2
Wassermühle vor Schloss Gottorf In Sichtweite von Schloss Gottorf siedelten sich seit dem 17. Jahr- hundert die Wirtschaftseinrichtungen des Hofes an. Davon zeugen die frühere Poststation (heute: Pension „Zum weißen Schwan“) und die alte Gottorfer Wassermühle mit ihren Hochwassermarken im Granitsockel. Die Straßennamen „Herrenstall“ und „Alter Garten“ verweisen auf die frühere Lage der Reitställe sowie des Küchen- und Ziergartens von Schloss Gottorf. Nicht mehr erkennbar ist der zugeschüttete Mühlenteich. Heute befindet sich hier die Parkanlage vor dem imposanten Oberlandesgericht, das 1878 als preußisches Regierungspräsidium errichtet wurde. 1 Prinzenpalais und Günderothscher Hof Zu den herausragenden historischen Gebäuden der Stadt gehören die sogenannten Freihäuser in der Gottorfstraße. Ihre Besitzer entstammten meist dem Adel oder bekleideten führende Amtspositionen, von der städtischen Gerichtsbarkeit und Steuerlast waren sie befreit. Das wohl berühmteste Freihaus ist das um 1700 errichtete Prinzenpalais, ein dreiflügeliges Herrenhaus, das mit dem Landesarchiv das „Gedächtnis“ Schleswig-Holsteins beherbergt. Ihm gegenüber steht der Günderothsche Hof, früher Gästehaus von Herzog Friedrich III., heute Stadtmuseum. Ebenfalls sehenswert: der Fürstenhof zwischen Prinzenpalais und Gericht. 2 Bahnhof und Bahnhofstraße 1869 wurde der Bahnhof an den Stadtrand verlegt; gleich- zeitig entstand die Bahnhofstraße, die ihn über Pferde- und später Straßenbahnen mit der Stadt verband. Bis zur Jahrhundertwende wurden hier viele zeittypische Häuser errichtet. Sie geben dem Straßenzug mit ihrem Baustil nach preußischen Architektur- katalogen und im späteren Jugendstil ein markantes Gesicht. Das in der prominenten Tradition der Heimatschutzarchitektur stehende Bahnhofsgebäude wurde kurz nach dem 1. Weltkrieg fertiggestellt. Die Großzügigkeit seiner repräsentativen Halle verdankt es Schleswigs Status als preußischer Regierungssitz. 3 Bürgerstift der Spar- und Leihkasse „Drauß bei Schleswig vor der Pforte wohnen arme Leute viel ...“ – so schildert der romantische Dichter Clemens Brentano den südlichen Friedrichsberg in seiner Ballade „Die Gottesmauer“. Sie geht auf eine Begebenheit im Winter 1813/14 zurück, wonach eine Schneewehe die Witwe Mumm mit Tochter und Enkelin vor plündernden Soldaten bewahrte. Auch im deutsch-dänischen Krieg 1864 schützte eine Schanze über dem Busdorfer Teich den Zugang von Süden. Heute findet sich hier das zum Frieden mahnende Kanonendenkmal. Daneben errichtete die Friedrichsberger Spar- und Leihkasse das Alten und Armen gewidmete Bürgerstift von 1868. 4 Rund um die Bugenhagenschule Unterhalb der Dreifaltigkeits- kirche, die um 1650 nach Plänen des Gottorfer Hofgelehrten Adam Olearius errichtet wurde, spiegelte sich mit Armenhaus, Pastorat und Schule das kirchliche Leben. Aus dem alten Armenhaus wurde das moderne Kirchengemeindehaus (Elisabeth-Beling-Haus) und aus dem alten Pastorat ein neoklassizistischer Neubau – heute in Privatbe- sitz. An die Stelle des Taubstummeninstituts, das Wilhelm Georg Pfingsten 1805 begründete, wurde 1927 von Stadtbaurat Julius Petersen die imposante Bugenhagenschule gesetzt – ein prägnantes Beispiel der Heimatschutzarchitektur, das unter Denkmalschutz steht. 5 Apotheke in der Friedrichstraße Im Zentrum des Friedrichs- bergs weitet sich die Friedrich- straße zu einem marktähnlichen, seit jeher von Geschäftsgebäuden gesäumten Platz. Im Haus Nummer 56 (heute: Friedrichsberger Apotheke) betrieb Senator Bernhard Vollrat Wieck einst ein Geschäft; seine gemeinnützigen Interessen verbanden sich mit der Fürsorge des Friedrichsberger Armenkollegiums und der Kirche für sozial Schwache. 1816 fand hier die erste Vorstands- sitzung der „Friedrichsberger Spar- und Leihkasse“ statt, die „Dienstboten, Mägde, Knechte und Gehilfen“ zum Sparen animieren und Gewerbetreibenden mit günstigen Anleihen aushelfen sollte. 6 Historische Stadtrundgänge durch Schleswig 3. Bellmann-Viertel: Über Schleswigs Balkon und den Hesterberg in die Neustadt 4. Friedrichsberg: Auf den Spuren von Hofwirtschaft und Gemeinsinn 4. Friedrichsberg: Auf den Spuren von Hofwirtschaft und Gemeinsinn Information und Buchung: Touristinformation Schleswig Plessenstraße 7 · 24837 Schleswig Telefon 04621 8500-56 Fax 04621 8500-55 [email protected] www.ostseefjordschlei.de Weitere Sehenswürdigkeiten in Schleswig: Landesmuseen / Schloss Gottorf Die fürstliche Residenz Schloss Gottorf war im 17. Jh. ein Zentrum für Kunst und Kultur im Norden. Hier ist der Sitz des Archäologischen Landesmuseums und des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte. In der Nähe befindet sich der Barock- garten mit Globushaus. Stadtmuseum / Teddy Bär Haus Das Stadtmuseum bietet im Günderothschen Hof einen Überblick über die wechselvolle Geschichte und Kultur Schleswigs vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Im Teddy Bär Haus präsentiert das Stadtmuseum eine umfangreiche Privatsammlung historischer Teddybären. Wikinger Museum Haithabu Am bedeutendsten Siedlungsplatz der Wikinger in Nordeuropa, in Haithabu, laden sieben originalgetreu rekonstruierte Häuser zu einer Zeitreise in die Wikingerwelt ein. Das umfangreich moderni- sierte Museum zeigt darüber hinaus mehr zur Archäologie und Geschichte der früheren Metropole. Glanzstück des Museums ist ein 30 m langes Kriegsschiff. Königswiesen Einst Schauplatz der Landesgartenschau, bieten die Königswiesen nun ein umfangreiches Erholungs- und Erlebnisangebot. Hier gibt es eine Minigolfanlage und eine Skaterrampe sowie eine Hunde- badestelle. Auf etlichen Spielplätzen, darunter einer großen Anlage im Wikingergewand, tummeln sich die Kinder. Direkt am Wasser und am Luisenbad können Alt und Jung baden und picknicken. Gefördert durch die Aktiv-Region Schlei-Ostsee und die EU

Historische Stadtrundgänge durch Schleswig · 4 2 3 1 Haus der Landwirt-schaftskammer Um 1900 entwickelte sich die Heimatschutzbewegung, die sich für mehr regionale Identität einsetzte

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Historische Stadtrundgänge durch Schleswig · 4 2 3 1 Haus der Landwirt-schaftskammer Um 1900 entwickelte sich die Heimatschutzbewegung, die sich für mehr regionale Identität einsetzte

Wassermühle vor Schloss Gottorf

In Sichtweite von Schloss Gottorf siedelten sich seit dem 17. Jahr-

hundert die Wirtschaftseinrichtungen des Hofes an. Davon zeugen die frühere Poststation (heute: Pension „Zum weißen Schwan“) und die alte Gottorfer Wassermühle mit ihren Hochwassermarken im Granitsockel. Die Straßennamen „Herrenstall“ und „Alter Garten“ verweisen auf die frühere Lage der Reitställe sowie des Küchen- und Ziergartens von Schloss Gottorf. Nicht mehr erkennbar ist der zugeschüttete Mühlenteich. Heute befindet sich hier die Parkanlage vor dem imposanten Oberlandesgericht, das 1878 als preußisches Regierungspräsidium errichtet wurde.

1

Prinzenpalais und Günderothscher HofZu den herausragenden historischen Gebäuden der

Stadt gehören die sogenannten Freihäuser in der Gottorfstraße. Ihre Besitzer entstammten meist dem Adel oder bekleideten führende Amtspositionen, von der städtischen Gerichtsbarkeit und Steuerlast waren sie befreit. Das wohl berühmteste Freihaus ist das um 1700 errichtete Prinzenpalais, ein dreiflügeliges Herrenhaus, das mit dem Landesarchiv das „Gedächtnis“ Schleswig-Holsteins beherbergt. Ihm gegenüber steht der Günderothsche Hof, früher Gästehaus von Herzog Friedrich III., heute Stadtmuseum. Ebenfalls sehenswert: der Fürstenhof zwischen Prinzenpalais und Gericht.

2

Bahnhof und Bahnhofstraße

1869 wurde der Bahnhof an den Stadtrand verlegt; gleich-

zeitig entstand die Bahnhofstraße, die ihn über Pferde- und später Straßenbahnen mit der Stadt verband. Bis zur Jahrhundertwende wurden hier viele zeittypische Häuser errichtet. Sie geben dem Straßenzug mit ihrem Baustil nach preußischen Architektur- katalogen und im späteren Jugendstil ein markantes Gesicht. Das in der prominenten Tradition der Heimatschutzarchitektur stehende Bahnhofsgebäude wurde kurz nach dem 1. Weltkrieg fertiggestellt. Die Großzügigkeit seiner repräsentativen Halle verdankt es Schleswigs Status als preußischer Regierungssitz.

3

Bürgerstift der Spar- und Leihkasse

„Drauß bei Schleswig vor der Pforte wohnen arme Leute viel ...“ – so

schildert der romantische Dichter Clemens Brentano den südlichen Friedrichsberg in seiner Ballade „Die Gottesmauer“. Sie geht auf eine Begebenheit im Winter 1813/14 zurück, wonach eine Schneewehe die Witwe Mumm mit Tochter und Enkelin vor plündernden Soldaten bewahrte. Auch im deutsch-dänischen Krieg 1864 schützte eine Schanze über dem Busdorfer Teich den Zugang von Süden. Heute findet sich hier das zum Frieden mahnende Kanonendenkmal. Daneben errichtete die Friedrichsberger Spar- und Leihkasse das Alten und Armen gewidmete Bürgerstift von 1868.

4

Rund um die BugenhagenschuleUnterhalb der Dreifaltigkeits-kirche, die um 1650 nach

Plänen des Gottorfer Hofgelehrten Adam Olearius errichtet wurde, spiegelte sich mit Armenhaus, Pastorat und Schule das kirchliche Leben. Aus dem alten Armenhaus wurde das moderne Kirchengemeindehaus (Elisabeth-Beling-Haus) und aus dem alten Pastorat ein neoklassizistischer Neubau – heute in Privatbe-sitz. An die Stelle des Taubstummeninstituts, das Wilhelm Georg Pfingsten 1805 begründete, wurde 1927 von Stadtbaurat Julius Petersen die imposante Bugenhagenschule gesetzt – ein prägnantes Beispiel der Heimatschutzarchitektur, das unter Denkmalschutz steht.

5

Apotheke in der Friedrichstraße

Im Zentrum des Friedrichs-bergs weitet sich die Friedrich-

straße zu einem marktähnlichen, seit jeher von Geschäftsgebäuden gesäumten Platz. Im Haus Nummer 56 (heute: Friedrichsberger Apotheke) betrieb Senator Bernhard Vollrat Wieck einst ein Geschäft; seine gemeinnützigen Interessen verbanden sich mit der Fürsorge des Friedrichsberger Armenkollegiums und der Kirche für sozial Schwache. 1816 fand hier die erste Vorstands-sitzung der „Friedrichsberger Spar- und Leihkasse“ statt, die „Dienstboten, Mägde, Knechte und Gehilfen“ zum Sparen animieren und Gewerbetreibenden mit günstigen Anleihen aushelfen sollte.

6

Historische Stadtrundgängedurch Schleswig

3. Bellmann-Viertel: Über Schleswigs Balkon und den Hesterberg in die Neustadt

4. Friedrichsberg: Auf den Spuren von Hofwirtschaft und Gemeinsinn

4. Friedrichsberg: Auf den Spuren von Hofwirtschaft und Gemeinsinn

Information und Buchung:Touristinformation SchleswigPlessenstraße 7 · 24837 Schleswig

Telefon 04621 8500-56 Fax 04621 [email protected]

www.ostseefjordschlei.de

Weitere Sehenswürdigkeitenin Schleswig:Landesmuseen / Schloss GottorfDie fürstliche Residenz Schloss Gottorf war im 17. Jh. ein Zentrum für Kunst und Kultur im Norden. Hier ist der Sitz des Archäologischen Landesmuseums und des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte. In der Nähe befindet sich der Barock- garten mit Globushaus.

Stadtmuseum / Teddy Bär HausDas Stadtmuseum bietet im Günderothschen Hof einen Überblick über die wechselvolle Geschichte und Kultur Schleswigs vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Im Teddy Bär Haus präsentiert das Stadtmuseum eine umfangreiche Privatsammlung historischer Teddybären.

Wikinger Museum HaithabuAm bedeutendsten Siedlungsplatz der Wikinger in Nordeuropa, in Haithabu, laden sieben originalgetreu rekonstruierte Häuser zu einer Zeitreise in die Wikingerwelt ein. Das umfangreich moderni-sierte Museum zeigt darüber hinaus mehr zur Archäologie und Geschichte der früheren Metropole. Glanzstück des Museums ist ein 30m langes Kriegsschiff.

KönigswiesenEinst Schauplatz der Landesgartenschau, bieten die Königswiesen nun ein umfangreiches Erholungs- und Erlebnisangebot. Hier gibt es eine Minigolfanlage und eine Skaterrampe sowie eine Hunde-badestelle. Auf etlichen Spielplätzen, darunter einer großen Anlage im Wikingergewand, tummeln sich die Kinder. Direkt am Wasser und am Luisenbad können Alt und Jung baden und picknicken.

Gefördert durch die Aktiv-Region Schlei-Ostsee und die EU

Page 2: Historische Stadtrundgänge durch Schleswig · 4 2 3 1 Haus der Landwirt-schaftskammer Um 1900 entwickelte sich die Heimatschutzbewegung, die sich für mehr regionale Identität einsetzte

4

2

3

1

Haus der Landwirt-schaftskammer

Um 1900 entwickelte sich die Heimatschutzbewegung,

die sich für mehr regionale Identität einsetzte. In der Architektur wandte sie sich gegen Stil-Misch-Masch – und propagierte rote Ziegel und Sprossenfenster. Diesem Ideal fühlte sich der Schles- wiger Stadtbaumeister Julius Petersen verbunden, als er 1925 die Beamtensiedlung Neustadt konzipierte. Zentrum wurde die frühere Landwirtschaftsschule mit ihrer reich gegliederten, expressionistischen Fassade und der quer gestellten, den Platz prägenden Bellmann-Turnhalle mit Arkadengang. Zwischen ihnen sollte ein – wegen der Weltwirtschaftskrise nicht realisierter – Wasserturm das Stadtbild krönen.

5Das Chemnitz-Bellmann-Denkmal

Im zweiten Drittel des 19. Jahr- hunderts brach die Nationalitäten-

frage insbesondere auch im Herzogtum Schleswig auf. Höhepunkt dieser Entwicklung war das Schleswiger Sängerfest von 1844. Mehr als 12.000 Menschen versammelten sich am 24. Juli auf der Hesterberger Festwiese und erlebten begeistert die Premiere des Schleswig-Holstein-Liedes. Den Text der heute noch gesunge-nen Landeshymne hatte der Advokat Matthäus Friedrich Chemnitz in letzter Minute umgeschrieben, die Melodie der Schleswiger Kantor Carl Gottlieb Bellmann komponiert. An beide erinnert das von Paul Peterich entworfene, 1896 an der Schützenkoppel errichtete Denkmal.

Schleswigs Balkon: die Michaelisallee

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entdeckten die Schleswiger Bürger

die besondere Qualität des Höhenzuges nördlich der Schlei. Durch Spendenaufrufe und Geldsammlungen schufen sie 1825 die Vor- aussetzungen für die Anlage einer schattigen Allee. Als Promenaden-weg führte die Michaelisallee von der mittlerweile abgebrochenen Michaeliskirche bis zum Schneckenberg, wo später das Chemnitz-Bellmann-Denkmal errichtet wurde. Bis heute bietet die parallel zum Lollfuß verlaufende Michaelisallee als „Balkon“ Schleswigs einen herrlichen Blick über Schloss Gottorf, den Friedrichsberg, die Schlei und über die Schützenkoppel auf die Altstadt.

Petersenburg in der Chemnitzstraße

Zu dem städtebaulichen Ziel, in der Bellmann- und Chemnitzstraße

geschlossene Straßenräume im Sinne der Heimatschutzarchitektur zu schaffen, trugen auch die gleichzeitig errichteten Gebäude der Heimstätte Schleswig-Holstein und besonders die von Julius Petersen entworfenen Privathäuser bei. Er selbst baute sich 1927 das Doppelhaus Chemnitzstraße 55/57, die sogenannte Petersen- burg. Das zweigeschossige Haus aus rotem Backstein wird geprägt durch zwei Ecktürme mit Kugeldächern. Es bildet den baukünstle-rischen Höhepunkt der neustädtischen Wohnbebauung und öffnet den Blick für den Detailreichtum der charaktervollen Privathäuser.

Ehemaliges Volkskunde Museum Schleswig

Das Gelände auf den ehemaligen Schles- wiger Pferdeweiden am Hesterberg diente seit Mitte des 19. Jahrhunderts der

dänischen, später der preußischen Kavallerie als Depot; bis 1990 wurde es von der Bundeswehr genutzt. Das dominante Hauptgebäude der Anlage ist das viergeschossige Körnerhaus, das 1875 als Getreide- speicher errichtet wurde und bis April 2014 Dauerausstellungen und Museumsmagazine beherbergte. In den fünf historischen Speicher-bauten entsteht in den nächsten Jahren das hochmoderne Zentral-Magazin für die Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Schloss Gottorf. Die volkskundlichen Sammlungen werden Bestandteil des Landesmuseums für Volkskunde im Freilichtmuseum Molfsee.

ImpressumHerausgeber: Ostseefjord Schlei GmbH Text: Prof. Dr. Reimer Witt, Eckhard Voß · Gestaltung: Atelier Bokelmann Fotos: Henrik Matzen, Stiftung Schleswig-Holsteinische Landesmuseen Stand: November 2015, Änderungen vorbehalten

3. Bellmann-Viertel – über Schleswigs Balkon und den Hesterberg in die Neustadt

123

5

4

6

7

9

22

81014

11

1312

20

17

15

18

19

16

2324

25

26

21

27

Kita

Kita

Kita

Kita

KitaKita

Kita

Kita

POLIZEI

B76

B77

B76

P

B76

B201

Dom

Holm-Museum

WC

WC

WC

Suadicanistr.

Reimers Kolken

Grabensberg

A. P. Møller Skolen »Heimat«

Gallberg-höhe

Dr.-Kirchhoff-Platz

Bissen-weg

Gallbergschule

HintermRathaus

Kirchstr.

Michaelisallee

NeueReeperbahn

Wildemanns-gang

AllensteinerWeg

AmSchulwald

Krebsteich

Moordiek

Storchen-nestSandweg

Pfauen-weg

Chem

nitz

stra

ße

Theaterstr.

Hardersen-berg

Schloss-insel

Am Burg-graben

Klein-ziegelhof

Michaelisallee

Lornsen-schule

Landesförderzentrum Hören

WilhelminenSchule

Stadt-bücherei

Post

»Auf der Freiheit«

A7

DANNEWERK

Ruhekrug

Langseestraße

Kattenhund

GewerbegebietMargarethenwall

P

BUSPKW

BUS

BUS

ZOBVhs

Paulihof

Wasserwerk

Prinzenpalais(Landesarchiv)Verwaltungs-

gerichte Stadtmuseum

SchuleNord

Fernsehturm

Hjort-Lorenzen-Skolen

Oberlandesgericht

AmtsgerichtKreisverwaltung

HELIOS KlinikumSchleswigStadtfeld

Wikinger MuseumHaithabu

SchlossGottorf

Wiking-turm

Luisenbad

Schützenkoppel

DJH

Fjordarium

Möwen-insel

Schlei-center

Töpferstr.

Herkulesteich

Klaus-Groth-Straße

Tiergarten-weg

Kl. Baumhofsgang

Hafen

gang

Rathaus-markt

Domziegelhof

Domziegelh.

Domziegelh.

Rudolfs-berg

Kolonnenweg

Flattenberg

PulverholzerZiegeleiweg

Kolonnenweg

Kolo

nnen

weg

Brockdorff-Rantzau-Straße

Pulverholz

Pulver-Mühle

Niek

oppe

lweg

Holzredder

Am AltenWall

Haraldse

ckMa

rkgr

afen

weg

GormwegGöttrik

str.Erikstr.

Peter-Härtling-Schule

Dannewerk-schule

Klein-gärten

Husumer Baum

Abelsteg

Thyraweg

DannewerkredderWaldemars-

weg

Marg

aret

henw

allst

raße

Grün

hof

Jäge

rredd

er

RennkoppelHusumer Straße

An der Fasanenweg

Lürschauer Weg

Sporthalle

Berufsbildungs-zentrum

Werner-von-Siemens-Str.

Kreisverkehrs-betriebe

C.-Fr.-Gauß-Str. Georg-Ohm-

Str.

Lise-Meitner-Str.

Marie-Curie-Str. Ag.-Pockels-Str.

Maria-Goeppert-Mayer-Str.

Kirch

enwe

g

Zum NordtorKirchenwegRe

esend

amm

Am Hang

Teichblick

Kreuzstr.

Bergstr.

Rings

tr.

Schu

lstr.

Achter-wall

Achter-de-Wall

Alte L

ands

tr.

Dannewerker Str. Am Runenstein

Am RunensteinSvenweg

Mölken

MoorschlagMoorschlag

Rend

sbur

ger S

traße

Wikinger HäuserHaithabu

Annetten-höh

Hüsby

Friedhof

Fahrdorf

S c h l e i

WC

Ratsteich

Ratsteich

Rehwinkel

Igelpfad

Iltisbau

HasenbergWieselweg

Wildfährte

Schützenredder

Voßb

erg II

Lattenkamp

Am Taterkrug

Moorkatenweg

Hühn

erhäu

serw.

Voßkuhl

Voßb

erg I

Gildes

traße

Hermelin-

hof Kieb

itzre

ihe

Galgenredd

er

Amselstr

Finkenweg Memele

r Str

Memeler Str

Sperlings-

Heisterw

eg

LerchenstrDanziger

Flensburger Straße

Flen

sbur

ger S

traße

Neuwerk -straße

Thiessens

Schl

ossa

llee

Königsberger StrDrossel-

Schubystraße

Hest

erbe

rgHe

ster

berg

Stampfmühle

Windallee

Hest

erbe

rg

Spie

lkop

pel

Lollfuß

Gute

nberg

str.

Schleistraße

Gottorfer Damm

Frie

dric

h-Eb

ert-

Stra

ße

Chem

nitz

stra

ße

Berliner

Str.

Ring

str

Ring

str

Callisenstraße

Herre

nsta

ll

Gott

orfs

tr

Schneidemühler

Kösliner StrKolberger

Kasseler S

tr

Breslauer StrDanziger Str

Kastanienallee

Rosenwinkel

Tulpe

nweg

Narzissenhof

Nelken

hof

Asternhof

Dahl

ienho

f

Lilienreihe

Neuf

elde

r Weg

Stettiner Straße

Mühlenredder

Berliner St

raße

Fliederhof

Kattenhunder Weg

Drei Kronen

Altfeld

St.-J

ürge

ner S

traße

Gart

enst

r

Moltk

estr

Mittelstr

A. d. Schanze Am Damm

Feld

str

StadtfeldStadtfeld

Polierteich

Reiferbahn

Bismarck- str.

Schubystraße

Math.-Claudiu

s-Str.

Moltk

estr.

Gorc

h-Fo

ck

Seminarweg

Liliencronweg

A. Flachsteich

Lutherstr.

Theo

dor-

Stor

mBe

llman

nstr.

Fehr

sstra

ße

Hermann-

T.-Kröger-

Weg

LollfußStad

twegStadtweg

Poststr.

Schwarzer Weg

KönigstraßeKönigstraße

Königstraße

Wiesenstr.

Am Südhang

Strandweg

Stra

ndwe

g

Plessenstraße

Michaelisstr.Faulstraße

Kattsund

Mönchenbrückstr.

Norderdomstr

Süderdomstr.

Pastorenstr.

Hafenstr.

Hunnenstr.Marktstr.

Lange

Kälberstr.

Am St. Johanniskloster

Wie

seng

.

Holm

er-N

oor-

Weg

Ilensee

Hopf

enwi

ese

Gallb

erg

Klosterhofer Straße

Moor

wies

e

Solte

rbee

eren

hof

Richthofenstr.

Philippsen-Str

Möw

enwe

g

Carstensstraße

Klen

sbye

r

ErlenwegAm Brautsee

Am B

raut

see

LindenwegKlen

sbye

r

Seekamp

August-Sach

Oldensworth

Joha

nnist

aler W

eg

St. J

ürge

ner S

traße

Mold

enite

r Weg

Webe

rstra

ße

Ulm

enwe

g

Seek

amp

Birkenweg

Hase

lsteg

HaydnwegMoldeniter W

egSchubertplstraße

Beeth.-

Mozartstraße

Pionierstraße

Schleidörfer Straße

Bergkoppel

H.-J

. Klin

ker

Hein

rich-

Hert

z-St

raße

Fehrsstr.

Heib

erg-

Langseestraße

Langseestraße

St.-J

ürge

ner S

traße

Bere

nder

Red

der

GewerbegebietSt. Jürgen

Wik

inge

ck

Brockdorff-Rantzau-Straße

Eisteich

Kleinberg

Frie

dric

hstra

ße

Bahn

hofst

raße

Christian-Albrecht-Str

Zum Öhr

Magnussenstraße

Mansteinstr.Baum

Waldmühle

Erdbeerenberg

Erdbeerenberg

Husu

mer

KapaunenbergBötelstieg

Karpfenteich

Horn-

Schulberg

Fritz-Reuter-Str.

Karpfenteich

Karpf

entei

ch

MelkstedtdiekEl

lern

diek

Tege

lbar

g

Busdorfer Straße

Haddebyer Chaussee Haddebyer Damm

Rend

sbur

ger S

traße

Bussardhorst

Dachsba

u

gasse

weg

Amselstr

Ange

lner

Str.

Marderw

eg

Norderh.

Am Hafen

-Str.

Straß

e

Schützenredder

Meisenhof

Stra

ße

Polier-teich

Brautsee

-weg

Köni

gswi

ller W

eg

Husumer Baum

RiesbergHaddeby

HaddebyerNoor

Yachthafen

Yachthafen

Stadthafen

Alter Garten

Holm

Knud

-Laward-Straße

Königswiesen

Busdorfer Teich

Hein

r.-

Rege npfeifer

weg

Sperbe

r-

Doh

len- reihe

weg

Hermann -Clausen-Str

Friedrichstraße

-brunnen

GewerbegebietRatsteich

Fuß amHolm

Süderh.Am

Lornsenpark

Kälber-teich

BlauerTeich

Noorstr.

Flen

sbur

ger S

traße

Lollf

Eckernförde/Kiel

YachthafenStrandweg

NSG

Capitol-Platz

Europa-Platz

Klapps

chau

Feuerwehr

DRK

Eckernförde/Kiel

Flensburg

RendsburgHamburg

Flensburg

Fach-schuleLandw.

Bugenhagen-schule

St.-Jürgen-Schule

Domschule

Bruno-Lorenzen-

SchuleLornsenschuleAußenstelle (LOZ)

Köni

gsal

lee

Korn-markt

1 Schlachterstraße2 Kurze Straße3 Apothekergang4 Fischbrückstraße

12

43

GewerbegebietSchliekieker

Tierheim

Uns LüttTheoter

Gottorp-Skolen

1 Zaunkönigweg2 Doramaweg3 Stieglitzweg4 Schliesharden5 Rotkehlchenweg

1

3

24

5

St. Andreas-Kirche

Rathaus

HELIOSKlinikumSchleswig

Johanniter-Unfall-Hilfe

An der Schützenkoppel

Schwanen-winkel

HasselholmerWeg

Adam-Olearius-Weg

Bleicher-

gang

Ansgar-

weg

HaithaburingHaithabuweg

FörderzentrumSchleswig-Kropp

Landesförder-zentrum Sehen

WC

Kino

Julius-Petersen-Platz

Karl-

Imho

ff-Str

.

Rote-Kreuz-W

egSparkassen-

weg

Falkenreihe

WC

Altenwohn-heim

Haferteich

Recycling-HofHaferteich

Am Margarethenwall

Bergholm

Berg

holm

Berg

holm

Ring

str.

Ahornweg

Am Busdorfer Teich

Tweebarg

Mölken Tweebarg

An d

er B

ahn Pa

nelle

mwe

g

Linden-weg

Eschen-weg

Burgsee

WC

GewerbegebietIlensee

BUSDORF(Amt Haddeby)

Auf der Freiheit

Zum Netzetrockenplatz

Klei

ne B

reit

e

Am Fabrikhof

Schleibogen

Schleibogen

Schl

eibo

genZur Alten Fähre

Regatta-platz

Auf d

er Fre

iheit

Werkstraße

Fjordallee

Alte Kreisbahn

Jugend-zentrum

Kappeln

A7Husum

Georg-Pfingsten-Weg

HELIOS KlinikumSchleswigHesterberg

B201FlensburgHusum

BarockgartenGottorfer Globus

Erholungswald„Tiergarten“

mit Wandermöglichkeiten

1 Märchenkreis2 Karlssonweg3 Gebrüder-Grimm-Straße4 Peter-Pan-Insel5 Eulenspiegel6 Aladinstieg7 Otfried-Preußler-Ring8 Michael-Ende-Ring9 Meerjungfrausteg10 Astrid-Lindgren-Weg

1

34

5

6

3

3 7

8

9

2

BerenderRedder

Theater im Slesvighus

B201

NaturerlebnisraumGalloway Carl-Wehn-

Str

Oskar-Behrens- Str

POLIZEI

Touristinfo

24

24

Ebräerga

ng

1

2

6

5

4

3

3

Kar

te: ©

Ate

lier B

okel

man

n

Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Schleswiger Stadtplan. Der gesamte Stadtplan ist bei Ihrer Tourist-information erhältlich.

Länge: 1,2 kmDauer : 15 Min.Dauer : 8 Min.

Streckeninfo

Länge: 2 kmDauer : 25 Min.Dauer : 14 Min.

Streckeninfo

12

4

5

Zwangsarbeiter- Mahnmal Hesterberg

Auf dem Schleswiger Hester-berg befand sich im 2. Welt-

krieg das Kriegsgefangenen-Stammlager XA, in dem bis zu 1.100 Kriegsgefangene untergebracht waren. Hinzu kamen etwa 850 zivile Fremd- und Zwangsarbeiter aus Belgien, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Polen und der Sowjetunion. Sie wurden meist zwangsrekrutiert, in Privatquartieren, Lagern und Arbeitskomman-dos unter teilweise menschenunwürdigen Bedingungen festgehalten und mussten im kommunalen und privaten Bereich Zwangsarbeit leisten. Schüler haben 2007 ein Mahnmal für Zwangsarbeiter geschaffen. Die sechs Kugeln im äußeren Kreis um das Mädchen stehen jeweils für eine Nation.

6

Schleswig, Bellmann-Viertel und FriedrichsbergAm Ende des Ostseefjords Schlei liegt Schleswig. Unter dem Namen Sliasthorp wurde der Handelsplatz 804 erstmals erwähnt. Die fürstliche Residenz der Gottorfer Herzöge machte Schleswig im 16. und 17. Jh. zum kulturellen Zentrum Nordeuropas. Die Blüte dieser Zeiten können Besucher noch heute hautnah erspüren. Zum Beispiel im Gottorfer Globus, einem Nachbau des Weltwunders aus dem 17. Jh., und im wieder auferstandenen Barockgarten von Schloss Gottorf. Oder auch im Stadtmuseum Schleswig.

Auf dem Weg von der Michaelisallee über den Hesterberg zur Petersenburg erfahren Besucher mehr über die Geschichte des Schleswig-Holstein-Liedes, Zwangsarbeit zur Zeit des 2. Weltkrieges und die Architektur der Heimat-schutzbewegung – und genießen im Vorbeigehen traum-hafte Ausblicke über die Stadt und die Schlei.Schon von Weitem weist der hoch aufragende, 1977 fertiggestellte Wiking-Turm den Weg in das Viertel zwischen Schloss Gottorf und Busdorfer Teich. Wo einst Angehörige des Hofstaats und arme Leute lebten, lädt heute ein lebendiger Stadtteil zu Entdeckungstouren auf den Spuren der Geschichte ein.

Geführte Schleswig-StadtrundgängeDieses Faltblatt gehört zu einer Reihe von Rundgang- Faltblättern, die zu Spaziergängen auf historischen Wegen in der Region rund um den Ostseefjord Schlei, durch Kappeln und mit insgesamt vier Rundgängen durch Schleswig einladen (Altstadt und Holm sowie Bellmannviertel und Friedrichsberg. Darüber hinaus bietet die Ostseefjord Schlei GmbH auch geführte Rundgänge an. In der Saison haben Sie u. a. die Wahl unter den jeweils 90-minütigen Führungen „Schles-wigs Altstadt klassisch“, „Abendbummel mit Möwenschiss“ und „Holm und St.-Johannis-Kloster“.Gruppenführungen sind ganzjährig nach Absprache möglich – ein Anruf unter 04621 8500-56 genügt.

Mehr über Termine und Preise erfahren Sie bei der Touristinformation Schleswig, Telefon 04621 8500-56. Oder im Internet: www.ostseefjordschlei.de.

6