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Fachforum I

Partnerschaften aktiv gestalten – Auf dem Weg zu einer neuen Kultur der Zusammenarbeit

Werner BauligSozialministerium M-V0385/[email protected]

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Werner BauligSozialministerium M-V0385/[email protected]

PartnerschaftKulturZusammenarbeitKooperation

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PartnerschaftEine Partnerschaft ist im weiteren

Sinne eine Gemeinschaft von mehreren Menschen. Der Begriff schließt die Vorstellung einer grundsätzlichen Gleichwertigkeit und Gleichberechtigung der Partner ein.

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Kultur (von lat. colere)ist im weitesten Sinne alles, was

der Mensch selbst gestaltend hervorbringt, im Unterschied zu der von ihm nicht geschaffenen und nicht veränderten Natur. Kultur ist vom Standpunkt des Menschen aus ein mit Sinn und Bedeutung bedachter endlicher Ausschnitt aus der sinnlosen Unendlichkeit des Weltgeschehens.

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Zusammenarbeitsie bezeichnet i.d.R. ein

bewusstes, gemeinsames Zusammenwirken zur Erreichung eines Ziels.

allgemein das Zusammenwirken von Handlungen mehrerer Individuen oder Systeme (Kooperation – Mitwirkung)

das wechselseitige aufeinander Einwirken von Akteuren und Systemen als Interaktion

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Kooperation (lat. cooperatio, Zusammenarbeit , Mitwirkung)Ist das Zusammenwirken von

Handlungen zweier oder mehrerer Lebewesen, Personen oder Systeme. Denkbar als:

synergetische Kooperation, in der Neues durch K. geschaffen wird, welches durch die Einzelteile nicht möglich ist oder als

additive Kooperation, in der zur Effektoptimierung Prozesse oder Abläufe durch die Kooperationspartner zusammengefasst werden.

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Gesetzliche Basis§ 1, Abs. 1 (gemeinschaftsfähig)

SGB VIII§§ 3, 4, 8, 8a Abs. 2, 12 Abs. 2,

36, 36 a, 50, 52§§ 77 – 78 g, 79, 81,74

Experimentierklauseln § 42 a KVerf M-V und § 45 GemHVO,

Standardöffnungsgesetz

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Partnerschaften zwischen wem ?Privater(freier)Träger – öffentl.

Träger

Öffentl. Träger – öffentlicher Träger

Privater Träger – Privater Träger

Kunde (Adressat) – Träger (öfftl. oder privat)

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Partnerschaft

Zwischen privatem Träger und öffentlichem Träger

Stichwort:

Subordinationsverhältnis

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Tradierte KlischeesVerwaltung ist:

(zu)langsam und nicht mutig genugunflexibelinadäquat kontrollierend (Mißtrauen)wenig motiviert, überaltertinkompetent und personell

unterbesetzteher erschwerend als helfend

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Private (freie) Träger sind:

unterqualifiziertunsolidarisch, auf den eigenen Vorteil

bedachtunzuverlässig, unberechenbarchaotisch in der Verwaltungsarbeitnicht genügend selbstkritischunkoordiniert – nicht genügend

symbiotisch

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Das Regelwerk und die Klischeessprachlich und formal zu kompliziertüberladen, zu viele Regelungen und

Auflagen nicht zeitgemäß, da auf die

Jahresscheiben bezogenunflexibelaufwändig und damit ablenkendAusdruck einer Misstrauensunkulturdiskriminierend

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Warum dieses Regelwerk ?Grundsatz der Wirtschaftlichkeit

und Sparsamkeit (hier uneingeschränkt geeignet ??)

Verbindlichkeit und VerlässlichkeitBerechenbarkeit – PlanbarkeitHohe RechtfertigungsqualitätVorsorge für den Fall das…=

Mißtrauens(un)kultur mit großem Aufwand

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Regelwerk und Administration

Verträge nur als Ausnahme von der Regel. Abweichung nur als „Experiment“.

Mißtrauens(un)kultur als Ausdruck einer herausragenden und „gesicherten“ Rechtschaffenheit, Regelmäßigkeit und damit scheinbaren Perfektion.

Stichwort: Untertan

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Regelwerk als Ausdruck von Angst

Nicht Institutionen „kooperieren“, sondern die darin tätigen Menschen

Angst ist das Gegenteil von LiebeAngst behindert die

Wertschätzung der sozialen Arbeit

Angst entsteht häufig bei fehlender Linearität, Berechenbarkeit und steigender Komplexität

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Mögliche StrategienBestandsaufnahme

Es ist nicht alles schlecht ! Deutschland hat in Europa einen der vielfältigsten und leistungsfähigsten sozialen Dienstleistungssektoren. Diesen gilt es zu erhalten und zu entwickeln.

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Mögliche Strategien IISukzessive Hinwendung von der

teuren Misstrauens(un)kultur zur Vertrauenskultur

Leistungsbeschreibung nur soweit möglich – ansonsten Pauschalen

informieren,evaluieren,relationieren

Vereinbarungen auf Augenhöhe – Abkehr von Zuwendungen und vom Jährlichkeitsprinzip

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Mögliche Strategien IIITransparenz im Sinne von Mut zur

Offenheit – Kompetenz zur Darstellung und zum Nachweis der eigenen Kompetenz

Strukturierter Dialog entweder in den schon bestehenden Gremien oder durch Schaffung niederschwelliger ergänzender Gremien

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Fairness als BasisTrennung vom Subordinations-

verhältnis (auch mental) durch beiderseitige

Verantwortungsübernahme

auf der Basis von Erfahrungstatsachen.

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ErfahrungstatsacheWenn eine Tätigkeit angemessen

bezahlt wird,wenn der/die Tätige ausreichend qualifiziert ist und weitergebildet wird,wenn die Rahmenbedingungen kooperativ transparent gestaltet werden,dann darf (und sollte) „man“ regelmäßig eine gute Arbeit erwarten, auch ohne wiederholte Kontrollen und aufwändige Rückversicherungsmanierismen im Vorfeld sowie in der „Nachbetreuung“.

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PartnerschaftZwischen privaten (freien

Trägern)

Stichwort

Solidarität

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BestandsaufnahmeAusgrenzungDiscountingNegative Beziehungspflege

(Vetternwirtschaft)

Folge:abnehmende Vielfalt (Einfalt),

abnehmende Spezialisierung und Vertiefung,Qualitätsverlust

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Mögliche StrategieVernetzung (Klischee ?)

ist ein Begriff aus der Systemtheorie. In der Soziologie hat eine gut vernetzte Person ein Geflecht von Beziehungen zu anderen Personen, die ihr unter anderem helfen,rasch an Informationen oder Hilfe zu kommen oder Krisensituationen zu vermeiden oder zu bewältigen.

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Vernetzung bedeutetÜberwindung des

CopyrightsyndromsMut zum Risiko und damit zur

Offenheit (was kann ich nicht, was kann ich ?)

Niemand ist überflüssig, weil es niemals auch nur zwei gibt, die etwas exakt gleich gut können; Weiterentwicklung durch intelligenten Vergleich also positive Konkurrenz

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Vernetzung bedeutet zudemMilderung des kapitalistisch-evolutionären

Prinzips durch eine Ethik der fairness und damit u.a.

rechtzeitige lokale und regionale Trägergespräche als offene Gespräche mit wechselnder Moderation (strukturierter Dialog)

Beförderung von lokalen und multidisziplinär zusammengesetzten Interessengemeinschaften als Ansprechpartner (für Verwaltung, Bürger etc.)

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Vernetzung bedeutet letztlichKooperationsvereinbarungen

unter Beteiligung Dritter (Mediatoren)

Erarbeitung und Veröffentlichung von Mustervereinbarungen etc.

Mentoren und Beratungssysteme für kleine Träger (warum nicht auch durch größere Träger ?)

Veränderung durch Nutzung der Kreativität

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fairnessist ein englisches Wort. Es bedeutet

anständiges Verhalten und eine gerechte und ehrliche Haltung gegenüber anderen Menschen.

Nach John Rawls (1921-2002) ist zu erwarten, dass wenn die Grundstruktur und die Institutionen einer Gesellschaft gerecht sind, ihre Mitglieder den Gerechtigkeitssinn als elementaren Bestandteil der Menschlichkeit erwerben (verinnerlichen).

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Klischees ? Phrasen ?„Allein machen sie Dich ein“ (Ton,

Steine Scherben, 1968)

Wer zu lange an Altem festhält – stirbt

Lonesome George

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Lonesome George

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Lonesome GeorgeIst die letzte bekannte und noch

lebende Riesenschildkröte der Unterart Geochelone nigra abingdoni. Er lebt in einer Forschungsstation. Bisherige Kreuzungsversuche scheiterten. Viel Zeit bleibt nicht mehr. George ist ca. 82 Jahre alt und doch immerhin 90 Kilo schwer. Bemerkenswert: Er trinkt nicht und zeigt noch keine Spuren von Verwahrlosung.