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Franz Hartmann und das Mahnmal vor dem Denkmal Geboren am 31.1.1980 in Landsberg am Lech 1997-1999 Ausbildung zum Steinbildhauer 1999 Freie Schule der Bildhauer Seit 2000 Freischaffender Künstler Seit Abschluss seiner Steinbildhauer Lehre 1999 ist Franz Hartmann als freischaffender Künstler tätig; er lebt und arbeitet derzeit im oberbayrischen Issing. Zu seinen ersten Arbeiten gehören: Die Installation Black Tea im Rahmen des Ausstellungsprogramms Pausenlos im Foyer des Landsberger Stadttheaters, das Projekt Kulturgrenze, eine Installation für den Landsberger Orgelsommer und die Rauminstallation eine Spur von Franz Hartmann im Rahmen von Poesie und Partner. In dem 2001 verwirklichten Projekt Gewissensruhe, „Ehrenfriedhof für Bundestagsabgeordnete nach dem Supergau“, widmet er dem Deutschen Bundestag „zu Ehren seiner allzu großen Bemühungen einen möglichen Supergau zu verhindern für den Fall des Scheiterns bereits jetzt einen Ehrenfriedhof“. Dieser besteht aus 738 Betonkreuzen, welche nach Fraktionen geordnet je einen Namen und das Geburtsdatum eines der 669 Bundestagsabgeordneten, sowie der 69 Mitglieder des Bundesrates tragen. Es wurde ein Denkmal für die eventuelle Zukunft geschaffen, welches fortan als Mahnmal dient – ein Mahnmal welches davor warnt ein Denkmal zu werden. Seither steht und lebt Hartmanns Mahnmal an der Castortransportstrecke zwischen Verladekran Dannenberg und Zwischenlager Gorleben. Es wurde schon bald eine Art Pilgerstätte, welche nach wie vor für Aufsehen, aber auch für Unruhe sorgt. In der Begleitausstellung Kreuzweg -eine Reise von und mit Franz Hartmann wird das Projekt Gewissensruhe, sowie seine Entstehung dokumentiert (Neues Stadtmuseum 2001 und 2003, Galerie der Künstler München 2005) Im Projekt Gedenkstättenrohling (die Vorsorge für den Kriegsfall) setzt sich Franz Hartmann mit dem aktuellen Kriegsgeschehen auseinander. Ganz im Sinne des reibungslosen Ablaufes hebt Hartmann bereits jetzt Massengräber aus, um somit den Überlebenden, wie es heißt „die zweckmäßige Entsorgung der Opfer zu erleichtern“. Franz Hartmann Projekt „Gewissensruhe ein Ehrenfriedhof für Bundestagsabgeordnete nach dem Supergau, seit 2001 Begleitausstellung „Kreuzweg“ Historische Sammlung Zeitgeschichtlicher Exponate der Gegenwart „Bagdaduhr“, 2005

Franz Hartmann und das Mahnmal vor dem Denkmal der Aktion Grenzbär errichtet Hartmann 2006 im Auftrag der Bayrischen Landtagsfraktion der Grünen Verhaltensregeln für Bären im Freistaat

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Page 1: Franz Hartmann und das Mahnmal vor dem Denkmal der Aktion Grenzbär errichtet Hartmann 2006 im Auftrag der Bayrischen Landtagsfraktion der Grünen Verhaltensregeln für Bären im Freistaat

Franz Hartmann und das Mahnmal vor dem Denkmal

Geboren am 31.1.1980 in Landsberg am Lech 1997-1999 Ausbildung zum Steinbildhauer1999 Freie Schule der BildhauerSeit 2000 Freischaffender Künstler

Seit Abschluss seiner Steinbildhauer Lehre 1999 ist Franz Hartmann als freischaffender Künstler tätig; er lebt und arbeitet derzeit im oberbayrischen Issing.

Zu seinen ersten Arbeiten gehören: Die Installation Black Tea im Rahmen des Ausstellungsprogramms Pausenlos im Foyer des Landsberger Stadttheaters, das Projekt Kulturgrenze, eine Installation für den Landsberger Orgelsommer und die Rauminstallation eine Spur von Franz Hartmann im Rahmen von Poesie und Partner.

In dem 2001 verwirklichten Projekt Gewissensruhe, „Ehrenfriedhof für Bundestagsabgeordnete nach dem Supergau“, widmet er dem Deutschen Bundestag „zu Ehren seiner allzu großen Bemühungen einen möglichen Supergau zu verhindern für den Fall des Scheiterns bereits jetzt einen Ehrenfriedhof“. Dieser besteht aus 738 Betonkreuzen, welche nach Fraktionen geordnet je einen Namen und das Geburtsdatum eines der 669 Bundestagsabgeordneten, sowie der 69 Mitglieder des Bundesrates tragen. Es wurde ein Denkmal für die eventuelle Zukunft geschaffen, welches fortan als Mahnmal dient – ein Mahnmal welches davor warnt ein Denkmal zu werden.Seither steht und lebt Hartmanns Mahnmal an der Castortransportstrecke zwischen Verladekran Dannenberg und Zwischenlager Gorleben. Es wurde schon bald eine Art Pilgerstätte, welche nach wie vor für Aufsehen, aber auch für Unruhe sorgt. In der Begleitausstellung Kreuzweg -eine Reise von und mit Franz Hartmann wird das Projekt Gewissensruhe, sowie seine Entstehung dokumentiert (Neues Stadtmuseum 2001 und 2003, Galerie der Künstler München 2005)

Im Projekt Gedenkstättenrohling (die Vorsorge für den Kriegsfall) setzt sich Franz Hartmann mit dem aktuellen Kriegsgeschehen auseinander. Ganz im Sinne des reibungslosen Ablaufes hebt Hartmann bereits jetzt Massengräber aus, um somit den Überlebenden, wie es heißt „die zweckmäßige Entsorgung der Opfer zu erleichtern“.

Franz Hartmann

Projekt „Gewissensruhe ein Ehrenfriedhof für Bundestagsabgeordnete nach dem Supergau, seit 2001

Begleitausstellung „Kreuzweg“

Historische SammlungZeitgeschichtlicher Exponate der Gegenwart„Bagdaduhr“, 2005

Page 2: Franz Hartmann und das Mahnmal vor dem Denkmal der Aktion Grenzbär errichtet Hartmann 2006 im Auftrag der Bayrischen Landtagsfraktion der Grünen Verhaltensregeln für Bären im Freistaat

Eine verschlossene Anzahlenskala gefolgt von der Aufschrift_ unbekannte Weltbewohner ziert das bereits ausgehobene Massengrab. Signalrote Einsatzschaufeln in ebenfalls verriegelten Ständern, mit angebrachter Gebrauchsanweisung für den Ernstfall stehen an der Grabstätte zur Verfügung. Jederzeit durch die vor Ort deponierten Schlüssel einsatzbereit. Unter www.gedenkstaettenrohling.de bietet er die Gedenkstättenrohlinge in verschiedenen Bausteinen zum Kauf an. Ebenso wie Regierungen, welche hier wie es heißt ihre Mitmenschen auf den Ernstfall vorbereiten können, haben auch Privathaushalte die Möglichkeit z.B. durch den Erwerb einer Einsatzschaufel Vorsorge zu treffen.Im Rahmen einer Werbetour errichtet der Künstler Gedenkstättenrohlinge an verschiedensten Orten, um so auf ihre Existenz und Funktion aufmerksam zu machen. So wurde die Installation beispielsweise in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Gegenwart und Kultur 6 Monate lang an der Museumsinsel in Berlin Mitte (2003) sowie durch den BBK in der Galerie der Künstler in der Maximilianstraße in München (2005) präsentiert.

Der wiederkehrende Vorwurf, Hartmanns Projekte seien „geschmacklos und makaber“, trifft nur auf den Betracht seiner Materialien zu. Er verwendet „politischen Stoff“, kombiniert ihn u.a. mit Beton, Stahl und Farbe und lässt somit Verbildlichungen entstehen. Kein lauter Protest, vielmehr möchte er eine Verdichtung enormer Prozesse schaffen, um ein Bewusstsein für die fortan dauernde Gegenwart zu erzeugen.

Hartmann bringt in seinen Projekten keine Lösungs- oder Verbesserungsvorschläge, er beschäftige sich vielmehr mit der Verbildlichung der Hinnahme seiner verwendeten Themen, indem er sich ihrer Instrumente bedient. In gleicher Weise entstehen seine Objekte. In sehr aufwendiger Weise lässt er zum Teil Alltagsgegenstände, welche Stimmungen und Ausdrucksformen zeitgeschichtlicher Ereignisse widerspiegeln, entstehen.

Merchandising of Freedom: Die Schneekugel, 2005

Unschuld, 2003

„Gedenkstättenrohling“die Vorsorge für den Kriegsfall

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In der Aktion Grenzbär errichtet Hartmann 2006 im Grenzbär errichtet Hartmann 2006 im GrenzbärAuftrag der Bayrischen Landtagsfraktion der Grünen Verhaltensregeln für Bären im Freistaat Bayern (an BrunosAbschussstelle).

Große Klanginstallation zur Nacht der Tasten für die Kirchenstiftung Mariä Himmelfahrt, 2007.

Ig bin ein Uckermarker, in Zusammenarbeit mit Attac am Zaun von Heiligendamm sowie, Aurelec u. Auroville (Indien) 2007.

Offizielle Gedenkmünze zur Finanzkrise 2009. Der erste offizielle Leerverkauf einer Gedenkmünze als Wertanlage! Garantiert nicht wertbeständig und ohne Rettungsschirm.Wertverlust 100%!!Das absolut sichere Verlustgeschäft ohne versteckte Gewinnchancen. Der eingesetzte Kaufpreis kommt zu 100% dem Künstler zu Gute, „damit auch er gestärkt aus der Krise geht” so die Bundeskanzlerin -Die Gedenkmünze befindet sich unter anderem in der Sammlung Numismatik/ Medaillen und Gedenkmünzen im Deutschen Historischen Museum in Berlin

Im Schatten der Romantik stadtübergreifende Installation zur „Nacht der Romantik” der Kirchenstiftung Mariä Himmelfahrt Landsberg, 2010.

Ferner erarbeitet Hartmann, gemeinsam mit Hinterbliebenen individuelle gestalterische Ausdrucksformen in der Grab- und Denkmal Gestaltung. (z.B Priestergedenkstätte 2003-2005 in Landsberg a. Lech.)

Kontakt: [email protected]

Gedenkmünze zur Finanzkrise 2009

Priestergedenkstätte Landsberg a.Lech

Nacht der Tasten 2007