23
PaHoRi e.V. Palliativ- und Hospiz-Initiative im Ri ed e.V. ambulanter Palliativ- und Hospiz-Begleitdienst für Erwachsene, Kinder und Jugendliche 20 Ja h re ehr enamtlich i m Dienst der Mensche n! Lampertheim · Bürstadt · Biblis · Groß-Rohrheim mit allen Ortsteilen Festschrift | 1998 2018

Festschrift| 1998 2018 · riker Philippe Aries beschreibt es in seinem Buch »Geschichte des Todes« folgendermaßen: »War zu Beginn des 19. Jahrhunderts Sterben ein in der Familie

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Festschrift| 1998 2018 · riker Philippe Aries beschreibt es in seinem Buch »Geschichte des Todes« folgendermaßen: »War zu Beginn des 19. Jahrhunderts Sterben ein in der Familie

PaHoRi e.V.Palliativ- und Hospiz-Initiative im Ried e.V.

ambulanter Palliativ- und Hospiz-Begleitdienstfür Erwachsene, Kinder und Jugendliche

20 Jahre ehrenamtlich

im Dienst der Menschen!

Lampertheim · Bürstadt · Biblis · Groß-Rohrheimmit allen Ortsteilen

Festschrift | 19982018

Page 2: Festschrift| 1998 2018 · riker Philippe Aries beschreibt es in seinem Buch »Geschichte des Todes« folgendermaßen: »War zu Beginn des 19. Jahrhunderts Sterben ein in der Familie

» 2 « » 3 «

Terminübersicht Jubiläumsjahr

4. Februar 2018 | SO | 17:00 Uhr St. Michael Str. 1, BürstadtAkademische Feier in St. Michael

19. Februar 2018 | MO | 18:30 Uhr Betreutes Wohnen, Wilhelm-Str. 32, LampertheimHausärztin Elfi Hoffmann zum Thema: »Ernährung bei schwerster Krankheit PEG ja oder nein, Alternativen?«

7. März 2018 | MI | 19:00 Uhr Bonhoeffer Haus, Hospitalstr. 1, LampertheimVortrag G. Weiß-Szpera zum Thema Trauer

13. April 2018 | FR | 19:00 Uhr Andreaskirche, Römerstr. 73, LampertheimKonzert Duo Balance

4. Mai 2018 | FR | 19:00 Uhr Haus Billau, Bahnhofstr. 12, LA-HofheimFilmabend mit anschließender Expertenrunde

18. Juni 2018 | MO | 18:30 Uhr Gemeindesaal, Ahornplatz, LA-Neuschloß, Vortrag Tom Koehler, »Bewusst Leben – bewusst Sterben, kein Leben ohne Tod – kein Tod ohne Leben. In guten Einklang mit Beidem.«

27. August 2018 | MO | 18:30 Uhr Treff 21, Rheinstr. 21, Groß-RohrheimVortrag Tom Koehler, »Bewusst Leben – bewusst Sterben, kein Leben ohne Tod – kein Tod ohne Leben. In guten Einklang mit Beidem.«

24. September 2018 | MO | 18:30 Uhr Kultur- und Sporthalle, Biblis-NordheimVortrag Tom Koehler, »Bewusst Leben – bewusst Sterben, kein Leben ohne Tod – kein Tod ohne Leben. In guten Einklang mit Beidem.«

6. Oktober 2018 | SA | 14:30 - 18:00 Uhr Rathausscheune, Rheinstr. 14, Groß-RohrheimOktoberfest

11. November 2018 | SO | 19:00 Uhr | Martin-Luther-Kirche Königsberger Str.28-30, LA.Abendgottesdienst Martin-Luther-Gemeinde Predigt-Thema Hospizarbeit mit Pfarrer Kröger. Die Kollekte kommt PaHoRi e.V. zugute.

24. November 2018 | SA | 17:00 Uhr Evangelischen Kirche, Heinrichstr., BürstadtAbschlusskonzert mit „Wir vier“

Inhaltsverzeichnis

Grußworte Grußwort Wolfgang Zeißner, 1. Vorsitzender ......................................... 5

Grußwort Barbara Schader, BGM Bürstadt ........................................... 7

Was leistet die ambulante Palliativ und Hospizarbeit? .............................. 8

Vergangenheit | Gegenwart | Zukunft 20 Jahre Hospiz Initiative im Ried – Vergangenheit ............................. 10

20 Jahre Hospiz Initiative im Ried – Gegenwart .................................. 13

20 Jahre Hospiz Initiative im Ried – Zukunft ....................................... 15

Menschen Unsere ehrenamtlichen Hospiz- und TrauerbergleiterInnen ................... 18

Sterben ist Leben vor dem Tod ......................................................... 19

Alternativer Abschied ...................................................................... 20

PaHoRi e.V. in Zahlen ......................................................................... 22

Terminübersicht ................................................................................. 24

Unsere Angebote im Einzelnen Trauerbegleitung | Trauercafé ............................................................ 26

Einzelgespräche | Kreative Trauergruppe ............................................ 27

Vorsorgeplanung .............................................................................. 28

Letzte-Hilfe .................................................................................... 30

Information zur Ausbildung zur Hospiz- und Trauerbegleitung ............... 32

Veranstaltungen Konzert mit dem Duo Balance ........................................................... 34

Nokan, die Kunst des Ausklangs ........................................................ 36

5 Dinge, die wir von Sterbenden lernen können! ................................. 38

Page 3: Festschrift| 1998 2018 · riker Philippe Aries beschreibt es in seinem Buch »Geschichte des Todes« folgendermaßen: »War zu Beginn des 19. Jahrhunderts Sterben ein in der Familie

» 5 «» 4 «

Am 4. Februar 2018 feiern wir 20 Jahre ambulante Hospizarbeit. Eine tolle Leistung. Aus bürgerschaftlichem Engagement und der Initiative einiger weniger, hat sich die Hospizarbeit hier im südhessischen Ried durch unsere Einrichtung etabliert.

Seit dieser Zeit können Bürger und Bürgerinnen aus Lampert-heim, Bürstadt, Biblis und Groß-Rohrheim sich darauf verlassen, dass schwerkranke und sterbende Menschen Hilfe, Beratung und Entlastung durch unsere Einrichtung erfahren.

Hilfe benötigen, bei schwerster, lebensbedrohender Krankheit, in diese Situation kann jeder kommen. Unverhofft und plötzlich. Viele Betroffene haben dieses Angebot seither dankbar in Anspruch genommen. Denn wir sind überkonfessionell, unbürokratisch, kostenfrei und unverbindlich tätig. Dass diese Arbeit überwiegend ehrenamtlich getragen wird, macht sie besonders wertvoll.

Alle unsere Angebote sind für Betroffene kostenfrei. Das ist unser Leitbild. Hilfe und Unter-stützung durch unsere Einrichtung zu erfahren – ohne Zuzahlung, ohne Rezeptgebühr und auch ohne Eigenanteil.

Hospizarbeit ist nicht nur regional, auch nicht national, sondern international, überwiegend in Europa miteinander vernetzt. Daraus wird ersichtlich, dass in den letzten Jahren kontinu-ierlich erhebliche Qualitätsentwicklungsprozesse stattgefunden haben. Die internationale Qualitätsentwicklung bedeutet für unsere Einrichtung, mit der Erfahrung die wir in 20 Jahren sammeln durften, unseren zukünftigen Weg den Bedürfnissen der Bevölkerung anzupassen.

Palliative Hilfestellung, professionelle Beratung und psychosoziale Begleitung in Zeiten schwerster Krankheit prägen unsere Arbeit.

So haben wir unseren ambulanten Hospizdienst, welcher überwiegend erwachsene Men-schen begleitet hat, jetzt auch für Familien mit lebensverkürzt erkrankten Kinder zugänglich gemacht, um ihnen ebenfalls Möglichkeiten der Entlastung und Beratung anzubieten.

Wolfgang Zeißner1. Vorsitzender PaHoRi e.V.

Grußworte

„Tradition trifft Moderne!“!“

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. Wir machen den Weg frei.

8 Filialen im Ried und weltweit online im Web –das ist Ihre Raiffeisenbank. Besuchen Sie unsere 

neu gestaltete Homepage unter

www.raiba-ried.de

Page 4: Festschrift| 1998 2018 · riker Philippe Aries beschreibt es in seinem Buch »Geschichte des Todes« folgendermaßen: »War zu Beginn des 19. Jahrhunderts Sterben ein in der Familie

» 7 «

Grußworte

Liebe Freunde der Palliativ- und Hospiz-Initiative Ried e.V.,

eine der schwersten Aufgaben im Leben ist es, Abschied zu nehmen. Seit die meisten Menschen im Krankenhaus oder in Pflegeheimen sterben und nicht mehr zuhause im Kreise ihrer Familie, wird der Tod oft aus unserem Alltag ausgeblendet. In Anbetracht einer älter werdenden Gesellschaft wird zukünftig auch die Frage des humanen Sterbens noch mehr an Bedeutung gewinnen. Jeder Mensch hat ein Recht auf ein Sterben unter

würdigen Bedingungen. Er muss darauf vertrauen können, dass er in seiner letzten Lebensphase mit seinen Vorstellungen, Wünschen und Werten respektiert wird und dass Entscheidungen unter Achtung seines Willens getroffen werden. Familiäre und professionelle Hilfe, sowie die ehrenamtliche Tätigkeit, unterstützen dieses Anliegen.Ein Sterben in Würde hängt wesentlich von den Rahmenbedingungen ab, unter denen Menschen miteinander leben. Die Palliativ- und Hospiz-Initiative im Ried e.V. steht dafür ein, ein Sterben unter würdigen Bedingungen zu ermöglichen und dem Sterben als Teil des Lebens gebührende Aufmerksamkeit zu schenken. Ihr 20jähriges Jubiläum ist ein willkommener Anlass, diese wichtige Arbeit, die für einen einfühlsamen und würdevollen Umgang mit dem Menschen im Übergang zum Tod steht, stärker in das Bewusstsein unserer Gesellschaft zu rufen. Was Sie ehrenamtlich mit viel Liebe und Engagement in Bürstadt aufgebaut haben, verdient unsere Anerkennung und Wertschätzung. Das Tabu Thema Tod wurde durch Sie in einen anderen Blickwinkel gesetzt und Hilflosigkeit und Resignation wurde verwandelt in Hoffnung und liebevolle Begleitung. Es erfüllt uns mit großem Stolz, dass der Palliativ- und Hospiz-Begleitdienst Ried e.V. fest für die Menschen im Gebiet unseres Mittelzentrums Ried verankert ist.Deshalb möchten wir uns, für die Kommunen im Ried, bei allen Mitarbeitern, den zahlreichen ehrenamtlichen Unterstützern, sowie bei allen großzügigen Spendern und Förderern ganz herzlich bedanken und zu dem bedeutenden Jubiläum gratulieren. Wir gehen mit Ihnen gemeinsam in die Zukunft als Anwalt des Lebens.

Barbara SchaderBürgermeisterin von Bürstadt im Namen aller Bürgermeister des Mittelzentrums Ried

SWenn man einen verlässlichen Finanzpartner in der Region hat.

Sparkassen in Deutschland gibt es seit über 200 Jahren. Damit wir unseren Kunden auch in Zukunft das Leben einfacher machen können, entwickeln wir uns ständig weiter. Persönlich und digital.

www.spkwo.de

Verbundenheit ist einfach.

Anzeige_A4_hoch.indd 1 10.05.2017 15:09:38

Barbara Schader Rainer Bersch Felix Kusicka Gottfried StörmerBürgermeisterin Bürgermeister Bürgermeister BürgermeisterBürstadt Groß-Rohrheim Gemeinde Biblis Lampertheim

Page 5: Festschrift| 1998 2018 · riker Philippe Aries beschreibt es in seinem Buch »Geschichte des Todes« folgendermaßen: »War zu Beginn des 19. Jahrhunderts Sterben ein in der Familie

» 8 « » 9 «

Was leistet die ambulante Palliativ- und Hospizarbeit?

Palliativ- und Hospizarbeit ist ein ganzheitliches, individuelles Betreuungskonzept für schwerstkranke Menschen. Sie richtet sich an Menschen mit einer infausten (absehbar tödlichen) Diagnose und will den Betroffenen ermöglichen, solange wie möglich ein selbst-bestimmtes Leben zu führen.

Der Kontakt zu uns kann über die Betroffenen direkt, über Ärzte und Pflegepersonal oder über Angehörige stattfinden. Rufen Sie uns einfach an, um einen Termin für ein Erstgespräch zu vereinbaren. Für dringende Fälle haben wir unter 0177 / 19 55 834 einen Bereitschafts-dienst eingerichtet.

Der Erstbesuch erfolgt durch eine unserer Koordinatorinnen. Sie besucht die Patienten zu Hause, in Krankenhäusern und auch in Alten- oder Pflegeheimen. Sie hat eine Fachquali-fikation in Palliativ Care und langjährige Erfahrung im Umgang mit den Beschwerden, die im Zusammenhang mit schwerster Krankheit und im Sterbeprozess auftreten können. Sie berät zur Schmerztherapie oder anderen Maßnahmen, zur Pflege oder zu psychosozialen Problemen und hilft bei der Suche nach passenden Netzwerkpartnern.

Unser Ziel ist, neben der Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität, die Würde und die Wünsche des Betroffenen in den Fokus zu stellen. Besonders die Würde und Selbstachtung wird im Laufe einer »Patientenkarriere« auf eine hohe Belastungsprobe gestellt.

Auf Wunsch vermittelt die Koordinatorin ergänzend ehrenamtliche Palliativ- und HospizbegleiterInnen, die sowohl den Kranken wie auch die Angehörigen und Freunde psychosozial unterstützen. Sie wurden speziell für diese verantwortliche Arbeit ausgebildet, werden regelmäßig geschult und unterstehen der Schwei-gepflicht, denn Diskretion ist unser oberstes Gebot. Unsere Begleiter sind offen für schwierige Themen und entlasten Angehörige und Betroffene während der Krankheit und auch im Sterbeprozess.

Und der Bereich Kinder / Jugend und Famillie?

Neben unserem ambulanten Palliativ- und Hospizdienst bieten wir mit dem Bereich Kinder, Jugend und Familie eine gesonderte Entlastung für Familien mit lebensbegrenzt erkrankten Kindern und Jugendlichen an. Diese Begleitung beginnt bereits mit dem Zeitpunkt der Diagnose, bis zum Tod und darüber hinaus.

Die Vorgehensweise ist wie im Erwachsenenbereich:Die Kontaktaufnahme erfolgt über Telefon. Der Erstbesuch erfolgt auch hier durch unsere Koordinatorin. Sie ist pädiatrische Palliativ Care Fachkraft mit langjähriger Berufserfahrung Sie besucht die Familien zu Hause und ermittelt gemeinsam mit den Eltern den Unterstüt-zungsbedarf. Auf Wunsch vermittelt sie speziell geschulte Kinder- und Jugendhospizbegleiter.

Unsere ehrenamtlichen Begleiter• sind für das kranke Kind da, verbringen Zeit mit ihm, spielen, hören zu oder helfen beim Lernen.• sind für Geschwisterkinder und Eltern, sowie für alle Angehörigen da. Spielen, lesen vor oder

begleiten zu Freizeitaktivitäten.• verhelfen Eltern zu eigenen Freiräumen, indem sie sich für ein paar Stunden um das kranke Kind

kümmern.

» 9 «

Page 6: Festschrift| 1998 2018 · riker Philippe Aries beschreibt es in seinem Buch »Geschichte des Todes« folgendermaßen: »War zu Beginn des 19. Jahrhunderts Sterben ein in der Familie

» 10 « » 11 «

Vergangenheit | Gegenwart | Zukunft

20 Jahre Hospizinitiative im RiedVergangenheit

Durch eine immer bessere medizinische Versorgung, ist die Akzeptanz des Sterbens immer weiter aus dem Fokus gerückt. Sterben wurde schlichtweg mit Versagen gleichgestellt, fand keinen Platz in der Gesellschaft, wurde verdrängt und verschwiegen. Der französische Histo-riker Philippe Aries beschreibt es in seinem Buch »Geschichte des Todes« folgendermaßen: »War zu Beginn des 19. Jahrhunderts Sterben ein in der Familie gesellschaftliches Ereignis, begann in der Mitte des 20. Jahrhunderts der heimliche Tod im Krankenhaus.« Es galt also, den Tod und das Sterben wieder aus der Abstellkammer herauszuholen und einen würdevollen, selbstbestimmten Umgang mit dem Unwiderruflichen zu finden.

Sterben gehört wie die Geburt zum Leben und damit es in Würde und aller Möglichkeit nach zu Hause geschehen kann, ist es notwendig, dass Sterbende und ihre Angehörigen bei dieser schweren Aufgabe unterstützt werden. So fanden sich im Laufe des Jahres 1996 die ersten Menschen zusammen, um auch hier im Ried den Gedanken der Hospiz Bewegung aufzugreifen.

• Mit einem Einführungsseminar im Januar 1997 in St. Michael, fanden sich die Ersten, die an einer Ausbildung zur Hospizbegleiterin interessiert waren. Zehn Frauen ließen sich vom Herbst 1997 bis April 1998 zur ehrenamtlichen Hospizbegleiterin ausbilden. Von diesen zehn Frauen sind zwei bis zum heutigen Tag Vereinsmitglieder, eine davon ist noch aktive Begleiterin.

• Am 4. Februar 1998 wurde dann im Altenheim St. Elisabeth in Bürstadt von 28 Frauen und Männern die Hospiz-Initiative im Ried als eingetragener, gemeinnütziger Verein gegründet. In den ersten Jahren wurde die Hospiz-Initiative großzügig vom Alten- und Pflegeheim Bürstadt unterstützt. Wir konnten dort Räumlichkeiten für unsere Einrichtung nutzen, uns mit der neuen Tätigkeit vertraut machen und gut Fuß fassen.

·• 1998 wurde der Verein Mitglied bei der Arbeitsgemeinschaft Hospiz und bei den evan ge lischen Kirchen Hessen-Nassau. Damit waren und sind wir regional und hessenweit mit der Entwicklung der allgemeinen Hospizarbeit mit anderen Initiativen vernetzt. Ein sehr wichtiger Schritt: Bis heute finden 2x jährlich Treffen der angeschlossenen Hospizvereine statt und sichern die Weiterentwicklung und Qualität.

• Seit 1999 gehören wir auch dem Hospiz- und Palliativ-Verband Hessen an. Dieser versteht sich als freiwilliger Zusammenschluss und vertritt, allen voran, die ehrenamt-liche Hospizbewegung und die inhaltlichen, sowie politischen Interessen seiner Mitglieder.

Vergangenheit | Gegenwart | Zukunft

Über den HPVH sind wir mit vielen anderen wichtigen Netzwerkpartnern, wie z.B. der KASA, der Koordinations- und Anlaufstelle für Dienste der Sterbebegleitung und Angehörigen - b eratung, vernetzt. Und letztendlich auch mit dem Deutschen Hospiz- und Palliativ Verband DHPV. Der Dachverband ist Partner im Gesundheitswesen und in der Politik. Er vertritt die ca. 1 000 Hospiz- und Palliativdienste und -einrichtungen, in denen sich ca. 100 000 Menschen bürgerschaftlich in Haupt- und Ehrenamt engagieren. Schirmherrin des Verbands ist Herta Däubler-Gmelin, Bundesjustizministerin a.D..

• 2001 wurde in Bensheim eine Stiftung gegründet, deren Ziel es war, als notwendige Er gänzung zur ambulanten Palliativ- und Hospizbegleitung, ein stationäres Hospiz im Ried zu schaffen. So wurden wir mit sieben anderen Hospizvereinen Gründungsmitglied der Hospiz-Stiftung Bergstraße.

• 2002 konnten wir durch Unterstützung der Pfarrgemeinde St. Michael in Bürstadt, sowie den Städten und Gemeinden unseres Einzugsgebietes, nach intensiven Renovierungsarbei-ten unsere eigenen Räume in der Schubertstr. 31 in Bürstadt beziehen.

• Im März 2008 wurde dann, aus der bis zu diesem Zeitpunkt ausschließlich ehrenamtlich ge tragenen Einrichtung, eine hauptamtliche Koordinatorin eingestellt. Ermöglicht wurde dies, da der GKV Spitzenverband durch Personalkostenzuschüsse die palliativ, pflegerischen

Page 7: Festschrift| 1998 2018 · riker Philippe Aries beschreibt es in seinem Buch »Geschichte des Todes« folgendermaßen: »War zu Beginn des 19. Jahrhunderts Sterben ein in der Familie

» 12 « » 13 «

Vergangenheit | Gegenwart | Zukunft Vergangenheit | Gegenwart | Zukunft

Beratungen Betroffener sicherstellen wollte. Nach anfänglicher Zurückhaltung, wurden die Angebote der Hospizbewegungen und auch unserer Einrichtung zunehmend mehr angenommen.

• Ebenfalls 2008 entstand auf dem Friedhof in Bürstadt eine Gedenkstätte für ungeborenes Leben, die im Jahr 2009 eingeweiht wurde und von Betroffenen intensiv genutzt wird.

• Seit 2009 gibt es in unserer Einrichtung das Trauercafé. Hier können sich trauernde Menschen am 1. Sonntag eines Monats bei Kaffee und Tee austauschen. Begleitet wird dieses Café von qualifizierten Trauerbegleitern und Begleiterinnen.

Seit unserer Gründung wurden in 11 Ausbildungsgruppen insgesamt 74 Hospizbegleiter-Innen ausgebildet. Die Hospiz-Initiative hat seither 400 Menschen begleitet, 33 000 ehrenamtliche Stunden geleistet und hat dafür ungefähr 59 000 km auf sich genommen.

20 Jahre Hospizinitiative im RiedGegenwart

20 Jahre Erfahrung – 20 Jahre Dienst am Menschen – 20 Jahre Beistand leisten in der schwersten Zeit eines Lebens.

Was bedeutet das? Was hat sich alles getan?

Die Aufgabe der Hospiz-Initiativen war es, den einsam Sterbenden beizustehen und ihre Hand zu halten. Das Bild der haltenden Hände ist ein weitverbreiteter Inbegriff hospizlichen Handelns. Es wurde viel Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärungsarbeit geleistet. Medizin und Pflege sind mittlerweile gehalten, mit Initiativen der Hospizbewegung zusammenzuarbeiten. Es ist überwiegend gelungen, in der Medizin und der Pflege die Einsicht zu verankern, dass es keine Niederlage ist, wenn ein Mensch stirbt, ein schwerkranker oder sterbender Mensch mit Palliativmedizin und Palliativpflege gut und würdevoll seinen Lebensweg beenden kann. Der Deutsche Hospiz- und Palliativ-Verband hat sich für die Verankerung der Hospizversor-gung und der spezialisierten, ambulanten Palliativversorgung im Sozialgesetzbuch eingesetzt und hat damit dem individuellen Rechtsanspruch auf Leistungen für eine menschenwürdige Sterbebegleitung zum Durchbruch verholfen.

So trat am 8. Dezember 2015 das Hospiz- und Palliativgesetz in Kraft, dass schwerstkranke Menschen und Sterbende einen Anspruch auf eine spezialisierte palliative Versorgung haben. Die Palliativmedizin hat das Ziel, die Folgen einer Erkrankung zu lindern (Palliation), wenn keine Aussicht auf Heilung mehr besteht. Die Palliativversorgung kann zu Hause, im Krankenhaus, im Pflegeheim oder im Hospiz erfolgen – darauf haben Versicherte einen ge-setzlichen Anspruch. Versicherte haben auch einen Anspruch auf eine individuelle Beratung und Unterstützung bei der Auswahl und Inanspruchnahme von Leistungen der Palliativ- und Hospizversorgung. Dabei sollen sie auch allgemein über Möglichkeiten persönlicher Vorsorge für die letzte Lebensphase, insbesondere zu Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung, informiert werden. Dies ist eines unserer Tätigkeitsfelder.

Palliativbetreuung dient der Verbesserung der Lebensqualität von Familien, die mit einer le-bensbedrohenden Krankheit konfrontiert sind. Sie bejaht das Leben und sieht das Sterben als einen natürlichen Prozess an. Die Palliativbetreuung möchte den Tod weder beschleunigen,

Steuerberatersozietät

Brahmsweg 4 · 68649 Groß-RohrheimTelefon (0 62 45) 29 83-0 · Telefax (0 62 45) 29 83-21

[email protected]

Heinrich, Bersch & Kollegen GbR

Page 8: Festschrift| 1998 2018 · riker Philippe Aries beschreibt es in seinem Buch »Geschichte des Todes« folgendermaßen: »War zu Beginn des 19. Jahrhunderts Sterben ein in der Familie

» 14 « » 15 «

Vergangenheit | Gegenwart | Zukunft Vergangenheit | Gegenwart | Zukunft

noch hinauszögern. Sie hilft dem Patienten dabei, solange wie möglich aktiv bis zu seinem Tod zu leben. Zudem werden auch die Familienangehörigen während dieser Zeit unterstützt.

Palliativ Care ist für Menschen mit einer infausten (lat.: ungünstig; i.S. von voraussichtlich, in absehbarer Zeit tödlich) Diagnose und will allen an der Krankheit Beteiligten ermöglichen, solange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben zu führen.So ist es auch in unserer Einrichtung. Wir leisten ambulante Palliativ- und Hospizarbeit.Die ehrenamtlich Tätigen unserer Einrichtung verbringen viel Zeit damit, sich immer wieder aktuelles Wissen anzueignen, sich dem Forschungs- und Entwicklungsstand im Bereich der Palliativ- und Hospizbegleitung und den veränderten Bedürfnissen anzupassen.

Derzeit engagieren sich 29 HospizbegleiterInnen unserer Einrichtung bei der Unterstützung und Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen, sowie auch deren Angehörigen. Zehn weitere sind aktuell in der Ausbildung. Es gibt zwei Palliativ-Care-Fachkräfte und eine pädiatrische Palliativ-Care-Fachkraft. Des Weiteren gibt es momentan sechs qualifizierte TrauerbegleiterInnen, zwei davon sind für die Kinder- und Jugendtrauer qualifiziert.

20 Jahre Hospizinitiative im RiedZukunft

Unser 20-jähriges Bestehen ist ein guter Anlass für eine Bedarfsanalyse und Neuorientierung.Nach bewegten Jahren seit der Gründung hatten wir ausreichend Zeit, uns den Bedürfnissen unserer Region anzupassen.

Unsere Einrichtung fühlt sich den Gründern und ihren Idealen verbunden und verpflichtet. Doch wäre es überheblich zu behaupten, dass unsere Einrichtung von Beginn an perfekt an die Bedürfnisse der Region angepasst war – wir lernen jeden Tag neu dazu.

Seit unserer Gründung vor 20 Jahren ist es unser Ziel, Menschen in der schwersten Zeit ihres Lebens beizustehen. Die Krankheit und den Tod wollen wir noch immer aus den Hinter-zimmern holen. Wir wollen Betroffene in der Überzeugung unterstützen, dass es immer zu Leben gilt – bis zu einem Ende in Würde.

Bislang haben wir unsere Arbeit ausschließlich auf Erwachsene ausgerichtet. In der Region Mittelzentrum Ried gibt es aber auch lebensverkürzt erkrankte Kinder und Jugendliche. Zu deren Betreuung stehen – wenn überhaupt – weiter entfernte Dienste bereit – wenn sie über freie Kapazitäten verfügen. In unserem Einzugsgebiet waren betroffene Kinder, Jugendliche und deren Familien unterversorgt. Das wollen wir unbedingt ändern.

»Wege entstehen, indem man sie geht«

Gemäß diesem Motto, freuen wir uns offiziell bekannt zu geben, dass wir ab heute ein ambu-lanter Palliativ- und Hospizdienst für Erwachsene, Kinder und Jugendliche sind. Die ersten qualifizierten Kinder- und Jugendhospizbegleiter stehen in Kürze zur Verfügung und werden kompetent von unserer zweiten Koordinatorin, Frau Angelika Machnik unterstützt. Frau Machnik verfügt über eine 25-jährige Erfahrung auf der Kinderintensivstation des Klinikums Mannheim.

Wir planen, demnächst Trauerangebote für Kinder und Jugendliche in unserer Einrichtung zu etablieren. Kinder trauern anders und oft werden sie als Trauernde nicht wahrgenommen. Ihrer Trauer wurde bisher in unserer Region wenig – bis keine – Beachtung geschenkt.Auch daran wollen wir mit zeitgemäßen, erlebnisorientierten Angeboten etwas ändern.

Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich mich geweigert,weiter in der Vergangenheit zu leben

und mich um meine Zukunft zu sorgen.Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick,

wo ALLES stattfindet, so lebe ich heute jeden Tagund nenne es »BEWUSSTHEIT«.

Charlie Chaplin

BEWUSST SEIN

Page 9: Festschrift| 1998 2018 · riker Philippe Aries beschreibt es in seinem Buch »Geschichte des Todes« folgendermaßen: »War zu Beginn des 19. Jahrhunderts Sterben ein in der Familie

» 17 «

Vergangenheit | Gegenwart | Zukunft

Ein weiterer Punkt unserer Neuorientierung ist unser Vereinsname. Ein hohes soziales Engagement, das Erleben der vielen Sorgen und Ängste der Betroffenen und unsere langjäh-rige Erfahrung haben uns dazu veranlasst, diesen wohlüberlegten und sorgfältig bedachten Schritt zu gehen. Denn schon lange sind wir nicht mehr »nur ein Hospizdienst«. Daher haben wir vor Hospiz- Initiative ein Palliativ gesetzt. So entstand die Abkürzung PaHoRi e.V..

Bei den ambulanten Hospizdiensten geht es schon lange nicht mehr allein um ein würdevol-les Sterben, sondern in erster Linie um ein würdevolles Leben – sowohl für die Erkrankten als auch für ihre Angehörigen! Mit unserem neuen Namen und einem lebensbejahenden Auftreten wollen wir Menschen in schwieriger Situation die Schwellenangst nehmen, mit uns in Kontakt zu treten. Unsere Änderung spiegelt sich auch in unserem Logo wieder. Wir sind eine Initiative mit Herz und die Farbe Grün steht für die Hoffnung. Mit den stilisierten Menschen in unserem Logo, zeigen wir unsere »Wurzeln«, denn sie sind unserem ersten Logo entlehnt. Sie haben jetzt kindlichen Zuwachs bekommen.

Und so betrachten wir es als unseren gesellschaftlichen Auftrag, die Trampelpfade zu verlassen, die Ärmel hochzukrempeln und weiter auszubauen, was vor 20 Jahren so wunderbar begonnen hat!

www.bisnode.de

Bisnode – Aus Daten werdenErkenntnisse!

Page 10: Festschrift| 1998 2018 · riker Philippe Aries beschreibt es in seinem Buch »Geschichte des Todes« folgendermaßen: »War zu Beginn des 19. Jahrhunderts Sterben ein in der Familie

» 18 « » 19 «

Menschen Menschen

Unsere ehrenamtlichen Hospiz- und TrauerbergleiterInnen

Sterben ist LEBEN vor dem Tod

Warum? – Weil viele Hospiz BegleiterInnen das Leben unterstützen, helfen, im Hören undwertschätzen. Dies geschieht in einer prägnanten Zeit eines Menschenlebens.

Wir haben uns dies zum Leitgedanken gewählt:• »DA-ZU-SEIN« in der lebensentscheidenden Phase.• »DORT-ZU-SEIN«, wo wir gerufen und gewünscht werden.• Diese Zeiten werden zu kostbaren Momenten, in denen wir »DA-SEIN« können, um zu

hören, Wünsche zu erfüllen, zu entlasten und das Schwere mit zu tragen.• Manchmal begleiten wir auch ohne Worte...das »DA-SEIN« ist alles

Diese Erfahrungen habe ich, in der noch nicht allzu langen Zeit, als tiefen und wertvollen Schatz für mich erlebt. Ich empfinde es als ein Privileg, Menschen in dieser Zeit und »sehr echt« kennen zu lernen und so zu erleben.

Durch meine einjährige Ausbildung, die auch mit einem Praxisteil verbunden war, hatte ich die große Chance, auch mich persönlich mit Neuem und Vertrautem auseinander zu setzen, Erlebtes zu reflektieren und meinen Erfahrungsschatz zu erweitern.

Gespannt bin ich auch auf die Zusatzqualifikation zur Kinder und Jugend-Hospizbegleiterin, die PAHORI e.V. ins Programm

aufgenommen hat.

Ich schreibe diese Zeilen und Gedanken gerade heute, wo ich mir Zeit für mich nehme und sich die Landschaft draußen in eine weiße Decke hüllt – eine friedliche Stimmung verbreitet sich. Mit diesem Bild und diesen Gedanken möchte ich Sie grüßen und hoffe, Sie neugierig

gemacht zu haben, dass das Sterben leben vor dem Tod ist.

Edelgard Schietinger, ehrenamtliche Hospizbegleiterin

» 18 «

Bär, Claudia Mähl-Kukutschka, Silke

Biehal, Kerstin Marquardt, Marlis

Biele, Heike Norman-Happ, Ursula

Borries, Katja Platz, Regina

Brand, Almuth Rach, Christel

Behringer, Peter Sieger, Janina

Breunig, Ivonne Schadt, Waltraud

Cornelius-Knospe, Claudia Schietinger, Edelgard

Götz, Ria Schmitt, Karla

Herlemann, Diana Ulbricht, Willibald

Höfle, Bärbel Vonhoff, Ilse

Holzheid, Beate Wetzel, Reinhold

Koehler, Thomas Wilker-Nahm, Jessica

Krug, Gabriele Winkler, Priska

Page 11: Festschrift| 1998 2018 · riker Philippe Aries beschreibt es in seinem Buch »Geschichte des Todes« folgendermaßen: »War zu Beginn des 19. Jahrhunderts Sterben ein in der Familie

» 20 « » 21 «

Jedes Leben ist ganz besonders und einzigartig. Geht es zu Ende, so heißt es Abschied nehmen … und jeder Abschied ist schwer.

Wir Bestatterinnen begleiten Sie und laden Sie ein, dem »letzten Fest« Ihres Angehörigen einen persönlichen Charakter zu verleihen. Dazu kann das Integrieren eines Lieblingsstücks aus der Wohnung gehören, eines Kartenspiels oder eines Schraubenschlüssels. Auch ein Lieblingslied live oder per CD eingespielt, ein Gedicht oder selbstverfasster Text sind möglich.

Wichtig ist uns vor allen Dingen eines:Die Abschiednahme soll Ihnen und Ihrer Familie entsprechen. Denn es geht um Sie und das Beschließen eines einmaligen Lebens. Ein gutes Abschiednehmen ist bereits ein Teil der »Trauerarbeit«, die nach dem Tod eines nahestehenden Menschen für jeden von uns ansteht.

Sprechen Sie uns gerne an, erzählen Sie …wir werden mit Ihnen den passenden Abschied finden … Sei er konventioneller Art, in der geliebten Gartenlaube, am Rhein oder sogar in einem selbst bemalten Sarg.

Außerdem laden wir zu verschiedenen Projekten ein, um den Weg der Trauer ein kleines Stück zu begleiten und Schritte in’s Leben zu erleichtern. Wir laden zu Begegnungen mit Menschen ein, die ähnliches haben. Unsere Angebote: Stammtisch »Neue Wege«, Square Dance, Suppentopf und »Trostreisen«.Sprechen Sie uns gerne an!

Ihre Bestatterinnen, Janina Sieger + Mirjam Hamm

Umfangreicher Service mit Herz und Hand0 62 41 - 80 291 • www.kreider-bestattungen.de dw

mi1

8

Menschen Menschen

Alternativer Abschied

Aufnahme Trauerweg im Hauptfriedhof Karslruhe

Page 12: Festschrift| 1998 2018 · riker Philippe Aries beschreibt es in seinem Buch »Geschichte des Todes« folgendermaßen: »War zu Beginn des 19. Jahrhunderts Sterben ein in der Familie

» 22 « » 23 «

PaHoRi e.V. in Zahlen PaHoRi e.V. in Zahlen

140Mitglieder

9Vorstandsmitlieder

Wolfgang Zeißner, Katja Borries, Thomas Köhler, Sonja Ostermann,

Elfi Hoffmann, Carla Schmitt, Edelgard Schietinger, Jana Sieger,

Reinhold Wetzel

4 Gemeinden59 230 Einwohner

auf einer Fläche von

166,8 km2

ca. 2 500 Unternehmen

mit ca. 12 000 Beschäftigten

28ehrenamtliche

Hospiz- und Trauer-begleiter

2Koodinatorinnen

Gabriele Weiß-Szpera Palliative-Care FachkraftAngelika Machnik

Palliative-Care Fachkraft

Page 13: Festschrift| 1998 2018 · riker Philippe Aries beschreibt es in seinem Buch »Geschichte des Todes« folgendermaßen: »War zu Beginn des 19. Jahrhunderts Sterben ein in der Familie

» 24 « » 25 «

Vortragsreihe

19. Februar 2018 | MO | 18:30 Uhr | Seniorenbegegnungsstätte Lampertheim, Römerstr. 35Ernährung beim schwerer Krankheit, PEG Sonde ja oder nein oder beides?Referentin: Elfi Hoffmann, Hausärztin und Palliativmedizinerin

7. März 2018 | MI | 19:00 Uhr | Dietrich Bonhoeffer Haus, Hospitalstr. 1, LampertheimTrauer: Was ist Trauer, wie begegne ich ihr?Referentin: Gaby Weiß-Szpera, Trauerbegleiterin nach BVT für Erwachsenen- Kinder-und Jugendtrauer

18. Juni 2018 | SO | 18:30 Uhr | Bürgersaal am Ahornplatz, Lampertheim-NeuschloßAlles, was heute keinen interessiert! Wie genau geht bewusst Leben- bewusst Sterben?Referent: Thomas Köhler, Coach & Dying-Conciously-Teacher

27. August 2018 | MO | 18:30 Uhr | Treff 21, Rheinstr. 21, Groß-RohrheimAlles, was heute keinen interessiert! Wie genau geht bewusst Leben- bewusst Sterben?

24. September 2018 | MO | 18:30 Uhr | Kultur und Sporthalle Foyer, Biblis-NordheimAlles, was heute keinen interessiert! Wie genau geht bewusst Leben- bewusst Sterben?Referent: Thomas Köhler, Coach & Dying-Conciously-Teacher

TrauercaféDie Termine finden an fast jedem 1. Sonntag eines Monats, von 15:00 – 17:00 Uhr in unseren Räumen in der Schubertstr. 31, Bürstadt statt.

7. Januar 2018 Im Februar entfällt das Trauercafé wegen der 20-Jahr-Feier

4. März 2018 8. April 2018

Im Mai entfällt das Trauercafé wegen der Fortbildung ehrenamtlich Tätiger

3. Juni 2018 Juli ist Sommerpause 5. August 2018 2. September 2018

Im Oktober entfällt das Trauercafé wegen der Fortbildung ehrenamtlich Tätiger

4. November 2018 2. Dezember 2018

Termine

Kreative Trauergruppe18. März 2018 | SO | 15:00 Uhr

Erinnerungen gestalten mit Steinmandalasin den Räumen von PaHoRi, Schubertstr. 31, Bürstadt

27. Mai 2018 | SO | 15:00 UhrSpaziergang durch die Natur, Dauer ca. 1,5 – 2 StundenTreffpunkt: Parkplatz Lessing Gymnasium, LA-Biedensand

16. September 2018 | SO | 15:00 UhrEntspannung finden mit Klang (Klangschalen)(Raum stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest)

25. November 2018 | SO | Totensonntag | 15:00 Uhr Gemeinsam Erinnern und Kraft sammeln bei Kaffee und Teein den Räumen von PaHoRi, Schubertstr. 31, Bürstadt

9. Dezember 2018 | SO | 15:00 Uhr Vorbereiten auf Weihnachten. Wir backen Weihnachtsplätzchen Gesprächskreis jugendlicher Trauernde (Alter 14 – 21 Jahre)Haus Billau, Bahnhofstr. 12, Lampertheim Hofheim,

Termine

…ohne einen Termin nennen zu wollen, denkt daran: Jeden Tag wird das Leben einen Tag kürzer. Frank Dommenz

» 24 « » 25 «

Page 14: Festschrift| 1998 2018 · riker Philippe Aries beschreibt es in seinem Buch »Geschichte des Todes« folgendermaßen: »War zu Beginn des 19. Jahrhunderts Sterben ein in der Familie

» 26 « » 27 «

TrauerbegleitungDer Tod gehört zum Leben. Doch einen geliebten Menschen zu verlieren, gehört zu den schmerzlichsten Erfahrungen, die das Leben für uns bereit hält. Manchmal wirft es Betroffene völlig aus der Bahn. Wir wollen Trauernden helfen, ihren Schmerz zu verarbeiten, indem wir sie begleiten. Dazu haben wir verschiedene Angebote.

TrauercaféFindet an fast jedem 1. Sonntag eines Monats statt. In der Zeit von 15:00 Uhr bis 17:00 Uhr in unseren Räumen in der Schubertstr. 31, Bürstadt.

Eingeladen sind Trauernde jeden Alters, unabhängig davon, wie lange der Verlust um den verstorbenen Menschen zurück liegt. Im Trauercafé können sich Betroffene mitanderen Trauernden bei einer Tasse Tee oder Kaffee austauschen. Unterstützt wird das Trauercafé von ausgebildeten TrauerbegleiterInnen. Dieses Angebot ist wie immer kostenfrei und unverbindlich. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich, wäre jedoch zur Planung wünschenswert. Diese kann unter der Telefonnummer 0177 19 55 834 erfolgen.

Termine: siehe Terminübersicht in diesem Heft, Seite 24

Unsere Angebote im Einzelnen Unsere Angebote im Einzelnen

EinzelgesprächeUnsere Einrichtung bietet trauernden Menschen die Möglichkeit der Trauereinzelbegleitung an. Diese wird von qualifizierten TrauerbegleiterInnen durchgeführt. In einem geschützten Rahmen können sich Betroffenen zu ihrer Trauer austauschen.Diese Einzelgespräche bieten wir auch Familien an, die den Verlust eines Familienmitgliedes erfahren haben und jetzt Unterstützung benötigen. Betroffene können unter der Telefonnummer 0177 19 55 834 einen Termin vereinbaren.

Kreative TrauergruppeUnsere kreative Trauergruppe bietet für im Berufsleben stehende Trauernde an fünf Sonntagen 2018 folgendes an: Die Teilnahme kann nur mit vorheriger Anmeldung erfolgen. Anmeldung unter der Telefonnummer 06206 710203 oder 0177 1955 834.Die Teilnahme ist kostenfrei, die Anmeldung verbindlich, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist.Ab September planen wir, einen Gesprächskreis für trauernde Jugendliche anzubieten. Betroffene Jugendliche können sich in einem geschützten Raum untereinander austauschen. Gemeinsam mit ausgebildeten Kinder- und JugendtrauerbegleiterInnen werden wir den Austausch kraftvoll gestalten. Interessierte können sich schon vorab informieren. Alle Anfragen zu unseren Angeboten werden absolut vertraulich, unter Berücksichtigung der Schweigepflicht und des Datenschutzes behandelt.

Termine: siehe Terminübersicht in diesem Heft, Seite 24

Page 15: Festschrift| 1998 2018 · riker Philippe Aries beschreibt es in seinem Buch »Geschichte des Todes« folgendermaßen: »War zu Beginn des 19. Jahrhunderts Sterben ein in der Familie

» 29 «» 28 «

VorsorgeplanungPatientenverfügung: Gut vorbereitet für die Lebensreise

Schauen wir ein Stück voraus. Mit unserem Verstand, mit unserem Herzen, mit unserem Glauben. Niemand weiß, wann es Zeit wird, die letzte Reise anzutreten. Von daher ist es keine

Frage des Alters oder des Gesundheitszustandes wann der richtige Zeitpunkt ist, seine letzte Reise zu planen.

Eine Urlaubsreise anzutreten, ohne Planung, dass würden nur die allerwenigsten wagen.Doch die ungeplante Lebensreise scheint für die Meisten kein Problem zu sein.

Was soll mit mir passieren? Wer soll an meiner statt entscheiden, wenn ich nicht mehr in der Lage bin, selbst Entscheidungen für mich zu treffen?

Wir führen die Mappen der IGSL. Diese können Sie bei uns für 8,00 € während den Geschäfts-zeiten erwerben. Die Beratung dazu erfolgt unverbindlich und kostenfrei nach vorheriger Terminvereinbarung.

Unsere Angebote im Einzelnen Unsere Angebote im Einzelnen

Sonja OstermannBürodienstleistungen für Handwerker und Kleinbetriebe

Karlstraße 6 · 68647 Biblis Mobil: +49 176 32941777www.office-on-demand.de [email protected]

Page 16: Festschrift| 1998 2018 · riker Philippe Aries beschreibt es in seinem Buch »Geschichte des Todes« folgendermaßen: »War zu Beginn des 19. Jahrhunderts Sterben ein in der Familie

» 30 « » 31 «

Letzte Hilfe

Dass man nach Verkehrsunfällen Erste Hilfe leistet, ist selbstverständlich. Doch wie kann man einem Menschen helfen, der sich auf seinem letzten Weg befindet und im Sterben liegt? Mit dieser Frage haben sich Palliativmediziner und Hospizinitiativen europaweit bereits auseinandergesetzt und internationale Standards entwickelt.

Der Hospizverein Bergstraße in Bensheim bietet dazu dreimal im Jahr spezielle Kurse an. Sollte es dieses Jahr dazu im Mittelzentrum Ried ebenfalls Nachfragen geben, werden wir solche Kurse auch bei uns in Bürstadt anbieten.

Ideengeber für diese Kurse ist der Schweizer Henry Dunant (1828-1910), der als Begründer der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung gilt. Er hat auf dem Schlachtfeld von Solferino 1859 schwer verwundeten Soldaten beigestanden, „die ihn anflehten an ihrer Seite zu bleiben, damit sie nicht alleine sterben mussten“. So habe er „gleichzeitig Erste Hilfe und Letze Hilfe geleistet.“

Wenn ein geliebter Mensch im Sterben liegt – was sich durch viele Symptome wie gesunkenem Interesse an Essen und Trinken, extremer Schwäche, Unruhe oder veränderter Bewusstseinslage ankündigen kann – ist es sehr wichtig, dass einfach ein nahe stehender Mensch da ist. Oft beinhaltet das auch »zu bleiben und auszuhalten, wenn die besten Medikamente nicht mehr wirken«. Andererseits können manche Menschen sich erst aus dem Leben zurückziehen, wenn sie alleine sind.

Möchte der Sterbende jedoch Hilfe, kann man ihm zuhören, ihm durch Bewegung oder Massagen Linderung verschaffen. Eine Letzte Hilfe kann auch die richtige Mundpflege sein: Einmal ins Lieblingsgetränk getaucht, kann man so den Mund des Patienten mit einem Wattebausch befeuchten – Kurs-Teilnehmer können dies im Selbsttest versuchen.

Alles, was zu einer Atmosphäre der Entspannung beiträgt, kann in den letzten Stunden hilfreich sein.

Wichtig dabei ist eigentlich nur, die eigenen Präferenzen zugunsten des Sterbenden hinten an zu stellen; einige Anregungen, die in solchen Kursen an die Angehörigen Sterbender weitergegeben werden, sind z.B. angenehme Beleuchtung, Musik/Klänge, Räuchern, Gerüche, Gebete und Rituale.

Ätherische Öle bieten sich bei der Begleitung schwerstkranker und sterbender Menschen an. Gerade bei der Begleitung Sterbender ist der verbalen Kommunikation oft Grenzen gesetzt. Sterbende öffnen all ihre Sinne. Nicht nur das Ohr, sondern auch Nase, Haut und das Herz. Sie können eine Brücke zwischen dem Sterbenden und uns als Begleitende sein und beide auf eine wundervolle Weise verbinden.

Unser praktischer Beitrag zu diesem Thema ist unser »PaHoRi-Kit«!

Alles was Sie brauchen, um einem lieben Menschen ein angenehmes Umfeld zu schaffen, sowie eine Kurzanleitung findet sich in unserem PaHoRi-Kit. Zu beziehen über unsere Koordi-natorin Frau Weiß-Szpera und die Geschäftsstelle.

Unsere Angebote im Einzelnen Unsere Angebote im Einzelnen

Page 17: Festschrift| 1998 2018 · riker Philippe Aries beschreibt es in seinem Buch »Geschichte des Todes« folgendermaßen: »War zu Beginn des 19. Jahrhunderts Sterben ein in der Familie

» 32 « » 33 «

Information zur Ausbildung zur Hospiz- und Trauerbegleitung

Hospizbegleiter kann jeder werden, der sich für Fragen am Ende unseres Lebens interessiert und eine hospizliche Haltung weitertragen möchte, in der Sterben, Tod und Trauer als Themen des Lebens vermittelt werden.

Sie begleiten und betreuen Schwerstkranke, Sterbende und deren Angehörige. Sie hören zu, Sie führen Gespräche, Sie nehmen am alltäglichen Leben der Betroffenen teil und können ihnen Hilfestellungen praktischer Art im Alltag geben.

Hospizbegleiter schenken etwas, das heute rar geworden ist: Zeit. Obgleich wir eine rasante Verbesserung, Ausweitung und Spezialisierung im Gesundheitswesen durchgemacht haben, ist eines selten geworden: das Gespräch am Krankenbett.

Hospizbegleiter sind Entschleuniger. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, durch scheinbar einfache Dinge wie »da sein« einen Ort zu schaffen, der auch für schwerkranke und sterben-de Menschen heutzutage nicht selbstverständlich ist: einen Raum der Ruhe, des Schutzes und der Entspannung.

Ehrenamtliche Hospiz- und Trauerbegleiter … • schenken Schutz und Zuwendung • wahren Vertraulichkeit • achten auf die Wünsche und Bedürfnisse schwerstkranker Menschen und

deren Angehörigen• bringen etwas Lebensnormalität in eine Extremsituation• entlasten Familie und Freunde• tragen dazu bei, dass die Betroffenen in ihrer gewünschten Umgebung verbleiben können• werden ständig weitergebildet• erhalten regelmäßige Supervision• sind gut ausgebildet und in ihrer Persönlichkeit stabil• sind Teil eines aktiven Teams • verdienen Wertschätzung und Anerkennung

Die Ausbildung zum Hospizbegleiter umfasst ca. 150 Stunden (Minimum für die Zertifizierung sind 120 Stunden), die in mehrere Theorieeinheiten und ein Praktikum aufgeteilt sind. Hinzu kommen abendliche Fortbildungen – während der Kurszeiten und sobald die Begleitungen begonnen haben. Wichtiger Bestandteil ist auch das Angebot, das Erlebte mitzuteilen und zu reflektieren (Supervision).

Die meisten HospizbegleiterInnen erleben ihre Arbeit (Mindestaufwand während einer Begleitung sind drei Stunden pro Woche) als sehr bereichernd. Obwohl es sich um eine an sich traurige und endliche Abschiedssituation handelt, wird häufig viel gelacht. Jemand, der nicht mehr lange zu leben hat, sieht die Welt anders. Wir können viel von ihm lernen.

Falls Sie sich für die Ausbildung zum Hospiz- oder Trauerbegleiter interessieren, nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf!

Unsere Angebote im Einzelnen Unsere Angebote im Einzelnen

PaHoRi e.V.Palliativ- und Hospiz Initiative im Ried e.V.

„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“ Erich Kästner

WIR BRAUCHEN DICHengagiere Dich … werdePalliativ- und HospizbegleiterIn oder Kinderhospiz- und FamilienbegleiterInim Ehrenamt für Menschen in der schwersten Zeit ihres Lebens.

miteinander · füreinander · nebeneinander

Infomappen können über [email protected] oder unter 06206 710203 angefordert werden. Der nächste Kurs beginnt am 08. September 2018.

TRAU DICH

Page 18: Festschrift| 1998 2018 · riker Philippe Aries beschreibt es in seinem Buch »Geschichte des Todes« folgendermaßen: »War zu Beginn des 19. Jahrhunderts Sterben ein in der Familie

» 35 «» 34 «

Veranstaltungen

Konzerte mit dem Duo Balance | Wir vier

Zu den KünstlernPeter Tries und Christine Maringer-Tries machen seit mehr als 30 Jahren gemeinsam Musik. Sie sind das »Duo Balance«. In ihren Konzerten und auf CDs erwecken sie mit ihren Liedern Erinnerungen und Hoffnungen.

„Wir wählen vor allem Lieder aus, die Mut machen und zukunftszugewandt sind“, sagen Christine Maringer-Tries und Dr. Johannes Peter Tries. Das sind beispielsweise Stücke wie »You’ve Got A Friend«, das durch James Taylor bekannt wurde, »Les Musiciens« von Georges Moustaki oder »Wunderbarer Morgen« von Klaus Hoffmann. Besonders angetan hat es ihnen der französische Sänger Louis Capart, mit dem sie eine lange Freundschaft verbindet.

Eigene Arrangements von spanischen, irischen und englischen Liebesliedern und Pop- Balladen gehören zum Repertoire wie auch die Eigenkomposition »Jahreszeiten«. Zu den optimistischen Liedern passt die silberhelle Stimme von Christine Maringer-Tries, begleitet von der Gitarre und der sonoren Stimme ihres Mannes.

Veranstaltungen

Wir freuen uns sehr, Sie zu diesem besonderen Konzert willkommen zu heißen. Wie immer sind unsere Angebote – gemäß unserem Leitbild – kostenfrei und unverbindlich. Kommen Sie und genießen Sie gemeinsam mit uns dieses Musikerlebnis in schöner Atmosphäre.

Wir bedanken uns an dieser Stelle herzlich bei Pfarrer Patrick Fleckenstein, der uns in »seiner« Kirche dieses Konzert ermöglicht.

WIR VIER | 24. November 2018 | 17:00 Uhr | Ev. Kirche, Heinrichstr. 22, Bürstadt

WIR VIER, das sind MusikerInnen aus zwei gänzlich unterschiedlichen Gruppen. Als Binde-glied dient Klaus Wedel, der mit Karla und Michael Röhrenbeck das Trio »Die Wonnegeier« und mit Silke Kunz das Duo »Two of us« bildet.

Die vier finden sich nur für besondere Anlässe zusammen und werden Sie, begleitet von einer akustischen Gitarre, mit Liedern aus fünf Jahrzehnten in verschiedenen Sprachen unterhalten.

» 34 « » 35 «

DUO BALANCE | 13. April 2018 | FR | 19:00 | Andreaskirche, Römerstr. 73, Lampertheim

Page 19: Festschrift| 1998 2018 · riker Philippe Aries beschreibt es in seinem Buch »Geschichte des Todes« folgendermaßen: »War zu Beginn des 19. Jahrhunderts Sterben ein in der Familie

» 37 «» 36 «

Veranstaltungen Veranstaltungen

Nokan, die Kunst des Ausklangs4. Mail 2018 | FR | 19:00 | Haus Billau, Bahnhofstr. 12, LA-Hofheim

Daigo Kobayashi ist Cellist in einem Orchester in Tokio. Als das Orchester aufgelöst wird, verliert er seinen Job. Er beschließt, seine Karriere als professioneller Cellist aufzugeben. Er zieht mit seiner Frau Mika in seine Heimatstadt Yamagata, um dort eine neue Anstellung zu suchen. Und eines Tages entdeckt er ein Stellenangebot, das in etwa den Titel »Hilfe bei der Reise« trägt.

Erst beim Bewerbungsgespräch stellt Daigo fest, dass es sich bei seinem potenziellen Arbeit geber nicht um ein Reise-, sondern um ein Leichenwäscherunternehmen handelt. Daigo nimmt die Stelle an, bringt es aber nicht über sich, seiner Frau Mika zu sagen, um welche Art von Job es sich bei seiner neuen Arbeit handelt.

Nach und nach beginnt Daigo, Gefallen an seiner Arbeit zu finden. Eines Tages findet Mika heraus um welche Arbeit es sich handelt und fleht ihn an, diese, in ihren Augen ekelhafte, Arbeit zu kündigen. Daigo weigert sich, weshalb Mika ihn verlässt. Nur kurze Zeit später kommt Mika zurück, um Daigo mitzuteilen, dass sie schwanger ist. Sie bittet ihn erneut, sich eine andere Arbeit zu suchen. Während des Gesprächs mit seiner Frau klingelt das Telefon: Yamashitas Mutter, die das örtliche Bad betrieben hat, ist gestorben. Daigo tut seine Arbeit und bereitet die alte Frau für die Totenwache vor, vor den Augen Yamashitas, dessen Familie und seiner eigenen Frau. Yamashita und Mika beginnen, Daigo zu verstehen und seine Arbeit zu respektieren…

An dieser Stelle möchten wir uns beim Team »Haus Billau« bedanken, das uns diese Aufführung ermöglicht.

Page 20: Festschrift| 1998 2018 · riker Philippe Aries beschreibt es in seinem Buch »Geschichte des Todes« folgendermaßen: »War zu Beginn des 19. Jahrhunderts Sterben ein in der Familie

» 39 «» 38 «

Veranstaltungen

5 Dinge, die wir von Sterbenden lernen können!

Bronnie Ware, eine australische Krankenschwester hat über Jahre die Dinge aufgezeichnet, die Sterbende am häufigsten bereuen. Mehr Sex, Bungee Jumping oder ähnliches wurden nicht erwähnt.

Sie schreibt in ihrem Buch über die bemerkenswerte Klarheit, die Menschen am Ende ihres Lebens erlangen, und was wir von ihrer Weisheit lernen können. “Wenn sie gefragt wurden, was sie am meisten bedauern, oder was sie gern anders gemacht hätten, tauchten einige Themen immer und immer wieder auf.“

1. Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein Leben nach meinen Vorstellungen zu leben und nicht nach den Vorstellungen der anderen. „Mit diesem Gedanken sterben leider viele Menschen. Wenn sich das Leben dem Ende neigt, blickt man zurück und zieht Bilanz. Habe ich alles erreicht, was ich wollte? Habe ich etwas ausgelassen? Das ist im Nachhinein natürlich immer etwas leichter zu beantworten. Aber trotzdem ist es hart zu erkennen, dass man seine Träume nicht verwirklicht hat. Dass man sich hätte anders entscheiden können und müssen. Jeder sollte seinem Herzen folgen und mit großen Schritten auf seine Träume zugehen. Irgendwann ist es zu spät und man hat nur dieses eine Leben.“

2. Ich wünschte, ich hätte nicht so hart gearbeitet. „Wer viel arbeitet, mag vielleicht besser für die Zukunft vorsorgen und meint es vor allem nur gut mit der Familie. Aber tragischerweise sieht man dadurch die Familie im Endeffekt seltener. Viele sehen ihre Kinder kaum noch aufwachsen und versuchen dann abends, so gut es geht, am Leben der Kleinen teilzuhaben. Am Ende des Lebens, wenn einem klar wird, was und vor allem wer einem wichtig im Leben ist, denkt man voller Schmerz daran zurück, dass man viel mehr Zeit mit seinen Liebsten hätte verbringen können.“

3. Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken. „Oft hat man Scham, seine Gefühle auszudrücken und etwas zu riskieren. Manchmal will man Problemen aus dem Weg gehen und beißt sich auf die Zunge. Oft ist es am einfachs-ten, den Mund zu halten und sich durchzuschummeln. Aber im Endeffekt hat man dann

Veranstaltungen

nie gelebt und immer nur reagiert. Man ist nie für die Dinge eingestanden, die einem wichtig sind. Dann hat man ein Leben voller Kompromisse geführt und ist nie dort angekommen, wo man hin wollte. Alleine dadurch werden viele unglücklich und überhaupt erst krank im Alter.“

4. Ich wünschte, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden gepflegt. „Viele entwickeln in der Zeit ihres Lebens irgendwann einen Tunnelblick und konzentrieren sich nur noch auf den Beruf und ihre Pflichten. An zweiter Stelle kam die Familie. Und danach? Kam irgendwann gar nichts mehr. Freundschaften kommen und gehen, sagt man so schön, aber gar keine Freunde mehr zu haben ist eine Erkenntnis, die einen in den letzten Atemzügen unheimlich schmerzt.“

5. Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein. „Es ist nicht so, dass das Glück einem zufliegen würde. Es ist nicht das Schicksal eines Menschen oder etwa Zufall. Man kann sich dazu entscheiden, ein glückliches Leben zu führen. Wenn man die Dinge positiv sieht! Wenn man davon ausgeht, dass überraschend tolle Dinge passieren werden! Wenn man optimistisch ans Leben geht! Dann beginnt man alles Positive zu sehen. Davon gibt es reichlich im Leben und so wird man tiefstes Glück empfinden. Viel zu oft lässt man sich im Leben von den Sorgen über die Zukunft leiten. Man hat Angst davor, was alles passieren könnte und bleibt in seinem Einheitsbrei. Man verlernt, im Moment zu leben und schaut aus Angst vor der Zukunft nur vor sich auf den

Page 21: Festschrift| 1998 2018 · riker Philippe Aries beschreibt es in seinem Buch »Geschichte des Todes« folgendermaßen: »War zu Beginn des 19. Jahrhunderts Sterben ein in der Familie

» 40 « » 41 «

Veranstaltungen

Boden und lebt in Watte. Mach die Augen auf und gehe mit gestreckter Hand deinen Wünschen entgegen. Nimm Dir, was Du willst. Und wenn Du mal scheiterst, spürst Du wenigstens immer noch das Leben, ansonsten nur pures Glück.“ Wir haben das Glück, geboren zu sein. Was wir aus unserem Leben machen, liegt in unserer Hand. Es macht traurig zu sehen, dass uns der wahre Wert des Lebens oftmals erst bewusst wird, wenn das Leben zu Ende geht.

Was am Ende zählt, sollte auch während des Lebens am Wichtigsten sein.Die Gedanken in diesem Buch und meine Erfahrung als Coach und Dying-Conciously-Teacher bilden die Grundlage meiner Vortragsreihe. Termin siehe Terminübersicht in diesem Heft.

Thomas Köhler, Hospizbegleiter und Schatzmeister des PaHoRi e.V.

Thomas W. Köhler

Karlsstraße 6 · 68647 BiblisMobil: +49 173 8327962E-Mail: [email protected]

Beratung

Coaching

Training

www.TWEK.de

Entdecken Sie neue Möglichkeiten der Vereins-förderung mit Crowdfunding, der modernen Art der Sponsorengewinnung für Ihre Vereins-projekte. Neugierig? Klicken Sie mal rein! www.gemeinschaft-die-bewegt.de

Page 22: Festschrift| 1998 2018 · riker Philippe Aries beschreibt es in seinem Buch »Geschichte des Todes« folgendermaßen: »War zu Beginn des 19. Jahrhunderts Sterben ein in der Familie

» 43 «» 42 «

Dank

Wir danken den Unterstützern unserer Spendenaktion 2018 …

AWO gGbmH, Bürstadt www.awo-bergstrasse.deBisnode GmbH, Darmstadt www.bisnode.deBlüm Holzhandlung GmbH; Bobstadt www.holz-bluem.deBürgerstiftung Biblis www.buergerstiftung-biblis.deBürgerstiftung Lampertheim www.buergerstiftung-lampertheim.deEl-Nomany GdbR, Idstein www.elccon.comEnergieRied GmbH & Co KG, Lampertheim www.energieried.deFreiwillige Feuerwehr, Nordheim www.nordheimer-feuerwehr.deGärtner & Söhne GmbH, Lamperheim www.gaertner-tiefbau.deHartmann, Malerbertrieb, Bürstadt www.maler-buerstadt.deHaus Billau, Hofheim www.hausbillau.deHeinrich, Bersch & Kollegen GbR, Groß-Rohrheim www.hbk-steuerberater.deHospizstiftung Bensheim www.hospiz-verein-bergstrasse.deIHZ GmbH, Biblis www.ihzt.deKita Spatzennest, Bürstadt www.kita.de/kitas/hessen/bürstadtKreider Bestattungen, Hofheim www.kreider-bestattungen.deMannheimer Morgen GmbH, Mannheim www.morgenweb.deMarien-Apotheke, Bürstadt www.apo-mueller.deMartin-Luther-Gemeinde, Lampertheim www.luki-la.orgOffice on Demand – Büroservice, Biblis www.office-on-demand.deRaiffeisenbank Ried eG, Bürstadt www.raiba-ried.deRechner Sensors GmbH, Lampertheim www.rechner-sensors.comSchramm, Sanitär-Heizung GmbH, Biblis www.heizung-schramm.comSchreinerei Landgraf, Bürstadt www.schreinerei-landgraf.deSparkasse Worms-Alzey-Ried, Bürstadt www.sparkasse-worms-alzey-ried.deSt. Andreas-Gemeinde, Lampertheim www.sanktandreas-herzjesu.deSt. Michael-Gemeinde, Bürstadt http://dcms.bistummainz.deTIP-Verlag, Lampertheim www.tip-verlag.deThomas W.Köhler-Coaching, Biblis www.twek.deVolksbank Darmstadt www.volksbanking.deVon Dungen GmbH & Co. KG, Bürstadt www.vondungen-dach.deWitera GmbH, Bürstadt www.witera-gmbh.de

Dank

Als Mitglied geben Sie unseren Bemühungen, für ein Leben in Würde bis zuletzt, eine Stimme. So können auch Sie wirkungsvoll dazu beitragen, dass im Ried mit den Themen Tod, Sterben und Trauer offen umgegangen wird.

Mitglieder zeigen sich mit der Hospizidee besonders verbunden, sie tragen die Entwicklung unseres Vereins entscheidend mit und helfen uns, den Hospizgedanken weiter in die Mitte der Gesellschaft zu tragen!

Unsere hospizlichen Leistungen sind für die Empfänger kostenlos, sie werden durch Spenden und Mitgliedsbeiträge finanziert. Da nur ein Teil unserer Personalkosten durch Krankenkassen bezuschusst werden, sind Mitgliedsbeiträge ein wichtiger Teil unserer Vereinsarbeit.Bezeichnend sind die große Erleichterung und überwältigende Dankbarkeit der Betroffenen für die Zuwendung und die fachliche Betreuung. Tenor: „Ihr seid ein Segen!“. Diesen Dank geben wir gerne an alle Vereinsmitglieder weiter. Mit Ihrer Unterstützung als Mitglied des Hospiz-Vereins Bergstraße e.V. tragen Sie dazu bei, dass unsere Gesellschaft ein bisschen sozialer und humaner wird.

Herzlichen Dank dafür.

Mitglied werden ist ganz leicht:

• Antrag auf www.pahori.de herunterladen• Ausfüllen• Per Mail an [email protected]

oder per Post an PaHoRi e.V.

Wir danken all unseren MitgliedernFür 20 Jahre konstante Unterstützung

Hiermit beantrage(n) ich/wir die Aufnahme bei PaHoRi e.V..

Aufnahme Antrag

Name, Vorname oder Firma

Straße

PLZ, Ort

Geburtsdatum

Telefon / Mobil

E-Mail

Ort, Datum, Unterschrift

Kontoinhaber

IBAN

BIC

Geldinstitut

Ort, Datum, Unterschrift

Den jährlichen Mitgliedsbeitrag in Höhe von:

€ 32,– (Einzelperson) € 53,– (Ehepaar) € 16,– (Schüler/in) € 80,– / oder €

(anderer Beitrag bei Firmen, Vereinen, Gruppen) werde(n) ich/wir bis Ende März des laufenden Jahres auf das Konto PaHoRi e.V. IBAN DE87 5535 0010 0004 1749 00 Sparkasse Worms-Alzey-Ried überweisen.

Einzugsermächtigung

Hiermit ermächtige ich die PaHoRi e.V. bis aus Widerruf meinen jährlichen Mitglieds beitrag in Höhe von € bei Fälligkeit zu Lasten meines Girokontos durch SEPA-Lastschriftmandat einzuziehen.

Steuerabzugsfähige Spendenquittungen werden Ihnen unaufgefordert zugesandt.Ausfüllen und per Mail an [email protected] oder per Post an PaHaRi e.V.

PaHoRi e.V.Palliativ- und Hospiz Initiative im Ried e.V.

Schubertstr. 31 · 68642 Bürstadt

… und unseren langjährigen Förderern!

Page 23: Festschrift| 1998 2018 · riker Philippe Aries beschreibt es in seinem Buch »Geschichte des Todes« folgendermaßen: »War zu Beginn des 19. Jahrhunderts Sterben ein in der Familie

Kontakt: PaHoRi e.V.Ambulanter Palliativ- und Hospiz Begleitdienst

Schubertstr. 3168642 Bürstadt Tel.: 06206 710203Fax: 06206 969751Mobil: 0177 195 5834E-Mail: [email protected]

Öffnungszeiten: Dienstags und Donnerstags von 15:30 bis 18:00 Uhr und nach Vereinbarung

Bankverbindung PaHoRi e.V.Sparkasse Worms-Alzey-RiedIBAN: DE87 5535 0010 0004 1749 00BIC: MALADE51WOR

Steuerabzugsberechtigte Spendenbescheinigungen werden Ihnen unaufgefordert zugesandt. Bitte denken Sie an die vollständige Angabe Ihrer Adresse.

Für interessierte ehrenamtliche Palliativ- und HospizbegleiterInnen, Kinderhospiz und Familien begleiterInnen, die mit und bei PaHoRi e.V. tätig werden möchten,

bieten wir 1x jährlich einen Qualifizierungskurs an.

Herausgeber & Gesamtherstellung: PaHoRi e.V.Redaktion: Thomas Köhler, Sonja Ostermann, Gaby Weiß-SzperaSatz & Layout: Matthias Hasch, Thomas Köhler

Die Auffassung der Autoren muss nicht immer mit der Auffassung der Redaktion übereinstimmen.