6
575 Wasscr iiiid orgnnische Substain 23,93 2426 7'00 1 13,25 Qnansaiid 6,7 1 LBsliclie Kieselsfurc 6,91 6,46 Eisenoxyd 53,88 55,17 55,75 Eisenoxydul 1,68 Mangaiioryd 6,95 Kalkerde 0,40 Talkerde 412 Kolilciisaurc 1,36 Arsenik 0,025 Kupfer und Zinn 0,001 101,966. Legt man dic in Bctrcff des Eisengehalts zieinlich iiber- einstimmciiden rinalyscn des Wassers dieser Quclle von Trominsdorff und Bley zuin Grunde, wonacli 16 Un- zen etwa 0,4 Gran kohleiisaures Eisenoxydul enthalten, uiid iiiinint inaii an, was alierdings niclit bewiesen ist, dafs iu deni Ocker Arsenik wid Eisen in deinselben Verhaltnik wie in deni Wasser sich finden, so entlialten etwa 200 Pfund dcs letztcren 0,023 Gran Arsenik, odcr das Wassrr enthieltc b'I,U&uVu sciiies Gcwicbts Arsenik. VII. Fortsetzung tler Untersuchung des Metcorei- sens von Bruunnu; con N. W. Ft'scher '1. Vorgclucn in cler ~ l i y s . Sect. dcr scliles. Gcscllrcli. fir vatcrl. Koltiir den '10. Octobcr 1847. Bei der mit Prof. D ufio s gemeinscliaftlicll nnternomme- nen Untersucliung hattcn wir nns, wie angegeben, dcr Feil- spane bedient, welche inir bei meiner Aiiweseliheit in Brau- nau von der Massc abziifeilen der H. Oberaintmann S I a w - k o w s k y crlaubt hatte; wir kourlten daher das Metcor als einen homogencn Kihpcr annehmen. Gegcnivartig durch 1) S. Annilcn, im vorigcn Heft, S. 4%.

Fortsetzung der Untersuchung des Meteoreisens von Braunau

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Fortsetzung der Untersuchung des Meteoreisens von Braunau

575

Wasscr iiiid orgnnische Substain 23,93 2426

7'00 1 13,25 Qnansaiid 6,7 1 LBsliclie Kieselsfurc 6,91 6,46 Eisenoxyd 53,88 55,17 55,75 Eisenoxydul 1,68 Mangaiioryd 6,95 Kalkerde 0,40 Talkerde 412 Kolilciisaurc 1,36 Arsenik 0,025 Kupfer und Zinn 0,001

101,966.

Legt man dic in Bctrcff des Eisengehalts zieinlich iiber- einstimmciiden rinalyscn des Wassers dieser Quclle von T r o m i n s d o r f f und B l e y zuin Grunde, wonacli 16 Un- zen etwa 0,4 Gran kohleiisaures Eisenoxydul enthalten, uiid iiiinint inaii an, was alierdings niclit bewiesen ist, dafs i u deni Ocker Arsenik wid Eisen in deinselben Verhaltnik wie in deni Wasser sich finden, so entlialten etwa 200 Pfund dcs letztcren 0,023 Gran Arsenik, odcr das Wassrr enthieltc b'I,U&uVu sciiies Gcwicbts Arsenik.

VII. Fortsetzung tler Untersuchung des Metcorei- sens von Bruunnu; con N. W . Ft'scher '1.

Vorgclucn in cler ~ l i y s . Sect. dcr scliles. Gcscllrcli. f i r vatcrl. Koltiir den '10. Octobcr 1847.

B e i der mit Prof. D u f i o s gemeinscliaftlicll nnternomme- nen Untersucliung hattcn wir nns, wie angegeben, dcr Feil- spane bedient, welche inir bei meiner Aiiweseliheit in Brau- nau von der Massc abziifeilen der H. Oberaintmann S I a w - k o w s k y crlaubt hatte; wir kourlten daher das Metcor als einen homogencn Kihpcr annehmen. Gegcnivartig durch 1) S. Annilcn, im vorigcn Heft, S. 4%.

Page 2: Fortsetzung der Untersuchung des Meteoreisens von Braunau

576

die besondere Giitc des Abts Dr. R o t t e r im Besitz eiiies gaiizcii Stiicks voii inehr nls 20 Grin. siiclitc icb zunachst auszuinitteln, nus wclclieii Iieterogcncn Kihpcrn dieses Me- tsorcisen zusaininengcsetzt sey, und fand, dafs cs drci ver- schiedene Korper eii thnltc.

Der eine, und dcr bci wcitcin vorwaltcnde, die Haupt- iiiassc, ist aber dic Verbiiitluog V O I ~ Eiseii, Nickel und Ko- bnlt iiiit Spuren dcr anderen Stoffc, wie wir cs als Ergebiiifs iiuserer Untersuchung angcgcbcn hoben I ) .

Eiii zwciter, der an vielen eiiizcliicii Stellen in dcr Haupt- niassc cingcwaclisen vorkomint, wid sich selir dcutlich durch Farbc, Bruch, Sprildigkcit uiid Glanz voii derselbcii unter- scheidet , kanri durch mechanisclic Mittel leiclit davoii 612- t r en n t IY erd en.

Eiii dritter eiidlicli wird aus dein Metcoreisen als kleiiie diinne Bllttclien, Flittcrchen, abgeschieden, wenii Snlzsh re so lange dorauf einwirkt, als nocli cine Aufli)suiig stalt-

Das zugleicli bci Einwirkung der Sjiurcn abgescliietleiic schwarzc Pulvcr , ebenfidls als cincii cige~itliuuilichen Kilr- pcr onzuncliiiicn, lialte ich nicbt fur begrlindet, dn cs viel- inchr die cinzcliicii ~estandthci lc der Haupt inme eiithdt, welclic, d s i:iiliislicli iu dcn angewandtcn Sliurcn, abgc- schiedcii werdcii.

Indem ich nun auch voii diesen beiden Kdrpern - dcin zwciten und dritteii - das Verlialtnifs ihrer Bestandtheile auszuinittelii suchtc, mufste ich inicli bei der M s e r s t gc- ringen Mcngc dcrsclben, welclic mir zu Gebote stand, gro- fscntlieils auf dns qualitative beschranken.

1)

fill d e t * ).

1 ) Doch diirftcn manclic dieser Stoll'c von den zwci andcrn Kiirpern Iier- riihrcn. .

2) Eincn 6linlicl1en KBrpcr Iiat~c B crz e l i u s in dcr Meteorrnasse von Boliu- m i l k gefunden und el, Schiippehen bcrciclinct, aber diesc waren 4 L , kiirnigcr, schwercr und lieLen rich &her lcicht Jurch SclilBrnmen von

clcm zuglricli ausgeschisdencn koliligen Pulvcr t rennen (s. P o gg e n d. Annalcn, BJ. 27, S. 122 U. f.), was hingcgen bci diesen zartcn Flit- tcrclien nur ZUN Tlieil b e w i r h werdeo kann.

Page 3: Fortsetzung der Untersuchung des Meteoreisens von Braunau

577

1) Der cingewacbsenc Kijrper. VerdUnnte Salzdiure, wdcle ruf die Hauptmassc erst

nach einiger Zeit einwirkt, entwickelt, auf dieseu Kilrper gegossen , sofort cine grofsc Meuge Schwefelwasserstoffgas - das Wasscrstoffgas, welches die Mcteormasse, in der nichts von dicsem Kijrper euthalten ist, bei Eiuwirkung dcr Salzdurc cutnickelt, hat nicht den gcriogsten Geruch iiach Schwefelwasserstoffgns - und I6st ihu bis auf eiueu gc- ringen RGckstand, in ein grauschwanes Pulvcr auf. Dieses, ruf eiu dUnaes Platinblecl gebraclit, entzundet sich schon bei gelindem Erliitzen, wie Zunder glimurend, was sicl beim Erglahen dcs Blechs wiederholt. Das nunmelir braunlicli gefsrbtc Pulver ivurde mit salpetersaurerii Natrou auf clcin Platinbleclr zusammeoge.s&molzeu uiid gcglaht. Beim Er- kalten zeigt drs Solz einc gelbc Forbe, lilst sich mit die- ser Farbc in Wasser auf, wclche Auflilsung, aachdein sie mit Salpetersaure ueutralisirt tvorden ist - um sowohl drs kaustiscle als das salpetrichtsaure Natron in snlpetersaures zu verwandclu - in salpetersaurer Silbcroxydlilsuog eincn schilnen rothcn Niederschlag hervorbriogt , der sowohl in Salpetcrsiiure als in Aiumoniak leicbt aufgeliht, uiid aus clieser Aaflilsuug durch das wechselseitigc Ncutralisiren, d. lr. der salyetemiuren Aufliisiing durclr Aintnouiak und der rmmoniakalischcn durch Salpetersliure, wicdcr init der scbfinen rotlieu Farbe abgcsclrieden wird I).

Die salzsnure Auflilsuag enthllt Eisen uud eine ge- ringe Mciige Nickel.

Das Verh&nHs des in Salniiure aufgelosten Tkeils zu deln uugelfiat gebliebencn ist in 100=97 : 3.

(I& batte zur Untersuchung 0,073 Grm., von diesen blieb ungelilst 0,002).

Die Bestaudlleile dieses Khpers siud demnaclr :

Schwefel Einfach - Schwefcleisen in 100=78,9

Eseu 1 1) Voa olkn Rewlioncn fir Clirodurc de inr mir die rngegchae die

Jur.LrersirdulC r d r i e l m e xu yya, d c b e uylciclt am Iciclrcul~0 lur*orrubringal ist.

Pggdod's Aaod. Bd. LXXLI. 37

Page 4: Fortsetzung der Untersuchung des Meteoreisens von Braunau

578

Nickel C h r o in

Kohlenst off. Voii deli angewandten 0,073 war das aus der salzsau-

reii Atiflilsung abgescliiedciie Eisenoxyd 0,063, folglich Me- tall O,Oji. Dieses wiirde, uiii Eiufacli-Sclirrefeleisen zu bil- den , 0,033 Schwefcl crforderii, das Scliwefeleisen wiirde also alleiii 0,c)!)O betragen, also i n c h als das Gcwictit des ongewaiidteii K i h p r s . Eiii (geriiigcr) Tlieil des Eisens mufs cliesciiiiiacli iiiit Nickel, Kohlciistoff und Cliroin in diesein Kihper verbundcii seyn. Phosphor liabe ich iii die- sein Kiirper iiiclit nufhudcii kiinncn.

2 ) I)ic Rletallbl~ttclicn, Flitterchen. So leiclit es ist , den ersteii Kilrper rein zu erhalteii,

d. h. durch inechaiiische Mittel von der Hauptinasse zu tren- neri, so scliwer ist es sicli diesen Kiirper frei von dcn Stof- fen zu vcrscliaffcii, wclclie eben so wie diese Flittcrclien bei Einwirkung tlrr Snlzsliurc aiif die Mnssc als I\iickstaiid blcibcn, wic Kolilcnstoff, Kiesclsliurc etc. Zuglcicli ist die Ausbente dicscs Kiirpcrs so gcring, dafs er init dein zu- glcicli abgcschicdencn Pulver iioch knuiii eiu Procciit der Mnsse betriigt.

So wie n u f dieseii Kihpcr die Salzslurc gaiiz und gar niclit ciuwirkt, so grcift auch die SalpctersSure ihn nur schr riiibetlcuteiid ail, in Snlpetersalzslure liingegen ist er uiiter Mitwirkung clcr WIirine leicht iiiid bis auf eine schr gc- ringc Menge Kicselsiiure vol1st:indig nufl6slich.

Diesc Aufliisiing vollstkindig zur T r o c h e verdninpft, llfst eiiicii ltiickslaiid, cler auf der ObcrflZche r6tlilichgelbe g l h - zcndc IJl~ittclien bildct, dic sich lcicht voiii Gefafse ablii- scii ; das l)aruiitcrliegeiidc ist ciuc gelblicliweifse Masse, die festlinftet. Beide siiid ini Wasser vollkoinmeii iinlilslicii - doch geht dicse woifse M h e , weiin das Trockiien bei ge- lindcr Wiirine stattgefunden, mit dcm Wasser durch’s Fil- ter; ist sic liingegen scharf getrocknet, so bleibt sic, wie dic gelbcn Blattclieo, darauf liegen. Beide Theile des Kiick- stands siiid lcicht iiiit gelber Farbe iii Salzsiiure aufliislicli, und vcrhalten sicli wie basiscli pliospliorsaurcs Eisenoxyd.

Page 5: Fortsetzung der Untersuchung des Meteoreisens von Braunau

579

Auf Platinblech erllitzt , entziindct sich dieser Kbrper ebciifalls bci gclirider Hilze, wie Zucker glimmend, verliert dabei den Metallglauz und verwaiidelt sich in ein braunes Pulver , von welcllem nuamehr sowobl Salz- als Salpeter- saure eineii bedeutendcn Tlieil auflijst.

Die Bestandtheile dieses KOrpers sind :

. ( B c r z e l i us faud in den Scliiippclien S. a. a. 0. S. 131

Eisen 63,97 7 Phosphor 14,023 Nickel 15,008 Kohlenstoff 1,422 Kiescl 2,007 ).

Es sind also dieselben Bestandtheile die B e r z e l i u s in ,den Schuppcl~e~~ des Bohumilitzer Meteorcisens gefuii- deli hat, ob aber das quantitative Verh#ltnifs auch glcich sey, vcnnochte ich bei dcr geringen Meage, die ich von diesein Kiirper hatte, ~ 0 , 0 4 7 Grm., nicht auszumittelu I); das

1) B e r z e l i us konntc tur Darstellung der Scliiippcllen cine Quaotitiit yon GO Grm. des Metcoreisens anwenden, und Iiatte 0,777 Grm. erlialten; icli liatte nur etwa 5 Grm. daru ru verwenden, da mir cin grofser l h e i l nieines Vormtlis durch folgendes Ercignifs verloren ging, welclies ich zur Warnung hier mittlieile.

Ich liattc niimlich, urn mir cine gcliijrige Mengc diuer BILttcheo tu bereiten, meiom ganzen Vorrath der Massc, in Stiicke zerschlagen, in cine kleine Fhsctie - F a r a d a y ’ s Spritzkisclichcn - gctl im, mit Salr- siure iibergnssca, und verniittelst c i n u Pfropfens, in welchem cine Iange, enge, in einem s t h p f e a Wiokel gebogcne Rotire bebstigt war, das

Flircliclien vcnclilossen. Nacb 16stiindiger Eiawirkung der Shre liielt icli die scliwachc Flamme einer Weingeistlampe mit einlaclicrn Doelite an den gcbogeaen Tlieil dierer RBlire, urn zu sehen, ob das entwickelte Wasrerstoflgas Arscnik entliiclte, ah nacli kurzer Zeit eioe Iieftige Explo- sion uad das Zerschmcttern des E’lbschchens etc. erfolgte. Dafs unter diesco Uuirtinden , der langeu Einwirkung der Saluiure UflgCdltCt, das FlSschclien noch mit Knallgas gefiillt war, hat nirlits aulTallendu, wohl rbcr, dafs diesu Gas durclr das seliwache Erhitzen der R6hre in so kur- zer Zcit sicli eii~ziindete. Walinclicinlich ist der Grund dieser Enhiin- dung, dafs das entwickelte WasrerstoTTgas zugleicfi, wenn auch nur Spu- -- ten, yon Schwefd oder Phosphor wtliiclt. So wic das E’lbschchcn in

37 *

Page 6: Fortsetzung der Untersuchung des Meteoreisens von Braunau

580

Eiseu alleiii babe icli aiiiilliernd zu bestiminen vennoclit, und dieses war hier iiur ungefiihr 51 Procent.

Diese beiden Kiirper, der eingewachsene iind die Matt- &en, bilden, wenti wir voii den auderen Stoflen abseheo, einen merkwiirdigen Gegcnsatz, wahrend der erste vorwal- tend Schwefelcisen , enthllt dcr zwcite grolseiitheils Plios- yhoreisen. Dafs der erste iiur an einzeliien Stellen uud in verh~ltuifsrn~lsig grolscn Massen, der zweite hiiigegcii uberall verbreitet vorkoinint , und in so zartcn Bliittclieii, diirftc vielleiclit seine Erklzruiig in dem verscliiedenen Schinelz- und Erstarntiigsyunkt der bcideii Kiirper finden. Das Phos- plioreiscn scheitlct sich sclioii bei eincrn Grade des Erkal- tens des Meteors aus, bei tletn das Scliwefeleisen noch flus- sig ist, uud dalier in griifserer Menge zusammentreten kanii. W i e sehr allgeinein aber diese Flittercheu in der Masse vcr- brcitet siiid, zeigt sich bei Einwirkung der Salzslure, denn sclioii iiach selir kurzcr Zeit sieht inaii sie, bcsoiiders bciui Scliiitteln, in der Flussigkcit scliwiinmen. Daraus gcht zu- gleich die Zartheit und Leichtigkeit derselben hcrvor, in- dctn sie , ungeachtet diescr allgeinciiicn Vcrbreitung , docli lioch niclit ein Procent der Masse betragen, und zwar mit &in zuglcich sich abscheidenden koliligcn Pulver. In dein Metcoreisen voii Boliumilitz betrugeu die Scliiippcheii init dcm Pulver 2,2G uiid allciii 1,3 Procent. (Von 60 Grm. erhielt 11 e r z e l i u s , wie angcgeben, 0,777 dieser Scliupp- chen. 1

VIII. Ueber ctns Meteoreisen von Braunau; von W . Haidinger.

(Ucbenandt vom Hrn. Vcrfasrcr aus den Bcrichtco dcr Vuammlun- gcn der Freundc der Nalurwisscnscldtcn in Y\'ien, den 8. Oct. 1847.)

D u r c h die Glite dcr HH. Hofr. Rittcr v. S c b r e i b c r s tind Kustos P a r t s ch , wclcher letztere selbst dieses Stlick

kleincn Sp1ittct.n zcntob, so konnle icli rucli vnn dcr mgewandtcn Mc- tcormasre nur cine geringc Mengc klcincr Stireke aulfindcn, die ich zur Darstellung \*en Flittcrclicn aogcwcndct Inbe.