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GAP - 11/2015 - dt

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© ROI TEAM CONSULTANT Seite 1 von 3

Das Thema

Finanzierung als einer

der wichtigsten

Bausteine im

Unternehmen braucht

professionelle

Betreuung - ein

Weckruf an den

Mittelstand!

Kompakt:

Dr. Philipp Gamper

Autor:

Literatur/Quelle

Wanted: CFO- Know How im Mittelstand!

Als Teil des strategischen Controllings zählen zu den Aufgaben eines

CFO´s (Chief Financial Officer, auch kaufmännischer Leiter genannt) der

jederzeitige Überblick über die aktuelle finanzielle Lage und des

Investitionsbedarfes des Unternehmens, sowie eine vorausschauende

Finanz-, Liquiditäts- und Investitionsplanung und deren Optimierung.

Auch die kontinuierliche Pflege von bestehenden und potentiellen

Kapitalgebern und –nehmern, sowie anderen Institutionen, die eine

finanzielle Bedeutung für das Unternehmen haben, zählen zum

Aufgabenspektrum eines CFO‘s. Dementsprechend gehen die Aufgaben

und Verantwortungsbereiche weit über einzelne operative Bereiche des

täglichen Geschäftes hinaus. Er wird als Manager und enger Vertrauter der

Geschäftsführung bzw. des CEO (Chief Executive Officer) verstanden.

Zur Erhaltung und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit bewegen sich viele

Südtiroler Unternehmen in Ihren Absatzmärkten zunehmend in Richtung

Ausland, um neue Märkte zu erschließen.

Besonders für diese in Südtirol zunehmend international tätigen

Unternehmen, benötigt der CFO ein außerordentliches Gespür für

Entwicklungen und

Veränderungen des

Finanzmarktes und der

Branche. Der CFO muss

dabei das Unternehmen

stets „auf Kurs halten“,

potentiell eintretende

Risiken für das

Unternehmen nicht aus

dem Augenwinkel

verlieren, Chancen

nutzen und regelmäßig

im Sinne der

Risikominimierung agieren.

Trotzdem wird gerade in mittelständischen Unternehmen diese

Managementfunktion personell oft noch viel zu stiefmütterlich betreut. Dies

zeigt sich vergleichsweise oft bei inhabergeführten Unternehmen. Bei vielen

Entscheidungsträgern hat das komplexe, aber äußerst wichtige Thema rund

um die Finanzierung, immer noch nicht den Stellenwert erreicht, den es

sollte. Denn der Erfolgsbaustein Finanzierung übt unmittelbaren Einfluss

auf das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit aus.

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Bei der Wahl der richtigen Finanzierungsform für das Unternehmen stehen dem CFO grundsätzlich

folgende Fremdkapitalfinanzierungsmöglichkeiten in der Außenfinanzierung zur Verfügung:

- Unternehmensfinanzierung– on balance (Teil von Corporate Finance)

- Projektfinanzierung– off balance (Project Finance)

Die klassische Unternehmensfinanzierung basiert hauptsächlich auf der laufenden Analyse der

Unternehmensbonität und der Kennzahlen. Als Sicherheiten dienen meist das Unternehmen

selbst, bzw. dementsprechende Rückgriffmöglichkeiten auf Vermögensgegenstände des

Unternehmens für den Kapitalgeber im Verwertungsfall. Üblicherweise ist diese

Finanzierungsvariante mit einem aufwändigen Ratingprozess verbunden.

Die von der Unternehmensfinanzierung abzugrenzende “non recourse“ Projektfinanzierung ist bei

vielen Unternehmen und Kreditgebern, wie etwa Hausbanken, seltener anzutreffen. Hierbei

handelt es sich um eine Kreditvergabe an eine eigenständige Projektgesellschaft (SPV) ohne

direkten Rückgriff auf die dahinterstehenden Eigenkapitalgeber, die ausschließlich mit ihrem

eingebrachten Kapital haften. Als Sicherheiten dienen prinzipiell die verpfändeten

Vermögensgegenstände der Aktiva und die zukünftigen Cash Flows (Zahlungsströme/Liquidität).

Bei beiden Varianten ist die Cash Flow Analyse die zentrale Größe der Finanzierungs- und

Investitionsrechnung. Diese muss dem CFO in definierten Abständen vorliegen und in die

Kennzahlenanalyse top aktuell mit einfließen.

Neben der klassischen Fremdkapitalfinanzierung durch den Bankensektor verfügt die

Betriebswirtschaft aber über ein weit größeres Spektrum an Finanzierungsmöglichkeiten im Eigen-,

Fremd- und dem dazwischenliegenden Hybridkapital. Gerade in diesem vielfältigen und komplexen

Dschungel an Opportunitäten sind spezielle CFO-Fachkenntnisse für das Unternehmen

Voraussetzung.

Eigenkapital: Gewinnthesaurierung, Private Equity, etc. Hybridkapital: Nachrangdarlehen, stille Beteiligung, etc.

Fremdkapital: Unternehmensanleihen, Factoring, etc.

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Ausblick: Mittel- bis langfristig müssen wir als Wirtschaftsteilnehmer mit der hohen

Wahrscheinlichkeit leben, dass im Anlage- und Investitionsbereich ein niedriges Zinsniveau in

Europa Standard sein wird. Dies wird neben den Banken auch viele weitere Spieler auf den

Kapitalmarkt locken und interessante Opportunitäten zum klassischen Bankdarlehen generieren.

Der Unternehmenssektor steht heute sehr viel gesünder da, als etwa der staatliche Sektor oder

Teilbereiche des Finanzsektors. Insbesondere die Investment-Portfolios professioneller Anleger,

allen voran institutionelle Investoren aller Größenordnungen und family offices, sind nach den

Turbulenzen der letzten Jahre deutlich diversifizierter und nicht nur auf Staatsanleihen und Aktien

fokussiert. Es werden aktuell am Geldmarkt zwar große Summen bewegt, jedoch kommen diese

aufgrund der Risikovergabekriterien der Banken (Finanzkrise, Basel III, …) seltener bei

mittelständischen Unternehmen an. Sich dabei langfristig erfolgreich zu positionieren und die

richtige Strategie im Rahmen der Möglichkeiten des Unternehmens zu finden, fällt in den

anspruchsvollen Aufgabenbereich eines CFO´s.

Laut Umfragen der Wirtschafprüfungsgesellschaft Deloitte & Touche aus den letzten Jahren haben

sich die Aufgaben des CFO´s immer mehr vom operativen Tagesgeschäft in Richtung

Strategieentwicklung verändert. Fragestellungen im Finanzierungsbereich landen somit

zwingendermaßen an den Schreibtischen der mittelständischen Entscheidungsträger und

verlangen zudem nach sozialer Kompetenz. Herausforderungen dabei sind das Wachstum und die

zunehmende Internationalisierung vieler Unternehmen. Dabei muss der CFO selbst Treiber sein,

sowohl in der Definition potenzieller Probleme und Optimierungsmöglichkeiten, als auch in der

Umsetzung der entsprechenden Lösungen.