplasma Periportal(Zone 1 nach Rappaport)

    17 h < 22[U/l]

    Alkalische Phosphatase AP Zellmembran Keine, jedoch bei Cholesta-se Enzymfreisetzung auchaus Gallengangsepithelien

    3 - 7 d < 170[U/l]

    -Glutamyltransferase(-Glutamyltranspeptidase)

    -GT Zellmembran Keine 3 - 4 d < 28[U/l]

    Glutamatdehydrogenase GLDH Mitochondrien Perizentral = perivens(Zone 3 nach Rappaport)

    3 - 4 d < 4[U/l]

    Cholinesterase CHE Zytoplasma keine 18 h 2-7,4[kU/l]

    Sekretionsleistung der Leber

    Bilirubin Gesamtbilirubin z.B. 0,1 - 1,2 mol/l im SerumGerinnungsfaktoren Quickwert

    Faktor V 12-15 hFaktor VII 2 - 5 h

    Albumin 19 d

    EntgiftungskapazittstestsAminopyridin-Atemtest Radioaktive Messung des 14CO2 in der

    Atemluft nach Gabe von AminopyridinCytochrom P450 - mikrosomale Meta-bolisierungskapazitt

    Coffeinbestimmung Coffeinkonzentration im Speichel Mikrosomale DemethylierungGalaktose-Elimination Serumkonzentrationsbestimmung oder

    radioaktive Messung in der AtemluftPhosphorylierung im Zytoplasma

    MEGX-Test Lidocainabbau (1 mg/kg) zu Mo-noethylglycinxylidid

    Cytochrom P450 - mikrosomale Meta-bolisierungskapazitt

    Serumgallensuren-bestimmung

    Radioimmunologische oder enzymati-sche Messung

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    TherapieFr eine ganzheitliche Therapie kann die Leber auch als ein Organ verstanden werden, dass die Thera-

    pie der Erkrankung untersttzen soll (Verbesserung des Stoffwechsels/Milieus = Strkung der Selbsthei-

    lungskrfte). Deshalb macht es immer Sinn, die Sauerstoffversorgung (Atemtechniken) und die Leber-

    durchblutung zu verbessern (Wrme, Hypermisierung) und die Toxinbelastung zu verringern (Ammoni-

    akreduktion, Ernhrung, Laktatabbau).

    Tabelle 5: Leberuntersttzende Manahmen

    Durchblutungsfrdernde Manahmen LeberwickelHeublumensack

    ...Sport...Sauna ...

    Gallensafttreibende (choleretische) Phytothera-peutika

    ArtischockeBoldoEchte EngelwurzIndische FlohsamenKurkuma (Gelbwurzel)

    LwenzahnPfefferminzeSchafgarbeTeufelskralleWegwarte (schwach)

    Darmsanierung Reduktion von DarmgiftenErnhrung, Dit, Lebensfhrung Reduktion von "Giften" wie Alkohol, Kaffee, Zigaretten

    etc.Nahrungsergnzung Mineralien als Bestandteil best. Enzyme: Kupfer, Ei-

    sen, Selen ...Spezifische LeberarzneimittelVerzweigtkettigeAminosuren

    Leucin, Valin, IsoleucinSubstitution eines physiologischen Mangels in der Leber

    Mariendistel Silybin/Silymarin = Flavonoidgemisch mit antioxidativen und zellprotektivenEigenschaften

    Ornithin-Aspartat Substrat fr den Harnstoffzyklus zur Beschleunigung des AmmoniakabbausLactulose Ammoniakreduktion durch laxierende Wirkung im DarmGelum-Tropfen Kalium-Eisen-Phosphat-Citrat-Komplex

    Doppelnutzen!: Leberentlastung durch Bindung von Toxinen im DarmZink Substitution bei Mangel:

    Co-Faktor bei einigen Entgiftungsreaktionen, u.a. AlkoholdehydrogenaseB1 u.a. B-Vitamine Substitution bei MangelHinweis: Etherische le sind schwach leberbelastend1

    1 Hinweis in der Monographie zu Eukalyptusl: "Eukalyptusl bewirkt eine Induktion des fremdstoffabbauenden Enzymsystems

    in der Leber. Die Wirkung anderer Arzneimittel kann deshalb abgeschwcht und/oder verkrzt werden." Dieser Hinweis zuNebenwirkungen des Eukalyptusls basiert auf folgender Geschichte: Australischen Schafen wurde ein Wurmmittel gegeben,dessen Abbauprodukte fr das Schaf toxisch sind. Nach dem Verzehr von Eukalyptusblttern wurde das Wurmmittel schnellerabgebaut worauf viele Schafe an einer berdosis des gebildeten Toxins verstarben. An Schafen ist diese Wirkung von Euka-lyptus dokumentiert: Bei vielen anderen Stoffen ist eine vergleichbare Wirkung zu vermuten, die jedoch bisher nicht doku-mentiert ist.