Gralsmysterium Und Kaisergedanke_20160629

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    Gralsmysterium und Kaisergedanke

    In der einen oder anderen Form kehrt in allen grossen Traditionen des Altertums, undinsbesondere in den indogermanischen, die Vorstellung eines mchtigenWeltherrschers immer wieder, eines unsichtbaren, jedes sichtbare Knigtum

    !berragenden "eiches# eines $rtes, der im hheren %inne die &edeutung eines 'ols,einer Achse, eines unwandelbaren (ittel)unktes hat, und der als *estes +and in der(itte des +ebensoeans, als heilige, unantastbare Gegend, als +ichtland oder-%onnenland. /erbildlicht wird0

    (eta)hysische &edeutungsinhalte, %ymbole und dunkle 1rinnerungen /ers)innensich dabei u einem einigen Gewebe0 2er Gedanke des olym)ischen Knigtumsund des himmlischen Au*trages ragt em)or0 2er traditionsgebundene Grundsatlautet3 -Wer kra*t der 4himmlischen5 Tugend herrscht, gleicht dem 'olarstern06n/ernderlich /erweilt er an seinem $rte, whrend alles andere um ihn herumkreist. 4Kong7Te50

    2er Gedanke des als -cakra/arti. 4%anskrit3 cakra/artin, chakra/artin5 au*ge*asstenWeltknigs ragt au*3 der cakra/arti, Knig der Knige, dreht unbeweglich das "addes "eiches0 6nsichtbar wie jene des Windes, eigt seine 8andlung die%chicksals*rage der 9aturkr*te0 In tausend Formen und in engster Verbindung mitder Vorstellung eines nordisch7hy)erborischen +andes bricht die %ymbolik undAnalogik des %ites der (itte, des %ites der &estndigkeit durch3 die Insel, die&erghhe, die %onnenburg, das bewahrte +and, die weisse Insel, beiehungsweisedie Insel des Glanes, der 8eldenho*0 -Weder u +and noch u Wasser ist dasheilige +and erreichbar., so berichtet die hellenische :berlie*erung0 -9ur der Flug desGeistes *!hrt dorthin., raunt die *ernstliche Tradition0 Andere Te;te s)rechen /omgeheimnis/ollen magnetischen &erg, in welchen die ur geistigen 1rleuchtungGelangten entr!ckt werden0 Weitere %chri*ten erhlen wiederum /om %onnenland,aus dem symbolische Gestalten her/orgehen, welche die Knigsw!rde inmittenherrenloser "assen u !bernehmen haben0 2ies ist auch die Insel /on A/allon, diesheisst die Insel A)ollons, des /on den Kelten Aballun genannten %onnengottes0 Vonsagenha*ten, gttlichen "assen wie die Tuatha d< 2anann, die aus A/allon kamen,wurde eben*alls gesagt, sie stammten aus dem -8immel.0 2ie Tuatha nahmen ausdem A/allon gewisse mystische Gegenstnde mit3 einen %tein, der die legitimenKnige beeichnet, eine +ane, ein %chwer, ein Ge*ss, das unersch)*liche %)eises)endet., das heisst die ewig dauernde 9ahrung, die -Gabe des +ebens.0 1s sind die

    Gegenstnde der s)teren Gralssage0Von den 8hen der 6reit steigt dieses Gedankengut bis ins (ittelalter hinab undnimmt in dieser 'eriode eigent!mliche 1rscheinungs*ormen an0 2iese sind, unteranderen, die Vorstellungen /om "eiche des 'riesterknigs =ohannes und desKnigs Arthur0 -'riesterknig =ohannes. ist nicht ein 9ame, sondern ein Titel0 1s wird/on einer 2ynastie der -'riesterknige =ohannes. ges)rochen, als /on derjenigen,welche, wie das 2a/idgeschlecht, die knigliche und ugleich die geistige W!rde/erkr)ert0 2as "eich =ohannes bekommt o*t die >!ge des -urs)r!nglichen $rtes. 7des -irdischen 'aradieses.0 2ort wchst der &aum3 ein &aum, der in den Variantender %age manchmal als +ebensbaum, manchmal aber auch als &aum des %ieges

    und der Weltherrscha*t ur Geltung kommt0 2ort ist auch der %tein des +ichtes u*inden3 ein %tein, der das kaiserliche Tier, den Adler, wieder au*erstehen lsst0=ohannes hlt das Volk /on Gog und (agog 7 die 1lementarmchte, die 2monie

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    des Kollekti/ismus 7 in seinem &ann0 2ie +egenden berichten !ber symbolischeFahrten, welche die grssten 8errscher der Weltgeschichte bis um +ande des'riesterknigs =ohannes oder u gleichbedeutenden +ndern gemacht htten, umdort eine Art !bernat!rlicher Weihe *!r ihr Amt und ihre (acht u suchen0 =ohannesseinerseits htte Kaisern, wie beis)ielsweise Friedrich, symbolische Gaben gesandt,

    welche die &edeutung eines himmlischen Au*trages enthalten0 1iner der 8elden, diein das "eich =ohannes gelangen, ist $gier der 2ne0 Von der $giersage wird jedochdas "eich =ohannes mit A/allon, das heisst mit der hy)erborischen Insel, demurnordischen %onnenland, der arischen weissen Insel, gleichgestellt0

    9ach A/allon ieht sich Knig Arthur ur!ck0 1ine Tragik, die /on den Te;ten in/erschiedener Weise geschildert wird, wingt ihn, dort >u*lucht u suchen0 Arthurs"!ckug hat nur die &edeutung des +atentwerdens eines 'rini)s0 Arthur ist nachder %age nie gestorben0 1r lebt immer noch 7 in -A/allon.0 1r wird sich wiedero**enbaren0 In der Gestalt des Knigs Arthur ist nur eine neue 1rscheinungs*orm des-)olaren 8errschers., des Weltknigsgedankens, u erblicken0 2as Geschichtliche

    wird hier durch das :bergeschichtliche mitgerissen und durchgestaltet0 %chon diealte 1thymologie 4%)rachwissenscha*t5 *!hrt den 9amen -Arthur. au* arthos, dasheisst &r, ur!ck, was uns wiederum durch die astronomische %ymbolik des'olargestirns au* den -(ittel)unktgedanken. ur!ckweist0 2ie %ymbolik derTa*elrunde, /on deren "ittertum Arthur das hchste 8au)t ist, ist eine solare undeine -)olare.0 (an berichtet, dass die Arthusburg in (itgard, der lichte Wohnsit dernordischen Asen, -in die (itte der Welt. eingebaut ist 4in medio mundi constructum50In einigen Te;ten wird diese &urg als sich drehend geschildert3 sie dreht sich um sichselbst, wie in der -weissen Insel. 4?/eta7d@)a5 der Indogermanen Indiens, imhy)erborischen +and, dessen Gott der sonnenha*te Vishnu 46ru5 ist, das8akenkreu sich dreht# wie die keltisch7nordische -Glasinsel. 7 ein 1benbild desA/allon 7 sich dreht# wie das schicksalsha*te "ad des -cakra/arti., des arischenWeltknigs, sich dreht0 2ie !bernat!rlichen >!ge des arischen Weltknigs /erkr)ernsich sousagen in (yrddhin, beiehungsweise (erlin, einem /on Arthurunertrennlichen &erater, der im Grunde kein anderes, /on ihm /erschiedenesWesen, sondern etwa wie ein ergnender Teil /on ihm ist0 2ie "itterscha*t Arthurswird den Gral suchen0 2ie "itterscha*t Arthurs, die ihre (itglieder aus allen +ndern/ersammelt, hat das +osungswort3 -Wer F!hrer ist, der soll uns &r!cke sein.0 9achder antiken 1thymologie 4%)rachwissenscha*t5 beeichnet das Titelwort-'onti*e;. 4&r!ckenbauer5 denjenigen der die Verbindung wischen den beiden 6*ern,den beiden Welten, herstellt0

    2au kommen dunkle historische 1rinnerungen und geogra)hische :bermittlungeneitlicher &edeutungsinhalte0 2as an der ussersten Grene der -Welt. liegendeInselland, wo/on in /ielen Traditionen die "ede ist, weist in der Tat nur au* das6rentrum in der 6r*erne der >eit hin0 2as %onnenland ist *!r die Griechen Thule0Thule ist dem Airyanem7Wa

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    weiter und wurden in unsichtbarer Form die Wchter der (enschen0. 2ies, weil der-%inn der Geschichte. 4+au* %chicksal Weitergang der Geschichte5 Ver*all ist3 an%telle des goldenen trat das silberne >eitalter 7 das der -(utter., nachher dasbronene >eitalter 7 das der Titanen, ulett das eiserne -dunkle. >eitalter3 kali7yuga,>eit des Wol*es 4Wol*seit5, Gtterdmmerung 4"agnarkr50 Warum Viele (ythen

    scheinen einen >usammenhang wischen -Abstur. und 8ybris, das heisst)rometheischer 6sur)ation, titanischem Au*stand, herstellen u wollen0 Abermalserinnert sich 8esiod3 >eus, das olym)ische 'rini), erscha**t ein Geschlecht /on8elden, die mehr als Titanen sind und wieder ein gtterhnliches +eben erringenknnen0 2urch sie kann die sonnenha*te 6rgeistigkeit, das goldene >eitalter,wiederhergestellt werden0 1in %ymbol3 der dorisch7arische 8erakles 48erakles7(elkart# )hniisch3 (elkart5, Verb!ndeter der $lym)ier, Feind der Titanen und"iesen0

    2ie +ehre /om hchsten >entrum und den Welteitaltern steht mit der +ehre deryklischen Gesete und (ani*estationen in engster Verbindung0 $hne diese

    &eugnahme blieben /iele (ythen und 1rinnerungen im >ustande ungegliederterund un/erstndlicher &ruchst!cke0 -2as geschah einmal 7 das wird wiedergeschehen., lehrt die Tradition0 6nd auch3 -=edesmal, wenn der Geist untergeht unddie "uchlosigkeit em)orsteigt, o**enbar ich mich3 um %chute der Gerechten, urVernichtung des &sen, ur *esten Wiederherstellung des Gesetes nehme ich /on>eitalter u >eitalter einen Kr)er an0. In allen Traditionen, in /erschiedenen, mehroder weniger /ollendeten Formen ist immer die +ehre der yklischen 1rscheinungeines einigen 'rini)s u *inden, das in den dawischen liegenden >eitrumen inuno**enbartem >ustande weiterbesteht0 (essiasglauben, j!ngstes Gericht, "egnumund so weiter 7 dies alles sind nur *ragmentarische, durch eine unge!gelte religise1inbildungskra*t entstellte Wiedergaben dieser 1rkenntnis, einer 1rkenntnis, diejedoch auch jenen unklaren Vorstellungen ugrunde liegt, welche einen niegestorbenen, in einen unugnglichen Wohnsit ur!ckgeogenen und sich einesTages ur letten %chlacht wieder o**enbarenden 8errschers um Gegenstandhaben# einen -schla*enden. Kaiser, der erwachen wird# einen /erwundeten F!rsten,der den erwartet, der ihn heilen und sein "eich u neuer &l!teeit *!hren wird0 2iesebekannten (oti/e aus der Kaisersage *!hren uns sehr weit in die >eiten ur!ck0 2erurarische (ythos des Kalki7A/atara /erkr)ert bereits dieselben &edeutungen insinn/ollem >usammenhang mit den anderen, schon angedeuteten %ymbolen0 Kalki7A/atara ist in %hambala 7 eine der &eeichnungen des urnordischen >entrums 7-geboren.0 2ie +ehre wird ihm /on 'ara?urHma !bermittelt, dem -nie

    gestorbenen. Trger der Traditionen der gttlichen 8elden, der Vernichter derau*stndischen, entheiligten Kriegerkaste0 Kalki7A/atara km)*t gegen das -dunkle>eitalter. und wesentlich mit dessen 2monen*!hrern Koka und Vikoka, welchesogar ethymologisch Gog und (agog ents)rechen, den unterirdischen, /om'riesterknig =ohannes beherrschten und sich im dunklen >eitalter ent*esselndenKr*ten, gegen die auch der ghibellinische 4 (ittelalterliches Italien3 dem Kaisertum*reundlich gesinnt# Ghibellinen Waiblinger# im Gegensat dau die Guel*en Wel*en,welche die 'olitik des 'a)sttums unterst!tten5, erwachende Kaiser u km)*enhaben wird0

    2ie Gralssage ist au* diese Gedankenwelt ur!cku*!hren und nur au* der Grundlage

    dieser traditionsgebundenen +ehren und dieser !bertraditionellen %ymbolikgeschichtlich wie auch !bergeschichtlich u /erstehen0 Wer die Gralssage inhaltlichdamit u ersch)*en glaubt, dass er sie als eine nur christliche +egende, als ein

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    -heidnisch7keltisches Folklore. oder als die )oetische 1rdichtung eines sublimierten"ittertums de*iniert, wird nur das Jusserliche 41;oterische5, das 6nbedeutende und6nwesentliche /on dieser +iteratur em)*angen0 1benso irre*!hrend wre jederVersuch, die Gralssage /on einem besonderen -Volksgeist. abhngig machen uwollen0 Wir knnen ja erklren3 2er Gral ist ein nordischer (ythos0 2ann soll man

    jedoch dabei unter -nordisch. etwas /iel Tie*eres und 6m*assenderes als nur2eutsch oder sogar Indogermanisch /erstehen und sich au* die hy)erborischeTradition beiehen, die letten 1ndes dasselbe wie die 6rtradition selbst ist0 Au*diese Tradition lassen sich in der Tat alle 8au)tmoti/e des in Frage stehenden>yklus ur!ck*!hren0

    Jusserst bedeutungs/oll ist in dieser 8insicht schon die Angabe des -'erce/al leGallois., dass die %chri*ten !ber die Geschichte des Grals au* der Insel A/allon, au*der -das Arthusgrabmal liegt., ge*unden wurde0 6nd nicht nur das3 andere Te;tenennen das +and, in das =ose)h /on Arimathia urs)r!nglich den Gral /erbracht htte,oder in dem gewisse geheimnis/olle Vor*ahren =ose)hs wohnten, die -weisse Insel.,

    isle blanche und Insel A/allon, Insula A/allonis0 1s sind wieder &eeichnungen desnordischen 6rentrums0 42as Wort A)*el wird au* die indogermanische Grund*ormhentralasien, wo auch die 8erkun*t des -weissen. 'hnoty)us des (enschenangenommen wird, da alle seine mythologischen 8erleitungen aus den Traditionendes entralasiatischen Grossraumes stammen0 6rs)r!nglich wurden die Vor*ahrender heutigen A)*elsorten in der Gegend um Alma Ata, der -Vater der J)*elP inKasachstan /ermutet0 1rst durch die (glichkeiten der modernen 29A7Analysewurde man weiter stlich entlang des Tien7%han 4Tian7%chan5 Gebirges 4-2ashimmlische Gebirge.5 *!ndig0 2er dort gleich in ganen Wldern /orkommendeWilda)*el 4(alus sie/ersii5 eigt bereits eine gane &andbreite wert/oller1igenscha*ten0 2er 'hiloso)h und 9aturhistoriker Theo)hrastus 4QRS7UR /0 hr05beschrieb in seiner -8istoria 'lantarum. bereits den A)*elbaum0 In der griechischen

    (ythologie hat die A)*el*rucht eine besondere &edeutung0

    W!rde 1ngland als eine Art -+and der Verheissung. des Grals und als Gegendgeschildert, in welcher sich die Gralsabenteuer hau)tschlich abs)ielen, so *!hrtschon /ieles u der Annahme, dass es sich dabei im wesentlichen um einsymbolisches +and handelt0 1ngland wurde auch -Albion. und -weisse Insel. genannt,Albania ein Teil /on ihm, A/allon die rtlichkeit Glastonbury0 2ie alte keltisch7britische (ythologie scheint nmlich, au* 1ngland oder au* einen Teil 1nglandsgewisse 1rinnerungen und &edeutungsinhalte !bertragen u haben, die sichwesentlich au* das nordische 6rentrum, au* Thule, das %onnenland beiehen0 2aswahre -+and. des Grals ist dieses0 %o geschieht es, dass das Gralsreich mit dem

    symbolischen "eiche Arthurs, dem /erw!steten "eich, -la terre gaste. und demKnigreich, dessen 8errscher /erwundet, lethargisch oder /er*allen ist, in engsteVerbindung tritt0 1ine Felseninsel, eine Glasinsel, die drehende Insel, -the Isle o* the

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    Tournance., ein /on Gewssern umgebenes +and, ein unugnglicher $rt, eine&erghhe, eine %onnenburg, ein wilder &erg und ein &erg des 8eils4-(ontsal/atsche. und (ons %al/ationis5, ein unsichtbares, unnahbares, nur /on denGeru*enen, und sogar /on diesen nur unter +ebensge*ahr erreichbares %chloss undso weiter3 dies sind die 8au)tb!hnen aller Abenteuer der Gralshelden# sie sind nichts

    anderes, als ebenso/iele 1rscheinungs*ormen des symbolischen Wohnsites desWeltknigs0 2ie 1rinnerung an das 6rentrum kehr wieder3 -1den. wird /on einemTe;t das Gralsland genannt0 2er +ohengrinyklus und die %achsenchronik /on8alberstadt berichten3 -Arthur sitt mit seinen "ittern im Gral, der damals dasirdische 'aradies 7 das heisst das 6rland 7 war, und jett ein $rt der-%!nde. geworden ist0.

    2er Gral ist in der "itterliteratur eigentlich ein !bernat!rlicher Gegenstand, welcher*olgende 8au)teigenscha*ten au*weist3 1r -nhrt. 7 4Geschenk des +ebens5# erbeleuchtet 4geistige 1rleuchtung5# er macht unbesiegbar0 Von seinen !brigenAs)ekten sind hier /or allem wei her/oruheben3 1rstens3 2er Gral ist ein

    himmlischer %tein, welcher nicht nur, wie der /on den Tuatha aus A/allonmitgenommene %tein, die Knige ernennt, sondern auch die 8errscher beeichnet,die -'riesterknig =ohannes. u werden haben 4Titurel50 >weitens3 2er Gral ist ein%tein, der aus der Krone +ui*ers im Augenblick seiner 9iederlage s)rang4Wartburgkrieg50 Als solcher symbolisiert der Gral eine (acht, die +ui*er im Fall/erloren hat, und er bewahrt auch in den !brigen Te;ten die >!ge eines mysteriumtremendum0 Wie eine *urchtbare (acht ttet, erschmettert oder blendet der Graljeden "itter, der sich ihm u sehr nhert, ohne geru*en oder dessen w!rdig u sein02ieser As)ekt des Grals steht mit der sogenannten 'robe des -ge*ahr/ollen%ites. in Verbindung0 An der Ta*elrunde Arthurs *ehlt nunmehr jemand0 1in 'lat istleer, der letten 1ndes dem hchsten 8au)te des $rdens ukommt0 Wer ihn besett,ohne der erwartete 8eld u sein, wird /om &lit erschlagen oder /on der 1rde/erschlungen0 2er Gral ist nur durch Kam)* u erreichen, -er muo erstritenwerden. 4er muss erstritten werden5 sagt Wol*ram /on 1schenbach0

    2as (ysterium des Grals gliedert sich in wei (oti/e0 2as eine beieht sich au* einsymbolisches, als 1benbild des hchsten >entrums erscheinendes "eich, daswiederherustellen ist0 2er Gral ist in ihm nicht mehr anwesend oder hat seineTugend /erloren0 2er Gralsknig ist siech, /erwundet, /ergreist oder /on einembsen >auber be*angen, der ihn scheinbar noch am +eben hlt, whrend er schonseit =ahrhunderten tot ist 48einrich /on dem T!rlin# 2ie Krone# 2er Wartburgkrieg50

    2as andere (oti/ besteht im Vorhandensein eines 8elden, der, indem er den Gralerkm)*en kann, sich u solcher Wiederherstellung /er)*lichtet *!hlen soll#andern*alls /er*ehlt er seine Au*gabe und seine 8eldenkra*t wird /er*lucht 4Wol*ram501r soll ein erbroches %chwert wieder usammenschmieden knnen0 1r soll der-"cher. sein0 1r soll -die Frage stellen.0 6m welche Frage handelt es sich dabei 1sscheint dieselbe u sein, die 8esiod den 8eroen ugewiesen hat3 jenem Geschlechte,welches, in den >eitaltern des Ver*alls geboren, das 6reitalter wiederherustellenhat0 Wie der hesiodische 8eld das Titanische !berwinden und bewingen soll, so sollder Gralsheld die lui*erische Ge*ahr !berwinden0 1s gen!gt nicht, dass sich derGralsritter in allerlei nat!rlichen und !bernat!rlichen Abenteuern als ein -sthlernes8er. und der -beste und ta)*erste "itter der Welt. erweist3 1r soll ausserdem -*rei

    /on %tol. sein und -Weisheit. erlangen 4Wol*ram, Gautier50 8at +ui*er den Gral/erloren, so *!hren einige Te;te 4Grand %t0 Graal, Gilbert de (ostreuil, (orte 2arthur5ohne weiteres au* +ui*er die dmonische Kra*t ur!ck, die in /erschiedenen

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    'r!*ungen gegen den Gralsritter wirkt0 6nd nicht nur das, sondern jeweils ist derGralsknig machtlos durch das +eiden an einer brennenden, /ergi*teten Wunde, dieer sich im 2ienste der $rgelluse ugeogen hat, wobei ohne weiteres ersichtlich ist,dass $rgelluse nichts anderes als eine weibliche 'ersoni*ikation des 'rini)s des%toles, au* *ransisch -orgueil., ist0 2och im %chloss derselben $rgelluse werden

    andere Gralsritter, wie um &eis)iel Gawain, au* die hchste 'robe gestellt0 %ieunterliegen aber nicht0 %ie siegen0 %ie ehelichen beiehungsweise-besiten. $rgelluse0 2er %inn dieser 'r!*ungen ist, eine reine Kra*t, eine geistige(nnlichkeit u /erwirklichen, die heldische 1igenscha*ten au* eine olym)ische,knigliche, sonnenha*te 1bene, au* eine /on jeder (acht des haos losgelste1bene u erheben0 -2as irdische "ittertum soll ein himmlisches werden., steht in-Xueste du Graal. nachulesen0 9ur unter dieser &edingung ist der Weg urGralsburg erschlossen und kann man au* dem -ge*ahr/ollen %it. ausharren, ohneerschmettert u werden, wie die Titanen /om &lit des olym)ischen Gotteserschmettert wurden0

    Als eigent!mliches 8au)tmoti/ des ganen Gralsyklus ist jedoch, wie schon gesagt,das *olgende u betrachten3 dem 8elden, der so weit in solcher Vollendung einesnicht7irdischen "ittertums gegangen ist, legt sich eine weitere, entscheidendeAu*gabe au*3 wird er einmal in die Gralsburg gelassen, so soll er die Tragik des/erwundeten, gelhmten oder nur scheinbar lebenden Gralsknigs mitem)*inden unddie Initiati/e ur absoluten Wiederherstellungstat ergrei*en0 2ies wird /on den Te;tenmehr*ach rtselha*t um Ausdruck gebracht3 der Gralsheld soll um &eis)iel -dieFrage stellen.0 Welche Frage 8ier scheinen die Autoren schweigen u wollen0 (anhat den 1indruck, als ob in diesem 'unkte den Ver*asser etwas am %)rechen hindert,und dass eine banale 1rklrung ur Verschleierung der wahren Antwort gegebenwird0 Ver*olgt man jedoch die innere +ogik der gesamten 1rhlungen, dann leuchtetbeinahe eindeutig ein, worum es sich tatschlich handelt3 -2ie u stellende Frage istdie "eichs*rage., es handelt sich nicht darum, u wissen, was gewisse Gegenstndein der Gralsburg bedeuten, sondern es handelt sich darum, die Tragik des Ver*alls uem)*inden und, nachdem man einmal diese Vollendung, die die Vision des Gralsbedeutet, erreicht hat, -die Frage der Wiederherstellung. anuschneiden0 9ur au*dieser Grundlage erklrt sich das Gane, und die wunderttige Tugend dieserrtselha*ten Frage wird /erstndlich3 Weil der 8eld, der nicht gleichg!ltig ist und dieFrage stellt, mit dieser Frage das "eich erlst0 Wer nur scheinbar lebendig war,/erschwindet# wer /erwundet war, wird geheilt0 =eden*alls tritt der 8eld als neuer,wahrer Gralsknig an den 'lat des /orhergegangenen0 1in neuer >yklus beginnt0

    9ach einigen Te;ten tritt der tote "itter, der den 8elden an seine "ache und Au*gabeu erinnern scheint, in einer /on %chwnen geogenen &arke au*0 2er %chwan istdas Tier A)ollons im +and der 8y)erborer, im nordischen 6rland0 Von %chwnengeogen *ahren die Gralsritter aus dem hchsten >entrum, wo Arthur herrscht3 ausA/allon0

    In anderen Te;ten wird der Gralsheld der -"itter der beiden %chwerter. genannt0 Inder theologisch7)olitischen +iteratur jener >eit, /or allem in der ghibellinischen,bedeuteten aber die beiden %chwerter nichts anderes als die do))elte (acht, diedo))elte 8errscha*t3 die eitliche und die !bernat!rliche, die )hysische und die

    meta)hysische0 1in klassischer Te;t /om hy)erborischen +ande als /on dem, auswelchem Geschlechter wie das der 8erakliden stammen, welche ugleich dieknigliche und die )riesterliche W!rde trugen0

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    2as unugngliche und unantastbare Gralsreich ist auch in jener Form eineWirklichkeit, deru*olge es an keinem $rt, an keine sichtbare $rganisation und keinirdisches Knigreich gebunden ist0 1s ist eine 8eimat, der man 7 nach einer anderenals der )hysischen Geburt 7 im %inne einer geistigen W!rde ugehrt0 2ies "eich

    /ereinigt in unerreissbarer Kette (nner, die in der ganen Welt, im "aum, in der>eit, in den Vlkern /erstreut sein knnen, und war so weit, dass sie /ereinelterscheinen, und der eine nicht /om anderen u wissen braucht0 In diesem %inne istdas "eich des Grals, wie das Arthurs und =ohannes, wie Thule, wie (itgaard undA/allon immer da0 1s ist wegen seiner -)olaren. 9atur -unbeweglich.0 1s istdemnach der %trmung der Geschichte nicht jeweils nher oder *erner0 Vielmehr sindes die %trmungen der Geschichte, die (enschen und ihre "eiche, die sich ihmmehr oder weniger anunhern /ermgen0

    9un schien u einer gewissen >eit das ghibellinische (ittelalter in hohem (asse einesolche Annherung au*uweisen und sousagen den geschichtlich7geistigen %to** u

    bieten, /ermittels dessen das Gralsreich nicht nur okkult, sondern auch sichtbar und,wie in den 6r!berlie*erungen, u einer innerlichen, ugleich aber auch usserlichenWirklichkeit w!rde0 Au* diesem Wege lsst sich /ertreten, dass der Gral die Krnungdes mittelalterlichen Kaisermythos und das hchste Glaubensbekenntnis desGhibellinentums bildete0 1in solches &ekenntnis ist wirklich eher in der %age, als im+eben und dem klaren, )olitischen Willen jener >eit u suchen0 2esgleichen dr!cktsich, was sich am tie*sten und ge*hrlichsten im 1inelnen bewegt, weniger durchFormenbildung des re*lektierenden &ewusstseins aus, als /ielmehr durch die%ymbolik des Traumes und der unterbewussten 6rs)r!nglichkeit0

    2as (ittelalter harrte des Gralshelden, au* dass der -d!rre. &aum des "eicheswieder erbl!he, jede >errissenheit, jede 6sur)ation, jeder Gegensat erstrt w!rdeund tatschlich eine sonnenha*te $rdnung herrsche0 2as Gralsreich, das u neuemGlane ge*!hrt werden sollte, ist selbst das 8eilige "mische "eich 2eutscher9ation0 2er Gralsheld, der um -&eherrscher aller Gesch)*e. und derjenigengeworden wre, welchem die -hchste (acht. !berreicht wird, wre dergeschichtliche Kaiser, -Fredericus., wenn er der Verwirklichende desGralsmysteriums beiehungsweise des hy)erborischen (ysteriums gewesen wre0

    Geschichte und 6rgeschichte scheinen also in einem Augenblickusammenustre**en3 1s ergab sich eine 'eriode der meta)hysischen %)annung,

    eine Gi)*elung und hchste 8o**nung 7 nachher wieder >usammenbruch und>erstreuung0 2ie gane Gralsliteratur schein sich in einen kuren >eitraumusammenudrngen3 kein Te;t scheint /or dem letten Viertel des wl*ten=ahrhunderts und nach dem ersten Viertel des dreiehnten =ahrhundertsgeschrieben worden u sein0 Am 1nde des ersten Viertels des dreiehnten=ahrhunderts hrt man )ltlich au* 7 etwa, wie einem +sungswort gehorchend 7/om Gral u s)rechen0 1rst nach /ielen =ahren und in schon /erschiedener%timmung schreibt man wieder !ber den Gral0 2as sieht aus, als ob in einembestimmten Augenblick eine unterirdische %trmung au*getaucht wre, sich aberunmittelbar darau* wieder ins 6nsichtbare ur!ckgeogen htte 4Weston50 2ie >eitdieses 6ntertauchens der Gralstradition ents)richt unge*hr dem Vorabend der

    Tragdie der Tem)ler0 Vielleicht liegt dort der Ausgangs)unkt um >usammenbruch0

  • 7/25/2019 Gralsmysterium Und Kaisergedanke_20160629

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    &ei Wol*ram werden die Gralsritter -Tem)leise. beiehungsweise Tem)ler genannt,obwohl bei ihm kein Tem)el in Frage kommt0 In gewissen Te;ten tragen die "itter7(nche der geheimnis/ollen -Insel. dasselbe >eichen der Tem)ler3 rotes Kreu au*weissem Gewand0 In anderen Te;ten nehmen de Gralsabenteuer eineGtterdmmerungswendung an3 2er Gralsheld /ollbringt wohl die -"ache. und stellt

    das "eich wieder her0 1ine himmlische %timme /erk!ndet jedoch, er solle sich mitdem Gral au* ein geheimnis/olles 1iland ur!ckiehen0 2as %chi**, das ihn abholt, istdas Tem)lerschi**3 es trgt weisse %egel mit rotem Kreu0

    Geheimb!nde scheinen, wie auseinanderlau*endes Geder, die alten %ymbole und:berlie*erungen des Gralsyklus nach dem >usammenbruch der kaiserlichen Kulturau*bewahrt u haben3 ghibellinische -Getreue der +iebe., s)tere (innesnger,8ermetisten0 (an gelangt damit bis ur "osenkreuerbewegung0 &ei den"osenkreuern taucht derselbe (ythos wieder au*3 die %onnenburg, der Im)eratorals -8errscher des /ierten "eiches. und >erstrer jeder geistigen 6sur)ation# eineunsichtbare &ruderscha*t /on transendenten, ausschliesslich durch ihre Absicht und

    ihr Wesen geeinten 'ersnlichkeiten# ulett das sonderbare Geheimnis derAu*erstehung des Knigs, ein Geheimnis, das sich in die Feststellung /erwandelt,dass der Knig schon lebe und wache0 Wer diesem (ysterium beiwohnt, trgt dieTem)ler*ahne3 eine weisse Fahne mit rotem Kreu0 Auch das Gralstier, die Taube, istdabei0

    1in +osungswort scheint jedoch auch hier gegeben u sein0 In einem bestimmtenAugenblick hrt man !berall )ltlich au*, !ber die "osenkreuer u reden0 9ach derTradition sollen die letten echten "osenkreuer u der >eit, in welcher Absolutismus,"ationalismus, Indi/idualismus und Au*klrung bereits im &egri** waren, der*ransischen "e/olution die Wege u ebnen, das Abendland /erlassen und sichnach -Indien. ur!ckgeogen haben0 4%chon diese Angabe 7 beiehungsweise dassdie letten wahren "osenkreuer schon im CVII0 4SR05 =ahrhundert 1uro)a /erlassenhtten 7 beseitigt den Verdacht, dass sie etwas mit der Freimaurerei und anderennach aussen nur meta)hysisch e;istierenden, nach innen aber )olitisch7weltlichenGeheimb!nden u tun haben50 Indien ist hier ein %ymbol0 1s bedeutet die %ttte des'riesterknigs =ohannes, des arischen Weltknigs0 1s ist A/allon0 1s ist Thule0 9acheinem Te;t sind dunkle >eiten !ber %al/atierra gekommen, wo die (ontsal/atritter4(ontsal/at7"itter5 sich be*inden0 2er Gral dar* dort nicht lnger bleiben0 1r wird nach-Indien. /erbracht, nach dem "eiche des Knigs =ohannes, welches -bei dem'aradiese liegt.0 %ind die Gralsritter dort einmal gelandet, so erscheint )ltlich und

    wunderttig dort auch der (ontsal/at und eine &urg, weil -unter den s!ndigenVlkern nichts da/on /erbleiben soll.0 'arsi*al selbst nimmt das Amt des -'riester=ohannes. an0 Von %hambala, der mystischen -%tadt des 9ordens., wohin die-nrdlichen Wege. beiehungsweise die -Wege der arischen Gtter., de/a7yana4de/ayana# Gtter*ahreug, Gtterge*hrt5, wird /on den tibetanischen Asketengesagt3 -%ie liegt in meinem Geist.0