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DACHFONDS AWARD 2015: ALLE AUSGEZEICHNETEN PRODUKTE IM ÜBERBLICK ° EURO IN DER KRISE Unser Geldsystem ist auf Schulden auf- gebaut. Daher tendiert es allgemein zu höherer Inflation. Wenn die Preise fallen, anstatt zu steigen, kollabiert das System. ° USA ALS BRANDSTIFTER Die erklärte US-Strategie ist es, andere Staaten zu destabilisieren. Das stärkt die Machtposition und unterstützt die wirtschaftlichen Interessen im Ausland. ° BILLIONEN-ZOCKEREI Weltweit kursieren 630 Billionen Dollar an Derivaten. Völlig unreguliert können Großbanken damit Preise von Aktien, Rohstoffen und Zinssätze manipulieren. Das Magazin für Wirtschaft, Politik & Investmentprodukte 4profit Verlag GmbH, 1010 Wien, Rotenturmstraße 12 ° Nr. 03Z035262 M ° Ausgabe 11 | 2015 ° 3,60 Euro • Künstliche Intelligenz • Sicherheitstechnik • Sensortechnologie • Internet der Dinge • Roboter-Chirurgie • Industrie 4.0

GELD-Magazin, November 2015

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Page 1: GELD-Magazin, November 2015

DachfonDs awarD 2015: alle ausgezeichneten ProDukte im Überblick

° Euro in dEr KrisEUnser Geldsystem ist auf Schulden auf- gebaut. Daher tendiert es allgemein zu höherer Inflation. Wenn die Preise fallen, anstatt zu steigen, kollabiert das System.

° usA Als BrAndstiftErDie erklärte US-Strategie ist es, andere Staaten zu destabilisieren. Das stärkt die Machtposition und unterstützt die wirtschaftlichen Interessen im Ausland.

° BillionEn-ZocKErEiWeltweit kursieren 630 Billionen Dollar an Derivaten. Völlig unreguliert können Großbanken damit Preise von Aktien, Rohstoffen und Zinssätze manipulieren.

Das Magazin für Wirtschaft, Politik & Investmentprodukte

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Page 2: GELD-Magazin, November 2015

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Page 3: GELD-Magazin, November 2015

editorial °11/2015

º MedieneigentüMer 4profit Verlag GmbH º MedieneigentüMer-, Herausgeber- und redaktionsadresse 1010 Wien, Rotenturmstraße 12, T.: +43/1/997 17 97-0, F.: DW-97, [email protected] º Herausgeber Dr. Wolfgang Freisleben º gescHäftsfüHrung Mario Franzin, Snezzana Jovic

º cHefredakteur Mario Franzin º redaktion Mario Franzin (mf), Dr. Wolfgang Freisleben (wf), Mag. Harald Kolerus (hk), Wolfgang Regner (wr) º grafik Noura El-Kordy º bilder Shutterstock, Manfred Burger º coverfoto Shutterstock º datenanbieter Lipper Thomson Reuters*, software-systems, Morningstar Direct º verlagsleitung Snezana Jovic º Projektleitung Dr. Anatol Eschelmüller º druck Berger Druck, 3580 Horn, Wiener Straße 80 º vertrieb Morawa Pressevertrieb, 1140 Wien

www.geld-magazin.atAbo-Hotline: +43/1/997 17 97-33 • [email protected]

* Weder Lipper noch andere Mitglieder der Reuters-Gruppe oder ihre Datenanbieter haften für Fehler, die den Inhalt betreffen. Performance-Ranglisten verwenden die zur Zeit der Kalkulation verfügbaren Daten. Die Beistellung der Performance-Daten stellt kein Angebot zum Kauf von Anteilen der genannten Fonds dar, noch gilt sie als Kaufempfehlung für Investmentfonds. Für Investoren gilt es zu beachten, dass die vergangenen Performance werte keine Garantie für zukünftige Ergebnisse darstellen.

Die Globalisierung führt zu immer komplexeren Abhängig-keiten der Volkswirtschaften untereinander. Im Kampf um

Wirtschaftswachstum, Arbeitsplätze und politische Stabilität werden seit der Finanzkrise die Zentralbanken immer stärker als „Problem-löser letzter Instanz“ eingesetzt. Mit (Geld-)Gewalt und Währungs-schwächung wird versucht, Wirtschaftswachstum und Inflation zu erzwingen. Ein Experiment von Quantitative Easing und Zinssen-kung jagt das nächste. Bislang wurde aber lediglich erreicht, dass einzelne Staaten nicht in schwere Rezessionen bzw. Depressionen verfallen sind (s. Story über Deflation ab Seite 20).

In Europa gibt es deswegen für risikolose Geldanlagen null Zin-sen, was den Anspruch einer verstärkten Pensionsvorsorge perver-tiert. Gleichzeitig werden Kapitalzuwächse immer höher besteuert – so wird ab Jänner der KESt-Satz von 25 auf 27,5 Prozent angeho-ben, die Immobilien-Ertragsteuer von 25 auf 30 Prozent und die Grunderwerbsteuer in der Höhe von zwei Prozent wird nicht mehr von Einheitswert sondern vom wesentlich höheren Verkehrswert bemessen. Gleichzeitig steigen Assetpreise, die bei der Inflationsbe-rechnung nicht berücksichtigt sind: Aktien und Immobilien. Das ist zwar für die Vermögensbildung ein Lichtblick, doch sind das in erster Linie Buchwerte. Jede Immobilie, die verkauft werden will, muss von jemand anderem bezahlt werden – detto am Aktienmarkt. Das Geld steht in Summe nie für etwas anderes zur Verfügung.

Zurück zur finanziellen Repression: Ihr kann man nur mit über-durchschnittlichem Know-how begegnen: Wann und wo höhere Erträge bei unterdurchschnittlichem Risiko zu erzielen sind. Und dafür gibt es hervorragende Fondsmanager. Im Dachfonds-Bereich finden Sie genau diese besten Fondsmanager, die im Rahmen un-seres alljährlichen Dachfonds-Awards am 12. November ausge-zeichnet wurden – ab Seite 88 eine Übersicht über die diesjährigen Gewinner, ab Seite 104 ein tabellarisches Ranking aller in Österreich angebotenen Dachfonds. Es beweist sich wieder: Nur der Vergleich und langjährige Erfahrung machen sicher.

Die besten Dachfonds

Mario franzin Chefredakteur GELD-Magazin

Page 4: GELD-Magazin, November 2015

ÖSTERREICHISCHER DACHFONDS AWARD Spitzenprodukte ernten die Lorbeeren für Spitzenleistungen

2015

88° AUSGEZEICHNET. 2015 entwickelte sich für In-vestoren nicht einfach. Die besten Dachfondsmanager konnten aber attraktive Renditen erwirtscha� en.

90° RENTENDACHFONDS. Von konservativ bis dynamisch: Anleihen-Dachfonds unter der Lupe.

91° INTERVIEW KARL BANYAI. Der Sales Director von Jupiter Asset Management Österreich vertritt eine „ungezwungene“ Investmentphilosophie.

92° GEMISCHTE DACHFONDS. Ein gesunder Mix von Anleihen und Aktien.

100° AKTIENDACHFONDS. Start frei: Kursraketen für Ihr Portfolio.

102° HEDGE-DACHFONDS. Alternativ zum Erfolg.

104° DACHFONDS-TABELLE. Alle Dachfonds in Österreich für Privatanleger im Überblick.

4 ° GELD-MAGAZIN – NOVEMBER 2015

BRENNPUNKT

06° PANORAMA. Land des Monats: Vietnam startet Turbo + Talk-Queen: Oprah Winfrey mit schwer-gewichtigem Investment.

08° HEINRICH NEISSER. Der ehemalige Zweite Nationalratspräsident spart nicht mit Kritik an der heimischen Innenpolitik.

12° KOMMENTAR DES HERAUSGEBERS. Warum sich Österreich weiterhin auf Schleuderkurs be� ndet.

14° CHAOS-STRATEGIE. Die USA stürzen aus Eigeninteresse ganze Staaten in den Abgrund.

20° DEFLATION.Wenn Geld an Wert gewinnt, kann das dramatische ökonomische Auswirkungen haben.

26° FINANCE WATCH. Morgan Stanley: Wegen Magna-Aktien unter Anklage + US-Großbanken: Milliardengewinne ohne Ende.

BANKING

28° PANORAMA. Geld-Gipfel: Internationaler Wäh-rungsfonds berät Flüchtlingsproblematik + Hypo NOE: Sind Negativzinsen schon Realität?

29° BANKEN/FORDERUNGEN. Vorsicht Falle!

GELDANLAGE

30° PANORAMA. Norwegen: Staatsfonds im Minus + Lombard Odier: „Graue Panther“ als Anlagethema.

31° INTERVIEW GREGOR KUHN. Der Senior Mana-ger bei IG Germany über die Vorzüge von CFDs.

32° BETRUGSGEFAHR. Übers Telefon werden Inves-toren zu Ölfeld-Beteiligungen animiert. Versprochen werden hohe Zinsen – die Realität sieht anders aus.

34° DIE SUPER-INVESTOREN. Wie Warren Bu� ett & Co. zu „Kleingeld“ kommen. Folgen Sie den Strategien der Börsen-Gurus.

38° EMERGING MARKETS. Einige schwer geprügelte Schwellenländer bieten jetzt Einstiegschancen.

42° INSTITUTIONAL INVESTORS CONGRESS. Finanzpro� s erklären, wo und wie man die aussichts-reichsten Aktien � ndet.

44° NACHHALTIGKEIT. Atomstrom im Portfolio? Es gibt Alternativen, die Umwelt und Geldbörse gut tun.

46° ROBOTIK. Ob Drohne oder „vollautomatisierter Koch“ – die Roboter sind auf dem Vormarsch.

50° ANLEIHEN. Experten befürchten einen Mega-Crash am Bonds-Markt.

46 Robotik

Page 5: GELD-Magazin, November 2015

INHALT °11 / 2015

NOVEMBER 2015 – GELD-MAGAZIN ° 5

54° INTERVIEW STEFAN LÖWENTHAL. Der Macquarie-Investmentexperte stellt Anlagelösungen im hartnäckigen Niedrigzinsumfeld vor.

56° BEST OF FUNDS. Bei volatilen Märkten spielen aktiv gemanagte Fonds ihre Vorzüge aus.

AKTIEN

60° PANORAMA. Gerüchteküche: Will der Bund die Telekom Austria loswerden? + Pal� nger: Lichte Höhen für Kranhersteller.

61° INTERVIEW P. CLIFF / J. OLSEN. Warum die M&G-Fondsmanager Wachstumstitel lieben.

62° WELTBÖRSEN. USA: Keine Bewegung bei Fed + Europa: Geldpolitik stößt an Grenzen + Indien: Zinssenkung überrascht Investoren + China: Reich der Konjunktursorgen.

64° ANLAGETIPPS. MasterCard: Bargeldlos zu Gewinnen + Auf Cloud Nummer sieben + In� neon: Pro� tieren vom Volkswagen-Crash.

66° BÖRSE WIEN. Qualitätsaktien rücken immer mehr in den Fokus.

68° BÖRSE DEUTSCHLAND. Nach dem VW-Schock gibt der DAX wieder Gas.

ALTERNATIVE INVESTMENTS

70° PANORAMA. Big Apple: Häuserblock in New York für über fünf Milliarden Dollar verkau� + Diskretion: Schweiz bleibt „Mutter aller Steueroasen“.

72° ROHSTOFF-RADAR. Erdöl: Kein Durchbruch + Gold: China auf Einkaufstour.

74° RISIKOOPTIMIERUNG. Die Vorteile der Long/Short-Equity-Fonds werden o� unterschätzt.

78° OVER THE COUNTER. Abseits der Börsen blüht die Manipulation von Gold, Währungen & Co.

VERSICHERUNG & VORSORGE

82° PANORAMA. Österreich: Schlechtes Zeugnis für Pensionssystem + Im Trend: Cyber-Versicherungen.

83° FLV-LISTING. Der monatliche Überblick über die fonds gebundenen Lebensversicherungen.

84° SOLVENCY II. Neues Regelwerk bald am Start.

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Page 6: GELD-Magazin, November 2015

BRENNPUNKTPanorama

6 ° GeLD-mAGAZIN – November 2015

VIETNAMLand des Monats

stArKe Worte ´´

„Ich halte es heute nicht mehr für unmöglich,

dass sich die EU tatsächlich au� öst.“

Der ehemalige EU-Kom-

missar und stellvertre-

tende Kommissionspräsi-

dent Günter Verheugen

fürchtet erstmals in sei-

nem Leben um die Union.

Im Interview mit der

Tagesschau appelliert der SPD-Politiker an die

jetzige politische Führung, sich dem mit aller

Kraft entgegenzustemmen.

„Es muss einen radikalen Kurswechsel geben oder die Sozialpartnerscha� ist tot.“

Günter Stummvoll fordert

einen Wandel der Sozial-

partnerschaft in Richtung

Standortpartnerschaft. Die

alte Sozialpartnerschaft

hätte zwar gut funkti-

oniert, sei aber immer

eine „Verteilungspartnerschaft“ gewesen, so

der ehemalige VP-Finanzstaatssekretär und

Wirtschaftskammer-Funktionär im Kurier.

„Wir könnten auf dem Weg zu einer weniger ‚germanischen‘

Wirtscha� spolitik in der Eurozone sein.“

Der deutsche Ökonom

und Direktor des Centre

for European Policy

Studies, Daniel Gros,

prognostiziert eine Macht-

verschiebung innerhalb

Europas. Deutschlands

dominante Position schwäche sich allmählich

ab, und zwar „ohne, dass es irgendwer so recht

bemerkt“.

eCKDAteN (sozialistische republik vietnam)

Staatsform VolksrepublikHauptstadt HanoiAmtssprache VietnamesischStaatsoberhaupt Truong Tan SangRegierungschef Nguyen Tan DungFläche 332.800 km2

Einwohner etwa 93 MillionenBevölkerungsdichte rund 279,5 pro km2

Währung DongBIP (2014) etwa 184 Milliarden US-DollarKfz-Kennzeichen VNInternet-TLD vnInternat. Telefonvorwahl +84Unabhängig seit 1945 (1954 anerkannt)Nationalfeiertag 2. SeptemberGrößte Städte Ho-Chi-Minh-Stadt, Hanoi, Hai Phong, Can ThoVerwaltungsgliederung 58 Provinzen plus 5 unabhängige StadtverwaltungenNachbarstaaten China, Kambodscha, LaosHöchste Erhebung Fansipan (3.143 m)

rising star. Bis zum Jahr 2020 soll sich daskommunistische Vietnam, gemäß dem Wunsch seiner Parteikader, vom Agrarstaat zum Indus-triestaat moderner Prägung gewandelt haben. Und das südostasiatische Land ist auf dem besten Weg, dieses hoch gesteckte Ziel auch tatsächlich fristgerecht zu erreichen. Nachdembereits die letzten 20 Jahre ganz im Zeichen der schrittweisen Öffnung der vietnamesi-schen Wirtschaft standen, zündet Hanoi nun erst wirklich den „Liberalisierungs-Turbo“. Aktuell werden beispielsweise beinahe im Monatsrhythmus Freihandelsabkommen mit Wirtschaftsgroßmächten auf dem gesamten Globus geschlossen, darunter übrigens mittler-weile auch die USA und die Europäi sche Union. Ausländische Unternehmen, die den Schritt nach Vietnam wagen, fi nden vor Ort ideale Be-dingungen vor. „Wer investieren möchte, dem stehen alle Türen offen“, sagte kürzlich etwa Roman Kübler, Vietnam-Chef des deutschen Medizintechnik-Unternehmens B.Braun, dem Handelsblatt. Doch auch die Konsumfreude der Vietnamesen selbst befeuert den Aufschwung stetig. Das Land hat sich etwa, wie das US-Ma-gazin Fortune zu berichten weiß, zum weltweit am stärksten wachsenden Markt für den Com-puter-Riesen Apple gemausert.

ZAhLeNspIeL

27,9LOst generatiOn. Knapp 26 Millionen Kinder und Ju-

gendliche, also fast 28 Prozent der unter 18-Jäh-rigen, sind in der Europäischen Union von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht, wie eine Stu-die der Bertelsmann-Stiftung ergab. Ein drasti-sches Resultat, das sogar den Studienautor er-

staunt: „Die negative Entwicklung seit 2007 für die Kinder und Jugendlichen ist krass. Dass man die schwindenden Chancen der unter 18-Jäh-rigen und die steigende Armut und soziale Aus-grenzung der Generation unter 25 Jahren so deutlich sieht, hat mich schon überrascht“, kom-mentierte Daniel Schraad-Tischler kürzlich. CR

EDITS

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Page 7: GELD-Magazin, November 2015

November 2015 – GeLD-mAGAZIN ° 7

Kopf des Monats

oprAh WINfrey

Lukrative BeteiLigung. „Obwohl Oprah Winfrey diesseits des Atlantiks eher selten über die Bildschirme flimmert, ist die amerikanische Talk-Queen hierzulande doch zumindest jenen Menschen ein Begriff, die sich gerne mit Stars und Gossip beschäftigen. Spätestens seit ihrem Einstieg beim zuletzt angeschlagenen US-Diät-Unternehmen Weight Watchers dürfte die 61-Jährige nun auch dem Finanz-affinen Teil der Be-völkerung bekannt sein. Nachdem am 19. Oktober durchsickerte, dass sich Winfrey mit 43 Millionen Dollar an Weight Watchers beteiligen würde, stieg der Aktienkurs des Unternehmens inner-

Finanzwissen. Eine Ende Oktober veröffentlichte Studie fördert interessante und gleichermaßen beunruhigende Fakten zum Thema Finanzwissen zutage. Die vom Financial Planning Standards Board – der internationalen Dachorganisation des Österreichischen Verbandes Financial Planners – in Auftrag ge-gebene und vom Marktforschungsunternehmen GfK ausgeführte Erhebung ergab, dass lediglich 17 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher ihr eigenes Finanz-Know-how für ausreichend halten. Die Tatsache, dass Österreich in dieser Hinsicht exakt im globalen Durchschnitt liegt, ist dabei wohl nur ein schwacher Trost. Diese Misere alleine den Verbrauchern selbst anzukreiden, wäre jedoch zu einfach: „Der geringe Grad an Finanzbildung in unserem Land ist hauptsächlich auf Fehler und Versäumnisse der Bildungspolitik zurückzuführen“, kommentiert Rainer Bartusch, Vorstandsmitglied des Österreichischen Verbandes Financial Planners, treffend. Dass ein geringer Grad an Finanzbildung nicht nur ein theoretisches Problem darstellt, sondern ganz reale negative Auswirkungen nach sich ziehen kann, beweisen zwei weitere Teilergebnisse der Studie. Auf die Frage, ob sie zuversichtlich seien, die eigenen finanziellen Lebensziele auch wirklich erreichen zu können, antworteten nur 22 Prozent unserer Landsleute mit Ja. Darüber hinaus gaben le-diglich 25 Prozent der befragten Österreicher an, in der Lage zu sein, ihre eigenen Planungen in Geld-Angelegenheiten auch tat-sächlich erfolgreich umzusetzen. Für die Erhebung wurden insgesamt 19.092 Konsumenten aus 19 Ländern befragt. In Öster-reich wurden 1.000 Interviews von GfK durchgeführt.

stuDIe Des moNAts

(bILDuNGs-)poLItIsCher spreNGstoff

halb weniger Stunden um über 100 Prozent an. Ein guter Deal, nicht zuletzt für Oprah selbst. Das auf etwa drei Mil-liarden Dollar geschätzte Vermögen der Medienunterneh-merin, die mittlerweile zehn Prozent an Weight Watchers hält, eine Aktienoption auf weitere fünf Prozent besitzt und auch in den Verwaltungsrat einziehen wird, vermehrte sich somit innerhalb eines Tages um rund 75 Millionen Dollar. Der 1954 in Mississippi geborene Fernsehstar wird künf-tig, wenig überraschend, auch selbst für Weight Watchers

Werbung machen. – Und das sollte sich auszahlen, rangiert Winfrey doch in einem Ranking des Einflusses von bekannten Persönlichkeiten auf das Ver-braucherverhalten an vierter Stelle von beinahe 3.800 Promis.

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Von den Besten lernen.

Page 8: GELD-Magazin, November 2015

GELD ° Die einst staatstragende ÖVP ist bei der Wiener Gemeinderatswahl auf eine Kleinpartei reduziert worden. Wie konnte das passieren?HEINRICH NEISSER: Es ist der ÖVP in den letzten Jahren nicht gelungenen, als politische Bewegung in Erscheinung zu treten, die moder-ne Großstadtpolitik repräsentiert und betreibt. Gleichzeitig ist sie mit wenigen Ausnahmen in den Wiener Bezirken bedeutungslos geworden.

Mangels Inhalten oder mangels Personal?Beides. Interessierte und begabte Personen wurden nicht in den inneren Kreis der Partei hineingelassen, sondern vertrieben. Aber das ist auch das Problem der SPÖ.

Wurden da potenzielle Nachfolger vertrieben? Ja! Im Nachfolgerverhindern sind die Parteien sehr stark.

Spielt da vielleicht auch die Geldgier eine Rolle, weil die Gagen in der Politik meist höher sind als im erlernten Beruf?Bei der ÖVP kaum. Aber es gab in den letzten 30 Jahren unter den Landesparteiobmännern in Wien nicht eine Figur, von der man sagen könnte, sie war für die Partei wirklich ein Signal. Die letzten Parteiobmänner in Wien waren re-gelrechte „Nobodies“.

Fahren die VP-Politiker jetzt den Karren gegen die Wand? Das ist ja das Furchtbare: Es ist ihnen nicht klar, wo sie stehen. Der einzige Weg für Wien wäre gewesen, dass Außenminister Kurz Parteiob-mann wird. Doch der wollte seine Karriere nicht gefährden. Aber als Außenminister ist er nicht gut. Er wird immer mehr zu einem „leben-den Fototermin“. Es fehlen den VP-Politikern einfach die Strategien. Die letzte Personalent-

scheidung, den ÖVP-Generalsekretär Gernot Blümel zum Parteiobmann in Wien zu machen, bestätigt das. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er in alle 23 Bezirke geht und dort die Leute mo-tiviert. Weder kann man einen Aufh olprozess in den Bezirken schaffen, noch aus der ÖVP eine großstädtische Partei machen. Überhaupt scheinen die Parteien keine Strategen mehr zu haben, die nachdenken. Sie haben einfach das Denken abgegeben.

Sind die Parteien nicht fähig, sachlich zu diskutieren und auch umsetzen? Sie sind ja nicht einmal in der Lage, ihre kleinen Erfolge zu verkaufen oder vor die Journalisten zu treten und zu sagen: Wir machen jetzt erstens, zweitens, drittens. Kanzler und Vize-kanzler geben das Bild der eher Ängstlichen ab, die ohnedies nicht miteinander können, aber miteinander müssen. Sie haben die einfachsten Dinge verkorkst. Sie sind beide wortarm, wie

Schachfiguren oder Domino-Steine, die man zusammensetzt. Wenn die Parteien schon keine Leader an der Spitze haben, dann müssten sie wenigstens gute Pressesprecher und Berater haben. Aber auch das haben sie nicht.

Wäre die Beschränkung auf zwei Funktions-perioden positiv?Das halte ich für überlegenswert. Aber in Wien hätte das keine Rolle gespielt. Denn man hätte dann bei der Neuwahl wieder jemanden haben müssen, der attraktiv ist.

Und einen Derartigen gibt es in der Wiener ÖVP nicht? Das ist auch ein Teil der gesellschaft lichen Ent-wicklung. Der Mittelstand in der klassischen Struktur ist heute nicht mehr vorhanden und das, was unter Mittelstand verstanden wird, geht zu anderen Parteien oder distanziert sich über-haupt von der Politik. Ich sehe überhaupt zwei große Gefahren für die Politik in den nächs-ten Jahren. Einerseits eine Radikalisierung und andererseits eine Gleichgültigkeit. Und das ist eine fatale Kombination, wenn das eine Gesell-schaft hinnimmt und sich nicht dagegen wehrt. Jene, die sich politisch engagieren, fallen im-mer durch eine verstärkte Radikalität auf. Die Auseinandersetzungen spielen sich ja in einer Wucht und Konfrontation ab, die wir bisher nicht gekannt haben. Die Gleichgültigen hinge-gen schauen zu und sagen, man kann ohnedies nichts machen. Das ist deshalb gefährlich, weil auf diese Weise autoritäre Strukturen in einer Gesellschaft entstehen, die eigentlich mit einer Demokratie nicht mehr vereinbar sind.

Was sprechen Sie an? Autoritäre Strukturen in den politischen Par-teien und den Institutionen. Diese Angst vor der Demokratie in Österreich ist ja ein ganz cr

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8 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

Interview mit Heinrich Neisser, „Grand Old Man“ der ÖVP, der erst kürzlich in der „Presse“ gemeinsam mit Bruno Kreisky und Erhard Busek als einer der letzten „sprühenden Köpfe“ der österreichischen Politik bezeichnet wurde . Von 1994 bis 1999 fungierte er im Parlament als Zweiter Nationalratspräsident.

Wolfgang Freisleben

Hände falten, Gosch’n halten

Ex-Politiker Neisser: Die Parteien scheinen... cred

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Page 9: GELD-Magazin, November 2015

eigenartiges Th ema. Man kann bezüglich der direkten Demokratie Argumente pro und kon-tra bringen. Aber wenn man sich die Diskussion vergegenwärtigt, hat man das Gefühl, dass die Repräsentanten von der Angst beherrscht sind, mit Entscheidungen, Wünschen oder Auf-trägen konfrontiert zu werden, die sie nicht wollen. Das hängt natürlich auch mit unserer historischen Entwicklung zusammen. In der Schweiz ist die Integration der Bürgerschaft in den politischen und gesellschaft lichen Prozess eine jahrhundertelange Selbstverständlichkeit. Das hat Vor- und Nachteile. Aber es gehört zum politischen Alltag, dass der Bürger sich in die ihn betreff enden Angelegenheiten einmischt. Während bei uns in vielen Parteien die Grund-einstellung vorherrscht: Die Bürger sollen am Wahltag ihre Stimmen hergeben und uns an-sonsten in Ruhe lassen. Gemäß dem legendären ÖVP-Motto: Hände falten, Gosch‘n halten?Ja.

Könnte eine politische Partei mit der direkten Demokratie nach Schweizer Vorbild beim Bürger punkten? Die bisherigen Erfahrungen machen mich vor-sichtig. Aber wenn eine Partei das wirklich konsequent auf ihre Fahnen schreibt und mit Überzeugung immer diskutiert, so hätte sie schon Erfolg.

Der Soziologe Christian Fleck hat bemängelt, dass innerhalb der Parteien nicht mehr viel miteinander

geredet, diskutiert, gestritten oder kritisiert wird. Stimmt

das? Ja. Ich höre beispiels-

weise, dass in den Parlaments-Klubs kei-

ne umfangreichen Diskussionen

stattfinden. Die Abgeordneten

der Regierungsparteien sehen ihre Rolle da-rin, dass sie vom Klub den Auftrag erhalten, wie sie abzustimmen haben und dass das Tref-fen in der Partei gleichsam eine Befehlsausgabe ist – ohne off ene Diskussion. Problematisch ist natürlich das sogenannte „freie Mandat“. Man wird von der Partei ausgewählt und kann sich dann natürlich nicht verselbstständigen. Aber der sogenannte Klubzwang bei Abstimmungen ist nur dann vorbehaltlos zu vertreten, wenn ein Abgeordneter innerhalb der eigenen Partei aus-reichend die Möglichkeit hat, Meinungsvielfalt zu zeigen – in einer Partei, die nach innen eine starke Vielfalt hat und nicht nur Fassade ist.

Ist es nicht ein Betrug am Wähler, wenn Abgeordnete während einer Legislaturperiode einfach zu einer anderen Partei wechseln?Natürlich wird mit unserem Listenwahlrecht eine Partei und keine Person gewählt. Und ein Wechsel von einer Partei zur anderen ist off en-sichtlich ein Geschäft , das hinter den Kulissen ausgehandelt wird. Ich persönlich bin aller-dings dagegen, Vorschrift en zu erlassen, die den Übertritt verbieten. Es ist eine Frage des Wäh-lers und auch der Moral in der Politik, ob man aus opportunistischen Gründen wechselt. Aber ein Wechsel der Mandatare sollte dann nicht auch noch die Klubkassa auff etten, wie das der-

zeit geschieht, weil mit dem Abgeordneten auch die Klubförderung (48.118 Euro pro Abgeord-netem, Anm. d. Red.) die Partei wechselt. Das wäre eine Sanktion, die ich für vertretbar halte. Aber wir brauchen eine grundsätzliche Wahl-rechtsreform zu einem Wahlsystem, bei dem die Verantwortung des Einzelnen gegenüber dem Wähler deutlicher und schwerwiegender wird. Im Deutschen Bundestag wird die Hälft e der Abgeordneten in entsprechend vielen „Einer-wahlkreisen“ direkt gewählt. Jeder Wähler hat eine Stimme. Gewählt ist der Kandidat, der die meisten Stimmen erhalten hat. Die andere Hälft e wird über eine das gesamte Bundesge-biet umfassende Liste mit den wahlwerbenden Parteien gewählt, über die dann der Ausgleich gemacht wird, sodass das Wahlergebnis immer im Endergebnis auch dem Verhältnis der Stim-men entspricht. Das Zwei-Stimmen-System ist etwas sehr Wichtiges, wurde aber bei uns von den Parteien bisher abgelehnt. Unser System ist auf Starrheit ausgerichtet und nicht auf Flexi-bilität.

Stimmt es, dass Debatten im Plenum des Nationalrats nur Schein-Debatten sind?Ja! Das war schon zu meiner Zeit so, als ich Ab-geordneter und Zweiter Nationalratspräsident war. Aber ich glaube, es ist jetzt noch schlimmer

NovEMbEr 2015 – GELD-MAGAZIN ° 9

Im Gespräch mit Heinrich Neisser ° Brennpunkt

... keine Strategen mehr zu haben. Sie haben das Denken abgegeben

geredet, diskutiert, gestritten oder kritisiert wird. Stimmt

das? Ja. Ich höre beispiels-

weise, dass in den Parlaments-Klubs kei-

ne umfangreichen Diskussionen

stattfinden. Die

EUROPA.

Eine kritische Zwischenbilanz

Heinrich Neisser. Verlag: Edition Steinbauer. 144 Seiten.

Page 10: GELD-Magazin, November 2015

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10 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

geworden. Man hat das Gefühl, die Abgeord-neten liefern ihre Wortspenden gemäß einem Auftrag ab.

Stimmt es, dass Anträge der Opposition in den Parlaments-Ausschüssen grundsätzlich nicht behandelt, sondern vertagt werden – und zwar auf ewig? Ja. Besonders grotesk wird es dann, wenn Re-gierungsparteien zuerst einen Antrag der Opposition verschieben und dann selber einen gleichlautenden Antrag einbringen. Das sind hämische Verhaltensweisen.

Kann man sagen, dass Demos, also das Staats-volk, bis zur jeweils nächsten Wahl völlig ausgeschaltet wird? Natürlich. Wir haben in Österreich eine un-behelligte Herrschaft der politischen Klasse. Lediglich auf Gemeinde- und Landesebene ist die Demokratie ein wenig lebendiger ge-worden. Aber auf Bundesebene ist die Bilanz niederschmetternd. Die Volksbefragung über das österreichische Wehrsystem im Jänner 2013 mündete letztlich in einer Verhöhnung der direkten Demokratie.

Inwiefern? Zunächst haben die Regierungsparteien er-klärt, dass man ohnehin das machen werde, was bei der Volksbefragung herauskommt. Die Debatte davor war eine Art Wahlkampf. Die Frage, was allgemeine Wehrpflicht bedeutet, wurde aber dann völlig zugedeckt und statt-dessen debattiert, ob wir einen Zivildienst für die Katastrophenhilfe und für humanitäre Un-terstützungen brauchen. Als der Zivildienst 1974 eingeführt wurde, hat man noch gesagt, die Zivildiener seien die Drückeberger vor der Wehrpflicht. Sie wurden sogar beschimpft. Und heute zählt man sie zur allgemeinen Wehr-pflicht. Das ist doch grotesk.

Scheitert die direkte Demokratie an der herrschenden politischen Klasse? Wir haben viele Einzelbewegungen in der Zivil-gesellschaft. Aber sie kommen nie durch. Zuletzt wurde im Parlament diskutiert, ob nicht Volks-begehren mit einer gewissen Dimension einer Volksabstimmung unterzogen werden sollten. Dass also gleichsam der Zwang vorgegeben

wird, darüber auch tatsächlich zu entscheiden. Das Ergebnis war allerdings null, weil die Mehr-heitsparteien alles abgewürgt haben. Nachdem sie es aber zum Teil selber diskutiert und vorge-schlagen haben. Das war absurd.

War das Bildungsvolksbegehren ergiebig? Es brachte fast 400.000 Unterschriften und war insofern sehr erfolgreich. Ausgesprochen ent-setzlich ist aber, dass es nichts erreicht hat.

Hat der Verfassungskonvent vor zehn Jahren etwas gebracht? Man hat sich in manchen Dinge geeinigt, wie etwa in der Reform der Grundrechte. Franz Fiedler, der frühere Rechnungshofpräsident, hat sogar einen Verfassungstext ausgearbeitet.

Aber das ist alles schubladisiert worden. Die ös-terreichische Tradition lautet eben: Die Reform muss von oben kommen. Und das ist der Un-terschied zur Schweiz: dass man auch etwas von unten versucht. Man müsste eben eine Demokratiereform einer breiten öffentlichen Diskussion unterziehen, bevor man überhaupt sagt, in welche Richtung es geht.

Der Föderalismus wird attackiert. Bedeutet er nicht auch Bürgernähe? Er hätte die Chance und sollte als Teil einer politischen Kultur mit einbezogen werden. Außerdem können die Bundesländer von der europäischen Regionalpolitik profitieren, wenn sie sich als Regionen in einem Mitglied-staat verstehen würden und gleichsam auch die Aufgabe hätten, grenzüberschreitend zusam-menzuarbeiten. Tirol beispielsweise arbeitet mit Südtirol und Trient zusammen – sogar mit einer gemeinsamen Vertretung in Brüssel. Das wäre ausbaufähig. Die Grundfragen der Föde-ralismusreform sind völlig klar. Aber sie sind chancenlos, weil es hier keine politische Kraft gibt, die diese Herausforderung angeht. In Deutschland hingegen haben sie vor zehn Jah-ren eine Föderalismus-Reform gemacht, als die Spitzenpolitiker der Regierung und der Länder sich an einen Tisch zusammengesetzt haben. Aber das ist bei uns nicht möglich. Da sitzen immer die Beamten zuerst. Oder die Wissenschafter. So war es zum Beispiel beim Österreich-Konvent. Und die Politiker kommen dann nachträglich und sagen: Das geht nicht.

Die nehmen gar nicht an den Entscheidungs-prozessen teil? Natürlich nicht. Das beste Beispiel ist jetzt die Föderalismus-Diskussion im finanziel-len Bereich. Jahrzehntelang wurde von einer Steuer hoheit der Länder geredet und sogar die Schweizer Finanzministerin nach Wien zu einem Vortrag gebeten. Aber die Regierungs-politiker wissen nicht, was sie damit machen sollen und sind offenbar zu schwach, weil die Rolle der Landespolitiker in den Parteien eine weitaus stärkere ist, als man glaubt. Bei der ÖVP wird das deutlich sichtbar. Aber es ist auch bei der SPÖ schon so. Die Diskussion wird allmäh-lich schon zu einer Groteske mit kabaretthaften Zügen.

Neisser nachdenklich: „Wir haben eine un-behelligte Herrschaft der politischen Klasse“

Brennpunkt ° Im Gespräch mit Heinrich Neisser

Page 11: GELD-Magazin, November 2015

Allianz Investmentbank

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Ich habe alles im

Griff. Aber bei der

Veranlagung ver-

traue ich Siegern.

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Page 12: GELD-Magazin, November 2015

Die EU-Kommission hat die Regierung in Wien wieder einmal wegen des ungezügelten Schuldenwachstums gerügt. Doch das ist nicht das einzige Versäumnis der Regierung Faymann. Die Liste wird vielmehr immer länger. Im Staat hat sich Parkinson mit seinem Gesetz der überbordenden Verwaltung eingenistet.

Wolfgang Freisleben

Sieben magere Jahre Regierung Fay­mann. Und sieben Jahre Stillstand. Ob­

wohl: das wäre zu schön, wenn es wenigstens so wäre. Denn in Wirklichkeit hat der Kanz­ler das Land immer mehr ins Abseits ge­führt. Wirtschaftlich von der Überholspur auf die Kriechspur. Finanziell auf Schleuder­kurs immer tiefer ins Desaster. So, dass sich Brüssel letzte Woche veranlasst gesehen hat, Österreich eine Rüge zu erteilen. Die inzwi­schen 289 Milliarden Euro an Staatsschul­den entsprechen 39.000 Euro pro Bürger und 85 Prozent der jährlichen Wirtschafts­leistung. Ein neuer Rekord.

Dafür muss die Republik jährlich fast acht Milliarden Euro an Zinsen zahlen. Und das bei einer Verzinsung von durchschnitt­lich nur 2,7 Prozent – das tiefste Niveau in der Geschichte. Bei den vor 2008 noch durchaus üblichen 4,5 Prozent würde die Zinsbelastung bereits mit 13 Milliarden auf das Budget durchschlagen. Beim Staats­haushalt kann man also nicht gerade von geordneten Verhältnissen sprechen.

Signifikant an diesem Staat ist, dass seine aufgeblähte Verwaltung nach dem Parkinson´schen Gesetz funktioniert: „Ar­beit dehnt sich in genau dem Maß aus, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht.“ Und weil Letztere schier grenzenlos ist, dehnt sich die Arbeit entsprechend aus, indem langsamer gearbeitet wird. Verwal­tungsreform ist lediglich ein Lippenbekennt­nis der Regierung. Aber eben nicht mehr.

Auch der Blick auf die Privatwirtschaft kann nicht darüber hinwegtrösten. Denn während das BIP pro Kopf in Euroraum ins­gesamt steigt, geht es in Österreich seit vier Jahren zurück. Insgesamt liegt es heuer mit hochgerechneten 380 Milliarden Euro um

sage und schreibe 11,5 Prozent unter dem Wert des Jahres 2008 von 429,6 Milliarden. Gleichzeitig steigt die Arbeitslosigkeit. Die Realeinkommen der Bürger schrumpfen. Wenn sich die Einkommen um ein Prozent erhöhen, steigen die Steuereinnahmen um 1,7 Prozent. Dafür kumulieren bei den reichsten zehn Prozent der Bevölkerung 62 Prozent des Gesamtvermögens – mehr als in den anderen Euro­Ländern. Das reichste Prozent hält 24 Prozent.

Bürger und unternehmen werden von den SteuerBehörden genepptDie Lust der Unternehmen auf Investi­

tionen scheint sich zu verflüchtigen. Damit droht ein Verlust an Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität. Die einzigen verlässli­chen Wachstumsgrößen sind der Reform­stau, das Loch im Staatshaushalt, die Ge­samtabgabenquote und die Lohnneben­kosten. Und der Frust bei den Bürgern und insbesondere den Unternehmern. Sie wer­den von der Steuerbehörde geneppt, wäh­rend den Staatskassen in der EU durch die Steuervermeidungskonstruktionen von großen Konzernen jährlich bereits eine Bil­lion Euro entgeht.

FaceBook zahlt 35 millionen euro Boni, aBer nur 5.800 euro SteuernDas gipfelt darin, dass Facebook an 362

britische Angestellte 35 Millionen Euro Boni ausschüttet, aber 2014 nur 5.800 Euro Steuern zahlte. Apple „ersparte“ sich in Europa während der Jahre 2010 bis 2014 rund acht Milliarden Euro Steuern. Lux­Leaks, also die Aufdeckung der großflächi­gen Steuerhinterziehung, hat zwar viel Staub aufgewirbelt. Doch die Reaktionen der EU

versanden in der hochbezahlten Brüsseler Bürokratie. Im Umgang mit dem EU­Präsi­denten Jean Paul Juncker befleißigen sich unsere Politiker der Kumpanei statt hand­fester Kritik, obwohl er in Luxemburg als Premier­ und Finanzminister jahrelang der oberste Hohepriester der systematischen Steuerhinterziehung über alle Grenzen hin­weg war. Es wäre für unsere Regierung eine Möglichkeit gewesen, sich im Interesse der Bürger wie auch der Klein­und Mittelbe­triebe zu engagieren und Druck auf die Be­seitigung dieser Schandtaten zu machen. Doch auch diese Chance wurde vertan. Fay­mann & Co. spielten ohne Widerrede bei einem lauen Kompromiss mit, der ab 2017 aber nicht mehr als einen Austausch der Parteien über Vorbescheide an international tätige Unternehmen automatisch über Län­dergrenzen hinweg vorsieht. Das Provo­kante daran ist, dass nicht einmal die Na­men der betroffenen Unternehmen ausge­tauscht werden.

NGOs beklagen denn auch, dass sich findigen Unternehmen noch immer genü­gend Gelegenheiten böten, ihre Gewinne beim Fiskus kleinzurechnen. Doch wie wir inzwischen wissen, halten sich die Finanz­minister dann eben bei den kleinen Steuer­zahlern schadlos. cr

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beige

stellt

Brennpunkt ° Kommentar

„Das BIP liegt sage und schreibe 11,5 Prozent unter dem

Wert des Jahres 2008.”

Wolfgang Freisleben, Herausgeber

Österreich übt sich im Schleuderkurs

12 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

Page 13: GELD-Magazin, November 2015

Vielfache Auszeichnungen

Lipper Leader Stand: 30.09.20151. Platz: 3 Jahre

2007 • 2008 • 2009 • 2010

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Page 14: GELD-Magazin, November 2015

Russlands Staatspräsident Wladimir Putin, seit der Annexion der Halbinsel

Krim als Antwort auf den gewalttätigen Umsturz in der Ukraine verfemt, ist eher überraschend als Partner „auf Augenhöhe“ auf die Bühne der Weltpolitik zurückge-kehrt. Zuerst hielt er am 28. September 2015 just in New York auf der UN-Vollversamm-lung eine Brandrede zur Lage im Nahen Os-ten, in der er die Politik der USA anpranger-te und vor den versammelten Staats- und Regierungschefs der ganzen Welt an den anwesenden US-Präsidenten Barack Oba-ma die rhetorische Frage richtete: „Realisie-ren Sie endlich, was Sie getan haben?“

Ab 30. September folgten Angriffe der russischen Luftwaffe auf Stellungen der Ex-tremisten in Syrien zur Unterstützung des syrischen Machthabers Anwar al-Assad. Damit stieß Russland in das Vakuum vor, das die Amerikaner entstehen ließen. Denn

kleinen Militärbasis im syrischen Tartus auf dem Flughafen Basil al-Assad am Stadtrand von Dschabla südlich von Latakia am Mit-telmeer eine weitere Militärbasis ausbaut. Und schließlich ist seit Beginn des rus-sischen Militäreinsatzes in Hmeymim nördlich von Latakia ein neues russisches Störsender-Zentrum in Betrieb gegangen. Davon berichtete zunächst das Nachrich-ten-Netzwerk Voltaire aus Damaskus (Sy-rien) am 19. Oktober 2015. Demnach kön-nen die Störsender NATO-Schiffe und -Flugzeuge in einem Umkreis bis zu 300 Ki-lometern – einschließlich der NATO-Basis von Incirlik in der Türkei – blind und taub machen. Ähnliches ist schon dem US-Zer-störer USS Donald Cook am 12. April 2014 widerfahren. Anfangs hatte das Pentagon noch geglaubt, dass seine Messgeräte ausge-fallen wären, bevor es feststellte, dass sie gestört wurden. Offenbar besitzt die rus-sische Luftwaffe seit dem Vorjahr eine Waf-fe, die alle Radare, Regelkreise, Übertra-gung von Informa tionssystemen etc. lahm-legt. Das könnte auch der Grund sein, warum sich sogar der US-Flugzeugträger Theodore Roosevelt am 14. Oktober aus dem Persischen Golf in Richtung des öst-lichen Indischen Ozeans ohne viel Aufhe-bens davonschlich.

Jedenfalls sah sich US-Außenminister John Kerry überraschend veranlasst, mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow am 23. Oktober 2015 im Wiener Hotel Imperial einen internationalen Ge-sprächsreigen zu starten, um „einen Weg aus der Hölle zu finden“, wie Kerry am 29. Oktober ebenfalls in Wien erklärte. Immer-hin dauert der Krieg in Syrien und im Irak bereits seit 2011.

Details der Hölle gemäß Kerrys Be-kenntnis waren gleichzeitig auf der Website des konservativen US-Politikers Patrick J. Buchanan nachzulesen:

14 Jahre nach der Invasion in Afgha-nistan kämpfen afghanische Soldaten erneut um die Kontrolle von Kunduz. Nur die Unterstützung durch 10.000 US-Soldaten verhindert derzeit eine triumphale Rückkehr der Taliban an die Macht.

12 Jahre nachdem George W. Bush im Irak einmarschiert ist, haben die Terror-Kämpfer des „Islamischen Staates“ (IS) nach der Eroberung der zweiten ira-kischen Stadt von Mosul, als 400 IS-Kämpfer 25.000 hochmodern gerüstete irakische Soldaten und Polizisten in die Flucht geschlagen und binnen weniger Monate ein Gebiet so groß wie Großbri-tannien mit der Provinzhauptstadt Ra-madi unter ihre Kontrolle gebracht ha-ben. Danach fiel ihnen auch die Pro-vinzhauptstadt Kundus in die Hände.

Gleichzeitig wendet sich Bagdad von den USA ab in Richtung Teheran. Denn was hat dem Irak seine „Befreiung“ durch die Amerikaner gebracht? Tau-sende tote irakische Soldaten, fast 200.000 tote Zivilisten, eine halbe Mil- cr

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Brennpunkt ° Machtspiele

14 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

Die Strategie der USA war es, Staaten zu zerstören, um kleinere Einheiten ohne starke Armee leichter ausplün-dern zu können. Doch die Explosionen im Pulverfass Nahost sind offenbar außer Kontrolle geraten. Russland ergriff überraschend militärisch die Initiative. Nun versuchen die USA, ihre Position zu retten.

Wolfgang Freisleben

Die Chaos-Strategie der USA

US-Außenminister John Kerry: Sah sich

angesichts der Offensi­ve Russlands in Syrien

veranlasst, in Wien einen Verhandlungs­

reigen zu starten

Syriens Machthaber Bashar al-Assad:

Öffnete Russland die Möglichkeit zum Bau

einer weiteren Militärbasis an der

syrischen Küste

„Washington greift zwar Stellungen der Dschihadisten an, allerdings mit einer In-tensität, die Zweifel an der Ernsthaftigkeit weckt“, schrieb die „Frankfurter Allgemei-nen Zeitung“ (FAZ) am 8. Oktober 2015.

Außerdem hatte die „Frankfurter Allge-meine Sonntagszeitung“ schon Anfang Sep-tember berichtet, dass Moskau neben der

Page 15: GELD-Magazin, November 2015

lion Witwen und vaterlose Kinder, Mil-lionen Flüchtlinge, die das Land verlas-sen haben und ein noch immer endloser Krieg.

Auch das Ergebnis in Libyen war ein Desaster, seit die USA mit ihren NATO-Verbündeten das Land „befreit“ haben. Es ist heute ein „failed state“ und durch einen Bürgerkrieg in einen islamis-tischen Teil „Libya Dawn“ mit der Hauptstadt Tripoli und einem Regime in Tobruk zerfallen, das von der ägyp-tischen Militärdiktatur gestützt wird.

Fraglich ist, ob die Gefahr durch den IS nicht inzwischen weit über die Vorstel-lungen ihrer Haupt-Financiers Saudi-Ara-bien, Kuwait und Katar hinausgeht – drei der wichtigsten und engsten Verbündeten der USA in der Region des Nahen und Mitt-leren Ostens. Geld bringen dem IS auch Öl-verkäufe, die Zakat-Steuer und die Juzya-Schutzsteuer von Christen und Juden sowie die Kriegsbeute, an der die IS-Kämpfer als Entlohnung zu vier Fünftel beteiligt wer-den.

Wie der deutsche Journalist Jürgen To-denhöfer nach monatelangen Skype-Kon-takten und einem nachfolgenden zehntä-gigen Aufenthalt bei IS-Gruppen berichtet, stammen inzwischen mehr als 50.000 IS-Kämpfer aus den USA, England, Schweden, Russland, Frankreich, Deutschland und vie-len anderen Ländern. So etwa der Deutsche Christian E. alias Abu Qatadah aus Solingen

im Rhein-Ruhr-Gebiet, der vom IS für eine führende Funktion in der Medienabteilung mit 50 US-Dollar + Wohnung entlohnt wird. In seinem Buch eröffnet Todenhöfer tiefe Einblicke in die Welt des IS, die im Wes ten nicht gerade beruhigend wirken dürften. So etwa, dass alle Fahrzeuge wie die modernsten großen Toyota- und GM-Vans oder Lkw fabriksneu ebenso wie Waffen un-behindert über die Türkei geliefert werden. Da die von anderen Extremisten-Gruppen erbeuteten amerikanischen Waffen wert-volle Bestandteile ihrer Kampfausrüstung sind, freuen sich die IS-Kämpfer bereits auf die angekündigten Bodentruppen der USA und erhoffen sich reiche Beute an neuen Waffen, bekam Todenhöfer zu hören und

berichtet, dass die IS-Kämpfer überzeugt wären, mit ihrer totalitären Ideologie und ihrer demonstrativen Brutalität die Welt verändern zu können.

die „chAoStheorie“ deS leo StrAUSS AlS AUSSeNPolitiK der USAHinter all diesen Kriegen in arabischen

Ländern steckt eine Strategie. Die Amerika-ner verkaufen sie zwar als Befreiung der Völker von autoritären Regimen und Seg-nung mit Demokratie – nach amerika-nischen Vorstellungen selbstverständlich. Doch Grundlage ist die „Chaostheorie“ des US-Philosophen Leo Strauss (1899–1973). Als die amerikanische Presse im Jahr 2003 begann, die „Chaostheorie“ zu evozieren, reagierte das Weiße Haus mit der bizarren Sinndeutung eines „konstruktiven Chaos“, was bedeuten sollte, dass man unterdrü-ckende Strukturen zerstören würde, damit Leben ohne Einschränkung entstehen kön-ne. In Wahrheit aber hatten Leo Strauss und das US-Verteidigungsministerium ein Cha-os zum Ziel, aus dem sich nichts strukturie-ren kann, was dem Willen des Schöpfers der neuen Un-Ordnung, den USA, nicht ge-nehm wäre.

Leo Strauss war Spezialist der poli-tischen Philosophie. Er versammelte um sich eine kleine Gruppe von Studenten, von denen die meisten später für das Pentagon arbeiteten. Sie bildeten eine Art Sekte und inspirierten die Pentagon-Strategie. Im Jahr 1991 beauftragte Präsident George H. W. Bush (sen.) einen Schüler von Leo Strauss, den späteren stellvertretenden Verteidi-gungsminister unter Donald Rumsfeld, Paul Wolfowitz, eine Strategie für die post- sowjetische Ära zu entwickeln. Die „Wolfo-witz-Doktrin“ erklärte so nebenbei auch, dass die Europäische Union ständig gezü-gelt werden müsse, um die Vorherrschaft der Vereinigten Staaten über den Rest der Welt zu gewährleisten. Dementsprechend erklärte die Präsidentin des Wirtschafts-rates des Weißen Hauses, die Historikerin Christina Rohmer, während der Finanz-krise 2008, dass der Weg zur Rettung der Banken die Sperrung der Steueroasen in Drittländern sei und man dann Probleme in

Machtspiele ° Brennpunkt

NovEMbEr 2015 – GELD-MAGAZIN ° 15

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10 tage im „islamischen Staat“

Jürgen todenhöfer. Bertelsmann verlag. 288 Seiten.

russischer SU-24 Jagdbomber: Einsatz in Syrien gegen islamische Extremisten zum Schutz von Machthaber Assad

Page 16: GELD-Magazin, November 2015

16 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

Europa schaffen müsse, damit das Kapital in die Vereinigten Staaten zurückfließe.

dAS chAoS iSt KeiN ZUFAll, SoNderN dAS ZielDie strategische Doktrin des „konstruk-

tiven Chaos“ lässt sich so zusammenfassen: das Einfachste, um natürliche Ressourcen eines fremden Landes über einen langen Zeitraum plündern zu können, ist nicht, es zu besetzen, sondern den Staat zu zerstören. Ohne Staat, keine Armee. Ohne feindliche Armee, kein Risiko für eine Niederlage. Deshalb ist das strategische Ziel der US- Armee und der von ihr geleiteten NATO-Allianz, die Staaten schlichtweg zu zerstö-ren. Was aus der betroffenen Bevölkerung wird, ist schließlich nicht Washingtons Pro-blem. Doch inzwischen ist es ein Problem für Europa, das hunderttausende Menschen aufnehmen soll, die dem nahöstlichen Chaos entflohen sind. Und das wiederum ist ganz im Sinne von Christina Rohmer.

die eUroPÄiSche UNioN verleUgNet ihre MitSchUld Die Kriege in Afghanistan und Irak ha-

ben bereits vier Millionen Menschen das Leben gekos tet. Inzwischen ist bekannt, dass sie lange vor den New Yorker Terroran-schlägen vom 11. September 2001 in einem viel breiteren Kontext der „Umgestaltung des Nahen und Mittleren Osten“ geplant

wurden und die für ihre Im-plementierung gegebenen

Gründe nur Propaganda-Fabrika tio nen waren. Wil-

liam Engdahl bestätigt in seinem Buch „Ameri-kas heiliger Krieg“ den

Bericht des GELD-Magazins Nr. 06/

Juni 2015, wonach der ehemalige

NATO-Oberbefehlshaber Wesley Clark schon 1991 von Paul Wolfowitz den Plan über spätere Angriffe der USA im Nahen Osten erfuhr. Im März 1992 verfasste Wolfo-witz nach dem Untergang der Sowjetunion seine Präventiv-Doktrin, die weltweit po-tenzielle Konkurrenten abschrecken sollte, eine größere regionale oder weltweite Rolle auch nur anzustreben. Wie Clark später be-richtete, hätten mit 9/11 dann eiskalte, hart-gesottene Personen, darunter Wolfowitz, die Macht an sich gerissen und die Kriegsse-rie begonnen. Engdahl schildert, dass Wolfowitz nach seiner Berufung zum stell-vertretenden Verteidigungsminister 2001 zu den Wortfüh rern und Architekten des Einmar sches in den Irak gehörte und maß-geblich den Krieg gegen den Terror gestalte-te. Anfang 2002 formulierten und be-stimmten Wolfowitz und Verteidigungsmi-nister Donald Rumsfeld die sogenannte „Bush-Doktrin“, die einseitiges aggressives Vorgehen gegen alles legitimierte, was sich als eine Bedrohung für die Vereinigten Staaten darstellen lässt.

Bereits am 12. Mai 1996 hatte die dama-lige US-Botschafterin Madeleine Albright zynische Hinweise auf dieses größere Ziel geliefert und in der CBS-TV-Sendung „60 Minutes“ erklärt, der Tod von 500.000 Kin-dern aufgrund der Unterversorgung mit Nahrungsmitteln, sauberem Wasser und Medizin durch die – nach Einschätzung des damaligen UN-Berichterstatters Marc Bos-suyt völkerrechtswidrigen – Sanktionen ge-gen den Irak seit 1990 seien es für ein größe-res Ziel wert gewesen. Gemeint hatte sie als Ziel offenbar die Zerstörung der staatlichen Struktur des Irak.

Damals benahmen sich die westeuropäi-schen Staatsführer so wie heute: Sie sahen

servil und schweigend zu, als George W. Bush (jun.) das Schlachtfest mit Menschen-opfern in Afghanistan begann und im Irak fortsetzte. Niemand wagt es heute öffentlich zu sagen, dass die Flüchtlinge aus dem Irak, Syrien, Libyen und vom Horn von Afrika nicht den Diktaturen entfliehen, sondern dem Chaos, in das die US-europäische-Al-lianz ihre Heimat gestürzt hat, indem sie ge-meinsam mit Saudi-Arabien und Katar Op-positionsgruppen finanzierten, Waffen lie-ferten und Extremisten ausbildeten.

SchWeigeNdeS deSiNtereSSe der eUroPÄiScheN PolitiKer-KASte EU-Politiker haben sich ganz offen-

sichtlich nie mit Lehre und Gefolgschaft des Leo Strauss und deren Konsequenzen ernst-haft auseinandergesetzt. Hätten sie dies und wären sie ein wenig im Irak, in Syrien, Li-byen, im Horn von Afrika, Nigeria und Mali herumgereist, dann hätten sie mit ihren eigenen Augen die Umsetzung der amerika-nischen Wolfowitz-Doktrin gesehen.

Kein westeuropäischer Staatsmann wagt bis heute zu sagen, dass der IS, al-Qaida, al Nusra und andere islamistische Extremisten im Nahen Osten von denjenigen gesponsert werden, die auch das Chaos in dieser Re-gion gesponsert haben. Oder dass der nächs te Schritt die „Islamisierung“ der Dro-gen-Vertriebsnetze sein wird, nach dem Modell der Contras in Nicaragua, die die Drogen in der schwarzen Gemeinschaft von Kalifornien mit Hilfe und unter dem Kom-mando des US-Auslandsgeheimdienstes Central Intelligence Agency (CIA) verkauf-ten. Es wird auch verschwiegen, dass die US-gesponserte Karsai-Familie des von den USA forcierten vormaligen Präsidenten von Afghanistan den Vertrieb des afghanischen Heroins der Kosovo-Mafia entzogen und an den IS übergeben hat, wie Thierry Meyssan klagt.

Verschwiegen werden auch die War-nungen von zivilen und militärischen Ge-heimdiensten, wie dem deutschen Bundes-nachrichtendienst (BND), vor „islamis-tischen“ Attentaten in Europa, deren poten-zielle Täter in den Flüchtlingsströmen mit-schwimmen. cr

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Brennpunkt ° Machtspiele

plementierung gegebenen Gründe nur Propaganda-

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seinem Buch „Ameri-kas heiliger Krieg“ den

Bericht des GELD-Magazins Nr. 06/

Juni 2015, wonach der ehemalige

AMeriKAS heiliger Krieg

Was die USA mit dem Krieg gegen den terror bezwecken

F.William engdahl. Kopp verlag. 288 Seiten.

ehemaliger stellver-tretender US-vertei-

digungsminister Paul Wolfowitz:

Schon 1991Autor der Strategie zur Zerstörung

der großen Länder im Nahen Osten

Page 17: GELD-Magazin, November 2015

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Page 18: GELD-Magazin, November 2015

18 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

NeUe eNthüllUNgeN voN WiKileAKS üBer StrAtegiSche eNtvölKerUNgWikiLeaks-Gründer Julian Assange, der

seit mehr als drei Jahren in der Botschaft Ecuadors in London wohnt, verwies vor we-nigen Tagen in einem Interview mit Costas Efimeros vom griechischen Online-Portal „ThePressProject“ auf die Analyse von vor-liegenden diplomatischen Depeschen, wo-nach Gegner der syrischen Regierung auf eine „strategische Entvölkerung“ Syriens abzielen, die nun in den Flüchtlingswellen nach Europa ihren Ausdruck findet, um die kämpferischen Kapazitäten der Regierung zu beschränken. Assange erläuterte, dass vor allem die Mittelklasse aus Syrien flieht: Ingenieure, Manager, Angestellte, die über die notwendigen Sprachkenntnisse, Geld und Verbindungen verfügen. Genau diese Berufsgruppen würden dann in der Wirt-schaft des Landes und der Staatsverwaltung fehlen.

Als Komplizin enttarnte sich die deut-sche Kanzlerin Angela Merkel, als sie über-raschend Syrer ermutigte, ihre Heimat in Richtung Deutschland zu verlassen, um die syrische Regierung solcherart zu schwä-chen. „Die Situation ist das Resultat der US-

amerikanischen, britischen und französi-schen Politik im Nahen Osten in Zusam-menarbeit mit ihren regionalen Verbünde-ten, wie Katar, Türkei, Jordanien, Saudi-Ara bien und Israel“, so die Analyse von As-sange. Zudem weist er darauf hin, dass von WikiLeaks veröffentlichte Dokumente bele-gen, dass die USA bereits seit 2006 am Sturz der Assad-Regierung gearbeitet hatten.

Nach Meinung des WikiLeaks-Grün-ders hätten die USA mit der Schwächung Syriens den geostrategischen Plan verfolgt, einen wichtigen regionalen Partner des Iran außer Gefecht zu setzen, die libanesische Hisbollah zu schwächen, Israel größere Kontrolle der Golanhöhen einzuräumen, Russland seiner einzigen verbliebenen Mili-tärbasis außerhalb des Gebietes der ehema-ligen Sowjetunion im syrischen Tartus zu berauben und letztlich so den Weg für eine Pipeline von Katar über Saudi-Arabien und Syrien nach Europa frei zu machen, um mit den russischen Erdgaslieferungen konkur-rieren zu können. Putin dürfte diese Pläne endgültig durchkreuzen.

Es geht aber auch um riesige Öl- und Gaslagerstätten sowohl unter dem syrischen Festland als auch vor der Küste. Diese Mil-

liarden-Projekte haben US-Konzerne schon längst im Visier. Im Wege steht allerdings der syrische Präsident Assad. Und natürlich Wladimir Putin, dem Assad die Rechte zur Ausbeutung bereits verkauft haben soll.

AUch iN liByeN WAr dAS chAoS StrAtegiScheS ZielAuch in Libyen ist das Chaos nicht we-

gen mangelnder Konsequenz der Operation „Vereinigte Beschützer“ entstanden. Auch nicht, weil es den „libyschen Revolutio-nären“ nicht gelungen ist, nach dem „Sturz“ von Muammar el-Gaddafi untereinander eine Vereinbarung zu treffen. Es ist viel-mehr das angestrebte Ergebnis, an dem Frankreich maßgeblich beteiligt war.

Nach Analyse des französischen Nah-ost-Experten Thierry Meyssan hatte es nie-mals eine „demokratische Revolution“ in Libyen gegeben, sondern eine Abspaltung der historischen Provinz Kyrenaika. Es habe auch niemals eine Durchführung des Man-dats der Vereinten Nationen zum „Schutz die Bevölkerung“ gegeben, sondern ein Massaker an letztlich 160.000 Libyern, drei Viertel davon Zivilbevölkerung, durch die Bomben der NATO. Diese Zahlen stammen nach Angaben von Voltairenet aus einem internen Bericht des Internationalen Roten Kreuzes in Genf.

Voltairenet-Gründer Meyssan war selbst Zeuge bei einem Treffen in Tripolis zwischen einer US-Delegation und liby-schen Vertretern. Während des langen Ge-sprächs erklärte der Leiter der US-Delega-tion seinen Gesprächspartnern, dass das Pentagon bereit wäre, sie vor dem sicheren Tod zu retten, wenn sie den Despoten Muammar al-Gaddafi ausliefern. Er fügte hinzu, dass nach dem Tod von Gaddafi die Stammesgesellschaft mindestens eine Genera tion bräuchte, bis sie einen neuen Führer hervorbringen könnte und das Land daher in einem Chaos versinken würde, das es noch nie gekannt hat.

Thierry Meyssan hat dieses Gespräch bei vielen Gelegenheiten zitiert und sofort nach dem Lynchmord an Gaddafi am 20. Oktober 2011 mehrfach vorhergesagt, was seither passiert. cr

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Brennpunkt ° Machtspiele

Strategische entvölkerung Syriens: Von den Feinden Assads geplant, von Angela Merkel unterstützt

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Wenn die Preise sinken, freut das die Konsumenten. Sie profitieren von

fallenden Energie- und Treibstoffpreisen, billigeren Smartphones, Computer und Flachbildschirmen. Gleichzeitig sind die Zinsen im Keller. Und das wiederum scha-det dem Sparbuch der Konsumenten. In Ös-terreich haben sie zwischen 2010 und 2014 gegenüber dem Fünf-Jahres-Zeitraum vor der Krise (2005–2009) durch das niedrige Zinsniveau rund 24 Milliarden Euro verlo-ren, hat die Erste Group vorgerechnet. Aus 1.000 Euro wurden in den letzten fünf Jah-ren 1.025 bzw. mit 10-Jahres-Bindung 1.099 Euro. Das ist ein Zuwachs um 2,5 bzw. 9,9 Prozent. Ob sich da der Konsumverzicht so richtig ausgezahlt hat?

Europas oberster Währungshüter Ma-rio Draghi nimmt zumindest verbal diesbe-zügliche Sorgen ernst, meine aber: „Die Zinssätze, die wir festlegen, gelten für Ban-ken, nicht für die Menschen“. Der EZB-Prä-sident betont: „Die Behauptung, wir wollten Sparer enteignen, ist völlig falsch.“ Man wolle genau das Gegenteil: das Wachstum unterstützen. Dann werde auch das Zinsni-veau wieder anziehen. Der Basiszinssatz der EZB liegt seit 1.1.2015 bei −0,83 Prozent. Seit Mai 2015 sind auch die Euribor-Zinsen, an denen sich Kreditzinssätze der Ge-schäftsbanken orientieren, im negativen Bereich (August: –0,03 Prozent).

Sparer verlieren auch bei hoher inflation und hohen ZinSenZahlen der deutschen Bundesbank be-

legen indes, dass Anleger mit Spareinlagen nicht nur in der Niedrigzinsphase Geld ver-lieren, sondern meist auch in Hochzinspha-sen. Sie mussten in den vergangenen 40 Jah-

ren immer wieder Realverluste hinnehmen, weil die Zinsen für kurzfristige Spareinla-gen (maximal drei Monate Kündigungs-frist) unter der jeweiligen Inflationsrate ge-legen sind. Und zwar nicht nur, wenn der Leitzins wie aktuell bei 0,15 Prozent liegt. Auch weitaus höhere Zinsen liegen meist noch unterhalb der Inflation, die dann die Rendite auffrisst und die Kaufkraft der Sparguthaben Jahr für Jahr schmälert – in den letzten 20 Jahren zinseszinsmäßig ge-rechnet um rund 30 Prozent. Österreichs Privathaushalte verfügten nach Statistik der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) im ersten Quartal 2015 über ein Geldver-mögen von 584 Milliarden Euro. 30 Prozent Verlust sind 175,2 Milliarden Euro. Zu- und Abflüsse nicht eingerechnet. Geldstabilität sieht anders aus! Seit 1949 dominierten so-gar in der Hälfte aller Jahresquartale negati-ve Realzinsen, offenbarte OeNB-Gouver-neur Ewald Nowotny im März 2015.

Anfang des Jahrtausends schlichen sich bei den täglich fälligen Einlagen negative Realzinsen von minus zwei Prozent ein, in den 1970ern wegen der extrem hohen Infla-tion sogar bis zu minus 5,3 Prozent. Diese Enteignung der Sparer wurde von den Ban-ken natürlich nicht an die große Glocke ge-hängt, war aber schon immer da.

Sparen ist also für die Sparer öfter als man denkt ein schlechtes Geschäft. An dem auf der anderen Seite die Banken, zu denen die Bürger gutgläubig ihr Geld hintragen, prächtig verdienen. Sie spekulieren damit an den Börsen und erzielen dort jene hohen Renditen, die der Sparer gerne hätte. Oder sie deponieren sie als Mindestreserve bei der Zentralbank und vergeben auf dieser Basis mit einem hohen Hebel höher ver- cr

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Brennpunkt ° Finanzpolitik

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Die Europäische Zentralbank versucht bisher vergeblich, Inflation zu erzeugen. Private wie staatliche Schuld-ner würden davon profitieren. Sparer vermissen hingegen Zinseinkünfte. Doch auch hohe Inflation und Zinsen haben in der Vergangenheit das Sparkapital entwertet. Wolfgang Freisleben

Warum Deflation zum Drama wird

eZb-Zentrale in frankfurt: Sparer mit nied-rigen Zinsen zu enteignen ist nicht das Ziel

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zinste Kredite. Auf diese Weise bleibt der überwiegende Teil des Profits aus dem Spar-kapital bei den Banken hängen. Doch das ist eine andere Geschichte.

nur die Schuldner profitieren von der inflationWem also nützt Deflation, wem die In-

flation wirklich? Letzteres in erster Linie den Kreditnehmern. Die „Häuselbauer“, die mit Krediten ihr Eigenheim finanziert ha-ben, verdienen sogar doppelt: Die Kredit-summe wird relativ entwertet, die in Zeiten der Inflation rascher steigenden Immobi-lienpreise erhöhen hingegen den Wert der Immobilie. Hier öffnet sich die Schere zwi-schen Schuldenentwertung und Vermö-genszuwachs im positiven Sinn. Doch selbst wenn in Zeiten von Deflation, an die wir laufend schrammen, die an Libor und Euri-bor gebundenen Zinssätze beträchtlich sin-ken, steigen die Immobilienpreise trotzdem. Und damit offenbart sich eine allseits ver-schwiegene Diskrepanz: Bei der ausgewie-senen Inflation und Deflation werden ledig-lich Verbrauchsgüterpreise gemessen. Nicht aber die Vermögens- und Sachwertpreise. Und so steigen die Preise von Aktien und Immobilien munter dahin, während die Notenbanker über Deflation jammern.

Beim Kreditnehmer entwertet Inflation also den Real wert der Schuld und führt zur Bildung von Eigenkapital. Wie dies genau funktioniert, erläutert Thomas Mayer in seinem Buch „Die neue Ordnung des Geldes“ am Beispiel des britischen Marktes

für Eigenheime. Dort spricht man von der sogenannten Hausleiter (Housing Ladder). Junge Familien verschulden sich in hohem Maß, um ihr erstes Eigenheim zu erwerben. Mit der Zeit steigen die Löhne und mit ih-nen die Preise für Konsumgüter und Häu-ser. Die Konsumgüterpreisinflation ist für diese jungen Familien sicherlich lästig, schwächt sie doch die Kaufkraft der Löhne trotz nominaler Steigerungsraten. Aber sie profitieren dennoch vom System, denn der Anstieg der Hauspreise steigert ihre Vermö-gen. Bei gleichbleibender nominaler Schuld führen steigende Hauspreise so zur Bildung von realem Eigenkapital. Ist das Vermögen genügend gestiegen, verkaufen die Familien ihr Häuschen und kaufen von dem Erlös ein größeres.

Auf diese Weise haben Generationen von Briten Vermögen gebildet, sodass es auf der Insel nicht umsonst heißt: „My home is my castle.“ Dass es sich dabei um ein Ponzi-Spiel handelt, in dem jeder Verkäufer einer Immobilie davon profitiert, dass der nächste einen höheren Preis zahlt, wird erst sicht-bar, wenn die Kette zerreißt. Damit dies

nicht geschieht, muss die Zentralbank dafür sorgen, dass immer genug neues Geld vor-handen ist, um das Spiel weiterzutreiben.

die deflationS-hySterie hat einen realen hintergrund Dass dennoch die Deflations-Hysterie

bei den Notenbankern grassiert, ist für Car-men Reinhart, Professorin für „Internatio-nal Financial System“ an der „Kennedy School of Government“ der Harvard-Uni-versität, kein Mirakel: „Fallende Preise ha-ben einen Anstieg des Realwerts der beste-henden Schulden und eine zunehmende Belastung durch den Schuldendienst zur Folge, da die Realzinsen höher sind. Infol-gedessen werden Zahlungsausfälle, Kon-kurse und ein wirtschaftlicher Niedergang wahrscheinlicher, was die Preise weiter un-ter Druck setzt.“

Irving Fisher, einer der bekanntesten US-Ökonomen der 1930er-Jahre und Ver-treter der Neoklassik, warnte schon im Jahr 1933 in seiner Abhandlung „The Debt-De-flation Theory of Great Depressions“ vor einer Schulden-Deflations-Spirale.

Angesichts der öffentlichen und pri-vaten Schulden, die in vielen Ländern histo-rische Höchststände erreicht haben – welt-weit insgesamt rund 200 Billionen US-Dol-lar –, hallen seine Warnungen auch 2015 lautstark wider. Denn Schuldner werden ihre Ausgaben mit großer Wahrscheinlich-keit stärker zurückfahren als die Kreditge-ber ihre erhöhen. Das kann zu einer schlim-men Abwärtsspirale führen. Denn die Dif-

NovEMbEr 2015 – GELD-MAGAZIN ° 21

carmen reinhart:„Fallende Preise haben einen Anstieg des Real-werts der bestehenden

Schulden und eine zunehmende Belastung

durch die Zinsen zur Folge“

Sorgen um den Wert de geldes: Der Sparer verliert fast immer

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22 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

ferenz ist der volks- und weltwirtschaftliche Nachfrageausfall. Besonders aufschluss-reich ist dabei der 2,2-prozentige Preisrück-gang in Griechenland während der zwölf Monate bis Ende Juli 2015: Er ist das gravie-rendste Beispiel einer laufenden Deflation in den hoch entwickelten Ländern und erschwert eine geordnete Lösung der Pro-bleme des Landes, betont Carmen Rein-hart.

Dahinter stehen eindeutige Zusammen-hänge. Denn in Zeiten deftiger Preissteige-rungen fallen auch die jährlichen Lohner-höhungen höher aus, was nicht nur die staatlichen Einnahmen aus der Lohnsteuer ansteigen lässt, sondern auch den privaten Konsum anheizt. Die steigenden Umsätze erhöhen wiederum die Massen- (Umsatz-)steuern und jene der Unternehmen. Aber diese Automatik ist teilweise erlahmt. Denn in der Eurozone insgesamt ging die Infla-tion, kaum dass sie bis Mai 2015 auf +0,3 Prozent gestiegen ist, sofort wieder auf einen deflationären Wert von –0,1 Prozent zurück. Trotz der Liquiditätsschwemme seitens der Europäischen Zentralbank (EZB).

Allerdings wäre es verfrüht, die Infla-tion als Problem der Vergangenheit anzuse-hen, da andere externe Faktoren durchaus Wirkung zeitigen. Wie der Gouverneur der chilenischen Notenbank, Rodrigo Vergara,

in seinem Redemanuskript für Jackson Hole bemerkte, waren die großen Währungs-abwertungen in vielen Schwellenmärkten (insbesondere einigen Öl- und Rohstoff produzierenden Ländern) seit dem Früh-jahr 2013 angesichts größerer Produktions-lücken mit einem Anstieg des Inflations-drucks verknüpft.

Die von der Harvard-Professorin Gita Gopinath, derzeit auch Gast-Wissenschaf-terin bei der Federal Reserve Bank of Bos-ton, vorgelegte Analyse spricht diesbezüg-lich eine deutliche Sprache. Sie stellt eine Verbindung zwischen den Auswirkungen von Wechselkursänderungen auf die Preise her und jener Währung, in der Handelsge-schäfte abgerechnet werden. Da der Handel der meisten Schwellenländer in Dollar ab-gewickelt wird, dürfte die Abwertung der Währung eines bestimmten Landes die Importpreise nahezu eins zu eins in die Höhe drücken.

Das Gleiche müsste angesichts der Abwertung des Euro gegenüber mehreren internationalen Währungen gelten: Gegen-über dem US-Dollar binnen fünf Jahren um mehr als 18,7 Prozent, dem britischen Pfund um 15,7 und dem Schweizer Franken um 19 Prozent. Der einst als starke Währung ange-priesene Euro ist zu einer erschreckend wei-chen Währung verkommen. Doch von im-portierter Inflation ist keine Spur. Das irri-tiert EZB-Präsident Mario Draghi gewaltig. Denn es steht die Stabilität des gesamten Finanzsystems auf dem Spiel.

in den 1970ern und 1980ern lagen die inflationSraten höher alS Zehn proZentIm Zeitraum ab den Ölschocks der

1970er-Jahre bis in die frühen 1980er-Jahre verzeichneten fast zwei Drittel aller Länder Inflationsraten von über zehn Prozent. Mit-te der 1990er-Jahre lagen die mittleren In-flationsraten für die Schwellenmärkte und Entwicklungsländer durchgehend im zwei-stelligen Bereich. Jetzt halten sie bei etwa 2,5 Prozent und sinken weiter. Der steile Rückgang der Öl- und Rohstoffpreise wäh-rend des letzten Superzyklus und die all-gemeine Verlangsamung der Wirtschafts-aktivität in den Schwellenländern haben zu einer Abmilderung des Inflationsdrucks beigetragen.

Für die insgesamt 189 Länder der Erde, für die Daten zur Verfügung stehen, liegt die mittlere Inflation 2015 bei knapp zwei Prozent und damit noch niedriger als 2014, in fast der Hälfte aller Länder (egal, ob hoch entwickelt oder Schwellenland, klein oder groß) unter zwei Prozent – jenem Wert, bei dem die meisten Notenbanker von Preissta-bilität sprechen. Laut neuesten Daten, die für die meisten Länder die Zeit bis Juli oder August einschließlich abdecken, gibt es „nur“ 14 Fälle hoher Inflation (die rote Li-nie in der Abbildung). An der Spitze dieser Gruppe stehen Venezuela (das in diesem Jahr keine offiziellen Inflationsstatistiken veröffentlicht hat) und Argentinien (das seit mehreren Jahren keine verlässlichen Infla-tionsdaten herausgibt). Den Rest der Grup-pe bilden der Iran, Russland, Syrien, die cr

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Brennpunkt ° Finanzpolitik

GLobALE INfLAtIoN: 1920 bIs 2015

Die Grafik zeigt über einen Zeitraum von 1920 – 2015 die Anteile der Länder mit Deflation (Preisänderung null oder geringer) in grüner Farbe, moderater Inflation (gelb) und hoher Inflation (rot)

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Quelle: IWF, Reinhart und Rogoff (2009), und Reinhart (2015)

harvard-professorin gita gopinath:

„Die Abwertung einer Währung treibt die Im-portpreise nahezu eins

zu eins in die Höhe“

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Page 24: GELD-Magazin, November 2015

24 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

Ukraine und eine Handvoll afrikanischer Länder.

Der Anteil jener Länder, die tatsächlich eine deflationäre Entwicklung der Verbrau-cherpreise verzeichnen, ist 2015 höher als der jener Länder, die eine zweistellige Infla-tion aufweisen (sieben Prozent der Gesamt-zahl). Das globale Inflationsumfeld ist somit das mildeste seit Anfang der 1960er-Jahre ist.

inflation bei der notenbanK-KonferenZ in JacKSon hole WichtigeS theMaWie drängend das Problem unter der

Oberfläche der öffentlichen Wahrnehmung brodelt zeigte sich darin, dass Inflation ein großes Thema der Internationalen Konfe-renz von Notenbankern und Wissenschaf-tern in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming Ende August 2015 war. Es ging um ihre Ursachen und ihre Verbindung zu Geldpolitik und Finanzkrisen. Doch wäh-rend der Wunsch der politischen Entschei-dungsträger, auf künftige potenzielle Ri-siken für die Preisstabilität vorbereitet zu sein, verständlich ist, haben sie diese dort weder in den Zusammenhang der jüngsten Inflationsentwicklung auf globaler Ebene gestellt noch aus historischer Perspektive eingeordnet. Das kommt einer intellektuel-len Kapitulation vor den verwirrenden Zu-sammenhängen in der globalen multinatio-

nalen Welt gleich, in der die Nationalökonomie ergänzt

wurde durch die Multina-tionalökonomie, angerei-

chert mit den Geheimnis-sen des Geld- und Fi-

nanzwesens. Dieser Mix bereitet den Ge-

lehrten nun Kopf-zerbrechen, weil

ihm keine Wis-senschaft zu-grunde liegt.

Die Themen der letzten Nobelpreisträger nehmen sich gegenüber dieser Herausfor-derung wie Diplomarbeiten aus.

Die rückläufigen Preise für Energie und andere Rohstoffe können diese im langfris-tigen Vergleich sehr niedrigen Inflations-raten sicherlich zu einem Teil erklären. Aber sie erklären nicht alles, denn in den Vereinig-ten Staaten und in Großbritannien hat die Arbeitslosenquote ein so niedriges Niveau erreicht, dass der Arbeitsmarkt nach früheren Mustern über höhere Löhne auch ein deutlicher steigendes Güterpreisniveau mit sich bringen müsste. Allein: Dieser Pro-zess ist bislang auch in den Vereinigten Staaten zwar in Form steigender Lohnkos-ten, aber noch nicht in einer spürbar anzie-henden Inflationsrate erkennbar.

Stattdessen droht der Weltwirtschaft, selbst acht Jahre nach Ausbruch der globa-len Finanzkrise, eher eine Deflation. Für die Gruppe der 23 hoch entwickelten Volks-wirtschaften liegt die mittlere Inflationsrate derzeit bei 0,2 Prozent – der niedrigste Wert seit 1933. Die einzige „hoch entwickelte“ Volkswirtschaft mit einer Inflationsrate von über zwei Prozent ist Island, wo der Wert für die letzten zwölf Monate bei 2,2 Prozent liegt.

der fluch der deflationZwar wissen wir nicht, was möglicher-

weise passiert wäre, wenn eine andere Poli-tik verfolgt worden wäre. Es lässt sich aber erahnen, dass diese Länder ohne die nach der Krise von den USA, Europa und Japan verfolgte quantitative Lockerung in einer Deflationslandschaft ähnlich jener der 1930er-Jahre stecken würden. Zu Beginn je-nes schrecklichen Jahrzehnts entwickelte sich die Deflation in nahezu allen Ländern und für alle hoch entwickelten Volkswirt-schaften zur Realität. In den vergangenen zwei Jahren hatten sechs bis acht hoch ent-wickelte Volkswirtschaften ständig mit der Deflation zu kämpfen.

In unserem Finanzsystem des durch Kreditvergabe erzeugten Geldes ist Konsu-mentenpreisinflation zwar nicht unbedingt erwünscht, kann aber bis zu einem gewissen Grad ertragen werden. Deshalb haben die

Zentralbanken, die versuchen, Kreditverga-be und Geldschöpfung zu steuern, positive Inflationsraten zum Ziel. Deflation ist dage-gen für dieses System absolut tödlich.

Thomas Mayer beleuchtet das vorherr-schende Geld- und Finanzsystem von allen Seiten und stößt bis in die Bank-Bilanzen vor. Die sind zwar heute so gestaltet, dass sie kaum mehr jemand versteht und die Grund-sätze von Bilanzwahrheit und Bilanzklar-heit nur mehr hohle Worte sind. Aber sie geben immerhin einige Aufschlüsse. So ver-wandeln Banken auf der Passivseite der Bi-lanz die Einlagen ihrer Kunden zu Schul-den. Andererseits vergeben sie Kredite, die wiederum zur Verschuldung der Kreditneh-mer führen, in der Bankbilanz aber Aktiva darstellen. Kredite fallen daher in der Bank-Sprache unter das Aktivgeschäft, Spareinla-gen unter das Passiv-Geschäft. Mayers Fa-zit: Der Aufbau von Schulden ist elemen-tarer Bestandteil dieses System.

Dieses auf Schulden basierendes Geld-system kollabiert jedoch, wenn die Preise fallen statt steigen. Es tendiert daher allge-mein zu höherer Inflation. Dies kann man deutlich sehen, wenn man die Entwicklung der Konsumentenpreisinflation in Großbri-tannien über die Jahrhunderte betrachtet. Schließlich ist London mit der Bank of Eng-land der Ursprungsort für das seit 1694 Schritt für Schritt die Welt eroberndes und letztlich auch beherrschendes System des „Fiat“-Geldes – des an sich wertlosen Pa-piergeldes, das seinen Wert dadurch erhält, dass es als gesetzliches Zahlungsmittel vor allem zur Begleichung der Steuern an die Regierungen autorisiert ist.

Da in unserem Geld-System Verschul-dung eine elementare Rolle für Investitio-nen und Wirtschaftswachstum, aber auch für Vermögensbildung mit Immobilien spielt, ist Deflation der größte Feind dieses Systems. Deshalb neigen alle an der Kredit-vergabe und Produktion von Geld beteilig-ten Parteien dazu, Inflation zu erzeugen. Die Neigung, in Zeiten hoher Staatsver-schuldung das Geld aufzuweichen, um die Schuldenlast in realer Größe zu verringern, ist daher ein immer wiederkehrendes Phänomen in der Geschichte. cr

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Brennpunkt ° Finanzpolitik

Nationalökonomie ergänzt wurde durch die Multina-tionalökonomie, angerei-

chert mit den Geheimnis-sen des Geld- und Fi-

nanzwesens. Dieser Mix bereitet den Ge-

lehrten nun Kopf-zerbrechen, weil

ihm keine Wis-

die neue ordnung deS geldeS

Warum wir eine geldreform brauchen.

thomas Mayer. finanzbuch verlag, 256 Seiten

Page 25: GELD-Magazin, November 2015

H eute ist keine Volkswirtschaft mehr gefeit vor den Auswirkungen inter-

nationaler Wirtschaftsentwicklungen. Die letzten Monate haben dies eindrucksvoll bewiesen. So folgte auf die Abwertung des Renminbi weltweit eine starke Aktienkor-rektur an den Börsen. Die Fed-Entschei-dung im September beruhte ebenfalls auf internationalen Kriterien. In den ver-gangenen Jahren war jedoch kein Faktor global gesehen so einflussreich wie der US-Dollar.

Um sich ein Bild über den Einfluss des Dollar zu verschaffen, ist ein Blick auf die Entwick-lung der Weltwirtschaft seit 2012 aufschluss-reich. Seit besagtem Jahr hat sich das weltwei-te Wirtschaftswachstum verlangsamt. Das glo-bale Bruttoinlandsprodukt ist jährlich nur noch um zwei Billionen US-Dollar gestiegen.1 Dies entspricht einem Drittel des Wachstums in den beiden Vorjahren. Diese Verlangsamung ist ei-nerseits auf die BRIS-Staaten (Brasilien, Russ-land, Indien und Südafrika) zurückzuführen und andererseits auf entwickelte Länder wie z.B. Australien, Norwegen oder Kanada. Unberührt von dieser Verlangsamung sind jedoch bislang die USA und die Eurozone. Man muss also fest-stellen, dass seit 2012 eine grundlegende wirt-schaftliche Anpassung und Einkommensum-verteilung am Werk ist.Sucht man nach dem Ursprung für diese Ent-wicklungen, dann stößt man unweigerlich auf den starken US-Dollar. Denn mit der Stärke des Dollar geht ebenso der Rückgang der Rohstoff- und Produktionsgüterpreise einher, den wir seit geraumer Zeit beobachten können. Der US-Dol-lar ist mit diesen beiden Preisen nämlich nahe-zu perfekt negativ korreliert. Darüber hinaus ist der Dollar der gemeinsame Nenner für den ge-samten internationalen Handel. Wenn er steigt, dann tut er dies gegenüber praktisch allen an-deren Währungen und umgekehrt.

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Alles steht und fällt mit dem Dollar

klarzukommen, ha-ben sie ihre Wäh-rungen, die genau wie der Euro nicht an den Dollar ge-koppelt sind, stark abgeschwächt. Am schlechtesten ste-hen jedochdiejeni-gen Länder da, die ausschließlich ex-portieren und deren Währungen gleich-zeitig an den Dollar gekoppelt sind. Saudi-Arabien ist da für ein gutes Be-spiel. Um seinen Einkommensausfall auszu-gleichen, plant das Königreich bis Ende des Jahres, Anleihen mit einem Wert von 27 Milliar-den US-Dollar auszugeben2.Die beschriebenen Entwicklungen können mit „It’s the Dollar, stupid“ auf den Punkt ge-bracht werden. Kurzum: Die Rolle Amerikas als weltweit größter Konsument wird durch den starken Dollar unterstützt. Für den Rest der Welt, mit Ausnahme von Europa, ist er jedoch zu teuer geworden. Die Entwicklung des Dollar wird daher auch weiterhin über das Schicksal der Weltwirtschaft mitentscheiden. Alles steht und fällt mit dem Dollar.

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NOVEMBER 2015 – GELD-MAGAZIN ° 25

KOMMENTAR

Abhängig von ihrem Verhältnis zum Dollar kön-nen die Volkswirtschaften rund um den Glo-bus in zwei Gruppen eingeteilt werden (sie-he Grafik): jene, die eng an die Entwicklung des US-Dollar gekoppelt sind, und jene, die frei schwanken. Zudem ist es aufschlussreich, zwischen Ländern zu unter scheiden, die über-wiegend Rohstoffe verbrauchen und solchen, die diese vorwiegend fördern. Zu guter Letzt liefert der Blick auf die Leis tungsbilanz (LB) der unterschiedlichen Volkswirtschaften entspre-chend ihrer Eigenschaft als Nettoexporteur (LB > 0) bzw. -importeur (LB < 0) von Produktions-gütern und Rohstoffen zusätzliche Erklärungen zum Kräfteverhältnis rund um den US-Dollar. Denn als internationale Handelswährung be-einflusst er die globalen Handelsbewegungen in bedeutendem Maße.

WIE SCHLÄGT SICH NUN DIE STÄRKE DES DOLLAR AUF DIE UNTERSCHIEDLICHEN VOLKSWIRTSCHAFTEN NIEDER?

Beginnen wir mit einem Blick auf die Euro zone. Da sich der Euro frei bewegt, sind die Wirtschaf-ten der Eurozone unabhängig von der Entwick-lung des US-Dollar. Darüber hinaus ist Europa überwiegend Importeur von Rohstoffen und Ex-porteur von Produktionsgütern – insbesonde-re Deutschland. Hier wirkt der schwache Euro als zusätzlicher Booster für die internatio nale Wettbewerbsfähigkeit und die Rohstoffi mporte stellen trotz des schwachen Euro keine große Bremse dar.Anders sieht es für die Länder aus, die im Gegensatz zu Europa vorwiegend Rohstoffe exportie-ren und Produktionsgüter im-portieren. Australien, Brasilien, Norwegen, Russland und Süd-Afrika gehören zu dieser Grup-pe. Um mit den sinkenden Roh-stoffeinnahmen in der Folge der wirtschaftlichen Verlangsamung

GCC: für Golf-Staaten; LATAM: für Staaten Lateinamerikas und Karibik. Die Hauptexporteure von Produktionsgütern werden durch den grünen Rahmen kenntlich gemacht.

DIE WELT NACH WÄHRUNGEN, ROHSTOFFEN UND PRODUKTIONSGÜTERN

1) Quelle: Bloomberg 2) Quelle: http://www.ft.com

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Page 26: GELD-Magazin, November 2015

26 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

brennpunkt ° Meldungen aus der Hochfinanz

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Morgan Stanley benützte Insider­informationen, um durch „short selling“ illegale Gewinne zu erzielen. Dies behauptete der Rechtsanwalt des russischen Milliardärs Oleg Deripaska in einem Prozess, der am 2. November vor einem Gericht in New York begon­nen hat. Außerdem habe die US­Invest­mentbank eine Beteiligungsgesellschaft von Deripaska geschädigt.

Deripaska ist Eigentümer des weltgrößten russischen Aluminium-Produzenten Rusal und Miteigentümer der österreichischen Baugesellschaft Strabag des Kärntner Industriellen Hans Peter Haselsteiner. Ge-genstand der Klage in Manhattan ist der Verkauf eines 20-Prozent-Anteils an Ma-gna International des Austro-Kanadiers Frank Stronach am Höhepunkt der Finanz-krise. Morgan Stanley wird beschuldigt, nicht den besten Preis für die 20 Millionen

Deripaska klagt Morgan Stanley wegen Magna-Aktien

Magna-Aktien erzielt zu haben, weil sie ei-nen Privatverkauf der Aktien an Stelle eines öffentlichen Verkaufs über die Börse getäti-gt hat – und dies nur über den Zeitrahmen von ein paar Stunden, anstatt verteilt über einige Wochen. Außerdem habe Morgan mittels Derivaten auf die bei ihr deponierten Magna-Aktien short selling betrieben und damit hohe Gewinne erzielt.BNP Paribas hatte Deripaskas hollän-discher Beteiligungsgesellschaft Veleron BV den Großteil des Investments finanziert und dafür die Magna-Aktien als Besiche-rung erhalten. Die US-Investmentbank war von der französischen Bank beige-zogen worden, um im Falle eines Margin Calls die Magna-Aktien zu verkaufen, wenn zusätzlich Sicherheiten wegen eines Wertverlusts der Aktien erforderlich wären. Dies ist im September 2008 einge-treten, als die Aktien von Magna im Zuge der Lehman-Krise stark an Wert verloren.

Morgan Stanley behauptet allerdings, dass die Aktien-Disposition korrekt abgelau-fen sei und die eigene Short-Position, die die Bank gegen Magna-Aktien auf eigene Kosten platzierte, normales Risk Manage-ment gewesen sei. Veleron macht einen Verlust von 900 Millionen US-Dollar gel-tend und verlangt von Morgan Stanley einen Schadenersatz von 15 bis 25 Millio-nen US-Dollar. (wf)

Die US­Großbanken bestätigen sich wieder als profitable Geldmaschi­nen. Bei JPMorgan Chase kletterte der Überschuss im dritten Quartal dank Sondereffekten um 22 Prozent auf 6,8 Milliarden Dollar (6,0 Mrd. Euro). Die Bank of America mel­dete einen Gewinn von 4,5 Milliar­den Dollar (3,9 Milliarden Euro). Der Hypo thekenriese Wells Fargo steigerte den Gewinn um 1,2 Prozent auf 5,8 Milliarden Dollar (5,1 Mrd Euro).

Bei JPMorgan Chase ging der Umsatz im Tagesgeschäft gegenüber dem Vorjahr um sechs Prozent auf 23,5 Milliarden Dol-lar zurück. Positiv wirkten allerdings vor allem geringere Ausgaben (so sank bei-spielsweise die Mitarbeiterzahl von Juli bis September um 1.781 auf 235.678) und Steuervergünstigungen im Wert

von 2,2 Milliarden Dollar. Die Bank of America musste rückläufige Erlöse um 2,4 Prozent auf 20,9 Milliarden Dollar hinnehmen. Vor allem im Investmentban-king lief es im Sommerquartal weniger rund. Den Rückgang konnte die Bank

US-Großbanken scheffeln Milliarden-Gewinne

mit ihrem Sparprogramm aber mehr als wettmachen. Die größte US-Hypothe-kenbank Wells Fargo hat erstmals seit drei Quartalen wieder einen Umsatzzu-wachs erzielt: plus drei Prozent auf 21,9 Milliarden Dollar. Das Institut baute das Kreditgeschäft deutlich aus und hat dem Siemens-Rivalen General Electric gera-de ein Spezial-Finanzportfolio abgekauft. Es beinhaltet unter anderem Kredite für Händler und Hersteller von Booten und Wohnmobilen. Der Wert der Kredite wird auf mehr als 30 Milliarden Dol-lar geschätzt. Die Bank profitierte schon bisher von gestiegenen Zinseinnahmen und hatte zuvor General Electric schon Gewerbe immobilien-Kredite im Wert von neun Milliarden Dollar abgenom-men. Wells Fargo ist einer der Gewinner der Finanzkrise und an der Börse inzwi-schen die wertvollste Bank der Welt. (wf) cr

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Russischer Milliardär Oleg Deripaska: 20 Millionen Aktien von Frank Stronachs Magna

CEO Jamie Dimon von JPMorgan Chase: Umsatz gesunken, Gewinn gesteigert

Page 27: GELD-Magazin, November 2015

NovEMbEr 2015 – GELD-MAGAZIN ° 27

te es auf 60 Milliarden gebracht. Goldman Sachs meldete 57,3 Milliarden. Eine Flau-te im Handelsgeschäft hat die führende US-Investmentbank Goldman Sachs ausge-bremst. Im dritten Quartal fiel der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 36 Prozent auf 1,43 Milliarden Dollar (1,25

Viele Jahre war JPMorgan Chase der Platzhirsch an den New Yorker Ter­minbörsen und im Derivatehandel. Jetzt musste JPM den Spitzenplatz in den USA an die Citigroup abtreten. Die gehandelten Kontrakte der Citi­group hatten einen Nominalwert von 56,6 Billionen US­Dollar zum Ende des ersten Quartals 2015, teilte das Büro des beim US­Finanzministerum an­gesiedelten „Office of the Comptroller of the Currency“ (OCC) mit. JPMor­gan handelte 56,2 Billionen Dollar und Goldman Sachs 52 Billionen.

Nach Mitteilung der OCC hatten JPMor-gans Verträge Ende Dezember einen Wert von 63,6 Milliarden Dollar. Citigroup hat-

Mrd. Euro). Die Erträge schrumpften um 18 Prozent auf 6,9 Milliarden Dollar. Citigroup hat sich im Derivatehandel ver-breitert und baut das Handelsgeschäft aus, das nach der Finanzkrise zunächst ausgesetzt wurde, als der Staat die Bank übernehmen musste. Der US-Geldverlei-her hat inzwischen den größten Bestand an Zins-Swaps angehäuft, die sich im Wert verändern, wenn Zentralbanken Zinsände-rungen vornehmen. Trotz der Turbulenzen an den Kapital märkten steigerte Citigroup seinen Überschuss im dritten Quartal, ver-glichen mit dem Vorjahreszeitraum, um gut die Hälfte auf 4,29 Milliarden Dollar. Hauptgrund waren niedrigere Kosten. Au-ßerdem musste die Bank kaum noch etwas für Rechtsrisiken zurücklegen. (wf)

Citigroup überholte JPMorgan Chase & Co. beim Derivatehandel

Meldungen aus der Hochfinanz ° brennpunkt

Der US-Finanzriese Citigroup steigerte den Gewinn im 3. Qurtal um 50 Prozent

Page 28: GELD-Magazin, November 2015

bankingPanorama

28 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

Geld-Gipfel. Anfang Oktober kam die in-ternationale Geld-Elite in Lima zur Jahres-tagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank zusammen. Vier große The-menblöcke dominierten dabei das Treffen in Perus Hauptstadt. Neben der von Seiten Chi-nas voran getriebenen Gründung der Asia-tischen Infrastruktur-Investitionsbank standen vor allem die immanente Flüchtlingskrise, das Thema Klimaschutz und die nach wie vor an-dauernde Blockade der IWF-Stimmrechtsre-form durch die USA im Mittelpunkt. Während in

W ertete man noch zu Jahresbe­ginn das Entstehen von Nega­

tivzinsen in der Schweiz als regionale und temporäre Ausnahmeerscheinung, so muss man mitt lerweile eine regionale Ausweitung und folglich Etablie rung feststellen. Selbst in Öster reich – insbesondere im kurzfri­stigen Laufzeiten bereich – herrschen Nega­tivzinsen bereits vor. Dieses Phänomen, de­ren Ursache größtenteils in der expansiven Geld politik der internationalen Notenbanken – allen voran Fed und EZB – zu finden ist, stellt institutionelle wie private Anleger gleicher­maßen vor eine schier unlösbare Aufgabe.

Wie kann ich meine Veranlagungen ange­sichts der niedrigen Zinsen nun optimieren und worauf ist zu achten?1. Erstellen Sie gemeinsam mit einem Bera­ter einen Liquiditätsplan und gehen Sie nicht zu lange Fixzinsbindungen ein, nur weil das Zinsniveau in diesem Bereich in der Regel am höchsten ist.2. Vergleichen Sie – zum Beispiel anhand des Ratings – die Bonität der Banken genau, denen Sie letztendlich Ihr Geld in Form einer Anleihe oder Einlage anvertrauen. 3. Nutzen Sie als privater Anleger gerade im Sparbuchbereich diverse Sparbuchaktionen

rund um den Welt­spartag oder las­sen Sie sich als in­stitutioneller Anle­ger Sonderlösungen, zum Beispiel in Form von Festgeld, prä­sentieren. Hier kön­nen attraktive Zinsen mit hoher Flexibili­tät maßgeschneidert kombiniert werden.

www.hyponoe.at

Negativzinsen – Utopie oder doch schon Realität?

PeteR OLSacheR

Group Treasury-Experte

HYPO NOE Gruppe

Bank AG

HYPO NOE GruPPE

kolumne

ECKDATEN (republik Peru)

Staatsform RepublikHauptstadt LimaAmtssprache Spanisch (sowie Quechua, Aymara)Staatsoberhaupt Ollanta HumalaRegierungschef Pedro CaterianoFläche 1.285.000 km2

Einwohner etwa 30,8 MillionenBevölkerungsdichte rund 24 pro km2

Währung Nuevo SolBIP (2013) etwa 202 Milliarden US-DollarBIP pro Kopf (2013) ca. 6.622 US-DollarKfz-Kennzeichen PEInternet-TLD .peInternat. Telefonvorwahl +51Unabhängig seit 1821Nationalfeiertag 28. JuliGrößte Städte Lima, Arequipa, Trujillo, Chiclayo, PiuraVerwaltungsgliederung 25 RegionenNachbarstaaten Bolivien, Brasilien, Chile, Ecuador, KolumbienHöchste Erhebung Huascarán (6.768 m)

puncto Flüchtlingsproblematik und Klima zu-mindest Lösungsvorschläge ausgearbeitet und kleine Kompromisse geschlossen wurden – so sind etwa Anleihen für Staaten aus dem Nahen Osten, die Flüchtlinge aufnehmen, und 29 Mil-liarden Dollar jährlich für den Klimaschutz im Gespräch –, stehen die Zeichen bezüglich der überfälligen Stimmrechtsreform weiterhin auf Konfrontation. Die Vereinigten Staaten blockie-ren die Reform zur Neuordnung der Stimm-rechte zugunsten der aufstrebenden Volkswirt-schaften seit dem Jahr 2010. CR

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peruLand des Monats

Page 29: GELD-Magazin, November 2015

Strafprozess ° banking

November 2015 – GeLD-mAGAZIN ° 29

Wie brisant muss wohl ein Prozess sein, wenn zwei Mitglieder einer

Antiterror-Einheit im Gerichtssaal auftau-chen, um Personen zu perlustrieren? Und wie gefährlich werden diese Personen wohl sein? Diese Frage stellte sich am 24.9.2015 im Grazer Landesgericht für Strafsachen, als just genau eine von drei Zuhörerinnen im Saal peinlichst genau kontrolliert wurde und sich verständlicherweise diskriminiert fühlt. Weder Richter Martin Wolf noch Staatsanwältin Catherine Bütler wollten die wackeren Terrorkämpfer bestellt haben. Der Bankvertreter schwieg verlegen.

In Graz ging es um ein unter der Akten-zahl 16 Hv 83/15a von der Raiffeisenbank Deutschlandsberg angestrengtes Strafver-fahren gegen einen Bankkunden. Die Bank hatte jahrelang mit einer IBAN des Kunden zwei Konten geführt, die dieser nie eröffnet hat und 2013 entdeckte, als ihm ein Ange-stellter am Bankschalter eine Übersicht über seine Giro- und Kreditkonten übergab. Spä-ter tätigte der Kunde zwei Überweisungen von diesen Konten: Auf sein Firmenkonto derselben Bank und auf ein Konto bei der Bank Austria – also einer fremden Bank. Beides direkt am Bankschalter mittels Beleg und von der Bank genehmigt. Ein stinknor-maler Vorgang.

Nicht so bei dieser steirischen Raiff-eisenbank. Denn deren Geschäftsführer Georg Lampl behauptete nun, dass diese Konten nie dem Angeklagten hätten zuge-ordnet werden dürfen, weil es sich um bank-interne angebliche Wertberichtigungskon-ten gehandelt habe. Wohl wissend, dass nur die Bank selbst den Konten die IBAN des Kunden zuteilen darf. Was daher dem An-geklagten wohl kaum zur Last gelegt wer-

den kann. Für wen und welcher Art auf die-sen Konten „Wertberichtigungen“ vorge-nommen wurden, ist bis heute ein Geheim-nis, das auffallenderweise weder die Staats-anwaltschaft Graz noch die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft gelüftet sehen wollte. Obwohl sich sofort der Ver-dacht aufdrängt, dass womöglich irgend-jemand aus der Bank Konten unter frem-dem Namen für bisher unbekannte Zwecke eingerichtet hat. Was den Verdacht von Be-trug und Untreue gemäß der §§ 146 und 153 StGB aufwirft. Ebenso das Delikt der Fälschung von unbaren Zahlungsmitteln gemäß § 241a StGB, wie aus einem Gutach-ten hervorgeht, das der Kreditopferverein (KOV) beischaffte, von der Staatsanwalt-schaft aber ignoriert wurde.

Aus dem Gutachten von Professor Franz Hörmann (Wirtschaftsuniversität Wien) geht hervor, dass die Bank über ihr EDV- System sicherstellen müsste, dass Kunden nicht auf solche Konten zugreifen können. Hörmann erwähnt auch einen zweiten, ähn-lich gelagerten Fall bei der gleichfalls stei-rischen Raiffeisenbank Ilz. Eine der Kern-aussagen lautet: „Der Umstand, dass ein als Wertberichtigung gebuchter Betrag von einem Kreditschuldner völlig problemlos

für Überweisungen verwendet werden konnte, beweist, dass tagtäglich bilanzielle Bankverbindlichkeiten von der Bevölke-rung ebenso wie von den Bankmitarbeitern selbst mit gesetzlichen Zahlungsmitteln „verwechselt“ beziehungsweise sogar an ihrer statt verwendet werden. Die um sich greifenden Bankverschuldungen scheinen daher (weil ja alle Banken davon betroffen sind) nicht so sehr auf „Spekulations-geschäfte“, sondern überwiegend auf die „Giralgeldschöpfung als Bilanzschuld“ zu-rückzuführen zu sein.

Und weiter heißt es: „Unabhängig von der Klassifikation aus der Sicht des Interna-tionalen Rechnungswesens (IFRS) ist je-doch vorrangig auch aus Sicht der natio-nalen Bilanzierungsnormen (UGB) schnellstmöglich eine Klärung dieser Ange-legenheit anzustreben, da nicht auszuschlie-ßen ist, dass sich sowohl Vorstände und Aufsichtsräte als auch Abschlussprüfer von Banken flächendeckend (wenn auch even-tuell unwissentlich) des Delikts der Bilanz-fälschung (Paragraf 255 AktG) schuldig machen.“

Nachdem sich Richter, Staatsanwalt und ein Bankenvertreter in der Schlussverhand-lung am 5. November als ahnungslos offen-barten und „Giralgeldschöpfung“ hämisch für Verschwörungstheorie hielten, wurde der Kunde von den beiden Schöffen unter Anleitung des Richters zu einer drei Jahre bedingten Haftstrafe von 18 Monaten ver-urteilt. Dass die Bank wenigstens eine Mit-schuld treffen könnte, wurde nicht einmal erwogen. Obwohl sie die Überweisung nicht durchführen hätte müssen, wenn sie es nicht gewollt hätte. Das räumte zumindest ein Mitarbeiter der Bank als Zeuge ein.

In Graz wurde ein Bankkunde zu einer bedingten Haftstrafe verurteilt, weil er von zwei Konten, die unter sei­nem Namen liefen, Überweisungen von Guthaben getätigt hat. Angeblich waren es aber Wertberichtigungs­konten. Ein Gutachten stellt allerdings der Bank nicht gerade das beste Zeugnis aus und ortet EDV­Fehler. Wolfgang Freisleben

Auch banken haben ihre Fallen

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Page 30: GELD-Magazin, November 2015

geldanlagePanorama

30 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

Riesen-Minus. Auch wenn der reiche norwe-gische Staat Verluste seines Staatsfonds wahr-scheinlich ähnlich leicht wegsteckt, wie ein norwegischer Lachs den Verlust einer einzel-nen Schuppe, dürfte die folgende Nachricht nicht unbedingt für Begeisterungsstürme in Oslo gesorgt haben. Der prall gefüllte Staats-fonds der Skandinavier musste im dritten

norwegenLand des Monats

ECKDATEN (Königreich Norwegen)

Staatsform Parlamentarische MonarchieHauptstadt OsloAmtssprache NorwegischStaatsoberhaupt König Harald V.Regierungschef Erna SolbergFläche 385.186 km2

Einwohner etwa 5,1 MillionenBevölkerungsdichte rund 13,2 pro km2

Währung Norwegische KroneBIP (2013) 512,6 Mrd. USDBIP pro Kopf (2013) 100.818 USDKfz-Kennzeichen NInternet-TLD .noInternat. Telefonvorwahl +47Unabhängig seit 1905Nationalfeiertag 17. MaiGrößte Städte Oslo, Bergen, Trondheim, Stavanger, SandvikaVerwaltungsgliederung 19 VerwaltungsbezirkeNachbarstaaten Finnland, Russland, SchwedenHöchste Erhebung Galdhopiggen (2.469 m)

JaMes staley – BaRclays. Der ehemalige Leiter des Investmentban-kings bei JPMorgan, James Staley, wird ab 1. Dezem-ber im Chefsessel der drittgrößten Bank Großbri-tanniens Platz nehmen. Der Amer ikaner w i rd bei Barclays somit den

vakanten Platz von Antony Jenkins einneh-men, der bereits im Juli dieses Jahres seinen Posten räumen musste. Der 58-jährige Sta-ley, der erst kürzlich in den Verwaltungsrat der Schweizer UBS gewählt wurde, galt bereits im Jahr 2012 als aussichtsreicher Kandidat auf den Chefposten von Barclays.

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KArrIErEN IM FoKus

James Butterfill – ETF Securities. Der gebür-tige Brite James Butterfill heuerte Anfang Oktober bei ETF Securities an und be-kleidet dort die Position des Head of Research. In seiner neuen Funktion verantwor-tet der Finanzexperte, der vor seinem Engagement

bei ETF Securities, HSBC und Coutts beschäftigt war, die strategische Ausrichtung des weltwei-ten Research-Teams und die Versorgung der Kunden des Emissionshauses mit aktuellen In-formationen und Experteneinschätzungen zu makroökonomischen Entwicklungen und Trends in den einzelnen Anlageklassen.

gRaue pantheR. Die Generation der Baby Boomer kommt in die Jahre und der Anteil ver-mögender Menschen, die 55 Jahre und mehr zählen, wird in den nächsten Jahren signifikant steigen. Das schweizerische Investmenthaus Lombard Odier Investment Managers hat die-sem Trend Rechnung getragen und 2009 bereits den LO Funds – Golden Age aufgelegt, der seit Neuübernahme des Managements durch Meret Gaugler im Jahr 2012 eine attraktive Perfor-mance (kumuliert 53,28 Prozent) auswies und den MSCI World USD um 12,72 Prozent hinter sich ließ (per 30.9.2015). Der Fonds investiert in Unternehmen in den Bereichen Gesundheits-wesen, Konsumgüter und Finanzwesen, die mindestens 30 Prozent der Umsätze mit einer älteren Bevölkerungsschicht (55+) erzielen. Angepeilt wird langfristig eine robuste, risikoad-justierte Absolutrendite, die jene der Benchmark (MSCI World) schlägt. Der Fonds ist in Öster-reich zum Vertrieb zugelassen und liegt in einer Euro- sowie einer US-Dollar-Variante vor.

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Quartal erneut ein veritables Minus hinneh-men. Nachdem der Fonds bereits im Frühling – erstmals seit drei Jahren – einen Verlust zu verdauen hatte, belief sich die Wertminderung nun im Q3 auf sage und schreibe 32 Milliar-den Dollar. Alleine der Absturz der VW-Aktie soll dazu mit fast 600 Millionen Dollar bei-getragen haben.

Page 31: GELD-Magazin, November 2015

Im Gespräch mit Gregor Kuhn, IG Germany ° GELDANLAGE

NOVEMBER 2015 – GELD-MAGAZIN ° 31

GELD ° CFDs werden von manchen Anlegern noch immer mit Vorbehalt betrachtet. Sind sie tatsächlich ein spekulatives Produkt oder sind sie auch für konservative Anleger geeignet?GREGOR KUHN: Wie Optionen, Futures oder Zerti�kate werden auch CFDs mit Hebel gehan-delt. Das ist der Grund, warum diese Derivate bei Tradern so populär sind. Für den konserva-tiven Anleger, der in der Regel ein auf steigende Notierungen ausgerichtetes und direkt inves-tiertes Longterm-Depot laufen lässt, sind CFDs wiederum die ideale Ergänzung – sei es als spe-kulativer, chancenorientierter Renditetreiber in schwankungsintensiven Marktphasen oder aber als Absicherungskomponente (Hedge via Shortpositionen) innerhalb von Korrek-turabschnitten. Das seit dem Frühjahr zu beobachtende Kursgeschehen an den inter-nationalen Aktienmärkten ist dafür ein gutes Beispiel.

Hebelprodukte spielen ihre Stärken vor allem in kurz- bis mittelfristigen Zeitfenstern aus. Angesichts der ‚Leverage E�ect‘-bedingten Fi-nanzierungskosten sind diese Hebelprodukte für einen langfristigen Anlagehorizont aber kaum geeignet. Naturgemäß bevorzugen vor allem Trader diese derivativen Investment-produkte. Mit der Einführung des klassischen Aktienhandels finden ab sofort auch konser-vative Anleger bei IG ein Zuhause, die mittels „Buy & Hold“-Strategien langfristige Anlage-ziele verfolgen.

Sie erwähnten CFDs als optimale Ergänzung zum klassischen Direktinvestment. Können Sie uns ein Beispiel nennen? Nehmen wir die ‚Core Satellite‘-Strategie. Unter diesem Ansatz versteht man eine Portfolioauf-teilung in ein diversi�ziertes Kernportfolio und mehreren Einzelinvestments drumherum, den Satelliten. Ein nach klassischer Portfoliotheorie optimiertes Depot bildet also den Kern (Direkt-investment). Dieser macht den Großteil des Portfolios aus und sollte langfristig und konser-vativ ausgerichtet sein. Hinzu kommt allerdings ein �exibler und spekulativerer Anteil, der so-genannte Satellit (CFD). Der Satellit erfüllt dabei verschiedene wichtige Funktionen, die der Kern nicht leisten kann. Er dient zum einen als spekulativer Anteil am Depot: Wenn der Anleger mit ihm Gewinne einfährt, können diese aufgrund des höheren Risikos beachtlich sein und somit dem Gesamt-depot zu einer merklich höheren Performance verhelfen. Im Falle herber Verluste beim Sa-telliten schützt die stetigere und risikoärmere Performance des Kerns vor einem groben Ren-diteknick. Zudem erfüllt der Satellit aber noch weitere wichtige Funktionen. Er kann schnell und flexibel bei verschiedensten Marktgege-benheiten verändert werden und vor allem als Hedge-Geschä� zur Absicherung dienen.

Welche Aktien sind denn bei IG handelbar und wie steht’s mit der Gebührenstruktur?Börsianer �nden bei uns Titel der weltweit wich-tigsten Wirtscha�sregionen. Beispielsweise von Deutschland (DAX, TechDAX, MDAX) über Großbritannien (FTSE) bis zu den Ver einigten Staaten (Dow Jones, Nasdaq, S&P). Dies sind bereits jetzt bis zu 5.000 Aktien und die An-gebotspalette wird kontinuierlich ausgebaut. Für Transaktionen wird dabei lediglich eine Kommission von 0,05 Prozent des gehandelten Wertvolumens erhoben, die Mindestgebühr beträgt nur fünf Euro pro An- bzw. Verkauf. Darüber hinaus entstehen keine Gebühren – auch nicht für die Platzierung o�ener Orders (bspw. Limits oder Stops) nebst Änderung oder Löschung selbiger.

Eines der Features ist der „bestmögliche Kurs“ – was hat es damit auf sich?IG besitzt nicht nur einen direkten Marktzugang (DMA: Direct Market Access) zu den gängigen Referenzbörsen wie bspw. Xetra, sondern bie-tet auch Anschluss an sog. Sekundärbörsen wie Chi-X oder BATS (MTF: Multilateral Trading Facilities). Letztere stellen eine sinnvolle Er-gänzung zum Aktienhandel an den bekannten Primärbörsen dar, weil sie mitunter wegen eines größeren Handelsvolumens bessere Kurse liefern können.Broker mit alternativen Marktzugängen bieten den Vorteil, dass sie die Aufträge im Hinter-grund automatisch immer an den Handelsplatz mit der im betre�enden Underlying höchsten Liquidität und damit auch den engsten Spreads weiterleiten – sei es Xetra, Chi-X oder BATS. Diese Form des „Smart Order Rootings“ wird auch als Hybrid bezeichnet. Das Rooting im Hintergrund �ndet automatisch auf allen an-hängenden Börsenplätzen die jeweils besten Geld- und Brie�urse und zeigt diese im Order-Ticket der Handelsplattform automatisch an.

Gregor Kuhn, Head of PR & Research

Gregor Kuhn, Senior Manager bei IG Germany, im Gespräch mit dem GELD-Magazin über den Aktienlaunch des weltgrößten CFD-Anbieters IG.

CFDs + Aktien effektiv kombiniert

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IG gilt als weltweiter Marktführer im CFD Bro-kerage. Seit diesem Jahr wird neben derivativen Finanzprodukten auch der klassische Aktien-handel angeboten. Wie passt das zusammen? Wir möchten unseren Handelspartnern die Möglichkeit bieten, sich an den Kapitalmärk-ten auch langfristig aufzustellen. CFDs als

Page 32: GELD-Magazin, November 2015

Wenn Telefon-Keiler Geldanlagen anbieten, ist Vorsicht geboten.

Denn sie gelten als Totenvögel der Finanz-branche. Hinter ihren „verlockenden“ An-geboten stecken nämlich meistens tod-geweihte Projekte.

So scheint es auch im Fall der deutschen Oil & Gas Investment AG zu sein. Diese wurde in Deutschland bereits von der Bun-desanstalt für Finanzdienstleistungaufsicht (Bafin) mit einem Angebot zur Entgegen-nahme von Darlehen mit Rückzahlungsga-rantie für die Finanzierung von Ölboh-rungen in den USA zurückgepfiffen, die als „Erlaubnispflichtiges Einlagengeschäft“ be-wertet wurden. OGI hat diese Darlehen vor-zeitig zurückgezahlt, der Firmengründer Jürgen Wagentrotz, ein früherer Glücks-spiel-Unternehmer, seine Funktionen zu-rückgelegt.

Inzwischen akquiriert die Firma per Te-lefon auch in Österreich und offeriert „Fest-

zins-Renditen von jährlich neun bis zwölf Prozent ab einer Einlagensumme von 1.000 beziehungsweise 10.000 Euro und einer Mindestlaufzeit von zwei Jahren bis unbe-grenzt an. In Null-Zins-Zeiten wahrhaft verlockend. Account Manager Steffen Vierle offeriert nunmehr statt Garantie ein „Nach-rangdarlehen mit qualifiziertem Rücktritt zu Gunsten der Oil & Gas Invest AG“. Was im Klartext heißt: Im Fall eine Insolvenz kommt der Geldanleger erst zum Zug, wenn alle anderen Gläubiger bereits befriedigt sind. Da natürlich enorme Aufwendungen schon allein für die in Deutschland tätigen Vorstände und Telefonverkäufer anfallen und die Ausgaben in den USA wohl kaum überprüft werden können, kann man sich ausrechnen, was für österreichische Anle-ger dann übrig bleibt: Genau null.

Der Korrespondenz mit potenziellen Geldgebern beigelegt ist auch ein Schrei-ben, in dem ein angeblicher Steuer berater

namens Roland Stengl aus Frankfurt an die Adresse Oil & Gas Invest AG (Frankfurt) gerichtet am 31.7.2014 geschrieben hat, dass neben einem Grund-kapital von 2,065 Millio-nen Euro auch eine Kapi-talrücklage in Höhe von 23,956 Millionen Euro „als eingezahltes Kapital DER Gesellschaft“ besteht. Wel-cher Gesellschaft dieses Kapital gehört, ist aller-dings nicht eindeutig he-rauszulesen. Der kosten-sparend in Schwarz-Weiß gehaltene Briefkopf (ohne

Telefonnummer und E-Mail-Adresse) ist offenbar ein liebloses Produkt des Büro-computers.

Der mit zwei Seiten eher dürre Untersu-chungsbericht mit einer „gutachterlichen Erdöl-Vorratsbestätigung“ vom 14. Septem-ber 2014 seitens einer „White Falcon Petro-leum Technologies AG“ kommt von einer Büroadresse im Schweizer Steuerparadies Zug, wo bekanntlich die Briefkastenfirmen zu Hause sind. Das Gutachten berichtet von Erdölvorkommen in den US-Bundesstaaten Alabama und Mississippi. Wobei deutschen Medien aufgefallen ist, dass der Text eine verdächtig starke Ähnlichkeit mit einem Text auf einer Website des deutschen Erdöl- und Erdgaskonzerns Wintershall aufweist, sodass sich dieser gezwungen sah, recht-liche Schritte dagegen zu prüfen. Außerdem ist der deutschen Stiftung Warentest aufge-fallen, dass in einer amerikanischen Daten-bank in Bezug auf das OGI-Projekt „Cinde-rella“ von einer abgelaufenen Erlaubnis so-wie verschlossenen und aufgegebenen Öl-feldern die Rede ist. Auch dass bei dem Pro-jekt „Jernigan Mill“ auf viel Öl gehofft wird, obwohl für zwei weitere Projekte in diesem Feld „Dry und Abandoned“ (trocken und verlassen) beziehungsweise „Plugged und Abandoned“ (verschlossen und verlassen) in der Datenbank eingetragen ist, macht stutzig.

Besonders pikant ist die Tatsache, dass dieses angeblich so lukrative Angebote just zu einer Zeit ins Haus flattert, zu der die Öl-preise im Keller sind und viele tatsächlich gut kapitalisierte multinationale Unterneh-men gerade jetzt ihre Tätigkeiten zur Er-schließung neuer Ölfelder mangels Ge-winnaussicht eingestellt haben. cr

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geldanlage ° Oil & Gas Investment AG

32 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

Telefon-Keiler versuchen, gutgläubige Anleger zu Darlehen mit hoher Verzinsung zu ködern. Die Finanzierung soll der Erschließung von Ölfeldern in den USA dienen. Doch die deutsche Stiftung Warentest hat nach-geforscht und herausgefunden, dass zumindest zwei Ölfelder bereits mangels Ergiebigkeit geschlossen wurden. Wolfgang Freisleben

Ein schmieriges Angebot

Ölförderung in den USA: Keine neuen Erschließungen mangels Gewinnaussicht

Page 33: GELD-Magazin, November 2015

Dr. Jens Ehrhardt Gruppe München | Frankfurt | Köln | Luxemburg | Zürich

Alle veröffentlichten Angaben dienen ausschließlich Ihrer Information und stellen keine Anlageberatung oder sonstige Empfehlungen dar. Aktienkurse können markt-, währungs- und einzelwertbedingt relativ stark schwanken. Auszeichnungen, Ratings und Rankings sind keine Kauf- oder Verkaufsempfehlungen. Weitere Informationen zu Chancen und Risiken fi nden Sie auf der Webseite www.dje.de. Der Verkaufs-prospekt und weitere Informationen sind kostenlos bei der DJE Kapital AG erhältlich. * Quelle: €uro (Ausgabe 02/2014)

* Informationen zu den Ratings und Auszeichnungen fi nden Sie auf unserer Website.

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Page 34: GELD-Magazin, November 2015

Am Ende jedes Quartals geben auch die Top 10 Super-Investoren ihre Käufe

und Verkäufe bekannt. Diese Informatio-nen werden dann später öffentlich gemacht. Allerdings müssen die getätigten Käufe nur in den USA deklariert werden. Die Bekannt-gabe des Depots geschieht dabei nur vier-mal pro Jahr. Deshalb sollten private Inves-toren eher auf die grundsätzlichen Tipps der Top 10 Super-Investoren hören und nicht nach der Veröffentlichung der Käufe und Verkäufe blindlings versuchen, das Depot zu kopieren. Allein schon aus

deren Werdegang können Lehren gezogen werden.

Der berühmteste Super-Investor, War-ren Buffett, hat kein Produkt erfunden, kein Öl gefördert, ja nicht einmal eine technolo-gische Entwicklung richtig vorhergesehen. Sein Leben lang hat er nichts anderes ge-macht, als Geld in ertragreiche Unterneh-men zu investieren. Damit hat er, ohne viel Startkapital zu besitzen, ein gigantisches Vermögen verdient. Seinen Ruhm verdankt er allerdings noch einer anderen Eigen-schaft: der Begabung, komplexe Zusam-

menhänge verständlich auf den Punkt zu bringen und mit Humor auszudrücken. Was so einfach klingt, gelingt nur den wenigsten. Kein Wunder, dass einige seiner wichtigsten Sätze zu geflügelten Worten an der Börse geworden sind. „Es ist nicht sehr kompli-ziert“, behauptet Buffett, wenn er nach sei-nem Investmentansatz gefragt wird.

Also sprach…Warren Buffett:„Es ist viel besser, ein hervorragendes Unternehmen zu einem guten Preis zu kaufen als ein gutes Unternehmen zu

einem hervorragenden Preis.“

Sein Lieblingszitat ist:

Was also ist Buffetts Geheimnis? Bekannt ist, dass er den Fokus auf Un-

ternehmen richtet, die nachhaltige Wettbe-werbsvorteile in Form von Preismacht aus-spielen können und die nicht viel investie-ren müssen, um den allgemeinen Geschäfts-betrieb aufrechtzuerhalten. Dazu sollten cr

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geldanlage ° Super-Investoren

34 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

Privatanleger können viel von den erfolgreichsten Investoren der Welt lernen. Auch wenn sich diese nicht immer in die Karten schauen lassen. Allerdings müssen bei derart großen Millionen-Beträgen die Änderungen im Depot bei der US-Börsenaufsicht SEC öffentlich gemacht werden. Wolfgang Regner

vom Tellerwäscher zum Milliardär

° DIE Top-10 SupEr-INvESTorEN

Platz 1: Warren Buffett – 58,5 Milliarden DollarWenig überraschend landet der bekannteste und erfolgreichste Spekulant auf Platz 1 der Liste mit den Top 10 der Super-Investoren. Buffett ist durch und durch Geschäftsmagnat und Investor. Er zählt damit auch zu den zehn reichsten Menschen der Welt. Im Gegensatz zu den anderen neun Superreichen besitzt er keine Ölquellen, kein Einzelhandelsimperium oder hat besondere Computerkenntnisse. Nahezu sein gesamtes Vermögen ist in dem von ihm aufgebauten und geleiteten Investment-Unternehmen Berkshire Hathaway angelegt, dessen größter Aktionär er selber ist. Aktuell (August 2015) hält er immer noch knapp 19 Prozent der Gesellschaftsanteile, obwohl er seit 2006 kontinuierlich Aktien für Spenden verkauft. Er hat sein Kapital mit Unternehmen aufgebaut, von denen er dachte, dass sie mehr wert sind, als ihr Börsenwert angab.Platz 2: Prinz Al Waleed Bin Talal Alsaud – 30 Milliarden DollarDer Prinz aus Saudi-Arabien begann seine Karriere als Investor in den 1990er-Jahren. Damals kaufte er große Anteile an der US-Bank Citicorp. Allein diese Aktien haben heute einen Wert von rund einer Milliarde Dollar. 1997 hielt er fünf Prozent an der News Corporation. Drei Jahre später verdoppelte er diesen Anteil. Heute besitzt er Aktien von AOL, Fox News, Motorola, MCI Inc und Apple.Platz 3: Carl Icahn – 24,5 Milliarden DollarDer 78-Jährige aus Queens, New York, stammende Großinvestor ist Eigentümer von Icahn Enter- prises und hat Anteile an vielen Industrien über den gesamten Aktienmarkt verteilt. Insbesondere besitzt er Mitspracherecht: Spielindustrie, Verpackungssektor, Schienenfahrzeuge, Metalle, Immobi- lien und Kleidung. Sein eigenes Unternehmen hat einen Wert von 20 Milliarden Dollar und beschäf- tigt mehr als 60.000 Mitarbeiter. Kürzlich äußerte er sich besonders vehement, als es um die Finan- zierung von Apple ging. Er ist ein Hauptinvestor bei Apple. Sein ruppiger Ton ist ebenfalls typisch: Ultimativ verlangte er höhere Dividenden und Aktienrückkäufe. In Multi-Milliarden-Höhe.

Warren Buffett wird ehrfurchtsvoll auch das „Orakel von Omaha“ genannt

„Die Frage, wie man reich wird, ist leicht zu beantworten: Kaufe einen Dollar, aber bezahle nicht mehr als

50 Cent dafür.“

(Fortsetzung auf Seite 36)

Page 35: GELD-Magazin, November 2015

Bärenmärkte erwischen die Bullen oft über Nacht. Damit sich Ihr Vermögen in jeder Marktsituation bullish entwickelt, sorgt der BB Global Macro (Lux) Fund von Bellevue Asset Management gerade in schwächeren Phasen für Stabilität in Ihrem Portfolio. Egal, welche Stimmung an den Märkten vorherrscht, der BB Global Macro bildet immer meh-rere Szenarien gleichzeitig ab. Er greift dabei auf ein weltweites Anlageuniversum von unterschiedlichen Anlageklassen zurück und hat die Möglichkeit, Long- wie auch Short-Positionen aufzubauen. Gewiss, Rekordernten sind nicht zu erwarten, aber eine klassische Hedge-Fonds-Strategie will etwas anderes. Nämlich eine langfristig positive Rendite über alle Konjunkturzyklen. Im Fall des BB Global Macro sogar mit täglicher Liquidität (in EUR und CHF). ISIN B-EUR: LU0494761835

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Page 36: GELD-Magazin, November 2015

36 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

hohe Markteintrittsbarrieren kommen (der „Moat“, also Burggraben), wie etwa eine kaum zu kopierende Vertriebsorganisation oder hervorragende Marken. Dazu achtet Buffett auf hohe Cashflow-Renditen bzw. Renditen auf das eingesetzte Kapital (ROCE). Doch auch ein Buffett kann dane-ben greifen. So riss vor Kurzem die Wal-Mart-Aktie ein riesiges Loch ins Berkshire-Portfolio, 450 Millionen Dollar waren an nur einem Tag futsch. Der Kauf von IBM-Aktien wird als einer seiner schlechtesten Deals in die Geschichte eingehen.

DeR fall aBB Ein Fallbeispiel liefert aktuell der

Schweizer Elektronikkonzern ABB. Diesen hat der Hedgefonds Cevian attackiert (siehe Kasten). Die Konstellation bei ABB ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil der größte ABB-Aktionär, Investor AB, eben-falls aus Schweden kommt. Es ist die Beteili-gungsfirma der Industriellenfamilie Wal-lenberg. Es ist kaum vorstellbar, dass Gar-dell und Kollegen eine so große Wette wa-gen, ohne etwa mit Jacob Wallenberg ge-sprochen zu haben, der im ABB-Verwal-tungsrat vertreten ist. Offensichtlich wurde dort auch Wertsteigerungspotenzial geor-tet. Und das ist zweifelsfrei vorhanden. Die Analyse des Konzerns fördert zwei Ansatz-punkte zutage. Erstens ist ABB gering ver-schuldet. Im Vergleich zu Wettbewerbern wie Siemens könnte ABB mehr Fremdkapi-tal aufnehmen und eine Sonderdividende finanzieren. Würden die Schweizer ihre Verschuldungsrate auf das Niveau von Sie-mens bringen, wäre eine Sonderzahlung von 1,50 Euro möglich. Zweitens ist die Konzernstruktur sehr spannend. ABB hat viele Geschäftsbereiche rund um den Glo-bus. Nach Kunden geordnet ergeben sich zwei Schwerpunkte: Zum einen Produkte für Stromnetzbetreiber, zum anderen Ener-gie- und Automatisierungstechnik für In-dustriekonzerne. Der klassische Fall einer Aufspaltung. Der Bereich Roboter, Motoren und Prozesstechnik sollte analog zu Kon-kurrenzfirmen eine höhere Börsenbewer-tung erfahren. Ein guter Vergleich ist der japanische Marktführer Fanuc.

geldanlage ° Super-Investoren

Platz 4: Ronald Perelman – 14 Milliarden DollarAus North Carolina stammend, baute Perelman sein Vermögen stetig auf. Als er noch Schüler war, kaufte er zusammen mit seinem Vater die Esslinger Brauerei für 800.000 Dollar. Diese verkauften sie nur drei Jahre später mit einer Million Dollar Gewinn. Er ist bekannt für sein Talent, schwächeln-de Firmen zu übernehmen und sie später mit Profi t zu verkaufen. Heute ist Perelman an mehreren Supermärkten beteiligt, genauso wie an Camping-Ausstattung und Comicbüchern. Er hat unter anderem Anteile am Kosmetikriesen Revlon und AM General.Platz 5: Mikhail Prokhorov – 10,9 Milliarden DollarDer russische Rohstoffspezialist ist mit 49 Jahren einer der jüngsten Milliardäre unter den Top 10 Super-Investoren. Prokhorov ist der Vorsitzende der stärksten Produzenten von Nickel und Palladium (Norilsk Nickel) in Russland und außerdem von einer Firma, die der größte Goldproduzent des Landes (OJSC Polyus Gold) war. Er hat 200 Millionen Dollar investiert, um das erste russische Hybrid-Auto herzustellen, das Yo-Mobil.Platz 6: Phillip Anschutz und Harold Simmons – jeweils 10 Milliarden DollarAnschutz’ erster Schritt war der Ausstieg aus der Ölgesellschaft seines Vaters, um eigene Quellen in Wyoming zu erschließen. Damit verdiente er derart viel Geld, das ihm eine Karriere als Investor ermöglichte. Diese Chance ergriff er beim Schopf. Zuerst waren aus hauptsächlich Aktien, in die er sein Kapital anlegte. Aber auch Immobilien und die Eisenbahn-Industrie zählen dazu. Nicht nur wegen seines Reichtums ist auch Harold Simmons ein großer Name an der Börse. Er ist der Vater der Börsenübernahmen. Denn Simmons erschuf das System, mit dem er so viel Firmenanteile in Form von Aktien ergatterte, um die Mehrheit des Unternehmens zu besitzen. Diese Art, eine Firma zu übernehmen, war bis dato außergewöhnlich. Durch diese Taktik erreichte er seinen heutigen Reichtum und hat diese Art des Investierens populär gemacht.Platz 7: Edward Johnson III. – 9,3 Milliarden DollarDer US-Amerikaner Edward Johnson III. ist zusammen mit seiner Tochter verantwortlich für das Unternehmen Fidelity Investments. Gegründet wurde es von seinem Vater. Edward Johnson III. bekam dabei aber wenig geschenkt. Er begann seinen Einstieg in der Firma als gewöhnlicher Mitarbeiter, und zwar als Forschungsanalyst. Im Laufe der Zeit machte er alle Positionen durch auf dem Weg zum Präsident des Unternehmens. Ohne ihn gäbe es heutzutage vermutlich nicht die Discount Broker. Diesen Zweig macht er für Kleinanleger zugänglich. Heute in Fidelity Investments, eine der größten Investmentfi rmen und Discount Broker der Welt.Platz 8: August von Finck – 8,4 Milliarden DollarWenige Investoren nutzen derart gute Chancen, um das eigene Imperium weiter auszubauen. August von Finck aus Deutschland hatte einen denkbar günstigen Einstieg. Sein Großvater gründete die Allianz sowie die Bank Merck, Finck & Co. Dieses Geschäft wurde August von Finck aber auf Dauer scheinbar uninteressant. 1990 verkaufte er die beiden Unternehmen an die Barclays Bank. Mit dem Kapital aus dem Verkauf investiert er heute in Immobilien und im industriellen Sektor.Platz 9: Suleiman Kerimov – 7,1 Milliarden DollarDer russische Oligarch und Abgeordnete zeigt, dass es jeder Normalsterbliche auch schaffen kann, in dieser Liga mitzuspielen. Früher arbeitete Suleiman Kerimov als Buchhalter in einem Stromkraft-werk und verdient gerade einmal 2.50 Dollar pro Monat. Nach seinem Sprung ins Bankgewerbe macht er die Erfahrung, wie schnell er sein Investment vermehren kann. Heute ist der Russe Multi-Milliardär und verdient sein früheres winziges Monatsgehalt in einer Minute.Platz 10: Christer Gardell – 6,5 Milliarden DollarIm Sommer ist Cevian beim Schweizer Industrieriesen ABB eingestiegen (mit fünf Prozent). Keine kleine Wette, schließlich entspricht der Anlagebetrag von beinahe zwei Milliarden Euro ungefähr einem Fünftel des gesamten Cevian-Anlagekapitals. Die von den Schweden Christer Gardell und Lars Forberg gegründete Beteiligungsfi rma ist gut bekannt (siehe auch nebenstehenden Text).

° 10 SupEr-INvESTorEN (ForTSETZuNG voN SEITE 34)

Page 37: GELD-Magazin, November 2015

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Erfrischend chancenreichGeldanlage ist bei niedrigem Zinsniveau nur auf den ersten Blick trist und wenig ergiebig. Denn die Finanzmärkte bieten mit Geldmarktprodukten, Anleihen, Aktien oder Rohstoffwerten einen erfrischend chancenreichen Mix. Je nach Marktlage gilt es, in den jeweils attraktivsten Anlageklassen gut investiert zu sein. Jede dieser Kategorien hat ihr spezielles Ertrags- und Risikoprofil. Eine dynamische Mischung optimiert Renditechancen und federt Marktschwankungen ab.

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Erfrischend chancenreich

Anlage-Alternative beiniedrigen Marktzinsen

Page 38: GELD-Magazin, November 2015

Wer an Emerging Markets denkt, dem kommt sehr schnell der Be-

griff BRIC in den Sinn, der vor nicht allzu langer Zeit heftig beworben worden ist. BRIC steht für Brasilien, Russland, Indien und China – also wachstums- und bevölke-rungsreiche Staaten, die sich in einer wirt-schaftlichen Aufholbewegung befinden und die Kassa der Investoren auch tatsächlich zum Klingeln brachten.

REFORMSTAU & CO.Doch die Erfolgsstory ist ins Wanken

geraten. Brasilien und Russland leiden als Rohstoffexporteure unter den extrem nied-rigen Commodity-Preisen. Auch ist der po-litische Reformwillen in beiden Staaten ins Stocken geraten, Russland hat sich mit einer waghalsigen Expansionspolitik (Stichwort Ukraine) außerdem ins Abseits der interna-tionalen Staatengemeinschaft gestellt. Chi-na wiederum wird von Investoren und Ana-

lysten zwiespältig beäugt: Einerseits wird die Konzentration auf die Binnenwirtschaft positiv gesehen, andererseits bangt man um die Dynamik des Wirtschaftswachstums. Dazu später mehr, ebenso wie zu Indien. Das BRIC-Konzept wurde um einige Spiel-arten erweitert, so spricht man etwa von BRICK, wobei der letzte Buchstabe für Korea (Süd) steht. Abgesehen von solchen Wortspielen stellt sich die berechtigte Frage, was heute noch für Investments in Emerging Markets spricht? Immerhin sind deren Bör-sen nach Jahren der Outperformance hinter die Developed Markets zurückgefallen – Imageschaden inklusive. Das GELD-Maga-zin hat bei Experten nachgefragt – vorweg: Die Analysten und Fondsmanager können den Schwellenländern großteils noch im-mer viel abgewinnen, wobei sie die Lang-fristperspektive und eine starke Differen-zierung der einzelnen Regionen und Länder in den Vordergrund stellen.

CHANCEN SIND VORHANDENSo meint Wolfgang Fickus, Mitglied des

Investment-Commitees bei Comgest: „De-mografie und niedrige Penetrationsraten etwa in der mobilen Telekommunikation bieten enorme Wachstumschancen. Die Zu-nahme einer kaufkräftigen Mittelklasse ist nach wie vor ein stichhaltiges Argument für die Emerging Markets.“ Dabei führt der Ex-perte aus, dass die gesamtwirtschaftliche Entwicklung für den Qualitätswachstums-ansatz von Comgest weniger Bedeutung hat, da Unternehmen gesucht werden, die geringe Sensititivät gegenüber dem Wirt-schaftszyklus aufweisen. „Es bleibt aber festzuhalten, dass trotz der Abflachung die Schwellenländer immer noch erheblich dy-namischer wachsen als die entwickelten Länder. Das Problem ist aber, dass die Qua-lität des Wachstums durch den Verfall der Kapitalrenditen gelitten hat“, so Fickus. Ähnlich lautet die Argumentation von De-van Kaloo, Head of Global Emerging Mar-kets bei Aberdeen Asset Management: „Im Vergleich zu den entwickelten Ländern wei-sen viele Schwellenländermärkte immer noch ein gutes Wachstum auf. Gerade lang-fristige Investoren werden auch von den po-sitiveren demografischen Trends in diesen Ländern profitieren. Indien ist ein gutes Beispiel – die Zahl der Personen im er-werbsfähigen Alter wird dort im kommen-den Jahrzehnt um 125 Millionen steigen. In Asien sorgt eine aufstrebende urbane Mit-telschicht für eine grundlegende Transfor-mation des Konsums und wird eine wich-tige Antriebsfeder für zukünftiges Wachs-tum sein.“ Wenn die wirtschaftlichen Rah-menbedingungen also noch immer stim-men, stellt sich natürlich die Frage, was CR

EDITS

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GELDANLAGE ° Krise der Schwellenländer

38 ° GeLD-mAGAZIN – November 2015

Schwellenländer haben schon einmal bessere Zeiten gesehen: Das Wirtscha� swachstum ist hinter die hoch gesetzten Erwartungen zurückgefallen und politische Krisen bereiten Sorgenfalten. Gerade nach dem Motto „Aktien kaufen, wenn die Kanonen donnern“ könnten sich aber gerade jetzt für Contrarians gute Chancen ergeben. Denn langfristig steckt in den Emerging Markets noch immer viel Potenzial. Harald Kolerus

Aufregung im emergency room

° DIe beSTeN AKTIeNFoNDS emerGING mArKeTS GLobALISIN FONDSNAME VOLUMEN PERF. 1 J. PERF. 3 J PERF. 5 J TERGB0033873919 Stewart Investors Global EM Leaders 3.414 Mio. € 4,8 % 20,5 % 51,8 % 1,57 %GB00B64TS881 Stewart Investors Global EM Sustainability 354 Mio. € 0,9 % 22,6 % 48,3 % 1,71 %LU0309124039 HSBC GIF Emerging Wealth 12 Mio. € 7,9 % 33,8 % 34,9 % 1,91 %LU0048575426 Fidelity Funds - Emerging Markets 35 Mio. € 5,4 % 29,6 % 33,0 % 1,94 %FR0000292278 Magellan 2.890 Mio. € -0,6 % 21,2 % 18,9 % 1,98 %

Quelle: Lipper IM, alle Angaben auf Euro-Basis, Stichzeitpunkt: 30. Oktober 2015

° DIe beSTeN AKTIeNFoNDS ASIeN eX JAPANISIN FONDSNAME VOLUMEN PERF. 1 J. PERF. 3 J PERF. 5 J TERGB00B0TY6S22 Stewart Investors Asia Pacifi c Sustainability 431 Mio. € 8,6 % 49,8 % 92,1 % 1,67 %GB0033874214 Stewart Investors Asia Pacifi c Leaders 10.581 Mio. € 10,2 % 36,7 % 73,4 % 1,55 %LU0326948709 Schroder ISF Asian Total Return 1.882 Mio. € 9,7 % 30,6 % 63,4 % 1,94 %LU0384409263 Vontobel MTX Sustainable Asian Leaders 43 Mio. € 12,5 % 49,3 % 46,6 % 2,10 %IE00B16C1G93 Comgest Growth Asia Pacifi c ex Japan 208 Mio. € 16,6 % 58,3 % 54,4 % 1,57 %

Quelle: Lipper IM, alle Angaben auf Euro-Basis, Stichzeitpunkt: 30. Oktober 2015

Page 39: GELD-Magazin, November 2015

denn die tiefgründigen Ursachen für die ak-tuelle Krise der Emerging Markets sind.

VIELFALT AN PROBLEMENDazu meint Kaloo: „Hier muss man

zwischen verschiedenen Auslösern unter-scheiden. Einige Entwicklungen, beispiels-weise die Verwerfungen am chinesischen Aktienmarkt, sind zu großen Teilen hausge-macht. Auf der anderen Seite wurden, unter anderem ausgelöst durch die Diskussion um eine Zinserhöhung in den USA, in letz-ter Zeit massiv Mittel, gerade von auslän-dischen Investoren, aus den Schwellenlän-dermärkten insgesamt abgezogen.“ Und es hat signifikante Auswirkungen auf die Li-quiditätsströme, wenn sich die Sichtweise dieser Investoren auf die Märkte verändert. Problematisch ist dabei, dass dies häufig unabhängig von den zugrunde liegenden, in vielen Fällen eigentlich positiven wirtschaft-lichen Fundamentaldaten und Wachstums-perspektiven einzelner Länder und Regio-nen geschieht. Fickus von Comgest knüpft an: „Die globalen Schwellenländer befinden sich in einer Phase strukturellen Wandels, weswegen Strukturreformen notwendig sind. Während der Zeit des Supercycles wa-ren die Schwellenländer als Nettoexporteur von Rohstoffen sowie mit ihrer Stärke in der herstellenden Industrie natürlich bevorteilt. Heute hat sich dieses Bild radikal gewan-delt, da die Entkoppelung der Schwellen-länder von den entwickelten Ländern nie stattgefunden hat.“ Das Wachstum ist laut dem Experten tendenziell stärker in Dienst-leistungsbranchen zu finden, während das „Output Gap“ der globalen Produktionsba-sis die Schwellenländer als wichtigem Pro-duktionsstandort besonders hart trifft.

Strukturreformen könnten diesen negativen Kreislauf durchbrechen. Das würde auch zu einer verbesserten Produktivität führen, die sich in vielen Schwellenländern über die vergangenen Jahr verschlechtert hat sowie einer weniger großen Abhängigkeit von ausländischen Kapitalgebern. Fickus: „Die weltweit dünnere Liquidität des US-Dollar macht den Schwellenländern besonders zu schaffen, da sie von dieser Finanzierungs-quelle besonders abhängen. Hinzu kommt, dass die Schwellenländer sich in den letzten Jahren zunehmend verschuldet haben. Eine Rückführung dieser Schulden kann – ähn-lich wie in den entwickelten Ländern – zu einem Abflachen des Wirtschaftswachs-tums führen.“

VORSPRUNG GESCHRUMPFTAuch Peter Szopo, Chef Aktien-Stratege

der Erste Asset Management, wirft einen durchaus kritischen Blick auf die Situation: „Der eigentliche Reiz der Schwellenländer ist es für Investoren, sich Wachstum ins Portfolio zu kaufen. Tatsächlich sind die Emerging Markets vor der Finanzkrise, 2001 bis 2008, deutlich schneller gewachsen als die entwickelten Wirtschaften und ha-ben sich auch rascher erholt. Der Wachs-tumsvorsprung ist aber mittlerweile auf zwei Prozentpunkte geschrumpft, logischer-weise hat dadurch auch die Attraktivität der Schwellenländer gelitten. Ihre Börsen ent-wickeln sich daher schon seit dem Jahr 2011 schwächer als jene der entwickelten Märkte.“ Der Experte verweist auch darauf, dass die politischen Risiken in den Emerging Mar-kets gestiegen und in vielen dieser Länder der Staatseinfluss sowie Reformscheu wie-der auf dem Vormarsch sind. „Ein Parade-

beispiel dafür bietet Russland, das in den 2000er-Jahren gute wirtschaftliche Refor-men durchgeführt hat. Allerdings wurden einige dieser Bemühungen wieder revidiert und der Einfluss des Staates ausgeweitet“, urteilt Szopo. Ein weiterer Einfluss, der die Emerging Markets hemmt, ist, dass das glo-bale Wachstum in den vergangenen Jahren zurückgefallen ist. Das führte zu sinkenden Rohstoffpreisen – für viele Schwellenländer eine wichtige Einnahmequelle und volks-wirtschaftlicher Faktor. Szopo kommen-tiert: „Alles in allem wird sich an dieser Gesamtsituation so schnell nichts ändern.“ Strategisch hält es der Experte für sinnvoll, die Emerging Markets zugunsten der Deve-loped Markets auf Sicht von etwa sechs bis zwölf Monaten unterzugewichten. „Wir se-hen in den Schwellenländern immer wieder kleine Rallys, die aber schwer zu berechnen sind. Man kann einzelne Storys spielen, prinzipiell bleiben wir für die Region aber bei einer Untergewichtung.“

Der Experte sieht aber auch positive Entwicklungen, so haben die Gewinner-

Krise der Schwellenländer ° GELDANLAGE

„In Asien ist eine aufstre-

bende urbane Mittelschicht

Triebfeder der Entwicklung.“

Devan Kaloo, Aberdeen AM

„Der Wachs-tumsvor-

sprung der Emerging Mar-kets ist deutlich geschrump� .“

Peter Szopo, Erste Asset Management

mSCI emerGING mArKeTS (USD)

Die Börsen der Schwellenländer haben einiges an Boden verloren.

November 2015 – GeLD-mAGAZIN ° 39

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40 ° GeLD-mAGAZIN – November 2015

wartungen für Emerging Markets wieder ei-nen Boden gefunden: „Sie sind aber nicht so stark und nachhaltig, dass sie für einen Boom der Schwellenländer wie in früheren Jahren führen könnten. Heute ist eine viel stärkere Differenzierung notwendig, weil wir in den einzelnen Schwellenländern ein unterschiedliches wirtschaftliches Bild se-hen“, analysiert Szopo. So meint der Exper-te, dass Zentraleuropa recht gut aufgestellt sei und nennt Polen, Ungarn und Tsche-chien als stabil. Allerdings weisen solche Länder eine relativ geringe Liquidität auf, was institutionelle Investoren schnell vor Probleme stellen kann. Als nicht gerade at-traktiv bezeichnet der Experte hingegen Staaten wie Brasilien und Südafrika, sie lei-den unter den niedrigen Rohstoffpreisen.

CHINA VERSUS INDIENAuf den „Problemfall“ China angespro-

chen, stellt sich für Szopo und andere Ex-perten die Frage, wie rasch sich die Ab-schwächung des BIP-Wachstums vollziehen wird: „Das Reich der Mitte fährt die Investi-tionsquote zurück und belebt den Konsum-sektor. Das ist nicht ganz einfach und die weitere Entwicklung schwer vorherzusa-gen“, analysiert Szopo. Heute wird Indien oft als das „bessere China“ bezeichnet, für Szopo hinkt dieser Vergleich aber gewaltig: „China befindet sich in einer anderen wirt-schaftlichen Situation als Indien, die demo-grafische Situation ist günstiger und das wirtschaftliche Ausgangsniveau deutlich niedriger. Indien hat durchaus Potenzial, die Aussage, es sei ,das bessere China‘, halte ich aber für zu plakativ.“ Fickus von Com-

gest sieht das ähnlich: „Indien ist nicht Chi-na und umgekehrt. Wir sehen in Indien – neben China und Mexiko – die einzige wirklich reformtüchtige Regierung am Werk. In Indien liegt der Schwerpunkt auf Reformen bei der Infrastruktur. Das ist das genaue Gegenteil von China. Die sehr starke Demografie ist ein konstanter Nachfrage-treiber. Wenn man es schafft, mit einer leis-tungsfähigen Infrastruktur dieses Potenzial über steigende Produktivität zu hebeln, dann kann Indien in der Tat zu einem wich-tigen Faktor für das weltweite Wirtschafts-wachstum werden.“ Lobende Worte für In-dien hat auch Kaloo parat: „Zwar ist Chinas Wirtschaft derzeit viermal so groß wie die Indiens, aber in der Tat dürfte Indien in die-sem Jahr erstmals stärker wachsen als Chi-na. Dieser Trend könnte sich in den nächs-ten Jahren fortsetzen. Zwar steht auch In-dien vor großen Aufgaben, aber die wirt-schaftspolitischen Konzepte von Premier-minister Narendra Modi werden von Öko-nomen sehr gelobt.“ Die angestrebte Kon-solidierung des Staatshaushalts, die Förde-rung ausländischer Direktinvestitionen, die geplante Vereinfachung des Steuersystems sowie verstärkte Infrastrukturinvestitionen sind für Kaloo höchst positive Signale: „In Kombination mit dem kräftigen Bevölke-rungswachstum sollten diese Faktoren In-dien in den kommenden Jahren starken Auftrieb verleihen, der bereits heute zu beobachten ist.“

AUCH ANLEIHEN ATTRAKTIVNeben dem reichhaltigen Aktienuniver-

sum sollten Investoren aber auch nicht auf

die Chancen von Unternehmensanleihen aus Emerging Markets verzichten, wie etwa die Experten der Deutschen Asset & Wealth Management meinen. „Noch immer müs-sen Unternehmen aus aufstrebenden Län-dern wie Brasilien, Indien oder China ver-hältnismäßig hohe Zinsen zahlen, wenn sie sich Geld borgen wollen. Im Vergleich zu den Industrieländern bekommen Investo-ren hier mehr Zinsen für ihr Kapital. Nach Einschätzung führender Ratingagenturen ist dabei das objektive Ausfallrisiko kaum höher – oft sogar geringer. Denn bei der Be-wertung der wirtschaftlichen Fundamental-daten und der künftigen Bonität schneiden Kandidaten aus den Schwellenländern dank der starken wirtschaftlichen Dynamik in diesen Wachstumsregionen inzwischen vielfach sehr gut ab“, heißt es in einem Kommentar der Deutschen Asset & Wealth Management. Wer auf wirklich solide Emerging Markets-Unternehmen setze, könne Zinsvorteile nutzen. Voraussetzung sei aber eine genaue Analyse und zur Risi-koreduzierung eine möglichst breite Streuung. In diese Kerbe schlägt der DWS Invest Emerging Markets Corporates, der weltweit in Unternehmensanleihen aus Schwellenländern investiert, allerdings aus-schließlich in Hartwährungen. „So reduzie-ren sich Währungsrisiken und die breite Verteilung über verschiedene Länder kann einzelne mögliche Ausfälle kompensieren. Das Fondsmanagement kann bei Bedarf zeitweise auf Staatspapiere setzen“, so die Fondsbeschreibung. Es gilt also auch hier die alte Weisheit: Einzeltitel sind gut, breite Diversifikation ist noch besser. Deshalb sind professionell gemanagte Fonds zu emp-fehlen– eine Auswahl erfolgreicher Pro-dukte finden Sie in der Tabelle auf Seite 38. CR

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GELDANLAGE ° Krise der Schwellenländer

° KoNSUm ALS SPeZIALTreNDDas Wirtschaftswachstum in den Emerging Markets ist zurückgefallen; es gilt aber genau zu differenzieren: In China wird die Politik verfolgt, die Bedeutung der exportorientierten Industrie einzudämmen und den Binnenkonsum zu fördern. Man beachte, dass das jährliche Gehalt in China von umgerechnet rund 1.000 Dollar zur Jahrtausendwende auf mittlerweile ca. 9.000 Dollar gestiegen ist. In China und anderen Emerging Markets fi nden wir eine sehr schnell wach-sende Mittelschicht, die ihr Geld mit vollen Händen ausgeben will. Fondsgesellschaften haben das erkannt und auch spezielle Produkte entwickelt, die vom Konsumhunger in den Schwel-lenländern profi tieren sollen. So fi ndet man bei Lombard Odier den Emerging Consumer Funds (ISIN: LU0690087985) und den Asia Consumer Funds (ISIN: LU0888108999) im Programm.

„Die sehr starke demogra� sche Entwicklung ist ein konstanter

Nachfragetrei-ber in Indien.“

Wolfgang Fickus, Comgest

Page 41: GELD-Magazin, November 2015

LIPPER RESEARCH

KOLUMNE

Chancen und Risiken von Anlagen in Emerging Markets

I n den vergangenen Jahren waren die Schwellenländer oder auch Emerging

Markets immer wieder ein Thema, das die Anleger beschäftigt hat, verfügten diese Länder in der Regel doch über ein großes volkswirtschaftliches Wachstum. Zudem zeigten einzelne Märkte beziehungs weise einzelne Fonds immer wieder eine sehr gute Wertentwicklung, wodurch die Inves-toren auf sie aufmerksam wurden. Doch konnten diese Märkte auch über einen längeren Zeitraum die Erwartungen der Investoren erfüllen?

EINZELNE LÄNDER VS. REGIONEN

Zunächst stellt sich für Anleger die Frage, ob sie auf einzelne Länder oder besser auf ganze Regionen setzen sollten. Schaut man sich die durchschnittliche Wertentwicklung der einzel-nen Vergleichsgruppen (Lipper Global Classifi-cations) an, stellt man fest, dass erwartungs-gemäß einige Länderindizes besser waren als ihre regionalen Pendants, während andere schlechter abgeschnitten haben.

Das Beispiel Latein Amerika zeigt, dass auch eine breite Diversifikation nicht vor hohen Ver-lusten schützen kann. Denn während Fonds, die in Argentinien investieren, über den Ver-gleichszeitraum (30.09.2012 bis 30.09.2015) einen Wertzuwachs von 79,8 Prozent erzie-len konnten und damit die beste Wertentwick-lung aller Vergleichsgruppen aufwiesen, ver-loren Fonds, die in chilenische Aktien inves-tierten, im gleichen Zeitraum 48,1 Prozent an Wert und zeigten so die schlechteste Wertent-wicklung aller Vergleichsgruppen. Im Vergleich dazu konnte der Durchschnitt aller Fonds, die regional in Latein Amerika investieren, mit einer Wertentwicklung von minus 44,2 Prozent auch nicht überzeugen, da er sich nur wenig besser als der schlechteste Markt entwickelte.

Dennoch sollten Anleger nicht unbedingt auf einzelne Länder setzen, denn deren Entwick-lung lässt sich genauso schwer vorhersagen wie die Entwicklung einzelner Aktien. Anleger, die in Aktien aus den Schwellenländern inves-tieren wollen, sollten meiner Ansicht nach eher auf einen breit diversifizierten Fonds mit einem

regionalen oder globalen Investmentfokus set-zen, als zu versuchen, mit Investitionen in ein-zelne Länder einen Mehrertrag zu erzielen.

In diesem Kontext müssen sich Investoren auch die Frage stellen, ob es überhaupt Sinn macht, direkt in Aktien/Aktienfonds aus den Schwel-lenländern zu investieren. Denn aufgrund der Globalisierung können Anleger auch durch In-vestitionen in europäische Aktien, z.B. aus der Eurozone, von dem Wachstum in den Schwel-lenländern profitieren. Dies spiegelt sich auch in dem Durchschnitt der Aktienfonds wider, die in Unternehmen aus der Eurozone investieren (+18,8 Prozent), den keine globale oder regio-nale Vergleichsgruppe aus den Schwellenlän-dern übertreffen konnte.

Dies bedeutet nicht, dass Anleger mit Investi-tionen in Schwellenländer keine Mehrerträge erzielen können. Allerdings müssen sie dazu gewillt sein, ein höheres Risiko als mit ver-gleichbaren Anlagen in den Industrienationen einzugehen und dementsprechend aktiv han-deln, denn bislang sind viele der Emerging Mar-kets den Beweis schuldig geblieben, dass die Investoren langfristig für das höhere, von ihnen eingegangene Risiko durch eine entsprechend höhere Rendite entschädigt werden.

www.lipperleaders.com

DETLEF GLOW, Head of Lipper Research EMEA

Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.

NOVEMBER 2015 – GELD-MAGAZIN ° 59

VERGLEICH DER DURCHSCHNITTLICHEN PROZENTUALEN WERTENTWICKLUNG (IN EUR) VERSCHIEDENER ANLAGESEGMENTE (30.09.2012 – 30.09.2015)

Quelle: Thomson Reuters Lipper

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Lipper Global Equity ArgentinaLipper Global Equity Emerging Mkts AsiaLipper Global Equity Emerging Mkts GlobalLipper Global Equity Emerging Mkts OtherLipper Global Equity Frontier MarketsLipper Global Equity RussiaLipper Global Equity ChileLipper Global Equity Emerging Mkts Europe

Lipper Global Equity Emerging Mkts Latin AmLipper Global Equity EuroZoneLipper Global Equity Pakistan

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Quantitative Strategie. Im Land der aufgehenden Sonne sind wir an folgendes Szenario gewöhnt: Es herrscht Deflation, die Wirtschaft ist von niedrigen Zinsen und Li-quiditätsstützen geprägt. „In diesem Umfeld suchen frustrierte japanische Investoren händeringend nach Yield. In unseren Breiten ist diese Situation relativ neu. Wir wer-den uns aber vielleicht daran gewöhnen müssen“, so Jan Auspurg, Head of Quant Fund Management bei Aquila. Er spricht in diesem Zusammenhang von einer möglichen „Japanisierung“ der Welt. Ein Hinweis darauf ist, dass rund um den Globus die Zinsen be-kanntlich ins Bodenlose gefallen sind – unter anderem mit der oft bitteren Konsequenz, dass Anleihen nur mehr sehr geringe Renditen abwerfen. Natürlich gibt es Ausweichmög-lichkeiten, etwa an den Aktienmärkten. Die sind aber natürlich mit gesteigertem Risiko verbunden und außerdem „werden wir vielleicht auch einmal wieder weniger Geld an den Aktienbörsen verdienen. Obwohl ich nicht schwarzmalen möchte“, führt Auspurg wei-ter aus. Sinnvoll sei es, nicht nur auf eine Anlageklasse, sondern auf einen intelligenten Anlage-Mix zu setzen. Die Macht der Zahlen. Bei Aquila erfolgt die Zusammenstellung einer solchen

Asset Allocation aufgrund von quantitativen Analyseverfahren und Berechnungen. Umgesetzt wird sie in den Aquila Capital – Risk Parity Funds. Laut Auspurg zeichnen sich diese Lösungen durch eine niedrige Korrelation zu herkömmlichen Investments aus, was nicht zuletzt zur Stabilisierung eines Gesamtportfolios beiträgt. Der Aquila-Experte abschließend: „Mit den Risk Parity Funds gelingt es uns, höhere Renditen im Verhältnis zu traditionellen Investmentansätzen zu erzielen – und zwar bei vergleichbarem Risiko.“ www.aquila-capital.de

Jan auspurg, Head of Quant Fund

Management, aquila Capital

AquilA CApitAl °„Japanisierung“ der Welt auf dem Vormarsch

Rückenwind. Der Alte Kontinent erscheint so manchem Investor wenig „sexy“: Zu veraltete Strukturen, zu viel Bürokratie, zu wenig Unternehmensgeist, zu schwaches Wirtschaftswachstum – solche Kritik hört man häufig, wenn es um Europa geht. Fran-cis Ellison, Client Portfolio Manager bei Columbia Threadneedle Investments, zeichnete hingegen bei seinem Vortrag ein weitaus freundlicheres Bild. Er zeigte auch fünf hand-feste Haupt argumente auf, die für europäische Aktien sprechen. Nummer eins: Das Quantitative Easing-Programm sollte den Börsen Rückenwind verschaffen. Nummer zwei: Der schwache Euro macht europäische Unternehmen im internationalen Vergleich konkurrenzfähiger. Nummer drei: Es gibt deutliche Anzeichen für Verbesserungen der Binnenwirtschaft auf dem Kontinent. Nummer vier: Die Kreditnachfrage hat angezogen – wobei gleichzeitig auch das Angebot stimmt, letztgenannter Punkt war noch bis vor Kurzem ein Manko. Die wieder in Schwung geratene Kreditwirtschaft spricht jedenfalls für mehr Investitionen und eine Belebung der Ökonomie. Fünfter und letzter Punkt: Auch die

tiefen Rohstoff- und vor allem Ölpreise sollten Unternehmen und Wirtschaft in Europa unterstützen.Attraktive Dividende. Der Experte verweist weiters darauf, dass europäische Aktiengesellschaften mit hohen Ausschüttungen locken. So wird heuer eine durchschnittliche Dividendenrendite der im MSCI Europe ver-tretenen Unternehmen von 3,6 Prozent erwartet. Beim US-amerikanischen Index S&P 500 sind es hingegen nur 2,2 Prozent, beim japanischen Topix 1,9 Prozent. „Dabei könnte die Dividendenrendite in Europa 2016 sogar auf rund vier Prozent steigen“, glaubt Ellison. An hervorragenden Unternehmen mangle es Europa ohnedies nicht. Für den Investment-Experten ist Europa somit vor allem eines: „Ein hervorragender Platz für Stock Picker.“www.columbiathreadneedle.at

ColumbiA threAdneedle ° Chancenreiches Europa

FranCis Ellison, Client portfolio

Manager Columbia Threadneedle

Page 43: GELD-Magazin, November 2015

43geld-magazinnovember 2015

An der Schwelle. Die Entwicklung der weltweiten Emerging Markets hat Jean Médecin, Mitglied des Anlageausschusses von Carmignac, ins Visier genommen. Bekanntlich haben in der jüngeren Vergangenheit die Schwellenländer in den Augen vieler Anleger deutlich an Attrak-tivität verloren. So ist etwa das Wachstum hinter den Erwartungen zurückgeblieben, vor allem China treibt einer nicht geringen Zahl von Investoren und Analysten die Sorgenfalten auf die Stirn. Zu Recht oder zu Unrecht? Erleben wir über den Emerging Markets tatsächlich einen Son-nenuntergang oder wird sich die tiefste Finsternis schon bald wieder verzogen haben? Komplexe Situation. Médecin spricht sich für eine differenzierte Sichtweise aus: „Die Schwellenländer werden immer mehr zu einem Schauplatz für Stock Picker. So ist etwa Indien einer der am wenigsten durchdrungenen Märkte der Welt und eröffnet somit sehr gute Chancen für internationale Unternehmen.“ Auch Mexiko hält der Experte für eine attraktive Anlageregion, die an Boden gewonnen hat: „Früher exportierte Brasilien Autos nach Mexiko – heute ist es um-gekehrt. Mexiko und Indien sind dabei nur zwei Beispiele für Länder-Stock-Picking, das wichtig für

die Performance eines Investments ist.“ Innerhalb der einzelnen Länder ist dann natürlich die Auswahl der richtigen Aktien wegweisend für weitere Anlageerfolge.China ante portas. Zum gerne als „Problemkind“ titulierten China ist Médecin langfristig alles andere als pessimistisch: „Unternehmen aus dem Reich der Mitte haben einen gehörigen Aufholprozess hinter sich und mes-sen sich heute verstärkt mit US-amerikanischen und europäischen Unternehmen. Vielleicht sollte man sich nicht so sehr Sorgen um einen möglichen Zusammenbruch der chinesischen Wirtschaft machen, sondern vielmehr um die steigende Konkurrenz Chinas und deren Auswirkungen auf die Developed Markets.“ www.carmignac.at

JEan MédECin, Mitglied des

anlageausschusses Carmignac

CArmignAC ° Sonnenauf- oder -untergang?

Wertarbeit. „Das Wetter in Deutschland ist ein reines Arbeitsklima …“, dieses Bon-mont des Aphoristikers Elmar Kupke zitierte Paul Varga zu Beginn seines Vortrages. Der Leiter der Repräsentanz Österreich und CEE der DekaBank verwies somit gleich auf deutsche Charakteristika, die weltweit geschätzt und gerne unter dem Begriff „Wert-arbeit“ zusammengefasst werden. „Man kann heute guten Gewissens Investments in Deutschland empfehlen, auch wenn das vielleicht wenig spektakulär klingt. Die deutsche Wirtschaft ist nach wie vor der Motor der EU-Konjunktur. Weiters fällt zum Beispiel positiv ins Gewicht, dass der German Bund wesentlich niedrigere Zinsen zahlt als US Treasuries, so kann sich also der Staat billiger finanzieren “, so Varga. Letztlich sei die wirtschaftliche Lage in Kerneuropa, vor allem aber eben in Deutschland, laut dem Experten nicht die schlechteste. Was den Aktienmarkt betrifft, verweist er ebenfalls auf nicht zu unterschät-zende Vorzüge „made in Germany“. So sei der Schwergewichtsindex DAX im Vergleich zu EuroStoxx, Nikkei und S&P 500 fundamental attraktiv bewertet.

Keine Angst vor „Diesel-Gate“. Dass natürlich auch in Deutschland nicht alles rund, sondern mitunter gehörig schief läuft, will der DekaBank-Experte nicht verschweigen. Die Rede ist natürlich vom Abgasskandal rund um Volkswagen. Trotz dieses „größten Betruges der deutschen Wirtschaftsgeschichte“ ist Varga für Deutschland weiter positiv eingestellt und sieht es sogar als rettendes Ufer für Investoren. Bewusst stellte Varga dieses Bild auch in Zusammenhang mit der aktuellen Flüchtlingsproblematik – immerhin zieht es zahlreiche Hilfesuchende ja nach Deutschland. Wobei er ein grundsätzlich optimistisches Bild zeichnet: „Flüchtlinge können zu motivierten Staats-bürgern in Europa werden. Sie sind arm gestartet und wollen auch reich werden. So entsteht Wachstum.“www.dekabank.de

dekAbAnk ° Deutschland als rettendes Ufer

paul varga, leiter repräsentanz

Österreich und CEE dekaBank

InStItutIonAl InveStoRS ConGReSS ° Die aussichtsreichsten Aktienmärkte

Page 44: GELD-Magazin, November 2015

Wer erinnert sich noch an die Dra-matik der Reaktorkatastrophe von

Fukushima im März 2011? Damals das alles beherrschende Thema – heute kaum noch eine mediale Randbemerkung wert. Es ist „Gras über die Sache gewachsen“ und man-che politische sowie wirtschaftliche Ent-scheidungsträger und Lobbyisten sehen Atomenergie aufgrund der angeblich guten CO2-Bilanz wieder als Zwischenlösung, bis Alternativ-Energien einen höheren Reife-grad erreicht haben.

ATOM-MOGELPACKUNGClemens Klein, Nachhaltigkeits-Spezia-

list und Senior Fondsmanager bei der Erste Sparinvest (ESPA), kann dieser Meinung nicht viel abgewinnen: „Die von der Atom-industrie beworbene Aussage ,Null CO2‘ ist nicht nur irreführend, sondern schlichtweg falsch. Um die CO2-Intensität einer Ener-gieform zu beurteilen, reicht es nicht aus, die direkten Emissionen der Stromproduk-tion heranzuziehen. Der Ressourcen- und Energiebedarf muss über den gesamten Le-

benszyklus betrachtet werden.“ Bei Atom-energie bedeutet das laut Klein die Berück-sichtigung des Uranabbaus, der Anreiche-rung, des Kraftwerkbaus ebenso wie die De-kommisionierung am Ende seiner Laufzeit und die Zwischen- sowie die Endlagerung der radioaktiven Brennstoffe. „Vergleicht man Kernenergie auf dieser Basis mit ande-ren Formen der Stromerzeugung, zeigt sich, dass der CO2-Ausstoß über den Werten von Wind- oder Wasserkraft und vergleichbar mit jenem von Solarenergie liegt. Mit einem wesentlichen Unterschied: Während die Werte für erneuerbare Energiequellen, ins-besondere für Solarenergie, aufgrund lau-fender Effizienzsteigerungen sukzessive sinken, stellt sich die Situation für Kern-energie umgekehrt dar. Mit fortschreiten-der Ausschöpfung der Uranreserven und sinkendem Erzgehalt steigen die CO2-Emis-sionen auf ein Vielfaches der aktuellen Wer-te an“, so der Experte weiter. Ähnlich sieht die Argumentation von Thiemo Lang aus, er ist Manager des SAM Smart Energy und des SAM Sustainable Climate Fund: „Die

Atomkraft wird unsere Energieprobleme keines-falls lösen. Gegenwärtig sind weltweit etwa 440 Atomkraftwerke in Betrieb, sie stellen gerade einmal elf Prozent der Elektrizitäts-versorgung sicher. Unge-fähr 60 Prozent der Meiler sind 30 Jahre und älter. Die derzeit in Bau befindlichen Atomkraftwerke werden wohl nicht ausreichen, um die vorwiegend alten Kraft-werke zu ersetzen.“ Ent-

scheidend ist laut dem Experten, dass die Atomkraft aufgrund der massiven Kosten-explosionen der letzten Jahrzehnte zuneh-mend unwirtschaftlich geworden ist. So wird in Finnland seit Ende 2003 an einem neuen Atommeiler gebaut. Die Kosten ha-ben sich seit Baubeginn inzwischen auf fast zwölf Milliarden Euro vervierfacht und der prognostizierte Erstbetrieb hat sich von 2009 auf 2018 verschoben. Ähnliche Erfah-rungen werden gerade in Großbritannien in Hinkley gemacht, dort befinden sich zwei Atomkraftwerke im Bau. Die prognosti-zierten Stromgestehungskosten haben sich seit Projektstart vor sieben Jahren auf 9,25 Pence pro Kilowattstunde bereits mehr als verdoppelt. „Sollten die Anlagen nach sechs Jahren Zeitverzögerung ab 2023 in Betrieb genommen werden, sind die Kosten ver-mutlich noch höher“, so Lang.

AUCH ETHIK-FONDS „STRAHLEN“Die Argumentation für Atomenergie

sieht also dünn aus, wobei es aber noch im-mer Nachhaltigkeitsfonds gibt, die Nuklear-energie im Portfolio „lagern“. Laut Berech-nung von software-systems.at, einem hei-mischen Finanzdatenanbieter, der sich seit vielen Jahren im Bereich des Nachhaltig-keitsresearch einen guten Namen gemacht hat, weist etwa der Vontobel New Power ei-nen „Atomanteil“ von 6,6 Prozent auf. Beim KBC Institutional Fund SRI Euro Equities und beim BGF New Energy Fund sind es ähnlich hohe Anteile. Das sind nur wenige Beispiele aus einer sehr langen Liste von Nachhaltigkeits-Produkten, die auf Kern-kraft nicht verzichten wollen. Investoren, die Atomenergie für einen (gefährlichen und noch dazu wenig ökonomischen) Irr- CR

EDITS

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GELDANLAGE ° Nachhaltigkeit

44 ° GELD-MAGAZIN – NOVEMBER 2015

Eine aktive Debatte zur friedlichen Nutzung der Kernkra� ist vom Radar der Ö� entlichkeit praktisch verschwunden. Die sachliche Diskussion wäre aber im Sinne der Energiesicherheit wichtig – ist Nuklearenergie eine „saubere Übergangslösung“ oder birgt sie unkalkulierbare Risiken? Nachhaltigkeits-Fondsmanager glauben, dass es sinnvolle Alternativen gibt – nicht zuletzt für Investoren. Harald Kolerus

Atom oder nicht Atom?

WELTWEITE ENTWICKLUNG DER ATOMKRAFT

Nuklearenergie befi ndet sich Prognosen zufolge auf dem Rück-zug; regenerierbare Quellen gewinnen hingegen an Bedeutung.

1500

1200

900

600

300

1980

Prognose

1990 2000 2010 2020 2030

AtomkraftSolarkraftWindkraft

Installierte Kapazität in Gigawatt (GW) für die Stromproduktion im Vergleich zur Entwicklung von Wind- und Solarenergie

GW

Quelle: Mycle Schneider Consulting, EPIA, Fraunhofer, Reiner Lemoine Institut, WWEA, REN21

Page 45: GELD-Magazin, November 2015

weg halten, sei also ans Herz gelegt, bei An-bietern nach ihrem Atom-Exposure zu fra-gen. An dieser Stelle sei hinzugefügt, dass es nicht immer einfach ist, Atomenergie aus den Portfolios zu „verbannen“. Und zwar, weil viele Energiekonzerne weitläufig mit dieser Thematik verbunden sind.

ATOM ALS NO GOLang will aber keine Ausreden gelten

lassen und zeigt sich konsequent: „Wir ha-ben alle Energieversorger mit Atomkraftan-teil aus unserer Anlagestrategie und dem Universum ausgeschlossen, da es uns aus Risiko/-Nutzenabwägungen nicht sinnvoll erscheint, in solche Firmen zu investieren. Bei Versorgern mit Kernkraftexposure sind die Risiken bezüglich der Entsorgungspro-blematik oder der Sicherheit im operativen Betrieb höher.“ Mit Gasversorgern oder elektrischen Netzbetreibern lassen sich laut dem Experten ähnliche Renditen erwirt-schaften, die weniger riskant ausfallen. „Wir haben in der RobecoSAM Smart Energy Anlagestrategie auf der Energieversor-gungsseite einen attraktiven Mix aus Gas-netzbetreibern, elektrischen Netzbetreibern und erneuerbaren Energieerzeugern, die wir für zukunftsträchtig halten“, so lang zur Asset Allocation. Auch für Klein von der ESPA ist Atomenergie tabu – bei der Argu-mentation dafür geht er nochmals ins De-tail: „Immer wieder wird auch behauptet, bei Kernenergie handle es sich um eine kos-tengünstige Energieform. Auch diese Aus-sage ist grundlegend falsch. Berücksichtigt man sämtliche externen Kosten, also neben den oben angeführten Vorlauf- und Folge-kosten auch alle Förderungen und Subven-tionen, zählt Kernenergie zu den teuersten

verfügbaren Energieformen überhaupt.“ Dabei sind die Kosten eventueller Störfälle noch nicht mitberücksichtigt. Nach Berech-nungen von Finanzmathematikern würde eine Haftpflichtversicherung für ein Atom-kraftwerk 72 Milliarden Euro jährlich kos-ten – der Strompreis könnte damit auf das Vierzigfache steigen! Auch LGT Capital Partners will mit Atomstromproduzenten nichts zu tun haben und hat sie aus dem In-vestmentuniversum ausgeschlossen. Was auch den Bereich der Anleihen und hier Schwergewichte wie die deutschen Energie-giganten RWE und E.ON betrifft. „Diese Konzerne verfügen über ein hohes Atomex-posure in Deutschland, übrigens setzen sie auch stark auf die ebenfalls unökologische Energiequelle Kohle. RWE und E.ON sind als ,late mover‘ im Bereich der Clean Energy zu bezeichnen. Das heißt, sie sind spät in den Prozess eingestiegen und haben den Trend hin zur CO2-Reduktion bisher ver-

passt“, so Susanne Kundert, Managerin des LGT Sustainable Bond Fund Global, bei einem Kurzbesuch in Wien.

INVESTMENT-TRENDSWelche für Anleger sinnvollen Alterna-

tiven bieten sich nun zu Nuklearenergie an? Klein: „Besonders große Chancen im Be-reich Erneuerbare Energien sehen wir bei Wind- sowie Solarenergie. Während Wind-kraft schon jetzt zu den günstigsten und emissionsärmsten Energiequellen zählt, wird es vor allem auf dem Gebiet der Solar-energie in den kommenden Jahren laufend zu Effizienzsteigerungen und Kostenreduk-tionen kommen.“ Lang bestätigt: „Die Wett-bewerbsfähigkeit von Wind und Sonne zu Kohle und Gas hat sich über die letzten Jahre weiter stark verbessert. So ist je nach Standort die Windenergie inzwischen teil-weise schon heute die günstigste Option bei der Stromerzeugung.“

Nachhaltigkeit ° GELDANLAGE

NOVEMBER 2015 – GELD-MAGAZIN ° 45

„Die Wettbe-werbsfähig-

keit von Wind und Gas hat

sich stark verbessert.“

� iemo Lang, RobeccoSam

„Beim CO2-Aus-stoß liegt Atom-

energie über den Werten

von Wind- und Wasserkra� .“

Clemens Klein, ESPA

° DIE BESTEN NACHHALTIGEN AKTIENFONDS EUROPA

° DIE BESTEN NACHHALTIGEN AKTIENFONDS GLOBAL

ISIN FONDSNAME VOLUMEN PERF. 1 J. PERF. 3 J PERF. 5 J TERLI0015327906 LGT Sustainable Equity Fund Europe * 90 Mio. € 14,4 % 53,6 % 64,1 % 1,77 %LU0144509717 Pictet-European Sustainable Equities * 77 Mio. € 17,3 % 54,7 % 63,6 % 1,25 %LU0058891119 JSS Sustainable Equity - Europe * 64 Mio. € 16,1 % 46,7 % 56,5 % 2,12 %LU0187077218 RobecoSAM Sustainable European Equities 530 Mio. € 11,3 % 47,3 % 53,3 % 1,44 %LU0212189012 PARVEST Sustainable Equity Europe 112 Mio. € 14,9 % 42,7 % 42,9 % 1,99 %

* Kategorischer Ausschluss von Atomkraft (Quelle: software-systems), Datenquelle: Lipper IM, alle Angaben auf Euro-Basis, Stichzeitpunkt: 30. Oktober 2015

ISIN FONDSNAME VOLUMEN PERF. 1 J. PERF. 3 J PERF. 5 J TERLU0428704042 LO Funds - Generation Global 954 Mio. € 23,1 % 79,4 % 103,0 % 1,88 %DE0009847343 terrAssisi Aktien I AMI 53 Mio. € 19,1 % 73,1 % 97,3 % 1,63 %LU0076532638 UBS (Lux) EF - Global Sustainable 223 Mio. € 13,5 % 61,4 % 86,8 % 2,09 %LU0280770768 RobecoSAM Sust. Healthy Living Fund * 286 Mio. € 13,4 % 67,2 % 83,1 % 2,13 %LI0106892966 LGT Sustainable Equity Fund Global * 170 Mio. € 20,4 % 64,6 % 81,7 % 1,77 %

* Kategorischer Ausschluss von Atomkraft (Quelle: software-systems), Datenquelle: Lipper IM, alle Angaben auf Euro-Basis, Stichzeitpunkt: 30. Oktober 2015

Page 46: GELD-Magazin, November 2015

Wir sind die Roboter ...“, sang die deutsche Elektropop-Band „Kraft-

werk“ interessanterweise bereits im Jahr 1978. Damals lag ein Heim-PC noch in wei-ter Ferne, Mobiltelefonie kannte man viel-leicht aus dem einen oder anderen James Bond-Film. Der typische „User“ griff eher zum Vierteltelefon. Das Internet steckte noch als Versuchsanordnung in den Kin-derschuhen; Informationen und Unterhal-tung wurden gerne auf Papier oder im Fern-sehen, durchaus auch in klassischem Schwarz-Weiß gehalten, rezipiert. Smart-phone, E-Book, Tablet? Fremdwörter, da noch nicht erfunden. Musik? Vinyl, Radio, Kassettenrecorder ... oder eben doch selber singen.

mASChinenmenSChenJedenfalls sieht man anhand dieser

kurzen Zeitreise, welche bahnbrechenden Neuerungen innerhalb weniger Jahrzehnte unser Leben grundlegend verändert haben. Nun stellt sich die Frage: Was kommt als Nächstes? Das führt uns auf das Thema Ro-boter zurück, wobei das Wort aus dem Tschechischen stammt und (Fron-)Arbeiter bedeutet. Die heute oft gebräuchliche Asso-ziation als eine Art Maschinenmenschen verdanken wir wiederum dem tsche-chischen Schriftsteller Karel Čapek, der den

Begriff 1920 in seinem Drama „R.U.R. – Rossum’s Universal Robots“ prägte. Eine gängige moderne Definition bezeichnet den Roboter als eine technische Apparatur, die üblicherweise dazu dient, dem Menschen mechanische Arbeit abzunehmen (Wikipe-dia). Monströs sehen (die meisten) Roboter heute jedenfalls nicht aus, in Wirklichkeit haben sie ja auch schon in unserem Alltag Einzug gefunden. In einer Aussendung von ETF Securities heißt es zum Thema: „Wäh-rend die meisten Menschen den starken Einfluss von Robotik und Automatisierung auf den Industrie- und Fertigungsbereich erkannt haben, wird oftmals unterschätzt, wie stark die Reichweite schon auf das All-tagsleben ist. Eine neue Art von Robotern arbeitet mit und für den Menschen. Im Un-terschied zu Industrierobotern sind diese jedoch klein, sicher, kostengünstig und be-finden sich bereits mitten unter uns.“

rOBOter-kOCh tiSCht AuFEs handelt sich also um keine Alien-In-

vasion wie in einem Science-Fiction-Ro-man, revolutionär ist die Entwicklung aber allemal. Wenn man sich etwa heutzutage in den USA an der Prostata operieren lässt, wird das höchstwahrscheinlich von einem Roboter durchgeführt. Es gibt mittlerweile auch schon einen Roboter-Koch, der Essen

angeblich in Michelin-Stern-Qualität zube-reiten kann, indem er weltbekannte Köche nachahmt. Und das Crowne Plaza hat be-zeichnenderweise im Silicon Valley einen Roboter-Zimmerservice, genannt Savioke, für seine Gäste eingeführt. Das sind keine Skurrilitäten, sondern nur Teilaspekte eines weltweiten Trends: So wird die deutsche In-dustrie bis 2020 jährlich 40 Milliarden Euro in die „Industrie 4.0“ investieren. Unter die-sem Schlagwort versteht man den Trend, Arbeitsprozesse durch Informations- und Kommunikationstechnologien miteinander zu verknüpfen. Wenn man so will, kommu-nizieren hier Maschinen mit Maschinen oder eben Roboter mit Robotern.

Der LAuF Der DingeWas uns gleich zum nächsten Mode-

wort führt: „Internet of Things“ (IOT). Die Übersetzung ins Deutsche als „Internet der Dinge“ klingt zwar weniger elektrisierend, die Auswirkungen von IOT sind es aber. Letztlich werden immer mehr Gegenstände des täglichen Gebrauchs computerisiert, vernetzt und zunehmend „intelligent“. Un-sere Smart Phones sind das beste Beispiel dafür. Bernhard Ruttenstorfer, Senior Fondsmanager des Espa Stock Techno, weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der gesamte Hightech-Bereich stark unter-einander verwoben ist: „Es ist schwierig, Themen wie Robotic oder ,Internet of Things‘ als Anlagethemen zu separieren. Letztlich handelt es sich um Subsektoren des IT-Bereichs. Unbestritten ist, dass sich die Digitalisierung in vielen Bereichen des Lebens immer weiter ausbreitet. Man denke etwa nur an die Bestrebungen nach auto-nomen Fahrzeugen oder den Sicherheitsbe- cr

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geldanlage ° Robotik

46 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

Roboter sollen Wohnung putzen, den Ka� ee servieren oder uns mit exquisiten Speisen bekochen. Wenn das Menü auf die Dauer zu üppig ausfällt und Bewegungsmangel sein Übriges tut, können die vollautomatisierten Helferlein dann gleich die medizinische Diagnose stellen und uns am o� enen Herzen operieren. Eine Zukun� s-version – aber keine reine Science-Fiction. Harald Kolerus

Schöne neue welt

° DIE bEStEN hIGhtEch-foNDSiSiN FONdSNAMe VOLUMeN PerF. 1 J. PerF. 3 J PerF. 5 J terLU0302296495 dNB Fund technology 206 Mio. € 32,6 % 111,8 % 132,9 % 2,79 %LU0099574567 Fidelity Funds - Global technology 780 Mio. € 32,1 % 104,8 % 124,7 % 1,92 %LU0104030142 JPM europe technology 191 Mio. € 30,7 % 100,9 % 121,0 % 1,90 %LU0109392836 Franklin technology 794 Mio. € 26,5 % 90,5 % 117,8 % 1,81 %DE0005152623 deka-technologie 338 Mio. € 27,0 % 83,2 % 111,7 % 1,46 %

Quelle: Lipper IM, alle Angaben auf Euro-Basis, Stichzeitpunkt: 30. Oktober 2015

Page 47: GELD-Magazin, November 2015

reich, auch in privaten Haushalten. 2008 gab es weltweit erstmals mehr digital mit-einander verbundene Geräte als Menschen – bis zum Jahr 2020 sollen an die 50 Milliar-den Geräte auf intelligente Art und Weise miteinander verbunden sein.“ An dieser Stelle wollen wir uns nicht auf Spekulatio-nen einlassen, inwiefern diese Art der Ver-netzung und die rasante technische Weiter-entwicklung zu Formen höherer künstlicher Intelligenz führen kann. Fokussieren wir uns jetzt darauf, wie Anleger vom „Robo-ter-Trend“ profitieren können.

erSter SPeZiALFOnDS geStArtetWie festgestellt, ist es schwierig, Robotic

von anderen Hightech-Themen als Invest-mentidee zu trennen, ein Fonds versucht es dennoch: Der Pictet Robotics (ISIN: LU1279334210), gestartet brandneu am 8. Oktober 2015. Er investiert in Robotik und Technologien der künstlichen Intelligenz und zielt darauf ab, „das Wachstum einer Branche zu nutzen, die im kommenden Jahrzehnt voraussichtlich viermal so schnell expandieren wird wie die Weltwirtschaft“, wie es bei Pictet heißt. Unternehmen in der Robotik verfügen laut Pictet im Vergleich zum breiteren Aktienmarkt langfristig über überdurchschnittliches Ertragspotenzial, wobei für den weltweiten Robotik-Markt bis 2025 ein Wachstum von zehn Prozent pro Jahr erwartet wird. Karen Kharmanda-rian, Senior Investment Manager Themen-aktien des Unternehmens, kommentiert: „Roboter werden in Fabriken schon lange zur Automatisierung gefährlicher, schmut-ziger oder eintöniger Aufgaben eingesetzt. Das Tempo der Erfindungen wird aber im-mer schneller und Roboter werden auch in

unserem Berufs- und Privatleben unab-kömmlich. Robotikunternehmen haben in-folge dieser neuen Innovationswelle heraus-ragende Wachstumsperspektiven.“ Laut dem Experten revolutionieren Fortschritte der IT, etwa im Cloud Computing, sowie starke neue Mikroprozessoren die Robotik und die Technologien der Automatisierung, die sich somit aus den Fabrikhallen heraus in unser Alltagsleben ausweiten. Bei Pictet verweist man etwa auf Roboter, die Verän-derungen im Gesichtsausdruck und in der Stimme erkennen und in Dienstleistungs- und Sicherheitssektoren eingesetzt werden. Im Gesundheitssystem assistieren bereits wiederum hoch entwickelte Roboter Chi-rurgen bei komplexen Operationen, und in-telligente Sensortechnologie findet in fah-rerlosen Autos ihre Anwendung. Bei einer Vorstellung des neuen Fonds in Wien ver-wies Seniot Client Portfolio Manager Ale-xandre Mouthon darauf, dass „Roboter im-

mer kleiner, billiger und effizienter gewor-den sind. Sie präsentieren sich heute auch geschickter und flexibler, sodass ihr Poten-zial für Einsatzmöglichkeiten und ihre Fä-higkeit, mit Menschen zusammenzuarbei-ten, gestiegen ist.“ Moderne Robotikgeräte verfügen laut dem Experten heute über eine bemerkenswerte Fähigkeit, Informationen aufzunehmen, zu speichern, zu verarbeiten und entsprechend zu agieren. Sie zeichnen sich dabei inzwischen durch eine erstaun-liche Geschicklichkeit, ihre Vielseitigkeit im Einsatz sowie ihre Fähigkeit zur Kognition aus. Mouthon glaubt also an die weitere Fortsetzung dieser Erfolgsstory – aber wie finden nun die besten „Roboter-Aktien“ ihren Weg ins Portfolio?

AktiveS mAnAgementAm Anfang steht ein Screening-Pro-

zess, wobei über 40.000 Unternehmen durchleuchtet werden und jene herausgefil-

Robotik ° geldanlage

NovEMbEr 2015 – GELD-MAGAZIN ° 47

GLobALEr robotEr-MArkt ZIEht krÄftIG AN

rund zehn Prozent per anno soll die weltweite Roboter-Industrie in den kommenden zehn Jahren wachsen. Die höchsten Steigerungsraten erzielt dabei die industrielle Nutzung.

„Roboter wer-den in unserem Berufs- und Pri-

vatleben zu-nehmend un-abkömmlich.“

Karen Kharmandaria, Pictet Asset Mgmt.

„Der Robotik-Sektor ist noch

dabei, feste Formen anzu-

nehmen. Er birgt auch Risiken.“

Mikko Ripatti, DNB Asset Mgmt.

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2000 2005 2010 2015e 2020e 2025e

industrielle Nutzunggewerbliche Nutzungprivate Nutzung

Page 48: GELD-Magazin, November 2015

48 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

tert werden, die im Robotik-Sektor tätig sind. Ins Anlageuniversum werden dann nur jene Unternehmen aufgenommen, die zu mehr als 20 Prozent im Robotik-Bereich tätig sind. Im Rahmen eines Bottom-up-Prozesses werden als nächster Schritt jene Aktien identifiziert, die nach Meinung von Pictet die besten Anlagechancen bieten. Un-tersucht werden Geschäftsmodell, Manage-mentqualität, finanztechnische Kennzahlen ebenso wie Risikofaktoren, wie z.B. Markt-liquidität und Volatilität der Aktien. Letzt-lich entsteht so ein aktiv gemanagtes Port-folio von ca. 40 bis 60 Titeln. Eine andere, passive Investmentmöglichkeit wird von ETF Securities geboten, nämlich der „ROBO Global Robotics and Automa tion GO UCITS ETF“ (ISIN: IE00BMW3QX54). Dieser ETF bildet die Performance des zu-grunde liegenden Index ab, der Unterneh-men enthält, die sich auf Robotik und Auto-matisierung spezialisiert haben.

Breitere StreuungVielleicht erscheint so manchem Inves-

toren die Roboter-Euphorie aber als doch etwas zu übertrieben bzw. verfrüht – oder ganz einfach als zu utopisch. Auch kein Pro-blem, denn dann kann man auf eine bunte Palette von erstklassigen Hightech-Fonds zurückgreifen, die entsprechend breiter auf-gestellt sind. Eine Auswahl findet der inte-ressierte Leser in der Tabelle auf Seite 46.

Diversifikation erscheint auf jeden Fall sinnvoll, denn trotz der guten Aussichten ist auch für Roboter-Aktien natürlich noch kein Gewinn-Automatismus erfunden. Dazu meint Mikko Ripatti, Senior Portfolio Manager bei DNB Asset Management Luxembourg: „Bereits jetzt die zukünftigen Gewinner der Robotics-Industrie herauszu-filtern, bietet tatsächlich das Potenzial für hohe Gewinne. Aber der Sektor ist noch da-bei, feste Formen anzunehmen, weshalb auch ein hoher Risikograd mit im Spiel ist.“ Einen weiteren Faktor will der Experte nicht unerwähnt lassen: „Wir betrachten Robotik als einen Teilbereich unserer Investments innerhalb des Hightech-Bereichs. Das Uni-versum von börsennotierten Robotik-Ak-tien ist nämlich noch überschaubar. Oft ge-hören die Unternehmen auch zu größeren Industriekonzernen oder es handelt sich um private Start-ups. So gibt es nicht allzu viele Namen, die man ,spielen‘ kann, aber ich sehe die Tendenz, dass sich das in der Zu-kunft ändern wird.“ Ähnlich beschreibt Fre-deric Fayolle, Portfolio Manager bei der Deutschen AWM, die Situation: „Wir inves-tieren nicht direkt in Robotics als eigenes Thema. Wir veranlagen allerdings in Tech-nologien, die die Evolution von intelli-genteren und flexibleren Robotern ermögli-chen. Außerdem sind einige größere Inter-net/Technologie-Unternehmen interessant, die in Robotik investieren, um ihr Kernge-

schäft zu erweiteren bzw. dadurch passende Applikationen zu finden.“ Prinzipiell hält der Experte den gesamten Hochtechnolo-gie-Sektor für interessant, und zwar sowohl für Growth- als auch für Value-Investoren. „Denn der Sektor steht für großes Wachs-tum, aber auch für Technologie-Giganten, die sich durch hohe Margen, starke Balance Sheets, eine starke Cashflow-Generierung und attraktive Cash returns an die Share-holder auszeichnen“, so Fayolle weiter.

AttrAktive unternehmenEine Aktie, die DNB-Spezialist Ripatti

gut gefällt, ist zum Beispiel iRobot (ISIN: US4627261005), spezialisiert auf roboter-basierte Lösungen in Bereichen wie Kon-sum, aber auch Verteidigung und Sicher-heit. Im Segment der Drohnen hält der Ex-perte das französische Unternehmen Parrot für interessant (ISIN FR0004038263). Droh-nen werden nicht nur für martialische Zwe-cke, sondern auch im zivilen Bereich einge-setzt – etwa zur Verkehrsüberwachung, und sie sollen einmal in großem Stil dem Paket-transport dienen. Größte Posi tion im neuen Fonds von Pictet ist die US-Firma Rockwell Automation (ISIN: ISIN US7739031091), ein Hersteller von Automa tisierungs- und Informationslösungen für die industrielle Produktion. Was würde die Gruppe Kraft-werk heute dazu dichten? Vielleicht: „Wir sind die Roboter-Investoren.“

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geldanlage ° Robotik

SErvIcE-robotEr LASSEN fASt kEINE wüNSchE offEN

Ob im haushalt oder in Dienstleistungsbetrieben: Prognosen sprechen Service-Robotern hohes Potenzial zu. Technologische Durchbrüche könnten für zusätzlichen Schub sorgen.

NASDAq 100

Die uS-technologiebörse hat das letzte Börsegewitter gut überstanden.

Dienstleistungsroboterprofessionelle DienstleistungsroboterPrivate HauhaltsroboterPotenzial möglicher technischer Innovationen

Quelle: IFR, CICC Research

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Die Gründe für den gewaltigen Anlei-hen-Bullenmarkt sind rasch gefun-

den: Die preisdämpfenden Effekte der Glo-balisierung, die Anbindung der Emerging Markets an die Weltwirtschaft, was deflatio-näre Effekte aussendet, sowie die Anbin-dung weiterer Bereiche der Weltwirtschaft an das Internet. Auch die Öffnung ehemals stark regulierter Märkte, Stichwort „Dere-gulierung“, hat die Inflation langsam, aber sicher nach unten gedrückt. Doch die meis-ten dieser Effekte schwächen sich schon seit einiger Zeit ab. Als in Europa mehr als 50 Prozent aller Staatsanleihen eine negative Rendite abzuwerfen begannen, war die Fah- nenstange für einige Zinsexperten erreicht.

Doch die Bondmärkte narrten die „An-leihegurus“, wie etwa den legendären Bill Gross, der Short-Positionen auf den deut-schen Bund-Future als „The Short of a Life-time“ bezeichnete, sich mit seinen Verkaufs-positionen aber die Finger verbrannte. Gleichwohl war der zweitweise rasante, wenn auch nur kurzfristige Einbruch von europäischen Investment Grade-Staatsan-leihen ein erstes Warnsignal.

Alles hängt nun von der Notenbankpo-litik ab. Während die US-Notenbank Fed vor ihrer ersten Zinserhöhung seit 2007 steht, ist die Europäische Zentralbank (EZB) davon noch weit entfernt. Richard Wool-nough, Fondsmanager des M&G Optimal Income Fund, geht davon aus, dass die Wirt-schaft in den USA und Großbritannien nahe ihrer maximalen Kapazitätsauslastung und Vollbeschäftigung operiert. Letztere wird ein besonders starker Inflationstreiber sein. „Angesichts des Verzögerungseffekts bei Zinserhöhungen von fast zwei Jahren sollten beide Notenbanken schon jetzt mit

ersten Zinsanhebungen beginnen. Die Ef-fekte auf das Wachstum und den Dollar werden minimal sein“, so Woolnough. Wichtiger als das exakte Timing seien je-denfalls die absolute Zinshöhe am Ende des Zinserhöhungszyklus und wie lange dieser dauere. Beide Faktoren werden die Länge eines potenziellen Anleihen-Bärenmarktes bestimmen. „In diesem Zyklus werden die Zinsen weit weniger steigen und nur in sehr langsamen Schritten, sodass die Auswir-kungen auf die Zinsmärkte zumindest kurz-fristig nicht dramatisch sein sollten.“ Daher sieht Woolnough auch keinen Crash auf die Bondmärkte zukommen. Für gefährlich hält er den Trend, dass Investoren einfach die Risiken steigern, indem sie höher ren-tierliche Anleihen verstärkt kaufen. Wenn sich dieser Zyklus umkehrt, können Blitz-crashes eintreten. Mittelfristig sieht der M&G-Experte ebenfalls Risiken: „Die Zins-kurven sind zu flach und haben nur eine ge-ringe Laufzeitenprämie eingebaut, vor allem bei längerlaufenden Bonds. Letztere bieten einfach zu wenig Rendite. Die kurzen Zin-sen sollten ebenfalls steigen – vor allem in den USA und in UK. Daher ist Woolnough in seinem Fonds die Duration netto short, das heißt, er erwartet vor allem steigende Langfristzinsen – als Folge steigender Infla-tion. Ein solcher Zinstrend wäre auch eine Unterstützung für die Fundamentaldaten der Corporate Bonds und so sollten sich die Spreads (Risikoaufschläge) verringern.

Neben dem Kreditrisiko und den Be-wertungen muss im Bondbereich auch das Liquiditätsrisiko gemanagt werden. Am Höhepunkt der Finanzkrise Ende 2008 wa-ren die Spreads im IG-Bereich zwischen An- und Verkaufskursen zwischen vier und

fünf (!) Prozent – jetzt liegen sie unter 0,5 Prozent. Nach alldem verwundert es nicht, dass Woolnough in Europa fast überhaupt nicht positioniert ist. „In den USA sind die Bewertungen und die Spreads attraktiver.“ Nach dem Sell-off hat er auch eine Vorliebe für den US-High-Yield-Bereich.

Isabelle Vic-Philippe, Head of Euro Rates, Inflation & Index fixed Income Ma-nagement bei Amundi, meint, dass die US-Notenbank noch 2015 den ersten Zins-schritt setzen wird, wobei der nächste Schritt für längere Zeit ausbleiben wird. Wir erwarten bis Ende 2016 maximal eine Fed-Funds-Zinshöhe von 0,75 Prozent. Danach erwarten wir eine längere Pause.“ Die US-Daten zeigen, dass sich die Konjunktur seit Mitte 2015 klar abgeschwächt hat. Neu ist, dass die Fed auf externe Risiken Bedacht nimmt (harte Landung in China, Destabili-sierung der Emerging Markets, starker An-stieg des Dollar). „Der Businesszyklus in den USA – und nicht nur dort – ist atypisch: das kann man vor allem an den schwachen Unternehmensinvestitionen ablesen. Des-halb sollte man auch einen atypischen Zins-zyklus erwarten“, meint Vic-Philippe. Denn das US-Potenzialwachstum ist auf rund 1,7 Prozent gefallen – von über drei Prozent vor zehn Jahren. Daher ist der „natürliche“ reale Zins ebenfalls deutlich tiefer als üblich – bei rund null Prozent gegenüber zwei Prozent im letzten Zyklus. Die Fed sieht sich zudem Hindernissen gegenüber: Schon der starke Dollar wirkt disinflationär. Ein um zehn Prozent stärkerer handelsgewichteter Dol-lar entspricht einer Zinserhöhung von be-reits einem Prozent. Dazu kommt das schwache US-Lohnwachstum, obwohl fast Vollbeschäftigung herrscht. „Langfristige cr

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Brennpunkt ° Anleihen-Investments

50 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

Die globalen Anleihenmärkte, insbesondere aber jene in den Industriestaaten, befinden sich in einem fast 33-jährigen Aufwärtstrend. Doch nun verstärken sich die Anzeichen, dass der Megatrend sich langsam, aber sicher seinem Ende zuneigt. Manche Finanzexperten erwarten gar einen Crash. Wolfgang Regner

Wann kommt der Crash?

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Renditen sollten dem Fed-Zins am Ende des Erhöhungszyklus entsprechen – diese Ren-diten liegen aber schon jetzt um die zwei Prozent. Daher wird sich die Zinskurve ab-flachen, wobei das kurze Ende unter Auf-wärtsdruck kommen wird. Interessant ist, dass längerfristige US-Treasuries 2015 trotz des Zinserhöhungsrisikos vor allem von ausländischen Investoren gekauft wurden. Denn diese sehen sich noch deutlich tiefe-ren Renditen an ihren Heimatmärkten ge-genüber. Wir sehen weitere QE-Operatio-nen in Europa und Japan und erwarten rela-tiv stabile langfristige Bondrenditen bis Ende 2016. Der US-Dollar sollte leicht zule-gen“, erklärt die Amundi-Expertin. Und ihre Anlagestrategie? „Derzeit präferieren wir bei Staatsanleihen Laufzeiten um das Jahr 2022 bis 23, achten angesichts der No-

tenbankpolitiken auch darauf, die Duration überzugewichten. Dabei sind wir in kurz-fris tige europäische Papiere investiert und in US-Bonds mit längeren Laufzeiten. Zwei-jährige US-Staatstitel sind wir wegen un-serer Zinserhöhungserwartung short. Die US-Inflationserwartungen sind deutlich zu tief – im Zehn-Jahres-Bereich liegen sie bei nur 1,45 Prozent. Die steigenden Mieten und höhere Preise im Servicesektor werden übersehen. Bei kürzerlaufenden Titeln sind wir bei Unternehmensanleihen überge-wichtet. In Europa sind wir kurzlaufende deutsche Bundesanleihen long, im Bereich der Peripherie ebenfalls übergewichtet. Ins-gesamt liegt das Laufzeitenspektrum hier zwischen fünf und sieben Jahren.“

David Lloyd-Nolan, Anleiheexperte bei Aberdeen, meint, dass die US-Federal Re-

Anleihen-Investments ° Brennpunkt

NovEMbEr 2015 – GELD-MAGAZIN ° 51

GELD ° Welche Zinspolitik wird die US- Notenbank Ihrer Meinung nach verfolgen?JeaN MédecIN: Derzeit gibt es nur eine von einer Minderheit der Markt­akteure vertretene Wahrscheinlichkeit einer Fed­Zinserhöhung noch in diesem Jahr. Ungeachtet des endgültigen Zeitpunkts ist klar, dass die Normalisierung der US­Geld­politik im Kontext eines nur moderaten Wachstums nur äußerst allmählich vonstat­ten gehen sollte. Wir denken, dass wir am Umkehrpunkt angekommen sind, an dem die Wirksamkeit der unkonventionellen Geldpolitik immer mehr nachlässt. Die Zentralbanken sitzen zwischen zwei Stüh­len: Ein Straffen der Zinszügel wäre sehr schmerzhaft angesichts der Abschwächung des globalen Wachstums, aber noch mehr Quantitative Easing (QE) wäre der klare Be­weis, dass die unkonventionelle Geldpolitik gescheitert ist und das Wachstum nicht an­getrieben hat.

Wie sollten Investoren im Fixed Income- Bereich nun agieren?

JEAN MéDECIN, Mitglied des investMentkoMitees bei CarMignaC

INtErvIEW °

Investoren sollten sich rüsten – nicht für einen Anleihecrash, wohl aber für sehr volatile Märkte. Die Maßnahmen der Noten­banken haben die Investoren polarisiert (in zwei Lager gespalten) und dadurch für ein Hochschießen der Volatilität gesorgt, wie man am Deutschen Bund Future gut sehen kann. Gleichzeitig sind sie in ihrem Vor­haben bisher gescheitert, die Inflation zu erhöhen. Moderates Wachstum und hart­näckig schwacher Inflationsdruck sollten dafür sorgen, dass die Bondrenditen sich relativ ruhig verhalten. Wenn Japan ein gutes Beispiel ist, dann sollten wir erwar­ten, dass die Zinsen länger auf tiefem Niveau verharren werden. Daher müssen fähige Fixed Income­Manager aktiver agieren und relative Value­Strategien umsetzen, um zu­friedenstellende Renditen liefern zu können – einfach die Zinskupons zu kassieren wird zu wenig sein.

Wie sind Sie am anleihesektor positioniert?Wir sind derzeit auf der Basis einer hohen modifizierten Duration (sie gibt an, um

wie viel Prozent sich der Anleihekurs ändert, wenn sich das Markt­zinsniveau um einen Prozentpunkt ändert) in drei Schlüsselsegmenten positioniert: Staatsanlei­hen an der Peripherie der Eurozone, wo wir allerdings schon Teile der Gewinne mit­genommen haben, Corporate Bonds im europäischen Finanzsektor, wo wir uns noch ein erhebliches Poten zial erwarten, da das Risiko mit dem Prozess des Schuldenabbaus auch bei den Banken deutlich gesunken ist, und US­Staatsanleihen (Treasuries), die vom Deflationsprozess und ihrem Sta­tus als sicherer Hafen profitieren. Bei den Staatsanleihen konzentrieren wir uns auf das lange Ende der Zinskurve, also auf lan­ge Laufzeiten, die stark infla tionssensitiv sind, während wir bei kurzen Laufzeiten mit Derivaten arbeiten, um vom fehlerhaften Einpreisen der Volatilität durch den Markt zu profitieren.

serve die Zinsen dieses Jahr anheben sollte. „Die Chancen dafür stehen unseres Erach-tens momentan bei 50:50.“ Doch viel mehr erwartet er nicht so schnell. „Eine Normali-sierung würde die Rückkehr zum vorhe-rigen langfristigen Durchschnitt bedeuten und das halten wir mittelfristig für unwahr-scheinlich. Es wird wohl eher eine neue Normalität niedriger Zinsen entstehen, wo-bei die Renditen allerdings über dem jet-zigen Niveau liegen werden. Da man die Er-holung aber nicht gefährden möchte, wird die jetzige quantitative Lockerung wohl nicht aufgehoben und dies wiederum wird sicherstellen, dass die Renditen niedrig blei-ben. Eine Anhebung der US-Leitzinsen sollte langsam, schrittweise und mit Ober-grenze erfolgen und der angestrebte Zins-satz am Ende irgendwo zwischen 2,5 und

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52 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

3,5 Prozent liegen“, so Lloyd-Nolan. Und sein Ausblick? „Wir haben uns für ganz 2016 bei kurz- bis mittelfristigen US-Anlei-hen auf eine flachere Zinskurve eingestellt. Wir denken aber, dass das globale Wachs-tum moderat ausfallen und der Inflations-druck eher niedrig bleiben wird. Bei anhal-tender Nachfrage nach Fixed Income-In-vestments sollte dies sicherstellen, dass sich ein Anstieg der Renditen mittelfristiger An-leihen vergleichsweise in Grenzen halten wird. Die Spreads von Unternehmensanlei-hen haben sich in letzter Zeit signifikant ausgeweitet. Diese zusätzliche Prämie ist wertvoll. „Wir räumen aber ein, dass die Märkte in naher Zukunft eine Reihe von Herausforderungen bewältigen müssen, denn das Wachstum verlangsamt sich, der Rohstoff-/Energiesektor ist problematisch und es hapert bei der Liquidität.“

Adrian Hull, Produkt-Spezialist von Kames Capital, glaubt, dass die Fed erst 2016 aktiv werden wird, was die Zweifel an

der Wirksamkeit der QE-Operationen ver-stärken wird. „Die Wirkung der höheren Zinsen wird weniger bei den Renditen der Staatsanleihen und stärker bei den Wäh-rungen sein. Wegen der immer noch hohen Verschuldung werden die Zinsen aber für längere Zeit tiefer als normal bleiben. Die vorauslaufenden Macro-Futures am Geld-markt preisen ein maximales Zinsniveau von zwei Prozent ein – nach vier Prozent noch vor einem Jahr. Die US-Konjunktur wächst unterhalb des längerfristigen Trends, und solange es kein deutliches Anziehen der Inflation gibt, sollte man keine Zins-erhöhungen erwarten“, so Hull. „Deshalb erwarten wir keinen Crash am Bondmarkt – dies würde Inflationsraten wie in den 1980ern implizieren und entsprechend hohe Zinsen. Das sehen wir überhaupt nicht.“

Last, but not least David Zahn, Head of European Fixed Income, Franklin Temple-ton Investments. Auch er ist relativ gelassen.

Brennpunkt ° Anleihen-Investments

„Ich denke, das Timing der US-Zinserhö-hung ist nur von geringer Bedeutung. In Europa sehen wir eine Normalisierung der Zinspolitik noch für Jahre hinaus nicht. Es ist nicht eine Frage, ob die EZB ihr QE-Pro-gramm ausweitet, sondern nur wann. Eine Ankündigung könnte noch im Dezember erfolgen. Und wie sieht die Anleihestrategie von Templeton aus? „Optimistisch sind wir für europäische Bonds – diese sollten abge-sehen von möglichen kurzen crashähn-lichen Phasen weiterhin stabile Renditen liefern. Doch für aktive Investoren, wie wir es sind, bieten solche Phasen hoher Volatili-tät immer auch attraktive Opportunitäten. Im Franklin European Total Return Fund sind wir in Corporate Bonds übergewichtet. Die aktuelle durchschnittliche Duration be-trägt 5,88. Wir schätzen längerlaufende Bonds aus der Peripherie wie aus Italien (über elf Prozent Gewichtung) oder Spa-nien (elf Prozent). Hier sehen wir struktu-relle Reformen.“

GELD ° Welches Zins-Szenario halten Sie für am wahrscheinlichsten?OlIver eIchMaNN: Wir glauben, dass die Fed im Dezember den ersten Zinsschritt unternimmt und gleichzeitig Befürchtungen entgegentritt, dies sei der Beginn einer Serie von Zinserhöhung. Die Reaktion der Märkte wird stark davon abhängen, ob es der Fed gelingt, eine glaubhafte „Forward Guidance“ zu geben. Hier hat die umständliche und widersprüchliche Kommunikation der letz­ten Wochen sicher nicht geholfen.

die Schuldenniveaus sind angesichts des geringen Wachstums viel zu hoch…Seit dem Höhepunkt der Finanzmarktkrise ist die Verschuldung der privaten Haushalte etwa in der Euro­Peripherie deutlich gesun­ken, während sie in Ländern, die von der Euro­Staatsschuldenkrise nicht betroffen waren, etwas gestiegen ist. Für die Schulden­

oLIvEr EIChMANN, Co-Head rates Fi eMea bei der deutsCHen aWM

INtErvIEW °

tragfähigkeit ist aus meiner Sicht weniger der Schuldenstand, sondern der jährliche Schuldendienst im Verhältnis zum BIP rele­vant. Und hier helfen die extrem niedrigen Zinsen. So emittiert Deutschland je nach Laufzeit mit negativen Zinsen.

Wie könnte eine Normalisierung der Zinskurve (= ausstieg aus dem Qe) erreicht werden? Die Zinsstrukturkurven der wichtigsten Bondmärkte reflektieren die expansive Geld­politik der Zentralbanken, den verhaltenen Wirtschaftsausblick, die niedrigen Infla­tionserwartungen und die Tatsache, dass in vielen Märkten die Notenbanken Staatsan­leihen kaufen. Ein „endgültiger Ausstieg“ im Sinne einer aktiven Reduzierung durch An­leiheverkäufe der Zentralbankbilanz steht derzeit nicht an. Vielmehr erwarten wir in der Eurozone eine zeitliche Ausdehnung

des Staatsanleihekauf­programmes über den September 2016 hinaus. Sollte eine Reduzierung erforderlich sein, ist es wahrscheinlich, dass zu­nächst Kuponzahlungen und Rückzahlungsbe­träge nicht reinvestiert werden.

Wird der ausstieg aus dem Qe nur mit einem heftigen crash an den anleihe-märkten einhergehen können?Die Marktreaktionen auf die Ankündigung einer weniger expansiven Geldpolitik der Fed (Stichwort Tapering im Jahr 2013) ha­ben gezeigt, dass mit der Rückführung des QE erhebliche Marktrisiken verbunden sind. Das erklärt auch das sehr vorsichtige Vor gehen der Zentralbanken.

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54 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

geldanlage ° Im Gespräch mit Mag. Stefan Löwenthal, Macquarie

GELD ° Das Investmentumfeld ist einem hart-näckigen Zinstief ausgesetzt – wie lange müs-sen wir noch auf eine Zinserhöhung, warten?Stefan LöwenthaL: Wir hatten eigentlich darauf gehofft, dass die US-Notenbank Fed be-reits im vergangenen September entsprechend agieren würde, um Unsicherheiten aus dem Markt zu nehmen. Bekanntlich ist eine Zinser-höhung aber ausgeblieben. Der Markt geht nun davon aus, dass die Fed heuer nichts mehr in diese Richtung unternehmen wird. Die Fakten-lage würde allerdings einen behutsamen ersten Zinsschritt zulassen. Der US-Wirtschaft geht es nicht so schlecht, die Zinsen liegen bei null und der Wertpapierbestand hat ein hohes Ni-veau erreicht, mit dessen Abbau auch einmal begonnen werden muss. Man sollte ebenfalls beachten, dass in den Vereinigten Staaten 2016 ein Wahljahr ist und hier Querschüsse gegen die Fed zu erwarten sind. Vielleicht wird also doch noch heuer die heiß ersehnte Zinserhöhung stattfinden, damit sich die Notenbank nicht in den Wahlkampf hineinziehen lässt. Gibt es bis Dezember keinen Zinsschritt, könnte es durch-aus sein, dass wir längere Zeit darauf warten werden.

wie sieht die Situation in europa aus?Die EZB wird ihre Quantitative Easing-Maß-nahmen (QE) sogar noch verstärken, während in den Vereinigten Staaten QE bereits an Bedeu-tung verloren hat. Die EZB könnte den Leitzins sogar in den negativen Bereich absenken – je-denfalls ist in Europa mit einer Erhöhung der Zinsen bis auf Weiteres nicht zu rechnen. Die EZB hat auch mehrfach angekündigt, die Zinsen bis zumindest Ende 2016 auf dem derzeitigen Niveau zu belassen. Die Zinsen in Europa befin-den sich auf Rekord-Tiefstständen, der Ertrag – auch mit längeren Laufzeiten – von Termin-geldern geht gegen null. Die für institutionelle Investoren lukrierbaren Zinsen können so-gar unter null fallen. Das macht das Halten von Geld derzeit sehr unattraktiv.

welche Möglichkeiten bieten sich in diesem Umfeld an? welche Lösungen hat Macquarie im Programm? Alternativen mit Ertragspotenzial bei gleich-zeitig kontrolliertem Risiko sind vor diesem Hintergrund sehr gefragt. Vor allem Invest-mentfonds, die in kurzlaufende europäische Unternehmensanleihen investieren, bieten hier große Vorteile. Dabei ist eine breite Diver-sifikation durch Streuung des Risikos auf viele Emittenten und Sektoren möglich. Um Invest-mentchancen im Niedrigzinsumfeld nutzen zu können, haben wir einen Laufzeitenfonds im Programm, der einen deutlichen Mehrer-trag und wesentlich bessere Diversifikation im Vergleich zu Termingeldern bietet. Außerdem verfügt er über ein deutlich besseres Risiko-Er-trags-Profil als mögliche Alternativen aus dem Staatsanleihenbereich. Investiert wird eben in europäische Corporate Bonds, wobei eine Beimischung von rund 20 Prozent High Yield-Unternehmen unserer Einschätzung nach eine Optimierung der Erträge erlaubt. Im Unter-

schied zu Termingeldern oder Bankenanleihen liegt der Schwerpunkt unseres Portfolios außer-halb des Finanzsektors.

welche Rendite wird bei diesem Produkt angepeilt?Wir haben uns bewusst für eine kürzere Rest-laufzeit von nur ca. 2,5 Jahren entschieden, da wir, wie bereits erwähnt, davon ausgehen, dass die Zinsen im Euroraum für diese Zeit unver-ändert tief bleiben. Vor diesem Hintergrund streben wir eine Rendite von ca. 0,8 Prozent p.a. an. Das klingt auf den ersten Blick nach nicht viel, aber man muss bedenken, dass die Rendite für eine Duration von 2,2 Jahren bei spanischen und italienischen Staatsanleihen nur bei 0,2 Prozent liegt. Deutsche Staatsanleihen werfen mit sogar minus 0,23 Prozent eine negative Ren-dite ab. Bei gleichem Durchschnittsrating wie Staatsanleihen von Spanien und Italien kann man also mit einem wesentlich breiter diversi-fizierten Portfolio einen fast dreimal so hohen Ertrag erzielen. Um einen ähnlich hohen Ertrag zu generieren, müsste man bei spanischen bzw. italienischen Staatsanleihen das doppelte, bei deutschen Staatsanleihen sogar fast das vier-fache Zinsänderungsrisiko in Kauf nehmen.

wie wird im fonds für Sicherheit gesorgt?Das aus unserer Sicht größte Risiko liegt in der Verschlechterung der Bonität der Unter-nehmen. Im gegenwärtigen Zinsumfeld wären Ausfälle von einzelnen Anleihen für die Fonds-performance entscheidend. Besonderer Wert wird somit auf die Analyse der Emittenten ge-legt, um Ausfallrisiken zu vermeiden. Laufende Beobachtung der Emittenten ist selbstverständ-lich, um (z.B. im Fall von erwarteten Problemen mit der Bonität) gegebenenfalls mit Verkäufen zu reagieren. Sicherheit für das investierte Kapi-tal steht für uns also im Vordergrund!

Mag. Stefan Löwenthal, CIO Macquarie Investment Management Austria KAG

Staatsanleihen erweisen sich aktuell nicht gerade als prickelnde Investmentidee. Doch es gibt Alternativen, die etwa im Bereich von kurzlaufenden Unternehmensanleihen zu finden sind. Macquarie hat zu diesem Thema einen Laufzeitenfonds kreiert, der auf europäische Emittenten setzt. Breite Diversifikation soll hier für Risiko-streuung und Sicherheit des eingesetzten Kapitals sorgen.

Lösungen im Niedrigzinsumfeld

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Page 55: GELD-Magazin, November 2015

BNY MellonNeuer Aufschwung oder Bärenmarkt?Analyse und Ausblick für 2016 Peter Hensman, Global StrategistNewton Investment Management

Carmignac2016: trouble or chance?Sandra CrowlMitglied des Anlageausschusses

ETF SecuritiesDas Zeitalter der Robotik und Automatisierung Isabella SchmidDirector – Germany & Austria

GAMAXMit etablierten Trend-Marken 2016 und auch in Zukunft erfolgreich investiert seinMichael Kopf, Senior Vertriebs- und Schulungsleiter Patriarch Multi-Manager GmbH

MEAGFiX the World: Währungen im Spannungsfeld unzureichender RisikoprämenHakem Saidi, Senior Portfoliomanager

Veranstalter

4profi t Verlag GmbHRotenturmstraße 12/1, 1010 Wien

T: +43 1 997 17 97 0F: +43 1 997 17 97 97

Anatol Eschelmüllera.eschelmueller @ geld-magazin.at

T: +43 1 997 17 97 21

Snezana Jovics.jovic @ geld-magazin.at

+43 1 997 17 97 12

Titel, Vor- und Zuname

Firma

Position

Straße

PLZ, Ort

Telefon FAX

E-Mail

Datum Unterschrift

Ja, ich melde mich zur kostenlosen Teilnahme an der Veranstaltung Institutional Investors Congress am 24. November 2015im Haus der Industrie an.

bitte um Antwort per E-Mail: [email protected]

Empfang: 8:30 bis 9:00 UhrVorträge: 9:00 bis ca. 12:30 Uhr

anschließend Mittagsbuffet

Ort der VeranstaltungHaus der Industrie

Schwarzenbergplatz 4, 1030 Wien„Ludwig Urban – Saal“

Zielgruppen/GästeFondsmanager, Dachfondsmanager, Vermögensverwalter, Versicherungen, WPDL-Unternehmen, Pensionskassen,

CFOs, Private Banker,Kundenbetreuer von Banken, etc.

Investmentausblick 2016MEGATRENDS

Welche ökonomischen Entwicklungen, Branchen und Regionen werden das kommen-de Jahr prägen? Von welchen Trends werden Investoren 2016 am meisten profitieren? Ein umfangreicher Expertenausblick gibt Ihnen hier Antworten auf diese Fragen. Diese Vortragsreihe im Rahmen des Institutional Investors Congress bietet Ihnen die einmalige Möglichkeit, sich über das breite Angebot zu informieren und mit den Experten zu diskutieren.

24. NOVEMBER 2015

Page 56: GELD-Magazin, November 2015

56 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

Aktienfonds, die auf einzelne Länder, Branchen oder begrenzte Regionen

setzen, bieten auf der einen Seite zwar tolle Ertragsmöglichkeiten, auf der anderen Seite haben sie auch ihre Tücken. Für den erste­ren Fall lassen sich eindeutig Biotechfonds anführen, die den Anlegern über die vergan­genen fünf Jahre Renditen von bis zu 350 Prozent brachten. Und selbst in den letzten drei Jahren wurde das investierte Kapital knapp verdreifacht. Aber Hand aufs Herz: Wer hat vor fünf Jahren in einen Biotech­fonds investiert und damals erkannt, dass er über Jahre auf einen Megatrend setzen kann? Ein ähnliches Beispiel sind Asien­Fonds, die von 2003 bis 2007 im Durch­

schnitt um mehr als 300 Prozent zulegten – aber auch von 2009 bis Mitte 2011 um gut 200 Prozent. Selbst vor der eigenen Haus­türe findet man tolle Beispiele. Fonds, die in deutsche Aktien veranlagen, stiegen von 2003 bis 2007 um satte 200 Prozent. 2009 bis Mitte 2011 um 60 Prozent und von Ende 2011 bis heute wieder um 100 Prozent – im Durchschnitt! Das heißt, eine Buy and Hold­Strategie über einige Jahre macht durchaus Sinn, kippt ein langfristiger Trend, dann sollte man sich aber auf der anderen Seite nicht scheuen, den Gewinn auch ein­mal mitzunehmen.

Auf der anderen Seite der Skala liegen beispielsweise Brasilien­, Russland­ oder

Aktives Management ist gefragtDie Gefahr aus China scheint beherrschbar zu sein. Die Aktienmärkte schwenken wieder nach oben. Dennoch ist abhängig von der Nachrichtenlage mit höheren Kursschwankungen zu rechnen. Deshalb sind heute mehr denn je aktiv gemanagte Fonds zu empfehlen, die jeweils auf die richtigen Regionen, Branchen und Einzeltitel setzen.

Mario Franzin

auch Rohstofffonds. Wie in der unten ste­henden Tabelle ersichtlich, verlor man mit Brasilien­Aktienfonds in den vergangenen zwölf Monaten rund 40 Prozent des einge­setzten Kapitals. Im Edelmetallbereich liegt das Minus bei bis zu 75 Prozent. Diese Fonds müssten wieder um 300 Prozent im Wert zulegen, um zumindestens wieder an ihren Ausgangspunkt zurückzukehren.

Neben den besten Gemischten Fonds (Seite 58) finden Sie ausgewählte Fonds für die Emerging Markets und die Region Asien Pazifik ex Japan auf Seite 38, die besten Nachhaltigkeitsfonds auf Seite 45, Anlei­henfonds auf Seite 52 und aussichtsreiche Aktienfonds Long/Short auf Seite 75.

6.700 Fonds auF dem PrüFstand° Sieger und Verlierer im Überblick

Quelle: Lipper IM, alle Performancezahlen auf Euro-Basis, Stichzeitpunkt: 30. Oktober 2015

Die 10 Besten in %Allianz China A-shares 79,6Wiener Privatbank european Property 43,1UniDeutschland Xs 42,4MainFirst - Germany Fund 40,9sLi Global siCAV european smaller Companies 38,7Henderson HF Pan european Property equities 38,6DWs Aktien strategie Deutschland 38,1Polar Capital UK Absolute equity 37,8Lupus alpha smaller German Champions 37,0new Capital Dynamic european equity 36,5

Die 10 sCHWäCHsten in %Aberdeen Global - Brazil equity -34,7nordea 1 - Brazilian equity Fund -35,5UBs (Lux) equity s - Brazil -36,8Legg Mason WA Brazil equity -38,4JPM Brazil equity -38,7Risse inflation Opportunities -39,5Amundi Funds equity Brazil -39,9PARVest equity Brazil -40,2Pictet-Brazil index -40,4HsBC GiF Brazil equity -42,3

Die 10 Besten in %HBM Global Biotechnology Fund 199,5Bellevue F (Lux) BB Adamant Biotech 187,1Candriam equities L Biotechnology 183,6Cs (Lux) Biotechnology equity Fund 178,6esPA stOCK BiOteC 177,5LsF - Asian solar & Wind Fund 170,8DWs Biotech 170,5Franklin Biotechnology Discovery 165,8UBs (Lux) equity Fund - Biotech 163,5Janus Global Life sciences Fund 154,9

Die 10 sCHWäCHsten in %Wells Fargo (LUX) WW Precious Metals -61,9Craton Capital Precious Metal Fund -63,5stABiLitAs - Gold+Resourcen special situations -63,7Pioneer Funds Austria - Gold stock -63,9edmond de Rothschild Goldsphere -64,1nestOR Gold Fonds -64,5Amundi Funds equity Global Gold Mines -64,6Konwave Gold equity Fund -65,5earth Gold Fund Ui -65,6stABiLitAs - silber+Weißmetalle -69,4

Die 10 Besten in %esPA stock Biotec 349,5Cs (Lux) Biotechnology equity Fund 320,7Franklin Biotechnology Discovery 315,6DWs Biotech 315,2Candriam equities L Biotechnology 310,1UBs (Lux) equity Fund - Biotech 285,1Bellevue F (Lux) BB Adamant Biotech 261,6Polar Capital Healthcare Opportunities 257,9Janus Global Life sciences Fund 255,8JPM Global Healthcare 253,2

Die 10 sCHWäCHsten in %Pioneer Funds Austria - Gold stock -66,4Konwave Gold equity Fund -66,9earth Gold Fund Ui -68,1edmond de Rothschild Goldsphere -68,7nestOR Gold Fonds -69,0Craton Capital Global Resources Fund -69,3Amundi Fds equity Global Gold Mines -70,0earth exploration Fund Ui -71,0Craton Capital Precious Metal Fund -73,1stABiLitAs - Gold+Resourcen special situations -74,3

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geldanlage ° Die besten Investmentfonds

Page 57: GELD-Magazin, November 2015

NovEMbEr 2015 – GELD-MAGAZIN ° 57

aKtives management. Licht und Schatten liegen an der Börse Wien weit aus-einander. Betrachtet man sich eine Perfor-mance-Tabelle der ATX Prime-Werte über fünf Jahre, so stechen die Kursgewinner Do&Co mit einem Plus von 286 Prozent, Rosenbauer mit plus 143 Prozent oder der Flughafen Wien mit plus 90 Prozent ins Auge. Auf der ande-ren Seite verlor man mit Aktien der Raiffeisen Bank International schmerzhafte 65 Prozent, mit Warimpex ebenso und mit dem Verbund

aKtienFonds Österreich º Schwieriges Terrain

55 Prozent. Der Index selbst – der volumsge-wichtete Durchschnitt – liegt bei einem Minus von 4,6 Prozent. Da muss man es den Fonds-managern hoch anrechnen, dass sie durch aktives Management über diesen Zeitraum immerhin mit 3,6 Prozent im Plus liegen. Das Plus von 37,2 Prozent, das Alois Wögerbauer mit dem 3 Banken Österreich-Fonds schaffte, ist unter dieser Perspektive eine Glanzleis-tung. Wie wir an dieser Stelle bereits mehr-fach berichteten, schaffte Wögerbauer diese Performance, indem er relativ breit gestreut – soweit das an der Wiener Börse geht – vor allem in aussichtsreiche Wachstumswerte in-vestiert. Letzter in unserer Tabelle ist nach wie vor der Meinl Equity Austria, der Anlegern bes-tenfalls durch einen Verlustausgleich Steuern sparen hilft – trotzdem schade ums Geld.

ALOIS WÖGERBAUER konnte den Spitzenplatz mit dem 3 Banken Österreich-Fonds erfolgreich verteidigen.

isin FOnDs WeRtZUWACHs (In %) VOLUMen GeBüHRen eRtRAG/RisiKO 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre in Mio.€ AA TER 3 Jahre 5 JahreDie FünF BestenAT0000662275 3 Banken Österreich-Fonds 21,8 33,6 37,2 104 3,50 2,25 0,62 0,34AT0000857412 Pioneer Funds Austria - Austria stock 10,4 24,6 19,0 238 5,00 1,72 0,51 0,17AT0000859293 Raiffeisen-Österreich-Aktien 21,2 26,1 7,6 102 4,00 1,69 0,47 0,05AT0000619713 Allianz invest Austria Plus 10,7 19,8 6,5 5 5,00 1,34 0,40 0,05AT0000859491 sempershare Austria 16,0 22,2 13,7 17 5,00 1,96 0,40 0,12 DURCHsCHnitt 12,8 17,1 3,6 DeR sCHLeCHtesteAT0000859368 Meinl equity Austria 0,8 -6,4 -22,4 59 5,00 1,61 neg. neg.

Quelle: Lipper IM, AA=max. Ausgabeaufschlag in Prozent, TER=Total Expense Ratio in Prozent, alle Performancezahlen in Prozent kumuliert auf Euro-Basis, Stichzeitpunkt: 30. Oktober 2015

eZb streut rosen. Die EZB signalisierte eine Ausweitung der Anleihenkäufe und unter Umständen eine weitere Senkung der bereits negativen Einlagenzinsen. Das brachte die Ak-tienbörsen wieder einigermaßen in Schwung. Aber man darf sich nicht beklagen. Spitzen-fonds, die in Euroland-Aktien veranlagen, er-wirtschafteten innerhalb der vergangenen zwölf Manate Erträge zwischen 18 und 22 Prozent, über die vergangenen drei Jahre zu-mindestens 50 Prozent. Spitzenreiter ist der

aKtienFonds euroZone º Bessere Wirtschaftsdaten

seit November 2011 von Nick Sheridian ver-waltete Henderson HF Euroland. Er konnte in den vergangenen fünf Jahren das Kapital glatt verdoppeln. Über diesen Zeitraum sticht auch der Allianz Wachstum Euroland hervor, der bereits seit 2009 von Matthias Born gema-nagt wird. Beide Fonds bringen mehr als eine Milliarde Euro auf die Waage, wenn man bei Born berücksichtigt, dass er auch den Luxem-burger Fonds Allianz Euroland Equity Growth verwaltet – unter den gleichen Gesichtspunk-ten. Auch die Performance-Daten der beiden Fonds sind praktisch ident. Die hervorragende Leistung der beiden Fondsmanager Sheri-dian und Born lässt sich am Vergleich mit dem Durchschnitt bemessen. Sie konnten ihn durch gekonnte fundamentale Auswahl der Assets bei Weitem übertreffen.

NICK SHERIDIAN konnte das Kapital der Anleger in den vergangenen fünf Jahre glatt verdoppeln.

isin FOnDs WeRtZUWACHs (In %) VOLUMen GeBüHRen eRtRAG/RisiKO 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre in Mio.€ AA TER 3 Jahre 5 JahreDie FünF BestenLU0011889846 Henderson HF euroland 18,9 75,1 98,6 1.045 5,00 2,47 1,39 0,94LU0106235293 schroder isF eURO equity 18,1 57,9 65,7 3.314 5,00 1,94 1,17 0,62DE0009789842 Allianz Wachstum euroland 25,9 52,1 80,4 531 5,00 1,80 1,10 0,81LU0088814487 Fidelity Funds - euro Blue Chip 20,1 53,9 63,9 1.299 5,00 1,92 1,05 0,61LU0093502762 BGF euro-Markets 21,5 52,9 63,7 3.926 5,00 1,81 1,05 0,58 DURCHsCHnitt 15,3 46,7 40,1 DeR sCHLeCHtesteDE0009781773 tRenDCOnCePt-Fonds-Aktien-europa 13,7 24,0 14,1 11 5,00 2,03 0,58 0,20

Quelle: Lipper IM, AA=max. Ausgabeaufschlag in Prozent, TER=Total Expense Ratio in Prozent, alle Performancezahlen in Prozent kumuliert auf Euro-Basis, Stichzeitpunkt: 30. Oktober 2015

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Page 58: GELD-Magazin, November 2015

58 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

mischFonds Konservativ º Einige Aktienpositionen fetten die Anleihenrenditen auf

mischFonds ausgewogen º Mit 50 Prozent Aktienanteil lässt sich mehr Geld verdienen

mischFonds dynamisch º Fonds mit hohem Aktienanteil für langfristige Investments

mischFonds Flexibel º Die Aktienquote wird je nach Marktlage erhöht oder verringert

isin FOnDs WeRtZUWACHs (In %) VOLUMen GeBüHRen eRtRAG/RisiKO 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre in Mio.€ AA TER 3 Jahre 5 JahreDie FünF BestenLU0243957239 invesco Pan european High income 4,7 30,1 53,8 6.842 5,00 1,67 1,61 0,91DE0008476250 Kapital Plus 9,5 28,9 53,0 3.150 3,00 1,15 1,42 1,44AT0000737697 Macquarie Business Class 7,1 27,4 38,7 9 4,00 0,85 1,40 1,05LU0093745825 DWs Concept ARts Conservative 5,5 23,8 34,9 279 3,00 2,41 1,30 1,13DE0009782730 MeAG euroertrag 5,6 22,2 51,4 322 3,50 0,97 1,10 1,12 DURCHsCHnitt 3,3 12,1 15,3 DeR sCHLeCHtesteLU0505244425 Vontobel target Return Defensive -2,2 1,7 -0,8 39 5,00 1,86 0,15 neg.

Quelle: Lipper IM, AA=max. Ausgabeaufschlag in Prozent, TER=Total Expense Ratio in Prozent, alle Performancezahlen in Prozent kumuliert auf Euro-Basis, Stichzeitpunkt: 30. Oktober 2015

Invesco Pan European High Income Vontobel Target Return Defensive

isin FOnDs WeRtZUWACHs (In %) VOLUMen GeBüHRen eRtRAG/RisiKO 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre in Mio.€ AA TER 3 Jahre 5 JahreDie FünF BestenAT0000969787 KePLeR Vorsorge Mixfonds 7,3 40,1 58,3 117 3,00 1,94 2,14 1,59AT0000711585 starmix Ausgewogen 8,5 28,0 40,1 22 3,00 1,90 1,38 1,05DE0005314116 Unistrategie: Ausgewogen 8,3 36,0 48,2 638 3,00 1,90 1,32 1,05LU0056886558 Fidelity Funds - FPs Mod. Growth 6,8 29,1 42,2 363 5,25 1,88 1,30 1,01LU0126855641 WWK select Balance 8,9 32,9 48,4 80 5,00 2,14 1,28 0,93 DURCHsCHnitt 5,9 19,3 23,4 DeR sCHLeCHtesteLU0277316518 Multi invest Global OP -2,9 -3,0 -4,1 16 5,25 3,27 neg. neg.

Quelle: Lipper IM, AA=max. Ausgabeaufschlag in Prozent, TER=Total Expense Ratio in Prozent, alle Performancezahlen in Prozent kumuliert auf Euro-Basis, Stichzeitpunkt: 30. Oktober 2015

isin FOnDs WeRtZUWACHs (In %) VOLUMen GeBüHRen eRtRAG/RisiKO 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre in Mio.€ AA TER 3 Jahre 5 JahreDie FünF BestenLU0241337616 sQUAD Capital - sQUAD Growth 27,3 74,2 125,4 58 5,00 2,15 2,37 1,63DE000A0M8HD2 Frankfurter Aktienfonds für stift. 19,4 35,4 89,5 639 5,00 1,91 1,40 1,69DE0005314124 Unistrategie: Dynamisch 11,4 45,3 56,7 203 3,00 2,54 1,24 0,86AT0000825500 KePLeR Mix Dynamisch 12,3 45,0 55,2 9 4,00 1,73 1,21 0,78AT0000809231 Allianz invest Dynamisch 15,0 42,0 52,9 63 4,00 1,49 1,21 0,81 DURCHsCHnitt 9,1 28,6 31,1 DeR sCHLeCHtesteFR0010149179 Carmignac euro-Patrimoine -4,6 -3,9 8,5 344 4,00 2,22 neg. 0,17

Quelle: Lipper IM, AA=max. Ausgabeaufschlag in Prozent, TER=Total Expense Ratio in Prozent, alle Performancezahlen in Prozent kumuliert auf Euro-Basis, Stichzeitpunkt: 30. Oktober 2015

isin FOnDs WeRtZUWACHs (In %) VOLUMen GeBüHRen eRtRAG/RisiKO 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre in Mio.€ AA TER 3 Jahre 5 JahreDie FünF BestenGB00B64TS881 seilern Global trust 17,0 51,1 74,8 6 4,00 2,13 1,53 1,23GB0033873919 Global Opp. HAiG - Worldselect 16,9 51,2 52,1 23 5,00 3,84 1,46 0,85LU0160155395 ZZ3 23,1 62,1 63,1 88 5,00 1,19 1,44 0,80LU0489951870 sQUAD Capital - sQUAD Makro 18,8 49,7 64,5 84 5,00 2,12 1,40 1,05LU0048575426 Aktienstrategie MultiManager OP 16,5 60,0 76,2 94 5,00 2,77 1,40 0,98 DURCHsCHnitt 4,9 14,8 12,4 DeR sCHLeCHtesteLU0327379359 Kapital multiflex -38,8 -40,0 – 70 5,00 0,85 neg. neg.

Quelle: Lipper IM, AA=max. Ausgabeaufschlag in Prozent, TER=Total Expense Ratio in Prozent, alle Performancezahlen in Prozent kumuliert auf Euro-Basis, Stichzeitpunkt: 30. Oktober 2015

geldanlage ° Die besten Mischfonds

KEPLER Vorsorge Mixfonds Multi Invest Global OP

SQUAD Capital - SQUAD Growth Carmignac Euro-Patrimoine

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Page 59: GELD-Magazin, November 2015

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Im Zuge der Flüchtlingskrise kommt es un-weigerlich zur Diskussion der möglichen

Unterbringung von Flüchtlingen. Die langfris-tige Unterbringung von anerkannten Flücht-lingen wird ein wichtiger Problempunkt. In den Zentren herrscht Wohnraumknappheit und es werden überproportional mehr Woh-nungen zur Miete gesucht. Leistbarer und schnell verfügbarer Wohnraum ist stark, und durch die Flüchtlingskrise weiter angeheizt, nachgefragt. In städtischen Zentren widmet man sich als Lösungsansatz dem Microliving Thema und baut große zu kleinen Wohnungen um. Eine weitere Möglichkeit, diesen Bedarf zu stillen, liegt im schnellen und günstigen Neubau. Die Modulbauweise wird von eini-gen Architekten in den letzten Jahren mehr und mehr forciert. Im Endeffekt führt dies zu

einem effizienteren Bau mit geringerem Auf-wand und schnellerer Bauzeit. Die Effizien-teste Bauweise, der Wohnbau mit Wohncon-tainern, war in Österreich über die letzten Jah-re so gut wie nicht bekannt und eher verpönt. Wohncontainer wurden vornehmlich auf Bau-stellen als Büro und Planungsräumlichkeiten eingesetzt. Ein Wohncontainer kann vorgefer-tigt als Euro Container geliefert werden und enthält bereits eine Küchenzeile, eine Nass-zelle und bis zu 2 Zimmer. Im Endeffekt eine kleine Wohnung. Diese Container sind nahe-zu unverwüstlich, langlebig und vor allem be-weglich und flexibel. Eine Wohnanlage, die in Containerbauweise gebaut, wird kann schnell errichtet werden und ist dramatisch gün-stiger zu bauen als herkömmliche Massiv-bauweisen. Die Dämmwerte sind gut, bes-

ser als im Altbau, und die Wohnungen bieten guten Komfort. Natür-lich kann man so eine Wohnanlage auch mit einer Fassade nach außen hin optisch at-traktiv gestalten. In Summe ist somit die Überlegung, auf die-se Weise zu bauen, ein Thema der nahen Zu-kunft. Für Investoren und Mieter kann dies eine gute Lösung sein. Durch die wesentlich geringeren Baukosten kommt es zu geringeren Mieten bei gleichzei-tig höheren Renditen für Investoren.

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Wohncontainer als lohnendes Investment

MARIO KMENTA,

Geschäftsführer,

trivium GmbH

TRIVIUM GMBH

KOLUMNE

Page 60: GELD-Magazin, November 2015

aktienPanorama

60 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

Zankapfel Telekom ausTria. Das heimi­sche Finanzminis terium hat im Budget 2016 nicht näher definierte „Sondererlöse“ in der Höhe von rund 400 Millionen Euro aufgelistet, was bereits kurz nach der Präsentation des kommenden Haushalts wilde Spekulationen um einen Verkauf der Bundesanteile an der Telekom Austria auslöste. Obwohl Ressortchef Hans Jörg Schelling sofort um Beruhigung be­müht war und die besagten Sondererlöse mit den Casinos Austria und der Nationalbank in Verbindung brachte, brodelt die Gerüchtekü­che nach wie vor auf Hochtouren. Dass der me­xikanische Telekom­Riese América Móvil nichts dagegen hätte, sich auch die restlichen in der Staatsholding Öbib verbliebenen TA­Anteile einzuverleiben, ist kein Geheimnis. Dass der österreichische Staat zusätzliche Einnahmen gut gebrauchen könnte, wohl ebenso wenig. Ob der mexikanische Milliardär Carlos Slim, dessen Konzern América Móvil bereits jetzt rund 60 Prozent an der Telekom Austria hält, bald auch die in Österreich verbliebenen 28 Prozent wirklich „schlucken“ wird, steht derzeit noch in den Sternen. Aus der sprichwörtlichen Luft gegriffen scheint dies jedoch nicht, auch wenn das Finanzministerium (noch) beteuert, an den Gerüchten sei „nichts dran“.

mexikoLand des Monats

ECKDATEN (vereinigte Mexikanische Staaten)

Staatsform BundesrepublikHauptstadt Mexiko-StadtAmtssprache Spanisch (sowie 62 indigene Sprachen)Staatsoberhaupt Enrique Pena NietoRegierungschef ebendieserFläche 1.964.375 km2

Einwohner etwa 119,5 MillionenBevölkerungsdichte rund 60,8 pro km2

Währung Mexikanischer PesoBIP (2014) etwa 1.276 Milliarden US-DollarBIP pro Kopf (2014) ca. 10.980 US-DollarKfz-Kennzeichen MEXInternet-TLD .mxInternat. Telefonvorwahl +52Unabhängig seit 1821Nationalfeiertag 16. SeptemberGrößte Städte Mexiko-Stadt, Ecatepec de Morelos, Guadalajara, PueblaVerwaltungsgliederung 31 Bundesstaaten plus Bundesdistrikt Mexiko-StadtNachbarstaaten Belize, Guatemala, USAHöchste Erhebung Citlaltépetl (5.636 m)

Tempobolzer. Das Salzburger Traditions­unternehmen Palfinger legt 2015 in puncto Wachstum einiges an Tempo vor. Die Geschäfts­entwicklung der Palfinger Gruppe war in den ersten drei Quartalen 2015 von anhaltend starkem Wachstum geprägt. Der Umsatz stieg um 14,9 Prozent auf 898,9 Millionen Euro, verglichen mit 782,5 Millionen Euro in den er­sten neun Monaten des Jahres 2014. Dies stellt einen neuen Rekordwert dar. Das operative Er­gebnis EBIT erhöhte sich überproportional um 38,7 Prozent, von 56,0 Millionen Euro auf 77,7 Millionen Euro. Dadurch verbesserte sich auch die EBIT­Marge deutlich, sie stieg von 7,2 Pro­zent im Vorjahreszeitraum auf 8,6 Prozent. Das Konzernergebnis für die ersten drei Quartale 2015 liegt mit 48,4 Millionen Euro um 49,2 Prozent über dem Vergleichswert von 32,4 Millionen Euro. Laut einer Aussendung des Un­ternehmens sind die erfreulichen Zahlen vor allem starken Zuwächsen beim Absatz von Ladekranen in Europa sowie Erfolgen in Nord­amerika, Russland und Asien geschuldet.

+++

And The oscAr goes To. Die börsenno­tierte S Immo AG konnte kürzlich im Rahmen der International Annual Report Competition, kurz ARC, gleich drei Awards für ihren Geschäfts­bericht 2014 abräumen. Bei den „Oscars der Geschäftsberichte“ gab es in den Kategorien In­terior Design und Printing & Production jeweils Silber. In der Kategorie Non­Traditional Annual Reports errang das Unternehmen den Honors Award. Darüber hinaus holte die S Immo auch bei den diesjährigen Vision Awards der League of American Communications Professionals einen Preis: In der Kategorie Immobilienunternehmen bedachte die Jury den S Immo­Geschäfts­bericht 2014 mit dem Award in Silber. „Die Kommunikation mit unseren Anlegern und an­deren Dialoggruppen ist einer der wichtigsten Bausteine unserer täglichen Arbeit. Dabei legen wir großen Wert auf Qualität, Transparenz und Nähe“, freut sich CEO Ernst Vejdovszky in einer Aussendung des Unternehmens.

+++

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STArKE WorTE ´´

„Ich bin Unternehmer und nicht Historiker.“

Investment-Enfant terrible

und Conwert Neo-Ver-

waltungsrat Alexander

Proschofsky hat nicht

vor, in alten Wunden zu

wühlen. Angeblich seien Zinshäuser in Wie-

ner Top-Lagen vor Jahren zu günstig verkauft

worden. Nun gelte es jedoch, nach vorne zu

schauen und aus dem „Rest“ das Optimum

herauszuholen.

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Page 61: GELD-Magazin, November 2015

Im Gespräch mit Phil Cliff & John William Olsen, M&G ° aktien

November 2015 – GeLD-mAGAZIN ° 61

GELD ° Herr Cliff, können Sie kurz ein Bild der Aktien märkte mit Schwerpunkt auf Europa zeichnen? Und wie sehen die wirtschaftlichen Rahmenbedin-gungen aus?Cliff: Wir sind keine wirklichen Makro-Investoren, beobach-ten aber natürlich die aktuellen Entwicklungen. So wissen wir, dass Aktien prinzipiell derzeit et-was mit Gegenwind konfrontiert sind. Aber es gibt auch posi-tive Faktoren, wobei in Europa die Quantitative Easing-Maß-nahmen der EZB wiederum für Unterstützung sorgen sollten. Zusätzlich helfen die niedrigen Zinsen, weil sich Unternehmen dadurch güns-tig finanzieren können. Weiters macht die Schwäche des Euro gegenüber dem US-Dollar europäische Unternehmen wettbewerbsfähiger. Ebenfalls unterstützend wirken die unterneh-mensfreundlichen Reformen in Ländern wie Spanien, Italien oder Irland.

in Bedrängnis sind die Emerging Markets geraten, wie ist der M&G Global Growth fund dort positioniert?OlSEn: Auch wir verfolgen einen Bottom up-Ansatz, wobei wir aber sehen, dass Investments in Emerging Markets hohe Risiko-Kosten mit sich führen. So ist etwa China mit nicht zu unterschätzenden politischen, aber auch Cor-porate Government-Risiken verbunden. In den Schwellenländern veranlagen wir nur, wenn sich interessante Spezialsituationen ergeben.

Dividendentitel sind vor allem in Zeiten eher turbulenter Börsen überaus beliebt, aber worauf kommt es bei der Auswahl der richtigen Aktien an?

Cliff: Unser Ansatz diffe-riert in hohem Ausmaß von dem unserer Mitbewerber. Im Mittelpunkt unserer Be-trachtungsweise steht nämlich nicht das Faktum, ob ein Un-ternehmen gerade jetzt eine hohe Dividende ausschütten kann, sondern dass es das Po-tenzial aufweist, die Dividende auch in Zukunft steigern zu können. Eine langfristige In-vestmentstrategie steht hierbei im Vordergrund, wobei wir von einem Horizont sprechen, der

schon zehn, 15 oder 20 Jahre betragen kann.

Wie finden Sie für den M&G Pan European Dividend die besten Titel? Wie kommt die Asset Allocation zu Stande?Cliff: Grundsätzlich er-folgt die Aktienauswahl beim M&G Pan European Divi-dend Fund nach der Bottom up-Methode. Das heißt, die In-vestmententscheidungen stützen sich auf die Fundamentalanalyse einzelner Unternehmen. Die An-lagestrategie des Fonds besteht darin, Unternehmen ausfindig zu machen, die über eine gute Kapitaldisziplin verfügen, wie gesagt, die Möglichkeit für eine langfristige Steigerung ihrer Dividende aufweisen und da-rüber hinaus vom Aktienmarkt unterbewertet sind. Die Dividendenrendite ist für die Einzel-titelauswahl also nicht der ausschlaggebende Faktor. Wir sind weiters bestrebt, ein Portfolio mit breiter Länder- und Sektordiversifizierung zusammenzustellen. Bei der Titelauswahl ach-

ten wir zudem auf unterschiedliche Quellen für Dividendenwachstum, damit das Portfolio auch unter unterschiedlichen Marktbedingungen eine gute Entwicklung liefern kann. In der Regel umfasst das Portfolio rund 40 Titel.

Wie sieht die Strategie beim M&G Global Growth fund aus?OlSEn: Wir suchen in diesem globalen Aktien-fonds nach hoch qualitativen Unternehmen mit niedriger Bewertung. Im Unterschied zum M&G Pan European Dividend Fund ist die Di-videndenentwicklung kein ausschlaggebendes Kriterium. Im Zuge unseres Fundamental-Re-search gehen wir in die Tiefe und lassen uns von kurzfristigem Marktgetöse nicht ablenken.

Die Qualität der Unternehmen ist also ein entscheidender faktor, wie definieren Sie nun Qualität?

OlSEn: Qualität zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass Unternehmen langfristig wettbewerbsfähig sein können. Wir suchen nach kompetativen Vorteilen – einer drückt sich in „Pricing Power“ aus, also der Möglichkeit eines Unterneh-mens, Preise selbst zu bestimmen und sie nicht vom Markt diktie-ren zu lassen. Oft verfügen große internationale Brands über die-se Fähigkeit. Von Interesse sind auch Unternehmen, die einen technischen Vorteil bzw. Vor-

sprung genießen, was es ermöglicht, höhere Margen zu generieren. Oft finden wir solche Unternehmen im Healthcare-Bereich. Aber wie immer gilt: Letztlich entscheidet die Bottom up-Methode und die richtige Auswahl der Ein-zeltitel.

Phil Cliff, Manager des M&G Pan European Dividend Fund

John William Olsen, M&G Global Growth Fund

Attraktive Aktien sind rund um den Globus zu finden, gerade auch in Europa. Natürlich muss man wissen, nach welchen Kriterien man sucht. Wie man die Spreu vom Weizen trennt, erklären die M&G-Fondsmanager Phil Cliff und John William Olsen. Harald Kolerus

Wanted: Dividende und Wachstum

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Page 62: GELD-Magazin, November 2015

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aktien ° Börsen International

62 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

Chinas industrie sChrumpft. Die chinesische Industrie ist im September so stark geschrumpft wie seit mehr als sechs Jahren nicht mehr. Der Caixin/Markit-Ein-kaufsmanagerindex fiel auf 47,2 Punkte – im August waren es noch 47,3 Zähler. Erst Wer-te oberhalb von 50 signalisieren Wachstum. Im Service-Sektor läuft es unterdessen weiter-hin gut, aber auch hier gibt es Bremsspuren. Der Einkaufsmanagerindex für die Dienstleis-ter liegt mit 50,5 Punkten auf dem niedrigsten Stand seit 14 Monaten – im August waren es noch 51,5 Zähler. Daher blieben auch die ak-tuellen BIP-Daten im dritten Quartal schwach: Mit 6,9 Prozent ist das Wachstum erstmals seit der globalen Finanzkrise unter die Marke von sieben Prozent gerutscht. Auch die Industriepro-duktion in der nach den USA zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt legte im August weniger stark zu als erwartet. Allerdings: Selbst wenn China nur mit sechs Prozent wächst, trägt es immer noch einen Prozentpunkt zum weltweiten Wirtschaftswachstum bei. Und immerhin ha-ben sich andere Daten stabilisiert: Das Momentum bei Daten wie Stromverbrauch, Konsum, Importe und Exporte hat sich zuletzt jedenfalls wieder verbessert, auch sind die Hauspreise im Zwölf-Monats-vergleich zuletzt nicht mehr gefallen. Allerdings sind die Devisenreserven gegenüber ihrem Hoch um elf Prozent gesunken. (wr)

us-konjunktur wird sChwäCher. Im dritten Quartal wuchs das US-Brutto-inlandsprodukt nur mehr um 1,5 Prozent – zuvor waren es noch 3,9 Prozent. Besonders die Industrie präsentierte sich schwach. Der Hauptmotor der Wirtschaft, der Konsum, zeigte sich jedoch dynamisch: die Ausgaben stiegen um 3,2 Prozent – jene für dauerhafte Konsumgü-ter sogar um 6,7 Prozent. Und viel spricht dafür, dass die Einzelhandelsumsätze auch im Weihnachtsquartal stark bleiben werden – dank tiefer Benzinpreise und dem starken Arbeits-markt. Ein weiterer Hoffnungsschimmer: Die Unternehmensinvestitionen stiegen zuletzt um 5,3 Prozent. Dies alles konnte aber den schwachen Lageraufbau als Folge rückläufiger Indus-trieproduktion nicht wettmachen. Die Exporte stiegen nur um 1,9 Prozent. Auch die Inflation blieb mit einem Plus von 1,2 Prozent schwach. Für das vierte Quartal wird ein BIP-Zuwachs um gut 2,5 Prozent erwartet. Insgesamt für 2015 werden die USA aber wieder die Drei-Prozent-Marke wohl verfehlen. Interessant verläuft die Quartalsberichtssaison. Nicht besonders gut zwar, aber die Begründungen der Unterneh-men für die schwache Performance sind nicht etwa Probleme in China oder den Emerging Markets, 70 Prozent nennen den starken Dol-lar als Haupt-Belastungsfaktor. Damit stiegen auch die Erwartungen, dass im Dezember doch eine Zinserhöhung erfolgen wird. (wr)

erholung ° Nachdem der HSCEI bei 9.000

Punkten Halt gefunden hatte, begab er sich auf Erholungs­

kurs. Der Widerstand bei 10.000 wurde überwunden,

doch vor der Marke von 11.000 Punkten drehte der Index

wieder bei und korrigierte etwas. Die Lage bleibt brisant.

gegenbewegung ° Der S&P 500 hat die

Unterstützung bei 2.050 Punkten wieder zurückerobert

und insgesamt den stärksten Oktober seit der Finanz krise

hingelegt. Ob der Schwung ausreicht, um das Jahreshoch

bei 2.130 Punkten zu attackieren, bleibt fraglich.

China ° Anhaltende Konjunktursorgen

usa ° US-Notenbank hält weiter still

S&P 500

2012 2013 2014 2015

1800

1600

1400

1200

2000

2200

HANG SENG

2012 2013 2014 2015

20000

18000

22000

24000

26000

28000

Page 63: GELD-Magazin, November 2015

Börsen International ° aktien

NovEMbEr 2015 – GELD-MAGAZIN ° 63

weitere Zinssenkung. Die Reserve Bank of India (RBI) hat völlig überraschend ihren Zinssatz um 0,5 Prozent auf 6,75 Pro-zent gesenkt. Gouverneur Raghuram Rajan gab die Abschwächung in China und der glo-balen Nachfrage als Gründe für diesen Schritt an. Erleichtert wurde dem Notenbank-Chef die Entscheidung wegen der weiter rückläufigen Inflationsrate – zuletzt stiegen die Konsumen-tenpreise um 3,7 Prozent. Doch es gibt noch weiteres Zinssenkungspotenzial, denn die Real zinsen liegen bei rund 3,6 Prozent und die RBI strebt eine Spanne von 1,5 bis zwei Prozent

an. Zugleich wurden die Limits für ausländische Investitionen in indischen Staatsanleihen auf fünf Prozent angehoben. Das bedeutet ein Kaufvolumen von 25 Milliarden Dollar für die kom-menden 30 Monate, was den indischen Bondmarkt liquider macht und die Konjunktur stützt. Die Leistungsbilanz und die Fiskaldefizite sind unter Kontrolle und die tiefen Ölpreise stützen die indische Rupie. Indische Unternehmen können für ausländische Investoren Rupie-An-leihen auflegen statt im harten US-Dollar zu bleiben („Masala-Bonds“). Das alles zeigt die relative Stärke Indiens. Ein Makel bleibt jedoch: Die wichtigen Reformgesetze (Land Bill und Goods and Services Tax) stecken weiterhin im Parlament fest. Und die Banken haben die Zins-senkungen kaum um die Hälfte an die Konsumenten weitergegeben. (wr)

eZb muss naChlegen. An sich war es das Ziel der Europäischen Zentralbank (EZB), mit ihren Anleihekäufen Investitionen in Bonds für Banken unattraktiv werden zu lassen. Statt-dessen sollten die Finanzinstitute mehr Kredite an Firmen und Haushalte vergeben. Bisher jedoch ist die Kreditvergabe nur geringfügig gestiegen. Auch der ersehnte Effekt auf die Infla-tionsrate ist bescheiden geblieben. Die Preise sind in der Eurozone im September sogar um 0,1 Prozent gefallen. Das Ziel von zwei Prozent ist damit weiter entfernt denn je. Das ist auch die Schwachstelle der EZB-Strategie: Wenn die Preise sinken würden, weil sich Konsumenten und Unternehmen zurückhalten, wäre die EZB-Strategie verständlich. Der Kampf gegen sin-kende Ölpreise ist hingegen sinnlos. Dennoch könnte die EZB im Dezember ihr QE-Programm

ausweiten. Und das, obwohl sich die Unter-nehmensstimmung im Euroraum im Oktober überraschend aufgehellt hat. Der deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex hat sich im Oktober trotz des VW-Skandals nur leicht eingetrübt – der Index fiel um 0,3 auf 108,2 Punkte. Zu-vor gab es drei Anstiege in Folge. Wichtiger ist der Ausblick: Die Firmenchefs beurteilten zwar die Lage schlechter, die Geschäftsaussichten dagegen optimistischer als im Vormonat. Das Geschäftsklima im Automobilsektor hellte sich ungeachtet der Affäre um manipulierte Abgas-werte bei Volkswagen sogar auf. (wr)

europa ° Geldpolitik bisher nicht erfolgreich

Counter-trend ° Der europäische Aktien­

index konnte die Unterstützung bei 3.400 Punkten wieder

übertreffen. Nun gilt es, die Widerstandszone zwischen

3.500 und 3.650 Punkten auszuschalten. Angesichts

relativ geringer Umsätze wird dies schwierig werden.

erholung gestoppt ° Der führende

indische Aktienindex konnte nach einer Erholung auf rund

27.500 Punkte die wichtige Marke von 28.000 Punkten

nicht erreichen und fiel wieder etwas zurück. Solange die

25.000 Punkte halten, bleibt die Lage relativ stabil.

indien ° Notenbank überrascht Investoren

bSE SENSEx

2012 2013 2014 2015

30000

28000

26000

24000

22000

20000

18000

16000

Euro Stoxx 50

2012 2013 2014 20152000

2400

2200

3800

3600

3400

3200

3000

2800

2600

Page 64: GELD-Magazin, November 2015

aktien ° Anlagetipps

64 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

Des einen Leid, des anderen Freud: Während Volkswagen mit den Auswirkungen seiner Ab-gasmanipulationen noch jahrelang zu kämpfen haben wird, gibt es auch Nutznießer der Wolfs-burger Krise. VW dürfte nun besonders bedacht darauf sein, die Emissionsvorgaben in Zukunft penibel einzuhalten und auf dem Weg zum umweltfreundlicheren Auto sogar eine Vorreiter-rolle anzustreben. Um den Schadstoffausstoß zu begrenzen, ist eine ausgefeilte Technik not-wendig. Davon dürfte vor allem Infineon profitieren. Der Chiphersteller liefert Halbleiter für die Automobil industrie und fertigt Kompo-

nenten – vor allem für die deutschen Hersteller. Wenn VW nun also gezwungen ist, Millionen Fahrzeuge umzurüsten und seine Fahrzeug-flotte umweltfreundlicher zu gestalten, dürfte das auch bei Infineon für volle Auftragsbücher und klingelnde Kassen sorgen. Zudem könnte sich der Dieselmotor-Skandal als Impulsgeber für den Siegeszug der Hybrid- und Elektroautos erweisen. Diese tragen eine besonders hohe Anzahl an Halbleitern in sich. Der Marktforscher Gartner sagt dem Bereich bis 2019 ein Volumen von 40 Milliarden Dollar voraus, was einem Plus von 5,5 Prozent pro Jahr entsprechen würde.

infineon ° Profiteur des VW-Skandals

zinsanhebung seit der Finanzkrise auszuse-hen hätte. Und was macht die Europäische Zentralbank (EZB)? Sie ist mehr oder weni-ger Zuschauer bei dem interkontinentalen Zins-Spektakel. Aber auch sie signalisiert Schwäche: Da das Anleihen-Rückkaufpro-gramm bisher kaum positive Effekte zeigt, die Inflation immer noch nahe null ist, wird prompt eine Ausweitung in Aussicht ge-stellt.

Insgesamt ist dies ein gefährliches Spiel. Denn einmal wird eine Zinserhöhung not-wendig werden, womöglich in einem hö-heren Zinssprung als bisher erwartet. Je nachdem, wie hoch die Börsen bis dahin ge-stiegen sind, könnte es dann zu einem Crash kommen. Spätestens im Sommer 2016 wird es mehr als nur spannend. Wozu dann heute schon sich Sorgen darüber machen? Weil die Liquidität an den Börsen stark zurück-gegangen ist und – zumindest größere Port-folios – nur schwer und nur über einen län-geren Zeitraum liquidierbar sind.

sischen Notenbank ausgeht. Deren Gouver-neure möchten die US-Zinserhöhung so weit wie möglich hinausschieben, da sie sonst einen weiter steigenden Dollar und noch höhere Kapitalabflüsse aus China be-fürchten. So machen sie der Fed durch die Blume klar, dass die konjunkturelle Lage in den Schwellenländern, insbesondere natür-lich im Reich der Mitte, derzeit ausgespro-chen fragil ist. Das sollten die US-Noten-banker bei ihren Beratungen zumindest im Hinterkopf behalten.

Oder etwas deutlicher: Eine Zinsanhe-bung im fernen Amerika passt da momen-tan überhaupt nicht ins Bild – zumindest aus Sicht der Chinesen. Anders kann man die überraschende Renminbi-Abwertung und die jüngsten, recht aggressiven Zins-senkungen der Chinesen kaum interpretie-ren. Und so haben sich die US-Notenbanker erstmals in der Geschichte von den Chine-sen diktieren lassen, wie der geldpolitische Pfad inklusive des Datums der ersten Leit-

In der US-Notenbank Fed geht es rund. Die Tauben flattern um die Falken oder

umgekehrt. Eigentlich war der Juni für die erste Zinserhöhung vorgesehen, nun wird es wohl nicht einmal der Dezember werden. Einige hochrangige Fed-Vertreter mahnten unlängst zur Vorsicht: Gouverneur Daniel Tarullo lehnt eine Anhebung im laufenden Jahr ab; die Konjunktur sei noch nicht be-reit dafür. Fed-Direktorin Lael Brainard riet dazu, den Zinsschritt aufzuschieben, bis deutlich werde, dass die Turbulenzen in China und anderswo die Erholung der US-Wirtschaft nicht gefährden.

Doch es gibt auch andere Stimmen: Der Präsident der Fed-Filiale von Richmond, Jeffrey Lacker, sagte, die jüngsten schwachen Konjunkturdaten hätten seine Einschätzung der US-Wirtschaft nicht geändert. Lacker hatte im September für eine Zinsanhebung gestimmt. Doch Gouverneure wie er sind in der Minderheit. Ein Mitgrund hierfür liegt in der Kommunikation, die von der chine-

char

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a.de

Infineon profitiert kurzfristig von den Umrüstungen, langfristig durch die Trendwende zugunsten der Hybrid- und Elektroautos (intelligente Bordcomputer, Assistenzsysteme, selbstfahrende Autos). Kauf bei 10,60 Euro, Stopp Loss bei 8,50 Euro setzen.ISIN DE0006231004 Börse Frankfurt (Xetra)

Wer die jüngsten Aktionen der großen Notenbanken analysiert, kommt zu dem Schluss, dass da wohl ein noch nie dagewesenes Pokerspiel im Gang ist. Die US-Notenbank Fed will ausspielen, wird daran aber durch den Counter-Move der chinesischen Kollegen gehindert. Den Börsen gefällt’s – noch.

Wolfgang Regner

Mega-Zins-Poker beflügelt börsen

Page 65: GELD-Magazin, November 2015

Anlagetipps ° aktien

NovEMbEr 2015 – GELD-MAGAZIN ° 65

Nebenwerte stehen oft zu Unrecht nicht im Fo-kus der Anleger. Dabei profitieren Small Caps am meisten von einer sich abzeichnenden Konjunkturerholung der Wirtschaft im Euro-raum – die Berichtssaison zum zweiten Quar-tal war durchwegs positiv. Ein Großteil der kleinen und mittleren Unternehmen in der Eu-rozone hat sowohl die Ergebnis- als auch die Umsatzerwartungen übertroffen. Erstmals seit Langem lag das Gewinnwachstum in Europa höher als in den USA. Und die Kleinen haben die Großen geschlagen. Weist etwa der Euro Stoxx 50 seit Jahresbeginn unterm Strich nur

ein mickriges Plus von vier Prozent auf, steht für den MSCI-EMU-Small-Cap-Index ein Plus von 17 Prozent auf dem Papier. Dazu kommt noch der laufende Übernahmeboom. Small und Mid Caps sind oft Marktführer in ihren Teilmärkten und begehrte Übernahmekandi-daten. Mit dem iShares EMU Small Cap UCITS ETF können Anleger kostengünstig auf Europas „Kleine“ setzen. Im Portfolio befinden sich 457 Unternehmen, die von Deutschland mit einem Anteil von knapp 24 Prozent angeführt werden – Frankreich und Italien folgen mit je 18 Pro-zent auf den Plätzen zwei und drei.

Kleine Renditebringer ° iShareS eMU SMall Cap

MasterCard profitiert vom Megatrend des bar-geldlosen Bezahlens. Kreditkarten werden immer beliebter und ersetzen das Bargeld in eini gen Regionen fast vollständig (z.B. USA, Skandinavien). MasterCard vergibt Lizen zen an Banken, die dann die Karten vertreiben. An der Verbreitung und Akzeptanz von Kreditkar-ten hat auch der schnell wachsende Online-Handel einen wichtigen Anteil. Dieses Wachs-tum schlägt sich auch in den Geschäftszahlen nieder. MasterCard konnte im ersten Halbjahr 2015 bei leicht wachsenden Umsät zen auf 4,6 Milliarden Dollar einen deutlichen Ge-

winnsprung in Höhe von elf Prozent auf 1,9 Milliar den Dollar verbuchen. Der starke US-Dollar verhinderte einen deutlicheren Gewinn-anstieg. Als Wegbereiter der Near-Field-Com-munication (NFC) ist das Unternehmen ein technologischer Vorreiter, wenn es um kontakt-loses Bezahlen geht. Kunden müssen beim NFC-Verfahren dank eines Spezial-Chips ihren Pin-Code nicht mehr eingeben. Der Bezahlvor-gang wird bequemer. Vor wenigen Wochen ver- öffentlichte MasterCard aktuelle Zahlen, wo-nach die Anzahl dieser Transaktio nen im Jah-resvergleich um rund 170 Prozent zulegte.

MaSterCard ° Boom bei bargeldlosen Bezahlsystemen

Der einstige Highflyer dank des boomenden Geschäftes als Apple-Zulieferer hat schon bes-sere Zeiten gesehen. Seit dieser Geschäftsbe-reich nicht mehr so gut läuft, konzentriert sich Cancom auf Services für Cloud- Dienste. Als eines der größten IT-Systemhäuser Deutsch-lands mit dem Fokus auf den Mittelstand sind die Münchner vor allem im Bereich Pro-dukt- und Dienstleistungen stark vertreten. Mit Hardware, Software und Verbrauchsmateria-lien aller großen Anbieter und ergänzenden IT-Dienstleistungen wie Wartung, Betrieb und Konzeption von IT-Systemen erzielt Cancom

rund 85 Prozent vom Umsatz, die Ebitda-Mar-ge liegt in dem Bereich allerdings nur bei ma-geren fünf Prozent. Die zweite Säule ‚Cloud Solutions‘ wuchs im ersten Halbjahr um 35 Prozent – das klassische Geschäft um gut 14 Prozent. Bisher werden mit dem jungen Be-reich aber erst 15 Prozent der Erlöse erzielt, die Ebitda-Marge liegt aber über 20 Prozent. Mit der Fokussierung auf das Cloud Business setzt Cancom nun auf ein Megathema der Zu-kunft. Die Auszeichnung zum „Cloud Leader 2015“ in sieben Marktkategorien unterstreicht die Wettbewerbsstärke des Konzerns.

CanCoM ° Vor dem Comeback

Bereits fast die Hälfte der neu installierten Kreditkartenterminals beinhaltet die Möglichkeit, kontaktlose Zahlungen anzunehmen. MasterCard erwartet sich davon eine Fortsetzung des Umsatz- und Gewinnwachstums. Kauf bei Rücksetzer auf 88 Euro.ISIN US57636Q1040 Börse Frankfurt (Xetra)

Die Marktkapitalisierung der Indexunternehmen bewegt sich zwischen 76 Millionen und gut sieben Milliarden Euro. Größter Wert ist das irische Verpackungsunternehmen Smurfit Kappa. Kleinster Wert ist der spanische Mischkonzern Abengoa. ISIN IE00B3VWMM18 Börse Frankfurt (Xetra)

Für seine hohe Datensicherheit erhielt Cancom zuletzt von Cisco den „Security Partner of the Year“-Award. Google etwa ist nur Anbieter von Speicherkapazität – Cancom garantiert die ge-samte IT-Architektur. Kauf bei 32 Euro, Stopp Loss bei 24 Euro.ISIN DE0005419105 Börse Frankfurt (Xetra)

Page 66: GELD-Magazin, November 2015

aktien ° Österreich

66 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

EZb treibt die börsen wieder anDie Europäische Zentralbank will keine Zweifel an ihrer Tatkraft aufkommen lassen und wird bei anhal-tend schwachen Wirtschaftsdaten ihr Anleihenkaufprogramm ausweiten. Anleger sollten sich aber nicht zu sehr in Sicherheit wiegen und mehr denn je auf die Qualität ihrer Aktien achten. Mario Franzin

2016 wird mit gut zehn Prozent erwartet. Jene der Erste Bank sollte etwa bei etwa 9,5 Prozent zu liegen kommen.

Ölpreis erholt sich langsamGleichzeitig mit der abschwellenden

Angst um die chinesische Konjunktur wie auch der weiteren Abnahme an aktiven Öl-Bohrstellen zeigt sich der Preis für Rohöl wieder fester. Ein Barrell der Sorte Brent wurde wieder über der Marke von 50 US-Dollar gehandelt. Besonders sensibel auf die se Preisänderungen reagieren naturge-mäß OMV und Schoeller Bleckmann. Der Kurs der OMV-Aktie verließ Anfang Okto-ber den Abwärtstrend und kletterte seither von 21 Euro auf derzeit knapp 26 Euro, wo ein charttechnischer Widerstand liegt. Doch selbst unter Berücksichtigung der reduzier-ten Gewinnerwartungen liegt das Kurs-Ge-winn-Verhältnis der OMV-Aktie in den kommenden drei Jahren bei durchschnitt-lich zehn. Das sollte wieder einen Kurs von zumindestens 30 Euro ermöglichen.

industriewerte entwickeln sich sehr unterschiedlichBetrachtet man die Kursveränderung

der vergangenen vier Wochen, zeigten vor allem AT&S, FACC, Andritz, RHI, Schoel-ler Bleckmann, voestalpine und Zumtobel eine überdurchschnittlich gute Entwick-lung. Zu AT&S: Der steirische Leiterplat-ten-Hersteller hat nicht nur in den ver-gangen vier Wochen um 20 Prozent zuge-legt, seit Jahresbeginn steht bei der Aktie ein sattes Kursplus von 75 Prozent zu Bu-che. Hier ist der Produktionsbeginn in den chinesischen Werken ab dem ersten Quartal 2016 der treibende Faktor. Ab diesem Zeit-punkt sollten sich die Investitionen von

Vergangene Ausgabe des GELD-Maga-zins rieten wir verstärkt zu Aktien-

käufen – der Markt schien infolge der zuvor abgelaufenen Korrektur wieder günstig zu sein. Ende September drehten die Börsen-indizes tatsächlich wieder nach oben. Der ATX konnte seither wieder um 12,7 Prozent zulegen. Größter Kursgewinner aus dem ATX Prime-Index war auf Monatssicht die Raiffeisen Bank International mit einem Plus von 24 Prozent, an zweiter Stelle folgte AT&S mit plus 20 Prozent und danach Im-mofinanz mit plus 16,3 Prozent. Auf der Verliererseite rangierte Mayr-Melnhof mit plus 0,7 Prozent, gefolgt von EVN (+1,1%) und Buwog (+2,3%). Bis auf ein paar Ne-benwerte – wie ams (–13,3%) oder Schlum-berger Vz (–9,7%) – notierten damit im Monatsvergleich praktisch alle Aktien im Plus. Hintergrund für die Erholung war ei-nerseits die weitere Aufschiebung der Zins-erhöhung durch die Fed, eine Beruhigung an den chinesischen Aktiemärkten und das Kommitment der EZB, die Anleihenkäufe bei Bedarf aufzustocken. Dies unterstützt die Aktienmärkte insbesondere in Europa durch die zu erwartenden anhaltend nied-

rigen Zinsen und die erklärte Intention der EZB, den Euro weiterhin schwach zu halten – er notiert wieder unter 1,10 zum Dollar.

Bankaktien profitieren durch risikominderungFür den Bankbereich sind die niedrigen

Zinsen Gift. Die Haupteinnahmequelle, die Zinsergebnisse, sind nach wie vor rückläu-fig. Und dennoch steigen die Aktienkurse! Jener der Erste Bank kletterte immerhin seit dem Tief 2011 bei 10,60 Euro auf derzeit 26,60 Euro – und der Trend zeigt nach wie vor aufwärts. Bei der Raiffeisen Bank Inter-national, die noch stärker auf Osteuropa ausgerichtet ist, sieht die Kurs bilanz weni-ger gut aus. Das Tief im Jahr 2011 lag bei 14,78 Euro. Nach einer zwischenzeitlichen Erholung bis Jänner 2013 auf 33 Euro sackte der Kurs bis Anfang 2015 bis auf neun Euro weiter ab. Seither befindet sich die Aktie – mit jeder Meldung einer eigenkapitalstär-kenden Aktion – wieder im Aufschwung. Das Kurs plus seit dem Tief am 28. Jänner macht immerhin 60,7 Prozent aus. Auch hier sollte sich der Aufschwung weiter fort-setzen, die Rendite auf das Aktienkapital für

AustrIAN trADED INDEx (Atx)rasche erholung. Die Europäische Zentral-bank hat es wieder gerichtet. Mit der Ankün-digung, das Anleihenkaufprogramm notfalls zu erweitern, setzte beim ATX eine Korrektur nach oben ein. Über 2.400 Punkte scheint die Luft aber bereits wieder dünner zu werden. Zwischen 2.470 und 2.550 Punkten liegen mehrere Widerstände. Doch der Index kämpft bereits mit dem nächstliegenden und dürfte zumindest einen zweiten Anlauf brauchen, um weiter nach oben zu kommen. Ch

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Börse

Page 67: GELD-Magazin, November 2015

Österreich ° aktien

NovEMbEr 2015 – GELD-MAGAZIN ° 67

knapp einer halben Milliarde Euro in die Werke bezahlt machen. Aber auch ohne die neuen Produktionsstätten zeigt AT&S eine gute Entwicklung und veröffentlichte Ende Oktober hervorragende Halbjahreszahlen. Der Umsatz stieg um 28 Prozent auf 387 Millionen Euro, der Gewinn kletterte um 48 Prozent auf 42 Millionen Euro. Bis 2017/18 wird ein Umsatzanstieg auf über eine Mil-liarde Euro erwartet und ein KGV von 7,2! Damit ist und bleibt AT&S eine der aus-sichtsreichsten Aktien in Österreich.

FACC befand sich hingegen seit ihrer Börseneinführung im Juni 2014 (bei 9,50 Euro) im Abwärtssog – bis Anfang Septem-ber 2015 auf 6,20 Euro. Aber der Umsatz-rückgang in 2014/15 und ein Verlust von knapp zehn Millionen Euro lockte nicht ge-rade neue Investoren an. Doch FACC dürfte unterschätzt werden. Im ersten Halbjahr 2015/16 konnte der Komponentenhersteller den Umsatz wieder auf 270 Millionen Euro steigern und nicht zuletzt durch das Kosten-senkungsprogramm einen Gewinn in der Höhe von 8,1 Millionen Euro ausweisen. Bis 2017/18 könnte der Jahresgewinn auf gut 50 Millionen Euro ansteigen. Das würde auf derzeitiger Kursbasis ein KGV von rund 6,5 ergeben und bis 2017 eine Kursverdoppe-lung erwarten lassen.

Spannend ist es bei Polytec. Der Auto-zulieferer konnte den Gewinn bis Septem-ber beinahe verdoppeln und bestätigte den Ausblick für das Gesamtjahr. Ein Unsicher-heitsfaktor ist jedoch der Skandal um Volks-wagen – mit einem Anteil von rund 40 Pro-zent mit Abstand der größte Kunde von Polytec. Vorstand Friedrich Huemer be-merkte bislang keine negativen Auswir-kungen auf die Auftragslage, aber die könnte noch mit Verzögerung eintreten.

Umsatzanstieg. Der in Ranshofen ansäs-sige Aluminium-Konzern konnte im dritten Quartal den Umsatz um 16 Prozent auf 233 Millionen Euro steigern, der Gewinn ging hingegen von 18,3 auf 12,5 Millionen Euro zurück. Das bedeutet für das Gesamtjahr einen Gewinnrückgang von 59,2 auf rund 46 Millio-nen Euro oder ein KGV von 25. Trotz der relativ hohen Bewertung zeigt der Aktienkurs einen (noch) stabilen Aufwärtstrend. Das liegt in der Erwartung, dass die Kapazitätserweiterung der Walzwerke eine weitere Steigerung der Absatz-menge und damit auch der Gewinne zulässt. Bis sich die Investitionen tatsächlich rentieren, ist die Aktie korrekturanfällig.

IsIN at00000aMaG3Kurs (04.11.2015) 32,91 € KGV 2015 e 24,2

MarKtKap. 1.181 Mio. € KGV 2016 e 18,2

uMsatz 2015 e 978 Mio. € KGV 2017 e 15,0

BuChwert/aKt. 2015 e 17,92 € DIVIDeNDe 2015 e 3,11 %

Umsatzanstieg. Der Kranhersteller konn-te im dritten Quartal den Umsatz um 14,9 Prozent auf 899 Millionen Euro steigern, das Konzernergebnis legte um 49,2 Prozent auf 48,4 Millionen Euro zu. Damit machen sich die in den vergangenen Monaten getätigten Akquisitionen und die Expansion in die USA po-sitiv bemerkbar. Trotz der Akquisitionen ist der Free Cashflow mit 11,8 Millionen Euro positiv. Für das Gesamtjahr erwartet Palfinger einen Umsatzanstieg von gut zehn Prozent und einen Gewinn in Höhe von etwa 60 Millionen Euro (KGV 16). Der Kursverlauf zeigt sich zwischen 22 und 23 Euro gut unterstützt. Über 25 Euro sollte man der Aktie aber nicht nachlaufen.

akqUisitionen. Fallende Stahlpreise, Sor-gen über die Konjunktur in China und der VW-Abgasskandal führten bei der voestalpine zu einem Kursrückgang von gut 40 Euro auf unter 30 Euro. Das war übertrieben, denn der Stahl-konzern ist gut aufgestellt. Unlängst eröffnete die voestalpine ein neues Werk in China zur Produktion von hochfesten Automobilteilen und kaufte in Wisconsin, USA, eine Stahlfirma. Ins-gesamt sollte das heuer den Umsatz auf 11,5 Milliarden Euro steigern und einen Gewinn von etwa 600 Millionen Euro zulassen (KGV 9,6). Da die Aktie über 35 Euro nicht mehr ganz bil-lig ist, ist sie derzeit eine Halteposition und um die 30 Euro wieder einen Kauf wert.

Palfinger ° Expansion treibt den Aktienkurs

voestalPine ° Aktienkurs wurde abgestraft

aMag ° Werkserweiterung drückt auf den Gewinn

IsIN at0000758305

IsIN at0000937503

Kurs (04.11.2015) 26,63 € KGV 2015 e 15,8

MarKtKap. 1.007 Mio. € KGV 2016 e 13,5

uMsatz 2015 e 1.184 Mio. € KGV 2017 e 12,5

BuChwert/aKt. 2015 e 13,28 € DIVID-reND. 2015 e 2,06 %

Kurs (04.11.2015) 33,80 € KGV 2015/16 e 9,6

MarKtKap. 5.932 Mio. € KGV 2016/17 e 9,3

uMsatz 2015/16 e 11.531 Mio. € KGV 2017/18 e 8,8

BuChwert/aKt. 2015/16 e 30,14 € DIVID. 2015/16 e 3,41 %

Page 68: GELD-Magazin, November 2015

CRED

IT: Sh

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AKTIEN ° Deutschland

68 ° GELD-MAGAZIN – NOVEMBER 2015

Grünes Licht für den DAX Im Oktober zeigte sich der DAX vom VW-Schock erholt und kletterte um zwölf Prozent nach oben. Die Quartalsberichte � elen allerdings unterschiedlich aus. Mit Beiersdorf, Airbus, RWE, Salzgitter, Nemetschek und Constantin Medien lieferten nicht nur die üblichen Favoriten gute Zeugnisse ab. Wolfgang Freisleben

ma um über fünf Prozent in die Höhe, als der Auto- und Industriezulieferer für das dritte Quartal einen Umsatzanstieg um knapp ein Drittel auf 218,3 Millionen Euro berichtete. Von VW-Krise keine Spur! Das hessische Unternehmen bestätigte seine Prognose.

RWE HUI, DEUTSCHE BANK PFUIEin gutes Bild gibt auch RWE ab. Der

hoch verschuldete Energieversorger hat drei Partner für einen milliardenschweren Windpark vor der britischen Küste gewon-nen. Siemens Financial Services, Macquarie Capital und die britische Green Investment Bank beteiligten sich mit je 25 Prozent an dem 1,5 Milliarden britische Pfund teuren Projekt Galloper. Die Aktie der Deutschen Bank gehörte hingegen zu den Verlierern, nachdem das Geldinstitut einen Dividen-denausfall für zwei Jahre und den Abbau von 15.000 Arbeitsplätzen verkündet hat.

AIRBUS ALS ÜBERFLIEGER, SALZGITTER IN DER SEEIm MDAX erwies sich die Aktie von

Airbus fast zum Überflieger. Der europäi-sche Luftfahrt- und Rüstungskonzern hat im abgelaufenen Quartal sein operatives Er-gebnis um zwölf Prozent auf 921 Millionen Euro verbessert. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 786 Millio-nen Euro gerechnet. Der Umsatz übertraf ebenfalls die Prognosen. Der Konzern will seine Produktion deutlich ausbauen. Auch von Salzgitter gibt es gute Nachrichten. Der zweitgrößte deutsche Stahlkonzern hat ei-nen Großauftrag für eine Gasleitung durchs Mittelmeer gewonnen. Für die Trans-Adria-Pipeline wird Europipe, an der Salzgitter beteiligt ist, 270 km Großrohre liefern.

Mit Kursgewinnen ist der goldene Börsen-Oktober zu Ende gegangen.

Auf Monatssicht stieg der DAX um gut 1.200 Punkte oder zwölf Prozent – so stark wie seit 2009 nicht mehr. Sogar die Marke von 11.000 Punkten war in Reichweite. Doch die Nervosität ist nicht zu übersehen. Volkswagen, das Vorzeigeunternehmen der Deutschland AG, kommt kaum zur Ruhe und stoppte Anfang November die Herbst-Rally. Und auch sporadische Kommentare aus Übersee, die pro und contra Zinsanhe-bung im Dezember Stimmung machen, las-sen eine gewisse Sensibilität des Marktes er-kennen. Optimisten beten vorerst jedoch noch eine Weihnachtsrally herbei. Unter-stützung bekommen sie aus der EZB. Be-gleitet von dem zu erwartenden stärkeren Liquiditätsimpuls, wird aktuell die positive Erwartungshaltung vieler Marktteilnehmer gestützt.

Dieser Optimismus wird gegenwärtig auch von sogenannten „harten“ Stimmungs-indikatoren angedeutet. So zeigte sich zu-letzt bei den Positionierungen der Markt-teilnehmer am Optionsmarkt Eurex kein größeres Interesse, auf dem hohen Kurs-

niveau neue Absicherungsstrategien durch-zuführen.

QUARTALSBERICHTE NICHT GERADE BERAUSCHENDDie Quartals-Berichtssaison ist anfangs

eher enttäuschend verlaufen. Das gilt be-sonders für Werte aus dem MDAX und zeigt sich auch beim Vergleich der erzielten Er-gebnisse zu den Analystenschätzungen, die oft verfehlt wurden. Ein Großteil der Unter-nehmen, die ihre Gewinnerwartungen ver-fehlten, gaben Gewinnwarnungen für das Gesamtjahr ab und reduzierten die aktuelle Prognose.

BEIERSDORF HEBT PROGNOSE ANEinen Kursschub erlebte die Aktie von

Beiersdorf, nachdem der Konsumgüterher-steller seine Prognose für das Gesamtjahr angehoben hat. Der Konzern rechnet mit einem deutlichen Anstieg der Ebit-Marge über das Vorjahresniveau von 13,7 Prozent. Bisher hatte Beiersdorf nur ein leichtes Plus in Aussicht gestellt. Das Ebit stieg im dritten Quartal um 55 Prozent auf 242 Millionen Euro. Im MDAX schoß die Aktie von Nor-

DAXUnentschieden. Der Bereich der 200-Tage-Linie bei 1.065 Punkten ist der Anfang einer wichtigen Widerstandzone, die durch die abwärts gerichtete Trendlinie von Anfang April (11.150 Punkte) ver-stärkt wird. Diese Zone gilt es erst zu überwinden, um eine weitere Kursfantasie zu generieren. Mit dem insgesamt optimistischen Sentiment wird es dem DAX aber schwer fallen, die charttech-nischen Widerstände zügig zu überwinden. Für den weiteren Verlauf ist es günstig zu werten, wenn die Unterstützung bei 10.512 Punkten hält.

Page 69: GELD-Magazin, November 2015

Deutschland ° AKTIEN

NOVEMBER 2015 – GELD-MAGAZIN ° 69

LICHTBLICKE BEI NEMETSCHEK UND RIB SOFTWARE Im TecDAX hat der Bau-Softwareher-

steller Nemetschek seine Prognose für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschrei-bungen (Ebitda) angehoben. Im Gesamt-jahr rechnet das TecDAX-Mitglied nun mit einem Ebitda von 65 bis 67 Millionen Euro, nach bisher 62 bis 65 Millionen. Im dritten Quartal war der Umsatz um 38 Prozent auf 71 Millionen Euro gestiegen. Zu den Tec-DAX-Gewinnern gehörte auch der Konkur-rent RIB Software. Das Unternehmen hat in den ersten drei Quartalen seinen Umsatz um 36 Prozent auf 57 Millionen Euro ver-bessert. Das Ebitda stieg um 23 Prozent auf 14,4 Millionen Euro. Das TecDAX-Mitglied profitierte von guten Verkaufszahlen seiner Software iTWO 5D.

OPTIMISMUS FÜR CONSTANTIN MEDIEN UND SINO Constantin Medien hat angesichts des

positiven Geschäftsverlaufs seine Gesamt-jahresprognose angehoben. Statt zwei bis vier Millionen geht die Medienfirma nun von einem Konzernergebnis von vier bis sechs Millionen Euro aus. Die Aktien von Sino schossen rund zehn Prozent in die Höhe, als der Online-Broker für Heavy Tra-der eine Gewinnverdoppelung im abgelau-fenen Geschäftsjahr auf 1,06 Millionen Euro mitteilte. Den Aktionären winkt eine Divi-dende von 45 Cent pro Aktie.

Google und SAP räumen sich gegenseitig ein Nutzungsrecht an ihren Patenten ein. Das hellt den Erwartungshorizont zusätzlich auf. Denn SAP wartete auch mit erfreulichen Ergebnissen auf. Als Wachstumstreiber erwies sich im drit-ten Quartal wieder einmal das Cloud-Geschäft mit einer Verdoppelung des Umsatzes auf 600 Mil lionen Euro. Insgesamt erzielte SAP einen Umsatz von 4,98 Milliarden Euro (+17 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Das Betriebsergeb-nis kletterte um 19 Prozent auf 1,62 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr rechnen die Walldor-fer mit einem währungsbereinigten Betriebs-ergebnis zwischen 5,6 und 5,9 Milliarden Euro, nach 5,64 Milliarden Euro im Jahr zuvor.

SAP ° Erwartungen übertroffen

ISIN DE0007164600KURS (05.11.2015) 73,75 € KGV 2015 e 19,3

MARKTKAP. 90,63 Mrd. € KGV 2016 e 17,7

UMSATZ 2015 e 20,42 Mrd. € KGV 2017 e 16,7

BUCHWERT/AKTIE 2015 e 18,03 € DIVID.-REND. 2015 e 1,63 %

Die Citigroup empfi ehlt die Aktie des Chemie- und Pharmakonzerns Merck KGaA zum Kauf. Das von 61 auf 100 Euro erhöhte Kursziel liegt rund 13 Prozent über dem derzeitigen Niveau. Der aktuelle Aktienkurs räume der Produkt-Pipe-line bis 2025 lediglich einen Umsatzbeitrag von maximal 900 Millionen Euro ein, begründete die Citigroup die neue Einschätzung. Mit seinen Krebswirkstoffen Avelumab und Evofosfamide sowie den Kandidaten gegen Autoimmun-Er-krankungen biete das Merck-Papier dabei ein attraktives Chance/Risiko-Profi l. Auch dank des übernommenen US-Laborzulieferers Sigma-Aldrich sollte Merck künftig über die Hälfte der Gewinne im Bereich Life Sciences erzielen.

MERCK ° Positive Erwartung

Die französische Großbank Société Génerale hat das Kursziel für Fresenius (Fresenius SE & Co KGaA) von 74 auf 76 Euro angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen. Maßgeblich war u.a. das Infusionsgeschäft der Infusions-tochter Kabi in Nordamerika, für die Fresenius erneut die Prognose für das operative Ergebnis (währungsbereinigtes Ebit) anhebt. Dadurch soll im Gesamtkonzern das Ergebnis 2015 währungsbereinigt um 20 bis 22 Prozent stei-gen. Im dritten Quartal stieg der Wert währungs-bereinigt um 20 Prozent auf 367 Millionen Euro. Unterm Strich blieben 357 Millionen Euro als Gewinn übrig - 29 Prozent mehr als vor einem Jahr.

FRESENIUS ° Erhöhte Gewinnprognose

ISIN DE0006599905

ISIN DE0005785604

KURS (05.11.2015) 89,08 € KGV 2015 e 18,4

MARKTKAP. 11,55 Mrd. € KGV 2016 e 15,8

UMSATZ 2015 e 13,02 Mrd. € KGV 2017 e 15,2

BUCHWERT/AKTIE 2015 e 29,22 € DIVID. 2015 e 1,22 %

KURS (05.11.2015) 66,55 € KGV 2015 e 25,4

MARKTKAP. 36,34 Mrd. € KGV 2016 e 22,5

UMSATZ 2015 e 27,78 Mrd. € KGV 2018 e 20,3

BUCHWERT/AKTIE 2015 e 19,29 € DIVID.-REND. 2015e 0,80 %

Page 70: GELD-Magazin, November 2015

ALTERNATIVE INVESTMENTSPanorama

70 ° GeLD-mAGAZIN – November 2015

STArKe WorTe ´´

„Nur sokann es gelingen,

dass KMU sich auchüber die Kapitalmärkte

� nanzieren können (...)“

EU-Parlamentarier Othmar

Karas begrüßt den Plan

der Europäischen Kom-

mission, die (Prospekt-)

Richtlinien für die Kapital-

beschaffung von Unter-

nehmen zu überarbeiten.

Kleine und Mittlere Unternehmen sollten nicht

mehr andauernd an eine „gläserne fi nanzielle

Decke stoßen“.

„Manche Immobilienentwick-ler vermarkten ihre Wohnungen noch immer mit Renditen von sechs bis sieben Prozent. Das

sind Illusionen.“

Der Präsident des

Zentralverbands Haus

und Eigentum, KR Dr.

Friedrich Noszek, ärgert

sich über derart dreiste

Angebote. Heute liege die

mit einer Eigentumswohnung in Wien erziel-

bare Rendite zwischen zwei und höchstens vier

Prozent – in sehr guten Lagen.

„Beim Geschä� smodellvon Hedgefonds

gibt es eineneingebauten Fehler.“

Sam Won, Gründer des

Beratungsunternehmens

Global Risk Manage-

ment Advisors, ist davon

überzeugt, dass die der-

zeitigen Probleme einiger

Hedgefonds darauf

zurückzuführen sind, dass deren Investment-

Themen und -Strategien langfristiger angelegt

sind, als die Investoren bereit wären, sich an

den Fonds zu binden.

ZAHLeNSPIeLe

5,3BIG DEAL IM BIG APPLE: Wie die Nachrichtenagentur AFP Mitte

Oktober berichtete, haben der US-Finanzriese Blackstone und sein kanadisches Pendant Ivan-hoe Cambridge kürzlich einen Häuserblock in New York um stattliche 5,3 Milliarden Dollar ge-kauft. Der aus den beiden Wohnanlagen Stuy-vesant Town und Peter Cooper Village bestehen-de und nach dem Zweiten Weltkrieg errichtete Komplex liegt im Stadtteil Manhattan und beher-bergt insgesamt rund 11.200 Wohnungen in 56 Gebäuden. Die Auswirkungen des Deals auf die Mieter des Häuserblocks sollen sich in Grenzen halten: Die beiden Investmentfirmen haben sich gegenüber der Stadt New York verpflichtet, die Mieten für zumindest 6.400 Wohnungen bis längstens 2035 zu deckeln.

2,7B R A U N KO H L E - A U S S T I E G : Deutschland macht einen nächsten

Schritt bei der Energiewende. Im neu verabschie-deten Strommarkt-Gesetz ist die Abschaltung von fünf Braunkohle-Kraftwerken mit einer Gesamt-leistung von 2,7 Gigawatt vorgesehen. Die Kos-ten von 230 Millionen Euro pro Jahr über sieben Jahre wird den Kunden über eine Erhöhung der Netzentgelte in Rechnung gestellt.

CRED

ITS: b

eiges

tellt,

Archiv

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tterst

ock

SCHWEIZLand des Monats

eCKDATeN (Schweizerische eidgenossenschaft)

Staatsform föderale RepublikHauptstadt de jure: keine, de facto: BernAmtssprache Deutsch, Französisch, ItalienischStaatsoberhaupt Bundesrat Regierungschef lt. Bundesverfassung inexistentFläche 41.285 km2

Einwohner 8.256.000Bevölkerungsdichte 200 Einwohner pro km2

Währung Schweizer Franken (CHF)BIP (2014) 642 Mrd. CHF (=593 Mrd. EUR)Kfz-Kennzeichen CHInternet-TLD .chInternat. Telefonvorwahl +41Größte Städte Zürich, Genf, Basel, Lausanne, Bern Unabhängigkeit (Frieden zu Basel) faktisch seit 1499 (Westfälischer Frieden) juristisch seit 1648Höchste Erhebung Dufourspitze (4.634 m)

GEHEIMNISSE. Das von attac unterstützte Tax Justice Network veröffentlichte den Financial Secrecy Index 2015 (Schattenfi nanzindex), in dem die Schweiz den zweifelhaft ruhmvollen Platz eins einnimmt. Demnach bleibt sie als „Mutter aller Steueroasen“ – wie schon 2011 und 2013 der wichtigste Player in der Welt der Geheimhaltung. Die Schweiz musste zwar aufgrund starken internationalen Drucks eini-ge Zugeständnisse bei seiner eisernen Ver-schwiegenheit machen, doch im Vergleich zu anderen „Big Playern“, wie etwa Luxemburg, bleibt das Land weiterhin ein Nachzügler. Die Umsetzung der eingegangenen Verpfl ichtung, zum globalen Automatischen Informations-austausch der OECD, dem Common Reporting Standard (CRS), wird die Schweiz erst 2018 beginnen – und das nur mit einer sehr selek-tiven Auswahl an „Partnerländern“.

Page 71: GELD-Magazin, November 2015

November 2015 – GeLD-mAGAZIN ° 71

SERVIC

E

NOVEMBER 2015 – GELD-MAGAZIN ° 71

ZERTIFIKATE ° LISTING

Attraktive AngeboteANBIETER PRODUKTE Index-Zertifikate WKN Name Basiswerte akt. Kurs seit StartEuropa-Allee 12 PS9SEN Solactive SENIOR CARE TR Index Zertifikat Fresenius MED, Lifetech Scientific, Chemed 106,91 € 5,67 %60327 Frankfurt/Main PS8CE0 Solactive FOUNDER-RUN COMPANIES TR Index Zertifikat Facebook, Amazon, Netflix,... 55,58 € 10,22 %Tel: 0800 295 518 PS6H0M Solactive HOME AUTOMATION TR Index Zertifikat Netgear, General Electric, Logitech,... 52,15 € 3,04 %[email protected] AA1HXV Rici Enhanced BRENT CRUDE OIL TR Index Open End Zertifikat Brent Oil 61,59 € -4,27 %www.bnpp.at ABN8ML DAX SEASONAL STRATEGY Index Zertifikat DAX 55,01 € 193,47 %

Aktien-Anleihen WKN Basiswert Kurs Basispreis Koupon p.a. Bewertungstag Max. Rendite Brief PS950D BAYER 108 € 8,50 % 16.12.2016 5,18 % 103,58 % PS9531 LUFTHANSA 12,5 € 7,50 % 16.12.2016 6,35 % 101,31 % PS96NK VOLKSWAGEN VZ. 86 € 5,50 % 16.12.2016 7,93 % 97,86 % PS7PEL DEUTSCHE TELEKOM 17 € 9,50 % 16.12.2016 10,00 % 99,52 % PS9TZU PORSCHE VZ. 38 € 9,50 % 16.12.2016 10,19 % 99,53 %

Index-Zertifikat WKN Name Basiswerte akt. Kurs seit Start VS5ZCS Solactive CYBER SECURITY Performance Index Zertifikat Palo Alto Netw., Fireeye, Cyberark, Symantec,... 101,50 € –

Bockenheimer Landstraße 24 Protect-Aktienanleihen60323 Frankfurt/Main WKN Basiswert Kurs Basis Koupon p.a. Bewertungstag Barriere Max. Rendite BriefTel: +49 69 69 59 96 0 VS57J8 DAIMLER 79,79 € 7,00 % 16.12.2016 80 % k.A. 100,00 %[email protected] VS57J9 ALLIANZ 157,30 € 5,00 % 16.12.2016 80 % k.A. 100,00 %www.vontobel.de VS5VQ7 SIEMENS 94,08 € 5,25 % 16.12.2016 72,07 € k.A. 100,00 %

Stichzeitpunkt: 05. November 2015, alle Angaben ohne Gewähr

WARREN BUFFETTS STRATEGIE Die Basis des TraderFox High-Quality Stocks USA Index Zertifikat (ISIN: DE000XM8TF22) der Deutsche Bank db-Xmarkets ist ein Perfor-mance-Indexzertifikat (inkl. Dividenden), das die Aktien entwicklung von 20 Unternehmen aus dem Russel 3000 abbildet (die 3000 größ-ten Unternehmen der USA nach Marktkapitali-sierung). Die im TraderFox High-Quality Stocks USA Index enthaltenen Aktien werden in einem zweistufigen Verfahren ausgewählt. Erst wird auf Basis der Marktkapitalisierung sowie von technischen und fundamentalen Kennzahlen nach einer unternehmerischen Methode der TraderFox GmbH eine Vorauswahl von Aktien getroffen. Dann bestimmt ein Index-Komitee die 20 Aktien, die aufgrund ihrer Branchenzu-gehörigkeit und Marktkapitalisierung bei der nächsten regulären vierteljährlichen Anpas-sung gleichgewichtet im Index enthalten sind.

WACHSENDE UNSICHERHEIT Vontobel bietet das erste Zertifikat auf Un-ternehmen der Cyber-Security-Technologie an. Mit dem Open End Partizipationszer-tifikat auf den Solactive Cyber Security Performance-Index (ISIN: DE000VS5ZCS6) kann der Anleger an der Entwicklung dieses Sektors partizipieren, der aufgrund hoher Investitionen der Unternehmen zum Schutz gegen Cyber-Angriffe prosperiert. Der Index spiegelt die Wertentwicklung von Unterneh-men wider, die den Hauptumsatz im Bereich Cyber-Security erzielen. Er wird halbjährlich nach festgelegten quantitativen und quali-tativen Auswahlkriterien angepasst. Zu den zwölf gleichgewichteten Indexwerten ge-hören Palo Alto Networks, FireEye, Cyberark Software, Check Point Software, Symantec, Fortinet, Proofpoint, Imperva, Qualys, Info-blox, Gemalto und Trend Micro.

GOLD – NEUE WÄHRUNGSABSICHERUNGBNP Paribas emittierte kürzlich ein Gold-Zertifikat mit einer neuen Art der Währungs-absicherung: EUR Hedged. Das neue EUR Hedged Open End Zertifikat auf Gold (ISIN: DE000PS7XAU5) bedient sich einer bei In-stitutionellen beliebten Währungsabsiche-rungsstrategie, die auch einen effektiven Währungsschutz ermöglicht, aber wesent-lich kostengünstiger als eine Quanto-Absi-cherung ist. Der EUR Hedged Mechanismus basiert auf dem Erwerb einer Währungsabsi-cherung mit einer Laufzeit von einem Monat, die jeden Monat erneuert wird. Die Kosten der Währungsabsicherung können damit um bis zu 80 Prozent reduziert werden. Die Ver-waltungskosten des oben vorgestellten Gold-Zertifikats liegen bei 0,4 Prozent jährlich. Der Basiswert ist eine Feinunze (31,1035 g) des Edelmetalls Gold.

Die besten tipps Der zertifikateprofis

Page 72: GELD-Magazin, November 2015

rohstoffe ° Aktuelle Trends

Platin ist ein wichtiger Bestandteil moderner Verbrennungsmotoren in Dieselfahrzeugen. Der Volkswagen-Abgasskandal hat dem Edelmetall kurzfristig geschadet, langfristig könnten strengere Kontrollen aber wieder für Auftrieb sorgen.

wie Gewonnen, so Zerronnen. Einen Tiefstand erreichten die wichtigen Öl-sorten WTI (USA) und Brent (Europa) im vergangenen August – dann konnte eine Zwischenrally eingelegt werden, die allerdings nur von kurzer Dauer war. Es ging wieder bergab, wobei das Chartbild derzeit so aussieht, als würde man in einen volatilen Seitwärtstrend einschwenken. Bei Brent etwa rund um die Marke von US-50 Dollar. Der langfristige Trend bleibt jedenfalls negativ. Was nicht sehr verwunderlich ist, denn die fundamentale Nachrichtensituation sorgt für keine richtige Entspannung. „Nicht nur in den Vereinigten Staaten sind die Lager über-voll. Auch in China sind die Rohöl-Lagerbestände auf den höchsten Stand seit acht Monaten gestiegen“, heißt es in einem Kommentar der Bank Vontobel. Aufgrund des weltweiten Überan-gebots stecken die Ölproduzenten in den USA zwar weiter zurück und reduzieren ihre aktiven Ölbohrungen, auf den Preis hat das aber noch wenig Auswirkung, weil die OPEC weiterhin auf Hochdruck Öl aus der Erde pumpt. Eine baldige Änderung dieser beinharten Preiskampfpoli-tik des Kartells ist derzeit nicht in Sicht. Die Stimmung an den Ölmärkten bezeichnen die Vontobel-Experten nach der fehlgeschlagenen, kurzen Bärenmarktrally im Oktober als „deutlich angeschlagen“. Fazit: Die Öl-Bullen ziehen sich bis auf Weiteres zurück, eine nachhaltige Erho-lung bleibt nach wie vor aus. (hk)

keine lichten höhen. Anfang Au-gust kam der Goldpreis gehörig in Bewegung und stieg immerhin von rund 1.000 auf 1.160 US-Dollar pro Feinunze. Dann war es mit der Herrlichkeit aber sehr schnell vorbei und man fiel bis auf die 1.100er-Marke zurück. An die-ser Stelle wurde aber der Preisverfall gestoppt – seither hat man bei Betrachtung des Chart-verlaufs das Gefühl, dass sich Gold (mühsam und volatil) wieder nach oben kämpft. Von „lich-ten Höhen“ wie den 1.300 Dollar zu Beginn des Jahres ist man aber noch meilenweit entfernt – ganz zu schweigen von Höhepunkten wie den 1.850 Dollar im September 2011. Neue Impulse für den Goldpreis könnten laut einer Vonto-bel-Analyse allerdings aus China kommen. Denn das Land kauft weiterhin zu, nicht zuletzt, um seine enormen Devisenreserven abzubauen. China macht offiziell keine Angaben zum Umfang der Gold-Bestände, Branchenkenner gehen aber davon aus, dass die Volksrepublik Ende Sep-tember ihre Goldmenge um 15 Tonnen auf rund 1.708 Tonnen gesteigrt hat. Das immer noch kommunistische Reich der Mitte lässt also so manchen „waschechten“ Kapitalisten arm aus-sehen. Zu einer nachhaltigen Erholung des Preises wird aber der chinesische „Goldappetit“ alleine nicht ausreichen. Dennoch: Der Trend ist derzeit aufwärts gerichtet – auch wenn Ge-winnmitnahmen immer wieder für Rücksetzer sorgen. (hk)

Gold ° „Vergoldetes“ China

erdöl ° Schritt zurück

mühsam ° Gold hat den Kampf aufgenommen

und bewegt sich (endlich) wieder in Richtung Nor-

den. Doch Vorsicht: Der Chartverlauf bleibt dabei

volatil und birgt Rückschlagspotenzial – ein lupen-

reiner Aufwärtstrend sieht anders aus.

Australien 7.400 TonnenSüdafrika 6.000 TonnenRussland 5.000 TonnenChile 3.400 TonnenUSA 3.000 Tonnen

CHAR

TS: T

ai-Pa

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T: Sh

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tock

72 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

rohöL (SortE brENt)

GoLDprEIS

Page 73: GELD-Magazin, November 2015

Aktuelle Trends ° rohstoffe

verlierer oder profiteur? Beim Platin-Chart war Ende September und im Lau-fe des Oktobers eine Erholung zu beobachten, auch wenn der Kurs dann vom horizontalen Widerstand knapp über der 1.000 Dollar-Marke wieder zurückprallte. Die charttechnische Po-sitionierung sieht jetzt aber nicht so schlecht aus: Wenn es noch ein Stück weiter bergauf geht, könnte die langfristige Abwärtstrendlinie (ausgehend vom Juli 2014) nach oben durch-brochen werden. Wobei Platin zuvor vom Volkswagen-Abgas-Crash einige tiefe Schrammen abbekommen hatte, denn das weiße Edelmetall spielt für Autokatalysatoren in Dieselfahr-zeugen eine entscheidende Rolle. Sollte deren Popularität als Folge des Skandals nachhaltig leiden, könnte also auch die Nachfrage nach Platin sinken. Stephan Müller, Edelmetallexper-

te beim Vermögensverwalter GAM, ist dennoch optimistisch, was die Zukunft von Platin angeht: „Die Nachrichten rund um Volkswagen und andere Hersteller haben zwar jüngst den Pla-tinpreis belastet. Aber langfristig halte ich die Aussichten für positiv.“ Der Experte rechnet in einem aktuellen Kommentar nämlich damit, dass der Volkswagen-Skandal indirekt sogar zu einer steigenden Nachfrage nach Platin führen könnte. „Ich gehe davon aus, dass künftig noch strengere Emissionsvorschriften für Neuwagen erlassen werden, die den Platinpreis positiv be-einflussen werden.“ (hk)

platin ° Nach dem Volkswagen-Crash

kolumbien senkt standards. Mit dem Kaffeepreis geht es kontinuierlich weiter bergab, daran konnte auch ein kurzes Zwischen-hoch in der ersten Oktoberhälfte nichts ändern. Als fundamentalen Hintergrund des weiteren Verfalls orten Analysten vor allem Kolumbiens überraschende Absenkung der Qualitätsan-forderungen für Kaffeebohnen, wodurch der weltweit immerhin viertgrößte Kaffee-Expor-teur ein ausgeweitetes Angebot auf den Markt bringen kann. Grund für die Verwässerung der Standards ist die mit dem Wetterphänomen El niño einhergehende Trockenheit, die zu einer

schlechteren Entwicklung der Kaffeebohnen geführt hat. Etwa 18 Prozent der Bohnen entspre-chen nicht den bisher gängigen Qualitätsanforderungen – normalerweise sind es nur an die zehn Prozent. Die an Exportware gestellten Anforderungen werden nun verringert, um die „Aus-schussware“ dennoch exportieren zu können. Keine gute Nachricht für alle Kaffeegenießer, aber eben auch nicht für die „Kaffee-Bullen“ an der Börse. Laut einer Analyse der Commerz-bank werden jetzt vor allem Länder unter Druck geraten, die Kaffee von nur mittlerer Qualität anbieten. Betroffen ist dabei auch Robusta-Kaffee, der prinzipiell als weniger hochwertig gilt, aber nach Arabica weltweit die zweitwichtigste Sorte darstellt. Chartbild und fundamentale Aus-gangslage sprechen derzeit also für fallende Preise am Kaffeemarkt. (hk)

schaler Geschmack ° Der Kaffeepreis

befindet sich bereits seit Oktober 2014 in einem

Abwärtstrend. Eine Verbesserung ist unwahrschein-

lich, nachdem Kolumbien seine Qualitätsstandards

gesenkt hat und kräftig exportiert.

Brasilien 2.700.000 TonnenVietnam 1.276.000 TonnenIndonesien 634.000 TonnenKolumbien 468.000 TonnenÄthiopien 370.000 Tonnen

aGrarrohstoffe ° Kalter Kaffee

NovEMbEr 2015 – GELD-MAGAZIN ° 73

KAffEEprEIS

pLAtINprEIS

Page 74: GELD-Magazin, November 2015

Long-Short-Equity-Fonds sind alles an-dere als neu. Im Hedgefondsbereich

bilden diese Fonds eine eigene und dazu noch die größte Produktkategorie. Der erste L/S-Equity Fonds wurde Anfang der 1950er-Jahre gegründet und war auf Anhieb erfolg-reich. Doch worum geht es dabei? Verein-facht gesagt handelt es sich bei diesen Fonds um Sondervermögen, die zwar ausschließ-lich im Aktienmarkt investieren, die jedoch das Marktrisiko verringern können, indem sie den gekauften Aktien (=Long-Positio-nen) Short-Positionen (verkaufte Aktien) zur Seite stellen. Vorreiter für diese Pro-dukte für Privatanleger sind die sogenann-ten 130/30 Fonds. Die Zahlen bedeuten, dass das gesamte Marktengagement (=Ex-posure) bei 130 Prozent des Fondsvermö-gens liegt, wobei aber 30 Prozent davon Short-Positionen sind. Zieht man die Shorts von den Longs ab (100 –30), so ergibt sich eine Marktexposure von nur mehr 70 Pro-

zent. Und das Schöne bei dieser Fondskate-gorie ist, dass man praktisch alle möglichen Risikoprofile damit erzeugen und der Anle-ger sich aus diesem Angebot ein für sich maßgeschneidertes Produkt aussuchen kann. Ein Fonds mit einer recht geringen Marktexposure ist der Schroder ISF Euro-pean Alpha Absolute Return Fund. Fonds-manager Lionel Rayon fährt einen funda-mental getriebenen Bottom up-Auswahl-prozess, wobei die Richtung der Unterneh-mensgewinne auf kurze Sicht gesehen (sechs bis zwölf Monate) den Haupttreiber dar-stellt. „Wir streben danach, Alpha sowohl auf der Long- als auch auf der Short-Seite zu generieren, wobei wir versuchen, positive/negative Gewinnüberraschungen zu antizi-pieren. Manchmal sehen wir uns auch Ak-tien mit extremen Bewertungen an, die ein Gewinnszenario implizieren, das unserer Einschätzung widerspricht. Abgesehen von Gewinnrevisionen sehen wir uns auch

Turn around-Situationen (etwa der Manage-mentwechsel beim Supermarktriesen Tesco) genauer an oder Unternehmen mit einem neuen Produkt, das die Spielregeln in der je-weiligen Industrie verändern könnte“, er-läutert Rayon. Besonders interessant sind dabei natürlich Abweichungen der Unter-nehmensgewinne von der Konsensmeinung des Marktes. „Wir beobachten, ob ein Aus-einanderlaufen des Zusammenhangs zwi-schen Gewinnerwartungen, dem Gewinn-momentum, Rating, Volatilität und Aktien-kursmomentum besteht. Wenn ja, dann ha-ben wir einen Long- oder Short-Kandidaten – je nachdem, ob diese Trends positiv oder negativ verlaufen.“ Das Research auf der Short-Seite ist dem auf der Long-Seite ziem-lich ähnlich, wobei hier aber noch negative Geschäftszyklen, hohes operationelles Gea-ring (=Verschuldung), schwache Bilanzen, neue Konkurrenz in einer etablierten In-dustrie oder Turnaround-Situationen dazu-kommen. Derzeit liegt die Nettoexposure des Schroders European Alpha Absolute Return bei 6,1 Prozent.

Wer ein etwa höheres Aktienmarktrisi-ko sucht, dem stehen einige der folgenden Fonds zur Auswahl. Wie etwa der UBS Equity Opportunity Long Short Fund. Die-ser hat derzeit eine Nettoexposure von 35 Prozent und eine Bruttoexposure von 150 Prozent, mit einem Limit bei dieser Kenn-ziffer von 250 Prozent. Die Nettoexposure ist mit –25 Prozent bis +s70 Prozent limi-tiert. Oder auch der Nordea 1- Stable Equity Long/Short Fund mit einer Bruttoexposure von 344 Prozent und einer Nettoexposure von 64 Prozent. Portfolio Manager Claus Vorm setzt für die Konstruktion der Long-

alternative investments ° Aktien Long/Short

74 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

Anleger, die bisher vorwiegend in Anleihefonds investierten, mussten dieses Jahr erstmals so richtig zur Kennt-nis nehmen, dass mit solchen Produkten nur mehr sehr geringe Renditen zu erzielen sind, solange das Risiko nicht erheblich gesteigert werden soll. Wir zeigen Ihnen eine Alternative. Wolfgang Regner

Schaumgebremst

° DIE bEStEN AktIENfoNDS LoNG/SHort MArktNEutrAL

° DIE bEStEN AktIENfoNDS LoNG/SHort

ISIN FONDSName VOlumeN PeRF. 1 J. PeRF. 3 J PeRF. 5 J teRLU0440029659 mlIS marshall Wace tOPS uCItS 2.982 Mio. € 25,1 % 42,4 % 63,6 % 2,71 %IE00B1HL8S66 Insight - absolute Insight equ. mkt. Neutral 1.101 Mio. € 11,1 % 18,8 % 34,7 % 1,18 %FR0010881821 Jl equity market Neutral 200 Mio. € 3,8 % 20,9 % 33,0 % 1,00 %IE00B60K3800 GlG alpha Select alternative 90 Mio. € 13,5 % 41,5 % 30,7 % 3,26 %LU0384022694 allianz Discovery europe Strategy 659 Mio. € 4,3 % 13,1 % 29,1 % 1,84 %

Quelle: Lipper IM, alle Angaben auf Euro-Basis, Stichzeitpunkt: 30. Oktober 2015

ISIN FONDSName VOlumeN PeRF. 1 J. PeRF. 3 J PeRF. 5 J teRLU0200083342 Henderson Gartmore uK absolute Return 3.191 Mio. € 17,5 % 47,3 % 63,0 % 1,66 %LU0463469048 Schroder GaIa egerton equity 1.368 Mio. € 11,0 % 40,0 % 49,7 % 2,54 %GB00B39VWX15 Schroder european absolute target 333 Mio. € 12,8 % 23,5 % 47,1 % 1,41 %LU0515763737 threadneedle - american absolute alpha 141 Mio. € 16,2 % 24,1 % 45,2 % 1,85 %LU0028583804 Gam Star (lux) european alpha 865 Mio. € 12,2 % 23,4 % 42,0 % 2,05 %

Quelle: Lipper IM, alle Angaben auf Euro-Basis, Stichzeitpunkt: 30. Oktober 2015

Page 75: GELD-Magazin, November 2015

seite ebenfalls fundamentales Research ein. „Dieses identifiziert Aktien anhand fol-gender Kriterien: ein etabliertes Geschäfts-modell und eine breite Aufstellung der ope-rationalen Strukturen, wie z.B. global diver-sifizierte Niederlassungen, relativ stabile Gewinne, Dividenden, Cashflows mit einem möglichst langen und sauberen Track Re-cord. Diese höhere Stabilität macht sich durch geringere Volatilität des Aktienkurses positiv bemerkbar. Diese Titel haben also ein geringeres Risiko als der Gesamtmarkt selbst“, erklärt Vorm. Auf der Shortseite fin-det keine Aktienauswahl statt, denn diese besteht aus einer Kombination von Futures, die einen geringen Tracking Error zum MSCI World Index aufweisen, den Weltak-tienindex also möglichst genau replizieren. Dies ist der Fall, weil es keine Futures auf den MSCI World gibt. „Von der Shortseite erwarten wir uns kein Alpha als solches, das Ziel ist einfach, das Betarisiko (=Markt-risiko) der Longseite herauszuhedgen“, so Vorm. Für die Longs werden folgende Kri-terien genau geprüft: Aktienkurs, Gewinne (historische und erwartete), adjustierte Ge-winne, EBITDA (operativer Gewinn) Cash-flow und Dividenden. „Diese Faktoren wer-den gleich gewichtet und selektiert auf der Basis ihrer Fähigkeit, überlegene Renditen zu prognostizieren. Dabei wird die kurz- und langfristige Historie mit in die Zukunft gerichteten Projektionen kombiniert. Das

bezeichnen wir als fundamentales Overlay (Überlagerung). Heraus kommt ein Port-folio von ‚stabilen‘ Aktien, die relativ attrak-tiv bewertet sind“, meint Vorm.

Interessant erscheinen auch zwei Fonds aus dem Hause Henderson: Der Henderson Horizon Pan European Alpha Fund bzw. der Henderson European Absolute Return Fund. Auch bei Fondsmanager John Ben-nett kommt ein fundamental geprägter Pro-zess zum Einsatz. „Wir glauben, dass die Aktienmärkte ineffizient sind und letztend-lich zum langfristigen Mittel zurückkehren. Dadurch hat die Strategie die Tendenz, ge-gen den Strom zu schwimmen (‚Contrarian Investing‘). Wir analysieren Blue Chip- und Mid Cap-Werte nach fundamentalen Krite-rien, wo ein solches Vorgehen Erfolg ver-spricht. Unser Schwerpunkt liegt auf ‚In-vestments in den Wandel‘, weil die Chancen hier am lohnendsten erscheinen. Markt-technische Kennzahlen verwenden wir nicht. Auf der Long- bzw. Shortseite kommt derselbe Selektionsprozess mit den gleichen Kriterien zum Einsatz, nämlich organisches Wachstum/Übernahmepotenzial, Restruk-turierung/Kostensenkung, Freier Cashflow/Veränderungsrate, Knappheit von Assets bzw. angebotenen Produkten/Leistungen und die Bewertung“, erklärt Bennett. Auf thematische langfristige Positionen entfällt typischerweise ein Anteil von 75 Prozent

Aktien Long/Short ° alternative investments

NovEMbEr 2015 – GELD-MAGAZIN ° 75

° DEfINItIoNEN

Exposure (=Marktengagement): Netto- und Bruttoengagement beschreiben den Grad des Marktengagements eines Fonds. Die Nettoexposure erhält man, in-dem man den „short“ positionierten Teil des Portfolios von dessen „long“ posi-tioniertem Teil subtrahiert. Ist ein Fonds beispielsweise zu 60 Prozent long und zu 53 Prozent short positioniert, ergibt sich daraus ein Nettoengagement (=Markt-risiko) von sieben Prozent. Das Bruttoex-posure errechnet man dagegen, indem man den absoluten Wert der Long- und Short-Positionen zusammenzählt. Ist ein Fonds beispielsweise zu 100 Prozent long und zu 80 Prozent short positioniert, ergibt sich daraus ein Bruttoengagement von 180 Prozent. Das sieht nur optisch hoch aus, denn nach Abzug der Short- von den Long-Positionen bleibt eine Nettoexposure von nur 20 Prozent als Marktrisiko übrig. Long-Position: Wird durch Kauf einer Aktie oder eines Index eröffnet und durch Verkauf geschlossen. Short-Position: Wird durch Verkauf einer Aktie oder eines Index eröffnet und durch den Kauf derselben wieder geschlossen. Long-Bias: Eine positive Marktexposure. Ist ein Fonds zu 100 Prozent long und zu 80 Prozent short, hat er einen Long-Bias von 20 Prozent. Short-Bias: Eine negative Marktexposure. Ist ein Fonds zu 80 Prozent long und zu 100 Prozent short, hat er einen Short-Bias von 20 Prozent.

GErINGES rISIko bEIM NorDEA StAbLE EquIty-L/S-ANSAtZ

Bei hohem Stress an den Börsen zeigt der Nordea Stable L/S eine überlegene Performance

der Bestände. Kurzfristigere opportunisti-sche Positionen haben gewöhnlich einen Anteil von 25 Prozent. Diese „Kernpositio-nen“ sind Unternehmen, von denen Bennett annimmt, dass ihr Ertragswachstum die Er-wartungen des Markts wesentlich über- oder unterschreiten wird. Der Zielkurs liegt in diesen Fällen mindestens 20 Prozent über oder unter dem aktuellen Kurs – je nach-dem, ob er sich long oder short engagiert. „Bei unseren kurzfristigen Positionen han-

Quelle: Nordea

40%

30%

20%

10%

0%

-10%

-20%

-30%

-40%

Stable L/S

MSCI World (EUR hedged)

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76 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

delt es sich um Unternehmen, bei denen ein bestimmter Katalysator ermittelt worden ist, von dem wir glauben, dass er auf kürzere Sicht zu Kursbewegungen führen wird. Solche Katalysatoren können aktuelle Un-ternehmensmeldungen, Veränderungen an der Führungsspitze, veröffentlichte Ge-winnzahlen, Herauf- oder Herabstufungen durch Wertpapierhäuser, Aktivitäten von Wettbewerbern sein. Wie bei den Kernbe-ständen können auch hier sowohl Long- als auch Short-Positionen gehalten werden. Zu Absicherungszwecken verwenden wir meist liquide Index-Futures“, so Bennett. Am 30. September 2015 betrug das Nettoengage-ment beider Long/Short-Fonds ca. 31 Pro-zent, das Bruttoengagement (=Exposure) ca. 138 Prozent. Bei beiden Fonds liegt das typische Nettoengagement im Bereich von 0 bis 75 Prozent. Aber auch Short-Positionen können ins Auge gehen, erinnert sich Ben-

nett etwa an den Höhepunkt der Finanzkri-se 2008. „Die Wertentwicklung von Hedge-fonds in den Jahren 2008, 2011 und 2014 er-innert uns an die mit Leverage verbundenen Gefahren. Aus diesem Grund verringern wir in Phasen erhöhter Unsicherheit nor-malerweise sowohl das Brutto-, als auch das Nettoengagement – da ist es besser, Geld aus dem Markt zu nehmen“, so Bennett.

Ein alternativ gemanagter Long/Short-Equity Fonds ist der First Private Dynamic Equity Allocation A. „Unsere Anlageent-scheidungen basieren auf einem quantita-tiven Multifaktor-Ansatz, der ganz wesent-lich fundamentale (Bilanz-) Kennzahlen auswertet und der das komplette Univer-sum analysiert. Dabei kommen Value-Kri-terien ebenso zum Einsatz wie eine Evaluie-rung der Bilanzqualität. Als Teil der Strate-gie spielt auch der Faktor Momentum eine

Rolle, klassische technische Analysen oder Indikatoren blenden wir dagegen aus. In Summe setzen wir nicht auf starke Wetten bzw. hoch gewichtete Einzelpositionen, son-dern auf eine breite Diversifizierung sowohl auf der Long-, als auch auf der Shortseite“, erklärt Richard Zellmann, Geschäftsführer von First Private Investment Management. Und weiter: „Im Wesentlichen kommen auf der Long- bzw. Shortseite die gleichen Fak-toren zum Einsatz, wobei sich die Gewich-tung unterscheiden kann. Der Analyse der Bilanzqualität – d.h. auch die Frage, wie ag-gressiv ein Unternehmen bilanziert – kommt auf der Shortseite eine wichtige Rol-le zu. Auch Handelskosten spielen eine Rol-le, diese müssen gerade auf der Shortseite streng kontrolliert werden.“ Der Publi-kumsfonds First Private Dynamic Equity Allocation hat eine „Long Bias“ (=Netto-exposure) zwischen 0 und 50 Prozent.

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alternative investments ° Aktien Long/Short

GELD ° Verwenden Sie in Ihren Long/Short Equity-Produkten rein fundamentales Research oder kommen auch markttech-nische Indikatoren zum Einsatz? Max andERL: Unser „Concentrated Alpha“- Investmentprozess ist ein Bottom up-Ak-tienauswahlverfahren rund um unseren „Drei-Kreise-Ansatz“. Dieser basiert auf fun- damentalen, quantitativen und qualitati -ven Informationsquellen. Daraus ergeben sich Long- und Short-Einzel titel entschei-dungen. Dabei kommen auf der Long-Seite die gleichen Auswahlverfahren zum Ein-satz wie auf der Short-Seite. Das Ziel ist jeweils, Positionen mit asymmetrischem Risk/Return-Profil zu identifizieren – hö-heres Aufwärts- als Abwärtspotenzial für das ‚Long Book‘ und genau umgekehrt für das ‚Short Book‘.

Wie konstruieren Sie Ihre Portfolios?Der oben genannte Ansatz liefert uns eine Auswahl an Aktien mit gutem Kurssteige-

rungspotenzial bei limitiertem Risiko nach unten. Die Portfolios werden so konstruiert, dass sie gut ausbalanciert und diversifiziert sind, wobei die Long- und Short-Portfolios unabhängig voneinander bestückt werden. Die Nettoexposure des Fonds er - gibt sich primär aus dem Bottom up-Aus-wahlverfahren. Um die Nettoexposure zu adjustieren, kommen vor allem Indexfutures zum Einsatz auf der Basis eines empirisch getesteten quantitativen Modells, das sich aus folgenden Faktoren zusammensetzt: Bewertung, Sentiment, Volatilität und Glo-bal Macro-Faktoren. Dieser strategische Overlay (überlagert die zuvor wie genannt ausgewählten Portfolios) wird verwendet, um hohe Verluste in hoch volatilen Markt-phasen zu vermeiden. Welche fundamentalen/quantitativen Fakto- ren werden zum Portfolioaufbau verwendet? Hauseigene Szenario-Analysen zur Ein-schätzung von Aufwärts- gegenüber

MAx ANDErL, Lead PortfoLio Manager des UBs eqUity oPPortUnity Long short fUnd

INtErvIEw °

Abwärtspotenzial von Unternehmen. Das sind attrak-tive Bewertung, nachhaltige Ge-schäftsmodelle und Dividenden-ausschüttungen sowie der Fokus auf den Sharehol-der Value.Unternehmen, die diesen Kriterien ent-sprechen, werden zum Kandidaten für eine Long-Position. Unternehmen, die bei diesen Kriterien nicht überzeugen, die insbeson-dere überbewertete Marktlieblinge sind und in Sektoren mit starker Konkurrenz und geringer Preismacht operieren, werden zu Kandidaten für eine Short-Position. Im quantitativen Bereich des Anlageprozesses kommen Kriterien wie Quantitative Prüfung von Bewertung, Rentabilität, Wachstum und Rechnungslegung zum Einsatz.

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KOMMENTAR

DANSKE INVEST

Von Über- und Unterbewertungen profitieren

G erade in der aktuell schwierigen Kapitalmarktsituation, geprägt von

starken Kursschwankungen aufgrund poli - tischer und struktureller Schwie-rigkeiten, ist die Nachfrage nach alternativen und marktneutralen Anlagemöglichkeiten sehr groß. Sie sollen größere Stabilität ins Portfolio bringen und das Ge-samtrisiko verringern. Eine die-ser Investmentalternativen ist die Long-Short-Equity-Strategie. Long-Short-Fonds können von steigenden und fallenden Kursen profitieren.

Als Urvater der Idee gilt Alfred Winslow Jones, der 1949 den ersten Fonds dieser Art auflegte. Jones kauf-te Aktien, von denen er eine Perfor-mancesteigerung erwartete. Gleich-zeitig verkaufte er Aktien leer, das heißt, ohne sie zu besitzen, von denen er fal-lende Kurse erwartete. Sein Ziel war es, einen Teil des Marktrisikos mit diesem gleichzeitigen Kauf und Verkauf aufzuheben.

ABSICHERN MIT UNGLEICHEN PARTNERN

Bei der herkömmlichen Aktieninvestition wird auf eine Kurssteigerung gesetzt. Der Fondsma-nager kauft Aktien, die in seinen Augen dieses Potenzial haben – das heißt, der Manager ist „long“ oder befindet sich in einer „Long-Po-sition“. Bei der Long-Short-Strategie wird so-wohl auf steigende als auch auf fallende Kur-se gesetzt. Neben Long-Positionen ist der Ma-nager auch „short“. In der Short-Position spe-kuliert der Fondsmanager zum Beispiel mittels eines Leerverkaufs, im Englischen „short sale“, auf den fallenden Kurs von Aktien. Eine verbrei-tete Vorgehensweise ist es, Long- und Short-Positionen in Aktien aus Unternehmen dersel-ben Branche zu halten. Man spricht dann von einem „pair trade“. Das Verhältnis zwischen gekauften und leerverkauften Aktien beim Pair-Trading kann einen bedeutenden Einfluss auf das Risiko und die Gewinnchancen haben. Im

Idealfall steigt der Kurs der Long-Aktien über den Verkaufspreis der Short-Aktien vor Kurs-abfall. Dann kann der Manager die Lieferpflicht

aus dem Leerverkauf mit dem Ertrag der Aktien aus der Long-Position abdecken und muss kein Fremdkapital einsetzen. In der Regel liegt das Verhältnis von Long- und Short-Aktien beim Pair-Trading zwischen 60:40 und 75:25, wobei die Anzahl der Long-Aktien größer ist. Bei einer komplett marktneutralen Positionierung ist das Verhältnis 50:50. Bei diesem Verhältnis ist das Risiko am geringsten. Über das klassische Pair Trading von Long- und Short-Aktien hinaus kann der Manager mit so-genannten „Outright-Positionen“, das heißt in Werte mit besonders großem Gewinn- oder Verlustpotenzial, die Performance noch stei-gern. Dies sind Aktien von Unternehmen, die sich in besonderen Situationen, wie beispiels-weise Übernahmen, befinden. Daran können bedeutende Kursbewegungen gekoppelt sein.

FUNDAMENTALE UNTERNEHMENS-ANALYSE ALS GRUNDLAGE

Der wesentliche Punkt bei der Long-Short-Stra-tegie ist die Einschätzung der zukünftigen Kurs-bewegungen. Denn gerade in der Diskrepanz zwischen der Marktmeinung und dem tatsäch-

lichen Potenzial bzw. Schwächen des Unter-nehmens, liegt beim Long-Short-Investing die Möglichkeit zu hohen Renditen. Werden Long-

Aktien richtigerweise als solche ein-geschätzt, bedeutet dies, dass sie am Markt unterbewertet sind. Dem-gegenüber sind Short-Aktien am Markt überbewertet. Um Long- und Short-Aktien oder einfach gesagt unter- und überwertete Aktien als solche identifizieren zu können, ist eine fundamentale Analyse des Un-ternehmens unabdingbar. Neben herkömmlichen Kennziffern wie beispielsweise Umsatz, Gewinn und Marktanteile wird die Aktie analysiert. Es werden die Dividen-denrendite, das Kurs-Umsatz-Ver-hältnis, das Kurs-Gewinn-Verhält-nis und die Entwicklung der Ak-tie in Relation zum Branchenindex analysiert. Gerade bei Hedgefonds

kommt zu diesen grundlegenden Kriterien noch die Betrachtung qualitativer Faktoren wie Kundenzufriedenheit, Konkurrenzfähigkeit oder Innovationskraft zur Gesamtanalyse hinzu.

STARK IN VOLATILEN MÄRKTEN

Das größte Risiko liegt bei der Long-Short-Strategie darin, dass im schlimmsten Fall zwei-facher Verlust gemacht wird, wenn der Kurs der Short-Aktie steigt und simultan der Kurs der Long-Aktie fällt. Da der Kurs einer Aktie immer weiter steigen kann, ist das Risiko der Short-Position theoretisch unbegrenzt, während eine Long-Position nur auf null sinken kann. Einem solchen Szenario liegt jedoch meist eine Fehleinschätzung zugrunde und dies zeigt, dass eine grundlegende Analyse des Unterneh-mens und der Aktien unerlässlich ist. Richtig angewandt sind Long-Short-Fonds gerade in den heutigen volatilen Märkten eine plausible Methode, um Renditeziele zu realisieren und Risiken wie Makrofaktoren, Währungs- oder Zinsänderungen zu minimieren.

www.danskeinvest.dk

PETER ROTHAUSEN, Chief Portfolio Manager des Europe Long-Short Dynamic bei

Danske Invest

NOVEMBER 2015 – GELD-MAGAZIN ° 77

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JPMorgan Chase muss rund ein Drittel der Anfang Oktober verhängten Geld­

buße im Gesamtausmaß von 1,86 Milliar­den US­Dollar zahlen, um sich der An­schuldigungen zu entledigen, dass sich ein Dutzend der großen Banken verschworen hätte, um die Konkurrenz am Markt für Credit Default Swaps (CDS) zu beschrän­ken. JPM wird 595 Millionen US­Dollar be­rappen, Morgan Stanley 230 Millionen, Barc lays 175, Goldman Sachs 164, Credit Suisse 160 und die Deutsche Bank120 Mil­lionen Dollar. Die Bank of America, BNP Paribas, UBS, Citigroup, Royal Bank of Scotland und HSBC werden jeweils weniger als 100 Millionen Dollar beisteuern. Der Deal wird ein jahrelanges Gerichtsverfah­ren verhindern, das Hedgefonds, Pensions­fonds, Universitäts­Stiftungen, kleinere Banken und andere Investoren als geschä­digte Gruppe angestrengt haben.

In einem anderen Verfahren wird die Schweizer Großbank UBS Bloomberg zu­folge wegen Verdachts der Manipulationen des Edelmetallmarkts von der Schweizer Wettbewerbskommission (Weko) als Kron­zeuge der Anklage geführt. Im Mittelpunkt der Ermittlungen stehen neben UBS auch Julius Bär, die Deutsche Bank, HSBC, Barc­lays, Morgan Stanley und Mitsui. Die Kom­mission verfügt über Anhaltspunkte, dass unter den erwähnten Banken unzulässige Wettbewerbsabreden im Handel mit Edel­metallen wie Gold, Silber, Platin und Palla­dium getroffen worden seien. Es bestehe insbesondere der Verdacht, dass es zur Ab­stimmung von Preisen gekommen sei, schreibt die Weko.

Auch in den USA genießt die UBS der­zeit bei gleichartigen Ermittlungen Immu­

nität – im Gegenzug für brauchbare Infor­mationen. Im September hatte die Nach­richtenagentur Reuters berichtet, dass auch dort zahlreiche Klagen anhängig seien, in denen es um den Vorwurf der Verschwö­rung zur Manipulation der Edelmetallpreise geht.

Derivate als strukturierte Pro-Dukte von Den Banken erschaffenAll diese Verfahren betreffen die Usan­

cen auf den außerbörslichen Over the Counter­ (OTC­) Märkten und sind somit Teil des Sittenbildes der Finanzbranche, wo ein großer Teil der Markt­Manipulationen zum Nachteil der Kunden stattfindet. Ge­handelt werden Derivate als privat struktu­rierte Kontrakte, die von den großen Ban­ken geschaffen wurden. Brooksley Born, der Leiter der Commodity Futures Trading Corporation (CFTC) während der Clinton­Regierung, verlangte richtigerweise, dass die Derivate reguliert werden müssten. Aber der damalige Fed­Präsident Alan Green­span, Finanzminister Robert Rubin und sein Stellvertreter Lawrence Summers sowie der Vorsitzende der Börsenaufsicht Securi­ties and Exchange Commission (SEC), Arthur Levitt, alle de facto Handlanger der großen Banken, überzeugten den Kongress, die CFTC an der Regulierung der OTC­De­rivate zu hindern. Das Fehlen jeglicher Re­gulierung bedeutet aber, dass Informatio­nen nicht verfügbar sind, die auf die Zwecke hinweisen würden, wofür die Banken diese Derivate benützen.

Große Spekulanten konnten also wei­terhin unabhängig von der „echten“ Markt­lage Angebot und Nachfrage mit speziellen Finanzinstrumenten vortäuschen. Dies ge­

schieht mit Scheinaufträgen mittels Deri­vaten (lat. derivare = ableiten) – jenen Fi­nanzinstrumenten, die sich auf einen Basis­wert (Underlying) beziehen: Wertpapiere wie Aktien und Anleihen, finanzielle Kenn­zahlen (Zinssätze, Indizes, Bonitätsranking) oder Handelsgegenstände (z. B. Rohstoffe, Devisen, Edelmetalle). Beim überwie­genden Teil des Derivatehandels findet gar keine Erfüllung mit dem Underlying statt, sondern ein Ausgleich mit Geld irgend­wann vor Ablauf des Termins.

Wer also glaubt, dass die Preise von Ak­tien, Edelmetallen und Rohstoffen aus­schließlich dem Gesetz von Angebot und Nachfrage folgen, sollte sich nicht zu viel er­warten. Gold, Zinssätze und Währungs­kurse werden laufend manipuliert, wie zahl­reiche Gerichtsprozesse in den USA, Groß­britannien und anderswo beweisen. cr

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alternative investments ° OTC-Handel

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Abseits der Börsen werden im OTC-Handel die Preise von Gold, Zinsen und Währungen mit Derivaten mani-puliert. Dass es dabei nicht immer mit rechten Dingen zugeht, zeigen unzählige Verurteilungen von Banken in den letzten Jahren. Doch die Macht der Großbanken verhindert eine wirkungsvolle Regulierung. Wolfgang Freisleben

Der diskrete billionen-Dollar-Markt

BiZ-Zentrale in Basel: Derivate im Wert von 630 Billionen Dollar registriert

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fiktiver GolDmarkt Zehnmal Grösser als Der tatsächlicheDerivate ermöglichen auch, dass der

fiktive Welt­Goldmarkt ca. zehnmal so groß wie die natürlichen physikalischen Bestän­de in den Tresoren der Gold­Halter ist. Auch hier wird manipuliert, indem große Mengen des Goldes nur als „Versprechen“ für einen Kauf oder Verkauf zu einem spä­teren, vorher festgelegten Termin auf dem Papier bzw. einem Computerbildschirm existieren. „Papiergold“ mit allen Arten von Gold­Derivaten wie Futures und Optionen, Gold­Zertifikate und Goldkonten sind letztlich Schwindelprodukte, die darauf ba­sieren, dass die meisten Käufer sich nicht vorstellen wollen, dass sie über den Tisch gezogen werden könnten.

Mit Derivaten lassen sich also die theo­retischen Gesetze des freien Marktes bei mi­

nimalem Kapitaleinsatz mit großer Hebel­wirkung locker aushebeln, indem an den Terminbörsen oder im (OTC­) Handel, dem Direkthandel der Banken untereinan­der oder mit anderen Geschäftspartnern, Marktverhältnisse vorgetäuscht werden, die jenen auf den realen Märkten meist nicht entsprechen. In diesem völlig unregulierten und unkontrollierten Universum treiben hemmungslose Spekulanten der Invest­mentbanken und Hedgefonds unbehindert ihr Unwesen mit dem einzigen Ziel: in mög­lichst kurzer Zeit möglichst viel Geld zu ver­dienen – auf Kosten anderer natürlich. Ob Hypothekenkrise, Bankenkrach, Rohstoff­ und Nahrungsmittelverteuerung oder eben Staatsschuldenkrise – überall stecken rie­sige Spekulationen mit Derivaten dahinter, die ursprünglich eigentlich nur zur Absi­cherung von zugrunde liegenden Werten eingeführt wurden. Diese von den Finanz­Molochen der New Yorker Wall Street eta­blierte gigantische Spekulations­Maschine­rie kann jeden Markt in die Knie zwingen. Als selbstständige „Zocker­Instrumente“ mit Milliarden­Summen in vorsätzlicher Schädigungsabsicht verwendet, wirken sie wie eine Raub­ und Vernichtungs­Maschi­nerie. Denn wenn die Finanz­Haie Gewinne lukrieren, stehen auf der anderen Seite die Verlierer, die dafür bezahlen. Geld wird da­bei ja nicht aus Luft geschaffen, sondern wechselt nur den Besitzer.

GiGantische summen von sPekulativem kaPitalDieser OTC­Markt abseits der beauf­

sichtigten Börsen hat ein gigantisches Volu­men. Weltweit registrierte die Bank für In­ternationalen Zahlungsausgleich (BIZ), die

Zentralbank der Zentralbanken mit Sitz im schweizerischen Basel, zum Jahresende 2014 im OTC­Handel ausstehende Kon­trakte im Nominalwert von 630,149 Billio­nen (630.149 Milliarden) Dollar mit einem aktuellen Marktwert von 20,878 Billionen Dollar (Ende 2013: 710,633 bzw. 2,284 Bil­lionen Dollar). Diese unvorstellbare Sum­me von Spekulationskapital, das keiner Re­gulierung oder Aufsicht unterliegt und auch in keiner Geldmengenstatistik enthalten ist, entsprach dem mehr als Achtfachen des weltweiten Bruttoinlandsprodukts aller Länder des Globus in Höhe von 77,3 Billio­nen Dollar. Wobei weltweit Derivate erfasst werden, die sich auf Währungen (Anteil 12 Prozent), Zinsen (80,2), Aktien (1,3), Kre­dite (2,6), Rohstoffe (0,3) und verschiedene andere (Anteil 3,6 Prozent) beziehen.

Wie Die Zinsen für Griechische anleihen hochGetrieBen WurDenUnter den Zins­Derivaten erfreuen sich

Credit Default Swaps (CDS), die seit 1994 existieren, größter Beliebtheit bei den Spe­kulanten. Ihr Volumen stieg aber erst ab 2003 deutlich an. Ende 2007 waren bereits ausstehende CDS im Wert von 62,2 Billio­nen US­Dollar im Markt. Bis Mitte 2010 war der Wert auf 26,3 Billionen und im Ver­lauf 2012 auf 25,5 Billion geschrumpft, Ende 2014 auf 16,399 Billionen Dollar.

CDS werden nicht an Börsen gehandelt und daher von keinen Regierungsstellen be­achtet. Zwischen 2007 und 2010 befürchte­ten die Regulatoren in den USA und Groß­britannien jedoch in diesem riesigen Markt, in dem sich mit Hedgefonds und Schatten­banken die größten Spekulanten tummeln, wegen der fehlenden Transparenz syste­

OTC-Handel ° alternative investments

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80 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

mische Risken. Im März 2010 kündigte die Depository Trust & Clearing Corporation daher an, sie würde den Regulatoren besse­re Unterstützung für ihre CDS­Datenbank geben. Die große Frage ist allerdings, wa­rum diese außerbörslichen Manipulationen nicht überhaupt verboten sind, obwohl die unregulierte Vergabepraxis der Derivate seit Jahren kritisiert wird. Sie ist auf Wunsch der Wall Street vom früheren Fed­Präsi­denten Alan Greenspan eingeführt worden.

Die eher unbefriedigende Antwort auf diese Frage kann nur lauten: Weil die Macht der Großbanken von Wall Street und Lon­doner City so groß ist, dass sie jede gesetz­liche Maßnahme, die ihre Profitmaximie­rung stört, verhindern können. Eine wirk­

same Kontrolle des OTC­Handels analog zum Börsenhandel konn­

ten die marktbeherrschenden Finanzriesen jedenfalls bis­her erfolgreich abwehren. Um wenigstens den An­schein neuer gesetzlicher Rahmenbedingungen zu er­wecken, haben sich die Poli­tiker im US­amerikanischen

Kongress wie üblich willig instrumentalisie­ren lassen. Als der damalige US­Finanzmi­nister Timothy Geithner 2009 Vorschläge für eine „umfassende Reform“ der OTC­Derivatmärkte präsentierte, konnte er be­quemerweise auf einen Entwurf der Wall Street­Banken Goldman Sachs und JPMor­gan Chase sowie der Londoner Barclays­Bank und der Schweizer Crédit Suisse zu­rückgreifen. Es sind just jene Banken, deren unkontrollierte Geschäfte das weltweite Desaster 2008 verursacht haben.

Doch anstatt die OTC­Geschäfte ange­sichts der mannigfaltigen Manipulationen

an die Terminbörsen zu verbannen, wo sie einer strengen Regulierung unterworfen wären, wurden mit Clearing­Häusern harmlose technische Abrechnungsstellen geschaffen, die noch dazu von verschie­denen Banken betrieben werden und kei­nerlei Transparenz nach außen gewährleis­ten. Die Maßnahme war also reine Kosme­tik und gestattet es den Banken auch in Zu­kunft, genau jene Geschäfte mit Derivaten ungehindert weiter zu betreiben, die in den letzten Jahren zu ihrem profitabelsten Kern­geschäft geworden sind.

otc-markt mit aliBi-reform Weiterhin unkontrolliertDer OTC­Markt bleibt also weiterhin

ein undurchschaubarer Kriegsschauplatz der Finanzmärkte für Spekulation und Ma­nipulation der Preise von relevanten Gütern wie Öl, Gold, Währungen und verschie­denen Rohstoffen. Der bekannte Finanz­Spekulant Warren Buffett, einer der offiziell Reichsten der Welt, bewies schon 2002 mehr Sachverstand und Weitblick als die Banker in den USA und Europa, als er in dem Aktionärsbrief seiner Investmentge­sellschaft Berkshire Hathaway die Finanz­Derivate als „toxisch“ und als „Zeitbomben“ bezeichnete, die unreguliert expandieren und so eine Kettenreaktion verursachen können, was das gesamte Wirtschaftssy­stem in ein Desaster kippen könnte. 2002 nannte er in einem Aktionärsbrief die Deri­vate dann sogar „financial weapons of mass destruction“ – finanzielle Massenvernich­tungswaffen. Als solche erwiesen sie sich tatsächlich ab 2007, als die Immobilienspe­kulationen in den USA begannen, zusam­menzubrechen.

Nach Ausbruch der Finanzkrise stellte die BIZ in ihrem Bericht für das vierte Quartal 2009 fest, dass die CDS­Aktivitäten in den Industrieländern spürbar gestiegen waren und verwies darauf, dass dieser CDS­Markt einige Jahre zuvor praktisch noch nicht existiert habe. Hedgefonds und In­vestmentbanken hatten dann entdeckt, wie lukrativ die Spekulation auf die Staatsschul­den sein kann, deren Explosion von ihnen unmittelbar zuvor im Zuge ihrer Hypothe­

ken­Spekulationen und der folgenden Fi­nanzkrise verursacht wurde. Sie begannen, mit ihren CDS­Prämien auch die Zinsen auf den Anleihen­Märkten zu testen und an­schließend massiv zu beeinflussen. Nach dem Prinzip: Steigen die Kosten für die Kre­ditausfallversicherungen, verlangen die In­vestoren umgehend am Anleihen­Markt höhere Renditen. CDS­Experten schätzen, dass man sogar für Deutschland­Anleihen mit einem geringen CDS­Kontraktvolumen von 50 Millionen Euro eine Preisbewegung auslösen könnte.

Londoner CDS­Händler berichteten, dass Hedgefonds im Oktober 2009 die ers­ten Spekulanten waren, die CDS, also eigentlich einen Versicherungsschutz, auf Griechenland­Anleihen gekauft haben, nachdem die neugewählte griechische Re­gierung ihre Defizitprognose für 2009 auf 12,7 Prozent der wirtschaftlichen Leistung verdoppelt hatte. Laut Daten der US­Depo­sitory Trust & Clearing Corporation hat sich das Volumen neuer CDS­Kontrakte auf griechische Staatsanleihen in der letzten Jänner­Woche 2010 plötzlich verdreifacht. Wenige Tage später normalisierte sich das Volumen wieder. CDS waren also nicht er­worben wurden, um bestehende Anleihe­Positionen längerfristig abzusichern, son­dern um mit der Angst vor einer Griechen­land­Pleite zu „spielen“ und damit Geld zu verdienen. Wie Blutegel hatten sich Invest­mentbanken und Hedgefonds, die gar keine griechischen Staatsanleihen besaßen, mit CDS­Spekulationen am griechischen Staat festgesaugt, um ihn zur Ader zu lassen. Für griechische Neu­Emissionen trieben sie die Zinsforderungen schon Ende 2010 auf zwölf Prozent und 2011 in völlig irreale Höhen jenseits von 20 Prozent. cr

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alternative investments ° OTC-Handel

us-investor Warren Buffet:

Der Multi-Milliardär hält die Derivate für toxisch

und für finanzielle Massenvernichtungs-

waffen

ehemaliger us-finanzminister timothy

Geithner:Billigte für die „Alibi-Re-form“ des OTC-Handels

die Vorschläge von Großbanken

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Seit 2007 veranstaltet das GELD-Magazin in regelmäßigen Abständen Kongresse für institutionelle Investoren. In Halbtages-Seminaren stellen dabei jeweils vier bis fünf Gesellscha� en ihre Expertise in ihrem speziellen Investmentbereich vor.Abgerundet wird die Veranstaltung durch Impulsreferate unabhängiger Experten, die in inhaltlichem Zusammenhang zur � ematik stehen.

16. März 2016 – Vermögensverwaltende Fonds & Total-Return-ProdukteDIE STRATEGEN. Auch in schwierigen Marktphasen eine positive Performance zu erzielen – diesen hohen Anspruch setzen sich Vermögensverwaltungs- und Total-Return-Fonds. Erfahren Sie, welche Strategien zu einem nachhaltigen Erfolg führen und welche wahrscheinlich � oppen werden.

20. April 2016 – Die aussichtsreichsten Asset-KlassenRICHTIGE POSITIONIERUNG. Aktien, Anleihen, Immobilien oder Rohsto� e. Welche Asset-Klassen heuer die Nase vorne haben werden. Wo Sie demnach das größte Chancen/Risiko-Verhältnis in den kommenden Monaten erwarten können. Hochkarätige Experten stellen die interessantesten aktuellen Trends vor.

18. Mai 2016 – Wachstumsregionen und -branchenAUFSTEIGER. Branchen wie IT, Healthcare, Infrastruktur oder Automotive-Sys tems sind aus unserem modernen Leben nicht mehr wegzudenken. Ein jahrzehntelanger Au� olbedarf wird auch bestimmte Länder und Regionen zu einem Eldorado für Anleger machen. Wie Sie am meisten davon pro� tieren können, erfahren Sie hier.

22. Juni 2016 – Nachhaltige Investments & Neue EnergienVERANTWORTUNG. Vom Nischenprodukt zum Mainstream – immer mehr Investoren setzen auf soziale und ökologische Nachhaltigkeit im Wirtscha� sleben. Mit Neuen Energien, Ressourcene� zienz und vielen anderen „SRI/ESG“-� emen lässt sich mit gutem Gewissen auch mehr Geld verdienen.

14. September 2016 – Die besten Anleihen-StrategienZINSEN & WÄHRUNGEN. Bei geschickter Diversi� zierung lässt sich aus der Kombination von Staats-, Unternehmens- und dynamischen High-Yield-Anleihen ein renditestarkes und dennoch risikoarmes Portfolio zaubern. Hier erfahren Sie, auf welche Anleihensegmente und regionale Gewichtungen Sie jetzt setzen sollten.

19. Oktober 2016 – Die aussichtsreichsten AktienmärkteEIGENKAPITAL. Mit Aktien sind generell höhere Renditen zu erzielen. Doch es kommt auf die richtige regionale Positionierung und ein geschicktes Timing an. Hier erfahren Sie, welche Märkte in nächster Zeit ein gutes Chancen/Risiko-Pro� l aufweisen und in welchen Branchen das meiste Geld zu verdienen ist.

23. November 2016 – Investmentausblick 2017MEGATRENDS. Welche ökonomischen Entwicklungen, Branchen und Regionen werden das kommende Jahr prägen? Von welchen Trends werden Investoren 2017am meisten pro� tieren, welche sollte man wiederum meiden? Ein umfangreicher Expertenausblick gibt Ihnen hier kompetente Antworten.

VeranstalterGELD-MAGAZIN

Kontakt4profi t Verlag GmbHRotenturmstraße 12/1

1010 Wien

ANFRAGEN & RESERVIERUNG:

Anatol Eschelmüllera.eschelmueller @ geld-magazin.at

T: +43 1 997 17 97 21

Snezana Jovics.jovic @ geld-magazin.at

+43 1 997 17 97 12

Empfang: 8:30 bis 9:00 UhrVorträge: 9:00 bis ca. 12:00 Uhr

anschließend Mittagsbuffet

Ort der VeranstaltungHaus der Industrie

Schwarzenbergplatz 4, 1030 Wien„Ludwig Urban – Saal“

Zielgruppen/GästeFondsmanager, Dachfondsmanager, Vermögensverwalter, Versicherungen, WPDL-Unternehmen, Pensionskassen,

CFOs, Private Banker,Kundenbetreuer von Banken, etc.

Auch in schwierigen Marktphasen eine positive Performance zu

Return-Fonds. Erfahren Sie, welche Strategien zu einem nachhaltigen Erfolg führen Empfang:Empfang: 8:30 bis 9:00 Uhr 8:30 bis 9:00 Uhr 8:30 bis 9:00 UhrVorträge:Vorträge: 9:00 bis ca. 12:00 Uhr 9:00 bis ca. 12:00 Uhr 9:00 bis ca. 12:00 Uhr

anschließend Mittagsbuffetanschließend Mittagsbuffetanschließend Mittagsbuffetanschließend Mittagsbuffetanschließend Mittagsbuffetanschließend Mittagsbuffetanschließend Mittagsbuffetanschließend Mittagsbuffet

2016

Page 82: GELD-Magazin, November 2015

VersicherungPanorama

82 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

Starke Worte ´´

„Frauen genießen das zweifelhafte Privileg,

fünf Jahre früher in die Pension

gedrängt werden zu dürfen.“

Der prominente Arbeits-

und Sozialrechtler Wolf-

gang Mazal beschreibt

in einem Gespräch mit

orf.at ein Dilemma vieler

österreichischer Arbeit-

nehmerinnen besonders

pointiert. Frauen Anfang 50 würden beispiels-

weise oftmals nicht mehr in Schulungen ge-

schickt: „Rechnet sich ja nicht.“

ZahlenSpiel

3Milliarden-Business. Weltweit ist der Sektor der Cyber-Versicherungen bereits

heute rund drei Milliarden Dollar schwer, und das, obwohl sich bisher nur ein Bruchteil der Unter-nehmen gegen Hacker-Angriffe und dergleichen versichert hat. Der größte Rückversicherer der Welt, die MunichRe, geht daher fest davon aus, dass sich das Volumen der besagten Cyber-Versi-cherungssparte innerhalb der nächsten fünf Jah-re mehr als verdoppeln wird. Aktuelle Zahlen des deutschen Digitalverbandes Bitkom unterstrei-chen die Wichtigkeit der Thematik. Laut Bitkom sind mehr als die Hälfte aller Unternehmen in Deutschland alleine in den letzten zwei Jahren Opfer von Datendiebstahl, Sabotage oder Spiona-ge geworden. Pro Jahr entstünde der deutschen Wirtschaft durch Cyber-Crime ein Schaden von über 50 Milliarden Euro. Kein Wunder also, dass die Versicherungsbranche Morgenluft wittert. „Ich glaube, es braucht Schäden, die öffentlich wer-den und nicht nur im Verborgenen passieren. Das sind Dinge, die die Glaubhaftigkeit des Versiche-rungsprodukts unterstreichen und die Gefahr do-kumentieren“, wird der Deutschland-Chef des Rückversicherungsmaklers Aon Benfield, Jan-Oliver Thofern, in der DPA zitiert.

„Es wäre eine ehrliche Aussage,

dass wir das Renteneintrittsalter (...)

in der Zukunft eher auf 70 Jahre

erhöhen müssen.“

Der Generalsekretär des

CDU-Wirtschaftsrats, Wolf-

gang Steiger, spricht sich

in einem Interview mit der

„Rheinischen Post“ für

eine spürbare Anhebung

des Pensionsantrittsalters in unserem Nach-

barland aus und erntet dafür naturgemäß nicht

nur Applaus. Cred

iTS: b

eiges

tellt,

Archiv

„Wir wollen ein Produkt, das den Kunden anregt,

gesünder zu leben.“

Rainer Sommer, Vorstand

der Deutschland-Tochter

der Generali Versicherung,

bringt mit seinem Unter-

nehmen im kommenden

Jahr neue Lebens- und

Berufsunfähigkeitstarife

auf den Markt, die einen gesunden Lebensstil

belohnen.

BananenrepuBlik? Eine aktuelle Stu-die des Beratungsunternehmens Mercer stellt dem österreichischen Pensionssystem ein vernichtendes Zeugnis aus. Der sogenannte Melbourne Mercer Global Pension Index 2015 listet Österreich nur auf Platz 18 von insge-samt 25 untersuchten Staaten. In der Kategorie „Nachhaltigkeit“ – also bei der langfristigen Fi-nanzierbarkeit des Pensionssystems – belegt die Alpenrepublik gar nur den vorletzten Platz. Franz Schellhorn, Boss des an der Durchführung

Studie deS monatS

der Erhebung beteiligten Think Tank Agenda Aus-tria, fordert eine automatische Anpassung des Systems an die demografischen Begebenheiten: „Es ist kein Zufall, dass sich die Ergebnisse des Mercer Index 2015 im Großen und Ganzen mit jenen unserer Studien decken. Die Erkennt-nisse der Agenda Austria deuten stark darauf hin, dass in Österreich so wie in Schweden die Pensionshöhe automatisch an die aktuelle Le-benserwartung angepasst werden sollte“, so der ehemalige Top-Journalist.

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SERVIC

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NOVEMBER 2015 – GELD-MAGAZIN ° 83

FONDSGEBUNDENE LEBENSVERSICHERUNGEN ° LISTING

PORTFOLIOS AM PRÜFSTANDPERFORMANCE FONDSGEBUNDENE LEBENSVERSICHERUNGENANBIETER PORTFOLIO VERMÖGENSAUFTEILUNG 2012 2013 2014 1.1.-30.10. Ø SEIT START (P.A.) Allianz Elementar Lebensversicherung AG Dachfonds:1130 Wien, Hietzinger Kai 101-105 Allianz Invest Defensiv 100 % Renten 11,6 % 2,0 % 8,2 % 1,9 % 4,8 %Tel.: +43 1/878 07-0 Allianz Invest Konservativ 75 % Renten / 25 % Aktien 11,6 % 5,6 % 10,3 % 4,2 % 4,9 %Fax: +43 1/878 07-2830 Allianz Invest Klassisch 50 % Renten / 50 % Aktien 10,8 % 10,1 % 9,9 % 4,1 % 4,1 %www.allianz.at Allianz Invest Dynamisch 25 % Renten / 75 % Aktien 9,8 % 12,3 % 13,8 % 9,8 % 3,5 % Allianz Invest Progressiv 100 % Aktien 9,0 % 16,1 % 15,1 % 11,9 % -0,2 % Allianz Invest Portfolio Blue vermögensverwaltend – 5,2 % 9,8 % 7,4 % 3,4 % Einzelfonds: Allianz Invest Vorsorgefonds 100 % Renten 9,9 % 0,1 % 6,3 % -0,7 % 4,7 % Allianz Invest Rentenfonds 100 % Renten 13,5 % 4,0 % 11,8 % 0,0 % 5,5 % Allianz Invest Osteuropa Rentenfonds 100 % Renten 15,9 % 0,4 % 5,4 % 4,3 % 5,9 % Allianz Invest Osteuropa Fonds 100 % Aktien 15,4 % -9,0 % -17,8 % 6,0 % 4,1 % Allianz Invest Aktienfonds 100 % Aktien 16,9 % 19,8 % 4,0 % 7,8 % -1,0 % Allianz PIMCO Corporate 100 % Renten 12,6 % -4,7 % 19,3 % 12,5 % 4,0 % Allianz PIMCO Mortgage 100 % Renten 2,7 % -3,2 % 6,1 % 0,8 % 4,6 % Allianz Invest Austria Plus 100 % Aktien (Erstauflage 05.10.04) 20,9 % 8,9 % -9,7 % 10,9 % 4,4 %

FinanceLife Lebensversicherung AG FinanceLife-Lebensversicherung AG / Raiffeisen Fondspolizzen1029 Wien, Untere Donaustraße 21 I Hohe Sicherheit 100 % Renten 8,6 % 0,3 % 4,8 % 0,0 % 4,5 % (02.01.96)Service-Telefon: 0810/200 541 II Risikoarm 80 % Renten / 20 % Aktien 8,7 % 3,8 % 7,7 % 3,9 % 5,5 % (02.01.96)Fax: +43 1/214 54 01/3780 III Ausgewogen 55 % Renten / 45 % Aktien 7,6 % 2,8 % 9,0 % 4,0 % 5,9 % (02.01.96)E-Mail: [email protected] IV Dynamisch 25 % Renten / 75 % Aktien 9,6 % 8,5 % 9,8 % 5,1 % 6,3 % (02.01.96) www.financelife.com FinananceLife-Lebensversicherung AG / Salzburg-Invest KAG Fondspolizzen I Sicherheit 100 % Renten 4,0 % -0,7 % 4,5 % 0,4 % 3,2 % (01.04.99) II Ertrag 80 % Renten / 20 % Aktien 7,2 % -1,4 % 8,4 % 3,3 % 3,4 % (31.10.97) III Wachstum 50 % Renten / 50 % Aktien 8,8 % 3,5 % 10,7 % 5,1 % 2,8 % (31.10.97) IV Dynamik 25 % Renten / 75 % Aktien 10,0 % 7,0 % 12,5 % 6,7 % 1,6 % (01.04.99) FinanceLifeLebensversicherung AG / Kepler Fonds Polizzen I Sicherheit Plus 100 % Renten 11,4 % 1,5 % 6,6 % 0,8 % 4,4 % (01.01.00) II Sicherheit 80 % Renten / 20 % Aktien 13,7 % 4,8 % 7,6 % 2,9 % 3,5 % (01.01.00) III Ertrag 55 % Renten / 45 % Aktien 13,5 % 9,5 % 10,9 % 5,7 % 2,0 % (01.01.00) IV Wachstum 25 % Renten / 75 % Aktien 13,4 % 15,2 % 14,3 % 8,3 % 0,4 % (01.01.00) FinanceLife-Fondspolizzen I Hohe Sicherheit 100 % Renten 8,2 % 0,0 % 5,3 % 0,2 % 4,0 % (01.09.95) II Sicherheit mit Wachstumschance 80 % Renten / 20 % Aktien 7,3 % 1,6 % 10,2 % 3,3 % 4,7 % (01.09.95) III Wachstum mit begrenztem Risiko 55 % Renten / 45 % Aktien 7,2 % 3,4 % 9,8 % 4,8 % 4,4 % (01.09.95) IV Aktives Risikomanagement 25 % Renten / 75 % Aktien 9,1 % 8,1 % 10,2 % 5,8 % 4,3 % (01.09.95)

Mindestanlagesumme Einmalerlag: EUR 3.634,– Mindestanlagebetrag laufende monatliche Prämie: EUR 37,– Vertriebspartner: Berater der UNIQA Versicherungen AG, Raiffeisen Bankensektor, unabhängige Makler, vier Vermögensverwaltungen, in Summe sechzehn gemanagte Portefeuilles, unabhängige Fondsselektion aus einem Bestand von über 300 Fonds der renommiertesten Kapitalanlagegesellschaften

Generali Versicherung AG Aktienanteil Kurs 31.12.12 Kurs 31.12.13 Kurs 31.12.14 Kurs 30.10.15

1011 Wien, Landskrongasse 1–3Tel.: +43 1/534 01-0 Sicherheitsklasse ca. 25 % 15,13 € 15,75 € 16,70 € 17,28 €Fax: +43 1/534 01-4113 Balanceklasse ca. 50 % 13,50 € 14,62 € 15,92 € 16,89 €www.generali.at Dynamikklasse ca. 75 % 11,77 € 13,25 € 14,81 € 16,09 € Aktivklasse ca. 100 % 7,81 € 9,05 € 10,34 € 11,42 €

A 25 ca. 25 % 10,32 € 10,74 € 11,39 € 11,79 € A 50 ca. 50 % 8,56 € 9,27 € 10,09 € 10,69 € A 75 ca. 75 % 7,33 € 8,25 € 9,22 € 10,02 € A 100 ca. 100 % 5,87 € 6,80 € 7,77 € 8,58 €

WIENER STÄDTISCHE Versicherung AG PORTFOLIO VERMÖGENSAUFTEILUNG 2012 2013 2014 1.1.-30.10 . Ø SEIT START (P.A.)Vienna Insurance Group UNITED FUNDS OF SUCCESS1010 Wien, Schottenring 30Hotline: 050 350 351 WSTV ESPA Traditionell 2/3 Rentenfonds/1/3 Aktienfonds 9,1 % 5,7 % 8,1 % 1,8 % 4,1 % (15.07.03)www.ufos.at WSTV ESPA Dynamisch 1/3 Rentenfonds/2/3 Aktienfonds 8,3 % 10,4 % 8,5 % 3,4 % 3,8 % (15.07.03) WSTV ESPA Progressiv 100 % Aktienfonds 10,6 % 11,1 % 13,1 % 8,4 % 4,9 % (15.07.03) RT Active Global Trend – 6,3 % 14,1 % 8,6 % -1,1 % 1,2 % (17.01.00) RT Panorama Fonds – – 8,6 % 9,8 % 1,7 % 5,8 % (02.04.12)

Mindestanlagesumme Einmalerlag: EUR 3.500,– Mindestanlagebetrag laufende monatliche Prämie: EUR 70,– Todesfallschutz min./max. in % der Beitragssumme: 10–400

Page 84: GELD-Magazin, November 2015

Das Wort Solvency lässt sich ins Deut-sche als „Bonität“, „Liquidität“ oder

„Kreditwürdigkeit“ übersetzen. Oder wir sprechen ganz einfach von „Solvenz“, also „Zahlungsfähigkeit“. Darum geht es im Kern auch bei Solvency II, einem EU-wei-ten Kraftakt, dessen Ziel eine grundlegende Reform des Versicherungsaufsichtsrechts ist. Im Mittelpunkt stehen eben die Solva-bilitätsvorschriften (Eigenmittelanforde-rungen) für Versicherungsunternehmen. Die Planungen für dieses Projekt auf euro-päischer Ebene reichen weit über ein Jahr-zehnt zurück, siehe auch Definitions-Text-kasten auf Seite 86. Mit dem Jahreswechsel 2015/16 hält Solvency II nun also endlich auch in heimische Gefilde Einzug. Im Vor-feld wurde nicht an Kritik gespart – die neuen Vorschriften seien zu bürokratisch, praxisfern und würden die Versicherungs-unternehmen vor übertrieben hohe Hürden stellen, war vielerorts zu hören. Was sagen Vertreter von großen Assekuranzen in Österreich jetzt zu Solvency II? Das GELD-Magazin hat sich in der Branche umgehört.

KinderKranKheitenKlaus Wallner, CFO der Generali Hol-

ding Vienna, eröffnet den Reigen und zieht Bilanz: „Oberstes Ziel von Solvency II ist die Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz mit einer Mindestkapitalanforderung zu regle-mentieren und damit den Versicherungs-nehmer risikobasiert zu schützen. Darüber hinaus sollen Anforderungen an die Orga-nisation der Unternehmen und ein robustes sowie transparentes Aufsichtssystem für Stabilität sorgen. Innerhalb der letzten zehn Jahre wurde kontinuierlich an dem Sol- vency II-Regelwerk gearbeitet. Verschie-

dene Interessengruppen waren im Rahmen von Konsultationen und Testläufen invol-viert.“ Trotzdem ist laut dem Experten mit mehreren Verbesserungen in den kommen-den Jahren zu rechnen, „was die Beseitigung diverser Kinderkrankheiten im Allgemei-nen und die marktgerechtere Kalibrierung der Kapitalbedarfsrechnung im Besonderen betrifft“. Wo liegen nun die Problemfälle, welche Bestimmungen sind nicht ideal aus-gefallen und was hätte man besser machen können? Dazu Wallner: „Es ist ein wesent-licher Punkt, dass bei der derzeitigen Be-rechnung des Kapitalerfordernisses die Ak-tivseite nicht berücksichtigt wird. Das ist ein Manko, das saniert werden muss. Ein anderer Aspekt ist, dass Solvency II überzo-gen ist und die Modelle überschätzt werden. Außerdem sind die Kapitalunterlegungsre-geln für Langfristinvestoren wie Versiche-rungen mit ihren bisher bereits sehr erfolg-reichen Portfolios nicht passend.“

Mehr effizienz erwünschtMartin Bruckner, Chief Investment Of-

ficer der Allianz in Österreich und Vor-standsmitglied der Allianz Investmentbank, fügt hinzu: „Solvency II ist das Produkt eines intensiven politischen Prozesses zwi-schen EU, der Aufsicht und der Branche. Keiner der involvierten Stakeholder wird zu 100 Prozent mit dem Ergebnis zufrieden sein, daher gibt es auch aus Sicht der Bran-che natürlich Bereiche, die besser, einfacher oder effizienter geregelt hätten werden kön-nen.“ Beispiele dazu sind laut Bruckner die Modellierung von langfristigen Garantien oder die sehr hohe Kapitalunterlegung für Investitionen in Infrastrukturprojekte. „Hier wird die Praxis zeigen, welche Aus-

wirkungen Solvency II auf das Angebot von Altersvorsorge und die Finanzierung von Infrastruktur in Europa haben wird. Die Kosten für die Einhaltung der Governance-Anforderungen sind enorm. Der Aufwand für die Dokumentation von Prozessen, die Validierung von Modellen und für das Be-richtswesen ist sehr groß“, so der Allianz-Experte.

diKtat der MatheMatiK?Auf der Branchen-Veranstaltung „Le-

bensversicherungen in der Krise“ (es spra-chen Vorstände von Uniqa, VIG, Allianz und Generali) fiel auch die Kritik, dass die Regeln von Solvency II von „finanzmathe-matischen Berechnungen“ getrieben seien. Diese „Dominanz der Finanzmathematik“ wurde als überzogen genannt. Aber nach welchen anderen Methoden oder Schwer-punkten hätten die Regeln aufgestellt wer-den sollen? Auf dieses Thema angesprochen meint Kurt Svoboda, Chief Financial und Risk Officer der Uniqa Insurance Group: „Die Nutzung von finanzmathematischen Berechnungen ist kein grundsätzliches Pro-blem, wenn man Aussagekraft und Inter-pretation der Ergebnisse stets kritisch hin-terfragt – ein Modell ist eben nur ein Mo- cr

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vorsorge ° Solvency II

84 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

...die Spannung steigt. Mit 1. Jänner 2016 fällt der Startschuss für Solvency II. Lange wurde an den neuen Regeln für die Versicherungswirtschaft in Europa geschmiedet und gefeilt. Letztlich soll damit für mehr Trans-parenz und Kundensicherheit gesorgt werden. Hört man sich unter den großen Assekuranzen um, gibt es vereinzelte Kritik, prinzipiell zeigt man sich aber mit der Lösung zufrieden. Harald Kolerus

Der Countdown läuft...

„Bei Solven-cy II ist noch

mit der Besei-tigung von

diversen Kin-derkrankheiten

zu rechnen.“Klaus Wallner,

Generali

Page 85: GELD-Magazin, November 2015

dell. Die quantitativen Bewertungsmodelle („Säule I“ von Solvency II, Anm.) sind im Detail aber jedenfalls teilweise komplex und seitens der EU-Aufsichtsbehörde EIOPA nicht bis in alle Details ausreichend gut do-kumentiert. Auch werden laut dem Exper-ten nicht alle Risiken ausgewogen adressiert (zum Beispiel Immobilien, Infrastrukturin-vestments). Svoboda: „Hier gibt es nach wie vor Handlungsbedarf.“

Positive asPeKteWie zeigt sich das Uniqa-Vorstandsmit-

glied nun allgemein mir Solvency II zufrie-den? „Der konzeptionelle Ansatz im Sinne der drei Säulen ,quantitative Anforde-rungen, qualitative Anforderungen und eine transparente Offenlegung gegenüber der Aufsicht und der Öffentlichkeit‘ ist stimmig. Ein komplett neues Regelwerk für alle Arten von Risiken verständlich und transparent zu leben, fordert Versicherer und Aufsicht zu gleichen Teilen und muss sich zunächst einspielen. Nach einer Ein-führungsphase wird es in ein paar Jahren si-cherlich Korrekturen geben“, meint Svobo-da. Er setzt mit lobenden Worten weiter fort: „Jedenfalls positiv bewerten wir die bessere bzw. erstmalige Abdeckung der Ka-pitalanlagerisiken, einen stärkeren Fokus und mehr Vertrauen auf das unternehmens-eigene Steuerungsmodell im Rahmen einer angemessenen Aufstellung sowie das Ab-stellen auf eine ganzheitliche Risikosteue-rung unter Anrechnung von risikodämp-fenden Managementregeln.“ Auch Wallner von der Generali hebt einige positive As-pekte von Solvency II hervor: „Ein fun-diertes, risikobasiertes Aufsichtssystem ist eine gute Methode, um die Interessen der

KonsumentInnen zumindest bezüglich eines hohen Sicherheitsbedürfnisses zu schützen. Außerdem werden für den Versi-cherungsnehmer mehr Informationen ver-fügbar sein.“ Diese Transparenz solle einem erhöhten Verständnis und Vertrauen der Versicherungsnehmer und anderer Stake-holder dienen. „Die umfangreicheren neuen Vorgaben werden im Vergleich zu den bis-herigen Bestimmungen sicher eine größere Konvergenz der Unternehmen erreichen, da der Freiheitsgrad in Bezug auf mehrere Aspekte reduziert wird. Dadurch wird die Branche im Allgemeinen sicher wider-standsfähiger werden. Zudem wird der Ver-gleich zwischen einzelnen Unternehmen leichter fallen“, zeigt sich Wallner zuver-sichtlich.

anLagestrategieBereits kurz angesprochen wurde, dass

Solvency II auch den Veranlagungsbereich der Assekurranzen betrifft. Das ist direkt auf die Vorschriften zur Eigenkapitalhinter-legung für verschiedene Assetklassen zu-

rückzuführen. Prinzipiell gilt die Regel: In-vestments in risikoreiche Anlageklassen wie vor allem Aktien binden viel, risikoärmere Assets wie Staatsanleihen weniger Eigenka-pital. Wird das zu einem noch stärkeren Überhang von Government Bonds in den Portfolios führen – wo ja bereits heute Ak-tien nicht gerade überrepräsentiert sind. Dazu Uniqa-Vorstand Svoboda: „Die Rege-lungen von Solvency II fließen bereits heute in die Investitionsüberlegungen ein. Grund-sätzlich verfolgt Uniqa einen Liability-dri-ven Investmentansatz. Dabei richtet sich die Veranlagung streng an der Struktur der je-weiligen Verbindlichkeiten (Liability, Anm.)aus. Aus dieser Systematik heraus ergibt sich in den kommenden Jahren für das Be-standsgeschäft ein nur geringer Investi-tionsbedarf im Niedrigzinsumfeld. Ände-rungen sind mit der offiziellen Einführung von Solvency II in 2016 nicht geplant.“ Aus dem oben geschilderten Konzept resultiert im Mittel ein Anteil von rund 82 Prozent an festverzinslichen Wertpapieren wie Staats- bzw. Unternehmensanleihen und Pfand-

Solvency II ° vorsorge

NovEMbEr 2015 – GELD-MAGAZIN ° 85

„Der konzep-tionelle An-

satz des neuen Regelwerkes im Sinne der

,drei Säulen‘ ist stimmig.“Kurt Svoboda,

Uniqa

„Die Asset Allo cation-

Strategie un-seres Hauses

bleibt im Wesentlichen unverändert.“

Judit Havasi, Vienna Insurance Group

Risikoquantifi zierung undrisikobasierte

Kapitalanforderung

säule i

Qualitatives Risko-management und aufsichtsrechtliche

Überprüfungsverfahren

säule ii

Offenlegungspfl ich-ten und Transparenz-

anforderungen

säule iii

solvency ii

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86 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

briefen. Die übrigen Vermögensgegenstän-de verteilen sich auf Aktien mit einem Pro-zent, Immobilien sieben Prozent, Liquidität sechs Prozent und Sonstiges (Alternatives, Beteiligungen, Darlehen) vier Prozent.

Bonds sind von BedeutungAuch Wallner gewährt Einblick in die

Anlagepolitik seines Hauses: „Versiche-rungen sind aufgrund ihres Geschäftsmo-dells Anleiheinvestoren. Wir als Generali diversifizieren mehr als früher, aber unser Hauptgeschäft ist in Europa und daher sind europäische Anleihen für uns entscheidend. Ein guter Teil unseres Portfolios war auch bisher in Unternehmensanleihen veranlagt und wir werden hier auch weiterhin interes-sante Investitionsmöglichkeiten wahrneh-men. Immobilien werden auch weiterhin einen wichtigen Bestandteil im Portfolio bilden, trotz der hohen Kapitalunterle-gungspflichten. Zumal sowohl die Qualität als auch der attraktive laufende Ertrag für diese Assetklasse sprechen.“ Der Markt-durchschnitt liegt laut Wallner derzeit bei ca. drei bis vier Prozent Aktienquote in der Lebensversicherung. „Wir haben nach wie vor eine doppelt so hohe Aktienquote und wir beabsichtigen nicht, diese nach unten zu revidieren. Ein wesentlicher Teil unserer Strategie im Aktienbereich ist der Fokus auf attraktive Dividendentitel aus Europa.“

Bruckner von der Allianz sieht prinzi-piell starke Auswirkungen von Solvency II

auf die Veranlagungsstrategie: „Da für Ak-tien und Immobilien mehr Kapital zu un-terlegen ist, werden Unternehmen weniger stark in diese Sachwerte investieren kön-nen. Der international beobachtbare Trend zu deutlich niedrigeren Aktienquoten ist auch eine Folge von Solvency II. Insbeson-dere auch Infrastruktur-Investments, die vor allem in der derzeitigen Tiefzinsphase sowohl betriebswirtschaftlich als auch volkswirtschaftlich sinnvoll sind, werden durch sehr hohe Kapitalanforderungen pöna lisiert.“ Bruckner will durch Diversifi-kation ausgleichen (breite Streuung im An-leihen-Segment, Beteiligung an Infrastruk-turprojekten des Allianz Konzerns etc.): „Die Veranlagungen orientieren sich an den Verbindlichkeiten vor allem aus unserem Lebensversicherungsportfolio. Durch eine ausgewogene Streuung über viele Assetklas-sen stellen wir ein stabiles Ergebnis sicher. Wir können durch unsere Einbindung in den Allianz Konzern auch in Kategorien in-vestieren, die uns sonst schwerer zugängig wären. Darunter fallen unter anderem In-ves titionen in Infrastrukturprojekte und Immobilienfinanzierungen.“

infrastruKtur aM vorMarschAus diesen Worten und auch Statements

anderer Versicherer geht hervor, dass Infra-strukturinvestments stärker in den Mittel-punkt des Interesses rücken. „Wir gehen da-von aus, dass der Anteil der Infrastrukturin-

vestments in Zukunft zunehmen wird, da es eine Assetklasse ist, deren Eigenschaften ideal zur Bedeckung langfristiger Verbind-lichkeiten geeignet ist. Wir haben derzeit über die Allianz-Gruppe in Beteiligungen an Gaspipelines in Norwegen und den Thames Water Tunnel in London“, so Bruck-ner weiter. Die Aktienquote der Allianz be-wegt sich derzeit bei ca. vier Prozent des Portfolios. Grundsätzlich besteht die Ab-sicht, den Anteil von Real Assets, wie eben Infrastrukturprojekten, Aktien oder Immo-bilien weiter auszubauen. Bruckner: „Dies ist aber abhängig von dem erzielbaren Ren-diteniveau.“

gut vorBereitetJudit Havasi, Stellvertretendes Vor-

standsmitglied der Vienna Insurance Group (VIG), meinte auf dem bereits angespro-chenen Branchen-Event „Lebensversiche-rung in der Krise“: „Wir sehen keine grund-sätzliche Änderung in der konservativen Veranlagungspolitik unseres Hauses. Die Asset Allocation-Strategie bleibt im We-sentlichen unverändert.“ Die Aktienquote bezifferte sie mit „gleichbleibend unter fünf Prozent“. Weiters hieß es seitens der VIG auf Anfrage des GELD-Magazins, dass das Unternehmen auf die Anforderungen von Solvency II bestens vorbereitet sei und die Kapitalanforderungen deutlich übertreffe. „Solvency II bestätigt im Kern seit Langem unsere bestehenden Risikomanagement- und Governance-Systeme“, so die VIG weiter. Auch die anderen Versicherungsge-sellschaften fühlen sich bereit für das neue Regelwerk. Wie sich Solvency II letztlich auf die Kunden auswirken wird, sollte bald die Praxis zeigen. cr

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vorsorge ° Solvency II

° SoLvENCy II: GESChIChtE, PrINZIPIEN, KrItIKSolvency II ist das „Nachfolgemodell“ von Solvency I und wird zum Jahreswechsel 2015/16 in Kraft treten. Das neue Regelwerk für die europäische Versicherungsbranche wurde von EU-Parlament und den EU-Finanzministern im Jahr 2009 verabschiedet und soll im Wesentlichen mehr Sicherheit für den Versicherungsnehmer mit sich führen. Die Risikobewertung und die Offenlegung der Risiko-bedeckung sollen dazu führen, dass der Kunde in seiner Kaufentscheidung auch die Sicherheit des Versicherungsunternehmens explizit einbeziehen wird. Es soll dabei das bisher statische System zur Bestimmung der Eigenmittelanforderungen durch ein risikobasiertes Modell ersetzt werden. Hierbei werden vor allem auch qualitative Elemente (z.B. internes Risikomanagement) stärker be-rücksichtigt. Darüber hinaus wird laut Finanzmarktaufsicht FMA mit Solvency II angestrebt, eine an-gemessene Harmonisierung der Aufsicht in Europa zu erreichen. Gerne wird Solvency auch mithilfe eines Drei-Säulen-Modells versinnbildlicht, siehe Grafik auf Seite 85. Tatsächlich handelt es sich um ein äußerst komplexes Regelwerk, zu komplex und bürokratisch, wie so mancher Kritiker im Vorfeld gerne anführte.

„Der Anteil von Infrastruktur- Investments

wird im Veran-lagungsbereich

tenden ziell zunehmen.“Martin Bruckner,

Allianz

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ILFTSELBST DIE RICHTUNG ZU BESTIMMEN.Anlagen flexibel steuern und Rendite sichern.

Page 88: GELD-Magazin, November 2015

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DachfonDs awarD 2015 ° Die Gewinner

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Die SiegerrentendachfondS ° konservativ und dynamisch Seite 90GemiSchte dachfondS anleihenorientiert ° konservativ und dynamisch Seite 92GemiSchte dachfondS auSGewoGen ° konservativ und dynamisch Seite 94GemiSchte dachfondS aktienorientiert ° konservativ und dynamisch Seite 96GemiSchte dachfondS fleXiBel ° konservativ Seite 98GemiSchte dachfondS fleXiBel ° ausgewogen Seite 98GemiSchte dachfondS fleXiBel ° dynamisch Seite 99aktiendachfondS GloBal ° konservativ und dynamisch Seite 100aktiendachfondS emerGinG marketS Seite 101hedGe-dachfondS ° konservativ und dynamisch Seite 102VollStÄndiGe taBelle ab Seite 104

Das Konzept der Dachfonds setzte sich, seitdem im Jahr 1998 die ersten Produkte starteten, mehr

und mehr durch. Sie etablierten sich sowohl im institu-tionellen wie auch im Privatanlegerbereich, indem sie bei der Diversifikation und der hohen Flexibilität bei der Umsetzung von Anlageentscheidungen Vorteile

bieten. Auch hinsichtlich der oftmals bemängelten Ge-bührenstrukturen nahm der zunehmende Einsatz von Exchange Traded Funds (ETFs) den Skeptikern den Wind aus den Segeln.

DachfonDs-volumen hat zugelegtIm Vergleich zum vergangenen Jahr stieg die An-

zahl der nominierten Dachfonds von 366 auf 394 Pro-dukte. Dabei wurden alle Dachfonds berücksichtigt, die in Öster reich zum öffentlichen Vertrieb zugelassen sind, auch Privatanlegern angeboten werden und de-ren Fondsvolumen zumindestens fünf Millionen Euro beträgt. Erfreulich für die Fondsindustrie insgesamt ist, dass das Volumen im Dachfondsbereich – trotz nur geringfügig gestiegener Anzahl an Produkten – von 27,6 Milliarden Euro im Jahr 2014 auf knapp über 40 Milliarden Euro zulegte. Der Anstieg des Fondsvolu-mens betraf vor allem die Gemischten Dachfonds, die relativ fixe Verhältnisse von Aktien zu Anleihen ver-walten. Deren kumuliertes Volumen nahm von 14,1

Österreichischerdachfonds aWard #15

Die Sieger bitte auf die Bühne! Nach Jahren des Aktien- und Anleihenbooms zeigt sich das lau-fende Jahr schwieriger. Dennoch konnten zahlreiche Dachfonds-Manager ansehnliche Renditen erzielen. Wir zeichnen jene Fondsmanager aus, die herausragende Leistungen erbracht haben.

Mario Franzin

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Die Gewinner ° DachfonDs awarD 2015

NovEMbEr 2015 – GELD-MAGAZIN ° 89

So wurDe bewertet394 DachfonDs: In Österreich sind rund 550 Dachfonds zum öffentlichen Vertrieb zugelassen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche institutionelle Dachfonds, die jedoch Privatanlegern nicht oder nur über Private Banking-Mandate zugänglich sind. Nicht bewertet wurden von uns auch alle Dachfonds, deren Fondsvolumen zum Stichzeitpunkt unter fünf Millionen Euro lag – heuer exakt 53 Dachfonds. Das Datenmaterial wurde uns freundlicherweise von Lipper zur Verfügung gestellt.Die Kategorien: Die grundlegende Bildung der Kategorien erfolgte nach der Assetklasse – also Anleihen, Aktien oder Alternative Investments. Die meisten Dachfonds mischen vor allem Aktien und Anleihen. Ist das Verhältnis dieser beiden Assetklassen im Portfolio relativ fix vorgegeben, gehören sie zu den Gemischten Dachfonds anleihenorientiert, ausgewogen oder aktienorientiert. Sind die Anlage-vorschriften diesbezüglich freier gestaltet, sind dies Gemischte Dachfonds flexibel. Aktien- und Anleihenquoten werden bei ihnen nach den zu erwartenden Markt-entwicklungen gesteuert – der Anleger muss sich nach der Wahl der Risikoklasse weiter um nichts mehr kümmern. Da in dieser Kategorie verschiedene Strategien verfolgt werden, die unterschiedliche Chancen bzw. gleichzeitig Risiken bieten, finden Sie die Gruppe der flexiblen Gemischten Dachfonds nach historischer Schwankungsbreite ihrer Rücknahmewerte weiter unterteilt in „konservative“, „ausgewogene“ und „dynamische“ flexible Dachfonds.Die siegerermittlung erfolgte nach der Sharpe Ratio (mit einem unterstell-ten sicheren Zinssatz von 0,5 Prozent) in den Zeiträumen ein, drei und fünf Jahre. Stichzeitpunkt der Auswertung war der 30. September 2015.

auf 21,9 Milliarden Euro zu, die Anzahl kletterte von 163 auf 171. Bei den flexiblen Gemischten Dachfonds stieg die Anzahl heuer von 81 auf 88 Produkte, nach-dem im vergan genen Jahr eine Abnahme von 89 auf 81 Produkte zu verzeichnen war. Das Fondsvolumen legte von 5,5 auf 8,4 Milliarden Euro deutlich zu. Bei den global veranlagenden Aktien-Dachfonds war heuer kaum eine Zunahme zu verzeichnen – deren Anzahl stieg nur marginal von 59 auf 62 Produkte und das Fondsvolumen kletterte mit 3,1 Milliarden knapp über den Vorjahreswert von 2,9 Milliarden Euro. Eine deut-liche Zunahme war wiederum bei den Hedge-Dach-fonds zu verzeichnen. Sowohl deren Anzahl stieg von 17 auf 23, als auch deren Volumen um mehr als 50 Pro-zent von 2,2 Milliarden auf 3,6 Milliarden Euro.

umfelD wurDe schwierigerZwar kamen die Anleihen- und Aktienmärkte auf-

grund von Sorgen über die globale Konjunktur und des zögerlichen Agierens der Fed ab Mitte 2015 etwas ins Stottern, doch die positiven Auswirkungen der expan-siven Geldpolitik der Zentralbanken im vierten Quar-tal 2014 und ersten Quartal 2015 wurden nicht ganz zunichte gemacht. Auf diese Weise konnten Dach-fonds-Manager auch in den vergangenen zwölf Mona-ten ansehnliche Renditen erzielen. Die höchste Perfor-mance im Anleihenbereich erzielte in diesem Zeitraum der C-QUADRAT ARTS Total Return Bond mit einem Plus von 4,1 Prozent. Aber auch über drei und fünf Jah-re erzielte er mit 19,0 Prozent bzw. 31,3 Prozent die höchste Rendite. Bei den flexiblen Gemischten Dach-fonds konnte der Schroder ISF Global Multi-Asset Al-location in Jahresfrist um 9,1 Prozent zulegen, der Del-phin Trend Global über drei Jahre um 32,0 Prozent und wiederum der Schroder ISF Global Multi-Asset Allocation über fünf Jahre um 52,1 Prozent.

Sortiert man alle Dachfonds rein nach ihrem Er-trag, liegt der Pioneer Funds Austria – Healthcare

Stock mit plus 15,3 Prozent über ein Jahr und über drei Jahre mit plus 83,0 Prozent jeweils an der Spitze. Über den Zeitraum von fünf Jahren wird er vom Schoeller-bank Global Healthcare, der ein Plus von 128,4 Prozent erzielte, noch getoppt. Berücksichtigt man zusätzlich zum Ertrag auch das eingegangene Risiko (Sharpe Ra-tio), weist der Dach-Hedgefonds Sauren Total Return über alle drei beobachteten Zeiträume das beste Ver-hältnis auf – über ein Jahr eine Sharpe Ratio von 2,30, über drei Jahre 2,40 und über fünf Jahre 1,58. Wir gra-tulieren allen auf den folgenden Seiten angeführten Gewinnern.

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DachfonDs awarD 2015 ° Die Gewinner

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leo willert ARTS Asset Management

c-QuaDrat arts tr BonDDer C-QUADRAT ARTS Total Return Bond kann bis zu 100 Prozent in Anleihen-, als auch in Geldmarkt-fonds bzw. Bankguthaben investie-

ren. Zur Allokation wird ein von ARTS Asset Management entwickeltes technisches Handelsprogramm mit kurz- bis mittelfristig trendfolgender Ausrichtung eingesetzt.

Doris Kals Allianz Invest KAG

allianz invest DefensivDer Fonds investiert hauptsächlich in Allianz-eigene solide Euro-Rentenfonds. Ergänzt wird die Allocation dezent mit Corporate Bond-, High Yield- und Wandelanleihen-Fonds. Der Allianz Invest Defensiv ist auch zur Bedeckung von Pensions- und Abfertigungsrückstellungen (§ 14 EStG) geeignet.

Jürgen wurzer, Macquarie Austria

macQuarie Portfolio oneDer Fonds investiert vor allem in solide Anleihenfonds, mischt aber auch Anleihen aus Emerging Markets zur Ertragssteigerung bei. Durch Absicherungen macht der Anteil an Fremdwährungen maximal fünf Prozent aus.

gerharD Beulig Erste Spar invest KAG

esPa select BonDGerhard Beulig investiert ausschließlich in hauseigene Anleihenfonds, jedoch breit gestreut in verschiedene Anleihensegmente. Der Anteil von High Yield Bonds, Fremdwährungsrisiken und andere Veranlagungen ohne Investment Grade Rating dürfen dabei maximal zehn Prozent des Fondsvermögens betragen.

rentendachfondS – konservativ11 DachfonDs. Anleihenfonds gehen Risiken in Bezug auf Bonitäten und Wäh-rungen ein. Die Fonds in dieser Kategorie weisen jedoch eine geringe Schwan-kungsbreite ihrer Kurse auf. Die Ein-Jahres-Volatilität liegt unter 3,5 Prozent.

ertrag 5 Jahre p. a. Sharpe

Sieger Macquarie Portfolio one + 3,38 % 0,952. Platz alpenBank anleihenstrategie + 2,55 % 0,873. Platz Gutmann investor renten Global + 3,25 % 0,86 ertrag 3 Jahre p. a. Sharpe

Sieger eSPa Select BonD + 4,05 % 1,092. Platz 3 Banken renten-dachfonds + 3,60 % 1,083. Platz Bil Patrimonial defensive + 3,52 % 0,97 ertrag 1 Jahr Sharpe

Sieger 3 Banken renten-DachfonDS + 1,10 % 0,202. Platz Pioneer funds austria - komfort invest konservativ + 0,91 % 0,123. Platz VkB anlage-mix classic + 0,70 % 0,06

Quellen: Lipper Hindsight/eigene recherche, Performance auf euro-Basis, reihung nach Sharpe-ratio (Fixzins 0,50 %) Stichzeitpunkt: 30.09.2015

rentendachfondS – dynamisch12 DachfonDs. Die Rentendachfonds dieser Kategorie weisen durch höhere Zins-, Bonitäts- und Währungswetten eine höhere Schwankungsbreite auf. Deshalb fallen die Erträge langfristig gesehen in der Regel auch höher aus.

ertrag 5 Jahre p. a. Sharpe

Sieger allianz inveSt DefenSiv + 4,49 % 1,142. Platz c-Quadrat artS total return Bond + 5,59 % 1,033. Platz eSPa Select Bond + 4,10 % 1,00 ertrag 3 Jahre p. a. Sharpe

Sieger c-quaDrat artS total return BonD + 5,98 % 1,112. Platz allianz invest defensiv + 3,93 % 1,003. Platz Portfolio rendite ZkB oe + 3,51 % 0,88 ertrag 1 Jahr Sharpe

Sieger BonD S BeSt-inveSt + 2,85 % 0,592. Platz c-Quadrat artS total return Bond + 4,07 % 0,473. Platz macquarie Portfolio one + 1,24 % 0,21

Quellen: Lipper Hindsight/eigene recherche, Performance auf euro-Basis, reihung nach Sharpe-ratio (Fixzins 0,50 %) Stichzeitpunkt: 30.09.2015

anDreas Palmetshofer 3 Banken Generali Invest

3 BanKen renten-DachfonDsDer Fonds wird sehr aktiv gema-nagt. Aufgrund der Konstruktion als Dachfonds ist eine breite Streuung hinsichtlich sämtlicher

Veranlagungsvarianten der Anleihenmärkte möglich – von Bundesanleihen über Corporate-Bonds bis hin zu Emerging Market-Bonds.

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Im Gespräch mit Karl Banyai, Jupiter Asset Management° DachfonDs awarD 2015

NovEMbEr 2015 – GELD-MAGAZIN ° 91

GELD ° Die Situation an den interna-tionalen Börsen ist momentan nicht gerade als einfach zu bezeichnen – mit welcher Strategie setzt Jupiter an, um erfolgreich an den Finanzmärkten zu reüssieren?Karl Banyai: Unser Haus ist seit 30 Jahren als aktiver Asset Manager mit Boutiquecharakter tätig. Bottom up-Research und eine genaue Fun-damentalanalyse spielen dabei eine wesentliche Rolle. Mit der richtigen Ti-telauswahl bei Aktien und Anleihen picken wir uns die besten Rosinen aus dem Kuchen. Neben den reinen Stock Pickern wie Alexander Darwall, Fonds-manager des Jupiter European Growth, analysieren unsere Fondsmanager auch langfristige Markttrends und strukturelle Veränderungen, von denen einzelne Titel pro-fitieren können.

Eine gewichtige rolle spielt auch das Schlag-wort „unconstrained investing“ innerhalb der anlagestrategie von Jupiter asset Manage-ment. Können Sie uns verraten, was sich dahinter verbirgt?Eine Besonderheit von Jupiter ist tatsächlich, dass wir unseren Fondsmanagern viel Frei-raum lassen und Eigenverantwortung groß schreiben. „Unconstrained“ bedeutet soviel wie zwanglos. Unsere Fondsmanager sind keiner Hausmeinung oder umzusetzenden Anlage-empfehlung verpflichtet. Die Assetverwaltung und erfolgreiche Allokation für die Kunden, die uns ihr Geld anvertrauen, steht bei ihnen im Vordergrund. Diese Philosophie sorgt auch un-ternehmensintern für große Stabilität. So sind Fondsmanager im Durchschnitt rund 14 Jahre bei uns im Haus, was sich natürlich auch hin-sichtlich der Wertentwicklung auszahlt.

Können Sie dafür ein Beispiel geben?Fondsmanager Ariel Bezalel kann dank seiner „Go anywhere“-Investmentstrategie bei seinem Anleihefonds Jupiter Dynamic Bond flexibel und ohne Einschränkungen bei Laufzeit, Regio-nenauswahl und Ratings agieren. So investiert der Fonds in ein sehr breites Spektrum von Staatsanleihen, Investment Grade-Anleihen, hochrentierenden Bonds bis hin zu Wandel-anleihen. Die richtige Titelauswahl und die Freiheit des Fondsmanagers haben zu einer gu-ten Performance in einem herausfordernden Umfeld geführt.

Diese anlagestrategie kommt auch im aktien-bereich zur Geltung...Das stimmt. Mit unserem Jupiter Global Emerging Markets Unconstrained investieren wir in Schwellenländer. In dieser Anlageregion herrscht zurzeit einige Unsicherheit, mehrere Faktoren wie die mögliche Zinserhöhung in den Vereinigten Staaten und damit verbunden eine Stärkung des US-Dollar haben dazu geführt,

dass die Schwellenländer von Investoren nicht gerade favorisiert werden. Fakt ist: Es gibt nicht die einen Emerging Markets. Das Schwellenländer-Gebilde ist sehr heterogen. Manche Länder haben stärker unter aktuellen Entwicklungen wie den niedrigen Rohstoffpreisen gelitten, für andere öffnen sich aber auch Chancen.

Für welches Schwellenland sehen Sie aktuell Chancen?In Indien etwa sehen wir ein Land, das massiv Erdöl importiert und somit von den niedrigen Preisen profitiert. Gemäß unseres Bottom up-Ansatzes heißt das aber nicht, dass automatisch indische Aktien übergewichtet werden müssen. Solche Chancen sollten jedoch erkannt

und durch gezieltes Stock Picking genutzt wer-den. Daher gilt es zu differenzieren, statt zu pauschalisieren.

auch das Thema nachhaltigkeit spielt bei Jupiter eine bedeutende rolle – wie definieren Sie nachhaltigkeit?Jupiter wurde 1985 gegründet, unseren ersten Nachhaltigkeitsfonds haben wir bereits drei Jahre später lanciert. Im Jupiter Global Ecology Growth sucht Fondsmanager Charlie Thomas immer gezielt nach Unternehmen, die Lösungen für globale ökologische Herausforderungen anbieten. Dabei sind Ressourceneffizienz, Demografie und Infrastruktur die zentralen The-men. Bei der Titelauswahl setzen wir wiederum auf fundamentale Werte wie eine starke Markt-position, einen guten Track Record und stabiles Management. Jupiter ist im vergangenen Jahr mit dem Österreichischen Umweltzeichen für nachhaltige Produkte ausgezeichnet worden. Eine Ehrung, die für unsere sehr selektive und strikte Vorgehensweise spricht.

mag. Karl Banyai, Sales Director, Jupiter Asset Management Österreich

Zum Status quo an den Finanzmärkten und dem Anlagekonzept, mit denen sich Jupiter Asset Management langfristig erfolgreich positioniert, sprach das GELD-Magazin mit Sales Director Karl Banyai. Besonderes Augenmerk kommt in diesem Zusammenhang der Strategie „Unconstrained Investment“ zu. Harald Kolerus

„Ungezwungen“ zum Erfolg

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DachfonDs awarD 2015 ° Die Gewinner

92 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

GemiSchte dachfondS anleihenorientiert – dynamisch32 DachfonDs. Bei diesen Dachfonds finden sich in den Portfolios höhere Aktienfonds-Anteile oder mehr Währungswetten, was die Kursschwankung erhöht. Die Aktienquote liegt dennoch bei maximal einem Drittel des Fondsvermögens.

ertrag 5 Jahre p. a. Sharpe

Sieger DWS concePt artS conServative + 6,10 % 1,182. Platz Pioneer funds austria - komfort invest traditionell + 5,81 % 1,043. Platz allianz invest konservativ + 5,51 % 1,04 ertrag 3 Jahre p. a. Sharpe

Sieger DWS concePt artS conServative + 7,21 % 1,282. Platz Pioneer funds austria - komfort invest traditionell + 6,39 % 1,193. Platz macquarie Business class + 6,69 % 1,15 ertrag 1 Jahr Sharpe

Sieger DWS concePt artS conServative + 4,75 % 0,532. Platz meinl exclusive world Bonds & Properties + 3,96 % 0,493. Platz master s Best-invest B + 3,28 % 0,43

Quellen: Lipper Hindsight/eigene recherche, Performance auf euro-Basis, reihung nach Sharpe-ratio (Fixzins 0,50 %) Stichzeitpunkt: 30.09.2015

leo willert ARTS Asset Management

Dws concePt arts conservativeVia Trendfolgesystem investiert Willert hauptsächlich in Anleihen-fonds. Der Aktienanteil variiert je nach Marktlage zwischen zehn und rund 30 Prozent. Ins-gesamt umfasst das Portfolio knapp 50 Einzelfonds. Die volumsmäßig größten Veranlagungen werden mit ETFs abgebildet, die einerseits ein flexibles Vermögensma-nagement ermöglichen und andererseits kostensparend sind. Für Segmente, in denen aktives Management Alpha generieren kann, setzt Willert ausschließlich auf Fonds von renommierten Gesellschaften. Die Strategie, Verlust-phasen an den Aktienmärkten zu vermeiden, führte beim DWS Concept ARTS Conservative über die vergangenen fünf Jahre zu einem Ertrag von 34,5 Prozent.

GemiSchte dachfondS anleihenorientiert – konservativ35 DachfonDs. In dieser Kategorie finden sich sehr konservativ veranlagende gemischte Dachfonds. Die Beimischung von Aktienfonds erfolgt nur zu einem An-teil von bis zu etwa 20 Prozent. Die Ein-Jahres-Volatilität liegt unter 5,2 Prozent.

ertrag 5 Jahre p. a. Sharpe

Sieger StarMix konServativ + 5,01 % 1,062. Platz llB Strategie rendite + 4,22 % 0,923. Platz Gutmann investor konservativ + 4,17 % 0,90 ertrag 3 Jahre p. a. Sharpe

Sieger StarMix konServativ + 5,42 % 1,192. Platz nordea fof multi manager fund conservative + 4,14 % 1,093. Platz Gutmann investor konservativ + 4,47 % 1,00 ertrag 1 Jahr Sharpe

Sieger 3 Banken Strategie klaSSik + 2,95 % 0,552. Platz master s Best-invest a + 2,94 % 0,503. Platz aPo Pharma invest fonds + 2,68 % 0,43

Quellen: Lipper Hindsight/eigene recherche, Performance auf euro-Basis, reihung nach Sharpe-ratio (Fixzins 0,50 %) Stichzeitpunkt: 30.09.2015

gerharD erler 3 Banken Generali Invest

3 BanKen strategie KlassiKDer Fonds ist als international gemischter Investmentfonds konzipiert. Für die Veranlagung werden sowohl Aktien als auch

Anleihen guter Bonität herangezogen. Der Auswahlpro-zess für die Allocation wie auch für die Einzelfonds ist klar strukturiert. Die Aktiengewichtung beträgt zwischen 20 und 30 Prozent des Fondsvermögens – inklusive bis zu 20 Prozent an Immobilien-Aktienfonds. Der Anlei-henanteil ist überwiegend in Euroland investiert. Als Beimischung werden US-Dollar-Anleihen sowie Anleihen außerhalb des Eurolandes herangezogen.

Kurt eichhorn Kepler Fonds-KAG

starmix KonservativDer Fonds investiert zu rund 80 Prozent in Renten- und zu rund 20 Prozent in Aktienfonds. Eine Überschreitung dieser Grenzen bis zu jeweils zehn Prozent ist möglich. Ein Teil der Veranla-gung wird mit hauseigenen Fonds abgebildet. Als Advisor fungiert die Deutsche Bank Wealth Management Wien. Exchange Traded Funds kommen bei der Asset Allocation praktisch nicht zum Einsatz.

anDreas Krassay Sparkasse Oberösterreich KAG

BonD s Best-invest (s. Seite 92)Der Fonds investiert in ausgesuchte internationale end be-steuer te Rentenfonds. Grundlage für Gewichtung der ein zel-nen Fonds ist die Renten Asset-Allocation der Sparkasse OÖ.

Page 93: GELD-Magazin, November 2015

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Das ist eine Marketingmitteilung. Die Inhalte dieser Anzeige sind weder ein Angebot, eine Kauf- oder Verkaufsempfehlung noch eine Finanzanalyse. Sie dienen insbesondere nicht dazu, eine individuelle Anlage- oder sonstige Beratung zu ersetzen. Jede konkrete Veranlagung sollte erst nach einem Beratungsgespräch erfolgen. Bitte beachten Sie die Verkaufs-beschränkungen für US-Persons im Prospekt. Verkaufsprospekte und Kundeninformationsdokumente (KID) der genannten Fonds stehen Interessenten in deutscher Sprache auf www.pioneerinvestments.at kostenlos zur Verfügung. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds können steigen oder fallen. Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine ver-lässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds zu. Die Pioneer Funds Austria - Komfort Invest Fonds veranlagen überwiegend in Anteilen an Investment-fonds und/oder Derivaten und/oder Sichteinlagen oder kündbaren Einlagen, investieren also hauptsächlich in anderen Anlageformen als Einzelwertpapieren oder Geldmarktinstrumen-ten. Pioneer Investments ist ein Markenname der Unternehmensgruppe Pioneer Global Asset Management S.p.A.

www.pioneerinvestments.at

Pioneer Funds Austria – Komfort Invest FondsUnsere Dachfonds bieten breite Vermögensstreuung und fünf Varianten: konservativ, traditionell, ausgewogen, dynamisch, progressiv.

Komfortable und solide Anlage gesucht?

Wir freuen uns über die Auszeichnung unserer Fonds. www.komfortinvestzone.at

Page 94: GELD-Magazin, November 2015

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DachfonDs awarD 2015 ° Die Gewinner

94 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

GemiSchte dachfondS auSGewoGen – dynamisch33 DachfonDs. Der Anteil an Aktien liegt bei den Fonds in dieser Kategorie bei gut 50 Prozent. Für mittelfristige Investments – über eine Ansparzeit von rund zehn bis 20 Jahren – ist das eine gute Mischung.

ertrag 5 Jahre p. a. Sharpe

Sieger WWk Select Balance + 7,10 % 0,832. Platz Premiummandat Balance + 5,85 % 0,813. Platz apollo ausgewogen + 7,33 % 0,78 ertrag 3 Jahre p. a. Sharpe

Sieger Portfolio Selektion zkB + 7,41 % 1,122. Platz apollo ausgewogen + 8,64 % 1,043. Platz kePler mix ausgewogen + 7,36 % 1,04 ertrag 1 Jahr Sharpe

Sieger Portfolio Selektion zkB + 5,10 % 0,542. Platz crYStal roof Safir + 4,90 % 0,503. Platz cS (lux) indexSelection fund Balanced + 7,14 % 0,41

Quellen: Lipper Hindsight/eigene recherche, Performance auf euro-Basis, reihung nach Sharpe-ratio (Fixzins 0,50 %) Stichzeitpunkt: 30.09.2015

anDrew harmstone Morgan Stanley Investment Mgmt.

morgan stanley gloBal BalanceD risK control fofMorgan Stanley Global Balanced Risk Control FOF: „Anlageziel ist ein attraktiver Gesamtertrag in Euro bei aktiver Steuerung des Gesamtportfoliorisikos. Der Fonds wird taktische Ansätze im Hinblick auf interna-tionale festverzinsliche Wertpapiere und Aktien verfolgen, indem er vorwiegend in Fonds, einschließlich Morgan Stanley-Fonds, ETFs und Futures anlegt.“

GemiSchte dachfondS auSGewoGen – konservativ32 DachfonDs. Diese Kategorie ist noch relativ konservativ ausgelegt. Der Aktienfondsanteil liegt im Schnitt bei knapp über einem Drittel des Portfolios. Dennoch konnten die Fonds satte Erträge erzielen.

ertrag 5 Jahre p. a. Sharpe

Sieger StarMix auSgeWogen + 5,98 % 0,942. Platz konZePt : ertraG ausgewogen + 5,16 % 0,893. Platz Pioneer funds austria - komfort invest ausgewogen + 5,72 % 0,84 ertrag 3 Jahre p. a. Sharpe

Sieger Morgan Stanley glB. Bal. riSk control fof + 7,54 % 1,242. Platz Starmix ausgewogen + 6,72 % 1,113. Platz nordea fof multi manager fund Balanced + 6,39 % 1,10 ertrag 1 Jahr Sharpe

Sieger Morgan Stanley glB. Bal. riSk control fof + 5,32 % 0,702. Platz 3 Banken Strategie dynamik + 4,77 % 0,643. Platz ampega responsibility fonds + 3,85 % 0,54

Quellen: Lipper Hindsight/eigene recherche, Performance auf euro-Basis, reihung nach Sharpe-ratio (Fixzins 0,50 %) Stichzeitpunkt: 30.09.2015

Kurt eichhorn, Kepler-Fonds KAG

starmix ausgewogenDie Aufteilung von Anleihen- zu Aktienfonds liegt etwa bei 60 zu 40. Eine Überschreitung dieser Grenzen ist bis zu jeweils zehn Prozent möglich. Derivative dürfen für Absicherungs-zwecke eingesetzt werden. Der Fonds eignet sich auch zur Deckung von Pensionsrückstellungen.

martin gautsch Zürcher Kantonalbank Österreich

Portfolio seleKtion zKBDie Vermögensaufstellung wird beim Portfolio Selektion ZKB aktiv gesteuert und strebt nach inter-nen Anlagerichtlinien ein ausge-

wogenes Verhältnis zwischen Anleihen- und Aktienfonds an. Das Fondsvolumen liegt bei 85 Millionen Euro, der Ertrag in den vergangenen drei Jahren bei 23,9 Prozent.

Karl ruffing, WWK Investment

wwK select BalanceDer Fonds weist ein Volumen von 76 Millionen Euro auf, das in rund 30 Einzelfonds veranlagt ist. Der Aktienanteil liegt zwischen 50 und 60 Prozent. Im Portfolio fallen eini-

ge Total Return- und Low Volatility-Fonds auf, die für einen insgesamt stabilen Kursverlauf sorgen. Dennoch schaffte Ruffing über fünf Jahre einen Ertrag von 41 Prozent.

christoPh hemBacher Schleber Finanz-Consult

sfc gloBal select (s. seite 96)Der Mischfonds investiert weltweit zu rund 30 Prozent in Anleihen-fonds und zu 70 Prozent in Aktien-fonds. Trotz des relativ geringen Fondsvolumens von 13 Millionen Euro liegt die Total Expense Ratio mit 1,13 Prozent sehr niedrig – inklusive der Performance Fee von fünf Prozent (High Water Mark).

Page 95: GELD-Magazin, November 2015

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LGT CAPITAL PARTNERS

Rendite im Niedrigzinsumfeld: Private Equity

I nvestoren stehen vor einem Dilemma. Die Zinsen bewegen sich auf histori-

schen Tiefst-, viele Aktienmärkte auf histo rischen Höchstständen. In China ha-ben wir einen deutlichen Einbruch der Ak-tienmärkte erlebt – offen ist, wie sich die Aktienmärkte weiter entwickeln. In die-sem unsicheren Umfeld müssen vor allem institutionelle Investoren Renditeziele er-reichen. Hinzukommt, dass sich Aktien und Anleihen in der jüngeren Vergangen-heit oft nicht konträr verhalten haben. D.h., wenn Aktien gefallen sind, haben An-leihen davon nicht so profitiert, wie es An-leger erwartet hätten und umgekehrt. Ge-fragt sind also nicht nur neue Rendite-quellen, sondern auch eine breite Diversi-fikation. Gesucht sind also Anlageklassen, die eine geringe Korrelation mit anderen Anlageklassen aufweisen (Diversifikation) und/oder zusätzliche Renditetreiber sind. Viel spricht für Private Equity, eine Anlage-klasse mit vorteilhaftem Rendite-Risiko-Verhältnis. Investitionen in Private Equity scheinen aber oft schwierig, obwohl es in-teressante Zugangsmöglichkeiten gibt.

Unter Private Equity versteht man Anlagen in nicht börsennotierte Unternehmen. Investoren unterstützen das Unternehmen und seine Ent-

wicklung während des Investitionszeitraums meist einige Jahre lang. Das Ziel ist, am Ende durch den Verkauf der Unternehmensbeteili-gung oder durch einen Börsengang des Unter-nehmens einen Gewinn zu realisieren. Histo-risch haben Private Equity-Investitionen höhere Renditen erzielt als z. B. Aktien. Aber die Min-destinvestitionen sind meist hoch. Zudem ist das Kapital bei traditionellen Private Equity-An-lagen lange gebunden, die Liquidität ist einge-schränkt. Aktuell werden Investoren, die Illiqui-dität in Kauf nehmen können, deutlich attrak-tiver entschädigt als jene, die liquide Anlagen halten. Da Private Equity-Anlagen langfristig orientiert sind, sind sie im Vergleich zu Aktien Marktentwicklungen weniger stark ausgesetzt. Aber, nicht jeder kann in klassische Private Equity-Anlagen investieren.

PRIVATE EQUITY NUR FÜR INSTITUTIONELLE INVESTOREN?

Sind Private Equity-Anlagen also nur für größe-re institutionelle Anleger? Nein, im Sog erfolg-reicher traditioneller Private Equity Fonds ist ein Nischenmarkt entstanden, der Private Equity-Anlagen in börsenkotierte Vehikel integriert. So haben auch kleinere institutionelle Investoren sowie Privatinvestoren Zugang zu Private Equity. Aufgrund der Börsennotierung fallen die großen Mindestinvestitionsbeträge sowie die

Kapitalbindungsdau-er (bis zu zwölf Jah-ren) weg. Das regu-lierte Umfeld sorgt für Transparenz und Go-vernance. Da Listed Private Equity am Markt gehandelt wer-den, unterliegen ihre Renditen aber einer höheren Volatilität als traditionelle Private Equity-Anlagen. Die größte Herausfor-derung bleibt die Se-lektion der richtigen Anlagen im Private Equity-Markt. Hier sind das Netzwerk und die Erfahrung des Private Equity Managers elementar.

UCITS KONFORM MIT JAHRELANGER ERFAHRUNG

LGT Capital Partners verfügt über mehr als 17 Jahre Erfahrung in Private Equity. Über 100 Spezialisten prüfen und überwachen inzwi-schen Investitionen in Höhe von 23 Milliar-den US-Dollar in mehr als 1000 Private Equi-ty Funds weltweit. Auch in Listed Private Equi-ty investiert LGT Capital Partners unter ande-rem für die Fürstliche Strategie, aber auch für Mandate seit über zehn Jahren. Seit 2013 gibt es den UCITS-konformen Crown Listed Pri-vate Equity Fonds. Investiert wird vornehm-lich opportunistisch in kleine und mittelgrosse Buy outs mit erfahrenen Managern in Europa und den USA via börsennotierte Private-Equity-Funds sowie via Fund of Funds und Aktien von Private- Equity-Managern. Insgesamt besteht der Fonds aus 25 bis 30 Anlagen.Seit Auflegung hat der Fonds eine absolute Per-formance von 48 Prozent erzielt, pro Jahr sind dies 15,9 Prozent. Neben dem systematischen Anlageprozess und der -philosophie tragen vor allem die individuellen Fähigkeiten der ausge-wählten Manager sowie deren aktive Einfluss-nahme auf die Unternehmen des Fonds zu die-sem erfreulichen Ergebnis bei.

PIUS FRITSCHI, Managing

Partner LGT Capital Partners

NOVEMBER 2015 – GELD-MAGAZIN ° 95

Quelle: LGT Capital Partners

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PERFORMANCE DER ANTEILSKLASSE A VON CROWN LISTED PRIVATE EQUITY UND LPX DISCOUNT

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100Feb 13 Apr 13 Jun 13 Aug 13 Okt 13 Dez 13 Feb 14 Apr 14 Jun 14 Aug 14 Okt 14 Dez 14 Feb 15 Apr 15 Jun 15 Aug 15 Okt 15

Crown Listed Private Equity (linke Achse)

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LPX Discount (rechte Achse)

Page 96: GELD-Magazin, November 2015

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DachfonDs awarD 2015 ° Die Gewinner

96 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

christian staritzBichler, BAWAG PSK Invest

KonzePt : ertrag DynamischDas Fondsvermögen beträgt derzeit rund 40 Millionen Euro. Die Aktienquote liegt relativ konstant bei 60 Prozent. Auffallend ist neben dem Sieg über fünf Jahre die ebenfalls sehr gute Positionierung sowohl über drei Jahre als auch über ein Jahr.

stefano torti Nordea Bank S.A.

norDea fof multi manager funD aggressiveDas Fondsvermögen von 65 Millionen Euro ist in rund 30 Einzelfonds veranlagt. Die Aktienquote liegt relativ konstant bei 70 Prozent – theoretisch (laut KIID) dürften zwischen 55 und 95 Prozent in Aktientitel veranlagt wer-den. Europa ist als Anlageregion stark übergewichtet.

GemiSchte dachfondS aktienorientert – konservativ21 DachfonDs. Hier geht es mit einem Aktienanteil von gut zwei Drittel schon ans Eingemachte. Durch die hohe Streuung der Assets können gute Erträge aber auch mit relativ niedriger Volatilität erzielt werden.

ertrag 5 Jahre p. a. Sharpe

Sieger konzePt : ertrag DynaMiSch + 6,82 % 0,862. Platz Pioneer funds austria - komfort invest dynamisch + 6,56 % 0,803. Platz Premiummandat dynamik + 6,27 % 0,64 ertrag 3 Jahre p. a. Sharpe

Sieger norDea fof Multi Manager funD aggr. + 8,76 % 1,122. Platz konZePt : ertraG dynamisch + 7,58 % 1,013. Platz Swiss life index funds - dynamic + 8,63 % 0,95 ertrag 1 Jahr Sharpe

Sieger raiffeiSenfonDS-WachStuM + 3,87 % 0,282. Platz konZePt : ertraG dynamisch + 2,87 % 0,253. Platz nordea fof multi manager fund aggressive + 3,13 % 0,24

Quellen: Lipper Hindsight/eigene recherche, Performance auf euro-Basis, reihung nach Sharpe-ratio (Fixzins 0,50 %) Stichzeitpunkt: 30.09.2015

GemiSchte dachfondS aktienorientert – dynamisch18 DachfonDs. Bei dieser Kategorie – auch mit einem Aktienanteil von gut zwei Drittel –, liegen die Volatilitäten höher als in obiger Gruppe. Im Ein-Jahres- Bereich über 14,5 Prozent, auf drei Jahre gesehen über 10,3 Prozent.

ertrag 5 Jahre p. a. Sharpe

Sieger allianz inveSt DynaMiSch + 7,14 % 0,702. Platz kePler mix dynamisch + 7,53 % 0,693. Platz cS (lux) indexSelection fund capital Gains + 6,89 % 0,64 ertrag 3 Jahre p. a. Sharpe

Sieger kePler Mix DynaMiSch + 9,88 % 1,022. Platz allianz invest dynamisch + 8,73 % 0,953. Platz wiener Privatbank Premium dynamisch + 9,93 % 0,94 ertrag 1 Jahr Sharpe

Sieger Sfc gloBal Select (S.94) + 7,69 % 0,522. Platz wiener Privatbank Premium dynamisch + 6,43 % 0,443. Platz cS (lux) indexSelection fund capital Gains + 6,85 % 0,38

Quellen: Lipper Hindsight/eigene recherche, Performance auf euro-Basis, reihung nach Sharpe-ratio (Fixzins 0,50 %) Stichzeitpunkt: 30.09.2015

marina Kamleitner Kepler-Fonds KAG

KePler mix DynamischKamleitner veranlagt die etwa 16 Millionen Euro Fondsvermögen zu 80 Prozent in Aktienfonds und zu 20 Prozent in Anleihenfonds –

etwa zwei Drittel der Asset Allokation wird in hauseigene Fonds investiert. Im Fünfjahresbereich verfehlte der Fonds trotz etwas höherer Performance knapp den ersten Platz.

michael molzar Allianz Invest KAG

allianz invest DynamischDer bereits 1999 aufgelegte Allianz Invest Dynamisch zeichnet sich durch eine langfristig konsistente Rendite aus. Über den Siegerzeitraum von fünf Jahren erwirtschafteten die beiden Fondsmanager Ingrid Bach und Michael Molzar einen Ertrag von ansehnlichen 41,3 Prozent.

eva Polly Raiffeisen KAG

raiffeisenfonDs-wachstumMit einem Fondsvolumen von 186 Millionen Euro zählt der bereits 1998 aufgelegte Raiffeisenfonds-Wachstum zu den größeren

Dachfonds in Österreich. Bis zu drei Viertel des Kapitals dürfen in Aktienfonds veranlagt werden – zu einer guten Hälfte wird in Raiffeisen-eigene Fonds investiert.

Page 97: GELD-Magazin, November 2015

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SOURCE UK SERVICES LTD

2015: Absolute Hausse der ETF-Branche

D as Jahr 2015 präsentiert sich für die europäische ETF-Branche bis-

her so erfolgreich wie noch nie zuvor: In den ersten neun Monaten verzeichnete die Branche Neugeldzuflüsse in Höhe von mehr als 60 Milliarden US-Dollar, ein An-stieg um 30 Prozent gegenüber demselben Zeitraum des Vorjahres. Somit ist an euro-päischen Börsen ein Volumen von 480 Mil-liarden US-Dollar in ETFs investiert.1

Auch bei Source war das Wachstum ausgespro-chen stark, das verwaltete Vermögen liegt nun bei über 20 Milliarden US-Dollar. 2015 waren wir zudem intensiv mit Vorbereitungen be-schäftigt, um unseren ehrgeizigen Wachstums-plänen für die nächsten fünf Jahre gewachsen zu sein.Wir haben nach der Investition des Private Equity-Unternehmens Warburg Pincus im Jahr 2014 inzwischen die zweite Phase unserer Wachstumsstrategie eingeläutet. Einer der be-deutendsten Neuzugänge bei Source war un-ser neuer Chief Marketing Officer Jim Polisson. Jim hat zuvor zusammen mit Lee Kranefuss iShares zu einem der größten und bekanntesten ETF-Anbieter der Welt aufgebaut. Wir verfügen nun mit rund 90 Mitarbeitern über eines der größten, ausschließlich auf ETFs spezialisierten Teams in Europa.

AUSBAU DER PRÄSENZ IN KERNMÄRKTEN

Wir bauen darüber hinaus die Präsenz in un-seren Kernmärkten aus. So haben wir dieses Jahr unsere erste europäische Niederlassung außerhalb Londons eröffnet. Ein Team von sechs Mitarbeitern arbeitet jetzt in unserem Büro in Zürich; weitere Eröffnungen neuer Standorte sind für 2016 geplant.Wachstum ist das eine – aber es ist uns auch wichtig, mehr über die Ansichten unserer Anle-ger zu erfahren. Zu diesem Zwecke hat Source in diesem Jahr zum ersten Mal Anlegerumfra-gen in Auftrag gegeben. Bei einer dieser Umfra-gen wurden mehr als 750 professionelle Anle-ger in elf europäischen Ländern nach ihrer Mei-nung zu und Erfahrung mit ETFs gefragt sowie über ihr Wissen, Source betreffend, befragt. Die meisten Anleger wussten noch sehr we-nig über Source. Das war nicht weiter überra-schend, da wir viel weniger Werbung als unsere ungleich größeren Wettbewerber schalten. Um die Bekanntheit unserer Marke zu steigern und beim Investor entsprechende Visibilität zu er-langen, haben wir in der Schweiz und in Groß-britannien eine umfangreiche Werbekampagne durchgeführt.

ERWEITERTE FONDSPALETTE

Wir entwickeln unsere Fondspalette ständig weiter. Dabei gilt es, die Balance zwischen in-

novativen Anlagelösungen und traditionelleren Benchmark-Trackern zu finden. So legten wir in diesem Jahr die ersten zwei ETFs einer Serie auf, bei der das wirtschaftliche Risiko im Vor-dergrund steht. Diese beiden Fonds bilden die neuen, von STOXX gemeinsam mit Source ent-wickelten International Exposure Indizes ab. Di-ese ermöglichen gezielte Anlagen in Exporteure aus Japan und Europa und konzentrieren sich deshalb auf Unternehmen, die mindestens die Hälfte ihrer Erträge außerhalb dieser Gebiete erwirtschaften. Die Indizes wurden entwickelt, um der Anlegernachfrage nach Produkten nachzukommen, die ein präziseres Engage-ment in bestimmte Themen, wie z. B. quanti-tative Lockerung oder Währungsabwertung, er-möglichen.

ETFS AUF AKTIENFAKTOREN

Wir haben außerdem den ‚Source Gold-man Sachs Equity Factor Index Europe UCITS ETF‘ lanciert, bei dem folgende fünf bekannte Aktien faktoren, die auch Gegenstand akade-mischer Studien sind, im Vordergrund stehen: ein niedriges Beta zum Gesamtmarkt, die Un-ternehmensgröße, der Unternehmenswert, das Momentum der Aktie und die Qualität der Unter-nehmensbilanz. Dieser ETF folgt dem in punc-to Asset-Gathering und relativer Performance dem äußerst erfolgreichen ‚Source Goldman Sachs Equity Factor Index World UCITS ETF‘.Diese Fonds sind nur die neuesten in einer lan-gen Reihe innovativer Produkte. Source hat sich seit der Gründung des Unternehmens im Jahre 2009 einen erstklassigen Ruf als innovatives Unternehmen erarbeitet. Letztes Jahr wurden wir dafür von der Branche mit Auszeichnungen bedacht, u.a. dem ‚Most Innovative ETF – Euro-pe‘ bei den elften Annual ETF Global Awards in New York. Außerdem wurden wir von ETF.com als ‚Most Innovative ETF Issuer of the Year‘ und bei den WealthBriefing European Awards als ‚ETF Provider of the Year‘ ausgezeichnet.Dies sind die aktuellen Source-Highlights. 2016 werden die Anleger noch viel von uns hören.

www.sourceETF.com

NOVEMBER 2015 – GELD-MAGAZIN ° 97

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DachfonDs awarD 2015 ° Die Gewinner

98 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

silvia Pecha, Gutmann KAG

gutmann strategie selectDer Aktienquote darf beim Gut-mann Strategie Select zwischen null und 65 Prozent liegen. Innerhalb dieses Rahmens variiert Fondsmanagerin Silvia Pecha

die Quote und die Allokation sehr aktiv und setzt dabei ausschließlich auf Exchange Traded Funds. Der Anleihen-anteil wird in europäische Staatsanleihen investiert.

gernot witzmann Waldviertler Sparkasse

DelPhin trenD gloBalDer rund 27 Millionen Euro schwere Dachfonds wird von Gernot Witzmann sehr aktiv gemanagt. Er investiert jeweils in relativ wenige Subfonds und scheut sich nicht, bei widrigen Marktverhältnissen die Cash-Quote rasch und exzessiv hochzufahren.

GemiSchte dachfondS fleXiBel – ausgewogen30 DachfonDs. Die in dieser Gruppe aufgelisteten Dachfonds zeichnen sich durch eine sehr flexible Asset-Aufteilung aus, gehen jedoch nicht aufs Ganze. Der Kapitalerhalt steht noch im Vordergrund.

ertrag 5 Jahre p. a. Sharpe

Sieger DelPhin trenD gloBal + 6,15 % 0,732. Platz Swiss world invest VV klassisch + 5,12 % 0,623. Platz Gutmann Strategie Select Plus + 5,11 % 0,57 ertrag 3 Jahre p. a. Sharpe

Sieger gutMann Strategie Select + 8,53 % 1,412. Platz delphin trend Global + 9,68 % 1,223. Platz dwS concept artS Balanced + 7,53 % 1,21 ertrag 1 Jahr Sharpe

Sieger gutMann Strategie Select + 7,43 % 0,822. Platz iamf - Stabilitäts Portfolio + 7,80 % 0,743. Platz delphin trend Global + 6,45 % 0,74

Quellen: Lipper Hindsight/eigene recherche, Performance auf euro-Basis, reihung nach Sharpe-ratio (Fixzins 0,50 %) Stichzeitpunkt: 30.09.2015

GemiSchte dachfondS fleXiBel – konservativ29 DachfonDs. In dieser Kategorie ist die oberste Priorität der Kapitalerhalt – die Rendite steht an zweiter Stelle. Aktienpositionen werden nur bei steigenden Märkten und auch hier in Maßen gehalten.

ertrag 5 Jahre p.a. Sharpe

Sieger DWS concePt artS BalanceD + 5,04 % 0,812. Platz Gutmann Strategie Select + 4,63 % 0,783. Platz Solitaire-total-return fonds + 1,67 % 0,69 ertrag 3 Jahre p. a. Sharpe

Sieger Solitaire-total-return fonDS + 2,38 % 1,092. Platz c-Quadrat artS total return Vorsorge + 5,95 % 1,023. Platz c-Quadrat artS total return Garant + 5,19 % 0,88 ertrag 1 Jahr Sharpe

Sieger 3 Banken aBSolute return-Mix + 4,63 % 0,682. Platz Pictet-multi asset Global opportunities + 3,34 % 0,513. Platz macquarie absolute return asset + 2,64 % 0,37

Quellen: Lipper Hindsight/eigene recherche, Performance auf euro-Basis, reihung nach Sharpe-ratio (Fixzins 0,50 %) Stichzeitpunkt: 30.09.2015

Peter ganglmair 3 Banken-Generali Investment

3 BanKen aBs. return-mixDie Asset Allocation entspricht einem klassischen Multi-Asset-Fonds. Die 27 Millionen Euro Fondsvolumen sind sowohl in

Aktien- und Anleihenfonds und bei Bedarf relativ stark in Immobilienaktienfonds und auch im Rohstoffbereich – v.a. in Edelmetall-ETFs – investiert.

leo willert, ARTS Asset Management

Dws concePt arts BalanceDDas ARTS-Trendfolgesystem kommt auch beim DWS Concept ARTS Balanced zum Einsatz. Bis zu 60 Prozent des Fondsver-mögens können in Aktienfonds veranlagt werden. In der Praxis bewegt sich der Aktienanteil zwischen 30 und 60 Prozent.

marKo musulin DALE Investment Advisors GmbH

solitaire-total-return fonDsDer ehemals unter ESPA Dale Total Return firmierende, etwa 15 Millionen Euro schwere Fonds veranlagt relativ konzentriert in rund ein Dutzend Einzelfonds. Die Asset Allokation ist mit einem relativ geringen Aktienanteil sehr konservativ ausgerichtet, als Anlageregion dominiert Europa.

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Die Gewinner ° DachfonDs awarD 2015

NovEMbEr 2015 – GELD-MAGAZIN ° 99

GemiSchte dachfondS fleXiBel – dynamisch29 DachfonDs. Die höhere Volatilität lässt auf eine dynamische Vermögens-verwaltung schließen. Das heißt, dass in „guten Zeiten“ zur Renditesteigerung ein hoher Aktienanteil aufgebaut wird.

ertrag 5 Jahre p. a. Sharpe

Sieger SchroDer iSf gloBal Multi-aSSet alloc. + 8,75 % 0,882. Platz Sfc Global equities + 7,17 % 0,783. Platz Schroder iSf asian diversified Growth + 5,18 % 0,51 ertrag 3 Jahre p. a. Sharpe

Sieger gutMann Strategie Select PluS + 9,24 % 1,052. Platz Schroder iSf Global multi-asset allocation + 8,86 % 0,893. Platz Sfc Global equities + 9,40 % 0,88

ertrag 1 Jahr Sharpe

Sieger SchroDer iSf gloBal Multi-aSSet alloc. + 9,06 % 0,602. Platz Schroder iSf asian diversified Growth + 6,75 % 0,473. Platz Patriarch Select chance + 6,24 % 0,38

Quellen: Lipper Hindsight/eigene recherche, Performance auf euro-Basis, reihung nach Sharpe-ratio (Fixzins 0,50 %) Stichzeitpunkt: 30.09.2015

silvia Pecha, Gutmann KAG

gutmann strat. select PlusDer mit elf Millionen Euro wesent-lich kleinere Gutmann Strategie Select Plus wird ähnlich dem Gutmann Strategie Select verwal-tet (s. links unten), darf aber die

Aktienquote von null bis auf 90 Prozent hochfahren.

iain cunningham Schroder IM (HK)

schroDer isf gloBal multi-asset allocationDer Fonds verfolgt das Ziel einer absoluten Rendite in US-Dollar. Der maximale Aktienanteil liegt bei 75 Prozent. Zusätzlich darf Cunningham bis zu zehn Prozent des Fondsvermögens in immobilienbezogene Wertpapiere investieren.

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Unser Researchteam gibt einen detaillierten Einblick zu 4.200 Fonds, 1.400 Aktien, zahlreichen Märkten und Investmentthemen. Wir haben mehr als 250 Spezialisten überall auf der Welt, denn die besten Einschätzungen kommen von Analysten vor Ort.

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New Prescription for Diagnostic Labs: Headwinds Ease and Moats Open Doors to New Opportunities

Major Diagnostic Reference Labs

Elements of Competitive Strength

Company Price ($) Fair Value ($)Price/FV

(%) Moat Moat Trend Cost Structure IT InvestmentAnalytics Investment

LabCorp 102.96 127.00 0.81 Narrow Positive

Quest Diagnostics 61.49 65.00 0.95 Narrow Stable

Sonic Healthcare AUD 17.57 AUD 18.00 0.98 Narrow Stable

Source: Morningstar

Key:

Slight Disadvantage

Strong Advantage

Slight Advantage

Strong Disadvantage

New changes on the horizon spurred by health care reform are creating substantial changes in the diagnostic lab market and squeezing reimbursement. We think the largest labs with narrow economic moats, including LabCorp LH, Quest Diagnostics DGX, and Sonic Healthcare SHL, are best-positioned to take advantage of the new opportunities. Based largely on cost and scale advantages, we project these labs should outpace market growth through 2020. From a valuation and strategic perspective, we believe LabCorp represents the best competitor to benefit from this evolving landscape.

September 2014

Healthcare

2 Key Takeaways

3 New Rx: Low-Cost Structure to Survive the Unrelenting Reimbursement Squeeze

18 Our Dx Pick: LabCorp Over Quest Diagnostics

21 Spotlight on Sonic Healthcare

23 Healthcare Outlook

23 Focus Lists

25 Calendar

26 Coverage Lists

Debbie S. Wang Senior Analyst, Devices + 1 312 384-3937 [email protected]

Chris Kallos, CFA Analyst, Healthcare + 61 2 9276 4428 [email protected]

Damien Conover, CFA Director, Pharmaceuticals + 1 312 696-6052 [email protected]

Manager Research

Sector Research

Equity Research in Morningstar DirectTM

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DachfonDs awarD 2015 ° Die Gewinner

100 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

Jochen m. KleeBerg alpha portfolio advisors

aKtienstrat. multimanager oPDer Fonds wird unter Zuhilfenah-me der alphaport®-Systematik verwaltet. Gut zwei Drittel des Fondsvermögens (rund 93 Millio-nen Euro) werden in rund zehn Aktienfonds inves tiert, der Rest breit gestreut in etwa 150 Einzelaktien. Exchange Traded Funds kommen nicht zum Einsatz.

BJörn lutz, WWK Investment

wwK select chanceDer WWK Select Chance wird von Fondsmanager Björn Lutz sehr aktiv verwaltet. Das führt zu stärkeren regionalen Abweichungen im Vergleich zum Index. Zum Teil setzt Lutz ETFs ein, der Großteil des Portfolios besteht jedoch aus aktiv verwalteten Aktienfonds.

aktien-dachfondS GloBal – konservativ29 DachfonDs. Die geringere Schwankungsbreite dieser Dachfonds im Ver-gleich zur unten stehenden Gruppe wird entweder durch eine höhere Diversifika-tion oder durch eine Beschränkung auf konservativere Aktienanlagen erzielt.

ertrag 5 Jahre p. a. Sharpe

Sieger WWk Select chance + 10,84 % 0,922. Platz aktienstrategie multimanager oP + 10,19 % 0,883. Platz Sauren Global Growth Plus + 9,27 % 0,80 ertrag 3 Jahre p. a. Sharpe

Sieger gaM Star coMPoSite gloBal equity + 13,09 % 1,282. Platz Portfolio wachstum ZkB oe + 11,51 % 1,143. Platz dB Pwm Global + 11,82 % 1,12 ertrag 1 Jahr Sharpe

Sieger Portfolio WachStuM zkB oe + 8,69 % 0,572. Platz eSPa BeSt of world + 8,65 % 0,573. Platz Portfolio wachstum (euro) alternativ ZkB oe + 8,06 % 0,53

Quellen: Lipper Hindsight/eigene recherche, Performance auf euro-Basis, reihung nach Sharpe-ratio (Fixzins 0,50 %) Stichzeitpunkt: 30.09.2015

aktien-dachfondS GloBal – dynamisch32 DachfonDs. Hier besteht die Kunst des Fondsmanagements in der Selek-tion der „trendigsten“ Regionen und Branchen. Trotz der höheren Volatilität liegen die Erträge etwa gleichauf mit jenen der konservativeren Aktien-Dachfonds.

ertrag 5 Jahre p. a. Sharpe

Sieger 3 Banken Strategie WachStuM + 10,38 % 0,832. Platz eSPa BeSt of world + 9,40 % 0,763. Platz dB Pwm Global + 9,13 % 0,75 ertrag 3 Jahre p. a. Sharpe

Sieger aktienStrategie MultiManager oP + 12,92 % 1,162. Platz hYPo-Star dynamisch + 12,83 % 1,163. Platz eSPa BeSt of world + 12,83 % 1,14 ertrag 1 Jahr Sharpe

Sieger hyPo-Star DynaMiSch + 13,46 % 0,852. Platz Golden roof welt + 9,40 % 0,583. Platz dB Pwm Global + 7,23 % 0,46

Quellen: Lipper Hindsight/eigene recherche, Performance auf euro-Basis, reihung nach Sharpe-ratio (Fixzins 0,50 %) Stichzeitpunkt: 30.09.2015

stefan haBernig 3 Banken Generali Invest

3 BanKen strategie wachstumDer Aktien-Dachfonds wird von Stefan Habernig und Gerhard Erler verwaltet, die mit rund zehn Aktienfonds auf die langfristige

Entwicklung der großen Wirtschaftsblöcke setzen – vor allem Europa und USA. Die Auswahl der Aktienfonds basiert auf einem klar strukturierten Investmentprozess.

christian nemeth Zürcher Kantonalbank Österreich

Portfolio wachstum zKB oeDer ein Volumen von 37 Millionen Euro aufweisende Fonds darf theoretisch bis zu 40 Prozent in Anleihenfonds investieren, ist aber nach den internen Richtlinien als reiner Aktienfonds definiert. In überschaubarer Menge mischt das Fonds-management alterative Investments bei.

graham wainer, GAM Anlagefonds AG

gam star comPosite gloBal eQuityDas Fondsvermögen von knapp 100 Millionen Euro ist vor allem in hauseigene Fonds veranlagt, vereinzelt werden ETFs beigemischt. Die regionale Positionierung wurde über die letzten Jahre hinweg nur geringfügig verändert. Stark bevorzugt wird in die etablierten Märkte Europa, USA und Japan investiert.

Page 101: GELD-Magazin, November 2015

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Die Gewinner ° DachfonDs awarD 2015

NovEMbEr 2015 – GELD-MAGAZIN ° 101

BernharD lehner, Bankhaus Carl Spängler

hyPo-star Dynamisch (s. Seite 102)Der mit einem Volumen von knapp elf Millionen Euro kleine Aktien-Dachfonds wurde Anfang 2001 aufgelegt und investiert sowohl in aktiv gemanagte Regionenfonds, als auch in aussichtsreiche spezielle Branchen – wie zum Beispiel Healthcare. Zum Teil werden auch Enhanced-

lÄnder-aktiendachfondS emerGinG marketS6 DachfonDs. Die Börsen in den Wachstumsmärkten bieten als heterogene Gruppe immer wieder spannende Entwicklungen. Immerhin werden in dieser Gruppe in nur sechs Dachfonds 500 Millionen Euro verwaltet. Über drei und fünf Jahre reduziert sich die Peer-Group auf nur mehr vier Dachfonds.

ertrag 1 Jahr Sharpe

Sieger SSf international groWth funD Selection + 2,46 % 0,122. Platz BawaG P.S.k. asien dynamik Stock dachfonds - 2,72 % neg.3. Platz cS (lux) multimanager emerging markets equities - 3,21 % neg.

Quellen: Lipper Hindsight/eigene recherche, Performance auf euro-Basis, reihung nach Sharpe-ratio (Fixzins 0,50 %) Stichzeitpunkt: 30.09.2015

haKan semiz swisspartners

ssf international growth funD sel.Beim Selektionsprozess wird eine Kombination aus „top-down” and „sbottom-up” eingesetzt: Bottom-up werden langfristige Kernanlagen selektiert, top-down wird kurz- bis mittelfristig in einzelne Regionen, Länder oder Themen investiert (Satelliten). Der Fonds setzt auch Derivatgeschäfte ein, um mögliche Verluste zu verringern und/oder höhere Erträge zu generieren.

Fonds eingesetzt, die über 100 Prozent investieren und den geleveragten Teil über Short-Positionen absichern. Ein typisches Beispiel dafür ist der BSF European Opportuni-ties Extended. Mit dieser Strategie schaffte Fondsmanager Bernhard Lehner in den vergangenen zwölf Monaten eine ansehnliche Performance von 13,5 Prozent.

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DachfonDs awarD 2015 ° Die Gewinner

102 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

Jonathan Kieffer Lyxor Asset Management

lyxor select eDge funDDas Anlageziel des mit acht Millio-nen Euro kapitalisierten Fonds ist die Erzielung absoluter Renditen mit einer Zielvolatilität von vier bis sieben – in einem Umfeld guter Transparenz und Liquidi-tät. Der Teilfonds wird durch die Anlage in auf eine breite Palette von Strategien spezialisierte Hedgefonds diversi-fiziert. Die Portfoliozusammenstellung basiert auf einer Kombination eines Top-Down-Ansatzes (unterschiedliche Strategien) und eines Bottom-up-Ansatzes (qualitative Auswahl der zugrunde liegender Hedgefonds).

nicolas laPorte, Deutsche Alternative Asset Management

DB Pwm ii liQuiDalts ucitsDer rund 30 Millionen Euro schwere Fonds investiert in rund 20 Hedgefonds, die unterschied-liche Strategien verfolgen. Neben

der Risikominimierung durch Diversifikation achtet das Fondsmanagement auf eine beständig hervorragende Qualität der Subfonds. Das Renditeziel liegt bei sieben bis acht Prozent p.a. und konnte in den vergangenen zwölf Monaten mit einem Plus von 13 Prozent deutlich übertroffen werden. Ein Kursrückgang von 12,5 Prozent 2011 verhagelte jedoch die langfristige Performance.

hedGe-dachfondS – dynamisch12 DachfonDs. In dieser Kategorie dominieren Dachfonds, die durch die Kom-bination unterschiedlicher Strategien ebenfalls einen Total Return-Charakter auf-weisen. Wegen der höheren Volatilität sollte die Behaltedauer länger sein.

ertrag 5 Jahre p. a. Sharpe

Sieger lyxor Select eDge funD + 4,82 % 0,462. Platz lo funds - alternative Beta + 3,80 % 0,403. Platz european SicaV alliance Galaxy + 4,17 % 0,23 ertrag 3 Jahre p. a. Sharpe

Sieger lyxor Select eDge funD + 7,84 % 0,852. Platz dB Pwm ii liquidalts ucitS + 5,60 % 0,583. Platz lo funds - alternative Beta + 4,86 % 0,55 ertrag 1 Jahr Sharpe

Sieger DB PWM ii liquiDaltS ucitS + 13,02 % 1,023. Platz cS (lux) fund of liquid alternative Beta funds + 13,28 % 1,012. Platz lyxor Select edge fund + 11,92 % 0,93

Quellen: Lipper Hindsight/eigene recherche, Performance auf euro-Basis, reihung nach Sharpe-ratio (Fixzins 0,50 %) Stichzeitpunkt: 30.09.2015

hedGe-dachfondS – konservativ11 DachfonDs. Die Fonds in dieser Kategorie sind sehr konservativ ausgelegt. Entweder wird dies mit einer breiten Streuung der Assets erzielt oder durch Investi-tion in Relativ Value-Strategien wie Arbitrage oder Equity Market Neutral.

ertrag 5 Jahre p. a. Sharpe

Sieger Sauren aBSolute return + 3,10 % 1,582. Platz erSte reSPonSiBle microfinance + 3,05 % 1,473. Platz uBS (lux) kSS - Global alpha opportunities + 2,08 % 0,42 ertrag 3 Jahre p. a. Sharpe

Sieger Sauren aBSolute return + 4,10 % 2,402. Platz erSte reSPonSiBle microfinance + 3,50 % 1,483. Platz uBS (lux) kSS - Global alpha opportunities + 3,54 % 0,80 ertrag 1 Jahr Sharpe

Sieger Sauren aBSolute return + 4,27 % 2,303. Platz erSte reSPonSiBle microfinance + 4,54 % 1,292. Platz man GlG multi-Strategy alternative + 4,32 % 0,98

Quellen: Lipper Hindsight/eigene recherche, Performance auf euro-Basis, reihung nach Sharpe-ratio (Fixzins 0,50 %) Stichzeitpunkt: 30.09.2015

ecKharD sauren Sauren Finanzdienstleistungen

sauren aBsolute returnDer Fonds weist ein Volumen von

301 Millionen Euro auf und ist ein typischer Multistrate-gie-Hedge-Dachfonds mit dem Ziel, relativ marktunab-hängig positive Renditen zu erwirtschaften. Die rund 25 Subfonds im Portfolio werden – wie für Sauren typisch – nach fundamentalen Kriterien bzw. nach der Qualität der Fondsmanager ausgewählt. Fremdwährungsrisiken werden in der Regel abgesichert. Das Resultat ist eine niedrige Volatilität von rund vier und eine zumeist posi-tive Jahresrendite. Lediglich im Jahr 2011 musste ein Minus von 2,34 Prozent in Kauf genommen werden.

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Zusammenhänge verstehen

Die Zeitung für Leser, deren Heimat 507 Millionen Einwohner hat.

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Ob Kultur, Politik oder Wirtschaft: Was mitten in Europa passiert, steht auch immer in einem europäischen Gesamt-kontext. Darum bietet die Wiener Zeitung ihren Lesern nicht nur einen ausgeprägten Europaschwerpunkt, sondern sieht auch Österreich stets im europäischen Zusammenhang.

Page 104: GELD-Magazin, November 2015

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DachfonDs awarD 2015 ° Die Gewinner

104 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

rentendachfondS – konservativAT0000744594 3 Banken renten-Dachfonds 1,10 % 0,20 eSPa Select BonD 4,05 % 1,09 Macquarie Portfolio one 3,38 % 0,95 AT0000801063 Pioneer funds austria - komfort invest kons. 0,91 % 0,12 3 Banken renten-dachfonds 3,60 % 1,08 alpenBank anleihenstrategie 2,55 % 0,87 AT0000495197 VkB anlage-mix classic 0,70 % 0,06 Bil Patrimonial defensive 3,52 % 0,97 Gutmann investor renten Global 3,25 % 0,86 AT0000642392 Gutmann investor renten Global 0,57 % 0,02 Sam-Pf1 3,39 % 0,90 VkB anlage-mix classic 2,96 % 0,82 AT0000A09F56 alpenBank anleihenstrategie 0,54 % 0,01 macquarie Portfolio one 3,13 % 0,90 toP StrateGie bond 2,86 % 0,80 AT0000744222 avantgarde Global Bond fonds 0,18 % neg. avantgarde Global Bond fonds 2,55 % 0,80 avantgarde Global Bond fonds 2,70 % 0,75 AT0000A04LB2 toP StrateGie bond --0,08 % neg. Gutmann investor renten Global 2,75 % 0,76 Bil Patrimonial defensive 2,75 % 0,72 AT0000A0QQ56 raiffeisenfonds konservativ --1,53 % neg. VkB anlage-mix classic 2,66 % 0,74 smart-invest - ProteuS ar 1,58 % 0,31 LU0326856928 rentenstrategie multimanager oP --2,59 % neg. alpenBank anleihenstrategie 2,18 % 0,67 – Li0200830326 SSf Smart Bond fund Selection --2,02 % neg. toP StrateGie bond 2,40 % 0,67 – LU0677516717 aZ fund 1 Best cedola --4,96 % neg. rentenstrategie multimanager oP 0,91 % 0,13 –

rentendachfondS – dynamischAT0000811443 Bond s Best-invest 2,85 % 0,59 c-quaDrat artS tr Bond 5,98 % 1,11 allianz invest Defensiv 4,49 % 1,14 AT0000634720 c-Quadrat artS tr Bond 4,07 % 0,47 allianz invest defensiv 3,93 % 1,00 c-Quadrat artS tr Bond 5,59 % 1,03 AT0000781562 macquarie Portfolio one 1,24 % 0,21 Portfolio rendite ZkB oe 3,51 % 0,88 eSPa Select Bond 4,10 % 1,00 AT0000A0QrB8 Portfolio rendite ZkB oe 1,25 % 0,18 Bond s Best-invest 3,05 % 0,75 3 Banken renten-dachfonds 3,56 % 0,82 LU0509288378 Bil Patrimonial defensive 0,98 % 0,14 Pioneer funds austria - komfort invest kons. 2,42 % 0,56 eSPa Select Bond dYnamic 3,64 % 0,76 AT0000657689 allianz invest defensiv 1,06 % 0,13 smart-invest - ProteuS ar 2,22 % 0,50 Bond s Best-invest 3,04 % 0,69 AT0000660600 eSPa Select Bond 0,80 % 0,08 eSPa Select Bond dYnamic 2,38 % 0,48 Pioneer funds austria - komfort invest kons. 3,28 % 0,67 AT0000A0T671 Sam-Pf1 0,47 % neg. raiffeisenfonds konservativ 1,54 % 0,32 Gutmann anleihen opportunitätenfonds 2,79 % 0,39 LU0227004487 smart-invest - ProteuS ar --0,59 % neg. Gutmann anleihen opportunitätenfonds 0,57 % 0,01 rentenstrategie multimanager oP 1,46 % 0,24 AT0000A054M4 eSPa Select Bond dYnamic --1,32 % neg. aZ fund 1 Best cedola --0,89 % neg. – AT0000A0rHK8 macquarie em lc multi fund Strategy --6,12 % neg. macquarie em lc multi fund Strategy --3,81 % neg. – AT0000675673 Gutmann anleihen opportunitätenfonds --2,86 % neg. – –

GemiSchte dachfondS anleihenorientiert – konservativAT0000986351 3 Banken Strategie klassik 2,95 % 0,55 Starmix konservativ 5,42 % 1,19 Starmix konservativ 5,01 % 1,06 AT0000745161 master s Best-invest a 2,94 % 0,50 nordea fof multi manager fund conserv. 4,14 % 1,09 llB Strategie rendite 4,22 % 0,92 AT0000688270 aPo Pharma invest fonds 2,68 % 0,43 Gutmann investor konservativ 4,47 % 1,00 Gutmann investor konservativ 4,17 % 0,90 AT0000636493 Starmix konservativ 1,45 % 0,18 kePler mix Solide 4,54 % 1,00 3 Banken Strategie klassik 3,69 % 0,88 AT0000714860 toP StrateGie classic 1,20 % 0,14 master s Best-invest a 4,21 % 0,93 konZePt : ertraG konservativ 3,53 % 0,85 LU0946760880 nordea fof multi manager fund conserv. 1,04 % 0,12 Value investment fonds Basis 3,07 % 0,92 raiffeisenfonds-Sicherheit 4,21 % 0,85 AT0000779368 Gutmann investor konservativ 0,64 % 0,03 aPo Pharma invest fonds 4,03 % 0,90 Portfolio management konSerVatiV 3,75 % 0,82 AT0000819701 top-fonds i „der Stabile“ 0,65 % 0,03 eSPa Portfolio Balanced 30 4,10 % 0,88 eSPa Portfolio tarGet 4 2,92 % 0,80 AT0000A11FY1 eSPa Portfolio Balanced 10 0,60 % 0,03 Portfolio management konSerVatiV 3,52 % 0,86 eSPa Portfolio Balanced 30 3,85 % 0,76 AT0000761655 konZePt : ertraG konservativ 0,62 % 0,03 3 Banken Strategie klassik 3,68 % 0,85 master s Best-invest a 3,59 % 0,75 Li0008127503 llB Strategie rendite 0,51 % 0,00 eSPa Select med 4,02 % 0,85 mando aktiv multi assets 3,39 % 0,70 AT0000828603 eSPa Select med 0,50 % 0,00 konZePt : ertraG konservativ 3,48 % 0,85 Value investment fonds Basis 3,13 % 0,69 AT0000A0DYQ0 Value investment fonds Basis 0,45 % neg. mando aktiv multi assets 3,11 % 0,81 crYStal roof Smaragd 3,37 % 0,68 AT0000A11FF0 You inVeSt solid 0,38 % neg. llB Strategie rendite 3,57 % 0,80 aPo Pharma invest fonds 2,84 % 0,66 AT0000A0T6B8 Sam-Pf2 0,29 % neg. klassik Spar plus 2,05 % 0,73 klassik Spar plus 2,21 % 0,63 AT0000707344 klassik Spar plus 0,27 % neg. top-fonds i „der Stabile“ 3,08 % 0,66 Schroder iSf Global conservative 2,45 % 0,59 De0005561666 Veri etf-allocation defensive --0,23 % neg. eSPa Portfolio tarGet 4 2,55 % 0,60 top-fonds i „der Stabile“ 2,89 % 0,58 AT0000825468 kePler mix Solide --0,29 % neg. Sam-Pf2 2,81 % 0,56 haiG Select formel 25 2,84 % 0,56 Fr0010033589 candriam multi Strategies --0,29 % neg. toP StrateGie classic 2,58 % 0,52 ariQon konservativ 1,99 % 0,51 AT0000629464 eSPa Portfolio tarGet --0,54 % neg. VB Premium-evolution 25 2,33 % 0,44 eSPa Portfolio tarGet 1,43 % 0,49 AT0000A01V96 Portfolio management konSerVatiV --1,09 % neg. ariQon konservativ 1,62 % 0,40 toP StrateGie classic 2,19 % 0,43 AT0000615836 ariQon konservativ --1,23 % neg. JPm access conservative 1,74 % 0,36 dwS Vermögensmandat-defensiv 1,48 % 0,42 LU0776413279 Schroder iSf Global conservative --1,27 % neg. Schroder iSf Global conservative 1,58 % 0,34 VB Premium-evolution 25 1,74 % 0,33 AT0000A09r60 eSPa Portfolio Balanced 30 --1,27 % neg. Veri etf-allocation defensive 1,30 % 0,23 wiener Privatbank Premium konservativ 1,40 % 0,23 AT0000A0F9e2 mando aktiv multi assets --1,29 % neg. candriam multi Strategies 0,83 % 0,21 Veri etf-allocation defensive 0,95 % 0,12 AT0000A043W6 eSPa Portfolio tarGet 4 --1,39 % neg. dwS Vermögensmandat-defensiv 0,79 % 0,14 candriam multi Strategies 0,25 % neg. LU0294104459 Patriarch colonia --1,41 % neg. wiener Privatbank Premium konservativ 0,73 % 0,06 Swiss world invest VV-fonds G --0,55 % neg. AT0000A11FB9 You inVeSt balanced --1,49 % neg. eSPa Portfolio tarGet 0,62 % 0,06 Patriarch colonia --1,93 % neg. AT0000A0WP18 erSte responsible Balanced --1,63 % neg. avantgarde klassik --0,03 % neg. – LU0541676879 JPm access conservative --1,72 % neg. Patriarch colonia --0,18 % neg. – AT0000A10C72 dynamik ertrag --2,34 % neg. Swiss world invest VV-fonds G --0,67 % neg. – AT0000675814 wiener Privatbank Premium konservativ --2,58 % neg. – – AT0000A12XH7 Profit 40 --3,30 % neg. – – LU0362405804 Swiss world invest VV-fonds G --3,38 % neg. – – LU0309482544 dwS Vermögensmandat-defensiv --3,59 % neg. – –

iSin dachfondS ertraG 1 Jahr Sr dachfondS ertraG 3 Jahre P. a. Sr dachfondS ertraG 5 Jahre P.a. Sr

Quellen: Lipper iM/eigene recherche, alle Performance-Zahlen in Prozent auf euro-Basis, Sr=Sharpe ratio (0,5 % als risikoloser Zinssatz), Stichzeitpunkt: 30.09.2015

DachfonDs-awarD 2015 ° Alle Dachfonds im Überblick

Page 105: GELD-Magazin, November 2015

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Die Gewinner ° DachfonDs awarD 2015

NovEMbEr 2015 – GELD-MAGAZIN ° 105

Alle Dachfonds im Überblick ° DachfonDs-awarD 2015

iSin dachfondS ertraG 1 Jahr Sr dachfondS ertraG 3 Jahre P. a. Sr dachfondS ertraG 5 Jahre P.a. Sr

Quellen: Lipper iM/eigene recherche, alle Performance-Zahlen in Prozent auf euro-Basis, Sr=Sharpe ratio (0,5 % als risikoloser Zinssatz), Stichzeitpunkt: 30.09.2015

GEMISCHTE DACHFONDS ANlEIHENOrIENTIErT – dynamischLU0093745825 DWS Concept ARTS Conservative 4,75 % 0,53 DWS Concept ARTS Conservative 7,21 % 1,28 DWS Concept ARTS Conservative 6,10 % 1,18 AT0000679428 Meinl Exclusive World Bonds & Properties 3,96 % 0,49 Pioneer Funds Austria - Komfort Invest trad. 6,39 % 1,19 Pioneer Funds Austria - Komfort Invest trad. 5,81 % 1,04 AT0000745179 Master s Best-Invest B 3,28 % 0,43 Macquarie Business Class 6,69 % 1,15 Allianz Invest Konservativ 5,51 % 1,04 LU0439734368 CS (lux) IndexSelection Fund Income 7,58 % 0,42 Allianz Invest Konservativ 5,67 % 1,12 Apollo Konservativ 5,84 % 0,97 LU0268209441 PremiumMandat Defensiv 3,63 % 0,38 Apollo Konservativ 6,15 % 1,09 Macquarie Business Class 5,86 % 0,92 AT0000811633 raiffeisenfonds-Sicherheit 2,59 % 0,33 Swiss life Index Funds - Income 6,18 % 1,07 KEPlEr Mix Solide 4,46 % 0,88 AT0000708755 Apollo Konservativ 2,49 % 0,31 raiffeisen-§14 Mixlight 5,45 % 1,04 Macquarie Portfolio Two 4,34 % 0,87 AT0000801071 Pioneer Funds Austria - Komfort Invest trad. 2,57 % 0,31 Portfolio Management SOlIDE 5,34 % 1,01 PremiumMandat Defensiv 4,66 % 0,86 AT0000713458 CrYSTAl rOOF Smaragd 2,28 % 0,31 PremiumMandat Defensiv 5,98 % 0,97 Portfolio Management SOlIDE 4,89 % 0,82 AT0000809249 Allianz Invest Konservativ 2,06 % 0,24 Master s Best-Invest B 5,29 % 0,95 raiffeisen-§14 Mixlight 4,28 % 0,81 LU0776415647 Schroder ISF Japan DGF 3,34 % 0,21 Kathrein Mandatum 25 4,68 % 0,94 Swiss life Index Funds - Income 4,79 % 0,79 AT0000737697 Macquarie Business Class 2,04 % 0,20 raiffeisenfonds-Sicherheit 4,69 % 0,89 Master s Best-Invest B 4,49 % 0,77 LU0984160217 CS (lux) FundSelection Income 1,75 % 0,20 CrYSTAl rOOF Smaragd 4,11 % 0,85 ESPA SElECT MED 3,69 % 0,72 AT0000779806 Kathrein Mandatum 25 1,62 % 0,19 Macquarie Portfolio Two 4,15 % 0,85 Kathrein Mandatum 25 3,58 % 0,66 AT0000726914 raiffeisen-§14 Mixlight 1,58 % 0,18 Dachfonds Südtirol 4,09 % 0,83 Meinl Exclusive World Bonds & Properties 4,08 % 0,64 AT0000A0KR10 Dachfonds Südtirol 1,47 % 0,17 WSTV ESPA TrADITIONEll 4,47 % 0,83 WSTV ESPA TrADITIONEll 3,76 % 0,60 AT0000809298 Salzburger Sparkasse Select Trend 1,19 % 0,13 Meinl Exclusive World Bonds & Properties 3,96 % 0,67 Salzburger Sparkasse Select Trend 3,16 % 0,56 LU0250686374 Patriarch Select Ertrag 1,20 % 0,09 FrS Substanz 3,07 % 0,61 Candriam Sustainable low 3,16 % 0,55 AT0000858246 VB Premium-Evolution 25 1,00 % 0,09 Candriam Sustainable low 3,67 % 0,60 CS (lux) IndexSelection Fund Income 5,00 % 0,48 BE0945315506 Candriam Sustainable low 1,19 % 0,09 HAIG Select Formel 25 2,85 % 0,54 FrS Substanz 2,67 % 0,46 AT0000781570 Macquarie Portfolio Two 0,96 % 0,08 Patriarch Select Ertrag 3,26 % 0,53 FFPB MultiTrend Plus 2,72 % 0,40 AT0000647599 WSTV ESPA TrADITIONEll 0,60 % 0,02 CS (lux) IndexSelection Fund Income 5,29 % 0,49 Patriarch Select Ertrag 2,61 % 0,38 LU0362483272 Swiss life Index Funds - Income 0,45 % neg. Salzburger Sparkasse Select Trend 2,85 % 0,47 Skandia TOP konservativ 2,14 % 0,32 AT0000698089 FrS Substanz --0,01 % neg. FFPB MultiTrend Plus 2,72 % 0,42 SemperPension Benefit 1,10 % 0,12 LU0090344127 HAIG Select Formel 25 --0,18 % neg. Skandia TOP konservativ 1,77 % 0,26 Avantgarde Klassik 0,82 % 0,07 AT0000707575 Portfolio Management SOlIDE --0,24 % neg. SemperPension Benefit 0,93 % 0,08 Schroder ISF Japan DGF 0,90 % 0,04 LU0317844768 FFPB MultiTrend Plus --0,73 % neg. SemperPortfolio Classic 0,84 % 0,06 SemperPortfolio Classic 0,38 % neg. AT0000612098 SemperPortfolio Classic --0,98 % neg. NV Strategie Fonds - Konservativ --0,18 % neg. NV Strategie Fonds - Konservativ --2,00 % neg. AT0000746508 Skandia TOP konservativ --1,22 % neg. Schroder ISF Japan DGF --4,46 % neg. – AT0000817630 SemperPension Benefit --1,25 % neg. – – LU0212363658 NV Strategie Fonds - Konservativ --3,41 % neg. – – AT0000619556 Avantgarde Klassik --5,77 % neg. – –

GEMISCHTE DACHFONDS AuSGEWOGEN – konservativLU0694238501 MS Global Balanced Risk Control FOF 5,32 % 0,70 MS Global Balanced Risk Control FOF 7,54 % 1,24 Starmix Ausgewogen 5,98 % 0,94 AT0000784863 3 Banken Strategie Dynamik 4,77 % 0,64 Starmix Ausgewogen 6,72 % 1,11 KONZEPT : ErTrAG ausgewogen 5,16 % 0,89 DE0007248700 Ampega responsibility Fonds 3,85 % 0,54 Nordea FoF Multi Manager Fund Balanced 6,39 % 1,10 Pioneer Funds Austria - Komfort Invest ausgew. 5,72 % 0,84 LU1038902331 uBS (lux) KSS - Europe Growth and Income 3,73 % 0,41 Kathrein Mandatum 50 6,91 % 1,09 3 Banken Strategie Dynamik 4,87 % 0,83 AT0000779822 Kathrein Mandatum 50 3,51 % 0,39 Allianz Invest Klassisch 6,47 % 1,01 Gutmann Investor Dynamisch 4,82 % 0,82 AT0000A12GB5 C-QuADrAT Stuttgarter BalanceStars aktiv 2,89 % 0,35 3 Banken Strategie Dynamik 5,78 % 1,01 uNIQA Wachstum 5,19 % 0,79 FR0010041822 Edmond de rothschild Patrimoine 2,78 % 0,31 Schoellerbank Global Pension Fonds 6,22 % 1,00 llB Strategie Ausgewogen 5,12 % 0,78 AT0000711585 Starmix Ausgewogen 2,44 % 0,26 KONZEPT : ErTrAG ausgewogen 5,38 % 0,96 Invesco Vorsorgefonds 4,24 % 0,75 LU0946760294 Nordea FoF Multi Manager Fund Balanced 1,96 % 0,19 Gutmann Investor Dynamisch 5,28 % 0,92 Kathrein Mandatum 50 5,17 % 0,74 AT0000702519 uNIQA Wachstum 1,83 % 0,19 llB Strategie Ausgewogen 5,13 % 0,89 CrYSTAl rOOF Safir 4,95 % 0,71 AT0000811666 raiffeisen-§14 Mix 1,92 % 0,18 uNIQA Wachstum 5,17 % 0,85 DWS Vermögensmandat-Balance 4,28 % 0,69 AT0000495023 VKB Anlage-Mix Dynamik 1,44 % 0,17 Invesco Vorsorgefonds 3,91 % 0,81 NÖ HYPO Ausgewogen 3,88 % 0,68 AT0000810056 KONZEPT : ErTrAG ausgewogen 1,64 % 0,17 Aktiva s Best-Invest 4,73 % 0,77 raiffeisen-§14 Mix 4,44 % 0,64 AT0000675798 Wiener Privatbank Premium Ausgewogen 1,60 % 0,14 ESPA POrTFOlIO BAlANCED 50 4,21 % 0,73 Top-Fonds IV „Der Planende“ 3,44 % 0,57 AT0000708151 NÖ HYPO Ausgewogen 1,21 % 0,10 Ampega responsibility Fonds 3,61 % 0,73 ESPA POrTFOlIO BAlANCED 50 3,52 % 0,55 AT0000706346 Portfolio ausgewogen 1,02 % 0,08 Edmond de rothschild Patrimoine 3,93 % 0,70 AlpenBank Ausgewogene Strategie 3,39 % 0,49 AT0000828553 AlpenBank Ausgewogene Strategie 0,84 % 0,04 Top-Fonds IV „Der Planende“ 4,18 % 0,68 Aktiva s Best-Invest 3,19 % 0,47 AT0000779376 Gutmann Investor Dynamisch 0,60 % 0,02 Portfolio ausgewogen 3,60 % 0,68 VKB Anlage-Mix Dynamik 2,28 % 0,46 AT0000720057 SuCCESS absolute 0,54 % 0,01 SuCCESS absolute 3,42 % 0,58 Parvest Diversified Dynamic 3,27 % 0,44 AT0000828629 ESPA SElECT INVEST 0,53 % 0,00 ArIQON Multi Asset Ausgewogen 3,56 % 0,54 SuCCESS absolute 2,65 % 0,43 LU0089291651 Parvest Diversified Dynamic 0,40 % neg. JPM Access Balanced 3,65 % 0,54 Portfolio ausgewogen 2,40 % 0,41 AT0000703103 Top-Fonds IV „Der Planende“ 0,24 % neg. NÖ HYPO Ausgewogen 3,26 % 0,52 Edmond de rothschild Patrimoine 2,46 % 0,33 AT0000818513 VB Premium-Evolution 50 0,15 % neg. AlpenBank Ausgewogene Strategie 3,11 % 0,47 VB Premium-Evolution 50 2,25 % 0,31 AT0000691753 Invesco Vorsorgefonds --0,03 % neg. VKB Anlage-Mix Dynamik 2,29 % 0,46 Carmignac Profil réactif 50 1,89 % 0,23 LI0008127552 llB Strategie Ausgewogen --0,28 % neg. VB Premium-Evolution 50 2,58 % 0,37 Ampega responsibility Fonds 1,63 % 0,23 AT0000729173 Aktiva s Best-Invest --0,72 % neg. lO Funds - All roads 1,96 % 0,28 HAIG Select Formel 50 0,90 % 0,07 LU0718509606 lO Funds - All roads --1,66 % neg. HAIG Select Formel 50 1,33 % 0,14 ArIQON Multi Asset Ausgewogen 0,82 % 0,05 LU0449913812 JPM Access Balanced --1,79 % neg. Carmignac Profil réactif 50 1,21 % 0,12 – AT0000724190 ESPA POrTFOlIO BAlANCED 50 --2,10 % neg. – –

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DachfonDs awarD 2015 ° Die Gewinner

106 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

AT0000810643 ariQon multi asset ausgewogen --2,17 % neg. – – AT0000A11F86 You inVeSt active --2,71 % --0,58 – – LU0090344390 haiG Select formel 50 --7,56 % --1,05 – –

GemiSchte dachfondS auSGewoGen – dynamischAT0000A0M7H0 Portfolio Selektion zkB 5,10 % 0,54 Portfolio Selektion zkB 7,41 % 1,12 WWk Select Balance 7,10 % 0,83 AT0000713466 crYStal roof Safir 4,90 % 0,50 apollo ausgewogen 8,64 % 1,04 Premiummandat Balance 5,85 % 0,81 LU0439731851 cS (lux) indexSelection fund Balanced 7,14 % 0,41 kePler mix ausgewogen 7,36 % 1,04 apollo ausgewogen 7,33 % 0,78 LU0268208047 Premiummandat Balance 4,49 % 0,38 wwk Select Balance 7,41 % 1,03 Schoellerbank Global Pension fonds 5,53 % 0,78 AT0000745187 master s Best-invest c 3,48 % 0,36 Swiss life index funds - Balance 7,33 % 1,00 allianz invest klassisch 5,77 % 0,77 AT0000818919 raiffeisenfonds-ertrag 3,46 % 0,33 Premiummandat Balance 7,66 % 0,99 kePler mix ausgewogen 6,03 % 0,77 AT0000A07LY7 Sfc Global opportunities 3,40 % 0,32 Pioneer funds austria - komfort invest ausg. 6,22 % 0,96 macquarie Portfolio three 5,35 % 0,73 AT0000814991 Schoellerbank Global Pension fonds 3,11 % 0,32 master s Best-invest c 6,31 % 0,94 master s Best-invest c 5,18 % 0,73 AT0000A193A5 unfa Global Balanced 3,01 % 0,28 crYStal roof Safir 6,06 % 0,91 Swiss life index funds - Balance 5,66 % 0,72 AT0000708763 apollo ausgewogen 3,47 % 0,27 Portfolio management auSGewoGen 6,24 % 0,90 top-fonds ii „der flexible“ 5,33 % 0,66 LU0250687000 Patriarch Select wachstum 3,64 % 0,27 raiffeisen-§14 mix 6,00 % 0,90 Portfolio management auSGewoGen 5,18 % 0,65 AT0000819743 top-fonds ii „der flexible“ 2,98 % 0,26 top-fonds ii „der flexible“ 6,46 % 0,87 raiffeisenfonds-ertrag 4,68 % 0,61 LU0362406109 Swiss world invest VV-fonds w 2,78 % 0,26 dwS Vermögensmandat-Balance 5,68 % 0,87 klassik Strategie wachstum 4,51 % 0,60 LU0984159805 cS (lux) fundSelection Balanced 2,59 % 0,24 Swiss world invest VV-fonds w 5,47 % 0,80 cS (lux) indexSelection fund Balanced 5,95 % 0,59 AT0000600382 Pioneer funds austria - komfort invest ausg. 2,17 % 0,20 macquarie Portfolio three 5,34 % 0,79 JPm access Balanced 3,87 % 0,52 AT0000618731 meinl Quattro eu 2,07 % 0,18 raiffeisenfonds-ertrag 5,37 % 0,73 candriam Sustainable medium 3,85 % 0,49 AT0000809272 Salzburger Sparkasse Select invest 1,98 % 0,18 Sfc Global opportunities 6,00 % 0,73 eSPa Select inVeSt 3,62 % 0,48 Be0945317528 candriam Sustainable medium 1,71 % 0,12 Parvest diversified dynamic 4,89 % 0,73 SGkB (luX) multi asset Strategy 3,80 % 0,47 LU0309483435 dwS Vermögensmandat-Balance 1,44 % 0,11 cS (lux) indexSelection fund Balanced 7,00 % 0,68 Salzburger Sparkasse Select invest 3,42 % 0,45 LU0126855641 wwk Select Balance 1,46 % 0,10 wiener Privatbank Premium ausgewogen 4,36 % 0,64 Patriarch Select wachstum 4,08 % 0,42 AT0000809256 allianz invest klassisch 1,08 % 0,07 wStV eSPa dYnamiSch 5,36 % 0,64 wStV eSPa dYnamiSch 4,17 % 0,42 AT0000639364 wStV eSPa dYnamiSch 1,00 % 0,05 eSPa Select inVeSt 4,28 % 0,63 Sfc Global opportunities 4,20 % 0,39 AT0000781588 macquarie Portfolio three 0,88 % 0,04 Patriarch Select wachstum 5,41 % 0,61 Swiss world invest VV-fonds w 3,54 % 0,38 LU0099591223 top ten Balanced 0,85 % 0,04 candriam Sustainable medium 4,62 % 0,59 meinl Quattro eu 3,18 % 0,37 AT0000825476 kePler mix ausgewogen 0,65 % 0,02 meinl Quattro eu 3,91 % 0,54 wiener Privatbank Premium ausgewogen 2,96 % 0,37 Fr0010149203 carmignac Profil réactif 50 0,38 % neg. SGkB (luX) multi asset Strategy 3,95 % 0,53 top ten Balanced 1,52 % 0,15 LU0121056492 SGkB (luX) multi asset Strategy --0,08 % neg. klassik Strategie wachstum 3,98 % 0,53 advisory Vorsorge dachfonds 1,19 % 0,10 LU0362483603 Swiss life index funds - Balance --0,34 % neg. Salzburger Sparkasse Select invest 3,46 % 0,43 – AT0000707559 Portfolio management auSGewoGen --0,71 % neg. top ten Balanced 3,05 % 0,42 – AT0000821095 advisory Vorsorge dachfonds --1,10 % neg. advisory Vorsorge dachfonds 2,88 % 0,37 – ie00B5SQTM95 Gam Star Balanced --1,58 % neg. – – AT0000961081 klassik Strategie wachstum --1,60 % neg. – – Li0210946146 eVolution Value classic --14,72 % neg. – –

GemiSchte dachfondS aktienorientiert – konservativAT0000811609 raiffeisenfonds-Wachstum 3,87 % 0,28 nordea fof Multi Manager fund aggr. 8,76 % 1,12 konzePt : ertrag dynamisch 6,82 % 0,86 AT0000811351 konZePt : ertraG dynamisch 2,87 % 0,25 konZePt : ertraG dynamisch 7,58 % 1,01 Pioneer funds austria - komfort invest dyn. 6,56 % 0,80 LU0946759445 nordea fof multi manager fund aggressive 3,13 % 0,24 Swiss life index funds - dynamic 8,63 % 0,95 Premiummandat dynamik 6,27 % 0,64 AT0000801089 Pioneer funds austria - komfort invest dyn. 2,77 % 0,22 dwS Vermögensmandat-dynamik 7,98 % 0,94 Swiss life index funds - dynamic 6,44 % 0,64 LU0309483781 dwS Vermögensmandat-dynamik 2,54 % 0,17 Pioneer funds austria - komfort invest dyn. 6,62 % 0,85 dwS Vermögensmandat-dynamik 5,21 % 0,62 LU0327379516 kapital konzept - multi asset Global 2,46 % 0,16 Portfolio management dYnamiSch 7,09 % 0,83 Portfolio management dYnamiSch 5,55 % 0,57 LU0103598305 multi invest oP 1,21 % 0,14 Veri etf-allocation dynamic 6,39 % 0,70 nÖ hYPo wachstum 5,10 % 0,55 AT0000818968 VB Premium-evolution 100 1,88 % 0,12 Ökoworld Ökotrust 5,65 % 0,65 Sfc Global Select 5,51 % 0,54 De0005561658 Veri etf-allocation dynamic 1,60 % 0,09 nürnberger fonds Selektion-dynamisch 5,67 % 0,64 ffPB multitrend doppelplus 4,18 % 0,41 LU0317844685 ffPB multitrend doppelplus 1,48 % 0,08 ffPB multitrend doppelplus 5,29 % 0,57 Skandia toP dynamisch 3,33 % 0,32 Fr0010148999 carmignac Profil réactif 75 1,29 % 0,07 nÖ hYPo wachstum 4,38 % 0,47 carmignac Profil réactif 75 2,74 % 0,29 LU0327379433 kapital konzept - multi asset fof 2 1,16 % 0,07 VB Premium-evolution 100 4,26 % 0,44 international dynamic 3,01 % 0,29 AT0000707534 Portfolio management dYnamiSch 0,46 % 0,00 S.a.m. Vermögensverwaltung Global 3,15 % 0,42 S.a.m. Vermögensverwaltung Global 2,23 % 0,26 AT0000757372 S.a.m. Vermögensverwaltung Global 0,08 % neg. international dynamic 4,01 % 0,42 nürnberger fonds Selektion-dynamisch 2,40 % 0,24 AT0000767694 international dynamic --0,38 % neg. Skandia toP dynamisch 3,53 % 0,37 Ökoworld Ökotrust 2,34 % 0,20 AT0000825435 nürnberger fonds Selektion-dynamisch --0,46 % neg. carmignac Profil réactif 75 2,64 % 0,28 kapital konzept - multi asset Global 2,09 % 0,18 AT0000495064 e+S erfolgs-invest --0,50 % neg. multi invest oP 1,47 % 0,19 multi invest oP 1,68 % 0,17 LU0362484080 Swiss life index funds - dynamic --0,50 % neg. multi invest Global oP --0,95 % --0,23 multi invest Global oP --0,72 % neg. AT0000746532 Skandia toP dynamisch --0,52 % neg. kapital konzept - multi asset fof 2 --2,96 % --0,54 kapital konzept - multi asset fof 2 --0,85 % neg. LU0380798750 Ökoworld Ökotrust --0,81 % neg. – – LU0277316518 multi invest Global oP --2,73 % neg. – –

iSin dachfondS ertraG 1 Jahr Sr dachfondS ertraG 3 Jahre P. a. Sr dachfondS ertraG 5 Jahre P.a. SrFortsetzung: geMiSCHTe DACHFONDS AUSgeWOgeN – konservativ

Quellen: Lipper iM/eigene recherche, alle Performance-Zahlen in Prozent auf euro-Basis, Sr=Sharpe ratio (0,5 % als risikoloser Zinssatz), Stichzeitpunkt: 30.09.2015

DachfonDs-awarD 2015 ° Alle Dachfonds im Überblick

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DachfonDs awarD 2015 ° Die Gewinner

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GemiSchte dachfondS aktienorientiert – dynamischAT0000A07LX9 Sfc global Select 7,69 % 0,52 kePler Mix Dynamisch 9,88 % 1,02 allianz invest Dynamisch 7,14 % 0,70 AT0000675806 wiener Privatbank Premium dynamisch 6,43 % 0,44 allianz invest dynamisch 8,73 % 0,95 kePler mix dynamisch 7,53 % 0,69 LU0439733121 cS (lux) indexSelection fund capital Gains 6,85 % 0,38 wiener Privatbank Premium dynamisch 9,93 % 0,94 cS (lux) indexSelection fund capital Gains 6,89 % 0,64 AT0000809231 allianz invest dynamisch 4,34 % 0,30 Premiummandat dynamik 8,78 % 0,91 candriam Sustainable high 5,36 % 0,53 LU0268210969 Premiummandat dynamik 4,15 % 0,27 Sfc Global Select 8,49 % 0,86 Premiummandat dynamik Plus 7,07 % 0,52 AT0000A17720 SmartSelection-aktien Global Strategie 4,10 % 0,24 cS (lux) indexSelection fund capital Gains 8,66 % 0,81 wiener Privatbank Premium dynamisch 6,23 % 0,50 Be0169199313 candriam Sustainable high 3,04 % 0,19 haiG Select formel 100 7,04 % 0,74 dr. Peterreins Global Strategy fonds 5,24 % 0,48 LU0345923816 Premiummandat dynamik Plus 3,69 % 0,18 Premiummandat dynamik Plus 8,80 % 0,69 haiG Select formel 100 5,28 % 0,46 AT0000825500 kePler mix dynamisch 1,85 % 0,11 candriam Sustainable high 6,53 % 0,68 raiffeisenfonds-wachstum 4,95 % 0,46 LU0322916437 hwB dachfonds - VeniVidiVici 1,36 % 0,06 dr. Peterreins Global Strategy fonds 6,29 % 0,66 Veri etf-allocation dynamic 4,46 % 0,40 De0006780265 warburg - Zukunft - Strategiefonds 1,16 % 0,04 hwB dachfonds - VeniVidiVici 12,00 % 0,62 VB Premium-evolution 100 2,99 % 0,25 AT0000708177 nÖ hYPo wachstum 0,91 % 0,03 raiffeisenfonds-wachstum 5,92 % 0,61 warburg - Zukunft - Strategiefonds 2,98 % 0,22 AT0000A069P5 dr. Peterreins Global Strategy fonds 0,33 % neg. warburg - Zukunft - Strategiefonds 6,87 % 0,55 e+S erfolgs-invest 0,65 % 0,02 LU0090344473 haiG Select formel 100 0,20 % neg. e+S erfolgs-invest 2,78 % 0,26 s emerging --1,95 % neg. LU0878005551 uBS (lux) kSS - emerging markets income --0,27 % neg. hwB investworld - europe Portfolio 2,91 % 0,19 hwB dachfonds - VeniVidiVici --3,67 % neg. LU0119626884 hwB investworld - europe Portfolio --4,47 % neg. kapital konzept - multi asset Global 1,88 % 0,16 multiwert Superfund-absolute return --3,71 % neg. AT0000A0K1H5 s emerging --10,73 % neg. multiwert Superfund-absolute return 0,00 % neg. hwB investworld - europe Portfolio --4,15 % neg. LU0208670512 multiwert Superfund-absolute return --12,85 % neg. s emerging --2,55 % neg. –

GemiSchte dachfondS fleXiBel – konservativAT0000619051 3 Banken absolute return-Mix 4,63 % 0,68 Soitaire-total-return fonds 2,38 % 1,09 DWS concept artS Balanced 5,04 % 0,81 LU0941349192 Pictet-multi asset Global opportunities 3,34 % 0,51 c-Quadrat artS total return Vorsorge 5,95 % 1,02 Gutmann Strategie Select 4,63 % 0,78 AT0000A0Se66 macquarie absolute return asset al 2,64 % 0,37 c-Quadrat artS total return Garant 5,19 % 0,88 Soitaire-total-return fonds 1,67 % 0,69 LU0224193077 iamf - flexible assets 2,74 % 0,32 Schroder iSf Global diversified Growth 5,30 % 0,86 Schroder iSf Global diversified Growth 4,77 % 0,66 AT0000A146V9 Best of 3 Banken-fonds 1,77 % 0,20 Gam Star flexible Global Portfolio 4,93 % 0,84 c-Quadrat artS total return Balanced 4,01 % 0,61 LU0049911091 Bil Patrimonial low 1,51 % 0,19 candriam dynamix Global 93 4,63 % 0,78 Gam Star flexible Global Portfolio 3,56 % 0,58 LU0334176756 logiinvest - nBaisse multi manager 1,31 % 0,19 Swiss world invest VV-fonds S 4,30 % 0,70 Swiss world invest VV-fonds S 3,65 % 0,55 LU0191203339 candriam dynamix Global 93 1,71 % 0,16 kePler active world Portfolio 4,24 % 0,66 aXa wf Global flex 50 3,34 % 0,54 AT0000502885 Soitaire-total-return fonds 0,69 % 0,12 Bil Patrimonial low 3,20 % 0,66 c-Quadrat artS total return Garant 3,18 % 0,54 AT0000A0T6K9 PrB-Vm 1,31 % 0,12 PrB-Vm 3,90 % 0,60 c-Quadrat artS total return Vorsorge 3,42 % 0,54 AT0000672274 Generali dynamik plus 1,21 % 0,10 Bankhaus Bauer Premium Select 3,32 % 0,59 Schroder iSf Global dynamic Balanced 2,49 % 0,50 De0008485129 c-Quadrat fleXible assets ami 0,64 % 0,02 dynamik invest 3,32 % 0,57 candriam dynamix Global 93 2,85 % 0,49 LU0362406018 Swiss world invest VV-fonds S 0,53 % 0,00 macquarie absolute return asset al 3,09 % 0,56 Bil Patrimonial low 2,21 % 0,44 LU0368522677 Bankhaus Bauer Premium Select 0,46 % neg. c-Quadrat fleXible assets ami 2,60 % 0,49 SSga flexible asset allocation Plus 2,85 % 0,43 LU0776410929 Schroder iSf Global diversified Growth --0,18 % neg. Schroder iSf Global dynamic Balanced 2,58 % 0,49 Bil Patrimonial medium 2,96 % 0,43 LU0122454167 charisma Sicav - ahm dach --0,71 % neg. SSga flexible asset allocation Plus 1,56 % 0,27 Generali dynamik plus 1,87 % 0,27 LU0218129350 Parworld flexible tracker allocation --1,05 % neg. iamf - flexible assets 1,60 % 0,21 VPi world invest 1,72 % 0,21 LU0360706096 Bn & P - Good Growth fonds --1,21 % neg. Generali dynamik plus 1,66 % 0,21 c-Quadrat fleXible assets ami 1,64 % 0,18 ie00B582r233 Gam Star flexible Global Portfolio --1,60 % neg. low-correlation world 1,53 % 0,20 3 Banken absolute return-mix 1,08 % 0,12 LU0963029326 kapital ertrag Global --1,99 % neg. 3 Banken absolute return-mix 1,33 % 0,16 Parworld flexible tracker allocation 0,50 % 0,00 LU0776414087 Schroder iSf Global dynamic Balanced --2,51 % neg. aXa wf Global flex 50 1,13 % 0,14 VB Smile 0,32 % neg. AT0000A0PDD6 kePler active world Portfolio --2,73 % neg. Parworld flexible tracker allocation 0,61 % 0,05 iamf - flexible assets --0,27 % neg. AT0000A0PDe4 dynamik invest --3,45 % neg. Bn & P - Good Growth fonds 0,73 % 0,04 Bn & P - Good Growth fonds --0,48 % neg. LU0094159042 aXa wf Global flex 50 --3,49 % neg. logiinvest - nBaisse multi manager 0,18 % neg. logiinvest - nBaisse multi manager --0,99 % neg. LU1112178071 SSga flexible asset allocation Plus --5,03 % neg. multi invest Spezial oP --6,70 % neg. nV Strategie Quattro Plus ami --4,27 % neg. AT0000640198 VB Smile --6,38 % neg. nV Strategie Quattro Plus ami --7,76 % neg. – LU0225963817 multi invest Spezial oP --8,68 % neg. – – AT0000723895 we top dynamic --9,41 % neg. – – De000A0HgZZ4 nV Strategie Quattro Plus ami --10,53 % neg. – –

GemiSchte dachfondS fleXiBel – ausgewogenAT0000A0eTW6 gutmann Strategie Select 7,43 % 0,82 gutmann Strategie Select 8,53 % 1,41 Delphin trend global 6,15 % 0,73 LU0206715210 iamf - Stabilitäts Portfolio 7,80 % 0,74 delphin trend Global 9,68 % 1,22 Swiss world invest VV klassisch 5,12 % 0,62 AT0000A09Ur8 delphin trend Global 6,45 % 0,74 dwS concept artS Balanced 7,53 % 1,21 Gutmann Strategie Select Plus 5,11 % 0,57 LU0099590506 top ten classic 5,66 % 0,53 dwS concept artS dynamic 8,30 % 1,03 Schoellerbank Global dynamic 5,01 % 0,55 AT0000A0H9L5 kathrein dynamic asset allocation 5,76 % 0,47 charisma Sicav - ahm dach 8,13 % 0,99 aXa wf Global flex 100 4,65 % 0,49 AT0000A09UW8 Sfc Global equities 3,89 % 0,37 c-Quadrat artS total return Balanced 5,90 % 0,88 dwS concept artS dynamic 3,89 % 0,46 LU0093746120 dwS concept artS Balanced 3,43 % 0,35 c-Quadrat artS total return flexible 6,75 % 0,81 Bil Patrimonial high 3,62 % 0,42 AT0000789821 c-Quadrat artS total return Vorsorge 3,28 % 0,35 Swiss world invest VV klassisch 6,11 % 0,81 raiffeisen 337 - Strategic allocation master 3,47 % 0,40 AT0000A03K55 c-Quadrat artS total return Garant 2,90 % 0,30 smart-invest - helioS ar 6,12 % 0,80 tradecom fondstrader 3,09 % 0,36 AT0000654645 tradecom fondstrader 3,50 % 0,28 c-Quadrat artS total return Global ami 6,40 % 0,77 VPi world Select 3,25 % 0,35 AT0000634704 c-Quadrat artS total return Balanced 2,66 % 0,23 kathrein dynamic asset allocation 6,02 % 0,70 rt actiVe GloBal trend 3,07 % 0,31

iSin dachfondS ertraG 1 Jahr Sr dachfondS ertraG 3 Jahre P. a. Sr dachfondS ertraG 5 Jahre P.a. Sr

Alle Dachfonds im Überblick ° DachfonDs awarD 2013

Quellen: Lipper iM/eigene recherche, alle Performance-Zahlen in Prozent auf euro-Basis, Sr=Sharpe ratio (0,5 % als risikoloser Zinssatz), Stichzeitpunkt: 30.09.2015

DachfonDs-awarD 2015 ° Alle Dachfonds im Überblick

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DachfonDs awarD 2015 ° Die Gewinner

110 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

LU0108487173 BIL Patrimonial Medium 2,27 % 0,21 IAMF - Stabilitäts Portfolio 5,48 % 0,70 Mandarine Reflex 2,95 % 0,31 LU0146463616 smart-invest - HELIOS AR 1,88 % 0,14 Top Ten Classic 4,95 % 0,68 Charisma Sicav - AHM Dach 2,43 % 0,28 AT0000A0T6F9 SAM-PF3 1,59 % 0,14 MultiManagerTrust (MMT) Global Selection 5,42 % 0,67 C-QUADRAT ARTS Total Return Global AMI 2,44 % 0,25 LU0362406364 Swiss World Invest VV Klassisch 1,79 % 0,13 TradeCom FondsTrader 5,28 % 0,66 TIROLIMPULS 2,36 % 0,25 AT0000707401 VPI World Invest 1,34 % 0,10 BIL Patrimonial Medium 4,28 % 0,64 Multi-Axxion - Äquinoktium 2,28 % 0,23 AT0000A12G92 C-QUADRAT Stuttgarter GreenStars aktiv 1,39 % 0,09 VPI World Invest 4,18 % 0,62 smart-invest - HELIOS AR 2,03 % 0,23 FR0010753608 Mandarine Reflex 1,05 % 0,06 BIL Patrimonial High 5,27 % 0,62 SUCCESS relative 2,26 % 0,22 DE000A0F5G98 C-QUADRAT ARTS Total Return Global AMI 0,28 % neg. IAMF - ProVita World Fund 4,29 % 0,60 C-QUADRAT ARTS Total Return Dynamic 2,27 % 0,22 AT0000A08Q96 Schoellerbank Global Dynamic 0,12 % neg. SAM-PF3 4,16 % 0,57 Top Ten Classic 1,80 % 0,18 DE000A0YJMN7 C-QUADRAT ARTS Total Return Flexible --0,18 % neg. Multi-Axxion - Äquinoktium 3,47 % 0,43 Arbor Invest - Systematik 1,73 % 0,17 LU0093746393 DWS Concept ARTS Dynamic --0,47 % neg. Mandarine Reflex 3,35 % 0,43 C-QUADRAT Strategie AMI 1,82 % 0,16 LU0232016666 Multi-Axxion - Äquinoktium --1,29 % neg. C-QUADRAT Strategie AMI 3,83 % 0,42 IAMF - Stabilitäts Portfolio 1,30 % 0,12 AT0000720073 SUCCESS relative --2,05 % neg. PRIMA-TOP 20 3,01 % 0,32 Bankhaus Bauer Premium Select 0,96 % 0,06 DE0005322218 C-QUADRAT Strategie AMI --2,44 % neg. VB Smile 1,89 % 0,24 Low-Correlation World 0,89 % 0,05 AT0000A05FQ9 Low-Correlation World --3,09 % neg. Raiffeisen 337 - Strategic Allocation Master --0,93 % neg. GTA Fonds --4,77 % neg. LU0355185926 PRIMA-TOP 20 --3,12 % neg. Gutmann Real Assets Portfolio --4,18 % neg. – LU0206716028 IAMF - ProVita World Fund --4,27 % neg. – – AT0000A090G0 Raiffeisen 337 - Strategic Allocation Master --4,62 % neg. – – AT0000A05DD2 Gutmann Real Assets Portfolio --9,95 % neg. – –

GEMISCHTE DACHFONDS FLExIBEL – wachstumsorientiertLU0776416371 Schroder ISF Global Multi-Asset Alloc. 9,06 % 0,60 Gutmann Strategie Select Plus 9,24 % 1,05 Schroder ISF Global Multi-Asset Alloc. 8,75 % 0,88 LU0776413782 Schroder ISF Asian Diversified Growth 6,75 % 0,47 Schroder ISF Global Multi-Asset Allocation 8,86 % 0,89 SFC Global Equities 7,17 % 0,78 LU0250688156 Patriarch Select Chance 6,24 % 0,38 SFC Global Equities 9,40 % 0,88 Schroder ISF Asian Diversified Growth 5,18 % 0,51 AT0000A0J7A0 Gutmann Strategie Select Plus 5,26 % 0,37 Patriarch Select Chance 8,10 % 0,74 Patriarch Select Chance 5,66 % 0,49 AT0000A026V3 VPI World Select 5,03 % 0,37 RT ACTIVE GLOBAL TREND 6,24 % 0,68 MultiManagerTrust (MMT) Global Selection 4,75 % 0,47 LU0346993305 DJE Multi Flex 5,13 % 0,32 C-QUADRAT ARTS Total Return Dynamic 5,87 % 0,65 DJE Multi Flex 3,80 % 0,35 LU0108788612 MultiManagerTrust (MMT) Global Selection 3,70 % 0,28 VPI World Select 5,82 % 0,63 Global Fund Selection Growth 3,41 % 0,34 DE0005561674 Veri ETF-Dachfonds 3,83 % 0,28 Global Fund Selection Growth 6,59 % 0,62 Carmignac Profil Réactif 100 3,40 % 0,31 LU0049911844 BIL Patrimonial High 2,98 % 0,22 Schroder ISF Asian Diversified Growth 6,33 % 0,62 Kathrein Dynamic Asset Allocation 2,61 % 0,24 FR0010149211 Carmignac Profil Réactif 100 2,46 % 0,15 Schoellerbank Global Dynamic 5,48 % 0,59 FTC Gideon I 2,78 % 0,22 LU0089442379 Global Fund Selection Growth 1,60 % 0,09 DJE Multi Flex 6,39 % 0,57 ARIQON Wachstum 1,94 % 0,13 AT0000634738 C-QUADRAT ARTS Total Return Dynamic --0,54 % neg. Veri ETF-Dachfonds 4,55 % 0,51 Veri ETF-Dachfonds 1,55 % 0,12 LI0039704122 GTA Fonds --1,33 % neg. smart-invest - DIVIDENDUM AR 5,49 % 0,47 WE Top Dynamic 1,40 % 0,10 AT0000A133D5 Portfolio Wachstum Protect ZKB Oe --1,54 % neg. TIROLIMPULS 4,31 % 0,47 C-QUADRAT ARTS Total Return Special 0,84 % 0,04 LU0119626454 HWB InvestWorld - International Portfolio --1,59 % neg. WE Top Dynamic 4,66 % 0,44 PRIMA-TOP 20 0,78 % 0,03 LU0969846699 H & A Asset Allocation Fonds B --1,61 % neg. FTC Gideon I 5,35 % 0,40 Zeus Strategie Fund 0,45 % neg. LU0255681925 smart-invest - DIVIDENDUM AR --1,72 % neg. ARIQON Wachstum 4,46 % 0,40 IAMF - ProVita World Fund --0,22 % neg. LU0402212806 MET Fonds - PrivatMandat --1,99 % neg. Arbor Invest - Systematik 3,66 % 0,39 smart-invest - DIVIDENDUM AR --0,60 % neg. AT0000618137 C-QUADRAT ARTS Total Return Special --2,56 % neg. HWB InvestWorld - International Portfolio 5,71 % 0,38 Gutmann Real Assets Portfolio --0,62 % neg. LU0318816500 Arbor Invest - Systematik --2,94 % neg. C-QUADRAT ARTS Total Return Special 4,05 % 0,37 Prometheus - Global Turnaround Trends --1,97 % neg. AT0000766373 RT ACTIVE GLOBAL TREND --3,05 % neg. Carmignac Profil Réactif 100 3,80 % 0,35 MET Fonds - PrivatMandat --3,00 % neg. LI0010998917 Zeus Strategie Fund --5,22 % neg. SUCCESS relative 3,03 % 0,32 HWB InvestWorld - International Portfolio --3,93 % neg. LU0094159984 AxA WF Global Flex 100 --5,63 % neg. AxA WF Global Flex 100 3,19 % 0,31 Multi Invest Spezial OP --4,75 % neg. AT0000810650 ARIQON Wachstum --5,77 % neg. MET Fonds - PrivatMandat 0,62 % 0,01 ERBA Invest OP --9,84 % neg. AT0000A0AZY7 TIROLIMPULS --6,19 % neg. Prometheus - Global Turnaround Trends 0,39 % neg. – AT0000499785 FTC Gideon I --7,91 % neg. Zeus Strategie Fund 0,07 % neg. – LU0332673630 Prometheus - Global Turnaround Trends --11,86 % neg. GTA Fonds --3,20 % neg. – LI0210946104 EVOLUTION VALUE Dynamic --17,77 % neg. ERBA Invest OP --14,02 % neg. – LU0327349527 ERBA Invest OP --18,20 % neg. – –

AKTIENDACHFONDS GLOBAL – konservativAT0000A0QR97 Portfolio Wachstum ZKB Oe 8,69 % 0,57 GAM Star Composite Global Equity 13,09 % 1,28 WWK Select Chance 10,84 % 0,92 AT0000707682 ESPA BEST OF WORLD 8,65 % 0,57 Portfolio Wachstum ZKB Oe 11,51 % 1,14 Aktienstrategie MultiManager OP 10,19 % 0,88 AT0000A0QRA0 Portfolio Wachstum (Euro) Alternativ ZKB Oe 8,06 % 0,53 DB PWM Global 11,82 % 1,12 Sauren Global Growth Plus 9,27 % 0,80AT0000784830 3 Banken Aktien-Dachfonds 7,79 % 0,51 Portfolio Wachstum (Euro) Alt. ZKB Oe 11,10 % 1,10 Ecofin Index Aktien Global 9,48 % 0,80 LU0115579376 Sauren Global Growth Plus 6,34 % 0,43 FIAG-Universal-Dachfonds 8,94 % 1,10 WWK Select Top Ten 9,32 % 0,78 AT0000801311 Internationaler Aktienfondsauswahl 5,86 % 0,42 Ecofin Index Aktien Global 11,76 % 1,09 UNIQA Chance 9,24 % 0,77 AT0000703681 VKB Anlage-Mix im Trend 4,95 % 0,34 HYPO-Weltportfolio Aktien 11,10 % 1,03 AlpenBank Aktienstrategie 8,28 % 0,76 AT0000819768 Top-Fonds III „Der Aktive“ 5,14 % 0,34 Sauren Global Growth Plus 10,33 % 1,02 Starfonds Best World Equity 8,85 % 0,74 AT0000675707 DJE Golden Wave 5,05 % 0,34 Swiss World Invest VV-Fonds F 10,49 % 0,98 All World 8,21 % 0,70 AT0000647573 WSTV ESPA PROGRESSIV 4,35 % 0,29 TOP STRATEGIE dynamic 9,84 % 0,96 Internationaler Aktienfondsauswahl 7,76 % 0,69 DE0009848424 FIAG-Universal-Dachfonds 3,53 % 0,29 HYPO PF Kapitalgewinn 9,88 % 0,93 TOP STRATEGIE dynamic 7,54 % 0,65

iSin dachfondS ertraG 1 Jahr Sr dachfondS eSrtraG 3 Jahre P. a. Sr dachfondS ertraG 5 Jahre P.a. SrFortsetzung: geMiSCHTe DACHFONDS FLeXiBeL – ausgewogen

DachfonDs-awarD 2015 ° Alle Dachfonds im Überblick

Quellen: Lipper iM/eigene recherche, alle Performance-Zahlen in Prozent auf euro-Basis, Sr=Sharpe ratio (0,5 % als risikoloser Zinssatz), Stichzeitpunkt: 30.09.2015

Page 111: GELD-Magazin, November 2015

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iSin dachfondS ertraG 1 Jahr Sr dachfondS eSrtraG 3 Jahre P. a. Sr dachfondS ertraG 5 Jahre P.a. SrFortsetzung: AKTieNDACHFONDS gLOBAL – konservativ

ie00B537M394 Gam Star composite Global equity 4,43 % 0,28 internationaler aktienfondsauswahl 9,57 % 0,93 Golden roof welt 7,69 % 0,65 LU0362406281 Swiss world invest VV-fonds f 4,02 % 0,24 top-fonds iii „der aktive“ 9,71 % 0,93 Skandia toP offensiv 7,48 % 0,64 AT0000746516 Skandia toP offensiv 3,47 % 0,21 Spängler iQam equity Select Global 9,38 % 0,91 Spängler iQam equity Select Global 6,82 % 0,57 AT0000719893 Pro invest aktiv 3,40 % 0,20 Golden roof welt 9,43 % 0,87 fÜrSt fuGGer Privatbank wachstum oP 6,90 % 0,57 AT0000819032 Spängler iQam equity Select Global 3,08 % 0,20 Pro invest aktiv 8,90 % 0,86 tirolViSion-aktien 6,91 % 0,57 AT0000714886 toP StrateGie dynamic 3,19 % 0,20 fÜrSt fuGGer Privatbank wachstum oP 9,03 % 0,84 Gutmann investor aktien Global 6,63 % 0,56 AT0000732987 ecofin index aktien Global 3,07 % 0,18 all world 8,88 % 0,82 Pro invest aktiv 6,58 % 0,54 AT0000801170 all world 2,37 % 0,13 alpenBank aktienstrategie 8,57 % 0,81 VkB anlage-mix im trend 5,89 % 0,53 AT0000740634 uniQa chance 1,61 % 0,08 dJe Golden wave 8,08 % 0,79 Portfolio next Generation ZkB oe 5,93 % 0,50 AT0000A0BKU5 Spängler iQam Balanced equity fof 1,28 % 0,06 Skandia toP offensiv 8,40 % 0,79 fiaG-universal-dachfonds 4,57 % 0,46 AT0000703491 PiZ Buin GloBal 0,03 % neg. c-Quadrat artS Best momentum 7,77 % 0,77 dJe Golden wave 4,60 % 0,42 AT0000743794 Gutmann investor aktien Global --0,15 % neg. Gutmann investor aktien Global 7,64 % 0,73 Skandia toP spekulativ 5,06 % 0,41 AT0000825393 c-Quadrat artS Best momentum --0,36 % neg. wStV eSPa ProGreSSiV 7,62 % 0,72 Spängler iQam Balanced equity fof 4,03 % 0,33 De0005317135 acatiS 5 Sterne universal fonds --0,52 % neg. Spängler iQam Balanced equity fof 7,10 % 0,72 BnPP worldselect one first Selection 3,87 % 0,32 LU0198587825 BnPP worldselect one first Selection --1,19 % neg. VkB anlage-mix im trend 7,22 % 0,69 c-Quadrat artS Best momentum 3,42 % 0,28 AT0000689294 world wide index fonds --3,74 % neg. acatiS 5 Sterne universal fonds 5,88 % 0,62 acatiS 5 Sterne universal fonds 3,29 % 0,26 LU0293296488 rP Global market Selection --3,89 % neg. world wide index fonds 3,73 % 0,32 –

aktiendachfondS GloBal – dynamischat0000722764 hyPo-Star Dynamisch 13,46 % 0,85 aktienstrategie MultiManager oP 12,92 % 1,16 3 Banken Strategie Wachstum 10,38 % 0,83 AT0000817945 Golden roof welt 9,40 % 0,58 hYPo-Star dynamisch 12,83 % 1,16 eSPa BeSt of world 9,40 % 0,76 AT0000660360 dB Pwm Global 7,23 % 0,46 eSPa BeSt of world 12,83 % 1,14 dB Pwm Global 9,13 % 0,75 AT0000756242 Starfonds Best world equity 6,84 % 0,41 wwk Select top ten 12,86 % 1,12 konZePt : ertraG aktien welt 9,24 % 0,75 LU0126856375 wwk Select top ten 6,87 % 0,39 wwk Select chance 11,99 % 1,10 3 Banken aktien-dachfonds 9,06 % 0,72 AT0000706536 Vontobel Global equity fund Selection 6,03 % 0,36 uniQa chance 11,83 % 1,09 Swiss world invest VV-fonds f 8,58 % 0,71 LU0126855997 wwk Select chance 5,71 % 0,34 3 Banken Strategie wachstum 12,03 % 1,07 Skandia toP trends 8,76 % 0,70 AT0000737531 allianz invest Progressiv 5,33 % 0,33 Starfonds Best world equity 11,78 % 1,07 Pioneer funds austria - komfort invest progr. 8,41 % 0,68 Quellen: Lipper iM/eigene recherche, alle Performance-Zahlen in Prozent auf euro-Basis, Sr=Sharpe ratio (0,5 % als risikoloser Zinssatz), Stichzeitpunkt: 30.09.2015

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Jahrzehntelange Erfahrung, eine genaue Marktkenntnis und disziplinierte Beobachtung der einzelnen Ziellän-der sind die Basis für das Management von Emerging Markets Debt-Strategien, so, wie sie von Aviva Investors seit rund 15 Jahren erfolgreich umgesetzt werden.

Emerging Market Debt im Visier

GELD ° Wie hat sich der Emerging Market- Sektor in letzter Zeit verändert?LIAM SPILLANE: Die Emerging Markets sind kein Goldgräberland mehr, mein Zugang als Analyst hat sich verändert. Positive returns wer-den nur dann erzielt, wenn ein disziplinierter, aktiver und gleichzeitig risikoadjustierter Ma-nagementstil verfolgt wird. Im Fokus stehen Anleihen mit niedriger Volatilität.

Wie stellt sich China aktuell dar?China erfährt aktuell eine kontinuierliche „Entschleunigung“. Sechs Prozent Wachs-tum waren prognostiziert, vier Prozent sind

– optimistisch geschätzt – realistisch. Eine wei-tere Renminbi-Abwertung erwarten wir aktuell nicht. China hat generell die Auswirkungen sei-ner Währungspolitik längere Zeit unterschätzt und wird aktuell keine weiteren Abwertungen folgen lassen.

Welche Potenziale sehen Sie aktuell bei Emerging Markets Bonds?Die Emerging Markets präsentieren sich dies-bezüglich sehr vielgestaltig. Wir vertrauen aktuell auf zentral- und osteuropäische Märkte und engagieren uns in Ungarn, Kroatien, Serbien und Rumänien stark. Hier stimmen

die fundamentalen Be-wertungen und wir sind durchaus optimis-tisch. Im Hinblick auf Brasilien beispielswei-se sind wir aufgrund der politischen Situation und zahlreicher Kor-ruptionsskandale sehr zurückhaltend. Ähnlich ist unser Zugang ak tuell zu China und den Philippinen. Das sind auch Länder, die wir entsprechend in unserer Alloka-tion berücksichtigen.

Liam Spillane, Emerging Markets-Experte

Im Gespräch mit Liam Spillane, Aviva Investors ° DACHFONDS-AWARD 2015

Page 112: GELD-Magazin, November 2015

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DachfonDs awarD 2015 ° Die Gewinner

112 ° GELD-MAGAZIN – NovEMbEr 2015

AT0000754692 AlpenBank Aktienstrategie 4,98 % 0,30 3 Banken Aktien-Dachfonds 12,02 % 1,05 HYPO-Weltportfolio Aktien 8,43 % 0,67 AT0000703137 Top-Fonds V „Der Offensive“ 4,85 % 0,29 Skandia TOP Trends 11,32 % 1,04 HYPO-STAR Dynamisch 8,79 % 0,66 AT0000796453 Raiffeisen-Active-Aktien 4,78 % 0,29 Allianz Invest Progressiv 10,20 % 0,94 Raiffeisen-Active-Aktien 7,94 % 0,63 AT0000811336 KONZEPT : ERTRAG Aktien Welt 4,63 % 0,28 Apollo Dynamisch 10,40 % 0,92 Allianz Invest Progressiv 7,78 % 0,61 LU0326856845 Aktienstrategie MultiManager OP 4,52 % 0,27 KONZEPT : ERTRAG Aktien Welt 10,48 % 0,92 Apollo Dynamisch 8,04 % 0,60 AT0000731666 Portfolio Next Generation ZKB Oe 4,50 % 0,26 Vontobel Global Equity Fund Selection 10,02 % 0,89 Vontobel Global Equity Fund Selection 7,56 % 0,60 DE0009799452 FÜRST FUGGER Privatbank Wachstum OP 4,13 % 0,24 Raiffeisen-Active-Aktien 9,48 % 0,85 Top-Fonds III „Der Aktive“ 7,61 % 0,60 AT0000708318 HYPO-Weltportfolio Aktien 3,84 % 0,22 Pioneer Funds Austria - Komfort Invest progr. 9,29 % 0,84 Macquarie Portfolio Four 7,39 % 0,57 AT0000722988 Skandia TOP Trends 3,50 % 0,20 HYPO Dynamic Equity 9,49 % 0,82 HYPO Dynamic Equity 7,62 % 0,55 AT0000801097 Pioneer Funds Austria - Komfort Invest progr. 3,45 % 0,20 Equity s Best-Invest 9,02 % 0,78 Equity s Best-Invest 6,91 % 0,54 AT0000708771 Apollo Dynamisch 3,39 % 0,19 TIROLVISION-Aktien 8,61 % 0,76 HYPO PF Kapitalgewinn 6,78 % 0,54 AT0000784889 3 Banken Strategie Wachstum 3,23 % 0,18 Trend s Best-Invest 8,94 % 0,75 WSTV ESPA PROGRESSIV 6,33 % 0,50 AT0000744206 Avantgarde Global Equity Fonds 3,19 % 0,18 Portfolio Next Generation ZKB Oe 8,41 % 0,75 Avantgarde Global Equity Fonds 6,23 % 0,48 AT0000A08AE0 HYPO PF Kapitalgewinn 2,79 % 0,16 Avantgarde Global Equity Fonds 8,27 % 0,74 PIZ BUIN GLOBAL 6,42 % 0,48 AT0000811427 Equity s Best-Invest 2,54 % 0,14 Top-Fonds V „Der Offensive“ 8,43 % 0,74 Top-Fonds V „Der Offensive“ 5,88 % 0,46 AT0000746524 Skandia TOP spekulativ 2,05 % 0,11 PIZ BUIN GLOBAL 8,16 % 0,74 GOLDEN ROOF Branchen 5,57 % 0,43 AT0000745153 Trend s Best-Invest 2,05 % 0,10 Macquarie Portfolio Four 8,17 % 0,73 ETF-PORTFOLIO GLOBAL 5,56 % 0,39 AT0000754700 HYPO Dynamic Equity 2,03 % 0,10 VM Aktien Select 7,76 % 0,63 Trend s Best-Invest 5,13 % 0,37 AT0000755343 TIROLVISION-Aktien 1,18 % 0,05 GOLDEN ROOF Branchen 6,93 % 0,62 World Wide Index Fonds 4,58 % 0,35 LU0548799971 Commerzbank Aktientrend Deutschland 1,03 % 0,03 ETF-PORTFOLIO GLOBAL 6,49 % 0,52 VM Aktien Select 4,53 % 0,30 AT0000785498 GOLDEN ROOF Branchen 0,78 % 0,02 Skandia TOP spekulativ 5,77 % 0,51 All Trends 2,75 % 0,18 AT0000A09SB6 VM Aktien Select 0,24 % neg. Commerzbank Aktientrend Deutschland 6,28 % 0,51 RP Global Market Selection 2,66 % 0,17 AT0000781596 Macquarie Portfolio Four --0,23 % neg. EuroSwitch World Profile StarLux OP 4,26 % 0,32 EuroSwitch World Profile StarLux OP 1,74 % 0,10 DE000A0MKQK7 ETF-PORTFOLIO GLOBAL --0,91 % neg. RP Global Market Selection 3,68 % 0,30 – LU0337539778 EuroSwitch World Profile StarLux OP --4,05 % neg. All Trends 2,42 % 0,17 – AT0000746581 All Trends --4,35 % neg. – –

LÄNDER-AKTIENDACHFONDS EuropaAT0000732490 GOLDEN ROOF Europa 12,81 % 0,81 GOLDEN ROOF Europa 11,72 % 1,08 GOLDEN ROOF Europa 8,58 % 0,61 AT0000711577 3 Banken European Top-Mix 7,59 % 0,46 ESPA BEST OF EUROPE 11,12 % 0,99 All Europe 7,93 % 0,58 AT0000721444 All Europe 7,18 % 0,42 All Europe 9,41 % 0,82 ESPA BEST OF EUROPE 8,25 % 0,57 AT0000703343 ESPA BEST OF EUROPE 5,98 % 0,36 3 Banken European Top-Mix 7,61 % 0,68 3 Banken European Top-Mix 5,54 % 0,36

LÄNDER-AKTIENDACHFONDS NordamerikaAT0000703467 ESPA BEST OF AMERICA 4,88 % 0,30 ESPA BEST OF AMERICA 13,82 % 1,17 ESPA BEST OF AMERICA 12,61 % 1,02

LÄNDER-AKTIENDACHFONDS JapanLU0861833159 CS (Lux) Multimanager Japan Equities 9,59 % 0,53 All Japan 12,85 % 0,87 All Japan 6,75 % 0,41 AT0000719695 All Japan 2,91 % 0,14 – –

LÄNDER-AKTIENDACHFONDS Emerging MarketsLI0200826175 SSF international Growth Fund Selection 2,46 % 0,12 BAWAG P.S.K. Asien Dyn. Stock DF 4,07 % 0,25 All Asia 2,56 % 0,14 AT0000A0A5V9 BAWAG P.S.K. Asien Dynamik Stock DF --2,72 % neg. All Asia 2,85 % 0,17 BAWAG P.S.K. Asien Dynamik Stock DF 2,49 % 0,13 LU0861833076 CS (Lux) Multimanager E.M. Equities --3,21 % neg. 3 Banken Emerging-Mix 0,38 % neg. 3 Banken Emerging-Mix 1,07 % 0,04 AT0000721436 All Asia --3,58 % neg. Lazard Emerging World 0,31 % neg. Lazard Emerging World 0,17 % neg. AT0000818489 3 Banken Emerging-Mix --7,46 % neg. – – IE0005022946 Lazard Emerging World --8,02 % neg. – –

LÄNDER-AKTIENDACHFONDS sonstigeAT0000746557 BAWAG P.S.K. JaPAN-Asien Stock DF 5,50 % 0,29 BAWAG P.S.K. JaPAN-Asien Stock DF 9,67 % 0,70 BAWAG P.S.K. JaPAN-Asien Stock DF 5,77 % 0,38

BRANCHEN-AKTIENDACHFONDS HealthcareAT0000754288 Pioneer Funds Austria - Healthcare Stock 15,25 % 0,74 Pioneer Funds Austria - Healthcare Stock 22,32 % 1,53 Pioneer Funds Austria - Healthcare Stock 17,92 % 1,34 AT0000721501 Schoellerbank Global Health Care 12,40 % 0,60 Schoellerbank Global Health Care 20,70 % 1,39 Schoellerbank Global Health Care 17,95 % 1,28

BRANCHEN-AKTIENDACHFONDS Rohstoffe/EnergieAT0000A0GXF8 Rohstoff Trend --14,09 % neg. Pioneer Funds Austria - Energy Stock --1,23 % neg. Pioneer Funds Austria - Energy Stock --0,81 % neg. AT0000706569 Pioneer Funds Austria - Energy Stock --18,96 % neg. Rohstoff Trend --10,61 % neg. Rohstoff Trend --6,50 % neg. AT0000A0GTZ4 Schoellerbank Global Resources --30,03 % neg. Schoellerbank Global Resources --18,54 % neg. Raiffeisen-Active-Commodities --11,74 % neg. AT0000A0DXB4 Raiffeisen-Active-Commodities --32,83 % neg. Raiffeisen-Active-Commodities --18,64 % neg. Schoellerbank Global Resources --11,89 % neg.

iSin dachfondS ertraG 1 Jahr Sr dachfondS ertraG 3 Jahre P. a. Sr dachfondS ertraG 5 Jahre P.a. SrFortsetzung: AKTieNDACHFONDS gLOBAL – dynamisch

Quellen: Lipper iM/eigene recherche, alle Performance-Zahlen in Prozent auf euro-Basis, Sr=Sharpe ratio (0,5 % als risikoloser Zinssatz), Stichzeitpunkt: 30.09.2015

DachfonDs-awarD 2015 ° Alle Dachfonds im Überblick

Page 113: GELD-Magazin, November 2015

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Die Gewinner ° DachfonDs awarD 2015

NovEMbEr 2015 – GELD-MAGAZIN ° 113

Quellen: Lipper iM/eigene recherche, alle Performance-Zahlen in Prozent auf euro-Basis, Sr=Sharpe ratio (0,5 % als risikoloser Zinssatz), Stichzeitpunkt: 30.09.2015

iSin dachfondS ertraG 1 Jahr Sr dachfondS ertraG 3 Jahre P. a. Sr dachfondS ertraG 5 Jahre P.a. SrFortsetzung: BrANCHeN-AKTieNDACHFONDS – immobilien

Branchen-aktiendachfondS – immobilienDe000A0KeYg6 rP Global real estate 6,53 % 1,34 Private Banking mgt. Program-real estate 8,39 % 0,84 Private Banking mgt. Program-real estate 6,78 % 0,71 AT0000A07YJ1 Private Banking mgt. Program-real estate 10,93 % 0,94 candriam equities B Global Property funds 11,48 % 0,82 candriam equities B Global Property funds 8,10 % 0,54 Be0940608962 candriam equities B Global Property funds 6,17 % 0,31 rP Global real estate --5,07 % neg. rP Global real estate --3,79 % --0,55 De000DWS0N09 dwS immoflex Vermögensmandat --5,15 % neg. dwS immoflex Vermögensmandat --7,25 % neg. dwS immoflex Vermögensmandat --5,91 % neg.

hedGe-dachfondS – konservativLU0454070557 Sauren absolute return 4,27 % 2,30 Sauren absolute return 4,10 % 2,40 Sauren absolute return 3,10 % 1,58 AT0000A0g256 erSte reSPonSiBle microfinance 4,54 % 1,29 erSte reSPonSiBle microfinance 3,50 % 1,48 erSte reSPonSiBle microfinance 3,05 % 1,47 LU0620439462 man GlG multi-Strategy alternative 4,32 % 0,98 uBS (lux) kSS - Global alpha opportunities 3,54 % 0,80 uBS (lux) kSS - Global alpha opportunities 2,08 % 0,42 AT0000A0SeA4 alpha diversified 2 2,69 % 0,52 alpha diversified 2 3,43 % 0,78 Vintage 14 1,90 % 0,40 LU0507281615 dB Pwm ii liquid alternatives ucitS (euro) 0,74 % 0,06 alpha diversified 3 2,87 % 0,69 Berenberg Strategy allocation i 1,58 % 0,31 AT0000A0SeC0 alpha diversified 3 0,66 % 0,05 man GlG multi-Strategy alternative 2,35 % 0,54 cS (lux) Prima multi-Strategy 1,06 % 0,18 AT0000639968 Vintage 14 0,54 % 0,02 Vintage 14 1,84 % 0,44 oyster multi-Strategy ucitS alternativ 0,65 % 0,04 LU0502418741 uBS (lux) kSS - Global alpha opportunities --0,60 % neg. cS (lux) Prima multi-Strategy 1,97 % 0,43 dB Pwm ii liquid alternatives ucitS (euro) 0,50 % 0,00 LU0522193027 cS (lux) Prima multi-Strategy --0,70 % neg. dB Pwm ii liquid alternatives ucitS (euro) 1,55 % 0,41 – AT0000A0W600 mahi546 --1,64 % neg. Berenberg Strategy allocation i 1,92 % 0,37 – LU0501118490 oyster multi-Strategy ucitS alternativ --4,11 % neg. – –

hedGe-dachfondS – dynamischLU0509970579 DB PWM ii liquid alternative ucitS 13,02 % 1,02 lyxor Select edge fund 7,84 % 0,85 lyxor Select edge fund 4,82 % 0,46 LU0853133634 cS (lux) fund of liquid altern. Beta funds 13,28 % 1,01 dB Pwm ii liquid altern. ucitS (uSd) 5,60 % 0,58 lo funds - alternative Beta 3,80 % 0,40 LU0513502434 lyxor Select edge fund i1 cap 11,92 % 0,93 lo funds - alternative Beta 4,86 % 0,55 european SicaV alliance Galaxy 4,17 % 0,23 LU0428700990 lo funds - alternative Beta 9,38 % 0,78 toP StrateGie alternative 4,22 % 0,46 dB Pwm ii liquid alternatives ucitS (uSd) 2,66 % 0,21 AT0000500855 toP StrateGie alternative 7,95 % 0,77 alpha diversified 1 2,58 % 0,44 GoldmanSachs ii dyn. alternative Strategy 1,00 % 0,12 AT0000A0Se82 alpha diversified 1 5,15 % 0,64 cS (lux) Prima Growth 2,13 % 0,30 toP StrateGie alternative 1,19 % 0,08 LU0149619255 european SicaV alliance Galaxy 10,80 % 0,42 oyster multi-Strategy ucitS alternativ 1,66 % 0,28 Pulsar (luX) - Valorinvest fund --3,62 % neg. LU0479024365 GoldmanSachs ii dyn. alternative Strategy --0,36 % neg. GoldmanSachs ii dyn. alternative Strategy 1,71 % 0,27 – De000A1C0Ue1 Berenberg Strategy allocation --1,36 % neg. european SicaV alliance Galaxy 5,06 % 0,27 – De000A1J9e96 apano hi Strategie 1 --1,87 % neg. Pulsar (luX) - Valorinvest fund ----2,09 % neg. – LU0141754829 Pulsar (luX) - Valorinvest fund --1,88 % neg. – – LU0678256750 cS (lux) Prima Growth --1,99 % neg. – –

§14-dachfondSAT0000688270 aPo Pharma invest fonds 2,68 % 0,43 Pioneer funds austria - komfort invest trad. 6,39 % 1,19 allianz invest Defensiv 4,49 % 1,14 AT0000789821 c-Quadrat artS total return Vorsorge 3,28 % 0,35 macquarie Business class 6,69 % 1,15 Pioneer funds austria - komfort invest trad. 5,81 % 1,04 AT0000814991 Schoellerbank Global Pension fonds 3,11 % 0,32 allianz invest konservativ 5,67 % 1,12 allianz invest konservativ 5,51 % 1,04 AT0000708755 apollo konservativ 2,49 % 0,31 Starmix ausgewogen 6,72 % 1,11 apollo konservativ 5,84 % 0,97 AT0000801071 Pioneer funds austria - komfort invest trad. 2,57 % 0,31 apollo konservativ 6,15 % 1,09 Starmix ausgewogen 5,98 % 0,94 AT0000711585 Starmix ausgewogen 2,44 % 0,26 raiffeisen-§14 mixlight 5,45 % 1,04 macquarie Business class 5,86 % 0,92 AT0000809249 allianz invest konservativ 2,06 % 0,24 c-Quadrat artS total return Vorsorge 5,95 % 1,02 konZePt : ertraG ausgewogen 5,16 % 0,89 AT0000737697 macquarie Business class 2,04 % 0,20 allianz invest klassisch 6,47 % 1,01 konZePt : ertraG konservativ 3,53 % 0,85 AT0000726914 raiffeisen-§14 mixlight 1,58 % 0,18 allianz invest defensiv 3,93 % 1,00 raiffeisen-§14 mixlight 4,28 % 0,81 AT0000811666 raiffeisen-§14 mix 1,92 % 0,18 Schoellerbank Global Pension fonds 6,22 % 1,00 eSPa Portfolio tarGet 4 2,92 % 0,80 AT0000810056 konZePt : ertraG ausgewogen 1,64 % 0,17 konZePt : ertraG ausgewogen 5,38 % 0,96 Schoellerbank Global Pension fonds 5,53 % 0,78 AT0000675798 wiener Privatbank Premium ausgewogen 1,60 % 0,14 Value investment fonds Basis 3,07 % 0,92 allianz invest klassisch 5,77 % 0,77 AT0000657689 allianz invest defensiv 1,06 % 0,13 aPo Pharma invest fonds 4,03 % 0,90 eSPa Portfolio Balanced 30 3,85 % 0,76 AT0000809256 allianz invest klassisch 1,08 % 0,07 raiffeisen-§14 mix 6,00 % 0,90 invesco Vorsorgefonds 4,24 % 0,75 AT0000A11FY1 eSPa Portfolio Balanced 10 0,60 % 0,03 eSPa Portfolio Balanced 30 4,10 % 0,88 avantgarde Global Bond fonds 2,70 % 0,75 AT0000761655 konZePt : ertraG konservativ 0,62 % 0,03 konZePt : ertraG konservativ 3,48 % 0,85 Value investment fonds Basis 3,13 % 0,69 AT0000A0DYQ0 Value investment fonds Basis 0,45 % neg. invesco Vorsorgefonds 3,91 % 0,81 aPo Pharma invest fonds 2,84 % 0,66 AT0000703103 top-fonds iV „der Planende“ 0,24 % neg. avantgarde Global Bond fonds 2,55 % 0,80 raiffeisen-§14 mix 4,44 % 0,64 AT0000744222 avantgarde Global Bond fonds 0,18 % neg. aktiva s Best-invest 4,73 % 0,77 top-fonds iV „der Planende“ 3,44 % 0,57 AT0000691753 invesco Vorsorgefonds --0,03 % neg. eSPa Portfolio Balanced 50 4,21 % 0,73 eSPa Portfolio Balanced 50 3,52 % 0,55 AT0000729173 aktiva s Best-invest --0,72 % neg. top-fonds iV „der Planende“ 4,18 % 0,68 c-Quadrat artS total return Vorsorge 3,42 % 0,54 AT0000821095 advisory Vorsorge dachfonds --1,10 % neg. wiener Privatbank Premium ausgewogen 4,36 % 0,64 aktiva s Best-invest 3,19 % 0,47 AT0000817630 SemperPension Benefit --1,25 % neg. eSPa Portfolio tarGet 4 2,55 % 0,60 wiener Privatbank Premium ausgewogen 2,96 % 0,37 AT0000A09r60 eSPa Portfolio Balanced 30 --1,27 % neg. advisory Vorsorge dachfonds 2,88 % 0,37 wiener Privatbank Premium konservativ 1,40 % 0,23 AT0000A043W6 eSPa Portfolio tarGet 4 --1,39 % neg. VB Smile 1,89 % 0,24 SemperPension Benefit 1,10 % 0,12 AT0000A0WP18 erSte responsible Balanced --1,63 % neg. SemperPension Benefit 0,93 % 0,08 advisory Vorsorge dachfonds 1,19 % 0,10 AT0000724190 eSPa Portfolio Balanced 50 --2,10 % neg. wiener Privatbank Premium konservativ 0,73 % 0,06 VB Smile 0,32 % neg. AT0000675814 wiener Privatbank Premium konservativ --2,58 % neg. – – AT0000640198 VB Smile -6,38 % neg. – –

Alle Dachfonds im Überblick ° DachfonDs-awarD 2015

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BUCHTIPPSNEUERSCHEINUNGEN & PFLICHTLEKTÜRE

114 ° GELD-MAGAZIN – NOVEMBER 2015

Hans-Werner Sinn hat schonungslos ein umfangreiches Werk über Ursprung und Konsequenzen des Euro geschrieben. Demnach hat sich die gemeinsame Währung in eine Falle verwandelt. Die südeuropäischen Länder tappten hinein, weil der Euro eine infl ationäre Kreditblase erzeugte, die sie ihrer Wettbewerbsfähigkeit beraubte; die nordeuro-päischen Länder hängen mit der eingeschla-genen Rettungspolitik in einer Haftungsspirale. Der Spitzen-Ökonom beschreibt den Weg in diese Falle und auch Lügen und naive Versprechungen, mit denen der Weg gepfl astert war. Die Akteure werden genannt, die Warner, die schon immer wussten, was schiefl aufen wird, die anderen, die dazugelernt haben, und die restlichen, die immer noch daran glauben. Die Rechnung wird der Bevölkerung der Eurozone in Form von schmerzlichen Einschnitten in die Lohn- und Sozialstruktur präsentiert. Denn die Schutz-schirme (EFSF, ESM) und EZB-Maßnahmen (OMT, QE) sind nicht gratis. Der Autor vergisst auch nicht auf politische, fi nanztechnische und juristische Tricksereien hinzuweisen, mit denen diverse Maßnahmen am Rande oder jenseits der Legalität ermöglicht und verschleiert wurden. Er zeigt auf, dass diese Aktionen hauptsächlich dazu dienten, um Marktmecha-nismen zur Festlegung angemessener Risikoprämien für Schuldner auszuschalten, aber ihr Ziel letztlich verfehlten. Doch die volkswirtschaftlichen Indikatoren der südeuro-päischen Länder verschlechtern sich immer weiter, während die Haftungsrisiken der nordeuropäischen Länder ständig steigen.

Udo Ulfkotte hat wieder einmal ein brisantes Buch geschrieben. Die Fakten stammen aus Deutschland, können aber auch auf Österreich umgelegt werden. Pro Monat kostet ein Asylbewerber den Steuerzahler etwa 3.500 Euro. Bei einer Million neuer Asylbewerber allein 2015 sind das in Deutschland monatlich 3,5 Milliarden Euro – also pro Jahr 42 Milliarden Euro. Das entspricht der Summe der jährlichen Arbeitslosenunterstützung. Betreuer, Dolmetscher, Sozialpädagogen, Schlepper und Miet-Haie profi tieren. Politiker kassieren nebenberufl ich auf Posten in Organisationen ab, die Unterkünfte von Asylbewerbern betreiben. Gewinnorientierte AGs betreiben Asylunterkünfte, in deren Umgebung die Immobilienpreise stark fallen. Die Pharma-industrie rechnet mit einem Umsatzplus in Milliardenhöhe. Parteien lukrieren über die Betreuung von Flüchtlingen eine illegale Parteienfi nanzierung. Journalisten werden für tränenreiche Geschichten über Asylbewerber geschmiert. Polizisten und Journalisten wird ein Maulkorb beim Thema Kriminalität von Asylbewerbern verpasst. Doch das Militär probt insgeheim schon jetzt künftige Kampfeinsätze, um die innere Sicherheit gewährleisten zu können. Die Bremer Flüchtlings-Großfamilie Miri erhält pro Jahr 5,1 Millionen Euro an Sozialhilfe und erwirtschaftet zugleich noch mindestens 50 Millionen Euro im Rauschgift-handel. Und jeder neue Zuwanderer bringt der Asyl-Industrie Gewinn. Übrigens: Moscheen überlassen das Helfen liebend gern den christlichen Nächstenliebe-Organisationen!

Der deutsche CDU-Bundestagsabgeordnete (seit 1998) Klaus-Peter Willsch packt in sei-nem Polit-Krimi schonungslos aus: Die Bun-desregierung war seit Beginn der Eurokrise nicht nur planlos, sondern hat auch gegen-über dem Bundestag gezielt Informationen zurückgehalten. Staunend schaute sie zu, wie die Mittelmeerstaaten den Währungs-raum zur Transferunion umbauten. Und auch die Opposition versagte völlig. Doch Willsch stellte sich gegen den kollektiven Rechtsbruch und die Plünderung Deutschlands durch die Schuldenstaaten Europas. Er verstieß damit jedoch gegen ein ungeschriebenes Gesetz: Folge deiner Führung! Der Autor zeigt mit In-formationen, die der Öffentlichkeit bisher nicht zugänglich waren, die zentralen Probleme auf: die Machtlosigkeit des Parlaments gegen über der Regierung, mangelnder ökonomischer Sachverstand im Bundestag und die mal sub-tile, mal rigorose Machtsicherung der Führung. Willsch scheut nicht davor zurück, Ross und Reiter zu nennen. Obwohl er als Abgeordneter immer noch Teil des politischen Karussells ist. Ein spannender und erschreckender Einblick in die parlamentarische Demokratie, die sich nicht selten als Schmierentheater präsentiert. Und die beständig als alternativlos geadelte Rettungspolitik ist weder strategisch, überlegt noch nachhaltig. Denn wie kann ein Parla-ment sinnvoll entscheiden, wenn Abgeordne-te nicht verstehen, über was sie abstimmen? Wenn sie gar nicht alle Informationen be-kommen, sondern ein Großteil der Entschei-dungen in Hinterzimmern paktiert wird!

DER EURO:

VON DER FRIEDENSIDEE ZUM ZANKAPFEL

Hans-Werner Sinn. Carl Hanser Verlag. 560 Seiten

VON RETTERN UND REBELLEN

EIN BLICK HINTER DIE KULISSEN UNSERER DEMOKRATIE

Klaus-Peter Willsch, Christian Raap, Thilo Sarrazin.

FinanzBuch Verlag. 288 Seiten.

DIE ASYL-INDUSTRIE

WIE POLITIKER, JOURNALISTEN UND SOZIALVERBÄNDE

VON DER FLÜCHTLINGSWELLE PROFITIEREN

Udo Ulfkotte. Kopp Verlag, 272 Seiten.

Page 115: GELD-Magazin, November 2015

Expertise und Erfahrung bestimmen die Rendite, nicht das Marktumfeld

Ausschließlich für professionelle Anleger. Herausgeber: Kames Capital plc, ein in Großbritannien von der Financial Conduct Authority (FCA-Referenznummer 144267) zugelassenes und beaufsichtigtes Unternehmen. Kames Capital Investment Company (Ireland) plc ist ein durch die Central Bank of Ireland zugelassener OGAW. Kames Capital Investment Company (Ireland) plc ist ein in Österreich von der Finanzmarktaufsichtsbehörde zugelassener OGAW (Organismus für gemeinsame Anlagen). Der Verkaufsprospekt, die Ergänzung und die Wesentlichen Anlegerinformationen von Kames Capital Investment Company (Ireland) plc sind kostenlos erhältlich bei: UniCredit Bank, Austria AG, 8398 Global Securities Sales & Services, PO Box 35, A-1011, Wien, Österreich. Tel.: 00 43 50505/58515. *Quelle: Kames Capital, 30. Juni 2015.

Unseren ersten Absolute-Return-Fonds lancierten wir im Jahr 2010. Mittlerweile beläuft sich das verwaltete Kundenvermögen unserer Fondspalette in diesem Bereich auf über 3 Milliarden Euro*. Ziel unserer Absolute-Return-Fonds nach OGAW ist die Generierung von Alpha mit geringem Exposure gegenüber dem Marktbeta. Dabei nutzen wir die Kompetenzen und Erkenntnisse unserer Anleihen- und Aktienmanager.

Wir streben eine durch drei besondere Merkmale geprägte Performance an:

beständig positive Renditen ungeachtet der Marktbedingungen

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Page 116: GELD-Magazin, November 2015

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