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18 INFO-Fachbereich Sport 1/2014 AUS DEM LANDESINSTITUT FÜR SCHULSPORT Die Vorlage eines Berechtigungs- scheins ist ein entscheidendes Kriteri- um für die Genehmigung einer unter- richtlichen oder außerunterrichtlichen Veranstaltung im Bereich Schneesport. Die Schulleitung kann dann davon aus- gehen, dass die Lehrkraft mit dem Er- werb des Berechtigungsscheins die vom KM eingeforderten Standards er- füllt hat und damit den besonderen Auf- gaben und Gefahren von Veranstal- tungen im Skilauf alpin und Snowboard fahren gerecht werden kann. Die Richt- linien für den Erwerb eines Berechti - gungsscheines zur Durchführung von Schneesportunterricht (Alpiner Skilauf und Snowboard fahren) im Rahmen von Schneesporttagen und Schneesport- schullandheimaufenthalten werden im Anhang des Beitrages im Wortlaut dar- gestellt. Die vom Landesinstitut für Schulsport, Schulmusik und Schulkunst Baden- Württemberg (LIS) angebotenen und zum Erwerb des Berechtigungsscheins führenden Fortbildungsmaßnahmen be- stehen aus einem Grundlehrgang und einem Abschlusslehrgang mit abschlie- ßender Prüfung. Der nachfolgende Bei - trag verfolgt die Zielsetzung, das moto- rische Konzept der Fortbildung bzw. Ausbildung des LIS zu erläutern und dar- zustellen. Dabei wird der Grundlehr- gang mit seinem sportartübergreifen- den Ansatz in den Mittelpunkt der Aus- führungen gerückt. Zunächst erfolgt ei- ne Klärung des zu Grunde gelegten Be- griffs „Schneesportarten“ bevor – dem integrativen Schneesportkonzept des LIS entsprechend – eine Betrachtung der Sportarten Alpiner Skilauf, Snow- board fahren und Skilanglauf im Hinblick auf ihren Beitrag zur schneesportlichen Kompetenzentwicklung der Lehrkräfte dargestellt wird. Bewegungsemotional betrachtet be- Erwerb des Berechtigungsscheins Schneesport als ein Fortbildungskonzept des Landesinstituts für Schulsport zur Ent- wicklung von Kompetenzen als Voraussetzung zur Erteilung von Unter- richt im Bereich Schneesport an Schulen des Landes Baden-Württemberg Hermann Kurz et. al., Schneesportreferent des LIS ruht die Faszination von Schneesportar- ten in der Möglichkeit, das Gleiten auf einem besonderen natürlichen Unter- grund als kinästhetische Sensation er- leben zu können. Während bei den ha- bituellen lokomotorischen Bewe- gungen in Alltag und Sport Haftreibung als gegeben vorausgesetzt und Gleitrei- bung im Sinne des Ausrutschens als äußerst bewegungsstörend empfun- den wird, geht es bei den Schneesport- arten um die motorische Herausforde- rung, die Dialektik von Gleitreibung und Haftreibung als ein „Spiel mit dem Schneewiderstand“ in harmonischen Einklang zu bringen und die biomecha- nischen Phänomene als „Sensation“ erlebbar zu machen. Unabdingbare Vo- raussetzung für das Gleiten auf Schnee ist die Unterstützung durch Sportgeräte wie Ski (hier als Alpinski oder Laufski) oder Snowboard. Die unfallfreie aktio- nale Steuerung dieser allgemein ge- bräuchlichen Gleitgeräte beruht auf spe- zifischen, zu erlernenden Bewegungs- fertigkeiten. Der motorische Lernfort- schritt der Schüler kann als der primäre Gradmesser für den Erfolg einer Schnee- sportaktion an Schulen eingestuft wer- den. Daraus leitet sich in einem ersten Schritt der Anspruch an die Lehrkraft ab, die „begrenzte“ Vielfalt schulrele- vanter Schneesportarten zu kennen, um aus dieser eine Auswahl treffen zu können, die unter Einbeziehung ihres „pädagogischen Werts“ vor dem Hin- tergrund der konditionellen, koordina- tiven und motivationalen Vorausset- zungen der Schüler einen optimalen Lernerfolg in Aussicht stellt. Desweite- ren obliegt den Lehrenden dann die Aufgabe, ein qualifiziertes, den Schüler individuell im Hinblick auf die oben defi- nierte Zielsetzung unterstützendes Un- terrichtsangebot bereitzustellen. Die Fortbildung am LIS zum Berechtigungs- schein ist neben der hier nicht themati- sierten Vermittlung von schulrecht- lichen und unterrichtsorganisatorischen Themen darauf ausgerichtet, die für die Lehrkraft notwendigen bewegungsthe- oretischen und bewegungspraktischen Kompetenzen zu entwickeln. Beim dreitägigen Grundlehrgang sammelt die Lehrkraft elementare Gleiterfah- rungen auf den verschiedenen Sport- geräten Snowboard, Langlaufski und Alpinski mit der Zielsetzung, einerseits als bewegungstheoretische Kompe- tenz das gemeinsame biomechanische Funktionsprinzip der unterschiedlichen Gleitgeräte kognitiv zu erschließen und andererseits gleiche und unterschied- liche aktionale Möglichkeiten zur Erzeu- gung dieser Funktionen im motorischen Vollzug auszuprobieren und nach Mög- lichkeit zu erwerben. Zur bewegungstheoretischen Kom- petenz des Lehrers gehört das Wis- sen, dass vor dem Hintergrund einer bi- omechanischen Betrachtung grund- sätzlich alle hier relevanten Winter- sportgeräte in gleicher Weise dreidi- mensional entlang und um der durch ih- ren Schwerpunkt führenden Achsen bewegt werden können und demnach gemeinsamen Funktionsprinzipien un- terliegen (Bild 1): Die Tiefenachse verläuft von oben senkrecht zur Lauffläche. Bewe- gungen entlang dieser Achse führen zu einer Belastung bzw. Entlastung des Geräts. Bewegungen um die Tiefenachse (oder einer parallel zu ihr durch das Instrument verlau- fenden Achse) führen zu Rechts- bzw. Linksdrehungen des Geräts. Die Breitenachse verläuft parallel zur Lauffläche und teilt das Gerät in ei- nen auf die Gleitrichtung bezogenen vorderen und hinteren Abschnitt. Drehungen um diese Achse (oder ei - ner parallel zu ihr durch das Instru- ment verlaufenden Achse) erzeugen Bild 1

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Die Vorlage eines Berechtigungs-scheins ist ein entscheidendes Kriteri-um für die Genehmigung einer unter-richtlichen oder außerunterrichtlichen Veranstaltung im Bereich Schneesport. Die Schulleitung kann dann davon aus-gehen, dass die Lehrkraft mit dem Er-werb des Berechtigungsscheins die vom KM eingeforderten Standards er-füllt hat und damit den besonderen Auf-gaben und Gefahren von Veranstal-tungen im Skilauf alpin und Snowboard fahren gerecht werden kann. Die Richt-linien für den Erwerb eines Berechti-gungsscheines zur Durchführung von Schneesportunterricht (Alpiner Skilauf und Snowboard fahren) im Rahmen von Schneesporttagen und Schneesport-schullandheimaufenthalten werden im Anhang des Beitrages im Wortlaut dar-gestellt.

Die vom Landesinstitut für Schulsport, Schulmusik und Schulkunst Baden-Württemberg (LIS) angebotenen und zum Erwerb des Berechtigungsscheins führenden Fortbildungsmaßnahmen be-stehen aus einem Grundlehrgang und einem Abschlusslehrgang mit abschlie-ßender Prüfung. Der nachfolgende Bei-trag verfolgt die Zielsetzung, das moto-rische Konzept der Fortbildung bzw. Ausbildung des LIS zu erläutern und dar-zustellen. Dabei wird der Grundlehr-gang mit seinem sportartübergreifen-den Ansatz in den Mittelpunkt der Aus-führungen gerückt. Zunächst erfolgt ei-ne Klärung des zu Grunde gelegten Be-griffs „Schneesportarten“ bevor – dem integrativen Schneesportkonzept des LIS entsprechend – eine Betrachtung der Sportarten Alpiner Skilauf, Snow-board fahren und Skilanglauf im Hinblick auf ihren Beitrag zur schneesportlichen Kompetenzentwicklung der Lehr kräfte dargestellt wird.

Bewegungsemotional betrachtet be-

Erwerb des berechtigungsscheins schneesport als ein Fortbildungskonzept des landesinstituts für schulsport zur Ent-wicklung von kompetenzen als Voraussetzung zur Erteilung von unter-richt im bereich schneesport an schulen des landes baden-WürttembergHermann Kurz et. al., Schneesportreferent des LIS

ruht die Faszination von Schneesportar-ten in der Möglichkeit, das Gleiten auf einem besonderen natürlichen Unter-grund als kinästhetische Sensation er-leben zu können. Während bei den ha-bituellen lokomotorischen Bewe-gungen in Alltag und Sport Haftreibung als gegeben vorausgesetzt und Gleitrei-bung im Sinne des Ausrutschens als äußerst bewegungsstörend empfun-den wird, geht es bei den Schneesport-arten um die motorische Herausforde-rung, die Dialektik von Gleitreibung und Haftreibung als ein „Spiel mit dem Schneewiderstand“ in harmonischen Einklang zu bringen und die biomecha-nischen Phänomene als „Sensation“ erlebbar zu machen. Unabdingbare Vo-raussetzung für das Gleiten auf Schnee ist die Unterstützung durch Sportgeräte wie Ski (hier als Alpinski oder Laufski) oder Snowboard. Die unfallfreie aktio-nale Steuerung dieser allgemein ge-bräuchlichen Gleitgeräte beruht auf spe-zifischen, zu erlernenden Bewegungs-fertigkeiten. Der motorische Lern fort-schritt der Schüler kann als der primäre Gradmesser für den Erfolg einer Schnee-sportaktion an Schulen eingestuft wer-den. Daraus leitet sich in einem ersten Schritt der Anspruch an die Lehrkraft ab, die „begrenzte“ Vielfalt schulrele-vanter Schneesportarten zu kennen, um aus dieser eine Auswahl treffen zu können, die unter Einbeziehung ihres „pädagogischen Werts“ vor dem Hin-tergrund der konditionellen, koordina-tiven und motivationalen Vorausset-zungen der Schüler einen optimalen Lernerfolg in Aussicht stellt. Desweite-ren obliegt den Lehrenden dann die Aufgabe, ein qualifiziertes, den Schüler individuell im Hinblick auf die oben defi-nierte Zielsetzung unterstützendes Un-terrichtsangebot bereitzustellen. Die Fortbildung am LIS zum Berechtigungs-schein ist neben der hier nicht themati-sierten Vermittlung von schulrecht-

lichen und unterrichtsorganisatorischen Themen darauf ausgerichtet, die für die Lehrkraft notwendigen bewegungsthe-oretischen und bewegungspraktischen Kompetenzen zu entwickeln. Beim dreitägigen grundlehrgang sammelt die Lehrkraft elementare Gleiterfah-rungen auf den verschiedenen Sport-geräten Snowboard, Langlaufski und Alpinski mit der Zielsetzung, einerseits als bewegungstheoretische Kompe-tenz das gemeinsame biomechanische Funktionsprinzip der unterschiedlichen Gleitgeräte kognitiv zu erschließen und andererseits gleiche und unterschied-liche aktionale Möglichkeiten zur Erzeu-gung dieser Funktionen im motorischen Vollzug auszuprobieren und nach Mög-lichkeit zu erwerben.Zur bewegungstheoretischen kom-petenz des lehrers gehört das Wis-sen, dass vor dem Hintergrund einer bi-omechanischen Betrachtung grund-sätzlich alle hier relevanten Winter-sportgeräte in gleicher Weise dreidi-mensional entlang und um der durch ih-ren Schwerpunkt führenden Achsen bewegt werden können und demnach gemeinsamen Funktionsprinzipien un-terliegen (Bild 1):

• Die Tiefenachse verläuft von oben senkrecht zur Lauffläche. Bewe-gungen entlang dieser Achse führen zu einer Belastung bzw. Entlastung des Geräts. Bewegungen um die Tiefenachse (oder einer parallel zu ihr durch das Instrument verlau-fenden Achse) führen zu Rechts- bzw. Linksdrehungen des Geräts.

• Die Breitenachse verläuft parallel zur Lauffläche und teilt das Gerät in ei-nen auf die Gleitrichtung bezogenen vorderen und hinteren Abschnitt. Drehungen um diese Achse (oder ei-ner parallel zu ihr durch das Instru-ment verlaufenden Achse) erzeugen

Bild 1

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eine Belastung/Entlastung dieser Abschnitte.

• Die Längsachse schneidet das Win-tersportgerät mittig von vorne nach hinten. Drehungen entlang dieser Achse (oder einer parallel zu ihr durch das Gerät verlaufenden Achse) führen zum Auf- bzw. Abkanten des Geräts.

Die oben isoliert beschriebenen Funkti-onen kommen in der Fahrpraxis häufig in Kombination miteinander zur Anwen-dung und bestimmen den Schnee wider-stand als die zwischen Gleitgerät und Schnee wirksame Kraft. Im Grundsatz gilt: Aufkanten erhöht in Verbindung mit Belasten die Haftreibung, Abkan-ten, kombiniert mit Entlastung, mini-miert die Gleitreibung. Links- und Rechtsdrehungen werden durch Entla-stung erleichtert. Ein Verständnis für diese Funktionsprinzipien wirkt be-schleunigend auf motorische Lernpro-zesse bei den Lernenden und ist für Lehrende sowohl für die Erstellung eines methodischen Angebots als auch für die Beobachtung, Analyse und Be-wertung von Bewegungen unabding-bare Voraussetzung. Das erworbene Bewegungswissen erlaubt einen Wis-senstransfer bezüglich des Lehrens auf den unterschiedlichen Gleitgeräten.

Zu den motorischen kompetenzen des lehrers gehören Eigenerfah-rungen im Hinblick auf die Themen-felder Belasten / Entlasten, Drehen und Kanten und deren Kombinationen, die zur Kontrolle des Gleichgewichts, des Tempos und der Richtung während des Gleitens notwendig sind. Auf allen hier relevanten Gleitgeräten bedarf optima-les Gleiten • einer statodynamischen Gleichge-

wichtssituation des Bewegers, die einer permanenten Kontrolle unter-liegen muss,

• der Kontrolle der Geschwindigkeit im Sinne einer Erhaltung, Beschleu-nigung oder Reduzierung derselben und

• der Kontrolle der Richtung im Sinne einer Beibehaltung oder Verände-rung derselben.

Der Generierung der Funktionen liegen motorische Aktionen (Körperbewe-gungen) zugrunde. Diese zur Erzeu-gung der Funktionen notwendigen Kör-perschwerpunktverlagerungen weisen für die drei hier behandelten Gleitge-räte einerseits Unterschiedlichkeiten auf. Es existieren aber andererseits

auch Gemeinsamkeiten, die könnens-transfers zwischen den Geräten er-warten lassen. Im praktischen Teil des Basislehrgangs sammeln die Teilneh-mer jeweils eintägige elementare Glei-terfahrungen auf den drei Geräten im Sinne der Kontrolle von Gleichgewicht, Richtung und Tempo. Dabei werden gerätespezifische Besonderheiten he-rausgearbeitet und interdisziplinäre Zu-sammenhänge bewusst gemacht. Die vorliegende Abhandlung verfolgt die Zielsetzung, anhand exponierter bewe-gungstechnischer Zusammenhänge den LIS-Fortbildungen unterlegten didak-tischen Ansatz in exemplarischer Wei-se darzustellen. Die einzelnen Lehr-gangsinhalte sind im Detail auf der lehr-gangsbegleitenden CD verschriftet.Für eine Entscheidung zu Gunsten der Skatingtechnik beim Praxisteil des skilanglaufs sprechen zwei Argu-mente: Zum einen muss die Sicherung der Haftreibung über die Skikante er-folgen, was eine hohe Kontextinterfe-renz zum Alpinen Skilauf zulässt. Ande-rerseits erscheint die Erzeugung von Gleitphasen über den effektiveren Ab-stoß vom gleitenden Ski grundsätzlich einfacher als auf dem Klassikski. Die Realisierung der oben definierten Ziel-setzungen findet beim Skilanglauf un-ter Nutzung eines ebenen, leicht hän-genden Geländes statt. Dort werden zunächst einfache, keine motorischen Vorerfahrungen in dieser Sportart voraus-setzende und nach dem Prinzip der verminderten Gleichgewichtshilfe (erst mit Stöcken, dann ohne) angeordnete Spielaufgaben gestellt. Deren Lösungen stehen immer in engem Zusammen-hang mit der Kontrolle von Gleichge-wicht, Tempo und Richtung. Im weite-ren Verlauf wird ein Übungsangebot zum Kennenlernen unterschiedlicher Skatingtechniken unterbreitet oder – entsprechende griffige Pistenbedin-gungen vorausgesetzt - ein Lehrweg zum Kurvenfahren mit der Telemark-technik dargestellt. Für den Paxisteil des Alpinen ski-laufs wurde als Gleitgerät ein Kurz-carver (taillierter Ski unter 100cm, oh-ne Sicherheitsbindung) ausgewählt. Durch die reduzierte Länge verursacht der Ski einen geringen Drehwiderstand für Richtungsänderungen mit hohem Driftanteil und seine Taillierung erleich-tert den Einstieg in das geschnittene Kurven fahren. Auf einen mit dem Ge-rät grundsätzlich Sinn machenden ein-führenden Spieleteil in der Ebene wird verzichtet, weil diese Inhalte im Be-reich des Skilanglaufteils schon eine Thematisierung erfahren. Zum zentra-

len Thema wird entsprechend das Fah ren von geschnittenen Kurven er-hoben. Im Praxisteil des snow-boardfahrens werden erste Erfah-rungen (Basics) mit dem Board vermit-telt. Dazu gehören Gleichgewichtsü-bungen auf dem Board, das Einneh-men der bewegungsbereiten Grund-stellung, Roller fahren mit Gleiten, Seitrutschen, Schrägfahrt, Lift fahren und die Kurven bergwärts. Erklärtes Ziel des Snowboardtages ist, dem Sportlehrer ohne gerätspezifische Vor-erfahrungen Erfolgserlebnisse beim Fa-hren einer Front- und Backsidekurve zu ermöglichen.

Mit der kontrolle der statodyna-mischen gleichgewichtssituation ist das Phänomen gemeint, auf einem sich bewegenden Gerät einen labilen Gleichgewichtszustand erhalten zu können. Grundsätzlich stellt sich eine Gleichgewichtssituation dann ein, wenn die Körperposition des Bewegers so ausgerichtet ist, dass die resultierende Kraft, in der alle wirksamen Kräfte zu-sammengefasst sind, die vorhandene Stützfläche trifft. Im skilanglauf gilt es, die durch den einbeinigen Abstoß investierte Kraft optimal in der nachfolgenden antriebs-freien Gleitphase auf dem anderen Bein auszunützen, was eine perma-nente Verlagerung des Körperschwer-punktes von einem Bein auf das ande-re notwendig macht. Die Kontrolle des Gleichgewichts verlangt deshalb Si-cherheit im Gleiten auf einem Bein. Das Einbeingleiten beim Skilanglauf gelingt, wenn es der Übende schafft, folgende operationale Anweisung um-zusetzen: Richte deine Körperposition auf dem Ski so aus, dass sich Fußspitze, Knie und Kopf senkrecht über dem Ski befinden. Von frontal betrachtet führt dann eine senkrecht stehende Gerade vom Stützpunkt durch den Körper-

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schwerpunkt (KSP) (siehe Bild 2). Be-zogen auf die KSP-Verlagerungen nach vorne und hinten erhält der Beweger kaum „Stabilitätshilfe“ durch das fer-senoffene, relativ labile Schuh-Bin-dungs-System. Die Fersenfreiheit ver-langt eine Position mittig auf dem Ski mit leicht nach vorne gelagertem KSP. Schulterachse und Hüftachse stehen dabei parallel zueinander (Achsparalleli-tät) und rechtwinklig zur Skilängsach-se. Zusammenfassend formuliert er-lernt der Übende beim Skilanglauf auf einem möglichst plan aufgesetzten Ski, bei einer Gradeausfahrt auf einem Bein eine zentrale, das Gleichgewicht gewährleistende Position über dem Ski einzunehmen. Beim Kurven fahren im Alpinen ski-lauf (und auch auf dem Snowboard) befindet sich der KSP nicht mehr über der Unterstützungsfläche. Der Bewe-ger muss erlernen, zum Ausgleich der auftretenden Fliehkräfte eine ange-messene Kurveninnenlage einzuneh-men, ohne die Haftreibung zu verlie-ren. Entsprechend werden als ent-scheidende Bewegungsmerkmale in der Steuerphase der Kurve Knie und Becken zum Kurvenmittelpunkt be-wegt und diese Aufkantaktion durch ei-ne Ausgleichbewegung im Oberkörper stabilisiert (siehe Bild 3).

Beim Gleiten auf dem snowboard er-möglicht die sogenannte Duckstance-Position (siehe Bild 4) beste Stabilität und Sicherheit. Die Bindung ist so

montiert, dass die Füße in annähernd gleicher Winkelstellung auf der Längs-achse des Boards positioniert sind und der KSP sich über der Boardmitte be-findet. Durch diese Positionierung be-dingt verläuft die Gradeausfahrt des Bretts vom Beweger aus betrachtet nach lateral und nicht wie beim Ski nach frontal. Das bedingt im Vergleich zum Skifahren grundsätzlich unter-schiedliche Aktionen bei Körperge-wichtsverlagerungen. Die breitbeinige Stellung erlaubt eine große Amplitude

für Be- und Entlastungsfunktionen in Richtung Nose (nach vorne) und Tail (nach hinten), was vor allem bei Tricks zur Anwendung kommt.

Die Kontrolle des Tempos im Skilang-lauf ist zunächst mit der Aufgabe ver-bunden, eine Fortbewegung mittels körpereigener Kräfte überhaupt erst zu erzeugen (Beschleunigungsskilauf), wäh-rend beim Alpinen Skilauf und Snow-board fahren das Tempo durch die Wir-kung des Schwerefelds der Erde ent-steht und die Aufgabe des Bewegers in der überwiegenden Anzahl der Situati-onen darin besteht, die Geschwindig-keit in zu kontrollierenden Bereichen einzugrenzen (Bremsskilauf). Für die Beschleunigungsaktionen ste-hen im skilanglauf die unteren und oberen Extremitäten als Operatoren zur Verfügung. Beim Gebrauch der Stöcke kann eine optimale Haftreibung im Kontaktbereich zwischen Stock und Schnee genützt werden. Weil im An-fängerbereich jedoch darauf zu achten ist, dass die Stöcke zum Zwecke des Abstoßes und nicht zum Gleichge-wichtserhalt Verwendung finden, spielt beim praktischen Angebot des Basis-lehrgangs das Laufen mit Stöcken eine untergeordnete Rolle, während der Beinabstoß vom gleitenden Ski eine akzentuierte Thematisierung erfährt. Der Abstoß erfolgt schräg nach vorne von der Innenkante des gleitenden, stark aufgekanteten Skis mit einer KSP-Verlagerung auf den ausgescher-ten Ski des Gegenbeins. Die der Funk-tion zu Grunde liegende Aktion ist ein Kippen des gebeugten Kniegelenks nach innen, verbunden mit einem leich-ten, hier zu vernachlässigenden Kippen des gesamten Körpers. Über den Auf-kantvorgang kann die für die nachfol-gende Abstoßaktion erforderliche Haft-reibung hergestellt werden. Der posi-tive Kontextinterferenzen zu den ande-ren Gleitgeräten in Aussicht stellende

motorische Mehrwert für die Teilneh-mer des praktischen Skatingteils liegt in der Auseinandersetzung und Übung mit dem zielgerichteten Einsatz der Ge-rätekante über die Aktion Kniekippen.Beim Alpinski und snowboard fahren erfolgt die Kontrolle des Tempos über das Ausnützen des Geländeprofils durch angemessene Bestimmung der Fahrt-richtung. Die Wahl entsprechender Kur-venwinkel wird zur entscheidenden Steuergröße. Fahrtechnische Tempore-gulationsmechanismen ergeben sich auch noch durch die erzeugten Driftan-teile des Geräts während der Kurven-fahrt. Demnach erfolgt die Temporegu-lierung hier weitgehend über die Kon-trolle der Richtung, womit hier zum nächsten Abschnitt übergeleitet wer-den kann.

Die souveräne kontrolle der Rich-tung macht einen guten Skifahrer oder Snowboarder aus. Beide Sportarten beziehen einen zentralen Teil ihrer Fas-zination aus der „Bewegungskunst des Kurvenfahrens“. Von den besonderen Anforderungen des Rennlaufs einmal abgesehen, kann der Beweger in die-sen Sportarten das Gelände bei der Wahl der Fahrtrichtung im Rahmen sei-ner bewegungstechnischen Möglich-keiten kreativ nutzen. Idealtypisch sind zwei Möglichkeiten des Kurvenfahrens voneinander abzugrenzen: Beim ge-schnittenen Kurven fahren (Kurven car-ven) fährt der Beweger – ein entspre-chend tailliertes Gleitinstrument vo-rausgesetzt – durch Aufkanten und Be-lasten der Biegelinie des Gerätes ent-lang einer Kurve. Beim Kurven driften wird der Ski oder das Board entlastet und in meist abgekantetem Zustand in Drehung versetzt, um nach dem Kan-tenwechsel zum Zwecke der Kurven-steuerung wieder aufgekantet und be-lastet zu werden. Die Technik der Kur-venfahrt hinterlässt eine markante Zeichnung im Schnee (siehe Bild 5 ). Beim skilanglauf folgt der Läufer den Richtungsänderungen der Loipe, in-dem er einen Ski entlastet, in die neue Bewegungsrichtung dreht, nach dem Abstoß vom Gegenbein wieder bela-stet (Kurventreten) und anschließend den Abstoßski wiederum unbelastet parallel beiführt. Wenn in schnellen Ab-fahrtssituationen gleichzeitig abge-bremst werden muss, kommt die al-pine Fahrtechnik des Kurvendriftens zur Anwendung. Beim Alpinen skilauf ermöglicht der Kurzcarver elementare Erfahrungen im Hinblick auf das Kurvenfahren mittels Aufkanten und Belasten. Eine Knie-

Bild 3

Bild 4

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und Hüftbewegung in Richtung des neuen Kurvenmittelpunkts generiert ein Aufkanten der Kurveninnenkante der Ski. Die durch die KSP-Verlagerung bedingte Skibelastung kann durch Ver-ringerung des Fußgelenkwinkels (Druck gegen den Stiefel mit dem Schienbein) verstärkt werden. Der so belastete und aufgekantete Ski wird durchgebogen und fährt entlang der Biegelinie eine Kurve (die Skienden fol-gen den Skispitzen). Das wesentliche Lernziel dieses Praxisteils besteht im Ermitteln von Effekterfahrungen im Hinblick auf ein geschnittenes Kurven-fahren. Ein klassischer Weg des Kur-venfahrens über die Pflugkurve wird bei der Einführung des Telemarks auf dem Laufski behandelt.Beim snowboard fahren ergibt sich die besondere Situation, dass für die unterschiedlichen Kurven nach Front- bzw. Backside zwei unterschiedliche Bewegungsprogramme zu erlernen sind. Die erste Richtungsänderung auf dem Board wird eingeleitet durch Ver-lagerung des Gewichts auf den vorde-ren Fuß bei gleichzeitiger Rotationsbe-wegung aus Knie, Hüfte und Oberkör-per in Fahrtrichtung. Beim richtigen Kurvenfahren muss der Umkantvor-gang vor der Falllinie sein. Er wird bei einer gedrifteten Kurve durch einen Belastungswechsel vor- talwärts, mit gleichzeitiger Vorrotation (Vorausdre-hen von Oberkörper, Hüfte und Knie in die Kurvenrichtung) unterstützt.

Es kann zusammenfassend festge-stellt werden, dass den obigen Ausfüh-rungen entsprechend jede der behan-delten Schneesportarten spezifische Beiträge zum Erlernen des Gleitens lei-sten kann. Allen Gleitgeräten können gemeinsame Funktionsprinzipien zu-grunde gelegt werden, für deren Gene-rierung wiederum gerätespezifische Aktionen erlernt werden müssen. Die Kompetenz der Lehrkraft besteht in dem (theoretischen) Wissen um die Funktionsprinzipien und deren Wir-kungen und in dem (praktischen) Kön-nen, diese Funktionen über entspre-

chende Aktionen auf das Gerät ausü-ben und dem Schüler lehren zu kön-nen. In einer Schneesportart erwor-bene Kenntnisse erlauben einen Wis-senstransfer auf die anderen. Ge-sammelte Bewegungserfahrungen auf einem Gleitgerät können zu einem Kön-nenstransfer auf ein anderes führen. Für eine zeitlich knapp bemessene Lehrerfortbildung hat sich dieser inte-grative Ansatz als ein Erfolg verspre-chendes Konzept zur Kompetenzent-wicklung von Lehrkräften auch im Hin-blick auf den folgenden Abschluss-lehrgang bewährt. In diesem speziali-sieren sich die Teilnehmer in Richtung Snowboard fahren oder Skilauf alpin. Mittels eines ausgewählten und mit den Skilehrplänen der Verbände abge-stimmten Aufgabenangebots, findet eine individuelle Förderung der Bewe-gungstechnik statt. Es soll am Ende des praktischen Teils ein Fertigkeitsni-veau erreicht werden, das der Lehr-kraft in allen schülerrelevanten Umge-bungsbedingungen ein sicheres Fort-bewegen garantiert und eine Demons-trationsfahrt in lernrelevanten Umge-bungsbedingungen ermöglicht. Sein Bewegungswissen und seine Fähigkeit zur Unterrichtsorganisation stellt der Scheinbewerber im Rahmen einer Kurzlehrprobe mit Teilnehmern aus der Gruppe unter Beweis. Die Fortbil-dungsveranstaltungen werden im LFB veröffentlicht und finden alljährlich im Schwarzwald auf dem Herzogenhorn statt.

literatur

Deutscher Skilehrerverband (Hrsg.): Skifahren einfach.  Wolfratshausen, 2012

Deutscher Skilehrerverband (Hrsg.): Skilanglaufen einfach. Der DSLV Lehr-plan. Wolfratshausen 2012

Deutscher Skilehrerverband (Hrsg.): Snowboarden einfach. Der DSLV Lehr-plan. Wolfratshausen 2012

Deutscher Skiverband (Hrsg.): Technik - Unterrichten - Praxis. Offizieller DSV Lehrplan. Ski Alpin. Planegg 2012

Deutscher Skiverband (Hrsg.): Technik - Unterrichten - Praxis. Offizieller DSV Lehrplan. Snowboard. Planegg 2012Hermann Kurz: Bewegungstechnik und Bewegungskoordination im Ski-lauf. München 1999

Anhang

1. Durch den Erwerb des Berechti-gungsscheins zur Durchführung von Schneesportunterricht im Rahmen von Schneesporttagen und Schneesport-schullandheimaufenthalten sollen die Bewerber nachweisen, dass sie über di-daktisches Grundwissen in den Schnee-sportarten Skilauf alpin, Skilanglauf und Snowboard fahren verfügen und befä-higt sind, den besonderen Aufgaben und Gefahren von Veranstaltungen im Skilauf alpin und Snowboard fahren ge-recht zu werden und damit den erhöh-ten Sorgfaltsanforderungen an die Be-treuer solcher Maßnahmen genügen.2. Über den Erwerb der Berechtigung wird durch das Landesinstitut für Schul-sport Baden- Württemberg in Ludwigs-burg (LIS) ein Berechtigungsschein ausgestellt. 3. Die Berechtigung wird erworben. 3.1 durch Nachweis erfolgreich abge-schlossener Ausbildungsveranstaltungen im Rahmen der Sportlehrerausbildung, die den unter Ziff. 4. beschriebenen Fortbildungsmaßnahmen inhaltlich ent-sprechen und zu einem gleichwertigen Qualifikationsniveau geführt haben. Ein entsprechender Antrag ist an das Lan-desinstitut für Schulsport Baden-Württ-emberg (LIS) zu richten.3.2 durch Nachweis erfolgreich abge-schlossener Ausbildungsveranstaltungen im Rahmen der Lizenzausbildung von Sportfachverbänden, die den unter Ziff. 4. beschriebenen Fortbildungsmaß-nahmen inhaltlich entsprechen und zu einem gleichwertigen Qualifikationsni-veau geführt haben. Ein entsprechender Antrag ist an das Landesinstitut für Schulsport Baden-Württemberg (LIS) zu richten.4. Die Fortbildungsmaßnahmen nach Ziffer 3.1 werden vom Landesinstitut für Schulsport Baden-Württemberg (LIS) angeboten. Sie bestehen aus einem Grundlehrgang und einem Abschluss-lehrgang mit abschließender Prüfung.4.1 Der dreitägige Grundlehrgang ver-mittelt den Teilnehmerinnen und Teil-nehmern einen methodischen Über-blick über die Schneesportarten Skilauf alpin, Skilanglauf und Snowboard fa-hren sowie grundlegende Bewegungs-erfahrungen in diesen drei Bereichen. Ferner werden schulrechtliche und or-ganisatorische Aspekte sowie die The-matik „Schneesport und Umwelt” be-handelt.4.2 Zum Abschlusslehrgang wird nur zugelassen, wer den Grundlehrgang erfolgreich abgeschlossen hat und über ein grundlegendes Bewegungs-

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können im alpinen Skilauf oder im Snowboard fahren verfügt.4.3 Der dreitägige Abschlusslehrgang qualifiziert die Teilnehmer wahlweise im alpinen Skilauf oder im Snowboard fahren bewegungstechnisch weiter. Im theoretischen Teil werden wesentliche Aspekte des motorischen Lernens in den Schneesportarten für den Unter-richt mit Kindern behandelt.4.4 Im Rahmen des Abschlusslehr-gangs müssen die Bewerber den Nachweis erbringen,• dass sie sich mit Ski oder Snowboard

sicher in Umgebungsbedingungen bewegen können, die für Unterricht mit Schülern relevant sind,

• dass sie über die Fähigkeit verfü-gen, Unterricht im alpinen Skilauf oder im Snowboard fahren erteilen und wesentliche Bewegungstech-niken demonstrieren zu können.

4.5 Der Nachweis ist erbracht, wenn die Prüfungskommission, bestehend aus zwei Beauftragten des Landesin-stituts für Schulsport Baden-Württem-berg (LIS), ausreichende Leistungen in den unter Ziff. 4.4 genannten Be-

reichen feststellt.5. Berechtigungsscheine, die aufgrund des Erlasses des Kultusministeriums vom 20. April 1976 (Fortsetzung ....) UA I 5035/372 und der Verwaltungsvor-schrift vom 1. Januar 2001 (K.u.U. 2000, S. 344) ausgestellt wurden, gel-ten weiter. 6. Die Verwaltungsvorschrift tritt mit Wirkung vom 01.01.2003 in Kraft.

Die Freude war riesig, als die Schüle-rinnen am 11. Juli 2013 in Stuttgart im Feldhockey den dritten Landessieg für das Feudenheim-Gymnasium erreich-ten. Zweimal siegten sie bereits in der Wettkampfklasse IV, welche auf Lan-desebene endet. Dieses Jahr gelang

Hockey-bundesfinale 2013: mannheimer Hockey-mädchen kehren stolz aus berlin zurückUrte Mein, Feudenheim-Gymnasium Mannheim

es ihnen nun endlich auch in der Wett-kampfklasse III, in der sie damit die Qualifikation für das Bundesfinale in Berlin erlangten.Die Mädchen glänzten im Landesfinale durch ein hervorragendes Zusammen-spiel und technische Versiertheit. Sie

schafften es, bei einem Spielstand von 0:2 die Nerven und die Konzentration zu behalten und den Rückstand bis zum Spielende in einen Gleichstand zu verwandeln. Es war ein Finale, wie es spannender nicht hätte sein können, denn durch einen Fehler in der Aus-schreibung für Schulsport in Baden-Württemberg war große Verwirrung entstanden:Das FGM stand dem Wilhelms-Gymna-sium aus Stuttgart gegenüber, das zu-vor das Halbfinale gegen das Ludwig-Frank-Gymnasium Mannheim durch ein Golden Goal in der zweiten Hälfte der Verlängerung gewonnen hatte. Auf Nachfrage informierten die Schieds-richter Frau Mein, dass auch im Finale die Golden Goal-Regel angewendet wird, obwohl in der Ausschreibung eine Verlängerung von zweimal fünf Minu-ten vorgesehen war. Verärgert über die Tatsache, dass un-sere Mannschaft im Finale bereits zum zweiten Mal unentschieden gegen die Stuttgarter gespielt hatte, sagte Rosa-lie Fayner vor Beginn der Verlängerung zu ihren Mitspielerinnen: „Ich habe kei-ne Lust jetzt gegen diese aggressiven Spielerinnen zu verlieren, ich will das jetzt gewinnen!“. Dann ging sie aufs Feld und beendete das Spiel mit einem traumhaften Golden Goal. Hochmotiviert fuhr die Hockeymann-