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April 2013 // 221. Ausgabe Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des Kreisverbandes Apolda-Weimar Das rote Ginkgoblatt RedakteurInnen für unser „Ginkgoblatt“ gesucht. Wer ist mit dabei? // & 20 26 45 Ein Genie  wird  150 foto: © reiner von zglinicki Die Klassik Stiftung Weimar widmet anlässlich des 150. Geburtstages des belgischen Architekten und Designers Henry van de Velde dem „Alles- künstler“ im Neuen Museum eine spektakuläre Ausstellung. Vom 24. März bis 23. Juni 2013 werden Ausstellungsstücke von Leihgebern aus ganz Europa und bisher noch nie gezeigte Exponate aus deutschen und belgischen Privatsammlungen vorgestellt. weiter auf seite 3 68. Jahrestag der  Selbstbefreiung des kz Buchenwald ein kurzbericht auf seite 5

Ginkgoblatt April 2013

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Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des Kreisverbandes Apolda/Weimar der Partei Die Linke.

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Page 1: Ginkgoblatt April 2013

April 2013 // 221. Ausgabe

Zeitung für Mitglieder undSympathisantInnen des

Kreisverbandes Apolda-Weimar

Das roteGinkgoblatt

gesucht RedakteurInnen für unser „Ginkgoblatt“ gesucht. Wer ist mit dabei? // & 20 26 45

Ein Genie wird 150

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Die Klassik Stiftung Weimarwidmet anlässlich des 150.Geburtstages des belgischenArchitekten und DesignersHenry van de Velde dem „Alles-künstler“ im Neuen Museumeine spektakuläre Ausstellung.Vom 24. März bis 23. Juni 2013werden Ausstellungsstückevon Leihgebern aus ganz Europa und bisher noch nie gezeigteExponate aus deutschen undbelgischen Privatsammlungenvorgestellt. weiter auf seite 3

68. Jahrestag der 

Selbstbefreiung

des kz Buchenwald

ein kurzbericht auf seite 5

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Verantwortliche,  bedankte  sich  nicht nur für die Spende, sondern würdigte auch das tatkräftige Eintreten der Par­tei die linke.  für sozial benachteiligte Menschen.  Nicht unerwähnt bleiben sollte, dass Kersten  Steinke  vor  der  Schecküber­gabe in ihrem Apoldaer Bürgerbüro in 

Apolda  //  Zunächst  hielt  die  Spitzen­kandidatin der Thüringer linken. am 27. März beim dort ansässigen Prager Haus  e.V.  einen  Vortrag  zum  Thema „Die  Linke  im  Kampf  gegen  Rechts“. Diese Veranstaltung war gut besucht, und auch Apoldas Bürgermeister Rüdi­ger Eisenbrand (Freie Wähler)  ließ es sich  nicht  nehmen,  hieran  teilzuneh­men.  Unmittelbar  nach  Ostern  besuchte Kersten  Steinke  dann  die  Tafel  und  Begegnungsstätte im Erdgeschoss des Hauses. Hier überreichte sie, nicht zum ersten Male, einen Spendenscheck.

  Vor  Essenteilnehmern  der  Mittags­ Tafel erläuterte sie, dass die Mitglieder ihrer  Bundestagsfraktion  bereits  vor Jahren einen Verein gegründet haben, auf dessen Konto sie ihre Diätenerhö­hungen einzahlen. Mit den so gesam­melten  Geldern  unterstützen  die  Ab­geordneten  soziale  Projekte  in  ihren Wahlkreisen. Karin Richter, die Tafel­ 

Aus Weimar,  Apolda und dem Weimarer L and

impressum // Herausgeber: Kreisverband Apolda-Weimar die linke., Marktstraße 17, 99423 Weimar // Erscheinungsweise: „Das rote Ginkgoblatt“ erscheint monatlich // Auflage: 875 // Redaktion: Frank Lange (V. i. S. d. P.), Kathrin Christ-Eisenwinder, Stanislav Sedlacik, Reiner von Zglinicki // Lektorat: Julia Sieber, Bärbel Scharm // Vertrieb: Hans-Jürgen Fuchs // Namentlich gekennzeichnete Artikel und Leserbriefe stimmen nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion überein. Allein die Autoren tragen für ihre jeweiligen Beiträge die Verantwortung // Gestaltung: © Uwe Adler, Weimarkontakt // Kreisverband Apolda-Weimar die linke., Marktstraße 17, 99423 Weimar, Telefon: (0 36 43) 20 26 45, Fax: (0 36 43) 20 26 13, E-Mail: die-linke-apolda- [email protected], Internet: www.die-linke-apolda-weimar.de // Geschäftsstelle Weimar: Montag–Donnerstag 10–16 Uhr, Freitag 10–13 Uhr // Sprechzeiten Kreisvorsitzender: Mittwoch 16–18 Uhr // Sprechzeiten Schatzmeisterin: erster und dritter Donnerstag im Monat 15–16 Uhr // Fraktion im Stadtrat Weimar: Goetheplatz 9 b, 99423 Weimar, Telefon: (0 36 43) 20 26 46 // Bürgerbüro MdB Dr. Luc Jochimsen: Marktstraße 17, 99423 Weimar, Telefon: (0 36 43) 49 92 54, Fax: (0 36 43) 77 71 98 // Wahlkreisbüro MdB Kersten Steinke: Teichgasse 15/17, 99510 Apolda, Telefon: (0 36 44) 5 30 44 20, Montag und Donnerstag 10–14 Uhr, Dienstag 9–16.30 Uhr // Beiträge und Spenden: Konto: 301 013 608, Bankleitzahl: 820 510 00, Spar kasse Mittelthüringen (bitte Zahlungsgrund angeben!)

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe des „Ginkgoblattes“ ist Dienstag, der 26. März 2013.

Nachrichten aus der Apoldaer Wahlkreisarbeit:

WeimarischeStraße, ApoldaIn der Osterzeit stattete die Bundestagsabgeordnete Kersten Steinke dem Haus Weimarische Straße 5–7 in Apolda gleich zwei Arbeitsbesuche ab.

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der Teichgasse 15–17 auch eine Sprech­stunde angeboten hatte. Mehrere Bür­gerinnen und Bürger nutzten die Gele­genheit, um ihre Anliegen vorzutragen und  um  Unterstützung  zu  bitten.  Da ging es u. a. um nicht nachvollziehbare Behördenentscheide  ebenso  wie  um drän gende persönliche soziale Nöte.   Diese Anliegen wurden von Kersten Steinke aufgegriffen und Maßnahmen zur Klärung veranlasst. n

Siegfried R. Krebs

kontakt // Kersten Steinke, MdB, Vorsitzende des Petitionsausschusses, Telefon: (0 30) 2 27-7 33 26, E-Mail: [email protected],Wahlkreisbüro Apolda, Teichgasse 15/17, 99510 Apolda, Telefon: (0 36 44) 5 30 44 20, Fax: 5 30 44 21, E-Mail: [email protected]

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vom  Gesamtkunstwerkim  Geiste  des künstlerisch­visionären Revolutionärs, dessen Schaffensdrang bis zum 90. Le­bensjahr anhielt.  Seine schier unzähligen Genres be­weisen einmal mehr noch sein genia­les Multitalent. Praktische Gegenstän­de wie z. B. ein eleganter Kinderstuhl oder ein komfortabler „Frisierplatz“ –  nichts war vor der Bearbeitung durch Van de Velde „sicher“. Angesichts des oft schwierigen Umgangs mit privaten Sammlern meinte Ausstellungskurator Thomas Föhl, dass es eine Van­de­Vel­de­Ausstellung  „in  dieser  Form  noch nie gegeben hat und sicher nicht mehr geben  wird“.  So  ist  es  beispielsweise der Leidenschaft eines ungenannt blei­ben  wollenden  privaten  Sammlers  zu verdanken, dass 14 Bestecke pro Platz, silberne  Terrinen  und  Leuchter,  Por­zellanschüsseln mit schlichten blauen Ornamenten versehen sowie zehn Stüh­le am Rande des Tisches für ein nach­gestelltes  erlesenes  Diner  im  Hause von Harry Graf Kessler zur Verfügung gestellt wurden. n

Reiner von Zglinicki

ausstellung // „Leidenschaft, Funktion und Schönheit. Henry van de Velde und sein Beitrag zur europäischen Moderne“, 24. 3.–23. 6. 2013, Neues Museum Weimar, Weimarplatz 5, Öffnungszeiten: Dienstag–Sonntag 10–18 Uhr,Eintritt: 5,50 € (ermäßigt 3,50 €), Schüler 1,50 €,Öffentliche Führungen: jeden Freitag 15 Uhr, jeden Sonntag 11 Uhr (jeden 1. und 3. Sonntag im Monat Kuratoren- und Expertenführung), 3 €, Schüler 1 € (zzgl. Eintritt); Für Familienführungen werden keine Führungsgebühren erhoben.infos // www.klassik-stiftung.de

Aus Weimar,  Apolda und dem Weimarer L and

Aus dem Stadtrat Weimar:

Unser Wasserwerden wirnicht verkaufenDie Menschen sind in Sorge um ihre Versorgung mit Wasser. Anlass ist die aktuell im Europa-parlament diskutierte Richtlinie zur Konzessionsvergabe. Die eu-Kommission will die Vergabe von Konzessionen durch Städte und Gemeinden regeln.

Dadurch kann insbesondere der lebenswichtige Rohstoff Wasser zu einem Handelsobjekt auf entspre-chenden Märkten werden. Sollte die-se Richtlinie in Kraft treten, müssten Kommunen zukünftig bei der Ver-gabe von Konzessionen u. a. für die städtische Wasserversorgung ab einer Umsatzhöhe von acht Millionen Euro diese europaweit ausschreiben, wenn die Dienstleistung nicht zu 80 Prozent für die Kommune erbracht wird und der Versorgungsbetrieb nicht im Kommunalen Haushalt konsoli-diert ist. Wir befürchten den Verlust von wichtigen Teilen der öffentlichen Daseinsvorsorge. Dazu die Antwort der Stadtver-waltung: Die öffentliche Aufgabe der Trinkwasserversorgung erfüllt in Weimar ein Eigenbetrieb. Grundsatz seiner Arbeit ist jedoch nicht ein Konzessionsvertrag, sondern eine kommunale Zusammenarbeit der Mitgliedskommunen, welche die öffentliche Trinkwasserversorgung selber regeln. Nur wenn diese Auf-gabe durch einen Dritten erfüllt wer-den soll, besteht die Gefahr, dass die eu-Richtlinie in ihrer derzeitigen Entwurfsfassung Auswirkungen auf die öffentliche Trinkwasserversor-gung haben könnte. Die Vergabe einer solchen Konzession ist für Weimar nicht geplant. n

Jana Körber (für die Fraktion)

infos // Fraktion die linke. im Weimarer Stadtrat, Goetheplatz 9 b, 99423 Weimar, Telefon: (0 36 43) 20 26 46, Fax: (0 36 43) 20 26 13

Das rote Ginkgoblatt // Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des Kreisverbandes Apolda-Weimar

kultur-höhepunkt 2013

Weimar/Thüringen  //  Vom  24. März bis zum 23. Juni 2013 werden auf einer Fläche von rund 1 400 Quadratmetern mehr als 700 Ausstellungsstücke von Leihgebern aus ganz Europa und bisher noch nie  gezeigte Exponate  aus deut­schen und belgischen Privatsammlun­gen vorgestellt.  Van de Velde,  eine der  schillernds­ten Gestalten in Kunst und Architektur seiner Zeit, war ein Allroundgenie. Er gründete 1902 als künstlerischer Bera­ter von Großherzog Wilhelm Ernst von Sachsen­Weimar­Eisenach die Weima­rer Kunstgewerbeschule. Er hob in ge­konnter Überwindung aller Traditionen die Grenzen zwischen Kunst und Hand­werk auf.  Er  war  überzeugt,  dass  die Gestaltung eines Gegenstandes umso vollkommener sei, je exakter sie dessen Zweck entspräche.  Es gelang ihm, Kunst, Industrie und Handwerk  in  Praxis  und  Theorie  zu vereinen. Während des Ersten Weltkrie­ges  als  „feindlicher  Ausländer“  diffa­miert, empfahl er 1915 Walter Gropius als seinen Nachfolger in der Direktion der Kunstgewerbeschule und stellte so­mit die Weichen für die Gründung des Staatlichen Bauhauses in Weimar 1919. Henry van de Veldes Idee des Gesamt­kunstwerkes,  in dem  jedes künstleri­sche Detail mit seinem Umfeld harmo­niert, prägt die gigantische Weimarer Schau: Er gestaltete alle Lebensberei­che – Kleidung, Schmuck, Alltagsgegen­stände vom Leuchtkörper über das Mö­belstück bis zum Spazierstock selbst. Diese Ausstellung mit den Spitzenwer­ken des Künstlers vermittelt das gran­diose  Spektrum  seines  Wirkens  von 1890 bis Ende der 1930er Jahre. Raum­schöpfungen, prägnante Beispiele sei­ner kunstgewerblichen Arbeiten, Möbel, Metall­,  Textil­  oder  Keramikarbeiten sowie die Buchkunst legen Zeugnis ab 

Ausstellung im Neuen Museum Weimar:

„Alleskünstler“Aus Anlass des 150. Geburtstages des belgischen Architekten und Designers Henry van de Velde widmet die Klassik Stiftung Weimar dem flämischen „Alleskünstler“ im Neuen Museum eine spektakuläre Ausstellung.

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Gedenken in Buchenwald:

Orte des Leidensund Opfer nichtmissbrauchen!Anlässlich des 68. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald gedachten am 14. April 2013 viele Hunderte Menschen der Millionen Opfer des verbrecherischen und menschenverachtenden Systems der Nazi-Barbarei. Bertrand Herz, Präsident des ikbd eröffnete die Feierstunde. In Anwesenheit von ca. 30 ehemaligen Häftlingen richtete auch Albert Dlabaja, Obmann des österreichischen Verbandes ehema-liger Häftlinge und Mitglied des ikbd mahnende und eindringliche Worte an die Anwesenden. Die Menschen waren sich auch in diesem Jahr einig, dass dieser Gedenktag angesichts der immer weniger werdenden Zeit-zeugen trotzdem mahnende Erinne-rung bleiben muss. Dr. Agnés Triebel, Sekretärin des ikbd verlas u. a. eine Erklärung anlässlich des Erscheinens eines reißerischen Buches des um-strittenen israelischen Autors Tuvia Tenenbom. In seinem Buch „Allein unter Deutschen“ bezeichnete er die Gedenkstätte Buchenwald als einen antisemitischen Ort und forderte, Knigge abzulösen. In scharfen Worten geißelte Triebel dieses Machwerk: „Die Orte unseres Leidens und unse-res Widerstands dürfen auch dann, wenn wir nicht mehr sind, nicht miss-braucht werden, so wie es der Herr Tenenbom tut. Wir akzeptieren nicht, dass unsere Geschichte, dass die Geschichte der in den Lagern ermor-deten Menschen für kommerzielle Zwecke ausgeschlachtet oder dass sie für politische Zwecke instrumen-talisiert wird“, erklärte Dr. Triebel und Beifall der vielen Besucher. Ein bewegender Augenblick war es auch zu sehen, dass es sich einige der ehemaligen Gefangenen nicht nehmen ließen, vor Ort ermordete Leidens-genossen mit Schweigeminuten zu ehren. n Reiner von Zglinicki

hinweis // Den Wortlaut der Erklärung der Überlebenden gegen politische oder kommerzielle Funktionalisierungen der ehemaligen Lager kann man im Internet unter folgendem Link in Gänze nachlesen: www.buchenwald.de/315/date/2013/ 04/13/gegen-den-missbrauch-von-kz- gedenkstaetten/

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Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des Kreisverbandes Apolda-Weimar // Das rote Ginkgoblatt

Stadtverwaltung Weimar:

Ausstellung„Sie machten vorniemandem halt“Die Ausstellung „Frauen im Konzentrationslager 1933–45“ in der Weimarer Stadtverwaltung beweist einmal mehr, dass der millionenfache Mord und millio-nenfache Quälereien durch die Nazis und ihre verbrecherische Clique auch nicht vor den Frauen Halt machte.

Die Wanderausstellung des Frankfur-ter „Studienkreises Deutscher Wider-stand 1933-1945“ thematisiert auf 22 Tafeln die Schicksale von 51 Frauen jeden Alters, die aus rassistischen, politischen, weltanschaulichen, reli-giösen und sozialen Gründen verfolgt worden sind. Alle ihre emanzipatori-schen Errungenschaften wurden wäh-rend dieser Zeit zunichte gemacht. In der Regel auf eine Rolle als Hausfrau und Mutter reduziert, wurden sie, wenn sie von den kranken perversen Normvorstellungen der Nazis abwi-chen oder sich gesellschaftlich und politisch gegen das Regime auflehn-ten, genauso gedemütigt, drangsa-liert, verhört und gefoltert, zu Haft-strafen oder zum Tode verurteilt wie die Männer. Sie wurden in entspre-chende Konzentrationslager „über-stellt“. In diesen Todeslagern wurden sie, die Christinnen und Jüdinnen, Kommunistinnen sowie Frauen der Sinti und Roma zur Zwangsarbeit und zur Prostitution in den Lagerbordellen gezwungen. Sie dienten als Freiwild für medizinische Experimente. Die, die mit dem Leben davon ge-kommen sind, litten und leiden zeit-lebens unter den ihnen während der kz-Haft zugefügten körperlichen und seelischen Schäden. Etlichen dieser Frauen hat man eine „Entschädigung“ verwehrt. n

Reiner von Zglinicki

ausstellung // „Frauen im Konzentrations-lager 1933–1945“, Stadtverwaltung Weimar, Haus 1, Schwanseestraße 17, geöffnet zu den Sprechzeiten der Verwaltung

Aus Weimar,  Apolda und dem Weimarer L and

Weimar  //  „Fairtrade Towns“  ist  eine weltweite Aktion, mit der sich Städte, Gemeinden  und  Landkreise  für  eine gerechte Welt einsetzen. Fünf Kriteri­en müssen die beteiligten Kommunen erfüllen, die alle darauf abzielen, dass Produzenten in Lateinamerika, Afrika und Asien bessere – gerechte – Preise für ihre Produkte erhalten. Damit soll ihnen  ein  menschenwürdiges  Leben ermöglicht werden.  Im Mittelpunkt stehen dabei Produk­te mit dem Fair­Trade­Siegel. Es beschei­nigt, dass das Produkt soziale, ökonomi­sche und ökologische Kriterien erfüllt. Das sind unter anderen Mindestpreise, ein Diskriminierungs­ und ein Verbot der  Kinderarbeit,  umweltschonender Anbau, die Unterstützung von Gemein­schaftsprojekten. Der Weimarer Stadt­rat hat am 26. September 2012 beschlos­sen, dass Weimar den Titel „Fair­Trade­ Stadt“ anstrebt.  Mit unserem Antrag soll die Aktion „Fairtrade Towns“ unterstützt werden, da  fairer  Handel  ein  wirkungsvolles Instrument  für  die  Bekämpfung  von Armut ist. Weimarer Händler, Unterneh­men, Handwerker, Vereine und Insti tu­tionen, die Fair­Trade­Produkte verkau­fen  oder  anbieten,  sollen  im  Jahres­wirtschaftsbericht  und  dem  Internet­auftritt  der  Stadt  Weimar  vorgestellt werden. Gleichzeitig wird über die Ge­

schäfte und Gastronomiebetriebe infor­miert,  in  denen  Produkte  aus  fairem Handel  erhältlich  sind.  Wer  gezielt Fair­Trade­Produkte kaufen will, kann sich so einfach  informieren, wo diese in Weimar erhältlich sind. Auch unser Gebietsverband  kann  sich  aktiv  ein­bringen,  indem wir  in unseren Büros und bei unseren Versammlungen Fair­ Trade­Produkte,  z. B.  Kaffee  und  Tee, anbieten.  Fairer Handel bedeutet auch die Ver­wendung von Grabsteinen aus Kinder­arbeit  in unseren Friedhofssatzungen zu verbieten. Bisher scheiterte das an Bundes­ und Landesrecht. Ein entspre­chender Verbotsantrag der linken. im Bundestag wurde am 20. Oktober 2011 bei  Enthaltung  von  spd  und  Grünen von  cdu/csu  und  fdp  abgelehnt.  Um sicher  zu  sein,  dass  Grabsteine  nicht aus Kinderarbeit stammen, muss man auf entsprechende Siegel zum Beispiel von „Xertifix“ und „Fair Stone“ achten.  Dass  fairer  Handel  auch  Verände­rungen  in  Europa  erfordert,  wird  am Beispiel  des  Internet­Versandhauses Amazon deutlich. n

Steffen Vogen, Stadtrat

infos // Fraktion die linke. im Weimarer Stadtrat, Goetheplatz 9 b, 99423 Weimar, Telefon: (0 36 43) 20 26 46, Fax: (0 36 43) 20 26 13

Aus der Weimarer Stadtratsfraktion:

Fair Trade – gerecht handelnUnsere Fraktion im Weimarer Stadtrat hat den Antrag gestellt, dass im Jah-reswirtschaftsbericht Weimar und im Internetauftritt der Stadt Weimar die Rubrik „Fairtrade Town“ eingerichtet wird.

Wir unterstützen als Stadt-ratsfraktion und als Partei die Kampagne „Fairtrade Town“. Weimar bewirbt sich, und das finden wir gut!

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Das rote Ginkgoblatt // Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des Kreisverbandes Apolda-Weimar

  Nun wollte es die Fraktion die linke. im Stadtrat genau wissen, wie die Stadt ihren Anteil an der Finanzierung der Halle  aufbringen  wolle  und  brachte  einen Antrag zur Erstellung eines Fi­nanzkonzeptes ein. Dieser wurde form­ und fristgerecht eingereicht, im Haupt­ausschuss  auf  die  Tagesordnung  der Stadtratssitzung  gesetzt und – klamm­heimlich, einen Verstoß gegen die Thü­ringer Kommunalordnung in Kauf neh­mend – wieder von dieser genommen. Allein  das  ist  schon  eine  Geschichte für  sich.  Nach  einigem  Protest  der Linksfraktion wird der Antrag nun in 

Apolda // Damit bekennt sich der Stadt­rat zu den Zielen der Bürgerinitiative und wird sich zudem an die Partner­städte Marks Kommun aus Schweden und  Seclin  aus  Frankreich  wenden, diese  ebenfalls  zu  unterstützen.  Die Stadtverwaltung prüft weiterhin Mög­lichkeiten, die Bürgerinitiative orga ni­satorisch bei der Unterschriftensamm­lung zu unterstützen und legt Sammel­listen im Bürgerbüro aus.  Einzelne  Ortsteilbürgermeister,  so Bernd  Ehrenberg  aus  Schöten,  baten ebenfalls um Sammellisten, um diese im Gemeindebüro auslegen zu können.  Im Amtsblatt Apolda soll die Bürger­initiative den Bürgerinnen und Bürgern nahe gebracht werden.

Versteckspielum Dreifelderhalle

Es  ist  ruhig  geworden  um  den  von Herrn Mohring mit großem „Tam­Tam“ angekündigten Bau der Dreifelderhal­le in der Stadt Apolda. Nach dem Motto „Wir haben sie!“ wurden in der Lokal­presse  ständig  neue  ominöse  Finanz­quellen unters Volk gestreut, die Herr Mohring als Landespolitiker für die – sicher nötige – Halle „organisiert“ habe.  Dem  gegenüber  fragten  sich  aber viele Bürgerinnen und Bürger, woher die  Stadt  ihren  Anteil  nehmen  wolle, wurden doch in der jüngeren Vergan­genheit vermehrt die klammen Stadt­kassen  in  der  Presse  dargestellt.  Es wur den  sogar  Stimmen  laut,  die  die 2017  geplante  Landesgartenschau  in Frage stellten.

Aus Weimar,  Apolda und dem Weimarer L and

Für Europäische Bürgerinitiative „Wasser ist Menschenrecht“:

Mit übergroßerMehrheitDer durch die Linksfraktion am 20. März in den Apoldaer Stadtrat einge-brachte Antrag, sich zu den Zielen der europäischen Bürgerinitiative „Wasser ist Menschenrecht“ zu bekennen, wurde mit großer Mehrheit bei nur drei Enthaltungen angenommen.

aus dem stadtrat apolda

der nächsten Sitzung behandelt. Frak­tionschef  Michael  Schade  dazu:  „Ich glaube,  wir  haben  da  in  ein  Wespen­nest gestochen“.

Der städtische Haushalt ist so langsam in Sicht

Man  könnte  den  Eindruck  gewinnen, dass  die  Stadtverwaltung  nach  dem Motto handelt: „Immer wenn es kalt ist, wird der Haushalt verabschiedet“. Das war in der Vergangenheit sicher immer so, nur da schrieb das Jahr die Monate Dezember  oder  Januar.  Man  hat  aber wahrscheinlich übersehen, dass es trotz eisiger Kälte bereits Ende März ist und noch  nicht  einmal  mit  der  ersten  Le­sung des Haushaltes begonnen wurde.  Doch das steht nun an. Am 25. März beschäftigt  sich  der  Finanzausschuss das erste Mal mit dem Zahlenwerk. Was da unter anderem so in Sachen Haus­haltskonsolidierung im Gange ist, das ist zum Beispiel im „Konzept zur Kos­teneinsparung  bei  der  Essenzuberei­tung  und  ­ausgabe  sowie  der  Reini­gungsleistungen  in  der  Stadtverwal­tung Apolda“ zu lesen. Da haben näm­lich  die  46  Beschäftigten  in  diesem Bereich nur zwischen „Pest und Cho­lera“ zu wählen. Hier scheint man die Haushaltskonsolidierung auf dem Rü­cken  der  Beschäftigten  austragen  zu wollen. „Nicht mit uns“, sagt die Links­fraktion  und  fordert  alternative  Kon­zepte. So wurde zum Beispiel eine Fu­sion  der  beiden  Küchen  im  Kita­Be­reich,  die  aus  Sicht  der  Fraktion  we­sentlich innovativer und nachhaltiger wäre, von der das Konzept erarbeiten­den Arbeitsgruppe einfach vom Tisch gewischt.  Die Linksfraktion jedenfalls steht an der Seite der Beschäftigten, der Kinder und der Eltern. Erste Kontakte mit dem Personalrat der Stadtverwaltung sowie dem Stadtelternbeirat sollen die Kräfte bündeln  und  bezüglich  der  Thematik sensibilisieren und mobilisieren. n

Michael Schade, Stadtrat Apolda

infos // Fraktion die linke. im Stadtrat Apoldaist über das Büro der Geschäftsstelle erreichbar.

Für den gesetzlichen Mindestlohn, gute Arbeit, gute Rente. Für Gesund-heit, Bildungs chancen und Frieden. Hilf mit für eine gerechte Politik. Mit Deinen Ideen, Deinem Engagement und Deiner Spende: www.die-linke.de/spenden

Hilf mit!

Page 8: Ginkgoblatt April 2013

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Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des Kreisverbandes Apolda-Weimar // Das rote Ginkgoblatt

Termine  ·  Aus Weimar,  Apolda und dem Weimarer L and

Geschäftsführerin

Montag, 29. 4. 2013 // 15.45–16.45 UhrMontag, 13. 5. 2013 // 15.45–16.45 UhrMontag, 20. 5. 2013 // 15.45–16.45 UhrMontag, 27. 5. 2013 // 15.45–16.45 Uhr

ort // links.büro, Marktstraße 17, Weimar

Stadtratsfraktion Weimar

Dienstag, 21. 5. 2013 // 19 Uhr*Montag, 27. 5. 2013 // 19 UhrMontag, 3. 6. 2013 // 19.30 Uhr

ort // Gasthof „Zur Sonne“, Rollplatz,außer (*): Büro der Fraktion die linke. imWeimarer Stadtrat, Goetheplatz 9 b, Weimar

Fraktionsmitglieder

Dienstag, 30. 4. 2013 // 15–16 UhrElke Heisler, Mitglied im Senioren-beirat der Stadt WeimarMontag, 6. 5. 2013 // 17–18 UhrSteffen Vogel, Mitglied im Finanz- und ImmobilienausschussDienstag, 7. 5. 2013 // 17–18 UhrDirk Möller, Vorsitzender der Fraktion die linke. im Weimarer Stadtrat, Vorsitzender des KulturausschussesDienstag, 14. 5. 2013 // 17–18 UhrDieter Eckardt, Mitglied im Wirt-schafts- und Tourismus- sowie im BildungsausschussDienstag, 21. 5. 2013 // 17–18 UhrHarald Freudenberg, Mitglied im Bau- und UmweltausschussDienstag, 28. 5. 2013 // 15–16 UhrElke Heisler, Mitglied im Senioren-beirat der Stadt Weimar

ort // Büro der Stadtratsfraktion Weimar, Goetheplatz 9 b, 99423 Weimar

termine

Helft mitund werdet

Am 4. April 2013 verstarb unser Genosse

Erich Henselkurz vor Vollendung seines 98. Lebensjahres.

Genosse Hensel gehörte unserer Partei seit 1948 an. Trotz Krank-heit und seines hohen Alters informierte er sich regelmäßig über das aktuelle Geschehen in der Partei.

In ehrendem Gedenken

Die Genossinnen und Genossen der Basisorganisation 053 Weimar

männer) und genossen dieses Zusam­mensein. Viele nette Gäste trugen zum Gelingen der kleinen Feier bei. Als ers­ter Gast wurde unser Weimarer Ober­bürgermeister  Stefan  Wolf,  begrüßt, der allen Frauen gratulierte und jeder eine Rose überreichte.  Kulturell  wurde  die  Veranstaltung  von  Hans­Peter  Henning  und  Partne­rin Tatjana Ritter mit einem  qualitativ sehr guten Ernst­Reuter­Programm ab­gerundet.  Es  wurde  mit  viel  Beifall aufgenommen.  Weitere Gratulanten waren die Kin­dergartenkinder der Kindertagesstätte „Sonnenschein“, welche die Anwesen­den mit Liedern und Tänzen erfreuten.Es war eine rundum gelungene Frauen­tagsfeier.  Diese traditionelle Feier ist eine von mehreren gemeinsamen Veranstaltun­gen  der  genannten  Vereine  und  der Linken  in Weimar­West. Nur gemein­sam wird es uns gelingen, unsere Tra­ditionen zu erhalten und das Gemein­schaftsgefühl wieder zu verstärken.

Weimar // Auch  in diesem Jahr wurde dieser Tag am  13. März  im Mehrgene­rationenhaus feierlich begangen.  Bei von den OrganisatorInnen selbst­gebackenem Kuchen und Kaffee trafen sich wieder zahlreiche Frauen (und Ehe­

Internationaler Frauentag 2013 in Weimar-West:

Gemeinschafts­gefühl stärkenSeit mehreren Jahren wird in Weimar-West in enger Zusammenarbeit von Volkssolidarität, Deutsch-Russischer Freundschaftsgesellschaft, der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde und der linke.-Basisorganisation des Internationalen Frauentages gedacht.

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