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© 2015 Agenda Informationssysteme GmbH & Co. KG Autor: MG / 08.12.2015 Ergebnisverwendung bei Kapitalgesellschaften Inhaltsverzeichnis Bereich: FIBU - Info für Anwender Nr. 1114 2 1. Vorgehensweise 2 1.1. Vor Ergebnisverwendung 4 1.2. Nach teilweiser Ergebnisverwendung 1.2.1. Ausweis von Bilanzgewinn/Bilanzverlust 4 1.2.2. Entnahmen aus/Einstellungen in Rücklagen 7 1.2.2.1. Entnahmen aus Rücklagen 7 1.2.2.2. Einstellungen in Rücklagen 9 1.2.2.3. Sonderfall: Rücklagen bei der Unternehmergesellschaft (UG) 12 14 1.3. Nach vollständiger Ergebnisverwendung 15 1.4. Darstellung der Gewinnverwendung als Vortrag auf neue Rechnung 19 1.5. Gewinnausschüttungen 1.5.1. Vorabausschüttung im Geschäftsjahr 19 1.5.2. Ausschüttung aus dem Vorjahr – Minderung der Bilanzposition »Gewinnvortrag« 21 1.5.3. Ausschüttung aus dem Vorjahr – Minderung der GuV-Position »Gewinnvortrag aus dem Vorjahr« 23

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© 2015 Agenda Informationssysteme GmbH & Co. KGAutor: MG / 08.12.2015

Ergebnisverwendung bei Kapitalgesellschaften

Inhaltsverzeichnis

Bereich: FIBU - Info für Anwender Nr. 1114

21. Vorgehensweise

21.1. Vor Ergebnisverwendung

41.2. Nach teilweiser Ergebnisverwendung

1.2.1. Ausweis von Bilanzgewinn/Bilanzverlust 4

1.2.2. Entnahmen aus/Einstellungen in Rücklagen 7

1.2.2.1. Entnahmen aus Rücklagen 7

1.2.2.2. Einstellungen in Rücklagen 9

1.2.2.3. Sonderfall: Rücklagen bei der Unternehmergesellschaft (UG) 12

141.3. Nach vollständiger Ergebnisverwendung

151.4. Darstellung der Gewinnverwendung als Vortrag auf neue Rechnung

191.5. Gewinnausschüttungen

1.5.1. Vorabausschüttung im Geschäftsjahr 19

1.5.2. Ausschüttung aus dem Vorjahr – Minderung der Bilanzposition »Gewinnvortrag« 21

1.5.3. Ausschüttung aus dem Vorjahr – Minderung der GuV-Position »Gewinnvortrag aus dem Vorjahr« 23

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Vorgehensweise1.

Vor Ergebnisverwendung1.1.

In der Bilanz soll die Position Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag ausgewiesen werden. Die Gewinn-und Verlustrechnung schließt mit der Position Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag.

Der Gewinn/Verlust aus dem Vorjahr soll in voller Höhe vorgetragen werden. Für das laufendeGeschäftsjahr liegen noch keine Beschlüsse für die Verwendung des Jahresergebnisses vor.Gesellschaftsvertragliche Regelungen gibt es nicht.

Gewinnvortrag aus dem Vorjahr

SKR 03

9000 SaldenvorträgeSachkonten

40.000,00 € an 0860 Gewinnvortrag vorVerwendung

40.000,00 €

SKR 04

9000 SaldenvorträgeSachkonten

40.000,00 € an 2970 Gewinnvortrag vorVerwendung

40.000,00 €

Verlustvortrag aus dem Vorjahr

SKR 03

0868 Verlustvortrag vorVerwendung

40.000,00 € an 9000 SaldenvorträgeSachkonten

40.000,00 €

SKR 04

2978 Verlustvortrag vorVerwendung

40.000,00 € an 9000 SaldenvorträgeSachkonten

40.000,00 €

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Beispiel

Die L+L GmbH hat im Vorjahr einen Jahresüberschuss in Höhe von 30.000 Euro erzielt sowie einenGewinnvortrag in Höhe von 10.000 Euro. Es gibt keinen Beschluss für die Gewinnverwendung. Imaktuellen Wirtschaftsjahr beläuft sich der Jahresüberschuss auf 60.000 Euro.

Lösung

Gemäß den oben aufgeführten Buchungen für den Gewinnvortrag aus dem Vorjahr ergibt sich diefolgende Darstellung:

Darstellung im Kontennachweis zur Bilanz:

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Nach teilweiser Ergebnisverwendung1.2.

Ausweis von Bilanzgewinn/Bilanzverlust1.2.1.

In der Bilanz sollen die Positionen Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag und Gewinnvortrag/Verlustvortrag als Bilanzgewinn/Bilanzverlust ausgewiesen werden.

In der Gewinn- und Verlustrechnung wird vom Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag zum Bilanzgewinn/Bilanzverlust übergeleitet. Die Gewinn- und Verlustrechnung schließt mit der Position Bilanzgewinn/Bilanzverlust.

1. Schritt

Buchen Sie den Gewinnvortrag/Verlustvortrag wie im Punkt »Vor Ergebnisverwendung« auf Seitebeschrieben:

Gewinnvortrag aus dem Vorjahr

SKR 03

9000 SaldenvorträgeSachkonten

40.000,00 € an 0860 Gewinnvortrag vorVerwendung

40.000,00 €

SKR 04

9000 SaldenvorträgeSachkonten

40.000,00 € an 2970 Gewinnvortrag vorVerwendung

40.000,00 €

Verlustvortrag aus dem Vorjahr

SKR 03

0868 Verlustvortrag vorVerwendung

40.000,00 € an 9000 SaldenvorträgeSachkonten

40.000,00 €

SKR 04

2978 Verlustvortrag vorVerwendung

40.000,00 € an 9000 SaldenvorträgeSachkonten

40.000,00 €

2

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2. Schritt

Buchen Sie den Gewinnvortrag vom Bilanzkonto auf das GuV-Konto um.

Umbuchung Gewinnvortrag

SKR 03

0860 Gewinnvortrag vorVerwendung

40.000,00 € an 2860 Gewinnvortrag nachVerwendung

40.000,00 €

SKR 04

2970 Gewinnvortrag vorVerwendung

40.000,00 € an 7700 Gewinnvortrag nachVerwendung

40.000,00 €

Umbuchung Verlustvortrag

SKR 03

2868 Verlustvortrag nachVerwendung

40.000,00 € an 0868 Verlustvortrag vorVerwendung

40.000,00 €

SKR 04

7720 Verlustvortrag nachVerwendung

40.000,00 € an 2978 Verlustvortrag vorVerwendung

40.000,00 €

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Beispiel

Die L+L GmbH möchte im aktuellen Wirtschaftsjahr anstelle des Jahresüberschusses in Höhe von60.000 Euro und des Gewinnvortrags in Höhe von 40.000 Euro einen Bilanzgewinn über 100.000 Euroausweisen.

Lösung

Gemäß den oben aufgeführten Buchungen wurde der Gewinnvortrag aus dem Vorjahr vorgetragenund von »vor Verwendung« auf »nach Verwendung« umgebucht. Es ergibt sich die folgendeDarstellung (aus Gründen der Übersichtlichkeit ohne Vorjahr):

Darstellung im Kontennachweis zur Bilanz:

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Entnahmen aus/Einstellungen in Rücklagen1.2.2.

Ein Teil des Jahresüberschusses soll in Rücklagen eingestellt werden. Alternativ soll ein Betrag aus denRücklagen entnommen werden.

Entnahmen aus Rücklagen1.2.2.1.

Entnahmen aus der Kapitalrücklage

SKR 03

0840 Kapitalrücklage an 2795 Entnahmen aus derKapitalrücklage

SKR 04

2920 Kapitalrücklage an 7730 Entnahmen aus derKapitalrücklage

Entnahmen aus Gewinnrücklagen

aus der gesetzlichen Rücklage:

SKR 03

0846 Gesetzliche Rücklage an 2796 Entnahmen aus dergesetzlichen Rücklage

SKR 04

2930 Gesetzliche Rücklage an 7735 Entnahmen aus dergesetzlichen Rücklage

aus satzungsmäßigen Rücklagen:

SKR 03

0851 Satzungsmäßige Rück-lage

an 2797 Entnahmen aus der satzungsmäßigenRücklage

SKR 04

2950 Satzungsmäßige Rück-lage

an 7745 Entnahmen aus der satzungsmäßigenRücklage

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aus anderen Gewinnrücklagen:

SKR 03

0855 Andere Gewinnrücklagen an 2799 Entnahmen aus anderenGewinnrücklagen

SKR 04

2960 Andere Gewinnrücklagen an 7750 Entnahmen aus anderenGewinnrücklagen

aus der Rücklage für Anteile an einem herrschenden oder mehrheitlich beteiligten Unternehmen:

SKR 03

0849 Rücklage für Anteile aneinem herrschenden odermehrheitlich beteiligtenUnternehmen

an 2840 Entnahmen aus derRücklage für Anteile aneinem herrschenden odermehrheitlich beteiligtenUnternehmen

SKR 04

2935 Rücklage für Anteile aneinem herrschenden odermehrheitlich beteiligtenUnternehmen

an 7743 Entnahmen aus derRücklage für Anteile aneinem herrschenden odermehrheitlich beteiligtenUnternehmen

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Einstellungen in Rücklagen1.2.2.2.

Einstellungen in die Kapitalrücklage

SKR 03

2495 Einstellungen in dieKapitalrücklage nach denVorschriften über dievereinfachteKapitalherabsetzung

an 0840 Kapitalrücklage

SKR 04

7760 Einstellungen in dieKapitalrücklage nach denVorschriften über dievereinfachteKapitalherabsetzung

an 2920 Kapitalrücklage

Einstellungen in Gewinnrücklagen

in die gesetzliche Rücklage:

SKR 03

2496 Einstellungen in diegesetzliche Rücklage

an 0846 Gesetzliche Rücklage

SKR 04

7765 Einstellungen in diegesetzliche Rücklage

an 2930 Gesetzliche Rücklage

in satzungsmäßige Rücklage:

SKR 03

2497 Einstellungen insatzungsmäßigeRücklagen

an 0851 Satzungsmäßige Rück-lage

SKR 04

7775 Einstellungen insatzungsmäßigeRücklagen

an 2950 Satzungsmäßige Rück-lage

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in andere Gewinnrücklagen:

SKR 03

2499 Einstellungen in andereGewinnrücklagen

an 0855 Andere Gewinnrücklagen

SKR 04

7780 Einstellungen in andereGewinnrücklagen

an 2960 Andere Gewinnrücklagen

in die Rücklage für Anteile an einem herrschenden oder mehrheitlich beteiligten Unternehmen:

SKR 03

2480 Einstellungen in dieRücklage für Anteile aneinem herrschenden odermehrheitlich beteiligtenUnternehme

an 0849 Rücklage für Anteile aneinem herrschenden odermehrheitlich beteiligtenUnternehmen

SKR 04

7773 Einstellungen in dieRücklage für Anteile aneinem herrschenden odermehrheitlich beteiligtenUnternehme

an 2935 Rücklage für Anteile aneinem herrschenden odermehrheitlich beteiligtenUnternehmen

Beispiel

Die L+L GmbH hat im aktuellen Wirtschaftsjahr einen Jahresüberschuss in Höhe von 60.000 Euroerwirtschaftet. Aus dem Vorjahr ist ein Gewinnvortrag in Höhe von 40.000 Euro vorhanden. 25.000Euro sollen in die Gewinnrücklagen eingestellt werden.

Lösung

1. Schritt:Gemäß den unter Punkt »Ausweis von Bilanzgewinn/Bilanzverlust« auf Seite aufgeführtenBuchungen wurde der Gewinnvortrag aus dem Vorjahr vorgetragen und von »vor Verwendung« auf»nach Verwendung« umgebucht.

2. Schritt:Die Einstellung in die Gewinnrücklage ist wie folgt zu buchen:

4

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SKR 03

2499 Einstellungen in andereGewinnrücklagen

25.000,00 € an 0855 Andere Gewinnrücklagen 25.000,00 €

SKR 04

7780 Einstellungen in andereGewinnrücklagen

25.000,00 € an 2960 Andere Gewinnrücklagen 25.000,00 €

Es ergibt sich die folgende Darstellung (aus Gründen der Übersichtlichkeit ohne Vorjahr):

Darstellung im Kontennachweis zur Bilanz:

In der GuV ergibt sich die folgende Darstellung:

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Darstellung im Kontennachweis zur GuV:

Sonderfall: Rücklagen bei der Unternehmergesellschaft (UG)1.2.2.3.

Gemäß § 5a Abs. 3 GmbHG muss die Unternehmergesellschaft 25 % des um den Verlustvortrag ausdem Vorjahr geminderten Jahresüberschusses in eine gesetzliche Rücklage einstellen.

Einstellung gesetzliche Rücklage

SKR 03

2496 Einstellungen ingesetzliche Rücklagen

3.750,00 € an 0846 Gesetzliche Rücklagen 3.750,00 €

SKR 04

7765 Einstellungen ingesetzliche Rücklagen

3.750,00 € an 2930 Gesetzliche Rücklagen 3.750,00 €

Beispiel

Die L+L UG (haftungsbeschränkt) erwirtschaftet einen Jahresüberschuss in Höhe von 15.000 Euro. Esgibt keinen Verlustvortrag aus dem Vorjahr.

Lösung

Von dem erzielten Jahresüberschuss sind nach § 5a Abs. 3 GmbHG 25 % in die gesetzliche Rücklageeinzustellen.

15.000 Euro x 25 % = 3.750 Euro Einstellung in gesetzliche Rücklage

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Es ergibt sich die folgende Darstellung (aus Gründen der Übersichtlichkeit ohne Vorjahr):

Darstellung im Kontennachweis zur Bilanz:

In der GuV ergibt sich die folgende Darstellung:

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Nach vollständiger Ergebnisverwendung1.3.

Steht die vollständige Ergebnisverwendung bereits bei Aufstellung des Jahresabschlusses fest, zeigt dieBilanz weder die Position Jahresüberschuss noch Bilanzgewinn.

Beispiel

Die L+L GmbH hat im aktuellen Wirtschaftsjahr einen Jahresüberschuss in Höhe von 100.000 Euroerwirtschaftet. Dieser soll komplett in die Gewinnrücklagen eingestellt werden.

Lösung

Die Einstellung in die Gewinnrücklage ist wie folgt zu buchen:

SKR 03

2499 Einstellungen in andereGewinnrücklagen

100.000,00 € an 0855 Andere Gewinnrücklagen 100.000,00 €

SKR 04

7780 Einstellungen in andereRücklagen

100.000,00 € an 2960 Andere Gewinnrücklagen 100.000,00 €

Es ergibt sich die folgende Darstellung (aus Gründen der Übersichtlichkeit ohne Vorjahr):

Der Bilanzgewinn beläuft sich in diesem Beispielsfall auf 0 Euro. Es erfolgt kein Ausweis in der Bilanz.

Darstellung im Kontennachweis zur Bilanz:

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In der GuV ergibt sich die folgende Darstellung:

Abweichend von der Bilanz wird in der GuV ein Bilanzgewinn in Höhe von 0 Euro ausgewiesen.

Darstellung im Kontennachweis zur GuV:

Darstellung der Gewinnverwendung als Vortrag auf neue Rechnung1.4.

Die Gewinn-/Verlustverwendung kann handelsrechtlich als Vortrag auf neue Rechnung ausgewiesenwerden.

Beachten Sie, dass der Ausweis eines Vortrags auf neue Rechnung steuerrechtlich nicht zulässig ist. Inder Steuerbilanz und in der Einheitsbilanz (Handelsbilanz = Steuerbilanz) müssen Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag, Gewinnvortrag/Verlustvortrag bzw. Bilanzgewinn/Bilanzverlust ausgewiesen werden.

Diese Tatsache hat für die Übertragung der E-Bilanz zentrale Bedeutung. Über denBereitstellungsassistenten für die E-Bilanz können Sie eine Einheitsbilanz oder eine Steuerbilanzübertragen. Die Position »Vortrag auf neue Rechnung« darf in beiden Fällen nicht enthalten sein.

Beispiel

Die L+L GmbH hat im aktuellen Wirtschaftsjahr einen Jahresüberschuss in Höhe von 75.000 Euroerwirtschaftet. Dieser soll komplett als »Vortrag auf neue Rechnung« ausgewiesen werden.

Lösung

Die Gewinnverwendung ist wie folgt zu buchen:

SKR 03

2869 Vortrag auf neueRechnung (GuV)

75.000,00 € an 0869 Vortrag auf neueRechnung (Bilanz)

75.000,00 €

SKR 04

7795 Vortrag auf neueRechnung (GuV)

75.000,00 € an 2979 Vortrag auf neueRechnung (Bilanz)

75.000,00 €

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Seite 16Info für Anwender Nr. 1114

Es ergibt sich die folgende Darstellung (aus Gründen der Übersichtlichkeit ohne Vorjahr):

Darstellung im Kontennachweis zur Bilanz:

In der GuV ergibt sich die folgende Darstellung:

Darstellung im Kontennachweis zur GuV:

Exkurs: E-Bilanz

Im Rahmen der E-Bilanz muss die L+L GmbH das Auswertungsschema Jahresabschluss 020 »E-Bilanz Kapitalgesellschaft« verwenden.

Mit diesem ergibt sich die folgende Darstellung im Kapitalbereich:

Der Vortrag auf neue Rechnung darf nicht enthalten sein. Folglich wird dieser als aufzulösenderAuffangposten gekennzeichnet. Der Start des Bereitstellungsassistenten wird entsprechend verhindert.

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Zusätzliche Informationen zum Thema aufzulösende Auffangposten finden Sie im Info Nr. 1204 E-Bilanz.

1. Lösungsmöglichkeit

Sie erstellen eine Einheitsbilanz (Handelsbilanz = Steuerbilanz).

In diesem Fall buchen Sie den Gewinnvortrag anstelle auf »Vortrag auf neue Rechnung« wie folgt:

SKR 03

2869 Vortrag auf neueRechnung (GuV)

75.000,00 € an 0860 Gewinnvortrag vorVerwendung

75.000,00 €

SKR 04

7795 Vortrag auf neueRechnung (GuV)

75.000,00 € an 2970 Gewinnvortrag vorVerwendung

75.000,00 €

In der Bilanz erhalten Sie die folgende Darstellung:

In der GuV ergibt sich unverändert die folgende Darstellung:

Darstellung im Kontennachweis zur GuV:

2. Lösungsmöglichkeit

Sie erstellen im Modus »zwei Abschlusszwecke« eine Handelsbilanz und eine Steuerbilanz.

In der Handelsbilanz ist der Ausweis als Vortrag auf neue Rechnung zulässig. In der Steuerbilanz nicht.

Wechseln Sie in die steuerlichen Anpassungsbuchungen (Periode 13 Buchungskreis 110) underfassen Sie die folgende steuerliche Anpassungsbuchung:

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Seite 18Info für Anwender Nr. 1114

SKR 03

0869 Vortrag auf neueRechnung (GuV)

75.000,00 € an 0860 Gewinnvortrag vorVerwendung

75.000,00 €

SKR 04

2979 Vortrag auf neueRechnung (GuV)

75.000,00 € an 2970 Gewinnvortrag vorVerwendung

75.000,00 €

Darstellung in der Handelsbilanz:

Darstellung in der Steuerbilanz:

Die Steuerbilanz wird im Rahmen der E-Bilanz elektronisch an die Finanzverwaltung übertragen.

Die Darstellung in der Gewinn- und Verlustrechnung ist unverändert zur 1. Lösungsmöglichkeit, die auf Seite beschrieben ist.

Detaillierte Informationen zur Arbeit mit zwei Abschlusszwecken finden Sie im Info Nr. 1190 Handels-und Steuerbilanz im Agenda-Rechnungswesen (Zwei Abschlusszwecke).

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Seite 19Info für Anwender Nr. 1114

Gewinnausschüttungen1.5.

In den folgenden Passagen werden die gängigen Varianten der Gewinnausschüttung dargestellt.

Vorabausschüttung im Geschäftsjahr1.5.1.

Ein Teil vom Jahresüberschuss soll bereits im laufenden Geschäftsjahr an die Gesellschafterausgeschüttet werden. Die Vorabausschüttung soll in der Gewinn- und Verlustrechnung dargestelltwerden.

Beispiel

Die L+L GmbH wird im laufenden Wirtschaftsjahr voraussichtlich einen Jahresüberschuss in Höhe von100.000 Euro erwirtschaften. Es sollen vorab an die Gesellschafter Ludwig und Lindner je 15.000 Euroausgeschüttet werden.

Lösung

Die Vorabausschüttung (Nettobetrag) ist wie folgt zu buchen:

SKR 03

2870 Vorabausschüttung 30.000,00 € an 0755 Verbindlichkeitengegenüber Gesellschafternfür offene Ausschüttungen

30.000,00 €

SKR 04

7790 Vorabausschüttung 30.000,00 € an 3519 Verbindlichkeitengegenüber Gesellschafternfür offene Ausschüttungen

30.000,00 €

Zuzüglich ist die Kapitalertragsteuer wie folgt zu passivieren:

SKR 03

2870 Vorabausschüttung 10.000,00 € an 1749 Verbindlichkeiten ausEinbehaltungen (KapEStund SolZ auf KapESt) füroffene Ausschüttungen

10.000,00 €

SKR 04

7790 Vorabausschüttung 10.000,00 € an 3760 Verbindlichkeiten ausEinbehaltungen (KapEStund SolZ auf KapESt) füroffene Ausschüttungen

10.000,00 €

Insgesamt ergeben sich Verbindlichkeiten für die Gesellschaft in Höhe von 40.000 Euro.

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Seite 20Info für Anwender Nr. 1114

Es ergibt sich die folgende Darstellung (aus Gründen der Übersichtlichkeit ohne Vorjahr):

Darstellung im Kontennachweis zur Bilanz:

In der GuV ergibt sich die folgende Darstellung:

Darstellung im Kontennachweis zur GuV:

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Autor: MG / 08.12.2015 © 2015 Agenda Informationssysteme GmbH & Co. KG

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Ausschüttung aus dem Vorjahr – Minderung der Bilanzposition »Gewinnvortrag«1.5.2.

Ziel: Die Ausschüttung soll das Konto 0860/2970 »Gewinnvortrag vor Verwendung« mindern.

Beispiel

Die L+L GmbH hat einen Gewinnvortrag aus dem Vorjahr in Höhe von 70.000 Euro. Davon sollen30.000 Euro an die Gesellschafter ausgeschüttet werden.

Lösung

Der Gewinnvortrag aus dem Vorjahr ist wie folgt vorzutragen:

SKR 03

9000 SaldenvorträgeSachkonten

70.000,00 € an 0860 Gewinnvortrag vorVerwendung

70.000,00 €

SKR 04

9000 SaldenvorträgeSachkonten

70.000,00 € an 2970 Gewinnvortrag vorVerwendung

70.000,00 €

Die Gewinnausschüttung (Nettobetrag) ist wie folgt zu buchen:

SKR 03

0860 Gewinnvortrag vorVerwendung

30.000,00 € an 0755 Verbindlichkeitengegenüber Gesellschafternfür offene Ausschüttungen

30.000,00 €

SKR 04

2970 Gewinnvortrag vorVerwendung

30.000,00 € an 3519 Verbindlichkeitengegenüber Gesellschafternfür offene Ausschüttungen

30.000,00 €

Zuzüglich ist die Kapitalertragsteuer wie folgt zu passivieren:

SKR 03

0860 Gewinnvortrag vorVerwendung

10.000,00 € an 1746 Verbindlichkeiten ausEinbehaltungen (KapEStund SolZ auf KapESt) füroffene Ausschüttungen

10.000,00 €

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SKR 04

2970 Gewinnvortrag vorVerwendung

10.000,00 € an 3760 Verbindlichkeiten ausEinbehaltungen (KapEStund SolZ auf KapESt) füroffene Ausschüttungen

10.000,00 €

Es ergibt sich die folgende Darstellung (aus Gründen der Übersichtlichkeit ohne Vorjahr):

Darstellung im Kontennachweis zur Bilanz:

In der Gewinn- und Verlustrechnung ergeben sich keine Auswirkungen.

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Ausschüttung aus dem Vorjahr – Minderung der GuV-Position »Gewinnvortragaus dem Vorjahr«

1.5.3.

Ziel: Die Ausschüttung soll das Konto 2860/7700 »Gewinnvortrag nach Verwendung« mindern. Dadurchmindert sich in der Gewinn- und Verlustrechnung die Position »Gewinnvortrag aus dem Vorjahr«.

Beispiel

Die L+L GmbH hat einen Gewinnvortrag aus dem Vorjahr in Höhe von 70.000 Euro. Dieser wird von vor auf nach Verwendung gebucht. Im Anschluss sollen 30.000 Euro an die Gesellschafterausgeschüttet werden.

Lösung

Der Gewinnvortrag aus dem Vorjahr ist wie folgt vorzutragen:

SKR 03

9000 SaldenvorträgeSachkonten

70.000,00 € an 0860 Gewinnvortrag vorVerwendung

70.000,00 €

SKR 04

9000 SaldenvorträgeSachkonten

70.000,00 € an 2970 Gewinnvortrag vorVerwendung

70.000,00 €

Buchen Sie den Gewinnvortrag vom Bilanzkonto auf das GuV-Konto um:

SKR 03

0860 Gewinnvortrag vorVerwendung

70.000,00 € an 2860 Gewinnvortrag nachVerwendung

70.000,00 €

SKR 04

2970 Gewinnvortrag vorVerwendung

70.000,00 € an 7700 Gewinnvortrag nachVerwendung

70.000,00 €

Die Gewinnausschüttung (Nettobetrag) ist wie folgt zu buchen:

SKR 03

2860 Gewinnvortrag nachVerwendung

30.000,00 € an 0755 Verbindlichkeitengegenüber Gesellschafternfür offene Ausschüttungen

30.000,00 €

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SKR 04

7700 Gewinnvortrag nachVerwendung

30.000,00 € an 3519 Verbindlichkeitengegenüber Gesellschafternfür offene Ausschüttungen

30.000,00 €

Zuzüglich ist die Kapitalertragsteuer wie folgt zu passivieren:

SKR 03

2860 Gewinnvortrag nachVerwendung

10.000,00 € an 1746 Verbindlichkeiten ausEinbehaltungen (KapEStund SolZ auf KapESt) füroffene Ausschüttungen

10.000,00 €

SKR 04

7700 Gewinnvortrag nachVerwendung

10.000,00 € an 3760 Verbindlichkeiten ausEinbehaltungen (KapEStund SolZ auf KapESt) füroffene Ausschüttungen

10.000,00 €

Es ergibt sich die folgende Darstellung (aus Gründen der Übersichtlichkeit ohne Vorjahr):

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Darstellung im Kontennachweis zur Bilanz:

In der GuV ergibt sich die folgende Darstellung:

Darstellung im Kontennachweis zur GuV: