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Die Lindener Stadtteilzeitung April 2013 17. Jahrg. Lindenspiegel schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 1 Anzeigenverkauf: Tel.: 05 11 / 1 23 41 16 RV Concordia: Radsport in Linden Seite 3 Plakataktion: Verdrängte Vergangenheit? Seite 5 Spielwelten: Interkultureller Spielplatz entsteht Seite 5/6 Bargeldtransfer weltweit Handy- und DSL-Verträge bei 1&1 Internet: Surfen und Chatten mit VDSL 100.000 Business Handy- und PC-Zubehör Handy-An- & Verkauf Limmerstraße 38 • 30451 Linden • Tel.: 05 11 / 2 61 76 31 Öffnungszeiten täglich 10 bis 24 Uhr Wilhelm-Bluhm-Str. 40 (Linden) • Tel.: 2 10 30 33 • www.kaffee.kneipe-fiasko.de – Flammkuchen – den ganzen Tag durchgehend Frühstück – wöchentlich wechselnde Tagesangebote Samstag Pizzatag / Sonntag Auflauftag Das sympathische Café in Linden Mo - Sa 08.00 - open end • Son 08.00 - open end CaféNet(t) • Limmerstraße 38A / Ecke Nedderfeldstraße 30451 Hannover • Tel.: 0511 / 2 61 57 41 2013 Mo-Sa 9-24 Uhr So 10-24 Uhr Tel.: 0511 / 1 23 42 09 Plaza de Rosalia 2 / Ahrberviertel Der Frühling ist da! Das Rias Baixas II öffnet seine große überdachte Terrasse für die Saison 2013 Angebot im April: Mittagsmenü von 12 bis 17 Uhr Jedes Gericht mit Salat und Suppe nur 7,50 Euro A uch wenn der Winter in diesem Jahr einen lan- gen Atem hat. Eines ist sicher. Der Sommer kommt auch in unseren Breiten mal an, auch wenn er sich nicht an einen Ter- minkalender hält. Einige schwülwarme Nächte wird es wohl geben und auch einige spaßsuchende Mitbürger, teilweise von jenseits der Ihme, die meinen, Lindener Nächten ein gewisses leichtlebiges Flair verpassen zu sollen. Natürlich ist so ein mediteranes Flair im Sommer nicht für alle Beteilig- ten entspannend. Wer am nächs- ten Tag auf Arbeit muss, hat nur wenig Verständnis für gröhlen- de Massen vor seinem Fenster. Vielen reicht es auch, dass die eingeborenen Lindener Hunde vor die Tür pissen, da muss es nicht auch noch mehr durch das Partyvolk werden. Andererseits ist es ja gerade dieses Flair, die Möglichkeit sich zwanglos und unkommerziell, ohne Verzehr- zwang, treffen zu können. Die Straße ist schon immer ein so- zialer Raum gewesen und die Limmerstraße wird als ein sol- cher Raum wahrgenommen. In der Gentrifizierungsdebatte verstieg man sich jüngst zu der Emfehlung, wenn es den Leu- ten nicht passt, dann können sie ja wegziehen an den Rand von Linden, auch wenn da etwas weniger los ist. Okay, dass war zynisch, aber das Standardargu- ment der konservativen Gut- menschen musste einfach mal anders angewendet werden. Der öffentliche Raum war und ist umkämpft. Wer darf sich wo aufhalten und was dabei tun? Diese Frage wird immer wie- der neu verhandelt. Ende der 1990er Jahre gab es bereits Auseinandersetzungen um die Innenstadt. Nicht nur in Han- nover, bundesweit gab es In- nenstadtaktionstage. Die Aus- einandersetzungen – bei denen in Hannover auch die „Schwar- zen Sheriffs“ mit ihrem hohen Aggressionspotential für eine Eskalation sorgten – wurden entschieden. Punks, Junkies und BerberInnen wurden aus der In- nenstadt vertrieben. Nicht zu- letzt auch nach Linden. Jetzt scheint es, dass die Verdrän- gung auch hier passieren könn- te. Bislang konnte sich die Law- & Order-Fraktion noch nicht ganz durchsetzen. Es sollen auch So- zialarbeiterInnen eingesetzt werden. Gelöst werden könnten etliche Probleme durch ein wenig mehr Rücksichtnahme beim Par- tyvolk, etwas Entspannung und Schallschutzscheiben sowie die eine oder andere öffentliche Toilette. Das würde aber bedeu- ten, dass ALLE aufeinander zu gehen und MITEINANDER re- den, nicht nur übereinander. hew Eine Frage, die nicht wenige umtreibt: Gibt es 2013 wieder eine heiße „Limmersaison“? Noch ist es – witterungsbedingt – ruhig auf der Limmerstraße. Die Be- fürchtung, dass Lindens zentrale Einkaufsstraße im Sommer wieder zur Partymeile werden könnte, ist jedoch real. Foto: Mallast

Lindenspiegel April 2013

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Die Stadtteilzeitung für Hannover-Linden Ausgabe 04-2013

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Page 1: Lindenspiegel April 2013

Die Lindener Stadtteilzeitung April 2013 17. Jahrg.

Lindenspiegel

schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 1

Anzeigenverkauf: Tel.: 05 11 / 1 23 41 16

RV Concordia: Radsport in Linden Seite 3

Plakataktion: VerdrängteVergangenheit? Seite 5

Spielwelten: InterkulturellerSpielplatz entsteht Seite 5/6

Bargeldtransfer weltweit

Handy- und DSL-Verträge bei 1&1Internet: Surfen und Chatten mit VDSL 100.000 Business

Handy- und PC-ZubehörHandy-An- & Verkauf

Limmerstraße 38 • 30451 Linden • Tel.: 05 11 / 2 61 76 31

Öffnungszeiten täglich 10 bis 24 UhrWilhelm-Bluhm-Str. 40 (Linden) • Tel.: 2 10 30 33 • www.kaffee.kneipe-fiasko.de

– Flammkuchen– den ganzen Tag durchgehend Frühstück– wöchentlich wechselnde Tagesangebote

Samstag Pizzatag / Sonntag Auflauftag

Das sympathische Café in Linden

Mo - Sa 08.00 - open end • Son 08.00 - open endCaféNet(t) • Limmerstraße 38A / Ecke Nedderfeldstraße

30451 Hannover • Tel.: 0511 / 2 61 57 41

2013

Mo-Sa 9-24 UhrSo 10-24 Uhr

Tel.: 0511 / 1 23 42 09

Plaza de Rosalia 2 / Ahrberviertel

Der Frühling ist da!Das Rias Baixas II öffnet seine große

überdachte Terrasse für die Saison 2013Angebot im April: Mittagsmenü von 12 bis 17 UhrJedes Gericht mit Salat und Suppe nur 7,50 Euro

Auch wenn derWinter in diesemJahr einen lan-gen Atem hat.Eines ist sicher.

Der Sommer kommt auch inunseren Breiten mal an, auchwenn er sich nicht an einen Ter-minkalender hält.Einige schwülwarme Nächtewird es wohl geben und aucheinige spaßsuchende Mitbürger,teilweise von jenseits der Ihme,die meinen, Lindener Nächtenein gewisses leichtlebiges Flairverpassen zu sollen. Natürlichist so ein mediteranes Flair imSommer nicht für alle Beteilig-ten entspannend. Wer am nächs-ten Tag auf Arbeit muss, hat nurwenig Verständnis für gröhlen-de Massen vor seinem Fenster.Vielen reicht es auch, dass dieeingeborenen Lindener Hundevor die Tür pissen, da muss esnicht auch noch mehr durch dasPartyvolk werden. Andererseits

ist es ja gerade dieses Flair, dieMöglichkeit sich zwanglos undunkommerziell, ohne Verzehr-zwang, treffen zu können. Die

Straße ist schon immer ein so-zialer Raum gewesen und dieLimmerstraße wird als ein sol-cher Raum wahrgenommen. In der Gentrifizierungsdebatteverstieg man sich jüngst zu derEmfehlung, wenn es den Leu-ten nicht passt, dann können sieja wegziehen an den Rand vonLinden, auch wenn da etwasweniger los ist. Okay, dass warzynisch, aber das Standardargu-ment der konservativen Gut-menschen musste einfach malanders angewendet werden.

Der öffentliche Raum war undist umkämpft. Wer darf sich woaufhalten und was dabei tun?Diese Frage wird immer wie-der neu verhandelt. Ende der1990er Jahre gab es bereitsAuseinandersetzungen um dieInnenstadt. Nicht nur in Han-nover, bundesweit gab es In-nenstadtaktionstage. Die Aus-einandersetzungen – bei denenin Hannover auch die „Schwar-zen Sheriffs“ mit ihrem hohenAggressionspotential für eineEskalation sorgten – wurdenentschieden. Punks, Junkies undBerberInnen wurden aus der In-nenstadt vertrieben. Nicht zu-letzt auch nach Linden. Jetztscheint es, dass die Verdrän-gung auch hier passieren könn-te. Bislang konnte sich die Law- &Order-Fraktion noch nicht ganzdurchsetzen. Es sollen auch So-zialarbeiterInnen eingesetztwerden. Gelöst werden könnten etlicheProbleme durch ein wenig mehrRücksichtnahme beim Par-tyvolk, etwas Entspannung undSchallschutzscheiben sowie dieeine oder andere öffentlicheToilette. Das würde aber bedeu-ten, dass ALLE aufeinander zugehen und MITEINANDER re-den, nicht nur übereinander.

hew

Eine Frage, die nicht wenige umtreibt:

Gibt es 2013 wieder eine heiße „Limmersaison“?

Noch ist es – witterungsbedingt – ruhig auf der Limmerstraße. Die Be-fürchtung, dass Lindens zentrale Einkaufsstraße im Sommer wieder zurPartymeile werden könnte, ist jedoch real. Foto: Mallast

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Lindenspiegel | 04-2013 Seite 2

schwarz magenta cyan yellow Lindenspiegel Seite 2

Scillablütenfest verschobenAuf dem Lindener Bergfriedhof blüht die Scilla siberica(Blaustern) immer noch nur sehr kärglich. Da der Frost inden nächsten Tagen anhalten soll, müssen wir unserenz.T. angekündigten Termin für das „Scillablütenfest aufdem Lindener Berg“ vom 7.4. absagen und auf den 14.4.verlegen. Wir hoffen, dass dann der Blaustern den Berg-friedhof in ein blaues Blütenmeer tauchen wird. Derzeit istes einfach noch zu wenig. Wir werden Sie ständig aufdem Laufenden halten. Davon unberührt feiern die Ge-schäfte in Linden-Mitte/Süd (Lindener Markt, Deister-straße) am 7.4. ihr Fest „Blaues Wunder“. Quartier e.V.hat am 7.4. den Küchengartenpavillon auch ab Mittaggeöffnet und wir bieten dann ein kleines Schauspiel, aberdas von uns mit den Lindener Bergprojekten (Gipfeltref-fen) veranstaltete Fest werden wir erst am 14.4. durch-führen.

Treffen der Alten AlexerBei einem Verein wie der LSV Alexandria v.1903 e.V. wirdTradition stets groß geschrieben, erst recht, wenn dieserSportverein 110 Jahre alt wird. Viele alte Sportfreundin-nen und Sportfreunde haben in all den Jahren ihre Freudeam Sport und Spiel gehabt. Verständlich, dass wir versu-chen wenigstens einmal im Jahr auch jene Vereinskame-raden zu erreichen, auch wenn sie heute nicht mehr Mit-glied im Verein sind. Immer noch zeigen sie ihre alte Ver-bundenheit bei unserem diesjährigen 8. Treffen der AltenAlexer am 19. April 2013 um 17 Uhr im Klubheim des LSVAlexandria v. 1903 in der Stammestraße 104 zu dem wiralle herzlich einladen.

Stadtteil-Rundgang mit Horst BohneDie Initiative „Lebensraum Linden“ veranstaltet einenStadtteil-Rundgang mit Horst Bohne. Thema ist der Lim-merbrunnen und die 200 jährige Geschichte der Königli-chen Kurbadeanstalt dort seit 1779. Treffen ist am Sams-tag, dem 20. April 2013, um 14 Uhr in Limmer an derStadtbahnhaltestelle (Linie 10) „Brunnenstraße“ (Gaststät-te Lindenkrug). Alle Interessierten sind herzlich eingela-den, die Teilnahme ist kostenlos. Vom Lindenkrug führtHorst Bohne über die Schleuse Limmer zu den Sehens-würdigkeiten im Bereich des Limmerbrunnen, zurück gehtes über die Kanalbrücke am Lindener Hafen zum Linden-krug. Dort besteht dann die Möglichkeit zum geselligenBeisammensein mit Austausch von Erinnerungen, Ge-schichten und auch alten Bildern. Erläutert werden u.a.der Ort und die „Conti“ Limmer, die Sichelwerke, der Lei-neabstiegkanal mit Schleuse und Lindener Hafen, die Be-zirkssportanlage Limmer. Im Mittelpunkt steht der Limmer-brunnen mit historischen Bauten (Lavesvilla) und derehem. Königlichen Kurbadeanstalt.

Ausstellung „Der gelbe Stern“Die Ausstellung „Der gelbeStern“ der Friedensbibliothekund des Antikriegsmuseums Ber-lin wird von Sonntag, 7. April, bisSonntag, 12. Mai, in der St. Mar-tinskirche zu sehen sein. DieEröffnung findet am 7. April nachdem Gottesdienst statt. Michael Jürging berichtet von denRecherchen für „Lebensraum Linden“ zu den Schicksalenjüdischer Familien während der Nazi-Zeit rund um denSchwarzen Bären.

Fußballtrainer und -betreuer gesuchtJedes Jahr das gleiche Manko bei der SG 74: Wir habennicht genügend Trainer/Innen und Betreuer/Innen, um alleKinder, die gerne Fußball spielen wollen, auch aufnehmenzu können! Die SG 74 hat mittlerweile eine der größtenJugendabteilungen im Stadtfußballverband. Nur fehlt esan Menschen, die die Kinder und Jugendlichen betreuenund/oder trainieren. Wer es sich also vorstellen kann, eh-renamtlich etwas für die Kinder und Jugendlichen in unse-rer Gesellschaft tun zu wollen, der findet bei uns das rich-tige Umfeld. Wir können immer Trainer/-innen, Co-Trai-ner/-innen und Betreuer/Innen für unsere 6- bis 17-jähri-gen Fußballer und Fußballerinnen gebrauchen. Es mussauch nicht schon ein Trainerschein vorhanden sein, umz.B. als Co-Trainer/In ein Team mit zu betreuen. Wer den-noch den Trainerschein machen möchte, die Jugendabtei-lung beteiligt sich an den Lehrgangskosten für den C-Li-zenz Trainerschein. Und wer von Technik, Taktik und Trai-ningslehre (noch) nicht so viel versteht - jede Mannschaftist dankbar dafür, jemanden zu haben, der sich um dieKleinigkeiten rund um Training und Spiel kümmert. JedeHilfe zählt! Bei Interesse bei Jugendkoordinator JoachimDaniel, 0172-5326321, oder [email protected] melden.

Kensal Rise / London

Als Highlight des Radsport-jahres 2013 steht am 1.

Mai wieder das Traditionsrad-rennen rund um den LindenerBerg auf dem Radsportkalen-der. An diesem Tag wird die ge-samte niedersächsische Rads-portelite in Hannover-Lindenbeim „Lindener Berg Kriteri-um“ antreten. Beginn der Ver-anstaltung ist am 1. Mai um 11Uhr mit den ersten Schülerren-nen. Über den Tag verteilt fin-den anschließend noch Senio-ren- und Hobbyrennen sowiedas Highlight des Tages – dasRadrennen der Elite – statt, wo-bei der Startschuss gegen 14Uhr erwartet wird. Gegen 16Uhr startet schließlich die Hob-byklasse. Start und Ziel desRundkurses ist wie jedes Jahrauf dem Lindener Berg amWasserturm. Der Eintritt für al-le Radsportfans sowie Interes-sierte ist kostenlos. Für dasleibliche Wohl ist durch Geträn-ke- und Bratwurststände ausrei-chend gesorgt. InteressierteRadsportler, die an einem derRennen teilnehmen möchten,

können sich am 1.05.2013 di-rekt am Start/Zielwagen anmel-den.

Am Sonntag, 14. April, ver-anstaltet der Radsport-

Verein Concordia Hannover e.Vseine 24. Radtouren-Fahrt(RTF) „Vom Fössefeld durchdas Leinetal“. Gestartet wirdvon 9 bis 10 Uhr an der Turn-halle Salzweg in Badendestedt.Die längste Tour erstreckt sichbis Schwarmstedt und von dortüber Wunstorf zurück nachHannover. Die Streckenlängenbetragen nach freier Wahl 45,80, 113 oder 150 Kilometer undwerden gern von Hobby- undLeistungssportlern angenom-men. Da es die zweite RTF in2013 im Raum Hannover ist,werden 300 bis 400 Fahrerinnenund Fahrer erwartet. Anmel-dung am 14. April ab 8 Uhr inder Turnhalle Salzweg / Baden-stedt. Das Startgeld beträgt fürLizenzfahrer 5 Euro und fürHobbyfahrer 8 Euro und umfas-st Verpflegung und Getränke anden Kontrollstellen.

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Highlights des RV Concordia

Am Montag, 11.März, trat die Jah-reshauptversamm-lung der Arbeitsge-

einschaft Lindener Vereine(AGLV) in der Lindener Traditi-onsgaststätte Zum Stern in derWeberstraße zusammen. Beson-derheit war diesmal, dass dieSitzung von den stellvertreten-den Vorsitzenden Hans-JörgHennecke und Andreas Kliz ge-leitet wurde. Der vormalige,erst im letzten Jahr gewählte 1.Vorsitzende Klaus Vespermann,war dem Vorstand durch seinenüberraschenden Rücktritt imDezember des vergangenen Jah-res kurzfristig abhanden ge-kommen. Arbeitsüberlastungdurch Übername einer Funktionzur Vorbereitung von Lindens900-jährigem Geburtstag imJahr 2015 soll hierfür derGrund gewesen sein. Seit dem Rücktritt gab es kei-nen Kontakt mehr zwischem

dem Rumpfvorstand und demabgesprungenen Vorstandsvor-sitzenden. So wurde denn deramtierende Vorstand einschließ-lich des Kassierers von den 26anwesenden stimmberechtigten

Vereinsvertretern für das abge-laufene Geschäftsjahr entlastet.Allerdings nicht der ehemaligeVorsitzende, da noch Kassenbe-lege von ihm nachzureichensind.

Die Wahl eines neuen Vorsit-zenden gestaltete sich recht ein-fach, da außer dem Vorschlagaus Vorstandskreisen sich nie-mand zu einer Gegenkanditaturerklärte. So wurde denn dasLindener Vereinsurgestein Die-ter Schirrmacher einstimmigzum neuen Vorstandsvorsitzen-den gewählt. Er hat sich mit sei-nen 75 Lebensjahren für minde-stens ein Jahr zur Führung derAGLV mit der Annahme derWahl bereit erklärt. Mit dem „Netzwerk ArchiveLinden-Limmer e.V.“, vertretendurch Michael Jürging, unddem von Carsten Tech vertrete-nen Deisterkiez e.V. wurdennoch zwei neue Mitglieder indie AGLV aufgenommen.Außerdem wurde das Jahres-programm mit Seminaren füreine effiziente Medienarbeit fürdie Vorstände der einzlnen Mit-gliedsvereine von der Versamm-lung gebilligt. hew

Wie man vor einigerzeit der HAZ ent-nehmen konnte, gibt

es endlich einen Plan, nebendem Raschplatz auch die Lim-merstraße aufzuräumen, damitdas Chaos in Linden nicht über-hand nimmt. Schließlich trautsich vor lauter Randale und Pö-belei, kein normaler Menschmehr auf die Straße. Wenn mandenn der demokratischen Oppo-sition im hannoverschen Stadt-rat folgt. Die Stadt ist also auf-gerufen zu handeln. Und daskönnte so aussehen: An allenZugängen der Limmerstraße,

vom Küchengarten bis zumKötnerholzweg, werden Tore in-stalliert. So kann der Zugangleicht kontrolliert werden. DieTore können dann bei Bedarfgeschlossen werden, um so inden hochsommerlichen Abend-stunden weniger Personal zu be-nötigen. Natürlich bleibt derZugang für Konsuminteressier-te unbeschränkt möglich. An-wohnerInnen werden in Ein-kommensklassen eingeteilt; die-se regeln dann die Zugangs-und Aufenthaltsdauer. Durchdie Privatisierung der „Limmer-zone“ ist es dann für den Si-

cherheitsdienst möglich, Platz-verweise zu erteilen. Die Wei-sungsbefugnis wird dann nebenden Geschäftsleuten auch An-wohnerInnen mit entsprechen-der Zuverlässigkeit erteilt. Letz-tere wird durch einen rechneri-schen Schlüssel aus Einkom-men, Wohndauer und Parteizu-gehörigkeit ermittelt.Klingt unwahrscheinlich? Naja,private Sicherheitsleute will dieStadt sich schon leisten. Dummnur, dass sie im ÖffentlichenRaum eigentlich keine anderenRechte haben, als alle anderenLeute auch. Das Aussprechen

von Auflagen oder das Vertei-len von Bußgeldern ist nun maleine hoheitliche Aufgabe. Diesekann nur von der Polizei undbegrenzt vom Ordnungsamtausgeübt werden. Es wird bestimmt ein echterSpaß, wenn unterbezahlte,schlecht ausgebildete Sicher-heitsleute mit angetrunkenemPartyvolk aneinandergeratenund am Besten dann an einemschlechten Tag. Vielleicht gibtes ja gerade dann die von derbereits zitierten Ratsoppositionherbei halluzinierten Aus-schreitungen. hew

Muss die Limmerstraße gründlich und nachhaltig aufgeräumt werden?

Unorthodoxe Gedanken zum 1. April

Jahreshauptversammlung der Arbeitsgemeinschaft Lindener Vereine:

Schirrmeister ist neuer Vorsitzender

AGLV-Vorsitzender für ein Jahr: Dieter Schirrmeister (M.) mit seinemStellvertreter Andreas Klitz und Schriftführerin Helene Tiedge.

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Lindenspiegel | 04-2013Seite 3

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ESSEN WIE DIE GÖTTER

Zweimal im Jahrströmen die Han-noveraner zumLindener Berg. En-de März bzw. An-

fang April zum Scilla-Blüten-fest. Und am 1. Mai. Dann fin-det das „Lindener Berg Kriteri-um“ statt. Es gehört zu den Tra-ditions-Radrennen und gilt alseines der ältesten Rund-streckenrennen in Deutschland.40 Runden á 2 km müssen dieRadsportler zurücklegen, diekurze aber starke Steigung desLindener Bergs ist auch für Pro-fis eine Herausforderung. Ver-

anstalter des Rennens ist dertraditionsreiche RadsportvereinConcordia. Zum 46. Mal sorgter auch in diesem Jahr mit vie-len ehrenamtlichen Helfern füreinen reibungslosen Ablauf.Vor 100 Jahren, im Oktober1913, richtete Concordia erst-mals ein Radrennen aus. DieStrecke führte damals von derRicklinger Waldschänke nachPattensen und zurück. Zu derZeit zählte der junge Verein ge-rade einmal 30 Mitglieder –denn ein Fahrrad kostete fastden Jahreslohn eines Arbeiters.Und Arbeiter waren sie alle beiConcordia. Denn gegründetwurde der „Radfahr-VereinConcordia“ am 9. Juli 1909 alsAbteilung des Katholischen Ar-beitervereins in Linden.Neben den Fahrern, die draußen– in freier Natur oder auf denStraßen – trainierten, gab es beiConcordia auch die Saalsport-ler. Mit einem großen Gala-Saalfest wollten sie sich im Ok-tober 1914 den Lindenern vor-

stellen. Der Ausbruch des Er-sten Weltkriegs aber verhindertedieses Vorhaben. In den folgen-den vier Kriegsjahren kam dassportliche Vereinsleben zum Er-liegen. Danach begann derschwierige Neuanfang. Ehema-lige Sportkameraden fandensich wieder zum Radsport zu-sammen. Ende des Jahres 1919war die Mitgliederzahl auf 67Personen angewachsen. In denFolgejahren entwickelte sichder Verein mit sportlichen Er-folgen zu einem geachtetenGegner im Radsport. KunoKemna gewann für Concordiadas erste Straßenrennen Hanno-ver-Celle-Hannover. Die 65 kmlange Strecke schaffte er inknapp unter zwei Stunden

Fahrtzeit, eine für damaligeVerhältnisse beachtenswerteZeit. Auch in anderen Diszipli-nen wie dem Radball oder demKorsofahren galten die Concor-dia-Mannschaften als stark. Siewaren bei Sportveranstaltungenfast schon gefürchtete, abergern gesehene Gäste. Durchdiese Erfolge konnte Concordiaauch einen Sponsor gewinnen:den Fahrrad- und Automobil-hersteller Dürkopp aus Biele-feld, der den Verein mit Rennrä-dern aus eigener Produktionausstattete.1934 feierte der „Radsport-Ver-ein Concordia von 1909“ sein25- jähriges Bestehen im Hotelzum Schwarzen Bären. Imgroßen Festsaal moderierte derbeliebte hannoversche Confe-rencier Walter Böhm die Festi-vitäten, der sich in späteren Jah-ren zum deutschen Spitzenko-miker entwickelte.Der Verein Concordia erweiter-te jetzt auch seine Aktivitäten:er führte die Aschenbahn-Rad-

rennen im Lindener Stadion ein,zu denen viele Zuschauerströmten. Die Sportler des Ver-eins traten inzwischen erfolg-reich bei vielen Radrennen imgesamten deutschen Reichsge-biet auf. Im Radballsport galtConcordia als die dominierendeMannschaft im Norden.Obwohl im Zweiten Weltkriegviele Vereinsmitglieder ins Mi-litär eingezogen wurden, konn-ten die sportlichen Aktivitätennoch eine Zeitlang in kleineremRahmen weitergeführt werden.Hans Kaune, späterer Concor-dia-Vereinsvorsitzender, absol-vierte Rundstreckenrennen inganz Deutschland und startetesogar einmal in der großen„Deutschlandhalle“ in Berlin.

Und Hans Witzakgewann 1941,im drittenKriegsjahr,die letzteVereins-meister-schaft.Erst alssich dieFliegeran-griffe aufHannover häuf-ten, war nicht mehran Sport zu denken. DieSchul-Turnhalle in der Salz-mannstraße, die die Radsportlerseit Anfang der 20er Jahre nutz-ten, fiel dem Bombenhagelebenso zum Opfer wie das ge-samte Sportmaterial des Ver-eins. Auch alle Ehrenpreise, Po-kale und Urkunden, die dieSportler in über 30 Jahren er-rungen hatten, verbrannten.Der langjährige Vereinsvorsit-zende Heinrich Lovermannbrachte Concordia wieder aufSpur. Er rief alle Vereinsmit-

glieder, die den Krieg überlebthatten, zusammen und ermutig-te sie, den Traditions-Radsport-verein wieder zum Leben zu er-wecken. In Gemeinschaftsarbeitbauten die Mitglieder 1946 diezerstörte Turnhalle in der Salz-mannstraße wieder auf. Im glei-chen Jahr fanden auch erstmalsRennen auf der Straße statt.Trotz der Not der unmittelbarenNachkriegszeit schafften es die„Concorden“, ihren geliebtenRadsport in der eigentlich nichtvorhandenen Freizeit auszuü-ben. Für zwei Vereinsmitgliederwurde der Sport sogar zum Be-ruf: Hans Kaune und GeorgTwiehaus hatten eine Profi-Li-zenz gelöst und bestritten erfol-greich Berufsrennen auf Straße

und Bahn. HansKaune startete

auch als 6-Tage-Fah-rer imhannover-schenMesses-portpa-

last. Hierwar körper-

liche Höchst-leistung gefragt,

denn vor den Renn-fahrern lagen 22000 Run-

den – rund 3500 Kilometer. Der wiedererstarkte Vereinkonnte in den 1950er Jahrenwieder an alte Erfolge anknüp-fen. Ein Wehrmutstropfen warallerdings der Verlust deslangjährigen Hauptsponsors,der Dürkopp-Werke, die ihreFahrradproduktion 1954 ein-stellten. Im Laufe der Zeitkonnte Concordia aber immerwieder Geldgeber und Sponso-ren gewinnen, was die Wert-schätzung für den traditionsrei-

chen Radsportverein zeigt.Namhafte hannoversche Betrie-be oder Einzelunternehmer wa-ren oder sind auf der Sponso-renliste zu finden, u.a. Conti-nental, Mommeyer-Reisen, dieConcordia-Versicherung, dieFahrschule Heidorn, die Linde-ner Volksbank oder das Fachge-schäft Fahrradkontor. Aktuell zählt der RV Concordiawieder über 130 Mitglieder. An-geboten werden die Radsport-sparten Straßenrennsport,Bahnrennsport, Mountain-Bike,Querfeldeinrennen, Wanderfah-ren und Radtourenfahren. Be-sonders die starke RTF-Mann-schaft (Radtourenfahrten) istüber die Grenzen der Landes-hauptstadt hinaus bekannt. tb

1909 in Linden gegründet:

Concordia: Seit über 100 Jahren dem Radsport verschrieben

Erholungsphase: das „Lindener Berg Kriterium“ gilt auch für Profis als Herausforderung. Foto: RV Concordia

19. Juli 1931: Concordia-Fahrer Hermann Schrader (großes Foto) gewinnt beim Großen Straßenpreis des Rundfunksenders NORAG. Das kleine Fo-to zeigt den Berufssportler Hans Kaune – ehemaliger Erster Vorsitzender und heutiges Ehrenmitglied des RV Concordia. Fotos: RV Concordia

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Page 4: Lindenspiegel April 2013

Lindenspiegel | 04-2013 Seite 4

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Freispruch fürKlaus Ölle-rer!“ lautet dieÜberschrift ei-

ner Zeitung, die seit En-de März zigfach plaka-tiert an Lindener Haus-wänden zu finden ist.Inhaltlich beschäftigensich die Artikel aus demJahre 1974 mit den po-litischen Aktivitäten desmittlerweile recht be-kannten Lindener Publi-zisten Klaus Öllerer.Die „Kämpfende Ju-gend - Zentralorgan deskommunistischen Ju-gendverbandes“ berich-tet darin über einen Ge-richtsprozess, bei demsich der damals gut 25-jährige verantwortenmusste. Laut dem Be-richt gehörte Öllerer zu dieserZeit dem hannoverschen Aus-schuss „Kampf dem BRD-Im-perialismus und Militarismus“an und hatte „fortgesetzt undplanmäßig“ Wehrkraftzerset-zung sowie antimilitaristischePropaganda betrieben, indem erunter anderem Parolen an Ka-sernenwände malte und so„vorsätzlich und rechtswidrig“fremde Sachen beschädigte.Klaus Öllerer war dabei nachAuffassung der Staatsanwalt-

schaft der „Rädelsführer“ einerGruppe, die laut Anklageschrift„das Ziel verfolgte, die Bundes-wehr als Organ zum Schutz derBundesrepublik Deutschland zuzersetzen und die freiheitlichdemokratische Grundordnungdurch die bewaffnete Revoluti-on der „Arbeiterklasse“ zur Er-richtung der Diktatur des Prole-tariats zu beseitigen.“ Deswe-gen wurde er auch, wie es heißt,wegen „verfassungsfeindlichersowie den Rechtsstaat gefähr-

dender Bestrebungen“ vom Ge-heimdienst beobachtet.Bisher ist noch unklar, wer dieknapp 40 Jahre alten Informa-tionen an die Hauswände plaka-tierte. Eine mögliche Intentionder Täter könnte aber die Bloß-stellung Klaus Öllerers, durchdie Aufdeckung seiner eigenenpolitischen Vergangenheit ge-wesen sein. So war es Öllerer,der in den letzten Monaten wie-derholt Aktionen der KampagneAhoi verurteilte und öffentlich

den grünen Bezirksrats-herren Steffen Mallastverbal angriff. Mallasthatte sich politisch hin-ter das Anliegen derKampagne Ahoi gestelltund Besetzungen als le-gitimes Mittel bezeich-net, um in Linden aufsoziale Verdrängungaufmerksam zu machenund bezahlbaren Wohn-raum zu erhalten.Nun wird deutlich, dassauch Öllerer durchausin der linken Szene po-litisch aktiv war und da-zu nicht nur legale Mit-tel nutzte. Anders alsdie Kampagne Ahoi be-schränkte er sich dabeinicht nur auf „gewalt-freien“ zivilen Unge-horsam, sondern verüb-

te auch selbst Farbanschläge. Heute ist Öllerer, der in den70er Jahren noch tatkräftigdurch die junge Hausbesetzer-und Jugendzentrumsbewegungunterstützt wurde, eher für ex-trem rechtskonservative Positio-nen bekannt. Vielleicht war dasZiel der Plakataktion aber auch,ihn auf diese Weise an seineWurzeln zu erinnern, damit diepolitischen Grabenkämpfe derletzten Monate endlich ein En-de haben. ja

Am Samstag den 16.März 2013 fand dieJahreshauptver-sammlung der Orts-

feuerwehr Linden der Freiwilli-gen Feuerwehr Hannover in denRäumlichkeiten des Feuerwehr-hauses statt. Zahlreiche Gästeaus Politik, benachbarten undbefreundeten Feuerwehren so-wie der Passiven- und Altersab-teilung waren zusammen mitden aktiven Kameradinnen undKameraden der OFW Linden

Auf der Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Linden hatten sich – unter ihnen Bezirksbürgermeister Rainer-Jörg Grube – erneut zahlreiche prominente Gäste eingefunden. Sie wurden befördert beziehungsweise ausge-zeichnet (v.l.n.r.): Jan Melching, Marc Schönfeld, Dennis Track und Ortsbrandmeister Walter Matthias.

der Einladung der Wehrführunggefolgt und nahmen an der Jah-reshauptversammlung teil. Nach der offiziellen Begrüßungund dem ordentlichen Beginnder Jahreshauptversammlungtrugen zunächst der Ortsbrand-meister und der Jugendwart ihreTätigkeitsberichte vor. Und zuberichten gab es auch im ver-gangen Jahr wieder viel. So er-innerte Ortsbrandmeister WalterMatthias an die zahlreichenEinsätze der OFW Linden. VonGefahrguteinsätzen, über meh-rere Großbrände zum Teil mitMenschengefährdung bis zutechnischen Hilfeleistungen undBombenräumungen war 2012

wieder das gesamte Einsatz-spektrum vertreten. Auch zwischen den Einsätzenwaren die aktiven Kameradin-nen und Kameraden der OFWLinden viele Stunden aktiv. Sozum Beispiel bei großen öffent-lichen Veranstaltungen wie demHannover Marathon oder demSchützenfest, aber auch bei denregelmäßigen Übungen undDienstabenden. Jugendwart Patrick Lutze be-richtete ebenfalls von zahlrei-chen öffentlichen Veranstaltun-gen an denen die Jugendfeuer-wehr Linden teilgenommen hat-te, sowie von Freizeitfahrten andenen die Jugendlichen in ihrer

Freizeit teilnehmen konnten.Seinen Jahresbericht beendeteer mit der Ankündigung in dieFührungsebene der Stadtju-gendfeuerwehr Hannover zuwechseln und wünschte seinembisherigen Stellvertreter Dimi-trios Stavrakaras viel Glück fürdas kommende Jahr.Im zweiten Teil der Jahres-hauptversammlung konntenauch in diesem Jahr wieder ei-nige aktive Kameraden beför-dert werden. So erhielten JanMelching und Mark Schönfeldvon Stadtbrandmeister MichaelWilke ihre Beförderungsurkun-den zum Feuerwehrmann. Derstellvertretende Ortsbrandmei-

ster der OFW Linden DennisTrack wurde anschließend inden Rang des Löschmeisters er-hoben. Eine besondere Ehrungerhielt in diesem Jahr Orts-brandmeister Walter Matthias.Durch das Stadtkommandowurde ihm das Deutsche Feuer-wehr Ehrenkreuz in Bronze inAnerkennung seiner langen undhervorragenden Leistungen imDienst der Feuerwehr verliehen.Abschließend richteten einigeder geladenen Gäste stellvertre-tend ihre Grußworte an die Ak-tiven der OFW Linden undwünschten jederzeit eine gesun-de Rückkehr von allen kom-menden Einsätzen.

Ostbrandmeister Walter Matthias mit dem Deutschen Feuerwehr Ehrenkreuz in Bronze ausgezeichnet:

Jahreshauptversammlung der OFW Linden

Gesehen in Linden:

Plakataktion über Lindener Publizisten

In Linden plakatiert: „Freispruch für Klaus Öllerer“ aus dem Jahr 1974.

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Am 20. März 1943kam der Sozial-demokrat FranzNause im Altervon vierzig Jah-

ren im Zuchthaus Brandenburg-Görden zu Tode. An seinem70.Todestag wurden zwei vomBezirksrat Linden-Limmer ge-stiftete Legendentafeln an denStraßenschildern der Franz-Nause-Straße enthüllt.Zum Gedenken an den sozialde-mokratischen Widerstands-kämpfer enthüllte Bezirksbür-germeister Rainer-Jörg Grubean der Franz Nause Straße/EckeWeidestraße eine der beiden Le-gendentafeln.Jonny Peter, von der Otto Bren-ner Akademie und Quartier e.V.,berichtete in Anwesenheit vonAngehörigen der Familie Nauseüber das Leben von Franz Nau-se. Dieser wurde am 15.2.1903 inAchtum bei Hildesheim gebo-ren und kam in frühen Jahrennach Limmer. Als Schlosser-lehrling trat er mit 15 Jahren indie Sozialistische Arbeiterju-gend (SAJ) ein. Mit 18 Jahrenwurde er Mitglied der Sozialde-mokratischen Partei Deutsch-lands. Später trat er auch dem Reichsbanner, einer Schutzor-ganisation der Weimarer Repu-blik gegen die Nazis, bei. FranzNause gehörte neben WernerBlumenberg zu den Köpfen dersozialdemokratischen Wider-standsorganisation „Sozialisti-sche Front“, der wohl größtenregionalen Widerstandsorgani-sation Deutschlands . Er wohntein Limmer, zuletzt in der Kes-

selstraße. Im Jahr 2010 wurdevor der Kesselstraße 19 einStolperstein verlegt.1936 wurdeer verhaftet und 1937 vomVolksgerichtshof Berlin als Rä-delsführer wegen „Vorbereitungzum Hochverrat“ zu zehn Jah-ren Zuchthaus verurteilt. Bis1940 saß er im Zuchthaus Ha-meln ein, wurde dann in dasZuchthaus Brandenburg-Gör-den verlegt, wo er 1943 an denFolgen von Misshandlungenund jahrelanger Unterernährungam 20. März 1943 zu Tode kam.Seine Urne wurde in Hannoverauf dem Ricklinger Stadtfried-hof beigesetzt. Sein Grab aufdem Stadtfriedhof Ricklingenist ein Ehrengrab. Bereits imJahr 1950 war der ehemaligeGartenweg in Limmer in Franz-Nause-Straße umbenannt wor-den. Im Rahmen des diesjährigenProgramms „Ende des 2. Welt-krieges / Befreiung vom Fa-schismus“ wird es im Mai 2013weitere Veranstaltungen von derOtto Brenner Akademie undQuartier e.V. geben, die sichauch mit dem Widerstands-kämpfer Franz Nause beschäfti-gen: Am 16. Mai wird Dr. HansDieter Schmid von der LeibnizUniversität Hannover um 19Uhr im Freizeitheim Lindenüber die Sozialistische Front in-formieren und am 31. Mai wer-den Ulf Kronshage und JonnyPeter von Quartier e.V. um 15Uhr im Rahmen eines Rund-gangs zu den Ehrengräbern aufdem Ricklinger Friedhof unteranderem auch das Grab vonFranz Nause aufsuchen. hew

Vor der Enthüllung der Legendenschilder durch Bezirksbürgermeister Rainer-Jörg Grube (r.) ging Jonny Peter(M.) von Quartier e.V. auf einige Stationen aus dem Leben des bis zu seiner Verhaftung im Jahr 1936 in Limmerlebenden Franz Nause ein. Foto: Wiesemann

Zum 70.Todestag von Franz Nause:

Legendentafeln enthüllt

Der Euro wird noch mehrals bisher deutlich an Wert

verlieren. Sparer sollten Ihr Er-spartes sicher und gewinnbrin-gend in Sachwerten, u.a. inEdelmetallen anlegen. Beson-ders geeignet für den Kleinspa-rer ist das Edelmetall Silber.Silber hat z.B. in den letzten 10Jahren einen wesentlich höheresWachstum erzielt als Gold,nämlich über 450%! Und dasWachstum wird noch zuneh-men, somit der Preis auch! War-um? Ca. 70 % der gesamten Sil-berförderung wird von der In-dustrie verbraucht (nicht re-ciclebar) und das in zunehmen-dem Maße. Silber ist der besteStromleiter, Wärmeleiter, Spie-gelreflektor etc. Fachleute sa-gen, dass in ca. 30 Jahren keinSilber mehr zur Verfügungsteht! Die Banken wissen dasund horten tausende TonnenSilber und halten damit denPreis z.Zt. noch relativ niedrig,aber bei weiter steigenderNachfrage werden sie ihren Sil-berbestand mit hohen Gewin-nen an den Markt abgeben! Sie-he auch im Internet: www.sil-berjunge.de – „der Silberfach-mann Nr. 1 in Deutschland“ . InKenntnis dieses Sachverhalteshat die Fa. Firstclass-Value eineLösung gefunden, um auch denKleinsparer die Möglichkeit zubieten an dieser Wertentwick-lung teilzuhaben. Es kann nunjeder ein Silberdepot (ohneBankgebühren) bei uns erhaltenund verwalten! Man kann in be-liebiger Höhe, ab ca. 30 Euromtl., „Papiergeld“ in Feinsilbertauschen und sich damit einwerthaltiges und stark wachsen-des Vermögen aufbauen! Wiedas funktioniert, erklärt Ihnengern in einem persönlichen Ge-spräch Peter Boczki. Kontakt:Telefon 0157 / 35783371.

Das kreative, soziale Päch-terpaar mit ihren freundli-

chen Mitarbeitern hatten sichfür das vorösterliche Wochenen-de 9. und So.10. März etwasNeues ausgedacht, ein Oster-markt - so richtig zum hinein-steigern. Aber das Wetter, es war durch-aus noch steigerungsfähig. Et-was regnerisch, dazu am Sonn-tag ein Hauch von Zucker-schnee. Trotzdem, die Höhen-luft des Lindener Berges, flotteLife Musik, ein offenes Feuerund Warmes in fester und flüs-siger Form, führte viele zumLindener Turm. Dort boten diekreativen Aussteller, ihre selbst-verständlich handmade Produk-te an. Das Lindener Team ZahnärtzinDr. Ingeburg und Werner Mann-herz vom Zahnmobil hatte sichwas altenativ etwas anderes aus-gedacht. „Handmade“ wäre jaauch nicht wirklich erwünscht!Es gab ein Rateglas mit Osterei-ern. Wie viel könnten darinsein? War die Rätsefrage. Etwa90 Turmgartenbesucher gabenihren Tipp ab. Es wurden Zah-len zwischen 40 und 500 ge-

Das Scillablütenfest ist aufden 14. April verschoben,

trotzdem findet am Sonntag, 7.April, – organisiert von Deister-kiez e.V., den Geschäftstreiben-den in Linden-Süd – zwischen13 und 18 Uhr an der Deister-straße ein verkaufsoffenerSonntag als Tag der offenen Türstatt. Ebenso wie am LindenerMarkt, in diesem Fall organi-siert von Linden-Gut e.V.Neben einer scillablau dekorier-ten Straße, Verkaufsaktionenund Rabatten bis zu 20 % war-ten Musikacts, Kleinkunst undweitere Überraschungenauf die Gäste.Beispielsweise wird es eineRikscha-Transportmöglichkeitvom Lindener Markt zur Dei-sterstraße geben, sowie Wal-king-Acts und Einlagen bei-

spielsweise von der Band Alm-anach, die um 17 Uhr im Bürodes Stadtteilforums Linden-Südin der Deisterstraße 66 spielenwird. Auf der Straße sorgt u.a.David Milzow mit Gitarre undSaxophon für Frühlingsgefühlein unseren vom Winter ge-schundenen Seelen. Eine Rie-senseifenblasenaktion wird wieim Vorjahr gerade die Kinderbegeistern …Neu in diesem Jahr ist die Akti-on CleanUP-Deisterstraße amVortag (6. April ab 14 Uhr), dieals Empfehlung aus dem CI-MA-Gutachten und als Weiter-führung der GreenUp-Deister-straße des letzten Jahres, sichmit der Sauberkeit und Aufent-haltsqualität in der Deister-straße auseinandersetzt und woalle mit anpacken.

AnlagealternativeEdelmetalldepot

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schätzt. Als Siegesprämie gabes ein wertvolles, handbemaltesKünstler-Ei. Die richtige Zahlwar 131 Eier. Die Siegerin, FrauWüstemann hatte sehr gut ge-schätzt; mit 130 war sie derWirklichkeit am nächsten. Ihrwurde das Ei zur ihrer großenFreude am folgenden Montagübergeben. Der Spenden-Erlösfürs Zahnmobil betrug 188 Eu-ro. Und noch etwas ist zu be-merken: Der Lindener Berg, diemit 89 Metern zweithöchsteErhebung Hannovers, lockt dieMenschen aus allen Stadtteilen– wie auch die Siegerin aus derList – an. W. Mannherz

Ostermarkt am LindenerTurm erbringt Spenden für das Zahnmobil

Verkaufsoffener Sonntag an der Deisterstraße

„Von Träumern und Tromm-lern“ lautet der Titel einerAusstellung mit Sand- undAcrylbildern von LuneNdiaye, die am 4. April, um19 Uhr im kargah-Haus, Zur

Bettfedernfabrik 1, eröffnetwird. Sundari spielt dazu aufder Kamalen Ngoni, einemafrikanischen Zupfinstru-ment. Zu sehen ist die Aus-stellung bis zum 30. April.

Von Träumern und Trommlern

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www.sudoku-aktuell.de Lösungen Februar 2013

Lösungen Februar 2013

Der Lindenspiegel-BuchtippVorgestellt von MitarbeiterInnen der Buchhandlung „Decius Linden“, Falkenstraße 10

Claudia Husch: „Zapotek und die strafende Hand“

Charmant und eigensinnigCorinna Bomann: „Und morgen am Meer“

Spannend bis zur letzten Seite

Anstatt sich gleich auf sei-nen langgeplanten Segel-

törn begeben zu können, mussHenning Zapotek, HamburgerKommissar im Sabbatjahr, nachKlokenzin auf Rügen reisen. Indiesem verschlafenen kleinenDorf an der Ostsee wurde derlangjährige Mieter seines El-ternhauses erhängt aufgefun-den. Innerhalb kürzester Zeit

muss er nicht nur in zwei To-desfällen ermitteln (natürlichaußerdienstlich), sondern sichauch mit der eigenen Geschich-te seiner Flucht und deren Fol-gen Mitte der Achtziger Jahreauseinandersetzen.Ein spannender Fall (Mare Ver-lag, 14.95 Euro) und ein char-manter, eigensinniger Kommis-sar! Manuela Banse

Das Sozialgericht Aurich stützte die Rechte von Hartz IV Be-ziehern. In einem Urteil bestätigte das Gericht die Auffas-sung der Kläger, nachdem selbstgenutztes Eigentum auchnach dem Auszug der Kinder angemessen bleibt, wenn zu-vor die Eigentumswohnung auch mit Kindern „angemessen“war. „Eine solche Auslegung des § 12 SGB II gebiete derWortlaut der Bestimmung ebenso wie der Zweck der Rege-lung, ihre Entstehungsgeschichte und auch die systemati-sche Gesetzesbetrachtung“, so das Gericht. Zudem geltenach Ansicht der Sozialrichter der Schutz der Ehe und Fa-milie nach Artikel 6 des Grundgesetzes.

Im vorliegenden Fall bewohnte eine Familie aus Ostfries-land ein Haus mit insgesamt sechs Personen (144 qmWohnfläche). Das Haus selbst steht auf einem 967 qmGrundstück, dass mit einem öffentlichen Darlehen gefördertwird. In den Jahren 2006 und 2008 zogen drei von vier Kin-der aus. Seit Ende 2009 wohnen die Eltern nur noch mitjüngsten Sohn in dem Haus. Die Arge (heute Jobcenter) be-willigte zunächst das Arbeitslosengeld II als Zuschuss. Alsdie Familie einen Hartz IV-Antrag stellte, lehnte die Sozial-behörde ab. Als Begründung gab die Behörde an, das Haussei unangemessen groß. „Nach § 12 Abs. 3 aber nur einselbst genutztes Haus von angemessener Größe oder eineentsprechende Eigentumswohnung nicht als Vermögen zuberücksichtigen.“ Daher solle die Familie das Haus als Ver-mögen verwerten und von dem Verkauf leben, bis sovielverbraucht sei, dass das Vermögen unterhalb der entspre-chenden Freigrenze liege.

Gegen den Ablehnungsbescheid legte die Familie Wider-spruch ein. Diesen wies die Behörde zurück und bewilligteHartz-Leistungen nur noch in Form eines Darlehens. Durchdas Urteil änderte das Gericht den Bescheid in sofern ab,dass der Familie wieder ein Zuschuss zusteht. Es führte da-zu zunächst aus, dass als Maßstab für die Angemessenheitdes selbst bewohnten Hauses allein die Größe des Hausesheranzuziehen sei. Diese sei nach der Rechtsprechung desBSG nach den Wohnflächengrenzen des 2. Wohnungsbau-gesetzes (II. WoBauG) zu beurteilen, weil diese dafür über-regional tauglich und geeignet seien. Von den Anfang 2002das Bundesgesetz ersetzenden Länderregelungen könneman dies dagegen nicht sagen.

Zwei Jugendliche begegnensich in der Straßenbahn,

lernen sich näher kennen, ver-lieben sich ineinander...Dochvon hier an wird es problema-tisch. Es ist der Sommer 1989.Milena wohnt mit ihrem Vaterin Ostberlin und Claudius beiseinen Eltern im Westen derStadt. Der Wunsch nicht mehrgetrennt leben zu müssen wird

immer stärker und lässt sie einewaghalsige Entscheidung tref-fen.Eine einfühlsam geschriebeneLiebesgeschichte (UeberreuterVerlag, 12.95 Euro, ab 13 Jah-ren), spannend bis zur letztenSeite, die sehr anschaulich denAlltag in der DDR schildert undein Stück Zeitgeschichte greif-bar macht. Manuela Banse

Arbeitslos?Aber nicht wehrlos!Hartz-IV-Infostunde für Betroffenemit Susanne

Treffpunkt ist bei der Linken Linden-Limmer (LiLi)Kötnerholzweg 4730451 HannoverTelefon 981866mittwochs 15 bis 16 Uhr

Eigentum bleibt angemessen

Kim Brendel begann 1987 als Auto-didaktin zu fotografieren. Bei ei-nem Ausflug auf das alte Han-

omaggelände in Linden entdeckte sie Endeder 1990er Jahre ihre Begeisterung für alteIndustriegebäude. „Mich interessiert dieGeschichte des alten Arbeiterstadtteils Lin-den und ich bin fasziniert von diesen alten

Gebäuden und den Geschichten, die sie er-zählen.“ Ein weiterer Schwerpunkt ihreskünstlerischen Schaffens sind Graffitis inHannover. „Die Vergänglichkeit dieser klei-nen Strassenkunstwerke, die es erforderlichmacht, mit offenen Augen durch die Stadtzu gehen und ganz genau hinzusehen, dasfordert mich heraus“, so die Fotografin.

Bis heute ist sie der analogen Fotografietreu geblieben. Die in dieser Ausstellung inder Galerie im Keller des FreizeitheimsLinden (bis 30. April, montags bis freitags,jeweils 10 bis 22 Uhr) gezeigten Aufnah-men sind eine Retrospektive ihres schwer-punktmäßigen fotografischen Schaffens derletzten zehn Jahre.

Rost und Farbe Industriebrachen und Straßenkunst in Hannover von Kim Brendel

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Der Lindenspiegel-Tipp des Monats

w w w . l i n d e n - e n t d e c k e n . d e / k a l e n d e r

Ein ausführlicher Terminkalender mit vielen Veranstaltungs-Tipps unter

Die Musik von Menic &The Deep Roots (Foto) –

zu hören am Donnerstag, 18.April, ab 21 Uhr in der GaleriaLunar, Kötnerholzweg 51 – isttiefverwurzelt in der Bluestradi-tion des Nordatlantiks sowie imCountry Blues des Mississippi-Deltas. Doch gelingt es Sängerund Gitarrist Menic Rudemanals Songwriter und mit Hilfeseiner Band „The Deep Roots“den Blues mit Punk, Cajun,Bluegrass, Soul oder StonerRock zu kombinieren. Menicund seine Jungs schicken denHörer per Kontrabass, Fiddle,Banjo, Dobro, Mandoline undSlidegitarre auf eine Reise zuOrten, an denen er wahrschein-lich noch nie war, aber von de-nen er schon immer wusste,dass es sie gibt. Im Mittelpunktder Texte steht dabei der für denBlues unabdingbare Mythos„Eisenbahn“, denn nicht um-sonst lautet der Titel des Al-bums, dass 2012 auf dem LabelVoodoo Rhythm erschien, auch„Railroad Anthology“. In denSongs gelingt es der Band eige-ne Erlebnisse zu universalenFiktionen umzuschreiben, sodass jedes Konzert des Trios zueinem ganz persönlichen Erleb-nis für die Zuhörer wird.

F ingerübungen“ hat dieGruppe Theaterwahn ihr

mittlerweile 9. Programm über-titelt. Dabei handelt es sich umkurze Stücke oder Szenen, diezum Ausprobieren oder Trainie-ren verschiedener Theaterfor-men dienen und mit denen dasEnsemble seinem Publikum fürdie Zukunft Appetit machenmöchte. Zu sehen gibt es dieFingerübungen am Sonnabend,27. April, sowie am Sonntag,

28. April, jeweils ab 17 Uhr imTheater in der Ricklinger Straße2. Der Eintritt ist frei. Für denHerbst 2013 ist dann wieder ei-ne abendfüllende Produktiongeplant.

Die alte Küchengarten-brücke, das Heizkraft-

werk, der Bergfriedhof: Diesesonst viel besuchten Orte ent-falten menschenleer eine ei-gentümliche Schönheit. In derPanorama-Serie LindenOrte deshannoverschen FotografenMartin Mirbizaval formierensich Kraftwerks-Schornsteineund Pappel-Kronen zur bizarrenSkyline, Baumschatten er-wecken asphaltierte Plätze zumLeben, Straßen und Brückenlocken den Betrachter in einefast sphärische Welt. Mirbiza-vals breite Perspektive schärftden Blick für Monumentales,und schafft Raum für eine gran-diose Stadtlandschaft. Die Ku-lisse des beliebten Stadtteilsrückt in den Vordergrund. Ge-zeigt werden Mirbizavals Arbei-ten noch bis zum 18. April imKüchengartenpavillon, AmLindener Berge 44. Die Öff-nungszeiten: dienstags, freitags

und sonntags jeweils von 15 bis17 Uhr.

Am Freitag, 12. April, 20Uhr, findet in der Galeria

Lunar, Kötnerholzweg 51, dieEröffnung der Ausstellung„Heimat goes bye bye“ mitZeichnungen und Filmen vonSilke Mansholt statt. DieKünstlerin, Performerin undFilmemacherin präsentiert inder Galeria Lunar zum erstenMal ihre Zeichnungen und eineRetrospektive ihrer Filme.Zwölf Jahre hat die gebürtigeOstfriesin in England verbrachtund dort ihre Herkunft unter-sucht. So ist es kein Wunder,dass sich auch die sogenannte„Heimat“ letztlich auflöst, wennGefühle und Gedanken mit Ab-stand betrachtet werden. Ihreeinfachen und ausdrucksstarkenZeichnungen, die an archaischeHöhlenmalereien erinnern, do-kumentieren eine Reise ins In-nere, Unbewusste und Gesuch-te. Ihre Filme beschreibenMansholts feinsinnigen Humorund den nicht zu unterschätzen-den britischen Einfluss. EinePerformance zur Ausstellungs-eröffnung verdeutlicht darüber

hinaus ihre Intention, die dalautet: „Wenn Kunst keine In-spiration zur Entwicklung desBewusstseins bieten könnte,dann würde sie für mich keinenSinn machen.“ Die Ausstellungendet am Freitag, 17. Mai, 20Uhr, mit einer Finissage und istjeweils donnerstags bis sonn-tags zwischen 14 und 18 Uhrgeöffnet.

Im April ist es wieder soweit.Die Compagnie Fredeweß

veranstaltet in Zusammenarbeitmit dem Ballett der StaatsoperHannover „DOGDANCE.Made in Hannover!“, das Fest-ival der freien Tanzszene. DOG-DANCE steht 2013 wiederganz im Zeichen der Kooperati-on: Aktuelle Produktionen derprofessionellen freien Tanzkom-panie von Hans Fredeweß sowievon Michael Foster (Ballett derStaatsoper Hannover) und Si-mone Deriu (Rui Dense SenseCompany) werden am Donners-tag, 25. April, ab 20 Uhr imTanzhaus im AhrbergViertel, Il-se-ter-Meer-Weg 7, gemeinsamzu sehen sein. Das Festival istAusdruck der jahrelangen Ko-operation zwischen dem Ballettder Staatsoper und der Compa-gnie Fredeweß. Choreografen,Tänzer und Zuschauer profitie-ren gleichermaßen von der Of-fenheit gegenüber der jeweilsanderen Seite: Die Leidenschaftfür den Tanz führt Fans desOpernballetts auf die Bühne desTanzhauses im AhrbergViertel,während das Stammpublikumder Compagnie Fredeweß dieArbeiten von Michael Fosterund Simone Deriu kennenlernt.Eintritt 13, ermäßigt 9 Euro –Reservierungen unter Telefon45 00 10 82.

u l t u r kompaktK

Nach längerer Pause findet am Frei-tag, 26. April, ab 20 Uhr in der

Gaststätte „Zum Stern“, Weberstraße28, wieder eine Veranstaltung der Kult-reihe „Mississippi liegt mitten in Lin-den“ statt. Der rennomierte Blues-Ex-perte Lonesome Nighthawk widmet sei-nen Vortrag den „Unsung Heroes OfThe Blues“. Es werden Musiker vorge-stellt, die aus verschiedensten Gründenniemals den Weg ins Rampenlicht ge-schafft haben. Der Vortrag ist mit Origi-nal Schellackplatten gestaltet. So wirdNighthawk u.a. die älteste je produzier-te Blues-Schellackplatte aus dem Jahr

1920 vorstellen und das Publikum so-wohl mit Gitarrenzauberern als auchmit dem „Schwiegersohn des Teufels“bekannt machen.Live-Act des Abends ist ein Urgesteinder deutschen Blues-Szene. Bereits seitden achtziger Jahren ist Tom Vieth (Fo-to) Stammgast auf allen wichtigen Blu-es-Bühnen. Kaum einem anderen eu-ropäischen Bluesmusiker gelingt esAuthentizität und eigenen Stil derartperfekt zu verbinden. Purer elektrischerChicago-Blues, der es nicht nötig hatabsurde Rockprojektionen in diese aut-hentische Musik einfliessen zu lassen.

Purer Chicago-Blues

Alles was Recht ist – in der GesundheitswirtschaftDie Gesundheitswirtschaft ist eine der Branchen mit sehrhohem Wachstumspotenzial. Ganz besonders für grün-dungsinteressierte Frauen und Unternehmerinnen bietetder Gesund-heitsmarkt beste Möglichkeiten, um eine er-folgreiche Selbstständigkeit zu starten oder auszubauen.Und obwohl die meisten Gesundheitsanbieterinnen Ex-pertinnen auf ihrem Gebiet sind und eine genaue Vorstel-lung von der Umsetzung ihrer Geschäftsidee oder derFührung einer eigenen Praxis haben, treten gerade imUmgang mit dem Thema Recht häufig Fragen auf – etwazum Wettbewerbs-, Vertrags- oder Arbeitsrecht. Wie ge-nau sich Heilberuflerinnen, Therapeutinnen, Dienstleiste-rinnen und alle anderen Akteurinnen der Gesundheits-branche sicher im Rechtsdschungel zurechtfinden kön-nen, das zeigt der Infotag Recht in der Gesundheitswirt-schaft am 9. April 2013, zu dem Gründerinnen-Consult,hannoverimpuls GmbH gemeinsam mit dem Rechtsan-walts- und Notarverein Hannover e.V. einlädt. Die Veran-staltung gibt einen umfangreichen Überblick über diewichtigsten rechtlichen Aspekte rund um die Führung ei-nes Unternehmens bzw. einer Praxis. In drei Vorträgen er-läutern erfahrene RechtsanwältInnen Fragen zu den ver-schiedenen Rechtsbereichen der Gesundheitswirtschaft,informieren über geltendes Recht und wie frau es durch-setzen kann. Zwischen den Vorträgen haben die Teilneh-merinnen die Möglichkeit, Rückfragen zu klären und Er-fahrungen auszutauschen. Der Infotag Recht in der Ge-sundheitswirtschaft findet statt am 9. April 2013 von 09.30Uhr bis 12.30 Uhr bei Gründerinnen-Consult, Hohe Str. 11(Konferenzraum), 30449 Hannover. Die Teilnahme kostet10 Euro. Anmeldungen nimmt Gründerinnen-Consult un-ter 0511-92400120 oder [email protected].

Patientenverfügung und VorsorgevollmachtDie Johanniter laden zu einer offenen Sprechstunde mitBeratung zu den Themen Patientenverfügung und Vorsor-gevollmacht in den Stadtteilen Linden-Nord und Döhrenein. Verschiedene Formen der Patientenverfügung undVorsorgevollmacht werden vorgestellt. Dazu gibt es um-fangreiche Praxistipps. Erster Termin: Mittwoch, 10. April,10 bis 12 Uhr, Wohntreff „Wohnen UmZu“, Röttgerstraße24, 30451 Hannover. Zweiter Termin: Freitag, 12. April, 10bis 12 Uhr, Wohntreff „Wohnen UmZu“, Donaustraße 2,30519 Hannover. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.Weitere Infos gibt es bei den Johannitern unter der Tele-fonnummer 0511 6550570.

Erfolgreich für sich werbenWer sich um einen Job bewirbt, muss sich optimal prä-sentieren – zumal die Anforderungen und Erwartungenaneine Bewerbung stetig steigen. Die Koordinierungsstel-le Frau und Beruf bietet im April für Frauen, die sich langenicht mehr beworben haben, ein Bewerbungstraining an.Die vier Vormittage stehen unter dem Titel „Erfolgreichfür sich werben“. Dabei ist es gleich, ob die Teilnehmerin-nen nach der Familienzeit wieder in die Berufswelt ein-steigen oder ob sie sich beruflich verändern möchten. ImSeminar erstellt jede Frau eine individuelle Bewerbungs-mappe mit Anschreiben, Deckblatt, Lichtbild, Lebenslaufund Arbeitszeugnissen. Die Themen Initiativbewerbungund Internetbewerbung werden angesprochen, telefoni-sche Bewerbungssituationen geübt. Darüber hinaus gibtes Tipps für ein überzeugendes Bewerbungsgespräch,zulässige und unzulässige Fragen und wie Frauen auf un-gewöhnliche Situationen reagieren können. Das Seminarfindet dienstags und mittwochs jeweils von 9 bis 12.30Uhr statt, und zwar am 8., 9., 15. und 16. April 2013. Se-minarort ist das Haus der Wirtschaftsförderung, Vahren-walder Straße 7, 30165 Hannover, Schulungsraum imErdgeschoss. Die Kursgebühr beträgt 50 Euro. Frauen,die bei Seminarbeginn mindestens 25 Jahre alt und seiteinem Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigtsind, können nach Rücksprache eine Ermäßigung um 50Prozent beantragen. Schriftliche Anmeldungen nimmt dieRegion Hannover, Koordinierungsstelle Frau und Beruf,Vahrenwalder Straße 7, 30165 Hannover schriftlich oderper Fax an (0511) 616-23549 entgegen. Nachfragen sindzudem per E-Mail an [email protected] und telefonisch unter der Rufnummer (0511)616-23542 möglich. Mehr über das Angebot der Koordi-nierungsstelle finden interessierte Frauen im Internet un-ter www.frau-und-beruf-hannover.de. Die Koordinierungs-stelle Frau und Beruf Region Hannover ist ein Projekt inder Trägerschaft der Region Hannover. Das Projekt wirdaus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Ent-wicklung (EFRE) und aus Mitteln des Landes Niedersach-sen gefördert.

Kensal Rise / LondonWohin im März?

Musik auf Schwarz und Weiß“ heißt es am Sonntag, 28. April, ab 17Uhr neuerlich in der St.-Nikolai-Kirche, Sackmannstraße 26, in Lim-

mer. Ekaterina Popova (Klavier) interpretiert Werke von Mozart, Clementi,Schumann und Wagner. Eintritt 7, ermäßigt 5 Euro.

Der querschnittsgelähmte Fotograf Andreas Pröve ist am Freitag, 12.April, ab 19 Uhr zu Gast im KRH Klinikum Siloah, Roesebeckstraße

15. Pröve, der seine Reisen im Rollstuhl unternimmt, zeigt dort den Dia-Vortrag „Indien – Von Küste zu Küste“. Eintritt frei – Spenden erbeten.

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Letztens …

Von Hans-Jörg Hennecke

Lindemann schaute in die weißePorzellanschüssel.Die Kälte desMaterials beruhigte seine Nerven.

Deutlich sah er gelbliches Wasser. War esWasser? Alles roch nach Chemikalien,keimfrei, schleimhautreizend, Reini-gungsmittel derberer Art, ohne Pardon fürdie Umwelt. Durch die Wand röhrte eindumpfes Fließgeräusch, verstummte nachSekunden. Lindemann spürte leichtesSodbrennen zwischen Speiseröhre undGaumen. Natron, dagegen könnte nur Na-tron helfen. Lindemann hatte seine gesi-cherte Lebenserfahrung, aber das Natronwar in der Küche und die Küche warsonstwo, weitab vom Klo-Geschirr.Das Wasser im Ablauf kräuselte sich ohneerkennbaren Grund. Lebten da unten Rat-ten? Sie sollen zuweilen über die Rohrebis in Wohnungen gekrochen sein. Aberdas war hoffentlich nur ein besondersekelerregendes Gerücht. Der Gedankeverhalf Lindemann zur körperlichen Tren-nung von dem Verdorbenen. Es verließihn mit eruptiver Gewalt.Die Wurst warschlecht, Gammelfleisch hatte er wohl ge-gessen, betrogen von geldgierigen Tier-quälern. Man müsste Vegetarierwerden,war Lindemanns Befürchtung, mit

Nur die Wurst hat zwei Stroganow wird esoterischLindemann & Stroganow erklären die Welt

der er sich vom persönlichen Elend abzulen-ken suchte.Acht Bier hatte er auch getrun-ken, aber die waren über den Verdacht erha-ben. Deutsches Bier wird immer noch nachdem fünfhundertjährigen Reinheitsgebot ge-braut. Ein Reinheitsgebot für Wurst gab esnie. Wie entlarvend für eine Gesellschaft, diesich immer wieder als ungenießbar erwies,wenn es ums Geld ging.Plötzlich stand Stokelfranz in der Badezim-mer-Tür. „Bei ihnen war offen. Sperrangel-weit. Haben Sie Probleme?“ „Und ob“, be-kannte Lindemann. Eine weitere Stimme mischte sich ein. „HerrLindemann, Ihre Tür steht offen“. Auch OmaKasten aus dem ersten Stock hatte den Ortdes Geschehens erreicht und fuchtelte mitihrer Gehstütze. „Was machen Sie da imKlo? Ist es verstopft?“„Ich war verstopft“, bekannte Lindemann.Oma Kasten schüttelte den Kopf. „Norma-lerweise setzt man sich dann aber auf dieBrille. Oder habe ich da etwas versäumt?“„Jedenfalls lässt man die Wohnungstür nichteinfach offen“, tadelte Stokelfranz. „Da ha-ben Sie recht“, benotete Oma Kasten.„Wenn es pressiert, schon“, ent-

schuldigte sich Lindemann. Oma Kastennickte. „Ja, das stimmt.“ Stokelfranz warempört. „Sie können uns doch nicht beidenRecht geben…“ Oma Kasten war versöhnle-risch. „Da haben Sie auchRecht.“ Lindemannkam bleich wie dieWand aus seinerKlo-Schüssel. „Al-les hat ein En-de“, freute sichOma Kasten.„Nur die Wursthat zwei“, ergänzteer missmutig.

ImpressumLindenspiegel • Die Lindener StadtteilzeitungLizenzgeber u. Hrsg.: argus print media Publishers Ltd Redaktion: Deisterstraße 61, 30 449 HannoverAnzeigenverkauf: Tel. 05 11 / 1 23 41 16 • Fax / 8 98 88 77Redaktion: Tel. 05 11 / 1 23 15 31Redaktion: H.-E. Wiesemann

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ISSN 1866-7562

Von Kersten Flenter

Sag mal, du bist doch auch als Sprecher unterwegs“, flöteteStroganow ungewöhnlich freundlich, und ich hörte dieNachtigallenarmeen trappsen. „Zuweilen“, gestand ich. „Pri-

ma“, sagte Stroganow, „ich hätte danen Job für dich.“ „Was heißt

denn ‚ich hätte‘? Hast duoder hast du nicht?“ „Viel-

leicht kommt es auf deinHonorar an“, mischte

Mittelschmidt sich ein.„Papalapapp“, erklärteStroganow, „erstens ver-stehst DU überhaupt nixvon Honoraren und zwei-

tens wird mein zuverlässi-ger Freund Flenter“ (er legte

kameradschaftlich den Arm aufmeine Schulter) „selbstredendkein Geld für einen Freund-

schaftsdienst erwarten, erstrecht nicht, wenn er gratis aneiner revolutionären Ge-schäftsidee teilhabenkann.“ Tripptrapp, mach-ten die Nachtigallen. Ichseufzte. „Also, worumgeht’s diesmal?“ „Pass auf,

wir nutzen die allent-halben vorhandene

Orientierungslosig-keit aus. Ich habe ein Navigati-onssystem erfunden.“ „Gibt esschon“, wusste Mittelschmidt.„Dies hier nicht: es handelt sichum ein Esoterik-Navi.“„Häh?!“, machten Mittel-schmidt und ich und ich undMittelschmidt. Stroganow er-klärte. „Pass auf, du kennstdoch die immer gleichen Flo-skeln, die aus diesen Gerätenkommen, etwa: „Beachten Siedie Geschwindigkeitsbegren-zung“ oder „Nach 900 Meternhaben Sie Ihr Ziel erreicht. Undjetzt …“ „Ach du scheiße“,

sagte ich. Ich ahnte was kam, als mir Stroganow den Zettel mit denTexten für sein Esoterik-Navi herüberschob. Entschleunigen Sie!hieß es da im Falle einer Geschwindigkeitsübertretung, und: FahrenSie einfach irgendwo hin – der Weg ist das Ziel, wenn ein Abbiegenbevor stand. Nun, bei Stroganow half die Frage, ob er noch bei Verstand war,kaum weiter, und ich ließ mich auf seine Gedanken ein. „Wer istdie Zielgruppe dieses künftigen Verkaufsschlagers?“, fragte ich.„Ist doch klar“, antwortete Mittelschmidt, „die Leute aus der Listund …“ „Nee, Politiker“, fiel Stroganow ihm ins Wort. Wirtschafts-wissenschaftler. Mitarbeiter von Ratingagenturen.“ „Das sind dochkeine Esoteriker, das sind Rationalisten.“ „Quatsch“, sagte Stroga-now, „das ist ja der große Irrtum, der immer verbreitet wird. DieseLeute arbeiten in Sphären von Spekulation, Manipulation undGlauben. Da ist nichts rational, geschweige denn vernünftig.“„Dann sind es aber keine Esoteriker“, wusste ich es besser, „dennEsoterik kommt aus dem Griechischen und meint ursprünglich einephilosophische Lehre, die nur einem begrenzten, inneren Personen-kreis zugänglich ist.“ „Ich finde, das kommt hin“, sagte Mittel-schmidt, „was diese Leute glauben, ahnt kein Mensch von hinrei-chendem Verstand.“ Stroganow zitierte Upton Sinclair: „Es istschwer, einen Menschen zu bewegen, etwas zu verstehen, wennsein Einkommen davon abhängt, es nicht zu verstehen.“ „Ah“, sag-te Mittelschmidt, „das erklärt mein hohes Verstandesniveau. Ichhab ja kein Einkommen und bin deshalb völlig unabhängig.“ Wo-mit wir bewiesen hätten, dass Geld nicht frei, sondern abhängigmacht. Oder? Jedenfalls hatte mich Stroganow jetzt davon über-zeugt, dass ich ihm sein Esoterik-Navi für lau besprach. So einFuchs.

Zwei Lindener er-

klären die Welt – die

skurrilen Geschichten der

beiden Lindener Origina-

le Lindemann (Hans-

Jörg Hennecke) und

Stroganow (Kersten

Flenter) gibts als Video

Monat für Monat auch im

Internet zu sehen – unter

www.lindenspiegel.eu.