113
Frauenklinik des Universitätsklinikums der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Direktor: Prof. Dr. M. W. Beckmann Lebensqualität und Zufriedenheit nach Hysterektomie – Ein Vergleich von fünf verschiedenen Operationsverfahren Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg vorgelegt von Sabine Merk aus Heidenheim an der Brenz

Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

  • Upload
    others

  • View
    5

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

Frauenklinik des Universitätsklinikums

der

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Direktor: Prof. Dr. M. W. Beckmann

Lebensqualität und Zufriedenheit nach Hysterektomie –

Ein Vergleich von fünf verschiedenen Operationsverfahren

Inaugural-Dissertation

zur Erlangung der Doktorwürde

der Medizinischen Fakultät

der

Friedrich-Alexander-Universität

Erlangen-Nürnberg

vorgelegt von

Sabine Merk

aus

Heidenheim an der Brenz

Page 2: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

Gedruckt mit Erlaubnis der

Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-

Nürnberg

Dekan: Prof. Dr. med. Dr. h.c. J. Schüttler

Referent: Prof. Dr. med. A. Müller

Korreferent: Prof. Dr. med. M.W. Beckmann

Tag der mündlichen Prüfung: 11.11.2011

Page 3: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

Inhaltsverzeichnis

1 Zusammenfassung .................................................................. 1

2 Summary .................................................................................. 3

3 Einleitung ................................................................................. 5

3.1 Geschichte der Hysterektomie..............................................................5

3.2 Vor- und Nachteile der Operationsmethoden .......................................7

3.2.1 Vaginale Hysterektomie (VH)................................................................. 7

3.2.2 Abdominale Hysterektomie (AH)............................................................ 8

3.2.3 Totale Laparoskopische Hysterektomie (TLH) ....................................... 8

3.2.4 Laparoskopisch suprazervikale Hysterektomie (LASH).......................... 9

3.2.5 Laparoskopisch-assistierte vaginale Hysterektomie (LAVH) ................ 10

3.3 Fragestellung der Arbeit .....................................................................12

3.4 Zielsetzung .........................................................................................13

4 Material und Methoden.......................................................... 14

4.1 Operationsmethoden ..........................................................................14

4.1.1 Vaginale Hysterektomie (VH)............................................................... 14

4.1.2 Abdominale Hysterektomie (AH).......................................................... 15

4.1.3 Totale laparoskopische Hysterektomie (TLH) ...................................... 15

4.1.4 Laparoskopisch suprazervikale Hysterektomie (LASH)........................ 16

4.1.5 Laparoskopisch-assistierte vaginale Hysterektomie (LAVH) ................ 17

4.2 Patientengut und Methodik .................................................................18

4.3 Konzeption und Untersuchungsablauf ................................................19

4.3.1 Zusammensetzung des Fragebogens.................................................. 19

4.3.2 Weitere Aspekte des Fragebogens...................................................... 20

4.3.2.1 Lebensqualität .............................................................................................. 21

4.3.2.2 Harninkontinenz............................................................................................ 21

4.3.2.3 Senkungsbeschwerden ................................................................................ 21

4.4 Statistische Auswertung .....................................................................22

5 Ergebnisse und Beobachtungen .......................................... 23

5.1 Ergebnisse des Fragebogens.............................................................23

5.1.1 Altersverteilung.................................................................................... 23

5.1.2 Anzahl der geborenen Kinder .............................................................. 25

5.1.3 Zeitpunkt der Gebärmutterentfernung.................................................. 26

Page 4: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

5.1.4 Fragen des SF-12................................................................................ 28

5.1.5 Allgemeine Komplikationen.................................................................. 38

5.1.6 Veränderungen des Selbstbildes ......................................................... 51

5.1.7 Ärztliche Nachsorge............................................................................. 53

5.1.8 Wechseljahrsbeschwerden.................................................................. 55

5.1.9 Harninkontinenz................................................................................... 58

5.1.10 Veränderungen der Defäkation............................................................ 65

5.1.11 Auswirkungen auf die Sexualität .......................................................... 67

5.1.12 Zufriedenheit mit dem Operationsergebnis .......................................... 77

6 Diskussion ............................................................................. 79

7 Literaturverzeichnis............................................................... 95

8 Abkürzungsverzeichnis............................................................ I

9 Anhang ..................................................................................... II

9.1 Abbildungsverzeichnis ..........................................................................II

9.2 Fragebogen .........................................................................................III

10 Ethikkommission ...................................................................VII

Page 5: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

1

1 Zusammenfassung

Hintergrund und Ziele: Die Vor- und Nachteile der verschiedenen

Hysterektomiemethoden werden kontrovers diskutiert. Diese retrospektive Studie

vergleicht fünf verschiedene Hysterektomieverfahren, deren Indikation benigne

gynäkologische Erkrankungen darstellten, hinsichtlich der postoperativen

Lebensqualität, dem allgemeinen Gesundheitszustand, postoperativen Komplikationen

sowie dem Einfluss der Operationen auf die Blasen- und Darmfunktion sowie das

Sexualleben. Ziel dieser Studie ist es, anhand von subjektiven Parametern die Vor-

und Nachteile der einzelnen Verfahren im direkten Vergleich mit allen anderen

Techniken zu evaluieren und somit einen noch fundierteren Entscheidungsprozess für

die Auswahl der jeweils anzuwendenden Methode zu ermöglichen.

Methoden: In der Studie berücksichtigt wurden Frauen, die sich zwischen 2002 und

2007 in der Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen einer Hysterektomie aus

benignen Indikationen unterzogen haben. Ihnen wurde postalisch ein Fragebogen

zugesendet, der neben dem SF-12 (Fragebogen zum allgemeinen Gesundheits-

zustand), der zur Evaluation der postoperativen gesundheitsbezogenen Lebensqualität

dient, noch 25 weitere Fragen zu verschiedenen Bereichen beinhaltet. Die Ergebnisse

wurden mit Hilfe von ANOVA, Kruskal-Wallis-Test, Chi-Quadrat-Test oder Fishers

exaktem Test bei einem zweiseitigen Signifikanzniveau von alpha=0,05 ausgewertet.

Ergebnisse und Beobachtungen: Die Zusammensetzung der Patientinnen beinhaltet

82 Patientinnen mit AH, 44 Patientinnen mit VH, 60 Patientinnen mit LASH, 42

Patientinnen mit LAVH sowie 76 Patientinnen mit TLH. Im durchschnittlichen Alter der

Patientinnen bestand ein signifikanter Unterschied zwischen den LASH und AH

(p<0,01), VH und LASH (p<0,001) sowie den VH und TLH Patientinnen (p<0,03). Das

mittlere Alter der VH und AH Patientinnen lag bei 55,8 bzw. 54,0 Jahren, die LASH und

TLH Patientinnen waren mit 48,8 Jahren bzw. 51,1 Jahren deutlich jünger.

Der SF-12 zeigte keine signifikanten Unterschiede im Vergleich der

Operationsgruppen. Hinsichtlich des Auftretens postoperativer Schmerzen

unterschieden sich die AH Patientinnen signifikant von den LASH (p<0,02), TLH

(p<0,02) sowie von den VH Patientinnen (p<0,01). Der Unterschied resultierte aus

deutlich längeren Schmerzzeiten in der AH Gruppe. Hinsichtlich Infektionen und

Entzündungen unterschieden sich LASH und TLH (p<0,05); LASH und LAVH (p<0,03),

VH und TLH (p<0,02) sowie VH und LAVH (p<0,03). Die LASH und VH Patientinnen

waren signifikant weniger von Infektionen und Entzündungen betroffen. Durch

tendenziell kürzer andauernde Blutungen bei der AH und LASH Gruppe konnten

signifikante Unterschiede zwischen der AH und TLH (p<0,03), der AH und VH

Page 6: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

2

(p<0,001) sowie zwischen der LASH und VH (p<0,04) Gruppe festgestellt werden.

Schmerzen stellten in allen Gruppen die häufigste Komplikation dar. Bei den Fragen

nach dem Ärzteverhalten, Wechseljahrsbeschwerden und dem Gewichtsverlauf sowie

dem postoperativen Auftreten von Harninkontinenz konnten keine signifikanten

Differenzen verzeichnet werden. Bezüglich des Sexuallebens waren bis auf die

Empfindung beim Geschlechtsverkehr, wo sich die LASH Patientinnen von den AH, VH

und LAVH Patientinnen durch weniger Probleme hinsichtlich der Empfindung

signifikant unterschieden, keine Unterschiede bezüglich des sexuellen Interesses, des

sexuellen Verlangens, der Erregung und der Orgasmusfähigkeit erkennbar. Auch in der

durchweg hohen Zufriedenheit mit dem Operationsergebnis wurden keine

Unterschiede deutlich. Zwischen 80% (LAVH) und 62,5% (AH) gaben an, „sehr“

zufrieden mit dem Operationsergebnis zu sein.

Praktische Schlussfolgerung: Die signifikanten Unterschiede im Bereich

postoperative Komplikationen betreffen Blutungen, Schmerzen und Infektionen sowie

deren Dauer und legen die Vermutung nahe, dass die Operationsvariante einen

Einfluss hinsichtlich des postoperativen Entstehens von Komplikationen haben könnte.

Etwaige Vorteile der LASH konnten bis auf die Empfindung beim Geschlechtsverkehr

weder hinsichtlich des Sexuallebens noch bezüglich der Blasen- oder Darmfunktion

festgestellt werden. Ein signifikant unterschiedlicher Einfluss der Hysterektomievariante

auf die Blasen- und Darmfunktion sowie die Lebensqualität und die

Ergebniszufriedenheit konnte nicht eruiert werden.

Page 7: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

3

2 Summary

Objective: This study evaluates changes in state of health, quality of life and

satisfaction comparing different modes of hysterectomy. The impact that vaginal

hysterectomy, abdominal hysterectomy, laparoscopically assisted hysterectomy,

laparoscopic supracervical hysterectomy and total laparoscopic hysterectomy have on

bladder, bowel function and sexual function is analysed. Moreover, postoperative

complications are taken into consideration. The study was performed with the objective

of comparing five different techniques regarding potential advantages and

disadvantages on the basis of subjective parameters.

Methods: This retrospective study is based on hysterectomies for benign

gynaecological diseases which were performed at the University Hospital of Erlangen

between 2002 and 2007. A postal questionnaire was sent to the patients, including the

Short-Form-12 (SF-12) to assess the quality of life and the state of health, as well as

25 further questions regarding different category groups. The data were analysed by

ANOVA, chi-square, Kruskal–Wallis one-way analysis of variance and Fisher's exact

test. All data were used with significance set at p<0,05.

Results: Vaginal hysterectomy was performed on 44 patients, abdominal hysterectomy

on 82, laparoscopically assisted hysterectomy on 42, laparoscopic supracervical

hysterectomy on 60 and total laparoscopic hysterectomy on 76 patients. There were

significant differences in the patients´ mean age between AH vs. LASH (p<0,01), VH

vs. LASH (p<0,001) and VH vs. TLH (p<0,03). With 55,8 years (VH), and 54,0 years

(AH), the mean age was higher than the mean age of LASH and TLH group (48,8

years and 51,1 years). There were also significant differences concerning the date of

the hysterectomy and the parity within several groups. Regarding the quality of life,

evaluated by the SF-12, no significant differences were measured.

The evaluation of postoperative complications has shown that a significant difference

regarding postoperative pain existed between the AH and the LASH, TLH and VH

group. After AH, the patients reported on significantly longer lasting pain. After surgery

patients of VH and LASH were significantly less concerned by infections and

inflammations than patients of the TLH and LAVH group.

Patients of the AH and LASH group were affected by shorter postoperative bleedings,

resulting in significant differences between AH and TLH (p<0,03), AH and VH

(p<0,001) as well as between LASH and VH (p<0,04). Comparing all included

postoperative complications, pain was the most frequent one in all groups. The longer

period of postoperative disorders within the AH and LASH group constitutes another

significant difference in comparison to the TLH and VH group.

Page 8: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

4

Other parameters such as consultations of different doctors, discomfort related to

menopause, and possible gain in weight showed no significant differences. Regarding

urinary incontinence no increased prevalence was shown, irrespective of the type of

hysterectomy the patients had undergone. Significantly better results concerning

sexual sensation were observed among patients who had undergone LASH as

compared to patients who had undergone AH, VH and LAVH. Furthermore concerning

desire for and interest in sex as well as frequency of orgasm, there were no significant

differences between patients of the LASH group and the other groups.

The general satisfaction with the surgery was similar in all groups between 80%

(LAVH) and 62,5% (AH) declared , that they were “very” pleased with their decision.

Conclusions: No significant difference concerning an increased risk of urinary or

defecation symptoms was observed between the five operation groups. Hysterectomy

might have an effect on postoperative complications and on sexual functioning, but

considerable benefits of LASH regarding sexual functioning, urinary symptoms or

defeacation symptoms could not be detected. Furthermore, none of the groups has

achieved any significantly better results regarding quality of life or general contentment.

Page 9: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

5

3 Einleitung

Die Hysterektomie zählt weltweit abgesehen von geburtshilflichen Eingriffen zu einer

der am häufigsten durchgeführten Operationen in der Gynäkologie (41, 105). Die

fallpauschalenbezogene Krankenhausstatistik berichtet im Jahr 2008 von 130 884

Uterusexstirpationen in Deutschland (20). Damit steht die Hysterektomie an dritter

Stelle der häufigsten gynäkologischen Operationen hinter der Rekonstruktion

weiblicher Geschlechtsorgane nach einer Ruptur im Rahmen einer Geburt (Dammriss)

und der Sectio caesarea, die mit 241 622 bzw. 167 555 noch häufiger durchgeführt

werden (20).

Prinzipiell werden drei Methoden zur Gebärmutterentfernung unterschieden: die

vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die

laparoskopischen Operationsverfahren, wobei diese wiederum in drei Gruppen

unterteilt werden: die totale laparoskopische Hysterektomie (TLH), die laparoskopisch-

assistierte vaginale Hysterektomie (LAVH) sowie die laparoskopische suprazervikale

Hysterektomie (LASH) (99).

In über 90% der Fälle stellen Myome und Erkrankungen wie beispielsweise die

Endometriose, ein Prolaps uteri (40, 53, 75, 94, 99), Senkungszustände, Dysmenorrhö

oder Hypermenorrhö (70) die Indikation für eine Hysterektomie dar.

Neben benignen Erkrankungen können auch maligne Ursachen, wie beispielsweise

Endometriums-, Zervix-/ oder Ovarialkarzinome, sowie deren Vorstufen ursächlich für

eine Hysterektomie sein (70).

Einer 2008 veröffentlichten Studie des Medical Science Monitors (68) nach wurden

2004/05 26,9% der Operationen aufgrund eines Uterus myomatosus und 25,2%

aufgrund von Blutungen durchgeführt. In 16,2% war Endometriose ursächlich und

Schmerzen galten in 11,7% der Fälle als Indikation für eine Hysterektomie (68). Einer

Studie von Whiteman et al. nach verteilten sich die Indikationen für eine Hysterektomie

2004 folgendermaßen: Uterus myomatosus 38,7%, Endometriose 17,1%, Prolaps uteri

14,5%, maligne Erkrankungen 9,4%, Endometriumshyperplasie 3%, andere Diagnosen

17,3% (105).

3.1 Geschichte der Hysterektomie

Den traditionellen Operationstechniken der VH und AH, die über eine mehr als

hundertjährige Geschichte verfügen, stehen die laparoskopischen Operationstechniken

gegenüber, die seit 25 - 30 Jahren Anwendung finden (70). Aufgrund der dynamischen

Entwicklung der angewandten Operationsmethoden besteht die Notwendigkeit, die

Page 10: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

6

„neueren“ Verfahren mit den traditionellen zu vergleichen, um die Vor- und Nachteile

vergleichend einordnen zu können.

Die Anfänge der Hysterektomie sind nicht genau zurückzuverfolgen. Es wird

angenommen, dass bereits 120 n. Chr. von Soranus von Ephesus eine vaginale

Hysterektomie durchgeführt wurde (92, 108).

Diese erfolgte zu jener Zeit aufgrund eines invertierten, prolabierten und gangränösem

Uterus (59, 92, 108). Die Zahl der durchgeführten Gebärmutterentfernungen stieg in

den darauf folgenden Jahren und Jahrzehnten weiter an. Im frühen 17. Jhd. berichtete

Schenck von Grabenberg über 26 Operationen. Zudem sind Dokumente erhalten, die

berichten, dass vereinzelt sowohl von Hebammen postpartal invertierte prolabierende

Uteri aus Unwissenheit abgetrennt, als auch von Frauen Gebärmutterentfernungen an

sich selbst vorgenommen wurden (92, 108). Die von Langenbeck 1813 durchgeführte

vaginale Hysterektomie gilt als erste vaginale Hysterektomie der Gegenwart (92, 99).

Neben diesen ersten Versuchen gynäkologischer Eingriffe datiert die erste abdominal

(suprazervikal (87)) durchgeführte Hysterektomie auf das Jahr 1843, als Charles Clay

mit Hilfe der zur Verfügung stehenden Materialien, wie beispielsweise Nahtmaterial

tierischer Herkunft, die Zervix abband und nachdem der Corpus uteri abgetrennt

worden war die Operation ohne Peritonealisierung oder Naht beließ (87).

Sowohl bei der oben erwähnten ersten abdominalen Hysterektomie als auch bei der im

nächsten Jahr von ihm durchgeführten Gebärmutterentfernung überlebte die Patientin

den Eingriff nicht, so dass Ellis Burnham aus Lowell Massachusetts die erste

abdominale Hysterektomie durchführte, die die Patientin postoperativ überlebte (92).

Die Überlebenswahrscheinlichkeit der Frauen postoperativ war sehr gering. Die

häufigsten Komplikation stellten Blutungen, Infektionen, eine postoperative Sepsis

sowie Erschöpfung dar (92).

1929 wurde von Richardson (81, 92) die Hysterektomie zur Prävention des damals mit

einer Inzidenz von 0,5 – 1% verbreiteten Zervix Karzinoms favorisiert (87). Trotz dieser

Empfehlung wurden bis 1950 ca. 95% der Hysterektomien in den USA suprazervikal

durchgeführt (64, 80, 87). Der Grund hierfür lag unter anderem in der hohen Rate von

letalen Infektionen, die nach einer Hysterektomie auftraten, da die Zervix, die als

wirkungsvolle Barriere gegenüber in den Bauchraum eintretenden Keimen fungierte,

mit entfernt worden war (87). Erschwerend kam hinzu, dass sich der Operateur

gezwungen sah, den schnellstmöglichen Eingriff mit dem geringsten Blutverlust und

der niedrigsten postoperativen Komplikationsrate zu wählen (80), da weder die

Möglichkeit der Antibiotikaprophylaxe, noch die der Bluttransfusionen bestand und die

Anästhesie ein hohes Risiko beinhaltete (80). Neben der Entdeckung und Einführung

von Antibiotika und Bluttransfusionen ist auch der Anästhesie und der intravenösen

Page 11: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

7

Therapie eine große Bedeutung bezüglich der Sicherheit der Hysterektomien

zuzumessen (92).

1984 berichtet Kurt Semm erstmalig über die laparoskopische Assistenz zur

Durchführung einer Hysterektomie (67, 89). Die erste komplett laparoskopisch

durchgeführte Hysterektomie beruht auf Harry Reich und beläuft sich auf das Jahr

1988 in Kingston, Pennsylvania (79, 92).

Die erste LAVH wurde 1990 von S.R. Kovac durchgeführt (70). 1991 berichtete Kurt

Semm erstmalig über eine laparoskopisch durchgeführte Hysterektomie (Classic

intrafascial supracervical Hysterectomy CISH) (80, 88).

3.2 Vor- und Nachteile der Operationsmethoden

Im Folgenden soll die aktuelle Datenlage hinsichtlich der Vor- und Nachteile der

verschiedenen Operationsverfahren aufgezeigt werden. Diese dient als Grundlage für

die spätere Interpretation und Einordnung der Ergebnisse dieser Studie und soll

aufzeigen, worin bisher etwaige Chancen und Risiken der einzelnen Verfahren

gesehen wurden. Erschwerend wirkt sich ein bestehender Mangel an Studien aus, die

alle fünf Operationsverfahren miteinander vergleichen. Hinsichtlich vieler Aspekte ist

somit ein direkter Vergleich nicht möglich.

3.2.1 Vaginale Hysterektomie (VH)

Zu den Kontraindikationen für eine vaginale Hysterektomie zählen neben einem

großen Uterus und Nulliparität eine Sectio/Laparatomie in der Vergangenheit sowie ein

fehlender Spontanpartus (24, 99) und die Indikation zur Adnexektomie (26, 41).

Zu den wichtigsten Indikationen zählen neben einem erhöhten allgemeinen OP-Risiko

die Kombination mit Deszensusoperationen und der Uterus myomatosus, falls dieser

nicht zu groß ist (62). Zudem bietet sich die VH an, wenn keine Revision der

Bauchhöhle erfolgen soll (62). Vorteile der VH werden in einem geringeren

postoperativen Trauma, einer leichteren Mobilisierung während der Operation, einem

geringeren Thromboserisiko (62) sowie den im Vergleich zu den anderen

Operationsmethoden geringsten Kosten gesehen. Die Durchführung einer VH ist im

Schnitt 15-25% günstiger als die einer abdominalen Hysterektomie (69, 99). Zu den

Vorteilen der VH zählen zudem der kürzere stationäre Aufenthalt, die schnellere

postoperative Erholung und Mobilisierung, geringere Schmerzen, weniger Adhäsionen

und das geringere Operationstrauma. Des Weiteren sprechen eine geringere

Peritonitisinzidenz, ein geringeres Ileusrisiko, die niedrigere Komplikationsrate und ein

besseres kosmetisches Ergebnis verglichen mit der AH für die Durchführung einer VH

(12).

Page 12: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

8

Neben diesen bereits bekannten Aspekten, die häufig aus dem Vergleich von VH und

AH resultieren, wurde die VH in dieser Studie gezielt neben der AH auch mit den

laparoskopischen Techniken verglichen, um beispielsweise die postoperativen

Komplikationen und Schmerzen besser einordnen zu können.

3.2.2 Abdominale Hysterektomie (AH)

Die abdominale Hysterektomie wird weltweit trotz tendenziell leicht rückläufiger Zahlen

am häufigsten durchgeführt (105) und findet vor allem im Bereich onkochirurgischer

Operationen Anwendung (99). Allerdings wird auch bei sehr großen Uteri,

Endometriose oder Adhäsionen auf diese Operationstechnik zurückgegriffen (99).

Daneben können auch benigne Erkrankungen, wie rezidivierende Adnexitiden,

ausgeprägte Endometriose oder Adnextumoren die Indikation zur Durchführung einer

AH stellen. Insbesondere findet die AH auch Verwendung, wenn eine Adnexektomie

indiziert ist (99, 100). Des Weiteren können konservativ erfolglos therapierte

Blutungsanomalien eine Indikation darstellen (62). Auch bei Nullgravidae, deutlich

vergrößertem Uterus myomatosus und in der Vergangenheit erfolgten pelvinen

Operationen kann der abdominale Zugangsweg indiziert sein (41, 54).

Nachteile dieser effektiven und sicheren Methode liegen insbesondere in einer

erhöhten Morbidität, einer längeren Dauer sowohl der Operation als auch des

stationären Aufenthalts und in höheren Kosten, die sowohl durch den längeren

stationären Aufenthalt als auch durch die längere Rekonvaleszenzzeit begründet sind

(8, 41). Neben diesen objektiven Faktoren soll im Rahmen dieser Befragung der Fokus

auf subjektiven Parametern liegen, die insbesondere die Vor- und Nachteile im

Vergleich mit den laparoskopischen Operationstechniken verdeutlichen sollen.

3.2.3 Totale Laparoskopische Hysterektomie (TLH)

Die TLH eignet sich wie sämtliche laparoskopische Eingriffe besonders bei

vorhandenen oder möglichen Begleitpathologien sowie wenn zusätzliche

laparoskopische Eingriffe durchgeführt werden sollen (70). Aber auch bei speziellen

körperlichen Gegebenheiten kann eine TLH sinnvoll sein. Hierzu zählt neben engen

vaginalen Verhältnissen auch die Adipositas, welche die Lagerung der Patientin

erschwert (70). Hierbei kommt es der TLH zugute, dass im Gegensatz zur VH auf eine

Umlagerung verzichtet werden kann (70). Bei ausgeprägter Adipositas kommt es

häufiger vor, dass die TLH zu einer Laparotomie oder einer LAVH verändert werden

muss (70). Weitere Vorteile liegen in der deutlich geringeren Zahl an Instrumenten,

welche für eine TLH benötigt werden (70) sowie in der mit 1,4 – 2,7 Tagen geringeren

stationären Verweildauer und der teils bestehenden Möglichkeit, sie ambulant

Page 13: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

9

durchzuführen (70, 73, 76, 98). In der Literatur stellen Ureter- und Blasenverletzungen

die häufigste Komplikation dar; sie kommen in 0,6 – 2,7% der Fälle vor (70, 73, 74, 76).

Die TLH stellt nach Ansicht von Müller et al. die laparoskopische Methode der ersten

Wahl dar, wenn eine komplette Entfernung des Uterus gewünscht wird oder wenn

minimale zyklische Blutungen postoperativ nicht erwünscht sind (70).

3.2.4 Laparoskopisch suprazervikale Hysterektomie (LASH)

Unter den häufigsten Indikationen für Hysterektomien und somit auch zur

Durchführung einer LASH befinden sich Blutungsanomalien, Unterbauchschmerzen

und Myome oder Kombinationen dieser Beschwerden (18, 66, 80). Prämaligne sowie

maligne Erkrankungen des Uterus gelten als Kontraindikationen (80).

Die laparoskopische suprazervikale Hysterektomie, welche die Zervix belässt und das

Corpus am isthmozervikalen Übergang entfernt, wird kontrovers diskutiert. Dabei gilt es

einer Analyse der Cochrane Library nach folgende Aspekte zu berücksichtigen (21):

Nach einer LASH sind anhaltende Blutungen möglich. Da die Zervix belassen wird,

besteht weiterhin die Gefahr von Zervixkarzinomen und Zervixmyomen (21). Eine

prospektive Kohortenstudie von Kilkku und Gronroos (47, 80), die 2712 Frauen

untersuchten, die nach einer suprazervikalen Hysterektomie an

Screeninguntersuchungen teilgenommen haben, zeigte eine Inzidenz des

Zervixstumpfkarzinoms von 0,11% (47, 80).

Der erhoffte prophylaktische Nutzen der LASH bezüglich Deszensus und Prolaps

konnte in den kurzen Nachbeobachtungen nicht belegt werden (21, 58, 95). Es fehlen

jedoch Langzeitbeobachtungen (21).

Allerdings berichteten zwischen 1 und 25% der Patientinnen nach LASH über

postoperativ bestehende zyklische Blutungen (23, 37, 49, 51, 65, 77, 80, 95, 102).

Vorteile der subtotalen Hysterektomie bezüglich der Blasen- und Darmfunktion sowie

der Inkontinenz- und Deszensusbeschwerden und der Sexualität konnten nicht

festgestellt werden (6, 28, 30, 32, 60, 70, 85). Vorteile der LASH bestehen neben

geringeren Raten intraoperativer Komplikationen, welche aus der einfacheren

Operationstechnik resultieren, in der geringeren Morbidität nach der Operation sowie

der schnelleren Rekonvaleszenz (9, 29, 70, 104). Die Argumentation für die

Durchführung suprazervikaler Hysterektomien beinhaltet die Behauptung, dass die

Zervix eine wichtige Funktion für die Stabilisierung der Beckenregion inne hat, und

dass der Frankenhäuser Plexus uterovaginalis im Rahmen einer totalen Hysterektomie

verletzt werden könnte, was Störungen im Bereich der Blasen- und Darmfunktion

sowie der Sexualität nach sich ziehen könnte (7, 33, 39, 71). Diese vermuteten Vorteile

Page 14: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

10

wurden durch gezielte Fragen auch im Rahmen dieser Studie berücksichtigt, um

weitere Informationen diesbezüglich zu erhalten.

Obwohl die vermuteten Vorteile der LASH noch nicht eindeutig belegt sind, wird sie

wegen der niedrigen Komplikationsraten von einigen Autoren als laparoskopische

Operationsmethode der ersten Wahl beschrieben (13, 70). Wenn minimale zyklische

Nachblutungen toleriert werden, stellt die LASH eine schonende und sichere

Hysterektomieform dar (70).

3.2.5 Laparoskopisch-assistierte vaginale Hysterektomie (LAVH)

Die laparoskopisch assistierte vaginale Hysterektomie setzt sich aus einer

laparoskopischen Vor- und Nachbereitung und einer vaginalen Gebärmutterentfernung

zusammen (41). Diese Vorgehensweise ermöglicht es, beispielsweise Adhäsionen zu

lösen, den Uterus zu mobilisieren, ggf. sonographisch auffällige Adnexen (16, 41) zu

begutachten oder andere pelvine Pathologien wie beispielsweise Endometrioseherde

zu sanieren (41) und findet zudem bei einer engen Scheide bei Nulliparität sowie bei

großen Myomen und einer geplanten simultanen Adnexektomie Anwendung (21). Die

LAVH bietet häufig die Möglichkeit, in Situationen, in denen bislang meist eine AH

indiziert war, eine vaginale Gebärmutterentfernung vorzunehmen (16, 25, 41, 63). Auf

diese Tatsache wies Kovac et al. (55) in einer Studie hin. Diese zeigte, dass von 46

Patientinnen, die zunächst für eine abdominale Hysterektomie vorgesehen waren, bei

42 (91%) durch die laparoskopischen Untersuchungsergebnisse eine unkomplizierte

vaginale Hysterektomie durchgeführt werden konnte (55).

Beim Vergleich von LAVH und AH fällt auf, dass sich die Patientinnen nach LAVH

signifikant schneller erholten (31, 41). Auch bei dem stationären Aufenthalt zeigten sich

signifikante Unterschiede. Die LAVH Patientinnen konnten nach 3 Tagen, die AH

Patientinnen nach 4 Tagen entlassen werden (31, 41). Dem gegenüber stehen die

längeren Operationszeiten bei der LAVH von 90 vs. 60 Min (31, 41). Dass die

Operationszeiten einer LAVH länger sind, ist auch aus anderen Studien bekannt (41,

44). In der Vergangenheit wurde angenommen, dass die laparoskopischen

Operationstechniken mit einem erhöhten Komplikationsrisiko einhergehen (70).

Altgassen et al. (2) kamen im Gegensatz dazu zu dem Ergebnis, dass sich die

Komplikationsraten von VH und LAVH nicht signifikant voneinander unterscheiden (2,

70).

Nachdem zunehmend auch maligne Erkrankungen endoskopisch operiert werden,

wurde im Rahmen einer randomisierten Studie von Tozzi et al. (101) untersucht, ob

Unterschiede hinsichtlich der onkologischen Sicherheit bestehen. Diese Studie zeigte,

Page 15: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

11

dass diese Methoden bezüglich der Sicherheit der Patientinnen, der Durchführbarkeit

sowie der onkologischen Sicherheit mit der Laparotomie gleichwertig sind (21, 101).

Allerdings stellt die LAVH eine sehr kostenintensive und aufwändige Methode dar,

bedingt durch die Anzahl an Instrumentarien, welche für den laparoskopischen und den

vaginalen Teil der LAVH benötigt werden (70). Zudem findet eine Umlagerung der

Patientin im Rahmen der Operation statt und eine Doppelabdeckung wird benötigt (70).

Wenn eine Indikation zu einem zusätzlichen vaginalen Eingriff beispielsweise zur

Behebung von Inkontinenz oder Deszensus besteht, kommen die Vorteile der LAVH

besonders zur Geltung (70). Zudem kann die Operationszeit für die LAVH sprechen, da

besonders große Uteri im Gegensatz zur TLH vaginal entfernt werden können und das

zum Teil lang andauernde Morcellieren im Rahmen einer LASH nicht stattfindet. Daher

bietet die LAVH der Meinung von Müller et al. (70) nach nur kombiniert mit vaginalen

Zusatzeingriffen und/oder bei sehr großen Uteri mögliche Vorteile gegenüber den

anderen laparoskopischen Hysterektomieverfahren (70).

Page 16: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

12

3.3 Fragestellung der Arbeit

Wie bereits in der Einleitung anhand von statistischen Werten erläutert, nimmt die

Hysterektomie einen bedeutenden Stellenwert im Bereich der gynäkologischen

Operationen ein.

Den traditionellen Hysterektomieverfahren, der vaginalen und abdominalen

Hysterektomie, welche über eine lange Geschichte und viele Erfahrungswerte

verfügen, stehen die relativ neuen Verfahren der TLH, LAVH und LASH gegenüber.

Jede dieser Operationsverfahren verfügt über Vor- und Nachteile. Die Indikationen,

Komplikationsraten und Probleme sind abzuwägen (70). Um auch diese neuen

Techniken mit einzubeziehen und weiterhin fundierte Entscheidungen im Sinne der

Patientinnen treffen zu können, besteht ein Bedarf an repräsentativen Studien, die

dazu beitragen, die Vorzüge und Nachteile der einzelnen Techniken im direkten

Vergleich zu verdeutlichen und dabei neben objektiven Parametern insbesondere auch

subjektive Werte zu berücksichtigen.

Im Rahmen dieser Studie sollen folgende Fragen beantwortet werden:

Gibt es Unterschiede innerhalb der fünf Operationsvarianten hinsichtlich

• des allgemeinen Gesundheitszustands und der gesundheitsbezogenen

Lebensqualität?

• postoperativer Komplikationen?

• der Funktion von Blase und Darm?

• Wechseljahrsbeschwerden oder Veränderungen des Selbstbildes als Frau?

• des Gewichtsverlaufs?

• der Sexualität?

Page 17: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

13

3.4 Zielsetzung

Die Vor- und Nachteile der verschiedenen Operationsverfahren werden kontrovers

diskutiert. Ziel dieser Studie ist es daher, fünf häufige Operationsverfahren hinsichtlich

verschiedener Aspekte miteinander zu vergleichen. Bei den fünf im Rahmen dieser

Studie verglichenen Operationsmethoden handelt es sich um die vaginale

Hysterektomie, die abdominale Hysterektomie, die laparoskopische assistierte vaginale

Hysterektomie, die laparoskopisch assistierte suprazervikale Hysterektomie sowie um

die totale laparoskopische Hysterektomie.

In der Vergangenheit wurden bereits im Rahmen zahlreicher Studien Teilaspekte

untersucht, beispielsweise der mögliche Einfluss der Hysterektomie auf die Blasen-

und Darmfunktion sowie auf die Sexualität. Allerdings verfügen viele dieser Studien nur

über sehr geringe Fallzahlen und vergleichen häufig nur einzelne Gruppen

miteinander. Daher besteht die Notwendigkeit einer umfassenden Studie, die im

Rahmen einer systematischen Analyse fünf häufig ausgewählte Operationstechniken

miteinander hinsichtlich zahlreicher Aspekte anhand subjektiver Parameter in einer

retrospektiven Studie vergleicht, um gegebenenfalls Vor- und Nachteile der einzelnen

Verfahren zu erkennen und bisherige Annahmen zu verifizieren oder zu widerlegen.

Dies dient dem Ziel, die Hysterektomie langfristig für die Patientinnen noch weiter zu

optimieren und ihnen einen noch bewussteren Entscheidungsprozess zu ermöglichen.

Page 18: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

14

4 Material und Methoden

4.1 Operationsmethoden

Die Grundlage für die in dieser Studie erhobenen Daten des Universitätsklinikums liegt

in den Operationstechniken, wie sie in der Frauenklinik der Friedrich-Alexander-

Universität Erlangen durchgeführt werden. Daher werden die wesentlichen

Operationsschritte in diesem Abschnitt beschrieben, um eindeutig zu zeigen, welches

Methodenverständnis dieser Untersuchung zugrunde liegt.

4.1.1 Vaginale Hysterektomie (VH)

Zur Durchführung einer VH wird die Patientin üblicherweise in Steinschnittlage mit

leicht abduzierten Oberschenkeln und einer Hüftgelenksbeugung von 120° gelagert.

Die zu erzielende Lagerung der Patientin sollte einen guten Zugang zum

Operationsgebiet sowohl für den Operateur als auch für die Assistenz beinhalten und

potentielle Lagerungsschäden im Bereich der Wirbelsäule und Hüftgelenke sowie

Nervenschädigungen vermeiden (70, 103).

Die Narkoseuntersuchung erfolgt nach der Desinfektion und Katheterisierung der

Blase. Nachdem das Spekulum eingestellt wurde, wird die Portio uteri angehakt,

vorgezogen und die Portio cervicis zirkulär umschnitten, einerseits im ventralen

Bereich der sog. Harnblasenfurche, andererseits im dorsalen Bereich der hinteren

Umschlagsfalte (70, 103).

Vor der Eröffnung des Spatium vesicouterinum erfolgt die Spaltung des Septum

supracervicale. Anschließend beginnt die Abpräparation der Harnblase von der Zervix

uteri, die Ureteren werden lateralisiert und der parazervikale Weichteilmantel an beiden

Seiten abgeschoben. Der nächste Schritt beinhaltet die im Bereich der Plica

vesicouterina erfolgende Eröffnung des Peritoneums. Nachdem die Ureteren

identifiziert wurden, kann im Bereich des Douglas Raumes das Spatium rectouterinum

sowie das Peritoneum eröffnet werden (70, 103).

Anschließend können der mittlere Teil der Parametrien, die Ligamenta sacrouterina

und die Blasenpfeiler wechselseitig abgesetzt werden. Beim Absetzen der

Blasenpfeiler gilt es darauf zu achten, dass die Blase komplett distanziert ist. Die

Uteringefäße können sowohl separat als auch im Rahmen eines vorherigen

Operationsschritts abgesetzt werden (70, 103).

Wenn der Uterus gut mobilisiert werden kann, wird er nach ventral oder dorsal gestürzt

und nach kaudal luxiert. Die nächsten Schritte erfolgen individuell. Sollen die Adnexen

erhalten bleiben, werden sie im nächsten Schritt zusammen mit den Lig. rotunda

Page 19: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

15

abgesetzt. Ist eine Entfernung geplant, wird das Lig. infundibulopelvicum wieder in

Kombination mit den Lig. rotunda über eine kräftig gebogene Klemme abgesetzt.

Unabhängig davon, welche der oben genannten Varianten durchgeführt wird, ist darauf

zu achten, dass das Intestinum nicht verletzt wird. Im Rahmen der nächsten Schritte

kann der Uterus entfernt werden, der Darm wird reponiert und es erfolgt ggf. eine

Peritonealisierung. Anschließend kann die Scheide verschlossen werden (70, 103).

4.1.2 Abdominale Hysterektomie (AH)

Zur Durchführung einer abdominalen Hysterektomie wird die Patientin entweder in

Steinschnitt oder in Längslage gelagert. Nach erfolgter Desinfektion, Katheterisierung

und steriler Abdeckung beinhaltet der nächste Schritt die Durchführung eines

Pfannenstiel-Schnitts. Das Fettgewebe wird eröffnet und die Rektus-Faszie vom

Musculus rectus abdominis abpräpariert, die Bäuche dieses Muskels werden

anschließend stumpf auseinander gedrängt und falls möglich wird das Peritoneum

erweitert, um im nächsten Schritt einen Rahmen einzusetzen (70, 103).

Das Peritoneum wird angespannt und als nächstes erfolgen die Absetzung und die

sich anschließende Versorgung der beiden Lig. rotunda. Ist die Hysterektomie mit

Adnexektomie geplant, so wird an dieser Stelle das Peritoneum eröffnet, die Blätter

werden nach ventral bis zur Blasenumschlagsfalte und nach kranial in Richtung Lig.

infundibulopelvicum getrennt (70, 103).

Soll die Hysterektomie ohne Adnexektomie erfolgen, so wird nach Eröffnung des

Peritoneums das hintere Blatt des Lig. latum zwischen den aszendierenden

Uteringefäßen und dem Lig. ovarii proprium durchbohrt und die Adnexen, die möglichst

nah am Uterus abgetrennt wurden, werden nach kranial verlagert (70, 103).

Der Uterus kann erst aus dem parametranen Halteapparat ausgelöst werden nachdem

die Blase abpräpariert und nach kaudal mobilisiert wurde. Zusammen mit der

Auslösung des Uterus werden auch die Uteringefäße versorgt und durchtrennt. Im

nächsten Schritt wird das Lig. cardinale und das Lig. sacrouterinum abgesetzt, der

Uterus wird von der Scheide abgesetzt und diese mit Hilfe einer Naht wieder

verschlossen. Anschließend erfolgt ggf. eine Peritonealisierung sowie eine Versorgung

der Gefäßstümpfe und der schichtweise Verschluss der Bauchdecken (70, 103).

4.1.3 Totale laparoskopische Hysterektomie (TLH)

Zur Durchführung der TLH wird die Patientin zunächst in der Trendelenburg-Position

gelagert. Die Verwendung eines Uterusmanipulators kann je nach Klinik variieren. In

der Universitätsklinik Erlangen wird v.a. der Uterus Manipulator, der von M.K. Hohl an

der Frauenklinik des Kantonsspitals Basel entwickelt wurde, verwendet. Dieser wird zu

Beginn der Operation fest mit der Zervix uteri verschraubt. Der anschließend

Page 20: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

16

eingeführte Portioadapter umschließt die Portio vaginalis der Zervix uteri und dient der

Markierung des Scheidengewölbes. Anschließend werden ein Kameratrokar

subumbilikal und drei Arbeitstrokare sowohl im mittleren Unterbauch als auch in den

linken und rechten Unterbauch eingeführt (70, 103).

Im nächsten Schritt wird zunächst das Lig. rotundum und anschließend die Tube und

das Lig. ovarii proprium unter in Anspruchnahme von bipolarer Koagulation

durchtrennt. Bei geplanter Adnexektomie wird vor der Durchtrennung des Lig.

infundibulopelvicum der Ureter retroperitoneal dargestellt. Nach Durchtrennung des

vorderen sowie hinteren Blatts des Parametriums wird durch gezielte Bewegung des

Manipulators der Uterus vom Ureter distanziert, um möglichen Ureterschäden

vorzubeugen (70, 103). Anschließend kann die A. uterina durchtrennt und das

Blasenperitoneum inzidiert werden, wobei die Blase kaum mobilisiert wird. Durch die

Bewegungen des Manipulators wird der zervikovaginale Übergang gespannt, was eine

Dislokation der Fornices vaginae von der Blase und dem distalen Teil des Ureters

sowie eine Lateralisierung der Blasenpfeiler nach sich zieht (70, 103).

Der Portioadapter ermöglicht die Identifikation des oberen Scheidengewölbes, welches

an der Zervix uteri eröffnet und abgesetzt wird. Im Anschluss wird der Hohl Manipulator

mit dem Uterus in die Scheide zurückgezogen und entfernt. Falls die Wiederherstellung

eines Pneumoperitoneums nötig ist, kann dieses durch Abdichten der Scheide z.B. mit

Hilfe eines feuchten Tuches erreicht werden. Der Verschluss der Scheide kann sowohl

durch eine laparoskopische Naht, als auch durch einen vaginalen Verschluss erfolgen

(70, 103).

4.1.4 Laparoskopisch suprazervikale Hysterektomie (LASH)

Zur Durchführung dieser Operation wird die Patientin wahlweise in der Trendelenburg-

Position oder auf dem Längstisch gelagert. Verwendet werden sowohl ein

Kameratrokar, das subumbilikal eingebracht wird, sowie drei Arbeitstrokare. Wie zuvor

bei der TLH beschrieben, wird auch bei der LASH zunächst das Lig. rotundum,

anschließend die Tube und das Lig. ovarii proprium durchtrennt (70, 103).

Ist eine Adnexektomie geplant, so muss der retroperitoneal liegende Ureter dargestellt

werden, bevor das Lig. infundibulopelvicum durchtrennt werden kann. Das vordere und

das hintere Blatt des Parametriums werden danach bipolar koaguliert und durchtrennt.

Ebenso verfährt man anschließend mit dem R. ascendens der A. uterina (70, 103).

Im Folgenden wird das Blasenperitoneum, unter keiner bzw. geringer Mobilisierung der

Blase, inzidiert. Das Corpus uteri wird mit Hilfe einer bipolaren Nadel im Bereich des

Isthmus uteri von der Zervix uteri abgesetzt. Die Verwendung eines Morcellators

ermöglicht anschließend das Entfernen aus dem Abdomen (70, 103).

Page 21: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

17

4.1.5 Laparoskopisch-assistierte vaginale Hysterektomie (LAVH)

In der Literatur finden sich mehrere Einteilungen der LAVH (10, 19, 36, 43, 70, 72). Alle

Klassifikationen beziehen sich auf die Verteilung des laparoskopischen und des

vaginalen Operationsteils. Je größer der laparoskopische Anteil ist, umso höher wird

die Stadien- und Typenbezeichnung (70, 103). Nach der Einteilung von Neis und

Brandner bezeichnet eine LAVH Typ 1 eine klassische vaginale Operation, der eine

orientierende, diagnostische Laparoskopie vorhergeht. Im Gegensatz dazu wird eine

operative Laparoskopie als LAVH Typ 2 klassifiziert (11). Abhängig von der begleitend

vorliegenden Pathologie unterliegt das Ausmaß der operativen Laparoskopie einer

Varianz. Bei der LAVH Typ 2 wird beispielsweise, je nach vorliegender Indikation,

zunächst eine laparoskopische Sanierung von Begleitpathologien wie Adhäsionen oder

Endometrioseherden vorgenommen. Liegt die Indikation für eine Adnexektomie vor, so

kann diese zusammen mit dem Absetzen des Lig. infundibulopelvicum laparoskopisch

durchgeführt werden. Die Ureteren können im Rahmen einer Adnexektomie

laparoskopisch visualisiert und präpariert werden (70, 103).

Sollen im Gegensatz dazu die Adnexen erhalten bleiben, so werden zunächst die Tuba

uterina und das Lig. ovarii proprium nach bipolarer Koagulation abgesetzt. Dies kann

vor oder nach der Inzision des Lig. rotundum erfolgen. Danach wird das ventrale Blatt

des Lig. latum gespalten, die Plica vesicouterina präpariert, eröffnet und die Harnblase

nach kaudal abgeschoben (70, 103). Nach Neis und Brandner geht die laterale

Präparationsebene der LAVH Typ 2 entlang der Uterusseitenkante bis auf die Höhe

der Uteringefäße. Diese werden zwar im Rahmen der Operation dargestellt, auf eine

Absetzung derselben kann aber verzichtet werden, da sowohl die Durchtrennung der

Uteringefäße, als auch die des unteren Teils des Parametriums in dem sich

anschließenden vaginalen Operationsteil erfolgen. Je nach Stadium der LAVH kann die

Durchtrennung und das Absetzen der Uteringefäße und des distalen Teils der

Parametrien aber auch im laparoskopischen Operationsteil erfolgen, so dass lediglich

der Uterus nach Eröffnung der Scheide exsterpiert werden muss (10, 70, 103).

Page 22: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

18

4.2 Patientengut und Methodik

Die Erfassung der Patientinnen erfolgte über Operationslisten der Frauenklinik des

Universitätsklinikums Erlangen. Es wurden zunächst insgesamt 963 Patientinnen

angeschrieben, die zwischen 2002 und 2007 operiert worden sind. Dem Anschreiben

wurde ein Fragebogen sowie ein frankierter, adressierter Rückumschlag beigelegt.

Von den 963 Patientinnen waren 51 nicht postalisch erreichbar (siehe Tab.1). Von den

912 Patientinnen, die der Fragebogen erreichte, sendeten 602 den Fragebogen

zurück, davon waren 596 ausgefüllt und verwertbar. Im Rahmen der Auswertung

wurden Karzinompatientinnen in dieser Studie ausgeschlossen, da eine

Krebserkrankung massive Einschränkungen der Lebensqualität und des allgemeinen

Gesundheitszustands beinhalten kann, welche unabhängig von der erfolgten

Hysterektomie zu werten sind und somit das Gesamtergebnis verfälschen würden. Des

Weiteren wurde im Kollektiv der Patientinnen, die eine vaginale Hysterektomie erhalten

haben, nur die Gruppe berücksichtigt, welche im Rahmen der vaginalen Hysterektomie

keine vaginale Plastik erhalten hatten, da auch dieser Unterschied sich auf einige

Fragen sowohl bezüglich der Blasen- und Darmfunktion, als auch hinsichtlich der

Sexualität auswirken könnte.

Somit stellten sich nach Berücksichtigung dieser Ausschlusskriterien die einzelnen

Operationsgruppen wie folgt dar:

• Patientinnen mit AH: n = 82

• Patientinnen mit VH: n = 44

• Patientinnen mit LASH: n = 60

• Patientinnen mit TLH: n = 76

• Patientinnen mit LAVH: n = 42

Page 23: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

19

Tabelle 1: Zusammensetzung der Patientinnen, die sich zwischen 2002 und 2007 einer Hysterektomie unterzogen haben.

Operationsmethode AH VH

gesamt VH ohne Plastik

LASH TLH LAVH

In Operationslisten erfasst 2002-2007 (n= 1035)

264 297 72 96 183 123

Postalisch nicht erreichbar

21 23 5 2 4 1

Zurückgesandte Fragebögen (n= 602)

141 189 44 61 99 68

Ausgewertete Fragebögen (n= 596)

135 189 44 61 99 68

Operation wegen Malignom (n= 103)

53 0 0 1 23 26

Keine Antwort (n= 377)

102 85 23 33 80 54

Eingeschlossene Fragebögen (n= 304)

82 0 44 60 76 42

4.3 Konzeption und Untersuchungsablauf

Die Ergebnisse nach den fünf verschiedenen Operationsverfahren wurden anhand des

ausgefüllten Fragebogens (siehe Anhang) retrospektiv erfasst und anonymisiert mit

Hilfe einer internen Nummerierung ausgewertet. Die Patientinnen wurden in dem

Anschreiben über den Inhalt der Studie informiert und gaben über die Rücksendung

des Fragebogens ihr Einverständnis an der Teilnahme und der Erfassung ihrer

anonymisierten Daten. Zudem wurde ein Antrag an die Ethikkommission gestellt;

dieser wurde genehmigt, so dass ein Ethikvotum vorlag.

4.3.1 Zusammensetzung des Fragebogens

Jeder Patientin wurde zusammen mit dem Anschreiben ein Fragebogen zugesandt.

Dieser besteht unter anderem aus einem standardisierten Teil, dem SF-12

(Fragebogen zum Allgemeinen Gesundheitszustand), der die Fragen Nr. 4-15 darstellt.

Das im Fragebogen vorgesehene Zeitfenster von 4 Wochen wurde auf den gesamten

Zeitraum nach der Gebärmutterentfernung verändert. Zudem beinhaltet der

Page 24: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

20

Fragebogen den sog. “B-PFSF“, dieser Patientenkurzfragebogen zum Thema

Sexualität stellt die Fragen 30-36 dar. Ergänzend wurde ein Komplex aus eigenen

Fragen u.a. zur Person (Fragen 1-3), zu allgemeinen Operationskomplikationen wie

Schmerzen, Infektionen, Blutungen, Senkungsbeschwerden etc. (Fragen 16-23) sowie

Fragen, die speziell die Blasen- und Darmfunktion postoperativ abdecken, (Fragen 24-

28) integriert.

Die abschließende Frage beschäftigt sich mit der Zufriedenheit mit dem

Operationsergebnis.

Der Fragebogen beinhaltet verschiedene Antwortvorgaben. Ein Teil der Fragen ist

binär durch „Ja / Nein“ zu beantworten, andere enthalten bis zu sechsstufige

Antwortskalen. Dabei soll die dem Empfinden des Befragten am nächsten kommende

Antwortmöglichkeit gewählt werden.

Der SF-12 stellt die Kurzform des SF-36 Health Surveys dar. Der aus 12 Items

bestehende Fragebogen thematisiert den körperlichen sowie den psychischen

Gesundheitszustand und gliedert sich folgendermaßen:

Der körperliche Gesundheitszustand umfasst:

• die allgemeine Gesundheitswahrnehmung (Frage 4)

• die körperliche Funktionsfähigkeit (Frage 5 und 6)

• die körperliche Rollenfunktion (Frage 7 und 8)

• die Schmerzwahrnehmung (Frage 11)

Der psychische Gesundheitszustand umfasst:

• die emotionale Rollenfunktion (Frage 9 und 10)

• die Vitalität (Frage 13)

• die soziale Funktionsfähigkeit (Frage 15)

• das psychische Wohlbefinden (Frage 12 und 14) (15).

4.3.2 Weitere Aspekte des Fragebogens

In diesem Abschnitt soll exemplarisch erläutert werden, was der Begriff

„Lebensqualität“ beinhaltet und eine mögliche Definition kurz erläutert werden. Des

Weiteren sollen die Begriffe der Harninkontinenz und der Senkungsbeschwerden

eingeführt werden. Die drei Bereiche werden im Rahmen des Fragebogens zum Teil

wiederholt thematisiert, so dass ein einheitliches Verständnis von Vorteil ist.

Page 25: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

21

Neben den drei im Folgenden näher erläuterten Bereichen stellen auch mögliche

Veränderungen hinsichtlich des Selbstbildes als Frau, des Sexuallebens, des

Gewichtsverlaufs und der Zufriedenheit wichtige erhobene Parameter dar.

4.3.2.1 Lebensqualität

In der Vergangenheit wurde in der Literatur bereits über mögliche Auswirkungen der

Hysterektomie auf die postoperative Lebensqualität diskutiert. Den Begriff der

Lebensqualität allgemein zu definieren beinhaltet das Problem, dass wesentliche

Aspekte von jeder Patientin individuell gewertet werden. Viele wichtige Gesichtspunkte

sind allerdings in der Definition von „Gesundheit“ in der „Constitution of the World

Health Organization“ beschrieben. Diese definiert Gesundheit folgendermaßen: „Die

Gesundheit ist ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen

Wohlergehens und nicht nur das Fehlen von Krankheit oder Gebrechen“ (106).

Die heute üblichen Methoden zur Messung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität

basieren nach Bullinger auf einem „Selbstbericht von sozialen, psychischen,

körperlichen und alltagsnahen Aspekten von Wohlbefinden und Funktionsfähigkeit“

(14).

4.3.2.2 Harninkontinenz

Bei der Betrachtung der drei häufigsten Formen des ungewollten Urinverlusts stellt die

Belastungsinkontinenz, die durch eine Erhöhung des abdominellen Drucks ohne

ausreichenden Verschluss der Urethra entsteht, mit 35-45% die häufigste Form der

Inkontinenz dar (91). Die Dranginkontinenz besteht aus einem starken Harndrang in

Kombination mit unwillkürlichem Urinverlust in der Speicherphase der Blase. Sie steht

mit 25-35% an zweiter Stelle (91). Die sog. Mischinkontinenz setzt sich aus einer

Mischung der Belastungs- und Dranginkontinenz zusammen (20-40%) (91).

4.3.2.3 Senkungsbeschwerden

Eine Frage des Fragebogens beschäftigt sich mit den sog. Senkungsbeschwerden

durch den sog. Descensus genitalis.

Der Descensus genitalis ist eine bei älteren Frauen sehr häufig auftretende

Erscheinung und wird aufgrund der demografischen Entwicklung weiter ansteigen (35).

Unter einem sog. Genitalprolaps versteht man den Deszensus uteri und vaginae, also

das Tiefertreten des Uterus und der Vagina (35). Man unterscheidet drei

Kompartimente. Veränderungen des sog. „Vorderen Kompartiments“ bestehend aus

vorderer Vaginalwand, Harnblase und Urethra werden klinisch als „Zystozele“

bezeichnet. Veränderungen des „Hinteren Kompartiments“ bestehend aus der hinteren

Vaginalwand und dem Rektum resultieren in einer sog. „Rektozele“ (35). Die Defekte

Page 26: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

22

und anatomischen Veränderungen des „Mittleren Kompartiments“ bestehend aus

Uterus, Zervix bzw. Scheidenstumpf sowie Douglas Raum werden als „Uterusprolaps“,

„Vaginalprolaps“ bzw. „Enterozele“ bezeichnet (35).

4.4 Statistische Auswertung

Die Antwortmöglichkeiten der anonymisierten Fragebögen wurden kodiert und

anschließend in eine Excel-Tabelle eingetragen. Die statistische Auswertung erfolgte

mit Hilfe des Datenverarbeitungsprogramms „R.“.

Die Fragen des Fragebogens stellen die Zielgrößen dar. Diese können stetig, diskret,

kategorial oder ordinal-kategorial sein. Die Nullhypothese lautet jeweils: „Die

Operationsmethode hat keinen Einfluss auf das Zielmerkmal“. Für stetige Zielgrößen

wird eine Varianzanalyse (ANOVA), für diskrete und ordinal-kategoriale Zielgrößen

wird der Kruskal-Wallis-Test und für kategoriale Zielgrößen der Chi-Quadrat-Test oder

Fishers exakter Test durchgeführt. Alle Tests sind mit zweiseitigem Signifikanzniveau

mit alpha = 0,05 ausgewertet worden.

Wird die Nullhypothese abgelehnt, so werden mit Post-hoc-Tests die Operationen

paarweise verglichen, um herauszubekommen, welche Operationsgruppen sich

voneinander unterscheiden. Zudem wurden der Mittelwert, die Standardabweichung,

der Median sowie der Modalwert bestimmt.

Page 27: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

23

5 Ergebnisse und Beobachtungen

5.1 Ergebnisse des Fragebogens

5.1.1 Altersverteilung

1. Frage: Wie alt sind Sie?

Tabelle 2: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zum Alter der Patientinnen*

OP Variante AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 304) 82 60 76 44 42

Alter (Jahre) 54,0

(31-75) 48,8

(35-68) 51,1

(39-80) 55,8

(42-85) 52,5

(41-69)

* Mittelwert sowie Minimal- und Maximalwert (in Klammern) für das Alter

Tabelle 3: Post-hoc-Test bei ANOVA mit signifikantem Ergebnis

Frage 1 Signifikante Unterschiede p-Wert (post-hoc-Test)

Alter (Jahre) LASH - AH < 0,01

VH - LASH < 0,001

VH - TLH < 0,03

Die Patientinnen der fünf Operationsgruppen unterscheiden sich hinsichtlich ihres

Alters signifikant voneinander (ANOVA p<0,001). Bei der Post-hoc-Analyse der

einzelnen Gruppen zeigte sich, dass die LASH Patientinnen signifikant jünger als die

VH (p<0,001) und AH Patientinnen (p<0,01) waren und die TLH Patientinnen jünger als

die VH Patientinnen (p<0,03) waren.

Betrachtet man den Mittelwert des Alters so wird deutlich, dass die LASH Patientinnen

mit 48,8 Jahren im Schnitt am „jüngsten“ waren, im Gegensatz dazu stellten die VH

Patientinnen mit 55,8 Jahren die „älteste“ Patientinnengruppe dar. Die anderen drei

Gruppen lagen mit Mittelwerten von 51,1 Jahren (TLH), 52,5 Jahren (LAVH) und 54,0

Jahren (AH) dazwischen.

Page 28: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

24

AH LASH

LAVH

TLH VH_O_P

30

40

50

60

70

80

1. Frage: Wie alt sind Sie?

Abbildung 1: Box Plot zur Verteilung des Alters der Patientinnen der verschiedenen Operationsverfahren

AH LASH LAVH TLH VH

Jahre

Page 29: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

25

5.1.2 Anzahl der geborenen Kinder

2. Frage: Wie viele Kinder haben Sie geboren?

Tabelle 4: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zur Anzahl der geborenen Kinder der Patientinnen nach Hysterektomie absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 304) 82 60 76 44 42

"0 Kinder" 25 (30,5%) 14 (23,3%) 12 (15,8%) 1 (2,3%) 7 (16,7%)

"1 Kind" 14 (17,1%) 8 (13,3%) 18 (23,7%) 8 (18,2%) 5 (11,9%)

"2 Kinder" 34 (41,5%) 30 (50,0%) 34 (44,7%) 25 (56,8%) 20 (47,6%)

"3 Kinder" 8 (9,8%) 8 (13,3%) 7 (9,2%) 8 (18,2%) 9 (21,4%)

"4 Kinder" 1 (1,2%) 0 (0,0%) 5 (6,6%) 1 (2,3%) 1 (2,4%)

"5 Kinder" 0 (0,0%) 0 (0,0%) 0 (0,0%) 1 (2,3%) 0 (0,0%)

Tabelle 5: Post-hoc-Test für signifikante Merkmale

Frage 2 Signifikante Unterschiede p-Wert (post-hoc-Test)

Anzahl der geborenen Kinder AH - VH < 0,001

AH - LAVH < 0,02

TLH - VH < 0,03

LASH - VH < 0,02

Bei einem signifikanten p-Wert von p<0,01 wurde deutlich, dass ein signifikanter

Unterschied besteht. Der sich anschließende Post-hoc Test zeigt, dass sich AH und

VH (p<0,001), AH und LAVH (p<0,02), LASH und VH (p<0,02), sowie TLH und VH

(p<0,03) signifikant voneinander unterscheiden.

Allen Gruppen gemeinsam ist, dass die Patientinnen am häufigsten Mütter von 2

Kindern sind. Die Patientinnen der VH Gruppe haben mit 56,8% im Vergleich mit den

anderen Gruppen am häufigsten 2 Kinder geboren. Die anderen Gruppen waren mit

einer Häufigkeit von 50% (LASH) bis 41,5% (AH) Mütter von 2 Kindern.

Page 30: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

26

Die vergleichsweise am häufigsten kinderlosen Patientinnen fanden sich innerhalb der

AH und LASH Gruppe. Die TLH Patientinnen hatten mit einem Anteil von 23,7%

bezogen auf alle Gruppen am häufigsten 1 Kind geboren. Sie unterscheiden sich damit

signifikant von den VH Patientinnen, die mit 22,8% 3-5 Kinder haben und somit im

Bereich der Mütter von 3-5 Kindern nach den LAVH Patientinnen (23,8%) an zweiter

Stelle liegen. Damit unterscheiden sich die LAVH Patientinnen zudem signifikant von

den mit 30,5% überdurchschnittlich häufig kinderlosen Patientinnen der AH Gruppe.

5.1.3 Zeitpunkt der Gebärmutterentfernung

3. Frage: Wann war Ihre Gebärmutterentfernung?

Tabelle 6: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zum Zeitpunkt der Gebärmutter-entfernung der Patientinnen absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 292) 81 56 71 44 40

"Vor bis zu 1 Jahr" 3 (3,7%) 9 (16,1%) 15 (21,1%) 0 (0,0%) 5 (12,5%)

"Vor 2-3 Jahren" 16 (19,8%) 33 (58,9%) 54 (76,1%) 21 (47,7%) 12 (30,0%)

"Vor 4-6 Jahren" 62 (76,5%) 14 (25,0%) 2 (2,8%) 23 (52,3%) 23 (57,5%)

Tabelle 7: Post-hoc-Test für signifikante Merkmale

Frage 3 Signifikante Unterschiede p-Wert (post-hoc-Test)

Zeitpunkt der Hysterektomie AH – LASH < 0,001

AH – TLH < 0,001

AH – VH < 0,01

AH – LAVH < 0,02

LASH – TLH < 0,01

LASH – VH < 0,001

LASH – LAVH < 0,01

TLH – VH < 0,01

TLH – LAVH < 0,001

Page 31: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

27

Anhand der Tabelle wird deutlich, dass bei den LASH und TLH Patientinnen die

Operation durchschnittlich 2-3 Jahre zurück lag. Bei den Patientinnen mit AH, VH und

LAVH wurde die Hysterektomie im Durchschnitt vor 4-6 Jahren durchgeführt.

Mit 76,5% gaben die AH Patientinnen am häufigsten an, dass die Hysterektomie „vor

4-6 Jahren“ statt gefunden hat und bereits länger zurück liegt. Im Bereich der

Hysterektomie vor „2-3 Jahren“ war die TLH Gruppe mit 76,1% am häufigsten

vertreten. Der Zeitraum der Gebärmutterentfernung „Vor bis zu 1 Jahr“ zeigt, dass mit

21,1% die TLH in diesem Zeitraum am häufigsten durchgeführt wurde, gefolgt von

16,1% in der LASH und 12,5% in der LAVH Gruppe. Die AH Patientinnen sind in dieser

Rubrik mit 3,7% gering und die VH Patientinnen nicht vertreten.

Page 32: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

28

5.1.4 Fragen des SF-12

� Die allgemeine Gesundheitswahrnehmung

4. Frage: Wie würden Sie Ihren derzeitigen Gesundheitszustand im

Allgemeinen beschreiben?

Tabelle 8: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zur allgemeinen Gesundheits-wahrnehmung der Patientinnen nach Hysterektomie absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 302) 81 60 75 44 42

"Ausgezeichnet" 8 (9,9%) 12 (20,0%) 12 (16,0%) 4 (9,1%) 7 (16,7%)

"Sehr gut" 31 (38,3%) 20 (33,3%) 25 (33,3%) 12 (27,3%) 13 (31,0%)

"Gut" 32 (39,5%) 21 (35,0%) 26 (34,7%) 21 (47,7%) 18 (42,9%)

"Weniger gut" 5 (6,2%) 6 (10,0%) 11 (14,7%) 7 (15,9%) 3 (7,1%)

"Schlecht" 5 (6,2%) 1 (1,7%) 1 (1,3%) 0 (0,0%) 1 (2,4%)

Bei der Frage nach dem allgemeinen Gesundheitszustand fällt auf, dass der

Gesundheitszustand von allen Gruppen am häufigsten als „Gut“ empfunden wird.

Insgesamt wird deutlich, dass übereinstimmend in allen Gruppen eine große

Zufriedenheit mit dem Gesundheitszustand besteht. Zwischen 90,6% (LAVH) und 84%

(TLH) beschrieben ihren Zustand entweder als „Ausgezeichnet“, „Sehr gut“ oder „Gut“.

Page 33: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

29

� Die körperliche Funktionsfähigkeit

Sind Sie durch Ihren derzeitigen Gesundheitszustand bei diesen Tätigkeiten

eingeschränkt? Wenn ja, wie stark?

5. Frage: Mittelschwere Tätigkeiten, z.B. einen Tisch verschieben, Staub

saugen, kegeln, Golf spielen?

Tabelle 9: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zur körperlichen Funktions-fähigkeit der Patientinnen nach Hysterektomie absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 300) 81 60 75 43 41

"Ja, stark eingeschränkt"

6 (7,4%) 2 (3,3%) 3 (4,0%) 1 (2,3%) 0 (0,0%)

"Ja, etwas eingeschränkt"

14 (17,3%) 8 (13,3%) 17 (22,7%) 11 (25,6%) 6 (14,6%)

"Nein, überhaupt nicht eingeschränkt"

61 (75,3%) 50 (83,3%) 55 (73,3%) 31 (72,1%) 35 (85,4%)

Tabelle 9 macht deutlich, dass im Vergleich der verschiedenen Operationsgruppen

keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der körperlichen Funktionsfähigkeit eruiert

werden konnten. Die große Mehrzahl der befragten Patientinnen gab an, sich nicht

durch ihren Gesundheitszustand bei den oben genannten Tätigkeiten eingeschränkt zu

fühlen. Die prozentuale Häufigkeit der Antwortmöglichkeit „überhaupt nicht“

eingeschränkt zu sein variiert zwischen einem Maximalwert von 85,4% bei den LAVH

Patientinnen und einem Minimalwert von 72,1% innerhalb der VH Gruppe. Mit 7,4%

wählten die Studienteilnehmerinnen der AH Gruppe die Antwortmöglichkeit, dass sie

sich „stark eingeschränkt“ fühlen am häufigsten, als „etwas eingeschränkt“

bezeichneten sich die VH Patientinnen mit 25,6% am häufigsten.

Page 34: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

30

6. Frage: Mehrere Treppenabsätze steigen?

Tabelle 10: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zur körperlichen Funktions-fähigkeit der Patientinnen nach Hysterektomie absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 288) 80 58 71 40 39

"Ja, stark eingeschränkt"

7 (8,8%) 1 (1,7%) 2 (2,8%) 1 (2,5%) 1 (2,6%)

"Ja, etwas eingeschränkt"

12 (15,0%) 8 (13,8%) 12 (16,9%) 13 (32,5%) 4 (10,3%)

"Nein, überhaupt nicht eingeschränkt"

61 (76,2%) 49 (84,5%) 57 (80,3%) 26 (65,0%) 34 (87,2%)

Anhand der Tabelle wird ersichtlich, dass analog zur Frage 5 auch hier die

Antwortmöglichkeit, welche beinhaltet, dass sich die Patientinnen „überhaupt nicht

eingeschränkt“ fühlen, was das Steigen von Treppenabsätzen angeht, innerhalb aller

Gruppen mit prozentualen Häufigkeiten von 87,2% (LAVH) bis 65% (VH) mit Abstand

am häufigsten gewählt wurde. Mit 65% lag die VH Gruppe etwas zurück. Hier fällt auf,

dass sich innerhalb dieser Gruppe 32,5% für die Antwortmöglichkeit „etwas

eingeschränkt“ entschieden haben und diese Möglichkeit im Gruppenvergleich somit

am häufigsten gewählt hatten. Als „stark eingeschränkt“ empfanden sich auch hier

analog zur vorhergehenden Frage mit 8,8% am häufigsten die AH Patientinnen.

Page 35: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

31

� Die körperliche Rollenfunktion

Hatten Sie seit der Gebärmutterentfernung aufgrund Ihrer körperlichen

Gesundheit irgendwelche Schwierigkeiten bei der Arbeit oder anderen

alltäglichen Tätigkeiten im Beruf bzw. zu Hause?

7. Frage: Ich habe weniger geschafft als ich wollte

Tabelle 11: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zur körperlichen Rollenfunktion der Patientinnen nach Hysterektomie absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 296) 80 59 73 43 41

"Ja" 18 (22,5%) 9 (15,3%) 15 (20,5%) 10 (23,3%) 10 (24,4%)

Mit prozentualen Häufigkeiten von max. 24,4% (LAVH) und min. 15,3% (LASH) wird

deutlich, dass die große Mehrheit der Patientinnen aller Gruppen nicht das Gefühl hat,

weniger hinsichtlich ihrer alltäglichen Tätigkeiten bewältigen zu können.

8. Frage: Ich konnte nur bestimmte Dinge tun

Tabelle 12: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zur körperlichen Rollenfunktion der Patientinnen nach Hysterektomie absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 289) 77 60 71 42 39

"Ja" 8 (10,4%) 7 (11,7%) 8 (11,3%) 7 (16,7%) 5 (12,8%)

Diese Frage zeigt ein ähnliches Bild wie bei der vorangegangenen Frage. Die

Mehrzahl der Befragten verneinte die Aussage nur bestimmte Dinge tun zu können.

Lediglich in der Gruppe der VH Patientinnen bejahten 16,7% diese Antwortmöglichkeit.

Die anderen Gruppen stimmten dieser Frage mit einer prozentualen Häufigkeit von

10,4% (AH) bis 12,8% (LAVH) zu.

Page 36: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

32

� Die emotionale Rollenfunktion

Hatten Sie seit der Gebärmutterentfernung aufgrund seelischer Probleme

irgendwelche Schwierigkeiten bei der Arbeit oder anderen alltäglichen

Tätigkeiten im Beruf bzw. zu Hause (z.B. weil Sie sich niedergeschlagen oder

ängstlich fühlten)?

9. Frage: Ich habe weniger geschafft als ich wollte

Tabelle 13: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zur emotionalen Rollenfunktion der Patientinnen nach Hysterektomie absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 301) 82 60 75 43 41

"Ja" 19 (23,2%) 10 (16,7%) 10 (13,3%) 9 (20,9%) 11 (26,8%)

Hier wird deutlich, dass der Großteil der Frauen keine Schwierigkeiten bei der Arbeit

aufgrund seelischer Probleme hatte. Innerhalb aller Gruppen wählte die LAVH Gruppe

mit einer prozentualen Häufigkeit für „Ja“ von 26,8% insgesamt am häufigsten diese

Antwortmöglichkeit und gab somit an „weniger geschafft zu haben“. Im Gegensatz

dazu entschied sich die TLH Gruppe nur in 13,3% für „Ja“ und verlieh somit einer

Einschränkung aufgrund seelischer Probleme Ausdruck.

10. Frage: Ich konnte nicht so sorgfältig wie üblich arbeiten

Tabelle 14: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zur emotionalen Rollenfunktion der Patientinnen nach Hysterektomie absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 294) 82 59 73 42 38

"Ja" 12 (14,6%) 6 (10,2%) 4 (5,5%) 3 (7,1%) 6 (15,8%)

Hier ist eine noch deutlichere Verneinung der Aussage als bei der vorhergehenden

Frage zu erkennen. Ähnlich der vorangegangenen Frage entschieden sich mit 15,8%

erneut die meisten Patientinnen innerhalb der LAVH Gruppe für „Ja“. Der geringste

Anteil an übereinstimmenden Antworten kam mit 5,5% erneut aus der TLH Gruppe,

diese vermittelte somit die geringsten Einschränkungen bezüglich der Sorgfalt der

ausgeführten Arbeiten aufgrund seelischer Probleme zu verspüren.

Page 37: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

33

� Die Schmerzwahrnehmung

11. Frage: Inwieweit haben Schmerzen Sie seit Ihrer Gebärmutterentfernung bei

der Ausübung Ihrer Alltagstätigkeiten zu Hause und im Beruf

behindert?

Tabelle 15: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zur Schmerzwahrnehmung der Patientinnen nach Hysterektomie absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 300) 81 60 74 44 41

"Überhaupt nicht" 61 (75,3%)) 42 (70,0%) 52 (70,3%) 31 (70,5%) 34 (82,9%)

"Ein bisschen" 11 (13,6%) 10 (16,7%) 12 (16,2%) 11 (25,0%) 2 (4,9%)

"Mäßig" 3 (3,7%) 3 (5,0%) 5 (6,8%) 1 (2,3%) 4 (9,8%)

"Ziemlich" 3 (3,7%) 4 (6,7%) 2 (2,7%) 1 (2,3%) 1 (2,4%)

"Sehr" 3 (3,7%) 1 (1,7%) 3 (4,1%) 0 (0,0%) 0 (0,0%)

Zunächst ist zu erwähnen, dass der Großteil aller Gruppen einheitlich angab, keine

Einschränkungen durch Schmerzen erfahren zu haben. Mit max. 82,9% (LAVH) und

min. 70% (LASH) entschieden sich diese Gruppen dafür, durch Schmerzen „Überhaupt

nicht“ in den Alltagstätigkeiten eingeschränkt zu sein. Innerhalb der sich durch

Schmerzen im Alltag „Ein bisschen“ behindert fühlenden Patientinnen führte die VH

Gruppe mit 25% deutlich. Zwischen 95,5% (VH) und 86,7% (LASH) sagten aus,

„Überhaupt nicht“ oder „Ein bisschen“ eingeschränkt zu sein. Dadurch wird die relativ

geringe Einschränkung durch Schmerzen veranschaulicht.

Page 38: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

34

� Das psychische Wohlbefinden / Vitalität

In diesen Fragen geht es darum, wie sich die Patientinnen fühlen und wie es

ihnen seit ihrer Gebärmutterentfernung gegangen ist.

Wie oft waren Sie…

12. Frage: ruhig und gelassen?

Tabelle 16: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zum psychischen Wohlbefinden der Patientinnen nach Hysterektomie absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 297) 80 60 73 42 42

"Immer" 6 (7,5%) 1 (1,7%) 9 (12,3%) 6 (14,3%) 4 (9,5%)

"Meistens" 39 (48,8%) 34 (56,7%) 38 (52,1%) 21 (50,0%) 18 (42,9%)

"Ziemlich oft" 17 (21,2%) 14 (23,3%) 12 (16,4%) 9 (21,4%) 9 (21,4%)

"Manchmal" 9 (11,2%) 6 (10,0%) 8 (11,0%) 5 (11,9%) 8 (19,0%)

"Selten" 8 (10,0%) 5 (8,3%) 5 (6,8%) 0 (0,0%) 2 (4,8%)

"Nie" 1 (1,2%) 0 (0,0%) 1 (1,4%) 1 (2,4%) 1 (2,4%)

Alle fünf Gruppen gaben einheitlich am häufigsten an, sich „Meistens“ ruhig und

gelassen gefühlt zu haben. Die prozentuale Häufigkeit für diese Antwortmöglichkeit

variiert zwischen maximal 56,7% bei der LASH und min. 42,9% innerhalb der LAVH

Gruppe. „Ziemlich oft“ belegte in der Reihenfolge der am häufigsten gewählten

Antwortmöglichkeiten den zweiten Platz, gefolgt von „Manchmal“ bei den AH, LASH

und LAVH Patientinnen und „Immer“ innerhalb der VH und TLH Gruppe.

Page 39: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

35

13. Frage: voller Energie?

Tabelle 17: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zur Vitalität der Patientinnen nach Hysterektomie absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 295) 80 60 73 41 41

"Immer" 10 (12,5%) 1 (1,7%) 5 (6,8%) 4 (9,8%) 3 (7,3%)

"Meistens" 25 (31,2%) 29 (48,3%) 27 (37,0%) 12 (29,3%) 14 (34,1%))

"Ziemlich oft" 19 (23,8%) 20 (33,3%) 20 (27,4%) 12 (29,3%) 9 (22,0%)

"Manchmal" 17 (21,2%) 4 (6,7%) 12 (16,4%) 11 (26,8%) 10 (24,4%)

"Selten" 7 (8,8%) 6 (10,0%) 7 (9,6%) 2 (4,9%) 4 (9,8%)

"Nie" 2 (2,5%) 0 (0,0%) 2 (2,7%) 0 (0,0%) 1 (2,4%)

„Immer“ voller Energie fühlten sich mit 12,5% am häufigsten die Patientinnen der AH

Gruppe. Mit 1,7% wurde diese Antwortmöglichkeit hingegen am seltensten von der

LASH Gruppe ausgewählt. Diese stellte in der Rubrik „Meistens“ mit 48,3% die größte

Gruppe in der vergleichsweise am häufigsten ausgewählten Antwortrubrik dar. Das

zeugt von einem hohen Maß an Zufriedenheit hinsichtlich des Gefühls, voller Energie

zu sein. Sich „Nie“ voller Energie zu fühlen, bestätigte mit 2,7% (TLH) bis 0%

(VH/LASH) nur ein geringer Anteil an Frauen.

Page 40: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

36

14. Frage: entmutigt und traurig?

Tabelle 18: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zum psychischen Wohlbefinden der Patientinnen nach Hysterektomie absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 297) 82 59 72 42 42

"Immer" 1 (1,2%) 0 (0,0%) 0 (0,0%) 1 (2,4%) 0 (0,0%)

"Meistens" 3 (3,7%) 2 (3,4%) 3 (4,2%) 2 (4,8%) 1 (2,4%)

"Ziemlich oft" 9 (11.0%) 3 (5,1%) 7 (9,7%) 3 (7,1%) 8 (19%)

"Manchmal" 25 (30,5%) 18 (30,5%) 13 (18,1%) 17 (40,5%) 9 (21,4%)

"Selten" 24 (29,3%) 27 (45,8%) 25 (34,7%) 9 (21,4%) 16 (38,1%)

"Nie" 20 (24,4%) 9 (15,3%) 24 (33,3%) 10 (23,8%) 8 (19.0%)

Die Ergebnisse der Frage nach den Gefühlen von Entmutigung und Traurigkeit zeigten

keine eindeutige Antwortpräferenz. Die am häufigsten ausgewählte Antwortmöglichkeit

stellte „Manchmal“ für die AH und VH, und „Selten“ für die LASH, TLH und LAVH

Patientinnen dar. Ebenso uneinheitlich wurden auch die anderen Antwortrubriken

ausgewählt. Insgesamt wird jedoch deutlich, dass nur wenige Patientinnen sich

„Immer“ bzw. „Meistens“ entmutigt fühlen. Die Tendenz zeigt, dass die Gruppen mit

max. 91,6% (LASH) und min. 78,5% (LAVH) angaben, nur „Manchmal“, „Selten“, oder

„Nie“ Entmutigung zu verspüren. In der Antwortrubrik „Nie“ mit Entmutigung bzw.

Traurigkeit konfrontiert gewesen zu sein, erzielten die TLH Patientinnen mit 33,3% ein

überdurchschnittlich gutes Ergebnis.

Page 41: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

37

� Die soziale Funktionsfähigkeit

15. Frage: Wie häufig haben Ihre körperliche Gesundheit oder seelischen

Probleme seit der Gebärmutterentfernung Ihre Kontakte zu anderen

Menschen beeinträchtigt?

Tabelle 19: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zur sozialen Funktionsfähigkeit der Patientinnen nach Hysterektomie absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 299) 82 59 73 44 41

"Immer" 1 (1,2%) 1 (1,7%) 1 (1,4%) 0 (0,0%) 0 (0,0%)

"Meistens" 2 (2,4%) 1 (1,7%) 0 (0,0%) 0 (0,0%) 1 (2,4%)

"Manchmal" 11 (13,4%) 4 (6,8%) 8 (11,0%) 3 (6,8%) 7 (17,1%)

"Selten" 12 (14,6%) 10 (16,9%) 11 (15,1%) 10 (22,7%) 5 (12,2%)

"Nie" 56 (68,3%) 43 (72,9%) 53 (72,6%) 31 (70,5%) 28 (68,3%)

Die große Mehrheit der Patientinnen aller Gruppen erklärte mit einer Häufigkeit von

72,9% (LASH) bis 68,3% (LAVH/AH), dass „Nie“ Beeinträchtigungen der Kontakte zu

anderen Menschen bedingt durch körperliche oder seelische Probleme statt gefunden

haben. Die Tabelle spiegelt ein relativ homogenes Bild wider, das keine großen

Einschränkungen hinsichtlich der Fragestellung zeigt. Dies wird auch durch die geringe

prozentuale Häufigkeit deutlich, mit welcher alle Patientinnen angaben „Immer“ durch

besagte Probleme in ihren Sozialkontakten eingeschränkt gewesen zu sein.

Page 42: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

38

5.1.5 Allgemeine Komplikationen

16. Frage: Hatten Sie Schmerzen nach der Operation? Falls ja, wie lange?

Tabelle 20: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zu postoperativen Schmerzen der Patientinnen nach Hysterektomie absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 290) 78 60 74 41 37

"Nie" 9 (11,5%) 16 (26,7%) 22 (29,7%) 11 (26,8%) 9 (24,3%)

"1-3 Tage" 12 (15,4%) 18 (30,0%) 13 (17,6%) 9 (22.0%) 5 (13,5%)

"1 Wo" 17 (21,8%) 2 (3,3%) 12 (16,2%) 9 (22,0%) 7 (18,9%)

"2-6 Wo" 27 (34,6%) 16 (26,7%) 17 (23,0%) 9 (22,0%) 12 (32,4%)

"> 6 Wo" 13 (16,7%) 8 (13,3%) 10 (13,5%) 3 (7,3%) 4 (10,8%)

Tabelle 21: Post-hoc-Test für signifikante Merkmale

Frage 16 Signifikante Unterschiede p-Wert (post-hoc-Test)

Postoperative Schmerzen AH – LASH < 0,02

AH – TLH < 0,01

AH – VH < 0,01

Diese Frage, die sich mit der Dauer von etwaigen postoperativen Schmerzen

beschäftigt, zeigt, dass bei p<0,04 signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen

Operationsgruppen bestehen. Der Post-hoc Test verdeutlicht, dass sich AH und LASH

(p<0,02) sowie AH und TLH (p<0,01) und AH und VH (p<0,01) signifikant voneinander

unterscheiden. Damit unterscheidet sich die AH Gruppe signifikant von drei

Operationsgruppen. Bei genauerer Betrachtung der Ergebnisse lässt sich eine

Tendenz vor allem der AH Patientinnen hin zu längeren postoperativen Schmerzzeiten

erkennen. Mit 34,6% gaben die meisten Patientinnen der AH Gruppe eine

Schmerzdauer von „2-6 Wochen“ an, 16,7% vermerkten länger als 6 Wochen

Schmerzen gehabt zu haben. Das ist im Vergleich mit den anderen Gruppen das

prozentual höchste Ergebnis. Ergänzend dazu wählten 11,5% unter ihnen aus, „Nie“

Schmerzen empfunden zu haben. Im Gegensatz dazu wurde letztere

Antwortmöglichkeit von den TLH Patientinnen mit 29,7% am häufigsten angegeben,

dicht gefolgt von den VH Patientinnen mit 26,8% sowie den LASH Patientinnen mit

26,7%. Sowohl die TLH Patientinnen als auch die VH Patientinnen gaben am

Page 43: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

39

häufigsten an, „Nie“ postoperativ Schmerzen gehabt zu haben. Die Schmerzdauer von

„1-3 Tagen“ wurde mit Abstand am häufigsten von den LASH Patientinnen ausgewählt.

Die anderen Gruppen variieren zwischen 13,5% (LAVH) und 22% (VH). Addiert man

die Prozentsätze der Patientinnen, die „Nie“ oder Schmerzen für „1-3 Tage“ hatten,

stellt sich erneut der deutliche Unterschied dar. Nur 26,9% der AH Patientinnen

berichten über derartig kurze Schmerzzeiten, wohingegen die LASH Patientinnen in

56,7% der Fälle nach kurzer Zeit schmerzfrei waren.

Bei dieser Frage ist eine deutliche Tendenz bei der abdominalen Hysterektomie hin zu

längeren postoperativen Schmerzzeiten im Vergleich zu LASH, TLH und VH zu

erkennen.

Nie 1-3 Tage 1 Wo 2-6 Wo > 6 Wo

AHLASHLAVHTLH VH

Prozent

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Abbildung 2: Dauer postoperativer Schmerzen

16.Frage: Hatten Sie Schmerzen nach der Operation? Falls ja, wie lange?

Page 44: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

40

17. Frage: Kam es nach dem stationären Aufenthalt zu Komplikationen /

Beschwerden?

• Blutungen

• Schmerzen

• Infektionen/Entzündungen

• Blasenentleerungsbeschwerden

• Senkungsbeschwerden

• Wie lange hielten diese Beschwerden nach der Operation an?

Tabelle 22: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zu verschiedenen möglichen postoperativen Komplikationen der Patientinnen nach Hysterektomie absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

• Blutungen

Antworten (n= 291) 78 57 72 43 41

"Ja" 6 (7,7%) 6 (10,5%) 12 (16,7%) 9 (20,9%) 10 (24,4%)

• Schmerzen

Antworten (n= 288) 76 57 72 42 41

"Ja" 28 (36,8%) 20 (35,1%) 26 (36,1%) 17 (40,5%) 16 (39,0%)

• Infektionen/ Entzündungen

Antworten (n= 285) 78 56 71 40 40

"Ja" 5 (6,4%) 1 (1,8%) 9 (12,7%) 0 (0,0%) 6 (15,0%)

• Blasenentleerungs- beschwerden

Antworten (n= 288) 80 57 70 42 39

"Ja" 11 (13,8%) 4 (7,0%) 8 (11,4%) 3 (7,1%) 7 (17,9%)

• Senkungs-beschwerden

Antworten (n= 280) 76 56 70 42 36

"Ja" 8 (10,5%) 4 (7,1%) 8 (11,4%) 6 (14,3%) 4 (11,1%)

Page 45: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

41

Tabelle 23: Post-hoc-Test für signifikante Merkmale

Frage 17 Signifikante Unterschiede p-Wert (post-hoc-Test)

Infektionen/Entzündungen LASH – TLH < 0,04

LASH – LAVH < 0,02

VH – LAVH < 0,03

TLH – VH < 0,02

Betrachtet man zunächst die Blutungen als erste aufgeführte Komplikation, so wird

deutlich, dass bei p<0,08 zwar kein signifikanter Unterschied nachweisbar ist, die

einzelnen Gruppen sich aber dennoch unterscheiden. Die Patientinnen nach erfolgter

LAVH beschrieben mit 24,4% am häufigsten, Blutungen gehabt zu haben, gefolgt von

den VH Patientinnen, welche die Frage in 20,9% der Fälle bejahten. Die

Studienteilnehmerinnen mit AH gaben mit 7,7% am seltensten an, unter Blutungen

gelitten zu haben. Bis auf die AH Patientinnen stellen Blutungen in allen Gruppen nach

den Schmerzen die zweithäufigste Komplikation dar.

Page 46: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

42

ja nein

AHLASHLAVHTLH VH

17.Frage: Kam es nach dem stationären Aufenthalt zu Komplikationen / Beschwerden? • Blutungen

Prozent

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Abbildung 3: Postoperative Blutungen

Page 47: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

43

Bei der Frage nach Schmerzen gaben mit 40,5% die VH Patientinnen am häufigsten

an, Schmerzen postoperativ gehabt zu haben. Mit 39% knapp dahinter liegen die

LAVH Patientinnen. Die anderen drei Operationsgruppen variieren zwischen 36,8%

(AH) und 35,1% (LASH). Beim Vergleich aller angegebenen Komplikationen stellten

Schmerzen gruppenübergreifend die mit Abstand häufigste Komplikation dar.

ja nein

AHLASHLAVHTLH VH

17. Frage: Kam es nach dem stationären Aufenthalt zu Komplikationen / Beschwerden? • Schmerzen

Prozent

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Abbildung 4: Postoperative Schmerzen

Page 48: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

44

Die dritte Rubrik im Fragenkomplex der Komplikationen beleuchtet die Frage nach

aufgetretenen Infektionen bzw. Entzündungen. Hier spiegelt der Fragebogen wider,

dass bei p<0,02 ein signifikanter Unterschied zwischen den folgenden Gruppen

besteht: die LASH Gruppe unterscheidet sich sowohl von der TLH (p<0,04), als auch

von der LAVH Gruppe (p<0,02). Zudem bestehen Unterschiede zwischen VH und TLH

(p<0,02) sowie VH und LAVH (p<0,03). Die beiden Gruppen mit der geringsten

prozentualen Häufigkeit für das Auftreten von Infektionen / Entzündungen, VH (0,0%)

und LASH (1,8%), unterscheiden sich also jeweils signifikant von den beiden Gruppen,

die die größte prozentuale Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Entzündungen

aufweisen: der TLH (12,7%) und der LAVH Gruppe (15%).

ja nein

17.Frage: Kam es nach dem stationären Aufenthalt zu Komplikationen / Beschwerden? • Infektionen / Entzündungen

Prozent

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Abbildung 5: Postoperative Infektionen / Entzündungen

AH LASH LAVH TLH VH

Page 49: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

45

Der nächste Punkt beschäftigt sich mit Blasenentleerungsstörungen. Mit diesem

Themengebiet wird sich später noch ein Fragenkomplex eingehend beschäftigen. Die

meisten Probleme diesbezüglich wurden mit 17,9% von der LAVH Gruppe angegeben,

gefolgt von den Patientinnen nach AH mit 13,8%. Damit stellen

Blasenentleerungsbeschwerden innerhalb dieser Gruppe die zweithäufigste

Komplikation dar. Die anderen Gruppen befanden sich in Bereichen von 11,4% (TLH)

bis 7% (LASH).

Senkungsbeschwerden stellen innerhalb der AH (10,5%), VH (14.3%) und LASH

(7,1%) die dritthäufigste Komplikation dar.

Tabelle 24: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zur Dauer der postoperativen Komplikationen der Patientinnen nach Hysterektomie absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

• Wie lange hielten diese Beschwerden nach der Operation an?

Antworten (n= 145) 33 24 38 25 25

"1-3 Tage" 0 (0,0%) 2 (8,3%) 12 (31,6%) 5 (20,0%) 3 (12,0%)

"1 Wo" 3 (9,1%) 1 (4,2%) 7 (18,4%) 6 (24,0%) 3 (12,0%)

"2-4 Wo" 10 (30,3%) 7 (29,2%) 3 (7,9%) 6 (24,0%) 6 (24,0%)

"5-6 Wo" 7 (21,2%) 4 (16,7%) 6 (15,8%) 4 (16,0%) 4 (16,0%)

"> 6 Wo" 13 (39,4%) 10 (41,7%) 10 (26,3%) 4 (16,0%) 9 (36,0%)

Tabelle 25: Post-hoc-Test für signifikante Merkmale

Frage 17 Signifikante Unterschiede p-Wert (post-hoc-Test)

Dauer der Beschwerden AH – TLH < 0,01

AH – VH < 0,01

LASH – VH < 0,02

LASH – TLH < 0,03

Bei der Dauer der Beschwerden fällt auf, dass sich die AH signifikant von der TLH und

VH Gruppe unterscheidet und die LASH Patientinnen sich ebenfalls signifikant von

diesen beiden Gruppen (TLH/VH) abheben. Der Vergleich der sich signifikant

Page 50: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

46

unterscheidenden Gruppen zeigt, dass 50% der TLH und 44% der VH Patientinnen für

die beiden vergleichsweise „guten“ Ergebnisse „1-3 Tage“ und „1 Woche“ gestimmt

haben. Die LASH Patientinnen haben im Gegensatz dazu nur in 12,5%, die AH in 9,1%

der Fälle diese Antwortkategorien ausgewählt. Die Kombination der Einzelergebnisse

für „2-4 Wochen“, „5-6 Wochen“ sowie „> 6 Wochen“, die also eine relativ lange Dauer

der Komplikationen beschreibt, wurde von 90,9% der AH, 87,6% der LASH und im

Gegensatz dazu von deutlich weniger Patientinnen der TLH (50%) und VH (56%)

Gruppe ausgewählt. Daher spiegelt das Ergebnis deutlich längere postoperative

Beschwerdedauern in der AH und LASH, als in der TLH und VH Gruppe wider.

1-3Tage 1Wo 2-4Wo 5-6Wo > 6Wo

AHLASHLAVHTLH VH

17.Frage: Kam es nach dem stationären Aufenthalt zu Komplikationen / Beschwerden? • Wie lange hielten diese Beschwerden nach der

Operation an?

Prozent

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Abbildung 6: Dauer der postoperativen Beschwerden

Page 51: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

47

18. Frage: War eine Operation zur Behandlung der Senkungsbeschwerden

notwendig?

Da im Rahmen der Erfassung der Komplikationen auch Senkungsbeschwerden

thematisiert worden sind, schließt sich die Frage 18 an, die sich damit befasst, ob eine

Operation zur Behandlung der Senkungsbeschwerden notwendig geworden ist.

Tabelle 26: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zu sekundären Deszensus-operationen absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 286) 74 59 71 43 39

"Ja" 3 (4,1%) 2 (3,4%) 7 (9,9%) 7 (16,3%) 4 (10,3%)

Nachdem in der Frage, die sich mit Senkungsbeschwerden befasste, die VH

Patientinnen mit 14,3% am häufigsten mit dieser Komplikation konfrontiert waren,

macht diese Tabelle deutlich, dass analog dazu mit 16,3% der VH Patientinnen

innerhalb dieser Gruppe am häufigsten eine Operation durchgeführt wurde. Des

Weiteren unterzogen sich 10,3% der Patientinnen mit LAVH und mit 9,9% ähnlich viele

Patientinnen der TLH Gruppe einer Operation zur Behandlung der

Senkungsbeschwerden.

Die beiden am wenigsten von Senkungsbeschwerden betroffenen Operationsgruppen

AH und LASH, wurden auch in den seltensten Fällen, nämlich in 4,1% (AH) und in

3,4% der Fälle (LASH), operiert.

Page 52: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

48

19. Frage: Hatten Sie nach der Gebärmutterentfernung Blutungen aus der

Scheide?

Tabelle 27: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zu postoperativen Blutungen der Patientinnen nach Hysterektomie absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 285) 80 56 70 41 38

"Nie" 53 (66,2%) 32 (57,1%) 34 (48,6%) 12 (29,3%) 18 (47,4%)

"Nur nach der OP" 18 (22,5%) 14 (25,0%) 21 (30,0%) 20 (48,8%) 14 (36,8%)

"1-2 Wo" 6 (7,5%) 3 (5,4%) 9 (12,9%) 4 (9,8%) 5 (13,2%)

"3-4 Wo" 3 (3,8%) 2 (3,6%) 6 (8,6%) 3 (7,3%) 1 (2,6%)

"> 6 Wo" 0 (0,0%) 5 (8,9%) 0 (0,0%) 2 (4,9%) 0 (0,0%)

Tabelle 28: Post-hoc-Test für signifikante Merkmale

Frage 19 Signifikante Unterschiede p-Wert (post-hoc-Test)

Postoperative Blutungen AH – TLH < 0,02

AH – VH < 0,001

LASH – VH < 0,03

Bei der Auswertung dieser Frage kamen signifikante Unterschiede zwischen AH und

TLH, AH und VH sowie zwischen LASH und VH zum Vorschein.

Betrachtet man dieses Ergebnis zusammen mit dem Resultat aus der Frage nach dem

Auftreten von Blutungen als postoperative Komplikation wird deutlich, dass die

Patientinnen nach AH nur in geringem Umfang Probleme mit Blutungen hatten. Wie

aus Frage 17 und der dazugehörigen Tabelle 22 ersichtlich wird, hatten mit 7,7% diese

Patientinnen am seltensten innerhalb der fünf Gruppen bejaht, dass Blutungen

aufgetreten sind. Analog dazu gaben die AH Patientinnen mit 66,2% an, „Nie“

Blutungen aus der Scheide gehabt zu haben (Tabelle 27). Zusammen mit den 22,5%,

die „Nur nach der OP“ Blutungen hatten, hatten somit 88,7% der AH Patientinnen nach

erfolgter abdominaler Hysterektomie keine Probleme mit vaginalen Blutungen mehr.

Eine ähnliche Tendenz zeigt auch die Auswertung der LASH Gruppe. Auch innerhalb

dieser Gruppe antworteten 82,1% der Patientinnen „Nie“ bzw. „Nur nach der OP“

Blutungen gehabt zu haben und somit bereits relativ kurz nach der Operation ohne

weitere Blutungskomplikationen gewesen zu sein.

Page 53: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

49

Allerdings stellt die LASH Gruppe in der Kategorie Blutungen „> 6 Wochen“ mit 8,9%

die größte Gruppe innerhalb dieser Antwortmöglichkeit dar.

Die TLH und LAVH Patientinnen vermitteln, dass sie am häufigsten „Nie“ und mit 30%

bzw. 36,8% „Nur nach der OP“ betroffen waren. Auch unter ihnen decken die ersten

beiden Antwortkategorien zwischen 78,6% und 84,2% ab. Als einzige

Operationsgruppe berichteten die VH Patientinnen häufiger über postoperative als über

keine Blutungen. Zusammenfassend wird deutlich, dass die AH und LASH Gruppe von

Blutungen am wenigsten und falls doch, nur verhältnismäßig kurz betroffen waren. Im

Gegensatz dazu gaben die TLH, VH und LAVH Patientinnen häufiger an, Blutungen

von „1-2 Wochen“ bzw. „3-4 Wochen“ Dauer gehabt zu haben.

Page 54: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

50

Nie Nur nach der OP 1-2 Wo 3-4 Wo > 6 Wo

AHLASHLAVHTLH VH

19.Frage: Hatten Sie nach der Gebärmutterentfernung Blutungen aus der Scheide?

Prozent

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Abbildung 7: Postoperative Blutungen aus der Scheide

Page 55: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

51

5.1.6 Veränderungen des Selbstbildes

Nach dem Themenkomplex der allgemeinen postoperativen Komplikationen schließt

sich die Frage nach dem Vorhandensein von möglichen psychologischen

Auswirkungen an.

20. Frage: Haben Sie das Gefühl, dass sich Ihr Selbstverständnis als Frau durch

die Gebärmutterentfernung verändert hat?

Tabelle 29: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zu Veränderungen im Selbstbild der Patientinnen nach Hysterektomie absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 303) 82 60 75 44 42

"Nein" 58 (70,7%) 47 (78,3%) 54 (72,0%) 32 (72,7%) 32 (76,2%)

"Kaum" 12 (14,6%) 6 (10,0%) 12 (16,0%) 3 (6,8%) 4 (9,5%)

"Ein bisschen" 6 (7,3%) 6 (10,0%) 6 (8,0%) 7 (15,9%) 4 (9,5%)

"Sehr" 6 (7,3%) 1 (1,7%) 1 (1,3%) 2 (4,5%) 1 (2,4%)

"Vollkommen" 0 (0,0%) 0 (0,0%) 2 (2,7%) 0 (0,0%) 1 (2,4%)

Die prozentualen Angaben, die der Tabelle 29 zu entnehmen sind, lassen erkennen,

dass die befragten Patientinnen innerhalb aller Operationsgruppen mit einer großen

Mehrheit von maximal 78,3% (LASH) und minimal 70,7% (AH) geäußert haben, dass

die Hysterektomie keine Auswirkungen bezüglich des Selbstverständnisses als Frau

nach sich gezogen habe. Außer der VH Gruppe deklarierten alle anderen Gruppen die

Antwortmöglichkeit, „Kaum“ eine Veränderung vernommen zu haben, als die am

zweitbesten zutreffende.

Eine „vollkommene“ Veränderung hinsichtlich ihres Selbstverständnisses als Frau

beschrieben lediglich 2,7% der TLH und 2,4% der LAVH Patientinnen.

Page 56: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

52

Nein Kaum Ein bisschen Sehr Vollkommen

AHLASHLAVHTLH VH

20.Frage: Haben Sie das Gefühl, dass sich Ihr Selbstverständnis als Frau durch die Gebärmutterentfernung verändert hat?

Prozent

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Abbildung 8: Veränderungen des Selbstbildes

Page 57: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

53

5.1.7 Ärztliche Nachsorge

21. Frage: Haben Sie aufgrund von körperlichen oder seelischen Problemen

ärztliche Hilfe gesucht?

• Psychiater / Psychologe

• Hausarzt

• Internist

• Gynäkologe

• Sonstige

Tabelle 30: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zur ärztlichen Nachsorge der Patientinnen nach Hysterektomie absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

• Psychiater /Psychologe

Antworten (n= 265) 74 52 64 39 36

"Ja" 12 (16,2%) 3 (5,8%) 6 (9,4%) 4 (10,3%) 5 (13,9%)

• Hausarzt

Antworten (n= 270) 76 55 64 36 39

"Ja" 17 (22,4%) 11 (20,0%) 11 (17,2%) 9 (25,0%) 11 (28,2%)

• Internist

Antworten (n= 251) 69 51 62 34 35

"Ja" 4 (5,8%) 2 (3,9%) 2 (3,2%) 2 (5,9%) 2 (5,7%)

• Gynäkologe

Antworten (n= 279) 75 55 69 40 40

"Ja" 23 (30,7%) 20 (36,4%) 23 (33,3%) 12 (30,0%) 12 (30,0%)

• Sonstige

Antworten (n= 249) 69 49 63 35 33

"Ja" 7 (10,1%) 4 (8,2%) 6 (9,5%) 2 (5,7%) 1 (3,0%)

Bei dieser Frage wird deutlich, dass die gynäkologische Nachsorge unter den

Patientinnen mit Abstand am häufigsten in Anspruch genommen wurde. Zwischen

36,4% (LASH) und 30% (VH / LAVH) der Patientinnen begaben sich postoperativ in

gynäkologische Betreuung.

Page 58: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

54

Der Besuch beim Hausarzt, der von max. 28,2% (LAVH) und min. 17,2% (TLH) der

Patientinnen konsultiert wurde, folgt nach dem Gynäkologen an zweiter Stelle. Die Hilfe

eines Psychiaters nahmen mit 16,2% die AH, und mit 13,9% die LAVH Patientinnen

am dritthäufigsten und damit überdurchschnittlich oft in Anspruch. Im Gegensatz dazu

zogen die LASH und TLH Patientinnen psychiatrische Hilfe am seltensten zu Rate. Die

internistische Nachsorge spielte in dieser Befragung eine eher untergeordnete Rolle.

Page 59: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

55

5.1.8 Wechseljahrsbeschwerden

22. Frage: Hatten/Haben Sie nach der Operation Wechseljahrsbeschwerden?

• Hitzewallungen

• Schwindel

• Schweißausbrüche

• Schlafstörungen

• Muskel-/Knochenschmerzen

Tabelle 31: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zum Auftreten von Wechseljahrsbeschwerden der Patientinnen nach Hysterektomie absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

• Hitzewallungen

Antworten (n= 285) 78 56 73 37 41

"Ja" 42 (53,8%) 25 (44,6%) 30 (41,1%) 22 (59,5%) 27 (65,9%)

• Schwindel

Antworten (n= 260) 73 52 66 34 35

"Ja“ 20 (27,4%) 13 (25,0%) 9 (13,6%) 9 (26,5%) 6 (17,1%)

• Schweißausbrüche

Antworten (n= 279) 78 55 71 36 39

"Ja" 41 (52,6%) 20 (36,4%) 30 (42,3%) 21 (58,3%) 20 (51,3%)

• Schlafstörungen

Antworten (n= 278) 78 54 70 38 38

"Ja" 41 (52,6%) 22 (40,7%) 32 (45,7%) 21 (55,3%) 20 (52,6%)

• Muskel-/Knochenschmerzen

Antworten (n= 271) 74 52 70 39 36

"Ja" 20 (27,0%) 13 (25,0%) 24 (34,3%) 15 (38,5%) 15 (41,7%)

Aus der Tabelle wird ersichtlich, dass mit prozentualen Angaben zwischen 65,9%

(LAVH) und 41,1% (TLH) Hitzewallungen innerhalb aller Gruppen bis auf die TLH

Patientinnen die am häufigsten auftretende Wechseljahrsbeschwerde darstellen.

Schwindel als Wechseljahrsbeschwerde stellt sowohl bei den TLH als auch bei den VH

und LAVH Patientinnen die seltenste Beschwerde dar.

Page 60: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

56

Schweißausbrüche lagen bei den VH (58,3%), AH (52,6%) und TLH Patientinnen mit

42,3% an zweiter, bei den LASH und LAVH Patientinnen an dritter Stelle. Auch

Schlafstörungen wurden relativ häufig angegeben. In der TLH Gruppe stellen sie mit

45,7% die häufigste Beschwerde dar. Auch die anderen Gruppen berichteten mit einer

Verteilung von zwischen 55,3% (VH) und 40,7% (LASH) darüber. Insgesamt stellen

sowohl Hitzewallungen als auch Schweißausbrüche und Schlafstörungen

vergleichsweise häufig auftretende Beschwerden dar.

Von Muskel- und Knochenschmerzen sind insbesondere die LAVH Patientinnen

betroffen, die in 41,7% darüber berichteten. Zudem fällt auf, dass die VH Patientinnen

in zwei Rubriken (Schweißausbrüche/Schlafstörungen) am stärksten und in den

anderen drei Bereichen (Hitzewallungen/Schwindel/Muskel-/Knochenschmerzen) am

zweitstärksten betroffen sind, wohingegen die TLH und LASH Patientinnen bei keiner

Frage am vergleichsweise stärksten vertreten sind.

Page 61: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

57

23. Frage: Haben Sie nach der Operation an Gewicht zugenommen?

Tabelle 32: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zum Gewichtsverlauf der Patientinnen nach Hysterektomie absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 294) 80 59 73 42 40

"Nein" 35 (43,8%) 33 (55,9%) 32 (43,8%) 23 (54,8%) 14 (35%)

"0-1 Kg" 3 (3,8%) 3 (5,1%) 3 (4,1%) 1 (2,4%) 0 (0,0%)

"2-3 Kg" 17 (21,2%) 12 (20,3%) 27 (37,0%) 9 (21,4%) 12 (30,0%)

"4-6 Kg" 13 (16,2%) 6 (10,2%) 8 (11,0%) 6 (14,3%) 9 (22,5%)

"> 6 Kg" 12 (15,0%) 5 (8,5%) 3 (4,1%) 3 (7,1%) 5 (12,5%)

Hinsichtlich des postoperativen Gewichtsverlaufs fällt im Vergleich der einzelnen

Operationsgruppen folgendes auf: Innerhalb aller Gruppen wurde am häufigsten

angegeben, dass der Gewichtsverlauf postoperativ stabil gewesen sei und keine

Gewichtszunahme statt gefunden habe. Das Ergebnis verteilt sich relativ gleichmäßig,

allerdings stellten die LASH Patientinnen und die VH Patientinnen am häufigsten keine

Gewichtszunahme fest. An zweiter und dritter Stelle wurde einheitlich ausgesagt „2-3

Kg“ bzw. „4-6 Kg“ zugenommen zu haben, den vierten und fünften Platz belegen die

Antworten „> 6 Kg“ bzw. „0-1 Kg“ an Gewicht gewonnen zu haben. Mit 15% bzw.

12,5% wurde insbesondere bei den Patientinnen nach AH und LAVH eine größere

Gewichtszunahme von „> 6 Kg“ geäußert.

Page 62: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

58

5.1.9 Harninkontinenz

24. Frage: Hatten Sie vor der Operation Probleme mit ungewolltem Urinverlust

(Harninkontinenz)?

Tabelle 33: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zu einer präoperativen Harninkontinenz der Patientinnen vor der Hysterektomie absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 301) 82 60 74 43 42

"Ja" 17 (20,7%) 18 (30,0%) 21 (28,4%) 6 (14,0%) 10 (23,8%)

Anhand der Abbildung sowie der Tabelle wird deutlich, dass mit 30% knapp ein Drittel

der Patientinnen innerhalb der LASH Gruppe präoperativ von einer Harninkontinenz

betroffen war. Mit 28,4% litten fast ebenso viele TLH Patientinnen unter ungewolltem

Urinverlust vor der Operation. Diese beiden Gruppen waren den oben genannten

Prozentzahlen nach am häufigsten von einer Harninkontinenz betroffen. Im Gegensatz

dazu stellten die VH Patientinnen die Operationsgruppe mit der geringsten Inzidenz

einer präoperativen Harninkontinenz dar.

Page 63: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

59

ja nein

AHLASHLAVHTLH VH

24.Frage: Hatten Sie vor der Operation Probleme mit ungewolltem Urinverlust (Harninkontinenz)?

Prozent

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Abbildung 9: Präoperative Harninkontinenz

Page 64: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

60

Um etwaige Auswirkungen der Hysterektomie auf die Harninkontinenz herauszufinden,

sollte im Rahmen der sich anschließenden Frage von den bereits präoperativ

betroffenen Patientinnen evaluiert werden, welchen Einfluss die Hysterektomie

bezüglich der zuvor bestandenen Harninkontinenz hatte.

25. Frage: Falls ja, wie hat sich dieser nach der Gebärmutterentfernung

verändert?

Tabelle 34: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zu Veränderungen der Harninkontinenz der Patientinnen nach Hysterektomie absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 115) 30 22 29 18 16

"Verbessert" 7 (23,3%) 9 (40,9%) 9 (31,0%) 5 (27,8%) 5 (31,3%)

"Unverändert" 22 (73,3%) 13 (59,1%) 16 (55,2%) 10 (55,6%) 7 (43,8%)

"Verschlechtert" 1 (3,3%) 0 (0,0%) 4 (13,8%) 3 (16,7%) 4 (25,0%)

Aus der Tabelle wird ersichtlich, dass alle Patientinnen einheitlich am häufigsten

geantwortet haben, dass die zuvor bereits bestandene Harninkontinenz „Unverändert“

geblieben sei. Die prozentuale Wahrscheinlichkeit für diese Antwortmöglichkeit

schwankt zwischen maximal 73,3% der AH und minimal 43,8% der LAVH Patientinnen.

Eine Verbesserung spürten die LASH Patientinnen mit 40,9% am häufigsten, die AH

Patientinnen mit 23,3% im Gegensatz dazu am seltensten.

Prozentual gesehen gab jede vierte Patientin innerhalb der LAVH Gruppe an, nach der

Hysterektomie eine subjektive Verschlechterung erfahren zu haben. Diese negative

Veränderung empfanden auch 16,7% der VH, 13,8% der TLH sowie 3,3% der AH

Gruppe. Keine der befragten LASH Patientinnen gab an, nach der erfolgten

Hysterektomie eine Verschlechterung bemerkt zu haben.

Im Vergleich aller Gruppen berichteten somit die Patientinnen nach LASH am

häufigsten über eine Verbesserung nach der Hysterektomie bezüglich der HI, die

LAVH Patientinnen am häufigsten über eine Verschlechterung.

Page 65: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

61

Verbessert Unverändert Verschlechtert

AHLASHLAVHTLH VH

25.Frage: Falls ja, wie hat sich dieser nach der Gebärmutterentfernung verändert?

Prozent

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Abbildung 10: Veränderungen der präoperativen Harninkontinenz

Page 66: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

62

Der folgende Fragenkomplex richtet sich an alle Patientinnen. Hier soll eine etwaige

Problematik mit der Harninkontinenz postoperativ beschrieben werden und eine

Differenzierung der Problematik stattfinden. Die Frage wurde wie folgt formuliert:

26. Frage: Hatten/Haben Sie nach der Operation...

• Probleme mit ungewolltem Urinverlust?

• Beim Husten, Lachen, Niesen oder Pressen

• Bei körperlicher Arbeit

• Bei jeder Tätigkeit im Stehen

• Vermehrt bei Kälte / Urinverlust bei starkem Harndrang

• Die Blase entleert sich nicht komplett / träufelnder Urin

Tabelle 35: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zum postoperativen Auftreten einer Harninkontinenz der Patientinnen nach Hysterektomie absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

• Urinverlust postoperativ

Antworten (n= 282) 73 58 72 42 37

"Ja" 21 (28,8%) 17 (29,3%) 31 (43,1%) 12 (28,6%) 14 (37,8%)

• Beim Husten, Lachen, Niesen oder Pressen

Antworten (n= 274) 74 56 69 39 36

"Ja" 28 (37,8%) 22 (39,3%) 31 (44,9%) 16 (41,0%) 16 (44,4%)

• Bei körperlicher Arbeit

Antworten (n= 266) 71 54 68 38 35

"Ja" 6 (8,5%) 6 (11,1%) 12 (17,6%) 3 (7,9%) 6 (17,1%)

• Bei jeder Tätigkeit im Stehen

Antworten (n= 265) 69 54 68 39 35

"Ja" 2 (2,9%) 2 (3,7%) 1 (1,5%) 0 (0,0%) 2 (5,7%)

• Bei Kälte / bei starkem Harndrang

Antworten (n= 277) 73 54 72 39 39

"Ja" 13 (17,8%) 9 (16,7%) 14 (19,4%) 8 (20,5%) 12 (30,8%)

Page 67: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

63

• Keine vollständige Blasenentleerung

Antworten (n= 270) 72 54 68 39 37

"Ja" 8 (11,1%) 10 (18,5%) 5 (7,4%) 6 (15,4%) 3 (8,1%)

Bei Betrachtung der Tabelle wird ersichtlich, dass bei den TLH Patientinnen mit 43,1%

am häufigsten das Auftreten einer postoperativen Harninkontinenz dokumentiert

wurde, die anderen Gruppen waren zwischen 37,8% (LAVH) und 28,6% (VH) von einer

HI betroffen.

Von den betroffenen Frauen der TLH Gruppe gaben 44,9% an, einen unwillkürlichen

Harnverlust in Form einer sog. „Belastungsinkontinenz“, also insbesondere beim

„Husten, Lachen, Niesen oder Pressen“, zu haben.

Auch im Gruppenvergleich stellt diese Form der Harninkontinenz die insgesamt am

häufigsten auftretende dar. Zwischen 44,4% (LAVH) und 37,8% (AH) der anderen

Gruppen gaben ebenfalls an, von dieser Form der Inkontinenz betroffen zu sein.

Bei der sich anschließenden Frage nach Urinverlust „bei körperlicher Arbeit“ fällt auf,

dass mit 17,6% erneut die TLH Patientinnen am häufigsten betroffen sind. Zusammen

mit 17,1% der LAVH Patientinnen sind diese beiden Gruppen überdurchschnittlich

häufig betroffen.

Die Antwortoption, die einen ungewollten Urinverlust bei jeder Tätigkeit im Stehen

beschreibt, wurde im Vergleich mit den anderen Antwortmöglichkeiten von allen

Gruppen am seltensten gewählt.

In der folgenden Frage wird unter anderem die sog. „Dranginkontinenz“ thematisiert.

Nach der am häufigsten ausgewählten Option der „Belastungsinkontinenz“ stellt die

„Dranginkontinenz“ in der Befragung im Rahmen dieser Studie bei allen bis auf die

LASH Patientinnen die zweithäufigste Form der Inkontinenz dar. Besonders innerhalb

der LAVH Gruppe gab mit 30,8% knapp jede dritte Frau an, von dieser Form des

unwillkürlichen Harnverlusts betroffen zu sein. Die anderen Operationsgruppen sahen

sich mit 20,5% (VH) bis 16,7% (LASH) etwas seltener damit konfrontiert.

Das Gefühl einer unvollständig entleerten Blase in Kombination mit tröpfelndem Urin

kannten mit 18,5% am häufigsten die LASH Patientinnen, mit 7,4% brachten die TLH

Patientinnen am seltensten zum Ausdruck, damit konfrontiert zu sein.

Insgesamt zeigte sich innerhalb aller Gruppen ein relativ homogenes Bild sowohl

bezüglich des postoperativen Auftretens einer Inkontinenz, als auch im Hinblick auf

deren unterschiedliche Varianten.

Page 68: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

64

27.Frage: War eine Inkontinenzoperation notwendig?

Tabelle 36: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zu einer sekundären Inkontinenzoperation absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 293) 79 60 73 42 39

"Ja" 3 (3,8%) 1 (1,7%) 3 (4,1%) 2 (4,8%) 1 (2,6%)

4,8% der Patientinnen der VH Gruppe gaben an, dass postoperativ eine

Inkontinenzoperation nötig war. Damit wurden Inkontinenzoperationen innerhalb dieser

Gruppe am häufigsten durchgeführt. Innerhalb aller Gruppen ist der prozentuale Anteil

der Patientinnen, die sich zu einer Operation zur Behebung der Inkontinenzproblematik

entschieden haben, eher gering. Mit 1,7% war unter den LASH Patientinnen die Anzahl

der diesbezüglich operierten Patientinnen am geringsten.

Page 69: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

65

5.1.10 Veränderungen der Defäkation

Neben dem Einfluss der Hysterektomie auf die Blasenfunktion wird auch ihr Einfluss

auf die Defäkation kontrovers diskutiert. Daher wurde auch hierzu ein Themenkomplex

integriert.

28. Frage: Haben Sie nach der Operation Veränderungen des Stuhlgangs

bemerkt?

• Durchfälle

• Verstopfung

• Stuhlinkontinenz

• Blutbeimengung

• Schmerzen beim Stuhlgang

Tabelle 37: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zu Veränderungen hinsichtlich der Defäkation der Patientinnen nach Hysterektomie absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

• Durchfälle

Antworten (n= 284) 74 57 73 41 39

"Ja" 5 (6,8%) 3 (5,3%) 3 (4,1%) 1 (2,4%) 1 (2,6%)

• Verstopfung

Antworten (n= 287) 77 56 71 43 40

"Ja" 13 (16,9%) 8 (14,3%) 7 (9,9%) 10 (23,3%) 7 (17,5%)

• Stuhlinkontinenz

Anworten (n= 283) 76 57 71 41 38

"Ja" 1 (1,3%) 2 (3,5%) 2 (2,8%) 3 (7,3%) 0 (0,0%)

• Blutbeimengung

Antworten (n= 283) 76 56 72 41 38

"Ja" 2 (2,6%) 0 (0,0%) 0 (0,0%) 1 (2,4%) 0 (0,0%)

• Schmerzen beim Stuhlgang

Antworten (n= 287) 78 57 71 43 38

"Ja" 7 (9,0%) 8 (14,0%) 7 (9,9%) 6 (14,0%) 3 (7,9%)

Page 70: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

66

Die Auswertung der einzelnen Rubriken bezogen auf die Defäkation zeigt, dass die

Obstipation von vier der fünf miteinander verglichenen Gruppen als häufigste

Komplikation angegeben wurde. Lediglich die TLH Patientinnen haben sich mit 9,9%

genauso häufig für die Antwort „Schmerzen beim Stuhlgang“ entschieden. Da mit

23,3% nahezu jede vierte Frau der VH Gruppe als Komplikation „Verstopfung“ angab,

hat die VH Gruppe in dieser Rubrik den höchsten Anteil, innerhalb der anderen

Gruppen sind zwischen 17,5% (LAVH) und 9,9% (TLH) davon betroffen.

Durchfälle wurden als erste mögliche Komplikation aufgeführt und mit einem

prozentualen Anteil von 6,8% am häufigsten von den Patientinnen der AH Gruppe

bejaht. Im Gegensatz dazu scheinen die VH Patientinnen mit 2,4% die geringsten

Probleme diesbezüglich zu haben.

Die Stuhlinkontinenz und die Blutbeimengung beim Stuhl stellen die beiden

vergleichsweise am seltensten auftretenden Beschwerden hinsichtlich der Defäkation

dar.

Schmerzen bei der Defäkation traten innerhalb zweier Gruppen etwas häufiger auf.

Jeweils 14% der VH und LASH Patientinnen gaben an, hiervon betroffen zu sein.

Aus dem gesamten Fragenkomplex wird eine leichte Tendenz erkennbar, dass

insbesondere die Patientinnen, welche sich einer VH unterzogen haben, etwas

häufiger von Komplikationen bezüglich der postoperativen Defäkation betroffen sind,

als beispielsweise die TLH und LAVH Patientinnen.

Page 71: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

67

5.1.11 Auswirkungen auf die Sexualität

Diese Frage leitet den letzten großen Fragenkomplex ein, der sich mit Fragen zur

Sexualität beschäftigt. Zunächst ist es von Interesse zu erfahren, ob die Frauen

grundsätzliche Veränderungen hinsichtlich ihres Sexuallebens beobachtet haben.

29. Frage: Hat sich Ihre Sexualität nach der Gebärmutterentfernung verändert?

Tabelle 38: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zu Veränderungen der Sexualität absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 274) 72 60 66 37 39

"Ja" 18 (25,0%) 22 (36,7%) 21 (31,8%) 13 (35,1%) 14 (35,9%)

Hinsichtlich etwaiger Veränderungen des postoperativen Sexuallebens gaben

zwischen 25% (AH) und 36,7% (LASH) an, diesbezüglich eine Veränderung verspürt

zu haben. Unter den AH Patientinnen wurden die geringsten Veränderungen

verzeichnet. Hier gab durchschnittlich nur jede vierte Frau an, Veränderungen bemerkt

zu haben.

Page 72: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

68

Die sich nun anschließenden sechs Fragen dienen der Vertiefung im Bereich

Sexualität und versuchen noch genauer zu erfassen, in welchen Bereichen sich evtl.

bestehende Unterschiede der fünf Operationsvarianten auswirken könnten.

30. Frage: Ich hatte Lust auf Geschlechtsverkehr

Tabelle 39: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zur Lust auf Geschlechtsverkehr absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 258) 70 56 62 34 36

"Nie" 8 (11,4%) 0 (0,0%) 4 (6,5%) 1 (2,9%) 1 (2,8%)

"Selten" 13 (18,6%) 5 (8,9%) 10 (16,1%) 8 (23,5%) 6 (16,7%)

"Manchmal" 25 (35,7%) 27 (48,2%) 27 (43,5%) 14 (41,2%) 18 (50,0%)

"Häufig" 16 (22,9%) 17 (30,4%) 13 (21,0%) 6 (17,6%) 7 (19,4%)

"Sehr häufig" 4 (5,7%) 5 (8,9%) 5 (8,1%) 4 (11,8%) 4 (11,1%)

"Immer" 4 (5,7%) 2 (3,6%) 3 (4,8%) 1 (2,9%) 0 (0,0%)

Zunächst wird deutlich, dass innerhalb aller Gruppen die Antwortmöglichkeit

„Manchmal“ prozentual gesehen am häufigsten gewählt wurde. Die LAVH und LASH

Patientinnen haben sich in exakt bzw. nahezu zu 50% für diese Antwortoption

entschieden. Nicht ganz so viele Frauen entschieden sich dafür, „Häufig“ Lust auf

Geschlechtsverkehr zu haben. Die Antwortmöglichkeit „Selten“ folgt bei allen Gruppen

bis auf die VH Patientinnen an dritter Stelle. Bezüglich der AH Gruppe ist

hervorzuheben, dass eine Tendenz zu den „extremen“ Antwortmöglichkeiten vorliegt.

11,4% unter ihnen wählten aus, „Nie“ Lust auf Geschlechtsverkehr zu haben und sind

somit in diesem Punkt überdurchschnittlich stark vertreten. Im Gegensatz dazu sind sie

aber auch mit 5,7% in der Antwortrubrik „Immer“ vergleichsweise überrepräsentiert.

Page 73: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

69

31. Frage: Ich war unglücklich über mein geringes sexuelles Interesse

Tabelle 40: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zum sexuellen Interesse absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 250) 68 55 61 32 34

"Immer" 3 (4,4%) 0 (0,0%) 1 (1,6%) 1 (3,1%) 1 (2,9%)

"Sehr häufig" 2 (2,9%) 2 (3,6%) 2 (3,3%) 1 (3,1%) 1 (2,9%)

"Häufig" 9 (13,2%) 5 (9,1%) 2 (3,3%) 6 (18,8%) 1 (2,9%)

"Manchmal" 14 (20,6%) 9 (16,4%) 13 (21,3%) 6 (18,8%) 6 (17,6%)

"Selten" 10 (14,7%) 13 (23,6%) 10 (16,4%) 2 (6,2%) 6 (17,6%)

"Nie" 30 (44,1%) 26 (47,3%) 33 (54,1%) 16 (50,0%) 19 (55,9%)

Bei dieser Frage ist eine eindeutige Tendenz zur Verneinung der Aussage hinsichtlich

des sexuellen Interesses erkenntlich. Zwischen den Operationsgruppen lassen sich

keine signifikanten Unterschiede verzeichnen. In drei von fünf verglichenen Gruppen

antwortete über die Hälfte der Patientinnen, dass sie „Nie“ unglücklich über

mangelndes sexuelles Interesse gewesen sei. Öfter noch als die Antwortmöglichkeit

„Selten“, welche allerdings auffallend oft von der LASH Gruppe angekreuzt wurde,

wurde die Antwortoption „Manchmal“ gewählt, insbesondere von Patientinnen der TLH

und AH Gruppe. Mit Prozentsätzen von ca. 3% entschieden sich die Frauen aller

Gruppen übergreifend relativ einheitlich dafür, „Sehr häufig“ unglücklich zu sein.

„Immer“ unzufrieden über ein geringes sexuelles Interesse waren mit 4,4% am

häufigsten die AH Patientinnen. Dabei fällt auf, dass die AH Patientinnen bei dieser

Frage das „schlechteste“ Ergebnis erzielen, da sie am häufigsten angeben „Immer“

und am seltensten „Nie“ unglücklich über mangelndes sexuelles Interesse zu sein.

Page 74: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

70

32. Frage: Es dauerte sehr lange bis ich erregt war

Tabelle 41: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zur sexuellen Erregung absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 252) 68 57 59 32 36

"Immer" 6 (8,8%) 1 (1,8%) 1 (1,7%) 1 (3,1%) 2 (5,6%)

"Sehr häufig" 9 (13,2%) 2 (3,5%) 4 (6,8%) 1 (3,1%) 2 (5,6%)

"Häufig" 9 (13,2%) 8 (14,0%) 7 (11,9%) 7 (21,9%) 5 (13,9%)

"Manchmal" 11 (16,2%) 8 (14,0%) 14 (23,7%) 7 (21,9%) 10 (27,8%)

"Selten" 20 (29,4%) 21 (36,8%) 12 (20,3%) 6 (18,8%) 13 (36,1%)

"Nie" 13 (19,1%) 17 (29,8%) 21 (35,6%) 10 (31,2%) 4 (11,1%)

Bei der Auswertung dieser Frage wird deutlich, dass sich die einzelnen Gruppen

hinsichtlich der am häufigsten innerhalb der jeweiligen Gruppen ausgewählten

Antwortmöglichkeit unterscheiden. In der AH, LASH und LAVH Gruppe gab der

prozentual größte Anteil der Frauen an, dass es „Selten“ sehr lange gedauert habe bis

sie erregt gewesen seien. Die TLH und VH Patientinnen gaben im Gegensatz dazu am

häufigsten an, dass es „Nie“ lange gedauert habe, bis eine Erregung eingesetzt habe.

Im Gegensatz dazu wählten innerhalb der AH Gruppe auch 8,8% aus, dass die Phase

der Erregung „Immer“ lange angedauert habe. Damit liegen sie in dieser Antwortrubrik

deutlich vorne. Innerhalb der TLH, VH, und LAVH Gruppe entschieden sich die

Patientinnen am zweithäufigsten dafür, dass es „Manchmal“ lange gedauert habe.

Page 75: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

71

33. Frage: Ich habe beim Geschlechtverkehr nichts empfunden

Tabelle 42: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zur Empfindung beim Geschlechtsverkehr absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 248) 66 56 57 33 36

"Immer" 7 (10,6%) 0 (0,0%) 0 (0,0%) 1 (3,0%) 1 (2,8%)

"Sehr häufig" 3 (4,5%) 2 (3,6%) 2 (3,5%) 1 (3,0%) 1 (2,8%)

"Häufig" 5 (7,6%) 3 (5,4%) 3 (5,3%) 2 (6,1%) 4 (11,1%)

"Manchmal" 11 (16,7%) 4 (7,1%) 10 (17,5%) 8 (24,2%) 8 (22,2%)

"Selten" 12 (18,2%) 14 (25,0%) 13 (22,8%) 8 (24,2%) 9 (25,0%)

"Nie" 28 (42,4%) 33 (58,9%) 29 (50,9%) 13 (39,4%) 13 (36,1%)

Tabelle 43: Post-hoc-Test für signifikante Merkmale

Frage 33 Signifikante Unterschiede p-Wert (post-hoc-Test)

Empfindung beim GV AH – LASH < 0,01

LASH – VH < 0,04

LASH – LAVH < 0,02

Bei dieser Frage wird genauer auf die Empfindung beim Geschlechtsverkehr Wert

gelegt. Dabei bestehen bei einem p-Wert<0,044 signifikante Unterschiede zwischen

den verglichenen Operationsgruppen. Es konnte ein signifikanter Unterschied

zwischen LASH und drei anderen Operationsgruppen (AH, VH und LAVH) erkannt

werden. Bei der Betrachtung der Auswertung der LASH Gruppe fällt auf, dass keine

Patientin angibt „Immer“ Probleme mit der Empfindung zu haben. Dazu passt die

Angabe von 58,9% der Patientinnen, „Nie“ und von 25% „Selten“ Probleme

diesbezüglich zu empfinden. Die LASH Gruppe berichtet hier also über weniger

Probleme, im Gegensatz zu den AH Patientinnen, die mit 10,6% mit Abstand am

häufigsten angaben, „Immer“ Probleme hinsichtlich der Empfindung gehabt zu haben

und auch in der Antwortrubrik „Sehr häufig“ führend sind. Insgesamt lassen sich die

signifikanten Unterschiede aufgrund eines überdurchschnittlich positiven Ergebnisses

der LASH Gruppe erklären, die bezüglich der Empfindung beim Geschlechtsverkehr

insgesamt die geringsten Probleme angab.

Page 76: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

72

34. Frage: Mir fehlte es an sexuellem Verlangen

Tabelle 44: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zum sexuellen Verlangen absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 255) 68 57 62 32 36

"Immer" 5 (7,4%) 0 (0,0%) 2 (3,2%) 1 (3,1%) 1 (2,8%)

"Sehr häufig" 5 (7,4%) 2 (3,5%) 4 (6,5%) 3 (9,4%) 2 (5,6%)

"Häufig" 10 (14,7%) 7 (12,3%) 8 (12,9%) 6 (18,8%) 5 (13,9%)

"Manchmal" 20 (29,4%) 18 (31,6%) 18 (29,0%) 7 (21,9%) 13 (36,1%)

"Selten" 10 (14,7%) 10 (17,5%) 13 (21,0%) 8 (25,0%) 10 (27,8%)

"Nie" 18 (26,5%) 20 (35,1%) 17 (27,4%) 7 (21,9%) 5 (13,9%)

Die Frage nach dem sexuellen Verlangen wurde von den miteinander verglichenen

Operationsgruppen relativ unterschiedlich beantwortet. Betrachtet man zunächst die

Antwortmöglichkeit, welche innerhalb der Gruppen am häufigsten ausgewählt wurde,

ergibt sich folgende Verteilung: Patientinnen der AH, TLH und LAVH Gruppe wählten

am häufigsten aus, dass es Ihnen „Manchmal“ an sexuellem Verlangen gefehlt habe,

die VH Patientinnen gaben mit 25% am häufigsten an, dass es ihnen „Selten“ an

Verlangen gefehlt habe, die LASH Patientinnen entschieden sich anders als die

anderen Gruppen mit 35,1% am häufigsten dafür, dass ihnen das sex. Verlangen „Nie“

gefehlt habe. Während die AH und TLH Patientinnen die Antwortrubrik „Nie“ an die

zweite Stelle wählten, entschieden sich die LAVH Patientinnen am zweithäufigsten

dafür „Selten“ fehlendes Interesse empfunden zu haben. An zweiter Stelle rangiert

unter den VH Patientinnen sowohl das Gefühl, dass es ihnen „Nie“ und mit 21,9% in

genauso vielen Fällen, dass es ihnen „Manchmal“ an Verlangen gefehlt habe. „Sehr

häufig“ hat der Auswertung nach 9,4% der VH und 7,4% der AH Patientinnen das

Verlangen nach Geschlechtsverkehr gefehlt. Mit 7,4% geben die AH Patientinnen

genauso häufig an, dass es ihnen „Immer“ an sexuellem Verlangen gemangelt habe.

Damit wurde diese Antwortmöglichkeit innerhalb der AH Gruppe vergleichsweise oft

ausgewählt. Die prozentualen Anteile der anderen Gruppen variieren zwischen 2,8%

und 3,2%.

Page 77: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

73

35. Frage: Ich war enttäuscht über mein geringes sexuelles Interesse

Tabelle 45: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zum sexuellen Interesse absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 248) 65 55 60 32 36

"Immer" 4 (6,2%) 1 (1,8%) 1 (1,7%) 1 (3,1%) 2 (5,6%)

"Sehr häufig" 1 (1,5%) 0 (0,0%) 4 (6,7%) 1 (3,1%) 0 (0,0%)

"Häufig" 9 (13,8%) 3 (5,5%) 3 (5,0%) 5 (15,6%) 3 (8,3%)

"Manchmal" 16 (24,6%) 10 (18,2%) 11 (18,3%) 5 (15,6%) 8 (22,2%)

"Selten" 11 (16,9%) 9 (16,4%) 8 (13,3%) 5 (15,6%) 7 (19,4%)

"Nie" 24 (36,9%) 32 (58,2%) 33 (55,0%) 15 (46,9%) 16 (44,4%)

Bei der Frage nach der Zufriedenheit mit dem sexuellen Interesse stellt sich die

Verteilung folgendermaßen dar: Die prozentualen Anteile aller Gruppen zeigen, dass

alle Patientinnen in ihrer Gruppe mit dem prozentual höchsten Anteil angegeben

haben, „Nie“ eine Enttäuschung über geringes sexuelles Interesse verspürt zu haben.

Die LASH Patientinnen sind dabei mit 58,2% führend. Zur zweithäufigsten Antwort

wurde die Aussage gewählt, dass „Manchmal“ eine Enttäuschung da gewesen sei. Bei

der VH Gruppe konnte diesbezüglich keine eindeutige Reihenfolge eruiert werden, da

drei Antwortoptionen mit einem Anteil von 15,6% ausgewählt wurden.

Im Bereich der Antwortmöglichkeit „Immer“ Enttäuschung über mangelndes sexuelles

Interesse empfunden zu haben, dominieren mit 6,2% die AH Patientinnen, gefolgt von

den Patientinnen der LAVH Gruppe mit 5,6%. Die TLH und LASH Patientinnen

erzielten hier mit 1,7% bzw.1,8% ein überdurchschnittlich gutes Ergebnis.

Page 78: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

74

36. Frage: Ich habe leicht einen Orgasmus bekommen

Tabelle 46: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zur Orgasmusfähigkeit absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 250) 67 56 60 32 35

"Nie" 11 (16,4%) 6 (10,7%) 7 (11,7%) 3 (9,4%) 3 (8,6%)

"Selten" 14 (20,9%) 11 (19,6%) 12 (20,0%) 11 (34,4%) 8 (22,9%)

"Manchmal" 16 (23,9%) 12 (21,4%) 18 (30,0%) 6 (18,8%) 9 (25,7%)

"Häufig" 14 (20,9%) 12 (21,4%) 9 (15,0%) 5 (15,6%) 11 (31,4%)

"Sehr häufig" 6 (9,0%) 8 (14,3%) 8 (13,3%) 4 (12,5%) 3 (8,6%)

"Immer" 6 (9,0%) 7 (12,5%) 6 (10,0%) 3 (9,4%) 1 (2,9%)

Innerhalb der Gruppen AH, LASH und TLH dominiert die Aussage, dass „Manchmal“

ein Orgasmus leicht erreicht wurde. Insbesondere die TLH Gruppe verleiht dieser

Aussage mit einem prozentualen Anteil von 30% Nachdruck. Dabei wird bei den LASH

Patientinnen die Antwortmöglichkeit „Häufig“ mit 21,4% genauso oft genannt wie

„Manchmal“.

Innerhalb der VH Gruppe gaben mit 34,4% die meisten Patientinnen an, „Selten“ leicht

einen Orgasmus erreicht zu haben. Innerhalb der LAVH Gruppe war „Häufig“ mit

31,4% die meist gewählte Antwortmöglichkeit. Es wurde zudem ersichtlich, dass ein

inhomogenes Bild vorliegt, da sich die Erfahrungsberichte relativ gleichmäßig auf die

Antwortmöglichkeiten „Manchmal“, „Selten“ sowie „Häufig“ verteilen. Zudem wurde

auch von einem nicht unerheblichen Prozentsatz von Frauen, nämlich zwischen 16,4%

(AH) und 8,6% (LAVH) angegeben „Nie“ leicht einen Orgasmus erlangt zu haben.

Page 79: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

75

Zusammenfassung des Fragenkomplexes zur Sexualität

Tabelle 47: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zum gesamten Fragenkomplex zur Sexualität

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Ausgewertete Fragebögen (n= 265)

71 57 64 35 38

Mittelwert (m) 3,07 3,56 3,31 3,10 3,22

Standardabweichung (sd)

1,26 0,94 1,13 1,11 1,08

In dieser Tabelle wurden die Fragen 30 bis 36 mit einem Punktwert von 0-5 versehen.

Für die Antwortmöglichkeit, die mit der größten Zufriedenheit der Patientin einhergeht,

wurden 5 Punkte vergeben; für die Antwortmöglichkeit, die die größte Unzufriedenheit

bezüglich der abgefragten Aussage ausdrückt, wurden 0 Punkte vergeben.

Zur Verbesserung der Anschaulichkeit finden sich in Tabelle 48 die Punktwerte, wie sie

für die einzelnen Fragen vergeben wurden.

Tabelle 48: Auswertungsschema des Fragenkomplexes zur Sexualität

Fragen zur Sexualität nach der Gebärmutterentfernung

Nie Selten Manchmal

Häufig Sehr häufig

Immer

Ich hatte Lust auf Geschlechtsverkehr 0 1 2 3 4 5

Ich war unglücklich über mein geringes sexuelles Interesse

5 4 3 2 1 0

Es dauerte sehr lange bis ich erregt war

5 4 3 2 1 0

Ich habe beim Geschlechtsverkehr nichts empfunden

5 4 3 2 1 0

Mir fehlte es an sexuellem Verlangen 5 4 3 2 1 0

Ich war enttäuscht über mein geringes sexuelles Interesse

5 4 3 2 1 0

Ich habe leicht einen Orgasmus bekommen

0 1 2 3 4 5

Page 80: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

76

Anschließend wurden die Mittelwerte berechnet und in die Tabelle 47 eingetragen.

Bei Betrachtung dieser fällt auf, dass die jeweils erreichten Mittelwerte in einem

Bereich von minimal 3,07 (AH) und maximal 3,56 (LASH) liegen und somit keine

signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen bezüglich der Zufriedenheit mit ihrer

Sexualität festgestellt werden konnten. Allerdings ist eine Tendenz der LASH Gruppe

zur größten Zufriedenheit hinsichtlich der postoperativen Sexualität zu erkennen.

Dieses Ergebnis wird mit Hilfe eines Box Plot graphisch verdeutlicht.

AH LASH

LAVH

TLH VH_O_P

0

1

2

3

4

5

F_SEX

Fragenkomplex zur Sexualität

Punkte

AH LASH LAVH TLH VH

Abbildung 11: Box Plot zum Fragenkomplex zur Sexualität

Page 81: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

77

5.1.12 Zufriedenheit mit dem Operationsergebnis

Die abschließende Frage dieses Fragebogens befasst sich mit der allgemeinen

Zufriedenheit nach der Hysterektomie und ob evtl. Unterschiede hinsichtlich der

Zufriedenheit der befragten Patientinnen bei den verschiedenen Operationsgruppen

deutlich werden. Sie lautet entsprechend:

37. Frage: Wie zufrieden sind Sie mit dem Operationsergebnis?

Tabelle 49: Auswertbare Angaben je Operationsgruppe zur Zufriedenheit mit dem Operationsergebnis absolut und in Prozent

Operationsart AH LASH TLH VH LAVH

Antworten (n= 294) 80 59 72 43 40

"Sehr" 50 (62,5%) 41 (69,5%) 55 (76,4%) 32 (74,4%) 32 (80,0%)

"Ziemlich" 24 (30,0%) 14 (23,7%) 13 (18,1%) 10 (23,3%) 5 (12,5%)

"Mäßig" 4 (5,0%) 1 (1,7%) 4 (5,6%) 0 (0,0%) 2 (5,0%)

"Eher nicht" 2 (2,5%) 2 (3,4%) 0 (0,0%) 1 (2,3%) 0 (0,0%)

"Gar nicht" 0 (0,0%) 1 (1,7%) 0 (0,0%) 0 (0,0%) 1 (2,5%)

Die in der obigen Tabelle aufgeführten Prozentzahlen führen zu folgendem Ergebnis:

Alle Gruppen haben sich mit einer eindeutigen Mehrheit dafür entschieden, „Sehr“

zufrieden mit dem Operationsergebnis gewesen zu sein. Mit 80% entschieden sich die

LAVH Patientinnen am häufigsten für diese Antwortmöglichkeit und mit 62,5%

prozentual gesehen die wenigsten befragten Patientinnen der AH Gruppe dafür. Des

Weiteren berichteten zwischen 30% (AH) und 12,5% (LAVH) „Ziemlich“ zufrieden zu

sein. Gruppenübergreifend stellt somit „Ziemlich“ die am zweithäufigsten ausgewählte

Antwortrubrik dar. Betrachtet man die Antwortmöglichkeit, die eine „mäßige“

Zufriedenheit zum Ausdruck bringt, fallen drei Gruppen auf, die sich vermehrt hierfür

entschieden haben: die TLH Patientinnen mit 5,6%, die AH Pat. mit 5,0% sowie die

LAVH Patientinnen mit 5,0%.

Noch weniger Patientinnen entschieden sich dafür, ihrer Unzufriedenheit Ausdruck zu

verleihen, indem sie die Antwortoption „Eher nicht“ als die für sie zutreffende

beschrieben. Diese Option wurde von drei der fünf Gruppen gewählt. Die LASH, AH

sowie die VH Patientinnen entschieden sich in maximal 3,4% dafür.

„Gar nicht“ mit dem Operationsergebnis zufrieden zu sein gaben nur zwei der

befragten Patientinnengruppen an. Dies spiegelt sich bei 2,5% der LAVH und 1,7% der

LASH Patientinnen wider.

Page 82: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

78

Sehr Ziemlich Mäßig Eher nicht Gar nicht

AHLASHLAVHTLH VH

37.Frage: Wie zufrieden sind Sie mit dem Operationsergebnis?

Prozent

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

Abbildung 12: Zufriedenheit mit dem Operationsergebnis

Page 83: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

79

6 Diskussion

Bisher setzen sich die meisten Studien, die verschiedene Hysterektomiemethoden

vergleichen, aus retrospektiven Betrachtungen von zwei bis maximal drei

Operationsverfahren zusammen. Daten aus prospektiven, randomisierten Studien

liegen kaum vor. Im Rahmen dieser retrospektiven explorativen Studie wurden fünf

Operationsmethoden miteinander verglichen. Eine Limitation der Aussagekraft und

Interpretation einiger Parameter ergeben sich aus dem retrospektiven Charakter sowie

der fehlenden Randomisierung und dem unterschiedlich langen Nachbeobachtungs-

zeitraums. Zudem besteht im Rahmen dieser Studie, deren Daten sich auf eine

Befragung von Patientinnen mittels eines Fragbogens beziehen, die Gefahr einer

Selektionsbias.

Alter

Das sich innerhalb der verschiedenen Operationsgruppen signifikant voneinander

unterscheidende Alter der Patientinnen stellt eine Limitation hinsichtlich der

Aussagekraft vieler der erhobenen Parameter dar. Dabei ist die unterschiedliche

Altersstruktur der Patientinnen neben den Fragen zum allgemeinen

Gesundheitszustand auch in den Themenkomplexen bezüglich der Harninkontinenz,

der Wechseljahrsbeschwerden und der Sexualität mit in die Evaluation der Ergebnisse

einzubeziehen. Es stellen die Patientinnen nach VH (55,8 Jahre) und AH (54,0 Jahre)

die älteste Patientinnengruppe dar, die jüngsten Patientinnen finden sich innerhalb der

LASH (48,8 Jahre) Gruppe, gefolgt von der TLH Gruppe (51,1Jahre). Dies könnte

beispielsweise eine Erklärung dafür sein, dass die LASH Patientinnen den besten

Gesundheitszustand attestieren oder bei dem Fragenkomplex zur Sexualität am besten

abschneiden und die AH Patientinnen das „schlechteste“ Resultat erzielten.

Parität

Hinsichtlich der Parität bestanden zwischen den verschiedenen Operationsgruppen

zum Teil signifikante Unterschiede. Im Vergleich waren überdurchschnittlich viele der

AH Patientinnen kinderlos. Damit unterschieden sie sich signifikant von den

Patientinnen der VH und LAVH Gruppe, die durchschnittlich mehrere Kinder geboren

haben. Auch zwischen den LASH und TLH Patientinnen bestanden verglichen mit den

VH Patientinnen signifikante Unterschiede. Die Parität könnte vor allem bei den Fragen

nach einer Harninkontinenzproblematik, Deszensusbeschwerden sowie ebenfalls bei

den Fragen nach Veränderungen der Sexualität eine Rolle spielen.

Page 84: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

80

Zeitpunkt der Gebärmutterentfernung

Bei der Betrachtung des Zeitpunktes der Gebärmutterentfernung wurde deutlich, dass

bei der laparoskopischen suprazervikalen Hysterektomie und der totalen

laparoskopischen Hysterektomie die Operation im Durchschnitt 2-3 Jahre zurück lag,

bei den Patientinnen mit abdominaler, vaginaler und laparoskopisch-assistierter

vaginaler Hysterektomie durchschnittlich 4-6 Jahre. Dies könnte ebenfalls ein

limitierender Faktor für einige Parameter sein. Beispielsweise könnte es sich auf die

Genauigkeit der Angaben nach den postoperativen Beschwerden und deren Dauer

auswirken. Die Frage nach dem Zeitpunkt der Gebärmutterentfernung verdeutlicht

allerdings auch den Wandel, der in den letzten Jahren stattgefunden hat und der den

Wechsel von den traditionellen Operationsverfahren der AH und VH hin zu den

laparoskopischen Operationstechniken wie der LASH und der TLH beinhaltet.

Lebensqualität

Im Rahmen der Befragung zum allgemeinen Gesundheitszustand zeigten sich keine

signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen Operationsgruppen hinsichtlich der

postoperativen Lebensqualität, die mit Hilfe der SF-12 evaluiert wurde. Dieses

Ergebnis unterscheidet sich von den Resultaten, die im Rahmen einer Studie von

Silva-Filho et al. erhoben wurden, und in welcher die Patientinnen nach VH teils

signifikant bessere Ergebnisse verglichen mit Patientinnen nach AH erzielten.

Ergänzend bleibt allerdings hinzuzufügen, dass im Rahmen dieser Studie der SF-36

als Fragebogen verwendet wurde und dieser mit der im Rahmen dieser Studie

verwendeten Kurzform dem SF-12 nur bedingt vergleichbar ist.

Die oben genannte Studie wurde 2006 von Silva-Filho et al. (41, 90) durchgeführt. Im

Rahmen dieser Studie wurde die Lebensqualität nach AH und VH mit Hilfe des SF-36

bewertet. Anhand der Testresultate des SF-36 wurde deutlich, dass die Patientinnen

nach AH eine geringere postoperative Lebensqualität in den Bereichen

Funktionsfähigkeit/Belastbarkeit (functional capacity) (p=0,002), körperliche

Rollenfunktion (physical aspects) (p=0,008) und körperliche Schmerzen (p= 0,002)

angaben als die Patientinnen nach VH.

Die von Thakar (96) 2004 veröffentlichte Studie verglich ebenfalls anhand des SF 36

und des GHQ-28 (General Health Questionnaire-28) Fragebogens die subtotale und

abdominale Hysterektomie und fand heraus, dass sich die Lebensqualität in 6 von 8

Bereichen postoperativ verbessert hat. Es gab bis auf den Bereich, der sich mit den

Gefühlen beschäftigt und welcher bei den Frauen nach subtotaler Hysterektomie eine

größere Verbesserung erfahren hat, keine signifikanten Unterschiede zwischen den

beiden Gruppen (96).

Page 85: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

81

Kluivers et al. (52) verglichen mit Hilfe des RAND 36 Fragebogens Frauen nach totaler

abdominaler Hysterektomie (TAH) und TLH. Das Ergebnis im Bereich

Lebensfreude/Vitalität der TLH Patientinnen war signifikant besser, als in der TAH

Gruppe. Zudem schnitten die TLH Patientinnen in allen weiteren Bereichen besser ab,

allerdings ohne statistisch signifikanten Unterschied (52). Die Tendenz zu besseren

Resultaten hinsichtlich der postoperativen Lebensqualität bei den laparoskopischen

Operationsverfahren ließ sich auch bei der Auswertung unserer Daten erkennen. So

fiel auf, dass insbesondere die LASH und TLH Patientinnen sehr gute Resultate

erzielten und somit einer guten Lebensqualität Ausdruck verliehen. Allerdings handelt

es sich um Tendenzen, signifikante Unterschiede konnten bei keiner der Fragen der

SF-12 detektiert werden. Insgesamt handelt es sich dabei um ein erfreuliches

Ergebnis, allerdings fließen in die Angaben zur subjektiven Lebensqualität eine

Vielzahl an Faktoren unabhängig von den postoperativen Resultaten mit ein, so dass

der Einfluss der Hysterektomie an dem aktuellen Gesundheitszustand nur als eine

Komponente von vielen gesehen werden kann. Auch das unterschiedliche Alter der

Patientinnen der verschiedenen Operationsgruppen und bestehende möglicherweise

limitierende Begleiterkrankungen wurden nicht in die Bewertung mit einbezogen. Dies

könnte auch mit für das Resultat nach dem Gesundheitszustand im Allgemeinen

verantwortlich sein. Die „ältesten“ Patientinnen der VH und AH Gruppe empfanden

Ihren Gesundheitszustand am seltensten als ausgezeichnet.

Gruppenübergreifend wird der Gesundheitszustand insgesamt aber als erfreulich gut

beschrieben. Zwischen 90,6% (LAVH) und 84% (TLH) bezeichneten ihn als

ausgezeichnet, sehr gut oder gut.

Die Auswertung des SF-12 zeigt, dass keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der

Bewertungen der einzelnen Gruppen bezüglich der postoperativen Lebensqualität

bestehen und somit keine eindeutigen Rückschlüsse auf Vorteile einzelner

Operationsgruppen diesbezüglich möglich sind. Insgesamt scheint allerdings Gruppen

übergreifend eine große Zufriedenheit mit der gesundheitsbezogenen Lebensqualität

und dem allgemeinen Gesundheitszustand, ohne große Einschränkungen körperlicher,

oder seelischer Natur, zu bestehen. Bei den tendenziell schlechteren Ergebnissen der

AH Patientinnen in den Rubriken bezüglich der körperlichen Funktionsfähigkeit sollte

das höhere Lebensalter der Patientinnen miteinbezogen werden.

Page 86: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

82

Selbstverständnis als Frau

Die Ergebnisse zu der Frage, die sich mit dem möglichen Einfluss der Hysterektomie

auf das Selbstverständnis und Selbstbild als Frau befasst, zeigten, dass innerhalb aller

Gruppen die Patientinnen mit über 70% angaben, keine Veränderung ihres

Selbstverständnisses als Frau bemerkt zu haben. Signifikante Unterschiede zwischen

den Gruppen wurden dabei nicht verzeichnet. Damit decken sich die Studienresultate

mit der Literatur. Roussis et al. (85) vergleicht VH, TAH und die suprazervikale

Hysterektomie u.a. hinsichtlich des Selbstbildes und der Sexualität vor und nach der

Gebärmutterentfernung miteinander und stellte fest, dass die meisten Frauen keine

Veränderung ihrer seelischen Verfassung bemerkt haben. Das Selbstbild blieb auch

unverändert. 25,3% stimmten einem Wandel hin zu einer Verschlechterung zu. Nur

10,3% der befragten Frauen gaben an, sich weniger weiblich zu fühlen, fast 70%

widersprachen dieser Aussage (85). Weder das sexuelle Verlangen noch die sexuelle

Aktivität und das Selbstbild als Frau unterschieden sich signifikant(85).

Komplikationen

Studien zu den Komplikationsraten der verschiedenen Operationsgruppen zeigten,

dass das Komplikationsrisiko bei abdominalen Hysterektomien signifikant höher als bei

vaginalen Hysterektomien ist (26, 53, 99). Zu den häufigsten Komplikationen, die

sowohl im intra- als auch im postoperativen Verlauf auftreten können, zählen neben

Blutungen auch Infektionen sowie Verletzungen (40, 53, 93, 99).

Bei Studien, die sich mit dem Vergleich von LASH und LAVH bezüglich der

Komplikationen widmen, traten weniger postoperative Komplikationen in der LASH

Gruppe auf (29, 39, 51, 65, 80). Die retrospektive Kohortenstudie von El-Mowafi et al.,

welche sich mit dem Vergleich der oben genannten beiden Gruppen beschäftigt, zeigte

beispielsweise, dass die Anzahl der Komplikationen unter den LASH Patientinnen mit

2,4% niedriger als bei den LAVH Patientinnen war (3,7%) (29).

Johnson et al. (45) verglichen in einer Metaanalyse die laparoskopische

Hysterektomie, AH und VH und stellten fest, dass die laparoskopische Hysterektomie

mit einem geringeren Blutverlust als die AH einhergeht, allerdings auch eine signifikant

höhere Zahl an Harnblasen- und Ureterverletzungen nach sich zog (45, 80).

Page 87: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

83

Blutungen

Unter allen Komplikationen stellen Hämorrhagien die am häufigsten auftretenden

Komplikationen dar (5, 22, 53, 75, 99). In 2% der vaginalen Hysterektomien treten

postoperativ Nachblutungen auf (40, 99), nach einer abdominalen Hysterektomie

dagegen in 0,5% der Fälle (40, 99).

Im Rahmen dieser Studie wurde ein Fragenkomplex dem möglichen Auftreten von

postoperativen Komplikationen gewidmet, um zu dokumentieren, welche

Komplikationen aufgetreten sind. Da Blutungen in der Literatur die häufigste

postoperative Komplikation darstellen, beschäftigt sich eine Frage mit deren Auftreten.

Die Ergebnisse zu dieser Frage konnten zeigen, dass Blutungen nach Schmerzen die

insgesamt zweithäufigste postoperative Komplikation darstellen. Zudem wurde

deutlich, dass mit 20,9% die VH Patientinnen deutlich häufiger als die AH Patientinnen

mit 7,7% über postoperative Hämorrhagien berichteten. Dies deckt sich mit den

Ergebnissen in der Literatur, die ein höheres Blutungsrisiko bei Patienten nach VH

konstatieren (40, 99). Allerdings wurde im Rahmen der Befragung dieser Studie am

häufigsten von den LAVH Patientinnen über Nachblutungen berichtet. Die Einordnung

ist schwierig, da sich die oben genannten Studien auf den Vergleich von VH und AH

beziehen, ohne weitere Operationsgruppen miteinzubeziehen.

Insbesondere nach einer LASH können postoperativ durch das bestehende

Restendometrium zyklische Schmierblutungen sog. Spottings auftreten (80). Die

Angaben zur Häufigkeit schwanken zwischen 1 und 25% (23, 37, 49, 51, 65, 77, 80,

95, 102). Gehäuft finden sich Prozentsätze von 7-10% (80).

Um das Auftreten von Spottings und längeren postoperativen Blutungen mitevaluieren

zu können, wurde ein weitere Frage formuliert, die sich dezidiert mit dem Auftreten

sowie der Dauer der möglichen postoperativen Blutungen beschäftigt. Dabei wurde

deutlich, dass die Patientinnen nach LASH mit 8,9% im Gruppenvergleich mit Abstand

am häufigsten angaben länger als 6 Wochen Blutungen aus der Scheide gehabt zu

haben. Wir interpretieren dieses Ergebnis am ehesten im Rahmen der oben

beschriebenen Spottings, die im Rahmen einer erhaltenen Zervix auftreten können.

Des Weiteren konnten die Angaben aus der Literatur hinsichtlich des geringeren

Auftretens von Blutungen nach AH bestätigt werden (40, 99). So konnte im Rahmen

dieser Studie ein signifikanter Unterschied bezüglich der Inzidenz von postoperativen

Blutungen zwischen Patientinnen der AH und VH Gruppe festgestellt werden. Die

Patientinnen der AH Gruppe gaben mit 66,2% mehr als doppelt so häufig als die

Patientinnen der VH Gruppe an, nie postoperative Blutungen aus der Scheide gehabt

zu haben. Ebenso konnten signifikante Unterschiede zwischen den Patientinnen der

AH und TLH Gruppe sowie der LASH und VH Gruppe dokumentiert werden. Diese

Page 88: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

84

resultieren aus tendenziell selteneren Blutungskomplikationen innerhalb der AH und

LASH Gruppe und den höheren in der TLH und VH Gruppe.

Schmerzen

Schmerzen zählen neben Blutungen und Infektionen ebenfalls zu häufigen

Komplikationen, die postoperativ auftreten können. Als relevante und häufige

Komplikation war das Auftreten von postoperativen Schmerzen im Vergleich von

verschiedenen Operationsgruppen Inhalt zahlreicher Studien. In der aktuellen Literatur

findet sich einheitlich das größte Risiko für postoperative Schmerzen bei Patientinnen

nach erfolgter AH (8, 17, 41, 42). Die Resultate unserer Studie bestätigen diese

Ergebnisse und stimmen damit überein. Es zeigte sich, dass die Patientinnen nach

abdominaler Hysterektomie am häufigsten angaben, 2-6 Wochen oder länger als 6

Wochen Schmerzen gehabt zu haben. Damit zeigt sich eine Tendenz hin zu längeren

Schmerzzeiten. Darin resultieren auch die signifikanten Unterschiede zwischen den

Patientinnen der AH Gruppe verglichen mit den Patientinnen der LASH, TLH und VH

Gruppe. Zu einem ähnlichen Resultat kommen auch Hwang et al. (42). Diese

dokumentierten niedrigere postoperative Schmerzangaben bei den LAVH und VH

Patientinnen verglichen mit der AH Gruppe (41, 42).

Eine Studie berichtet über signifikant niedrigere postoperative Schmerzraten kurz nach

der Operation bei Patientinnen nach LASH und LAVH im Vergleich zu AH und VH (1).

Benassi et al. (8) beschrieben, dass der Schmerzmittelbedarf nach VH mit 66%

signifikant niedriger als nach AH mit 86% war (8, 17). Hwang et al. (42) dokumentierten

niedrigere postoperative Schmerzangaben bei den LAVH und VH Patientinnen

verglichen mit der AH Gruppe (41, 42).

Alle zitierten Studien konnten dokumentieren, dass die stärksten Schmerzen nach AH

beschrieben werden und stimmen damit mit den Ergebnissen dieser Studie überein.

Infektionen

Auch bei der Frage nach Infektionen zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen

den beiden Gruppen mit den niedrigsten Infektionsraten, der LASH und der VH,

verglichen mit den beiden Gruppen, bei denen die meisten Infektionen auftraten, der

TLH und der LAVH Gruppe. Bei Betrachtung der prozentualen Ergebnisse fällt auf,

dass die LAVH Patientinnen mit 15% am häufigsten angaben, Infektionen postoperativ

gehabt zu haben, gefolgt von 12,7% der TLH Patientinnen. Deutlich dahinter liegen mit

6,4% die AH Patientinnen.

Die anderen beiden Gruppen sind mit 1,8% (LASH) kaum bzw. mit 0% (VH) gar nicht

vertreten. Damit unterscheiden sich die beiden Gruppen mit überdurchschnittlich hohen

Page 89: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

85

Infektionsraten, LAVH und TLH, jeweils signifikant von den beiden Gruppen mit

äußerst geringen Infektionsraten, der VH und LASH.

In einer Studie, die AH und VH hinsichtlich dem Auftreten von Infektionen verglich,

wurde deutlich, dass nach AH mehr fieberhafte Komplikationen wie fieberhafte

Wundinfekte, Harnwegsinfekte und hämorrhagisch bedingte Infekte als nach VH

nachweisbar sind (22, 46, 61, 99). Auch Hwang (42) veröffentlichte 2002 eine Studie,

welche über einen niedrigeren Antibiotikabedarf nach LAVH und VH verglichen mit AH

berichtete (41, 42). Die Ergebnisse dieser Studie stimmen teilweise mit den

beschriebenen Studien überein. Es konnte bestätigt werden, dass nach VH weniger

Infekte als nach AH auftraten. Innerhalb der Patientinnen der VH Gruppe gab keine

Studienteilnehmerin an, unter einer Infektion gelitten zu haben, unter den AH

Patientinnen berichteten 6,4% über eine Infektion. Ein anderes Ergebnis als das von

Hwang (42) ergibt sich bezüglich der Aussage, dass nach AH häufiger Infekte als nach

LAVH auftreten. Wir konnten auswerten, dass die Infektionshäufigkeit nach LAVH mit

15% mehr als doppelt so hoch als nach AH war. Ob die Ursache für die deutlich

besseren Resultate der LASH verglichen mit den beiden anderen laparoskopischen

Operationstechniken der TLH und LAVH im Behalt der Zervix liegen, konnte im

Rahmen dieser Untersuchung nicht abschließend geklärt werden.

Gewicht, Wechseljahrsbeschwerden, Ärzteverhalten

Die Fragen, die sich mit Parametern wie dem Gewicht oder möglichen aufgetretenen

Wechseljahrsbeschwerden sowie dem Nachsorgeverhalten beschäftigen, können aus

einem Mangel an diesbezüglich durchgeführten Studien nicht in die aktuelle Literatur

eingeordnet werden. Wir haben uns dennoch dafür entschieden, auch diese Aspekte

mit in den Fragebogen zu integrieren, da sie ebenfalls eine wichtige Rolle hinsichtlich

der postoperativen Zufriedenheit mit dem Operationsergebnis spielen. Hinsichtlich des

postoperativen Gewichtsverlaufs wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen

den einzelnen Gruppen festgestellt. Die übereinstimmend häufigste Aussage war, dass

keine Gewichtszunahme stattgefunden habe. Die überdurchschnittlich hohe

Repräsentanz der AH Patientinnen im Bereich einer Gewichtszunahme > 6 Kg, könnte

mit der Tatsache zusammen hängen, dass die Hysterektomie in dieser Gruppe am

häufigsten bereits 4-6 Jahre zurück lag.

Unter den angegebenen Wechseljahrsbeschwerden waren Hitzewallungen diejenige,

die innerhalb von vier Gruppen am häufigsten vorlag. Die TLH Gruppe gab einzig an,

am häufigsten Schlafstörungen gehabt zu haben. Diese Beschwerde wurde zusammen

mit Schweißausbrüchen deutlich häufiger abgegeben als Schwindel sowie Muskel- und

Knochenschmerzen. Um den Einfluss der Hysterektomie auf das Auftreten von

Wechseljahrsbeschwerden beurteilen zu können, müssten vergleichende Analysen

Page 90: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

86

zwischen der normalen Bevölkerung in den verschiedenen Altersklassen sowie den

operierten Patientinnen erfolgen.

Bei der Wahl der Ärzte, welche postoperativ aufgesucht wurden, ist das Ergebnis

eindeutig. Der Gynäkologe wurde von den Patientinnen aller Gruppen am häufigsten

konsultiert, was im Rahmen der gynäkologischen Nachsorge sinnvoll und notwendig

ist. Der Hausarzt wurde nach dem Gynäkologen am zweithäufigsten zu Rate gezogen.

Interessant ist die Auswertung hinsichtlich der Konsultation eines Psychiaters. Dabei

wurde ersichtlich, dass die LASH sowie die TLH Patientinnen vergleichsweise seltener

psychiatrische Hilfe in Anspruch nahmen als die AH und LAVH Patientinnen. Ob dies

im Sinne eines Vorteils der minimal invasiven laparoskopischen Methoden gegenüber

der abdominalen Hysterektomie zu werten ist, kann allerdings aufgrund der nicht

signifikanten Unterschiede nicht sicher beurteilt werden. Eine deutlich höhere Tendenz

der AH Patientinnen, einen Psychiater zu konsultieren, konnte allerdings festgestellt

werden.

Funktionen des Beckenbodens

Bisher wurden Vorteile der LASH hinsichtlich einer Schonung des Beckenbodens mit

besseren Ergebnissen im Bereich der Blasen- und Darmfunktion sowie hinsichtlich der

Sexualität angenommen, da der bindegewebige Halteapparat der Gebärmutter intakt

bleibt (70). Diese Vermutungen konnten bisher allerdings nicht sicher bestätigt werden

(6, 28, 30, 32, 60, 70, 85). Bei der Frage nach dem Auftreten von postoperativen

Senkungsbeschwerden konnten zwar keine signifikanten Unterschiede zwischen den

einzelnen Operationsverfahren festgestellt werden, allerdings zeigte sich, dass die

Patientinnen nach LASH mit 7,1% am seltensten angaben, Senkungsbeschwerden zu

haben. Im Gegensatz dazu waren die VH Patientinnen mit 14,3% am häufigsten

hiervon betroffen. Aufgrund des nicht signifikanten Ergebnisses kann daraus kein

eindeutiger Vorteil der LASH diesbezüglich abgeleitet werden und die Ergebnisse

können allenfalls als Tendenz gewertet werden. Auch bei der konsekutiven Frage, ob

eine sekundäre Deszensusoperation zur Behandlung der Senkungsbeschwerden nötig

war, variierte die Häufigkeit einer Operation zwischen 16,3% (VH) und 3,4% (LASH).

Damit zeigt sich entsprechend zur Häufigkeit des Auftretens eine Tendenz zu weniger

sekundären Operationen nach erfolgter LASH, allerdings ebenfalls ohne die

Aussagekraft eines signifikanten Ergebnisses. Neben der möglichen Selektionsbias

basierend auf den unterschiedlich langen Beobachtungszeiträumen der einzelnen

Operationsgruppen, sollten auch die teils geringen Fallzahlen bei der Interpretation des

Ergebnisses mitberücksichtigt werden.

Page 91: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

87

Blasenfunktion

Welchen Einfluss die verschiedenen Hysterektomieverfahren auf die Blasenfunktion

haben, wird noch diskutiert (80). Insbesondere bei der suprazervikalen Hysterektomie

wurden Vorteile hinsichtlich einer besseren postoperativen Blasen- und Darmfunktion

sowie geringerer Inkontinenz- und Deszensusraten angenommen, da der

bindegewebige Halteapparat der Gebärmutter intakt bleibt (70).

Eine von Parys et al. (78) veröffentlichte Studie berichtete, dass bei 75% der 36

untersuchten Frauen nach einer Hysterektomie ein subjektiver und objektiver Anstieg

der vesikourethralen Dysfunktion vorlag. Präoperativ hatten 58,3% eine Dysfunktion

angegeben (78, 80). Studien, welche die suprazervikale mit der totalen

Gebärmutterentfernung verglichen, kamen zu unterschiedlichen Ergebnissen: Kilkku et

al. (49) veröffentlichten eine Studie, die über signifikant höhere Inkontinenzraten nach

totaler abdominaler Hysterektomie im Vergleich zur suprazervikalen abdominalen

Hysterektomie berichtete (49, 80). Andere Studien, welche sich diesem Thema

widmeten und ebenfalls diese beiden Operationsvarianten verglichen (58, 95), fanden

keine signifikanten Unterschiede. In der von Learman et al. veröffentlichen Studie

wurde allerdings nach beiden Operationsmethoden über eine signifikante Besserung in

vielen Bereichen, darunter auch die Harninkontinenz berichtet (58). Altman et al. (3)

verglichen in einer prospektiven Studie 44 Patientinnen nach VH und 76 nach AH. 6

Monate postoperativ konnte bei der AH Gruppe eine signifikante Minderung von

Stressinkontinenz-Symptomen nachgewiesen werden. Nach einem Jahr war diese

Veränderung allerdings nicht mehr messbar. In der VH Gruppe waren keine

signifikanten Veränderungen diesbezüglich nachweisbar. Auch bezüglich den

Symptomen der Dranginkontinenz wurde keine signifikante Veränderung festgestellt

(3). Es liegt zudem eine Studie von Gimbel et al. (38) vor, welche im Gegensatz zu den

Ergebnissen von Kilkku (49) beschreibt, dass signifikant weniger Frauen nach totaler

Hysterektomie (9%) als nach suprazervikaler Hysterektomie (18%) ein Jahr

postoperativ Probleme mit Harninkontinenz hatten (38, 80). Roovers et al. (82) kamen

in einer 2001 veröffentlichten Studie zu dem Ergebnis, dass Frauen nach VH ein

erhöhtes Auftreten einer Dranginkontinenz hatten, verglichen mit Frauen, denen eine

abdominale bzw. eine subtotale abdominale Hysterektomie zuteil geworden war. Daher

beinhaltet seine Schlussfolgerung die Annahme, dass die Operationsmethode einen

Einfluss auf die postoperative Miktion haben könnte (82).

Die Literatur zeichnet in Bezug auf die Vorzüge und Nachteile einer Hysterektomie auf

die Blasenfunktion ein unklares Bild. Es könnte allerdings ein Zusammenhang

zwischen der Operationsebene oberhalb der Harnblase bei der LASH und einer

geringeren Beeinträchtigung der Blase bestehen (80).

Page 92: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

88

In dieser Studie wurde dem Thema der postoperativen Harninkontinenz ein Kapitel

gewidmet, mit dem Ziel durch den Vergleich von fünf Operationsgruppen neue Daten

hinsichtlich des Risikos der Entwicklung einer postoperativen Harninkontinenz zu

erhalten. Insbesondere auf die immer wieder diskutierten möglichen Vorteile der LASH

wurde ein spezielles Augenmerk gerichtet. Bei der Frage nach der Inzidenz einer

präoperativen Harninkontinenz bestanden keine signifikanten Unterschiede. Ebenso

waren bei der Frage nach dem postoperativen Verlauf keine signifikanten Differenzen

zu evaluieren, gruppenübergreifend beschrieben die Patientinnen am häufigsten einen

unveränderten Urinverlust postoperativ. Auch hinsichtlich des postoperativen

Auftretens einer Harninkontinenz waren keine signifikanten Unterschiede messbar.

Innerhalb aller Gruppen trat mit Abstand am häufigsten eine Belastungsinkontinenz

auf. Ein signifikanter Vorteil der LASH und dem damit einhergehenden Erhalt der

Zervix hinsichtlich einer geringeren Inzidenz einer Harninkontinenz oder im Sinne einer

Verbesserung einer vorher bestehenden Problematik konnte nicht eruiert werden.

Limitationen in der Aussagekraft dieser Parameter bestehen neben der

unterschiedlichen Altersstruktur der Patientinnen in dem unterschiedlich langen

Zeitraum, der nach der Hysterektomie vergangen ist.

Hinsichtlich der Notwendigkeit einer sekundären Inkontinenzoperation wurden keine

signifikanten Unterschiede dokumentiert.

Defäkation

Die Auswertung der Ergebnisse der Fragen dieser Studie, die sich mit den möglichen

Auswirkungen einer Hysterektomie auf die Defäkation beschäftigen, stimmt insofern

mit der aktuellen Literatur überein, als dass hinsichtlich der postoperativen

Veränderungen des Stuhlgangs keine signifikanten Unterschiede zwischen den

einzelnen Operationsgruppen bestanden. Eine erhöhte Inzidenz insbesondere für das

Auftreten einer Stuhlinkontinenz (34), wie sie in der Literatur zu finden ist, konnte im

Rahmen dieser Befragung nicht festgestellt werden. Zwischen 1,3% (AH) und 7,3%

(VH) der Patientinnen berichteten über eine postoperative Stuhlinkontinenz. Damit

stellt die Stuhlinkontinenz eine vergleichsweise selten auftretende Problematik dar. Die

am häufigsten auftretende Beschwerde stellte gruppenübergreifend die Obstipation

dar, gefolgt von Schmerzen beim Stuhlgang. Bezugnehmend auf die Studie von

Roovers et al. (82), die über einen Trend zu vermehrten Darmproblemen nach VH

berichtete, konnte im Rahmen dieser Studie eine ähnliche Tendenz ausgemacht

werden. Insbesondere das Auftreten von Obstipationsbeschwerden als auch einer

postoperativen Stuhlinkontinenz wurde von den VH Patientinnen überdurchschnittlich

häufig angegeben. Allerdings waren die Unterschiede nicht signifikant.

Page 93: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

89

Limitierend beim Vergleich der Daten dieser Studie mit der bestehenden Literatur wirkt

sich aus, dass in der Literatur häufig ein Vergleich von prä- und postoperativen Daten

hinsichtlich der einzelnen Parameter erfolgte. Im Rahmen dieser Studie wurde nicht

nach der Existenz einer präoperativen Problematik gefragt. Somit ist keine verlässliche

Aussage hinsichtlich der Auswirkungen der Hysterektomie auf die postoperativ

angegebenen Beschwerden möglich.

In der Literatur konnten Roovers et al. (82) in einer 2001 veröffentlichten Studie keine

signifikanten Unterschiede bezüglich der Defäkation zwischen vaginal, abdominal und

subtotal abdominal operierten Patientinnen aufzeigen. Dennoch war ein Trend

erkennbar, dass Frauen nach VH im Vergleich mit abdominal subtotal operierten

Patientinnen häufiger Probleme mit der Darmentleerung angaben (82). Eine 2008 von

Roovers (83) veröffentlichte Studie schildert, dass bei den drei Gruppen VH sowie

totale und subtotale AH kein kausaler Zusammenhang mit dem Auftreten von

Obstipation zu bestehen scheint und bei nahezu der Hälfte der Patientinnen, die

präoperativ über obstipative Beschwerden berichteten, diese postoperativ

verschwunden waren (83).

2007 kam eine Studie von Forsgren et al. (34) zu der Schlussfolgerung, dass weder die

vaginale noch die abdominale Hysterektomie drei Jahre nach der Operation mit einem

erhöhten Auftreten bzw. einer Verschlechterung einer Obstipation oder mit Problemen

hinsichtlich der Darmentleerung assoziiert waren. Bezogen auf eine Stuhlinkontinenz

zeigten beide Operationsarten ein erhöhtes Risiko, eine leichte Stuhlinkontinenz zu

erfahren, insbesondere wenn in der Vergangenheit eine Sphinkterläsion im Rahmen

geburtshilflicher Eingriffe stattgefunden hatte (34).

Die Ergebnisse von Altman et al. (4) aus dem Jahr 2004 stimmen teilweise damit

überein. Hier wurde eine Tendenz zu einer leichten postoperativen Stuhlinkontinenz

nach erfolgter AH, nicht aber nach einer durchgeführten VH festgestellt. Ein erhöhtes

Obstipationsrisiko wurde bei keiner der beiden Operationsmethoden festgestellt (4).

Das Inkontinenzrisiko war in dieser Studie nach erfolgter bilateraler Adnexektomie

erhöht (4).

Zusammenfassend konnten im Rahmen dieser Studie keine signifikanten Unterschiede

zwischen den Patientinnen der verschiedenen Operationsgruppen hinsichtlich des

Auftretens von Problemen bei der Defäkation festgestellt werden. Allerdings ließ sich

eine Tendenz der Patientinnen nach VH zu mehr Problemen insbesondere bezüglich

der Obstipation sowie der Stuhlinkontinenz erkennen.

Page 94: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

90

Sexualität

Es existieren zahlreiche Studien zum Thema Sexualität nach erfolgter Hysterektomie,

deren Ergebnisse Inhalt kontroverser Diskussionen sind (80). In den 1980er Jahren

wurden Ergebnisse veröffentlicht (48-50, 80), welche Vorteile der suprazervikalen

Hysterektomie bezüglich der Blasenfunktion sowie Sexualität darlegten (80). Die

Arbeiten von Roovers und Thakar widerlegen diese Thesen (80, 84, 95). In der Studie

von Sinai et al.(86) beurteilten die befragten Patientinnen nach subtotaler

Hysterektomie die Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs, die Orgasmusfähigkeit und die

generelle Zufriedenheit mit ihrem Sexualleben als deutlich besser im Vergleich zu den

befragten Frauen nach AH (80, 86). Eine Studie von Lalonde (57) deutet darauf hin,

dass LASH Patientinnen signifikant schneller als LAVH Patientinnen zu ihrer sexuellen

Aktivität zurückfinden. Des Weiteren erzielten sie bessere Ergebnisse hinsichtlich einer

allgemeinen Verbesserung des Sexuallebens (57). Thakar (95) berichtete in seiner

Arbeit über eine generelle Zunahme des Geschlechtsverkehrs postoperativ

unabhängig von der angewandten Operationsmethode. Bezüglich der Koitusfrequenz,

der Orgasmushäufigkeit und der sexuellen Zufriedenheit wurden keine signifikante

Unterschiede gefunden (80, 95). Auch die Ergebnisse von Roovers et al. (84)

bestätigen die von Thakar postulierten Ergebnisse und weisen auf eine postoperative

Verbesserung der sexuellen Zufriedenheit hin, unabhängig von der Operationsweise

(80, 84).

Diese Ergebnisse werden auch von Kuppermann et al. (56) bestätigt. Auch im Rahmen

dieser Auswertung der TOSH Research Group wurden keine signifikanten

Unterschiede zwischen Patientinnen nach suprazervikaler bzw. totaler Hysterektomie

bezüglich der Koitushäufigkeit, Orgasmushäufigkeit und der sexuellen Aktivität

gefunden (56, 80).

Die von Ayoubi et al. (6) durchgeführte Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die

Sexualität der Frauen innerhalb der drei verglichenen Gruppen VH, AH und

laparoskopischer Hysterektomie in 60,4% der Fälle postoperativ unverändert blieb, sich

bei 21,3% verbesserte und bei 18,3% verschlechterte. Mit 24% war die

Verschlechterung am deutlichsten bei den AH Patientinnen, gefolgt von 13,5% der VH

Patientinnen und 8,5% der Patientinnen nach laparoskopischer Hysterektomie (6).

Von Dragisic et al. (27) wurde 2004 eine Befragung bei Frauen hinsichtlich der

Erwartungen bezüglich Veränderungen Ihres Sexuallebens nach der Hysterektomie

durchgeführt. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass die meisten Frauen keine

Veränderungen ihres sexuellen Verlangens oder der Orgasmushäufigkeit erwarteten

und auch keine der beschriebenen Veränderungen erfuhren (27). Er stellte zudem fest,

Page 95: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

91

dass postoperativ weniger Patientinnen über Dyspareunie berichteten. Die

verschiedenen Operationstechniken wurden in dieser Studie nicht berücksichtigt (27).

Die totale und subtotale AH wurden in der Studie von Zobbe et al. (107) hinsichtlich

Veränderungen der postoperativen Zufriedenheit verglichen und bestätigten das

Ergebnis von Dragisic, da auch sie bei beiden Operationstechniken eine Verbesserung

der Dyspareunie bei gleich bleibendem Sexualleben auswerteten (107). Zudem sahen

sie als wichtige Faktoren, die die Zufriedenheit mit der Sexualität postoperativ

wesentlich beeinflussen, neben der präoperativen Zufriedenheit mit dem Sexualleben,

eine gute Partnerschaft sowie körperliches Wohlbefinden und eine

Hormonersatztherapie an (107). Diesen Studien ist gemeinsam, dass sie über ein

relativ kleines Patientinnenkollektiv verfügen, für eine valide Aussage allerdings

größere Fallzahlen vorteilhaft wären (80). Aus dieser uneinheitlichen Datenlage kann

keine klare Aussage bezüglich des Einflusses der LASH auf die Sexualität gezogen

werden. Allerdings sind bisher keine negativen Auswirkungen der suprazervikalen

Vorgehensweise auf das sexuelle Erleben bekannt (80).

Die einleitende Frage zum Themenkomplex Sexualität, welche sich mit der

Veränderung befasst, verdeutlichte dass zwischen 36,7% (LASH) und 25% (AH) eine

Veränderung in Ihrem Sexualleben postoperativ festgestellt haben. Dies deckt sich

ungefähr mit der Beobachtung von Ayoubi et al. (6), der berichtet, dass bei 60,4% der

Frauen, das Sexualleben unverändert war. Im Rahmen dieser Studie wurde nicht

genauer spezifiziert, in welche Richtung sich diese Veränderung vollzogen hat. Daher

können keine Parameter im Sinne einer Verbesserung oder Verschlechterung bewertet

werden.

Dieser Überblick über einen Teil der Literatur, die sich mit dem Thema des Einflusses

der Hysterektomie auf das Sexualleben beschäftigt, zeigt, dass die Vor- und Nachteile

der verschiedenen Operationsverfahren bis heute noch nicht abschliessend beurteilt

werden können. Insbesondere die möglichen Vorteile der suprazervikalen

Vorgehensweise konnten bislang noch nicht ausreichend belegt werden. Daher wurde

auch im Rahmen dieser Studie dem Thema der postoperativen Sexualität ein

Fragenkomplex gewidmet. Insbesondere auf etwaige Vorteile der LASH gegenüber

anderen Operationsmethoden wurde ein besonderer Fokus gelegt. Bei der Auswertung

der erhobenen Daten wurde deutlich, dass die deutliche Mehrheit der Frauen aller

Operationsgruppen keine Veränderungen ihres Sexuallebens postoperativ angaben.

Bei den weiterführenden Fragen nach der Lust auf Geschlechtsverkehr, dem sexuellen

Interesse, der Erregung sowie der Orgasmusfähigkeit wurden keine signifikanten

Unterschiede zwischen den einzelnen Operationsgruppen ersichtlich. Bei der Frage,

die die Empfindung beim Geschlechtsverkehr thematisiert, konnte ein signifikanter

Page 96: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

92

Unterschied zwischen den Gruppen festgestellt werden. Die LASH Patientinnen

unterschieden sich signifikant von den AH, VH und LAVH Patientinnen, indem sie

angaben hinsichtlich der Empfindung beim Geschlechtsverkehr im Vergleich mit allen

Gruppen am wenigsten Einschränkungen und Probleme zu haben. Dieser Teilaspekt

deckt sich mit den Ergebnissen der Studien, die in der suprazervikalen

Vorgehensweise Vorteile hinsichtlich der postoperativen Sexualität sehen. Bezüglich

der Orgasmusfähigkeit konnte bei der Auswertung kein signifikanter Unterschied

zwischen den verglichenen Operationsgruppen festgestellt werden. Allerdings geben

die LASH Patientinnen am häufigsten an, immer bzw. sehr häufig einen Orgasmus

gehabt zu haben. Die Ursache für dieses Ergebnis der LASH Patientinnen könnte der

Erhalt des Frankenhäuser Plexus bei der suprazervikalen Vorgehensweise sein.

Der Einfluss der Zerstörung der Innervation der Zervix und des oberen Teils der Vagina

auf den „inneren“ Orgasmus, der insbesondere durch Stimulation der

Nervenendigungen des die Zervix und einen Teil der Vagina umfassenden Plexus

uterovaginalis (Frankenhäuser Plexus) entsteht, wird bei den Vorteilen der

suprazervikalen Operationsweise diskutiert (97). Die Durchtrennung dieses Plexus

könnte sich negativ auf die sexuelle Erregung und den „inneren“ Orgasmus auswirken,

wohingegen der durch Stimulation der Zervix hervorgerufene Orgasmus nicht betroffen

davon ist (97). Frauen, die beide Formen einzeln oder kombiniert empfinden, könnten

postoperativ eine Verschlechterung diesbezüglich empfinden (39, 97).

Zur Zufriedenheit mit dem postoperativen Sexualleben tragen allerdings auch Faktoren

wie die nicht mehr bestehende Angst vor einer Schwangerschaft, Erkrankungen der

Gebärmutter, insbesondere Krebserkrankungen sowie die Verbesserung von

Dysmenorrhoe und Dyspareunie bei (97).

Betrachtet man den gesamten Fragenkomplex zur Sexualität, so fällt auf, dass

mögliche Vorteile der LASH hinsichtlich der Empfindung beim Geschlechtsverkehr

durch signifikante Unterschiede im Gruppenvergleich bestätigt werden konnten. In den

weiteren Kategorien unterschieden sich die Gruppen nicht signifikant voneinander.

Zudem wurden die Fragen zur Sexualität zusammengefasst bewertet. Dabei war eine

Tendenz der LASH Patientinnen zur insgesamt größten Zufriedenheit mit dem

postoperativen Sexualleben ersichtlich. Zusammenfassend konnten bis auf den

Teilaspekt der Empfindung die möglichen Vorteile der suprazervikalen

Vorgehensweise in Bezug auf die Sexualität im Rahmen dieser Studie nicht bestätigt

werden.

Page 97: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

93

Zufriedenheit

Im Rahmen dieser Studie spiegelt sich in der Frage nach der allgemeinen

Zufriedenheit mit dem Operationsergebnis eine gruppenübergreifend einheitlich große

Zufriedenheit wider. Zwischen den Patientinnen der einzelnen Operationsverfahren

fanden sich keine signifikanten Unterschiede. Insgesamt gaben die Patientinnen aller

Gruppen mit zwischen 80% (LAVH) und 62,5% (AH) am häufigsten an, sehr zufrieden

mit dem Operationsergebnis gewesen zu sein. Damit stimmen die Ergebnisse mit der

aktuellen Literatur überein, die eine hohe postoperative Zufriedenheit mit dem

Operationsverfahren beschreibt.

In einer Studie von Silva-Filoh (90), die die VH mit der AH vergleicht, gaben signifikant

mehr Patientinnen der VH Gruppe (90 vs. 65,5%) an, dass sie sich erneut für dieselbe

Operationsvariante entscheiden würden, wenn sie nochmals vor der Entscheidung

stünden (90). Auch in der Literatur wird über eine große Zufriedenheit nach erfolgter

Hysterektomie berichtet. Van der Stege (102) berichtet beispielsweise über eine

Zufriedenheit von 98% nach LASH (102). Auch eine Studie von Roussis (85) berichtete

2004 bei dem Vergleich von VH, AH und suprazervikaler Hysterektomie über eine

Zufriedenheit von 54,8%, ihrer Unzufriedenheit verliehen 7,1% Ausdruck (85).

Page 98: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

94

Praktische Schlussfolgerung

Im Rahmen dieser Studie wurden fünf verschiedene Operationsverfahren hinsichtlich

Komplikationen, postoperativer Lebensqualität, der Sexualität und der Blasen- und

Darmfunktion verglichen. Es konnten Vor- und Nachteile einzelner Operationen in

verschiedenen Teilbereichen festgestellt werden. Insbesondere konnten signifikante

Unterschiede zwischen den verglichenen Operationsverfahren im Bereich der

postoperativen Komplikationen, hinsichtlich des Auftretens von Schmerzen,

Entzündungen bzw. Infektionen und Blutungen dokumentiert werden. Bezüglich der

etwaigen Vorteile der suprazervikalen Operationsweise auf die postoperative

Lebensqualität, Sexualität oder das Auftreten eines Deszensus konnten bis auf die

signifikanten Unterschiede hinsichtlich der postoperativen Empfindung beim

Geschlechtsverkehr und einer Tendenz zu einer größeren postoperativen Zufriedenheit

im Bereich Sexualität innerhalb der LASH Gruppe keine signifikanten Unterschiede

festgestellt werden. Bezüglich der Blasen- und Darmfunktion zeigten sich ebenfalls

keine signifikanten Unterschiede zwischen den Operationsvarianten. Auch hier wurden

mögliche Vorteile der suprazervikalen Operationsweise nicht bestätigt. Bei der

postoperativen Lebensqualität zeigte sich erfreulicherweise ein einheitlich positives

Bild. Zudem verliehen alle Gruppen im Rahmen dieser Befragung einer sehr hohen

Zufriedenheit mit dem Operationsergebnis Ausdruck. Neben spezieller Indikationen,

den anatomischen Gegebenheiten und lokalen Operationsbedingungen,

vorangegangenen Operationen, sowie der individuellen Erfahrung des Operateurs

sollten persönliche Wünsche und Vorstellungen der Patientinnen bei der

Therapieentscheidung zur Wahl der individuell optimal geeigneten Operationsmethode

berücksichtigt werden.

Page 99: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

95

7 Literaturverzeichnis

1. Abdollahi SF, Bahlouli A, Mostafa PG, Rasooli S, and Morteza G. (2009),

Comparison of laparoscopy-assisted hysterectomies with conventional hysterectomies.

Saudi Med J 30: 813-816.

2. Altgassen C, Michels W, and Schneider A. (2005), Wie sicher ist die laparoskopisch

assistierte vaginale Hysterektomie? Geburtsh Frauenheilkd 65: 1051-1057.

3. Altman D, Lopez A, Falconer C, and Zetterstrom J. (2003), The impact of

hysterectomy on lower urinary tract symptoms. Int Urogynecol J Pelvic Floor Dysfunct

14: 418-423.

4. Altman D, Zetterstrom J, Lopez A, Pollack J, Nordenstam J, and Mellgren A.

(2004), Effect of hysterectomy on bowel function. Dis Colon Rectum 47: 502-508.

5. Amirikia H and Evans TN. (1979), Ten-year review of hysterectomies: trends,

indications, and risks. Am J Obstet Gynecol 134: 431-437.

6. Ayoubi JM, Fanchin R, Monrozies X, Imbert P, Reme JM, and Pons JC. (2003),

Respective consequences of abdominal, vaginal, and laparoscopic hysterectomies on

women's sexuality. Eur J Obstet Gynecol Reprod Biol 111: 179-182.

7. Bachmann GA. (1990), Hysterectomy. A critical review. J Reprod Med 35: 839-862.

8. Benassi L, Rossi T, Kaihura CT, Ricci L, Bedocchi L, Galanti B, and Vadora E.

(2002), Abdominal or vaginal hysterectomy for enlarged uteri: a randomized clinical

trial. Am J Obstet Gynecol 187: 1561-1565.

9. Bojahr B, Raatz D, Schonleber G, Abri C, and Ohlinger R. (2006), Perioperative

complication rate in 1706 patients after a standardized laparoscopic supracervical

hysterectomy technique. J Minim Invasive Gynecol 13: 183-189.

10. Brandner P and Neis K. Die Laparoskopisch Assistierte Vaginale Hysterektomie

(LAVH). Urban & Fischer. München Jena, (2000), 236-244.

11. Brandner P and Neis KJ. (1995), The significance of laparoscopically-assisted vaginal

hysterectomy--LAVH. Zentralbl Gynakol 117: 620-624.

12. Briese V, Ulfig N, and Mylonas I. (2002), Die vaginale Hysterektomie. Der

Gynäkologe 35: 116-124.

13. Brill AI. (2006), Hysterectomy in the 21st century: different approaches, different

challenges. Clin Obstet Gynecol 49: 722-735.

14. Bullinger M. Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität mit dem SF-36-

Health Survey. Springer Verlag. Berlin Heidelberg, (2000), 190-197.

15. Bullinger M. SF-36 Fragebogen zum Gesundheitszustand. Hogrefe. Göttingen,

(1998), 7-8; 65-68.

Page 100: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

96

16. Chapron C, Dubuisson JB, Ansquer Y, and Capella-Allouc S. (1997), Hysterectomy

with adnexectomy. Can operative laparoscopy offer advantages? J Reprod Med 42:

201-206.

17. Clayton RD. (2006), Hysterectomy. Best Pract Res Clin Obstet Gynaecol 20: 73-87.

18. De Bruyne F and Balan P. (2000), Aktuelle Indikation und technische Aspekte der

Hysterektomie bei benignen gynäkologischen Erkrankungen. Der Gynäkologe 33: 672-

678.

19. Deprest JA, Munro MG, and Koninckx PR. (1995), Review on laparoscopic

hysterectomy. Zentralbl Gynakol 117: 641-651.

20. Destatis. Die 20 häufigsten Operationen der vollständig stätionär behandelten

weiblichen Patienten 2008.

http://wwwdestatisde/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Statistiken

/Gesundheit/GesundheitszustandRisiken/Tabellen/Content75/DRGOperationenWeiblic

hpsml. 10.02.2010.

21. Dian D, Rack B, Schindlbeck C, Janni W, and Friese K. (2008), Endoskopische

Hysterektomie. Der Gynäkologe 41: 343-348.

22. Dicker RC, Greenspan JR, Strauss LT, Cowart MR, Scally MJ, Peterson HB,

DeStefano F, Rubin GL, and Ory HW. (1982), Complications of abdominal and

vaginal hysterectomy among women of reproductive age in the United States. The

Collaborative Review of Sterilization. Am J Obstet Gynecol 144: 841-848.

23. Donnez J, Smets M, Polet R, Bassil S, and Nisolle M. (1995), LASH: laparoscopic

supracervical (subtotal) hysterectomy. Zentralbl Gynakol 117: 629-632.

24. Dorsey JH, Steinberg EP, and Holtz PM. (1995), Clinical indications for hysterectomy

route: patient characteristics or physician preference? Am J Obstet Gynecol 173: 1452-

1460.

25. Doucette RC and Scott JR. (1996), Comparison of laparoscopically assisted vaginal

hysterectomy with abdominal and vaginal hysterectomy. J Reprod Med 41: 1-6.

26. Doucette RC, Sharp HT, and Alder SC. (2001), Challenging generally accepted

contraindications to vaginal hysterectomy. Am J Obstet Gynecol 184: 1386-1389;

discussion 1390-1381.

27. Dragisic KG and Milad MP. (2004), Sexual functioning and patient expectations of

sexual functioning after hysterectomy. Am J Obstet Gynecol 190: 1416-1418.

28. Ellstrom MA, Astrom M, Moller A, Olsson JH, and Hahlin M. (2003), A randomized

trial comparing changes in psychological well-being and sexuality after laparoscopic

and abdominal hysterectomy. Acta Obstet Gynecol Scand 82: 871-875.

29. El-Mowafi D, Madkour W, Lall C, and Wenger JM. (2004), Laparoscopic

supracervical hysterectomy versus laparoscopic-assisted vaginal hysterectomy. J Am

Assoc Gynecol Laparosc 11: 175-180.

Page 101: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

97

30. El-Toukhy TA, Hefni M, Davies A, and Mahadevan S. (2004), The effect of different

types of hysterectomy on urinary and sexual functions: a prospective study. J Obstet

Gynaecol 24: 420-425.

31. Fahy U, Watkins K, Duffin S, and Kirwan PH. (2000), Convalescence after

laparoscopically assisted vaginal hysterectomy. Gynaecol Endosc 9: 55-58.

32. Flory N, Bissonnette F, Amsel RT, and Binik YM. (2006), The psychosocial

outcomes of total and subtotal hysterectomy: A randomized controlled trial. J Sex Med

3: 483-491.

33. Flory N, Bissonnette F, and Binik YM. (2005), Psychosocial effects of hysterectomy:

literature review. J Psychosom Res 59: 117-129.

34. Forsgren C, Zetterstrom J, Lopez A, Nordenstam J, Anzen B, and Altman D.

(2007), Effects of hysterectomy on bowel function: a three-year, prospective cohort

study. Dis Colon Rectum 50: 1139-1145.

35. Friedrich M, Kolberg HC, Cordes T, and Krämer S. (2004), Operative Therapie des

Descensus. Der Gynäkologe 37: 996-1003.

36. Garry R, Reich H, and Liu C. (1994), Laparoscopic hysterectomy - definitions and

indications. Gynaecol Endosc 3: 1 - 3.

37. Ghomi A, Hantes J, and Lotze EC. (2005), Incidence of cyclical bleeding after

laparoscopic supracervical hysterectomy. J Minim Invasive Gynecol 12: 201-205.

38. Gimbel H, Zobbe V, Andersen BM, Filtenborg T, Gluud C, and Tabor A. (2003),

Randomised controlled trial of total compared with subtotal hysterectomy with one-year

follow up results. Bjog 110: 1088-1098.

39. Hasson HM. (1993), Cervical removal at hysterectomy for benign disease. Risks and

benefits. J Reprod Med 38: 781-790.

40. Hirsch HA, Ikle FA, and Käser O. Atlas der gynäkologischen Operationen. 6.Aufl.

Thieme . Stuttgart New York, (1999).

41. Hornemann A, Thill M, Bohlmann MK, Fischer D, Diedrich K, and Altgassen C.

(2008), Hysterektomie- vaginal, abdominal oder laparoskopisch assistiert? Der

Gynäkologe 41: 337-342.

42. Hwang JL, Seow KM, Tsai YL, Huang LW, Hsieh BC, and Lee C. (2002),

Comparative study of vaginal, laparoscopically assisted vaginal and abdominal

hysterectomies for uterine myoma larger than 6 cm in diameter or uterus weighing at

least 450 g: a prospective randomized study. Acta Obstet Gynecol Scand 81: 1132-

1138.

43. Johns DA and Diamond MP. (1994), Laparoscopically assisted vaginal hysterectomy.

J Reprod Med 39: 424-428.

Page 102: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

98

44. Johnson N, Barlow D, Lethaby A, Tavender E, Curr E, and Garry R. (2006),

Surgical approach to hysterectomy for benign gynaecological disease. Cochrane

Database Syst Rev.

45. Johnson N, Barlow D, Lethaby A, Tavender E, Curr L, and Garry R. (2005),

Methods of hysterectomy: systematic review and meta-analysis of randomised

controlled trials. Bmj 330: 1478.

46. Kalogirou D, Antoniou G, Karakitsos P, Zioris C, and Salampasis C. (1996),

Comparison of abdominal and vaginal hysterectomy. Study of complications. Clin Exp

Obstet Gynecol 23: 161-167.

47. Kilkku P and Gronroos M. (1982), Peroperative electrocoagulation of endocervical

mucosa and later carcinoma of the cervical stump. Acta Obstet Gynecol Scand 61:

265-267.

48. Kilkku P, Gronroos M, Hirvonen T, and Rauramo L. (1983), Supravaginal uterine

amputation vs. hysterectomy. Effects on libido and orgasm. Acta Obstet Gynecol

Scand 62: 147-152.

49. Kilkku P, Gronroos M, and Rauramo L. (1985), Supravaginal uterine amputation with

peroperative electrocoagulation of endocervical mucosa. Description of the method.

Acta Obstet Gynecol Scand 64: 175-177.

50. Kilkku P, Hirvonen T, and Gronroos M. (1981), Supra-vaginal uterine amputation vs.

abdominal hysterectomy: the effects on urinary symptoms with special reference to

pollakisuria, nocturia and dysuria. Maturitas 3: 197-204.

51. Kim DH, Bae DH, Hur M, and Kim SH. (1998), Comparision of classic intrfascial

hysterectomy with total laparoscopic and laparoscopic-assisted vaginal hysterectomy.

J Am Assoc Gynecol Laparosc 5: 253-260.

52. Kluivers KB, Hendriks JC, Mol BW, Bongers MY, Bremer GL, de Vet HC, Vierhout

ME, and Brolmann HA. (2007), Quality of life and surgical outcome after total

laparoscopic hysterectomy versus total abdominal hysterectomy for benign disease: a

randomized, controlled trial. J Minim Invasive Gynecol 14: 145-152.

53. Kovac SR. (2000), Hysterectomy outcomes in patients with similar indications. Obstet

Gynecol 95: 787-793.

54. Kovac SR, Christie SJ, and Bindbeutel GA. (1991), Abdominal versus vaginal

hysterectomy: a statistical model for determining physician decision making and patient

outcome. Med Decis Making 11: 19-28.

55. Kovac SR, Cruikshank SH, and Retto HF. (1990), Laparoscopy-assisted vaginal

hysterectomy. J Gynecol Surg 6: 185-193.

56. Kuppermann M, Summitt RL, Jr., Varner RE, McNeeley SG, Goodman-Gruen D,

Learman LA, Ireland CC, Vittinghoff E, Lin F, Richter HE, Showstack J, Hulley SB,

Page 103: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

99

and Washington AE. (2005), Sexual functioning after total compared with

supracervical hysterectomy: a randomized trial. Obstet Gynecol 105: 1309-1318.

57. Lalonde CJ and Daniell JF. (1996), Early outcomes of laparoscopic-assisted vaginal

hysterectomy versus laparoscopic supracervical hysterectomy. J Am Assoc Gynecol

Laparosc 3: 251-256.

58. Learman LA, Summitt RL, Jr., Varner RE, McNeeley SG, Goodman-Gruen D,

Richter HE, Lin F, Showstack J, Ireland CC, Vittinghoff E, Hulley SB, and

Washington AE. (2003), A randomized comparison of total or supracervical

hysterectomy: surgical complications and clinical outcomes. Obstet Gynecol 102: 453-

462.

59. Leonardo RA. History of Gynaecology. Foben Press. New York, (1944).

60. Lethaby A, Ivanova V, and Johnson NP. (2006), Total versus subtotal hysterectomy

for benign gynaecological conditions. Cochrane Database Syst Rev.

61. Leung PL, Tsang SW, and Yuen PM. (2007), An audit on hysterectomy for benign

diseases in public hospitals in Hong Kong. Hong Kong Med J 13: 187-193.

62. Liehn M, Middelanis I, Steinmüller L, and Döhler JR. OP-Handbuch. 4.Aufl. Springer

Verlag. Berlin, Heidelberg, (2007), 380-396.

63. Lowell L and Kessler AA. (2000), Laparoscopically assisted vaginal hysterectomy. A

suitable substitute for abdominal hysterectomy? J Reprod Med 45: 738-742.

64. Lyons TL. (2000), Laparoscopic supracervical hysterectomy. Obstet Gynecol Clin

North Am 27: 441-450.

65. Lyons TL. (1993), Laparoscopic supracervical hysterectomy. A comparison of

morbidity and mortality results with laparoscopically assisted vaginal hysterectomy.

J Reprod Med 38: 763-767.

66. Malik E and Diedrich K. (1997), 8 Jahre und kein bisschen weise? Der Gynäkologe

30: 416-425.

67. Malik E, Diedrich K, and Scheidel P. (1997), Laparoskopische Techniken zur

Durchführung einer Hysterektomie. Der Gynäkologe 30: 416 - 425.

68. Merrill RM. (2008), Hysterectomy surveillance in the United States, 1997 through

2005. Med Sci Monit 14: 24-31.

69. Mulholland C, Harding N, Bradley S, and Stevenson M. (1996), Regional variations

in the utilization rate of vaginal and abdominal hysterectomies in the United Kingdom.

J Public Health Med 18: 400-405.

70. Müller A, Thiel FC, Jud SM, Lermann J, Hildebrandt T, Winkler M, Beckmann MW,

and Renner SP. (2007), Hysterektomie - was ist zeitgemäß? GebFra - Refresher: 101-

124.

71. Munro MG. (1997), Supracervical hysterectomy: ... a time for reappraisal. Obstet

Gynecol 89: 133-139.

Page 104: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

100

72. Munro MG and Parker WH. (1993), A classification system for laparoscopic

hysterectomy. Obstet Gynecol 82: 624-629.

73. Ng CC and Chern BS. (2007), Total laparoscopic hysterectomy: a 5-year experience.

Arch Gynecol Obstet 276: 613-618.

74. Ng CC, Chern BS, and Siow AY. (2007), Retrospective study of the success rates

and complications associated with total laparoscopic hysterectomy. J Obstet Gynaecol

Res 33: 512-518.

75. Nichols DH and Clarke-Pearson DL. Gynecologic, obstetric and related surgery.

2.Aufl. St.Louis Baltimore New York London. (2000).

76. O'Hanlan KA, Dibble SL, Garnier AC, and Reuland ML. (2007), Total laparoscopic

hysterectomy: technique and complications of 830 cases. Jsls 11: 45-53.

77. Okaro EO, Jones KD, and Sutton C. (2001), Long term outcome following

laparoscopic supracervical hysterectomy. Bjog 108: 1017-1020.

78. Parys BT, Haylen BT, Hutton JL, and Parsons KF. (1990), Urodynamic evaluation of

lower urinary tract function in relation to total hysterectomy. Aust N Z J Obstet

Gynaecol 30: 161-165.

79. Reich H, De Caprio J, and Mc Glynn F. (1989), Laparoscopic Hysterectomy. Journal

of Gynecological Surgery 5: 213-215.

80. Rein D and Schmidt T. (2005), Laparoskopische suprazervikale Hysterektomie

(LASH). Der Gynäkologe 38: 959-967.

81. Richardson EH. (1929), A simpilfied technique for abdominal panhysterectomy.

Surgical Gynecology Obstetrics 48: 248-251.

82. Roovers JP, van der Bom JG, Huub van der Vaart C, Fousert DM, and Heintz AP.

(2001), Does mode of hysterectomy influence micturition and defecation? Acta Obstet

Gynecol Scand 80: 945-951.

83. Roovers JP, van der Bom JG, and van der Vaart CH. (2008), Hysterectomy does not

cause constipation. Dis Colon Rectum 51: 1068-1072.

84. Roovers JP, van der Bom JG, van der Vaart CH, and Heintz AP. (2003),

Hysterectomy and sexual wellbeing: prospective observational study of vaginal

hysterectomy, subtotal abdominal hysterectomy, and total abdominal hysterectomy.

Bmj 327: 774-778.

85. Roussis NP, Waltrous L, Kerr A, Robertazzi R, and Cabbad MF. (2004), Sexual

response in the patient after hysterectomy: total abdominal versus supracervical versus

vaginal procedure. Am J Obstet Gynecol 190: 1427-1428.

86. Saini J, Kuczynski E, Gretz HF, and Sills ES. (2002), Supracervical hysterectomy

versus total abdominal hysterectomy: perceived effects on sexual function. BMC

Womens Health 2.

Page 105: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

101

87. Schüssler B, Scheidel HP, and Hohl MK. Hysterektomie update.

http://wwwfrauenheilkunde-aktuellch/frauenheilkunde-d/PDF-Ordner-FHA-

Frauenheilkunde-aktuell/Frauenheilkunde-Aktuell-Ausgabe-08-03/FHA-

Arikel_04_20_thema_neupdf. 10.2.2010.

88. Semm K. Hysterektomie per laparotomiam oder pelviskopiam. Ein neuer Weg ohne

Kolpotomie durch C.A.S.H., (1991), 996-1003.

89. Semm K. Operationslehre für endoskopische Abdominal Chirurgie - Operative

Pelviskopie. Stuttgart, (1984).

90. Silva-Filho AL, Werneck RA, de Magalhaes RS, Belo AV, and Triginelli SA. (2006),

Abdominal vs vaginal hysterectomy: a comparative study of the postoperative quality of

life and satisfaction. Arch Gynecol Obstet 274: 21-24.

91. Strauss A, Janni W, and Maass N. Klinikmanual Gynäkologie und Geburtshilfe.

Springer Verlag. Berlin Heidelberg, (2009), 107-112.

92. Sutton C. Hysterectomy: a historical perspective. Baillière´s Clinical Obstetrics and

Gynaecology, (1997),1-22.

93. Switala I, Cosson M, Lanvin D, Querleu D, and Crepin G. (1998), Is vaginal

hysterectomy important for large uterus of more than 500 g? Comparison with

laparotomy. J Gynecol Obstet Biol Reprod (Paris) 27: 585-592.

94. Te Linde RW and Thompson JD. Te Linde´s operative gynecology.

Lippincott/Williams & Wilkins. Philadelphia New York London, (1997).

95. Thakar R, Ayers S, Clarkson P, Stanton S, and Manyonda I. (2002), Outcomes after

total versus subtotal abdominal hysterectomy. N Engl J Med 347: 1318-1325.

96. Thakar R, Ayers S, Georgakapolou A, Clarkson P, Stanton S, and Manyonda I.

(2004), Hysterectomy improves quality of life and decreases psychiatric symptoms: a

prospective and randomised comparison of total versus subtotal hysterectomy. Bjog

111: 1115-1120.

97. Thakar R and Sultan AH. (2005), Hysterectomy and pelvic organ dysfunction. Best

Pract Res Clin Obstet Gynaecol 19: 403-418.

98. Thiel J and Gamelin A. (2003), Outpatient total laparoscopic hysterectomy. J Am

Assoc Gynecol Laparosc 10: 481-483.

99. Thill M, Hornemann A, Fischer D, Diedrich K, and Altgassen C. (2008), Vaginale

und abdominale Hysterektomie. Der Gynäkologe 41: 328-336.

100. Thompson JD and Rock JA. Hysterectomy. Lippincott, Philadelphia, (1992), 663-738.

101. Tozzi R, Malur S, Koehler C, and Schneider A. (2005), Analysis of morbidity in

patients with endometrial cancer: is there a commitment to offer laparoscopy?

Gynaecol Oncol 97: 4-9.

102. Van der Stege JG and Van Beek JJ. (1999), Problems related to the cervical stump at

follow-up in laparoscopic supracervical hysterectomy. Jsls 3: 5-7.

Page 106: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

102

103. Wallwiener D, Jonat W, Kreienberg R, Friese K, Diedrich K, Beckmann MW,

Gegründet von Hirsch HA, Käser O, and Iklé FA. Atlas der gynäkologischen

Operationen. 7.Aufl. Georg Thieme Verlag KG. Stuttgart, New York, (2009), 223-340.

104. Washington JL. (2005), Laparoscopic supracervical hysterectomy compared with

abdominal, vaginal, and laparoscopic vaginal hysterectomy in a primary care hospital

setting. Jsls 9: 292-297.

105. Whiteman MK, Hillis SD, Jamieson DJ, Morrow B, Podgornik MN, Brett KM, and

Marchbanks PA. (2008), Inpatient hysterectomy surveillance in the United States,

2000-2004. Am J Obstet Gynecol 198: 34.

106. WHO. (1946), Constitution of the World Health Organization. Am J Public Health

Nations Health 36: 1315-1323.

107. Zobbe V, Gimbel H, Andersen BM, Filtenborg T, Jakobsen K, Sorensen HC,

Toftager-Larsen K, Sidenius K, Moller N, Madsen EM, Vejtorp M, Clausen H,

Rosgaard A, Gluud C, Ottesen BS, and Tabor A. (2004), Sexuality after total vs.

subtotal hysterectomy. Acta Obstet Gynecol Scand 83: 191-196.

108. Zubke W, Solomayer E, Gardanis C, and Wallwiener D. (2006), Geschichte der

Hysterektomie Teil 1. Geburtsheilkunde Frauenheilkunde 66: 93 - 95.

Page 107: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

I

8 Abkürzungsverzeichnis

A. = Arteria

AH = Abdominale Hysterektomie

CISH= Klassische Intrafasziale Semm Hysterektomie

GV = Geschlechtsverkehr

HI = Harninkontinenz

Lap.= Laparoskopisch

LASH = Laparoskopisch Assistierte Suprazervikale Hysterektomie

LAVH = Laparoskopisch Assistierte Vaginale Hysterektomie

Lig.= Ligamentum

Max.= Maximal

Min.= Minimal

Proz.= Prozentual

R. = Ramus

Sex. = Sexuelles

Sign.= Signifikant

Sog.= Sogennant

Stat. = Stationär

Tab. = Tabelle

TLH = Totale Laparoskopische Hysterektomie

VH = Vaginale Hysterektomie

Wo. = Wochen

Page 108: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

II

9 Anhang

9.1 Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Box Plot zur Verteilung des Alters der Patientinnen der verschiedenen

Operationsgruppen ..............................................................................24

Abbildung 2: Dauer postoperativer Schmerzen.........................................................39

Abbildung 3: Postoperative Blutungen ......................................................................42

Abbildung 4: Postoperative Schmerzen ....................................................................43

Abbildung 5: Postoperative Infektionen / Entzündungen...........................................44

Abbildung 6: Dauer der postoperativen Beschwerden ..............................................46

Abbildung 7: Postoperative Blutungen aus der Scheide............................................50

Abbildung 8: Veränderungen des Selbstbildes .........................................................52

Abbildung 9: Präoperative Harninkontinenz .............................................................59

Abbildung 10: Veränderung der präoperativen Harninkontinenz .................................61

Abbildung 11: Box Plot zum Fragenkomplex zur Sexualität ........................................76

Abbildung 12: Zufriedenheit mit dem Operationsergebnis...........................................78

Page 109: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

III

9.2 Fragebogen

Fragebogen zur Lebensqualität nach Gebärmutterentfernung

1. Wie alt sind Sie? Jahre

2. Wie viele Kinder haben Sie geboren?

Vor bis zu einem Jahr Vor 2-3 Jahren

Vor 4-6 Jahren

3. Wann war Ihre Gebärmutterentfernung?

� � �

Ausgezeichnet Sehr gut Gut Weniger gut Schlecht 4. Wie würden Sie Ihren derzeitigen Gesundheitszustand im Allgemeinen beschreiben?

� � � � �

Sind Sie durch Ihren

derzeitigen Gesundheits-zustand bei diesen Tätigkeiten eingeschränkt? Wenn ja, wie stark?

Ja, stark eingeschränkt

Ja, etwas eingeschränkt

Nein, überhaupt nicht eingeschränkt

5. mittelschwere Tätigkeiten, z.B. einen Tisch verschieben, Staub saugen, kegeln, Golf spielen

� � �

6. mehrere Treppenabsätze steigen

� � �

Hatten Sie seit der

Gebärmutterentfernung aufgrund Ihrer körperlichen Gesundheit irgendwelche Schwierigkeiten bei der Arbeit oder anderen alltäglichen Tätigkeiten im Beruf bzw. zu Hause?

Ja Nein

7. Ich habe weniger geschafft als ich wollte

� �

8. Ich konnte nur bestimmte Dinge tun

� �

Hatten Sie seit der

Gebärmutterentfernung aufgrund seelischer Probleme irgendwelche Schwierigkeiten bei der Arbeit oder anderen alltäglichen Tätigkeiten im Beruf bzw. zu Hause (z.B. weil Sie sich niedergeschlagen oder ängstlich fühlten)?

Ja Nein

9. Ich habe weniger geschafft als ich wollte

� �

10. Ich konnte nicht so sorgfältig wie üblich arbeiten

� �

Page 110: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

IV

Überhaupt nicht

Ein bisschen Mäßig Ziemlich Sehr 11. Inwieweit haben Schmerzen Sie

seit Ihrer Gebärmutterentfernung bei der Ausübung Ihrer Alltags-tätigkeiten zu Hause und im Beruf behindert? � � � � �

In diesen Fragen geht es darum, wie Sie sich fühlen und wie es Ihnen seit Ihrer Gebärmutter-entfernung gegangen ist. (Bitte kreuzen Sie in jeder Zeile an, was Ihrem Befinden am ehesten entspricht)

Immer Meistens

Ziemlich oft

Manchmal Selten Nie

Wie oft waren Sie... 12. ruhig und gelassen? � � � � � � 13. voller Energie? � � � � � � 14. entmutigt und traurig? � � � � � �

Immer Meistens Manchmal Selten Nie 15. Wie häufig haben Ihre

körperliche Gesundheit oder seelischen Probleme seit der Gebärmutterentfernung Ihre Kontakte zu anderen Menschen (Besuche bei Freunden, Verwandten usw.) beeinträchtigt?

� � � � �

Nie 1-3 Tage 1 Wo 2-6 Wo Länger als 6 Wo 16. Hatten Sie Schmerzen nach der

Operation? Falls ja, wie lange? � � � � �

17. Kam es nach dem stationären Aufenthalt zu Komplikationen / Beschwerden?

Ja Nein

Blutungen � � Schmerzen � � Infektionen / Entzündungen � � Blasenentleerungsstörungen � � Senkungsbeschwerden � �

1-3 Tage 1 Wo 2-4 Wo 5-6 Wo Länger als 6 Wo

Wie lange hielten diese Beschwerden nach der Operation an? � � � � �

Ja Nein 18. War eine Operation zur Behandlung der Senkungs-beschwerden notwendig? � �

Nie Nur nach der

OP 1-2 Wo 3-4 Wo

Länger als 6 Wo

19. Hatten Sie nach der Gebärmutterentfernung Blutungen aus der Scheide? � � � � �

Nein Kaum Ein bisschen Sehr Vollkommen 20. Haben Sie das Gefühl, dass sich

Ihr Selbstverständnis als Frau durch die Gebärmutter-entfernung verändert hat? � � � � �

Page 111: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

V

21. Haben Sie aufgrund von körperlichen oder seelischen Problemen ärztliche Hilfe gesucht?

Ja Nein

Psychiater / Psychologe � � Hausarzt � � Internist � � Gynäkologe � � Sonstige � �

22. Haben Sie nach der Operation Wechseljahrsbeschwerden?

Ja Nein

Hitzewallungen � � Schwindel � � Schweißausbrüche � � Schlafstörungen � � Muskel-/ Knochenschmerzen � �

Nein 0-1 kg 2-3 kg 4-6 kg Mehr als 6 kg 23. Haben Sie nach der Operation

an Gewicht zugenommen? � � � � �

Ja Nein 24. Hatten Sie vor der Operation Probleme mit ungewolltem Urinverlust (Harninkontinenz)? � �

Verbessert Unverändert Verschlechtert 25. Falls ja, wie hat sich dieser nach

der Gebärmutterentfernung verändert? � � �

Ja Nein 26. Hatten / Haben Sie nach der

Operation Probleme mit ungewolltem Urinverlust? � �

Beim Husten, Lachen, Niesen oder Pressen

� �

Bei körperlicher Arbeit � � Bei jeder Tätigkeit im Stehen � � Vermehrt bei Kälte / Urinverlust

bei starkem Harndrang � �

Die Blase entleert sich nicht komplett / träufelnder Urin

� �

Ja Nein 27. War eine Inkontinenzoperation

nötig? � �

28. Hatten / Haben Sie nach der Operation Veränderungen des Stuhlgangs bemerkt?

Ja Nein

Durchfälle � � Verstopfung � � Stuhlinkontinenz � � Blutbeimengung � � Schmerzen beim Stuhlgang � �

Page 112: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

VI

Ja Nein 29. Hat sich Ihre Sexualität nach der Gebärmutterentfernung verändert? � �

Fragen zur Sexualität nach der

Gebärmutterentfernung Nie Selten Manchmal Häufig

Sehr häufig

Immer

30. Ich hatte Lust auf Geschlechtsverkehr

� � � � � �

31. Ich war unglücklich über mein geringes sexuelles Interesse

� � � � � �

32. Es dauerte sehr lange bis ich erregt war

� � � � � �

33. Ich habe beim Geschlechtsverkehr nichts empfunden

� � � � � �

34. Mir fehlte es an sexuellem Verlangen

� � � � � �

35. Ich war enttäuscht über mein geringes sexuelles Interesse

� � � � � �

36. Ich habe leicht einen Orgasmus bekommen

� � � � � �

Sehr Ziemlich Mäßig Eher nicht Gar nicht 37. Wie zufrieden sind Sie mit dem

Operationsergebnis? � � � � �

An dieser Stelle können Sie uns gerne Bemerkungen und Anregungen zu diesem Fragebogen mitteilen, wenn Sie möchten:

Vielen Dank für Ihr Engagement und dass Sie sich für diese wissenschaftliche Untersuchung Zeit genommen haben.

Page 113: Frauenklinik des Universitätsklinikums Friedrich-Alexander ... · vaginale Hysterektomie (VH), die abdominale Hysterektomie (AH) sowie die laparoskopischen Operationsverfahren, wobei

VII

10 Ethikkommission

Antrag an die Ethik-Kommission/Re.-No. 3868

Retrospektive Befragung von Patientinnen nach Hysterektomie zur Lebensqualität, zu

Deszensus- und Inkontinenzproblemen und Veränderungen der sexuellen Empfindung.