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Münster, 8.11.2018 Experimente in Licht und Bewegung LWL-Museum für Kunst und Kultur zeigt, wie Bauhaus- Ideen in Amerika den Kunstbegriff erweitern Münster (lwl). Das Bauhaus ist mehr als das gebaute Manifest oder ikonisches Design. Mit seinem innovativen Anliegen, die strengen Grenzen zwischen bildender, darstellender und angewandter Kunst aufzulösen, prägte das Staatliche Bauhaus zahlreiche Künstlerinnen und Künstler der Moderne. Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster überschreitet mit der Ausstellung „Bauhaus und Amerika. Experimente in Licht und Bewegung“ (9. November 2018 bis 10. März 2019) ebenfalls Grenzen: Bewusst richtet es den Blick auf die wechselseitigen Beziehungen der um 1930 nach Amerika emigrierten Bauhäusler zu amerikanischen Kunstschaffenden und konzentriert sich dabei auf das bisher wenig beachtete Feld von Licht- und Bewegungsexperimenten. Mehr als 150 Arbeiten aus dem Bereich Malerei, Skulptur, Fotografie und Film ermöglichen einen Einblick in das Schaffen von über 50 Künstlerinnen und Künstlern. In der von Walter Gropius 1919 in Weimar gegründeten Kunstschule war die interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Gewerke und Künste das Grundprinzip der Lehre. Nach der Schließung des Bauhauses in Dessau 1932 und in Berlin 1933 durch die Nationalsozialisten emigrierten viele ehemalige Bauhäuslerinnen und Bauhäusler nach Amerika. Als Professoren an wegweisenden Kunstinstitutionen wie dem Black Mountain College in North Carolina oder dem New Bauhaus in Chicago brachten sie bedeutende, vom Bauhaus geprägte Ideen in die USA und entwickelten sie dort weiter. Durch die

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Münster, 8.11.2018

Experimente in Licht und Bewegung LWL-Museum für Kunst und Kultur zeigt, wie Bauhaus-Ideen in Amerika den Kunstbegriff erweitern Münster (lwl). Das Bauhaus ist mehr als das gebaute Manifest oder ikonisches Design. Mit

seinem innovativen Anliegen, die strengen Grenzen zwischen bildender, darstellender und

angewandter Kunst aufzulösen, prägte das Staatliche Bauhaus zahlreiche Künstlerinnen

und Künstler der Moderne.

Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster überschreitet mit der Ausstellung

„Bauhaus und Amerika. Experimente in Licht und Bewegung“ (9. November 2018 bis 10.

März 2019) ebenfalls Grenzen: Bewusst richtet es den Blick auf die wechselseitigen

Beziehungen der um 1930 nach Amerika emigrierten Bauhäusler zu amerikanischen

Kunstschaffenden und konzentriert sich dabei auf das bisher wenig beachtete Feld von

Licht- und Bewegungsexperimenten. Mehr als 150 Arbeiten aus dem Bereich Malerei,

Skulptur, Fotografie und Film ermöglichen einen Einblick in das Schaffen von über 50

Künstlerinnen und Künstlern.

In der von Walter Gropius 1919 in Weimar gegründeten Kunstschule war die

interdisziplinäre Zusammenarbeit aller Gewerke und Künste das Grundprinzip der Lehre.

Nach der Schließung des Bauhauses in Dessau 1932 und in Berlin 1933 durch die

Nationalsozialisten emigrierten viele ehemalige Bauhäuslerinnen und Bauhäusler nach

Amerika. Als Professoren an wegweisenden Kunstinstitutionen wie dem Black Mountain

College in North Carolina oder dem New Bauhaus in Chicago brachten sie bedeutende,

vom Bauhaus geprägte Ideen in die USA und entwickelten sie dort weiter. Durch die

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fruchtbaren Interaktionen entstand ein erweiterter – grenzüberschreitender – Kunstbegriff,

der die Kunst- und Kulturszene nach 1945 revolutionierte und bis heute wirksam ist.

Bauhausbühne, Tanz und Performance Licht und Bewegung waren in den 1920er Jahren zentrale ästhetische Kategorien der

künstlerischen Avantgarde. Die Bauhausbühne mit ihrem abstrakten Tanz und

mechanischen Bühnen- und Lichtapparaten, aber auch die innovativen Fotografie- und

Filmprojekte am Bauhaus zeugen hiervon. In den amerikanischen Nachfolgeinstitutionen

setzt sich diese Freude am Experiment fort. Es entstehen mit Licht- und kinetischer Kunst,

experimenteller Film- und Videokunst sowie Tanz- und Performancekunst neue

künstlerische Experimentierfelder. Arbeiten von Oskar Schlemmer, Xanti Schawinsky und

Andor Weininger aus der Bühnenwerkstatt des Bauhauses verdeutlichen in der Ausstellung

den historischen Bezug.

Tanz als Experiment Für Schlemmer war Tanz Bewegungs- und Raumexperiment, er untersuchte insbesondere

das Verhältnis des Bühnenraums zu den Formen und Farben der sich in ihm bewegenden

Akteure. Mit der Entstehung einer am Prozess orientierten Performance-Kunst in den

1950er und 1960er Jahren entwickelten amerikanische Choreografen, Tänzer und Künstler

– unter ihnen Merce Cunningham, John Cage, Robert Rauschenberg und Bruce Nauman –

diese Ansätze weiter, indem sie nach alternativen Bewegungsformen suchten. Sie wandten

sich rigoros von den Gesetzen der Bühne ab und erforschten das Verhältnis des Körpers

zum Raum, zur Zeit und zur Bewegung.

Lichtkunst, Kinetische Kunst Lange bevor Kunstströmungen wie Lichtkunst, Kinetische Kunst und Op Art in den 1950er

und 1960er Jahren populär wurden, beschäftigten sich zahlreiche Bauhaus-Künstler mit

den Themen Licht und Bewegung als integrale Bestandteile der Kunst, darunter László

Moholy-Nagy und sein langjähriger Assistent und Kollege nach der Bauhaus-Zeit György

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Kepes. In den USA wurden die Überlegungen am Institute of Design in Chicago und dem

Center for Advanced Visual Studies am Massachusetts Institute of Technology (MIT)

fortgeführt. Am MIT studierten auch Künstler wie Otto Piene, die bedeutende Impulse der

Licht- und kinetischen Kunst zurück nach Deutschland brachten. Moholy-Nagys „Licht-

Raum-Modulator“ (1930) gilt als erste großformatige, kinetische Lichtskulptur. Die Arbeit ist

in der Ausstellung täglich 11 und 16 Uhr für 15 Minuten in Aktion zu erleben. Mit Ludwig

Hirschfeld-Macks Apparatur für „Farbenlichtspiele“ (1923) ermöglicht das Museum eine

einmalige Licht-Raum-Erfahrung. Beide Apparaturen sind als Nachbildungen seit langem

wieder zusammen in Deutschland ausgestellt.

Experimenteller Film und Fotografie Moholy-Nagy gilt zudem als Vorreiter der experimentellen Fotografie. In seinen

Fotogrammen schuf er experimentelle Bildräume mit bewegtem Licht und testete immer

wieder die Grenzen des Mediums aus. An den amerikanischen Schulen beeinflusste er

zusammen mit Kepes Fotografen wie Harry Callahan, Aaron Siskind oder Nathan Lerner.

Das geeignetste Experimentierfeld, um Licht und Bewegung in reinster Form zum Ausdruck

zu bringen, war jedoch der Film als neues Medium künstlerischer Auseinandersetzung. In

den Lichtexperimenten der 1920er und 1930er Jahren wurden Farben und Formen zum

Tanzen gebracht, Klänge und Töne verbildlicht oder das Licht zum alleinigen Akteur auf

der Kinoleinwand erhoben. Bedeutende Werke des Absoluten Films von Viking Eggeling,

Hans Richter und Oskar Fischinger sind in der Ausstellung vertreten, aber auch die Arbeit

„Rhythm in Light“ (1934) der amerikanischen Filmpionierin Mary Ellen Bute.

Op Art Josef Albers prägte mit seinen Werken und seiner erzieherischen Praxis am Black

Mountain College und später in Yale zahlreiche Künstlerinnen und Künstler in den USA.

Durch seine Überlegungen zu Optik und Wahrnehmung gilt er als ein Vorbereiter der Op-

Art-Bewegung der 1960er Jahre. Seine Publikation „Interaction of Color“ (1963) machte die

Amerikaner mit dem skeptischen Sehen vertraut. In der Ausstellung sind Arbeiten seiner

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Schülerinnen und Schüler zu sehen, wie Richard Anuszkiewicz, Julian Stanczak und Sue

Fuller. Auch für die illusorische Lichtkunst war Albers von Bedeutung, was durch Werke

von Robert Irwin und James Turrell veranschaulicht wird.

Aktualität und Rahmenprogramm – Kooperation mit dem TanzTheaterMünster Ein weiterer Aspekt findet zum ersten Mal in einer Ausstellung Beachtung: die Rückwirkung

dieser vom Bauhaus geprägten Kunstströmungen aus den USA auf die europäische und

insbesondere auf die deutsche Kunst – beispielsweise auf die Künstlergruppe ZERO –

sowie ihr weitreichender Einfluss auf die Gegenwartskunst.

Die Ausstellung konzentriert sich nicht nur auf Positionen des Bauhauses und seiner

amerikanischen Nachfolgeinstitutionen, sondern zeigt auch Werke europäischer und

deutscher Künstlerinnen und Künstler der 1950er Jahre bis in die Gegenwart. Darunter

sind Arbeiten von Tauba Auerbach, Daria Martin, Barbara Kasten, Marcel Dzama und

Johanna Reich.

Eigens für die Ausstellung entwickeln die beiden Choreografen Matthias Markstein und

Isaac Spencer die Tanzperformance „MESH“, die an acht Terminen im Foyer aufgeführt

wird. Das Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) kooperiert darüber

hinaus und im Sinne der ganzheitlichen Auffassung des Bauhauses erstmals mit dem

TanzTheaterMünster, das mit „Unknown Territories“ einen spartenübergreifenden Abend

entwickelt hat.

„100 jahre bauhaus im westen“ ist ein Projekt des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft

des Landes Nordrhein-Westfalen und der Landschaftsverbände Rheinland (LVR) und

Westfalen-Lippe (LWL). Förderer der Ausstellung sind das Land Nordrhein-Westfalen, die

Provinzial Stiftung für das LWL-Museum für Kunst und Kultur, der Kunststiftung NRW, die

LWL-Kulturstiftung sowie die Freunde des Museums für Kunst und Kultur Münster e. V. und

die Stiftung kunst³, der Stifterkreis des Museums.

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Katalog Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (deutsch oder englisch) im Kerber Verlag, Bielefeld. Die Museumsausgabe ist für 27 Euro erhältlich. Tanzperformance MESH 9./10. November 2018, 17–18 Uhr 29./30. Dezember 2018, 17–18 Uhr 2./3. Februar 2019, 16–17 Uhr 9./10. März 2019, 16–17 Uhr Licht-Raum-Modulator Täglich 11 und 16 Uhr, 15 Minuten Vorträge Freitag, 14. Dezember 2018, 19.30 Uhr Kristina Lowis (Berlin), „Isn't that bauhausy?“ – Fotografie am Institute of Design, Chicago Freitag, 1. Februar 2019, 19.30 Uhr Torsten Blume (Bauhaus-Archiv, Dessau), Die Bauhausbühne als pädagogisches Konzept: Xanti Schawinsky und Oskar Schlemmer Donnerstag 7. Februar 2019, 19.30 Uhr Dr. Sigrid Pawelke (Aix-en-Provence), Die Bauhaus-Bühne und ihr Einfluss auf Amerika Öffentliche Führungen Jeden Samstag und Sonntag, 14–15 Uhr Kuratorinnenführungen Mittwoch, 12. Dezember 2018, 16.30–17.30 Uhr mit Kristin Bartels Donnerstag, 17. Januar 2019, 16.30 – 17.30 Uhr, mit Dr. Tanja Pirsig-Marshall Dienstag, 12. Februar 2019, 16.30 – 17.30 Uhr, mit Kristin Bartels Freitag, 1. März 2019, 16.30 – 17.30 Uhr, mit Dr. Tanja Pirsig-Marshall Führung buchen [email protected] T +49 251 5907 201

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Öffnungszeiten Dienstag bis Sonntag 10–18 Uhr am zweiten Freitag im Monat bis 22 Uhr Junge Nacht Freitag, 11.1.19 Familientag Sonntag, 10.2.19 LWL-Museum für Kunst und Kultur Domplatz 10 48143 Münster +49 251 5907 201 [email protected] www.lwl-museum-kunst-kultur.de www.bauhaus-amerika.de

Ihre Ansprechpartner für redaktionelle Fragen:

Frank Tafertshofer LWL-Pressestelle +49 251 5907 235 Judith Frey Presse- und Öffentlichkeitsarbeit +49 251 5907 209 [email protected] LWL-Museum für Kunst und Kultur Domplatz 10 48143 Münster +49 251 5907 201 www.lwl-museum-kunst-kultur.de www.bauhaus-amerika.de

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Münster, LWL-Museum für Kunst und Kultur

Bauhaus und Amerika. Experimente in Licht und Bewegung (9.11.18–10.3.19) Statements

Matthias Löb, Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) „Wir erzählen mit ‚Bauhaus in Amerika‘, dass das Bauhaus – übrigens durchaus mit internationalen Künstlerinnen und Denkern – den Ausgang zwar in Deutschland nahm. Nachdem viele Bauhaus-Künstler aber aus Deutschland emigrieren mussten, hat sich die Bauhaus-Idee in den USA zu neuer Blüte entwickelt. Nach dem Zweiten Weltkrieg schwappten diese Ideen wieder zurück nach Europa und beeinflussten dort maßgeblich die Kunst. Das Bauhaus ist also mitnichten in Dessau, Weimar und Berlin stehen geblieben. Mit künstlerischem Schaffen zum Beispiel von westfälischen Künstlern wie den Eheleuten Albers oder Otto Piene werden wir das belegen. Der zweite Aspekt in der Ausstellung erschließt sich aus dem Untertitel ‚Experimente in Licht und Bewegung‘. Wir wollen nämlich auch zeigen, dass das Bauhaus viel mehr ist als funktionale Möbel, quadratische Häuser und schickes Design. Das Bauhaus hatte den Anspruch, die Welt neu zu denken. Und deswegen war das Bauhaus von Anfang an auch immer die Lust am Experiment, also auch am Rauen, am Unfertigen. Experimente, die sich auch nicht an herkömmliche Gattungsgrenzen gehalten haben. Ausgehend vom Bauhaus als interdisziplinärem Laboratorium für Licht- und Bewegungsexperimente zeigen wir ein Spektrum von Licht- und kinetischer Kunst über den Experimentalfilm bis hin zu Tanz- und Performancekunst. Vieles davon ist weit weg vom heutigen Wikipedia-Wissen über das Bauhaus. Wir bleiben dabei auch nicht in der Vergangenheit stehen, sondern überlegen, was die Bauhaus-Idee uns auch heute noch zu sagen hat – in Zusammenarbeit mit dem Tanztheater.“

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Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, LWL-Kulturdezernentin „Erstmalig haben sich die beiden Landschaftsverbände Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR) mit dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen zusammengeschlossen, um das Jubiläum „bauhaus 100 im westen“ zu feiern. Über 40 lokale und regionale Partner und Museen gehen den Spuren des Bauhauses im Westen nach. Eine davon führt zu Henry van de Velde und dem Sammler und Mäzen Karl Ernst Osthaus, die entscheidende Vorarbeit leisteten: in Westfalen und im Rheinland wurden die Weichen für die berühmte Reformschule gestellt.“ Dr. Hermann Arnhold, Direktor des LWL-Museum für Kunst und Kultur „In der Sammlung des Museums befinden sich nicht nur Werke zahlreicher Bauhaus-Künstler, mit Josef Albers’ ‚Supraporten‘ und Otto Pienes ‚Silbernen Frequenz‘ sind zwei vom Bauhaus geprägte Künstler an der Fassade des Museums weithin sichtbar. Von zentraler Bedeutung für die Ausstellung ist die institutionsübergreifende Kooperation mit dem TanzTheaterMünster, die ganz im Sinne des Bauhauses geleitet ist von der Überwindung der Gattungsgrenzen. Mit dieser Verschränkung von bildender und darstellender Kunst, die sich in der Ausstellung fortsetzt, heben wir uns entscheidend von anderen Projekten im Bauhaus-Jahr ab.“ Dr. Tanja Pirsig-Marshall, Kuratorin der Ausstellung „Die Ideen des Bauhauses wurden in den USA vor allem durch die Lehre von Persönlichkeiten wie Josef Albers und László Moholy-Nagy vorangetrieben, die ihre Studierenden zum Experimentieren mit unterschiedlichen Medien, Materialien und Technologien anregten. Diese künstlerische Offenheit ist auch noch für die zeitgenössische Kunst relevant. In der Ausstellung geht es uns jedoch weniger darum, eine einseitige Beeinflussung der amerikanischen Kunst durch die Bauhäusler nachzuweisen, sondern vielmehr um die fruchtbaren wechselseitigen Interaktionen, die sich auf die Entwicklung von Licht- und kinetischer Kunst, experimentellen Film und Fotografie, Op Art, Tanz und Performancekunst auswirkten.“

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Kristin Bartels, Kuratorin der Ausstellung „In der Ausstellung werden unerwartete und interessante Bezüge im Leben und Werk von Künstlerinnen und Künstlern sichtbar, die bisher selten im Fokus standen. Für mich sind besonders die Positionen spannend, die für die amerikanische Avantgarde bedeutsam waren, aber heute leider in Vergessenheit geraten sind. Wir zeigen auch Werke kaum bekannter amerikanischer Künstlerinnen, wie Sue Fuller und Lillian Florsheim, die damit erstmals in Deutschland ausgestellt sind.“

Ihre Ansprechpartner für redaktionelle Fragen:

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LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster

Bauhaus und Amerika. Experimente in Licht und Bewegung 9.11.2018 – 10.3.2019

Die kostenfreie Veröffentlichung der Pressebilder gilt ausschließlich für die aktuelle Berichterstattung über die Ausstellung bis zum 21. April 2019 und nur unter der vollständigen Angabe der Bildnachweise. Die Kunstwerke müssen unverändert abgebildet werden und dürfen nicht beschnitten werden.

Barbara Morgan, Merce Cunningham, Totem Ancestor, 1942, Bruce Silverstein Gallery, New York © Barbara and Willard Morgan photographs and papers, Library Special Collections, Charles E. Young Research Library, UCLA., Courtesy Bruce Silverstein Gallery, New York

György Kepes, Balance, 1942, Los Angeles County Museum of Art, The Marjorie and Leonard Vernon Collection, gift of The Annenberg Foundation, acquired from Carol Vernon and Robert Turbin, © Estate of György Kepes, Foto: Digital, © Museum Associates/ LACMA

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Robert Rauschenberg/ Susan Weil, Blueprint, 1950, Ludwig Forum für Internationale Kunst Aachen, Leihgabe der Peter und Irene Ludwig Stiftung, © Robert Rauschenberg Foundation/VG Bild-Kunst, Bonn 2018, Susan Weil, Foto: Carl Brunn

Bruce Nauman, Dance or Exercise on the Perimeter of a Square, 1967, Collection Stedelijk Museum Amsterdam, © VG Bild-Kunst, Bonn 2018

László Moholy-Nagy, Lichtrequisit für eine elektrische Bühne, 1930, Nachbau 2006, Harvard Art Museums/Busch-Reisinger Museum, Hildegard von Gontard Fund, Foto: Imaging Department, © President and Fellows of Harvard College

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Ludwig Hirschfeld-Mack, Farbenlichtspiele, 1923, Rekonstruktion 1999, Stiftung MUSEION. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen, © Estate of Ludwig Hirschfeld-Mack

Xanti Schawinsky, Spectodrama, 8: Gebäude (Spannung), 1937, © The Xanti Schawinsky Estate

Hannes Beckmann, Vertical Accents, 1962, Courtesy of D. Wigmore Fine Art, Inc., New York, © The Estate of the Artist, Courtesy of D. Wigmore Fine Art, Inc.

Anni Albers, GR I, 1970, LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster, © The Josef and Anni Albers Foundation/ VG Bild-Kunst, Bonn 2018, Foto: LWL / Sabine Ahlbrand-Dornseif

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Heinz Mack, Lichtrelief, 1965, Sammlung Van Abbemuseum, Eindhoven, © VG Bild-Kunst, Bonn 2018, Foto: Van Abbemuseum, Eindhoven

László Moholy-Nagy, Konstruktion AL6, 1933-1934, © IVAM - Institut Valencià d'Art Modern, Generalitat

Richard Anuszkiewicz, Ohne Titel, 1965, Tate, London, © VG Bild-Kunst, Bonn 2018, Foto: Tate, London

Julian Stanczak, Red Cut-Out Fold, 1970, Collection Albright-Knox Art Gallery, Buffalo, New York, Bequest of David K. Anderson and David K. Anderson Charitable Remainder Trust, 2014 © the Estate of Julian Stanczak, Foto: Tom Loonan

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Barbara Kasten, Photogenic Painting, Ohne Titel 75/31, 1975, © Barbara Kasten, Courtesy Kadel Willborn, Düsseldorf and Bortolami Gallery, New York

Marcel Dzama, Merry go round #2, 2011, Sammlung Monika Schnetkamp, Düsseldorf, © Marcel Dzama, 2018, Foto: Hendrik Reinert

Ihre Ansprechpartner für redaktionelle Fragen:

Judith Frey Presse- und Öffentlichkeitsarbeit +49 251 5907 209 [email protected] LWL-Museum für Kunst und Kultur Domplatz 10 48143 Münster +49 251 5907 201 www.lwl-museum-kunst-kultur.de

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Münster, LWL-Museum für Kunst und Kultur

Bauhaus und Amerika. Experimente in Licht und Bewegung (9.11.18 – 10.3.19) Liste der Künstlerinnen und Künstler

Anni Albers (1899 Berlin, Deutschland – 1994 Orange, CT, USA)

Josef Albers (1888 Bottrop, Deutschland – 1976 New Haven, CT, USA)

Richard Anuszkiewicz (*1930 Erie, PA, USA)

Tauba Auerbach (*1981 San Francisco, CA, USA)

Hannes Beckmann (1909 Stuttgart, Deutschland – 1977 Hanover, NH, USA)

Nishan Bichaijan

Rudolph Binnemann

Francis Joseph Bruguière (1879 San Francisco, CA, USA – 1945 London, England)

Mary Ellen Bute (1906 Houston, TX, USA – 1983 New York City, NY, USA)

John Cage (1912 Los Angeles, CA, USA – 1992 New York City, NY, USA)

Harry Callahan (1912 Detroit, MI, USA – 1999 Atlanta, GA, USA)

Lucinda Childs (*1940 New York City, NY, USA)

Erich Consemüller (1902, Bielefeld – 1957, Halle (Saale))

Marcel Dzama (*1974 Winnipeg, Kanada)

Viking Eggeling (1880 Lund, Schweden – 1925 Berlin, Deutschland)

T. Lux Feininger (1910 Berlin, Deutschland – 2011 Cambridge, MA, USA)

Oskar Fischinger (1900 Gelnhausen, Deutschland – 1967 Los Angeles, CA, USA)

E. Flint

Lilian Florsheim (1896 New Orleans, LA, USA – 1988 Chicago, IL, USA)

Sue Fuller (1914 Pittsburgh, PA, USA – 2006 Southampton, NY, USA)

Naum Gabo (1890 Brjansk, Russland – 1977 Waterbury, CT, USA)

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Werner Graeff (1901 Vohwinkel-Sonnborn, Deutschland – 1978 Blacksburg, VA, USA)

Karl Grill

Ludwig Hirschfeld-Mack (1893 Frankfurt am Main, Deutschland – 1965 Sydney, Australien)

Nan Hoover (1931 New York City, NY, USA – 2008 Berlin)

Robert Irwin (*1928 Long Beach, CA, USA)

Wassily Kandinsky (1866 Moskau, Russland – 1944 Neuilly-sur-Seine, Frankreich)

Barbara Kasten (*1936 Chicago, IL, USA)

György Kepes (1906 Lörinci, Ungarn – 2001 Cambridge, MA, USA)

Nathan Lerner (1913 Chicago, IL, USA – 1997 Chicago, IL, USA)

Heinz Mack (*1931 Lollar, Deutschland)

Frank Joseph Malina (1912 Brenham, TX, USA – 1981 Boulogne-Billancourt, Frankreich)

Daria Martin (*1973 San Francisco, CA, USA)

Norman McLaren (1914 Stirling, Schottland – 1987 Montreal, Kanada)

Lucia Moholy (1894 Prag, Tschechien – 1989 Zürich, Schweiz)

László Moholy-Nagy (1895 Bácsborsód, Ungarn – 1946 Chicago, IL, USA)

Barbara Morgan (1900 Buffalo, KS, USA – 1992 Sleepy Hollow, NY, USA)

Bruce Nauman (*1941 Fort Wayne, IN, USA)

Nam June Paik (1932 Seoul, Südkorea – 2006 Miami Beach, FL, USA)

Otto Piene (1928 Laasphe, Deutschland – 2014 Berlin, Deutschland)

Robert Rauschenberg (1925 Port Arthur, TX, USA – 2008 Captiva Island, FL, USA)

Johanna Reich (*1977 Minden, Deutschland)

Hans Richter (1888 Berlin, Deutschland – 1976 Minusio, Schweiz)

Walter Ruttmann (1887 Frankfurt am Main, Deutschland – 1941 Berlin, Deutschland)

Xanti Schawinsky (1904 Basel, Schweiz – 1979 Locarno, Schweiz)

Oskar Schlemmer (1888 Stuttgart, Deutschland – 1943 Baden-Baden, Deutschland)

Kurt Schwerdtfeger (1897 Podgórki, Polen – 1966 Himmelsthür, Deutschland)

Aaron Siskind (1903 New York City, NY, USA – 1991 Providence, RI, USA)

Henry Holmes Smith (1909 Bloomington, IL, USA – 1986 Marin County, CA, USA)

Julian Stanczak (1928 Borownica, Polen – 2017 Seven Hills, OH, USA)

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Aldo Tambellini (*1930 Syracuse, NY, USA)

James Turrell (*1943 Los Angeles, CA, USA)

Andor Weininger (1899 Karancs, Ungarn – 1986 New York City, NY, USA)

J. Williams

Ihre Ansprechpartner für redaktionelle Fragen:

Judith Frey Presse- und Öffentlichkeitsarbeit +49 251 5907 209 [email protected] LWL-Museum für Kunst und Kultur Domplatz 10 48143 Münster +49 251 5907 201 www.lwl-museum-kunst-kultur.de www.bauhaus-amerika.de