20
In diesem Heft: Schwerpunktthema „Feuerwehrdienstliche Veran- staltungen“: Immer wieder Unfälle mit S. 1 schlimmen Folgen „Schnell mal eben“ S. 3 hochklettern...? Bemerkenswerte Unfälle S. 4 Zum Unfallversicherungsschutz S. 5 Neues Medienpaket hilft bei der S. 7 Unfallverhütung Neu und verbindlich: UVV S. 8 „Grundsätze der Prävention“ „Fit For Fire“: Ansturm auf Sportprojekt S. 9 Aktion Sportabzeichen 2005 – S. 10 Die Feuerwehr holt sich den Fitnessorden! Sportereignisse zentral S. 11 bekanntgeben HuPF Teile 1 und 4 – Zur Ver- S. 12 wendung von Feuerwehrüber- hose und -jacke Tödlicher Unfall: Brandübungs S. 14 vorbereitungen mit tragischem Ende Übungs- und Brauchtumsfeuer: S. 14 Hinweise zum Entfachen Stand der Dinge: Ausbildung von S. 15 SbE – Teams zur Notfallbegleitung Unser Mann in Sachen Sicher- S. 16 heit: Wie wird man Sicherheits- beauftragter? www.fuk-nord.de: Neuer S. 18 Internet-Auftritt der Feuerwehr- Unfallkasse Nord Dem Untergang keine Chance: S. 19 Verwendung von Rettungswesten bei Einsätzen auf Gewässern Änderungen in der UVV S. 20 Feuerwehren Dem Sicherheitsbrief Nr. 17 sind die folgen- den Anlagen beigefügt: Sicherheitsbrief (zweifach – Zweit- exemplar zur Weitergabe an den Wehrführer) Medienheft: “Dienstliche Veranstaltungen” Infoflyer „Fit For Fire” – Aktion Sportabzeichen 2005 UVV „Grundsätze der Prävention“ 1 Immer wieder schwere Unfälle: Feuerwehrdienstliche Veranstaltungen und ihre nach- haltigen Folgen ... Die Freiwillige Feuerwehr ist nicht nur eine Zweckgemeinschaft zur Gefahrenabwehr im Bereich des Brandschutzes und der Technischen Hilfeleistung, die sich auf Dienstabenden trifft, um sich in Theorie und Praxis auf den Einsatzfall vorzubereiten. Die Feuerwehren sind auch eine funktionierende Gemeinschaft im Ort, die eine gute Kameradschaft pflegt, die zentraler Anlaufpunkt und Veranstalter vieler Aktionen für die Bevölkerung, aber auch Veranstalter vieler Feste innerhalb der Feuerwehr selbst ist. Unfallanteil liegt bei 25 – 35% Leider machen sich diese Aktivitäten auch im Unfallgeschehen der Feuerwehr bemerkbar. Etwa 25 – 35 % der Unfälle im Feuerwehrdienst ereignen sich bei sogenannten feuerwehrdienstlichen Veranstaltungen. Das sind Unfälle, die z.B. bei der Vorbereitung, dem Aufbau, aber auch bei der Durchführung und dem Abbau von Veranstaltungen und bei Festivitäten geschehen. Wenn aus Gaudi ernst wird: Stark gestiegene Unfallzahlen bei „feuer- wehrdienstlichen Veranstaltungen“ Nr. 17 FUK Nord Feuerwehr-Unfallkasse für Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein

FUK Nord Feuerwehr-Unfallkasse für Mecklenburg … · Neues Medienpaket hilft bei der S. 7 Unfallverhütung ... aber wenn es zu einer Panne kommt, zu schwerwiegenden Verletzungen

  • Upload
    buidien

  • View
    214

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: FUK Nord Feuerwehr-Unfallkasse für Mecklenburg … · Neues Medienpaket hilft bei der S. 7 Unfallverhütung ... aber wenn es zu einer Panne kommt, zu schwerwiegenden Verletzungen

In diesem Heft:Schwerpunktthema

„Feuerwehrdienstliche Veran-

staltungen“:

Immer wieder Unfälle mit S. 1

schlimmen Folgen

„Schnell mal eben“ S. 3

hochklettern...?

Bemerkenswerte Unfälle S. 4

Zum Unfallversicherungsschutz S. 5

Neues Medienpaket hilft bei der S. 7

Unfallverhütung

Neu und verbindlich: UVV S. 8

„Grundsätze der Prävention“

„Fit For Fire“:

Ansturm auf Sportprojekt S. 9

Aktion Sportabzeichen 2005 – S. 10

Die Feuerwehr holt sich den

Fitnessorden!

Sportereignisse zentral S. 11

bekanntgeben

HuPF Teile 1 und 4 – Zur Ver- S. 12

wendung von Feuerwehrüber-

hose und -jacke

Tödlicher Unfall: Brandübungs S. 14

vorbereitungen mit tragischem Ende

Übungs- und Brauchtumsfeuer: S. 14

Hinweise zum Entfachen

Stand der Dinge: Ausbildung von S. 15

SbE – Teams zur Notfallbegleitung

Unser Mann in Sachen Sicher- S. 16

heit: Wie wird man Sicherheits-

beauftragter?

www.fuk-nord.de: Neuer S. 18

Internet-Auftritt der Feuerwehr-

Unfallkasse Nord

Dem Untergang keine Chance: S. 19

Verwendung von Rettungswesten

bei Einsätzen auf Gewässern

Änderungen in der UVV S. 20

Feuerwehren

Dem Sicherheitsbrief Nr. 17 sind die folgen-

den Anlagen beigefügt:

• Sicherheitsbrief (zweifach – Zweit-

exemplar zur Weitergabe an den

Wehrführer)

• Medienheft: “Dienstliche Veranstaltungen”

• Infoflyer „Fit For Fire” – Aktion

Sportabzeichen 2005

• UVV „Grundsätze der Prävention“

1

Immer wieder schwere Unfälle:Feuerwehrdienstliche Veranstaltungen und ihre nach-haltigen Folgen ...Die Freiwillige Feuerwehr ist nicht nur eine Zweckgemeinschaft zurGefahrenabwehr im Bereich des Brandschutzes und der TechnischenHilfeleistung, die sich auf Dienstabenden trifft, um sich in Theorie undPraxis auf den Einsatzfall vorzubereiten. Die Feuerwehren sind aucheine funktionierende Gemeinschaft im Ort, die eine gute Kameradschaftpflegt, die zentraler Anlaufpunkt und Veranstalter vieler Aktionen für dieBevölkerung, aber auch Veranstalter vieler Feste innerhalb derFeuerwehr selbst ist.

Unfallanteil liegt bei 25 – 35%

Leider machen sich diese Aktivitäten auch im Unfallgeschehen der Feuerwehrbemerkbar. Etwa 25 – 35 % der Unfälle im Feuerwehrdienst ereignen sich beisogenannten feuerwehrdienstlichen Veranstaltungen. Das sind Unfälle, diez.B. bei der Vorbereitung, dem Aufbau, aber auch bei der Durchführung unddem Abbau von Veranstaltungen und bei Festivitäten geschehen.

Wenn aus Gaudi ernst wird: Stark gestiegene Unfallzahlen bei „feuer-wehrdienstlichen Veranstaltungen“

Nr. 17FUK NordFeuerwehr-Unfallkasse für Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein

Page 2: FUK Nord Feuerwehr-Unfallkasse für Mecklenburg … · Neues Medienpaket hilft bei der S. 7 Unfallverhütung ... aber wenn es zu einer Panne kommt, zu schwerwiegenden Verletzungen

Dabei sind diese Unfälle häufig eher„feuerwehruntypisch“, d. h. mit deneigentlichen Gefahren, die der Feu-erwehrdienst mit sich bringt, habensie wenig oder gar nichts zu tun.Nicht ohne Grund machen wir des-wegen die feuerwehrdienstlichenVeranstaltungen zum Schwerpunkt-thema dieser aktuellen Ausgabeunseres „Sicherheitsbriefes“.

Was versteht man denn eigentlichunter dienstlichen Veranstaltungen?

Dienstliche Veranstaltungen sind z. B.Kameradschaftsabende, Feuerwehr-bälle, Wettkämpfe, Spiele ohneGrenzen oder Festumzüge.Unfälle geschehen nicht nur währendder eigentlichen Veranstaltungen,wie z. B. bei Versammlungen, Dienst-abenden, festlichen Feuerwehr-abenden, sondern auch vor Beginnund nach Abschluss dieser, unteranderem auf dem Weg von derWohnung zum Feuerwehrhaus undnatürlich auf dem Weg zurück. Eingroßer Teil dieser Unfälle wäre beirichtigem Verhalten und nicht zuletztbei entsprechenden baulichenVorraussetzungen im und um dasFeuerwehrhaus herum vermeidbar.

Eine Reihe von Unfallgefahren„erwarten“ den Feuerwehrangehöri-gen auf dem Außengelände derFeuerwehren und in den Feuerwehr-häusern. Neben mangelnden oderfehlenden Beleuchtungen, Uneben-heiten in den Verkehrswegen und

Treppenbereichen entsprechen teil-weise ganze Feuerwehrhäuser heutenicht mehr den gültigen Anfor-derungen an die Sicherheitsstan-dards.

Wettkämpfe und „Spaß-Spiele“ mit Folgen

Zu feuerwehrdienstlichen Veranstal-tungen gehören auch eine Vielzahlvon sportlichen Veranstaltungen

(Handball-, Fußball- und Volley-ballspiele), Wettkämpfe (Löschan-griff, nass) und andere Veranstaltun-gen mit überwiegendem Spiel- undSpaß-Charakter (z. B. Spiel ohneGrenzen, Schubkarrenrennen ...).Das Spektrum der „Feuerwehrdienst-lichen Veranstaltungen“ ist groß. Aufeinige Bereiche geht das neueMedienpaket mit dem Titel „Feuer-w e h r d i e n s t l i c h eVeranstaltungen“ein, denn die Unfall-zahlen fordern der-zeit Aktivitäten derUn fa l l ve rs i che r -ungsträger. In die-sem Zusammen-hang verweisen wirauf das neue Me-dienheft „DienstlicheVeranstaltungen“ derFeuerwehr-Unfall-kassen, welches die-sem Sicherheitsbriefbeiliegt.

Allerdings wäre es für das Ansehender Feuerwehr fatal, wenn sich derSchwerpunkt des Unfallgeschehensgenau auf diesen so genanntenSpaßbereich konzentrieren würde.Zum intensiveren Nachdenken müs-sen die Feuerwehren, vor allem dieFührungskräfte schon jetzt kommen,da die Unfallzahlen und auch dieUnfallschwere eine deutlicheSprache sprechen. Unfälle, die durcheinen Sturz von der Leiter zuKnochenbrüchen und damit zuKrankenhausaufenthalten führen bishin zu dauernden Schäden, die eineVerletztenrente erfordern sind dieUnfallfolgen von nicht sachgerechteingesetzten Leitern. Wo ist hier dieProfessionalität der Feuerwehrgeblieben? Einige dieser tragischenEreignisse haben wir in der Rubrik„Bemerkenswerte Unfälle“ (SieheSeite 4) näher geschildert.

Spiele auf besondereGefahren prüfen

In den letzten Jahren hat sich eineWandlung in der Aktivitätenliste derFeuerwehr gezeigt. Bei Pokalwett-kämpfen, Feuerwehrmärschen undFahrzeugübergaben werden immerhäufiger lustige Spiele in Wett-kampfform eingearbeitet oder sindsogar Hauptbestandteil des Tages-ablaufs. Es gibt viele interessanteund schwierige Spiele, aber auchSpiele, die zunächst leicht aussehen,aber wenn es zu einer Panne kommt,zu schwerwiegenden Verletzungender Teilnehmer führen können.Daher sollten Spiele bereits in derPlanungsphase auf ihre Unfall-gefahren hin untersucht werden und

Nr. 17

2

Beliebt bei den Feuerwehren: „Spiel ohne Grenzen“

„Schubkarrenrennen“ – Volksbelustigung um jeden Preis?

Page 3: FUK Nord Feuerwehr-Unfallkasse für Mecklenburg … · Neues Medienpaket hilft bei der S. 7 Unfallverhütung ... aber wenn es zu einer Panne kommt, zu schwerwiegenden Verletzungen

bei zu hoher Verletzungsgefahr ausder Planung herausgenommen wer-den. Im Zweifelsfall kann bei derEntscheidungsfindung der Kreis-sicherheitsbeauftragte oder die Feu-erwehr-Unfallkasse weiterhelfen.

„Schnell maleben“ hoch-klettern...?

Zur Verwendung von Leiternbei dienstlichen Veranstal-tungen

Wenn die Feuerwehr Materialien fürdie Ausrichtung der dienstlichenVeranstaltung benötigt, beginnt spä-testens nach dem Ende der Ver-anstaltung das Lagerproblem. DasFeuerwehrhaus ist wohlmöglichohnehin schon für die Fahrzeugeund das Gerät zu klein. Wenn jetztnoch Holzgestelle, Tische, Bänke,Grills und weiteres Zubehör unterge-bracht werden müssen, wer-den alle möglichen – aberauch unmöglichen –Lagerorte hergerichtet undgefüllt. Mit den unzuläng-lichen Lagerorten gehenauch wackelige Leitern alsTransportwege oder hoheEntnahmehöhen einher.Während des Einlagernsund der Entnahme kommt esimmer wieder zu Stürzenvon Leitern oder es wirdjemand von abrutschendenbzw. herunterfallenden Ma-terialien getroffen (Siehenächste Seite, „Bemerkens-werte Unfälle“).

Professionalität aufder Streckegeblieben?

An diesen Stellen könnte dieFeuerwehr eigentlich bewei-sen, dass sie im Umgang mitLeitern professionell ausge-bildet wurde und es aus dem„FF“ beherrscht. So ist esumso erstaunlicher, welche

Unfallschilderungen unserer Kassegemeldet werden. Dort liest manimmer wieder von einfachstenVerstößen gegen den richtigenEinsatz von Anlege-, Klapp- oderBockleitern. In den meisten Fällenwurden nicht Feuerwehrleitern ver-wendet, sondern mit simplenHaushaltsleitern hantiert.Beispielhaft listen wir hier verkehrteAnwendungen auf, die in derVergangenheit zu schweren Unfällengeführt haben:

• Anlegeleiter wird im flachen Win-kel angelehnt und rutscht wäh-rend des Aufsteigens weg

• Bockleiter wird nicht vollständigaufgeklappt und kippt nach seit-licher Belastung um

• Anlegeleiter wird nicht gegen wegrutschen gesichert

• Klappleiter sackt im weichen Bod-en ein

• Anlegeleiter wird mit oberster Sprosse an rundem Mast ange-lehnt

• Seitliches Hinauslehnen aus der Leiter bei Arbeiten neben der Leiter

• Schräges Aufstellen von Leiternauf schiefen Ebenen oder Treppen

Ja, richtig! Die einfachsten Grund-sätze bei der Benutzung von Leiternwerden missachtet. Diese „Kava-liersdelikte“, wie sie dann schnell malgenannt werden, führten aber zu vie-len Unfällen mit entsprechendschwerwiegenden Verletzungsfolgen.

Daher sind hier die Führungskräfteder Feuerwehr gefordert, gegendiese Unfälle anzuarbeiten. Esbeginnt mit ganz simplen Schrittenwie der regelmäßigen Kontrolle derLeiter. Sind alle Sprossen fest undnicht eingeknickt? Sind Beschä-digungen wie Risse, Einbeulungen,Knicke oder andere Defekte erkenn-bar. Diese und weitere Unter-suchungen sollten gerne einmal jähr-lich durchgeführt werden. Ein kriti-scher Blick gehört auch denGummifüßen von Leitern gewidmet.Wenn die Gummis zu alt sind, wer-den sie hart und spröde und bietennicht mehr genügend Sicherheitgegen wegrutschen. Dann machtman mit den Gummifüßen das

Gleiche wie mit einem über-lagerten Radiergummi, dasnicht mehr funktioniert. Manschmeißt es weg undtauscht es gegen ein neuesaus.

Weiterhin sollten dieFührungskräfte dafür sor-gen, dass immer die richti-gen, für den Arbeitseinsatzerforderlichen Leitern in aus-reichender Anzahl vorhan-den sind. Durch fehlendesWerkzeug oder ungeeigneteLeitern wird zwar dasImprovisationsvermögen derFeuerwehrangehör igengefördert – aber auch dieUnfallgefahr deutlich erhöht!

Das gilt auch für die „klei-nen, schnell erledigtenArbeiten“, wie das Tischeund Bänke auf dem Bodenverstauen. Eben dort wo nurkurzzeitige Tätigkeiten mitLeitern anstehen, gesche-hen aufgrund der fehlendenAufmerksamkeit Sturzun-fälle. Wir haben im folgen-

Nr. 17

3

Die Leiter muss gänzlich erklommen werden, um an die Festzeltgarnituren auf Ebene 3 zu gelangen

Page 4: FUK Nord Feuerwehr-Unfallkasse für Mecklenburg … · Neues Medienpaket hilft bei der S. 7 Unfallverhütung ... aber wenn es zu einer Panne kommt, zu schwerwiegenden Verletzungen

den Artikel zu den „Bemerkens-werten Unfällen“ beispielhaft zweiSturzunfälle mit Leitern dargestellt,an denen Sie sehr leicht erkennen,wie schnell diese Unfälle geschehenund wie folgenschwer sie ausgehenkönnen.

Feuerwehrdienstliche Veranstal-tungen:Beispiele für be-merkenswerteUnfälle im Jahr2004

„Schwere Unterschenkel-fraktur nach Leitersturz“

Beim Abbau eines Festzeltes standder Feuerwehrmann B. in etwa 2 mHöhe auf einer Leiter und wollte dieLichterkette und den FF-Fahnen-wimpel abmontieren. Die Leiterrutschte auf dem unebenen Rasenseitlich weg und der Truppmann hieltsich am Zeltgerüst einen Augenblickfest. In der Luft hängend suchte ernach einen sicheren Landepunkt undfiel zu Boden. Nachdem Aufkommenverspürte er starke Schmerzen imlinken Bein. Der Wehrführer brachteden Kameraden am 15.05.04 insKreiskrankenhaus. Der 44 Jahre alteselbständige Landwirt erlitt einepilontibiale Unterschenkelfraktur links,die mit einer PlattenosteosyntheseTi-Fix-Pilonoplatte und drei Zug-schrauben sowie Gipsverband statio-när in der Zeit vom 15.05. bis03.06.04 versorgt wurde. Ab MitteJuli erfolgte der Belastungsaufbau,der bis zur Arbeitsfähigkeit am20.09.04 abgeschlossen werdenkonnte. Aufgrund der Unfallfolgen mitvorübergehender Bewegungsein-schränkung und Knochenknorpe-ligen Impressionen der außenseiti-gen Schienbeingelenkfläche wurdedurch den Rentengutachter für denZeitraum von sechs Monaten eineMinderung der Erwerbsfähigkeit in

rentenberechtigender Höhe festge-stellt. Für diesen Zeitraum hat derUnfallverletzte eine Verletztenrenteund Mehrleistungen zur Rente alseinmalige Auszahlung (Gesamt-vergütung) erhalten.

Die Aufwändungen einschließlich derRente per 31.12.04:20.131,09 €

„Die Serie derLeiterstürze setztsich fort“

Der Ortswehrführer B.wollte am Morgen des24. Juli 2004 dieLichterkette vor demEingang zum Feuer-wehrhaus abnehmen,die tags zuvor für eineVeranstaltung „Tanzunter den Linden“ auf-gehängt wurde. Dabeistieg er auf eineTrittleiter, die hierfürjedoch zu kurz war undhangelte sich nachoben. B. verlor dasGleichgewicht, rutschteab und stürzte zuBoden. Der 62jährigeFeuerwehrmann verfingsich mit dem linken Beinzwischen den Sprossender gleichfalls umkip-penden Leiter und zogsich eine Tibiakopf-stückfraktur links zu. Dieärztliche Erstversorgungerfolgte in der Askle-pios-Klinik Bad Oldes-loe. Die weitere statio-näre wie auch ambulan-te Behandlung wurde imBG-Unfallkrankenhausin Hamburg durchgeführt. Aufgrundder Schwere der Unfallverletzungund des Alters dauert die Heil-behandlung und Arbeitsunfähigkeitals Geschäftsführer eines Sanitär-handels bis Anfang des Jahres 2005.

Die Aufwändungen per 31.12.04:25.554,40 €; künftiger Rentenfall

„Leichtsinn führte zumMassenunfall“

Anlässlich des Sicherheitstages(05.06.2004) stellte sich die JF S.(Kreis Rügen) vor. Um Aufmerk-samkeit zu wecken, wurde eine

Einsatzsituation bei einem Verkehrs-unfall nachgestellt. Um alles reali-stisch in Szene zu setzen, wurde einRauchsignal als Branddarstellung imKofferraum des vorderen Fahrzeu-ges gezündet. Der Fahrer aus dem2. PKW sollte gerettet werden.Fünf Minuten nach Zündung desRauchsignals kam die JF zurEinsatzstelle. Die eingeübten Hand-lungsabläufe verzögerten sich durchdas Arbeiten im Rauch. Nach derÜbung traten bei sechs Beteiligten

Nr. 17

4

Leiterfuß im Blumenbeet? Leiterspitze am Mast?Standfestigkeit?

Page 5: FUK Nord Feuerwehr-Unfallkasse für Mecklenburg … · Neues Medienpaket hilft bei der S. 7 Unfallverhütung ... aber wenn es zu einer Panne kommt, zu schwerwiegenden Verletzungen

Beschwerden der Atemwege auf, sodass sie in Krankenhaus gebrachtwerden mussten.

Die Aufwändungen per 31.12.2004insgesamt: 13.315,65 €

„Auf dem Nachhauseweggestürzt“

Wehrführer M. war auf der Jahres-hauptversammlung des Kreisfeuer-wehrverbandes Müritz. Im Anschlussist er vom Gerätehaus in P. nachHause gegangen. Beim Überquerender Straße ist er vom Bordsteinabgerutscht und auf Gesäß undRücken gefallen. Er zog sich eineLWK 3 - Vorderkantenfraktur zu. DieBehandlung konnte konservativdurchgeführt werden. Arbeitsun-fähigkeit bestand vom 22.03.2004bis 05.09.2004.

Aufwändungen per 31.12.2004:15.613,41 €; künftiger Rentenfall

„Schwere Verletzung beimFußballspiel“

Eine Sprunggelenksluxationsfrakturrechts erlitt der Feuerwehrange-hörige E. beim Fußballspiel auf demSportplatz. Die Teilnahme am Feuer-wehrdienstsport am 01.06.04 führtefür E. zu einer Arbeitsunfähigkeitüber mehrere Wochen. Im Kran-

kenhaus (16 Tage) erfolgte zunächstdie operative Versorgung durchPlattenosteosynthese und im An-schluss physikalische Maßnahmenzur weiteren Abschwellung. AnUnterarmgehstützen erfolgte Ent-lassung und weitere physikalischeTherapie. Das BG-Heilverfahrenwurde im Oktober abgeschlossen,Arbeitsfähigkeit trat mit dem14.09.04 ein. Die Materialentfernungist etwa ein Jahr nach dem Unfalltagvorgesehen. Eine Minderung derErwerbsfähigkeit (MdE) ist nicht ver-blieben.

Die Aufwändungen per 31.12.04:16.111,98 €

„Fußballspiel mit Dauer-folgen“

Kamerad E. ist am 08.05.2004 beimFußballturnier der Jugendfeuerwehrplötzlich umgeknickt. Es gab ein lau-ten Knall und der UV ist gestürzt.Kamerad E. musste vom Platz getra-gen werden und wurde in dieBodden-Klinik Ribnitz-Damgartengefahren. Dort wurde eine Knie-

gelenkbandruptur (vordere Kreuz-bandruptur) im linken Knie festge-stellt. In der Zeit vom 10.05.2004 bis18.05.2004 befand sich der UV zurstationären Heilbehandlung in derBodden-Klinik Ribnitz-Damgarten.Arbeitsunfähigkeit bestand bis zum

01.08.2004. Derzeit ist eine MdE inHöhe von 10 % verblieben, so dassdie Dauerschadenfeststellung zugegebener Zeit erfolgen muss.

Die Aufwändungen per 31.12.2004:7.204,38 €

Sicher im Feuer-wehrdienst:

Kurz-Info über den gesetz-lichen Unfallversicherungs-schutz bei dienstlichenVeranstaltungen

Immer wieder stellen sich imVorfeld von feuerwehrdienstlichenVeranstaltungen entscheidendeFragen rund um den gesetzlichenUnfallversicherungsschutz: Werist z. B. überhaupt bei solchenVeranstaltungen über die FUKNord gesetzlich unfallversichert?In welchen Zeiträumen und Zu-sammenhängen besteht der Unfall-versicherungsschutz?

Wir möchten einige Antworten aufhäufig gestellte Fragen geben:

Unterbrechung / Verlust desUV-Schutzes

Unfallversicherungsschutz bestehtauch auf den Wegen zur und von derVeranstaltung. Örtlich beginnt undendet der UV-Schutz mit Durch-schreiten der Wohnhaustür. Sofernprivate Um- und Abwege eingelegtwerden, kommt es zur Unter-brechung oder sogar zur Lösungvom UV-Schutz.

Auch zeitlich sind Grenzen gesetzt.Nach offiziellem Dienstende ist derHeimweg innerhalb von 2 Stundenanzutreten. Verweilt der Feuerwehr-angehörige noch länger an demVeranstaltungsort, löst er sich ausdem UV-Schutz heraus. Gleiches giltauch bei einer Unterbrechung wäh-rend des Hin- oder Rückweges ausprivaten Gründen. Für den Zeitraumder Unterbrechung besteht kein inne-rer Zusammenhang zur versicherten

Nr. 17

5

Beim Fußball wird auch mal zugetreten – mit schlimmen Folgen!

Page 6: FUK Nord Feuerwehr-Unfallkasse für Mecklenburg … · Neues Medienpaket hilft bei der S. 7 Unfallverhütung ... aber wenn es zu einer Panne kommt, zu schwerwiegenden Verletzungen

Rechtsgrundlage

Feuerwehrangehörige sind gemäß § 8 in Verbindung mit § 2 Abs. 1Nr. 12 Sozialgesetzbuch – SGB- VII abgesichert.

Versicherungsrechtlich geschützter PersonenkreisGeschützt sind Angehörige der Freiwilligen Feuerwehren (bestehend ausJugendabteilung, Einsatz- und Reserveabteilung, Ehrenabteilung, Feuerwehr-und Spielmannszügen) und solche, in einem Beschäftigungsverhältnis derFeuerwehr stehen.

Versicherungsrechtlichtlich geschützte TätigkeitenDer Versicherungsschutz erfaßt auch die Teilnahme an feuerwehrdienstlichenVeranstaltungen wie

1. Veranstaltungen, die dem allgemeinen Dienstgeschehen zuzuordnen sind, z. B.: Teilnahme an Tagungen des Landesfeuerwehrverbandes,Großkundgebungen des Deutschen Feuerwehrverbandes, Jahres-haupt-/ bzw. Mitgliederversammlungen, Dienstbesprechungen, Lehr- undInformationsfahrten, Veranstaltungen im Rahmen der Öffentlich-keitsarbeit sowie Leistungswettkämpfe der Feuerwehren.

2. Veranstaltungen, die der Kameradschaftspflege untereinander die-nen, hierzu zählen beispielhaft: Grillabende, Ausflugsfahrten, Feuerwehrball,Festivitäten wie "Tanz in den Mai" etc., dienstlich angeordneteTeilnahme an Hochzeitsfeiern, Jubiläen und Beerdigungen vonFeuerwehrangehörigen.

3. Veranstaltungen im Rahmen der Pflege der Verbundenheit zu anderen Organisationen, dies können sein: Sportwettkämpfe, deren Veranstalter andere Hilfsorganisationen, Verbände, Vereine oder die Gemeinde sind (z. B. Boßeln). Im Vordergrund sollte die Kontakt-pflege stehen, aus der heraus eine Intensivierung der Zusammen-arbeit erwächst.

Grundlegende Voraussetzung ist, dass die Teilnahme/der Besuch alsDienst vom Wehrführer angeordnet sein muss (Abordnung).

4. Ferner steht die Teilnahme am organisierten Feuerwehrsport unterdem gesetzlichen UV-Schutz. Voraussetzungen sind, dass

• die sportliche Betätigung der körperlichen Fitneß dient, • eine dem Ausgleichszweck entsprechend gewisse Übungsdauergewährleis-

tet ist,• regelmäßig (mindestens 12 mal jährlich) durchgeführt wird • sowie unter Leitung der Feuerwehr steht.

Nicht unter Versicherungsschutz steht die gelegentliche Teilnahme vonFeuerwehrangehörigen an Wettkämpfen, die unter der OrganisationsleitungDritter stehen, und/oder ausschließlich Wettkampfcharakter und keineFeuerwehrbezogenheit haben (z. B. Fußballturniere / Tau- und Schlauchziehen).Dazu gehören auch Wettbewerbe, die der Belustigung der Bevölkerung dienen (z. B. „Bettenrennen“).

Nr. 17

6

Tätigkeiten und gilt als ei-genwirtschaftliche unversi-cherte Tätigkeit.

Bei der dienstlich angeord-neten Teilnahme an Hoch-zeitsfeiern, Jubiläen undBeerdigungen von Feuer-wehrangehörigen ist beach-ten, dass es hier einen offi-ziellen Beginn und ein offi-zielles Ende gibt. VomVerantwortlichen ist diesfestzulegen; eine starreGrenzregelung gibt es nicht –jedoch ist nach einer Zeit-dauer von mehr als 4Stunden von einem privatenAufenthalt auszugehen.

Wer sich durch Alkohol ineinen Zustand versetzt, indem er einer dem Feuer-wehrbetrieb dienstlichen /förderlichen Tätigkeit nichtmehr nachgehen kann, ver-liert den Versicherungs-schutz, unabhängig von derkonkreten Unfallursache; alsoauch, wenn die Trunkenheitden Unfall überhaupt nichtverursacht hat. Trunkenheitist ein persönlicher, vomWillen des Versichertenabhängiger Zustand. Er be-wirkt zudem einen Leis-tungsabfall mit Gefahrener-höhung. Von Trunkenheitausgehende Gefahren undZustände gehören dahergrundsätzlich nicht in dasversicherte Risiko.

Eine katalogisierte Aufstellungdienstlicher und/ oder sport-licher Veranstaltungen, dieunter dem gesetzlichenUnfallversicherungsschutzstehen bzw. die nicht davonerfaßt sind, besteht nicht.Die speziellen Umstände derjeweiligen Einzelfallgestal-tungen lassen dies nicht zu.Vielmehr ist unter Zugrunde-legung der genanntenGrundsätze in organisierterund feuerwehrbezogenenerArt und Weise der Veran-staltungsbetrieb auszurichten.

Page 7: FUK Nord Feuerwehr-Unfallkasse für Mecklenburg … · Neues Medienpaket hilft bei der S. 7 Unfallverhütung ... aber wenn es zu einer Panne kommt, zu schwerwiegenden Verletzungen

NeuesMedienpaket:Unfallverhütung bei Feuer-wehrdienstlichen Veran-staltungen

Die Steigerung der Unfallzahlen beisogenannten „FeuerwehrdienstlichenVeranstaltungen“ haben die Feuer-wehr-Unfallkassen zum Anlass ge-nommen, sich dem Thema mit einemneuen Medienpaket ausführlich zuwidmen. Mit diesem Medienpaket ist wiedereine Ausbildungshilfe für die Einsatz-abteilungen aber auch die Jugend-feuerwehren geschaffen worden. Dieletzten beiden Medienpakete warenja gezielt auf die Zeltlager und denÜbungsdienst in den Jugendfeuer-wehren ausgerichtet und wurden vor-nehmlich an die Jugendfeuerwehr-warte verteilt.

Was genau umfasst der Begriff„Feuerwehrdienstliche Veranstaltun-gen? Nun ist es einfacher zu be-schreiben was nicht in diesen Be-reich hinein gehört. Dies sind z. B.die Einsatz- und Ausbildungsdienste,Lehrgänge, Werkstatt- und Arbeits-dienste sowie Ausflugsfahrten. Aller-dings kann sich ein einziges Medien-paket nicht mit dem ganzen Umfang

der möglichen Veranstaltungen be-fassen, sondern sich nur auf eineAuswahl von Themen beschränken.Diese Themenauswahl ist nicht will-

kürlich getroffen worden, sie orien-tiert sich an dem Unfallgeschehen inden Feuerwehren und spiegelt einennicht unerheblichen Anteil des Unfall-geschehens wieder. Sehen Sie hieruntenstehend die in dem Medien-paket angesprochen Thematiken:

Die angesprochenen Themen lassensich sowohl zum Frühjahr, als auchzum Herbst ansprechen, denn dieseBereiche werden quasi das ganzeJahr zu den unterschiedlichstenAnlässen aktuell sein.

Bestandteile des Medien-paketes

Wir haben das Medienpaket erneutmit einer VHS-Videokassette ausge-

stattet, eine DVD-Version ließ sich imBereich der Feuerwehr-Unfallkassennoch nicht durchsetzen. Mit demFilm lässt sich zunächst Auf-

merksamkeit erzeugen und es kannauf das Thema eingestimmt werden.Nach der Einführung in das Themasollte der Film gestoppt und eineUnterrichtseinheit begonnen werden.Für diese Unterrichtseinheit steht einMedienheft mit Informationen zurGestaltung einer Unterrichtsstundezur Verfügung, in dem Folien zurOverheadprojektion und eine CD-ROM eingesteckt sind. Wer mit derherkömmlichen Tageslichtprojektionund der Vorführung über Video-rekorder mit Monitor nicht mehrarbeiten möchte, der kann auch mitder CD-ROM alleine starten, voraus-gesetzt er hat die nötige Hardware-ausstattung. Auf der CD-ROM befin-det sich das Medienheft als PDF-Datei, ebenso die Folien als PDF unddas Video als abspielbare MPEG1-Datei. Zusätzlich ist ein Vorschlageiner Bildschirmpräsentation auf derCD-ROM gespeichert. Wer also dastechnische Equipment zur Verfügunghat, könnte mit einem PC und einemBeamer den kompletten Unterrichtsamt Film auf einer Leinwand dar-stellen.

Filmaufnahmen in Hohen-westedt

Der wesentliche Bestandteil desMedienpaketes ist der Videofilm, derden Untertitel „Feiern oder Fallen“trägt. Es wird hier viel auf Arbeiten inder Höhe eingegangen. Denn in derHöhe lagern die Ausrüstungsstände,in der Höhe hängt die Beleuchtungund in der Höhe werden die Deko-rationselemente wie Fahnen, Bannerusw. angebracht. Wie anstrengendsolche Arbeiten sind, wenn sie dannnoch kameragerecht wiedergegebenwerden sollen, konnten die Kamera-dinnen und Kameraden der Frei-willigen Feuerwehr Hohenwestedtaus dem Kreis Rendsburg-Eckern-förde (Schleswig-Holstein) feststel-len. Mit Ihnen wurden die Film-aufnahmen im und um das Feuer-wehrhaus realisiert. Erschwerendkam hinzu, dass die Tätigkeitenbewusst verkehrt dargestellt werdenmussten. Gegen ihre innere Über-zeugung haben die Feuerwehr-angehörigen aber mitgespielt und mitviel Spaß ein neues Werk zurUnfallverhütung geschaffen.

Nr. 17

7

• Lagerung, Entnahme und Tran-port von Materialien und Aus-rüstungen

• Umgang mit Transportfahrzeu-gen und Anhängern

• Ausschmücken von Räumenund Hallen

• Ausschmücken von Straßenzü-gen

• Versammlungen und Feuerwehr-abende

• Spiele mit sportlichem Charakter• Spiele mit potentiellen Ver-

letzungsgefahren• Ende und Abbau von Veranstal-

tungen

Das neue Medienpaket „Feuerwehrdienstliche Veranstaltungen“

Page 8: FUK Nord Feuerwehr-Unfallkasse für Mecklenburg … · Neues Medienpaket hilft bei der S. 7 Unfallverhütung ... aber wenn es zu einer Panne kommt, zu schwerwiegenden Verletzungen

Gefahren bei Feuerwehr-dienstlichen Veranstaltungen

Das Medienpaket zeigt wie leicht dievielen kleinen Sünden oder mal ein„Kavaliersdelikt“ zu Unfällen führenkönnen. Die Führungskräfte, ange-fangen beim Wehrführer über dieZugführer zum Gruppenführer sindaufgerufen, bei Feuerwehrdienst-lichen Veranstaltungen mehr Pro-fessionalität in das Handeln derFeuerwehrangehörigen zu setzen.Im Einsatz-, Schul- und Übungsdiensthandelt die Feuerwehr sehr gewis-senhaft und orientiert sich an Feuer-wehrdienstvorschriften und Unfall-verhütungsvorschriften. Die Füh-rungskräfte sind gehalten, die feuer-wehrdienstlichen Veranstaltungen sointensiv vorzubereiten wie sonst übli-cherweise die Übungsdienste. Dasheißt, es müssen z. B. für dieTätigkeiten angepasste Leitern undWerkzeuge in ausreichender Anzahlzur Verfügung stehen. Feuerwehran-gehörige mit locker sitzenden„Schlappen“ oder ausgetretenenSandalen weisen nicht das richtigeSchuhwerk für solche Arbeiten auf.Auch hier trägt ein Eingreifen derFührungskräfte zu sicherem Handelnbei. Wir hoffen, das die Umsetzung

der Inhalte des Medienpaketes inIhrer und all den anderen Feuer-wehren in Mecklenburg-Vorpommernund Schleswig-Holstein zur Ver-hütung von Unfällen im Bereich derFeuerwehrdienstlichen Veranstal-tungen einen wesentlichen Beitragleisten kann.

Unfallverhütungsvorschrift„Grundsätze derPrävention“:

Jetzt auch für dieFeuerwehren verbindlich!

Die gesetzliche Unfallversicherungist ein wichtiger Zweig im System dersozialen Sicherung. Kaum jemandkennt ihre vielfältigen Leistungen invollem Umfang, aber nahezu jedergenießt ihren Schutz.

Mit der Einführung des Arbeits-schutzgesetzes und seinen Rechts-verordnungen sowie der Änderungdes Sozialgesetzbuches VII habensich die rechtlichen und politischenRahmenbedingungen für das auto-nome Satzungsrecht der Unfall-versicherungsträger geändert. DieVorschriften zum Arbeitsschutz sol-len aufeinander abgestimmt undanwenderfreundlich werden, Doppel-regelungen mit den staatlichenVorschriften entfallen. Die Unfallver-hütungsvorschrift (UVV) „Grund-sätze der Prävention“ (GUV-V A1) istein zentraler Beitrag der Unfall-versicherungsträger zur Neuordnungdes Arbeitsschutzrechts.

Für den Bereich der Feuerwehr-Unfallkasse Nord tritt die UVV„Grundsätze der Prävention“ am 1.April 2005 in Kraft. Mit ihrerEinführung ersetzt sie die UVV„Allgemeine Vorschriften“ (GUV-VA1, vormals GUV 0.1) und UVV„Erste Hilfe“ (GUV-V A5, vormalsGUV 0.3). Weiterhin wird die UVV„Kraftbetriebene Arbeitsmittel“ (GUV-V 5, vormals GUV 3.0) aufgehoben.Mit Erscheinen der Regel „Betreibenvon Arbeitsmitteln“ wird auch dieUVV „Schneiden, Schweißen undverwandte Verfahren“ zurückgezo-gen. Sehen Sie im untenstehendenKasten die noch verbleibenden Un-fallverhütungsvorschriften der Feuer-wehr-Unfallkasse Nord.

Nr. 17

8

Von der FUK Nord beschlossene Unfallverhütungsvorschriften:

GUV GUV Bezeichnung der UVV Ausgabe in Durchfüh-Nr. neu Nr. alt der Fassung rungsan

von weisungV A 1 Grundsätze der Prävention 07/2004 V A 4 0.6 Arbeitsmedizinische Vorsorge 01/1997 01/1993V A 8 0.7 Sicherheits- und Gesundheitsschutz-

kennzeichnung am Arbeitsplatz 01/1997 11/1997V C 51 1.13 Forsten 01/1997 10/1991V A 2 2.10 Elektrische Anlagen und Betriebsmittel 01/1997 10/1999V D 8 4.2 Winden, Hub- und Zuggeräte 01/1997 10/2000V D 36 6.4 Leitern und Tritte 01/1997 10/1992V C 53 7.13 Feuerwehren 01/1997 10/1991

Die Kamera immer dabei Dreharbeiten für den Film „Feiern oderFallen“ bei der FF Hohenwestedt

Page 9: FUK Nord Feuerwehr-Unfallkasse für Mecklenburg … · Neues Medienpaket hilft bei der S. 7 Unfallverhütung ... aber wenn es zu einer Panne kommt, zu schwerwiegenden Verletzungen

Ein neues Arbeitsschutzverständnisführt zur Stärkung der Eigen-verantwortlichkeit des Unternehmersbzw. des Trägers der Feuerwehrbeim betrieblichen Arbeitsschutz.Ziel der UVV „Grundsätze derPrävention“ ist es, in einer einheit-lichen Basisregelung die Grund-pflichten der Arbeitssicherheit unddes Gesundheitsschutzes festzule-gen und den erweiterten Präven-tionsauftrag zu verankern.

Während die bisherigen Vorschriftenzum Teil sehr konkrete Anforderun-gen enthielten, formuliert die UVV„Grundsätze der Prävention“ nur diezentralen Pflichten zur Gewähr-leistung von Sicherheit und Gesund-heit in Form von allgemein gehalte-nen Schutzzielen und nimmt Bezugauf staatliche Vorschriften. Dazuzählen das Arbeitsschutzgesetz, dieArbeitsstättenverordnung, die Be-triebssicherheitsverordnung und dieGefahrstoffverordnung. Ergänzt undkonkretisiert wird sie durch spezielleUnfallverhütungsvorschriften sowiedurch rechtlich unverbindliche Re-geln für Sicherheit und Gesundheit.

Somit ist der Unternehmer gefordert,die Schutzziele eigenverantwortlichumzusetzen. Das bedeutet für dieUnternehmen mehr Eigenverant-wortung, eröffnet aber auch Frei-räume für betriebliche Regelungen.Grundlagen für die erforderlichenArbeitsschutzmaßnahmen im Unter-nehmen sind durch eine Ge-fährdungsbeurteilung zu ermitteln.Der Beratungsbedarf seitens derUnternehmen insbesondere imBereich der Freiwilligen Feuer-wehren wird hierdurch steigen.Hierfür stehen den Mitgliedsun-ternehmen die Fachkräfte derFeuerwehr-Unfallkassen bzw. derzuständigen Versicherungsträger zurSeite.

UVV „Grundlagen der Prävention“– schlanker als die Vorgängerin

Viele Regelungen der bisherigenUVV „Allgemeine Vorschriften“ ent-fallen durch die Beschränkung aufdie wesentlichen Pflichten. Ins-besondere die Vorschriften überBetriebsanlagen, zu Prüfungen undKennzeichnung sowie zum Umgang

mit gefährlichen Arbeitsstoffen zäh-len hierzu. Entsprechende Pflichtenergeben sich bereits aus dem staat-lichen Arbeitsschutzrecht, auf das dieUVV „Grundsätze der Prävention“Bezug nimmt. Weiterhin sind keineDurchführungsanweisungen mehrenthalten.

Der Aufbau der UVV „Grundsätzeder Prävention“ unterscheidet sichwesentlich von seiner Vorgängerin.War die UVV „Allgemeine Vor-schriften“ in drei Hauptabschnitteunterteilt, setzt sich die UVV„Grundsätze der Prävention“ aus

acht Kapiteln zusammen.

Eine wesentliche Änderung ist auchdarin zu sehen, dass die Vorgängerinohne den Abschnitt „Ordnungs-widrigkeiten“ häufig als zahnloserTiger bezeichnet wurde, die UVVGrundsätze der Prävention jetzt aber17 Tatbestände beinhaltet, die alsOrdnungswidrigkeit geahndet wer-den können. 15 Tatbestände richtensich gegen den Unternehmer undnur zwei gegen die Versicherten. Wirwünschen uns allerdings, dass wirvon diesen Zähnen nie Gebrauchmachen müssen.

Die Förderung sportlicher Aktivi-täten zum Erhalt und der Steige-rung der körperlichen Leistungs-fähigkeit in den Freiwilligen Feuer-wehren wird bei der Feuerwehr-Unfallkasse Nord seit geraumerZeit groß geschrieben. Vor mehrals einem Jahr wurde das Projekt„Fit For Fire“ flächendeckend ein-geführt. Mittlerweile gibt es mit der

zusätzlichen Aktion Sportabzei-chen 2005 (siehe nächste Seite)einen weiteren Anreiz, gemeinsamim Kameradenkreise mit einemklaren Ziel vor Augen sportlichaktiv zu werden.

Fitnessprogramm für dieFreiwilligen Feuerwehrensehr gefragt

„Fit For Fire“ hat sich mittlerweilezum absoluten Renner bei denFeuerwehren in Mecklenburg-Vor-pommern und Schleswig-Holsteingemausert. Die ursprüngliche Ziel-planung der FUK Nord, innerhalbvon zwei Jahren 80 FreiwilligeFeuerwehren für ein fachlich angelei-tetes Fitnesstraining vor Ort zugewinnen, konnte bereits im Frühjahr2005 erreicht worden, so sehr warendie Trainingskurse vor Ort gefragt.Nach wie vor besteht für alle Wehrenin Mecklenburg-Vorpommern undSchleswig-Holstein die Möglichkeit,über die Feuerwehr-UnfallkasseNord alle wichtigen Informationenrund um das Thema „Sport in derFeuerwehr“ und das Programm „FitFor Fire“ für die Durchführung vor Ortabzufordern. Eine finanzielle För-derung von Trainingskursen ist indiesem Jahr noch in begrenztemUmfang möglich, bedingt durch diegroße Nachfrage.

Unterstützung durch dieDRÄGER&HANSEBetriebskrankenkasse

Umso erfreulicher ist die Tatsache,dass das laufende Projekt „Fit ForFire“ der Feuerwehr-UnfallkasseNord zukünftig von der in Lübeckansässigen DRÄGER&HANSE Be-triebskrankenkasse (BKK) unter-stützt wird.Ein eindeutiger Vorteil der Sport-förderung im Feuerwehrbereich wirdauch bei der DRÄGER&HANSE BKKgesehen: Weil Feuerwehrleute, dieregelmäßig etwas für ihre körperlicheFitness tun, auch generell gesünderleben, wird die Krankenkasse zu-künftig bei der Durchführung von „FitFor Fire“ mit der Feuerwehr-Unfallkasse Nord zusammenarbeiten.

Nr. 17

9

Beschlossen: Grundsätze der Prävention

Page 10: FUK Nord Feuerwehr-Unfallkasse für Mecklenburg … · Neues Medienpaket hilft bei der S. 7 Unfallverhütung ... aber wenn es zu einer Panne kommt, zu schwerwiegenden Verletzungen

So werden z. B. anteilige Kosten fürein Trainingsprogramm in einerFreiwilligen Feuerwehr vor Ort durchdie Dräger-Hanse BKK übernom-men, wenn Feuerwehrangehörige,die bei der Krankenkasse versichertsind, am Sportkurs teilnehmen.Diese Förderung kommt natürlichwiederum anderen FreiwilligenFeuerwehren zu Gute, die auchgerne am „Fit For Fire“ – Projekt teil-nehmen möchten. Alles in allem einerunde Sache – die Feuerwehr-Unfallkasse Nord freut sich über diekünftige, tatkräftige Unterstützung.

Fit For Fire –

Aktion Sportabzeichen 2005:Die Feuerwehren holen sichden Fitnessorden!

Jetzt gibt es neben dem eigentlichen„Fit For Fire“ – Programm derFeuerwehr-Unfallkasse Nord einenganz neuen Anreiz, sich in derFeuerwehr gemeinsam sportlich zu

betätigen: Unter dem Motto "Fit ForFire“ – Aktion Sportabzeichen2005: Die Feuerwehren holen sichden Fitness-Orden! werden dieFreiwilligen Wehren belohnt, die inihren Reihen im Jahr 2005 prozentu-al die meisten Sportabzeichen(gemessen an der Gesamtzahl derAngehörigen in Einsatz- undReserveabteilung) erwerben.

Alle Freiwilligen Feuerwehren inMecklenburg-Vorpommern undSchleswig-Holstein sind aufgerufen,sich an der Aktion zu beteiligen! AlsHauptpreis verlosen wir an zweiteilnehmende Wehren mit den pro-zentual meisten erworbenen Ab-zeichen je einen Erlebnistag für 15Kamerad(inn)en in den Hochseil-gärten Bad Malente (Schleswig-Holstein) und Neukloster (Mecklen-burg-Vorpommern). Zudem gibt esweitere attraktive Preise für dieWehren mit den meisten Sportab-zeichen zu gewinnen: drei Sport-Sets bestehend aus Herzfrequenz-Messern für ein individuelles Fitness-Training und die Überwachung desPulsschlages z. B. bei der Atem-schutz-Ausbildung, dazu T-Shirts undBase-Caps für die Feuerwehr-Sportgruppe, sowie Sicherheits-Setsfür Jogging und Walking im Freien.

Wie kann man mitmachen?

Mitmachen ist ganz einfach: Im bei-liegenden Flyer zur „Fit For Fire“ –Aktion Sportabzeichen 2005 findenSie auch einen Anmeldebogen fürIhre Wehr. Den Anmeldebogen erhal-ten Sie auch auf unserer Internet-seite unter www.fuk-nord.de alsDownload. Natürlich können Sie dieUnterlagen ebenso telefonisch beider FUK Nord unter 0431/ 603-1747(Herr Heinz) oder per E-Mail

[email protected] anfordern!Wenn Sie das Anmeldeformulargewissenhaft ausgefüllt haben, sen-den Sie es bitte an die FUK Nord perPost: Feuerwehr-Unfallkasse Nord,Sophienblatt 33, 24114 Kiel, oderper E-Mail an: [email protected] per Fax an: 0431/603-1395

Nr. 17

10

Ihre Feuerwehr kann einen Tagim Hochseilgarten gewinnen!

Page 11: FUK Nord Feuerwehr-Unfallkasse für Mecklenburg … · Neues Medienpaket hilft bei der S. 7 Unfallverhütung ... aber wenn es zu einer Panne kommt, zu schwerwiegenden Verletzungen

Die Teilnehmer-Unterlagen für IhreFeuerwehr erhalten Sie dann umge-hend per Post.

Das Deutsche Sport-abzeichen – Fitnessordenund Aushängeschild für dieFeuerwehr!

Der Vorteil: Bei sehr vielenSportvereinen kann man dasSportabzeichen erwerben. Viele Ver-eine bieten zudem sogenannteSportabzeichen-Treffs an. Gemein-sam mit Gleichgesinnten wird unterfachlicher Anleitung trainiert – eineMitgliedschaft in einem Sportvereinist dafür in der Regel nicht notwen-dig. Für eine Freiwillige Feuerwehrist es zudem ein tolles Aushänge-schild, wenn die Einsatzkräfte regel-mäßig das Sportabzeichen erwer-ben. Und übrigens: Mit dem Sport-abzeichen an der Bandschnalle kannman seine Uniform schmücken – esist ein offizielles Ehrenzeichen!

Der Weg ist das Ziel!

Viel wichtiger als der letztendlicheErwerb des Sportabzeichens ist dasregelmäßige Training in den einzel-nen Disziplinen. Das gemeinschaftli-che Sporttreiben innerhalb derFeuerwehrgruppe trägt wesentlichzur Förderung der Kameradschaftbei und motiviert den Einzelnen, den„inneren Schweinehund“ zu überwin-den.

Die „Aktion Sportabzeichen 2005“ –mit Sicherheit ein guter Anreiz fürjede Wehr, jede Kameradin undjeden Kameraden, sich fit zu haltenund mit dem Erwerb des Abzeichensein Ziel vor Augen zu haben, auf dashintrainiert werden kann.

Sportereignissezentral bekannt-geben

Sportereignisse bei denFeuerwehren inMecklenburg-Vorpommernund Schleswig-Holsteinkönnen in Meldepool einge-tragen werden

Ein Feuerwehrlauf bei Ihrer Wehr?Ein Staffel-Schwimmwettbewerb derJugendfeuerwehren? Ein Feuer-wehrsportfest des Landkreises?Bei Ihnen findet eine Feuerwehr-Sportveranstaltung statt, die Siegerne überregional bekannt gebenwürden? Kein Problem!

Wenn Sie ihr Sportereignis regio-nal/überregional veröffentlichenmöchten, dann können Sie dieVeranstaltung in unseren Melde-Pooleintragen. Wir veröffentlichen dannalle wichtigen Daten zu IhremSportereignis. Bitte denken Sie auch daran, IhreKreis- und Stadtfeuerwehrver-bände über das geplante Ereigniszu informieren!

Die Terminmeldung sollte recht-zeitig, am besten etwa sechsMonate vorher, erfolgen.

Die Terminmeldung ist ganz ein-fach, es gibt dafür drei Möglich-keiten:

1. Sie können das im Internet ste-hende Kontaktformular verwen-den. Besuchen Sie dafür auf unsere Seite www.fuk-nord.de

und gehen Sie erst auf den Link„Fit For Fire“ und dann auf„Sportereignisse“. Benutzen Siedann das unten auf der Seitestehende Kontaktformular.

2. Sie können uns eine E-Mail [email protected] unter An-gabe der folgenden Punkte sen-den:

- Wo und Wann findet das Sport-ereignis statt?

- Nähere Information zum Ereig- nis (z. B. 10-Kilometer-Lauf;Staffel-Schwimmwettbewerb)

- Zielgruppe: Wer kann teilneh-men?

- Wer ist Ansprechpartner: Telefon-Nummer und E-Mail?

- Gibt es Anmerkungen und Besonderheiten?

3. Unter Angabe der o.g. Punktekönnen Sie uns auch ein Fax diefolgende Fax-Nummer senden: 0431/603-1395 (bitte zu HändenHerrn Heinz)

Zu guter Letzt:

Über die Veröffentlichung der Ter-mine entscheiden letztendlich wir, dieFeuerwehr-Unfallkasse Nord, an-hand der Prüfung der übermitteltenInformationen zum Sportereignis.„Gaudi- und Spaßveranstaltungen“,wie z. B. „Badewannenrennen“ etc.,können nicht berücksichtigt werden.Die Freiwilligen Feuerwehren habenkeinen Anspruch auf eine Veröffent-lichung.

Aktuelle Sportereignisse der Frei-willigen Feuerwehren finden Sie aufder nächsten Seite!

Nr. 17

11

3. Lübecker Feuerwehrlauf:Zieleinlauf!

Page 12: FUK Nord Feuerwehr-Unfallkasse für Mecklenburg … · Neues Medienpaket hilft bei der S. 7 Unfallverhütung ... aber wenn es zu einer Panne kommt, zu schwerwiegenden Verletzungen

HuPF Teil 4„Feuerwehrüberhose“:

Bei den Feuerwehren imEinsatz!

Der Schutz von Angehörigen derFreiwilligen Feuerwehren ist vielfältigzu gestalten. Ein wesentliches Merk-mal ist die spezielle Schutzbeklei-dung.

Seit einigen Jahren werden dieFeuerwehrangehörigen in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vor-pommern mit Einsatzschutzbeklei-dung nach der „Herstellungs- und

Prüfungsbeschreibung für eine uni-verselle Feuerschutzbekleidung“(HuPF) ausgestattet. Diese ent-spricht dem Stand der Technik undbietet somit den zur Zeit bestmög-lichen Schutz.

Wurden zuerst die Atemschutz-geräteträger mit den neuen Feuer-wehrüberjacken nach HuPF Teil 1

ausgestattet, findennun auch immermehr Schutzklei-dungen nach denTeilen 2 - 4 denWeg zu den Feuer-wehrangehörigen.

Insbesondere zum Teil 4 „Feuer-wehrüberhose“ möchten wir heuteeinige Anmerkungen machen.Wurden bisher in der Regel Aus-führungen nur zu den Teilen 1 - 3gemacht, ist es unerlässlich gewor-den, auch auf den Teil 4 einzugehen.

Wie bei allen anderen HuPF Teilen,hat auch hier der Einkäufer dieMöglichkeit zwischen verschiedenenAusführungen zu wählen. DieseAusführungen werden von denRahmenbedingungen der HuPF ge-tragen, lassen aber für die Herstellergenügend Spielraum eigene Auf-fassungen zur Gestaltung einerFeuerwehrüberhose zu entwickeln.Neben den verschiedenen Materia-lien die Verwendung finden, gibt esauch konstruktive Merkmale die nichtzuletzt qualitäts- und preisbeeinflus-send sind.

Im folgenden bleiben wir bei denzwei Hosen-Typen, die nach derHuPF Teil 4 möglich sind und weisenauf einige markante Ausrüstungs-details hin, die den Tragekomfort unddamit die Sicherheit beeinflussen.

Die Feuerwehrüberhosen nachHuPF Teil 4 dienen, je nach Aus-führung und Anwendung, als Er-gänzung (Typ A) oder Alternative(Typ B) zu weiteren Beklei-dungsteilen, als Feuerwehreinsatz-kleidung. Sie soll den Träger zusam-

Nr. 17

12

Aktuell gemeldete Sportereignisse bei den Feuerwehren in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein:

(Stand: 31.März 2005)

Wo und Wann findet Nähere Information Zielgruppe: Wer Wer ist Ansprechpartner für Anmerkungen unddas Sportereignis statt? zum Ereignis? kann teilnehmen? nähere Informationen? Besonderheiten?

Telefon, Fax, E-Mail?

2. Dannauer Feuerwehr- Lauf über 5 oder 10 Feuerwehrangehörige Herr Andreas Bahr, Sonderwertung fürlauf; Dannau, Kilometer oder und Jugendfeuerwehr- Dorfplatz 1a, die schnellste Wehr-

Landkreis Plön; Walking über 5 angehörig 24329 Dannau, E-Mail: führung des Land-1. Mai 2005 Kilometer [email protected] kreises Plön

2. Segeberger Feuer- Lauf über 3,5 oder Feuerwehrangehörige Kreisfeuerwehrverband -/-wehrlauf rund um den 8,5 Kilometer und Jugendfeuer- Segeberg, Herr Uwe Fischer,Segeberger See; Klein wehrangehörige Tel.: 04551/956830

Rönnau; Sonntag, E-Mail:28. August 2005 [email protected]

4. Lübecker Feuer- Lauf über 10 Feuerwehrangehörige Herr Jürgen Schmeckebier, -/-wehrlauf, Lübeck- Kilometer und Jugendfeuerwehr- E-Mail:

Travemünde; Samstag, angehörige [email protected]. Oktober 2005

Die Feuerwehrläufe in Lübeck und Klein Rönnau (Segeberg) zogen hunderteTeilnehmer an

HuPF Teil 4:FeuerwehrüberhoseTyp A

Page 13: FUK Nord Feuerwehr-Unfallkasse für Mecklenburg … · Neues Medienpaket hilft bei der S. 7 Unfallverhütung ... aber wenn es zu einer Panne kommt, zu schwerwiegenden Verletzungen

men mit der jeweils notwendigenweiteren persönlichen Schutzaus-rüstung vor Gefahren des Feuer-wehrdienstes schützen.

Aus physiologischen Gründen, aberauch, damit das Empfinden gegenü-ber natürlichen äußeren Wärme-einflüssen erhalten bleibt, ist dieSchutzwirkung der einlagigen Feuer-wehrhosen vor extremer thermischerEinwirkung, wie z. B. einer Stich-flammenbildung, gegenüber dermehrlagigen Feuerwehrüberjackereduziert. Dieser Schutz vor einerStichflammenbildung kann jedochdurch Tragen der Feuerwehrüber-hose Typ A zusätzlich zur Feuer-wehrhose nach Teil 2 oder durchalleiniges Tragen der Feuerwehr-überhose Typ B erreicht werden.

Vor Beschaffung von Feuerwehr-überhosen ist die Entscheidung zutreffen, ob die Überhose als Er-gänzung oder als Alternative einge-setzt werden soll.

- Die Überhose vom Typ A ist inder Regel 2-lagig aufgebaut underfüllt die Schutzwirkung nurwenn sie über eine Feuerwehr-hose nach Teil 2 getragen wird –zu empfehlen für Feuerwehrenmit Tagesdienst wo eine Feuer-wehrhose nach Teil 2 Teil derDienstkleidungist.

- Die Überhose vom Typ B ist 3- oder 4-lagig aufgebaut underfüllt die Schutzwirkung ohneAnforderungen an die Unterbe-kleidung und ist somit für Frei-willige Feuerwehren zu empfeh-len.

Einige Freiwillige Feuerwehren ha-ben Überhosen des Typs A beschafftund ziehen diese über die Straßen-kleidung. Bei einer Baumwollhosemag das noch gehen, aber z. B. überJogginghosen mit Kunststoffanteilstellt dieses eine nicht zu vernach-lässigende Gefährdung dar. DieVerwendung der Überhose des TypsB als alleinige Feuerwehrhose istebenfalls nicht ratsam, denn dieTrageeigenschaften der 3- oder 4-lagig aufgebauten Hose sind geradebei hohen Außentemperaturenungünstig. Der ideale Weg ist des-wegen die kombinierte Verwendungder Überhose nach HuPF Teil 4, TypA zusammen mit der Feuerwehrhosenach HuPF Teil 2.

Nachfolgendes sollte bei Beschaf-fungen beachtet werden:

- Die richtige Größe ist auszuwäh-len. Sie sollte auf keinen Fall zulang sein! Die Größen sind nichtfest vorgeschrieben wie beiHuPF Teil 1-3. Ein perfekter Sitzder Hose hat die höchste Schutz-

wirkung. Frauen sollten Frauen-größen verlangen.

- Veränderungen wie bei denFeuerwehrhosen nach Teil 2 woes Probleme mit zu kurz bzw. zulang gewachsenen Feuerwehr-angehörigen gibt und Abhilfezum Teil durch die häuslicheNähmaschine geschaffen wird(die Hosen werden einzelngekauft und nach Einkürzungoder Verlängerung mit derBestreifung benäht), sind nichtgestattet.

- Die Feuerwehrüberhose ist an der Innenseite mit einer 20 cmhohen Nässeaufsaugsperre überden Hosenbeinsäumen ver-sehen. Hier sollte keine zusätz- liche Isolation aufgebracht sein,da sie sonst zu steif wird! DieIsolation erfolgt über die Stiefel.

- Die Konstruktion des Beinab-schlusses – Weiteneinstellung –ist zu beachten. Es gibt Hosen-beine mit innenliegenden Bünd-chen, wie auch in den Ärmelnder Feuerwehrüberjacke.

- Die Feuerwehrüberhose sollteeine gute Taillenanpassung haben, auf die Ausführung derHosenträger (verrutschen) ist zu achten. Es sollten hinten im Nierenbereich hochgezogene Hosen bevorzugt werden!

- Der Knieschutz kann auch her-ausnehmbar ausgeführt sein. Ein einfacher Wechsel ist jedochnicht möglich, da die Einschübevon innen zu erreichen sind.

- Die Bescheide sind auf Gültig-keit zu prüfen, es ist eine jähr-liche Prüfung vorgeschrieben.

Zur Verwendung vonFeuerwehrüberjacken

Mittlerweile wurden insbesondere dieAtemschutzgeräteträger vieler Feuer-wehren mit Feuerwehrüberjackennach HuPF ausgestattet, um sie vorallem vor den Gefahren einer Stich-flammenbildung zu schützen. DieseÜberjacke muss nicht, wie derName es vermuten lässt, über dernormalen Einsatzjacke getragenwerden. Bei Besichtigungen habenwir festgestellt, dass in einigenFeuerwehren nur noch Feuerwehr-überjacken vorhanden sind und die

Nr. 17

13

Feuerwehrangehörige im Übungscontainer mit HuPF Teil 4. Gut zu erkennen:Die Notwendigkeit der Einlage im Kniebereich

Page 14: FUK Nord Feuerwehr-Unfallkasse für Mecklenburg … · Neues Medienpaket hilft bei der S. 7 Unfallverhütung ... aber wenn es zu einer Panne kommt, zu schwerwiegenden Verletzungen

normale Feuerwehrjacke ausgeson-dert wurde. Die Feuerwehrjacke istjedoch Teil der persönlichen Schutz-ausrüstung bei Bränden außerhalbdes Gefahrenbereichs einer Stich-flammenbildung – und techni-schen Hilfeleistungen! Den Feuer-wehrangehörigen ist z.B. bei som-merlichen Temperaturen nicht zuzu-muten, außerhalb des Gefahren-bereichs einer Stichflammenbildungdie Feuerwehrüberjacke zu tragen,weil die Feuerwehrjacke abgeschafftwurde. Die Feuerwehrjacke bietethier günstigere Trageeigenschaften.Sofern mit der Feuerwehrüberjackeausgerückt wird, ist die Feuer-wehrjacke zusätzlich mitzunehmen.

Tödlicher Unfall:

Brandübungsvorbereitungmit tragischem Ende

In den frühen Abendstunden des12.11.04 ist Feuerwehrmann N. sei-nen tödlichen Verletzungen währendder Vorbereitung einer Brandübungerlegen. Auf tragische Weise mußtendie anrückenden Einsatzkräfte meh-rerer Wehren aus dem Stadt-feuerwehrverband Lübeck den Kampfihres Kameraden gegen das Feuermit erleben.

Das eingeschaltete Landeskriminal-amt Lübeck konnte im anschließen-den Ermittlungsverfahren Drittver-schulden ausschließen. Der dem Todvorangegangene Ablauf konnte nurvermutet werden. Danach hat Feuer-wehrmann N. innerhalb des Übungs-objektes ein zusätzliches Feuer aneiner nicht dafür vorgesehenen Stellegelegt. Es kam zu einem schnellenÜbergreifen des Feuers auf dengesamten Raum. Die einzig nachaußen führende Tür war versperrt;andere Fluchtwege waren nicht vor-handen. Feuerwehrmann N. sowieauch seine Kameraden versuchtenmittels Beil die Tür gewaltsam zu öff-nen. Dies gelang jedoch zu spät.

Der Verstorbene hinterläßt eineschwangere Frau. Es sind Hinter-bliebenenleistungen zu gewähren.

Die Analysen und Auswertungen die-ses tragischen Unfalls sind nochnicht komplett abgeschlossen. In die-sem Zusammenhang verweisen wirjedoch auf den folgenden Artikel, indem es allgemein um das Entfachenvon Übungs- und Brauchtumsfeuerngeht.

Zum Entfachenvon Übungs-und Brauch-tumsfeuern

Von den Feuerwehren werden imRahmen der Ausbildung manchmalÜbungsfeuer entzündet. Durch denEntzündungsvorgang kommt es lei-der immer wieder zu Unfällen, zumTeil mit dramatischem Ausgang.Auch zur Brauchtumspflege werdenin den Ortschaften mit tatkräftigerUnterstützung der FeuerwehrenOster- und Maifeuer entzündet. Auchhier sind beim Entzündungsvorgangimmer wieder Unfälle zu verzeichnen.

Als Hilfsmittel zum Entzünden allerFeuer scheiden Brandbeschleunigerwie Benzin, Alkohol, Spiritus, Dieselund dergleichen generell aus unddürfen auf Grund der Unfallgefahrennicht benutzt werden. Anstelle solltenStroh, Heu und unbehandeltes,

Nr. 17

14

Feuerwehrangehöriger gegen dieGefahren einer Stichflammen-bildung ausgerüstet(Feuerwehrhelm DIN EN 443;Feuerschutzhaube DIN EN 13911;Feuerwehrüberjacke, HuPF T 1Feuerwehrschutzhandschuhe DIN EN 659; FeuerwehrhaltegurtDIN 14926; FeuerwehrüberhoseHuPF T 4; Feuerwehrsicherheits-schuhe DIN EN 345)

Beliebte Veranstaltung im Norden: Das Osterfeuer der Feuerwehr

Page 15: FUK Nord Feuerwehr-Unfallkasse für Mecklenburg … · Neues Medienpaket hilft bei der S. 7 Unfallverhütung ... aber wenn es zu einer Panne kommt, zu schwerwiegenden Verletzungen

trockenes Holz verwendet werden.Die Auswertung einiger Unfälle zeigtjedoch, dass für Übungsfeuer oft grö-ßere Mengen an Brandbeschleu-nigern verwendet wurden, wobei dieMengen einen erheblichen Einflussauf den Verlauf und damit auch aufden Ausgang der Übungen genom-men haben.

Als Beispiele möchten wir in diesemZusammenhang Unfälle aus derVergangenheit aufführen: So sollte zu Übungszwecken ein rea-ler Kellerbrand simuliert werden.Hierzu wurden 20 Liter Diesel und 10Liter Benzin mit anderen festenBrennstoffen in einem Brandraumeingebracht und entzündet. Bei denLöscharbeiten kam es zu einer star-ken Wärmeentwicklung. Ein Feu-erwehrangehöriger erlitt Verbrennun-gen ersten bis zweiten Grades an ca.25 Prozent seiner Körperoberfläche.

Bei einer anderen Übung wurden imKellergeschoss in einem Abbruch-haus zusammen mit Stroh 40 LiterDiesel und 5-10 Liter Benzin zumEntzünden gebracht. Durch einegewaltige Stichflamme erlitt einFeuerwehrangehöriger Verbrennun-gen dritten Grades an ca. 45 Prozentseiner Körperoberfläche.

Immer wieder kommt es bei Übun-gen mit Brandbeschleunigern zuVerpuffungen, Durchzündungen, ex-tremen Brandausbreitungen undExplosionen, die mit einer starkenbis sehr starken Wärmeentwicklung

verbunden sind und für „böse Über-raschungen“ sorgen.

An dieser Stelle darf der Hinweiserlaubt sein, dass die Feuerwehrenalljährlich zur Grillsaison öffentlichdazu aufrufen, keine Brandbeschleu-niger zum Entzünden zu benutzen.Die angegebenen Beispiele zeigenjedoch, dass einige Feuerwehren zuÜbungszwecken im erheblichenUmfang auf diese Stoffen zurückgrei-fen. In Sachen „vorbildliche und pro-fessionelle Feuerwehr“ ist an dieserStelle jeder Kommentar überflüssig...!

Sicherheit geht vor!

Grundsätzlich sollte zum Entfachenvon einem Übungsfeuer die vollstän-dige persönliche Schutzausrüstunggetragen werden. Je nach Art desFeuers gehört hierzu auch umluft-unabhängiger Atemschutz. ZumEntzünden eines Feuers zur Brauch-tumspflege wie Oster- und Maifeuermuss ebenfalls die vollständige per-sönliche Schutzausrüstung getragenwerden. Besteht die Gefahr vonFunkenflug oder stärkerer Wärme-strahlung, ist das Visier am Feuer-wehrhelm zu benutzen .

Von den Landesfeuerwehrverbändenwurden Informationsblätter mit Sicher-heitsregeln zu Osterfeuern herausge-geben. Dieser Brauchtum wird ver-stärkt wieder aufgegriffen, die Feuerlocken zum Teil große Besucher-scharen an. Für diese Veranstaltun-gen sind nicht nur kurzfristige Vor-bereitungsmaßnahmen notwendig,weshalb Sie die oben genanntenSicherheitsregeln im Vorfeld in IhrePlanung einbeziehen sollten.

„Heiße“ Übungen

Soll ein Feuer im Rahmen der Aus-und Fortbildung zu einer sogenann-ten "heißen Übung" entzündet wer-den, sind für die gesamte Übunglang- und kurzfristige und zum Teilsehr umfassende Vorbereitungennotwendig. Die Beachtung der voran-gegangenen Hinweise reichen füreine Durchführung einer "heißenÜbung" keinesfalls aus.

Weitere Hintergründe und Infor-mationen werden Sie in der kom-menden Ausgabe des Sicherheits-briefes oder durch unsere Schu-lungsveranstaltungen erhalten.

Stand der Dinge:

Notfallbegleitung undNotfallseelsorge fürEinsatzkräfte inMecklenburg-Vorpommern

Diesem Themenbereich widmet sichin Mecklenburg-Vorpommern eineLandesarbeitsgruppe, um Koordi-nationsaufgaben für die auf diesemGebiet tätigen Organisationen undInstitutionen durchzuführen sowiegewisse Qualitätsanforderungen ab-zusichern. Neben dem BereichKrisenintervention der in erster Liniefür eine Opfer- & Angehörigen-betreuung nach Belastenden Ereig-nissen ausgelegt ist, steht für denBereich der Einsatznachsorge seitletztem Jahr auch in Mecklenburg-Vorpommern ein erstes SbE Teamzur Verfügung. SbE steht hierbei fürStressbearbeitung nach belastendenEreignissen. Das Aufgabengebiet istdie Einsatznachsorge für Angehörigeunserer Hilfsorganisationen alspsychosoziale Unterstützung. Vor-gegangen wird hierbei nach einerinternational anerkannten Grund-lage, dem CISM-Modell nach JeffreyMitchell (CISM = Critical IncidentStress Management).

Die Feuerwehr-Unfallkasse Nordführte hierzu ein Gespräch mitPastor Andreas Schorlemmer (Vor-sitzender der LandesarbeitsgruppeNotfallbegleitung Mecklenburg-Vor-pommern) und Klaus Möller (Mitglieddes SbE-Teams Mecklenburg-Vor-pommern).

FUK Nord – Zum Jahreswechselbewegten Bilder einer vorher unge-ahnten Naturkatastrophe dieMenschen. Wir alle werden mit denBildern leben müssen. Uns interes-siert vor allem, wie verarbeiten Helfersolche Erlebnisse?

Nr. 17

15

Niemals!Brandbeschleuniger haben beimEntfachen von Brauchtums- oderÜbungsfeuer nichts verloren!

Page 16: FUK Nord Feuerwehr-Unfallkasse für Mecklenburg … · Neues Medienpaket hilft bei der S. 7 Unfallverhütung ... aber wenn es zu einer Panne kommt, zu schwerwiegenden Verletzungen

Schorlemmer – Große Schadens-ereignisse übersteigen gewöhnlichdie Grenzen alles bis dahin Erlebten,auch die Bewältigungsstrategien, dieHelfer in schwierigen Rettungsein-sätzen gesammelt haben. Psy-chische und physische Kräfte, die imEinsatzgeschehen noch abgerufenwerden können, versagen ihrenDienst in der nachträglichen Ver-arbeitung des Geschehens. Tat-sächlich Erlebtes, Erinnerungs-lücken, Wahrnehmungsstörungen,Versagensängste, Schuldgefühle,

Anklagen u. a. m. verdichten sich zuBildern, die betroffene Helfer, wiederim „normalen Leben“ angekommen,nicht zur Ruhe kommen lassen. Einesachgerechte Verarbeitung ist ohneHilfestellung von außen häufig nichtmehr möglich. Nur scheinbareVerarbeitungen arbeiten unscheinbarweiter, bis es bei einem anderen,wirklich unscheinbaren Ereignis, zumZusammenbruch kommt.

FUK Nord – Ist das mit der Grund,warum Sie sich für den Aufbau einerspeziellen Betreuung für dieEinsatzkräfte engagieren? Von sol-chen Naturkatastrophen sind wirdoch weit weg.

Schorlemmer – Ja. Es gibt keinensicheren Ort. Wenn keine Natur-katastrophen, so können uns jeder-zeit und an jedem Ort große und klei-ne Katastrophen ungeahnten Aus-maßes treffen, auf Straßen, imBahnbereich, im Flugverkehr, in derIndustrie oder auch durch terroristi-sche Anschläge.Wir müssen in diesen Fällen „Hilfefür Helfer“ vorhalten.

FUK Nord – Ja stimmt, denSchuleinsturz in Goldberg hatte auchniemand erwartet. Man hofft zwarimmer, das ähnliches nicht passiert,aber unsere Einsatzkräfte wissenwirklich nicht, was die nächsteAlarmierung für sie bringt. Was kannein SbE-Team dann ausrichten?

Möller – Ich denke in allenFeuerwehren oder in Rettungsteamsist es gängige Praxis, dass sich dieEinsatzkräfte nach besonders phy-sisch und psychisch schlauchenden

Einsätzen zusammen-setzen und über denEinsatz sprechen. Vor-stellbar ist es aberauch, dass diese Ge-spräche schnell zuEinsatznachbespre-chungen werden undes eventuell zu Be-schuldigungen sowieVorwürfen untereinan-der kommt. Geradedas wollen wir verhin-dern und wir machenauch keine Einsatz-nachbesprechung. Wirwenden uns den ganz

persönlichen Eindrücken und Erleb-ten der beteiligten Einsatzkräfte zu.Darin liegt der Erfolg unsererGesprächsführung. Durch aufarbei-ten der Eindrücke und deren Verar-beitung wird das während desEinsatzes Erlebte zur Erfahrung desHelfers. Die Einsatzkräfte werdenschneller wieder voll einsetzbar undstehen künftigen Einsätzen zurVerfügung. Das persönliche Wohl-befinden trägt wesentlich zurHarmonie in den Helferteams undnatürlich auch im Freundes- undFamilienkreis bei.

FUK Nord – Was heißt eigentlicherstes SbE-Team. Wer sind seineMitglieder?

Möller – Die Stressbewältigung nachJeffrey Mitchell ist schon seit Mitteder 70-ziger Jahre bekannt und hatsich als anerkanntes Interventions-modell für die Gesprächsführung mitEinsatzkräften nach belastenden Er-eignissen bewährt. In Mecklenburg-Vorpommern sind wir tatsächlich daserste Team, das sich der Ausbildungzum Erlernen der Gesprächsführung

bereitwillig gestellt hat, um für dieHilfe und Unterstützung der Helferund Einsatzkräfte, übrigens nicht nurder Feuerwehr sondern auch desRettungsdienstes, der Einsatz-bearbeiter in den integrierten Leit-stellen, der Polizei und des THW, zurVerfügung zu stehen. Wir sindPfarrer, Notarzt, Psychologen,Feuerwehrleute, Polizeibeamte undbrauchen durchaus auch nochVerstärkung.

FUK Nord – Das hört sich interes-sant an. Wie kann man Mitglied imSbE-Team werden und welcheVorrausetzungen muss derjenigemitbringen?

Möller – In erster Linie brauchen wirMitglieder mit hoher Einsatzbereit-schaft. Ihre soziale Kompetenz isteine wesentliche Voraussetzung,schnell bei Einsatzkräften Kontakt zufinden und als Ihres gleichen aner-kannt zu werden. Interessierte Helferfür das SbE-Team sollen auch fach-lich gut versiert sein.

FUK Nord – Wenn man etwasbewegen will spricht man ja auchimmer wieder von den materielltech-nischen Voraussetzungen. Woraufkann das SbE-Team zurückgreifen?

Möller – Zu allererst auf die persön-liche Bereitschaft jedes Team-Mitgliedes zu jedem ZeitpunktEinsatzkräften Hilfe zu leisten.Andererseits verfügen wir über einegute Ausbildung, die vomSozialministerium gefördert wurde.Damit habe ich auch schon allesgenannt. In den meisten Fällen fah-ren wir mit unserem privatenFahrzeug zum Einsatzort, der imgesamten Land M-V liegen kann.Sozusagen „Just vor Fun“. Damitdeute ich an, dass bisher keinerleimaterielltechnische Basis zur Ver-fügung steht. Bestimmte Mittel undAusrüstungen sind unverzichtbar.Dabei wird die FUK-Nord mit Sicher-heit ein guter Partner werden.

FUK Nord – Das ist ja wenigerschön. Wie erfolgt dann eigentlicheine Alarmierung?

Nr. 17

16

Unsere Gesprächspartner: Pastor Andreas Schorlemmer und Klaus Möller

Page 17: FUK Nord Feuerwehr-Unfallkasse für Mecklenburg … · Neues Medienpaket hilft bei der S. 7 Unfallverhütung ... aber wenn es zu einer Panne kommt, zu schwerwiegenden Verletzungen

Möller – Zurzeit haben wir uns übereinzelne Ansprechpartner alarmier-bar gemacht. Über Vorträge vorKreiswehrführern und Kreissicher-heitsbeauftragten haben wir uns vor-stellen können.Notwendig ist, dass in allen Inte-grierten Leitstellen des Landes M-VAlarmunterlagen vorliegen.

FUK Nord – Da ist ja noch einiges anAufbauarbeit zu leisten. Was ist wei-ter angedacht?

Schorlemmer – Es gilt, das bereitsbestehende SbE-Team personell zuverstärken, die Ausbildung um nochfehlende Module zu erweitern unddas Team nach größeren Schadens-lagen in den Einsatz zu bringen. Vorallem im Bereich der Feuerwehr soll-ten wir keine Scheu vor Anforde-rungen des Teams haben. Nur durchkontinuierliche Einsätze kann sichdas Team letztlich profilieren undwirkliche Hilfestellungen anbieten.

FUK Nord – Es ist gut zu wissen,dass auch für unsere Einsatzkräftediese Möglichkeiten vorgehalten undausgebaut werden. Wir werden nachunseren Möglichkeiten im Interesseauch unserer Versicherten dieseVorhaben weiter unterstützen. Vielen Dank.

Unser Mann inSachenSicherheit:

Der Sicherheitsbeauftragtein der Feuerwehr -Bestellung, Meldung,Schulung

Unsere Wehr hat einen neuenSicherheitsbeauftagten! Und nun?Immer wieder erreichen die Feuer-wehr-Unfallkasse Nord Anfragen, wieder Verfahrensweg zur Bestellung,Meldung und Ausbildung des Sicher-heitsbeauftragten richtig beschrittenwird.An dieser Stelle möchten wir deshalbmit einem kleinen Leitfaden auf den„Werdegang“ des Sicherheitsbeauf-

tragten in der Freiwilligen Feuerwehrverweisen.

Zur Unterstützung bei der Durch-führung der Unfallverhütung hat dieGemeinde/Stadt unter Mitwirkungder Wehr gemäß § 22 Abs. 1 bis 3SGB VII einen Sicherheitsbeauf-tragten zu bestellen.

Die Meldung von Sicherheitsbe-auftragten (bei Wechsel oder Neu-meldung) darf ausschließlich schrift-lich mit dem Meldebogen fürSicherheitsbeauftragte, welcherbei der FUK Nord oder bei den Stadt-und Kreisfeuerwehrverbänden er-hältlich ist, erfolgen. Hierbei sindbeide Unterschriften von Wehr-führer und Bürgermeister erforder-lich.

Nachdem der Meldebogen ausgefülltworden ist, sind Original und Durch-schriften wie folgt eigenständigweiterzuleiten:

- Original an die Feuerwehr-Unfallkasse Nord

- Erste Durchschrift an denStadt-/Kreis-Sicherheitsbeauf-beauftragten

- Zweite Durchschrift an die Ge- meinde

- Dritte Durchschrift verbleibtbei der Feuerwehr

Nach Eingang des Originals erhältder neu benannte Sicherheitsbeauf-tragte zur Unterstützung seinerArbeit folgende Unterlagen von derFeuerwehr-Unfallkasse zugesandt:

- CD-ROM "Sicherheit und Gesund-heitsschutz in der Feuerwehr“(GUV 77.40)

- Ordner "Sicherheit im Feuer-dienst" (GUV 27.1)

- Bestellungsurkunde

Nachdem der Meldebogen bei derFUK Nord eingegangen ist, erfolgteine Einladung zum Grundlehrgangfür Sicherheitsbeauftragte zumnächstmöglichen Termin. Die demEinladungsschreiben beigefügte Ant-wortkarte ist in jedem Fall zurückzu-schicken, auch wenn keine Teilnah-me an einem Lehrgang gewünschtwird.

Dem Sicherheitsbeauftragten ist dieTeilnahme an Unfallverhütungs-Semi-naren und Informationsveranstal-tungen, zu denen der Träger dergesetzlichen Unfallversicherung ein-lädt (§ 23 SGB VII), zu ermöglichen.

Änderungen bitte mitteilen

Wird durch die Auflösung von Weh-ren die Funktion eines Sicher-heitsbeauftragten hinfällig, bitten wir,

Nr. 17

„Erstausrüstung“für den Sicherheitsbeauftragten

17

Page 18: FUK Nord Feuerwehr-Unfallkasse für Mecklenburg … · Neues Medienpaket hilft bei der S. 7 Unfallverhütung ... aber wenn es zu einer Panne kommt, zu schwerwiegenden Verletzungen

uns dies mitzuteilen, damit dieAdresse aus unserer Datenbankgelöscht wird und nicht noch Jahredanach Sicherheitsbriefe und ande-res Info-Material zugeschickt wer-den.

Der Sicherheitsbeauftragte hat zurUnterstützung seiner Tätigkeit dieMöglichkeit, Videofilme, DVD´s undCD-ROM´s, die im Medienkatalogder Feuerwehr-Unfallkasse aufgeli-stet sind, für Aus- und Fortbildungs-zwecke, kostenlos auszuleihen.

Per Maus-Klickzu uns

Neuer Internet-Auftritt derFeuerwehr-UnfallkasseNord jetzt online

www.fuk-nord.de – Über unsere alt-bekannte Internet-Adresse gelangenSie nun zum komplett runderneuer-ten und erweiterten Internet-Auftrittder Feuerwehr-Unfallkasse Nord.Die Homepage wurde damit den

Anforderungen an eine modernePräsentation im weltweiten Netzangepasst.Auf unseren neuen Seiten könnenSie sich nun in vielen Themen-bereichen rund um die Feuerwehr-Unfallkasse Nord informieren. Egalob Fragen zum Leistungsrecht, zurPrävention, zur Rehabilitation, zumArbeits- und Gesundheitsschutz imFeuerwehrdienst, zu Materialien fürdie Unfallverhütung, zur Unfallan-zeige, zu Statistiken oder zur Feuer-wehr-Unfallkasse Nord selbst – dieneue Präsenz im WWW bietet Ihneneine Fülle an Informationen.Im Moment arbeiten wir mit Hoch-druck daran, die Seiten in den einzel-nen Bereichen zu komplettieren.Deshalb wird in den nächsten Tagenan einigen Seiten noch fleißig„gebaut“ werden. Wir bitten Sie des-halb um etwas Nachsicht, wenn eini-ge Bereiche noch nicht vollständigmit Leben gefüllt sind.

Nr. 17

Die Bestellung der in dem Katalogenthaltenen Filme ist ausschließ-lich telefonisch möglich über den

Verleih für Schleswig-Holstein:LandesfeuerwehrverbandSchleswig-HolsteinSophienblatt 3324114 KielTelefon: 0431/ 603-2195

Verleih für Mecklenburg-Vorpommern:LandesfeuerwehrverbandMecklenburg-VorpommernBertha-von-Suttner-Straße 519061 Schwerin Telefon: 0385/ 3031-802

Die neue Internetpräsenz der FUK Nord

18

Page 19: FUK Nord Feuerwehr-Unfallkasse für Mecklenburg … · Neues Medienpaket hilft bei der S. 7 Unfallverhütung ... aber wenn es zu einer Panne kommt, zu schwerwiegenden Verletzungen

DemUntergangkeineChance

Verwendung vonRettungswesten imFeuerwehrdienst

Jetzt sind sie wieder auf denheimischen Gewässern zusehen. Die Feuerwehren,die bei dem schöner wer-denden Wetter mit ihrenBooten unterwegs sind. DieWasserrettung steht aufdem Dienstplan, das Boot istklar, der Tank ist voll, dieRettungswesten wie selbst-verständlich angelegt. Vielleicht stelltsich der eine oder andere insgeheimdie Frage, ob sich überhaupt maljemand die Rettungswesten genauerangesehen hat? Oder ob diese über-haupt noch die richtigen sind, jetztwo doch die Feuerwehr mit neuenHuPF- Überjacken ausgestattet ist.

Rechtliche Verpflichtungen

Rettungswesten und dergleichen(sog. „Auftriebsmittel“) müssenimmer dann getragen werden,sobald für Feuerwehrangehörige dieGefahr des Ertrinkens besteht. § 25der Unfallverhütungsvorschrift "Feuer-wehren" legt in solchen Fällen dieVerwendung von Auftriebsmittelneindeutig fest. Hierzu zählen nichtimmer nur die Bootseinsätze, denndie Gefahr des Ertrinkens besteht z. B.auch beim Verlegen von Ölschlän-geln von der Kaimauer herunter.Wenn keine Rettungswesten zurVerfügung stehen oder einsatzbe-dingt trotz Tragens der Auftriebs-mittel Ertrinkungsgefahr besteht,kann eine Sicherung auch durch dasAnseilen der Feuerwehrangehörigenerfolgen. Wird Sonderschutzkleidunggetragen, durch die das Anlegen vonAuftriebsmittel nicht mehr möglichist, muss generell eine Sicherungdurch Anseilen erfolgen.

Technische Anforderungen

Rettungswesten stellen sicher, dassder Kopf einer erschöpften oderbewusstlos im Wasser treibendenPerson aus dem Wasser gehobenund über Wasser gehalten wird. UmBehinderungen durch die Rettungs-westen zu vermeiden, müssen voll-automatisch aufblasbare Rettungs-kragen verwendet werden. Fest-stoffwesten sollten nicht verwendetwerden, da sie bei einer vergleichba-ren Auftriebskraft sehr stark auftra-gen und die Bewegungsfreiheit ein-schränken. Die Anforderungen an dieRettungsweste werden erfüllt, wennsie der DIN EN 396 oder der DIN EN399 entsprechen.

Rettungswesten nach DIN EN 396verfügen über eine Auftriebskraft von150 Newton und sind zum Schutzgegen Ertrinken bei üblicher persön-licher Schutzausrüstung ausrei-chend. Hierzu zählt z.B. auch die ein-lagige Feuerwehrjacke.

Dahingegen haben Rettungs-westen nach DIN EN 399 eineAuftriebskraft von 275 Newton.Diese sind dann erforderlich,wenn einsatzbedingt das Tragenschwerer Einsatzschutzkleidungnotwendig ist. Hierzu zählt z. B.

die mehrlagige Feuerwehrüber-jacke nach HuPF, der Helm undder Feuerwehr- Sicherheitsgurtoder sogar ein Atemschutzgerät.

Wenn eine Feuerwehr mit Feuer-wehrüberjacken ausgestattet und essind "nur" Rettungswesten nach DINEN 396 (Auftriebskraft 150 Newton)vorhanden, nimmt man entwedereinen Austausch vor und beschafftRettungswesten nach DIN EN 699mit einer Auftriebskraft von 275Newton. Es besteht auch dieMöglichkeit einer organisatorischenRegelung. So können für denEinsatz an, bzw. auf Gewässern ein-lagige Feuerwehrjacken vorgehaltenwerden. Sinnvoll ist dabei, dassdiese Jacken zusammen mit denbetreffenden Rettungswesten gela-gert werden, um im Einsatzfall sofortgreifbar zu sein.

Prüfungen

Rettungswesten müssen regelmä-ßig, mindestens jedoch einmal jähr-lich, auf ihren betriebssicheren Zu-stand von einem Sachkundigengeprüft werden. Zum Umfang derSachkundigenprüfung gehört z.B. dieKontrolle der Automatik einschließ-lich des Zubehörs (Auslösemecha-nismus) sowie die Prüfung des äuße-

Nr. 17

19

Rettungsweste mit erhöhtem Auftrieb (Produktbeispiel!)

Page 20: FUK Nord Feuerwehr-Unfallkasse für Mecklenburg … · Neues Medienpaket hilft bei der S. 7 Unfallverhütung ... aber wenn es zu einer Panne kommt, zu schwerwiegenden Verletzungen

ren Zustandes. Sachkundigenprü-fungen werden auch von den Her-stellern angeboten. Über die Prüfungist ein schriftlicher Nachweis zu füh-ren.

Übrigens: Die Gerätewartausbildung nachFeuerwehrdienstvorschrift (FwDV) 2berechtigt nicht zur Prüfung vonRettungswesten.

Änderungen beider Unfall-verhütungs-vorschrift„Feuerwehren“

Viele Feuerwehrangehörige kennennur "die Unfallverhütungsvorschrift"und wenn von "der Unfallver-hütungsvorschrift" gesprochen wird,meinen sie die Unfallverhütungs-vorschrift (UVV) "Feuerwehren". DieVorschrift besteht in dieser Form seit1989 und hat sich in der Praxisbewährt. Wenn jetzt Änderungen insHaus stehen, wird meist nicht vielGutes dahinter vermutet. Insbe-sondere, wenn man an die vielenÄnderungen im Gesetzesbereichund in den Regelungen der Berufs-genossenschaften denkt. Aber wirkönnen Sie beruhigen, die Änderun-gen entsprechen nur einer An-passung an die übliche Praxis.

Um die Änderungen der UVV„Feuerwehren“ leichter verstehen zukönnen, erläutern wir eine Kleinigkeitzu dem Aufbau von Unfallver-hütungsvorschriften vorweg. Gene-rell bestehen UVVen aus einemNormtext, der durch Paragraphenwie ein Gesetzestext gegliedert undaufgebaut ist. Dieser Normtext ist fettgedruckt und enthält Formulierungenzu den Schutzzielen oder Schutz-maßstäben, die erreicht werden sol-len. Zu den meisten Paragraphengibt es noch die Durchführungsan-weisungen. Durchführungsanweisungen werdenimmer kursiv gedruckt und stehenunmittelbar unter dem Normtext.

In Durchführungsanweisungen wer-den beispielhafte Lösungen angege-ben, wie die im Normtext genanntenZiele erreicht werden können. Dassind zum Beispiel Verweise auf euro-päische Normen oder Verweise aufHefte der Unfallversicherungsträgerwie "Regeln für den Einsatz vonAtemschutzgeräten". Diese Verweisesind seit 1989 kaum geändert wor-den. Daher ist es selbstverständlich,dass die Durchführungsanweisun-gen nun angepasst werden mussten.Diese Anpassung und Aktualisierungist bundesweit geschehen und wurdedurch den Vorstand der Feuerwehr-Unfallkasse genehmigt.

Zur Vollständigkeit sei hier noch ein-mal deutlich gesagt: Der Normtextder UVV "Feuerwehren" ist nicht ver-ändert worden, nur die Durchfüh-rungsanweisungen sind aktualisiertund der fortschreitenden Technikangepasst worden.

Den Neudruck der Unfallverhütungs-vorschrift "Feuerwehren" mit denangepassten Durchführungsanwei-sungen werden wir mit dem näch-sten Sicherheitsbrief direkt nach denSommerferien in unserem Zustän-digkeitsbereich versenden. Vorabwerden wir diesen neuen Text im pdf-Format auf unser neu gestaltetenInternetseite zum Herunterladen zurVerfügung stellen.

Nr. 17

20

Besuchen Sie uns auchim Internet:www.fuk-nord.de

oder senden Sie unseine E-Mail unter:[email protected]

Sicherheitsbrief Nr.17Erschienen: April 2005

Herausgeber:Feuerwehr-Unfallkasse NordLandesgeschäftsstelle Schleswig-HolsteinPostfach, 24097 KielBesucheradresse:Hopfenstraße 2d24114 KielTelefon: (0431)603-2113

Landesgeschäftsstelle Mecklenburg-VorpommernBertha-von Suttner-Straße 519061 SchwerinTelefon: (0385)3031-700

Mitarbeiter dieser Ausgabe:Jürgen Kalweit, Ingo Piehl, Olaf Stöhr-mann, Ulf Heller, Andrea Räther,Ariane Hoffmann, Christian Heinz

Fotos:Jürgen Kalweit, Ingo Piehl, HolgerBauer, Olaf Stöhrmann, ChristianHeinz, Andreas Schorlemmer, KlausMöller, Dietmar Cronauge

Auflage: 8500

Bei Bootseinsätzen Rettungswesten tragen