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AUSGABE 1 / 2013 www.hsr.ch KOOPERATIONEN Die Zusammenarbeit unter den Fachbereichen der HSR öffnet den Weg zu nachhaltigen Planungslösungen. GENUSS OHNE REUE Mit dem Projekt «NaTourCert» entwickelt die HSR Grundlagen für den naturnahen Tourismus. MASCHINEN FÜR MENSCHEN Ein Masterlehrgang fokussiert auf Design, Technik und Psychologie – eine Ausbildung am Puls der Zeit.

HSR Magazin 1-2013

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HSR Magazin 1 / 2013

AUSGABE 1 / 2013

www.hsr.ch

KOOPERATIONENDie Zusammenarbeit unter den

Fachbereichen der HSR öffnet den Weg

zu nachhaltigen Planungslösungen.

GENUSS OHNE REUE

Mit dem Projekt «NaTourCert»

entwickelt die HSR Grundlagen für

den naturnahen Tourismus.

MASCHINEN FÜR MENSCHEN

Ein Masterlehrgang fokussiert

auf Design, Technik und Psychologie –

eine Ausbildung am Puls der Zeit.

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Michael Bätscher, Bauingenieur, Axpo Mitarbeiter

Axpo Holding AG, Anne Forster, Spezialistin Hochschulmarketing, E-Mail [email protected], Telefon 056/200 44 47, www.axpo.ch

Stimmt. Wir von der Axpo bieten Ihnen zahlreiche Möglichkeiten für Ihre Karriere in einem interessanten Unternehmen. Auf Sie warten ein spannendes Umfeld mit vielfältigen Aufgaben und die Mitarbeit an Grossprojekten. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung.

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EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser

Ameisen bevölkern die Erde seit über 100 Millionen Jahren. Ihr Leben ist geprägt von Kooperationen. Sie bilden Staaten, übernehmen bestimmte Rollen und teilen ihre Arbeit auf. Der Homo sapiens ist erst vor 200 000 Jahren auf der Weltbühne erschienen. Der Wandel vom Jäger zum sesshaften Ackerbauern bis hin zur aus­differenzierten Gesellschaft, in welcher der Mensch heute lebt, verdankt er ebenfalls der Ko operation mit seinen Art genossen – obwohl er auch sehr oft mit diesen in Kon­kurrenz steht. Der moderne Mensch kooperiert in seinem Alltag permanent: Jeder übernimmt eine Teilfunktion innerhalb eines ganzen komplexen Gebildes, das Grundbedürf­nisse stillt und neue Bedürfnisse schafft.

Die Arbeitsteilung erhöht die Produktivität und letztlich den Wohlstand. Die Enkel ergreifen Berufe, für welche die Grosseltern noch keine bildhafte Vorstellung haben. Die Gleichung ist eigentlich simpel: Je mehr Ausdifferenzierung, desto mehr Koope­ration.Dies gilt auch für eine Hochschule. Je tiefer sie in Themen vordringt, desto mehr neues Wissen entsteht; es ergeben sich Syner­gien, die weitere Kooperationen erfordern. In der Allgemeinen Systemtheorie nach Ludwig von Bertalanffy ergeben mehr Beziehungen und Wechselwirkungen zwischen Systemen neue Einheiten, deren Eigenschaften nicht ausschliesslich aus den Eigenschaften der Ausgangselemente bestehen – Stichwort Emergenz.Einige solche Kooperationen stellen wir in dieser Ausgabe des HSR Magazins vor. Die Kooperationspartner sind vielfältig, doch sie haben einen gemeinsamen

Nenner: Es gibt fast keine Grenzen, auch keine Fachgrenzen. Im Gegenteil, in den Überschneidungszonen zwischen Fach­bereichen, zwischen Wirtschaft und Hoch­schule, zwischen Landesgrenzen liegen die Antworten und die vielversprechenden Ansätze zur Lösung von brennenden Fragen, die unseren Alltag gestalten und formen.Wir wünschen beim Lesen viel Spass und freuen uns auf Ihre Rückmeldungen.

Michael Lieberherr, Redaktion

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InhALT

Fokus 6 Kooperationen als Wachstumsmotor

8 Mit Synergien unseren Lebensraum gestalten

13 Numerische Simulationen rechnen sich für alle

16 Naturnaher Tourismus: Genuss ohne Reue

18 Von Schafen und Wärme

20 Maschinen für Menschen

22 Nachwuchsförderung als Erlebnis im HSRlab

Themen26 HSR Campus im Sturm erobert

28 Digitale Schatzsuche begeistert Informatiklernende

30 Archimedische Schrauben und mutige Ideen

33 E­Voting: Aus einem HSR Seminar wird ein gelungenes Start­up

Aktuelles36 Treffpunkt HSR, HSR Infotag

37 Politik, Preise und Auszeichnungen

39 Symposien und Workshops

41 HSR Stellenbörse, Textilaltro

45 Fawwworiten, Impressum

46 Sprungbrett

22 nachwuchsförderung als Erlebnis

im hSRlab

Schulklassen simulieren einen Betrieb und

produzieren ein marktgerechtes Produkt

26 hSR Campus im Sturm erobert

Illustrierte Nachlese zum 40­Jahre­Jubiläum

der HSR

28 Digitale Schatzsuche begeistert

Informatiklernende

Sie investieren Dutzende Stunden Freizeit,

um bei der HSR App Quest dabei zu sein

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Kooperationen als WachstumsmotorHermann Mettler, Rektor HSR

Das Fokusthema dieser Magazinausgabe widmet sich Kooperationen. Wie wichtig sie für das geistige und wirtschaftliche Wachstum unserer Hochschule sind, spiegelt sich in ihrer Anzahl und in ihrer Vielfalt. Die HSR vernetzt sich immer wieder neu durch die Zusammenar­beit mit ihren Partnern aus der Politik, der Hochschul­landschaft, der Industrie und der öffentlichen Hand und baut so ihre Fachkompetenzen aus.

Internationale Mobilitätsförderung Dank Partnerschaften mit ausländischen Hochschulen haben die Studierenden der HSR die Gelegenheit, ein oder zwei Semester im Ausland zu absolvieren. Die Stu­dienaufenthalte innerhalb Europas finden im Rahmen des EU­Bildungsprogramms Erasmus statt und die HSR unterhält bilaterale Austauschabkommen mit rund

dreissig Hochschulen aus ganz Europa. Zudem pflegt sie Austauschprogramme mit Hochschulen in den USA, in China und in Singapur. Basierend auf einzelnen For­schungs­ und Projektarbeiten unserer Professorinnen und Professoren entwickeln sich häufig weitere Formen der Zusammenarbeit, die nicht selten in ein formelles Austauschabkommen mit neuen Hochschulen münden. Es ist mir wichtig, dass sowohl unsere wie auch auslän­dische Studierende durch diese Mobilitätsförderung bereichert werden. Sie erweitern ihre interkulturellen Kompetenzen und Sprachkenntnisse und steigern damit nicht zuletzt auch ihren Marktwert.

Erfolgreiche nachwuchsförderungAktuell fehlen in der Schweiz rund 14 000 technische Fachkräfte. Damit die Hochschulen den Bedarf an aus­gebildeten Ingenieurinnen und Ingenieuren besser ab­decken können, soll bereits im Kindes­ und Jugendalter das Interesse für ein technisches und planerisches Stu­dium geweckt werden. Die HSR beteiligt sich mit Pro­grammangeboten an Förderungsinitiativen auf Bundes­, Kantons­ und Gemeindeebene. Dazu gehören der Na­tionale Zukunftstag, der Fe rienpass und verschiedene Workshops. Seit einigen Monaten haben wir eine neue Förderungsmassnahme im Angebot: das HSRlab. In Zu­sammenarbeit mit der Bayer AG in Leverkusen und der PHSG Pädagogischen Hochschule St. Gallen entwickelte die HSR ein fortschrittliches Konzept eines Schülerlabors. Schulklassen lernen, wie ein Produkt entsteht, und stel­len dieses selbst her. Erste Oberstufenklassen haben

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bereits teilgenommen. Für die Durchführungen ist eine offene und zukunftsgerichtete Zusammenarbeit gefragt: Einerseits freuen wir uns über das Interesse der Lehrerin­nen und Lehrer, ihre Klassen ins Labor zu begleiten, andererseits ist es uns gelungen, Industrieunternehmen zu gewinnen, welche die Durchführung finanzieren.

Gefüllte ForschungspipelineDas Beispiel HSRlab ist auch ein Zeugnis der anhaltend guten Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und der öffent­lichen Hand in der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung. Zurzeit werden in unseren 18 Instituten rund 280 Projekte bearbeitet. Die For schungs arbeit ver­langt von unseren Professorinnen und Professoren, dass sie immer am Puls der Technik sind und den Überblick über die neusten wissenschaftlichen Entwicklungen behalten. Die Studierenden profitieren dadurch von einer hohen Ausbildungsqualität und von direkten Kontakten zu den Unternehmen durch ihre Mitarbeit an Forschungsprojek­ten. Der Kreislauf der praxis orientierten Ausbildung der Studierenden schliesst sich somit.

Fachliche VernetzungDie Fachkompetenzen der Professorinnen und Profes­soren kommen nicht nur einzelnen Unternehmen zugute, sondern fliessen in Fachforen und Interessen­ gemeinschaften ein. Viele unserer Institute organisie­ren seit Jahren regelmässige Fachtreffen an der Hoch­schule, vielfach unter internationaler Beteiligung, wie beispielsweise das Swiss PLM­Forum, IG VPE Swiss,

Innovationszelle Kunststofftechnik, Kompetenzzent­rum Wohnumfeld, LEK­Forum – um nur einige wenige zu nennen. Im Auftrag des Bundes oder der Kantone betreibt die HSR verschiedene anerkannte Testzentren. So führt das SPF Institut für Solartechnik die weltweit akkreditierte Prüfstelle, um alle notwendigen Zertifikate im Bereich der Solarthermie zu erlangen. Das IBU Institut für Bau und Umwelt prüft im Auftrag der Kantone Sankt Gallen und beider Appenzell in seiner Minergie­Fachstelle und vergibt Minergie­Zertifizierungen für Gebäude. Das SITEC Institut für Anlagen und Sicherheitstechnik ist eine zertifizierte Fachstelle nach ISO 9001.

Gefragte WeiterbildungAuch im Bereich der beruflichen Weiterbildung beschrei­tet die HSR neue Wege. Gemeinsam mit dem Kanton Zug führt die HSR ein Weiterbildungsinstitut im Clean­tech­Bereich am Standort Zug. Die HSR erhielt den Auf­trag vom Kanton Zug dank ihrer langjährigen Kompe­tenz in der Energie­ und Umwelttechnik. Die HSR pflegt in allen Leistungsbereichen enge Koope­rationen mit ihren Partnerinnen und Partnern, weil wir überzeugt sind, dass beide Seiten von einer fundierten und vertrauensvollen Zusammenarbeit profitieren. Ich danke Ihnen für den Vertrauensbeweis und freue mich, bestehende Kontakte kompetent zu stärken und neue zu knüpfen. [email protected]

Das hSRlab ist ein Paradebeispiel für die erfolgreiche Zusam-menarbeit zwischen Industrie, Volksschule und hochschule. V.l.n.r. Thomas Rüegg, Schulpräsident Rap-perswil-Jona, hermann Mettler, Rektor hSR, Frank Ehrig, Leiter hSR-lab, sowie Erwin Pfiffner, hakaGerodur, anlässlich der feier-lichen Eröffnung des hSRlab.

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Mit Synergien unseren Lebensraum gestaltenSusanne Kytzia, Professorin für Nachhaltigkeit

Die HSR lehrt als einzige Hochschule in der deutschspra­chigen Schweiz die Planung und die Gestaltung unseres Lebensraums und bildet Raumplanerinnen und Land­schaftsarchitekten auf Bachelorstufe aus. Der Studien­gang Bauingenieurwesen ergänzt das Angebot ideal. Hier lernen die künftigen Bauingenieurinnen und ­inge­nieure die nachhaltige Entwicklung des Bauwerks Schweiz. Die verstärkte Kooperation dieser drei Fachbereiche, die sich mehrfach überschneiden, sollte zu neuen und viel­versprechenden Ansätzen führen. Mit dieser Erwartung gründete die HSR vor fünf Jahren das Kompetenzzent­

Das Wohnumfeld bezeichnet die Freiräume im Umfeld einer Wohnung: private Gärten, Plätze, Grünräume, Pärke und Strassen der Gemeinde. Die Qualität dieser Freiräume trägt massgeblich zur Lebensqualität und zur Wohnzufriedenheit von Bewohnerinnen und Bewoh­nern bei. Im Zuge einer verdichteten Bauweise steigt die Bedeutung des Wohnumfelds zunehmend. In der Reali­tät von heute ist jedoch dessen Planung leider noch allzu oft eine vernachlässigte Restgrösse. Unterstützt vom Bundesamt für Wohnungswesen ent­wickelte das IRAP Institut für Raumentwicklung zunächst ein Bewertungssystem für eine qualitativ hochstehende Planung und Gestaltung des privaten Wohnumfelds. Dank Fördermitteln der Gebert Rüf Stiftung konnten die

rum für Infrastruktur und Lebensraum. Für die drei Insti­tute IBU Institut für Bau und Umwelt, ILF Institut für Landschaft und Freiraum sowie IRAP Institut für Raum­entwicklung entwickelte die HSR ein gemeinsames For­schungsprogramm mit sieben Teilprojekten. Heute blickt das Kompetenzzentrum auf eine Erfolgsge­schichte zurück. Im Rahmen des Forschungsprogramms akquirierten die drei Institute Projekte im Volumen von rund einer Million Franken. Die nachfolgenden Projekte zeigen die positiven Synergieeffekte des Kompetenzzen­trums für Infrastruktur und Lebensraum auf.

Kompetenzen weiter zu einem Angebot für die Praxis aus gebaut werden. Das neue Kompetenzzentrum Wohnumfeld bewertet private und öffentliche Wohn­umfelder und berät Eigentümer sowie Gemeinden. Es erarbeitet systematisch Planungshilfen für die wesentli­chen Handlungsfelder, um die Qualität des Wohnum­felds zu fördern und zu sichern.Das Kompetenzzentrum Wohnumfeld zeigt exempla­risch Synergien zwischen Landschaftsarchitektur und Raumplanung auf. Die Gründung dieses Zentrums im Frühling 2012 geht auf das Initialforschungsprogramm des Kompetenzzentrums für Infrastruktur und Lebens­raum zurück. www.wohnumfeld.ch

Die Gestaltung des Lebensraums Schweiz ist eine vielschichtige Herausforderung. Die HSR mit ihren Studiengängen in Raumplanung, Landschafts­architektur und Ingenieurwesen ist prädestiniert für disziplinenübergreifende, nachhaltige Lösungen.

Wohnumfeld: Hier wohne ich gerne

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Der Bundesrat hat entschieden, die Kernkraftwerke mit­telfristig stillzulegen. Die Fachhochschulen spielen dabei im Rahmen des Aktionsplans «Koordinierte Energie­forschung Schweiz» eine wichtige Rolle. Die HSR ist mit ihrer langen Tradition von Forschungsarbeiten zum Thema Energie prädestiniert für eine führende Rolle. Die künftige Energieversorgung fordert jedoch nicht nur die technischen Studiengänge, sondern auch das Bau­ und Planungswesen.Der Ausbau von Wind­ und Wasserkraft beispielsweise tangiert den Landschafts­ und Naturschutz. Die ge­plante institutsübergreifende GIS­Fachstelle wird Unter­

suchungen durch neue Methoden wie beispielsweise eine Sichtbarkeitsanalyse unterstützen. Experten des IRAP fördern die Integration der Erkenntnisse in räumli­che Planungsprozesse. Ein weiteres Beispiel ist die kommunale Energieplanung, die immer mehr Aufgaben beim Umbau der Schweizer Energieversorgung übernimmt. Kommunen erweitern und erneuern ihre Infrastrukturen. Dafür ist das Zusam­menspiel zwischen Raumplanerinnen und Bauingenieu­ren gefragt.Einen umfassenden Querschnitt zum Thema Energie fin­den Sie im HSR Magazin 1/2012. www.hsr.ch/magazin

Bild 1: Bürgerinnen und Bürger nehmen die saubere Energieversor-gung selbst in die hand und investieren in ihren Bürgersolarpark im Oberfrankenland (D).

Bild 2: Für die Wohn-zufriedenheit ist ein angenehmes Wohn-umfeld entscheidend.

Die Energiewende fordert auch das Bau­ und Planungswesen

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Bild 1: Den öffentlichen Raum nutzen Kinder und Jugendliche oft anders, als sich dies Erwachsene vorstellen.

Bild 2: Schutzfolien sollen den Rückgang des Gletschers und der Gletscherskipiste auf der Diavolezza im Sommer hemmen.

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Bau­ingenieurwesen, Landschaftsarchitektur und Raum­planung drängt sich besonders beim nachhaltigen Planen, Bauen und Gestalten und bei deren Normierung auf. Die HSR spielt dabei eine aktive Rolle. In den letzten Jahren hat sie eine enge Zusammenarbeit mit dem Schweizer Ingenieur­ und Architektenverein SIA auf­gebaut.Prof. Andreas Schneider, Leiter IRAP Institut für Raum­entwicklung, leitet die Kommission zur Erarbeitung von SIA­Normen in der kommunalen Planung. Seine Kol­legin Prof. Dr. Susanne Kytzia vom IBU Institut für Bau und Umwelt leitet die Kommissionen zur Normierung

Jugendliche wollen sich bewusst abgrenzen. Im mehr­fach beanspruchten öffentlichen Raum, der zudem stark reglementiert ist, ist das oft nur schwer möglich. Miss­verständnisse sind vorprogrammiert. Jugendliche nut­zen den Raum anders, als sich das Erwachsene mit ihren Werten vorstellen oder als es Planerinnen und Planer vorsehen. Im Projekt «Jugend­Raum» zeigte das IRAP Institut für Raumentwicklung auf, wie sich Jugendliche an der Pla­nung und Gestaltung öffentlicher Räume beteiligen kön­nen. Es entwickelte in diesem KTI­Projekt zusammen mit sechs Schweizer Städten und Gemeinden einen Pla­nungsleitfaden. Jugendliche waren eingeladen, mittels eines interaktiven Internet­Planungswerkzeugs mitzu­

Skifahren auf der grünen Wiese ist für die wenigsten Wintersportler eine Option, wenn der Schnee mögli­cherweise eines Tages fehlen wird. Im Interreg­Projekt «ClimAlpTour» erforschen 13 Partner aus dem Alpen­raum gemeinsam, wie sich solche Destinationen an die Folgen des Klimawandels anpassen können. Die vier federführenden Schweizer Hochschulinstitute aus dem Wallis, Graubünden und St. Gallen stellten am 5. Dezember 2012 in Bern ihre Ergebnisse vor. Sie unter­suchten am Beispiel der Pilotregionen Heidiland/Pizol, Obere Surselva und Aletsch einerseits, wie diese Gebiete gängige Anpassungsstrategien wie beispielsweise die technische Beschneiung umsetzen. Andererseits sind dabei neue Ideen entstanden. Der Schweizer Projektlei­ter und Institutsleiter des ILF, Prof. Dr. Dominik Siegrist, erklärt: «Wir arbeiten sehr eng mit den Regionen zusam­

Rebellion oder Partizipation: Die Jugend und der öffentliche Raum

Fehlender Schnee von gestern

Gestalten durch Formen der Planungsnormenvon Infrastrukturbauten. Sowohl das IBU als auch das IRAP unterstützen die Entwicklung der Normen mit Forschungsarbeiten, welche von der Kommission für Technologie und Innovation KTI des Bundes und vom Bundesamt für Umwelt gefördert werden. Die SIA­Norm 111/1 «Nachhaltige Raumentwicklung – kommunale und regionale Planungen» zum nachhalti­gen Planen und Beraten wird 2013 erscheinen. Die SIA­Norm 112/2 «Nachhaltiges Bauen – Tiefbau/Infra­struktur» wird derzeit erarbeitet und wird voraus­sichtlich 2014 in die Vernehmlassung gehen. Die aktive Mitarbeit der HSR wird die Infrastruktur und den Le­bensraum der Schweiz nachhaltig prägen.

wirken. Dieses «Public Participation GIS», oder kurz PP­GIS, wurde erstmalig in der Schweiz für diesen Zweck eingesetzt. Das Werkzeug zeigt neue Wege der Zusam­menarbeit zwischen der Bevölkerung und den Planungs­experten auf. Die Forscherinnen und Forscher der HSR publizierten die Projektergebnisse 2012 in einem Buch und präsen­tierten sie an einer internationalen Tagung mit 200 Gästen im Schloss Rapperswil. Das grosse Interesse an der Tagung spiegelt die aktuelle Brisanz des Themas sowie das Bedürfnis, Perspektiven und Handlungs­ansätze kennenzulernen, auszutauschen und zu disku­tieren. www.jugend­raum.ch

men, denn der Wissenstransfer zwischen Hochschule und Praxis ist ein zentrales Anliegen des Projekts.»2012 wurde ein Folgeprojekt gestartet, das im Pro­gramm «Innotour» vom Staatssekretariat für Wirtschaft Seco unterstützt wird. Fünf beliebte Schweizer Touris­musorte entwickeln zusammen mit der Fachhochschule Ostschweiz, zu der die HSR gehört, Ideen und Projekte, um ihre Gäste für die Zukunft ihres Urlaubsorts zu be­geistern. Der Projekttitel «Klimaschutz – jetzt und hier» zeigt das Bewusstsein für zukünftige Herausforderun­gen und die Entschlossenheit zum Handeln. An der HSR arbeiten Experten vom IBU Institut für Bau und Umwelt und vom ILF Institut für Landschaft und Freiraum an die­sem Projekt mit. Mehr dazu finden Sie in der Schriftenreihe des ILF, Aus­gabe Nr. 8. www.ilf.hsr.ch/schriftenreihe

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Der Schweizer Ingenieur­ und Architektenverein SIA prämiert mit der nationalen Nachhaltigkeitsauszeich­nung «umsicht – regards – sguardi» Projekte, die für die zukunftsfähige Gestaltung unseres Lebensraums stehen. Der SIA präsentiert diese Arbeiten in einer Wanderausstellung einer breiten Öffentlichkeit im In­ und Ausland. Die HSR arbeitet dabei aktiv mit: Für die Auszeichnungen 2011 und 2013 engagiert sich die Leiterin des Kompetenzzentrums Infrastruktur und

Der Erfolg des Kompetenzzentrums gründet auf der ge­zielten Ausrichtung auf praxisrelevante und zukunftsori­entierte Themen. Für Prof. Andreas Schneider, Leiter IRAP, ist klar: «Wir müssen zentrale Kompetenzfelder inhaltlich besetzen und zum wichtigen Ansprechpartner für Gemeinden, Kantone und Bundesämter werden.» Aus der eigenen Erfahrung weiss er, dass die Akquisition von Drittmitteln für angewandte Forschung im Bau­ und Planungswesen anspruchsvoll ist. Die öffentlichen Mittel sind häufig knapp. Anfang Jahr übernahm Raimund Kemper als neuer Geschäftsführer des Kompetenz­zentrums diese Aufgaben massgeblich. Der Raumplaner engagierte sich zuvor in der Aufbauphase stark als Projektmitarbeiter bzw. Projektleiter in den Projekten Wohnumfeld und Jugend­Raum. Das Kompetenzzentrum strebt auch eine vertiefte Zu­sammenarbeit mit dem Zentrum für Regionalmanage­ment der Region Obersee und Linth (ZRMOL) an und

Lebensraum, Prof. Dr. Susanne Kytzia, im Beirat und in der Jury. Im Mai 2011 fand an der HSR ein Evaluationsanlass statt, an dem die Ergebnisse der bis dato ausgezeichneten Pro­jekte präsentiert und diskutiert wurden. Der Holzsteg Rapperswil ist eines dieser Projekte. Er ist ein exemplari­sches Projekt für das erfolgreiche Zusammenwirken von Bauingenieurwesen, Verkehrsplanung und Landschafts­gestaltung. www.sia.ch/umsicht

unterstützt den Aufbau einer geplanten institutsüber­greifenden Fachstelle für Geoinformationssysteme (GIS).

Positive nebeneffekteNicht alle Projektideen fanden in den letzten fünf Jahren eine erfolgreiche Finanzierung. Jedoch stärken auch Projekte die interdisziplinäre Zusammenarbeit, die letzt­lich nicht durch Drittmittel gefördert werden. Denn be­reits in der Projekteingabe entwickeln die Institute ge­meinsame Ideen und diskutieren über ein zielorientiertes Vorgehen – aus verschiedenen Perspektiven. Die ge­meinsame Kräfte­ und Wissensbündelung führte zu­dem dazu, dass Projekte entstanden, die nicht direkt über das Kompetenzzentrum gefördert wurden. Das Zentrum begünstigt damit erwünschte kulturelle Ent­wicklungen: Für die Institute ist es selbstverständlich geworden, HSR­Kompetenzen aus anderen Fachberei­chen zu nutzen. [email protected]

Das Dorf Vrin im Val Lumnezia erhielt die Auszeichnung für seine vorbildliche Um-setzung einer nach-haltigen Entwicklung. V.l.n.r. Silvio Caviezel, Gemeindepräsident, Gion A. Caminada, Architekt, sowie Daniel Kündig, damaliger Präsident des SIA.

Umsichtige Gestaltung, nachhaltige Planung

Verstärkung im Kompetenzzentrum

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Numerische Simulationen rechnen sich für alleMichael Lieberherr, Redaktion

Das klassische Theater und numerische Simulationen liegen näher beieinander, als man denkt. Beide drehen sich um die Abbildung von realen Welten. Im Theater fühlen, freuen und fürchten sich die Zuschauer mit dem Helden. Was im wahren Leben unerträglich sein kann, lässt sich in überspitzter Darstellung geniessen. Die numerische Simulation ahmt ebenfalls die Wirklichkeit nach: Sie imitiert physikalische Gesetze. Was im Entwick­lungsalltag kaum bezahlbar ist, lässt sich mit der Simu­lationssoftware testen und laufend verbessern. Beide Nachahmungen bieten zudem einen pädagogischen Nutzen.Während der Umbau von Versuchsanlagen und Proto­typen Tage dauern kann, passt eine Ingenieurin die Parameter einer numerischen Simulation in wenigen Sekunden an. Auch lernt ein Ingenieur damit viel einfa­cher, wie sich physikalische Phänomene auf ein Entwick­lungsobjekt auswirken. Multiphysik­Simulationen bilden heute sämtliche physikalische Gesetzmässigkeiten ab, die ein Ingenieur früher mit ungefähren Werten einbe­zog – oder aber deren Wechselwirkungen er schlicht ignorieren musste. Das Paradebeispiel ist die 853 Meter lange Tacoma­Narrows­Brücke in den USA, welche 1940 einstürzte, weil diese Wechselwirkungen ignoriert wur­den. Die Ingenieure berechneten zwar die Statik, liessen aber die Dynamik ausser Acht. Starke Winde brachten die Fahrbahn der Brücke zum Schwingen, als Folge rissen die Stahlseile.

Ein Rechnercluster mit fast 400 Prozessorkernen im Microsoft Innovation Center for Technical Computing an der HSR ermöglicht hoch komplexe numerische Simulationen. Er dient der Ausbildung der Studierenden ebenso wie der Industrie.

Die Statik war zwar korrekt berechnet, jedoch wurden die Gesetze der Dynamik vernachlässigt. Starke Winde führten in der Folge zum Einsturz der Tacoma-narrows-Brücke im Bundesstaat Washington.

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RechendemokratisierungNumerische Simulationen umfassen zahlreiche Teilge­biete der Physik wie Gase und Flüssigkeiten (CFD), Festkörper (FEM), Elektromagnetismus oder Thermody­namik. Der Zugang zu solchen Simulationen kann für Firmen matchentscheidend sein. Bislang waren aufwän­dige numerische Berechnungen jedoch grossen Firmen vorbehalten, die genügend Mittel in die Infrastruktur und in Spezialisten investieren konnten. Obwohl Cloud Computing inzwischen unbegrenzte Rechenleistung ge­gen Miete bringt, fehlen weiterhin das Knowhow und oft auch die Mittel für die Lizenzgebühren der Simulati­

onssoftware. Ein weiterer Flaschenhals ist die Internet­geschwindigkeit. Denn Simulationen erzeugen giganti­sche Datenmengen, deren Übertragung Stunden dauern würde. Daher springt das IET Institut für Energietechnik in die Bresche. Es hat im Microsoft Innovation Center for Tech­nical Computing an der HSR einen Cluster mit fast 400 Prozessorkernen aufgebaut. Nun bietet es für Unterneh­men jeglicher Couleur hohe Rechenleistung, Wissen und Simulationsspezialisten an. Damit demokratisiert die Hochschule das Technical Computing. Prof. Dr. Henrik Nordborg, Leiter Technical Computing, freut sich: «Wir öffnen die Tür zu einer Technologie, die sonst viele nicht nutzen könnten.»

Die Physik verstehenDie Simulationsdienstleistungen nutzen inzwischen zahlreiche Kunden wie ABB, Alstom, Mettler Toledo, V­Zug, Geberit oder Sensirion aus Stäfa. Letztere pro­duziert hochwertige Sensoren für die Messung und die Steuerung von Feuchte­, Gas­ und Flüssigkeitsdurch­flüssen. Die winzigen Sensoren vereinen Sensoren und Auswertungselektronik auf einem einzigen Halbleiter­chip. Samuel Wehrli, Head R&D Gasflow Services, schätzt an numerischen Simulationen zum einen die Möglichkeit, anhand der virtuellen Modelle das Sensor­design gezielt optimieren zu können. Zum anderen ortet er einen hohen pädagogischen Nutzen: «In einer Simu­

Simulation der Strömung in einem Gasflusssensor. Die Bildreihe zeigt verschiedene Arten zur Darstellung derStrömung und erlaubt Rückschlüsse auf die Druckverteilung.

Microsoft Innovation Center for Technical ComputingAn der HSR sind zwei Microsoft Innovation Center MIC angesiedelt. Das MIC for Technical Computing wurde 2011 von der HSR zusammen mit Microsoft, Fujitsu und GIB­Solutions AG ge­gründet. Gemeinsam entwickeln sie Lösungen, die numerische Simulationen und rechnerge­stützte Einwicklungen CAE vereinfachen und wirtschaftlicher machen. Das zweite MIC, das MIC Rapperswil, wurde 2005 an der HSR er­öffnet. Es unterstützt Softwarehersteller mit Schulungen und Beratungen.

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lation kann man Temperaturen, Druck und dergleichen an Orten untersuchen, die in der Realität gar nicht zu­gänglich wären. Dies erhöht das Verständnis der physi­kalischen Prozesse erheblich.»

Ende gut, alles gutSeit Herbst 2012 sind Simulationen im Lehrplan des Stu­diengangs Erneuerbare Energien und Umwelttechnik verankert, ab Frühling 2013 werden auch die Kommili­tonen von Maschinentechnik | Innovation unterrichtet.

Wie im klassischen Theater ist auch der Schlussakt einer Simulation nur inszeniert und nicht Realität. Geht die Si­mulation tragisch aus, werden physikalische Nebenwir­kungen wie jene, welche die Tacoma­Narrows­Brücke zum Einstürzen brachten, sichtbar und der reale Bau wird tunlichst vermieden. Endet die Simulation hingegen mit einem glücklichen Ausgang, so gesehen mit einem Happy End, kann der Ingenieur das virtuelle Produkt gu­ten Gewissens konstruieren lassen. [email protected]

Das HSR Magazin hat Samuel Wehrli, Head R&D Gasflow Services bei Sensirion, drei Fragen zu Simulationen ge­stellt.

Welches war das interessanteste physikalische Phänomen, das Sie dank einer Simulation entdeckt haben?Da gäbe es zahlreiche nennenswerte Beispiele. Sehr inte­ressant finde ich das Phänomen der Thermophorese. Es lässt Staubpartikel in einem Gas von warmen zu kalten Orten wandern.

Was schätzen Sie am Angebot des IET / Technical Computing besonders? Wir nutzen das Angebot des IET im Rahmen eines KTI­Projekts. Ich schätze besonders, dass das IET das Zu­sammenspiel zwischen Simulation und Experimenten ermöglicht. Durch die gleichzeitige Durchführung be­schleunigt sich der Entwicklungsprozess.

Wie hatten Sie Simulationen vor der Gründung des Technical Computing an der hSR erstellen lassen?Wir haben die Simulationen bei uns durchgeführt. Für aufwendigere Simulationen waren wir jedoch limitiert.

Samuel Wehrli

hier stand die einge-stürzte Brücke, die nur vier Monate in Betrieb war. 1950 wurde die rechte Brücke fertig-gestellt, 2009 wurde eine zweite einge-weiht.

Samuel Wehrli: «Der Entwicklungsprozess beschleunigt sich»

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Natur naher Tourismus: Genuss ohne ReueDominik Siegrist, Susanne Gessner und Lea Ketterer, ILF Institut für Landschaft und Freiraum

Der Klangweg Toggenburg führt in drei Etappen von der Alp Sellamatt ob Alt St. Johann bis ins Oberdorf bei Wild­haus. Ein Zaun aus Metallflöten, ein Zugspecht, der seine Trommelwirbel klopft, Flipperkästen mit Glocken – der Klangweg ermöglicht es seinen Gästen, mehr als zwan­zig verschiedenen Instrumenten musikalische Töne zu entlocken. Diese mischen sich in der Toggenburger Berg­landschaft mit dem Klang der Kuhglocken und dem Ge­sang der Vögel. Den Klangweg bewandern jedes Jahr mehrere zehntausend Besucherinnen und Besucher – ein erfolgreiches Beispiel für ein naturnahes Tourismusange­bot in der Ostschweiz. Auch andere Gegenden in den Alpen bieten solche na­tur­ und kulturnahe Angebote. Im Tiroler Kaunertal er­wartet die Gäste des Naturparks Kauergrat das grosszü­gig gestaltete Naturparkhaus. Dort erfahren sie, hoch oben auf dem Berg, die Besonderheiten der Region: Anschauliche Modelle, Bilder und Texte vermitteln die Lebensräume von Tieren und Pflanzen, von den trocke­nen Steppenhängen im Tal bis zum ewigen Eis auf 3000 Metern über Meer. Das Naturparkhaus Kaunergrat emp­fängt jedes Jahr über hunderttausend Menschen und ist der Ausgangspunkt für attraktive Wanderungen und Exkursionen.

Gleiche Fragen diesseits und jenseits des ArlbergsDer Klangweg Toggenburg und das Naturparkhaus Kau­nergrat sind unterschiedliche naturnahe Tourismusange­bote in zwei verschiedenen Ländern. Die Fragen für die Tourismusverantwortlichen lauten jedoch ähnlich. Sie möchten wissen, welche Angebote von den Gästen be­sonders gut angenommen werden, welche Aktivitäten

die Natur schonen und welche weniger geeignet sind, oder wie die Bevölkerung und die Natur in den Bergge­bieten vom naturnahen Tourismus profitieren können. Der Erfahrungsaustausch ist ein Gewinn für beide Sei­ten. Doch wie wird diese Zusammenarbeit am besten organisiert? Wie sieht die gute Praxis aus? Und wo liegt die Messlatte der Qualität?Mit solchen Fragen beschäftigt sich das Projekt «NaTour­Cert» des ILF Instituts für Landschaft und Freiraum an der HSR. Vor dem Hintergrund der Alpenkonvention entwickeln die Fachleute des Instituts alpenweite Qua­litätsstandards für den naturnahen Tourismus. Diese sollen den Tourismusverantwortlichen in den Regionen helfen, die Messlatte für erfolgreiche Angebote zu­künftig richtig zu legen. Um diese Qualitätsstandards zu definieren, führte das ILF Experteninterviews mit Fach­leuten aus Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Slowenien und der Schweiz. In einer alpenweiten On­line­Umfrage wurden die Ergebnisse der Experteninter­views überprüft und verfeinert. Von Exponenten rund um den alpinen Tourismus kamen 1400 ausgefüllte Fragebogen in vier Sprachen zurück.

Bewertungsraster als OrientierungshilfeFür die alpenweite Zusammenarbeit im naturnahen Tou­rismus zeichnen sich künftig zehn Handlungsfelder ab. Für jedes Handlungsfeld prüft das ILF derzeit konkrete Qualitätsstandards. Entscheidend ist, welche Aktivitäten besonders zu fördern sind und welche nicht. Beim Wan­dern und beim Schneeschuhlaufen scheint der Fall klar. Bei Aktivitäten wie Downhill­Biken sind die Experten der Meinung, dass die Sportart nicht im Rahmen des natur­

Naturnaher Tourismus liegt im Trend. Das ILF Institut für Landschaft und Freiraum der HSR untersucht im Alpenraum Angebote und Nutzen und entwickelt Grundlagen sowie Qualitätsstandards.

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nahen Tourismus gefördert werden soll. Einen zentralen Aspekt bilden attraktive Bildungsangebote zu Themen wie Kulturlandschaft, Tiere, Pflanzen und Geologie. Dies sensibilisiert die Gäste für die Besonderheiten der Ge­gend und lädt sie zum eigenständigen Naturerlebnis ein. Im naturnahen Tourismus sollen Alpenregionen eine hohe Qualität von Beherbergung und Verpflegung an­streben und ein Augenmerk auf regionale Spezialitäten legen.Diesen Frühling wird das ILF die entwickelten Qualitäts­standards anhand von regionalen Fallbeispielen über­prüfen. Dafür wählte das Institut sechs Fallgebiete in sechs Ländern aus, darunter beispielsweise die Touris­musdestination Engadin­Scuol­Samnaun im Unterenga­din. Die Forscherinnen und Forscher werden im Sommer 2013 im Rahmen eines internationalen Workshops die Ergebnisse mit Vertretern der beteiligten Regionen über­prüfen und diese mit weiteren Experten diskutieren und validieren. Aus dem Schlussergebnis wird das ILF ein be­reinigtes Set an Qualitätsstandards publizieren. Dieses

wird die Basis für die weitere Zusammenarbeit im Al­penraum bilden – zum Wohl der Gäste wie der Bevölke­rung – und der Natur, denn sie ist das touristische Kapital der Bergbevölkerung.Die schweizerische Bristol­Stiftung finanziert das Projekt «NaTourCert». Es läuft von August 2011 bis im Dezem­ber 2013. [email protected]

Bild 1: Vom Tourismus auf dieser Alp im Alp steingebiet profi-tiert auch die lokale Bevölkerung.

Bild 2: Die natur ge-niessen und neues lernen. naturnahe Tou-rismusangebote wie hier in Göschenen er-höhen das Verständnis für regionale Beson-derheiten.

Die Alpenkonvention ist ein völkerrecht­licher Vertrag zwischen den Alpenstaaten Deutschland, Frankreich, Italien, Liechtenstein, Österreich, Schweiz, Slowenien, Monaco und der EU. Ziel ist die grenzüberschreitende Zu­sammen arbeit zugunsten einer nachhaltigen Entwicklung in den Alpen, zum Beispiel in Tourismus, Verkehr, Naturschutz und bei der Energie. www.alpenkonvention.org

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Von Schafen und WärmeMichael Lieberherr, Redaktion

Das Projekt MacSheep hat insofern mit Schafen zu tun, als man die behagliche Wärme von Schafwolle mit der Wärme eines modernen Heizsystems assoziiert. Damit diese Wärme auch der Umwelt besser behagt, forschen neun Partner, darunter das SPF Institut für Solartechnik, an optimierten Heizsystemen, die einen Viertel weniger Strom verbrauchen als vergleichbare Systeme.Am Forschungsprojekt MacSheep arbeitet ein Experten­konsortium aus Deutschland, Schweden, Frankreich, Österreich, der Tschechischen Republik und der Schweiz zusammen. Das SPF leitet das vierjährige Projekt. Der Projektleiter Michel Haller erachtet die anvisierten 25 Prozent Energieeinsparung als zwar sehr anspruchsvoll, aber dennoch realistisch. Er erklärt: «Bei den einzelnen Komponenten wie Wärmepumpen oder Sonnenkollek­toren gibt es bereits sehr gute und zuverlässige Pro­dukte.» Daher ortet er derzeit ein grösseres Optimie­rungspotenzial im verbesserten Zusammenspiel solcher Komponenten.

50 Milliarden Euro für die WissenschaftDas Projekt MacSheep wird weit gehend von der Europä­ischen Union im Rahmen des siebten Forschungspro­gramms FP7 finanziert, wofür die EU zwischen 2007 und 2013 über 50 Milliarden Euro budgetiert hat. Dank der Beteiligung der Schweiz am EU­Forschungsbudget gel­ten für Schweizer Wissenschafterinnen und Wissen­schafter die gleichen Bedingungen wie für die Kollegen aus der EU. Schweizer Projektanträge sind erfolgreich: Im sechsten Forschungsprogramm konnten Schweizer Forscher mehr Fördermittel gewinnen, als die Schweiz gesamthaft einzahlte. Das Programm fördert explizit Forschungskonsortien mit Teilnehmern aus verschiede­nen europäischen Ländern. Im Falle von MacSheep konnte sich das SPF mit seinen acht Partnern erfolgreich gegen mehrere Konkurrenten

für das Drei­Millionen­Euro­Projekt durchsetzen. Ein sol­ches Konsortium entsteht aus Eigeninitiative, die Vorar­beiten für eine Bewerbung dauern Monate – ohne Ga­rantie auf Erfolg.Heizsysteme in Kombination mit Wärmepumpen und Solarwärme trumpfen zwar bereits mit den tiefsten Be­triebskosten und einem sehr hohen Anteil an erneuerba­ren Energien auf. Das SPF war dennoch überzeugt, dass sich diese Systeme weiter verbessern lassen. Erste Ge­spräche für einen gemeinsamen Projektantrag führte das SPF mit den Partnern aus Frankreich und Schweden am Rande der EuroSun­Konferenz 2010 in Graz. Das Trio fragte daraufhin gezielt weitere Partner an, um das Team sinnvoll zu ergänzen. Die internationale Vernetzung der Initianten spielte eine entscheidende Rolle. Diese Kontakte sind über Jahre an internationalen Konferenzen und Expertentreffen der Internationalen Energieagentur IEA aufgebaut worden. Für Projektleiter Michel Haller war auch entscheidend, dass er seine Doktorarbeit im Rahmen einer von der EU geförderten Marie Curie Fellowship im Ausland absol­viert hatte. Darin wurden die Doktoranden nicht nur fachlich ausgebildet, sondern ganz gezielt auch interna­tional vernetzt. Rückblickend war dieser Aspekt mindes­tens ebenso wichtig wie die fachliche Ausbildung.

Zwölf Monate in zwölf TagenEine der Herausforderungen von MacSheep liegt darin, die Heizsysteme möglichst schnell und gleichzeitig rea­litätsgetreu zu testen. Dank einer am SPF entwickelten Methode reduzieren die Wissenschafter die im Laufe eines typischen Jahres auftretenden Randbedingungen auf zwölf typische Tage. Im Labor sind die Kernkompo­nenten des Heizsystems 1:1 aufgebaut, wie sie in der Praxis üblicherweise im Technik­ oder Kellerraum instal­liert sind. Die peripheren Wärmequellen wie Solarkollek­

Das SPF Institut für Solartechnik leitet das euro päische Forschungsprojekt «MacSheep». Ziel ist die Ent­wicklung eines Heizsystems, das 25 Prozent weniger Energie verbraucht als vergleichbare Systeme.

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toren und Erdsonden sowie die Wärmebezüger wie Warmwasser und die Raumwärmeverteilung werden von der Prüfstand­Hardware simuliert und emuliert. Da­bei können die Auswirkungen des Klimas und die Wech­selwirkungen zwischen Heizsystem und Gebäude nach­gebildet werden. Der komplette Prüfzyklus ist eine wichtige Prämisse, um die Testsysteme während der Entwicklung zu testen und zu optimieren.

Das HSR Magazin hat Projektmitarbeiter Tomas Matuska von der Technischen Universität Prag drei Fragen zur ge­meinsamen Forschungsarbeit gestellt.

Decken sich die bisherigen Forschungsergebnisse mit Ihren Erwartungen?Ich persönlich hatte mehr Verbesserungsmöglichkeiten bei den Solarkollektoren erwartet. Wirtschaftliche Über­legungen haben uns jedoch wieder auf den Boden ge­holt. Solche Schlüsse sind wichtig und herausfordernd für die Kostenoptimierung.

Was hat Sie bisher an der Zusammenarbeit am positivsten beeindruckt?Ich schätze sehr, dass die Diskussionen zu Forschungsfra­gen und zur Projektorganisation zu einer gemeinsamen

Ein erstes Fazit zieht Projektleiter Michael Haller bereits heute: «Überrascht hat mich die Heterogenität der Lan­desmärkte für Heizsysteme. In der Schweiz bauen wir heute teilweise Komponenten ein, die sich in Osteuropa kaum jemand leisten könnte.» Die ersten Zwischen­resultate publiziert das Konsortium im Frühjahr 2013. Bis dahin ist die Schafwolle hoffentlich wieder im Klei­derschrank verstaut. [email protected]

Meinung führen. An dieser Stelle möchte ich auch die exzellente Projektorganisation durch Michel Haller lo­bend erwähnen.

Was ist die grösste herausforderung für die neun Partner aus sechs Ländern?Das Projektziel selbst: Es ist eine harte Nuss, ein System zu entwickeln, das einen Viertel weniger Strom braucht und gleich viel kosten soll wie bestehende Heizsysteme. Als grosse Herausforderung in der Zusammenarbeit sehe ich den offenen Informationsaustausch zwischen den Partnern, die teilweise im Markt konkurrieren.

An «MacSheep» for-schen neun Partner aus sechs Ländern – hier treffen sich die Forscher im französischen Le Bourget-du-Lac zum Erfahrungsaustausch.

Tomas Matuska

Tomas Matuska: «Das Projektziel ist eine harte Nuss.»

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Maschinen für Menschen Simone Wyder, Redaktion

Ob Twitter, Telefon oder Ticketautomat – täglich benut­zen wir unzählige Maschinen und deren Software. Wäh­rend die Funktionen immer umfangreicher werden, lei­det oft die Benutzerfreundlichkeit. Statt stundenlang Bedienungsanleitungen zu lesen, wollen wir Geräte und Programme intuitiv bedienen können. Wer Software entwickelt, sollte daher die Bedürfnisse und die Denk­weisen der Benutzer verstehen. Bedienerfreundliche Produkte erleichtern den Menschen die Arbeit. Sie stel­len aber gleichzeitig hohe Anforderungen an alle, die das Produkt entwickeln: Entwickler, Interaction Designer so­wie Usability Engineers.Stefania Rosati hat sich dank ihrer Weiterbildung an der HSR als User­Experience­Expertin etabliert. «Nicht nur das Auge für gutes Design zählt, sondern die Erwartun­gen des Benutzers werden ins Zentrum gestellt», erklärt die gelernte Grafikdesignerin. In ihrer Funktion als Head

of Online Services beim Migros­Genossenschafts­Bund hat die junge Frau das Online­Kreationsteam aufgebaut und auf User Experience umgeschult. Das Rüstzeug dazu hat sie sich im berufsbegleitenden Masterlehrgang Human Computer Interaction Design HCID erworben. Dieser dreijährige Masterstudiengang der HSR und der Universität Basel fördert das interdisziplinäre Denken in den drei Kerngebieten Design, Technik und Psychologie. «Mich fasziniert die Verschmelzung dieser Themen­gebiete», erklärt Rosati. Als Designerin fehlten ihr in der Argumentation teilweise Zahlen und Fakten für oder gegen eine Lösungsvariante. «Heute kann ich dank dem benutzerzentrierten Background präzise argumentieren und mit Zahlen belegen, warum etwas gut funktioniert und einfach zu bedienen ist», begründet Stefania Rosati ihre Studienwahl.

Der Masterlehrgang Human Computer Interaction Design HCID fokussiert auf Design, Technik und Psy chologie. Damit bietet die HSR in Zusammenarbeit mit der Univer­sität Basel eine weitere Ausbildung am Puls der Zeit.

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Der erste Eindruck zähltAuch die Auseinandersetzung mit der menschlichen Wahrnehmung im Modul Psychologie hilft ihr heute bei der Entwicklung von Websites. «Ein Unternehmen ver­liert viel Geld, wenn Kunden nach wenigen Augenbli­cken auf der Startseite abspringen, weil sie sich nicht zurechtfinden.» Bei der Migros hat sie erarbeitet, was für die jeweilige Benutzergruppe intuitiv ist. Mit Kunden hat sie in Fokus­Gruppen qualitative Interviews und Usability Tests durchgeführt sowie Fragebögen ausgewertet und daraus Optimierungen abgeleitet. Rosati resümiert: «Leider stehen oft Kriterien wie Budget und Zeit im Vordergrund statt Qualität für den Benutzer.» Im HCID­Lehrgang habe sie die Werkzeuge kennengelernt, um benutzerzentriert zu entwickeln. Die Praxiserfahrung der Dozenten sei sehr wertvoll gewesen. Durch ihre Masterarbeit über die «Nachhaltige Einfüh­rung des User­Centered­Design­Prozesses in Unterneh­men» hat sie gemeinsam mit ihrem Betreuer Christian Hauri in der Migros die Benutzerorientierung in die Pro­zesse eingebaut. Für jedes Produkt gibt es eine eigens definierte Benutzergruppe, wie zum Beispiel Familien oder einen typischen Mobileshopper. Diese so genann­ten Personas verkörpern die Erwartungen und Bedürf­nisse dieser Gruppen an ein Produkt. «Ein positives Erlebnis beim Erstkontakt mit einer Website oder Soft­ware wird längerfristig ein wichtiges Differenzierungs­merkmal werden», ist sich Rosati sicher.

Als Head of Online Services leitet Rosati unter anderem das User Experience Team der Migros. Seit kurzem be­treut sie auch HSR Praxisprojekte von neuen Studieren­den. [email protected]

Ein Paradebeispiel für die vielseitigen Ansprüche an human Interaction Design: Billettautomaten soll möglichst jede und jeder bedienen können, egal ob jung oder alt, Pendlerin oder Gelegen heitsfahrer.

Der Master of Advanced Studies in Human Computer Interaction Design (MAS HCID) führt Spezialisten aus den Gebieten Informatik, De­sign und Psychologie zusammen. Diese kom­plettieren ihre Grundlagen in den jeweils frem­den Fachgebieten und lernen die übergreifende HCI­Methodik. Soft Skills wie Moderations­techniken verfeinern die Kommunikationsfä­higkeit der Studierenden. Der HCID­Lehrgang wurde von der HSR in Zusammenarbeit mit der Uni Basel im Jahr 2006 entwickelt.

Stefania Rosati

vorsorge ist ein offenes bUch.

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Das ist natürlich ein bisschen übertrieben. Für viele müsste es eher heissen: Vorsorge ist ein Buch mit sieben Siegeln. Leider. Denn immerhin geht es um die Frage, wie gut man im Alter abgesichert ist. Und da sollte man nicht nur Bahnhof verstehen. Wir haben deshalb unser gesammeltes Wissen rund um die Vorsorge in ein Online-Kompendium gepackt, das genau so ist, wie wir arbeiten: leicht verständlich, immer auf Augenhöhe und hilfreich in jeder Lage.

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Nachwuchsförderung als Erlebnis im HSRlabEva Tschudi, Redaktion

Schulklassen simulieren einen Betrieb und designen, entwickeln, produzieren und vermarkten ein Produkt. Industrieunternehmen sponsern die einzelnen HSRlab­Durchführungen.

Der Schweiz fehlen rund 14 000 Fachkräfte in Mathema­tik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, kurz MINT. Was tun? Ein Weg ist eine überzeugende Nach­wuchsförderung, die nicht früh genug beginnen kann. Seit Jahren engagiert sich die HSR in Workshops und Kursen für Jugendliche. Nun kommt ein neues Highlight hinzu: Das HSRlab simuliert einen Produktionsbetrieb, den die jungen Leute einen Tag lang selbst führen können. Klassen der Oberstufe tauschen einen Tag lang die Schulbank gegen einen Beruf in einem Produktions­betrieb. In einem modern eingerichteten Labor mit Prüf­geräten und einer Spritzgiessmaschine stellen die Schü­lerinnen und Schüler einen Kunststoffbecher her. Im Vordergrund des HSRlab steht die Freude am Entdecken und Experimentieren.

Rollentausch Um den Betrieb führen zu können, teilen sich die jungen Leute selbst in Spezialistenteams auf und wählen einen bestimmten Beruf nach ihren Präferenzen. Als Designer bestimmen sie die Becherfarbe, die im Markt gefragt ist, als Forscher sind sie für die Produktentwicklung ver­antwortlich, als Techniker sichern sie eine effiziente Fer­tigung, als Finanzexperten ermitteln sie den Marktpreis und als Kommunikationsmanager übernehmen sie zu­dem die Projektleitung. Begleitet wird jedes Team durch eine erfahrene Fachperson der HSR. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer gut abgestimmten Teamarbeit unter all den Gruppen – wie in einem Industrieunternehmen.

Erfolgreiches VorbildDie Bayer AG in Leverkusen betreibt seit Jahren er­folgreich ihre Baylabs­Schülerlabors. Im Frühling 2011 initiierte Prof. Dr. Frank Ehrig, Leiter des Instituts für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung, erste Ge­spräche mit der Bayer AG. Die Verantwortlichen waren sehr aufgeschlossen und stellten der HSR das Konzept bereitwillig vor. In der Folge entstand in einer engen Zu­sammenarbeit mit der Bayer AG und mit der PHSG Pä­

dagogischen Hochschule St. Gallen das zukunftsträch­tige Konzept des HSRlab. Das Projekt wurde von der Gebert Rüf Stiftung und der Ernst Göhner Stiftung, Mitgliedstiftungen von SwissFoundations, anschubfi­nanziert und begleitet.

Unternehmen unterstützen Schüler Das Schülerlabor HSRlab ist eine von mehreren Initiativen der HSR, um den Ingenieurnachwuchs zu fördern. Denn viele Jugendliche schrecken vor technischen Berufen zu­rück, weil sie keine oder falsche Vorstellungen haben. Damit das Konzept auch finanziell tragfähig ist, unter­stützen Unternehmen das HSRlab. Grossunternehmen und KMU können Oberstufenklassen einen Erlebnistag im HSRlab sponsern, wie es bereits Weidmann, Haka­Gerodur, Geberit, EMS­Chemie und andere tun. Daniel Waldvogel, Personalchef der EMS­Chemie, begründet das Engagement wie folgt: «Die Berufswahl ist für Jugendliche ein komplexes und lebensbestimmendes Thema. Doch selten gibt es ausserhalb der Schnupper­lehren die Möglichkeit, Berufe in der Praxis auszuprobie­ren.» Genau dies bietet das HSRlab, und aus diesem Grund ist die EMS­Chemie seit der ersten Stunde mit dabei. «Wir haben bereits mehreren Bündner Klassen einen solchen Tag ermöglicht und freuen uns, wenn seitens der Lehrerinnen und Lehrer weitere Anfragen kommen.»

Die einzelnen HSRlab­Durchführungen werden von Industrieunternehmen finanziert. Kontak­tieren Sie uns, wenn Sie Interesse haben, Schü­lerinnen und Schüler mit einem Tag im HSRlab zu fördern.

Koordination HSRlabBrigitta Ehrig, HSR Hochschule für Technik Rap­perswil, Oberseestrasse 10, 8640 Rapperswil, Tel. 055 222 47 55, [email protected]

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Bild 1: Kontrolle des ersten Prototyps.

Bild 2: Die Produktions-gruppe in den grünen Schürzen erläutert den herstellungsvorgang.

Bild 3: Die Werkzeug-form für den hSRlab-Becher. Die Farbe der Becher bestimmen die Schüler selbst gemäss ihrer Markt-forschung.

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Entwickeln Sie mit uns die Zukunft des LichtsTridonic ist führender Hersteller von elektronischen Licht-komponenten. Unsere innovativen Lösungen werden weltweit in der Beleuchtungsindustrie eingesetzt. An unserem Standort in Ennenda (GL) entwickeln und produzieren wir Betriebsgeräte für LED-Beleuchtungen und Metallhalogenlampen, Lichtsteuersysteme und kundenspezifische Produkte.

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Weitblick hat Zukunft.

Veranstalter:§ Das Linthwerk, www.linthwerk.ch

In Zusammenarbeit mit:§ HSR Hochschule für Technik Rapperswil § VAW Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und

Glaziologie, Zürich§ BAFU Bundesamt für Umwelt, Bern§ SWV Schweizerischer Wasserwirtschaftsverband, Baden§ WWF Schweiz§ SFV Schweizerischer Fischerei-Verband

Weitere Informationen und Anmeldung: www.linthwerk-symposium.ch

Das Projekt «Hochwasserschutz Linth 2000» ist eines der ersten Hochwasserschutzprojekte in der Schweiz, das nach dem neuen Bundesgesetz über den Wasser-bau rasch und erfolgreich umgesetzt worden ist – unter Berücksichtigung der sozialen, ökologischen, ökonomi-schen, politischen und technischen Aspekte.

Am 6./7. Juni 2013 veranstaltet das Linthwerk zu diesem Thema ein Symposium an der Hochschule für Technik Rapperswil. Referieren werden die am Projekt beteiligten Fachleute. Zeitgleich erscheint eine umfassende Fachpub-likation zum Projekt «Hochwasserschutz Linth 2000».

Wir freuen uns, Sie – und ganz besonders Studierende –beim Symposium «Projekt Hochwasserschutz Linth 2000» begrüssen zu dürfen.

Regierungsrat Willi Haag, Kanton St. GallenPräsident der Linthkommission

SymposiumProjekt Hochwasserschutz Linth 20006./7. Juni 2013HSR Hochschule für Technik RapperswilErmässigter Preis für Studierende (2 Tage: CHF 80.–)

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Das HSR Magazin hat Thomas Rüegg, Schulpräsident und Stadtrat in Rapperswil­Jona, zum HSRlab interviewt.

herr Rüegg, wie kann die Schule das Interesse an MInT-Berufen steigern?Wir müssen primär das Interesse bei den Erwachsenen wecken, und zwar bei Lehrpersonen gleichermassen wie bei den Eltern aller Kinder. Nach wie vor haben Erwach­sene teils veraltete und teils unvorteilhafte Vorstellungen über die MINT­Berufe. Lehrpersonen, Eltern und folglich die Schülerinnen und Schüler sollen die spannenden und sehr team­ und zukunftsorientierten MINT­Tätigkeiten erkennen. MINT­Berufe sind äusserst attraktiv!

Was halten Sie aus pädagogischer Sicht vom hSRlab?Das HSRlab ist modernes Lernen pur. In diesem Labor erfahren Schülerinnen und Schüler, was Lernen heisst: Zum Alltag einen Bezug finden und für das Leben lernen. Das HSRlab animiert Schülerinnen und Schüler auf prag­matische Art zur selbständigen Auseinandersetzung mit Lerninhalten und mit sich selbst. Sie müssen das logische Denken einsetzen und trainieren. Diese Art und Weise

Thomas Rüegg: «Das HSRlab ist modernes Lernen pur»des Lernens fordert sie zudem im Team. Lösungen wer­den im Dialog entwickelt.

Erste Pilotklassen haben bereits am hSRlab teilgenommen. Wie fielen die Reaktionen der Lehrpersonen aus?Erfahrene wie auch junge Lehrpersonen haben mir über­einstimmend berichtet, dass sie trotz einer anfänglichen Skepsis echt begeistert waren. Die konsequente Zielori­entierung – am Schluss muss ein Produkt entwickelt, produziert, gerechnet und kommuniziert werden – ist aus methodisch­didaktischer Sicht sehr bemerkenswert. Die MINT­Welt wird nicht doziert, sondern erlebbar gemacht. Dies würdigten zahlreiche Lehrpersonen be­sonders.

Und jene der Schülerinnen und Schüler?Jugendliche finden das echt cooooool! Ihnen gefallen das selbständige Lernen, die durchdachte Planung, die lehrreichen Erfahrungen sowie das super Endprodukt, das sie besonders stolz macht. Es ist offensichtlich das ganzheitliche Lernen, das den Jugendlichen Spass macht.

Thomas Rüegg

Vom Konzept überzeugt zeigt sich auch Erwin Pfiffner von HakaGerodur: «Auch die Unternehmen tragen Ver­antwortung für die Aus bildung junger Leute mit. Das Mitwirken der Unternehmensseite ist schliesslich für beide Seiten lohnend – für die Industrie und für die Schülerinnen und Schüler.» Nach den ersten Durchführungen mit Pilotklassen steht das HSRlab seit Spätherbst 2012 allen interessierten Klassen der Oberstufe in der deutschsprachigen Schweiz offen. Die Auswertung der bisherigen Durchführungen

anhand von Fragebogen hat eine grosse Begeisterung aufgezeigt – sowohl seitens der Schülerinnen und Schü­ler als auch seitens der Lehrpersonen. [email protected]

Dank der Unterstüt-zung von Unternehmen versetzen sich Ober-stufenklassen einen Tag lang in den Alltag in einem Industrie-unternehmen.

Das Schülerlabor HSRlab ist eine von meh­reren Initiativen der HSR, um den Ingenieur­nachwuchs zu fördern. www.hsr.ch/nachwuchs

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HSR Campus im Sturm erobertEva Tschudi, Redaktion

Wiedersehensfreuden und Überraschungen – am 40­Jahre­Jubiläum der HSR lernten Besucherinnen und Besucher die Hochschule in all ihren Facetten kennen.

Mit einem Tag der offenen Tür kulminierten die Feiern des 40­Jahre­Jubiläums der HSR im vergangenen Herbst. Die Hochschule lud Gross und Klein ein, die Welt der Studierenden und der Forscherinnen und Forscher haut­nah kennen zu lernen. In über 70 Veranstaltungen wie Showvorlesungen, Vor­führungen, Versuchen und spielerischen Präsentationen nahmen die knapp 3000 Besucherinnen und Besucher auch die Gelegenheit wahr, Exponate selber auszu­probieren. Parallel trafen sich Gäste aus Politik und Wirt­schaft in der Aula zum Festakt, dessen Höhepunkt das packende Impulsreferat des Schweizer Astronauten Claude Nicollier bildete. Dank der Live­Übertragung in einen Hörsaal konnten viele weitere Besucherinnen und

Besucher die einzigartigen Bilder und Erlebnisse aus den Raumfahrtexpeditionen miterleben. Obwohl das Wetter nicht mitspielen wollte, hielt das Nass die Studierenden nicht von ihren Akrobatik­, Capo­eira­, Marimbaphon­ oder Tambourvorführungen ab. In einem offenen Zelt auf dem Campus wurden sie vom begeisterten Publikum beklatscht. Jeder Gast konnte auch ein Stück HSR mit nach Hause nehmen: einen an der Hochschule entwickelten Kreisel, der die Runden zählt und die Himmelsrichtungen an­zeigt. Auf Wunsch programmierten angehende Elektro­technikingenieure zudem einen persönlichen Spruch als Erinnerung an die begegnungsreiche Feier.

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Digitale Schatzsuche begeistert InformatiklernendeMarkus Stolze, Professor für Informatik

Vier von fünf Jugendlichen besitzen heute ein Smart­phone. Die kleinen Programme dafür, Apps genannt, verkaufen sich millionenfach. In Fall von App Quest wur­den die Lernenden von Konsumenten zu Produzenten. 58 Informatiklernende sollten vier eigene Smartphone­Apps programmieren, um damit an der digitalen Schatz­suche teilzunehmen. Die Teilnehmerinnen und Teil­nehmer, allesamt Lernende mit Grundlagenkenntnissen in der Programmierung, setzten im App Quest Boot­camp – dem Kickoff der Schatzsuche – zusammen mit Dozierenden, Assistenten und Studierenden die And­roid­Entwicklerumgebung auf. Hier erhielten sie das nötige Fachwissen vermittelt, um am Ende dieses Tages ihre erste selbst programmierte App auf ihrem Smart­phone zu installieren.Während der folgenden zwölf Wochen versuchte jedes Zweierteam, die vier vorgegebenen Android Apps zu programmieren. Jedem Team stand eine Informatikstu­dentin oder ein Informatikstudent mit Rat und Tat zur Seite. Das Konzept ging auf. Denn die repräsentative Teilnehmerumfrage zeigt: Die meisten Teams haben dank der HSR App Quest genügend Erfahrung gesam­melt, um die Entwicklung einer eigenen Android App in Angriff nehmen zu können. Fast alle Teams hatten am Ende mindestens drei der vier Apps entwickelt.

Stunde der WahrheitNach der Vorbereitungsphase trafen sich 21 Teams am 1. Dezember 2012 in Rapperswil zum «Treasure Hunt», der digitalen Schatzsuche auf dem HSR Campus. Mit den von ihnen entwickelten Apps lösten sie Aufgaben und sammelten so Punkte. Jede der erstellten Apps half bei der Lösung einer anderen Aufgabe: Mit der Metalldetek­tor­App beispielsweise konnte die richtige Schatztruhe, jene, die einen Magneten enthielt, aus einer Reihe von Truhen identifiziert werden. Für das korrekte Lösen jeder

Aufgabe erhielten die Teams wertvolle Punkte. Die Stati­onen zum Punktesammeln waren auf dem ganzen HSR Campus verteilt. Hier brauchte es neben funktionieren­den Apps auch ein gutes Auge, Ausdauer und etwas Glück. Auch Teams, welche nicht alle Apps fertiggestellt hatten, konnten teilnehmen, denn alle hatten die Chance, den Lospreis zu gewinnen.Der spielerische Einstieg in die App­Programmierung war ein Erfolg. 95 Prozent der Teilnehmenden bewerte­ten den Spassfaktor mit hoch oder sehr hoch. Bereits für die erste Durchführung konnte der Studiengangleiter Prof. Dr. Markus Stolze 58 Lernende aus 20 Betrieben gewinnen. Er überzeugte die Firmen, ihren Lernenden bis zu einem halben Tag Arbeitszeit pro Woche für die App Quest zu gewähren. 20 Lernende kamen von der UBS, weitere teilnehmende Firmen waren: Ausbildungs­zentrum Engadin, AXA Winterthur, HSR Informatik, Net­cetera, PH Zürich, Siemens, SR Technics sowie Wincor Nixdorf. Das Bootcamp mit Android­Ausbildung wurde von der Firma Zühlke Engineering gesponsert. Die stu­dentischen Helfer wurden von der Firma Accenture Con­sulting gesponsert. Die HSR App Quest entstand 2012 auf die Initiative von Markus Stolze und ist ein Beispiel für die innovative Nachwuchsförderung der Hochschule. Damit ist klar: Die HSR wird auch im Herbst 2013 einen App Quest durchführen. Lernende mit grundlegenden Program­mierkenntnissen aus der ganzen Schweiz sind herzlich eingeladen. [email protected]

Die HSR App Quest begeisterte 58 Informatiklernende derart, dass sie Dutzende Stunden Freizeit und zwei Samstage freiwillig investierten. Die HSR App Quest ist eine innovative Massnahme zur Nachwuchsförderung.

Im Herbst 2013 startet die zweite App Quest. In­teressierte können sich unter www.appquest.hsr.ch registrieren.

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Bild 1: Mit der Kamera, den neigungssensoren und angewandter Geometrie wird das Smartphone zum Grös-senmesser.

Bild 2: Die Schloss-knacker-App musste das richtige Tonsignal wiedergeben, um das Schloss zu öffnen.

Bild 3: Die beiden Siegerteams mit dem Initiator der App Quest, Markus Stolze, Studien-gangleiter Informatik.

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Steht man vor der riesigen Anlage im HSR Labor Eich­wies, denkt man nicht sofort an eine Studienarbeit. Die haushohe Holz­ und Stahlkonstruktion trägt vier Mini­kraftwerke, die vier Gruppen Studierender innerhalb von zwei Semestern konzipierten, konstruierten und bauten. Diese Maschinenkonstruktion und die anschliessende Inbetriebnahme bilden den Höhepunkt im Modul Inno­vation innerhalb des Bachelorstudiengangs Maschinen­technik | Innovation. Der Studiengangleiter Prof. Dr. Hanspeter Gysin legt viel Wert auf einen praxisbezoge­nen Konstruktionsunterricht: «In der Mitte des Studiums realisieren die Studierenden ein grosses Entwicklungs­projekt – von der Idee bis zum Prototyp – genauso wie später im Beruf.» Dabei spielen Projektmanagement und Teamarbeit eine ebenso wichtige Rolle wie Kreativität und Konzeption.

Von der Idee bis zur InbetriebnahmeIn unzugänglichen Gebirgsregionen ist oft eine ökolo­gisch saubere Stromversorgung gefragt. Als Alternative zu aktuell verwendeten Benzin­Notstromaggregaten haben die Studierenden ein auf der archimedischen Schraube basierendes Miniwasserkraftwerk entwickelt, das Hydro Power Pack. Es weist für den autonomen Be­trieb eine höhere Betriebstüchtigkeit auf. Das SITEC Ins­titut für Anlagen­ und Sicherheitstechnik hat die Studie­renden bei der Teilebeschaffung und beim Aufbau der grossen Versuchsanlage unterstützt.Pro Team haben zwei Studierende die Leitungsfunk­tionen als Gruppenchef und Fabrikationschef übernom­men. Wie bei einer Abnahme in der Berufspraxis bespre­chen sie am Abgabetermin die Details mit dem Kunden, in diesem Fall mit den betreuenden Professoren Jürg

Archimedische Schrauben und mutige IdeenSimone Wyder, Redaktion

Im grossen Entwicklungsprojekt greifen Studierende selbst zu Schraubenzieher und Gabelschlüssel. Sie bauen auf, was sie zuvor über Monate geplant haben. In einem anderen Projekt erarbeiten sie die Grundlagen für eine vielversprechende Projektfortsetzung.

Bild 1: Die Gewinner des Projekts «Solar-tracker» aus dem Studiengang Erneuer-bare Energien und Umwelttechnik.

Bild 2: Stunde der Wahrheit. Die Studie-renden von Maschinen-technik | Innovation übergeben ihr Projekt.

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Meier und Theodor Wüst sowie mit Mathias Ehrismann, Projektingenieur des SITEC. Nachdem sie die einzelnen Punkte besprochen haben, nehmen sie die Anlage in Be­trieb. Erwartungsvoll beobachten die Studierenden, wie das Wasser durch die Schleuse in die selbst gebaute Tur­bine strömt. Auf dem Computer können sie die Leistung und den Wirkungsgrad direkt ablesen. Roman van den Broek, Student Maschinentechnik | Innovation, freut sich: «Am Anfang hatten wir unsere Idee nur auf Papier und wussten nicht, ob es in der Praxis tatsächlich funkti­onieren würde. Jetzt sehen wir, dass wir die gewünschte Leistung erhalten.» Voller Stolz blicken die Studierenden auf das Ergebnis dieser Vertiefungsarbeit. Sie haben sich gegenseitig unterstützt und alles selber koordiniert. Auch Benjamin Schellenberg strahlt: «Ich freue mich sehr über die hohe Leistung der Maschine, denn wir haben viele Arbeitsstunden investiert.» Vom Stahlträger bis zur letzten Schraube: 500 Komponenten hat jedes Team konstruiert, beschafft und montiert. Initiant und Be­treuer Jürg Meier, Professor Konstruktion, lobt: «Die Studierenden haben bewiesen, dass sie bereits im vierten Semester fähig sind, innovative Lösungen zu realisieren.»

neue Ideen kennen keine GrenzenAuch im Bachelorstudiengang Erneuerbare Energien und Umwelttechnik steht der praxisorientierte Konstruk­tionsunterricht hoch im Kurs. Die Studierenden des zwei­ten Studienjahres entwickelten in kleinen Gruppen ein Antriebssystem für Solartracker. Diese Tracker richten Sonnenkollektoren dem Sonnenstand entsprechend aus, was die Energiegewinnung steigert. Prof. Theo Wüst vom IPEK Institut für Produktdesign, Entwicklung

und Konstruktion sagt: «Die Herausforderung für die Studierenden war, eine einfache, kostengünstige Lösung zu finden, welche alle Anforderungen erfüllt.»In dieser Gruppenarbeit wandten die Studierenden das Wissen aus den Modulen Konstruktion und CAD an und entwickelten ein Produkt. Die Firma Fresolar aus Rüschli­kon hat für zwei Teams mit besonders kreativen Lösun­gen eine Prämie gestiftet. «Für die Prämierung haben wir zwei Projekte ausgewählt, welche besonders interes­sante Lösungen hervorgebracht haben», sagt Prof. Theo Wüst. Man sei jetzt dabei, für die Projektfortsetzung einen Forschungsantrag bei der Kommission für Tech­nologie und Innovation (KTI) zu stellen.Maria Kuratli, Gewinnerin und Studentin Erneuerbare Energien und Umwelttechnik, hält fest: «Neue Ideen kennen keine Grenzen, es braucht nur etwas Mut, sie umzusetzen.» Der intensive Austausch mit den Dozie­renden und die Projektarbeiten mit Industriepartnern würden ihr helfen, aktuelle Probleme zu verstehen und zu lösen. [email protected]

Die haushohe Anlage im Campus Eichwies. Vier Gruppen kon-struierten je ein Mini-kraftwerk. Jedes besteht aus mehr als 500 Einzelteilen.

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HSR INFOTAGSamstag, 16. März 2013

in Rapperswil

9.00 bis 14.30 Uhr

Bachelor-Studiengänge:

■ Elektrotechnik

■ Erneuerbare Energien und Umwelttechnik

■ Informatik

■ Maschinentechnik | Innovation

■ Bauingenieurwesen

■ Landschaftsarchitektur

■ Raumplanung

www.hsr.ch/infotag

ZUGTICKET

KOSTENLOS

www.hsr.ch/mag

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Andreas Steffen, Professor für Informatik

Wer kennt es nicht, das leicht ungute Gefühl bei der Abgabe des Stimmcouverts bei Volksabstimmungen. Ob es wohl ankommt und die eigene Stimme korrekt ge­zählt wird? Bei internetbasierten E­Voting­Systemen ist die Nachvollziehbarkeit oft noch intransparenter. Ausser einem Standardtext «Danke, dass sie an der Abstim­mung teilgenommen haben», gibt es nach dem Drücken der Eingabetaste für den Wähler keine Garantie, dass seine Stimme unverändert ankommt und am Ende auch in das Ergebnis einfliesst.

Verifizierbares E-VotingDass es auch anders geht, zeigt das E­Voting­Seminar, das wir im Rahmen des MSE Master of Science in Engi­neering an der HSR anbieten. Mittels moderner kryp­tografischer Methoden können Wählerinnen und Wäh­ler über ein sicheres Webportal selbst überprüfen, ob die verschlüsselt abgegebene Stimme registriert und richtig im Gesamtresultat berücksichtigt wurde. Die Korrektheit jeder abgegebenen Stimme lässt sich ma thematisch mittels so genannter Zero­Knowledge Proofs überprüfen. Damit kann ohne Offenlegung der Stimme verhindert werden, dass etwas anderes als eine gültige Wahloption an die elektronische Urne übermit­telt wird.

Von der Geschäftsidee zum Start-upDie HSR Masterstudenten Christoph Galliker und Halm Reusser kamen durch das E­Voting­Seminar auf die Busi­nessidee, «Sicheres und verifizierbares E­Voting für Akti­onärsversammlungen» anzubieten, und entwickelten in ihrer Masterarbeit einen Softwareprototyp. Sie befrag­ten verschiedene grössere Aktiengesellschaften, um die praktischen Anforderungen an das System zu definieren. Dabei weckten sie das Interesse von UBS Shareholder Services, welche die beiden Studenten in der Folge bei ihrer Arbeit begleitete. «Mit der so genannten E­Voting­Lösung, die wir zusammen mit Smartprimes entwickeln, kann sichergestellt werden, dass eingehende Weisungen für die Ausübung der Stimmrechte korrekt verarbeitet und überprüft werden können», erklärt Markus Hirt, Lei­ter von Shareholder Services bei der UBS.Das Fundament für die Gründung der Firma Smartprimes legten die beiden Studierenden mit ihrer Masterarbeit. Sie gewannen damit den Swisscom Innovationspreis 2011. Dank der Stiftung Futur, die Start­up­Unterneh­men unterstützt, konnten sie kostenlos Büros am Her­renberg in Rapperswil beziehen. Denn natürlich hoffen die Jungunternehmer, dass weitere Firmen und Orga­nisationen die innovativen Möglichkeiten des sicheren E­Votings nutzen werden. [email protected]

E­Voting: Aus einem HSR Seminar wird ein gelungenes Start­up

halm Reusser und Christoph Galliker, die beiden Jungunter-nehmer. Daniel Michel (rechts) stiess später dazu. Alle drei haben an der hSR den Master absolviert.

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Page 36: HSR Magazin 1-2013

36 HSR Magazin 1 / 2013

TReffpunKT HSRStudierende der Raumplanung organisieren PlanerInnenTreffen PITRund 200 Studierende aus Stadt­, Siedlungs­, Verkehrs­ und Raumplanung aus ganz Europa besuchten im Spät­herbst das PlanerInnenTreffen PIT der Fachschaft Raum­planung. Die ausländischen Studierenden lernten unter dem Motto «Kehrseite» aktuelle Fragestellungen und Projekte der Schweizer Raumplanung kennen. Während fünf Tagen konnten Besucher an über 20 Ex­kursionen und über zehn Workshops teilnehmen. Die Themenpalette reichte vom Naturpark bis zur Stadt­entwicklung, vom Langsamverkehr bis zu riesigen Infrastrukturprojekten. Einen Schwerpunkt bildete die Grossregion Zürich, daneben besuchten die Studieren­den auch Städte wie Bern, Davos oder Schaffhausen. Den gesamten Anlass organisierten Studierende der Raumplanung während der regulären Unterrichtszeit. OK­Präsident Sandro Jenzer blickt erfreut zurück: «Mit dem Treffen konnte sich der Studiengang Raumplanung zum wiederholten Mal im internationalen Planungs­umfeld präsentieren.» Er betont, dass das PIT dank des unermüdlichen Einsatzes jedes einzelnen Studierenden zum Erfolg wurde. Die internationale Zusammenkunft PIT organisieren ab­wechslungsweise Fachschaften der jeweiligen Hoch­schulen. Das nächste PIT in Rapperswil ist in vier Jahren

geplant. Bis dahin dürfen sich die HSR Raumplaner auf Treffen in ganz Europa freuen. www.planertreffen.ch Red.

HSR InfoTAgSieben Studiengänge live erlebenAm Samstag, 16. März 2013 stellt die HSR ihre sieben Bachelorstudiengänge vor. Die Besucherinnen und Be­sucher sowie interessierte künftige Studierende können in thematischen Rundgängen Informationen zu den Studieninhalten und dem Studienalltag aus erster Hand von der Professorenschaft und den HSR Studierenden erfahren. Am Infomarkt und in den weiteren Programm­punkten stellt die HSR weitere Aktivitäten vor, die das Studium in Rapperswil attraktiv und einzigartig machen. www.hsr.ch/infotag Red.

Aktuelles – in KürzeAngehende Raumplanerinnen und Raumplaner aus ganz Europa lernten die Schweizer Raumplanung aus erster hand kennen.

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37HSR Magazin 1 / 2013

Die Visualisierung des neuen Forschungszentrums (rechts).

schutz auf das höchste Bildungsniveau brachten. In der Laudatio unterstrich Prof. Dr. Georg Grabherr, Kuratori­umsmitglied, dass es nicht nur um den Schutz, sondern auch um die nachhaltige Entwicklung von Schutzgebie­ten gehe. Gerade die Verbindung von Schutz mit einer sanften Nutzung zeichne die Arbeit der drei Preisträger aus. Nebst der HSR erhielten die Universität Klagenfurt (Kärnten/Österreich) mit dem Studienlehrgang Manage­ment of Protected Areas sowie die ZHAW Zürcher Hoch­schule für Angewandte Wissenschaften mit dem Center da Capricorns in Wergenstein (Graubünden) den Preis. Der Grosse Binding­Preis ging an Mathis Wackernagel, welcher den ökologischen Fussabdruck erfunden hat.

Dominik Siegrist (3.v.l.) nimmt den Preis für die hSR entgegen.

Der Binding­Preis für Natur­ und Umweltschutz wird seit 1986 jährlich gemäss dem Willen des verstorbenen Stifterehepaars Sophie und Karl Binding verliehen. Das Ehepaar gründete zudem die Sophie und Karl Binding Stiftung in Basel, welche seit 1987 jährlich den Binding­Waldpreis vergibt. Red.

Siemens Excellence Award für elektronischeSchlafüberwachungDie beiden Absolventen der Elektrotechnik Remo Fürst und Kevin Nellen gewannen mit ihrer Bachelorarbeit «Schlafüberwachung mittels kapazitiver Messtechnik» Ende September 2012 den regionalen Siemens Excel­lence Award. Der Preis ist mit 4000 Franken dotiert. Sie überzeugten die Fachjury mit ihrem hochempfind­lichen Messsystem, welches in eine handelsübliche

polITIKJa zum Forschungszentrum, Ja zum StudierendenwohnheimWachsende Studierendenzahlen und die erfolgreiche Forschungstätigkeit der HSR führten seit längerem zu Platznot auf dem Campus. Am 23. September 2012 ga­ben die St. Galler Stimmbürgerinnen und Stimmbürger mit 78 Prozent Ja­Stimmen ein klares grünes Licht für den Bau des lang ersehnten Forschungszentrums auf dem Campusareal. Das St. Galler Stimmvolk bewilligte das 41,9­Millionen­Franken­Projekt, nachdem sich der Kanton im Sommer 2011 bereit erklärt hatte, Kosten von 21,9 Millionen allein zu tragen. St. Gallen hat damit den Bau erst ermöglicht. Das Projekt hätte sich sonst auf­grund offener Fragen zur Finanzierung zwischen den Konkordatskantonen verzögert. Zudem wurde ein Zu­satzkredit über 600 000 Franken für eine Solaranlage auf dem Dach bewilligt. Die Eröffnung ist für 2016 ge­plant.Ein zweiter Meilenstein für die HSR ist die gesicherte Fi­nanzierung des Studierendenwohnheims durch die Bank Linth und die erteilte Baubewilligung durch die Stadt Rapperswil­Jona. Die private Bauherrin, die Stiftung zur Förderung der HSR, sammelt rund 2,5 Millionen Franken als Eigenkapital. Keine einfache Aufgabe, wenn auch bereits namhafte Sponsoringbeiträge eingegangen sind. Das Gebäude mit rund hundert Zimmern wird unweit der HSR auf einer Wiese der evangelisch­reformierten Kirchgemeinde Rapperswil­Jona stehen, welche das Land im Baurecht zur Verfügung stellt. Die Bauherrschaft hofft, die Zimmer bereits im Sommer 2014 den ersten Studierenden zu übergeben und so die Attraktivität der HSR zu erhöhen. Red.

pReISe unD AuSzeICHnungenPrämierung des ILF Institut für Landschaft und FreiraumDas Kuratorium der Binding Stiftung in Liechtenstein prä­mierte vergangenen November den Fachbereich Naturna­her Tourismus und Pärke des ILF mit dem Binding­Preis, den der Fachbereichsleiter Prof. Dr. Dominik Siegrist ent­gegennahm. Die Stiftung zeichnete die HSR zusammen mit zwei weiteren Hochschulen für die berufsstabilisie­renden Initiativen aus, die den Natur­ und Landschafts­

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39HSR Magazin 1 / 2013

Dieses Jahr tragen Firmen und Institutionen am 27. März 2013 ihre aktuellen Technologien zum Schwer­punktthema Miniaturisierung in der Laborautomation vor. Tom Kissling, Leiter Lab. Technologies & Robotics, F. Hoffmann­La Roche, wird die Vortragsreihe mit einem Impulsreferat eröffnen. Zum Abschluss der Vorträge nehmen namhafte Fachleute aus den Unternehmen Qiagen, Tecan und Hamilton sowie Tom Kissling in einer Podiumsdiskussion den Stellenwert und die Trends der Miniaturisierung unter die Lupe und stellen sich den Fragen der Besucherinnen und Besucher.Die gleichzeitige Ausstellung zeigt aktuelle Produkte, Projekte, Kompetenzen und Technologien, so dass sich das Publikum ein Gesamtbild der Branche machen und neue Kontakte knüpfen kann. Das ILT Institut für Labortechnologie der HSR organisiert das Swiss Symposium on Lab Automation in enger Zusam­menarbeit mit Toolpoint for Life Science zum dritten Mal. www.ilt.hsr.ch/labsymposium Prof. Dr. Agathe Koller­Hodac

Symposium «Projekt hochwasserschutz Linth 2000»Im Frühling 2013 werden voraussichtlich die Arbeiten an einer der grössten Wasserbaustellen der Schweiz abgeschlossen sein. Das Projekt «Hochwasserschutz Linth 2000» sichert die Zukunft eines Generationen­bauwerks, das 1807 auf Initiative von Hans Conrad Escher begonnen wurde: das Linthwerk. In fünf Jahren wurden im 120­Millionen­Franken­Projekt die 200 Jahre alten Dämme umfassend saniert respektive er­neuert, lokale Aufweitungen am Escher­ und Linth­kanal realisiert sowie teilweise das Mittelgerinne umge­staltet. Das Linthwerk verbindet nun einen modernen Hochwasserschutz mit einer zeitgemässen ökologi­schen Aufwertung. Am 6. und 7. Juni 2013 veranstaltet das Linthwerk an der HSR zusammen mit der HSR und weiteren Partnern das Symposium «Projekt Hochwasserschutz Linth 2000». Die beteiligten Experten blicken aus ihrer Sicht während zweier Tage auf das Projekt zurück und besuchen mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern als Abschluss das Bauwerk vor Ort. Das Linthwerk ist eines der grössten integralen Hoch­wasserschutzprojekte der Schweiz. Schon jetzt hat es Modellcharakter punkto Nachhaltigkeit und Mit­wirkung verschiedener Interessengruppen. www.linthwerk­ symposium.ch Red.

Schaumstoffmatratze passt. 15 Sensoren messen zu­verlässig die Lage, die Position, Positionswechsel, die Druckverteilung, die Atmung sowie den Pulsschlag einer schlafenden Person. Mit einem selbst entwickel­ten Programm erfassen sie die Sensordaten, werten sie aus und können sie entsprechend visualisieren. Die 15 Sensoren stellten die beiden Absolventen aus leit­fähigem Schaumstoff her. Die Preisträger sind für den nationalen Siemens Excellence Award nominiert. Red.

SYMpoSIen unD WoRKSHopSIG VPE Virtuelle Produktentwicklung SchweizAm 24. April 2013 findet an der HSR das 4. VPE Swiss Symposium statt. Vertreter bedeutender Firmen referie­ren und stellen aktuelle Beispiele aus der Praxis der virtu­ellen Produktentwicklung VPE vor. Eine Ausstellung umrahmt das Symposium. Lieferanten und Dienstleister präsentieren dort ihre Tools für die virtuelle Produktent­wicklung.Am 5. März 2013 veranstaltet die IG VPE Swiss zudem ein Seminar für Führungskräfte. Dieses hat zum Ziel, Entscheidungsträger in Firmen für die Anliegen der vir­tuellen Produktentwicklung zu sensibilisieren. Es findet im Prime Tower in Zürich statt. Als Referent wird unter anderem einer der Erfinder des Swatch­Uhrwerks er­wartet.Seit dem letzten Jahr organisiert die IG VPE Swiss aus­serdem Workshops für Anwender von Softwaretools in der virtuellen Produktentwicklung. Die Anwender profi­tieren vom Wissensaustausch und von den Praxisbei­spielen. Der nächste Workshop findet am 20. Juni 2013 zum Thema Fluid­Struktur­Interaktion statt. In der IG VPE Swiss sind namhafte Dienstleister und Soft­warelieferanten aus der Schweiz und aus Deutschland zusammengeschlossen, um mit gemeinsamen Aktivitäten die Bedeutung der virtuellen Produktentwicklung zu för­dern. Die Hochschulen HSR, NTB Interstaatliche Hoch­schule für Technik Buchs und ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften werden mir ihren Insti­tuten vertreten sein. www.vpe­swiss.ch Peter Iten, Geschäftsführer IPEK

Swiss Symposium on Lab Automation 2013Das jährliche Symposium bietet eine Plattform, um den Wissensaustausch zwischen Industrie, Hochschulen und Institutionen auf dem Gebiet der Laborautomation zu fördern.

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Page 40: HSR Magazin 1-2013

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Page 41: HSR Magazin 1-2013

HSR STellenböRSeMan reisst sich um SieAm 20. März 2013 lädt die HSR Unternehmen ein, sich als attraktive Arbeitgeber an der Stellenbörse zu präsen­tieren. 75 Unternehmen aus der ganzen Schweiz, vom KMU bis zum internationalen Grosskonzern, stellen sich den angehenden Ingenieurinnen und Planern auf dem Campus vor. Die Studierenden knüpfen so kurz vor demStudienabschluss wertvolle Kontakte mit den künftigen Arbeitgebern.Im Karriere­Forum am Vormittag erhalten die Studie­renden wertvolle Anregungen und praktische Tipps.Laufbahnberaterinnen und ­berater sowie Vertretende von Berufsverbänden präsentieren Themen wie bei­spielsweise «Erfolgreich bewerben», «Wie schreibe ich einen Lebenslauf», «Eintritt in die Berufswelt» sowie «Karrierechancen und Saläre».

Die HSR Stellenbörse blickt auf eine über 20­jährige Er­folgsgeschichte zurück. Sie hat zahlreichen Absolventin­nen und Absolventen die Türe ins Berufsleben geöffnet.Die hohe Anzahl wiederkehrender Aussteller zeugt von der Wichtigkeit der HSR Stellenbörse für die Firmen, um gut ausgebildete Nachwuchskräfte kennen zu lernen.

Red.

TeXTIlAlTRoMelchior Imboden – PlakateDie typografisch­konstruktiven Buchstabenformen in den Plakaten von Melchior Imboden wirken wie tektoni­sche Bewegungen. Die starke Farb­ und Formbewegung gibt immer wieder neue Aspekte frei. Die konstruktiv organisierte Typografiegestaltung enthält viel Energie und Kraft. Seine Plakate bleiben damit über die Zeit ihrer Entstehung hinaus wirksam. Die HSR Galerie zeigt in ih­rer Frühlingsausstellung eine Auswahl davon.Melchior Imbodens Plakate, die vor allem im Kulturbe­reich positioniert sind, sowie seine Fotografien wurden vielfach national und international ausgezeichnet. Er unterrichtete an verschiedenen Hochschulen in der Schweiz und in Deutschland. Derzeit lehrt er Grafik­design und Fotografie an der Hochschule Luzern, Design und Kunst. Er nimmt weltweit an Symposien, Festivals und Ausstellungen teil und hält Vorträge. Er stammt aus Stans und arbeitet seit 1992 als freischaffender Grafiker und Fotograf. www.textilaltro.hsr.ch Elisabeth Müller

Vernissage: Freitag, 26. April 2013

Finissage: Freitag, 31. Mai 2013

Öffnungszeiten: Montag–Freitag 9.30–18 Uhr

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41HSR Magazin 1 / 2013

Page 42: HSR Magazin 1-2013

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Page 44: HSR Magazin 1-2013

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Page 45: HSR Magazin 1-2013

45HSR Magazin 1 / 2013

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herausgeberin:HSR Kommunikation

Adresse:HSR Hochschule für Technik RapperswilOberseestrasse 10, 8640 RapperswilTelefon 055 222 41 11, [email protected]/magazin

Redaktion (Red.):Eva Tschudi (Chefredaktion), Michael Lieberherr (Projektleitung), Simone Wyder

Fotos/Bilder:Titelbild: Roman Fuchs, IET Institut für EnergietechnikS. 4: Magi WechslerS. 7: Silvia LucknerS. 9: Raimund Kemper; IBC Solar AGS. 10: Raimund Kemper; Tobias Luthe, HTW ChurS. 12: Marion Nitsche / SIAS. 13: Seattle TimesS. 14: Roman Fuchs, IET Institut für EnergietechnikS. 15: Wikipedia, Lderendi; ZVGS. 17: Dominik SiegristS. 19: Michel Haller, SPF, Tomas MatuskaS. 20: SBB S. 21: Stefania RosatiS. 23: Florian Gschwend; Maya Rhyner, Südostschweiz; Simone WyderS. 25: Florian Geschwend; ZVGS. 26, 27, 29: Damian Imhof, Kurzschuss Photography GmbH

S. 30, 31: Michael LieberherrS. 33: Seraina TscharnerS. 36: Sandro Jenzer; Michael LieberherrS. 37: ZVG; ZVGS. 41: Michael Lieberherr, Melchior Imboden, Raimund KemperS. 46: ZVG

Layout: kommUnikate, Baden

Druck: Spälti Druck AG, Glarus

Anzeigenverwaltung:Südostschweiz Publicitas AGZürcherstrasse 458730 UznachTelefon 055 285 91 04Fax 055 285 91 11brigitte.walser@so­publicitas.chwww.so­publicitas.ch

Die Stiftung zur Förderung der HSR übernimmt in verdankenswerter Weise die Autorenhonorare.

Nachdruck mit Angabe der Quelle gestattet. Belegexemplar erbeten.

Externe Autoren: Copyright bei den Verfasserinnen und Ver fassern.

Erscheint zweimal jährlich.Auflage: 7800 Exemplare.

Das nächste Magazin erscheint am 17. September, Redaktionsschluss ist der 28. Juni 2013. Inserateschluss ist der 31. Juli 2013.

Das Ziel von Kooperationen ist ein höherer Nutzen für alle Beteiligten. Nach dem Prinzip «Quid pro quo» funktioniert die Plattform airbnb, auf der Besitzer ihre Ferienwohnungen oder freien Zimmer vermieten können: www.hsr.ch/f2013-1. Damit finden Sie auf der ganzen Welt eine gün stige Unterkunft und der Vermieter kann so nebenbei seine Wohnung besser auslasten.Wie schaut die Welt bei Nacht aus? Sucht man bei Google nach «World by night», findet man 3 380 000 000 Suchresultate. Darunter sind Bil­der, Filme, Webseiten, Bücher und vieles mehr. Aber wäre eine interaktive Karte nicht viel interes­santer? Auch das gibt es: www.hsr.ch/f2013-2. Basierend auf Google Maps beschert uns die Kooperation zwischen Google und der NASA eine spezielle Google­Earth­Variante mit dem Spitz namen «Black Marble», in Anlehnung an das weltbekannte Bild «Blue Marble» der Erde von 1972, welches die Crew von Apollo 17 foto­grafierte. Die Bilder von Black Marble wurden im April und im Oktober 2012 aufgenommen. Ihre diplomatischen Fähigkeiten als Energiecoach können Sie beim nächsten Link voll und ganz ausspielen: www.hsr.ch/f2013-3. Sie müssen in einem fiktiven Haus versuchen, den Stromver­brauch und den CO2­Ausstoss zu senken, gleich­zeitig sollen Sie jedoch die Ansprüche der Be­wohner zufriedenstellen. Eine nicht ganz einfache Aufgabe, denn die Wünsche der Bewohner de­

cken sich oft nicht mit Ihrem Energiesparauftrag.Unglaublich, aber wahr ist Folgendes: Die Ver­einigten Staaten bieten seit 2011 eine Petitions­plattform im Internet an. Nun fordern über 30 000 US­Amerikaner den Bau des aus «Star Wars» bekannten Todessterns. Das heisst, dass sich das Weisse Haus nun dieser Sache auch annehmen und eine offizielle Erklärung veröf­fentlichen muss: www.hsr.ch/f2013-4. US­ amerikanische Studenten haben bereits die Mach­barkeit des Projekts analysiert. Ein Todesstern wie jener aus «Star Wars» hätte einen Durchmes­ser von 140 Kilometern. Beim gegenwärtigen Preis würde der benötigte Stahl das 13 000­fache des Welt­Brutto inlandprodukts kosten. In Zahlen ausgedrückt: 852 000 000 000 000 000 Dollar. Selbst wenn man das bezahlen könnte, würde die Produktion des Stahls mit der derzeitigen Technik 833 315 Jahre dauern: www.hsr.ch/f2013-5. Wonach sucht die Welt? Die Analyse von 1200 Milliarden Google­Suchanfragen im Jahr 2012 bringt Erstaunliches zutage – und zeigt sehr bana­le Suchanfragen: Promis, Gadgets und Luxus­autos. Die Schweizerinnen und Schweizer sind gar nicht so anders als der Rest der Welt. Das alles, und noch viel mehr, stellt Google sehr über­sichtlich auf einer Website mit dem passenden Namen «Zeitgeist» zusammen: www.hsr.ch/f2013-6. [email protected]

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SPRUnGBRETT

name: Harry Frischknecht Studienrichtung: MaschinenbauAbschlussjahr: 2001Lehre als: Maschinenmechaniker

heutige Funktion: Europäischer Patentanwalt und Schweizer Patentanwalt bei Isler & Pedrazzini AG, Zürich, sowie Lehrbeauftragter für geistiges Eigentum im Studiengang M | I der HSR.

Ihr persönliches Erfolgsrezept?Erfolgsrezepte gibt es viele. Ausdauer, Ehrlichkeit und Integrität sind für mich Eigenschaften, die man als Zutaten zufügen soll – und der Wille, einen Schritt weiter zu gehen als alle anderen. Den Humor sollte man dabei nicht vergessen.

Wenn ich heute 20 wäre, würde ich …… nochmals den gleichen Weg einschlagen. Das Studium an der HSR legt eine Basis für ver­schiedenste Möglichkeiten der beruflichen Entwicklung in unterschiedlichsten Stufen von Unternehmen.

Ihre schönste Erinnerung an die hSR Zeit?Viele. Die wichtigste ist wohl der Zusammenhalt in der Klasse. Wir schlossen Freundschaften, die uns bis heute begleiten.

Welchen Tipp würden Sie unseren Absolventinnen und Absolventen an der Diplomfeier mit auf den Weg geben?Das Studium ist eine solide Grundlage. Um den weiteren Anforderungen gewachsen zu sein, muss man sich zielorientiert und bewusst weiter­bilden. Daher mein Rat: Vergessen Sie nicht,

sich weiterzubilden – auch in Fremdsprachen. Seien Sie zudem mutig bei Entscheidungen zum beruflichen Weg und wagen Sie auch einmal einen vermeintlich unkonventionellen Schritt.

CAD, FEM, CAM, CFD: Wie versteht man einen Ingenieur? In meiner täglichen Praxis habe ich mit dem Inge­nieur als Erfinder zu tun. Durch aufmerksames Zuhören und beharrliches Rückfragen kann man das Fachchinesisch des Ingenieurs gut verstehen, und einfache Skizzen sagen mehr als 1000 Worte.

Maschinenbauingenieure: Kauzige Tüftler oder ideenreiche Künstler? Beides! Ein erfolgreicher Ingenieur muss sowohl Tüftler und manchmal auch Künstler oder gar Träumer sein. Man darf aber trotz einer guten Er­findung, die einen manchmal blendet, den Über­blick nicht verlieren.

Welches Werkzeug haben Sie immer dabei?Der Kopf ist das wichtigste Werkzeug. Andere wichtige Werkzeuge sind der Computer und das Diktiergerät, die aus dem Alltag nicht wegzuden­ken sind.

Patente: Apple oder Google?Weder noch. Die Schlagzeilen der grossen Tech­Konzerne bilden eine seltsame Welt ab. Milliar­denzahlungen für Schadenersatz oder der Kauf von Schutzrechten sind in Europa nicht denkbar. Europäische Unternehmen schützen eigeneErfindungen, um so die eigene Innovationskraft greifbar zu machen und die Investitionen ab­zusichern. Selbstverständlich werden die Schutz­rechte gegen Dritte durchgesetzt.

Rapperswil oder Singapur?Beides hat seinen Reiz! Der Aufenthalt dort wäh­rend meiner Diplomarbeit war ausserordentlich spannend und hat mir einen Einblick in eine neue Welt erlaubt.

Karohemd oder Anzug? Oder Rugbyshirt? Bei der Kleidung konzentriere ich mich auf den Anlass und das Gegenüber. Es kann ebenso deplatziert sein, einen Anzug zu tragen, wenn man einen Erfinder in Birken­stockschuhen trifft, wie ein Rugbyshirt in der Geschäftsleitung eines grösseren Unternehmens.

Was müsste man noch erfinden? Grosses Potenzial sehe ich bei den Energiefragen. Gerade hier sind vermutlich Querdenker und geniale Köpfe gefragt, welche die Probleme in diesem Gebiet lösen.

Maschinenbauingenieure sind Meister darin, für jedes praktische Problem …… mindestens eine praktische Lösung zu finden. Diese bildet dann meist wieder die Grundlage für weitere Probleme, welche wieder zu lösen sind.

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Open Systems gehört mit seinen Mission Control Security Services im Bereich IT-Sicher-heit zu den europaweit anerkannten Anbietern. Wir arbeiten von Zürich und Sydney aus in einem dynamischen Umfeld in über 175 Ländern. Bei uns kannst Du Dein Wissen in einem jungen Team in die Praxis umsetzen und rasch Verantwortung übernehmen. Infos über Einstiegs- und Karrieremöglichkeiten sowie Videos findest Du auf unserer Website. www.open.ch

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Virtualisation

Agile Development

Scrum

Agile Development Clean Code

TDD

Agile DevelopmentCI ATDD

C++Kanban

OOOOOSGi

Agile DevelopmentAgile Development Clean CodeClean Code

TDD

Agile Development

TDDKanbanKanban

Agile DevelopmentAgile DevelopmentTesting

Java

Agile Development

Scrum

Agile Development

Scrum JavaJava.NET

JavaJavaOSGiOSGi

EmbeddedMulti-Core

Agile Development

OO

Agile DevelopmentJava EE

Flache Hierarchie

Kompetente Kollegen

CICIKlare Vision C++C++

Coded UITDDTDDKanbanKanban TDDTDDKanbanKanban

Kompetente Kollegen

Coded UICoded UIProject Management

Clean CodeClean Code.NET.NET.NET.NET ProQuick Test ProQuick Test ProQuick Test ProQuick Test

Kompetente KollegenKompetente Kollegen

Project Management Project Management HP Quality CenterHP Quality CenterHP Quality CenterHP Quality Center

Project Management HP Quality Center

Project Management Project Management HP Quality Center

Project Management

EmbeddedEmbeddedFlache HierarchieFlache Hierarchie

JavaJava ProQuick Test ProQuick Test ProQuick Test ProQuick Test ProQuick Test ProQuick Test

Android

OSGi ScrumOSGi

EmbeddedEmbeddedEmbeddedARMARMARM

TDD Coded UIProject Management Project Management Project Management

EmbeddedMulti-CoreMulti-Core Flache HierarchieFlache Hierarchie

Platform IndependentPlatform IndependentPlatform Independent

ATDDATDDC++

ATDDTestingTesting C++Coded UICoded UICoded UICoded UITDD

TestingCoded UITDDTDD Coded UIMavenMavenMavenMavenMavenMavenMavenMavenMaven

Embedded LinuxEmbedded LinuxEmbedded LinuxEmbedded LinuxEmbedded LinuxEmbedded LinuxEmbedded LinuxEmbedded LinuxEmbedded LinuxEmbedded Linux

TestingEmbedded Linux

TestingEmbedded LinuxEmbedded Linux

Clean CodeClean CodeTestingTesting ATDDATDDTesting

EclipseEclipse

Kanban

TestingKlare Vision

KanbanKanbanProject Management Project Management

Mobile AppMobile AppMobile AppMobile AppMobile AppMobile AppMobile AppMobile AppMobile App

Flache HierarchieFlache HierarchieFlache HierarchieFlache HierarchieFlache HierarchieFlache HierarchieZufriedene Mitarbeitende

www.bbv.ch/professionals

Wir von bbv erachten aktuelle Methoden und Technologien als zentrale Elemente

unseres Erfolges und sehen unsere Mitarbeitenden als unser grösstes Kapital.

Einsatzbereitschaft und Eigenverantwortung sind uns wichtig und herausfor-

dernde Projekte, stetige Förderung und konsequente Weiterbildung liegen uns

am Herzen.

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