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© ROI TEAM CONSULTANT Seite 1 von 3
Das Thema
Finanzierung als einer
der wichtigsten
Bausteine im
Unternehmen braucht
professionelle
Betreuung - ein
Weckruf an den
Mittelstand!
Kompakt:
Dr. Philipp Gamper
Autor:
Literatur/Quelle
Wanted: CFO- Know How im Mittelstand!
Als Teil des strategischen Controllings zählen zu den Aufgaben eines
CFO´s (Chief Financial Officer, auch kaufmännischer Leiter genannt) der
jederzeitige Überblick über die aktuelle finanzielle Lage und des
Investitionsbedarfes des Unternehmens, sowie eine vorausschauende
Finanz-, Liquiditäts- und Investitionsplanung und deren Optimierung.
Auch die kontinuierliche Pflege von bestehenden und potentiellen
Kapitalgebern und –nehmern, sowie anderen Institutionen, die eine
finanzielle Bedeutung für das Unternehmen haben, zählen zum
Aufgabenspektrum eines CFO‘s. Dementsprechend gehen die Aufgaben
und Verantwortungsbereiche weit über einzelne operative Bereiche des
täglichen Geschäftes hinaus. Er wird als Manager und enger Vertrauter der
Geschäftsführung bzw. des CEO (Chief Executive Officer) verstanden.
Zur Erhaltung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit bewegen sich viele
Südtiroler Unternehmen in Ihren Absatzmärkten zunehmend in Richtung
Ausland, um neue Märkte zu erschließen.
Besonders für diese in Südtirol zunehmend international tätigen
Unternehmen, benötigt der CFO ein außerordentliches Gespür für
Entwicklungen und
Veränderungen des
Finanzmarktes und der
Branche. Der CFO muss
dabei das Unternehmen
stets „auf Kurs halten“,
potentiell eintretende
Risiken für das
Unternehmen nicht aus
dem Augenwinkel
verlieren, Chancen
nutzen und regelmäßig
im Sinne der
Risikominimierung agieren.
Trotzdem wird gerade in mittelständischen Unternehmen diese
Managementfunktion personell oft noch viel zu stiefmütterlich betreut. Dies
zeigt sich vergleichsweise oft bei inhabergeführten Unternehmen. Bei vielen
Entscheidungsträgern hat das komplexe, aber äußerst wichtige Thema rund
um die Finanzierung, immer noch nicht den Stellenwert erreicht, den es
sollte. Denn der Erfolgsbaustein Finanzierung übt unmittelbaren Einfluss
auf das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit aus.
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Bei der Wahl der richtigen Finanzierungsform für das Unternehmen stehen dem CFO grundsätzlich
folgende Fremdkapitalfinanzierungsmöglichkeiten in der Außenfinanzierung zur Verfügung:
- Unternehmensfinanzierung– on balance (Teil von Corporate Finance)
- Projektfinanzierung– off balance (Project Finance)
Die klassische Unternehmensfinanzierung basiert hauptsächlich auf der laufenden Analyse der
Unternehmensbonität und der Kennzahlen. Als Sicherheiten dienen meist das Unternehmen
selbst, bzw. dementsprechende Rückgriffmöglichkeiten auf Vermögensgegenstände des
Unternehmens für den Kapitalgeber im Verwertungsfall. Üblicherweise ist diese
Finanzierungsvariante mit einem aufwändigen Ratingprozess verbunden.
Die von der Unternehmensfinanzierung abzugrenzende “non recourse“ Projektfinanzierung ist bei
vielen Unternehmen und Kreditgebern, wie etwa Hausbanken, seltener anzutreffen. Hierbei
handelt es sich um eine Kreditvergabe an eine eigenständige Projektgesellschaft (SPV) ohne
direkten Rückgriff auf die dahinterstehenden Eigenkapitalgeber, die ausschließlich mit ihrem
eingebrachten Kapital haften. Als Sicherheiten dienen prinzipiell die verpfändeten
Vermögensgegenstände der Aktiva und die zukünftigen Cash Flows (Zahlungsströme/Liquidität).
Bei beiden Varianten ist die Cash Flow Analyse die zentrale Größe der Finanzierungs- und
Investitionsrechnung. Diese muss dem CFO in definierten Abständen vorliegen und in die
Kennzahlenanalyse top aktuell mit einfließen.
Neben der klassischen Fremdkapitalfinanzierung durch den Bankensektor verfügt die
Betriebswirtschaft aber über ein weit größeres Spektrum an Finanzierungsmöglichkeiten im Eigen-,
Fremd- und dem dazwischenliegenden Hybridkapital. Gerade in diesem vielfältigen und komplexen
Dschungel an Opportunitäten sind spezielle CFO-Fachkenntnisse für das Unternehmen
Voraussetzung.
Eigenkapital: Gewinnthesaurierung, Private Equity, etc. Hybridkapital: Nachrangdarlehen, stille Beteiligung, etc.
Fremdkapital: Unternehmensanleihen, Factoring, etc.
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Ausblick: Mittel- bis langfristig müssen wir als Wirtschaftsteilnehmer mit der hohen
Wahrscheinlichkeit leben, dass im Anlage- und Investitionsbereich ein niedriges Zinsniveau in
Europa Standard sein wird. Dies wird neben den Banken auch viele weitere Spieler auf den
Kapitalmarkt locken und interessante Opportunitäten zum klassischen Bankdarlehen generieren.
Der Unternehmenssektor steht heute sehr viel gesünder da, als etwa der staatliche Sektor oder
Teilbereiche des Finanzsektors. Insbesondere die Investment-Portfolios professioneller Anleger,
allen voran institutionelle Investoren aller Größenordnungen und family offices, sind nach den
Turbulenzen der letzten Jahre deutlich diversifizierter und nicht nur auf Staatsanleihen und Aktien
fokussiert. Es werden aktuell am Geldmarkt zwar große Summen bewegt, jedoch kommen diese
aufgrund der Risikovergabekriterien der Banken (Finanzkrise, Basel III, …) seltener bei
mittelständischen Unternehmen an. Sich dabei langfristig erfolgreich zu positionieren und die
richtige Strategie im Rahmen der Möglichkeiten des Unternehmens zu finden, fällt in den
anspruchsvollen Aufgabenbereich eines CFO´s.
Laut Umfragen der Wirtschafprüfungsgesellschaft Deloitte & Touche aus den letzten Jahren haben
sich die Aufgaben des CFO´s immer mehr vom operativen Tagesgeschäft in Richtung
Strategieentwicklung verändert. Fragestellungen im Finanzierungsbereich landen somit
zwingendermaßen an den Schreibtischen der mittelständischen Entscheidungsträger und
verlangen zudem nach sozialer Kompetenz. Herausforderungen dabei sind das Wachstum und die
zunehmende Internationalisierung vieler Unternehmen. Dabei muss der CFO selbst Treiber sein,
sowohl in der Definition potenzieller Probleme und Optimierungsmöglichkeiten, als auch in der
Umsetzung der entsprechenden Lösungen.