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DAS ZUKUNFTSMAGAZIN DER BAUERN ÜBERSICHT Das Düngerangebot im Lagerhaus Seiten 28 – 30 72. Jhg./Nr. 1-2 • Jänner/Februar 2021 Absender: RWA Raiffeisen Ware Austria AG, Raiffeisenstraße 1, 2100 Korneuburg Zul.-Nr.: 05Z036434 M, P.b.b. Coverbild: GettyImages Die heimische Lebensmittelindustrie ist ein starker Partner der Bauern. Auch wenn manchmal die Funken fliegen. Erfolgreiche Riesen Digitale Beratung für Landwirte Rinderhaltung: Selen-Versorgung über Düngung „Die Direktzahlungen bleiben wichtig“

Erfolgreiche Riesen 2021. 1. 8. · DAS ZUKUNFTSMAGAZIN DER BAUERN T s 8 – 0 72. Jhg./Nr. 1-2 • Jänner/Februar 2021 Absender: RWA Raiffeisen Ware Austria AG, Raiffeisenstraße

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DAS ZUKUNFTSMAGAZIN DER BAUERN

ÜBERSICHT

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28 – 3

072. Jhg./Nr. 1-2 • Jänner/Februar 2021Absender: RWA Raiffeisen Ware Austria AG, Raiffeisenstraße 1, 2100 Korneuburg Zul.-Nr.: 05Z036434 M, P.b.b.Coverbild: GettyImages

Die heimische Lebensmittelindustrie ist ein starker Partner der Bauern. Auch wenn manchmal die Funken fliegen.

Erfolgreiche Riesen

Digitale Beratung für Landwirte

Rinderhaltung: Selen-Versorgung

über Düngung

„Die Direktzahlungen bleiben wichtig“

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In der EU lag 2019 der Anteil von Erneuerbaren Energiequellen am Brutto-Endenergieverbrauch bei 19,7 %, wie Eurostat meldet. Spitzenreiter ist Schweden, Österreich liegt auf Rang 5.

Quelle: AIZ / Eurostat, Dezember 2020

19,7 % Erneuerbare Energie

ZAHL DES MONATS

116,5

Die idealen Wachstumsbedin-gungen für Mais brachten 2020 in Österreich ein neues Rekord- ergebnis bei den Hektarer-trägen von durchschnittlich 116,5 dt. Damit wurde der bishe-rige Rekord aus 2016 (115 dt/ha) übertroffen. Der Maisertrag steigerte sich in Niederöster-reich auf 107,5 dt/ha. In Ober-österreich (120,9 dt/ha) und der Steiermark (131,6 dt/ha) wurden die bisherigen Rekordmarken ebenfalls übertroffen. (Quelle: AMA-Herbstertrags-Erhebung).

Sonali ist die ertragreichste 00-Sorte in Südostösterreich und im Kärntner Becken*. Sie besitzt eine gute Jugendent-wicklung und ist mit der AGES- Bestnote 2* bei der Lagerung eingestuft. Sonali ist sehr ge-sund und in den wichtigen Pflanzenkrankheiten Bakterio-sen und Virosen ebenfalls mit der AGES-Bestnote 2* beurteilt. * Quelle: AGES Beschreibende Sortenliste 2020

SORTE DES MONATS

Sojabohne Sonali (00)

Editorial

WERNER JANDLChefredakteur von Unser Land

Corona beschleunigt Trends

Die Corona-Impfungen haben begon-nen. Aber selbst bei einem Ende der Pandemie werden deren Auswirkun-gen spürbar bleiben. Mittelfristig etwa durch Rückzahlung der stark gestie-genen Staatsverschuldung. Langfris-tig bleiben werden Entwicklungen, die sich 2020 enorm beschleunigt ha-ben; etwa der Trend zur Digitalisie-rung. Wenn Minister Faßmann an-kündigt, dass es an den Schulen auch nach Corona Elemente des digitalen Lernens geben wird, ist das so eine Auswirkung. Auch Homeoffice wur-de plötzlich Thema der öffentlichen Diskussion. Die Möglichkeit dazu wer-tet den ländlichen Raum auf. Auch in

der Landwirtschaft ist nun vieles digi-tal möglich – und selbstverständlich. So wird etwa die heurige Wintertagung als Online-Veranstaltung abgehalten. Der Raiffeisen-Warenverbund hat die-sen Trend schon frühzeitig aufgegrif-fen. Zwei Beispiele von vielen sind der Lagerhaus-Onlineshop und das Onfar-ming-Portal; beide wiesen 2020 stark steigende Zugriffszahlen auf. Jüngste Entwicklung ist nun „Treffpunkt La-gerhaus“ (siehe Seite 5). Ausgangssperren, Maske & Co wer-den nach Corona verschwinden. Man-che Entwicklungen werden aber auch künftig verstärkt einen Platz in unse-rem Leben einnehmen.

Schweden

Finnland

Lettland

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Österreich

EU-Durchschnitt

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Niederlande

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56,4 %

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Land & Wirtschaft

1-2/2021 3

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Unser Magazin 1-2/2021

Inhalt

Seite 6

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Seite 10

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Seite 34

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Seite 47

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Titelgeschichte 10 ERFOLGREICHE RIESEN

Die heimische Lebensmittel- industrie ist ein starker Partner der Bauern. Auch wenn manchmal die Funken fliegen.

Land & Wirtschaft 6 „DIE DIREKTZAHLUNGEN

BLEIBEN WICHTIG“ Interview mit Franz Sinabell, Wifo, zum Agrarjahr 2021

8 „BESTE VERSICHERUNG DES JAHRES“ Hagelversicherung ausgezeichnet

9 AGRARCOMMANDER MIT NEUER DOPPELSPITZE Johannes Steiner und Hannes Schauer übernehmen die Geschäftsführung

9 NACH CORONA IST VOR CORONA Kommentar von Martin Kugler

14 ERLEICHTERUNGEN BEIM GEFAHRGUT-TRANSPORT 2 neue Verordnungen

Märkte 16 FRISCHES NADELSÄGERUND-

HOLZ GEFRAGT Holzmarkt uneinheitlich

17 REKORDERTRAG BEI KÖRNERMAIS Ideale Wachstumsbedingungen

18 GÜNSTIGE PREISE NUTZEN Eine Analyse des Dünge- mittelmarktes

Pf lanzenbau 20 BIO: ZÜCHTUNG HILFT,

ERLÖSE ZU OPTIMIEREN Empfehlungen für den Frühjahrsanbau von Die Saat

22 „NEUE SOJASORTEN HABEN ÜBERZEUGT“ Interview mit dem Die Saat- Fachberater Anton Kern

24 SONNENBLUME: SORTEN- ÜBERBLICK FÜR 2021 Das Sortiment von Die Saat bietet Sorten für unter- schiedliche Ansprüche

28 DAS DÜNGERANGEBOT IM LAGERHAUS Eine Übersicht als Hilfestellung

32 SELEN-GRUNDVERSORGUNG ÜBER DÜNGUNG Versorgung für Milchkühe trotz Mangels im Boden kostengünstig gewährleisten

Tierhaltung 34 ERFOLGREICHE FÜTTERUNG

RUND UMS ABSETZEN Das Verdauungssystem des Ferkels ist besonders gefordert

Technik 35 SPEZIALIST IN DER

PRÄZISIONSLANDWIRTSCHAFT Empfänger und Displays von John Deee

39 KOSTENLOSES RTK-SIGNAL NUTZEN Kommentar von Johannes Schauer

42 TEBBE: UNIVERSALSTREUER MS 120 Neuer Tiefladestreuer

43 TECHNIK-ANGEBOTE

Land & Leute 44 MELDUNGEN UND

BERICHTE Neues aus Genossenschaften und Ländern

Verschiedenes 49 ERNÄHRUNGS- & KONSUM-

BILDUNG VERSTÄRKEN Breite Unterstützung für verpflichtendes Schulfach

50 GLÜCKSBRINGER IM STALL Porträt des Hofs von Michaela Friedl

46 IMPRESSUM

Inhaltsverzeichnis

4 1-2/2021

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LAGERHAUS und die RWA Raiffeisen Ware Austria AG haben das Projekt „Treffpunkt Lagerhaus“ ins Leben gerufen, um Landwir-te trotz Lockdown weiterhin umfassend und kompetent beraten und informieren zu können. Dazu setzen RWA und Lagerhaus auf eine ver-stärkte Aktivität in digitalen Medien und einen Ausbau persönlicher Kontakte in den sozialen Medien. Mit einer übergreifenden Kommuni-kation im Technik- und Agrarbereich und ei-ner Kooperation mit relevanten Internet-Foren und -Plattformen wird das Angebot im digita-len Bereich ergänzt. So können die Landwirte sämtliche Angebote unkompliziert nutzen und relevante Informationen zu aktuellen Entwick-lungen immer und überall abrufen.Unter „Treffpunkt Lagerhaus“ fassen Lagerhaus und RWA künftig alle Bereiche und Maßnahmen zusammen, um Information, Hilfe und Service für Landwirte schnell und einfach zugänglich zu machen. Die Maßnahmen umfassen Aktivi-täten in klassischen Medien, vor allem aber im Online-Bereich. So werden Lagerhaus und RWA künftig Webinare, Videos und Newsletter anbie-ten. In den sozialen Medien wollen die Lager-häuser den Dialog verstärken, aber auch einen Austausch unter den Landwirten in der Region fördern. Auf der bereichsübergreifenden Lan-dingpage rlh.at/treffpunkt sind die Angebote, Services, der Content und der Shop für die Land-

Mit „Treffpunkt Lagerhaus“ stehen Landwirten unter rlh.at/treffpunkt künftig online, aber auch über soziale und klassische Medien Infos und Beratung zu aktuellen Entwicklungen zur Verfügung.

Digitale Beratung für Landwirte

wirte verlinkt und somit zentral am „Treffpunkt Lagerhaus“ abrufbar.

AKTUELLE VIDEOS UND WEBINARELagerhaus und RWA stellen den Landwirten mit „Treffpunkt Lagerhaus “ künftig zahlreiche Mög-lichkeiten und Alternativen bereit, um sich im digitalen Bereich zu informieren und bei neu-en Produkten und Angeboten stets am aktuellen Stand zu sein. Dazu zählen u.a. laufend eigen-produzierte Videos zu Fachthemen, die Exper-teninfos, Walk-Arounds oder auch Produkt- und Sortenvorstellungen beinhalten.Weiters sind für „Treffpunkt Lagerhaus“ Webi-nare zu diversen Themen entwickelt worden. Ein erstes Webinar beriet zur Biolandwirtschaft und vermittelte wichtige Tipps und Tricks. Das gro-ße Interesse daran belegt den enormen Bedarf an digitalen Informationsangeboten. Geplant sind zudem bereichsübergreifende Inhalte, die einen ganzheitlichen Überblick über aktuelle Neuerungen geben sollen.Um möglichst viele Landwirte zu erreichen und den Austausch zu fördern, nutzen Lagerhaus und RWA aber auch bestehende Kanäle. Über die Fa-cebook-Seite und Instagram hat Lagerhaus be-reits eine hohe Reichweite unter Landwirten. Der Lagerhaus-Newsletter übermittelt zudem zielgruppengerechte Informationen sowie News und verlinkt zu weiterführenden Inhalten.

AKTUELLE INFOS. Am „Treffpunkt Lagerhaus“ können Landwirte Beratungs- und Informationsinhalte abrufen.

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CHRISTOPH PESL,RWA

„In Gesprächen mit Landwir-ten zeigte sich

der aktuell hohe Bedarf

eines digitalen Informations-angebots. Mit

'Treffpunkt Lagerhaus' bieten wir

eine einfache und smarte

Lösung sowie kompetente

Information.“

Land & Wirtschaft

1-2/2021 5

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: Herr Sinabell, die Pandemie wird uns trotz anlaufender Impfungen noch monatelang be-gleiten. Wie ist die Landwirtschaft davon betroffen?Im Vergleich zu anderen Bereichen ist die Landwirtschaft bisher gut über die Runden gekommen, wobei einzelne Segmente schon hart getroffen wurden, etwa dort, wo Ernte-helfer ausgefallen sind. Auch Betriebe, die in normalen Zeiten auf Direktvermarktung über den eigenen Heurigen oder auf Zimmerver-mietung setzen, spüren die Krise stark. Viele Landwirte haben schnell reagiert und die Ver-marktung auf Online-Verkauf umgestellt. Ob die staatlichen Hilfen gut angekommen sind, können wir erst prüfen, wenn die Phase der akuten Krisenbewältigung vorbei ist.Wird die Krise den landwirtschaftlichen Struktur-wandel beschleunigen?Die Zahlen der Statistik Austria für 2020 wei-sen nicht darauf hin. Ich kann mir sogar den gegenteiligen Effekt vorstellen, wenn bisheri-ge Nebenerwerbsbauern bemerken, dass ihre scheinbar sicheren Anstellungen doch stark krisenanfällig sind.Aus dem EU-Wiederaufbaufonds werden für 2021/22 zusätzlich 8,1 Mrd. € für die Landwirtschaft zur Ver-fügung gestellt. Wie können Österreichs Landwirte davon konkret profitieren?Die Bundesregierung schöpft solche Möglich-keiten erfahrungsgemäß immer gut aus. Es wird bereits an Maßnahmen gearbeitet, die mit den Regeln des Fonds kompatibel sind. Die Gelder könnten etwa stark betroffenen Betrieben zugute kommen, die von den nati-onalen Maßnahmen bisher nicht erfasst wur-den. Doppelunterstützungen wird es definitiv nicht geben. Auch Maßnahmen zur Stärkung der Wider-standskraft wird man fördern, etwa die Ver-

besserung von Hygienebedingungen und die sichere Unterbringung von Saisonarbeitern.Warum haben der Europäische Rat und das EU-Par-lament eine Übergangsregelung für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) bis Ende 2022 beschlossen?Die Staats- und Regierungschefs konnten sich nicht auf die konkrete Verteilung der Gelder für die nächste siebenjährige Periode einigen, und viele Regierungen haben ihre Vorarbeiten noch nicht abgeschlossen. Im Vergleich zu anderen Ländern hat Österreich eine sehr leistungsfähige Ver- waltung. Wichtige Teile des GAP-Strategie-plans liegen bereits fertig auf dem Tisch. Darin werden Ziele von höchster Priorität definiert. Gleich an erster Stelle steht die „Unterstützung landwirtschaftlicher Ein-kommen“ und an zweiter der „Beitrag zum Einkommensausgleich in Gebieten mit natur-bedingten Benachteiligungen“. Das bedeutet: Die Direktzahlungen bleiben wichtig. Einen hohen Stellenwert nimmt der Kampf ge-gen den Klimawandel ein. Dazu werden gleich mehrere Ziele definiert, etwa die „Verringerung der Treibhausgas-Emissionen in der landwirt-schaftlichen Produktion und im ländlichen Raum“, die „Erhöhung der Widerstandsfähig-keit und Anpassung an den Klimawandel“ und die „Optimierung land- und forstwirtschaftli-cher Kohlenstoffsenken“, das bedeutet natür-liche Reservoire, die Kohlenstoff aufnehmen und speichern können.Können Sie uns einige Beispiele nennen, welche konkreten Maßnahmen sich hinter diesen Überschriften verbergen?Es gibt viele Möglichkeiten, etwa die Förde-rung von Precision Farming zum sparsamen Ressourceneinsatz; Regeln für einen mo-dernen Stallbau, zur Abdeckung von Gülle

Agrarjahr 2021

„Die Direktzahlungen bleiben wichtig“

Agrarökonom DI Dr. Franz Sinabell vom Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) im Interview über die Zukunft der EU-Förderungen, Österreichs Agrarstrategie und die Folgen von Covid-19 und Brexit.

DR. FRANZ SINABELL,

WIFO

„Landwirte werden auch in Zukunft

für ihre Leistungen entlohnt werden.“

6 1-2/2021

Land & Wirtschaft

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HOHE PRIORITÄT. Der heimische GAP-Strategieplan sieht einen „Beitrag zum Einkommensaus-gleich in Gebieten mit naturbedingten Benachteiligungen“ als besonders wichtig an.

oder zum reduzierten Einsatz von Harnstoff; Maßnahmen zum Aufbau von Humus und zum Schutz vor Bodenerosion; oder geziel-te und sparsame Bewässerung. Es ist auch wichtig, dass landwirtschaftliche Pionie-re ihr innovatives Know-how weitergeben. Der GAP-Strategieplan betrifft jeden einzel-nen Landwirt. Ich kann daher nur jedem emp-fehlen, die Bedarfsanalyse durchzulesen und an der Konsultation teilzunehmen (siehe Mittelspalte).Bis Pfingsten 2021 will sich die EU auf einen Ge-samtkompromiss zur GAP-Reform einigen. Disku-tiert wird unter anderem die Senkung der Basisprä-mie von 175 auf 140 – 155 € pro Hektar. Was kommt da auf die Landwirte zu?Zuerst einmal war es heuer auch für Exper-ten eine große Überraschung, dass die Mit-tel für die Landwirtschaft auf EU-Ebene nicht gekürzt wurden. Man hatte mit einem Minus von bis zu 25 % gerechnet. Die Basisprämie ist nur ein Instrument, um die landwirtschaftli-chen Einkommen zu erhöhen. Dieses Ziel lässt sich auch erreichen, indem Landwirte etwa ihre Produkte verbessern und höhere Preise erzie-len können. Österreich wird das EU-Programm umsetzen, seinen erweiterten Handlungsspiel-raum aber auch nutzen, um Einkommensver-luste zu verhindern. Sollte die Basis- oder die Betriebsprämie tatsächlich sinken, wird man die GAP-Instrumente entsprechend einsetzen. Die Einkommen der Landwirte sind den Ent-scheidungsträgern nicht gleichgültig. Die Zu-sammensetzung der öffentlichen Gelder und die Beträge werden sich ändern, aber die Land-wirte werden auch in Zukunft für ihre Leistun-gen entlohnt werden.Die EU und Großbritannien haben sich im letzten Moment doch noch auf einen geregelten Brexit ver-

ständigt. Wie wird sich der Austritt der Briten auf die Landwirtschaft auswirken?Der Brexit bedeutet auf jeden Fall einen ge-nerellen Einkommens- und Wohlstandsver-lust, der sich auch auf den Absatz von agrari-schen Gütern auswirken wird. Da der Austritt Großbritanniens nun aber durch ein Abkom-men geregelt wird, sollten die Marktstörungen verkraftbar bleiben und nur wenige Be-triebe hart treffen. Ein ungeregelter Brexit hätte hingegen sehr schwerwiegende Folgen gehabt. Durch mögliche Freihandelsabkom-men der Briten mit den USA, Kanada und Australien wäre der EU ein immens wichti-ger Absatzmarkt weggebrochen. Die Briten ha-ben zuletzt Agrargüter im Wert von 42 Mrd. € aus der EU importiert, direkt aus Österreich waren es 289 Mio. €. Dieser Wert enthält aber noch nicht jene Güter, die etwa zuerst nach Deutschland und Italien geliefert, dort vere-delt und dann erst nach Großbritannien ex-portiert werden. Der Schaden wäre jedenfalls enorm gewesen. Die EU versucht vorbeu-gend, Freihandelsabkommen zu schließen und Ersatzmärkte zu eröffnen. Das wird von vie-len Österreichern und auch von Teilen der Bundesregierung leider sehr kritisch gesehen. Es herrscht zu wenig Verständnis dafür, dass wir neue Märkte brauchen.Auf welche Trends müssen sich die Landwirte im neuen Jahr noch einstellen?Unternehmen im Lebensmittelhandel fan-gen damit an, Produkte in Hinblick auf ihre Klimafreundlichkeit zu zertifizieren. Das er-öffnet einerseits neue Chancen, kann für die Landwirte aber auch zu einer Bedrohung wer-den, falls ihnen strenge Auflagen aufgebürdet werden, die ihre Position schwächen. Das Gespräch führte Stefan Galoppi

GAP-STRATEGIE.Österreichs GAP-Strategieplan ist auf der Web-seite bmnt.gv.at/zukunft-gap im Downloadbereich unter Bedarfsana-lyse zu finden. Die im Interview angesprochene Prioritätenliste finden Sie auf Seite 68.

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Wahl zur besten Versicherung des JahresDas Fachmagazin „Börsianer“ wählte die Hagelversicherung zur besten Versicherung 2020. Führend ist das Unternehmen in dem Ranking als Spezialversicherer und in punkto Nachhaltigkeit.

DIE BEWERTUNG von Versicherun-gen durch den „Börsianer“ ist für die Hagelversicherung höchst erfreulich ausgefallen, so Dominik Hojas, Her-ausgeber des Fachmagazins: „Die Ös-terreichische Hagelversicherung wur-de nach objektiven Kriterien erneut als beste Versicherung, beste Spezial-versicherung und nachhaltigste Ver-sicherung Österreichs ausgezeichnet. Ich gratuliere dem Team um Vor-standsvorsitzenden Kurt Weinberger zu dieser herausragenden Leistung in dieser herausfordernden Zeit.“„Nachhaltiges Wachstum mit nied-rigen Kosten anstatt kurzfristige Ge-winnmaximierung haben bei der Ös-terreichischen Hagelversicherung höchste Priorität. Das gilt für Öster-reich und für die Niederlassungen in 5 osteuropäischen Ländern. Umso er-freulicher ist daher die Auszeichnung zum 'Besten Versicherer', da gerade hier der Wettbewerb mit den großen, klassischen Versicherungsgesellschaf-ten nahezu übermächtig erscheint“, freut sich Kurt Weinberger, Vorstands-vorsitzender der Österreichischen Ha-gelversicherung.

BESTE SPEZIALVERSICHERUNG„Mit der umfassendsten Produktpa-lette und der modernsten Schadens- erhebung Europas bietet die Österrei-chische Hagelversicherung den Land-wirtinnen und Landwirten in 6 Märk-ten ein innovatives und ganzheitliches Risikomanagementtool an. Das beein-druckte auch die Jury in der Wahl zum 'Besten Spezialversicherer'“, streicht Weinberger hervor.

NACHHALTIGSTE VERSICHERUNG„Wir scheuen uns auch nicht davor, unsere gesellschaftspolitische Verant-wortung bei der Nachhaltigkeit konse-quent zu vertreten. Konkret engagie-ren wir uns seit Jahren für den Kauf heimischer Lebensmittel und für eine Reduktion des Flächenverbrauchs in Österreich. Wir brauchen unsere Ag-rarflächen. Ansonsten sind die heimi-sche Lebensmittelversorgung und tau-sende Arbeitsplätze in der agrarischen Wertschöpfungskette in Gefahr. Wo-hin eine Abhängigkeit führt, hat uns auch die Coronakrise gezeigt, wenn Flughäfen und Grenzen geschlossen sind“, so Weinberger.

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SCHADEN. Sachverständige der Österreichischen Hagelversicherung beim Erheben.

Im Bundesgesetzblatt vom 11.12.2020 wurden die Änderun-gen der land- und forstwirtschaft-lichen Pauschalierungsverordnung veröffentlicht, die zum Großteil rückwirkend für das Jahr 2020 be-reits anzuwenden sind. Der Ge-winn ist unverändert mittels ei-nes Durchschnittssatzes von 42 % des maßgebenden Einheitswer-tes (EHW) zu ermitteln, wobei der maßgebende EHW des luf-Betrie-bes 75.000 € (selbstbewirtschafte-te Fläche) nicht übersteigen darf. Konnte bisher der Gewinn für forstwirtschaftliche Flächen bis zu einem EHW von 11.000 € pauschal ermittelt werden, so erhöht sich diese EHW-Grenze auf 15.000 €. Liegt der forstwirtschaftliche EHW über 15.000 € und sind damit die Einnahmen aufzuzeichnen, dann kann bei Waldnutzungen infolge höherer Gewalt (§ 37 Abs.6 EStG 88) ein Zuschlag zu den pauscha-len Betriebsausgaben gemäß VO von 20 % gemacht werden. Die Grenze für den luf-Nebener-werb im Sinne der Unterordnung wurde von bisher 33.000 € p.a. auf 40.000 € p.a. (einschließlich Um-satzsteuer) angehoben. Neu wurde in der Verordnung ein-gefügt, dass für einen landwirt-schaftlichen Tierhaltungsbetrieb, der das Futter vom Abnehmer der Tiere zur Verfügung gestellt erhält (insbesondere Lohnmast), für die Ermittlung des relevanten Um-satzes der Wert des zur Verfügung gestellten Futters hinzurechnen ist (Umsatzgrenze 400.000 € net-to p.a.). Diese Bestimmung ist mit der Veranlagung des Jahres 2021 erstmalig anzuwenden.

STEUERTIPP

ÄNDERUNG DER PAUSCHALIERUNGS-

VERORDNUNG

Günter Kraus, SteuerberaterLBG – OÖ Stb-GmbH, Linzwww.lbg.at

8 1-2/2021

Land & Wirtschaft

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DIE AGRARCOMMANDER GMBH hat mit Johannes Steiner und Han-nes Schauer ein neues Führungsduo. Ziel der neuen Geschäftsführung ist es, das höchst erfolgreiche Kernpro-dukt des Unternehmens – ein digitales Betriebsführungsprogramm für die heimische Landwirtschaft – nachhal-tig abzusichern und auszubauen. Im Fokus stehen dabei die weitere Opti-mierung im Bereich der Dokumenta-tion und des Datenaustausches.Das Unternehmen AgrarCommander und die namensgleiche Software wur-den von den ehemaligen Geschäfts-führern Erich Tanzer und Barbara Reutter in den vergangenen Jahren erfolgreich aufgebaut. Dabei entwi-ckelte sich die Software AgrarCom-mander zu einem der führenden di-gitalen Betriebsführungsprogramme für Landwirte. Mit dem überraschen-den Ableben von Erich Tanzer, der die Geschäftsführung innehatte , entstand Mitte des Jahres auf der Ebene der Ge-schäftsführung eine Lücke, die nun geschlossen wird.

Johannes Steiner (47) begann seine berufliche Laufbahn im Lagerhaus Absdorf-Ziersdorf. Er absolvierte an der Fachhochschule Mittweida das Bachelorstudium Business Manage-ment. Zuletzt war er im Management der Lagerhaus e-Service GmbH und dabei maßgeblich am Aufbau des La-gerhaus-Onlineshops beteiligt.Hannes Schauer (27) studierte an der Wirtschaftsuniversität Wien, wo er das Bachelorstudium der Betriebs-wirtschaftslehre abschloss. Er verfügt über Erfahrung in der Landtechnik-branche und war zuletzt in der Agro Innovation Lab GmbH als Innovati-onsmanager tätig.

WEBINARE ZEIGEN NUTZUNGSMÖGLICHKEITEN Interessierten Landwirten sowie be-stehenden Nutzern bietet AgrarCom-mander seit kurzem Webinare. Diese geben Einblick in die Software und erläutern die wichtigsten Nutzungs-möglichkeiten. Informationen unter www.agrarcommander.at

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NEUE GESCHÄFTSLEITUNG. Johannes Steiner (li.) und Hannes Schauer (re.) führen die AgrarCommander GmbH.

AgrarCommander mit neuer DoppelspitzeJohannes Steiner und Hannes Schauer übernehmen die Geschäftsführung des IT-Unternehmens, das mit einem digitalen Betriebsmanagement- system für Landwirte sehr erfolgreich ist. DI Martin Kugler,

Wissenschafts- und Agrarjournalist

Endlich! Endlich gibt es nun Licht am Ende des Tunnels, in dem wir das Jahr 2020 verbracht ha-ben. Die Impfung gegen das Co-rona-Virus wird in den nächsten Monaten die Pandemie höchst-wahrscheinlich beenden. Stellt sich die Frage: Was wird danach sein? Wird die Welt eine ande-re sein? Oder wird alles wieder so sein wie vorher? Aus Umfragen weiß man, dass die Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher erwartet, dass sich unser Alltag in Zukunft an-ders gestalten wird. Daran darf man allerdings vorsichtige Zwei-fel anmelden, denn wir alle wis-sen von uns selbst, dass wir uns nach nichts mehr sehnen, als wie-der ein „normales“ Leben zu füh-ren – ohne Masken, ohne Distanz, mit Reisen und mit viel menschli-cher Nähe. Eines ist jedenfalls ganz sicher: Nach Corona ist in gewisser Wei-se wie vor Corona. Die alten, gro-ßen Probleme, vor denen die Menschheit steht, werden wieder in den Mittelpunkt rücken. Das sind insbesondere die Heraus-forderungen des Klimawandels, des Umweltschutzes, der Digita-lisierung und der alternden Ge-sellschaft. Hier muss uns allen – inklusive der Land- und Forst-wirtschaft – etwas einfallen. Und vielleicht helfen uns dabei ja die Erfahrungen aus der Corona-Zeit. Denn eines hat das vergangene Jahr klar gezeigt: Eine andere Welt ist möglich. Diese sollte frei-lich eine bessere sein.

NACH CORONA IST VOR CORONA

1-2/2021 9

Land & Wirtschaft

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NOCH IM OKTOBER des Vorjahres war man ei-nigermaßen guter Dinge. „Die ersten Außenhan-delszahlen für 2020 stimmen uns optimistisch“, ließ Katharina Koßdorff, Geschäftsführerin des Fachverbandes der Lebensmittelindustrie wis-sen. „Unsere heimischen Exporteure konnten eindrucksvoll zeigen, dass sie auch in der Co-ronakrise mit ihren Produkten rund um den Globus punkten konnten.

2 Monate später war Schluss mit lustig und mit der Zuversicht. „Gastronomie-Lockdown bringt Lebensmittelbranche in Bedrängnis“, hieß es mit einem Mal in den Medien. Nach dem zwei-ten Lockdown war auch bei den erfolgsgewohn-ten Lebensmittelverarbeitern Feuer am Dach. „Viele Betriebe aus der Lebensmittelindustrie sind wirtschaftlich stark von Lebensmittelliefe-rungen in die Gastronomie, Hotellerie und an Eventbetriebe abhängig, dieses Geschäft ist nun bereits das zweite Mal massiv eingebrochen“, sagte Koßdorff Anfang Dezember, als sich ab-zeichnete, dass allen Hoffnungen zum Trotz auch von der Wintersaison nicht viel zu erwar-ten ist. „Jetzt ist bei den Zulieferern Feuer am Dach.“ Die Umsatzausfälle nehmen bedrohliche Ausmaße an, die Betroffenheit sei groß. Allein die Brauereien vermeldeten plötzlich für De-zember ein „Minus von 40 %“.

„RÜCKGRAT DER VOLKSWIRTSCHAFT“Die Sorgen sind durchaus angebracht. Denn die Lebensmittelindustrie ist nicht irgendein In-dustriezweig in diesem Land. Sie ist einer der stärksten. Das formuliert auch Agrana-Chef Jo-hann Marihart, Obmann der Lebensmittelin-dustrie, immer wieder. „Die Lebensmittelin-dustrie gehört zum Rückgrat der heimischen Volkswirtschaft.“Die Zahlen belegen das. Die heimische Nah-rungs- und Genussmittelindustrie umfasst 33 Branchen und rund 200 Unternehmen mit 27.000 Beschäftigten. Mit einem totalen Wert-schöpfungsanteil von 3 % am Bruttoinlandspro-dukt und einem noch höheren Beschäftigungs-anteil von 3,5 % zählt die Lebensmittelindustrie zu den bedeutendsten Sektoren der heimischen Wirtschaft. Zur gesamten Wertschöpfung der Industrie tra-gen Red Bull, Rauch, Vivatis, Ölz und Co. gut

Lebensmittelindustrie

Erfolgreiche Riesen

Die heimische Lebensmittelindustrie ist ein starker Partner der Bauern. Auch wenn manchmal die Funken fliegen.

Österreichs Lebensmittelwirtschaft besteht nicht nur aus der Lebensmittel- industrie. Dazu gehören auch 600 Betriebe aus dem Lebensmittelgewerbe. Sie produzierten mit fast 37.000 Beschäftigen jährlich Waren im Wert von rund 6,6 Mrd. €. Zusammen mit den rund 9 Mrd. € der Lebensmittelindustrie sind das insgesamt rund 15,6 Mrd. €, die Jahr für Jahr an Produktionswert erwirtschaftet werden. Insgesamt sind neben den mehr als 400.000 Beschäftigen auf den Bauern-höfen in Österreich gut 64.000 Menschen mit der Erzeugung von Lebens-mitteln beschäftigt. Hier ein schneller Überblick über die wichtigsten Branchen:Molkereien: Die 84 Milchverarbeitungsbetriebe erzielen mit zusammen 5.000 Mitarbeitern mit der Verarbeitung von 3,1 Mio. t Milch einen Umsatz von 2,85 Mrd. €.Fleischwirtschaft: Die rund 870 Unternehmen dieser Branche beschäftigen 18.000 Mitarbeiter und erzielen einen Umsatz von zusammen 4,56 Mrd. €.Mühlenwirtschaft: Die insgesamt 92 heimischen Mühlen vermahlen jährlich rund 855.000 t Brotgetreide.Bäckergewerbe: Gut 1.400 Bäcker mit 20.000 Mitarbeitern sichern Öster-reichs Grundversorgung mit Brot und erzielen einen Umsatz von 1,7 Mrd. €.Frucht- und Stärkeindustrie: Als eines der größten börsennotierten Indus-trieunternehmen Österreichs spielt Agrana mit der Erzeugung von Zucker und Stärke sowie der Verarbeitung von Früchten mit insgesamt 9.300 Mit-arbeitern an 79 Produktionsstandorten weltweit sowie einem Umsatz von 2,5 Mrd. € in einer eigenen Liga.

ÖSTERREICHS LEBENSMITTELWIRTSCHAFT

WISSENSWERTES

HOHES NIVEAUJährlich werden fast 30.000 amtli-che Proben in der heimischen Le-bensmittelindus-trie gezogen: Be-anstandet werden maximal 0,5 %.

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Titelgeschichte

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10 % bei und sie gehört damit zu den Top 5 der österreichischen Industrie.

MITTELSTÄNDISCH GEPRÄGTDie meisten Betriebe sind mittelständische Unternehmen mit weniger als 250 Mitarbeiter- innen und Mitarbeitern. Unter dem Dach des Fachverbands der Lebensmittelindustrie sind über 30 Branchen vereint. Zu den umsatzstärks-ten zählen die Süßwarenindustrie, die Geträn-keindustrie, die Fleischwarenindustrie und die Fruchtsaftindustrie. Das Produktionsvolumen der Branche liegt knapp über 9 Mrd. €. Rund 7,6 Mrd. € davon werden im Export in mehr als 180 Länder weltweit gemacht. „Mit über 60 % Exportanteil zählen Lebensmittel und Geträn-ke sowie Futtermittel ‚Made in Austria‘ zu den Exportschlagern“, pflegt Marihart regelmäßig

für Erstaunen zu sorgen. „Unsere Unternehmen sorgen dafür, dass nicht nur die Menschen in Österreich täglich aus einem vielfältigen Pro-duktangebot an sicheren Lebensmitteln höchs-ter Qualität in ausreichender Menge wählen können.“ Gerade in der Coronakrise habe man einmal mehr bewiesen, dass die Unternehmen der Lebensmittelindustrie nicht nur in Normal-zeiten die Lebensmittelversorgung in unserem Land gewährleisten und ein verlässlicher Part-ner seien. Die heimische Lebensmittelindustrie arbei-tet auf hohem Niveau. Bei jährlich fast 30.000 amtlichen Proben – zusätzlich zu den Millio-nen betriebsinternen Proben in der Produkti-on – liegen die Beanstandungen wegen Gesund-heitsschädlichkeit regelmäßig bei nicht mehr als 0,5 %.

FLEISCH- WIRTSCHAFT. Rund 870 Unter-nehmen mit etwa 18.000 Mitarbeiter- innen und Mitarbei-tern sind rund um Fleisch und Wurst in Österreich tätig.

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Der frühe Landwirt fängt …

Herausgeber: RWA Raiffeisen Ware Austria AG Abteilung Technik – Ersatzteile/Werkstätten/Reifen. *Aktionen in teilnehmenden Lagerhäusern gültig von 01.01. bis 20.02.2021 bzw. solange der Vorrat reicht. Alle Preise in Euro, inkl. aller Steuern und Abgaben. Preise und Frühbezugsrabatt sind unverbindlich empfohlen. Details zu Ihrem individuellen Frühbezugsrabatt erhalten Sie in Ihrem Lagerhaus. Preise sind Abholpreise. Verbilligungen in % sind kaufmännisch gerundet. Irrtümer, Satz- und Druckfehler vorbehalten. Verwendete Fotos sind teilweise Symbolfotos. Bitte um Verständnis, dass nicht immer alle beworbenen Produkte in allen Verkaufsstellen sofort vorrätig sein können. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die unter www.lagerhaus.at abgerufen und auf Verlangen unentgeltlich übermittelt werden können. Alle angebotenen Reifen exkl. Felgen, Montage und Wuchten.

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Gern sieht sich die Lebensmittelindustrie als „Wertschöpfungs-Champion“. Jeder durch die Lebensmittelindustrie erwirtschaftete Euro löse zusätzlich 1,23 € an Wertschöpfung in anderen Branchen aus, hat man errechnet; und jeder neue Arbeitsplatz, den man schaffe, schaffe 2 weite-re Jobs.

KONFLIKTZONEN MIT DEN BAUERNFür die heimische Landwirtschaft ist die Lebens-mittelindustrie ein wichtiger Partner. Auf bei-den Seiten ist man sich der Verantwortung be-wusst, die damit einhergeht. Friktionsfrei ist das Verhältnis freilich nicht immer. Immer wieder gibt es Themen, bei denen die Funken mitun-ter heftig sprühen. Wenn sich aber beide Seiten Vorteile versprechen, hat man keine Scheu, auch gemeinsam auf die Barrikaden zu gehen.Eine der großen Kampfzonen ist seit Jahren die Herkunftskennzeichnung, die sich die Land-wirtschaft als größten Wunsch und eine der wichtigsten politischen Forderungen auf die Fahnen geheftet hat. Mit Haken und Ösen ver-sucht man seit Jahren, alle Veränderungen ein-zubremsen und wenn möglich zu verhindern, zumal wenn die Einschränkungen es mit sich bringen könnten, die Wettbewerbsfähigkeit zu beeinträchtigen.Erst im vergangenen Sommer lieferte man sich mit der Landwirtschaft heftige Scharmützel, als im Nationalrat die Herkunftskennzeichnung für die Primärzutaten Milch, Fleisch und Eier be-schlossen wurde. Vor allem ein nationaler Al-

leingang ist es, den man besonders scheut, weil man nicht nur unnötige zusätzliche Bürokra-tie befürchtet, sondern auch handfeste Wettbe-werbsnachteile.Für Änderungen im Einklang mit allen EU-Län-dern zeigt man sich durchaus offen, alles an-dere aber bedeute nur einen „zusätzlichen Auf-wand an Kosten und Administration und eine Benachteiligung gegenüber ausländischen Kon-kurrenten“. Und immer wieder führt man ein Argument ins Treffen, das die heimische Land-wirtschaft gar nicht gerne hört. „Österreich hat sich noch nie 365 Tage im Jahr selbst versorgt und wird es auch nie tun“, sagt Koßdorff und lässt dabei unausgesprochen die Frage mit-schwingen: „Was dann?“

ZANKAPFEL REGIONALITÄTWenig Freude hat die Lebensmittelindustrie auch mit der „Regionalitätsdebatte“ und den „Renationalisierungstendenzen“, wie man dort die Bemühungen der Landwirtschaft nicht nur in Österreich, sondern in vielen anderen Län-dern auch nennt, Produkte von den eigenen Hö-fen im eigenen Land bevorzugt unterzubringen. Man macht darauf aufmerksam, dass, wie der „Kurier“ schrieb, „zwei von drei Lebensmitteln ‚Made in Austria‘ in den Export gehen“ und allen voran der EU-Binnenmarkt 70 % der exportierten Lebensmittel abnimmt. Debatten um Herkunftskennzeichnungen, Straf-zölle für importierte Waren bis hin zum Streit um den Einsatz diverser Schädlingsbekämp-fungsmittel bereiten da Sorgen. „Wenn in Ös-terreich ein CO2-Zoll für Rindfleisch aus Mer-cosur-Ländern gefordert wird, ist das einseitig und nicht bis zum Ende gedacht“, heißt es im „Kurier“: „Österreich exportiert nämlich zwei Mal mehr Rindfleisch, als es importiert.“ Wür-den auch die Exportmärkte Österreichs solche Strafzölle verhängen, wäre der Aufschrei im In-land groß. In der aktuellen Regionalitätsdebatte werde oft so getan, als wäre alles, was aus dem Ausland kommt, schlecht. Aber völlig ausgeblen-det werde dabei, dass sich Österreich in vielen Bereichen gar nicht selbst versorgen könnte.

GEMEINSAME INTERESSENAber man kann freilich auch anders miteinan-der. Seite an Seite mit der Landwirtschaft wieder-um kämpft man gegen die von der EU geplanten Werbeverbote für Süßwaren, Getränke, Wurst, Schnitzel und Fischstäbchen: „Völlig absurd“ schimpft das die Lebensmittel-Industrie-Che-fin Koßdorff, „Vollkommen überzogen“, sagt Bauernbundpräsident Georg Strasser.Zumindest in diesem Punkt ist man sich einig.

HEIMISCHE SPITZENREITERDie Top Ten der österreichischen Lebensmittel- industrie sind:• Red Bull

6,0 Mrd. ۥ Agrana

2,5 Mrd. € • Rauch Fruchtsäfte

1,0 Mrd. ۥ Berglandmilch

910 Mio. ۥ Braununion

756 Mio. ۥ Marcher-Gruppe

550 Mio. ۥ Coca Cola Austria

385 Mio. €• Nestle Österreich

357 Mio. €• NÖM AG

344 Mio. ۥ Mars Austria

344 Mio. €Quelle: trend, statista.at

GETRÄNKE. Heimische Säfte und Limonaden, aber auch Bier sind wegen ihrer hohen Qualität international gefragt.

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PFLANZENSCHUTZMITTEL und Treibstoffe, Reinigungsmittel, Lithium-Batterien und Flie-genspray – sie und viele weitere landwirtschaft-liche Betriebsmittel sind Gefahrgut, wenn sie auf der Straße befördert werden. Die umfang-reichen Vorschriften, denen sie dabei unterlie-gen, mögen auf den ersten Blick über-zogen erscheinen, dienen aber sowohl der eigenen Sicherheit als auch der Sicherheit ande-rer sowie dem Schutz der Umwelt.Für den Transport von Gefahrgütern gibt es nun einige wichti-ge Änderungen. Es wurden 2 neue Ver-ordnungen erlassen: • die Gefahrgutbe-

förderungsverord-nung geringe Menge (GGBV-gM) und

• die Gefahrgutbeför-derungsverordnung land- oder forstwirt-schaftliche Zugmaschinen (GGBV-lof ).

GERINGE MENGENDie Gefahrgutbeförderungsverordnung geringe Mengen bietet eine Reihe von Erleich-terungen für die Beförderung von geringen Mengen an Gefahrgütern von der Bezugsstel-le zur Betriebsstätte. Sie ist österreichweit gül-tig und kann von allen Unternehmen, nicht nur vom Landwirt, in Anspruch genommen werden. Mit dieser Verordnung kann ein großer Teil der Gefahrguttransporte abgedeckt werden, sofern folgende Voraussetzungen erfüllt werden:

• Es dürfen keine explosiven, ansteckungsge-fährlichen, radioaktiven oder besonders ge-fährlichen Gefahrgüter transportiert werden.

• Der Transport muss innerhalb eines Um- kreises von 100 km Luftlinie vom Ausgangs-ort erfolgen.

• Die maximale Menge je Beförderungs-einheit darf 333 kg bzw. Liter nicht

überschreiten.• Die Beförderung darf nicht

durch Dritte gegen Entgelt erfolgen.

• Gefährliche Güter sind gemäß den Be-s t immungen des ADRs zu kennzeich-nen und zu verpacken (Baumusterprüfcode, UN-Nummer und Gefahrzettel).

• Handelt es sich um nicht ADR-konforme

Verpackungen, da nur Einzelgebinde benötigt

werden, so dürfen diese in der gelben Transportbox be-

fördert werden. Diese war bereits in den letzten Jahren im Lagerhaus ver-

fügbar und ist dort weiterhin erhältlich.• Verpackungen und Gegenstände müssen so in die Kiste eingesetzt werden, dass unter normalen Beförderungsbedingungen keine Beschädigungen auftreten können.• In der Kiste dürfen nicht mehr als 30 kg

oder Liter an gefährlichen Gütern befördert werden.

• Es ist auf Ladungssicherung zu achten, unab-hängig davon, ob mit Kiste oder ohne Kiste transportiert wird.

Neue Verordnungen

Erleichterungen beim Gefahrgut-Transport2 neue Verordnungen machen den Umgang mit Gefahrgütern für Landwirte und Unternehmen

einfacher – solange sie sich genau an die Bestimmungen halten. Die Voraussetzungen für die entsprechenden Beförderungsarten hier in einer kurzen Zusammenfassung.

TRANSPORTBOX. Die gelbe Box ist seit Jahren unverzichtbar für den Transport von Gefahrgütern. Erhältlich ist der Behälter selbstver-ständlich auch im Lagerhaus.

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Land & Wirtschaft

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Zul.Nr. (Ö): 3249. Pfl anzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen. Bitte

beachten Sie die Warnhinweise und -symbole in der Gebrauchsanleitung.

• Witterungsempfindliche Versandstücke müssen witterungsgeschützt verladen werden.

• Bei Ladungsarbeiten ist das Rauchen in den Fahrzeugen oder in deren Nähe untersagt.

• Gase in Flaschen sind in offenen oder belüf-teten Fahrzeugen zu befördern.

• Die Dokumente (Lieferschein oder Rechnung) der Abgabestelle sind mitzuführen, die deren Namen und Adresse sowie die Handelsnamen der gefährlichen Güter anführen. Zusätzlich sind noch folgende Angaben erforderlich: UN-Nummer, Verpackungsgruppe sowie die Gesamtmenge jedes gefährlichen Gutes mit unterschiedlichen Handelsnamen, unter-schiedlicher UN-Nummer oder unterschiedli-cher Verpackungsgruppe (als Volumen, Brutto- oder Nettomasse).

AGRARISCHE ZUGMASCHINENVon den Bestimmungen des Gefahrgutbeför-derungsgesetzes und des ADRs ausgenommen ist die Beförderung mittels land- oder forst-wirtschaftlicher Zugmaschinen mit oder ohne Anhänger, sofern im Zulassungsschein unter „Verwendungsbestimmung“ die Ziffer 10 ein-getragen ist. Auch hier müssen bestimmte Voraussetzungen eingehalten werden:• Die Höchstgeschwindigkeit beim Transport

von gefährlichen Gütern mittels land- und forstwirtschaftlichen Zugmaschinen darf 40 km/h nicht überschreiten.

• Die gefährlichen Güter müssen zur Verwen-dung im Rahmen eines land- und forstwirt-schaftlichen Betriebes bestimmt sein.

• Der Transport muss innerhalb eines Um- kreises von 100 km Luftlinie vom Ausgangs-ort erfolgen.

• Das Gefahrgut darf nicht in Tanks transpor-tiert werden.

Das Österreichische Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung (ÖKL) hat unter anderem mit der Unterstützung der Raiffeisen Umwelt- gesellschaft m.b.H. (RUG) die Broschüre „Gefahrguttransport in der Landwirtschaft“ überarbeitet und neu herausgegeben. Mit dem Merkblatt sollen das Verständnis für die komplexe Materie verbessert sowie die Einhaltung der gesetzlichen Auflagen in der Praxis erleichtert werden.24 Seiten, alle relevanten Infos, leicht nachvollziehbar mit vielen Beispielen, Kopiervorlage eines Beförderungspapiers; Preis: 10 €Bestellungen: [email protected] und 01/5051891. Das Merkblatt kann auch im Webshop auf der Homepage des ÖKL (oekl.at) unter dem Menüpunkt „Publikationen – ÖKL-Merkblätter“ bestellt werden.

ÖKL MERKBLATT ZUM GEFAHRGUTTRANSPORT

WISSENSWERTES

WAS LEISTET DIE RUG?Die Raiffeisen Umweltgesellschaft m.b.H. wurde 1989 gegründet. Ihre Tätigkeitsschwer-punkte liegen in Expertise und Beratung in fol-genden Gebieten:• Abfallwirtschaft,• Gefahrgut-

transport, • Stoff- und sicher-

heitsrelevante Vorschriften und

• Umsetzung des Energieeffizienz-gesetzes (EEFFG).

RUG im Internet: www.rug-ingeni-eurbuero.at

• Versandstücke mit einem Fassungsraum von mehr als 450 l (z.B. IBC) sind vom Ge-fahrguttransport nicht ausgenommen. Diese müssen laut den Gefahrgutvorschriften über-prüft und die Gefahrgutkennzeichnung muss korrekt am Versandstück angebracht sein.

• Es müssen Maßnahmen getroffen werden, die unter normalen Bedingungen ein Freiwerden der gefährlichen Güter verhindern.

• Die Güter müssen korrekt gesichert sein.• Der Beförderer muss unterwiesen sein.• Der Sorgfaltspflicht ist nachzukommen.

GELDSTRAFEN VERMEIDENWerden die Bestimmungen der beiden Ge-fahrgutbeförderungsverordnungen nicht eingehalten, erfolgt ein Transport nach den ADR-Vorschriften. Das kann bei nicht korrek-ter Anwendung zu empfindlichen Geldstrafen führen. Darüber hinaus können derartige Ver-stöße dem Ansehen der Landwirtschaft scha-den und eine Verschärfung der Kontrollen wie auch der Vorschriften bewirken.

DI Dieter Schnabl, RUG

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Land & Wirtschaft

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DIE BAUWIRTSCHAFT und da vor allem der Holzbau erwartet weiterhin einen äußerst po-sitiven Geschäftsverlauf. Die Sägewerke erwarten einen gefestigten Schnittholzmarkt mit dement-sprechender Nachfrage nach Rundholz. Momen-tan ist die Bevorratung je nach Verfügbarkeit von Importmengen unterschiedlich, mit einem deutlichen Nord-Süd-Gefälle. Dazu passend ha-ben die Preise nochmals leicht angezogen. Weißkiefer kann bei steigendem Preisniveau mengenmäßig wieder gut vermarktet werden. Weiterhin rege nachgefragt ist die Lärche bei anhaltend hohen Preisen.

INDUSTRIEHOLZ: NIEDRIGES PREISNIVEAUWeiterhin große Waldlager von Nadelindustrie-holz gibt es vor allem in den Schadgebieten in Niederösterreich. Durch den hohen Anfall an Sä-genebenprodukten und Altholz ist die Industrie nach wie vor sehr gut bevorratet, die Zufuhr ist kontingentiert. Für das erste Quartal befinden sich die Preise auf anhaltend niedrigem Niveau.

Laubindustrieholz wird weiterhin zaghaft übernommen, die Preise – vor allem bei Plattensortimenten – geraten teilweise weiter unter Druck.

EICHE: NACHFRAGE HÄLT PREISE HOCHUnterschiedlich gestaltet sich der Markt für sä-gefähiges Laubholz. Die Eiche bleibt bei stabil hohem Preisniveau sehr rege nachgefragt. Die Vermarktung von Rotbuche gestaltet sich nicht ganz so leicht, trotzdem kann man zu Beginn des Jahres noch alle Sortimente vermarkten. Die Nachfrage nach Esche und Ahorn ist teilweise gestiegen, dementsprechend fest gestalten sich die Preise.

ENERGIEHOLZ: HOFFEN AUF NEUE GESETZEWie erwartet, gibt es am Markt für Energieholz weiterhin kaum Bewegung. Bis neue Gesetze im Frühjahr 2021 für erneuerbare Energieformen kommen, wird das nicht kostendeckende Preis-niveau auch so bleiben.

KOMPETENTER PARTNER.Sie haben spezielle Fragen zum Holzmarkt? Die Holzein- käufer der Lagerhäuser helfen gerne weiter.

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FICHTE. Nadelsägerundholz ist in der Bauwirtschaft nach wie vor gefragt.

Unterschiedlich präsentiert sich der Holzmarkt: Während der globale Schnittholzmarkt die Preise für Nadelsä-gerundholz antreibt, belastet Schadholz nach wie vor die Preise für Industrieholz. Ein Überblick.

Frisches Nadelsägerundholz gefragt

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Märkte

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unterbrochen wurde, blicken wir in diesem Jahr auf eine vergleichsweise lange Mais-Kampagne in Österreich zurück. Die Ernte lief im Vergleich zu den Vorjahren um rund 2 Wochen später an und dauerte bis Ende November und teilweise darüber hinaus an.

SCHWACHE ERNTE AM SCHWARZEN MEER Die Preise für Körnermais an der Wiener Börse lagen am Beginn der Ernte-Saison mit 140 €/t noch unter dem Vorjahreswert (144 €/t) und blie-ben bis Mitte Oktober mit leichten Verände-rungen stabil. Ausgehend von einer sehr schwachen Ernte in der Schwarzmeerregion (Rumänien, Bulgarien, Ukraine) – aufgrund einer anhaltenden Dür-re in dieser Region im Sommer dieses Jahres – stiegen die Prämien für Körnermais in den Schwarzmeerhäfen an. Die höhere Nachfrage aus dieser Region ließ in der Folge auch die Kurse an der Wiener Börse ansteigen.

PREISE SINKEN IM DEZEMBER WIEDERMittlerweile hat sich die Situation in der Schwarzmeerregion jedoch wieder beruhigt und die Prämien an den Schwarzmeerhäfen sind wieder zurückgegangen. In der Folge sind auch die Notierungen an der Wiener Börse seit An-fang Dezember wieder rückläufig.

Rekordertrag bei KörnermaisIdeale Bedingungen für Körnermais brachten 2020 in Österreich historische Höchsterträge. Nach Preisan- stiegen (schwache Ernte in der Schwarzmeerregion) sind die Notierungen seit Dezember wieder rückläufig.

DIE ÖSTERREICHISCHEN LANDWIRTE können im Jahr 2020 auf eine ertragsmäßig zufriedenstel-lende Maisernte zurückblicken. Laut den Herbst- erhebungen der AMA lag die österreichische Körnermaisernte bei etwa 2,2 Mio. t. Dank der nahezu idealen Bedingungen im Frühjahr und Sommer dieses Jahres wurden im Durchschnitt 11,65 t/ha Körnermais in Österreich geerntet. Im Vorjahr lag der Körnermaisertrag in Öster-reich bei 10,67 t/ha, somit stieg der Ertrag um 0,98 t/ha oder 9,2 %. Zuwächse konnten in allen für den Mais- anbau wesentlichen Bundesländern (Nieder- österreich, Oberösterreich und die Steiermark; siehe Mittelspalte) erzielt werden. Der bisherige Rekordertrag aus dem Jahr 2016, in dem 11,5 t/ha Körnermais in Österreich geerntet wurden, konnte damit in der diesjährigen Ernte leicht übertroffen werden.

HÖCHSTERTRÄGE AUCH BEI BIO-WARE Auch die Erträge bei Bio-Mais waren in Öster-reich die höchsten seit Beginn der Aufzeichnun-gen der AMA im Jahr 2017. Insgesamt konnten 7,54 t/ha Bio-Mais geerntet werden. Damit konn-te auch in der biologischen Landwirtschaft der Vorjahreswert um 0,6 t/ha oder 9 % übertrof-fen werden. Da die Ernte durch Regenfälle immer wieder

REKORDE AUF LANDESEBENE Der Maisertrag 2020 steigerte sich in Niederösterreich auf 107,5 dt/ha zum Vorjahr (100 dt/ha). Auch Oberöster-reich (120,9 dt/ha) und die Steiermark (131,6 dt/ha) konn-ten zum Vorjahr zulegen. Dadurch wurde in der Stei-ermark der bisher höchste Hektarer-trag aus dem Jahr 2016 (125 dt/ha) und in Oberöster-reich der bisheri-ge Rekord von 2011 (112,8 dt/ha) über-troffen. (Quelle: AMA)

TOPERTRÄGE. Die heimische Körnermaisernte brachte 2020 Rekordmengen.

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DAS WIRTSCHAFTSJAHR 2020/21 begann im Sommer 2020 mit äußerst attraktiven Düngemittelpreisen. Die Prei-se für Kalkammonsalpeter lagen ca. 40 € unter denen des Vorjahres und waren die günstigsten seit Sommer 2009, bei Diammoniumphosphat waren wir sogar, auf US-Dollar-Basis, mit den tiefsten Preisen der letzten 15 Jahre konfrontiert.

STICKSTOFF: KOSTENFAKTOR ENERGIEBei Stickstoffdüngemitteln beeinflussen neben Angebot und Nachfrage vor allem die Energiekosten das Preisni-veau. Die coronabedingte globale Wirtschaftskrise und der Ölkrieg zwischen Russland und Saudi-Arabien führten im April und Mai zu historisch niedrigen Erdgaspreisen wie zuletzt in den 1970er-Jahren. Dies bescherte uns die tiefsten KAS-Preise seit langem und bewirkte bereits in

den Sommermonaten eine enorme Nachfrage. Das Kauf- interesse der Landwirtschaft war deutlich größer als in den letzten Jahren und vor allem der Trend zum Big Bag – direkt auf den Hof geliefert – setzte sich weiter fort. Stark steigende Gaspreise ab Anfang August verteuerten jedoch die Produktionskosten der Industrie und veran-lassten diese zu kontinuierlichen, jedoch moderaten, Preiserhöhungen bis zum Jahresende. Weitere Preisstei-gerungen wurden bereits angekündigt. Da mehr oder weniger 3 Produzenten den österreichischen KAS-Markt dominieren (Borealis/Österreich, Duslo/Slowakei, Nitro-genmüvek/Ungarn) und diese um ihre Marktanteile kämp-fen, sollten diese jedoch nicht allzu groß ausfallen.Die Harnstoffpreise haben Mitte Mai ein Jahrestief durchschritten und sind seither deutlich gestiegen, mehrmalige kurze Preisschwächen wurden regelmäßig

Düngemittel

Günstige Preise nutzen

Die Preise für Düngemittel sind heuer niedrig – wie schon lange nicht. Frühes Einlagern hat sich besonders ausgezahlt. Die attraktiven Preise sollten aber auch genutzt werden,

um die Bodenvorräte zu verbessern. Eine Analyse von DI Andreas Hochgerner, RWA.

BODENVORRÄTE. Die niedrigen Preise vieler Düngemittel bieten eine gute Gelegenheit, schlecht versorgte Böden aufzudüngen. Fo

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Das Düngerjahr 2020/21 beschert uns, obwohl KAS und Phos- phatdüngemittel seit Sommer deutlich gestiegen sind, bei mehr oder weniger allen Produkten sehr günstige Nährstoff-preise. Alle, die bereits sehr früh einen Großteil ihres Düngerbe-darfs gekauft haben, haben richtig entschieden und keinen Feh-ler gemacht. Vor allem Phosphat- und Kalidüngemittel sind so billig wie schon lange nicht mehr. Im Hinblick auf die „Farm to Fork“-Strategie im Rahmen des Green Deals der EU, welche eine drastische Reduktion des Düngemitteleinsatzes bis 2030 vor-sieht, sollten die aktuell attraktiven Preise genutzt werden, um die teilweise regional schlecht versorgten Böden mit Kali und Phosphat wieder aufzudüngen und so in das Kapital Boden und Fruchtbarkeit zu investieren. Zu einem späteren Zeitpunkt wird das – fürchte ich – nicht mehr so leicht möglich sein.

DI Andreas Hochgerner, RWA, Leiter Abteilung Düngemittel

EXPERTENMEINUNG

von großer Nachfrage aus Indien kompensiert. Durch die sehr attraktiven KAS-Preise war Harnstoff im ge-samten zweiten Halbjahr 2020 eigentlich nicht wirklich interessant.

PHOSPHOR: INTERNATIONAL GEFRAGTDer Sommer des Vorjahres bescherte uns historisch tiefe DAP-Preise. Diese bewegten die Lagerhäuser bereits sehr früh, einen Großteil des Frühjahrsbedarfs zu kaufen. In-ternational große Nachfrage führte in den Folgemonaten zu kontinuierlichen Preiserhöhungen. Der ab Mitte Juli schwächer gewordene US-Dollar hat im Euroraum die Preisanstiege etwas gedämpft. Gegen Jahresende waren die Verfügbarkeiten von DAP in Mitteleuropa deutlich eingeschränkt, da ein angekün-digter nicht unerheblicher Importzoll der USA für russi-sche und marokkanische Phosphatdünger ab März 2021 die Industrie veranlasste, bis dahin große Mengen in den amerikanischen Markt zu pumpen.

NPK: PREISERHÖHUNGEN ZU ERWARTEN Da auch die Kalidüngemittel, und hier vor allem das 60er Granulat, so günstig wie schon viele Jahre nicht mehr wa-ren, waren die NPK-Preise zu Einlagerungsbeginn deut-lich unter den Niveaus der letzten Jahre. Die Preisanstiege fielen seitdem sehr moderat aus, da billige Importware bisher keine großen Preiserhöhun-gen zuließ. Je näher wir jedoch zur Frühjahrsanwendung kommen, desto geringer wird der Importdruck, und die-se Tatsache könnte es der heimischen Industrie ermög-lichen, bei entsprechender Nachfrage auch kräftigere Preissteigerungen am Markt durchzusetzen.

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DIE BIO-KÖRNERMAISERNTE 2020 gestaltete sich durch üppige Niederschläge in vielen Re-gionen als schwierig. Standfest, ertragreich und gesund zeigte sich die bewährte Sorte DieSonja® DKC 4717 (Rz 380) und überzeugte auch wieder in der Praxis. Auch die etwas frühreifere Simo-ne® DKC 4162 (Rz 360) zeigte sich in der Praxis von ihrer besten Seite und überbot nicht ein-mal spätreifere Sorten. Mit enormen Ertragsleistungen im frühen Rei-febereich geht heuer erstmalig die Doppelnut-zungssorte LG 31.256 (Rz 280) ins Rennen. Eine schnellere Jugendentwicklung, höhere Erträge und gesunde Pflanzen können mit dem Pflan-zenhilfsstoff Flavonin® erreicht werden. Diese Behandlung wird auf allen im Frühjahr 2021 er-hältlichen Die Saat Bio-Maissorten angewandt. Flavonin® ist selbstverständlich für alle Bio-Be-triebe, auch für „Bio Austria“-Betriebe, zuge-lassen.

SOJA: NEUE SORTEN MIT TOP-ERTRÄGENDie Bio-Sojabohne ist weiterhin am Markt ge-fragt und erzielt sehr gute Erzeugerpreise. ES Director ist die neue Sorte im 00-Reifebereich. Für Gunstlagen steht mit der spätreifen Sor-te Ezra (0) eine Sorte zur Verfügung, die neue Maßstäbe im Ertrag setzt (einzige Sorte, die von der AGES im Kornertrag mit der Höchstnote 9 eingestuft ist – Quelle: AGES BSL 2020). Die bewährten Sorten Lenka (00) und ES Co-mandor (000) eignen sich mit ihrem hellen Na-bel und hohen Proteingehalt ideal für die Spei-sesojaproduktion.

KÖRNERERBSE TIBERIUS NEU AM MARKT Bei den Leguminosen steht neben der bekann-ten Körnererbse Astronaute mit Tiberius eine brandneue Züchtung für den Anbau bereit. Zur Produktion von hofeigenem Eiweißfutter kann die weißblühende, bitterstofffreie Sorte GL Sun-rise eingesetzt werden. Eigens für den österrei-chischen Standort gezüchtet wurde die Kicher- erbse Twist. Sie ist eine weitere interessante Leguminose in der Fruchtfolge.

BREITES SORTIMENT AN SOMMERGETREIDEDurch den verregneten Herbst 2020 und die teils widrigen Anbaubedingungen wird das Ausweichen auf Sommergetreide unumgäng-lich sein. Dafür steht ein sehr breites Sortiment

an Sommergetreide-Sorten zur Verfügung. Mit dem Wechselweizen Lennox (BQ 7) und dem be-grannten Sommerqualitätsweizen Sensas (BQ 8) können auch im Frühjahrsanbau hohe Erträge erzielt werden. Ein hohes Hektoliter-Gewicht, das Grundlage für eine erfolgreiche Speisehaferproduktion ist, kann mit der Bio-Hafersorte Earl erreicht wer-den. Neben Hafer ist auch Durum eine Trend-kultur – Die Saat bietet dafür den gesunden Sommerhartweizen Doridur. Beeindruckende Korn- und Stroherträge liefern im Futteranbau die Sommergersten Evelina und Elena.

Thomas Unger, BSc, Die Saat Bio-Fachberater

ZÜCHTUNGS-FORTSCHRITT. Bei Bio-Sojabohne punkten die neuen Sorten ES Director (00) und Ezra (0).

Gerade in diesen schwierigen Zeiten ist es wichtig, den Verkaufserlös zu optimieren und abzusichern – die neuen und bewährten Bio-Sorten von Die Saat können Ihnen dabei helfen.

Bio: Züchtung hilft, Erlöse zu optimieren

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: Die

Saa

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FELICIA CSKlassische HO-Sonnenblume

› Hoher Ölgehalt und Ölsäuregehalt (high oleic) › Sehr stabile Pflanzen › Frühe Blüte und Reife

ES COLUMBELLADie frühreifste Sonnenblume Österreichs*

› Kurzer, kompakter Wuchstyp› Aufrechte, himmelwärts

gerichtete Korbhaltung› Frühe Blüte und Reife

* AGES Beschreibende Sortenliste 2020

DIESAAT.AT

Sonnenblume

SUMIKOErtragreichste Express®tolerante Ölsonnenblume Österreichs*

› Offiziell ertragreichste Ölsonnenblume Österreichs mit Express®-Toleranz*

› Einfache, wirksame und günstige Unkrautbekämpfung› Sehr hoher Ölgehalt (+2 %)*

* AGES Beschreibende Sortenliste 2020

TWEETYVogelfuttersorte mit Imidazolinone-Resistenz

› Gestreift & herbizid-tolerant (IMI)› Schönes Korn mit großen, weißen Streifen› Hohe Marktleistung durch sehr gute Kornqualität

DieSaat_Inserate_UnserLand_210x143.indd 2DieSaat_Inserate_UnserLand_210x143.indd 2 17.12.20 09:0517.12.20 09:05

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Interessiert an Saatgut-Videos?Holen Sie sich mit den Videos von Die Saat zeit- und ortsunabhängig Informationen zum Frühjahrsanbau nach Hause.

DIE SAAT. In den Videos bekommen Sie einen Überblick über neue und bewährte Sorten für den Frühjahrsanbau.

SIE HABEN INTERESSE an Videos mit Informatio-nen zu den neuen und aktuellen Sorten von Die Saat oder an den Ergebnissen von Praxisversuchen aus Ihrer

SO GEHT'S!

1. Kamera-App auf dem Smartphone öffnen2. Gerät so halten, dass der QR-Code im

Sucher der Kamera angezeigt wird3. Eine Mitteilung erscheint automatisch –

bitte drauftippen – so kommen Sie zum Ziel.

Videos:diesaat.at/videos

Praxisversuche:diesaat.at/praxis-

versuche

VORGEHENSWEISE QR-CODE

Region? Erfahren Sie mehr auf www.diesaat.at oder un-ter den untenstehenden QR-Codes.

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Pflanzenbau

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: Hatte die heurige feucht-kühle Witte-rung andere Auswirkungen auf die Sortenleistungen am Feld als die heiße und trockene Witterung der vergangenen Jahre?Sorten mit hoher Krankheitsanfälligkeit und geringer Stresstoleranz haben ent-täuscht. Bereits langjährig praxiserprobte und stresstolerante Sorten lagen heuer deutlich vorne. Auch das unterschiedliche Abreife- Verhalten bei ähnlicher Reifeeinstufung war ein Thema.Wie schnitten die Sorten von Die Saat heuer ab?Da wir alle unsere Sorten vor der Vermark-tung jahrelang bei unterschiedlichen Boden- und Witterungsbedingungen auch in der Praxis testen, waren sie auch bei der heurigen Witterung sehr erfolgreich.Wodurch heben sich die Praxisversuche von Die Saat hervor?Wir verwenden, im Vergleich zu anderen Sortenanbietern, für unsere Praxisversuche ganz normales Saatgut, wie es im Handel erhält-lich ist. Alle Sorten sind nur mit der Standard- Beize gebeizt. Versuche werden auf guten Bö-den durchgeführt, aber auch auf solchen, die den Pflanzen Stress bereiten. Häufig werden die meistverkauften Mitbewerbersorten als Vergleich dazugestellt. Die Ergebnisse werden zur größeren Sicherheit auch mehrjährig be-rechnet. Bei Mais werden auch Toxin-Untersu-chungen, bei Silomais Nährstoff- und Verdau-lichkeitsuntersuchungen durchgeführt.Was zeichnet eine erfolgreiche Sorte aus?Der Ertrag ist sehr wichtig. Doch der alleine ist schon lange zu wenig. So wird bei Die Saat auf Kundenwunsch sehr viel Wert auf weite-re Kriterien gelegt. Bei Mais sind dies Stand- festigkeit – durch den Maiswurzelbohrer noch mehr gefragt, eine gute Kornabreife,

eine gute Blattgesundheit, um die Abreife zu unterstützen, und ganz wichtig für Verede-lungsbetriebe: eine sehr gute Korngesundheit. Bei Silomais legen wir viel Wert auf Verdau-lichkeit und Energiegehalt. Bei der Sojabohne hingegen stehen neben gesunden Pflanzen eine rasche Jugend und eine gute Standfestigkeit im Vorder-grund. Gerade heuer haben neue Sorten wie Sonali und ES Director mit diesen positi-ven Eigenschaften ältere Sorten um bis zu 1.000 kg/ha übertroffen.Werden neben diesen Mehrleistungen der Sorten weitere Vorteile für die Bauern angeboten?Bei Mais ist immer wieder die Beize ein Thema, sowohl beim konventionellen als auch beim Bio-Anbau. So waren wir die ersten Anbieter der Beize „Korit® Plus“ für guten Vogelschutz des Saatguts und beizen auch heute noch da-mit. Nach dem Auslaufen der „Sonido®“-Bei-ze werden wir diese Saison für den Schutz ge-gen den Drahtwurm zusätzlich die „Force® 20 CS“-Beize anbieten. Stolz macht mich jedoch ein Durchbruch bei der Beize für Bio-Betriebe. Mit „Flavonin®“ bieten wir eine Bio-Beize an, die einen deutlich besseren Maisaufgang und eine raschere Jugendentwicklung gewährleis-tet und damit sehr häufig Mehrerträge liefert.Wie sieht es bei der Sojabohne aus?Beizmittel sind bei der Sojabohne kein Thema, jedoch spielen die Impfmittel eine große Rolle für hohe Erträge. Neben den exzellenten Flüssigmitteln oder auch Mitteln auf Torfbasis hat Die Saat als einzi-ger Anbieter auch ein Impfmittel, welches als Granulat ausgebracht wird. Mit der Sorte Xonia führt Die Saat auch die einzige Sojasorte, die ohne „Toasten“ in der Schweinefütterung eingesetzt werden kann.

ANTON KERN

„Es ist für mich ein

Erfolg, wenn ich eine

Sorte empfehle und mich

die Kunden nach der Ernte anrufen und

sich bedanken, weil sie mit der Sorte

so viel geerntet haben wie noch nie.“

Die Saat

„Neue Sojasorten haben überzeugt“Anton Kern ist Die Saat-Fachberater in Südost-Österreich. Er spricht im Interview über

den Mais- und Sojaanbau im abgelaufenen Jahr und gibt Sortentipps für 2021.

22 1-2/2021

Pflanzenbau

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Werden diese Zusatzleistungen von den Kunden honoriert?Leistungen werden durch Verkaufszahlen bestätigt. So hat Die Saat etwa in der Steier-mark, wo für Veredelungsbetriebe ein ge-sundes Erntegut an oberster Stelle steht, mit ihren Toxin-geprüften Mais-Sorten schon seit Jahren eine führende Stellung. Bei Winterge-treide, wo ebenfalls Gesundheit und Stand- festigkeit im Vordergrund stehen, einen noch höheren. Oder bei der Sojabohne im Bio- bereich. Lenka, die Sorte mit sehr hohem Proteingehalt und sehr guter Jugendentwick-lung, ist schon seit Jahren eine der führenden Sorten im Biolandbau.Kommen 2021 neue Sorten auf den Markt?Bei Mais überzeugten in diesem schwierigen Jahr eher die älteren Sorten wie LG 31.256, DieSantana® DKC 3623, DieSonja® DKC 4717, DieSissy® DKC 5068 oder DieStefanie® DKC 5141. Die meisten neuen Sorten sind mit ih-ren Leistungen an diese nicht herangekom-men, daher wird es kaum Neues geben. Bei der Sojabohne ist das Gegenteil der Fall. Sorten wie Obelix, Lenka und DH4173 werden weiterhin ihre Bedeutung haben. Jedoch gibt es mit den neuen Sorten ES Compositor (000), ES Direc-tor (00), Sonali (00) und Ezra (0) eine Revolu-tion im Sojasortiment. Ich bin überzeugt, dass diese neuen Sorten sehr rasch österreichweit die Hauptsorten in ihrem Reifebereich werden.Wie wichtig ist Regionalität für Die Saat?Unsere Kunden sind österreichische Bauern. Deshalb ist uns Regionalität sehr wichtig. Das beginnt damit, dass die Sorten den regionalen Bedingungen angepasst sind und das Saatgut in Öster-reich produziert wird, also eine Kreislaufwirtschaft betrie-ben wird. Natürlich kann aber nicht ausge-schlossen werden, dass bei Aus-fällen durch Hagel, Hitze oder Schäd-linge auch aus dem Ausland Saatgut zugekauft werden muss.

Was sind ihre persönlichen Favoriten für 2021?In meinem Beratungs-Gebiet (Südost- Steiermark und Burgenland) werden sicher wieder die Maissorten Simone® DKC 4162, DieSibille® DKC 4569, DieSonja® DKC 4717, In-clusiv, DieSissy® DKC 5068 und DieStefanie®

DKC 5141 die Renner sein. Diese Sorten liefern verlässlich bei allen Bedingungen stabil hohe Erträge mit viel gesundem Erntegut. Bei der Sojabohne werden die neuen Sorten Sonali, ES Director und Ezra die Bauern begeistern. Lei-der ist hier das Saatgut etwas begrenzt.Was ist für Sie persönlich ein Erfolg?Wenn, so wie auch heuer wieder, Kunden nach der Ernte anrufen und sich bedanken, dass ich ihnen eine DieSissy® DKC 5068, einen In-clusiv oder eine Sonali im Frühjahr empfohlen habe und sie damit so viel geerntet haben wie noch nie. Ihr Wunsch für 2021?Dass wir alle gesund bleiben und „mehr vom Feld“ für die öster-reichischen Landwirte mit den Sorten von Die Saat.

KOMPETENZ. Ing. Anton Kern ist Die Saat- Fachberater in der Südost- Steiermark und im Burgenland.

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Pflanzenbau

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VOGEL-SONNENBLUME

SORTE REIFE HERBIZID- TOLERANZ HERBIZID

Serin mittel keine Vorauflauf

Tweety sehr früh IMI

Pulsar® Plus 1,6l/ha NAK1 0,8-1l/ha / NAK2 0,8-1l/ha

im 2-4 Blatt Stadium der Unkräuter

ID sunbird SII mittel Clearfield®Pulsar® Plus 1,6l/ha

NAK1 0,8-1l/ha / NAK2 0,8-1l/ha im 2-4 Blatt Stadium der Unkräuter

ID sunbird LII früh keine Vorauflauf

Sonnenblume: Sortenüberblick für 2021Mehrere Möglichkeiten der Verarbeitung und unterschiedliche Herbizidresistenzen machen die Wahl der richtigen Sonnenblumen-Sorte zu einem zentralen Erfolgsfaktor. Wir geben Ihnen einen Überblick.

DIE SONNENBLUME ist zurzeit wohl die am stärksten dif-ferenzierende Kulturart. Es gibt viele verschiedene Verar-beitungsrichtungen und unterschiedliche Herbizid-Re-sistenzen. Da ist es besonders wichtig, den Überblick zu bewahren und die richtige Sorte mit dem passenden Un-krautmanagement zu wählen.Grundsätzlich können alle Sorten, auch jene mit einer Her-bizid-Resistenz, im Vorauflauf behandelt werden. Diese Methode ist sehr kulturschonend, da die Sonnenblumen-pflanzen nicht direkt besprüht werden. Vorauflauf emp-fiehlt sich besonders bei ausreichend feuchten Bodenver-hältnissen und einem feinen Saatbett. Viele Sorten besitzen auch eine bestimmte Herbizid-Resistenz und können im Nachauflauf behandelt werden. Bitte entnehmen Sie die Empfehlungen zu den einzelnen Sorten der Tabelle.

Ing. Thomas Richter, Die Saat Sortenentwicklung

SORTENÜBERSICHT

Quelle: Die Saat

ÖL-SONNENBLUME

SORTE REIFE HERBIZID- TOLERANZ HERBIZID

ES Columbella sehr früh keine Vorauflauf

Sumiko früh Express®

Splitting 2 x 30 g/ha Expess® SX im 2- bis 4-Blattstadium

(BBCH 12 - 14) und im 6-Blatt- stadium (BBCH 16)

oder 45 g/ha Express® SX im 4- bis 6-Blatt-

stadium der Sonnenblume (Gänsefuß max. im 4-Blattstadium)

Patricia CL früh Clearfield®Pulsar® Plus 1,6l/ha

NAK1 0,8-1l/ha / NAK2 0,8-1l/ha im 2-4 Blatt Stadium der Unkräuter

SY Neostar CLP früh Clearfield®

Plus

Pulsar® Plus 2l/ha NAK1 1l/ha / NAK2 1l/ha

im 2-4 Blatt Stadium der Unkräuter

HO-SONNENBLUME

SORTE REIFE HERBIZID- TOLERANZ HERBIZID

Felicia CS früh keine Vorauflauf

Kaledonia CL mittel Clearfield®Pulsar® Plus 1,6l/ha

NAK1 0,8-1l/ha / NAK2 0,8-1l/ha im 2-4 Blatt Stadium der Unkräuter

LG 54.51 HO CL mittel Clearfield®Pulsar® Plus 1,6l/ha

NAK1 0,8-1l/ha / NAK2 0,8-1l/ha im 2-4 Blatt Stadium der Unkräuter

SY Gracia CLP mittel-spät

Clearfield® Plus

Pulsar® Plus 2l/ha NAK1 1l/ha / NAK2 1l/ha

im 2-4 Blatt Stadium der Unkräuter

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24 1-2/2021

Pflanzenbau

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ES DIRECTORReife 00Ertragreicher, standfester, stabil

› Mittelhohe Pflanzen, hoher Hülsenansatz› Gute Jugend, gute Abreife› Optimale Kombination von Standfestigkeit & Ertrag

ES COMANDORReife 000Hohes Potenzial bei sicherer Abreife

› Hohes Ertragspotenzial in der frühen Reifegruppe OOO› Kompakter Wuchstyp, ohne Lagerneigung› Sichere, gleichmäßige Abreife

SONALIReife 00Die ertragreichste 00-Sorte in Südösterreich*

› Beste 00er Sorte in der AGES Südösterreich und Kärntner Becken*› Beste Standfestigkeit – Note 2*› Beste Gesundheit – Bestnote 2 bei Bakteriosen und Virosen*

* AGES Beschreibende Sortenliste 2020

DIESAAT.AT

Sojabohne

EZRAReife 0Ertragreichste Sorte Österreichs*

› Einzige 0er-Sorte mit AGES Höchstnote 9 im Kornertrag*› Rasches Wachstum zu starken Beständen› Saatgut-Sparer: nur 3 Pkg./ha

* AGES Beschreibende Sortenliste 2020

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Die Saat ist der einzige Saatgutanbieter, der bei allen Getreidekulturen auch Sommerformen an-bietet. Detaillierte Empfehlungen finden Sie un-ter www.diesaat.at

DI Philipp Karoshi, Die Saat Sortenentwicklung

Sommergetreide für den Anbau 2021Der nasse Herbst 2020 hat einige Herbstbestellungen verzögert oder sogar verhindert. Welche Getreidearten bieten sich jetzt für die Frühjahrsaussaat an? Einige Tipps von Die Saat.

DIE SAAT. Der einzige Saatgutan-bieter, der bei allen Getreidekulturen auch Sommerfor-men anbietet.

SOMMERWEIZEN UND WECHSELWEIZEN kön-nen bei früher Aussaat sowie guter Bestandesent-wicklung noch sehr viel wettmachen. Besonders KWS Mistral ist ein ausgesprochen ertragreicher und stabiler Sommerweizen. Er verfügt über eine sehr gute Fusariumtoleranz und ist damit die ers-te Wahl nach Mais, auch wenn eine Beseitigung der Ernterückstände nicht ganz möglich war. Mit seinem sehr hohen Hektolitergewicht sichert KWS Mistral die Mahlweizenproduktion zusätz-lich ab. Neu angeboten wird auch Edda, ein sehr ertragsstarker, begrannter Mahlweizen. Als Qua-litätsweizen eignen sich besonders der begrann-te Sensas und der Wechselweizen Lennox.Bei sehr früher Aussaat und guten Saatbedingun- gen können durchaus noch 350 – 400 Korn/m2 ge-sät werden. Verzögert sich im Frühjahr die Aus-saat, sollten 400 Korn dann die Untergrenze bei der Saatstärke sein. Besonders Sensas, Lennox und Edda sind sehr gut standfest und kommen daher auch mit höheren Saatstärken gut zurecht.

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DIE NEUEN SOJABOHNENSORTEN von Die Saat – wie ES Director und Sonali (beide Reifegruppe 00), ES Compositor (000) und Ezra (0) – wurden Ihnen in den letzten Un-ser Land-Ausgaben bereits vorgestellt. Nähere Informationen zu diesen Sorten finden Sie auch im beigelegten „Die Saat Fachblatt Saatgut Frühjahr 2021“. Die Saat bietet für den Anbau 2021 ebenfalls die folgenden bewährten und Spezial-Sorten an.

REIFEBEREICH 000: OBÉLIX & ES COMANDORIm 000-Reifebereich ist Obélix bereits bekannt. Die Stärken dieser Sorte sind die frühe Abrei-fe und die extrem gute Standfestigkeit. Beides Eigenschaften, die im vergangenen Jahr beson-ders wichtig waren. Obélix sorgt für eine pro-blemlose Ernte und zeitgerechten Anbau von Wintergetreide als Folgekultur.ES Comandor rundet das Angebot der 000-Sor-ten von Die Saat ab. Sie zeigt einen sehr kompak-ten Wuchs und bildet dichte Hülsenpakete, die

sicher und homogen abreifen. Das große Korn und der helle Nabel machen die Ernteware sehr attraktiv. In Kombination mit dem hohen Ei-weißgehalt ist ES Comandor auch bestens für die Verarbeitung zu Speisesoja geeignet.

LENKA: STAR IM REIFEBEREICH 00Im 00-Reifebereich ist Lenka der Star unter den Die Saat-Sorten. Lenka erfüllt die Wünsche der Landwirte am Feld, im Ertrag und den agrono-mischen Eigenschaften genauso gut wie die An-forderungen in der Verarbeitung. Lenka ist ein unbegrenzt wachsender Sortentyp, der immer weiter neue Etagen mit Schoten bildet. So kann Lenka auch trockenere Phasen im Wachstum sehr gut überwinden und sehr gute Erträge er-zielen. Sehr gute Erfahrungen wurden mit Len-ka auch im Biolandbau gemacht.Eine Besonderheit ist die Sorte Xonia (00). Der in der Sojabohne natürlich enthaltene Trypsin- inhibitor erschwert die Eiweißverdaulichkeit und muss im Normalfall durch eine Wärme-behandlung (Toastung) zerstört werden. Xonia ist annähernd frei von diesem Hemmstoff und kann daher ohne Toastung verfüttert werden. Für eine direkte Verfütterung von Vollsojaboh-ne am eigenen Betrieb.

DH4173: KONSTANT STARKE SPÄTE SORTE Im späten 0-Reifebereich zeigt die Sorte DH4173 konstant ihr hohes Ertragspotenzial über unter-schiedliche Jahre und Witterungsverhältnisse. Sie ist eine sehr gesunde und standfeste Sorte mit weißer Blüte und sehr schönem, hellem Korn (Speisesoja). DH4173 besitzt ein gleichmäßiges, rundes Korn, damit ist eine besonders störungs-freie, exakte Ablage mit der Sämaschine gewähr-leistet – eine Profi-Sorte für den Lohnanbauer.

Ing. Thomas Richter, Die Saat Sortenentwicklung

BESONDERHEIT.Die Sorte Xonia kann direkt und ohne Toastung am eigenen Betrieb verfüttert werden.

Die Saat bietet für den Soja-Anbau im kommenden Frühjahr sowohl bewährte Sorten als auch interessante und ertragsstarke Neuzüchtungen in allen gängigen Reifebereichen.

Starkes Sortiment für den Sojaanbau 2021

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ÜBERSICHT – DIE SAAT SOJABOHNENSORTEN 2021

SORTE REIFEGRUPPE AUSSAATSTÄRKE KÖRNER/M² NABELFARBE

ES COMANDOR OOO 65 - 70 hell

ES COMPOSITOR (neu) OOO 65 - 70 hell

OBÉLIX OOO 65 - 70 hellbraun

GALICE OOO 65 - 70 dunkelbraun

SONALI (neu) OO 55 - 60 hell

ES DIRECTOR (neu) OO 55 - 60 hell

LENKA OO 55 - 60 hell

XONIA OO 50 - 55 dunkelbraun

EZRA (neu) O 45 - 50 hell

DH4173 O 45 - 50 hell

Quelle: Die Saat

26 1-2/2021

Pflanzenbau

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Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann wenden Sie sich an Ihr Lagerhaus oder an den zustän-digen Feldtechniker der RWA AG, Ing. Michael Papadi unter Tel. 0664 855 09 05.

Ing. Michael Papadi, RWA Feldproduktion

Österreichischer Senf weiterhin gefragtSeit über 10 Jahren setzt der renommierte Senfhersteller Mautner Markhof auf Senfsaat österreichischer Herkunft. Der Kontraktanbau dafür wird von der RWA über die regionalen Lagerhäuser organisiert.

PARTNER. Der Hersteller von heimischem Traditionssenf und Lagerhaus.

HABEN SIE IHREN ANBAUPLAN für 2021 schon abgeschlossen? Bei vielen Landwirten hat sich Gelbsenf (sinapis alba) oder Braunsenf (brassica juncea) als fixer Bestandteil in der Fruchtfolge etabliert. Ihr örtlich zuständiges Lagerhaus bie-tet Ihnen neben einem fixen Mindestpreismo-dell und einer garantierten Abnahme der Ern-temenge die entsprechenden Anbauverträge für die Ernte 2021 an. Körnersenf besticht durch seine geringen Saat-gutkosten und rasche Jugendentwicklung. Größ-tes Augenmerk ist dem Erdfloh beim Auflaufen der Kultur sowie dem Rapsglanzkäfer im Knos-penstadium und während der Blüte zu schen-ken. Hier ist eine frühzeitige und effektive In-sektizidbehandlung essentiell, um den Ertrag abzusichern. Die Ernte erfolgt mit einem her-kömmlichen Mähdrescher bei einer Kornfeuch-te von maximal 9 %. Das trockene Erntegut ist nach Rücksprache mit dem Agrarverantwortli-chen in Ihrem örtlichen Lagerhaus abzuliefern.

5 Jahre „Bunte Ballen“ für KrebsvorsorgeDie Aktion „Bunte Ballen“ in Österreich feierte 2020 ihr 5-Jahres-Bestandsjubiläum. Mehr als 22.000 € zugunsten der Österreichischen Krebshilfe sowie für die Österreichische Kinder-Krebs-Hilfe sind das erfreuliche Ergebnis der Aktion.

MIT HILFE DER AKTION „Bunte Ballen“ wur-de und wird durch den Verkauf farbiger Silo-folien Geld für die Österreichische Krebshilfe gesammelt. Dabei leisten der Folienhersteller Trioplast, Lagerhaus und der Landwirt einen Beitrag von jeweils 1 € pro Rolle. So kommen pro verkaufter Folienrolle 3 € an Spendengeld zusammen. Gleichzeitig sollen die bunten Ballen in der Landschaft an die Vorsorgeuntersuchungen erinnern. Die Aktion startete 2015 mit pinken Folien zugunsten der Brustkrebsvorsorge und wurde 2017 mit blauen Folien zugunsten der Prostatakrebsvorsorge fortgeführt. 2018 stan-den erstmals gelbe Folien zur Verfügung, mit denen heimische Landwirte auf ihren Wiesen ein Zeichen für krebskranke Kinder setzen und diese mit einer Spende unterstützen konnten. Im Jahr 2020 konnten die österreichischen La-gerhäuser einen Spendenscheck von 1.299 € an die Österreichische Kinder-Krebs-Hilfe sowie

2.502 € an die Österreichische Krebshilfe über-geben. Im Rahmen der weltweiten Aktion von Trioplast wurden bis Ende 2019 bereits 938.000 € gespendet. Die Aktion „Bunte Ballen“ wird auch 2021 fortgeführt.

BLICKFANG. Seit 5 Jahren machen die bunten Ballen auf die Krebsvorsorge aufmerksam.

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Das Düngerangebot im LagerhausWelcher Dünger ist für meine Kulturen und auf meinen Böden am besten geeignet? Das ist einerseits eine Frage von Erfahrung oder der Ergebnisse von Bodenuntersuchungen und andererseits ein Ergebnis der Bera-tung durch den Düngemittelspezialisten im Lagerhaus. Die folgende Übersicht bietet eine weitere Hilfestellung.

Nährstoffgehalte in % je 100 kg Dünger, Kalkzehrung je 100 kg Dünger berechnet nach Sluijsmans – negative Werte bedeuten einen Kalkverbrauch.

STICKSTOFFDÜNGEMITTELN

STICKSTOFFS

SCHWEFELKALK-

ZEHRUNGPHYSIOLOGISCHE

WIRKUNG STICKSTOFFFORM

Kalkammonsalpeter/Nitramoncal 27 % N 27 -15 schwach sauer 13,5 % Nitrat und 13,5 % Ammonium

Ammonium-Nitrat-Harnstofflösung (AHL/UAN) 30 % N 30 -30 schwach sauer 7,5 % Nitrat, 7,5 % Ammonium

und 15 % Amid

Harnstoff „UREA“ geprillt oder granuliert 46 % N 46 -46 sauer Amid

YaraVera® „UREA+S“ 38 % N +7,5 % S 38 7,5 -51 sehr sauer 31,4 % Amid und 6,6 % Ammonium

Alzon neo-N 46® (N-stabilisiert) 46 -46 sauer Amid mit Nitrifikationsinhibitor (MPA) und Ureaseinhibitor (2-NPT)

Ammonsulfatsalpeter „ASS“ 26 % N + 13 % S „DASA®“ o. „DASA+H®“ (wahlweise mit Huminstoffen)

26 13 -49 sauer 7,5 % Nitrat und 18,5 % Ammonium (wahlweise mit Huminstoffen)

Schwefelsaures Ammoniak (Ammonsulfat/SSA), kristallin fein, grob kristallin o. granuliert

21 24 -63 sehr sauer Ammonium

Schwefelsaures Ammoniak (Ammonsulfat/SSA), granuliert 20 20,5/24 -56 /-62 sehr sauer Ammonium

Entec®/Ensin® 26 % N +13 % S (N-stabilisiert) 26 13 -48 sauer

7,5 % Nitrat und 18,5 % Ammonium mit Nitrifikati-onshemmstoff (DMPP/DCD+TZ)

YaraBela® Sulfan 24 % N + 6 % S 24 6 -23 schwach sauer 12 % Nitrat und 12 % Ammonium

YaraBela® Weide Sulfan 24 % N + 7,2 % S + 10,5 % CaO + 0,001 % Selen 24 7,2 -26 schwach sauer 12 % Nitrat und

12 % Ammonium

Kalksalpeter streufähig oder spritzfähig 15,5 % N + 26 % CaO 15,5 10,5 alkalisch 14,9 % Nitrat und

0,6 % Ammonium

Kalkstickstoff ® 20 % N + 50 % CaO 20 30 alkalisch 18,3 % Cyanamid und 1,5 % Nitrat

Piamon S® 33 N + 12 S 33 12 -54 sehr sauer 22,6 % Amid und 10,4 % Ammonium

Sulfammo 23 N-Process® + 3 % MgO + 5 % CaO + 12 S 23 12 -35 schwach sauer 11 % Ammonium

und 12 % Amid

Sulfammo 30 N-Process® + 3 % MgO + 7 % CaO + 6 S 30 6 -29 schwach sauer 5 % Ammonium

und 25 % Amid

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KALIUM/MAGNESIUM DÜNGEMITTEL

K2O S SONSTIGE KALK- ZEHRUNG

PHYSIOLOGISCHE WIRKUNG EIGENSCHAFTEN

Korn-Kali® 40 % 40 5 6 % MgO, 3 % Na 36 basisch chloridhältig >10 %

60er Kali® granuliert 60 36 basisch chloridhältig >10 %

Patentkali® 30 % granuliert 30 17 10 % MgO 2 neutral minderchloridhältig <10 %

Kalisop® 50 % granuliert 50 18 -1 neutral chloridarm <2 %

Magnesia Kainit® 9 3,6 4 % MgO, 26 % Na 31 basisch chloridhältig >10 %

ESTA® Kieserit granuliert 20 25 % MgO 0 neutralNährstoffgehalte in % je 100 kg Dünge, Kalkzehrung je 100 kg Dünger berechnet nach Sluijsmans - negative Werte bedeuten einen Kalkverbrauch.

NP-DÜNGEMITTEL

N P2O5 S SONSTIGE KALK- ZEHRUNG

PHYSIOL. WIRKUNG

P2O5 - LÖSLICH-KEIT STICKSTOFFFORM

Diammoniumphosphat DAP 18: 46 + 2,5 S* 18 46 2,5 -34 schwach sauer 90 % H2O-löslich Ammonium

Complex NP Dünger 20: 20 + 3 S 20 20 3 7 % CaO, Zink -26 schwach sauer 80 % H2O-löslich 7,5 % Nitrat und

12,5 % Ammonium

Complex NP Dünger 24: 14 + 3 S 24 14 3 4,8 % CaO -30 schwach sauer 80 % H2O-löslich 10,1 % Nitrat und

13,9 % Ammonium

Eurofertil TOP 49® NP + S 3 22 10 29 % CaO, Bor 0 neutral 70 % H2O-löslich Ammonium

Eurofertil TOP 35® NP 15 20 7 3 % MgO, 10 % CaO, Zink -21 schwach sauer 70 % H2O-löslich 10 % Ammonium und 5 % Amid

Nährstoffgehalte in % je 100 kg Dünger, Kalkzehrung je 100 kg Dünger berechnet nach Sluijsmans - negativ Werte bedeuten einen Kalkverbrauch.* Der Schwefelgehalt und die N-Form kann in punkto Herkunft/Produktion variieren.

PK-DÜNGEMITTEL

P2O5 K2O S SONSTIGE KALK- ZEHRUNG

PHYSIOL. WIRKUNG P2O5 - LÖSLICHKEIT EIGENSCHAFTEN

DC-45® 0:15: 30 + 3 S* 15 30 3* 7 neutral 80 % H2O-löslich chloridhältig >10 %

DC-45 neu® 0:12:20+8 S 12 20 8 -7 schwach sauer 70 % H2O-löslich chloridhältig >10 %

DC-44 Spezial® 0:10: 30 + 3 MgO + 0,1 B + 11 S 10 30 10 3 % MgO, Bor 0 neutral 75 % H2O-löslich 50 % Kalisulfat

Hyperkali® 0:18:18 18 18 ca. 35 % CaO 38 basisch ameisensäurelöslich chloridhältig >10 %Nährstoffgehalte in % je 100 kg Dünger, Kalkzehrung je 100 kg Dünger berechnet nach Sluijsmans - negative Werte bedeuten einen Kalkverbrauch.* Der Schwefelgehalt kann in punkto Herkunft/Produktion variieren.

PHOSPHAT DÜNGEMITTEL

P2O5 S SONSTIGE KALK- ZEHRUNG

PHYSIOL. WIRKUNG P2O5 - LÖSLICHKEIT

DC-Naturphosphat® 26 % 26 ca. 40 % CaO 30 basisch ameisensäurelöslich

DC-Superphosphat® 18 % 18 12 -28 schwach sauer 93 % wasserlöslich

Triple-Superphosphat 46 % 46 -18 schwach sauer 93 % wasserlöslich

Hyperkorn® 26 % 26 ca. 40%CaO 30 basisch ameisensäurelöslich

Hyperphosphat mehlfein® 29 % 29 ca. 40 % CaO 29 basisch ameisensäurelöslich

Dolophos® 15 granuliert 15 > 40 % CaO 34 basisch ameisensäurelöslich

(Ma)Kaphos® 5/10 5 und 10 10 und 8 % MgO > 40 % CaO 52 und 47 basisch ameisensäurelöslich

Physio Mescal® G 18 18 5 % MgO + 36 % CaO 36 basisch ameisensäurelöslichNährstoffgehalte in % je 100 kg Dünger.Kalkzehrung je 100 kg Dünger berechnet nach Sluijsmans - negative Werte bedeuten einen Kalkverbrauch.

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NPK-DÜNGER

N P2O5 K2O S SONSTIGE KALK- ZEHRUNG

PHYSIOL. WIRKUNG

P2O5 - LÖS-LICHKEIT

EIGEN- SCHAFTEN STICKSTOFFFORM

Complex/NPK 15:15:15+3/7/9/11S* 15 15 15 3/ 7/

9/ 11*4,8 %CaO,

Zink -22 schwach sauer

80 % H2O-löslich

chloridhältig >10 %

6 %Nitrat und 9 % Ammonium*

Complex 14: 10:20+4S 14 10 20 4 3,4 %CaO -22 schwach

sauer80 %

H2O-löslichchloridhältig

>10 %5,5 % Nitrat und 8,5 % Ammonium

Complex 20: 10:8+5S 20 10 8 5 5 % CaO -28 schwach

sauer75 %

H2O-löslichchloridhältig

>10 %7,8 %Nitrat und 12,2 % Ammonium

Complex 12:12: 17+2 MgO + 5 S + Zn + B 12 12 17 5

2 %MgO, 5 %CaO, Bor, Zink

-14 schwach sauer

80 % H2O-löslich

minderchlorid <10 %

4,9 %Nitrat und 7,1 % Ammonium

Complex 15:5: 18 + 2,5 MgO + 10 S + Zn + B 15 5 18 10

2,5 %MgO, 1,1 %CaO, Bor, Zink

-19 schwach sauer

80 % H2O-löslich

chloridarm <2 %

6,4 %Nitrat und 8,6 % Ammonium

NPK 20:10:10 + 2/3 S* 20 10 10 2/3* -21 schwach sauer

75 % H2O-löslich

chloridhältig >10 %

8,6 % Nitrat und 11,4 % Ammonium*

NPK 18:8:8 + 14 S 18 8 8 14 -41 schwach sauer

80 % H2O-löslich

chloridhältig >10 %

15,5 % Ammonium und 2,5 % Amid

Entec perfekt® 14: 7:17 + 2 MgO + 8 S (N-stabilisiert)

14 7 17 8 2 % MgO, Bor, Zink -18 schwach

sauer70 %

H2O-löslichchloridarm

<2 %

6,1 % Nitrat und 7,9 % Ammonium mit Nitrifikations-hemmstoff 3,4- Dimethylpyrazol-phosphat

Entec Vino® 15:5:20 + 2 MgO + 8 S (N-stabilisiert) 15 5 20 8 2 % MgO,

Bor, Zink -16 schwach sauer

70 % H2O-löslich

chloridarm <2 %

6,9 % Nitrat und 8,1 % Ammonium mit Nitrifikations-hemmstoff 3,4- Dimethylpyrazol-phosphat

Nitrophoska perfekt® 15:5:20 + 2 MgO + 8 S 15 5 20 8 2 % MgO,

Bor, Zink -16 schwach sauer

70 % H2O-löslich

chloridarm <2 %

7 % Nitrat und 8 % Ammonium

Nitrophoska Spezial® 12:12:17 + 2 MgO + 8 S 12 12 17 8 2 % MgO,

Bor, Zink -13 schwach sauer

75 % H2O-löslich

chloridarm <2 %

5 % Nitrat und 7 % Ammonium

DC-Bor-Start® 6:10: 16 + 10 S + 0,1 B 6 10 16 10 13 % CaO,

Bor -5 schwach sauer

90 % H2O-löslich

chloridhältig >10 % Ammonium

DC-37® 12:10:15+6S 12 10 15 6 9 % CaO -9 schwach sauer

90 % H2O-löslich

chloridhältig >10 %

9 % Ammonium und 3 % Amid

NPK 16: 5:7 + 10 S 16 5 7 10 9 % CaO -23 schwach sauer

90 % H2O-löslich

chloridhältig >10 %

8 % Ammonium und 8 % Amid

DC-Rot® 10:8: 20 + 8 S + 0,1 B 10 8 20 8 8 % CaO,

Bor -8 schwach sauer

90 % H2O-löslich

minder- chlorid <10 %

7 % Ammonium und 3 % Amid

DC-Frucht® 12:5: 15 + 15 S 12 5 15 15 3 % CaO -29 schwach sauer

70 % H2O-löslich

chloridarm <2 % Ammonium

Eurofertil Top 51® NPK 4 10 20 72 % MgO, 12 % CaO, Bor, Zink

7 neutral 70 % H2O-löslich

chloridhältig >10 % Ammonium

Nährstoffgehalte in % je 100 kg Dünger, Kalkzehrung je 100 kg Dünger berechnet nach Sluijsmans - negative Werte bedeuten einen Kalkverbrauch.* Der Schwefelgehalt und die N-Form kann in punkto Herkunft/Produktion variieren.

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Grünland: Jetzt den Erfolg 2021 planenAuch wenn die Vegetation nun ruht, die Vorbereitun- gen für die Grünlandsaison laufen auf Hochtouren.

ÖAG GEPRÜFT. Im Qualitätssaatgut-Sortiment von Die Saat steht neben Nachsaatmischungen auch Saatgut für Dauerwiese- und Feldfutterneuanlage zur Verfügung.

DAS JAHR 2020 war ein turbulentes – nicht nur wegen Co-rona. Wieder mehr Niederschläge und moderate Tempe-raturen taten dem Grünland gut. Aber der Schein kann auch trügen. Nicht alles, was in einer Wiese grün ist, trägt zu Ertrag und Qualität des Futters bei. Eine Bestandesbe-urteilung im frühen Frühjahr und planmäßiges Eingrei-fen können da wertvolle Maßnahmen sein.

RECHTZEITIGE NACHSAATEine Nachsaat sollte erfolgen, bevor es zu merklichen Ein-bußen kommt. Auch wird 2021 wieder ein Hauptflugjahr der Maikäfer. Und die Erholung des Grünlandes kann ganz schnell wieder einer anhaltenden Trockenperiode zum Opfer fallen. All diesen Gefahren lässt sich mit ei-ner vorausschauenden Grünlandbewirtschaftung entge-genwirken. Aus dem ÖAG geprüften und empfohlenen Qualitätssaatgut-Sortiment von Die Saat stehen neben 9 Nachsaatmischungen auch Saatgut für Dauerwiese- und Feldfutterneuanlage zur Verfügung. Sie können sich ab sofort Ihr Saatgut in Ihrem Lagerhaus sichern. Genaue Informationen finden Sie auch auf unserer neu gestalteten Homepage unter www.diesaat.at. Für Detailfra-gen erhalten Sie auch Unterstützung am Beratungstelefon unter 0664 627 42 42.

Gabriele Hirsch, MSc, Die Saat Grünlandberatung

Grünlanddüngung mit Selenat ist eine kostengünstige Möglichkeit, Mangelerscheinungen zu vermeiden.

Selenversorgung für Milchvieh über Düngung möglich

SELEN ist für Rinder ein wichtiges Spurenelement, das über natürliches Futter häufig nicht ausreichend vorhan-den ist. Selenhaltige Dünger sind dafür eine einfache Lö-sung (siehe Seiten 32/33). Die wichtigsten Fakten:• Selenmangel ist häufig ein Problem – auch wenn es nicht

erkannt wird. Bei Selenwerten im Blutserum unter 70 µg/l sind Probleme wie erhöhte Zellzahlen in der Milch, le-bensschwache und wenig saugfreudige Kälber, Fruchtbar-keitsstörungen, Gebärmutterentzündungen und Nach-geburtsverhalten vorprogrammiert.

• Die Selen-Versorgung lässt sich sicher, einfach und kos-tengünstig durch die Düngung von Selenat-haltigen Düngern bewerkstelligen.

• Eine kontinuierliche Zufuhr von Selen über das Grund-futter sorgt für einen stabilen Selenblutgehalt der Tiere

• Alle Tiere der Herde werden sicher mit Selen versorgt – auch Nachzucht und Trockensteher.

• Alternativlos ist die Anwendung von selenhaltigen Dün-gemitteln bei Weidehaltung. So sind die Wiederkäuer einfach und sicher versorgt. Und auch bei Stallhaltung sind selenhaltige Dünger das Mittel der Wahl.

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SELEN ist für Rinder ein essentieller Spuren-nährstoff. Die Böden sind selenarm. Daher nehmen Rinder zu wenig Selen über das Fut-ter auf. Das bestätigen auch Futteranalysen: Der angestrebte minimale Gehalt in Futter-pflanzen liegt bei 0,1 mg/kg Trockenmasse. In der Praxis werden häufig nur Werte un-ter 0,05 mg/kg TM erreicht. Deshalb ist eine Ergänzung nötig.

WARUM IST SELEN SO WICHTIG? Selen hat viele wichtige Funktionen im Körper: Es schützt vor Stoffwechselradika-len, wirkt entzündungshemmend und ist Bestandteil von Enzymen und Proteinen. Be-sonders Milchkühe haben einen hohen Bedarf an Selen: Der Selengehalt des Blutplasmas soll-te mindestens 70 Mikrogramm pro Liter be-tragen. Nur wenn eine tragende Kuh ausrei-chend mit Selen versorgt wird, kommt auch das neugeborene Kalb mit einem Blut-Selen-gehalt zur Welt, der eine gute Lebensfähigkeit, Widerstandsfähigkeit und gesunde Entwick-lung ermöglicht. Andernfalls sind Infektio-nen, Durchfälle und Atemwegserkrankungen vorprogrammiert. Sind die Kälber hingegen ausreichend mit Selen versorgt, sind diese merklich vitaler und fitter. Oft tritt bei Rindern der Mangel an Selen latent auf. Das bedeutet, die Mangelerschei-nungen sind verborgen, werden nicht erkannt und führen zu einer reduzierten Leistung. Bei latentem Selenmangel kann es zu Frucht-barkeitsstörungen und einem Rückgang der Milchleistung kommen. Bei einem akuten Selenmangel sind unmittelbare Auswirkun-gen auf die Tiergesundheit, wie etwa Infektio-nen, Gelenkentzündungen und ein vermehrtes Auftreten von Zysten zu erwarten. Untersu-

chungen bestätigen einen Zusammenhang zwi-schen dem Selengehalt im Blut und dem Milch-zellgehalt. Je mehr Selen sich im Blut befindet, desto niedriger die Zellzahl in der Milch.

MÖGLICHKEITEN DER SELEN-VERSORGUNG Zur Versorgung von Rindern mit Selen gibt es 3 Möglichkeiten, die unterschiedliche Vor- und Nachteile mit sich bringen:• Nahrungsergänzung mit Mineralfutter,

Mineralstoffboli oder Lecksteinen,• das Spritzen oder orale Verabreichen von

selenhaltigen Präparaten durch den Tierarzt,• die Verwendung selenhaltiger Düngemittel.

VORTEILE DER SELENDÜNGUNGIn den Böden ist zu wenig Selen vorhanden und liegt überwiegend in der nicht verfügbaren Selenitform vor. Das über die Düngung ausge-brachte aufnehmbare Selenat wird organisch in Form von Selenomethionin in der Futter-pflanze gebunden. Somit steht den Tieren, die dieses Futter fressen, eine sehr hochwertige Selenquelle zur Verfügung. Ein großer Vorteil einer mit Selen angereicherten Silage ist die gleichmäßige Verteilung des Mineralstoffes im Futter. Wird Mineralfutter in den Futter-mischwagen gegeben, ist es sehr schwer, die-ses einwandfrei und gleichmäßig in die Misch- ration einzumischen.Eine Selenüberversorgung durch stickstoff-haltige Mineraldünger, denen Selen zugesetzt wurde, ist bei ordnungsgemäßem Einsatz aus-geschlossen. Es empfiehlt sich, mindestens zu den beiden ertragsstärksten Schnitten Nummer eins und zwei einen Selenstickstoffdünger zu streuen. Optimal ist es, die gesamte minerali-sche Stickstoffdüngung mit einem selenhal-tigen N+S-Dünger durchzuführen. Mit einer

Rinderhaltung

Selen-Grundversorgung über Düngung

Die Böden für unsere Milchkühe enthalten zu wenig Selen, um den Bedarf zu decken. Mangelerscheinungen können die Folge sein. Die Selen-Versorgung lässt sich jedoch sicher,

einfach und kostengünstig durch die Düngung von selenathaltigen Düngern bewerkstelligen.

ERHÄLTLICH IM LAGERHAUS.Viele Lagerhäuser bieten für die Selendüngung das Produkt Yara- Bela Weide-Sulfan an. Der Grünland-dünger sichert die Selenversorgung über Silage, Heu oder Weidehaltung und ist mit ei-nem Schwefeltrio-xid-Anteil von 18 % (entspricht 7,2 % S wasserlöslichen Schwefel) und pflanzenverfüg- barem Stickstoff für den Einsatz zu jedem Schnitt geeignet.

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NÄHRSTOFFE. Nur ausgewogen gedüngtes Grünland kann auch gutes Grundfutter liefern. Und das ist die Voraussetzung für eine nachhaltig hohe Milchleistung.

einmaligen Düngung kann der Selen-Gehalt des Grünlandes nicht über die gesamte Vege-tationszeit erhöht werden. Wie beim Grünland funktioniert die Selen-Düngung auch beim Si-lomais. Hier reicht hingegen eine einmalige Gabe aus, um den Gehalt zu steigern.

VERSUCHSERGEBNISSE ÜBERZEUGENSo wurde der Versuch angelegt: Ein Grün-land-Praxisversuch machte deutlich, welches Potenzial beim Einsatz von selenhaltigen Dün-gern besteht. Auf einer 10 ha großen Fläche wur-de zu den ersten 3 Aufwüchsen neben der be-triebseigenen Gülle ein Kalkammonsalpeter mit Schwefel und Selen gedüngt. Die anderen Flächen wurden hingegen betriebsüblich mit Gülle und einem Mineraldünger ohne Selen gedüngt. Die 3 Aufwüchse der Versuchsfläche wurden jeweils separat einsiliert und beprobt. Die Untersuchungsergebnisse des Aufwuchses

bestätigten, dass sich der Selengehalt der Ver-suchsfläche gegenüber des Aufwuchses der an-deren Fläche verdreifacht hatte. Von Ende Juli bis Ende September wurde schließlich die Si-lage an die gesamte Herde verfüttert. Vor dem Beginn und kurz vor dem Ende des Fütterungs-versuches nahm ein Tierarzt bei 5 Tieren Blut-proben. Diese wurden in einem unabhängigen Labor untersucht.Das Ergebnis: Bei allen Tieren war der Blut-Selen-Spiegel deutlich gestiegen. Vor dem Ver-such wiesen alle Kühe, bis auf eine, einen deut-lichen Selenmangel auf. Nach nur 9 Wochen Vorlage der selenhaltigen Grassilage konnte be-reits ein annehmbarer Blut-Selen-Spiegel nach-gewiesen werden. Das seit längerem eingesetzte Mineralfutter, das 40 Milligramm Selen pro Ki-logramm enthält, wurde während des Versuchs konstant in gleicher Menge weitergefüttert. Adrian Urban, Yara

WISSENSWERTES

TIER SE-BLUTSPIEGEL IN µg/l NACH DEM VERSUCH (19. MAI BZW. 24. JULI)

SE-BLUTSPIEGEL IN µg/l NACH DEM VERSUCH (21. SEPTEMBER)

Kuh 32 SB 81,1 100,2

Kuh 37 FV 48,4 64,5

Kuh 135 BV 52,2 95,7

Kuh157 SB 50,5 112,2

Trockensteher 159 51,5 99,2

Quelle: Ergebnisse des Praxisversuchs von Adrian Urban

Se-Blutspiegel unter 70 μg/l Se-Blutspiegel über 70 μg/l

SB = SchwarzbuntFV = FleckviehBV = Braunvieh

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WEITERE INFOS.Nähere Informationen zur Fütterung von Ferkeln finden Sie unter www.garant.co.at/schwein/ferkel/

IN DEN ERSTEN LEBENSWOCHEN ist das Ver-dauungssystem der Ferkel auf die Verwertung von Muttermilch abgestimmt. Dieses muss bis zum Absetzen binnen kurzer Zeit auf feste, pflanzliche Nahrung vorbereitet werden. Um die Bildung der dafür notwendigen Verdauungsen-zyme anzuregen, müssen die Ferkel möglichst bald, bereits neben der Sau, zur Aufnahme von festem Futter angeregt werden. Dazu bieten sich schmackhafte Prästarter mit hochverdaulichen Rohstoffen an. Um eine hohe Futteraufnahme zu erreichen, ist eine Vorlage von kleinen Mengen am besten mehrmals am Tag, in flachen, leicht zugänglichen Schalen wichtig. Gegen Ende der Säugezeit kann die zusätzliche Vorlage von Futter mit abwechslungsreicher (Müsli-)Struktur den natürlichen Spieltrieb der Ferkel zur weiteren Steigerung der Futteraufnah-me nützen. Grobe Bestandteile regen dabei eine intensive Speichelproduktion an.

STRESSFAKTOR ABSETZEN Mit dem Absetzen fällt für die Ferkel schlagartig die Hauptnahrungsquelle Muttermilch weg. Um die Ferkel neben dem Verlust der Mutter nicht noch weiteren Stressfaktoren auszusetzen, sollte der bekannte Prästarter noch einige Tage über das Absetzen gefüttert werden. Zusätzlich kann auch in dieser Phase wieder mit abwechslungs-

reichem, strukturiertem Futter die Futterauf-nahme gezielt gefördert werden. Anschließend empfiehlt sich die Umstellung auf spezielles Absetzfutter. Dieses enthält neben tie-rischen Rohstoffen wie Milchprodukten oder Blutplasma auch hochverdauliche pflanzliche Bestandteile, wie aufgeschlossenes Getreide und Sojaproteinkonzentrat. Dadurch wird das Ver-dauungssystem der Ferkel weiter auf das rein pflanzliche Futter in der Aufzucht und der an-schließenden Mast vorbereitet. Generell empfiehlt sich in der Absetzphase eine mehrmals tägliche Futtervorlage bei einem Tier-Fressplatz-Verhältnis von 1:1. So können alle Ferkel, wie vom Saugakt bei der Mutter ge-wohnt, gleichzeitig fressen.

ERGÄNZUNGSFUTTER IN MÜSLIFORMMit ProviMüsli bietet Garant ein neuartiges Er-gänzungsfutter für Ferkel an. Die Müslistruktur weckt das Interesse der Ferkel und fördert spie-lerisch die Futteraufnahme. Außerdem bieten die vielfältigen Komponenten des Futters beim Umstallen und Neugruppieren zusätzliche Be-schäftigung. ProviMüsli wird in einem Zeitraum von 5 Tagen vor bis 5 Tage nach dem Absetzen zusätzlich zum Prästarter oder Absetzfutter an-geboten.

DI Markus Mader, Garant Tiernahrung

FERKEL.Frühzeitige Prästarteraufnahme fördert die Entwick-lung des Verdau-ungssystems.

Das Absetzen ist eine besonders stressreiche Phase im Leben eines Ferkels. Speziell das Verdauungssystem ist dabei aufgrund des Verlustes der Muttermilch besonders gefordert.

Erfolgreiche Fütterung rund ums Absetzen

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Tierhaltung

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Deere-Empfängers kann bei RTK Signalverlust bis zu 14 Tage lang weiter mit RTK Genauigkeit gefahren werden, ohne dass der Empfänger die Verbindung zu einer RTK Station hat. Das be-deutet für Sie in der Praxis – immer die höchs-te Genauigkeit.

Spezialist in der PräzisionslandwirtschaftDie Empfänger und Displays von John Deere ermöglichen einen einfachen Start in die Präzisionslandwirtschaft. Die Vorteile: höhere Produktivität der Maschinen, weniger Betriebskosten, höherer Ertrag und noch viele mehr.

LENKSYSTEM. Wichtig ist, die passende Lösung für jeden Anwender zu finden. Die Be-ratung dafür gibts im Lagerhaus.

DAS EINSTIEGSGERÄT ist der StarFire 6000 Empfänger, der bis zu 3 Korrektursignalsatel-liten gleichzeitig erfasst. Auf diese Weise bietet er stets das beste Korrektursignal und eine drei-mal höhere Signalabdeckung als andere Emp-fänger. Serienmäßig ist der Empfänger bereits mit dem SF1 Signal ausgerüstet und bringt da-mit eine extrem hohe Grundgenauigkeit ohne laufende Kosten. Wenn es noch genauer sein soll, sind die John Deere-Empfänger auf Wunsch auch RTK-fähig. Das LTC Funk RTK Signal bietet höchste Sig-nalstärke für exaktes Arbeiten und ist in den meisten Ackerbauregionen Österreichs verfüg-bar. Für geografisch schwierige Bedingungen kann der StarFire auch mit einem Mobile RTK System ausgerüstet werden und ist damit auch mit dem neuen RTK Signal des Bundes kompa-tibel. Aber Achtung: Auch hier können laufen-de Kosten anfallen, etwa durch eine SIM-Karte.Durch die fortschrittliche Technologie des John

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mit pneumatischem Sägerät für◆ Grünland-Nachsaat und Neuansaat◆ Zwischenfruchtanbau am Acker◆ optimale Düngung

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Es gibt keine Vergleichbare!

Fluide und Leuchtmittel kontrolliert werden. Sämtliche Komponenten sind werkzeuglos zugänglich. Im neu kon-zipierten Technikraum hinter der Fahrerkabine befinden sich ordentlich aufgeräumt alle Hydraulikkomponenten.

Reform: Neues für die BerglandwirtschaftReform bringt mit dem Hanggeräteträger Metrac H75 und dem Transporter Muli T7 X die nächste Fahrzeug-generation auf den Markt. Beide Modelle punkten mit bewährter Hangtauglichkeit und viel Komfort.

METRAC H75. Die Fahrerkabine ist komfortabel und ergono-misch gestaltet. Das ermöglicht ein angenehmes Arbeiten.

ZU DEN HIGHLIGHTS des neuen Metrac H75 zählt die neu entwickelte Fahrerkabine, die durch viel Komfort er-müdungsfreies Arbeiten über viele Stunden ermöglicht. Lärm und Schwingungen innerhalb der Kabine wurden deutlich reduziert – die neue Klimaanlage sorgt für eine automatische Temperaturregelung. Das Bedienkonzept überzeugt durch die ergonomische Armlehne mit dem Multifunktions-Joystick, die auch in extremen Hangla-gen ein entspanntes und sicheres Arbeiten ermöglicht. Beim Faktor Wirtschaftlichkeit punktet der neue Metrac H75 mit freier Zugänglichkeit und vereinfachter Wartung von wichtigen Fahrzeugkomponenten wie Kühlsystem, Motor und Elektronik.Auch beim neuen Muli T7 X wurde sehr viel Wert auf den Komfort für Fahrer und Beifahrer gelegt. Die großzügigen Platzverhältnisse, die logische Anordnung der Bedienele-mente und die übersichtlichen Anzeigen bieten optimale Arbeitsbedingungen. Die hohe Wirtschaftlichkeit der neu-en Muli-Modelle wird wesentlich durch die vereinfachte Wartung erzielt. Über eine praktische Wartungsöffnung an der Fahrzeugfront können rasch und einfach Filter,

Die Wiesenegge „Made in Austria“ hat sich in der Praxis 10.000-fach bestens bewährt.

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DIE WIESENEGGE von Wölfleder zeigt ihre Stärke in unterschiedlichsten Einsatzbereichen: Als Wiesen- und Weidenegge, bei der Grünland-Nachsaat, als Ackerschleppe, beim Zerkleinern von Ernterückständen und abgedorrter Gründüngung, für den Zwischenfrucht- Anbau, bei der Beseitigung von Wild-schweinschäden, auf Pferdekop-peln, für Planierarbeiten usw. Tausende Landwirte in ganz Europa sind begeistert. Wei-tere Informationen finden Sie unter www.woelfleder.at

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schaltung. Wie bei allen LS-Modellen kommt ein Perkins Syncro-Motor der Stufe 5 mit 4 Zy-lindern zum Einsatz. Leistung: 76 PS (55 kW). Lindner verbaut ein 16/16-Gang-Getriebe von ZF Steyr. Der wendige Traktor überzeugt mit sei-ner leistungsstarken Hydraulik von Bosch-Rex- roth und der mechanischen Kabinenfederung.

Investitionsprämie für Lintrac und UnitracBis Ende Februar fördert die Bundesregierung Investitionen in Traktoren mit Stufe-5-Motoren. Lindner bietet Traktoren von 75 bis 136 PS und alle Transporter-Modelle mit Stufe-5-Motoren an.

LINTRAC 75 LS.Die Anschaffung wird bis Ende Februar mit der AWS-Investitions-prämie gefördert.

WER SICH FÜR EINEN NEUEN Lintrac oder Unitrac von Lindner entscheidet, kann sich noch bis Ende Februar 2021 die attraktive Investitions-prämie der österreichischen Bundesregierung holen. Mit der AWS-Investitionsprämie werden Anschaffungen von neuen Landmaschinen der Stufe 5 mit 7 % gefördert. Alle neuen Modelle von Lindner verfügen über die besonders sauberen Perkins Syncro-Motoren der Stufe 5: von den Lintracs LS mit Lastschaltung über den stufen-losen Lintrac 130 bis zu den Unitrac-Modellen 72 P5 und 122 LDrive. Der Unitrac 72 P5 ist für die Heuernte maßge-schneidert. Der besonders saubere Perkins Syn-cro-Motor leistet 76 PS (55 kW) und erfüllt die Vorgaben der Stufe 5. Mit dem Drehmoment von 350 Nm bei 1.400 U/min macht er auch auf stei-leren Hängen gute Figur. Der Unitrac 92 P5 ist mit einer leistungsstarken 2-Kreis-Hydraulik mit Komfortbedienung ausgestattet. Der Lintrac 75 LS ist der dritte Lintrac mit Last-

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sorgen für längere Wechselintervalle. Das viel-fältige Nachläufersortiment und die gezackten, wartungsfreien Hohlscheiben sorgen unter allen Bedingungen für eine gleichmäßige Einebnung und perfekte Rückverfestigung.

Synkro 3030, die f lexiblen BodenprofisBei der konservierenden Bodenbearbeitung werden hohe Anforderungen an die Arbeitsqualität der Maschinen gestellt. Die 3-balkigen Grubber von Pöttinger wurden genau nach diesen Anforderungen konzipiert.

SYNKRO 3030. Bal-kenabstand (75 cm) und Rahmenhöhe (85 cm) sorgen für verstopfungsfreies Arbeiten.

MIT 3 METERN ARBEITSBREITE sind die Synkro für Traktoren ab 110 PS geeignet und bieten eine Vielzahl technischer Lösungen für einen flexi-blen Einsatz. Sie eignen sich ideal für die fla-che und tiefe Bodenbearbeitung. Von Vorteil ist die zentrale mechanische, wahlweise hydrauli-sche Einstellung der Arbeitstiefe: Einfache Zu-gänglichkeit sowie mehr Sicherheit und Komfort beim Einstellen sind damit garantiert. Die bogenförmigen Stiele sorgen für gute Ein- arbeitung und intensive Durchmischung von Boden und Ernterückständen. Als Arbeitswerkzeuge können Spitzschare ein-zeln oder in Kombination mit Flügelscharen ver-wendet werden, für ein ganzflächiges Durch-schneiden oder eine intensive Durchmischung, wobei lediglich eine Schraube in ihrer Position verstellt werden muss.Die Verschleißteile werden in den Härteklassen Classic, Durastar und Durastar Plus angeboten. Diese unterscheiden sich in der Standzeit und

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HEIMISCHEN UNTERNEHMEN und damit auch Landwirten steht noch für kurze Zeit die staatliche Covid-19-Investitionsprämie zur Verfügung: Diese bietet einen Zuschuss von 7 %; in den Bereichen Ökologisierung, Digitalisierung und Gesundheit sogar 14 %. Da die Prä-mie nur noch bis Ende Februar zur Verfügung steht, rufen die Lagerhäu-ser dazu auf, diese jetzt zu nutzen.

FÖRDERUNGSWÜRDIGE BEREICHEUnter die Investitionsprämie fallen etwa Bereiche wie Gebäudesanierung oder -erweiterung und auch Landtech-nik. Dabei sind Neu- und Gebraucht-maschinen wie Traktoren, Hof- und Teleskoplader sowie Mähdrescher ab Abgasstufe V, Anbau- und gezogene Geräte sowie Anhänger im landwirt-schaftlichen Bereich unter bestimm-ten Bedingungen förderungsfähig. Aber auch auf anderen Ebenen, wie digitalen Wetterstationen oder Robo-tern mit elektrischem Antrieb, ist eine Förderung möglich.Die Lagerhäuser sind für die Nutzung der Investitionsprämie ein optimaler

Partner, da sie über ein sofort verfüg-bares und breites Sortiment an Neu- und Gebrauchtmaschinen verfügen.

ÜBER DIE PRÄMIEDie Covid-19-Investitionsprämie ist ein steuerfreier und nicht rück- zahlbarer Zuschuss und wird vom Austria Wirtschaftsservice (AWS) abgewickelt. Auch pauschalier-te land- und forstwirtschaftliche Betriebe sind förderbare Unterneh-men. Der Zuschuss gilt für Investiti-onen ab 5.000 €. Förderungsfähig sind Neuinvestitionen in das abnutzbare Anlagevermögen.Der Beginn der Investition muss vor dem 28. Februar 2021 liegen. Für Inbe- triebnahme und Bezahlung ist bis 28. Februar 2022 Zeit, bei Investitionen über 20 Mio € bis 28. Februar 2024. Eine allfällige zusätzliche Inanspruch-nahme von nationalen oder EU-För- derungen ist zulässig. Durch die Kom-bination mit bestehenden Umwelt-förderungen oder Förderungen des Klima- und Energiefonds sowie kli-maaktiv:mobil können die Zuschüsse bis zu 50 % der Investition betragen.

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FÖRDERUNG. Bis 28. Februar 2021 können Landwirte die staatliche Covid-19-Investiti-onsprämie noch nutzen, um etwa einen neuen Traktor anzuschaffen.

Investitionsprämie jetzt noch nutzenDie Covid-19-Investitionsprämie steht noch bis 28. Februar 2021 zur Verfügung und kann auch von Landwirten genutzt werden. Sichern Sie sich einen Zuschuss von 7 % oder 14 % auf Ihre Investition. Johannes Schauer,

Geschäftsführer AgrarCommander

Satellitengestützte Spurführungs- und Lenksysteme erfreuen sich einer hohen Nachfrage. Sie ver-ringern nicht nur Stress und Er-müdung des Traktorfahrers, son-dern ermöglichen auch eine präzise Bewirtschaftung und so-mit die Optimierung der Erträge und eingesetzten Betriebsmittel. Zudem soll das für die Anwen-dung notwendige RTK-Korrek-tursignal laut Landwirtschafts-ministerium ab 1. Februar 2021 österreichweit kostenlos zur Ver-fügung stehen. Der AgrarCommander unterstützt Sie bei der Anwendung von Spur-führungssystemen. Sie können Schlagumrisse, Spurlinien, Fest-punkte und Aufträge im Agrar-Commander anlegen oder im-portieren und an ISO-XML-fähige Traktorterminals übertragen. Der Import von Daten im KML- und Shapeformat ist ebenso möglich. Für die RTK-Smartantenne des Maschinenring wurde eine eige-ne Importroutine geschaffen. Bei entsprechender Technik können Sie auch Applikationskarten er-stellen und zur teilflächenspezi-fischen Bewirtschaftung an das Terminal übertragen. Dies er-möglicht eine rasche und unkom-plizierte Übertragung von Daten – und das alles auf einer Plattform.Bei Interesse können Sie sich in einem kostenlosen Webinar über die Spurführung mit AgrarCom-mander informieren. Termine und Anmeldung unter https://www.agrarcommander.at/schulungen/

KOSTENLOSES RTK-SIGNAL NUTZEN!

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VARIABEL. Krpan Forstanhänger kön-nen auch außer- halb des Waldes wertvolle Dienste leisten.

Krpan: Vielseitige Forstanhänger & KräneDas slowenische Unternehmen Krpan ist weltweit für seine Forstseilwinden bekannt. Zu den neuen Entwick-lungen gehören Forstanhänger mit Kränen, die Land- und Forstwirten die Arbeit erleichtern.

KRPAN FORSTANHÄNGER mit Kränen sind für die Arbeit im Wald konzipiert. Mit einer Vielzahl von Zubehörmöglichkeiten können sie jedoch zu Ihrem unverzichtbaren Assistenten für verschie-dene Arbeiten werden. Alle Modelle können mit einem Siloballenaufsteckrahmen oder einer Ast- wanne zum Transport der Biomasse ausgerüs-tet werden. Für den Anhänger GP 12 D steht die Plattform zur Verfügung, die die Benutzer-freundlichkeit weiter verbessert.4 Modelle von Forstanhängern stehen zur Aus-wahl. 3 davon haben ein hydraulisch verstellba-res Fahrwerk zur Schwerpunktänderung, das im-mer genügende vertikale Belastung am Traktor ermöglicht: GP 8 D (Gesamtgewicht 8 t), GP 10 D (10 t) und GP 12 D (12 t). Alle 3 bieten serienmäßig unter anderem: 15,5“ Bereifung, Ladefläche-Verlängerung, Deichsel-lenkung, Bremsanlage an allen 4 Rädern, klapp-bare LED-Beleuchtung usw. Das Modell GP 8 DF hat ein fixes Fahrwerk.

Die 6 Typen von werkseigenen Kränen leis-ten das brutto Hubmoment von 50 – 82 kNm. Die Tragbarkeit bei 4 m liegt zwischen 950 und 1860 kg. Alle Kräne sind serienmäßig mit Flap-down-Stützen ausgestattet. Verschiedene Kom-binationen von Anhängern und Kränen sind möglich.

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MADE IN AUSTRIA. Der Vario-Flex+ Schleppschuh-Verteiler und das dazu-passende Fass von Vakutec bieten mehrfachen Nutzen.

Vakutec VarioFlex+ Schleppschuh-Verteiler Eine Reduktion von Ammoniak-Emissionen bei der Gülleausbringung und verschiedene Förderungen: Diese und weitere Vorteile bietet der VarioFlex+ Schleppschuh-Verteiler von Vakutec.

DIE UMSETZUNG der NEC-Richtlinie (mit dem Ziel, die Ammoniak-Emissionen zu reduzieren) ist auf Schiene. Mit dem ÖPUL-Neueinstieg, der Covid-Investitionsprämie (14 % für den Schlepp-schuhverteiler und 7 % für das Fass) und bundes-länderabhängiger Investitionsförderung wird der Umstieg auf bodennahe Systeme auch fi-nanziell attraktiv. Mit dem VarioFlex+ Schlepp-schuh-Verteiler möchte Vakutec besonders den spezifischen Anforderungen an die Verteiltech-nik wie Geländetaug lichkeit und besonders ge-ringes Eigengewicht entsprechen.Mit Verteilbreiten von 9 m und 12 m lässt sich der Vario-Flex+ Schleppschuh-Verteiler mit den Fassgrößen von 5.000 – 17.000l optimal kombi-nieren. Geringere Verteilbreiten sind durch die zusätzlich erforderlichen Überfahrten kontra-produktiv. Der integrierte Hangausgleich und die hohe Positionierung des Verteilkopfs mit ausreichend Gefälle sorgen im Gelände für eine verlässlich gleichmäßige Verteilung.Weitere Informationen unter www.vakutec.at

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der Kühe und erhöht somit deren Wohlbefinden. Gerade in Ortsrandlagen oder Urlaubsgebieten ist der Einsatz optimal, da Nachbarn oder Gäs-te nicht durch Lärm eines Verbrennungsmotors gestört werden.

Elektrisch füttern mit ErfolgDer Siloking TruckLine e.0 eTruck senkt den Stress von Tieren und Fahrer: Die elektrische Version des bewährten Futtermischwagens arbeitet ohne Abgase und Lärm.

SILOKING.Die e-Version des Futtermischwagens arbeitet ohne Lärm und Emissionen.

SILOKING bietet unter der Marke e.0 praxiser-probte Fütterungstechnik mit vollelektrischem Fahr- und Mischantrieb an. Der Siloking eTruck ist ein selbstfahrender, fremd beladener Futter-mischwagen mit 8, 10 und 14 m3 Behältervolu-men. Er ist seit 2016 auf dem Markt und ver-zeichnet großen Erfolg in seiner Pionierarbeit des elektrischen Fütterns.„Das e.0 Konzept hat sich in nur wenigen Jahren bereits im Markt etabliert. Die Praxistauglichkeit der elektrischen Fütterung zeigt sich durch die hohe Nachfrage“, so Sascha Behrend, Vertriebs-leiter bei Siloking. „Unsere Kunden erfreuen sich tagtäglich an der Einsatzsicherheit und Zuver-lässigkeit der serienreifen e.0 Maschinen“, so Behrend weiter. Die Vorteile des elektrischen Fütterns sind klar: Abgase und Lärm sind tabu. Besonders in en-gen und niedrigen Ställen profitieren Tiere und Landwirte von der leisen Maschine ohne Emissi-onen. Das geräuschlose Füttern senkt den Stress

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TEBBE STREUER sind weltweit als zuverlässige Arbeitsmaschinen be-kannt, auf die selbst unter extremen Einsatzbedingungen Verlass ist. Die durchdachte Art, nach der Tebbe die Maschinen konstruiert, macht sie zu den leistungsstärksten und stabilsten Landmaschinen, die am Markt erhält-lich sind. Tebbe Streuer sind daher auch bestens zur Vermietung geeignet.

NEUER TIEFLADESTREUERDer neu entwickelte und besonders manövrierfähige Tiefladestreuer Tebbe MS 120 wurde im November 2020 in Österreich vorgestellt und in der Praxis getestet. Mit einem La-devolumen von 10 m3 und einem tie-fen Schwerpunkt kann die Maschine auch mit kleineren Traktoren betrie-ben werden. Durch die bodenschonende Berei-fung 650/65 R30,5 ist der Tebbe MS 120 auch bei schwierigen und nassen Wit-

terungsverhältnissen einsetzbar. Die niedrige Beladehöhe von nur 2,35 m ermöglicht die Beladung mit Hofla-dern und Frontladern der kleineren Baureihe.Der Tebbe MS 120 ist mit einem stark dimensionierten Kratzboden mit 4 Rundstahlketten 14 x 50 mm ausge-

Neu von Tebbe: Universalstreuer MS 120Der neue Tiefladestreuer ist für unterschiedliche Anwendungserfordernisse und Streugüter in der Landwirtschaft der passende Helfer.

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CHRISTOPH HALLER führt einen der größten Rindermastbetriebe Öster-reichs. Vor kurzem hat das Lagerhaus Technik-Center (LTC) 4 neue John Deere-Traktoren (6195R, 6175R, 6130R, 6100M) an „Hallers Kreislaufwirt-schaft“ übergeben. Ausschlaggebend für den Wechsel ist laut Haller neben der hervorragenden Produktquali-tät vor allem der hohe, kompetente Servicegrad seiner John Deere-Stütz-punktwerkstätte in Großpetersdorf.Diese Servicequalität schätzt Haller seit Jahren bei anderen Maschinen, etwa seinen Manitou Teleskopladern, von deren Leistungsfähigkeit er eben-falls überzeugt ist. Auch diese Flotte hat er auf den neuesten Stand gebracht und 3 neue Modelle übernommen.

LTC übergibt 7 neue MaschinenGleich 7 neue Landmaschinen leisten auf „Hallers Kreislaufwirtschaft“ in Markt Alhau (Burgenland) ihren Dienst. Bei Traktoren hat Haller auf John Deere gewechselt.

stattet. Das massive Universalstreu-werk ist für sämtliche Streugüter ge-eignet. Egal ob Festmist, Hühnermist, Feuchtkalk, Asche, Pellets etc. – sie alle können mit der Maschine ausgebracht werden. Je nach Streugut sind Streubreiten von 10 – 30 m möglich.

TEBBE. Auch der Universalstreuer MS 120 besticht durch Leistungsstärke und Stabilität.

MASCHINEN ÜBERGEBEN. Günther Müllner und Betriebsleiter Mario Schiesl (beide „Hallers Kreislaufwirtschaft“), Martin Kernegger (Gebietsverkaufsleiter LTC), Mag. Chris-toph Haller, Geschäftsführer Günter Kallus (LTC) und Regionsleiter Josef Grill (beide LTC) sowie Anton Jaud („Hallers Kreislaufwirtschaft“, v.li.).

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Unsere Monatsangebote erhalten Sie in teilnehmenden Lagerhäusern und im Technik-CenterAktionen in teilnehmenden Lagerhäusern gültig von 01.01.–28.02.2021 bzw. solange der Vorrat reicht. Alle Preise in Euro, inkl. aller Steuern und Abgaben.*Preise sind unverbindlich empfohlene Verkaufspreise. Preise sind Abholpreise. Verbilligungen in % sind kaufmännisch gerundet.  Irrtümer, Satz- und Druckfehler vorbehalten. Verwendete Fotos sind teilweise Symbolfotos. Bitte um Verständnis, dass nicht immer alle beworbenen Produkte in allen Verkaufsstellen sofort vorrätig sein können. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die unter www.lagerhaus.at abgerufen und auf Verlangen unentgeltlich übermittelt werden können. lagerhaus.at

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ZWETTL. CORONA-PRÄMIESeit Ausbruch der Covid-19-Pandemie stehen die Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter des Lagerhauses Zwettl – so wie viele andere auch – vor besonderen Herausforderun-gen, die unter meist schwierigeren Rahmenbedingungen zu meistern sind. Die Lagerhaus-Geschäftsführung be-dankte sich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den hohen Einsatz in diesem herausfordernden Jahr mit einer Prämie in Form von Gutscheinen. Mit einer Prä-mienausschüttung in der Höhe von rund 300.000 € setzt man im Lagerhaus Zwettl ein Zeichen der Wertschätzung für die geleistete Arbeit. „Wir dürfen nicht vergessen, dass viele unserer Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter nicht nur beruflich, sondern auch im Privatleben sehr gefordert waren – sei es durch die Betreuung der Kinder oder aber auch die Versorgung von Angehörigen oder Freunden. Für ihren unermüdli-chen Einsatz und die Loyalität zum Unternehmen hat sich jede und jeder Einzelne diese Prämie verdient“, so Johann Bayr, Geschäftsführer des RLH Zwettl (Bild).

MITTERBACH. KOMMUNALTRAKTOR ÜBERGEBENDie Gemeinde Mitterbach am Erlaufsee (NÖ) nutzt seit 2007 einen John Deere 6330 – mit großer Zufriedenheit. Daher fiel die Entscheidung nun wieder auf einen Johnny: Vor kurzem übergab die Landtechnik Bergland (RLH Mostviertel Mitte) einen John Deere 6120 R an die Gemeinde. Der Kommunaltraktor ist neben einer Top-Winterausrüstung auch mit einem Hauer Seitenschneepflug ausgestattet. Am Bild (v.li.): Werkstättenmeister Josef Magg, die Gemeindearbeiter Christian Sommerer und Johannes Büchinger, Bgm. Thomas Teubenbacher und Verkaufsleiter John Deere Robert Hell.

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DIESELGARANTIE. MEHR ALS 500 € BONUSBeim Kauf des John Deere 7310R wurde Josef Baumgartner auf eine Dieselgarantie für die 6-Zylinder-Traktoren aufmerksam gemacht. Wird bei dem Traktor der angegebene Dieselverbrauch überschritten, bezahlt John Deere die Differenz. Als besonderen Anreiz wird bei einem niedrige-rem Verbrauch ein Bonus in doppelter Höher der Differenz ausbezahlt. Nach einem Jahr mit mehr als 350 gefahrenen Betriebsstunden durfte sich Familie Baumgartner deshalb über 523 € freuen. Am Bild (v.li.): Christian Baumgartner, Josef Baumgartner und Andreas Taxpointner (LTC).

Land & Leute

Unsere Menschen des Monats

BIO AUSTRIA. BAUERNTAGE , 19.–29. 1. 2021„Mit Zuversicht die Bio-Zukunft gestalten“ lautet das Motto der Bio Austria Bauerntage 2021, die aufgrund der Covid-19-Pandemie erstmals als reines Online-Format stattfinden werden. Keine Zu-geständnisse gibt es auf der größten Weiterbildungsveranstaltung der Bio-Branche hingegen in punkto Praxisrelevanz der Themen sowie bei der gewohnten Qualität der zahlreichen hochkarätigen ReferentInnen. Das Programmheft mit allen Informationen steht unter www.bio-austria.at/bauerntage zum Download bereit. Eine Anmeldung bis spätestens eine Woche vor Veranstaltungsbeginn ist unbedingt erforderlich.

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Land & Leute

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ANFANG DEZEMBER 2020 eröffnete das neue und modernisierte Lagerhaus in Ebreichsdorf. Der Standort bietet auf insgesamt 4.600 m2 eine attraktive Ausstellungs- und Verkaufsflä-che mit kompetenter Beratung und hauseigenen Dienstleistungen. Für weitere Artikel des tägli-chen Bedarfs wird 2021 eine Billa-Filiale und damit erstmals seit 2017 wieder ein Lebensmit-tel-Nahversorger im Ortskern geschaffen. Auf-grund des Corona-Virus konnte vorerst nur ein „Softopening“ stattfinden. Daher plant das La-gerhaus für 2021 nach Abschluss des Projekts eine große Eröffnungsfeier.

UMFASSENDES SORTIMENTDie Modernisierung des Standorts ist das größte Bauprojekt in der Geschichte des Lagerhauses Wiener Becken. Das neue Lagerhaus im Zentrum von Ebreichsdorf wurde zu einem Komplettan-bieter ausgebaut und ermöglicht den Menschen in der Region einen Einkauf von unterschied-lichsten Produkten an nur einem Standort. Die Kunden erwartet auf 3.300 m2 Shop- und Außen-fläche ein umfassendes Sortiment an Bau- und Gartenprodukten, ein Genussladen mit einem großzügigen Angebot an regionalen Produkten sowie eine breite Auswahl an Baustoffen auf rund 1.000 m2. Eine kompetente Beratung so-

wie die Gewerbe-Dienstleistungsbetriebe Bau-meister, Heizung-Gas-Sanitär-Installateur und Elektrotechnik runden das Angebot ab. Auch die Bereiche Agrar und Energie sind am neuen Standort vereint. Eine Tankstelle wird 2021 errichtet. Mit dem Bau der Billa-Filiale wird voraussichtlich im Früh-sommer begonnen. Diese wird ebenfalls 2021 fertiggestellt und damit auch das Projekt finali-siert. Dann bietet das Lagerhaus Ebreichsdorf an nur einem Standort im Ortszentrum eine breite Palette an Leistungen und Produkten.

Neuer Lagerhausmarkt in EbreichsdorfDer Standort im Ortszentrum vereint alle Bereiche mit einem umfassenden Sortiment an Bau- & Garten-Produkten, Baustoffen sowie einem Genussladen mit Köstlichkeiten aus der Region.

VOR DER ERÖFFNUNG. Die Spartenleiter Johann Graf (Ener-gie), Leopold Unger (Baustoffe), Chris- tian Kammerer (Bau & Gartenmarkt), Alois Fröhlich (Agrar) sowie Lagerhaus-Ge-schäftsführer Erich Reisenbichler.

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Wechsel der GeschäftsführungDer langjährige Geschäftsführer der Lagerhaus-Genossenschaft Hollabrunn-Horn, Edwin Vorhemus, ging mit Ende des Jahres 2020 in Pension und übergab nach 20 sehr erfolgreichen Jahren das Ruder an seine Nachfolger.

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Die Genossenschaft Hollabrunn-Horn erhält mit Rudolf Grubauer und Josef Sieber ein neues, aber erfahrenes Führungsteam. Rudolf Grubau-er (33) fungiert als Sprecher der Geschäftsfüh-rung und wird für die Sparten Agrar, Technik und Energie verantwortlich zeichnen. Dabei fal-len auch die Tochterfirmen Lapro sowie Holz-hof Manhartsberg in seinen Zuständigkeitsbe-reich. Josef Sieber (55) übernimmt die Leitung des Baustoffhandels, der Baudienstleistungen sowie der Haus- & Gartenmärkte. Er wird auch für die Beteiligungsfirma Manhart Bau GmbH verantwortlich sein. Sieber verfügt über lange Erfahrung im Bereich der Baustoffindustrie und als Führungsperson namhafter Unternehmen.

HOFÜBERGABE. Design. GF Josef Sieber, Obmann Johann Rohringer, de-sign. GF Rudolf Grubauer, stv. Obmann Gerhard Ratsch, GF Edwin Vorhemus, AR-Vorsitzender Andreas Boigenfürst und der stv. Obmann Martin Müllner.

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DAS LAGERHAUS ABSDORF-ZIERS-DORF hat gemeinsam mit der RWA Raiffeisen Ware Austria und dem Lo-gistikunternehmen Rhenus Logistics erstmals eine Schiffsladung mit Ern-tegut zum Großtrockner der RWA in Aschach an der Donau verbracht. Hin-tergrund war eine aktuell hohe Ern-temenge bei Mais und die Anforde-rung eines raschen und effizienten Transports, für den sich der Wasser-weg anbot.Rund 1.000 t Nassmais wurden inner-halb von nur 24 Stunden erntefrisch vom Feld direkt in ein Schiff im Rhe-nus Donauhafen Krems verladen. Wei-tere 40 Stunden später war der Mais in Aschach an der Donau bereits fer-tig getrocknet und damit haltbar ge-macht für die Lagerung und spätere Verarbeitung in der Lebens- und Fut-

termittelindustrie. Mit dem raschen Abtransport zum Hafen in Krems nahmen das Lagerhaus Absdorf-Ziers-dorf und die RWA den Erntedruck aus der Region und konnten so die Land-wirte entlasten. Aufgrund des Erfolgs

Lagerhaus verschifft ErntegutUm den Erntedruck aus der Region zu nehmen, hat das Lagerhaus Absdorf-Ziersdorf binnen 24 Stunden 1.000 t Mais verladen und zum Großtrockner in Aschach an der Donau transportiert.

VERLADEN. Lagerhaus-Geschäftsführer Günter Zaiser und Prokurist Walter Senk von Rhenus Logistics verfolgen die Verladung des Nassmaises.

ist angedacht, den Donauweg auch zu-künftig zu nutzen.„Durch den Transport des Nassmaises mit dem Schiff wurden 40 Lkw-Fahr-ten eingespart“, erklärt Lagerhaus-Ge-schäftsführer Günter Zaiser.

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IMPRESSUM

Eigentümer: RWA Raiffeisen Ware Austria AG, Raiffeisenstraße 1, 2100 Korneuburg. Redaktion: Raiffeisenstraße 1, 2100 Kor-neuburg; E-Mail: [email protected]. Werner Jandl (Chef redakteur) Blattrichtung: Grundlegende Infor- mation über neue Entwicklungen und Trends, mit Schwerpunkt Landwirtschaft. Parteipolitisch neutral. Gezeichnete Artikel geben die Meinung des Verfassers wieder. Erscheinungsweise: 10-mal jährlich. Grafik: Karin Swetlik, RWA, Wien. Anzeigen verwaltung: Österreichischer Agrarverlag Druck- und Verlags GmbH, Brucknerstraße 6, 1040 Wien, Tel. 01 / 533 14 48 – 500. Druck: Walstead NP Druck GmbH, 3100 St. Pölten, Gutenbergstraße 12. Verlagsort: 2100 Korneuburg, Raiffeisen-straße 1. Verlags postamt: 1100 Wien, P.b.b. Adressenwartung: [email protected]

Aus Gründen der einfacheren Lesbarkeit wird teilweise auf die geschlechtsspezifische Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne des Gleichbehand-lungsgesetzes grundsätzlich für beide Geschlechter.

Digitaler Bau-InfotagAufgrund der Corona-Einschränkungen wurde der Bauinfotag des Lagerhauses Zwettl digital abgehalten.

BAU-INFOTAG. Die Veranstaltung konnte heuer bequem online zuhause verfolgt werden.

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DER BELIEBTE und stets sehr gut be-suchte Bau-Infotag vom Lagerhaus Zwettl fand auch im Dezember 2020 statt – wenn auch in anderer Form als üblich. Diesmal informierten die Ex-perten alle Häuslbauer und Interes-

sierten digital zu allen Themen rund um den Hausbau. Sie gaben dabei Einblick in die diversen Möglichkei-ten und berieten zu Baustoffen und zur Umsetzung. Etwa 60 Interessen-ten nutzten diese Möglichkeit.

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DIE ÖSTERREICHISCHE JUNGBAUERNSCHAFT verlieh bereits zum 7. Mal ihren Innovations-preis. „Den Mutigen gehört die Welt – lautete das Motto der Ausschreibung. Auch dieses Jahr wurden wieder großartige Projekte eingereicht, die uns die Entscheidung nicht einfach gemacht haben“, so Franz Xaver Broidl, Bundesobmann der Österreichischen Jungbauernschaft.

13 PROJEKTE – 3 GEWINNER„Innovatives Denken bringt unsere Landwirt-schaft nach vorne. Der Innovationspreis soll hierfür ein Anreiz für junge Bäuerinnen und Bauern sein, um mutig neue Wege für die Zu-kunft einzuschlagen“, erklärt Jungbauern-Gene-ralsekretärin Pia Eßl. Aus 13 eingereichten Pro-jekten kürte eine Jury 3 Preisträgerinnen und Preisträger. „Ein großer Dank gilt unserem Hauptsponsor, der RWA Raiffeisen Ware Austria. Sie stellte uns wieder die begehrten Preise zur Verfügung und so dürfen sich die Erstplatzierten auch heuer wieder über Lagerhaus-Gutscheine im Wert von 6.000 € freuen“, betonte Eßl.

DIE 3 PREISTRÄGERSieger des Innovationspreises 2020 ist das Pro-jekt „Exit the field – Im Land der Bienen ‘Ös-terreichs 1. Hanfirrgarten‘“ (OÖ). Christian und Irene Huber haben ein Hanffeld in einen – mitt-lerweile beliebten – Irrgarten und Bienenlehr-pfad umfunktioniert. Der dient zur informati-ven und kindergerechten Freizeitgestaltung. 22 Infotafeln machen den Irrgarten zum Lehrpfad und vermittelnWissenswertes über Bienen, die Landwirtschaft und deren Zusammenspiel. Für die Jury war die Kombination aus Innovation und kindergerechter Wissensvermittlung der ausschlaggebende Punkt für den Sieg. Platz 2 geht an Stefan Erlinger (OÖ). Aufgrund anhaltender Dürre und der damit verbundenen Futterknapp-heit war der Jungbauer gezwungen, seinen Vieh-bestand zu verkaufen. Seine Forstflächen wurden durch den Borkenkäfer zerstört. Um auf den Kli-mawandel zu reagieren, krempelte er seinen Be-trieb um. Mit dem Projekt „Von der Rinderhal-tung zum Kräuteranbau“ startete er 2019 mit dem Anbau von Kräutern, die am Betrieb geerntet, getrocknet und über eine regionale Genossen-schaft vermarktet werden. Auch bei Forstwirtin Viktoria Hutter (NÖ), der Drittplatzieren, spielt der Klimawandel eine entscheidende Rolle: Auf-

grund von Dürre wurden große Teile der Wälder im Waldviertel vernichtet. Mit dem Schadholz ist für die Waldbesitzer nicht nur ein Wertver-lust verbunden, sondern es entstehen auch hohe Kosten und ein enormer Arbeitsaufwand für die Wiederaufforstung. Hutter motiviert mit ihrem Projekt „waldsetzen.jetzt“ regionale Unterneh-men, Forstwirte beim Aufforsten von Borkenkä-ferschäden zu unterstützen. Die Unternehmen und Mitarbeiter schenken damitArbeitszeit, um Schadflächen aufzuforsten. Das ehrgeizige Ziel bis 2030 ist, eine Million Bäume zu pflanzen.

Jungbauern: Den Mutigen gehört die WeltEngagierte Jungbäuerinnen und Jungbauern wurden Anfang Dezember mit dem Innovationspreis 2020 ausgezeichnet. Auf die Preisträger warteten Lagerhaus-Gutscheine im Wert von 6.000 €.

SIEGERPROJEKTE. Oben: Gewinner Christian Huber.Mitte: der Zweit-platzierte Stefan Erlinger. Unten: Viktoria Hutter erreichte Platz 3 beim Inno-vationspreis 2020.

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UM EINE POSITIVE und nachhaltige Weiterent-wicklung der Lagerhaus-Genossenschaft March-feld im Sinne der Mitglieder zu gewährleisten, wurde in der Vorstands- und Aufsichtsratssit-zung eine Umstrukturierung der Standorte be-schlossen. Im Zuge dieser Umstrukturierung wird die Agrarfiliale Gänserndorf mit 31. De-zember 2021 geschlossen, die 3 Agrarstand orte Angern/Mannersdorf, Auersthal und Ober-weiden werden gestärkt. Hintergrund für den Beschluss ist eine nachhaltig negative Ertrags- und Ergebnislage am Standort Gänserndorf. Durch diesen Schritt kann das Lagerhaus March- feld weiterhin eine kompetente Beratung und Betreuung der Landwirte sicherstellen.

VERGÜTUNG FÜR LÄNGERE WEGSTRECKEZur Adaptierung der Warenströme zum Ziel-standort setzt das Lagerhaus Marchfeld Anrei-ze: Für Landwirte aus den Orten Gänserndorf, Prottes, Schönkirchen-Reyersdorf, Dörfles und Weikendorf bietet das Lagerhaus ab 2021 eine Transportvergütung zum Silo Mannersdorf

als Ausgleich für die längere Wegstrecke. Eine 12-monatige Übergangszeit bis Ende 2021 er-möglicht eine langsame Umstellung und Ab-wicklung.

STEIGERUNG DER EFFIZIENZDurch die Umstrukturierung im Genossen-schaftsgebiet können die Aufgaben optimal ge-bündelt sowie der Lagerraum- und Personal-einsatz in der Region verbessert werden. Damit stellt das Lagerhaus Marchfeld weiterhin eine gute Kundenbetreuung für die Landwirte und kurze Distanzen zu den Standorten sicher. Für das Lagerhaus Marchfeld ergeben sich zudem Effizienzsteigerungen und die Möglichkeit, wichtige Investitionen zu tätigen, wie etwa die Erneuerung einer Trocknungsanlage.„Bei den geplanten Maßnahmen war es uns wichtig, dass es möglichst zu keinen Einbußen oder negativen Auswirkungen für die Landwirte kommt und dass es eine entsprechende Umstel-lungsphase gibt“, betont Geschäftsführer Rudolf Brandhuber.

Agrarstandorte neu strukturiertDas Lagerhaus Marchfeld stärkt die Standorte Angern/Mannersdorf, Auersthal, Oberweiden und schließt den Standort Gänserndorf. Landwirte mit längerer Wegstrecke erhalten Transportvergütung.

DIE LANDJUGEND NIEDERÖSTERREICH hat eigene Emaille-Häferl im Design der Land-jugend und des Weihnachtswunders kreiert. Diese konnte man mit einer Spende von 15 € erwerben. Auch die Bäuerinnenvereine im gan-zen Land haben die Aktion mit viel Enthusias-mus unterstützt. Der Erfolg war überwältigend. Mit 104.350 € ist es die größte jemals getätigte Einzelspende in der Geschichte des Ö3 Weih-nachtswunders. Schon 2018 spendete die Land-jugend Niederösterreich 42.350 €. Mit der Spen-de an den Licht ins Dunkel Soforthilfefonds werden Familien im eigenen Land unterstützt.„Soziales Engagement wird bei der Landju-gend Niederösterreich großgeschrieben. Die größte Jugendorganisation im ländlichen Raum versteht sich als aktiver Teil der Ge-sellschaft und für die Jugendlichen ist es nor-mal, anderen zu helfen“, betont LK-Präsident Johannes Schmuckenschlager.

NÖ Landjugend mit SpendenrekordDie Landjugend Niederösterreich hat es geschafft, ihr Ergebnis von 2018 für das Ö3 Weihnachtswunder noch zu toppen: 2020 konnte die Landjugend Niederösterreich sensationelle 104.350 € an Spendengeldern übergeben.

ÜBERGABE. Landesleiterin Kerstin Lechner (li.) und Thomas Zeitelberger (re.), verantwortlich für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in der Landjugend Nieder-österreich, übergaben Ö 3-Moderator Robert Kratky (Mitte) die Spende

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RUDOLF BRANDHUBER,

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„Mit der neu-en Struktur

schaffen wir die Grundlage, um auch in Zukunft nachhaltig und im Sinne unse-rer Mitglieder zu wirtschaf-

ten.“

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FÜR 91 % von mehr als 7.400 Befragten in der Online-Umfrage „Damit unsere Kinder spä-ter nicht Äpfel mit Birnen vergleichen“ ist die Vermittlung von Inhalten zu den Themen Le-bensmittel, Ernährungs- und Konsumbildung in den Schulen sehr wichtig und für 8 % eher wichtig; auffallend ist dabei die hohe Zustim-mung von 99 % durch Pädagog(inn)en. Die vorrangige Verantwortung in der Vermitt-lung von Kompetenzen in der Ernährungs- und Konsumbildung sehen allerdings 93 % der Befragten beim Elternhaus, gefolgt von den Pflichtschulen und Kindergärten. Verantwor-tung tragen auch höhere Schulen, Bäuerinnen und Bauern und der Lebensmittelhandel. We-niger in die Pflicht werden Politik, Berufsschu-len und NGOs genommen.

PERSÖNLICHE AUSBILDUNG WICHTIGAuch die persönliche Ausbildung im Bereich Ernährung, Landwirtschaft, Konsumbildung spielt hinsichtlich der Thematik eine we-sentliche Rolle, wie die Ergebnisse zeigen. Es lässt sich daraus ableiten, dass eine ent- sprechende Bildung zu diesen Themen Interesse schafft und das spätere Handeln beeinflussen kann.Bewertet vor allem die ältere Generation (66+) den Unterricht im Bereich Ernährung, Land-wirtschaft, Kochen als interessant und wich-tig, so ist das bei 10- bis 14-Jährigen weniger der Fall. Als Verbesserungsvorschläge wurden

Die langjährige Forderung der Arbeitsgemeinschaft Österreichische Bäuerinnen nach einem verpflichtenden Schulfach „Ernährungs- und Konsumbildung“ fand in der Online-Umfrage breite Unterstützung.

Ernährungs- & Konsumbildung verstärken

etwa die Durchführung von Exkursionen, z. B. auf Bauernhöfe und die Einbindung von Prak-tikern in den Unterricht genannt. Die offene Frage „Was ich sonst noch sagen möchte“ wurde von insgesamt 1.066 Personen beantwortet. Vor dem Hintergrund, dass der Großteil der Bevölkerung immer weniger über Landwirtschaft, Lebensmittelproduktion und -verarbeitung Bescheid weiß und diese Tatsa-che weitreichende Konsequenzen hat, scheinen Bildungsmaßnahmen im Bereich der Ernäh-rungs- und Konsumbildung zusätzlich sinnvoll und notwendig, lautet eine Schlussfolgerung.Für beide Gruppen haben Unterrichtsfächer in den Bereichen Ernährung und Haushalts- ökonomie sowie die Objektivität der Inhalte, die Wertschätzung für Lebensmittel unter Be-rücksichtigung von Regionalität, Saisonalität und deren gesicherten Herkunft einen großen Stellenwert.

PÄDAGOGEN ENTSPRECHEND SCHULENBasierend auf den Umfrageergebnissen be-kräftigt die ARGE Bäuerinnen ihre Forderung nach Ausbau und Adaptierung des Pflichtschul-faches „Ernährung und Haushalt“ in der Se-kundarstufe 1 (Mittelschulen, AHS-Unterstufe), die Weiterführung des fachpraktischen Unter-richts in „Haushaltsökonomie und Ernährung“ als Wahlpflichtfach im Wirtschaftskund- lichen Realgymnasium, aber auch in der Päd-agog(inn)enausbildung Neu. Karin Huber

HOHE ZUSTIMMUNG. Die Themen Lebensmittel, Ernährungs- und Konsumbildung sollen in den Schulen vermittelt werden. Das ist ein zentrales Ergebnis der Online-Umfra-ge „Damit unsere Kinder später nicht Äpfel mit Birnen vergleichen“ der Landwirtschafts-kammer.

PFLICHTFACH.Für 96 % der Befragten ist die Ausweitung bzw. Einführung des Pflichtfaches „Ernährungs- und Konsum- bildung“ sehr wichtig bzw. wichtig.

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MICHAELA FRIEDL, 43 Jahre jung, ausgebilde-te Diätologin, wuchs auf einem „gstandenen“ Schweinemastbetrieb im südoststeirischen St. Stefan im Rosental mit 3 Geschwistern auf. Die Eltern ermöglichten den Kindern eine gute Ausbil dung, gaben ihnen immer stets viel Frei-raum unter den Flügeln. Eine ausgedehnte berufliche Reise führte Mi-chaela Friedl zunächst nach Wien, dann weiter in die USA – um wieder zuhause zu landen. Dort entwickelte sich für sie als Hofübernehmerin al-les ganz anders als früher gedacht. Dort, wo einst Schweine gemästet wurden, wachsen heute Pilze in Bioqualität heran. Die reiche praktische Be-rufserfahrung ergänzte sie durch die Ausbildung zur landwirtschaftlichen Facharbeiterin im Jahr 2018, „um ein besseres Handwerkszeug zu ha-ben“. Und weil „Lernen so mannigfaltig Freude macht und so viele neue Perspektiven öffnet“, studiert die zweifache Mutter derzeit an der FH Joanneum „Lebensmittel: Produkt- und Prozess- entwicklung“.

ERFOLGREICH IM LOCKDOWN Die gesamten Vorarbeiten begannen vor rund einem Jahr. „Die Fortführung der elterlichen Schweinemast war für mich keine Option“, so Friedl. „Ich sah zudem die enorme Arbeitslast, den ständigen ruinösen Preisdruck, da wollte ich nicht mit.“ Einfluss auf die Entscheidung hatten einerseits die Erkenntnisse der Ausbil-dung, andererseits auch die großen neuen ge-sellschaftlichen und ökologischen Trends: „Ge-rade bei den Jüngeren zeigt sich, dass die Lust aufs tägliche Stück Fleisch ganz stark abnimmt.“ Die Programmierung der Steuerung zur Bewäs-serung und Belüftung der Pilzkulturen erfolgte, wie auch die Erstellung der Homepage, fami-lienintern. Anstelle der geplanten Eröffnung im März folgte der erste Lockdown – dennoch war Michaela Friedl das Glück der Mutigen und Tüchtigen hold. Der Wunsch nach mehr Re-gionalität, bewusster Ernährung war ein gutes Substrat, auf dem sich trotz des verunsicherten Umfeldes der erste Erfolg bald einstellte.

MEHR ALS NUR PILZEAls Frischware werden Austern-, Rosen- und Kräuterseitlinge sowie Shiitake-Pilze angebo-ten. In der boomenden Sparte Convenience werden eine Pilz-Risotto-Mischung, getrock-

nete Austernpilze, ganz oder gemahlen, sowie getrocknete Shiitakepilze und Aufstrichvariati-onen angeboten. Rezepte, Tipps, fachlich fun-dierte diätologische Informationen kommen via Facebook und Instagram. Aktuell boomt der On-lineverkauf. Die sehr smarte Homepage besticht mit sehr guten Fotos. Der Versand erfolgt über die steirische niceshops GmbH – der Aspekt der Nachhaltigkeit war bei der Wahl des Vertriebs entscheidend. Die Vermarktung ist eingebun-den in das Netzwerk „Steirisches Vulkanland“.Nach wie vor arbeitet Michaela Friedl in Teil-zeit als Diätologin/Qualitätssicherung bei ei-nem Küchenbetreiber, managt den Speiseplan für täglich gut 1.000 Menüs. Im kommenden Jahr soll die Pilzzucht einen Gutteil des Ein-kommens abdecken, in 2 – 3 Jahren zur Gänze. Ihre Zielgruppe ist tendenziell weiblich, jenseits der 30 Jahre. „Unsere Kunden haben Freude am Leben, Kochen und Genießen. Pilze sind das Highlight am Teller – Fleisch ist ok, soll aber Beilage sein.“ Ulrich Ahamer

Buntes Pilzquartett statt Mastschweine. Seit der Hofübernahme durch Michaela Friedl gedeihen im ehemaligen Stall Pilze, die frisch und verarbeitet guten Absatz finden.

Glücksbringer im Stall

MICHAELA FRIEDL. Die ausgebildete Diätologin punktet bei den Kunden mit Pilzen sowie umfangreichen Informationen dazu auf Instagram und Facebook. Auch die Website www.gutbehuetet.at bietet Dutzende Rezeptideen.

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