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DOWNLOAD Gaby Reetz Bergedorfer Unterrichtsideen Praxiserprobte Materialien für das Fach Darstellendes Spiel am Gymnasium Theaterarbeit: Übungen, Spiele und Projektideen DARSTELLENDES SPIEL GYMNASIUM 5.–1O. Klasse Gaby Reetz Theatermittel verstehen 2 Arbeit mit dem Körper, Improvisationen, Status Downloadauszug aus dem Originaltitel:

Gaby Reetz Theatermittel verstehen 2 - persen.de · Das Werk als Ganzes sowie in seinen Teilen unterliegt dem deutschen Urheberrecht. Der Erwerber des Werkes ist berechtigt, das Werk

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Praxiserprobte Materialien für das Fach Darstellendes Spiel am Gymnasium

Theaterarbeit: Übungen, Spiele und Projektideen

DARSTELLENDES SPIEL

GYMNASIUM5.–1O. Klasse

Gaby Reetz

Theatermittel verstehen 2Arbeit mit dem Körper, Improvisationen, Status

Downloadauszug aus dem Originaltitel:

Das Werk als Ganzes sowie in seinen Teilen unterliegt dem deutschen Urheberrecht. Der Erwerber des Werkes ist berechtigt, das Werk als Ganzes oder in seinen Teilen für den eigenen Gebrauch und den Einsatz im eigenen Unterricht zu nutzen. Die Nutzung ist nur für den genannten Zweck gestattet, nicht jedoch für einen schulweiten Einsatz und Gebrauch, für die Weiterleitung an Dritte (einschließlich aber nicht beschränkt auf Kollegen), für die Veröffentlichung im Internet oder in (Schul-)Intranets oder einen weiteren kommerziellen Gebrauch. Eine über den genannten Zweck hinausgehende Nutzung bedarf in jedem Fall der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Verlages. Verstöße gegen diese Lizenzbedingungen werden strafrechtlich verfolgt.

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1Gaby Reetz: Theatermittel verstehen 2© Persen Verlag

Das Fach „Darstellendes Spiel“ orientiert sich an den Erscheinungsformen der darstellenden Künste. Theatrales Arbeiten eröffnet vielfältige ästhetische Gestaltungs- und Handlungsfelder, in denen Aspekte wie Körper, Spra-che, Requisit, Kostüm, Raum, Bild, Zeit, Licht, Klang und mediale Komponenten im szenischen Handeln zu einer Gesamtwirkung gelangen.

Kunst, Literatur, Medien, Musik, Technik, Handwerk, Öffentlichkeitsarbeit, Pädagogik, Teamgeist, Vertrauen – das sind nur einige Stichpunkte, die Theaterarbeit in der Schule verdeutlichen. Wir lesen, sprechen, singen, improvisieren, bearbeiten, lernen Texte, hämmern, zimmern, malen, stellen Filme her, machen Fotos, Plakate und Programmhefte, schreiben Texte, entwickeln Ideen, stellen uns der Kritik und begeben uns dabei auf einen Weg, auf dem wir als Gruppe im Inszenierungs- und Gestaltungsprozess immer mehr zusammenwachsen. Wir haben große und kleinere Talente, jeder hat seine Funktion, jeder wird auf diesem Weg mitgenommen. Wir proben und trainieren, bis das, was wir aufführen wollen, unseren Ansprüchen genügt und möglichst professi-onell ist. Oder wir haben den Mut zum Nicht-Perfekten, auch das ist eine Möglichkeit!

Was wir dazu brauchen, ist ganz einfach: l Spaß am Theaterspielen

l Kreativität und Ideen

l Mut, sich zu präsentieren und sich nicht albern zu finden, sondern sich in der Rolle ernst zu nehmen

l Bereitschaft, mit anderen zusammenzuarbeiten

l Selbstbewusstsein, Vorschläge zu machen, aber auch Vorschläge anzunehmen

l Interesse für neue Formen, um etwas auszuprobieren

l Lust an Texten; Lust zum Schreiben und Deuten und Darübersprechen; Lust daran, etwas gemeinsam zu inszenieren, also „in Szene zu setzen“ und zu gestalten

l Interesse an Technik, Handwerk und am Umgang mit Medien

l die Konzentration und das Vermögen, ein Projekt durchzuhalten und bis zum Ende zu begleiten

Die Verbindung zwischen Theorie einerseits und Handlungs- und Produktionsorientierung andererseits för-dert ganzheitliches Denken und Arbeiten. Schulische Theaterarbeit besitzt außerdem eine pädagogisch-ästhe-tische Dimension, die sie vom professionellen Theater unterscheidet. Der Fokus liegt auf dem Umgang mit the-atralen Formen und der Reflexion ihrer Wirkung. Dabei werden „Schlüsselqualifikationen“ wie die Schulung von Kreativität und innovativem Denken, Verantwortungsbewusstsein oder Ausdauer trainiert und soziale Kompetenzen wie Teamgeist, Kommunikationsfähigkeit oder die Entwicklung von Kritik- und Urteilsfähigkeit entwickelt. Auch technische Kenntnisse sind wichtig. Vermarktungsstrategien (Programm, Plakat, Internetauf-tritt, Zeitungsartikel ...) sind ebenfalls von Bedeutung, wenn es tatsächlich zu einer Präsentation kommt. Nicht zuletzt werden Einblicke in die Berufswelt durch Theater- und Backstagebesuche, durch Theaterführungen und Gespräche mit Schauspielern und anderen Berufsgruppen, die an Bühnen arbeiten, ermöglicht.

Dieses Buch richtet sich an Lehrer1, die bei der Theaterarbeit mit Schülern auf der Suche nach Übungen, thea-terspezifischen Gestaltungstechniken und passenden theaterästhetischen Mitteln sind. Dabei werden auch Ideen für die altersgerechte Entwicklung von Szenen, Collagen oder Projekten skizziert. Mithilfe dieses Buches werden insbesondere die Bereiche „Theater(mittel) verstehen“ (Sachkompetenz) und „Theater gestalten“ (Gestaltungskompetenz) geschult.2

An dieser Stelle möchte ich auch noch ein Dankeschön an Iris Hörtzsch aussprechen für die vielen guten Ideen, die in dieses Buch mit eingeflossen sind.

1 Im Folgenden wird der Einfachheit halber die Männlichkeitsform benutzt. Dabei ist selbstverständlich, dass man beispielsweise mit „Lehrern“ auch die Lehrerinnen meint.

2 Vgl. hierzu auch den „Rahmenplan Darstellendes Spiel“ für die Oberstufe in Hamburg. Hrsg. vom Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung. Hamburg 2009, S. 11.

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2Gaby Reetz: Theatermittel verstehen 2© Persen Verlag

Arbeit mit dem Körper (Ausdruck, Gestik, Mimik, Präsenz)63. Sich in die Augen schauen: Alle bilden Paare, die sich im Abstand von etwa einem Meter gegenüberstehen

und sich in die Augen schauen. Dies soll so lange erfolgen, bis man nicht mehr lachen muss. Dazu können Gestik, Mimik und Körperbewegungen kommen, bei denen aber unbedingt der Augenkontakt gehalten wird. Anschließend wechseln alle den Partner.

64. Blick ins Publikum: Alle gehen still durch den Raum; auf das Zeichen der Spielleitung schauen alle plötz-lich ins Publikum und frieren ein. Jeder erstarrt dort, wo er steht: seitlich, von vorn, mit Rücken zum Publi-kum ... das Gesicht wird den Zuschauern zugewandt.

65. Blick ins Publikum, Variation: Beim Blick ins Publikum entwickeln die Spieler bewusst einen peripheren Blick oder fixieren den Blick oberhalb des Publikums.

Grundlagen schaffen:An dieser Stelle kann man erklären, welche Möglichkeiten man als Gruppe oder als Figur mit dem Blick hat, was man beispielsweise unter einem „peripheren Blick“ versteht oder welche Möglichkeiten sich ergeben, wenn man plötzlich ins Publikum schaut.

66. Pulk: Alle gehen still durch den Raum. Auf das Zeichen der Spielleitung hin schaffen alle einen Pulk mit „Haltungen“; dabei sollen sie den (peripheren) Blick einsetzen. Eventuell lohnt es sich, ein Gruppenfoto zu schießen. Dabei sollte man die Wirkung (besonders auch der Augen) prüfen! Mögliche Haltungen: Angst, Panik, Trauer, Verliebtsein ...

67. Pulk, Variation: Neben dem In-Szene-Setzen von Haltungen können bei der Übung mit dem Pulk weitere theaterästhetische Mittel wie „Fallen“, „Sinken“, „Synchronität“ beziehungsweise „Asynchronität“ geübt werden.

Grundlagen schaffen:An dieser Stelle sollte man erklären, was man unter einem Pulk versteht. Dabei kann man noch einmal die Präsenz trainieren. Der Pulk kann in aufrechter Körperhaltung und mit klarem, wa-chem Blick oder mit gesenkten Köpfen und zusammengebrochener Haltung umgesetzt werden. Hier kann man die Wirkung vergleichen und verdeutlichen, wie wichtig gerade die Augen sind. Mithilfe eines kurzen Grundsatztextes können theaterästhetische Mittel wie „Fallen“ (allein oder im Pulk relativ schnell auf den Fußboden fallen), „Sinken“ (ähnlich, aber in Slow Motion), „Synchronität“ (Bewegungen der Figuren erfolgen gleichzeitig und im selben Rhythmus) und „Asynchronität“ (sog. Dominoeffekt) erklärt werden. Auch das Gruppenfoto (symbolisch oder tatsächlich) ist dabei interessant.

I. Theater(mittel) verstehen

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3Gaby Reetz: Theatermittel verstehen 2© Persen Verlag

I. Theater(mittel) verstehen

Während man die Pulk-Übungen durchführt, kann man gemeinsam darauf achten, in welchen Situ-ationen/Szenen sie eingesetzt werden, wann man also auf sie zurückgreifen könnte. Mögliche As-soziationen wären beispielsweise: – Eine Schiffsmannschaft, die sich langsam wiegend nach rechts und links bewegt, steht an der

Reling und erkennt den heraufziehenden Sturm. – Eine Gruppe grotesker Ärzte (alle haben Plastikhauben auf) erscheint einer Person im Traum

und erklärt ihr das Krankheitsbild.

Pulk-Übungen können nonverbal, aber auch mit Stimmen, Geräuschen oder Text erfolgen. Gut ist, mit diesem Mittel zu experimentieren und sowohl bedrohliche als auch fröhliche Stimmungen aus-zuprobieren.

TIPPTIPP

68. Beweglicher Pulk: Die Spieler werden in zwei Gruppen eingeteilt; die einen bilden einen Pulk, die anderen schauen zu. Der Pulk steht zunächst in einem großen Abstand von den Zuschauern entfernt und kommt dann in einer der Stimmungen/Haltungen aus Übung 66 auf die Zuschauer zu (bedrohlich, fröhlich ...). Da-bei verstärken beziehungsweise variieren die Spieler sowohl die Stimmung als auch die Lautstärke. Die Zuschauer prüfen die Wirkung und geben Rückmeldung. Anschließend wird gewechselt. Die Entwicklung der Haltungen kann stellenweise eingefroren und wiederum in einem „Gruppenfoto“ festgehalten werden.

69. Zauberkreis: Alle stehen im Kreis. Zwei Gegenüberstehende überlegen sich jeweils eine interessante Hal-tung oder Bewegung und gehen aufeinander zu. In der Mitte des Kreises gehen sie in der Haltung oder Bewegung des anderen weiter bis zu dessen Platz. Es folgen die nächsten beiden.

70. Zauberkreis, Variation: Gleiches Vorgehen wie in Übung 69, aber in dieser Variante machen beide Spieler ein Geräusch.

71. Spiegeläffchen: Zwei Spieler stehen sich genau gegenüber. Einer „führt“, indem er Bewegungen vormacht, die der andere spiegelverkehrt, also auf derselben Ebene, nachmacht. Wenn also A eine Kreisbewegung mit der linken Hand vorgibt, macht B diese mit der rechten Hand nach – so, als schaue B in einen Spiegel.

72. Statuenbau: Es werden Dreiergruppen gebildet. A stellt eine Statue dar. B stellt sich dazu und passt sich dem Bild an. C wird gleichermaßen Teil der Statue. A löst sich, gliedert sich neu ins Bild ein, ebenso B, dann folgt C …

73. Vernissage: Es bilden sich Zweiergruppen. Dann bearbeitet ein „italienischer Künstler“ einen „Tonklum-pen“: A biegt B zurecht, baut also eine Statue, und lässt B ins Freeze gehen. Am Schluss sagt A zu B, welchen Satz er sagen und welche Bewegung er ausführen soll. Danach können nicht beteiligte Spieler herumgehen und an den Kunstwerken einen Knopf drücken. Diese sagen dann in ihrer Freeze-Haltung den verabredeten Satz und führen die Bewegung aus.

Grundlagen schaffen:An dieser Stelle sollte kurz erläutert werden, worum es sich bei einer Statue handelt.

74. Die sieben Todsünden: Es werden (mindestens) sieben Zweiergruppen gebildet. Partner A entscheidet sich für eine der sieben Todsünden und baut Partner B zu einer entsprechenden allegorischen Figur. Auf Knopfdruck oder Ansage wird die Figur lebendig, macht Geräusche und Bewegungen und nimmt Kontakt zu den anderen sechs Figuren auf, sodass ein Tableau der Todsünden entsteht. Die sieben Todsünden sind: Geiz, Neid, Zorn, Stolz, Wollust, Völlerei, Faulheit.

75. Maschine: Acht Spieler stellen sich in einer Reihe auf. Die Spieler entwickeln ineinandergreifende Bewe-gungsabläufe mit Tönen, die man mit Maschinen oder Fließbandarbeit assoziiert. Sie lassen sie immer wie-

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4Gaby Reetz: Theatermittel verstehen 2© Persen Verlag

I. Theater(mittel) verstehen

der miteinander „verzahnt“ hintereinander ablaufen. Einer kann sie „per Knopfdruck“ schneller/langsa-mer stellen. Die anderen schauen zu.

Bei Übung 75 kann man gemeinsam darauf achten, in welchen Situationen/Szenen sie eingesetzt werden, wann man also auf sie zurückgreifen könnte. Mögliche Assoziationen wären beispielswei-se kapitalistische Ausbeutungssysteme oder die Gleichförmigkeit des Alltags. Das Experimentie-ren mit Masken oder Kostümen kann den Ausdruck unterstützen.

TIPPTIPP

76. Auftrittsübung: Alle sind Zuschauer. Jeweils ein Spieler geht einen vorgeschriebenen Weg nach hinten (Bühne oder Raum). Dort dreht er sich zum Publikum, wartet fünf Sekunden, kommt nach vorn und bleibt stehen. Er hat seinen Auftritt, sagt oder tut etwas, wartet wieder fünf Sekunden und geht klar zu einer Sei-te ab.

77. Auftrittsübung, Variation 1: In dieser Variante muss der Spieler an der Bühnenrampe einfach nur DA SEIN und selbst einschätzen, wie lang eine Minute ist. So lange muss er dort verweilen. Dann geht er klar zu einer Seite ab. Die anderen messen, wie lange die vermeintliche Minute tatsächlich war.

78. Auftrittsübung, Variation 2: In dieser Variante rennt die Person an die Bühnenrampe, brüllt das Publikum mit voller Lautstärke an und findet einen passenden Abgang. Dazu kann man sich einen Satz zurechtlegen.

Grundlagen schaffen:Im Kontext der „Auftrittsübungen“ sollte die Bedeutung eines Auftritts und die damit verbunde-ne klare Definition des Szenenanfangs und des Szenenendes besprochen werden. Wichtig ist es, zu trainieren, immer so lange in einer Rolle zu bleiben, bis man nicht mehr zu sehen ist!

79. Mimik/Gestik: Alle stehen mit dem Blick nach außen im Kreis. Einer erzählt eine Geschichte. Beim Klat-schen drehen sich alle mit einer zur Geschichte passenden Mimik/Geste in den Innenkreis.

80. „Gestik – Mimik – fertig – los!“: Sechs bis acht Personen gehen auf die Bühne, alle anderen sind Zuschauer (später wird gewechselt). Die Personen auf der Bühne stehen zunächst mit dem Rücken zum Publikum. Die Spielleitung oder jeweils einer der Zuschauer gibt eine Emotion vor und sagt „Gestik – Mimik – fertig – los! Die Schauspieler drehen sich schnell zum Publikum und gehen spontan mit der vorgegebenen Emotion oder Haltung ins Freeze.

81. Hinter dem Vorhang: Sechs Personen ducken sich hinter einen „Vorhang“ (Stoff, der bis zum Boden fällt und von zwei Leuten links und rechts gehalten wird). Einer aus dem Zuschauerbereich erzählt eine Ge-schichte. Nach wenigen Sätzen hält er inne, indem er eine Emotion beschreibt und dazu klatscht (Beispiel: „... da sah er plötzlich ein Gespenst!“). Beim Klatschen kommen alle sechs Spieler mit einer zur Geschichte passenden Mimik/Geste nach oben und gehen ins Freeze. Es schauen nur die Köpfe heraus, die die Angst vor dem Gespenst verdeutlichen. Die anderen schauen zu. Die Geschichte wird fortgesetzt und mit einer neuen Situation und einem Klatscher versehen, zu der die Köpfe nach oben kommen.

82. 1234: Alle stehen im Kreis. Die Spieler werden jeweils bis vier durchgezählt und merken sich ihre Zahl. Dann zählen sie selbst der Reihe nach durch. In der ersten Runde betonen alle Einser ihre Zahl in besonde-rer Weise und machen eine große Bewegung dazu. 2, 3, 4 wird ruhig weitergezählt. In der zweiten Runde geschieht das Gleiche mit den Zweiern …

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5Gaby Reetz: Theatermittel verstehen 2© Persen Verlag

I. Theater(mittel) verstehen

Kommentar:Bei Übung 82 ist Konzentration erforderlich. Gleichzeitig muss man Präsenz zeigen. Die Spielleitung kann gut erkennen, wer mutig aus sich herausgeht und wer dies (noch) nicht so gut vermag.

83. Chorsingen: Drei Pulks à sechs bis sieben Personen werden gebildet, die jeweils bestimmte Töne überneh-men (z. B. „IIIjuuuh“/„Boooouuuuhm“/„Chac“). Daraufhin dirigiert ein Dirigent die Pulks in bestimmten Rhythmen, zum Beispiel: erst den linken Pulk, dann den rechten, dann alle, links, links, rechts, rechts, rechts, alle gemeinsam ... Er kann stoppen, neu ansetzen, damit spielen und die „Puppen tanzen“ lassen.

84. Ein „A“ weitergeben: Alle stehen im Kreis. Ein „A“ wird herumgegeben. Das „A“ wird mit verschiedenen Haltungen und Gefühlslagen unterlegt an den Kreisnachbarn übermittelt (kindlich, herausfordernd, ver-liebt, betrunken, neckend ...).

85. Einen Gegenstand weitergeben, Variation 1: Wie bei Übung 84 stehen alle im Kreis. Statt eines „As“ wird ein Gegenstand (z. B. ein Schlüssel) herumgegeben. Das Ganze geschieht nonverbal.

86. Einen Gegenstand weitergeben, Variation 2: Der Schlüssel (oder ein anderer Gegenstand) wird mit ei-nem typischen Klischeesatz und einer entsprechenden Haltung an eine gegenüberstehende Person weiter-gegeben.

87. „Du bist mein Gulp“, Variation 3: Der Nonsenssatz „Du bist mein Gulp“ wird weitergereicht und ebenfalls mit Haltungen unterlegt (besitzergreifend, fragend, skeptisch, verliebt, jede Silbe betonend ...).

88. „Die Libelle drehte ihren Kopf wie einen Propeller“, Variation 4: Dasselbe Prinzip erfolgt mit dem Satz: „Die Libelle drehte ihren Kopf wie einen Propeller.“

89. Holz hacken: Alle stehen im Kreis. Immer ein Spieler tritt beim Sprechen in die Kreismitte und sagt (bezie-hungsweise spielt und setzt den Text um): „Heute gehe ich in den Wald. / Dort hacke ich ganz viel Holz. / Das packe ich in ein Bündel. / Das werfe ich mir über die Schulter. / Und dann gehe ich wieder nach Hause.“ Danach tritt er zurück in den Stehkreis. Diese Sätze beziehungsweise Handlungen werden jeweils in einer bestimmten Stimmung gesagt beziehungsweise gespielt (weinerlich, betrunken, kindlich, machomäßig, als Freak, in Kanak Sprak ...)

90. Gefühle auf Karten: Zwei Reihen stehen sich gegenüber, alle bekommen Karten mit Gefühlen/Haltungen (interessiert, schlampig, cool, wehleidig, müde, charmant, neugierig …). Auf diese Weise gehen die Gegen-überstehenden (immer zwei einzelne Spieler, alle anderen schauen zu) aufeinander zu bis zur Mitte, wo sie auf ihre Weise „Hallo“ sagen. Die anderen raten, wie der Gefühlsauftrag lautete. Beide gehen weiter auf den gegenüberliegenden Platz.

91. Zitate auf Karten: Zwei Reihen stehen sich gegenüber und jeder Spieler denkt sich zunächst ein Grundge-fühl aus, das er anschließend verwendet. Jeder erhält sodann eine Karte mit einem klassischen Zitat. Je-weils zwei Leute gehen mit Stimmung und Satz aufeinander zu und sprechen ihre Texte (mit der entspre-chenden Haltung) auf der Mitte der Strecke nacheinander (nicht gleichzeitig!). Sie führen also einen „Dia-log“ und gehen anschließend auf den gegenüberliegenden Platz.

Beispielzitate:

l „Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust.“ (Goethe, Faust I) l „Ich lieb dich nicht, so lauf du mir nicht nach!“ (Shakespeare, Ein Sommernachtstraum) l „An den Haaren will ich dich in die Kapelle schleifen, den Degen in der Hand, dir den ehelichen Schwur aus der Seele pressen!“ (Schiller, Die Räuber)

l „Wie kann ein Mann ein Ding lieben, das, ihm zum Trotze, auch denken will?“ (Lessing, Emilia Galotti)

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6Gaby Reetz: Theatermittel verstehen 2© Persen Verlag

I. Theater(mittel) verstehen

92. Ansagersätze: Einzelne Personen treten auf und machen eine „Ansage“. Dazu erhalten sie eine Rollenzu-ordnung (vergessliche Person, unsichere Hilfskraft, selbstsichere Person ...).

Beispiele für Ansagen:

l „Es wird gebeten, nicht zu rauchen!“ l „Die Toiletten neben der Hauptgarderobe sind überschwemmt. Stattdessen wird gebeten, die Damentoiletten im 2. Stock und die Herrentoiletten im Souterrain zu benutzen.“

l „Bedauerlicherweise ist der Hauptdarsteller, Herr Hauser, erkrankt, sodass ersatzweise ,Die Quizows’ von Ernst von Wildenbruch zur Aufführung kommen.“

l „Die Karten können an der Kasse umgetauscht werden!“

93. Ansagersätze, Variation: Die Sätze können auch jeweils in einem Pulk gespielt werden (erste Ansätze chorischen Sprechens).

Erste Improvisationen und kurze Szenen94. Fehlende Hauptrolle: Alle finden sich in Sechsergruppen zusammen. Jede Gruppe entwickelt eine nonver-

bale Szene, in der die Hauptperson fehlt (z. B. Hochzeit/Braut fehlt; Beerdigung/Leiche fehlt; Entführung/Opfer fehlt …). Die Szenen werden vorgespielt. Wer von den Zuschauern merkt, welche Rolle fehlt, geht auf die Bühne und ersetzt diese Rolle.

95. Morgens im Klassenzimmer: Jeder Spieler denkt sich kurz ein „inneres Mantra“ für seine Figur aus, z. B. „Ich bin ein Versager“ oder „Ich bin schön“. Dann wird eine Klassenzimmersituation aufgebaut. Jeder betritt mit der Schultasche das Klassenzimmer und gesellt sich zu den anderen. Das innere Mantra soll im Spiel ohne Worte sichtbar werden.

96. Überraschender Inhalt: Sechs bis sieben Spieler sitzen in einer Reihe. Jeder erhält eine Tasche mit einem Inhalt, den er nicht kennt. Spielort ist beispielsweise ein Klassenzimmer, die Pausenhalle oder eine Tanz-stunde. Unabgesprochen macht jeweils einer zurzeit die Tasche auf und „spielt“ mit dem Gegenstand (d. h., er erzählt dazu eine Geschichte oder führt einen Dialog), die anderen reagieren (verbal oder nonverbal).

97. Diashow zu Genres: In Sechser- oder Siebenergruppen werden vier bis fünf „Dias“ (mehrere aufeinander-folgende Standbilder) entwickelt. Roter Faden ist entweder ein Begriff (Horror, Sehnsucht, Träume, Gewalt …) oder ein Genre (Western, Action, Liebe, Science-Fiction, Fantasy ...). Die „Dias“ werden mithilfe der an die Zuschauer gerichteten Aufforderung „Augen zu!“ (Bild wird aufgebaut) – „Augen auf!“ (Bild steht und-wird angeschaut) – „Augen zu!“ (das Folgebild wird aufgebaut) ... präsentiert. Die Präsentation kann auch mit Licht/Black unterstützt werden.

98. Diashow zu Genres, Variation 1: Beim Spielen kann durch den Spielleiter passende Genremusik einge-spielt werden, die auch die Gruppe zuvor nicht kannte.

99. Diashow zu Genres, Variation 2: Die Gruppe kann von Anfang an selbst Genremusik wählen und einsetzen.

Grundlagen schaffen:An dieser Stelle sollte man erklären, worum es sich bei dem Begriff Genre handelt und (Musik-)Beispiele dafür heranziehen (Theater, Film, Musik).

100. Wetterbericht: Alle bilden Zweier- oder Dreiergruppen. Ein (aktueller) Wetterbericht wird mit Interpre-tationsaufträgen verteilt. Die Gruppen bereiten sich auf die jeweilige Aufgabe vor. Für die Vorbereitung sollte genügend klar festgelegte Zeit zur Verfügung gestellt werden. Die Gruppen präsentieren den Text in

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7Gaby Reetz: Theatermittel verstehen 2© Persen Verlag

I. Theater(mittel) verstehen

einem Monolog, Dialog oder chorisch. Mögliche Interpretationsaufträge: aggressiv, schüchtern, gelang-weilt, verliebt, kommunikationsunfähig, erotisch ...

Beispiel für einen Wetterbericht:

WetterlageErneut zieht ein Tief über die Deutsche Bucht nach Südschweden und bestimmt das Wetter in Mittel-europa mit viel Regen und stürmischem Wind. Auch in Frankreich und im Norden Spaniens und Ita-liens sorgt das Tief für Regengüsse.

AussichtenOft ziehen dichte Wolken vorüber, und verbreitet fällt zum Teil ergiebiger Regen. Freundlicher ist es zunächst noch im Südosten Bayerns. Später lockern die Wolken auch im Nordwesten teilweise auf und die Sonne kommt örtlich zum Vorschein. Die Höchstwerte bewegen sich zwischen 8 und 13 Grad. Der Wind weht mäßig bis frisch, teilweise auch stark. Dabei drohen bis ins Flachland Sturmböen.

101. Gebrauchsanleitung, Variation: Das Gleiche funktioniert auch mit einer Gebrauchsanleitung (z. B. zum Aufstellen einer Relaxliege). Die Texte werden „instrumentalisiert“.

Kommentar:Je mutiger die Schüler hier sind, desto spannender werden die Szenen. Interessant ist die Erfahrung, dass es unterschiedliche Interpretationen desselben Textes gibt und der Textinhalt sozusagen zunächst einmal in den Hintergrund rückt. Es geht hier also bereits um Deutung und Interpretation. Diese Erfah-rung kann dann auch auf reale dramatische Textvorlagen bezogen werden: So kann die Figur der Orsina in Lessings „Emilia Galotti“ (z. B. 4. Aufzug, 3. Auftritt) im Kontext derselben Textvorlage emanzipiert, weinerlich, arrogant oder empfindlich gelesen beziehungsweise interpretiert werden. Das bedeutet nicht, dass Text und Aussage keine Rolle spielen, zeigt aber, welche Möglichkeiten der Interpretation Regie und Ensemble haben, und dass es nicht unbedingt ein Richtig oder Falsch gibt.

Bei Übung 100 beziehungsweise 101 kann man gemeinsam darauf achten, in welchen Situatio-nen/Szenen man auf ein solches Verfahren zurückgreifen könnte. Möglich wäre es, eine jeweils gleiche Szene innerhalb einer Collage zum Thema „Liebe“ in verschiedenen Interpretationsmög-lichkeiten hintereinanderzuspielen, um zu zeigen, wie sich die Interpretation verändert und wel-che Möglichkeiten ein Text bietet.

TIPPTIPP

102. Leerstellen füllen: Viele Texte enthalten eine Fülle an Leerstellen, die spielerisch gefüllt werden können. Die Spieler brauchen genügend klar festgelegte Zeit, um Ideen zu entwickeln, wie der Dialog gesprochen und inszeniert werden soll und welche Grundhaltungen eingenommen werden könnten, um anschließend die Produktionen zu präsentieren.

Textempfehlungen: 1

l Franz Mon: „Zilinski ist tot“ l Kurt Schwitters: „Dramatische Szene“ l Heiner Müller: „Herzstück“ l Matija Béckovic/Dusan Radovic: „Einer wird überzeugt“

1 Die genauen Angaben zu allen Titeln sind im Literaturverzeichnis angegeben.

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8Gaby Reetz: Theatermittel verstehen 2© Persen Verlag

I. Theater(mittel) verstehen

Um eine Auseinandersetzung mit Orten beziehungsweise Bühnenformen anzuregen, kann bei den Improvisationsübungen auch bereits der Auftrag erteilt werden, sich zu überlegen, wo das Gespräch angesiedelt werden soll (z. B.: Sauna, Kneipe, Parkbank, Bushaltestelle, Taxi ...). Darüber hinaus kann ein Ort innerhalb der Schule gesucht werden, an dem die Szene gespielt wird (Trep-penhaus; zwei weit auseinanderstehende Mauervorsprünge, von denen aus man sich den Text zuruft; Pavillon im Pausenhof ...). Das Publikum begleitet dann die Spieler an ihre „Bühnenorte“. Auch sollte immer wieder probiert werden, wie die Figuren (zueinander) stehen (weit auseinan-der; Rücken an Rücken, etwa weil die Kommunikation nicht stimmt; liegend und nach oben hin sprechend ...). Dabei sollte die Funktionalität der jeweiligen Wahl bedacht werden.

TIPPTIPP

Elemente des Improtheaters103. Mittagspause: Alle stehen im Kreis, jeder hinter einem Stuhl. Hintereinander wird das Wort „Mittagspau-

se“ so lange gesagt, bis man glaubt, dass eine Minute verstrichen ist, dann setzt man sich. Wer den 60 Se-kunden am nächsten gekommen ist, hat gewonnen.

Kommentar:Ein Gefühl für die Dauer von 60 Sekunden zu entwickeln, ist wichtig beim Improtheater.

104. Wörterkette: Alle stehen in Fünfer- bis Sechsergruppen in einem Kreis. Einer beginnt mit einem beliebi-gen Wort. Der Nächste sagt sehr schnell und spontan ein passendes Wort, das ihm dazu einfällt.

105. Personen vorstellen: Der Erste schneidet eine Grimasse. Die links von ihm stehende Person bezieht sich auf diese Grimasse, sagt, wer diese Person ist, und „erzählt“ ein wenig über sie (z. B.: „Dies ist das wind-schiefe Krümelmonster … Es hat heute Zahnschmerzen, weil …“).

106. Einen Vorschlag annehmen: Alle stehen im Kreis. Einer macht einen Vorschlag (z. B.: „Wir wollen alle hüpfen“). Alle rufen „Jaaa!“ und hüpfen. Reihum werden weitere Vorschläge gemacht.

107. Eine Geschichte entwickeln: Zwei Personen finden sich zu einem Paar zusammen, die anderen sind Zu-schauer und hören zu. Ein Spieler sagt ein Wort, dann sagt der Partner das nächste Wort. Dies erfolgt im stetigen dialogischen Wechsel. Etwa: Ball – spielen – gestern – Abend. Oder besser: Ich – bin – gestern – Abend …

Übung 107 ist auch geeignet, um mit der Gruppe den Inhalt eines Theaterstücks zu rekapitulie-ren.

TIPP

108. Eine Geschichte entwickeln, Variation: Die Zuschauer geben das Genre vor (Märchen, Horrorfilm, Krimi …).

109. Klau den Hut: Zwei Personen finden sich zu einem Paar zusammen, die anderen sind Zuschauer und se-hen zu. Beide Spieler haben einen Hut auf. Der erste Spieler macht eine Ortsvorgabe (Zoo, Brillengeschäft, Zirkus …), der andere lässt sich auf die Szene beziehungsweise den Ort ein. Die Szene sollte immer erst einmal etabliert werden, dabei sollte man sich ein wenig Zeit lassen. Ziel ist, dass einer dem anderen den Hut klaut. Gelingt dies, wird der Beklaute durch einen neuen Spieler ersetzt, der den Hut bekommt und eine neue Szene vorgibt.

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9Gaby Reetz: Theatermittel verstehen 2© Persen Verlag

I. Theater(mittel) verstehen

110. „… und dann?“: Acht bis zehn Personen stehen im Kreis. Einer erzählt eine Geschichte, die anderen rufen immer: „... und dann?“ Nach 30–45 Sekunden wechselt der Erzähler.

111. „Ja, genau!“: Alle Spieler entwickeln gemeinsam eine Geschichte. Sie unterbrechen jeden Redebeitrag mit „Ja, genau!“ Beispiel: „Neulich waren wir doch zelten.“ – „Ja, genau!“ – „Und dann kam da dieser Bär.“ – „Ja, genau!“ …

112. Pendants finden: Alle bilden Sechsergruppen. Die Gruppen stehen im Kreis, einer steht in der Mitte. Er wendet sich immer einem in Außenkreis zu; dieser wirft ihm ein Wort hin und er muss ganz schnell ein passendes Wort (Pendant) finden. Hat er drei Runden geschafft, ist er erlöst. Beispiel: Schnee/Winter, Kragen/Knopf, Haus/Dach …

113. Gegenpendants, Variation: Die Pendantübung kann auch mit der Anforderung, unpassende Begriffe zu nennen, durchgeführt werden. Diesmal wird kein Kreis gebildet, sondern der „Delinquent“ steht den an-deren (Halbkreis) gegenüber. Sie rufen ihm Begriffe zu, er darf nichts Passendes sagen. Beispiel: Schnee/Fernseher ...

Grundlagen schaffen:An dieser Stelle sollte kurz auf der Metaebene besprochen werden, worum es sich beim soge-nannten „Improvisationstheater“ (kurz: „Improtheater“) handelt.

114. Zettelwirtschaft 1: Zwei Spieler bilden ein Paar. Alle anderen Teilnehmer beschriften Zettel mit Orten (z. B. Fahrstuhl) und Personen/Rollen (z. B. Bademeister). Die Zettel werden verdeckt vor die beiden Spie-ler gelegt. Diese ziehen gemeinsam Ort und jeweils einen Charakter und erfahren dadurch, wo und wen sie spielen sollen, ohne es dem Publikum zu verraten. Sie erspielen Personen und Orte so, dass die Zu-schauer es erraten können. Die Herausforderung dabei ist, dass sie sich im Wechsel nur mit jeweils einem Begriff unterhalten dürfen, ohne die beiden Zettelbegriffe zu nennen (Heute – befand – ich – mich – in – einer – beklemmenden – Situation …).

115. Zettelwirtschaft 1, Variation: Bei der Unterhaltung müssen die Wörter in alphabetischer Reihenfolge erfolgen (z. B. Abends – bedeutet – chorisches – Debattieren – etwas – Feines).

116. Zettelwirtschaft 2: Zwei Spieler bilden ein Paar. Alle anderen beschriften einen Zettel mit einem (Non-sens-)Spruch („Der frühe Vogel kann mich mal“, „Lass das, ich hass das“, „Morgen ist ein neuer Tag“, „Dienst ist Dienst und Schnaps ist Schnaps“, „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen“, …), falten ihn und legen ihn auf den Boden. Das Paar entwickelt mithilfe der Zettel eine Geschichte. Die Zu-schauer geben den Ort (z. B. Badeanstalt, Pflegeheim …) und die Personen (z. B. Bademeister, Pfleger mit Tick, Patient, Hypochonder …) vor. Die Spieler nehmen sich 30 Sekunden Zeit, um den Ort zu kreieren. Sie sollen sich Beisätze zurechtlegen, wie z. B.: „Die Baderegel lautet …“, „Mama sagt …“, „Ich kriege eine SMS, in der steht …“, „Heute morgen habe ich ein Lied im Radio gehört …“. Ziel: Beide entwickeln gemeinsam eine Geschichte und ziehen von Zeit zu Zeit einen Zettel, dessen Inhalt vorgelesen und in die Story einge-baut wird. Insgesamt geht es los mit: „5 – 4 – 3 – 2 – 1 – Action!“ Am Ende gilt es, ein Ende zu finden.

117. Zettelwirtschaft 2, Variation: Die Zuschauer sagen in dieser Variante „Stopp“ oder “Freeze“ und geben an, wie die Szene weitergehen soll beziehungsweise wie die Szene enden soll (Happy End, blutiger Schluss).

118. Rotkäppchen: Eine Fünfergruppe geht auf die Bühne, die anderen schauen zu. Die Gruppe führt spontan und verbal das Märchen „Rotkäppchen“ in zwei Minuten auf, jeder übernimmt spontan irgendeine Rolle, alles ohne Absprache.

119. Rotkäppchen, Variation: Die spontane Inszenierung kann auch in einem anderen Genre (z. B. Western) angesiedelt werden.

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10Gaby Reetz: Theatermittel verstehen 2© Persen Verlag

I. Theater(mittel) verstehen

120. Tod in einer Minute: Zwei Spieler spielen eine Szene aus dem Alltag (bügeln, Laub harken, Zähne putzen im Bad). Ohne etwas abzusprechen, entwickeln sie im Spiel eine Szene, in der es nach einer Minute zum Tod einer der beiden Personen kommt.

121. Mord in einer Minute, Variation: In dieser Variante improvisieren ebenfalls zwei Spieler gemeinsam, aber der Auftrag lautet: Mord in einer Minute.

122. Die Pferde sind gesattelt: Für das unten stehende Nonsens-Szenenspiel werden sechs Personen benö-tigt. Die Szene wird in verschiedenen Haltungen gespielt (z. B. normal [wie es sich die Spieler zunächst vorstellen]/alle sind alt/alle sind betrunken/alle haben einen bestimmten Tick ...).

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3× Klatschen der Baronin. / Zofe: Sie wünschen? / Baronin: Mach mir die Haare. / Zofe: Ist es recht so? / Baronin: Es ziept. / Baron: Liebste, bist du fertig zum Ausreiten? / Baronin: Nein, wie du siehst, bin ich noch nicht fertig. / Baron: O.k., dann warte ich. / Stallknecht: Frau B., die Pferde sind gesattelt. / Baronin: Danke, du kannst gehen. / Zwei Kinder: Dürfen wir mit? / Baron: Nein, das ist zu gefährlich ./Baronin zur Zofe: Du kannst jetzt auch gehen. / Baron: Kommst du jetzt zum Reiten? / Baronin: Ja, lass uns gehen. (alle ab)

123. Die Pferde sind gesattelt, Variation: Die Szene wird in verschiedenen Genres gespielt und mit Genremu-sik unterlegt. Die Gruppen ziehen Genrekarten, bevor sie an die Umsetzung gehen.

124. Bobby Bobbels Haus: Es werden Fünfergruppen gebildet. Jede der fünf Personen trägt eine Zeile des unten stehenden Textes auswendig vor. (Sind es nur vier Spieler, so wird der letzte Satz chorisch gespro-chen.) Die verschiedenen Gruppen kommen temporeich hintereinander auf die Bühne und spielen dort schnell, indem sie ihre Sätze sagen und das Ganze dabei spielend umsetzen. Dabei bekommt jede Gruppe eine „Haltung“ zugeordnet: aggressiv, romantisch …

Bobby Bobbels HausBobby Bobbels Haussteht mitten im Weltallund auf dem Balkonmit wehenden Haarensteht Bobby Bobbel.

125. Gruppennamen präsentieren: Eine Fünfergruppe (eventuell dieselbe Gruppenformation wie in Übung 123) hat 15 Minuten Zeit, um sich einen Namen zu geben und diesen zu präsentieren beziehungsweise sich mit großer Präsenz als Gruppe vorzustellen. Die anderen Gruppen sind in dieser Zeit Zuschauer; es gibt außerdem einen Moderator und eine Person, die Punkte vergibt (Jury).

126. Gegenstände außer Rand und Band: Alle Fünfergruppen erhalten den Auftrag, ein Standbild zu bilden (z. B. Lokomotive, Toaster, Kettensäge …). Dabei sind drei Gruppen, die denselben Arbeitsauftrag erhalten haben, gleichzeitig auf der Bühne und konkurrieren miteinander. Die Punktevergabe erfolgt durch die Jury.

127. Ein besonderer Ort: Eine Fünfergruppe steht auf der Bühne. Den Spielern wird aus dem Zuschauerraum ein Ort zugerufen (Hölle, Reitstall ...); dazu bildet die Gruppe spontan eine Grundszene. Danach werden nach und nach Stichwörter (z. B. „Ekel“, „Liebe“, „Zorn“, „Angst“ ...) aus dem Publikum einbezogen bezie-hungsweise eingebaut.

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11Gaby Reetz: Theatermittel verstehen 2© Persen Verlag

I. Theater(mittel) verstehen

128. Zwei Sätze: Eine Fünfergruppe bekommt den ersten und letzten Satz genannt und muss dazu spontan eine Szene entwickeln. Im Wettbewerb der Gruppen untereinander werden Punkte vergeben. Beispielsät-ze: „Der Minimax fährt Fahrrad.“ (erster Satz); „Auch das noch.“ (letzter Satz)

129. Spontaner Tanz: Eine Fünfergruppe entwickelt zu einer festgelegten Musik (z. B. „Tatort“-Melodie) spon-tan eine Szene (verbal und/oder mit Tanz/Bewegung).

130. Freeze 1: Alle sitzen in einem großen Stuhlkreis. Zwei Spieler gehen in die Kreismitte und entwickeln spielend einen Dialog. Fühlt sich jemand im Publikum durch eine Haltung einer der spielenden Personen animiert, ruft er: „Freeze!“ Beide Rollen frieren ein und die zuschauende Person nimmt die (eingefrorene) Haltung einer der Figuren ein. Sie gibt einen neuen Dialog beziehungsweise eine neue Szene vor, die an-dere Person lässt sich positiv darauf ein – bis wieder jemand „Freeze!“ ruft und ein erneuter Szenen- und Dialogwechsel erfolgt.

131. Freeze 2: Das Publikum im Sitzkreis gibt den beiden Spielern einen Ort vor, den sie (verbal und nonver-bal) erspielen müssen, ohne ihn zu nennen. Ansonsten ist diese Übung aufgebaut wie Übung 130.

Kommentar:„Freeze“ ist ein äußerst beliebtes Spiel, das in jeder Situation und in allen Altersgruppen (mit ein wenig Übung) funktioniert. Es trägt sehr zum Abbau von Hemmungen bei. Wichtig ist, dass man den Mut zum Nicht-Perfekten vermittelt und deutlich macht, dass nicht alles immer superwitzig sein muss. Die Person, die sich auf einen neuen Dialog einlassen muss, soll diesem positiv begegnen, in-dem sie die neue Situation flexibel annimmt.

Figuren und Rollen: Arbeit mit dem Status132. Kleine und große Gefühle: Jemand schlägt ein Gefühl vor (traurig, fröhlich, wütend …). Ein Spieler be-

ginnt und macht dieses Gefühl ganz „klein“ vor. Er geht damit im Inneren des Kreises an den Spielern vorbei. Dann macht jemand das Gefühl ein wenig „größer“ und schließt sich damit an, dann immer größer bis zur Übertreibung. Alle gehen in einer Reihe am inneren Kreisrand entlang.

133. Status: Jeder geht auf einer imaginären Linie im Raum umher wie auf einem Flur, auf dem er imaginäre Türen öffnen kann. Insgesamt öffnet jeder zehn Türen. Dabei entwickeln alle verschiedene Haltungen in Gestik und Mimik – von Status 10 (ganz hoch: arrogant, überheblich ...) bis zu Status 1 (ganz niedrig: „Es tut mir leid, dass ich auf der Welt bin ...“).

134. Hoher und niedriger Status: Alle arbeiten in Zweiergruppen. Einer sitzt oder steht höher als der andere. Durch gleitende Bewegungen und Haltungen kommen beide zu einer allmählichen Verschiebung von Hoch zu Tief und umgekehrt. Auf diese Weise ergibt sich ein Rollenwechsel.

135. Haltung bewahren: In einer Zweierreihe stehen sich alle Paare gegenüber. Jeder legt sich eine Haltung zurecht (hoch oder tief). Dann erhält er einen Zettel mit einem Satz aus einem Theaterstück (z. B. „Dies also war des Pudels Kern“ [Goethe, „Faust I“]), geht damit in der entsprechenden Hoch- oder Tiefhaltung auf seinen Partner zu. Beide treffen sich in der Mitte, sprechen ihre Sätze und reagieren aufeinander (Zeit lassen!), gehen dann aneinander vorbei, weiter zur anderen Seite. Alle anderen schauen zu.

136. Gespräch beim Chef: Es werden vier Paare gebildet; die anderen schauen zu. Alle Paare sollen mithilfe eines vorher festgelegten Skripts ein Gespräch zwischen Chef und Angestelltem vorspielen, das mit dem Rauswurf des Angestellten endet. Als Vorlage bietet sich die von Keith Johnstone in seinem Werk „Thea-

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12Gaby Reetz: Theatermittel verstehen 2© Persen Verlag

I. Theater(mittel) verstehen

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137. Party: Alle finden sich in Vierergruppen zusammen und inszenieren eine Partyszene. In dieser Szene kommen nacheinander Besucher zu einer Party, werden begrüßt, bringen Geschenke, äußern Getränke-wünsche, werden bedient (normaler Durchgang). Das Ganze wird wiederholt. Im zweiten Durchgang hat der Gastgeber einen sehr niedrigen Status, die Gäste haben denselben, gleichberechtigten (stärkeren) Status. Im dritten Durchgang sind alle hierarchisiert: Es gibt den „Boss“, den Gastgeber, den Mitläufer und den ganz Defensiv-Schwachen.

Grundlagen schaffen:Im Kontext der Arbeit mit dem Status muss erklärt werden, worum es sich bei diesem Begriff handelt.

Kommentar:Die Funktion der Übungen liegt darin, auf recht differenzierte Weise den Haltungen und Wesens-zügen der fiktionalen Figuren nachzuspüren und ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass ihre Dar-stellung auf der Bühne immer Ausdruck einer Interpretation ist. Ähnlich wie bei der Arbeit mit dem Wetterbericht (Übung 100) geht es auch bei der Statusarbeit darum, sich zu entscheiden, welche Deutung einer Figur im Fokus stehen soll, also sich zu fragen, wie man sie – auch im Kontext ihrer (familiären oder gesellschaftlichen) Stellung oder ihrer Grundhaltung – haben möchte.

1 Siehe Literaturverzeichnis.

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13Gaby Reetz: Theatermittel verstehen 2© Persen Verlag

ll. Grundlagen schaffen: Wichtige Begriffe

Auftritt oder Szenenbeginn: Von links, rechts, von vorn oder hinten auf die Bühne treten, um eine Szene be-ginnen zu lassen. Die Figuren können zu Beginn der Szene auch gleich auf der Bühne stehen. Wichtig ist, dass Szenenanfang und -ende klar definiert und eindeutig zu erkennen sind (z. B. durch Licht oder durch ein kurzes Freeze). Die Auftrittsseiten müssen den Orten im Stück konsequent zuzuordnen sein.

Blick: Durch den „peripheren Blick“, also den nicht fokussierten Blick, einer Figur oder einer Gruppe, lässt sich alles wach und aufmerksam wahrnehmen, was um das Spiel herum passiert. Blicke können neutral und unbestimmt sein oder eine Haltung oder ein Gefühl widerspiegeln. Der Blick kann etwas genau fokussieren. Der Blick einer Figur oder einer Gruppe kann von der Haltung bestimmt über das Publikum hinwegschauen und einen festgelegten Punkt im Hintergrund oder an der Decke fixieren. Auch das Publikum kann fixiert werden, indem man es als Figur oder Gruppe zielgerichtet und bewusst anschaut.

Fallen: Schnell zu Boden fallen

Genre: Klassifikationen, die man aus Kunst, Kultur, Literatur oder Film kennt. Auch im Theaterbereich gibt es Stücke oder Szenen, die solchen Genres zuzuordnen sind. Folgende Filmgenres sind weit verbreitet: Liebesge-schichte, Melodram, Western, Actionfilm, Fantasyfilm, Science-Fiction, Komödie, Gruselfilm ... Beispiele für Gen-remusik: z. B. Action: Filmmusik aus „Goldfinger“; Horror: Tracks aus „The Mummy“ oder „Psycho“; Abenteuer: Tracks aus „Ben Hur“ oder „Godzilla“; Krimi: „Tatort“-Intro; Western: Soundtrack zu „Spiel mir das Lied vom Tod; Liebesfilm: Tracks aus „Love Story“

Gruppenfoto: Sich im Pulk zu einem „Bild“ aufstellen, um die Haltungen/Emotionen des Pulks klarer herauszu-arbeiten und zu betonen

Improvisationstheater (kurz: Improtheater): Ohne festgelegten Text auf die Bühne gehen und von den Zu-schauern Vorschläge zu Ort und Thema bekommen, die dann (improvisierend) in Szenen umgesetzt werden

Präsenz: In klarer aufrechter Haltung stehen oder selbstbewusst mit erhobenem Kopf kraftvoll durch den Raum schreiten, so als ob man auf der Mitte des Scheitels einen Faden befestigt hätte, der (wie bei einer Mario-nette) von oben gezogen würde. Der Körper ist gespannt. Will man das Gegenteil erreichen, bleibt der Körper ohne Spannung, der Kopf kann sinken, die Gesichtszüge entgleiten.

Pulk: Einen dicht beieinanderstehenden „Haufen“ bilden, dessen Blickrichtung und Haltungen wichtig sind

Sinken: In Zeitlupe auf den Fußboden sinken

Statue: Sich (alleine/zu zweit/zu dritt ...) zu einem Bild oder einem Denkmal aufbauen (lassen), um im Freeze eine entsprechende Haltung oder Emotion zum Ausdruck zu bringen

Status: Übungen zum Hochstatus und zum Tiefstatus ausprobieren, in denen man durch Wort und Haltung ar-rogant ist, Führungsstärke entwickelt oder sich schwach zeigt, sich bewusst zurücknimmt, klein wirkt. Auch im Alltag gibt es immer Formen der Hierarchienbildung im Sinne der Überlegenheit/Stärke/Dominanz (Hochsta-tus) und Unterlegenheit/Schwäche, aber auch die Fähigkeit, sich zurückzunehmen (Tiefstatus) mit all ihren Nuancen und Zwischenstufen. Die Begrifflichkeiten (Hoch-/Tiefstatus) und entsprechende Übungen stammen von Keith Johnstone, der mit dem „Theatersport“ als einer Form des modernen Improvisationstheaters bekannt geworden ist.

Synchronität: Einen Bewegungsablauf so choreografieren, dass er rhythmisch gleichzeitig erfolgt. Eine Ab-wandlung (Asynchronität) besteht im sogenannten „Dominoeffekt“, das heißt, die Einzelbewegungen/Haltun-gen setzen sich nacheinander und phasenverschoben fort.

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14Gaby Reetz: Theatermittel verstehen 2© Persen Verlag

Literaturverzeichnis

Béckovic, Matija/Radovic, Dusan: Einer wird überzeugt. In: Karlheinz Braun (Hrsg.): MiniDramen. Frankfurt/Main 1987, S. 207.

Johnstone, Keith: Theaterspiele. Spontaneität, Improvisation und Theatersport. Berlin 2011, S. 164f.

Mon, Franz: Zielinski ist tot. In: Karlheinz Braun (Hrsg.): MiniDramen. Verlag der Autoren. Frankfurt/Main 1987, S. 200.

Müller, Heiner: Herzstück. In: Karlheinz Braun (Hrsg.): MiniDramen. Verlag der Autoren. Frankfurt/Main 1987, S. 144.

Schwitters, Kurt: Dramatische Szene. In: Karlheinz Braun (Hrsg.): MiniDramen. Verlag der Autoren. Frankfurt/Main 1987, S. 129.

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