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q Liebe Leserin, lieber Leser, Hunger ist Gewalt. Er bereitet Schmerz. Unterernährung tritt ein, wenn ein Mensch über längere Zeit weniger Nähr- stoffe zu sich nimmt als das Lebensmini- mum. Besonders bei Kindern führt dies zum frühen Tod. Alle vier Minuten stirbt ein Kind in Bangladesch an den Folgen von Armut. Hunger muss nicht sein. An Nahrungs- mitteln fehlt es nicht: in Bangladesch und weltweit. Die Ernährungsorganisation der UN stellt fest, dass die Landwirtschaft der Erde 12 Milliarden Menschen ernähren kann. Doch Machtstrukturen in Entwick- lungsländern, Ungerechtigkeit im Welt- Agrarhandel, Klimawandel, schlechte Entwicklungspolitik, Gleichgültigkeit und mangelnde Kreativität greifen inein- ander und bedingen sich gegenseitig. Hunger darf nicht sein. Wir müssen uns resolute Ziele zu seiner Überwindung set- zen. In Bangladesch gibt es wirkungs- starke Konzepte dafür. Über 125.000 Menschen in Bangladesch haben sich mit Unterstützung von NETZ seit Beginn unseres Programms „Ein Leben lang genug Reis“ im Jahr 2002 dauerhaft aus dem Hunger befreit. Mit Produktivkapital aus dem Projekt und Schulungen erzielen sie Einkommen. Mit ihren Selbsthilfe-Organisationen praktizieren die Frauen gesellschaftliche Teilhabe. In diesem Jahresbericht erfahren Sie ebenso, wie Kinder durch NETZ quali- tativ gute Grundbildung erhalten. Und wie sich Menschenrechtsaktivisten für die Rechte der Frauen und indigenen Gruppen engagieren. Viele tragen zum Erfolg bei. Die Men- schen in Bangladesch und unsere Partner-Organisationen vor Ort. Alle Spenderinnen und Spender. Viele engagierte Ehrenamtliche. Institutio- nen, die Zuschüsse geben. Die Mitar- beiter im NETZ-Team. Ich danke Ihnen allen herzlich! Gemeinsam dürfen wir uns an den Erfolgen freuen. Es ist unmöglich, neutral zu bleiben. Jeder kann sich am Kampf gegen den Hunger beteiligen. Im Jahr 2013 sollen neue 7.475 Familien ein Startkapital im Programm „Ein Leben lang genug Reis“ erhalten. Machen Sie bitte mit! Peter Dietzel, Geschäftsführer Das Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen DZI hat NETZ das Spenden-Siegel „Geprüft + Empfohlen“ auch für das Jahr 2012 verliehen. Es steht für einen sorgsamen Umgang mit uns anvertrauten Spenden. Jahresbericht 2013 Gemeinsam für Bangladesch »NETZ ist ein wichtiger Partner der Europäischen Union in Bangladesch. Zusammen geben wir benachteiligten und armen Menschen Hoffnung und eröffnen ihnen Chancen. Im Rahmen unserer gemeinsamen Projekte in den Bereichen „Ein Leben lang genug Reis“ und Grundbildung stellt NETZ sicher, dass tausende Familien ein Leben in Würde führen und ihren Kindern eine echte Zukunftsperspektive bieten können. Als EU-Botschafter in Bangladesch erlebe ich persönlich, wie eng NETZ vor Ort mit lokalen Organisationen im politischen Dialog zur Stärkung der Menschenrechte und Armutsbekämp- fung zusammenarbeitet. Ich ermutige alle Mitarbeiter, Freiwilligen sowie Unterstützerinnen und Unterstüt- zer von NETZ sich auch weiterhin mit und für die Menschen in Bangladesch zu engagieren.« William Hanna, seit Januar 2011 Botschaf- ter der Europäischen Union in Bangladesch NETZ kämpft für Menschenwürde und gegen Hunger in Bangladesch. Partnerschaftlich und professionell unterstützt NETZ Selbsthilfe – für Ernährung, Bildung und Menschenrechte. Foto: Florian Albrecht

Foto: Florian Albrecht Gemeinsam für Bangladesch · und Grundbildung stellt NETZ sicher, dass tausende Familien ein Leben in ... Fast die Hälfte aller Kinder in Bangladesch sowie

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Page 1: Foto: Florian Albrecht Gemeinsam für Bangladesch · und Grundbildung stellt NETZ sicher, dass tausende Familien ein Leben in ... Fast die Hälfte aller Kinder in Bangladesch sowie

q Liebe Leserin, lieber Leser,

Hunger ist Gewalt. Er bereitet Schmerz. Unterernährung tritt ein, wenn ein Mensch über längere Zeit weniger Nähr-stoffe zu sich nimmt als das Lebensmini-mum. Besonders bei Kindern führt dies zum frühen Tod. Alle vier Minuten stirbt ein Kind in Bangladesch an den Folgen von Armut.Hunger muss nicht sein. An Nahrungs-mitteln fehlt es nicht: in Bangladesch und weltweit. Die Ernährungsorganisation der UN stellt fest, dass die Landwirtschaft der Erde 12 Milliarden Menschen ernähren kann. Doch Machtstrukturen in Entwick-lungsländern, Ungerechtigkeit im Welt-Agrarhandel, Klimawandel, schlechte Entwicklungspolitik, Gleichgültigkeit und mangelnde Kreativität greifen inein-ander und bedingen sich gegenseitig.Hunger darf nicht sein. Wir müssen uns resolute Ziele zu seiner Überwindung set-zen. In Bangladesch gibt es wirkungs-starke Konzepte dafür. Über 125.000 Menschen in Bangladesch haben sich mit Unterstützung von NETZ seit Beginn unseres Programms „Ein Leben lang genug Reis“ im Jahr 2002 dauerhaft aus dem Hunger befreit. Mit Produktivkapital aus dem Projekt und Schulungen erzielen sie Einkommen. Mit ihren Selbsthilfe-Organisationen praktizieren die Frauen gesellschaftliche Teilhabe.

In diesem Jahresbericht erfahren Sie ebenso, wie Kinder durch NETZ quali-tativ gute Grundbildung erhalten. Und wie sich Menschenrechtsaktivisten für die Rechte der Frauen und indigenen Gruppen engagieren.

Viele tragen zum Erfolg bei. Die Men-schen in Bangladesch und unsere Partner-Organisationen vor Ort. Alle Spenderinnen und Spender. Viele engagierte Ehrenamtliche. Institutio-nen, die Zuschüsse geben. Die Mitar-beiter im NETZ-Team. Ich danke Ihnen allen herzlich! Gemeinsam dürfen wir uns an den Erfolgen freuen.

Es ist unmöglich, neutral zu bleiben. Jeder kann sich am Kampf gegen den

Hunger beteiligen. Im Jahr 2013 sollen neue 7.475 Familien ein Startkapital im Programm „Ein Leben lang genug Reis“ erhalten.

Machen Sie bitte mit!

Peter Dietzel, Geschäftsführer

Das Deutschen Zentralinstitut für soziale

Fragen DZI hat NETZ das Spenden-Siegel

„Geprüft + Empfohlen“ auch für

das Jahr 2012 verliehen. Es steht

für einen sorgsamen Umgang

mit uns anvertrauten Spenden.

Jahresbericht 2013

Gemeinsam für Bangladesch»NETZ ist ein wichtiger Partner der

Europäischen Union in Bangladesch.

Zusammen geben wir benachteiligten

und armen Menschen Hoffnung und

eröffnen ihnen Chancen. Im Rahmen

unserer gemeinsamen Projekte in den

Bereichen „Ein Leben lang genug Reis“

und Grundbildung stellt NETZ sicher,

dass tausende Familien ein Leben in

Würde führen und ihren Kindern eine

echte Zukunftsperspektive bieten

können.

Als EU-Botschafter in Bangladesch

erlebe ich persönlich, wie eng NETZ

vor Ort mit lokalen Organisationen im

politischen Dialog zur Stärkung der

Menschenrechte und Armutsbekämp-

fung zusammenarbeitet.

Ich ermutige alle Mitarbeiter, Freiwilligen

sowie Unterstützerinnen und Unterstüt-

zer von NETZ sich auch weiterhin mit

und für die Menschen in Bangladesch

zu engagieren.«

William Hanna, seit

Januar 2011 Botschaf-

ter der Europäischen

Union in Bangladesch

NETZ kämpft für Menschenwürde und gegen Hunger in Bangladesch. Partnerschaftlich und

professionell unterstützt NETZ Selbsthilfe – für Ernährung, Bildung und Menschenrechte.

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Page 2: Foto: Florian Albrecht Gemeinsam für Bangladesch · und Grundbildung stellt NETZ sicher, dass tausende Familien ein Leben in ... Fast die Hälfte aller Kinder in Bangladesch sowie

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NETZ Jahresbericht 2013

Projektbereich 1: Ein Leben lang genug Reis!NETZ kämpft gegen HungerFast die Hälfte aller Kinder in Bangladesch sowie 18 Prozent der Frauen sind unterernährt. Wer sich bei NETZ engagiert, als Spenderin und Spender oder auf anderem Weg, findet sich mit dieser Form der Gewalt nicht ab. Gemeinsam mit extrem benachteiligten Frauen und Partner-Organisationen vor Ort hat NETZ ein Konzept der Selbsthilfe entwickelt, das dauerhaft den Weg aus dem Elend ebnet.

Zum Beispiel: Alti KatunAlti Katun besaß nichts. Kein Land. Kein Vieh. Keinen Reisvorrat im Haus. Sie lebte in einer kleinen Strohhütte, geduldet, am Rand des Dorfes. Ihren Lebensunterhalt erwarb sie sich durch Betteln. Die Spuren dieser bitteren Zeit haben

ihr Gesicht gezeichnet. NETZ hat alle Menschen in ihrem Dorf, die weni-ger als 20 Euro-Cent pro Tag zum Leben hatten, in das Programm „Ein Leben lang genug Reis“ aufgenom-men. Die Frauen haben eine Dorf-gruppe gegründet, ein Startkapi-tal bekommen und an Schulungen

teilgenommen. Alti Katun hat die Pachtgebühr für ein kleines Stück Land und Saatgut erhalten. Sie baut jetzt Gemüse an und hat zwei Ziegen. Zudem hat sie drei Bananenstauden neben ihrem Haus gepflanzt.

„Ich habe jetzt keine Zeit mehr zum Betteln“, sagt sie lachend und fährt fort: „Jetzt wird auch meine Enkelin Zui satt, die bei mir wohnt.“

Herausforderungen„Ein Leben lang genug Reis“ ist für die teilnehmenden Familien ein

1 48.146 Familien hat NETZ im Jahr

2012 im Programm „Ein Leben lang ge-

nug Reis“ unterstützt, damit sie dauerhaft

ein eigenes Einkommen erwirtschaften

und für ihre Rechte eintreten können.

2 13.643 Familien hat NETZ 2012 neu

in das Programm aufgenommen, davon

4.757 Familien in Indien.

3 Über 125.000 Menschen haben seit

Beginn des Programms im Jahr 2002 den

Hunger dauerhaft überwunden.

wichtiger Schritt aus dem Elend. Nach drei Jahren haben sie sich eine eigene kleine Existenz aufgebaut und können für Nahrung, Kleidung und Gesundheit sowie Bildung ihrer Kinder sorgen. Diese Erfolge müs-sen stabilisiert werden, auch ohne externe Hilfe. Zusammen mit Part-ner-Organisationen hat NETZ im Jahr 2012 das Nachhaltigkeitskon-zept des Programms in mehreren Workshops weiterentwickelt. Die im Programm teilnehmenden Familien waren hierbei intensiv ein-bezogen. Das Konzept: Die Frauen übernehmen nach und nach immer mehr Verantwortung. Sie werden geschult und befähigt, eigenständig die Zusammenkünfte ihrer Dorf-gruppen durchzuführen, sich gegen-seitig bei der Vermarktung ihrer Produkte zu unterstützen, in Krisen-zeiten zusammenzuhalten und ihre Interessen gegenüber dem Gemein-derat und anderen Institutionen zu vertreten.

Süd-Süd-AustauschAuch in Bangladeschs Nachbarland ist die Situation alarmierend: Jedes dritte unterernährte Kind der Welt lebt in Indien.

Foto

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Alti Katun

kann nun auch

ihre Enkelin

Zui ernähren.

Programm „Ein Leben lang genug Reis“ Wer hat die Unterstützung erhalten?

Aufbau von Selbsthilfe -Strukturen der Ärmsten

48.146 Mütter haben sich in 2.504 Dorfgruppen organisiert

Schulung u.a. in Landwirtschaft und im Aufbau von Kleinunternehmen, in Frauen-rechten und Gesundheitsvorsorge

13.365 Frauen haben an Schulungen teilgenommen

Startkapital: Kühe, Ziegen, Hühner, eine Rikscha, oder Saatgut und Pacht für den Anbau von Reis und Gemüse

13.643 Familien hat NETZ neu in das Programm aufgenommen

Die 48.146 Familien erzielen dauerhaft ein eigenes Einkommen.

Mehr als 170.000 Familienmitglieder haben so eine bessere Ernährung

Die Frauen sind Akteurinnen der Entwicklung geworden und fordern ihre Rechte ein.

In Dorfgruppen organisiert, nehmen sie ihre Rechte wahr: z.B. haben in 22.176 Fällen die Familien Hilfe aus dem staatli-chen sozialen Sicherungsnetz erhalten

Page 3: Foto: Florian Albrecht Gemeinsam für Bangladesch · und Grundbildung stellt NETZ sicher, dass tausende Familien ein Leben in ... Fast die Hälfte aller Kinder in Bangladesch sowie

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NETZ Jahresbericht 2013

Projektbereich 1: Ein Leben lang genug Reis!NETZ kämpft gegen HungerFast die Hälfte aller Kinder in Bangladesch sowie 18 Prozent der Frauen sind unterernährt. Wer sich bei NETZ engagiert, als Spenderin und Spender oder auf anderem Weg, findet sich mit dieser Form der Gewalt nicht ab. Gemeinsam mit extrem benachteiligten Frauen und Partner-Organisationen vor Ort hat NETZ ein Konzept der Selbsthilfe entwickelt, das dauerhaft den Weg aus dem Elend ebnet.

Zum Beispiel: Alti KatunAlti Katun besaß nichts. Kein Land. Kein Vieh. Keinen Reisvorrat im Haus. Sie lebte in einer kleinen Strohhütte, geduldet, am Rand des Dorfes. Ihren Lebensunterhalt erwarb sie sich durch Betteln. Die Spuren dieser bitteren Zeit haben

ihr Gesicht gezeichnet. NETZ hat alle Menschen in ihrem Dorf, die weni-ger als 20 Euro-Cent pro Tag zum Leben hatten, in das Programm „Ein Leben lang genug Reis“ aufgenom-men. Die Frauen haben eine Dorf-gruppe gegründet, ein Startkapi-tal bekommen und an Schulungen

teilgenommen. Alti Katun hat die Pachtgebühr für ein kleines Stück Land und Saatgut erhalten. Sie baut jetzt Gemüse an und hat zwei Ziegen. Zudem hat sie drei Bananenstauden neben ihrem Haus gepflanzt.

„Ich habe jetzt keine Zeit mehr zum Betteln“, sagt sie lachend und fährt fort: „Jetzt wird auch meine Enkelin Zui satt, die bei mir wohnt.“

Herausforderungen„Ein Leben lang genug Reis“ ist für die teilnehmenden Familien ein

1 48.146 Familien hat NETZ im Jahr

2012 im Programm „Ein Leben lang ge-

nug Reis“ unterstützt, damit sie dauerhaft

ein eigenes Einkommen erwirtschaften

und für ihre Rechte eintreten können.

2 13.643 Familien hat NETZ 2012 neu

in das Programm aufgenommen, davon

4.757 Familien in Indien.

3 Über 125.000 Menschen haben seit

Beginn des Programms im Jahr 2002 den

Hunger dauerhaft überwunden.

wichtiger Schritt aus dem Elend. Nach drei Jahren haben sie sich eine eigene kleine Existenz aufgebaut und können für Nahrung, Kleidung und Gesundheit sowie Bildung ihrer Kinder sorgen. Diese Erfolge müs-sen stabilisiert werden, auch ohne externe Hilfe. Zusammen mit Part-ner-Organisationen hat NETZ im Jahr 2012 das Nachhaltigkeitskon-zept des Programms in mehreren Workshops weiterentwickelt. Die im Programm teilnehmenden Familien waren hierbei intensiv ein-bezogen. Das Konzept: Die Frauen übernehmen nach und nach immer mehr Verantwortung. Sie werden geschult und befähigt, eigenständig die Zusammenkünfte ihrer Dorf-gruppen durchzuführen, sich gegen-seitig bei der Vermarktung ihrer Produkte zu unterstützen, in Krisen-zeiten zusammenzuhalten und ihre Interessen gegenüber dem Gemein-derat und anderen Institutionen zu vertreten.

Süd-Süd-AustauschAuch in Bangladeschs Nachbarland ist die Situation alarmierend: Jedes dritte unterernährte Kind der Welt lebt in Indien.

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Alti Katun

kann nun auch

ihre Enkelin

Zui ernähren.

Programm „Ein Leben lang genug Reis“ Wer hat die Unterstützung erhalten?

Aufbau von Selbsthilfe -Strukturen der Ärmsten

48.146 Mütter haben sich in 2.504 Dorfgruppen organisiert

Schulung u.a. in Landwirtschaft und im Aufbau von Kleinunternehmen, in Frauen-rechten und Gesundheitsvorsorge

13.365 Frauen haben an Schulungen teilgenommen

Startkapital: Kühe, Ziegen, Hühner, eine Rikscha, oder Saatgut und Pacht für den Anbau von Reis und Gemüse

13.643 Familien hat NETZ neu in das Programm aufgenommen

Die 48.146 Familien erzielen dauerhaft ein eigenes Einkommen.

Mehr als 170.000 Familienmitglieder haben so eine bessere Ernährung

Die Frauen sind Akteurinnen der Entwicklung geworden und fordern ihre Rechte ein.

In Dorfgruppen organisiert, nehmen sie ihre Rechte wahr: z.B. haben in 22.176 Fällen die Familien Hilfe aus dem staatli-chen sozialen Sicherungsnetz erhalten

s

3 Gemeinsam für Bangladesch

Spende statt Geschenk

»50 Jahre alt werden, das fühlt sich

schon besonders an. Leben, Lebens-

zeit fühlt sich kostbarer an, als mit 30

oder 40. Es stellt sich die Frage, für

was will ich meine Zeit, meine Ener-

gie, mein Geld einsetzen?

2012 sind wir beide 50 Jahre alt

geworden. Wir sind dankbar für die

geschenkten Jahre und schauen mit

Hoffnung in die Zukunft. Ein Anlass

mit Freunden und Wegbegleitern ein

großes Fest zu feiern, unsere Freude,

unseren Dank und die Hoffnung

auf Zukunft zu teilen. Das wollten

wir nicht nur mit unseren Gästen,

sondern auch mit anderen Menschen:

Projektbereich 2: Grundbildung NETZ gibt den ärmsten Kindern ZukunftMehr als die Hälfte aller Mädchen und Jungen in Bangladesch machen keinen Grundschul-Abschluss. Über 3 Millionen Kinder zwischen sechs und zehn Jahren gehen nicht zur Schule. Je ärmer eine Familie ist, umso gewichtiger werden die Gründe, warum ein Kind die Schule nicht fortsetzt oder erst gar nicht beginnt. Zudem ist der Unterricht an vielen staatlichen Schulen so schlecht, dass die Kinder kaum etwas lernen.

1 An 296 Grundschulen war NETZ mit

Partner-Organisationen 2012 aktiv: in abge-

legenen, von Armut geprägten Regionen im

Norden Bangladeschs.

2 23.371 Schulkinder erhielten hier Zu-

gang zu qualitativ hochwertiger Grundbil-

dung – das Handwerkszeug für eine bessere

Zukunft.Foto

: Flo

rian

Alb

rech

tUm den Süd-Süd-Austausch in land-wirtschaftlichen Anbaumethoden und der Organisation extrem armer Frauen zu ermöglichen, hat NETZ 2012 das Programm „Ein Leben lang genug Reis“ für drei Jahre auf West-bengalen und Jharkhand ausgewei-tet, zwei der ärmsten Bundesstaaten Indiens.

Ausblick 20131 7.475 neue Familien sollen im Pro-

gramm „Ein Leben lang genug Reis“ ihr

Startkapital erhalten.

2 NETZ fördert intensiv das wirt-

schaftliche und soziale Empowerment

aller Familien, die bisher am Programm

teilnehmen.

Projekte für Bildung 2012 im Überblick Wer hat die Unterstützung erhalten?

Unterricht an insgesamt 296 Grundschulen ermöglicht und verbessert

23.371 Schulkinder

An 220 Dorfschulen Lehrmaterial und 2 Arzt besuche pro Schule/Jahr finanziert

6.320 Mädchen und Jungen

An 10 Grundschulen Unterricht, Lehrmaterial, 2 Arztbesuche pro Schule und Jahr und intensive Fortbildung der Lehrkräfte finanziert

1.546 Schulkinder

Verbesserung der Bildungsqualität an 66 staat-lich registrierte Grundschulen mit spezieller Förderung der ärmsten Kinder

14.755 Mädchen und Jungen

33 Vorschulen, die eigenständig von Frauen-Selbsthilfeorganisationen getragen werden

912 Kinder im Vorschulalter

Schulung von Lehrkräften 250 Lehrkräfte

Darum haben wir unsere Gäste ge-

beten, uns als Geschenk eine Spende

für das Grundbildungsprogramm von

NETZ zu geben. Wir sind überzeugt:

Schulische Bildung ist ein Grundstein,

mit dem Menschen von jung an aktiv

daran mitarbeiten können, für sich

und andere soziale, ideelle und finan-

zielle Perspektiven zu entwickeln und

Zukunft zu gestalten. NETZ schafft

für Kinder und Jugendliche in Bang-

ladesch dazu eine verlässliche Basis.

Wir freuen uns, dass wir durch die

Spenden unserer Gäste einen Beitrag

dazu leisten können. «

Antje Grüter und Dieter Eilert

aus Gelsenkirchen

Kinder in unzugänglichen Regionen, wie den Schwemmlandinseln der großen Flüsse, und indigene Kinder, deren Muttersprache in den staatli-chen Grundschulen nicht gesprochen wird, haben kaum Bildungschancen. NETZ sichert ihr Grundrecht auf Bildung durch die Errichtung und

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4

NETZ Jahresbericht 2013

» Die Bildungsprojekte von NETZ sind einfach Klasse! Perfekt zugeschnit-

ten auf die Situation vor Ort werden

Bildungsprojekte durchgeführt, wie

wir sie uns bei Weitblick vorstellen.

Bei unserer ehrenamtlichen Arbeit als

Studenten macht uns die Förderung

solcher Projekte und die Verbindung

mit entwicklungspolitischer Bildungs-

arbeit besonderen Spaß!

Daher freuen wir uns auf

weitere gemeinsame tolle

Jahre mit NETZ.«

Daniel Sommer,

stellv. Vorsitzender der

Studenteninitiative

Weitblick Duisburge.V.

fachliche Begleitung von 220 einfa-chen Dorfschulen.Zudem unterstützt NETZ 10 nicht-staatliche Grundschulen in Träger-schaft der Dorfgemeinschaften. Diese bieten einen schülerzentrierten Unter-richt von der Vorschulklasse bis zur Klasse 5. Die Lehrkräfte werden fach-lich eng begleitet und nehmen an regelmäßigen Schulungen teil. Jedes Jahr werden 300 neue Kinder aufge-nommen. Ärzte besuchen jede Schule zweimal pro Jahr.

„Bildungs-Sozialarbeiterinnen“ haben an 66 staatlich registrierten Grund-schulen in der Projektregion beson-ders benachteiligte Kinder gezielt gefördert. Das Projekt schult die Lehr-kräfte, so können sie ihren Unterricht effektiv gestalten. Es stärkt Eltern- und Schulkomitees, damit sie eine bessere Qualität des Unterrichts bei den zuständigen Stellen einfordern. Zudem wurde an 30 Schulen eine Vorschulklasse eingerichtet und die

Lehrkräfte gezielt in Methoden früh-kindlicher Erziehung geschult.

Herausforderungen1 In den entlegenen Regionen gibt es kaum qualifizierte Lehrkräfte. Ein Fokus liegt daher auf regelmäßigen Fortbil-dungen, in denen das Lehrpersonal auch gezielt für die besonderen Lernbe-dürfnisse von Kindern mit Behinderun-gen geschult wird. 2 Der Übergang an eine weiterführende Schule bringt Herausforderungen mit sich: lange Schulwege, überfüllte Klas-sen und fehlende Schulspeisung stellen für Kinder armer Familien große Hin-dernisse dar. 3 Vier von fünf Kindern, die in NETZ-geförderte Schulen eingeschult wur-den, nahmen an den staatlichen Abschlussprüfungen teil. Haupt-gründe für einen Schulabbruch waren: der Umzug der Familie und damit ver-bunden der Wechsel an eine andere Schule sowie die Armut der Eltern. In einigen Fällen waren Kinderehen

Ursache für den Abbruch. Schulab-brüche und Kinderehen müssen künf-tig verstärkt verhindert werden. Dafür stehen die Partner-Organisationen in engem Kontakt mit den Familien der neu eingeschulten Kinder.

WeltKlasse! Partnerschaft mit Schulen in BangladeschIm Jahr 2012 haben 76 Dorfschulen sowie 7 Gemeinde-Grundschulen in Bangladesch eine Förderung durch einen Partner in Deutschland und Österreich erhalten: Kirchengemein-den, Schulen, Vereine, Unternehmen und Einzelpersonen. Das NETZ-Pro-gramm WeltKlasse! ermöglicht diese Partnerschaft mit Schulen in Bangladesch und gegenseitiges Lernen. Junge Men-schen, die mit NETZ einen Freiwilligen-dienst in Bangladesch leisten, berich-ten aus den Schulen – auch auf Veranstaltungen.

Ausblick 20131 An 40 neuen Dorfschulen werden

rund 1.200 Erstklässler eingeschult.

2 23 neue Grundschulen in Trägerschaft

der Dorfgemeinschaften werden errichtet.

3 An 34 weiteren staatlich registrierten

Grundschulen werden benachteiligte

Kinder gezielt gefördert.

4 70 neue Vorschulen beginnen mit dem

Unterricht.

5 Der Unterricht an den bereits existieren-

den Schulen wird kindzentriert fortgeführt.

Im November 2012 nahmen 13.030 Mädchen und Jungen der von NETZ unterstützten Schulen an der staatlichen Grundschul-Abschlussprüfung teil. 99,7% bestanden die Prüfung. Bei den 10 nichtstaatlichen Grundschulen lag die Erfolgsquote sogar bei 100%; 84,4% bestanden die Prüfung mit gut oder sehr gut. Angesichts der sehr schwierigen Bedingungen in den Projektgebieten sind diese Ergebnisse ein enormer Erfolg.

Erfolgreicher Grundschulabschluss in 2012!

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Erfolgreicher Grundschul-Abschluss – und was dann?

NETZ und die Partner haben 6.747 Kinder 2012 gezielt auf den Übergang an weiterführende Schulen vorbereitet und sie darin unterstützt. Dies wird von Bildungsexperten als besonders wirksam und innovativ bewer-tet. Infolge dieses Einsatzes ver-zichteten viele weiterführende Schulen auf Schulgebühren.

Page 5: Foto: Florian Albrecht Gemeinsam für Bangladesch · und Grundbildung stellt NETZ sicher, dass tausende Familien ein Leben in ... Fast die Hälfte aller Kinder in Bangladesch sowie

5 Gemeinsam für Bangladesch

Projektbereich 3: Menschenrechte NETZ kämpft für die Rechte der Ärmsten in den Dörfern Die Sicherung grundlegender Menschenrechte ist in der Verfassung Bangladeschs festgeschrieben. In der Realität jedoch gibt es große Bevölkerungsgruppen, deren Rechte systematisch verletzt werden. Hierzu gehören Landlose, Frauen und Minderheiten. Die geltenden Gesetze werden nicht ordnungsgemäß angewandt und durchgesetzt. Aber auch der Gesetzesrahmen ist an vielen Stellen verbesserungswürdig.

Projektbereich 4: KatastrophenhilfeNETZ sorgt vor und hilft nachhaltig

NETZ stärkt gemeinsam mit führen-den Menschenrechtsorganisationen diese Menschen, für ihre Rechte zu kämpfen. Gleichzeitig ist NETZ Teil eines Netzwerks, das die rechtlichen Rahmenbedingungen so verbessern will, dass dort, wo Rechte verletzt werden, eine strafrechtliche Verfol-gung gesichert ist.

1 900 Frauen und Männer des indige-

nen Volkes der Santal haben sich 2012 im

Norden Bangladeschs in Selbsthilfegruppen

organisiert. Sie erhielten Schulungen zum

Informationsfreiheits-Gesetz und wie sie ihre

rechtlichen Ansprüche auf Land und staatli-

che Sozialleistungen einfordern können.

2 Die Kampagne „Recht auf Nahrung“

in Bangladesch hat in zwei Tagungen und

Menschenketten auf die Verpflichtung des

Staates aufmerksam gemacht, Ernährungs-

sicherheit für die Ärmsten zu gewährleisten.

Mehrere hundert Menschen nahmen teil.

Anwälte prüfen, ob das Recht auf Nahrung

in Bangladesch einklagbar ist.

3 NETZ hat Menschenrechtsverteidige-rinnen und -verteidiger, die Repressionen

ausgesetzt sind, durch internationale Öffent-

lichkeit und konkret vor Ort unterstützt.

HerausforderungenTraditionen und Machtstrukturen in den Dörfern sind starke Hindernisse.

Diejenigen, die sich um den Verlust ihrer Macht sorgen, stellen sich der Menschenrechtsarbeit oft direkt oder indirekt entgegen: z.B. unter-sagen Männern ihren Frauen, an Treffen der Menschenrechtsgruppen teilzunehmen. Demonstrierende Frauen erhalten offen Drohungen von islamistischen Gruppen. Dieser Widerstand nimmt ab, wenn die Arbeit der Menschenrechtsaktivis-ten Anerkennung findet – hat aber immer noch eine große Kraft. Und

eigene Traditionen sollten nicht zuletzt auch von den Aktivisten selbst in Frage gestellt werden.

Ausblick 2013NETZ hat die Zusammenarbeit mit 5.000 Menschenrechtsaktivisten und deren Stärkung ab 2013 vorberei-tet, um den Menschenrechtsschutz für arme und benachteiligte Men-schen in Bangladesch nachhaltig zu verbessern.

Bangladesch gehört zu den Ländern, die von den Folgen des Klimawan-dels am stärksten betroffen sind.

In allen flutgefährdeten Projektge-bieten fördert NETZ die Vorsorge:

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Menschenrechtsaktivisten demonstrieren in Dhaka für den Schutz und

die Rechte von religiösen Minderheiten und indigenen Völkern.

die Menschen nehmen an Schulun-gen teil und legen Reserven für den Katastrophenfall an. Schulgebäude werden durch Landaufschüttungen besser geschützt.Die Aufschüttung von Flutschutz-

arealen bietet sichere Zuflucht.

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NETZ Jahresbericht 2013

Sichtweisen der Zivilgesellschaft begreifen Politischer Dialog und Vernetzung zur Stärkung von Menschenrechten und Armutsbekämpfung

Das Bangladesch-Forum hat 2012 Konferenzen in den EU-Institutionen in Brüssel und in Berlin durchgeführt. Politische Entscheidungsträger dis-kutierten hier mit zivilgesellschaft-lichen Akteuren aus Bangladesch, Deutschland und Europa, wie extrem arme Menschen gesicherten Zugang zu natürlichen Ressourcen und zum sozialen Sicherungssystem erhalten können. Die Ergebnisse der Konferen-zen fließen in die Strategie der EU zur Zusammenarbeit mit Bangladesch für den Zeitraum 2014-2020 ein.

Zudem hat das Bangladesch-Forum 2012 die Reise des Bundesaußenminis-ters Guido Westerwelle nach Bangla-desch vor- und nachbereitet. Im Fokus standen dabei menschenrechtspoli-tische Herausforderungen: z.B. dass Menschenrechtsorganisationen und Medien in Bangladesch frei und ohne Restriktionen arbeiten können. Sämt-liche Themen und Forderungen, die das Bangladesch-Forum in die Gesprä-che mit staatlichen Entscheidungs-trägern einbringt, basieren auf der Arbeit der Zivilgesellschaft in Bangla-desch. Dazu gibt es einen intensiven Dialog mit Akteuren in Bangladesch.

.

0 50 100 15025 km

Gana Unnayan Kendra (GUK)Ein Leben lang genug Reis Grundbildung

Jagorani Chakra Foundation (JCF) Ein Leben lang genug Reis Grundbildung

Tagore Society for Rural Development (TSRD) Ein Leben lang genug Reis

Development Research Communication and Services Centre (DRCSC) Ein Leben lang genug Reis

Udayan Swabolombee Sangstha (USS)Grundbildung

Ashrai Ein Leben lang genug Reis Grundbildung

TARANGOJutehandwerk

Polli Sree Ein Leben lang genug Reis

Sachetan Ein Leben lang genug Reis

NETZQualitäts- und FinanzmanagementMenschenrechteKatastrophenvorsorge

Sabalamby Unnayan Samity (SUS) Ein Leben lang genug Reis Grundbildung

Mahideb Jubo Somaj Kallayan Somity (MJSKS) Ein Leben lang genug Reis

Ain o Shalish Kendra (ASK) Menschenrechte

Rajshahi

Dhaka

Sylhet

Chittagong

BarisalKhulna ..

.

..

Rangpur.

.

NETZ und die Partner-Organisationen

NETZ hat im Jahr 2012 Organisationen der Zivilgesellschaft und Menschenrechtsaktivisten aus Bangla-desch mit deutschen und europäischen politischen Entscheidungsträgern zusammengebracht. Im Netz-werk Bangladesch-Forum arbeitet NETZ u.a. mit Amnesty International, Brot für die Welt, Misereor und Shanti zusammen. NETZ ist mit der Geschäftsführung beauftragt.

Ausblick 2013Der Menschenrechtsschutz von Frauen, religiösen Minderheiten und indigenen Völkern im Vorfeld und nach den für den Jahreswechsel 2013/14 geplanten Parlamentswahlen ist ein Schwerpunkt. Zu den sozio-ökonomischen Auswirkungen der Auseinandersetzungen im Kontext des nationalen Kriegsverbrechertri-bunals besteht ein enger Dialog mit Akteuren der Zivilgesellschaft in Bangladesch sowie politischen Ent-scheidungsträgern in Deutschland und Europa.

Partner-Organisationen in Bangladesch

Partner-Organisationen in West-bengalen und Jharkhand (Indien)

Page 7: Foto: Florian Albrecht Gemeinsam für Bangladesch · und Grundbildung stellt NETZ sicher, dass tausende Familien ein Leben in ... Fast die Hälfte aller Kinder in Bangladesch sowie

7 Gemeinsam für Bangladesch

Globales Lernen und VölkerverständigungGemeinsam für BangladeschHaupt- und Ehrenamtliche, in Bangladesch wie in Deutschland, junge Freiwillige und langjährige Aktions-gruppen – sie alle stellen sich an die Seite der ärmsten Menschen in Bangladesch, indem sie deren Selbsthilfe für Ernährung, Bildung und Menschenrechte unterstützen. Zugleich setzen sie sich auch in Deutschland für Solidarität mit den Menschen vor Ort ein.

Entwicklungspolitische BildungsarbeitEs gibt viele Wege, sich mit Bangladesch und der Entwicklungsarbeit zu befassen: durch Info-Material oder Fachvorträge oder Projekttage an Schulen. Hier leistet die entwicklungspolitische Bildungs-arbeit von NETZ einen wichtigen Bei-trag. Sie regt zur kritischen Ausein-andersetzung mit globalen Fragen am Beispiel von Bangladesch an und bezieht sowohl neue Interes-sierte wie auch langjährig Enga-gierte in ihre Aktivitäten ein. Schulen, Kirchengemeinden, Ver-eine, Unternehmen und Privat-personen zeigen bei Aktionsta-gen, Veranstaltungen und Festen: jede und jeder kann etwas tun!

1 4.588 Menschen nahmen 2012 an 87 Veranstaltungen und Aktionen teil, die von Bangladesch -Aktiven vor-

bereitet und umgesetzt wurden. Themen

waren: Lebensbedingungen in Bangladesch,

Armutsbekämpfung, Hilfe zur Selbsthilfe,

Grundschulbildung, Arbeitsbedingungen

in der Textilindustrie, Klimawandel und

Millenniumsziele. Über 900 Kinder und

Jugendliche in 26 Kirchengemeinden

setzten sich im Rahmen der bundesweiten

Sternsinger-Aktion für Kinder in Bangla-

desch ein.

Entwicklungspolitischer Freiwilligendienst und Begegnungsprogramme1 8 junge Freiwillige haben bis Sommer

2012 ihren Dienst in Bangladesch geleistet.

8 Freiwillige arbeiten seit Sommer 2012

für ein Jahr bei den NETZ-Partnern in

Bangladesch. Sie stärken Freundschaft

und Kooperation zwischen Menschen im

Partnerland und hier. Nach ihrer Rückkehr

engagieren sich viele Freiwillige in der

Bildungsarbeit in Deutschland.

Anna Gäßler, NETZ-

Freiwillige 2012–2013

Köln

Zülpich, Wichterich

MünchenTübingen, Hirschau

Berlin

Werne

Tönisvorst

Krefeld

Bergisch-Gladbach

Gießen

Wetzlar

Bad Mergentheim

Ludwigsburg

Bayreuth

Ravensburg, Aulendorf

Limbach-Oberfrohna

Wilsum

Vettelschoß LichBonn

Feldberg/Altglashütten

Schluchsee

Weener

Freiburg

Rottenburg a. N.Rottweil

Dinslaken

Düsseldorf

Schwäbisch-Hall

Lenzkirch

Jena

Senftenberg

Wolfegg

Oberkirch

Pforzheim

Neuss

Schüttorf

Neu Wulmstorf

SchöffengrundWaldsolms

Hüttenberg/Oberkleen

Unterbreizbach

Stuttgart

Ulm

Überlingen

Frankfurt a.M.Alzey

Tauberbischofsheim

Duisburg

Oberhausen/Sterkrade

Arnbach, Birkenfeld,Engelsbrand, Neuenbürg,Schwann, Straubenhardt,

Waldrennach

EschweilerBensberg

Hannover

Sigmaringen

Lauterbach-Vogelsberg

Willich

Augsburg

Geldern

Ludwigshafen

Ailingen

Uelsen

Bad Bentheim

Mainz

Gelnhausen

2 Entwicklungspolitischer Schul-austausch: 4 Schülerinnen und Schüler,

sowie 2 Kollegen der Partner-Organisation

Ain o Salish Kendra und des NETZ-Teams

in Dhaka besuchten im Juni 2012 das

Otto-Hahn-Gymnasiums in Bergisch

Gladbach und die Edith-Stein-Schule

in Ravensburg für einen Austausch mit

Gleichaltrigen.

h

Presse- und Medienarbeit zu Bangladesch in Deutschland1 Zeitungen und Zeitschriften haben

mehr als 50 Berichte über die Arbeit

von NETZ veröffentlicht. Der Pressespiegel

2012 ist online einzusehen unter:

www.bangladesch.org

2 NETZ – Die Bangladesch-Zeitschrift ist eine wichtige Informationsquelle zu

Bangladesch in deutscher Sprache. 2012

erschienen 4 Ausgaben zu den Schwer-

punkten „ Sexuelle Minderheiten“, „Zugang

zu Ressourcen“, „Bildungssystem“ und

„Weltnaturerbe Sundarbans“. Nachzulesen:

www.bangladesch.org/zeitschrift

Gemeinsam aktiv

für Bangladesch:

Aktionen und

Veranstaltungen in

Deutschland 2012.

Bitte teilen Sie uns Ihre

Veranstaltungen mit.

»Ein Freiwilligen-Jahr in Bangladesch – Nie hätte ich gedacht, dass es möglich ist, so

viel Neues zu sehen und zu erleben. Dass es möglich ist, so viele interessante und herzli-

che Begegnungen zu machen. Dass es möglich ist, in eine anfangs

so fremd erscheinende Gesellschaft und Kultur einzutauchen

und meinen Platz in ihr zu finden. Ich bin dankbar dafür, all diese

wertvollen Erfahrungen machen zu können und gleichzeitig den

Menschen hier etwas dafür zurückzuge-

ben. Durch meine Arbeit, Austausch und

gemeinsam Erlebtes. «

Page 8: Foto: Florian Albrecht Gemeinsam für Bangladesch · und Grundbildung stellt NETZ sicher, dass tausende Familien ein Leben in ... Fast die Hälfte aller Kinder in Bangladesch sowie

8

NETZ Jahresbericht 2013

Die Einnahmen beliefen sich 2012 auf über 3,43 Mio. €. Die Ausgaben über -stiegen die Einnahmen um 10T €. Ins -gesamt lagen die Ausgaben wie die Ein-nahmen jeweils rund 10% unter dem Vorjahresvolumen. Staatliche Zuschüsse, die den größten Anteil der Einnahmen ausmachen, lagen 13% unter der Summe des Vorjahres. Dies ist durch Auszahlungszyklen der EU begründet, die sich nach den jeweils

abgerechneten Projektausgaben richten, nicht nach dem Kalenderjahr. Bei den kirchlichen Zuschüssen liegt zum Teil eine zeitliche Verlagerung der Einnah-men und der entsprechenden Ausgaben ins Jahr 2013 vor. Die Spenden stiegen gegenüber dem Vorjahr um 7% – trotz eines rückläufi-gen Spendenverhaltens in Deutschland. Die Spenden werden gemäß des angege-benen Verwendungszwecks eingesetzt.

Sie setzen sich zusammen aus Samm-lungen von Gruppen, Kirchenge-meinden, Schulen sowie aus Über-weisungen von Privatpersonen und in geringem Umfang von Unternehmen. NETZ nimmt Spenden nur von sol-chen Unternehmen an, deren Firmen-politik sich nicht negativ auf die Situ-ation der Ärmsten auswirkt oder in anderer Form den Werten von NETZ entgegensteht.

Geschäftsjahr 2012 2011Entwicklungs-zusammenarbeit

Völkerver-ständigung

Spenden (ohne Sternsinger-Sammlungen) 411.567,70 11,99 355.381,20 56.186,50 384.024,61

Geldspenden 410.216,65 355.261,20 54.955,45 383.546,36

Spenden in Form von Verzicht auf Aufwandserstattung 1.351,05 120,00 1.231,05 478,25Mitgliedsbeiträge 14.895,48 0,43 14.895,48 15.159,35Staatliche Zuschüsse 2.688.121,73 78,13 3.080.263,48

Auswärtiges Amt, Kultur-Abteilung 1.100,00 1.100,00 0,00Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) 713.010,75 713.010,75 376.786,30Department for international Development (DFID) der Britischen Regierung 1.279.028,72 1.279.028,72 1.469.734,52

Engagement Global (BMZ) für entwicklungspol. Bildung 18.731,91 18.731,91 47.664,70

Europäische Union 611.820,32 600.889,32 10.931,00 1.128.153,00

Lotto Hessen 300,00 300,00 500,00

Stadt Weener 1.000,00 1.000,00 0,00

Stadt Wetzlar 2.100,00 2.100,00 143,00

„weltwärts-Programm“ (BMZ) 61.030,03 61.030,03 57.281,96Zuschüsse kirchlicher Institutionen 122.526,28 3,57 211.020,25

Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden 5.000,00 5.000,00 3.100,00

Brot für die Welt 23.655,00 23.655,00 23.000,00

Evangelischer Entwicklungsdienst 4.252,49 4.252,49 0,00

Katholischer Fonds Eine Welt 0,00 0,00 2.000,00

Kindermissionswerk: Sternsinger-Sammlungen 63.713,89 63.713,89 161.420,25

Kirchenkreis Braunfels 500,00 500,00 500,00

Misereor 25.404,90 25.404,90 21.000,00Zuschüsse privater Organisationen 99.419,25 2,89 115.403,35

AK 5%, Düsseldorf 8.640,00 8.640,00 7.500,00

amnesty international, Berlin 2.000,00 2.000,00 0,00

Antonia Ruut Stiftung, Trier 15.000,00 15.000,00 18.000,00

Asha e.V., Nürnberg 4.700,00 4.700,00 0,00

AWO International, Berlin 0,00 0,00 9.600,00

Ensinger-Stiftung, Nufringen 2.800,00 2.800,00 2.300,00

Entwicklungshilfe-Klub, Wien 55.091,00 55.091,00 65.297,95

Kinder in die Mitte, Houverath 0,00 0,00 2.000,00

Lions-Club Lauterbach-Vogelsberg 3.250,00 3.250,00 0,00

Rosa-Luxemburg-Stiftung, Berlin 2.938,25 2.938,25 0,00

Rotary Club Hochschwarzwald 0,00 0,00 5.705,40

Stiftung Umverteilen, Berlin 5.000,00 5.000,00 5.000,00Sonstige: Verkäufe, Vermietungen, Erstattungen im Büro Dhaka 36.659,56 1,27 36.659,56 0,00Teilnehmerbeiträge für Tagungen und Begegnungsprogramme 4.548,80 0,13 4.548,80 7.281,90Verkäufe Zeitschrift, Medien; Honorare Medienarbeit (Zweckbetrieb) 3.621,11 0,11 3.621,11 4.027,70Zinsen 205,01 0,01 205,01 855,46Bußgelder 50.430,00 1,47 50.430,00 0,00 Gesamteinnahmen 3.431.994,92 100,00 3.111.648,14 320.346,78 3.818.036,10

Einnahmen 2012 in %

Page 9: Foto: Florian Albrecht Gemeinsam für Bangladesch · und Grundbildung stellt NETZ sicher, dass tausende Familien ein Leben in ... Fast die Hälfte aller Kinder in Bangladesch sowie

9 Gemeinsam für Bangladesch

1. Januar 2012 – 31. Dezember 2012 in EuroGeschäftsjahr 2012 2011

in % A Entwicklungszusammenarbeit 2.983.180,93 86,7 3.401.316,51

Finanzierung von Entwicklungsprojekten 2.657.313,18 77,2 3.149.245,79Ein Leben lang genug Reis 1.977.792,27 57,5 2.871.369,40Grundbildung für Kinder 647.347,91 18,8 277.876,39Menschenrechte 32.173,00 0,9 0,00Katastrophenhilfe 0,00 0,0 0,00

Projektentwicklung, Qualitäts- und Finanzmanagement 194.629,91 5,7 169.380,71Politischer Dialog und Vernetzung für Menschenrechte und Armutsbekämpfung, Arbeits- und Sozialstandards und zur Stärkung der Zivilgesellschaft in Bangladesch 131.237,84 3,8 82.690,01

B Globales Lernen und Völkerverständigung 235.759,94 6,8 224.800,43Entwicklungspolitischer Freiwilligendienst in Bangladesch und Austauschprogramme 136.613,04 4,0 121.551,36Entwicklungspolitische Bildungsarbeit in Deutschland 55.634,23 1,6 60.053,19Bangladesch-Zeitschrift NETZ 26.234,30 0,7 24.480,23Presse- und Medienarbeit zu Bangladesch in Deutschland 17.278,37 0,5 18.715,65

C Spenden, Verein, Verwaltung zum Zweck der Entwicklungszusammenarbeit und der Völkerverständigung 223.158,49 6,5 179.491,40Spender/innen-Kommunikation und Spendenwerbung 143.507,82 4,2 102.967,73Allgemeine Verwaltung und Vereinsarbeit 79.650,67 2,3 76.523,67

Gesamtausgaben 3.442.099,36 100,0 3.805.608,34

Jahresfehlbetrag, übertragen auf 2013 -10.104,44 12.427,76 Gesamt 3.431.994,92 3.818.036,10

Ausgaben 2012

In der Darstellung wird entsprechend der Satzungszwecke von NETZ zwischen der Mittelverwendung für die Entwick-lungszusammenarbeit mit Bangladesch (A) und Globales Lernen und Völker-verständigung (B) unterschieden. Die Ausgaben für Spenden, Verein und Ver-waltung (C) dienen beiden Satzungs-zwecken. Personal- und Betriebskosten sind entsprechend dem tatsächlichen Zeit- und Geld-Aufwand direkt dem jeweiligen Bereich zugeordnet. 86,7% der Ausgaben im Jahr 2012 hat NETZ für die Entwicklungszusammenarbeit mit Bangladesch eingesetzt. Für die Jahre 2013 bis 2015 hat sich NETZ mit seinen Projekten zu grö-ßeren finanziellen Anstrengungen

verpflichtet und muss darüber hinaus als stabile Organisation eine adäquate Rücklage bilden – ein Ansporn für alle Unterstützer und Mitarbeiter.

Jahresabschluss 2012Der Jahresabschluss von NETZ ist erstellt nach den Vorschriften des Han-delsgesetzbuches (HGB), den Leitli-nien des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen DZI sowie dem VENRO-Verhaltenskodex zur Transparenz,Organisationsführung und Kontrolle. Das DZI hat mit dem Spendensiegel die satzungsgemäße, sparsame Arbeit von NETZ bestätigt (Stand 31.12.2012). Die Anteile der Werbe- und Verwaltungs-ausgaben an den Gesamtausgaben

wurde nach den Kriterien des DZI in der Kategorie „niedrig“ eingestuft.

Die von der Mitgliederversammlung gewählten ehrenamtlichen Rech-nungsprüfer Dennis Hänsel und Dr. Heiko Herold haben am 20.4.2013 die Rechnungslegung und Finanzbuch-haltung von NETZ geprüft. Sie bestä-tigen, dass die Ausgaben nach dem Grundsatz der Wirtschaftlichkeit und satzungsgemäß erfolgt sind. Ihr Prüf-bericht wurde am 25.5.2013 der Mitglie-derversammlung vorgelegt. Der Vor-stand wurde entsprechend entlastet. Die unabhängige Wirtschaftsprü-fungsgesellschaft Dr. Kruse, Dr. Hilber-seimer und Partner hat nach Abschluss seiner Prüfung am 3.5.2013 beschei-nigt, dass die Buchführung, die Einnah-men- und Ausgaben-Rechnung sowie die Vermögensrechnung den Grundsätzen einer ordnungsgemäßen Rechnungsle-gung sowie der Vereinssatzung entspre-chen. Die unabhängigen Wirtschafts-prüfer Hoda Vasi Chowdhury haben den ordnungsgemäßen Jahresabschluss des Landesbüros in Dhaka für das Jahr 2012 geprüft und bescheinigt.

57,5 % Ein Leben lang genug Reis

18,8 %Grund-bildung

Projektentwicklung, Qualitäts- u. Finanzmanagement

Politischer Dialog und Vernetzung

4,0 %1,6 %

4,2 %2,3 %

5,7 %3,8 % 0,9 % Menschenrechte

Freiwilligendienst, BegegnungsprogrammeBildungsarbeit in Deutschland0,8 % Bangladesch-Zeitschrift NETZ0,5 % Presse- und Medienarbeit

Spender/innen-Kommunikation, Spendenwerbung

Allgemeine Verwaltung und Vereinsarbeit

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10

NETZ Jahresbericht 2013

Angaben zur Bilanz Da die Einnahmen die Ausgaben überstiegen, war NETZ veranlasst, die Rücklage für laufende Ausgaben auf-zulösen. Zum Jahresende bestanden kurzfristige Verbindlichkeiten von 32,5T €. Dies beinhaltet Lohnsteuer und Sozialabgaben im Monatswech-sel sowie Aufwendungen, die Anfang Januar abflossen. Die liquiden Mittel zum Jahresende betrugen 152T €. Gut-haben in Höhe von 126T € waren für die Überweisung an laufende Projekte in Bangladesch vorgemerkt.

Steuerliche VerhältnisseNETZ ist wegen Förderung der Ent-wicklungshilfe nach dem letzten zugegangenen Freistellungsbescheid des Finanzamtes Wetzlar, Steuer-nummer: 39 250 5182 5 – P/K 1, vom 6.9.2011 als mildtätig und gemeinnüt-zig anerkannt und für die Jahre 2008, 2009, 2010 nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 des Körperschaftsteuergesetztes von der Körperschaftssteuer befreit.

Dialog mit Spenderinnen und Spendern„Kommt mein Geld auch wirklich bei den Menschen in Bangladesch an?“Wer bei NETZ mitmacht, mit einer Spende oder ehrenamtlichem Enga-gement, möchte einen wirksamen Beitrag zur Überwindung von Elend und Unrecht leisten. Daher sind die Hauptamtlichen von NETZ klaren Grundsätzen verpflichtet – in der Verantwortung gegenüber den Spen-dern, den Zuschussgebern und den benachteiligten Menschen in Bang-ladesch. Alle Mittel, die NETZ anver-traut sind, werden kosteneffizient eingesetzt. NETZ berichtet wahr-heitsgemäß und transparent über die Arbeit vor Ort und überprüft lau-fend, dass die gesetzten Standards in der Geschäftsstelle, im Landesbüro in Dhaka und in den Projekten ein-gehalten werden. Seit über 30 Jah-ren sind es persönliche Begegnun-gen, welche die Partnerschaft mit Bangladesch lebendig machen. Des-halb konzentriert sich NETZ auf den Austausch von Informationen und

Erfahrungen: in Gesprächen, bei Ver-anstaltungen, in Berichten aus Ban-gladesch. Hierzu zählen vier Rund-briefe im Jahr, in denen wir Personen, die Interesse an unserer Arbeit bekun-det haben, direkt informieren und um Unterstützung für die Arbeit vor Ort bitten. Gruppen, die sich für ein Pro-jekt engagieren, informieren wir in angemessenem Rahmen kontinuier-lich und begleiten ihr Engagement. Für diesen Dialog fallen vor allem Druck-, Porto- und Fahrtkosten an. Kostspielige Werbekampagnen führt NETZ nicht durch. Wir arbeiten nicht mit Fundraisern auf Provisionsbasis zusammen. NETZ kauft keine Adres-sen für Spendenwerbung.

Auf der Internetseite www.bangla-desch.org, in der NETZ-Zeitschrift, einem Newsletter und diesem Jah-resbericht legen wir Rechenschaft ab über die Ziele, Strategien und Ergeb-nisse unserer Arbeit. Über Presse-Informationen geben wir in der Öffentlichkeit Auskunft über unsere Tätigkeit und die Möglichkeit, sich zu engagieren. NETZ ist aktives Mitglied im Verband Entwicklungspolitik deutscher Nicht-regierungsorganisationen (VENRO) und achtet die im „Kodex Entwick-lungsbezogene Öffentlichkeitsarbeit“ festgelegten ethischen Grundsätze. Zudem richten wir uns nach dem VENRO-Kodex Transparenz, Organi-sationsführung und Kontrolle.

Aus 100 mach 500Das hauptamtliche NETZ-Team küm-mert sich um Zuschüsse für die Pro-jekte. Doch die erhält NETZ nur, wenn viele Menschen in Deutschland mit-helfen. Dann kann NETZ für 100 Euro, die Sie spenden, 500 Euro in Bang-ladesch einsetzen – für ein Leben in Würde. Verwaltungskosten halten wir so gering wie möglich.

ÄInformieren Sie sich unter

www.bangladesch.org/transparenz

in Euro

AKTIVAGeschäfts-jahr 2012 2011

Anlagevermögen 5.883,74 3.214,60Büroausstattung 3.781,16 1.112,02

Mietkaution 2.102,58 2.102,58Umlaufvermögen 158.558,54 194.487,50

Bank, Kasse und Vorschüsse für Ausgaben 152.194,74 191.731,30Forderungen und sonstige kurzfristige Vermögensgegenstände 6.363,80 2.756,20

Bilanzsumme 164.442,28 197.702,10

PASSIVAEigenkapital zum 31.12.2012 141.999,07 129.571,31Jahresfehlbetrag 2012 -10.104,44 12.427,76

Eigenkapital zum 31.12.2012 131.894,63 141.999,07Freie Rücklagen 0,00 44.271,02Gebundenes Eigenkapital (analog Anlagevermögen) 5.883,74 3.214,60Zweckgebundene Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit 126.010,89 94.513,45

Betriebsmittelrücklage (für Gehälter, Miete, Energie, Porto, Telefon) 0,00 51.878,00Kurzfristige Verbindlichkeiten 32.547,65 3.825,03

davon Verbindlichkeiten aus Lohnsteuer und Sozialversicherung 10.575,66 3.825,03

Kurzfristige Verbindlichkeiten 21.971,99

Bilanzsumme 164.442,28 197.702,10

Bilanz 2012 zum 31. Dezember 2012

Page 11: Foto: Florian Albrecht Gemeinsam für Bangladesch · und Grundbildung stellt NETZ sicher, dass tausende Familien ein Leben in ... Fast die Hälfte aller Kinder in Bangladesch sowie

11 Gemeinsam für Bangladesch

QualitätsmanagementWirksame Entwicklungsarbeit heißt für NETZ 1 dass die bedürftigsten Menschen Unterstützung erhalten,

2 sie an Schulungen oder am Unterricht teilnehmen,

3 lokale Selbsthilfe entsteht,

4 sie an Entscheidungen aktiv teilhaben,

5 sie ihre Rechte verteidigen können,

6 dauerhafte strukturelle Veränderungen erreicht werden.

Das NETZ-Team in Bangladesch und Deutschland stellt dies sicher.

Gehaltsstruktur in DeutschlandDie Bruttomonatsgehälter orientieren sich nach einem Haustarif, der aus einem Grundgehalt von 2.000 € besteht (2013). Es gibt verschiedene Gehaltsstufen, die den Grad der übertragenen Verantwortung, die Berufserfahrung, die geforderten Kompetenzen und die Betriebszugehörig-keit berücksichtigen. Für jedes unterhaltspflichtige Kind wird ein Beitrag von 110 € zusätzlich gezahlt.

Reale Bruttomonatsgehälter nach Gehaltsgruppen

Gruppe von € bis €

Geschäftsführung 2.750 (100%-Stelle) 3.170 (100%)

Referent/innen 1.375 (50%) 2.750 (100%)

Stand: Juni 2013

NETZ ist durch hohes ehrenamtliches Engagement geprägt: Eine Vielzahl Ehrenamtlicher ist im ganzen Bun-desgebiet aktiv, Freiwillige leisten ihren Dienst in Ban-gladesch, der Vorstand ist ehrenamtlich tätig. Auch die Hauptamtlichen engagieren sich über ihre Arbeitszeit hinaus. Alle tragen gemeinsam dazu bei, dass NETZ spar-sam und effektiv mit den zur Verfügung gestellten Mitteln zugunsten der Partnerschaft mit Menschen im Bangla-desch arbeitet. Aufwandsentschädigungen werden ledig-lich an ehrenamtliche Referentinnen und Referenten für die Durchführung entwicklungspolitischer Bildungsver-anstaltungen gezahlt. 2012 waren dies 660 € für insgesamt 87 Veranstaltungen.

NETZ ist Mitglied von:1 Verband Entwicklungspolitik deutscher

Nichtregierungsorganisationen e.V. (VENRO)

2 Deine Stimme gegen Armut

3 Bangladesch-Forum (NETZ mit Geschäftsführung beauftragt)

4 Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden e.V. (AGDF)

5 Entwicklungspolitisches Netzwerk Hessen e.V. (EPN Hessen)

OrganisationsstrukturNETZ hat die Rechtsform eines eingetragenen Ver-eins (e.V.) und ist als gemeinnützig anerkannt (Nummer VR1790, Vereinsregister Amtsgericht Wetzlar). Obers-tes Organ ist die Mitgliederversammlung. Ihr obliegen u.a. Entscheidungen über die Grundsätze von NETZ, Sat-zungsänderungen, die Wahl des ehrenamtlich tätigen Vorstandes und dessen Entlastung, die Wahl der ehren-amtlichen Rechnungsprüfer, die nicht dem Vorstand angehören dürfen, die Bestimmung des unabhängigen Wirtschaftsprüfers und die Entgegennahme des Jahresab-schlusses. Der Vorstand wird für die Dauer von zwei Jah-ren gewählt.Der Vorstand beschließt die Strategie von NETZ, die För-derung der Projekte und beruft die Geschäftsführung. Diese führt die laufenden Geschäfte von NETZ und ist an die Satzung sowie die Beschlüsse des Vorstands und der Mitgliederversammlung gebunden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäftsstelle in Deutschland (18 Personen; Stand Juni 2013) und in Bangladesch (32 Perso-nen) sind hauptamtlich tätig.

VereinDie Mitgliederversammlung hat am 12. Mai 2012 folgen-den Vorstand gewählt: Abdullah Al-Farooq, Kerpen; Dr. Bernhard Höper, Bonn; Dr. Dieter Klein, Kirchheim/Teck; Manfred Krüger (1. Vorsitzender), Krefeld; Heike Proelß, Hohenahr; Felicitas Qualmann, Berlin und Max Stille (2. Vorsitzender), Heidelberg.

Mitgliederversammlung NETZ e.V.

Wählt auf 2 Jahre

Vorstand

Ernennt und kontrolliert

Geschäftsführung

Führt die laufenden Geschäfte in

Deutschland

Entwicklungszusammenarbeit mit Bangladesch

Globales Lernen und Völkerverständigung

Spenden, Verein, Verwaltung

Bangladesch

Entwicklungszusammenarbeit mit Bangladesch

Ein Leben lang genug Reis Grundbildung Menschenrechte Katastrophenhilfe

Globales Lernen und Völkerverständigung

Page 12: Foto: Florian Albrecht Gemeinsam für Bangladesch · und Grundbildung stellt NETZ sicher, dass tausende Familien ein Leben in ... Fast die Hälfte aller Kinder in Bangladesch sowie

ä65 € helfen einer Familie, den Hunger zu besiegen – dauerhaft. Dieser Betrag ist nötig, damit eine Familie am Projekt „Ein Leben lang genug Reis“ teilnehmen kann. Die Mütter erhalten Start kapital und nehmen an Schu-lungen teil. So können sie dauerhaft ein Einkommen für ihre Familien erzielen: für Nahrung, Kleidung sowie die Bildung ihrer Kinder. Bitte machen Sie mit. Sie können dem Hunger Einhalt gebieten.

Spendenkonto 62 62Volksbank MittelhessenBLZ 513 900 00Überweisungen aus dem Ausland:

IBAN: DE 82 513 900 0000 0000 6262

BIC: VB MH DE 5F

Gemeinsam für Bangladesch

NETZ ist als gemeinnützig

anerkannt. Eine Spendenbe-

scheinigung bekommen

Sie automatisch zugeschickt.

Bitte geben Sie dafür Ihre

vollständige Adresse an.

Das Team in der Geschäftsstelle –

Von links: Anna Bucur (Bildungsarbeit

und Spender-Dialog), Philipp Kappestein

(Teamleiter „Ein Leben lang genug Reis“),

Impressum:Konzeption/Text: Florian Albrecht, Peter DietzelLayout: studiofuergestaltung.netDruck: Druckerei Mergard, 100% Recyclingpapier

NETZ Partnerschaft für Entwicklung und Gerechtigkeit e.V.Moritz-Hensoldt-Str. 20D-35576 WetzlarTel.: 0(049) 6441 /9 74 63-0Fax: 0(049) 6441 /9 74 63-29

Mit 65 € bewegen Sie eine kleine Welt!

[email protected]

Das Team von NETZ in Bangladesch: Zuständig für Qualitäts- und Finanz-

management vor Ort, Stärkung der

Zivilgesellschaft, Freiwilligendienst und

Begegnungsprogramme: 32 Mitarbeite-

rinnen und Mitarbeiter in Vollzeit.

Benjamin Kühne (Praktikant), Uwe Müller („Ein

Leben lang genug Reis“), Dirk Saam (Entwick-

lungspolitik, Büro Berlin), Agata Gornicki

(Freiwilligendienst), Peter Dietzel (Geschäftsfüh-

rer), Steffi Halfmann („Ein Leben lang

genug Reis“), Tatjana Filinski (Buchfüh-

rung), Ursula Hiemenz (Praktikantin),

Teresa Schwehm (Grundbildung und

Menschenrechte), Diana Hoffmann

(Kaufmännische Leitung), Kai Fritze

(„Ein Leben lang genug Reis“), Bärbel

Martin-Schake (Büroorganisation),

Florian Albrecht (Öffentlichkeitsarbeit),

Dagmar Schwarze-Fiedler (Spender-

Dialog), Niko Richter (Grundbildung,

Menschenrechte). Nicht auf dem Bild:

Ingo Ritz (Entwicklungspolitik).

10 Mitarbeiter in Vollzeit, 8 in Teilzeit.

Teilen Sie uns Ihre Ideen mit. Stellen Sie Ihre Fragen. Wir freuen uns darauf !

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