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Seite 1 DOC001 v02-1: Gestaltung und Führung von Six Sigma-Programmen 03.06.14 © Thomas Lüftl
Ein umfassender Ansatz zur Gestaltung und Führung von Six Sigma-
Programmen
Entwickelt von Thomas Lüftl
Die Prozess-Verbesserungsmethode Six Sigma ist seit den 80er Jahren im Einsatz und wurde in der
zweiten Hälfte der 90er Jahre durch die Anwendung bei General Electric populär. Six Sigma verfolgt
einen projektgetriebenen Ansatz. Erfolge werden durch dedizierte Verbesserungsprojekte erreicht.
Um eine Verbesserung schnell und fokussiert zu erreichen, bedient sich Six Sigma eines umfassenden
Methodenbaukastens zur Problemlösung, der sowohl die technische als auch die menschliche Seite
umfasst und wendet statistische Methoden an. Damit besteht Six Sigma in einem Unternehmen im
Kern aus einem Bündel konkreter Verbesserungsmaßnahmen. Das Six Sigma-Programm bildet die
Klammer um all diese Maßnahmen; eine Schlüsselanforderung an die Gestaltung und an das
Management von Six Sigma-Programmen ist es, die richtigen Verbesserungsmaßnahmen zu
identifizieren und deren Durchführung zu steuern. Selten ist das Management eines Six Sigma-
Programms nur annähernd so genau beschrieben und vorgegeben, wie die Durchführung von
Verbesserungsmaßnahmen, zum Beispiel nach DMAIC.
Thomas Lüftl entwickelt einen solchen umfassenden Ansatz zur Gestaltung und Führung von Six
Sigma-Programmen. Der Ansatz besteht aus folgenden Elementen:
einem Zielsystem für Six Sigma-Programme
einem detailliert ausgearbeiteten Referenzmodell für die Gestaltung und Führung eines Six-
Sigma-Programms
einem System zur Anpassung des Referenzmodells an verschiedene
Unternehmensrealitäten
Der Ansatz wird zusätzlich ergänzt um eine Vorgehensweise zur Evaluierung von laufenden Six Sigma-
Programmen.
1. Zielsystem
Drei Säulen machen das Zielsystem von Six Sigma-Programmen aus:
Wirtschaftliche Benefits erreichen (Qualitäts- und Effizienzsteigerung)
Mitarbeiter weiterentwickeln
Unternehmenskultur verändern
Six Sigma sollte kein reines Rationalisierungsprojekt sein, angeordnet „von oben“ und begleitet durch
eine Unternehmensberatung „von außen“. Vielmehr sollen sich Mitarbeiter aus allen Bereichen in
Verbesserungsprojekte einbringen und im Rahmen ihrer Tätigkeit als Verbesserungsprojektleiter
oder als Mitglied in einem Verbesserungsteam ausgebildet und weiterentwickelt werden. Die
Erfahrungen aus Verbesserungsprojekten sollen dann in die tägliche Arbeit und Führungsarbeit
einfließen. Six Sigma unterstützt dadurch den Kulturwandel im Unternehmen.
Six Sigma ist meist dann am erfolgreichsten, wenn alle drei Säulen des Zielsystems verfolgt werden.
Dennoch ist die Gewichtung der einzelnen Elemente für jedes Unternehmen spezifisch zu definieren.
Weitergehende Informationen finden Sie in „DOC008 Zielsystem Six Sigma Programme“.
Seite 2 DOC001 v02-1: Gestaltung und Führung von Six Sigma-Programmen 03.06.14 © Thomas Lüftl
2. Referenzmodell für die Gestaltung eines Six Sigma-Programms
Wie auch in anderen Systemen zur Beschreibung von Unternehmensprozessen üblich, gliedert sich
das Referenzmodell zum Six Sigma-Programm in Führungsprozesse, Kernprozesse und
Unterstützungsprozesse. Kern des Referenzmodells ist der Prozess der Durchführung von
Verbesserungsprojekten; denn dieser erzeugt die wesentliche Wertschöpfung eines Six Sigma-
Programms.
Abbildung 1: Referenzmodell für die Gestaltung und das Management von Six-Sigma-Programmen
Kernprozesse im Referenzmodell sind neben der Projektdurchführung auch vor- und nachgelagerte
Prozesse. Führungsprozesse sind Programm-Management und Governance sowie Monitoring.
Wichtige Support-Prozesse sind HR, Training, Coaching und Kommunikation.
Für diese Prozesse sind detaillierte Beschreibungen vorhanden. Diese umfassen nicht nur
Prozessabläufe im engeren Sinne, sondern gehen auch auf Rollen, mögliche Organisationsformen,
unterstützende Systeme und Hilfsmittel sowie dahinterliegende Prämissen ein.
Weitergehende Informationen finden Sie in „DOC009 Referenzmodell Six Sigma Programme“.
Support - Prozesse
HR - Prozesse Training
Coaching
Kern - prozesse
Führungs - prozesse
Kommunikation
Programm - Management & Governance Monitoring
Themen - generierung
Projekt - vorbereitung
Projekt - durchführung
Implemen - tierung
Nachver - folgung
Seite 3 DOC001 v02-1: Gestaltung und Führung von Six Sigma-Programmen 03.06.14 © Thomas Lüftl
3. Anpassung des Referenzmodells an verschiedene
Unternehmensumgebungen
Wie soll ein Six Sigma-Programm an die spezifische Unternehmensrealität angepasst werden?
In die Entwicklung des Anpassungsmodells ist folgender Gedanke eingeflossen: Es gibt Faktoren von
Unternehmensrealitäten, die die Entwicklung von Six Sigma-Programmen im Unternehmen positiv
beeinflussen. Unter anderem sind das:
eine Unternehmenskultur, in der Probleme offen angesprochen werden können und in der
Problemlöser gefeiert werden. Eine ausgeprägte Matrix-Organisation, die Mitarbeiter dazu
auffordert, das eigene Handeln transparent zu machen und über unterschiedliche
Berichtswege darüber zu berichten.
ausgeprägte Trainee- und Entwicklungsprogramme. Das Unternehmen hält eine Führungs-
Nachwuchs-Reserve.
ein wirtschaftliches Umfeld ohne akuten Handlungsdruck. Nach Abschluss einer
umfassenden Restrukturierungs- und Konsolidierungsphase sollte das Six Sigma-Programm in
der Folge Prozesse stabilisieren.
ein dynamisches Markt- und Technologieumfeld. Daraus ergibt sich ein dynamisches
Prozessumfeld: Technologien und die dahinterliegenden Produktionsprozesse entwickeln
sich stetig weiter und bieten Raum für kontinuierliche Verbesserung.
hinreichend große Organisationseinheiten, die Prozesse durchführen. Drei- bis
sechsmonatige Verbesserungsprojekte liefern einen ausreichenden Business Case. Es gibt
genug Reserven in der Organisation für Verbesserungsprojekte.
kein Start-up. Es werden keine komplett neuen Technologien entwickelt und es existieren
schon definierte Prozesse, die mit Six Sigma-Methoden weiter verbessert werden können.
Spezielle Ausgestaltungsvarianten von Six Sigma-Programmen sind erforderlich, falls die
Unternehmensrealität ungünstiger für Six Sigma ausgeprägt ist, zum Beispiel:
in Unternehmen mit wenig offener Fehlerkultur.
in Unternehmen, in denen es kein Teil der gelebten Kultur ist, transparent über das eigene
Handeln zu berichten.
in Unternehmen mit starkem akuten Handlungsdruck (zum Beispiel bei akutem Kostendruck
verbunden mit knapper Liquidität oder auch bei starkem Druck, ein Projekt termingerecht zu
Ende zu führen).
in Unternehmen mit statischem Markt- und Technologieumfeld. Es gibt geringere
Möglichkeiten, Prozesse im Rahmen eines Six Sigma-Projekts noch weiter zu verbessern.
in Unternehmen, die Prozesse in sehr kleinen Einheiten erbringen, zum Beispiel
Filialbetriebe.
in Start-ups (Unternehmen und Prozesse sind gerade im Entstehen).
in kleinen und mittelständischen Unternehmen.
Thomas Lüftl verfügt über ein System zur Auswahl und Entwicklung von unternehmensspezifischen
Ausgestaltungsvarianten des Referenzmodells für Six Sigma-Programme.
Weitergehende Informationen finden Sie in „DOC011 Anpassungssystem“.
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4. Evaluierung von Six Sigma-Programmen
Aus der Anwendung des Modells ergibt sich eine vierstufige Vorgehensweise zur Evaluierung von Six
Sigma-Programmen:
Analyse des Zielsystems
Analyse des Erfolgs des Six Sigma-Programms
Analyse der Unternehmensumgebung
Evaluierung der Gestaltung und Führung des Six Sigma-Programms im Unternehmen
Aus der Evaluierung der Prozesse im Six Sigma-Programm werden Handlungsempfehlungen
abgeleitet.
Abbildung 2: Evaluierung von Six Sigma-Programmen - Vorgehensweise in vier Schritten
Seite 5 DOC001 v02-1: Gestaltung und Führung von Six Sigma-Programmen 03.06.14 © Thomas Lüftl
5. Zusammenfassung und Ausblick
Hier wird ein umfassender Ansatz entwickelt, um Six Sigma-Programme zu gestalten und zu führen.
Das System
berücksichtigt unterschiedliche Zielsysteme.
umfasst alle Prozesse, die für den Erfolg eines Programms wichtig sind, insbesondere auch
Führungs- und Support-Prozesse und Prozesse, die der Durchführung von konkreten
Verbesserungsprojekten vor- oder nachgelagert sind.
passt das Programm individuell an die jeweilige Unternehmensrealität an.
Damit können sowohl existierende Six Sigma-Programme kritisch beleuchtet und gegebenenfalls
korrigiert als auch neue Six Sigma-Programme gestaltet werden.
Zur Evaluierung von existierenden Six Sigma-Programmen, zum Referenzmodell und zu ausgewählten
Ausgestaltungsvarianten werden White Paper erstellt.
Den aktuellen Stand sehen Sie auf www.six-sigma-die-studie.com oder über die Mitgliedschaft in der
entsprechenden Xing-Gruppe.
Thomas Lüftl
Lechbrucker Straße 31
81476 München
E-Mail: [email protected]
Telefon: +49 172 68 36 030
Fax: +49 (3212) 1298171
www.lueftl.com
www.six-sigma-die-studie.com