27
Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen Hilfesystemen Dipl. Psych. Alexandra Sann Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim 10.02.2010, Mannheim

Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen ...€¦ · Dipl. Psych. Alexandra Sann Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim 10.02.2010, Mannheim. Begriffsbestimmung

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen ...€¦ · Dipl. Psych. Alexandra Sann Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim 10.02.2010, Mannheim. Begriffsbestimmung

Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen Hilfesystemen

Dipl. Psych. Alexandra Sann

Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim

10.02.2010, Mannheim

Page 2: Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen ...€¦ · Dipl. Psych. Alexandra Sann Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim 10.02.2010, Mannheim. Begriffsbestimmung

Begriffsbestimmung Frühe Hilfen

Page 3: Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen ...€¦ · Dipl. Psych. Alexandra Sann Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim 10.02.2010, Mannheim. Begriffsbestimmung

■ Fokussierung auf Prävention von Vernachlässigung und Misshandlung bei Säuglingen und Kleinkindern beginnend mit der Schwangerschaft bis zum Ende des dritten Lebensjahres (0-3 Jahre ).

■ Die Früherkennung von familiären Belastungen und Risiken für das Kindeswohl.

■ Die frühzeitige Unterstützung der Eltern zur Stärkung ihrer Erziehungskompetenz .

■ Systematische Kooperation von Gesundheitssystem und Kinder- und Jugendhilfe und bürgerschaftlichem Engagement

���� Sekundäre / selektive / indizierte Prävention für ps ychosoziale hoch belastete Familien!

Merkmale von „Frühen Hilfen“ gemäß dem Aktionsprogram m

Page 4: Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen ...€¦ · Dipl. Psych. Alexandra Sann Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim 10.02.2010, Mannheim. Begriffsbestimmung

■ Frühzeitig (zu Beginn der Entwicklung eines Kindes) rechtzeitig (zu Beginn der Entwicklung eines Problems)

■ Prävention (Verhinderung eines negativen Ereignisses) Förderung (Kompetenzaufbau, Aufbau von Unterstützungssystemen)

■ Defizitorientierung (Pathogenese, Risikoscreening)Ressourcenorientierung (Salutogenese, Befähigung)

■ Primäre/universelle Prävention (alle Familien)sekundäre/selektive Prävention (belastete Familien / Risiken für die Kinder)tertiäre Prävention (Familien nach bekannter Kindeswohlgefährdung)

■ Individuumszentrierung (Feinfühligkeitstrainings) Veränderung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen (Armutsbekämpfung)

■ Aufbau eines Hilfesystems (Ausbau Infrastruktur)Aufbau eines sozialen Frühwarnsystems (Reaktionsketten)

„Frühe Hilfen“ – eine vielschichtige Diskussion

Page 5: Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen ...€¦ · Dipl. Psych. Alexandra Sann Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim 10.02.2010, Mannheim. Begriffsbestimmung

Frühe Hilfen zwischen Fördern und Schützen

Page 6: Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen ...€¦ · Dipl. Psych. Alexandra Sann Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim 10.02.2010, Mannheim. Begriffsbestimmung

6

Der Risikobegriff im Kontext Frühe Hilfen - Kindersc hutz

Risiko ist die Wahrscheinlichkeit, mit der ein negatives Ereignis in der Zukunft eintreten kann.

■ Frühe Hilfen : Belastungen von Familiensystemen, welche einen besonderen Unterstützungsbedarf signalisieren können �Zugehörigkeit zu einer Risikopopulation, keine individuelle Diagnose bzw. Prognose (!), „Kultur des Hinsehens“

■ Kinderschutz : gewichtige Anhaltspunkte, die eine akute und schwerwiegende Gefährdung des Kindeswohls signalisieren können � Abklärung der Prognose im Einzelfall durch individuelle Diagnostik des betroffenen Familiensystems mit allen Beteiligten

■ Risiken im Kinderschutzhandeln : Schwachstellen in Verfahren und Handlungsabläufen der KinderschutzakteurInnen, Unterversorgung mit passenden Interventionen, Schädigung durch Interventionen

Page 7: Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen ...€¦ · Dipl. Psych. Alexandra Sann Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim 10.02.2010, Mannheim. Begriffsbestimmung

Frühe Hilfen aus der Sicht der Praxis

3,04

3,48

3,29

4,2

4,11

3,51

3,12

3,89

3,42

4,41

4,12

3,74

1 2 3 4 5

Intervenierende Maßn.zum Kinderschutz

Präventive Maßn. zurStärkung d.

Erziehungskompetenz

RechtzeitigeUnterstützung von

Eltern m.Kindern 3+J.

FrühzeitigeUnterstützung von

Eltern m.Kindern 0-3J.

Spez. Hilfesystem f.Familien in

Problemlagen

Unterstützung für alleangehenden Eltern

Mittelwerte von 1("stimme g.n.zu") bis 5("stimme voll zu")

Jugendämter

Gesundheitsämter

Frühe Hilfen sind in unserem Amt …

Page 8: Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen ...€¦ · Dipl. Psych. Alexandra Sann Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim 10.02.2010, Mannheim. Begriffsbestimmung

8

Frühe Hilfen aus der Sicht der Praxis

Ergebnis einer Faktorenanalyse der Daten

Gruppe 1: Frühe Förderung

■ Frühzeitige Unterstützung für alle Eltern

■ Präventive Maßnahmen zur Stärkung der Erziehungskompetenz

Gruppe 2: präventiver Kinderschutz

■ Hilfesystem für Familien in besonderen Problemlagen

■ Rechtzeitige Interventionen zur Verbesserung des Kinderschutzes

Page 9: Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen ...€¦ · Dipl. Psych. Alexandra Sann Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim 10.02.2010, Mannheim. Begriffsbestimmung

Bundesweite Bestandsaufnahme Früher Hilfen

Page 10: Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen ...€¦ · Dipl. Psych. Alexandra Sann Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim 10.02.2010, Mannheim. Begriffsbestimmung

Bundesweite Bestandsaufnahme Früher Hilfen

■ Konzeption: Nationales Zentrum Frühe Hilfen (Alexandra Sann)

■ Auftragnehmer : Deutsches Institut für Urbanistik

■ Auftrag : Befragung aller kommunalen Steuerungsbehörden (Jugendämter, Gesundheitsämter) zu Kooperationsformen, Angeboten und Instrumenten im Bereich Früher Hilfen (Vollerhebung)

■ Ziele : Überblick über Stand der Umsetzung und Rahmenbedingungen in diesem Feld in der BRD, Identifizierung von Entwicklungs- und Unterstützungsbedarfen, Vorbereitung einer Recherche nach Good Practise Projekten

■ Zeitrahmen :

■ Erste Teiluntersuchung: Entwicklung und Pretest bis Okt 08, Feldphase ab Dez 08, erste Ergebnisse März 09

■ Zweite Teiluntersuchung: Entwicklung und Pretest bis Dezember 09, Feldphase ab Januar 10, erste Ergebnisse ab April 10

Page 11: Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen ...€¦ · Dipl. Psych. Alexandra Sann Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim 10.02.2010, Mannheim. Begriffsbestimmung

Bundesweite Bestandsaufnahme Früher Hilfen

Themenbereiche der ersten Teiluntersuchung (2008/200 9)

1. Strukturdaten und Rahmenbedingungen von Jugendämtern

2. Allgemeine Einschätzungen der Jugendämter zum Bereich Frühe Hilfen

3. Kooperation und Aufbau von Netzwerken im Bereich Früher Hilfen:

■ Fallbezogene Zusammenarbeit: Umfang, Bedeutung und Bewertung der Kooperation mit spezifischen Partnern

■ Fallübergreifende Zusammenarbeit: Zusammensetzung und Qualitätsmerkmale der lokalen Netzwerke, Herausforderungen und Lösungen

Page 12: Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen ...€¦ · Dipl. Psych. Alexandra Sann Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim 10.02.2010, Mannheim. Begriffsbestimmung

Bundesweite Bestandsaufnahme Früher Hilfen

Themenbereiche der zweiten Teiluntersuchung (2009/201 0)

1. kommunale Angebotsstrukturen (Hilfen für Familie)

2. Finanzierung und Verstetigung der Angebote

3. Zugangswege zu Familien

4. Praxis der Früherkennung familiärer Belastungen

5. Gestaltung der Schnittstelle zum Kinderschutz nach § 8a SGB VIII

6. Weiterentwicklung des Feldes seit 2008

12

Page 13: Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen ...€¦ · Dipl. Psych. Alexandra Sann Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim 10.02.2010, Mannheim. Begriffsbestimmung

Abbildung 01: Anteile von Jugend- und Gesundheitsämtern nach ihren Beteiligungen im Bereich Früher Hilfen

58,5

72,6

78,9

96,0

100

100

0 25 50 75 100

Gesundheitsämter

Jugendämter

in Prozent

Insgesamt (JA= 365; GA= 200)

Anteil mit Frühen Hilfen

Anteil mit FH-Netzwerk

� Bezogen auf die Gesamtheit aller 573 teilnehmenden Ämter bedeutet dies:

Rund 90% der befragten Jugend- und Gesundheitsämter sind im Bereich Früher Hilfen aktiv und über 66% der befragten Ämter sind an einem Frühe-Hilfe-Netzwerk beteiligt.

Page 14: Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen ...€¦ · Dipl. Psych. Alexandra Sann Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim 10.02.2010, Mannheim. Begriffsbestimmung

Abbildung 03: Auslöser für Initiativen im Bereich Früher Hilfen bei Jugend- und Gesundheitsämtern

12

31

24

55

53

52

56

101

18

82

25

55

37

108

113

85

198

184

28

246

0 50 100 150 200 250

So nst iges

M edienberichters ta t tungzum Kinderschutz

D as A kt io nspro grammder B undes-R eg.

Ein po l.A uf t ragko mmun. Instanzen

So nst . M aß nahmen aufLandesebene

Kinderschutzgesetze aufLandesebene

D ie N o vellierung desSGB VIII (§8a)

Init ia t iven derF achkräf te vo r Ort

Ein F all vo nKindesmisshandlung im

A mtsbezirk

A ktue lle F achdiskurse

Nennungen

Jugendämter

Gesundheitsämter

„Was hat Ihre Kommune/ Ihre Gebietskörperschaft ver anlasst, im Bereich Früher Hilfen aktiv zu werden?“

Page 15: Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen ...€¦ · Dipl. Psych. Alexandra Sann Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim 10.02.2010, Mannheim. Begriffsbestimmung

Abbildung 04: Steuerungsverantwortung für Frühe Hilfen aus der Sicht vonJugend- und Gesundheitsämtern

1,6

29,0

9,3

60,1

3,0

15,2

2,2

79,6

0 25 50 75 100

Vorw. bei and.Behörden/

Einrichtungen

Bei JA und GAgleichermaßen

Vorwiegendbeim

Gesundheitsamt

Vorwiegendbeim Jugendamt

In Prozent

Jugendämter

Gesundheitsämter

„Wo liegt die Steuerung/ Koordinierung der Angebote zu Frühen Hilfen in Ihrem Amtsbezirk?“

Page 16: Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen ...€¦ · Dipl. Psych. Alexandra Sann Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim 10.02.2010, Mannheim. Begriffsbestimmung

Abbildung 05: Verbreitung eigener Arbeitsbereichen zu Frühen Hilfen bei Jugend- und Gesundheitsämtern

37,2

31,9

12,8

21,7

50,0

46,4

0% 25% 50% 75% 100%

Gesundheitsamt

Jugendamt Ja

Nein, ist aber geplant

Nein

„Gibt es in Ihrem Amt eine eigene Arbeitseinheit/ e inen eigenen Amtsbereich zu Frühen Hilfen?“

„Gibt es momentan in Ihrem Amt Mitarbeiter/-innen, die überwiegend im Bereich Früher Hilfen arbeiten?“

45,136,8

0 25 50 75 100

Anteil "Ja":

In Prozent

Jugendämter; mean= 0,86 (VZÄ)

Gesundheitsämter;mean= 1,12 (VZÄ)

Page 17: Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen ...€¦ · Dipl. Psych. Alexandra Sann Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim 10.02.2010, Mannheim. Begriffsbestimmung

50,0

70,8

57,5

54,4

38,2

55,5

81,9

67,9

53,3

40,3

51,1

50,2

36,0

46,6

56,7

55,6

43,4

40,4

38,2

47,6

20,0

16,7

28,8

39,0

22,1

30,5

16,1

29,6

26,3

44,2

16,8

27,3

18,4

20,9

23,4

35,6

18,4

29,2

18,3

29,4

30,0

12,5

13,7

6,6

39,7

14,0

2,0

2,5

20,4

15,5

32,1

22,5

45,6

32,5

19,9

8,8

38,2

30,4

43,5

23,0

0% 25% 50% 75% 100%

GAJA

GAJA

GAJA

GAJA

GAJA

GAJA

GAJA

GAJA

GAJA

GAJA

Wird/wurde bereits umgesetztIst ab 2009 geplantIst nicht geplant

Sozialraumorientierte Bedarfsanalyse bzw. Analyse vorhandener Angebote zu Frühen Hilfen

Einrichtung einer Koordinierungsstelle zu Frühen Hilfen

Bereitstellung zusätzlicher, niedrigschwelliger Hilfeangebote zu Frühen Hilfen

Entwicklung/ Einsatz von Screening-Instrumenten zur Einschätzung von Belastungen und Risikofaktoren

Amtsinterne Fort- und Weiterbildungsangebote zu Frühen Hilfen

Initiierung/ Förderung von Fort- und Weiterbildungsangeboten bei der fachübergreifenden Kooperation im Bereich Früher Hilfen

Intensivierung der Zusammenarbeit von Gesundheitswesen und Kinder- und Jugendhilfe

Abschluss von Kooperationsvereinbarungen mit Einrichtungen und Fachkräften aus unterschiedlichen Bereichen

Aufbau und Begleitung eines interdisziplinären Netzwerks „Frühe Hilfen/ Kinderschutz“

Sonstige Maßnahme

Abbildung 07: Umsetzung einzelner Maßnahmen im Bereich Frühen Hilfen bei Jugend- und Gesundheitsämtern

„Welche Maßnahmen im Bereich Früher Hilfen werden b zw. wurden in Ihrem Amt bereits umgesetzt? Und welc he Maßnahmen sind ab 2009 geplant?“

Page 18: Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen ...€¦ · Dipl. Psych. Alexandra Sann Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim 10.02.2010, Mannheim. Begriffsbestimmung

39,1

36,2

37,6

34,6

58,6

39,5

55,7

24,2

58,8

40,4

57,0

54,5

37,0

37,8

44,6

37,6

44,7

42,2

34,9

30,2

50,743,4

18,5

21,6

16,1

19,5

7,9

10,5

13,4

26,1

12,2

13,5

4,0

7,0

3,4

5,1

6,1

9,3

8,0

12,0

7,4

9,4

7,79,5

0 25 50 75 100

GAJA

GAJA

GAJA

GAJA

GAJA

GAJA

GAJA

GAJA

GAJA

GAJA

GAJA

Anteile "sehr groß" und "groß"Anteil "wurde bereits umgesetzt"

der Qualifizierung von Mitarbeitern/-innen

der externen fachlichen Beratung zum Auf- und Ausbau von Frühen Hilfen

der Unterstützung bei der Entwicklung geeigneter Informationsmaterialien für Eltern

der Unterstützung bei der Entwicklung geeigneter Informationsmaterialien für Fachkräfte

der Unterstützung bei der Öffentlichkeitsarbeit

der Beratung zu Finanzierungsgrundlagen und -möglichkeiten im Bereich Früher Hilfen

der Bereitstellung von Einschätzungshilfen zur Früherkennung von familiären Belastungen (Screening)

der Bereitstellung von Instrumenten zur Beurteilung von Kindeswohlgefährdungen (Prognose im Einzelfall)

der Unterstützung bei der Klärung datenschutzrechtlicher Fragen im Bereich Früher Hilfen

der Bereitstellung von Vorlagen/Mustern für Kooperationsvereinbarungen

der Unterstützung beim Aufbau von interdisziplinären Netzwerken

0% 25% 50% 75% 100%

Abbildung 08: Wahrgenommene Unterstützungsbedarfe zum Aufbau Früher Hilfen bei Jugend- und Gesundheitsämtern

„Wo sehen Sie z.Z. noch Unterstützungsbedarfe, um F rühe Hilfen vor Ort aufbauen zu können? Wie groß ist bei Ihnen der Bedarf hinsichtlich…“

Page 19: Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen ...€¦ · Dipl. Psych. Alexandra Sann Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim 10.02.2010, Mannheim. Begriffsbestimmung

Die 10 „wichtigsten“Kooperationspartner

Abbildung 09a: Bedeutung (ranggeordnet) und Qualitätsbewertung der Kooperationen im Bereich Früher Hilfen

Jugendämter: Gesundheitsämter:

3,79

3,77

3,61

4,11

4,30

3,72

3,81

3,88

3,58

4,28

4,36

4,37

4,57

4,59

4,62

4,64

4,68

4,71

4,76

3,70

12345

Frühförderstelle

Schwangerenber.st.

Familiengericht

Fam.berat.stelle

SPFH

Hebamme

Kita

Geburtsklinik

Kinderklinik

Niederg.Kinderarzt

Bewertung Bedeutung

4,06

4,36

4,02

4,00

4,26

3,88

3,71

3,94

3,73

4,36

4,36

4,37

4,40

4,42

4,51

4,52

4,57

4,68

4,74

3,80

1 2 3 4 5

Schwangerenber.st.

Fam.berat.stelle

Kita

Ki-schutzzentrum

Frühförderstelle

Kinderklinik

Hebamme

Geburtsklinik

Niederg.Kinderarzt

Jugendamt

Mittelwerte (1's.unzufr./unw ichtig' - 5's.zufr./s.w ichtig')

Bewertung Bedeutung

Page 20: Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen ...€¦ · Dipl. Psych. Alexandra Sann Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim 10.02.2010, Mannheim. Begriffsbestimmung

2,89

2,93

3,16

3,58

3,34

2,66

3,04

3,20

3,84

3,88

3,89

3,92

3,94

3,98

4,00

4,02

4,02

4,06

4,26

3,93

1 2 3 4 5

Kinderklinik

Familienzentrum

Fam.beratungsstelle

Niederg.Kinderarzt

SPZ

Kinderschutzzentrum

Sozialpsych.Dienst

Kita

Schwangerenberatung

Frühförderstelle

Mittelwerte (1's.unzufr./selten' - 5's.zufr./oft')

Häufigkeit Bewertung

3,17

3,39

3,34

4,18

3,13

3,39

3,74

4,21

4,71

3,77

3,78

3,79

3,81

3,85

3,88

3,95

4,09

4,11

4,30

3,51

12345

Schwangerenberatung

Familienzentrum

Frühförderstelle

Kita

Mutter-Kind-Einr.

Kinderklinik

Polizei

Ki-Schutzzentrum

Fam.berat.stelle

SPFH

Häufigkeit Bewertung

Abbildung 10a: Bewertung (ranggeordnet) und Häufigkeit der Kooperationen mit einzelnen Partnern im Bereich Früher Hilfen

Jugendämter: Gesundheitsämter:

Die 10 „besten“Kooperationspartner

Page 21: Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen ...€¦ · Dipl. Psych. Alexandra Sann Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim 10.02.2010, Mannheim. Begriffsbestimmung

1,86

2,06

2,01

1,84

2,07

2,49

2,79

1,93

1,88

2,16

2,22

2,7

2,27

1,98

2,19

2,42

2,38

2,37

2,4

2,16

2,8

2,3

2,42

2,58

1,73

1,9

1,89

1,85

1,94

2,6

2,84

1,9

1,92

2,19

2,42

2,68

2,31

2,07

2,1

2,4

2,29

2,33

2,43

2,08

2,77

2,25

2,45

2,55

1 2 3Mittelwerte von 1("trifftg.n.zu")

bis 3("trifft voll zu")

Jugendämter

Gesundheitsämter

einen regen persönlichen Erfahrungsaustausch im Netzwerk

feste Kommunikationsstrukturen zwischen den am Netzwerk beteiligten Institutionen

Zeit für vertrauensbildende Maßnahmen für die beteiligten Netzwerkakteure

ein von gegenseitigem Respekt getragenes Arbeitsklima

einen fachlichen Austausch mit anderen Netzwerken

einen Austausch über den gesetzlichen Auftrag einzelner Netzwerkpartner

eine gemeinsame Klärung von datenschutzrechtlichen Fragen

eine klare und einvernehmliche Zieldefinition (Leitbild)

einen gemeinsam getragenen Zielfindungsprozess

eine verbindliche Vereinbarung von Maßnahmen zur Zielerreichung

ein gemeinsam erstelltes Regelwerk für die Arbeit im Netzwerk

eine verbindliche Festlegung von Zuständigkeiten im Netzwerk

eine interdisziplinäre, fächerübergreifende Zusammenarbeit

eine Festlegung von konkreten Schritten bei Verdacht auf Kindeswohlgefährdung

qualifizierte, hauptamtliche Netzwerk-Koordinatoren/-innen

ein Steuerungsgremium für Entscheidungen im Netzwerk

Regelungen zur verbindlichen Teilnahme an den Netzwerktreffen

regelmäßige Netzwerktreffen (mind. 2xJahr)

eine personelle Kontinuität von Schlüsselpositionen

eine gemeinsam abgestimmte Öffentlichkeitsarbeit nach Außen

fachübergreifende Qualifizierungsmaßnahmen im Netzwerk

Maßnahmen zur Identifizierung von Lücken im Netzwerk

Maßnahmen zur Prozessdokumentation

Maßnahmen zur Evaluation der Angebote bzw. Netzwerkarbeit

Abbildung 13: Funktionselemente und Merkmale von Frühe-Hilfe-Netzwerken

„Geben Sie nun bitte zu jeder der folgenden Aussage n an, inwieweit diese auf das oben genannte Netzwer k zutreffen. In dem Netzwerk zu Frühen Hilfen gibt es…“

Page 22: Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen ...€¦ · Dipl. Psych. Alexandra Sann Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim 10.02.2010, Mannheim. Begriffsbestimmung

25,8

25,6

21,7

42,1

38,7

54,5

52,5

27,5

45,0

40,0

37,2

47,1

45,8

55,8

65,0

69,7

81,8

87,6

75,2

40,0

46,1

39,8

51,9

44,9

60,7

69,0

31,5

62,1

42,4

49,4

54,0

61,9

68,8

76,5

81,1

86,9

89,5

82,9

0 25 50 75 100Anteil "hat sich (sehr)

verbessert"

Jugendämter

Gesundheitsämter

Informationsfluss zwischen den Netzwerkpartnern

Kenntnis über Angebote anderer Institutionen

Kenntnis über Strukturen anderer Institutionen

Zusammenarbeit im Einzelfall

Fallübergreifende Zusammenarbeit

Zeitnahe Reaktion bei Verdacht auf Vernachlässigung/ Kindeswohlgefährdung

Passgenaue Reaktion bei Verdacht auf Vernachlässigung/ Kindeswohlgefährdung

Entwicklung gemeinsamer Angebote für Familien

Inanspruchnahme der Hilfen durch Familien

Akzeptanz der Hilfeanbieter bei Familien

Früherkennung von Krisensituationen in Familien

Monitoring des Hilfeprozesses

Qualifizierung der Netzwerkakteure zu Fragen des Kinderschutzes

Zufriedenheit der Mitarbeiter/-innen bei der Zusammenarbeit mit externen Partnern

Verstetigung der Hilfen

Absicherung der Kontinuität der Netzwerkarbeit

Qualitätssicherung im Bereich der Hilfeerbringung

Qualitätssicherung im Bereich von Fallübergaben/ Fallbearbeitung

Qualitätssicherung im Bereich der lokalen Angebotsstruktur

Abbildung 14: Wahrgenommene Auswirkungen der Netzwerkarbeit

„Wie bewerten Sie, alles in allem, die bisherigen A uswirkungen der Netzwerkarbeit?“

Page 23: Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen ...€¦ · Dipl. Psych. Alexandra Sann Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim 10.02.2010, Mannheim. Begriffsbestimmung

37

75

71

173

0 50 100 150 200

Cluster 2"unverbindliche

Netzwerke"

Cluster 1"verbindlicheNetzwerke"

NJugendämterGesundheitsämter

37,1

16,7

18,6

8,5

34,3

39,4

21,4

24,4

20,0

28,8

35,7

29,9

8,6

15,2

24,3

37,2

0% 25% 50% 75% 100%N

12,1

10,4

9,4

6,9

��� ��� ��� ���

Index-Quartile (in %)

(0-4)------(5-9)---(10-14)---(15-19)

Abbildung 15: Gruppen von Frühe-Hilfe-Netzwerken und ihre Auswirkungen auf die Qualität der Netzwerkarbeit - Ergebnisse einer Two-Step-Clusteranalyse

Gruppenzugehörigkeit(1): „Wirkungsindex“(2): Mean(3):

Legende: (1) Die Merkmale, die zur Gruppenbildung genutzt wurden, sind der Abb. 13 zu entnehmen.(2) Summenindex (siehe hierzu die Items aus Abb. 14 ) zur Erfassung positiver Veränderungen durch die Netzwerkarbeit;Wertebereich: von „0“ (keine positive Wirkung) bis „19“ (maximale positive Wirkung).(3) Gruppenmittelwerte der Summenskala von 0 bis 19.

Page 24: Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen ...€¦ · Dipl. Psych. Alexandra Sann Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim 10.02.2010, Mannheim. Begriffsbestimmung

Zusammenfassung der wichtigsten Befunde

■ Fast alle Jugendämter und eine große Mehrheit der Gesundheitsämter sind im Bereich Früher Hilfen aktiv.

■ Die Aktivitäten und Kooperationsmöglichkeiten der Gesundheitsämter werden von den Jugendämtern nicht ausreichend wahrgenommen � Asymmetrie der Kooperation auf kommunaler Ebene.

■ Die Jugendämter kooperieren vor allem innerhalb ihres eigenen Systems häufig und verbindlich. Die Gesundheitsämter haben nur wenige verbindliche Kooperationsbezüge, überschreiten aber eher die Systemgrenzen.

■ Die Mitarbeit in einem Netzwerk verbessert die Kooperation, vor allem wenn das Netzwerk verbindlich organisiert ist.

■ Großen Unterstützungsbedarf gibt es noch bei der Entwicklung von tragfähigen Finanzierungsmodellen.

Page 25: Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen ...€¦ · Dipl. Psych. Alexandra Sann Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim 10.02.2010, Mannheim. Begriffsbestimmung

25

■ Kind: Erleben von Sicherheit und Geborgenheit in der Familie, Förderung der altersgemäßen Entwicklung, Verbesserung von Teilhabechancen bei Bildung und Gesundheit

■ Eltern: Befähigung zur verantwortungsvollen Übernahme der Elternrolle, Erleben von Selbstwirksamkeit in der Erziehung

■ Gemeinschaft: Wertschätzung von Eltern und Kindern, soziale Unterstützung, gute Lebensbedingungen für Familien durch entsprechende Infrastruktur

���� Resilienz von Familiensystemen fördern in Koproduktion von Eltern, HelferInnen und Gemeinschaft!

Positive Ziele Früher Hilfen

Page 26: Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen ...€¦ · Dipl. Psych. Alexandra Sann Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim 10.02.2010, Mannheim. Begriffsbestimmung

www.fruehehilfen.de

Page 27: Frühe Hilfen an den Schnittstellen zu unterschiedlichen ...€¦ · Dipl. Psych. Alexandra Sann Fachtag Frühe Hilfen des Jugendamtes der Stadt Mannheim 10.02.2010, Mannheim. Begriffsbestimmung

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !

Dipl. Psych. Alexandra Sannwiss. Referentin des DJI

im Nationalen Zentrum Frühe [email protected]

089-62306-323