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B47837 > Jahrgang 7 > 2005 > www.crescendo-magazin.de d april / mai ausgabe 02/ 2005 2005 < ehrlich rolando villazón anu tali < carel kraayenhof < dorothee oberlinger < plus regional: Vorschau Aktuelle Veranstaltungen in Ihrer Nähe crescendo auf der MIDEM HiFi Schwerpunkt: Kompakt-Lautsprecher Beihefter CLASS aktuell

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crescendo auf der MIDEMHiFi Schwerpunkt: Kompakt-Lautsprecher

Beihefter CLASS aktuell

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- die preisgekrönte Dirigentin aus Estland kommt!

nikolailugansky

Sie gewann bereits 2003 den Echo als beste Nachwuchskünstlerin.Jetzt präsentiert sie unter dem Titel „ACTION - PASSION - ILLUSION“neue Aufnahmen von SIBELIUS, RACHMANINOV und ERKKI-SVEN TÜÜRmit dem selbstgegründeten Nordic Symphony Orchestra.

die Klavierkonzerte von RACHMANINOVauf CD und in Konzerten

„Nikolai Lugansky weiß gekonnt Intellekt mit Gefühl und technischer Brillianz zu verbin-den“

Financial Times 03

07.04. Düsseldorf/ Tonhalle10.04. Baden Baden/Festspielhaus

14. u.15.04. Leipzig/ Gewandhaus

www.warnerclassics.de . www.warnerclassics.com Warner Music Group Germany Holding GmbH

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PersönlichIch wollt‘ ich wär‘ ein ClownDer Tenor Rolando Villazón 4NordlichterDie Dirigentin Anu Tali 6Maxima und ichDer Tangovirtuose Carel Kraayenhof 10Sehr direktDie Flötistin Dorothee Oberlinger 12

extracrescendo auf der MIDEM 8

crescendo premium 11

gehörtNeue CDs 14CD-SACD-Rezensionen 16Lieblings-CDs – Die Kolumne 16Historische Aufnahmen 17Kultur Spiegel Klassik Bestseller 18

HifiGewinnspiel 31Kompaktboxen 34Kleines Radio, große Hilfe 36

unterwegsReisetipps 38crescendo-Rätsel 39

PremierenspiegelAuf einen Blick 40Hormonelle Turbulenzen 42Monteverdi und Purcell 42Opernrundschau im Nordwesten 42Orchestrale Wucht 43Licht und Schatten 43Musicalstadt Berlin 43

plus regional 44

plus tourneen 50

Impressum 50

Klassik HighlightsProgrammvorschau 51

Inhalt April / Mai 2005

3crescendo 02 2005EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE

www.marantz.deMarantz GmbH +49 5 41 40 46 60

TURNING MOVIES INTO EXPERIENCES...

Weitere Informationen erhalten Sie unter:

Beilagenhinweis: Ein Teil dieser Ausgabe enthält Beilagen der Bodensee-Festival GmbH und von Giordano (Ars Vivendi Giordanoweine).Titelfoto: Rolando Villazón / Mark Kessel

Haben Sie noch einen Klassik-Händler in Ihrer Nähe, der

Sie kompetent über Neuerscheinungen und das klassische

Repertoire informieren kann? Bei dem Sie CDs anhören

können, ehe Sie sie kaufen? Wenn ja, dann gehören Sie zu

den glücklichen Klassikfans im Lande! Denn immer wieder

erreichen uns Zuschriften, dass die Empfehlung, CDs erst

anzuhören, ehe man sie erwirbt, zwar schön und gut sei

– nur nicht hilfreich, weil sich weit und breit kein Schall-

plattenhändler befinde.

Gegen das Händlersterben können wir leider nichts tun.

Aber für eine bessere Kommunikation wollen wir sorgen!

Deswegen beginnen wir mit dieser Ausgabe, in unserem

CD-Rezensionsteil (ab S. 16) Händleradressen von kompe-

tenten Klassik-Händlern zu veröffentlichen. Damit Sie, ob zu

Hause oder unterwegs, wissen, wo Sie gute Musik finden

können, wenn Sie Zeit haben, wieder einmal nach schönen

Aufnahmen zu suchen.

Ein breites und tiefes Klassiksortiment sowie eine persön-

liche Kundenberatung sind uns bei der Auswahl unserer

crescendo premium-Partner wichtig. Schauen Sie doch

einmal dort vorbei!

Jetzt wünsche ich Ihnen viel Vergnügen mit der neuen Aus-

gabe von crescendo!

Ihr Klemens Hippel

Liebe Leserin,lieber Leser!

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Chefredakteur Klemens Hippel

WWW.CRESCENDO-MAGAZIN.DE

Unter www.crescendo-magazin.de finden Sie die

aktuelle Ausgabe und die crescendo-Jahrgänge 2000

bis 2005 zum kostenlosen Download. Sie können zahl-

reiche Veranstalter per Link erreichen, und natürlich

haben wir auch eine komfortable Volltextsuchfunktion

integriert. Viel Spaß beim Stöbern!

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4 www.crescendo-magazin.de EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE

persö

nlich

So begeistert habe ich noch keinen Künstler

von seinen Konkurrenten sprechen hören!

Verdient habe sein Kollege Olin Anastassov

den ersten Preis beim Placido-Domingo-

Wettbewerb, bei dem Villazón Zweiter wurde. Nicht

nur, weil dieser am besten gesungen hätte, sondern

auch, weil man es als Bass viel schwerer habe als

ein Tenor! Aber Rolando Villazón kann es sich leis-

ten, großzügig zu sein. Schließlich ist er auch ohne

diesen Wettbewerbsgewinn einer der erfolgreichsten

Tenöre unserer Zeit geworden.

crescendo: Stimmt es, dass Sie gerne Komiker gewor-

den wären?

Villazón: Ich liebe es Menschen zum Lachen zu brin-

gen seit ich ein kleines Kind war. Und wenn ich nicht

Sänger geworden wäre, wäre ich bestimmt ein Clown.

Es ist sehr schwer, ein richtiger Clown zu sein. Man

muss sehr smart sein, körperlich sehr gut vorbereitet

und sehr sensibel. Ich hatte einmal einen Auftritt als

Clown auf einer Kinder-Party. Das hat Spaß gemacht.

Aber zum Glück für mich hat mich dann die Oper ent-

deckt.

crescendo: Sehen Sie eine Verwandschaft zwischen

Opernsängern und Komikern?

Villazón: Ich glaube, Tenöre müssen auch lustige Typen

sein. Viele Kollegen sind sehr witzig auf den Proben.

Für mich ist es wichtig, eine komödiantische Ader zu

haben, beim Theater ist nur ein schmaler Grat zwi-

schen Tragödie und Komödie: Wer richtig komisch sein

kann, kann auch richtig dramatisch sein. Es heißt ja,

dass es schwieriger sei, jemanden zum Lachen zu

bringen als zum Weinen. Ich glaube das nicht. Beides

muss ehrlich sein und aus dem Herzen kommen. Mir

hilft es sehr, aber man muss kein Komiker sein, um in

der Oper erfolgreich zu sein.

crescendo: Sie gelten als ein Sänger mit großem

Schauspieltalent.

Villazón: Ich versuche immer, meinen Figuren Tiefe

zu geben. Jeder Charakter soll so viele Farben wie

möglich haben. Wie im Alltag – wir sind nicht nur gut

oder schlecht, glücklich oder traurig, sondern alles

zusammen. Ich finde es oft ein Problem, dass die

Opernfiguren so klischeehaft sind. Alfredo ist jung,

naiv und explosiv – Punkt. Ich möchte echte Men-

schen darstellen. Es geht nicht darum seine Technik zu

demonstrieren: „Schau mal, was ich für ein schönes

Piano singen kann“.

crescendo: Wie kommt es, dass im Moment so viele

lateinamerikanische Sänger Karriere machen – wo

doch die Oper dort kaum eine Rolle spielt?

Villazón: Vielleicht, weil Musik sehr wichtig in unserer

Kultur ist. Wir singen unter der Dusche, zur Gitarre, alle

singen. Und unsere Musik ist nicht einfach zu singen.

Die Lieder liegen sehr hoch, da braucht man eine gute

Stimme. Vielleicht ist es auch Zufall, dass es gerade

ein paar bekannte lateinamerikanische Sänger gibt.

Aber jetzt weiß ein junger Tenor, dass es einen Platz

gibt für ihn. Für mich war das zum Beispiel wichtig

zu wissen: Ich kann eine Karriere machen. Auch die

Theater wissen das jetzt: Es gibt gute Sänger in Me-

xiko oder Argentinien – den hören wir an! Wie ja auch

jeder weiß, dass es diese wunderschönen dunklen

russischen Stimmen gibt.

crescendo: Sie sind erst spät zum Gesang gekommen.

Villazón: Ich habe mit 22 meine erste Oper gesehen.

Aber ich bin glücklich, dass es so spät passiert ist!

Ich hatte eine sehr intensive Jugend und ich hatte

viel Spaß. Für einen Schauspieler ist es wichtig zu

leben. Und Sänger müssen Gott sei Dank mehr und

mehr auch Schauspieler sein. Ich hatte sehr viele an-

dere Interessen. Ich war ein böses Kind und es war

wunderbar! Ich kann mir nicht vorstellen, alle diese

Stunden, die ich auf der Straße und beim Fußballspie-

len verbracht haben, immer nur Musik Musik Musik

gemacht zu haben.

crescendo: Als Mexikaner kann man selten in der Hei-

mat auftreten...

Villazón: Ich würde gerne mehr zu Hause singen. Ein-

mal im Jahr mache ich ein Konzert in Mexiko, das ist

schön. Aber es war auch gut: Es gab keinen anderen

Weg für mich, als ein internationaler Sänger zu wer-

den. Als Italiener kann man zu Hause bleiben, in so

vielen schönen Häusern singen und niemals heraus

kommen. Für mich war das nicht möglich. Meine

Freunde sind überall in der Welt. Ich habe in Berlin

genauso viele Freunde wie in Mexiko. Und ich fühle

mich als Ausländer, überall wo ich hingehe: in Frank-

Ich wollt‘ ich wär‘ ein ClownDer Tenor Rolando VillazónVon Klemens Hippel

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reich, in Deutschland, aber auch in Mexiko. Ich habe

zu lange im Ausland gelebt, trage andere Kleidung als

die Menschen dort, habe andere Angewohnheiten,

sehe das Leben ganz anders. Ich bin ein internatio-

naler Ausländer. Und ich mag das Gefühl, ein Fremder

zu sein. Als Fremder ist man ein Exot, auf den sich die

Aufmerksamkeit richtet. Alle wollen mit dir in Kon-

takt kommen. Das ist wichtig. Man muss ein Narziss

sein, um ein Künstler zu sein. Sonst wäre ich glücklich

damit, unter der Dusche zu singen. Ich brauche den

Applaus.

crescendo: Was ich vermisse in Ihrem Repertoire ist

Mozart...

Villazón: Ich auch! Am Anfang habe ich Il re pastore und

Cosi gesungen, als ich studierte. Ich würde gerne ein-

mal Cosi fan tutte machen. Aber es ist schwierig, die

Theater sagen oft, nein, nicht Mozart, sing Werther!

crescendo: Könnten Sie nicht von sich aus anbieten: Ich

möchte gerne Mozart singen?

Villazón: Jetzt könnte ich das vielleicht machen. Aber

vor drei Jahren? Da hätten die gefragt: Villa-Wer?

crescendo: Und wie wärs mit Barockoper? Händel ...

Villazón: Nein, aber Monteverdi kommt. Ich mache Il

combattimento mit Emmanuelle Haim in diesem Jahr.

Sie ist zu mir gekommen und hat gesagt: „Ich möchte

mit Dir arbeiten.“ Ich habe geantwortet: „Oh, da bin ich

der falsche Tenor, ich singe dieses Repertoire nicht.“

Sie hat gesagt: „Il combattimento ist für Dich!“ Sie ist

unglaublich. Sie hat mich nach fünf Minuten überzeugt.

Sie ist die smarteste Person, die man sich vorstellen

kann. Sie hat so eine ansteckende Begeisterung und

eine einmalige Vorstellungskraft. Sie verbrennt alles

um sich herum! Sie ist wundervoll!

AKTUELLE CD

Rolando Villazón Französische Opernarien.

EMI 0724354571923

Diese CD ist unser Begrüßungsgeschenk für neue crescendo premium-Teilnehmer.

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nlich

Konzert-Termine:20.03. Berlin, Staatsoper Unter den Linden 23.03. Berlin, Staatsoper Unter den Linden 10.04. München, Bayerische Staatsoper 14.04. München, Bayerische Staatsoper 17.04. München, Bayerische Staatsoper 23.04. München, Bayerische Staatsoper 29.04. München, Bayerische Staatsoper

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„Der Auftritt von Carel Kraayenhof war mehr als ein Glücksfall - ein Segen für die Zuhörer“ Hamburger Abendblatt

CD inkl. Bonus-DVD 038367-2

Erleben Sie Carel Kraayenhof, den niederländischenBandoneon-Virtuosen, der auf der Hochzeit von PrinzessinMaxima Millionen für den Tango begeisterte. Auf seiner CD „Street Tango“: ein meisterhafter Mix ausBernsteins „West Side Story“ und dem davon inspiriertenTango-Musical „Tango Apasionado“ von Astor Piazzolla.

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Erstmals auf Tour in Deutschland mit dem Sexteto Canyengue: 17.04. Bonn - Harmonie 19.04. Hamburg - Fabrik 21.04. Kaiserslautern - Kulturzentrum Kammgarn 22.04. Heidelberg - Kulturzentrum Karlstorbahnhof23.04. Mainz - Frankfurter Hoftickets unter www.klassikakzente.de/carel

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Carel Kraayenhof_220x130+5 01.03.2005 15:43 Uhr Seite 1

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6 www.crescendo-magazin.de EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE6 www.crescendo-magazin.de EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE

crescendo: Wer gibt bei Ihrer Zusammenarbeit den Ton

an?

Anu Tali: Wir helfen einander. Unsere Arbeitsweise ist

sehr hart und schnell. …

Kadri Tali: … Keine Diplomatie.

A. Tali: Jeder sagt, was wir tun sollen, dann haben wir

einen großen Streit…

K. Tali: … und der hört dann damit auf, dass wir den

Standpunkt der anderen einnehmen.

A. Tali: Letztendlich treffen wir uns dann in der Mitte.

K. Tali: Diese Methode ist hart, aber fruchtbar, wir

verschwenden keine Zeit, indem wir offensichtliche

Fehler der anderen zuliebe erst einmal ausprobieren.

crescendo: Mit 25 Jahren haben Sie ihr eigenes Or-

chester gegründet, in diesem Alter sind viele Musiker

noch mit ihrer Ausbildung beschäftigt.

A. Tali: Ja, aber das ist genau die Zeit, in der man ver-

rückte Dinge tut und einem alle Dinge möglich er-

scheinen. Wenn man irgendwann einmal keine Träume

mehr hat, die man sich erfüllen kann, dann resigniert

man. Bei uns war es aber kein Traum, sondern eher

Zufall. Wir wurden 1997 beauftragt, ein estnisches und

finnisches Konzert auf die Beine zu stellen und wir

luden also estnische und finnische Musiker ein und

spielten Musik beider Länder. Und danach fragten die

Musiker uns, warum wir nicht versuchen wollten, eine

ganze Saison zusammen zu machen. Es ist aber nicht

leicht, in einem so kleinen Land, so ein Orchester zu

formieren ohne staatliche Unterstützung.

crescendo: Dennoch schaffen Sie es, sich zu ver-

markten, Sie haben Sponsoren, Ihre Konzerte sind

ausverkauft. Wie kann man das Publikum mit neuer

estnischer Musik in Konzerte locken?

A. Tali: Das Problem ist, wie bekommt man sie zum

ersten Mal dahin? Mir sind alle Marketingideen recht,

die Leute in ihr erstes Konzert zu locken. Spiele

Straußwalzer, warum nicht? Spiele Musicals, was ist

daran falsch? Wenn die Leute einen schönen Start

haben, dann kommen sie wieder. Und dann kann man

herumexperimentieren. Sie kommen, weil sie wissen,

dass wir etwas Interessantes machen. Es war ein lan-

ger Weg und wir wurden kritisiert, dass wir alles für

das Marketing machen. Aber Marketing ist besser als

jammern.

crescendo: Dann jammern Sie auch nicht, weil weibli-

che Dirigenten es manchmal schwer haben akzeptiert

zu werden?

A. Tali: Es ist vielleicht sogar einfacher als Frau, weil

man anders ist, und anders sein ist immer gut. Aber

einmal telefonierten wir mit einem Veranstalter, der

mich engagieren wollte, und als ich sagte, im März

würde es mir passen, lehnte er ab, mit den Worten

„na ja, wir haben im Frühjahr schon eine weibliche

Dirigentin bei uns.“ Ich hätte gerne geantwortet, „und

wie sieht es da mit der Pferdeabteilung und der Hun-

deabteilung und anderen dirigierenden Minderheiten

aus?“

crescendo: Wann entstand bei Ihnen der Wunsch, Diri-

gentin zu werden?

K. Tali: Als Kinder hatten wir ausgefallene Berufswün-

sche wie Astronaut oder Bergsteiger.

A. Tali: Das Dirigieren war eher Zufall, wir studierten

Klavier. Mein späterer Lehrer, Maestro Panula, gab ein-

mal einen Meisterkurs, aber irgendwie wollte keiner

der Studenten der Orchesterleitungsklasse dirigieren.

Also sagte ich, ihr seid alle verrückt, da sitzt das Or-

Die beiden greifen neugierig nach der Bou-

levard-Zeitung am Künstlereingang des

Opernhauses in Tallinn. Endlich entdecken

sie, was sie gesucht haben: Die eine der

beiden ist auf einem der bunten Fotos vom Präsiden-

tenempfang zu sehen, mit einem kurzen Kommentar

zu ihrem Designerkleid. „Wenn sie einen nicht mag,

zerreißt die Presse einen hier in der Luft“. Nicht,

dass sich die beiden 32jährigen Zwillingsschwes-

tern davon die gute Laune verderben ließen, die sie

auszeichnet. Mit 25 gründeten sie das Estnisch-Fin-

nische Sinfonieorchester, das Anu Tali dirigiert und

Kadri Tali managed. Es besteht aus Musikern großer

Orchester, die sich zu projektbezogenen Arbeitspha-

sen treffen und vor allem estnisches, finnisches und

russisches Repertoire spielen. Als Dirigentin ist Anu

Tali aber auch beim Philharmonischen Orchester To-

kyo, dem Sinfonieorchester Moskau oder dem Radio

Sinfonie Orchester Frankfurt zu Gast. Immer an ihrer

Seite: ihre Zwillingsschwester.

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Nordlichter

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Die Dirigentin Anu Tali und ihre Zwillingsschwester – Von Erika Habenicht

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Anu und Kadri Tali

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chester und keiner traut sich. Ich will dirigieren. Ich

dirigierte Egmont. Ich war nicht gut, glaube ich, aber er

sah, dass ich sehr natürlich musizierte. Ich hatte keine

Allüren als Dirigent, ich liebte es einfach zu dirigieren.

Panula lud mich dann nach Finnland ein.

crescendo: Esa-Pekka Salonen, Sakari Oramo oder

Jukka-Pekka Saraste haben auch bei Jorma Panula

gelernt. Gibt es eine Panulaschule?

A. Tali: Panula unterrichtet seine Schüler nur unter-

stützend. Er führt nicht deinen Arm, um deine Schlag-

technik zu vervollkommnen, da ist man sich selbst

überlassen, aber er hilft dir zu verstehen, um was es

geht. Man braucht als Dirigent so viel mehr als Musi-

kalität, man braucht Verständnis für die 90 Leute im

Orchester.

crescendo: Auch für den Komponisten, dessen Stück

man spielt, wie zum Beispiel den in Deutschland noch

unbekannten Esten Erkki-Sven Tüür?

A. Tali: Das war toll, dass ich mich bei dieser CD-

Aufnahme mit dem Komponisten zusammensetzen

konnte. Ich sehe in seinem Werk ein Bild menschlicher

Verrücktheit, sehr philosophisch. Er spielt mit der Ma-

terie, mit der heutigen geschäftigen Zeit. Er liebt es,

den Raum des Stückes auszuweiten, indem er ver-

schiedene Instrumente die gleiche Note spielen lässt,

die eine beginnt weiter unten und die andere ein wenig

höher. Man fühlt den Raum drumherum. Für mich war

das umwerfend, die Noten zu formen.

crescendo: Ist es leichter, einen Zugang zu seiner Mu-

sik zu finden, wenn man die gleiche Nationalität hat?

A. Tali: Erkki-Sven Tüürs Musik ist eigentlich keine

AKTUELLE CD

Anu Tali dirigiert:Erkki-Sven Tüür: Action–Passion-Illu- sion / Zeitraum; Rachmaninow; SibeliusWarner classics 2564 61992-2(VÖ: 04.04.2005)

crescendo premium hält diese CD für Sie bereit.

spezifisch estnische Musik, aber er selbst fühlt sich

sehr als Este. Er glaubt, dass alles in uns das Ergebnis

dieses kalten Wetters und der langen, dunklen Winter

ist. Wenn man eigentlich um 17.00 oder 18.00 Uhr

aufhören sollte zu arbeiten, um beim Feuerschein

einfach zu singen. Nordische Leute werden sehr stark

von dem dunklen Wetter bestimmt, aber wir sind da

kein gutes Beispiel.

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BewerbungDie Bewerbungsunterlagenkönnen Sie unterwww.beethoven-orchester.deherunterladen oder anfordernbeim:

Beethoven Orchester BonnJulia von SchubertWachsbleiche 153111 BonnTelefon: (0228) 45 49 3 -15Fax: (0228) 45 49 3 [email protected]

Bewerbungsschluss15. Juni 2005(Eingangsstempel)

Kursgebühr550,00 Euro(inkl. Unterkunftund Verpflegung)

BEETHOVEN

ORCHESTERBONN

Robert-Schumann-Werkstatt für Musikkritik 2005Hören und Schreiben lernen

Programmauszug:- Besuch der Opernpremiere „Fidelio“ des Beethovenfestes Bonn - Besuch der Uraufführung von „Die Irre - Nächtlicher Fischfang“

von Jan Müller Wieland- Besuch des 1. Freitagkonzertes des Beethoven Orchesters- Produktion einer Zeitung- Produktion einer 30-minütigen Kultursendung

in einem Tonstudio der Deutschen Welle- Besuch des Beethoven-Hauses und des Beethoven-Archives

Die Robert-Schumann-Werkstatt für Musikkritikrichtet sich an angehende junge Musikjournalistenund bietet ihnen intensive Einblicke undWeiterbildungsmöglichkeiten in zahlreichenBereichen des Musikjournalismus.

25. September bis 2. Oktober 2005, Bonn

KONZERTE DER BUNDESSTADT BONNKooperationspartner

GesamtleitungLaurentius Bonitz

Künstlerische LeitungDr. Bernhard Hartmann (General-Anzeiger)Dr. Gero Schließ (Deutsche Welle)Gregor Willmes (FONO FORUM)

Weitere DozentenAlexander Dick (Badische Zeitung)Thomas Voigt (freier Journalist,WDR, Deutschlandfunk)

BOB > Cresc_4./5 2005stef 02.03.2005 15:04 Uhr Seite 1

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Die Vertreter internationaler Toporchester (u.a. des

London Symphony Orchestra) trafen sich, um über

bessere Vermarktungsmöglichkeiten ihrer Klangkör-

per zu diskutieren. Auf besonderes Interesse stießen

die Erfahrungen von Chaz Jenkins, Chef von LSO live,

des erfolgreichen Labels des London Symphony Or-

chestra (Bild 1).

Auch die Film- und Fernsehschaffenden horchten

auf, bei einem besonderen Projekt: 75 Jahre alt wäre

Fritz Wunderlich in diesem Jahr geworden. Zu diesem

Anlass entsteht ein Film über „Leben und Legende“,

den seine Kinder Barbara und Wolfgang vor den an-

wesenden Fernsehsendern präsentierten (Barbara

Wunderlich und der scheidende GEMA-Chef Prof. Dr.

Reinhold Kreile, Bild 3). Zu sehen sein wird der Film

voraussichtlich im kommenden Jahr.

Stargast in der crescendo-Lounge war in diesem

Jahr die amerikanische Geigerin Hilary Hahn, die uns

nach der erfolgreichen Präsentation eines neuen Do-

kumentarfilms über ihre Arbeit zum Entspannen an der

Bar besuchte. Und da sie schon einmal da war, hat sie

auch gleich ihre Erfahrungen bei der Arbeit am Film zu

Papier gebracht. (Foto)

„Als wir begonnen haben, an dieser Dokumentation

zu arbeiten, war ich zuerst nicht sicher, was ich zu

erwarten hatte. Ich hatte zwar vorher schon im Bereich

Film gearbeitet, aber nicht so intensiv. Jedenfalls mag

ich das Ergebnis. Sie haben einen tollen Konzertmit-

schnitt gemacht, und die Elemente, die Benedict für

die Interviewsegmente ausgewählt hat, sind vielfältig

und interessant. Ich muss zugeben, dass es sehr bizarr

war, mich auf einem riesigen Bildschirm zu sehen!

Zuerst wollte ich mich verstecken. Aber schließlich

haben alle so ein großes Engagement in diesen Doku-

mentarfilm gesteckt, dass es ein großer Spaß war, ihn

zu sehen.“ Hilary Hahn

Schnee am Golf von Genua – die interna-

tionale Musikmesse MIDEM in Cannes

hat jedes Jahr im Januar etwas Neues zu

bieten. Dieses Mal: frostige Temperaturen

und ein volles Programm bei der Klassik-Lounge, die

crescendo regelmäßig veranstaltet.

Blickfang in diesem Jahr war ein Porsche Cayenne,

den die 2+2+2 Marketing AG auf die Messe gebracht

hatte, um die Fortschritte im Mehrkanalton zu de-

monstrieren; endlich kann man auch im Auto Musik

in höchster Klangqualität genießen! Dass man dabei

die Gelegenheit hatte, in einem nagelneuen Porsche

zu sitzen, war eine willkommene Zugabe.

Ganz international ausgerichtet war das Programm der

crescendo-Lounge: Eine äußerst interessante Studie

über die französischen Klassik-Fans präsentierten die

Europäische Wirtschaftshochschule Paris, die Zeit-

schrift Classica-Repertoire und der Internetanbieter

Abeille Musique. Tenor: Vor allem als Informationsme-

dium gewinnt das Internet immer mehr an Bedeutung

im Bereich Klassische Musik. Und: Alte Musik und Ba-

rockmusik sind beliebter, als oft angenommen wird.

„Label of the Year“ beim erstmals vergebenen MIDEM

Classical Award wurde die französische Firma Alpha,

die ihren Preis mit einer Pressekonferenz bei cre-

scendo feierte (Alpha-Chef Jean-Paul Combet, Bild 2).

Übrigens: Auch diesmal hat sich Alpha wieder einen

crescendo-Tipp verdient! (s. S. 19)

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MIDEMAuf der Musikmesse in Cannes

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10 www.crescendo-magazin.de EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE

Kraayenhof: Wie alle Holländer bin ich natürlich nicht

aufgewachsen mit der Musik von Buenos Aires, aber

meine Eltern haben immer die West Side Story gehört.

So ist die Musik von Bernstein eine, die sehr nah an

meinem Herzen ist.

crescendo: Sie haben auch Astor Piazzolla persönlich

kennen gelernt, wie war Ihre Begegnung mit ihm?

Kraayenhof: Alle Begegnungen mit Piazzolla waren wie

eine Spritze mit Tango-Kultur. Einmal sagte er: „Mein

Junge, spiel doch etwas für mich.“ Ich war gerade

von meiner ersten Reise nach Buenos Aires zurück-

gekehrt und spielte ihm vor. Er ergriff meine Hände

und sagte: „Du bist bestimmt jetzt in Buenos Aires

gewesen, sonst würdest Du die Arrangements nicht

so machen.“ Ein halbes Jahr später hat er aus New

York angerufen und hatte drei Monate Arbeit für mich

in seinem Musical. Das war natürlich unglaublich, da

ich erst seit zwei Jahren Bandoneon spielte.

crescendo: Seitdem Sie bei der Hochzeit des hollän-

dischen Kronprinzen spielten, sind Sie weit über die

Landesgrenzen bekannt geworden.

Kraayenhof: Es war eine enorme Chance, für mich, für

das Bandoneon und für den Tango. Maxima hat mich

gefragt, ob ich bei der Hochzeit Bandoneon spielen

könne. Ich war mir nicht bewusst, während ich in der

Kirche vor 1000 Menschen in einer an sich intimen Ze-

remonie Adios Nonino von Piazzolla spielte, dass auch

Millionen Menschen aus aller Welt am Fernseher zuge-

schaut haben. Dies erfuhr ich von fünf Kamerateams,

die am nächsten Tag an meiner Haustür klingelten. Die

Bandoneoneros in Buenos Aires waren übrigens alle

sehr begeistert, dass ich mit dieser Fernsehübertra-

gung ein größeres Publikum erreicht habe als Piazzolla

in seinem ganzen Leben.

crescendo: Hat sich auch für Sie persönlich nach dieser

Hochzeit etwas geändert?

Kraayenhof: Ja, es gibt viele Leute, die mich aus dem crescendo premium hält diese CD für Sie bereit.

AKTUELLE CD

Carel Kraayenhof: Street TangoDecca 00440 0383672 / Universal(VÖ 21.03.2005)

Der niederländische Bandoneonvirtuose

und Komponist Carel Kraayenhof, in der

Tangoszene schon lange ein fester Be-

griff, wurde mit seinem Auftritt bei der

Trauung des niederländischen Kronprinzenpaares

im Februar 2002 über Nacht berühmt. Seitdem füllt

er die größten Konzertsäle in aller Welt. Jetzt geht

er mit seinem Sexteto Cayengue in Deutschland auf

Tournee.

crescendo: Wie sind Sie zum Tango gekommen?

Kraayenhof: Mit acht Jahren habe ich begonnen Klavier

zu spielen. Später habe ich mir eine diatonische Hand-

harmonika gekauft. Mit dieser spielte ich in einem

Park in Amsterdam, als ein Argentinier zu mir kam

und fragte, ob ich auch Bandoneon spielen würde. Ich

sagte ihm, dass so ein Instrument hier nicht zu finden

wäre. Daraufhin hat mir dieser Mann ein Bandoneon

aus Buenos Aires mitgebracht und ich habe als Auto-

didakt begonnen, es zu spielen.

crescendo: Warum hat der Tango heutzutage – auch in

Europa – solch einen Zuspruch?

Kraayenhof: Tango ist starke Musik fürs Herz. Leute die

leiden, fühlen sich geheilt vom Klang des Bandoneons.

Es ist ähnlich wie mit dem Flamenco oder dem Blues.

Das alles ist Musik, die nicht von der Elite einer Gesell-

schaft kommt, sondern von den armen Leuten. Diese

Musik ist eine Medizin für die Seele.

crescendo: Auf Ihrer CD „Street Tango“ schaffen Sie die

Verbindung zwischen Leonard Bernstein und Astor Pi-

azzolla. Warum gerade die Verbindung zu Bernstein?

persö

nlich Maxima und ich

Der Tangovirtuose Carel KraayenhofVon Katharina Honke

Fernsehen kennen. Das Schöne ist, dass viele Musiker

aus jedem Bereich, sei es Jazz, Pop oder Klassik, mich

einladen und mit mir zusammen spielen wollen. Mit

einem bekannten Popmusiker habe ich sechs Mal in

einem Stadion vor 50.000 Menschen gespielt. Das ist

nicht üblich für einen Bandoneonspieler.

crescendo: Sie gehen gerade mit Ihrem „Sexteto Ca-

yengue“ auf Tournee – was bedeutet Cayengue?

Kraayenhof: Eigentlich ist Cayengue für Tango, was

Swing für Jazz ist. Es ist eine alte Tangotanzform und

ein Rhythmus, den man im Tango oft benutzt.

crescendo: Bleibt Ihnen noch Zeit zum Tango tanzen?

Kraayenhof: Sehr wenig. (lacht) Die freie Zeit nutze ich

zum Komponieren. Denn dieses Jahr ist ein Jubiläum,

ich spiele seit 20 Jahren Bandoneon und möchte gern

etwa zehn Kompositionen schreiben für die Meister,

von denen ich alles gelernt habe.

crescendo: Können Sie das Tangogefühl definieren?

Kraayenhof: Ich finde, dass Horacio Ferrer es sehr

treffend beschrieben hat. „Tango ist das erste Lächeln

auf deinem Gesicht, nachdem du einen Fluss von Tränen

überquert hast.“

Tourdaten:17.04. Bonn, Harmonie 19.04. Hamburg, Fabrik Barnerstr. 3621.04. Kaiserslautern, Kulturzentrum Kammgarn 22.04. Heidelberg, Karlstorbahnhof 23.4. Mainz , Frankfurter Hof

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crescendo premium ist das exklusive Forum für Leser, die mehr wollen!

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um

11crescendo 02 2005EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE

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Dorothee Oberlinger (Flauto

Dolce). Ornamente 99. Anton

Steck (Violino I), Christoph

Mayer (Violino II), Jane Oldham

(Viola), Lorenzo Alpert (Fagotto),

Olaf Reimers (Violoncello), Jörg

Meder (Violone), Alexander Puliaev (Cembalo, Organo),

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Heft! Es ist Ihr Leitfaden für die vielfältigen Angebote,

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tuellen premium-Angeboten und einem Bestellschein

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anstaltungen werden Sie persönlich eingeladen. Las-

sen Sie sich überraschen! Auf den plus regional-Seiten

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Heidelberger Frühlings hält crescendo für Sie Karten

bereit. Den vor kurzem wiederaufgefundenen hand-

kolorierten Zyklus „Apokalypse“ von Max Beckmann

hat man zum An-

lass genommen

dieses Werk und

seine spezifische

Thematik in einen

künstlerischen Dia-

log mit zeitgenössi-

scher Musik treten

zu lassen.

Der Abend beginnt

mit der Ausstellungseröffnung im Kurpfälzischen Mu-

seum und geht weiter mit einer Konzerteinführung

und dem Konzert des ensemble phorminx in der Pro-

videnzkirche. Hier werden die Auftragskompositionen

aufgeführt. Es soll ein intermedialer Dialog entstehen

zwischen den Bildern, dem biblischen Text und den

neuen Kompositionen.

Als premium-Teilnehmer können Sie an diesem Ereig-

nis am 05.04.2005 teilnehmen. Details entnehmen Sie

dem Infobrief, der Ihrer crescendo-Ausgabe beiliegt.

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12 www.crescendo-magazin.de EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE12 www.crescendo-magazin.de EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE

persö

nlich

Als eine der weltweit Besten auf „ihrem“

Instrument müsste sie eigentlich sehr

bekannt sein. Wie Anna Netrebko oder

Hélène Grimaud. Doch da Dorothee Ober-

lingers Instrument die Blockflöte ist, ist das anders

– nur einige Spezialisten für Neue und Alte Musik

werden ihren Namen kennen. Schade, denn die CDs

der Künstlerin, die seit 2004 Professorin in Salzburg

ist, gehören regelmäßig zu den besten Neuerschei-

nungen auf dem Schallplattenmarkt.

crescendo: Wie kam es dazu, dass sie bei der Blockflöte

„hängen geblieben“ sind?

Oberlinger: Für mich hat sich die Frage nie gestellt,

„umzusteigen“. Ich war als Kind wohl das, was man

heute hyperaktiv nennt, da war die Flöte genau das

richtige Instrument – man konnte damit spielend

durchs Treppenhaus laufen! Ich habe auch Cello ange-

fangen mit sechs, später Gambe und Klavier gespielt

und gesungen, aber die Blockflöte ist immer mein In-

strument geblieben.

crescendo: Was fasziniert Sie an der Blockflöte?

Oberlinger: Der Klang berührt mich. Die Direktheit.

Nichts ist zwischen dem Instrument und dem Spieler,

fast wie beim Gesang. Da ist kein Rohrblatt oder spe-

zieller Ansatz, keine Klappen. Dadurch ist die Block-

flöte auch ein sehr schnelles, virtuoses Instrument.

Und dann reizt mich die Beschränkung. Man muss die

Grenzen des Instruments ständig ausloten und Tricks

anwenden, um ausdrucksvoll spielen zu können. Einen

lebendigen, schönen Klang zu erzeugen ist gar nicht

so einfach – man hört bei einem Blockflötisten schon

nach einem Ton, wie der Hase läuft.

crescendo: Nehmen Musikerkollegen die Blockflöte als

Instrument inzwischen ernst?

Oberlinger: Ich denke, mittlerweise schon. Das Vorurteil

existiert natürlich weiter, da schlummern immer noch

einige unbewältigte Kindheitstraumata in manchen

Musikerseelen. Aber das Niveau ist sehr viel höher

geworden. Was heute bei der Aufnahmeprüfung ge-

spielt wird, haben die Leute früher zur Abschlussprü-

fung gespielt.

crescendo: Was hat sich denn verändert, verglichen mit

einem Frans Brüggen in den 70ern?

Oberlinger: Vor allem der Klang! Brüggen ist ein phan-

tastischer Musiker, sein Klang hat etwas sehr „Altes“

und Historisches an sich. Das liegt auch an den Origi-

nalinstrumenten, die er spielte – heute hat leider kaum

jemand die Chance, solche Instrumente zu verwenden.

Die liegen in den Museen oder in irgendwelchen Tre-

soren. Heute spielen die meisten Blockflötisten auf

Nachbauten, die glatter, ausgeglichener und oft auch

lauter klingen, was natürlich Vorteile hat – aber dann

fehlt eben die Aura der Originale.

crescendo: Wie viele Flöten besitzen Sie?

Oberlinger: Ich habe so um die 60 Instrumente. Man

braucht für Mittelalter, Renaissance, Frühbarock,

Hochbarock und Neue Musik Flöten in verschiedenen

Größen, Stimmtönen und Grundstimmungen. Und das

schlimme ist: Ich kann mich dann von den Instrumen-

ten nicht mehr trennen. Für meine Händel-CD habe ich

mir Instrumente in 406 Hertz anfertigen lassen, das

ist die originale Stimmtonhöhe dieser Zeit. Die Flöten

liegen jetzt bei mir im Regal... Das ist auch schon so

eine Sammlerleidenschaft.

crescendo: Wohin geht der Trend in der Barockmusik?

Im Moment hört man viele tänzerische Elemente...

Oberlinger: Das stimmt. Die Musiker wachsen heute

mit Barockmusik auf – wie in einer Art evolutionärem

Prozess konnte sich das, was wirklich überzeugt,

entwickeln. An solchen Interpretationen kommt man

heute nicht mehr vorbei. Seit z. B. Reinhard Goebel ein

neues schnelleres Tempo in den Brandenburgischen

Konzerten vorgelegt hat, gab es keine langsameren

Aufnahmen mehr. Und frischen Wind haben vor allem

die italienischen Ensembles mitgebracht, die in den

90er Jahren auf den Markt gekommen sind. Die spie-

len wirklich vorbildlich. So dass man sagt: So muss

Vivaldi sein, mit dieser Dynamik und den Tempi.

Sehr direktDie Flötistin Dorothee Oberlinger – Von Klemens Hippel

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crescendo premium CD

Antonio Vivaldi: Concerti per flautoDorothee Oberlinger, Ornamente 99Marc Aurel MA 20015

crescendo premium-Teilnehmer (siehe Seite 11) erhalten diese CD mit der aktuellen Ausgabe von crescendo.

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Dorothee Oberlinger über Vivaldi-Interpretation:In meinem Plattenschrank türmen sich die Vivaldieinspielungen von den verschie-

densten Blockflötisten. Doch im direkten Vergleich hört man die normalerweise

nicht. Wenn man den einmal anstellt, ist man schon erstaunt! Zum Beispiel bei La

Tempesta di mare: Eine sanfte Meeresbrise scheint von Jahr zu Jahr immer mehr

zu einem alles vernichtenden Orkan geworden zu sein. Welche Unterschiede in

Tempi, Spielweise, Aufnahmetechnik!

1) Frans Brüggen – Vivaldi-Marcello-Platti. Seon (1979)

Ich erinnere mich noch sehr gut an meine erste Begegnung mit dem „echten

Blockflötenklang“ – die Platten von Frans Brüggen. Bis heute verbinde ich seinen

Klang mit einem „Originalklang“. Die CD ist heute noch ohne Patina. La Tempesta

in der frühen Version mit Oboe und Fagott: Die dramatischen Ansätze sind da,

im Vergleich zu neueren Einspielungen aber kultivierter, verhaltener. Klanglich

ungeheuer schöne Momente, z.B. die Soli mit Fagott.

2) Il Giardino Armonico. Concerti da Camera Vol.1. Concerti op.10. Teldec (1990)

Seit der Brüggen-Einspielung ist viel passiert. Es waren in den 90er Jahren vor

allem italienische Ensembles und Solisten, die unser Verständnis von barocker

italienischer Musik neu geprägt haben und auch für uns Blockflötisten neue Di-

mensionen eröffneten – Virtuosität, Farbe, Extreme. Die Blockflöte wird nun fast

„violinistisch“ gespielt – weg vom klassischen „flauto-dolce“-Ideal. Auch spu-

ckende oder perkussive Tongebung ist erlaubt, umso schöner wirken dann die zar-

ten Passagen. Il Giardino Armonico zeigt hier eine große dynamische Bandbreite,

Improvisation, große Flexibilität in der Wahl der Continuo-Instrumente. Giovanni

Antonini spielt wunderbar gesanglich und expressiv! Extreme Tempi, Dynamik und

Affektwechsel, wie es auch die Zuhörer aus dem 18. Jh. berichteten, die Vivaldi

persönlich hören konnten. Der langsame Teil nach der furiosen Eröffnung wirkt

fast wie eine Zeitlupe. Die Musik kommt wirklich zum Stehen.

3) Marion Verbruggen & N. Mc Geggan. Vivaldi. harmonia mundi 907040 (1991)

Die „klassischste“ und gepflegteste Aufnahme mit sehr langsamen Tempi, den

langsamsten im Vergleich zu den anderen. Ein sehr schöner runder Klang – ein

eher gezähmter Sturm.

4) Sébastien Marq & J.-C. Spinosi (Ensemble Matheus). Vivaldi. Opus 111 (2000)

Kommt aus der „neuen Generation“. Verrückte Ideen, man hat hier den Eindruck,

die Musiker haben bei einer Flasche Wein beschlossen, alles anders zu machen,

nachdem man schon so oft Vivaldi gehört hat. Extreme Rubati und überraschende

Artikulationen. Es klingt nicht geputzt oder poliert, sondern sehr ehrlich. Wo man

Verzierungen erwartet, kommen keine – ganz in der Idee, immer genau das Ge-

genteil von dem zu machen, was erwartet wird. Perkussive Bässe, sehr direkte

Aufnahmetechnik, aufgewühlte Grundstimmung, man wird auf seinem Sessel

richtig nervös.

13crescendo 02 2005

Weil die Musik Mozartskein starres Gebilde ist.Es ist Andreas Staier als Verdienstanzurechnen, daß er in diesenSonaten die Auszierungtechnikzum Gegenstand seinerÜberlegungen gemacht hat. Erpräsentiert das Ergebnis aufdem Hammerklavier mit feinempoetischen Gespür und einerPrise Schalkhaftigkeit. Einbesonders eindrucksvollesBeispiel ist seine Interpretationdes Türkischen Marschs.

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ANDREAS STAIERS P I E LT MOZART

SonatenK.330, 331 “alla turca”, 332

2005 erscheinen noch zwei neue CDs von Dorothee Oberlinger: eine zweite Folge von Vivaldi-Konzerten (arcana) und eine Bach-CD (marc aurel).

Georg Friedrich Händel: Sonaten. Dorothee Oberlinger, Ensemble 1700. Marc Aurel MA 20024

persö

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als Komponist als auch als Dirigent schätzt man seine Qua-

litäten. Als Geburtstagsgeschenk hat die Deutsche Gram-

mophon die Veröffentlichung einer CD-Reihe beschlossen,

in der Pierre Boulez am Pult wichtige Pfeiler der Moderne

zur Aufführung bringt. Auf der jetzt erschienenen CD huldigt

Boulez dem Ungarn Béla Bartók mit der Einspielung von des-

sen Klavierkonzerten: „Die Klavierkonzerte sind für mich die

Höhepunkte in Bartóks Werk überhaupt. Man kann das 20.

Jahrhundert nicht beschreiben, ohne diese drei Stücke zu

erwähnen“. Erwähnenswert ist auch, dass für den Klavier-

part große Prominenz gewonnen werden konnte: Krystian

Zimerman, Leif Ove Andsnes und Hélène Grimaud, die einen

interessanten Querschnitt der heutigen Interpretationsstile

darstellen. EH

Deutsche Grammophon 477 5330

> 4 & 5 LIVING STEREOKaum hat man die erste Folge der dreikanalig aufbereiteten

„living stereo“-Aufnahmen von RCA gehört, da kommt schon

die nächste Folge heraus. Wieder mit großartigen Einspie-

lungen. Jascha Heifetz ist mit den Sibelius-, Prokofjew- und

Glazunow-Konzerten dabei, Artur Rubinstein mit Brahms‘

erstem Klavierkonzert. Daneben widmet sich die Reihe

jetzt auch der „leichteren Muse“: dabei ist das Boston Pops

Orchestra unter Arthur Fiedler mit Gershwins Rhapsody in

Blue oder Offenbachs Gaite Parisienne. Auch dieses Mal

sind die Wiederveröffentlichungen klanglich von sehr unter-

schiedlicher Qualität – so ist etwa die Begegnung Gregor

Piatigorskys mit Charles Munch (Dvoráks und Waltons

Cellokonzerte) nur ein musikalisches und kein klangliches

Highlight – aber was für eins! KH

RCA 82876663782 (Brahms)

RCA 82876663722 (Heifetz)

>6 CHRISTIAN THIELEMANNSeine Willkommensfeier in München gestaltete Dirigent

Christian Thielemann mit einem ambitionierten Konzert:

Anton Bruckners 5. Symphonie stand auf dem Programm.

Jetzt erscheint für alle, die im Oktober nicht in der Philhar-

monie am Gasteig dabei sein konnten, der Live-Mitschnitt

des Konzerts. KH

Deutsche Grammophon 477 5377

> 7 CLASSIC MEETS CUBA

2003 erhielten die Klazz Brothers & Cuba Percussion für

„Jazz meets Cuba“ einen ECHO Klassik. 2005 heißt es

nun: Classic meets Cuba, Symphonic Salsa. Hier arbeiten

die Klazz Brothers & Cuba Percussion mit dem Münchner

Rundfunkorchester zusammen. Schon das schlichte Cover

ist innovativ. Es zeigt, in stilisierter Form, einen Herrn im

Frack im Gespräch mit einem Cubaner, leicht zu erkennen

an der lässigen Haltung und der Zigarre in der rechten Hand.

Was die beiden sich wohl erzählen? Wie es klingt, wenn sie

miteinander musizieren, daran lässt uns die CD teilhaben.

Die ausgelassene Lebenslust Kubas in Verbindung mit den

berühmtesten Klassikmelodien – angefangen beim Hoch-

zeitsmarsch bis hin zu Der Mond ist aufgegangen. In Ar-

rangements von den Mitgliedern der Klazz Brothers, Sverre

Indris Joner und Tobias Forster wird aus Mozart Mambozart,

Die schöne blaue Donau von Strauß scheint ihr Flussbett

in die Karibik verlegt zu haben und Bizets Carmen macht

Bekanntschaft mit einer Marching Band. Diese Musik bringt

uns warme Sonnenstrahlen direkt aus Havanna in Deutsch-

lands kalten Winter. KHo

Classic meets Cuba, Symphonic Salsa.

Klazz Brothers & Cuba Percussion, Münchner Rund-

funkorchester: Roger Epple. Sony 519136 2

14 www.crescendo-magazin.de EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE

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> 1 & 2 NIKOLAI LUGANSKY – RACHMANINOWMit virtuosem Ungestüm stürzt er sich in die schäumenden

Wogen der Musik Rachmaninows, bis an die Grenzen der

Klangästhetik geht er, aber er überschreitet sie nie. Auch

auf seiner neuen Rachmaninow-CD mit der Rhapsodie

über ein Thema von Paganini und den Variationen über ein

Thema von Chopin (bzw. Corelli) zeigt der russische Pianist

Nikolai Lugansky erneut die schauerlichen Wirbelstürme

und wehmütigen Seufzer in Rachmaninows Musik. Seine

brillante Technik setzt er ein, und er findet den schmalen

Weg zwischen passioniertem Spiel und durchdachter Kon-

trolle. Begleitet wird Lugansky auch auf dieser CD vom City

of Birmingham Symphony Orchestra unter Sakari Oramo.

Gleichzeitig erscheint eine zweite CD, auf der Lugansky sei-

ne Einspielungen der Rachmaninow-Klavierkonzerte mit den

noch fehlenden Nr. 2 & 4 komplettiert. EH

Warner classics 2564 60613-2 (VÖ 29.03.)

Warner classics 2564 61946-2 (VÖ 29.03.)

> 3 BOULEZ 2005Er ist 80 geworden, der französische Musiker Pierre Boulez,

der als tragende Persönlichkeit der Musikwelt gilt. Sowohl

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kurz vorgestelltNeue CDs im Überblick

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rt

>JUAN JOSÉ CHUQUISENGOEs ist ein erstaunliches Programm, dass der peruanische

Pianist Juan José Chuquisengo auf seiner neuen CD „Tran-

scendent journey“ anbietet: Toccaten von Bach, Schumann

und Prokofjew? Bachchoralbearbeitungen gefolgt von Ar-

beiten des englischen Komponisten John Foulds? Sogar

das CD-Booklet kommentiert, das sei „auf den ersten Blick

merkwürdig und zufällig“. Ein Grund, einmal nachzufragen

beim Künstler! Der ist selbst erstaunlich genug – als Auto-

didakt fing er am Klavier an, und studierte dann bei keinem

geringeren als Sergiu Celibidache. Doch eigentlich würde er

die Antwort auf die Frage nach der Idee der Zusammenstel-

lung lieber der Musik überlassen: „Das Wort transzendent

ist nicht von mir – ich spiele Klavier und schreibe keine

Texte. Ich bin vorsichtig mit solchen Wörtern, die jeder an-

ders versteht – es zählt nur das eigene Erlebnis. Ich bin aber

sicher, dass es einen Aspekt in der Musik gibt, der über die

Emotionen und das Denken hinausreicht, einen Bereich, wo

Intensität und Ruhe zusammenkommen. Die Erforschung

dieses Bereichs ist ein Hauptanliegen in meiner ganzen Ar-

beit, also auch auf dieser CD. Mein Wunsch wäre, dass der

Hörer die CD einmal ganz anhört, unvoreingenommen, und

sich sein eigenes Urteil über diese ‚Reise‘ bildet.“

Als roter Faden, so Chuquisengo, zieht sich der Gedanke

des Ostinaten, eines stets gleichbleibenden Elementes

Crescendo · Ausgabe 02/2005 · Universal Holding GmbH · Eloquence SACD 220 x 100 mm · 1/3 Seite quer (+ 5 mm Anschnitt) · CMYK

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SACD 476 7368

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durch die verschiedenen Werke. Ausgehend von diesem

Gedanken nimmt uns der Pianist mit auf seine Reise vom

„feinen Gewebe der Choräle Bachs“ bis zu den virtuosen,

handwerklichen, gewissermaßen irdischen Tönen der Toc-

caten Schumanns und Prokofjews. Vor allem für Schumanns

selten gespielte Toccata op. 7 will Chuquisengo dabei eine

Lanze brechen: „Das Virtuose ist nur der Vordergrund, für

mich ist das eine phänomenale Komposition“. Im Zentrum

der Aufnahme stehen der langsame Satz aus Beethovens 7.

Symphonie in der Lisztschen Klavierfassung, kontrastiert mit

Coriglinaos Fantasia on an ostinato, die sich mit Beethovens

Werk auseinandersetzt. Chuquisengo hat die Stücke als ers-

ter zusammen aufgenommen.

Ungewöhnlich ist die Auswahl

des Instruments: ein Flügel

von Fazioli. „Ich hatte fünf Flü-

gel zur Verfügung (ein Luxus!),

und dieser war für diese Mu-

sik der Passendste. Für ein so

breit gefächertes Programm wollte ich ein Instrument, das

ein möglichst breites Spektrum bietet, von den unglaublich

leisen Klängen der Gandharva-Music bis zu den Martellato-

Tönen von Prokofjew.“ KH

Transcendent Journey. Sony 093829 SK (VÖ 21.03.05)

> 8 TRULS MORKEs gibt ein paar Stücke, die muss jeder Cellist einmal einge-

spielt haben. Zwei davon, Schumanns Cello-Konzert und Max

Bruchs Kol Nidrei, verbindet jetzt der norwegische Cellist

Truls Mork auf seiner neuesten CD mit Ernest Blochs Sche-

lomo. Gespielt wird wie immer auf seinem wundervollen

Domenico Montagnana-Cello aus dem Jahre 1723. Wieder

einmal ein Ausflug des überzeugten Kammermusikers, der

im norwegischen Stavanger sein eigenes Kammermusik

Festival ausrichtet, in die Welt der Orchestermusik. KH

EMI 0724354566424

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CD-RezensionenRezensionen aktueller CDs finden Sie auf den folgenden Seiten – geordnet nach den Rubriken Opern, Oratorien, Passionen / Lied / Solo / Orches-ter / Kammermusik / Alte Musik / Neue Musik. Jeweils in der Kopfleiste präsentieren wir Ihnen einen Tipp der Redaktion zu dem entsprechenden Bereich. Viel Spaß beim Stöbern!

Opern, Oratorien, PassionenJohann Sebastian Bach: MarkuspassionEtwas ungewöhnlich ist dieser Konzertmitschnitt vom April 2003 aus der Thomaskirche zu Leipzig, der (in der Reihe „Raumklang“) soeben erschienen ist. Mit Zwölftontechnik

und Schlagwerkklängen wagte sich hier der zeitgenössische Komponist Volker Bräutigam an die Ergänzung von Bachs als Frag-ment erhaltener Markuspassion. Herausgekommen ist dabei ein Werk, das zwar Fans historischer

Aufführungspraxis nicht gerade zu Begeisterungsstürmen hin-reißen wird, aber durchaus als hörenswert eingestuft werden kann. Unter der Leitung des Komponisten musizieren regio-nal bekannte Gesangssolisten gemeinsam mit dem Leipziger

Vocalensemble und dem Leipziger Barockorchester. Unter den Sängern sticht besonders die Altistin Klaudia Zeiner hervor, die mit dem warmen Klang ihrer geschmeidigen Stimme den Hörer in ihren Bann zu ziehen vermag. CGStaude, Zeiner, Petzold, Oswald, Friedrich, Leipziger Vocal-ensemble, Cantores lipsienses, Leipziger Barockorchester: Bräutigam. Raumklang RK 2307

Emmerich Kálmán: Die CsárdásfürstinLiegt es an Richard Bonynge und seinem Faible für die hohe Kunst der leichten Unterhaltung? Spätestens wenn sich Sylva Varescu und Prinz Edwin im nostalgisch schwerblütigen Duett

„Weißt du es noch“ an ihre Liebe erinnern, wird man Kálmán ob seines sicheren Instinkts für Sen-timentalität und Tragik, gierige Le-bensfreude und Schwermütigkeit bewundern. Bonynge lässt diese Schwebelage nie außer acht und

animiert das Slowakische Rundfunksymphonieorchester zu ei-nem vollmundigen, leidenschaftlich überschwappenden Spiel, während es ihm gelingt, den Hörer zu verführen. Zunächst mag man noch den Charme und die Pointiertheit mancher Referenzaufnahme vermissen, und bei Yvonne Kenny auch die präzise Diktion, doch die australische Sopranistin gibt der Tingeltangel-Chanteuse einen enflammenden Gestus, singt mit einer bannenden Schönheit und verfügt über eine in allen Lagen – sowohl in samtener Tiefe als auch flirrender Höhe – kultivierte ausgeglichene Stimme. Michael Roider bleibt da-neben ein bisschen zögerlich und blass. Die anderen Rollen

„Unsere Lieblings-CDs sind natürlich die Lieblings-CDs unserer Kunden. Nachfolgend finden Sie CDs, die Kunden bei uns entdecken, erstmals hören, die spontan begeistern und auch zu unserer Freude in großer Zahl gekauft werden.“ Udo Janik

Beginnen möchte ich mit drei barocken Longsellern – Carmignolas frühe Einspielung von Vivaldis Vier Jah-reszeiten (DIVOX CDX 79404), in unübertrefflicher Vir-tuosität und Spielfreude. Auch Monteverdis Orfeo unter Garrido (K617 0662) lockt mit den Ouvertürenfanfaren Passanten in den Laden. Den gleichen Effekt erzielt Purcells King Arthur unter Niquet (Glossa 921608), nicht nur, weil „Your hay is mow’d“ die Gründungs-hymne der Dubliners sein könnte.

Frühjahr bis Herbst 2004 bestimmten gleich drei alpha-Produktionen – zuerst gingen die Kunden dem Gesang Marco Beasleys ins Netz („La Bella Noeva“ mit Ac-cordone (Alpha 508), anschließend Christina Pluhars Stimme und Trovesis Klarinette („All‘ Improviso“, Alpha 512), als drittes bezauberten „Lieder & Romanzen aus dem alten Frankreich“, gespielt von Le Poème Har-monique, (Alpha 513), unvergleichlich spritzig und mitreißend [s. crescendo-tipp S. 18, KH].

Die gleiche Gute-Laune-Stimmung erzeugen drei ganz anders gelagerte Veröffentlichungen – „Fiesta Criolla“ unter Garrido hellt selbst trübe Tage auf (K617 139), Haydns „Auenbrugger Sonaten“, die dank Brautigam die humorvollste Hammerklavier-CD ist (BIS 992), „Sax At The Opera“ mit SAX Allemande in wunderbar tänzerischen Arrengements (Farao B 108016).

Auch Irrtümer sind sehr beliebt – für gefühlvolles Sa-xofonspiel von Garbarek, mit Gitarrenbegleitung, wird oft die CD „Norrland“ gehalten, gespielt von Knutsson und Norberg (ACT 9014-22), für den stimmgewaltigen frühen Paole Conte die CD „La valse d’un jour“ mit Gianmaria Testa (CHM 2741095). Italienische Lebens-art dokumentiert „La Chanson Napolitaine de 1650 a 1987“ mit Romano Zanotti (IRIS 3001863).

Drei Winter & Winter-Dauerbrenner seien noch ge-nannt – Uri Caines McKinsey-Version sechs Musiker auf dem Walkürenritt mit „Wagner e Venezia“ (winter & winter 910013-2), wirklich tanzbarer „Tango Alla Baila“ mit Tangata Rea (winter & winter 910025-2) sowie hintergründige „Schumann’s Bar Music“ mit Fumio Yasuda. (winter & winter 910081-2).

Unsere drei aktuellen Renner: Auf „Concertos italiens“ spielt Tharaud Bachs Klavierversionen von Marcello und Vivaldi (harmonia mundi HMC 901871), die Händel-Arien-CD „haendel opera seria“ mit Sandrine Piau erübrigt eine vielleicht angedachte Bartoli-Produktion (naive E8894), „Deutsche Barocklieder“ singt Anette Dasch mit einer sofort sympathischen, unangestreng-ten Stimme, eine nicht nur für das Repertoire wichtige Entdeckung (harmonia mundi HMN 911835).

Lieblings-CDsVon Udo Janik, Musica, Erlangen

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> EINKLANG Klassik, Jazz & more Christophstraße 7, 70178 Stuttgart Tel: +49-711-234 87 71, www.einklang.de

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Herzlich willkommen bei den crescendo pre-mium-Partnern, den besten Klassik-Fach-händlern in Deutschland, die wir Ihnen von dieser Ausgabe an vorstellen. Hier finden Sie kompetente Beratung, eine breite und tiefe Auswahl Klassischer Musik und die Gelegen-heit, in viele der bei crescendo besprochenen CDs auch einmal „hineinzuhören“, Ihre Ohren entscheiden zu lassen! Den Auftakt machen wir mit 11 empfehlenswerten Fachgeschäften für Klassische Musik. In der Rubrik „Lieblings-CD“s (s. linke Spalte) stellen Ihnen die crescendo premium-Partner ihre Lieblings-CDs vor – dieses Mal: Udo Janik von Musica in Erlangen.

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so gut sein und Tito Gobbi, Ettore Basti-anini, Giuseppe Taddei, Leonard Warren oder George London heißen. Erst Titta Ruffo, der „singende Löwe“ (übrigens ein großes Vorbild von Metternich), machte auf mich einen ähnlich starken Eindruck.

Dass Metternich seine Stimme in der hohen Lage nicht „deckte“, sondern, nach eigener Aussage, „offen ließ wie ein Scheunentor“, war einigen Kollegen und Gesangspädagogen suspekt. Doch was bei vielen anderen nur zum Forcieren und damit zum schnellen Verschleiß geführt hätte, hat bei ihm funktioniert: Immerhin konnte er zwanzig Jahre aus dem Vollen schöpfen, noch dazu nach einer Lungenkrankheit, die für die meisten Sänger das Aus bedeutet hätte.

Heute, nach vierzig Jahren Hörerfahrung steht Metternich in bestimmten Stücken, Rollen und Phrasen nach wie vor an erster Stelle. Als Macbeth, Luna und Carlo, aber auch im deutschen Fach. Unerreicht sind sein Jochanaan (in der Sa-lome-Einspielung mit Walburga Wegner) und sein Mandryka (im Arabella-Querschnitt mit Elisabeth Schwarzkopf). Sensa-tionell sein Telramund in der Lohengrin-Produktion mit Rudolf Schock: Allein bei dem dramatischen Ausbruch „Durch Zau-bers List verlor mein’ Ehre ich“ begreift man, warum Metter-nich den typischen Wagner-Baritonen vorgezogen wurde: Weil er erfüllte, was Wagner wollte, nämlich die Verbindung von „deutscher“ Expressivität mit „italienischer“ Stimmführung.

Wie Rudolf Schock, sein ständiger Tenorpartner bei Electrola, gehörte Metternich während der Wirtschaftswunderjahre zu den meistbeschäftigten Sängern im Rundfunk. Vieles aus

Historische Aufnahmen. Empfohlen von Thomas Voigt

Nichts wird unter Baritonen so sehr gefürchtet wie die Höhen-lage in Verdi-Partien. Bei einem Rigoletto und Jago kann man vielleicht noch mit Charakter-Darstellung wettmachen, was die Stimme nicht hergibt. Doch spätestens beim Macbeth, Luna (Il Trovatore) und Carlo (La Forza del Destino) muss man Farbe bekennen. Da treibt Verdi seine Baritone gern in die Tenorlage, und nur ganz wenige Sänger hatten das Zeug, in dieser Region wirklich Furore zu machen. Einer der Wenigen war Josef Metternich, der vor kurzem im Alter von 89 Jahren verstarb. Wenn er eine Verdi-Arie sang, wurde er bejubelt wie ein Startenor. Weil er in der oberen Region mit einer Energie und Verve sang, die sonst nur Tenören eigen ist.

Dass er als einziger „italienischer“ Bariton Deutschlands gilt, hat noch einen anderen Grund: Zu Metternichs Glanzzeit, in den Nachkriegsjahren, wurde in Berlin und Wien, Hamburg und München das italienische Repertoire noch auf Deutsch gesungen; und Metternich beherrschte die Kunst, äußerst textverständlich und dabei immer mit italienischem Legato zu singen. Selbst Phrasen mit schlimmsten Konsonanten-häufungen klangen bei ihm so flüssig, als würde er Italienisch singen. Kein Wunder, dass er seinerzeit der einzige deutsche Bariton war, der das Privileg genoss, an der Metropolitan Opera in New York das Verdi-Fach zu singen (diesmal selbst-verständlich auf Italienisch).

Metternich war der erste Bariton, den ich überhaupt je hörte – auf zwei Schellackplatten der Electrola: Rigolettos Arie Feile Sklaven und die Spiegel-Arie aus Hoffmanns Erzählungen. Total gefangen von dieser Stimme, war ich in meinen Kinderjahren für alle anderen Baritone verdorben – mochten sie auch noch

dieser Zeit ist inzwischen auf den Dum-pingprice-Labels „Walhall“ und „Line“

erhältlich, seinen hinreißenden Scarpia in Puccinis Tosca gibt es gleich zweimal: in einer NDR-Aufnahme mit Carla Martinis (vorbildlich ediert bei „Relief“/Sonimex) und in einer BR-Pro-duktion mit Leonie Rysanek (veröffentlicht bei diversen „Pi-raten“). Jäger und Sammler werden sich auf Live-Aufnahmen wie Die Frau ohne Schatten unter Rudolf Kempe oder Fidelio und Macbeth mit Martha Mödl stürzen. In neuer (leider recht scheußlicher) Verpackung erhältlich sind fast alle Electrola-Querschnitte von Metternich.

Wer einen ersten Eindruck von dieser Prachtstimme gewin-nen möchte, halte sich an die unten genannten Recitals von Preiser, vor allem an die vor kurzem veröffentlichten „Do-kumente einer Sänger-Karriere“: Gute Einstiegsdrogen, um Metternich-Fan zu werden.

Josef Metternich: Dokumente einer Sänger-Karriere. Arien und Szenen aus Opern von Mozart, Rossini, Verdi, Gounod, Bizet, Offenbach und Wagner. Preiser CD (neu)

Josef Metternich. Arien aus Opern von Rossini, Mozart, Marschner, Meyerbeer, Bizet, Tschaikowsky, Borodin, Verdi, Ponchielli, Giordano und Puccini; Schlemm, Fischer-Dies-kau, div. Orchester, Fricsay u. a. (DG-Aufnahmen 1952-59) Preiser CD PR93442

Gustav Mahler, Lieder eines fahrenden Gesellen, Metter-nich, RIAS-Sinfonie-Orchester, Ludwig (+ Lieder aus „Des Knaben Wunderhorn“) Preiser CD PR90536

DIE KLASSISCHE ENTSCHEIDUNG

Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft…

Christian Thielemann und die Münchner Philharmoniker

„Es war ein fabelhaft gelungenes Konzert… Thielemann, der große Unbe-rechenbare, ist wie ein Versprechen… man ist froh, dabei gewesen zu sein.“Frankfurter Allgemeine Zeitung

„Am Tag nach dem Konzert hat man nur Glückstaumel in Erinnerung.“ Die Welt

„Hier wurde unüberhörbar klar, wes-halb Christian Thielemann von vielen als Klangmagier verehrt wird.“ Süddeutsche Zeitung

ANTON BRUCKNERSymphonie Nr. 5 B-dur

Münchner Philharmoniker

Dirigent: Christian Thielemann

CD 477 5377

Ab 28. Februar erhältlich!

Abonnieren Sie unser kostenloses Magazin KlassikAkzente! Schreiben oder faxen Sie bitte an: Universal Classics, „Klassikakzente“, Stralauer Allee 1,10245 Berlin, Fax: 030-52007-2244 · www.klassikakzente.de

Foto

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Anton Bruckner

Symphonie Nr. 5 B-dur

Die Live-Aufnahme

des Antrittskonzerts

bei den Münchner

Philharmonikern!

THIELEMANN-Az 220/130> Cres 01.03.2005 16:34 Uhr Seite 1

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LiedPlaisir d’amourVorsicht, Suchtgefahr besteht immer, wenn Sie CDs von Alpha in den Player legen! Diesmal sind es französische Chansons, auf-geschrieben im 18. und 19. Jahrhundert, die einen nicht mehr loslassen. Traditionelle Musik, Alte Musik und Romantik vereinigen sich hier zu einer Form der Musik, bei der jeder Versuch, sie in eine Schublade einzusortieren, scheitert. Sicher ist nur: So schö-ne Stimmen sind sehr selten zu hören – und so ausgezeichnete Begleiter auch! KHLe poème harmonique: Dumestre. Alpha 513 / Note1

mag man kein einziges deutsches Wort abzunehmen. Mit einer besseren Aufnahmetechnik oder zwei-drei Studiositzungen hätte man durchaus eine überzeugende Aufnahme zustande bringen können, denn Cagliaris Musikdirektor Gérard Korsten gelingt es, der Partitur einen ordentlichen rhythmischen Drive zu verleihen. GJJMei, Trost, Muff, Schmeckenbecher, Werba u. a., Chor und Orchester des Teatro Lirico di Cagliari: Korsten. Dynamic CDS 451/1-2 (2 CDs) / Klassik Center Kassel

Giuseppe Verdi: FalstaffSeine vor rund 12 Jahren veröffentlichte Einspielung der Verdi-Oper kann Sir Colin Davis mit diesem Mitschnitt dreier Londoner Konzerte, der jetzt in der Reihe der Einspielungen des London

Symphony Orchestra veröffent-licht wurde, mühelos übertreffen. Davis agiert nicht als Drahtzieher einer saftig rumorenden Komödie, aber mit Mozartscher Delikatesse und einer gewissen altersweisen Distanz und Entspanntheit gelingt

ihm ein quirliges Intrigenspiel, das durch seinen Live-Eindruck besticht. In der homogenen Leistung des Ensembles fallen einige Neulinge auf, allen voran der türkische Tenor Bülent Bezdüz, der einen mühelosen, elegant schwärmenden Fenton gibt, dazu die beiden Spanierinnen Ana Ibarra als etwas strenge Alice und Maria José Moreno als keusch lyrische Nannetta. Als Quickly wirkt Jane Henschel nicht annähernd so profund und rund wie es die Rolle verlangt. Auch Carlos Alvarez, der dritte Spanier im Hause Ford, gibt seinem eifersüchtigen Ford kein wirkliches Gesicht. Dafür ist Michele Pertusi als Sir John ein fideler Spielbass, dem man einzig in den Monologen einen geschärfteren Ausdruck wünscht, der aber die vielen kleinen Noten sicher und präzise mit Inhalten und Humor versieht. RFPertusi, C. Alvarez, Ibarra, Moreno, Henschel u.a., London Symphony Orchestra: Davis. LSO0055 / Note 1

Kurt Weill: The Eternal Road (Highlights)Welch merkwürdige Kostbarkeiten (oder kostbare Merkwürdig-keiten) Kurt Weill für die Bühne komponiert hat, konnte man im Verlauf der vergangenen Jahre anhand der Ersteinspielungen

von Werken wie Zaubernacht, The Firebrand of Florence oder Royal Palace erstmals zur Kenntnis nehmen. Zu seinen kuriosesten Werken gehört zweifellos The Eternal Road, ein oratorienhaftes Bibelspiel nach Franz Werfels „Der

Weg der Verheißung“, von dem nun ausgewählte Szenen in der englischen Textfassung von 1937 vorgelegt wurden. Das Hauptwerk aus Weills früher Exilzeit, das in einer Mischung aus Schauspiel, Liturgie und Oper die (alttestamentarische) Ge-schichte des jüdischen Volkes darstellt, ist weder seiner Form noch seiner musikalischen Sprache nach einheitlich. Ganz im Gegenteil: Man fühlt sich gelegentlich an eine Bach-Passion

sind gut besetzt, und als alte Fürstin gibt die Kálmán-Tochter Yvonne nicht nur der Mésalliance, sondern der Aufnahme, der man nur viele Fortsetzungen wünschen kann, ihren Segen. RFKenny, Roider, Erdmann, Kathol, Holecek, Kálmán, Slovak Radio Symph. Orchestra: Bonynge. Naxos 6.110075-76

Gioacchino Rossini: ZelmiraZelmira, die letzte von Rossinis neapolitanischen Opern, wurde nach ihrer Uraufführung 1822 alsbald in nahezu allen Musik-metropolen gespielt, ehe sie dann fast in Vergessenheit geriet.

Der Mitschnitt einer konzertanten Aufführung beim Edinburgh Festi-val 2003 wirbt nun für die facet-tenreiche Rarität. Die Opera seria mit einem an Unwahrscheinlich-keiten reichen Libretto ist eine im antiken Lesbos spielende politi-

sche Intrige mit Happy End. Überzeugender als die Handlung ist freilich einmal mehr Rossinis kompositorischer Einfallsreichtum, der von Maurizio Benini und dem Scottish Chamber Orchestra geschmackssicher zum Erklingen gebracht wird. Die Rollen sind anspruchsvoll, zwei Tenorpartien sind zu besetzen. Die eine wird mit heldischem Aplomb von Bruce Ford angegangen, die andere von Antonino Siragusa mit hellerem Timbre koloratu-renreich gesungen. Elizabeth Futral überzeugt in der Titelpartie und in einer weiteren anspruchsvollen Frauenrolle Manuela Custer. HGVFutral, Ford, Siragusa, Custer u.a., Scottish Chamber Orch. and Chorus: Benini 2004. Opera rara ORC 27 / Note 1

Franz Schubert: Alfonso und EstrellaKeine seiner Kompositionen für die Opernbühne wollte Franz Schubert Glück bereiten; so oft er es auch versuchen mochte. Die romantische Oper Alfonso und Estrella teilte das Schick-

sal all ihrer Schwesterwerke und wurde erst posthum aufgeführt. Obgleich sie voll von schönen Momenten, melodienseligen Du-etten und klangvollen Chören ist, fehlt ihr doch eines: die Büh-nentauglichkeit. Nach der einzig

greifbaren Gesamtaufnahme des abendfüllenden Werks unter Otmar Suitner von 1977/78 liegt nun der live-Mitschnitt einer Bühnenproduktion vom Teatro Lirico di Cagliari vor, aufge-nommen im Januar 2004. Wer die aufwändig ausgestattete Nicht-Inszenierung von Luca Ronconi gesehen hat, mag eine gute Aufnahme erwarten – waren die Sänger doch mehr oder weniger ausschließlich an die Rampe gestellt worden. Und wirklich: Die Stimmen sind auch auf der CD im Vordergrund; das Orchester spielt nur die zweite Geige. Eva Mei (Estrella), Rainer Trost (Alfonso), Jochen Schmeckenbecher (Mauregato) und Markus Werba (Froila) geben ihr Bestes – Alfred Muff (Adolfo) macht mit routinierter Stimmarroganz wett, was nicht mit Gefühl funktionieren will. Doch leider klingen alle – der Aufnahmetechnik wegen? – dumpf und kehlig; dem Chor ver-

18 www.crescendo-magazin.de

11

Anna Netrebko: Sempre liberaClaudio AbbadoDeutsche Grammophon

310

Lorin MaazelNeujahrskonzert 2005Deutsche Grammophon

29

Sir Simon RattleSilvesterkonzert 2004Orff: Carmina BuranaDeutsche Grammophon

42

Anna NetrebkoWiener PhilharmonikerOpera AriasDeutsche Grammophon

56

Lang LangLive at Carnegie HallDeutsche Grammophon

84

QuasthoffBach: KantatenDeutsche Grammophon

73

Martin StadtfeldBach PurSony Classics

6-

LamentoMadalena KozenaArchiv

127

Anne-Sophie MutterTschaikowsky / Korngold: ViolinkonzerteDeutsche Grammophon

1113

Albrecht MayerAuf Mozarts SpurenDeutsche Grammophon

108

Johann Sebastian Bach: GoldbergvariationenMartin Stadtfeld Sony Classical

95

KennedyVivaldi Album IIEMI Classics

1412

Hillary HahnViolinkonzert / The Lark AscendingDeutsche Grammophon

13-

The essential Placido DomingoPlacido DomingoSony

1817

René FlemingHändel ArienDecca

1715

Marcelo ÁlvarezThe Tenor‘s Passion Sony Classical

16-

Bruckner: 5. SymphonieNikolaus HarnoncourtRCA Red Seal

1511

Bach: Das Wohltemperierte KlavierDaniel Barenboim Warner Classics

2018

Juan Diego FlorezGreat Tenor AriasSony Classical

1916

Kirchschlager / BonneyFirst EncounterSony

Die Klassik-Charts wurden ermittelt durch Mediacontrol im Auftrag des Bundesverbandes der phonographischen Wirtschaft e.V. Graue Rangnummer = Platzierung vorige Ausgabe

Klassik Bestseller

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Lang Lang

RACHMANINOFF

Klavierkonzert Nr. 2 · Rhapsodie op. 43 a-moll über ein Thema von PaganiniLang Lang, KlavierOrchester des Mariinsky TheatersLeitung: Valery Gergiev DG CD 477 523-1 · SACD 477 549-9

Die brandaktuelle CD ab sofort erhältlich!

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spielt Rachmaninoff

»Wenn er den Flügel singen lassen will,dann scheint sein Steinway ein Stimm-band anzustimmen.« Klaus Umbach, Der Spiegel

»Dieses Pianisten Sicherheit raubte man-chen Zuhörern förmlich den Atem(…) LangLang wahrlich ein Super-Virtuose.«Joachim Kaiser, Süddeutsche Zeitung

Nur für kurze Zeit erhältlich: streng

limitierte Erstauflage mit Bonus-DVD!

DIE KLASSISCHE ENTSCHEIDUNG

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nienführung wird man uneingeschränkt in „Nicht Wiedersehen“, „Scheiden und Meiden“ , im atmosphärisch dicht entwickelten „Hans und Grete“ sowie in den eindringlichen Rückert-Liedern bewundern. Roger Vignoles erweist sich als leidenschaftlicher Begleiter und Gestalter. RFStephan Genz, Roger Vignoles. Hyperion CDA67392 / Codaex

Robert Schumann: Dichterliebe und Lieder op. 90 Auf der Rückseite seiner neuen Liedaufnahme sieht der Münchner Bariton Christian Gerhaher ein bisschen aus wie Franz Schubert, dessen große Liedzyklen er bereits für Arte Nova aufgenommen hat. Im gleichen Vertrieb, doch als Debüt unter der noblen RCA Red Seal-Marke, lässt er nun in

konsequenter Weiterführung Robert Schumanns Dichterliebe folgen. Zu hoffen bleibt, dass dem 35jährigen Bariton, nachdem er den Zir-kel der großen Lied-Zyklen ausgeschritten hat, Zeit zur Entfaltung gelassen wird und er nicht wie zahllose Fischer-Dieskau-Adepten das Feld für einen Nachfolger räumen muss. Gerhaher besitzt einen in allen Lagen opulent ausgestatteten lyrischen Bariton mit reichen Möglichkeiten und sicherer Höhe und Tiefe, der gelegentlich zu Über-

treibungen neigte und seine Stimme martialisch auftrumpfen ließ. In der Dichterliebe ist er ganz der romantische Poet, der in den Heine-Gedichten innerhalb weniger Takte mühelos zwischen Heiterkeit und Schmerz, wie in „Ein Jüngling liebt’ ein Mädchen“, wechselt und sich dabei weitge-hend eine unverstellte Natürlichkeit bewahrt. Auffallend ist das weiche und substanzreiche Piano, aus dem heraus er die Lieder sehr flexibel entwickelt und auch fahle, beklemmende Töne nicht scheut („Ich hab’ im Traum geweinet“). Wie gut Gerhaher und Huber als Liedduo verschmolzen sind, merkt man dem kurzen, dreiteiligen Zyklus Der arme Peter nach Heine mit seiner einerseits heiteren, aber auch todesnahen Stimmung an. RFChristian Gerhaher, Gerold Huber. RCA Red Seal 82876 58995 2 / Sony BMG

GÜHER & SÜHER PEKINEL„Eines der weltweit besten Klavierduos“

www.warnerclassics.de . www.warnerclassics.com Warner Music Group Germany Holding GmbH

DIE WELT

NEU

J.S.BachKeyboard ConcertosBWV 1060, 1061, 1062, 1063Zürcher KammerorchesterHoward Griffiths

Cres_220x130 01.03.2005 12:28 Uhr Seite 1

erinnert (der Rabbi singt und klingt wie ein Bach’scher Evangelist), dann wieder an hebräischen Synagogalgesang; typisch Weill’sche Passagen – am deutlichsten wohl der „Song of Ruth“ aus dem dritten Akt – wechseln ab mit Rückgriffen auf die Musik der Romantik oder mit Vorausahnun-gen auf das (neutestamentarische) biblische Musical Jesus Christ Superstar. Uneinheitlich, aber gerade deswegen alles andere als uninteressant! Und die Ersteinspielung mit namhaften Solis-ten, einem engagierten Ernst Senff-Chor und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter der musikalischen Leitung des Amerikaners Gerard Schwarz trägt das ihre dazu bei, dass man dem ungewöhnlichen Stück für ganze eineinviertel Stunden seine ungeteilte Aufmerksamkeit zuteil werden lässt. GJJChristopher, DeNolfo, Dent, Haumann, Maddalena, Rearick, Rideout, Wollschläger, Ernst Senff-Chor, Rundfunk-Kinderchor und RSO Berlin: Schwarz. Naxos 8.559402

LiedGustav Mahler: Lieder eines fahrenden Gesellen, 5 Rückert-Lieder, Kindertotenlieder

Mit den drei großen Liedzyklen von Gustav Mahler sowie sieben Liedern aus Lieder und Gesänge legen Genz und Vignoles ein lei-denschaftliches Mahler-Plädoyer vor; der Bariton unterstreicht neuerlich seine herausragende Position unter den jungen deutschen Liedinterpreten. Bei Stephan Genz fallen stimmliche Mittel, eine emi-nent musikalische Gestaltung und ein textbezogenes Agieren auf unaufdringliche Weise zusammen. Mit seiner weichen, sehr auf eine

einschmeichelnde Linie und betörende Piani bedachten Stimme verströmt Genz nicht nur puren Wohllaut, sondern trifft vor allem bei den Rückert-Liedern und Liedern eines fahrenden Gesellen auf fesselnde Weise den Gehalt dieser Lieder. Ein dramatischer Gestalter ist Genz jedoch nicht, dazu fehlt es ihm auch an kerniger baritonaler Stringenz, was man vielleicht an gestalterischer Wucht in den Liedern eines fahrenden Gesellen vermissen könnte. Die schöne prachtvolle Li-

SoloWolfgang Amadeus Mozart: Klavier-sonaten

Das Mozartjahr wirft gerade erst seine Schatten voraus, da kommt schon wieder eine herausragende Interpretation seiner Musik auf den Markt. Was Andreas Staier

hier an Improvisations- und Verzierungskunst aus-breitet, verschlägt einem schier den Atem. Wenn Sie seine Fassung des Türkischen Marsches gehört haben, werden Sie wissen, dass Sie ihn bisher nicht kannten – versprochen! Eine CD, die jeder Freund von Mozarts Klaviermusik einfach haben muss. KHAndreas Staier. harmonia mundi HMC 901856

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Richard Strauss / Sergej Rachmaninow: LiederDie aus Berkshire stammende Sopranistin Teresa Cahill war zum Zeitpunkt der im Sommer 1982 entstandenen Aufnahmen 38 Jahre alt. Ihr leichter Sopran besitzt in der Höhe einen jubelnd frischen und breiten Schimmer und glanzvolle Weite, der Vortrag indes wirkt etwas zu gesetzt

und distanziert, fast ein bisschen betulich und altbacken. Die CD, die zwei für unterschiedliche Veröffentlichungen entstandene Aufnahmen geschickt kompiliert, stellt 24 Lieder von Richard Strauss dem sechs-teiligen Zyklus op. 38 von Sergej Rachmaninow gegenüber. Cahill, zu deren Erfolgen auf der Bühne Partien von Mozart sowie die Sophie aus dem Rosenkavalier gehörten, bereiten die Lieder von Strauss keine Schwierigkeiten, doch sie bleibt ihnen jegliches sprachliche

Raffinement schuldig und stellt sie als gesungene Jugendstilarabesken dar. Cahills Gesang ist mehr Ornament als eigene Aussage, beispielsweise in den viel gehörten „Allerseelen“ und „Cä-cilie“, die nur aus Tongirlanden und aufsteigenden Soprankaskaden bestehen. Mögen sich Cahill und ihr vielseitiger Pianist Roger Vignoles dieser Lieder mit viel Geschmack annehmen, so können sie doch nicht restlos befriedigen. Vom Stimmungsgehalt und der klanglichen Umsetzung den Strauss-Liedern sehr ähnlich sind die Rachmaninow-Lieder, bei denen Cahills gediegener Gesang gelegentlich harsch klingt und die Stimme wie unter Druck eingesetzt scheint. RFCahill, Vignoles. Diversions 24114 / Pool music

SoloJohannes Brahms: Sonate f-moll, Phantasien op. 116, Klavierstücke op. 119„... und halten sich selig umfangen.“ So die letzte Zeile des Gedichts, das Johannes Brahms dem Andante seiner f-moll-Sonate vorangestellt hat. Selig lauschen kann man nun der Einspielung von Jon Nakamatsu. Ein langes Brahms-Programm hat der Gewinner des Van-Cliburn-Wettbe-

werbs aus dem Jahr 1997 für seine neue CD gewählt, zusätzlich zur Sonate noch die sieben Phantasien op. 116 und die vier Klavier-stücke op. 119. Und Nakamatsu gelingt eine Gratwanderung ganz im Brahms’schen Sinne. Temperament und Kontrolle halten sich in seinem Spiel die Waage, das so raumgreifend und kraftvoll wie be-törend zart den Hörer fasziniert. Mit lockerer Hand und federndem Anschlag spaziert der Kalifornier geradezu unverschämt mühelos

durch die für Brahms typische Zerrissenheit zwischen formaler Disziplin und Gefühlsausbruch. Vielleicht ein bisschen zu glatt. Dabei wirkt auch dank glasklarer Aufnahmetechnik alles immerzu durchscheinend transparent. BSJon Nakamatsu. Harmonia mundi 907339

Frédéric Chopin: Préludes op. 28 & NocturnesHinter der jungen Pianistin Yu Kosuge steckt mehr als ein zu technischer Perfektion heran-gezogenes japanisches Wunderkind. Ihr Stern steigt auch als Interpretin in den Himmel des Klassikmarktes und ihre Einspielung der Chopin-Préludes op. 28 wird ihn noch heller erstrahlen

lassen. Denn Virtuosität verbindet die Japanerin mit herrlicher Kanta-bilität und wundervollem Klavierklang, was gerade bei diesen Stücken besonders schön zur Geltung kommt. Die kurzen, zum Teil fast anek-dotischen Werke lässt sie rasch aufeinander folgen, meidet Extreme, ganz offenbar um ein harmonisches Ganzes bemüht. Ziemlich rasch erklingen in diesem Zusammenhang die langsamen Sätze. Ansons-ten hält sich der junge Star recht genau an den Notentext – das ist

einerseits viel sympathischer als Aufmerksamkeit heischender Schnickschnack, lässt andererseits noch Raum für Entwicklung. Dem Zyklus angehängt ist das Prélude op. 45, das Prélude KK IVb Nr. 7, dessen „Presto con leggierezza“ der Pianistin mit eben jener beeindruckenden Leichtigkeit von der Hand geht, sowie das posthum veröffentlichte Nocturne cis-moll, das einer verträumten Zugabe gleich den Hörer verführt. BSYu Kosuge. Sony CD 93681

SYMPHONYGOES SALSAMelodien von Mozart, Bach und Beethoven im kubani-

schen Gewand – das ist das Erfolgsrezept von KLAZZ

BROTHERS & CUBA PERCUSSION. Auf ihrem neuen

Album, das zuerst als limited Edition mit zwei Bonus-

tracks erscheint, sorgen sie zusammen mit den Kollegen

des Münchner Rundfunkorchesters unter Roger Epple

für ein sinfonisches Feuerwerk mit Salsa-Rhythmen aus

der Karibik.

KLAZZ BROTHERS & CUBA PERCUSSION live zusammen

mit dem Münchner Rundfunkorchester

unter der Leitung von Roger Epple:

15.03. Nürnberg · 16.03. München · 17.03. Augsburg

Weitere Termine unter:

www.classicmeetscuba.de

5094

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www.classicmeetscuba.de www.jazzmeetscuba.de www.sonyclassical.de

Weiterhin erhältlich: CLASSIC MEETS CUBA

JAZZ MEETS CUBA

Mehr Infos unter:

5191

36 2

21crescendo 02 2005

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OrchesterAnton Bruckner: Symphonie Nr. 3Die Urfassungen von Bruckners Symphonien erfahren zuneh-mend größeres Interesse, werden häufiger aufgeführt und eingespielt. An Bruckners Diktum, die komplexen, unbearbei-

teten Fassungen seien für einen „späteren Kreis von Kennern und Liebhabern“ gedacht, scheint also doch etwas dran zu sein. Ist es die Zerrissenheit unserer Epoche, die uns die mitunter fast spröden, scharf akzentuierten Urfassungen

der Symphonien den geglätteten, fließenderen Überarbeitun-gen vorziehen lässt? Oder die Kenntnis späterer Symphonien, vor allem Mahlers, die uns die kühnen Frühfassungen Bruck-ners leichter verständlich macht? Wie dem auch sei, auf dem CD-Markt tummeln sich inzwischen einige herausragende Einspielungen der Urfassungen der dritten, vierten und achten Symphonie, bei denen ein Vergleich mit späteren Editionen besonders lohnt. Jonathan Nott, einer der herausragenden Di-rigenten der jüngeren Generation, hat mit seinen Bamberger Symphonikern die dritte Symphonie eingespielt. Die Aufnahme lässt durchweg aufhorchen. Nott betont die Zäsuren weniger als Kent Nagano in seiner kürzlich erschienenen Einspielung mit dem DSO, was zwar das Verständnis der Strukturen der Symphonie nicht erleichtert, aber zu größerer Geschlossen-heit und durchgängigen Spannungsbögen führt. Das Orchester klingt auf allen Positionen durchgängig exzellent; die trockene Aufnahmetechnik unterstreicht die Absichten der Interpreten. Bruckner-Einsteigern würde ich die CD eher nicht, Bruckner-Kennern dafür aber umso nachdrücklicher empfehlen. TRBamberger Symphoniker: Nott 2004. Tudor 7133 / Naxos

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 5Es ist eine ausgesprochen nette Idee, einer CD als Gratis-zugabe Probenmitschnitte beizufügen, und bei Nikolaus Harnoncourt ist so etwas besonders lohnend. Seine musik-

wissenschaftlichen Erläuterungen – z.B. zur Nähe von Bruckners 5. Symphonie zu Mozarts Requiem – sind ebenso faszinierend wie seine Veränderungen des orches-tralen Klangbildes. Gleichwohl habe ich fast bedauert, dass ich

mir zuerst die CD mit den Probenmitschnitten angehört habe, und erst danach das Ergebnis der Proben. Denn ich war mit einigen Klangvorschlägen Harnoncourts zunächst gar nicht einverstanden: „Federnd“, also ein sofortiges Decrescendo und viel Luft zwischen den Noten, fordert er etwa mehrfach vom Orchester, während ich mir eher ein schön bis zum letz-ten Schlag durchgehaltenes, orgelähnliches Fortissimo ge-wünscht hätte, das mir bei Bruckner mehr zu passen schien. Doch siehe, das Gesamtergebnis ist dann sehr überzeugend: Die Interpretation wirkt sehr organisch, mächtig wo nötig, stets transparent (da hilft das „Federn“) und klingt sehr gut nach Bruckner. Ein bisschen flott ist Harnoncourt, vor allem zu Beginn des Adagios. Aber ansonsten: Hut ab vor dem großen

NAXOS DEUTSCHLAND GmbH • Wienburgstr. 171a • 48147 MÜNSTER

E-Mail: [email protected] Internet: www.naxos.de

8.551229Mit der 3. Sinfonie „Eroica“ und den heroischen

Ouvertüren „Prometheus“, „Coriolan“ und „Egmont“ setzt das Kölner Kammerorchester seinen 2003 mit den Sinfonien 1 & 2 (8.551229) begonnen Beethovenzyklus

historisch orientiert und in originaler Besetzungsstärke fort.„Dies ist die erstaunlichste Beethoveninterpretation, die wir

seit Jahren gehört haben“, begann eine von zahlreichen begeisterten Pressestimmen beim Start des neuen Zyklus.

„Undogmatisch und rundum überzeugend verbindet Helmut Müller-Brühl Aspekte der historisch orientierten Auf-

führungspraxis mit dem Klangbild moderner Instrumente“FonoForum

8.557616DVielversprechender Start der Gesamtaufnahme aller

16 geistlichen Solokantaten von Bach auf 4 CDs. Beginn mit den Kantaten für Bassbariton mit dem jungen Shootingstar der deutschen Gesangsszene Hanno Müller-Brachmann.

8.551219-20„Zweifellos ein hervorstechendes Produktionsergebnis

und ein Dokument von hohem Stellenwert.“ „Eine Werkwiedergabe ohne Wenn und Aber.“

klassik-heute.deNEU: Jetzt auch als DVD-A (5.110102-03)

und SACD (6.110102-03)

DAS MEISTERWERKKÖLNER KAMMERORCHESTER

HELMUT MÜLLER-BRÜHL

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Meister! Spezialisten seien noch darauf hingewiesen, dass der Einspielung eine neue kritische Edition zu Grunde liegt, die im sehr guten Booklet erläutert wird. TRWiener Philharmoniker: Harnoncourt 2004. RCA 82876 60749 2 / Sony BMG

Gustav Mahler: Symphonie Nr. 2Michael Tilson Thomas ist ein fulminanter Mahler-Dirigent und großer Orchester-Erzieher, der sein San Franciscoer Or-chester für mich inzwischen hinter Chicago an die Spitze der

amerikanischen Orchester geführt hat. Nachdem sich RCA leider verweigerte, gibt das SFS seinen wachsenden Mahler-Zyklus nun auf hauseigenem Label heraus – auf leider sehr teuren, aber gi-gantisch klingenden SACDs. Die

jüngst erschienene zweite Symphonie vermag wiederum zu überzeugen. Vor allem das Blech klingt mächtig und prächtig, die Streicher zeichnen sich durch herbe Fülle und Präzision aus. Die beiden amerikanischen Sängerinnen singen erfreulich akzentfreies Deutsch, und die dynamischen Spannbreiten der Aufnahmetechnik lassen keinen Wunsch offen (außer vielleicht den der Nachbarn nach Schalldämmung). Dennoch möchte ich bei der Interpretationsleistung MTTs diesmal ganz leichte Abstriche machen: Vor allem im ersten Satz dirigiert er mir zu überhastet und auf Showeffekte hin, erreicht damit aber das Gegenteil und wirkt mitunter fast oberflächlich. Bernsteins tiefe Dramatik seiner späten New Yorker Einspielung bleibt hier unerreicht. TRSan Francisco Symphony Orchestra: Tilson Thomas 2004. SFS 821936-0006-2 / Musikwelt

Wolfgang Amadeus Mozart: FlötenkonzertMozart hatte ein ambivalentes Verhältnis zur Querflöte, was man den beiden Flötenkonzerten jedoch nicht anhört. Diese gibt es in verschiedensten Einspielungen. Für die Aufnahme, die

Martin Pearlman mit Boston Ba-roque und dem Flötisten Jacques Zoon vorlegt, spricht die leben-dige Wiedergabe in historischer Aufführungspraxis. Zoon spielt die Traversflöte ausnehmend rund und schön im Ton, mit müheloser

Geläufigkeit in den virtuosen Ecksätzen und Solokadenzen, gesanglich ausschwingend in den Mittelsätzen, und das Or-chester zeigt sich als inspirierter Partner des Solisten. Ebenso inspiriert entfaltet Boston Baroque die Jupitersymphonie, de-ren Kopfsatz so temperamentvoll musiziert wird als wäre es die Ouvertüre zu einer der da Ponte-Opern Mozarts. Pearlman setzt auf kontrastreiche Tempi, und so schwingt das Andante cantabile in weiten Bögen aus, in denen die Bläser bestens zur Geltung kommen. Nach dem spritzigen Menuett kommt das groß angelegte, mitreißend musizierte Fugen-Finale. NLZoon, Boston Baroque: Pearlman 2004. Telarc CD-80624 / In-akustik

OrchesterJoseph Haydn: Symphonien Nr. 92 & 94, La fedeltà primata

Nicht so viel zu hören gibt es gerade im Bereich Mehrkanalton – aber er lebt noch! Und wie! Obwohl sie ja schon alle Haydn-Symphonien eingespielt hat, bringt

EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT 22 www.crescendo-magazin.de

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hört

Johann Christian Friedrich Schneider: Symphonie Nr. 17; Felix Mendelssohn Bartholdy: Violinkonzert d-moll; Symphonie Nr. 1Der gemeinsame Nenner dieser drei Kompositionen ist, dass sie alle innerhalb eines kurzen Zeitraums (Herbst 1822/Frühjahr 1824) entstanden sind. Mendelssohn wuchs gerade aus sei-nen Wunderkindkleidern heraus, während der siebzehn Jahre ältere Johann Christian Friedrich

Schneider als das „angesehene Haupt der norddeutschen Schule“ galt. Mit seiner sorgfältig ausgearbeiteten, an Beethoven erinnernden 17. Symphonie machte Schneider sicherlich einen guten Eindruck bei seinem neuen Arbeitgeber, dem Herzog von Anhalt-Dessau. Mo-zart lieferte das Modell für Mendelssohns 1. Symphonie, und das Violinkonzert zeigt Spuren des Sturm und Drang. Das Orchester mit Originalinstrumenten spielt farbig und enthusiastisch, lediglich beim

Solisten vermisse ich – bei aller Liebe zur authentischen Aufführungspraxis, der diese CD ver-pflichtet ist – einiges an romantischem Feuer. CMSHiro Kurosaki, Cappella Coloniensis: Sigiswald Kuijken. cpo 9999322 / jpc

Jean Sibelius: Symphonie Nr. 1; Benjamin Britten: Young Person´s Guide to the Orchestra, Anton Webern: Im SommerwindMit Mariss Jansons scheint dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks bei der Wahl des Chefdirigenten erneut ein Glücksgriff gelungen zu sein. Sibelius erste Symphonie erfährt unter den Händen Jansons‘ eine spannungsgeladene, dramatische und klangmächtige Interpretation.

Ich kann mir zwar den Hinweis auf Bernsteins späte Einspielung mit den Wiener Philharmonikern als absolute Referenzaufnahme nicht verkneifen, aber beim Rennen um Platz 2 dürfte Jansons neben Bar-birolli die besten Karten haben. Erfreulich auch die Zugaben: Brittens hierzulande nicht ausreichend bekannte Purcell-Variationen, in der alle Instrumente des Orchesters der Reihe nach vorgestellt und dann in einer Fuge zusammen geführt werden, sind ebenso hörenswert wie

Anton Weberns frühe, noch tonale Dichtung Im Sommerwind. Jansons betont die romantischen Elemente aller Werke und erleichtert damit auch Nicht-Spezialisten den Zugang zusätzlich. Weiter so, kann man da nur wünschen! TRSO des Bayerischen Rundfunks: Jansons: 2003/2004. Sony 93538

Violinkonzerte von Dutilleux, Bartók, StrawinskyAnne-Sophie Mutter zeigt sich auch auf ihrer neuen CD wieder als eine Geigerin, die nicht nur das traditionelle Violinrepertoire beherrscht, sondern sich auch als Widmungsträgerin und Urauffüh-rungsinterpretin für bedeutende zeitgenössische Werke einsetzt. Nach langer Wartezeit konnte

sie im April 2002 mit Kurt Masur das Nocturne Sur le meme accord des für sie „größten lebenden Komponisten“ Henri Dutilleux aus der Taufe heben. Auch in diesem Livemitschnitt aus dem Jahr 2003 aus Paris, als „World Premiere Recording“ kenntlich gemacht, wird sie von Masur und dem Orchestre National de France einfühlsam beglei-tet. Mutter selber besticht nach wie vor mit ihrem schönen flexiblen Klang und ihrer sicheren Intonation. Das kurze, neunminütige Werk

überzeugt durch klangliche Valeurs und eine sich nie gegen die Natur des Instruments richtende Kompositionsweise. Ob ihm ein ebenso großer Erfolg wie etwa Dutilleuxs Cellokonzert beschieden sein wird, bleibt abzuwarten. Die restliche Spielzeit der CD hat die Deutsche Grammophon mit zwei älteren Wiederveröffentlichungen gefüllt, die der klassischen Moderne zuzuordnen sind. Ein den Sammler sicher ärgerndes Unterfangen, obwohl die Aufnahmen aus den Jahren 1988 und 1991 voll überzeugen können. Das Strawinsky-Konzert unter dem „Neue Musik“-Fachmann Paul Sacher erklingt mit starken rhythmischen Impulsen, aber auch den Lyrismen der beiden mittleren Sätze bleiben die Interpreten nichts schuldig. Das zweite Konzert Bartóks beeindruckt durch die fantastische Leistung des Boston Symphony Orchestra unter seinem langjährigen Chef Seiji Ozawa. CDAnne-Sophie Mutter, Boston Symphony Orchestra: Ozawa / Orchestre National de France: Masur. Deutsche Grammophon 00289 477 5376

die Haydn-Philharmonie jetzt die Symphonien Nr. 92 & 94 erneut heraus: als SACD. Und warum? Weil das schon allein wegen des Paukenschlages gelohnt hat, der Sie leicht aus Ihrem Wohnzimmersessel schleudern kann, wenn Sie sich nicht festhalten. Und wegen des fantastischen Raumklanges, den diese Aufnahme bietet! Und da sie musikalisch ebenfalls sehr gelungen ist: zugreifen! KHÖsterreichisch-Ungarische Haydn-Philharmonie: Fischer 2004. MDG 9011325-6 / Codaex

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23crescendo 02 2005 HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE

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KammermusikJohannes Brahms: Streichsextett B-Dur op. 18; Adolf Busch: Streichsextett G-Dur op. 40Das Kölner Streichsextett hat mit dieser Aufnahme den vor allem als Geiger bekannten Adolf Busch als Komponisten wiederentdeckt. Das Stück wurde 1928 komponiert und im Sommer 1933, unmittelbar nach Buschs freiwilliger Emigration aus Nazi-Deutschland, einer gründli-

chen Revision unterzogen. Es ist unmissverständlich das Werk eines deutschen Komponisten und Kenners der Musikgeschichte seines Landes. Trotz unüberhörbarer Anklänge (Brahms, Mendelssohn, frü-her Schönberg) stellt das Sextett eine interessante Ergänzung des Repertoires für diese Besetzung dar. Brahms’ op. 18 ist wegen seiner Fülle an Melodien ein Favorit aller streichenden Musiker: Man merkt den Kölnern die Freude am Musizieren deutlich an! Der Surround

Sound bringt die Musiker ins eigene Wohnzimmer. Sehr zu empfehlen! CMSKölner Streichsextett. marc aurel edition cmn 006 (Hybrid-SACD)

Encores – Musik von Kreisler, Paganini, Wieniawski, Sarasate u. a.Wenn diese Zeilen erscheinen, wird Maxim Vengerov sein Sabbathjahr bereits angetreten haben. Bis er wieder kommt, können sich seine zahlreichen Fans mit dieser Auswahl an violinistischem

Virtuosenfutter trösten, und sie werden nicht enttäuscht sein. Die vertracktesten Schwierigkeiten von Wieniawski (beide Polonaisen, Scherzo-Tarantelle und Originalthema mit Variationen), Sarasate (Introduktion und Tarantella) oder Ysaÿe werden vom jungen Sibi-rier problemlos gemeistert, und nur ein professioneller Beckmesser könnte ankreiden, dass sich ihm der urwienerische Schmelz eines Kreisler nicht ganz erschließt oder dass die Agogik nicht immer na-

türlich klingt. Im Großen und Ganzen ist die Aufnahme ein Beweis dafür, dass die „Alte Schule“ immer noch lebt, aber ich werde meine knisternden Aufnahmen von Ysaÿe, Kreisler, Heifetz und Ricci noch behalten. CMSMaxim Vengerov. EMI Classics 5579162

Joseph Haydn: Divertimento B-Dur; Ludwig van Beethoven: Streichtrio c-moll; Fritz Kreisler (arr. Jung): Liebesleid, Liebesfreud u. a.

Laut Titelblatt ist dies die neunte CD des Gaede Trios. Wenn die an-deren halb so gut sind wie diese, habe ich da einiges nachzuholen, dachte ich beim Hören. Daniel Gaede, ehemaliger Konzertmeister der Wiener Philharmoniker und seine Berliner Kollegen kosten die ganze interpretatorische Bandbreite aus, von einem spritzigen Haydn über Beethoven in seiner dramatischsten c-moll-Ader bis hin zum quasi-Kaffeehaus-Kitsch eines Fritz Kreisler. Viel mehr als eine einfache

Übertragung des Klavierparts, stellen die Kreisler-Arrangements von Fredo Jung dar: eine kom-plett neu durchdachte Komposition für Streichtrio, mit willkommener Klangfülle und unerwarteten Nebenstimmen. CMSGaede Trio. Tacet 122

Joseph Kreutzer: Trios op. 9, Nr. 1 bis 4Die Besetzung Flöte, Geige und Gitarre war im Biedermeier sehr beliebt, und viele Komponisten haben sie mit einem quantitativ großen Repertoire bedacht. Einer davon war der Gitarrist Filippo Gragnani, nach dem sich dieses Wiesbadener Ensemble nennt. Joseph Kreutzer, dessen op. 9

vorliegende CD gewidmet ist, spielte sowohl Gitarre als auch Violine, so dass seine Kompositionen dieser Formation auf den kollektiven Leib geschrieben sind. Die Musik ist nicht besonders tiefgründig, aber stets melodiös und charmant. Idealerweise würde man sie selber spielen wollen; alternativ kann man sich von diesen drei exzellenten Musikern verwöhnen lassen. CMSGragnani Trio. Thorofon CTH 2488 / Klassik Center Kassel

KammemrusikBeethoven: Streichquartette. Auryn Quartett. Tacet 124-126, 130

Das Auryn Quartett, das wohl zu den bes-ten deutschen Streichquartetten gehört, hat seine Gesamteinspielung der Beet-hovenschen Streichquartette beendet!

Der russische Starpianist undTschaikowsky-Wettbewerb-Sieger veröffentlicht jetzt inDeutschland sein Debüt-Album.Sein selbstbewusstes Spiel,seine technische Perfektionund seine musikalischen Grenz-überschreitungen werden seineKarriere in nur eine Richtunglenken: steil bergauf!

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Liszt: Sonata Après une lecture de Dante · Mephistowalzer Nr. 1 Ungarische Rhapsodie Nr. 2Bizet/Horowitz: Variationen über ein Thema aus CarmenRossini/Ginzburg: Fantasie über ein Thema aus Il barbiere di SivigliaCD 82876 61273 2

DENIS MATSUEV TRIBUTE TO HOROWITZ

Dieses Werk tiefer Spiri-tualität beginnt mit derAbendsonne und endet mitder Morgendämmerung.150 Sänger und außerge-wöhnliche Instrumenteklingen in die Ewigkeit. ImFilm The Da Vinci Code istTaveners preisgekrönteMusik als Soundtrack zuerleben.

Jetzt komplett! Mit Vol. 3 ist derZyklus mit Streichquartettenvon Felix Mendelssohn-Bart-holdy abgeschlossen.

PERFEKTION

SPIRITUALITÄT

VOLLENDUNG

„Das Henschel Quartett

zählt fraglos zur ersten

Riege gegenwärtiger

Quartett-Formationen.“

Mendelssohn:Streichquartette op. 44 Nr. 1 & 2, Op. 81CD 82876 60848 2

Taverner: The Veil of the Temple2 CD 82876 66154 2

TAVERNER THE VEIL OF THE TEMPLE

DAS HENSCHEL QUARTET SPIELT MENDELSSOHN

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Vinzenz Lachner: Streichquartette d-moll op. 36 und Es-Dur op. 27Vinzenz Lachner war der jüngere Bruder der bekannteren Franz und Ignaz Lachner und schlug wie diese eine musikalische Laufbahn ein. Als Komponist praktisch Autodidakt, war er fast vier Jahrzehnte großherzoglich-badischer Hofkapellmeister in Mannheim und wurde als „die Seele

des musikalischen Lebens“ jener Stadt gerühmt. Diese CD ist Teil eines ambitionierten Projekts des Rodin-Quartetts, sämtliche Quar-tette der Lachner-Familie aufzunehmen und enthält die beiden Werke Vinzenz’ in dieser Gattung. Es handelt sich um tadellos konstruierte, großangelegte Werke, die von einem konservativen klassizistischen Geschmack etwa à la Mendelssohn zeugen: Lachner ließ sich ange-sichts des aufkommenden Wagner-Kults in Mannheim frühpensionie-

ren! Dem Rodin-Quartett gelingt es, über beide halbstündigen Kompositionen einen langen Bogen zu spannen. Seine Lachner-Edition, die bis jetzt 8 CD’s umfasst, ist auszeichnungsverdächtig. CMSRodin Quartett. Amati ami 2203/1 / Note 1

Wolfgang Amadeus Mozart: Klaviertrios KV 542 & 254; Robert Schumann: Klaviertrio op. 80Nachdem Mozart beinahe zum Exklusiveigentum der Alten-Instrumente-Brigade geworden ist, kommt es einem schon fast merkwürdig vor, ihn auf einem herkömmlichen Konzertflügel zu hören. Das ist an sich kein Problem, aber diese Pianistin hat einen etwas schwerfälligen Anschlag,

der wenig Zwischenstufen aufbietet. Trotz dieses Mankos sind die Interpretationen gut durchdacht und interessant. Beide Streicher phrasieren „wie ein Mann“, und das Cello ist gut abgebildet – was bei Klaviertrioaufnahmen bei weitem nicht immer der Fall ist. In der Tat ist die Aufnahme so lebensecht, dass das starke Einatmen des Geigers vor jedem Einsatz deutlich vernehmbar ist. Beim Schumann-Trio können sich alle Beteiligten ordentlich austoben und dabei die

überzeugendste Interpretation dieser CD liefern. CMSWiener Mozart-Trio. Berlin Classics 0017662BC / edel

Sergej Rachmaninow / Dmitri Schostakowitsch: KlaviertriosDrei nicht mehr ganz junge Russen, die jeder für sich schon einen Namen als Solisten haben, haben sich zu einem Trio zusammengefunden und legen nun ihre erste gemeinsame CD vor. Ihr Zusammenspiel ist hervorragend, insbesondere die beiden Streicher Dmitri Makhtin und

Alexander Kniazev haben eine ähnliche, man möchte sagen: typisch russische, warme Art der Tongebung. Auch das Klavier von Boris Berezovsky klingt satt und präsent und selbst im fortissimo nicht schrill. Der Schönklang ist allerdings nicht ganz realistisch, ohne Unterstützung durch die Mikrofone würden die Streicher im Klavier-gedonner von Rachmaninows Trio op. 9 öfters untergehen. Dieses opulente Jugendwerk ist nicht jedermanns Sache – mir ist es zu

langatmig – aber bei dieser Interpretation kann man schön schwelgen. Beim Trio von Schosta-kowitsch konnte ich mit zwei älteren Aufnahmen vergleichen. Gegenüber der etwas zahmen und im Scherzo zu langsamen Version von Leonskaja mit Mitgliedern des Borodin-Quartetts von 1996 sind Berezovsky & Co. im Vorteil, an die alte Melodia-Aufnahme mit Serebrjakow, Waiman und Rostropowitsch von 1966 reichen sie aber nicht heran, auch wenn Kniazev im Scherzo nicht so viele unsaubere Töne produziert wie Rostropowitsch. An zwei Punkten will ich es exemplarisch festmachen: Beide Cellisten spielen die extrem schwere Flageolett-Eröffnung des ersten Satzes sicher und klar, aber Rostropowitsch phrasiert außerdem sehr organisch. Nicht organisch, aber von Schostakowitsch so gewollt sind die „nachgedrückten“ Seufzer im Scherzo, über die Makhtin und Kniazev zu locker hinwegspielen. Hat man den Vergleich nicht, wirkt die neue Einspielung insgesamt aber auch überzeugend. PSaMakhtin, Berezovsky, Kniazev. Warner classics 2564 61937-2.

Das Ensemble, das seit über zwanzig Jahren in der gleichen Besetzung zusammenspielt, verfügt über eine äußerst raffinierte Klangkultur mit perfekter Balance zwischen den verschiedenen Instrumenten. Die reiche Klangfarbenpalette der Auryns kommt dank der audiophilen Aufnahme-technik hervorragend zur Geltung, sodass man diese Reihe uneinge-schränkt empfehlen kann. Nur wer für Mehrkanalton eingerichtet ist, sollte noch warten: Eine Mehrkanalfassung des Zyklus ist angekündigt! KH/CMS

25crescendo 02 2005 HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE www.bmgclassics.de

HAYDN: Die SchöpfungRöschmann · Schade · GerhaherArnold Schoenberg ChorConcentus Musicus Wien2 CD 82876 58340 2

MOZART: Early SymphoniesConcentus Musicus WienMusic & Letters: 3 CD 82876 58706 2Music only: 2 CD 82876 63970 2

HAYDN The Paris Symphonies

Ein Österreicher unter’m Eiffelturm...

MOZART: RequiemSchäfer · Fink · Finley · StreitArnold Schoenberg ChorConcentus Musicus WienSACD 82876 58705 2

Persönlich war Joseph Haydn zwar nie in Paris(und der Eiffelturm hätte natürlich noch gar nichtgestanden), für seine überaus rege Fantasie, dieihn zu jeder seiner Sinfonien eine Art kleinen„Roman“ zur Inspiration ersinnenlies, dürfte der Auftrag, sechsSinfonien für Paris – und damitfür eines des berühmtestenVirtuosenorchester seiner Zeit –zu schreiben, ungemein beflügelndgewesen sein.

Und so überrascht es nicht, dass Haydn fürseine sechs „Pariser“ Sinfonien alle Register

seines Könnens zog. „Jede Sinfonie bringtneue Elemente, vieles Unerhörte, jede

Erwartung wird durch die Mannig-faltigkeit der Ideen, aber auch derFormen Lügen gestraft.“ (Nikolaus Harnoncourt)Nikolaus Harnoncourt und derConcentus Musicus Wien setzenerneut Maßstäbe in der Haydn-Interpretation – mit Hingabe,Witz – und pariserischemCharme.

3 CDs 82876 60602 2ab 14.3. im Handel

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Edita GruberovaJörg Widmann

Joshua Bell Viktoria Mullova

Ivo PogorelichArcadi VolodosOlli Mustonen

Windsbacher Knabenchor Thomas Zehetmair

Bamberger Symphoniker Academy of St Martin in the Fields

Ton KoopmanMarkus Schirmer

Till FellnerJens Peter Maintz

Ensemble ResonanzDie Deutsche Kammer-

philharmonie BremenPaavo Järvi

Musica Antiqua Köln Ensemble Intercontemporain

Anika Vavic Ivan Paley

Carolin Widmann Dénes Várjon

Minguet QuartettDiana Damrau

Estnischer Kammerchor

1. bis 29. April 2005

Karten an allen bekannten Vorverkaufsstellen

www.heidelberger-fruehling.de Karten + Informationen 0 62 21/14 22 21

heidelberger frühling musikfestival

Alfred Schnittke: Klavierquintett / KlaviertrioDer 1934 geborene Alfred Schnittke ist vielleicht der einzige Komponist seiner Generation, der nicht nur international bekannt, sondern auch mit einer großen Zahl von Einspielungen auf dem CD-Markt präsent ist. Über ein Dutzend Aufnahmen gibt es von seinem Klavierquintett, obwohl

dieses düstere Stück keine leicht zugängliche Kost ist, vielleicht ab-gesehen vom zweiten Satz, einem Walzer über B-A-C-H, und dem kurzen fünften. Eingängiger als dieses 1976 vollendete Werk ist das Klaviertrio, in das Schnittke 1992 sein schon früher komponiertes Streichtrio umarbeitete. Das Barbican Trio, in das sich Jan Peter Schmolck und James Boyd als Gäste gut integrieren, spielt durchweg gediegen und sauber, die musikalischen Bögen sind gut ausgestaltet.

Trotzdem fehlt etwas, nämlich die Bereitschaft, bis an die Grenzen zu gehen, die Verzweiflung, die an manchen Stellen aus der Musik spricht, wirklich zum Ausdruck zu bringen. PSaBarbican Piano Trio. black box BBM 1093 / Sanctuary Classics

Robert Schumann: Streichquartette op. 41Bis dahin hatte er zwar nur Klaviermusik und -lieder komponiert, aber mit seinem op. 41 bewies Schumann auch für die Kammermusik eine glückliche Hand. Die drei Werke wurden als ein Zyklus konzipiert und uraufgeführt. Wenn man sie auch in der Form hört, wird Schumanns Genie um so

erstaunlicher: Obwohl hörbar aus der gleichen Form gegossen, hat jedes Quartett eine ihm eigene Persönlichkeit. Das Quatuor Ysaÿe ist ein bis in die letzte Nuance eingespieltes Ensemble. Es scheint sich mehr in den wilden Scherzi und den betriebsamen Fugato-Teilen zu Hause zu fühlen als in den ruhigen Sätzen, die etwas ungeduldig wirken. Trotzdem ist die Interpretation – vor allem des letzten und gewichtigeren Quartetts – sehr gelungen. Die sehr gute Aufnahme-

technik hat leider auch die Atemgeräusche des Primarius getreu eingefangen. CMSQuatuor Ysaÿe. æon AECD 0418 / harmonia mundi

Musical Soirée at Ainola – Werke von Jean Sibelius für Violine und KlavierNäher heran an die Musik kann man kaum kommen: Die Tontechnik dieser Aufnahme setzt uns praktisch zu Füßen des Geigers nieder. Jedes Nebengeräusch klingt mit – und wie sich da Kuusistos Tongebung herb-spröde, manchmal sogar leicht kratzig entfaltet; wie Sibelius’ Originalflügel

dezent abgedunkelt aus dem Hintergrund tönt, hat man wirklich den Eindruck, dass da zwei ganz für sich spielen. Keine brillante Aufnah-me, aber eine sehr lebendige, Hausmusik auf höchstem Niveau, wie sie in Ainola, dem Refugium des finnischen Nationalkomponisten, auch zu dessen Lebzeiten erklungen sein mag. Schon die früheren Stücke (op.78 und 81) sind, so salonmäßig ihre Oberflächen erschei-nen, eher als eine Art naiv-gefühlvoller Selbstgespräche zu sehen;

und in op. 115 und 116, die zu Sibelius’ allerletzten Veröffentlichungen gehören, drängen dann sogar dämonische und melancholisch-depressive Töne hervor. GFPekka Kuusisto, Heini Kärkkäinen 2004. Ondine ODE 1046-2 / Note 1

Alte MusikGeistliche Arien

Es muss nicht immer Oper sein. Die braven Protestanten in Nord-deutschland misstrauten dem frivolen Vergnügen der Reichen und Schönen. Deshalb mussten sie nicht auf gute Musik verzichten, im Gegenteil. Was heute unbekannte Komponisten des 17. Jahrhunderts wie Christian Geist, Samuel Ebart oder Franz Tunder an geistlichen Arien schrieben, hätte jeder Oper gut angestanden. Ruth Ziesak ent-faltet die ausgewählten Stücke mit klarem, leuchtendem Sopran, ihre

schlanke Linienführung ist schnörkellos, dafür erfüllt mit verinnerlichtem Ausdruck. Die Berliner Barock-Compagney begnügt sich nicht mit der Begleitung, in Sonaten, Suiten und Liedern für

Alte MusikDietrich Buxtehude:Membra Jesu Nostri

Eine echte Entdeckung rechtzeitig zu Os-tern: Buxtehudes sieben Kantaten über den gekreuzigten Jesus! Mit bemer-kenswertem Einfühlungsvermögen in die

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Violine solo spielen die Musiker mitreißend temperamentvoll und rhythmisch prägnant. Was sich wissenschaftlich trocken „Geistliche Arien des norddeutschen Barock“ nennt, ist pralles Musikvergnügen. NLRuth Ziesak, Berliner Barock-Compagney. Capriccio 67 125 / delta

Magdalena Kozena: LamentoFür die Primadonnen von heute gibt es offenbar nichts Aufre-genderes als einen Gang ins Archiv. Auch Magdalena Kozena machte sich auf und kehrte mit unbekannten, aber durchweg

spannenden Szenen und Kantaten barocker Komponisten ins Studio zurück. Um J. S. Bachs Kanta-te Vergnügte Ruh als zentralen Programmpunkt gruppierte die als fulminante Mozart-Sängerin bekannte Mezzosopranistin ihre

Entdeckungen. Ebenso einfühlsam wie virtuos begleitet von Reinhard Goebel und Musica Antiqua Köln entfaltet Magdalena Kozena in fast schon manieriert expressivem Ausdruck das frühbarocke Lamento von Johann Christoph Bach. Eloquent er-klingen die Ach-Seufzer dieses Stückes, voll innerer Spannung steht die statische und doch vielsagende Klangrede. Wie eine Befreiung wirkt danach die von virtuoser Brillanz erfüllte Kan-tate von F. B. Conti. Den innigen Dialog mit der eigenen Seele

betrachtende Musik, die der norddeutsche Meister auf einen geistlichen Text des 13. Jahrhunderts schrieb, ist Musica Lingua hier eine musikalisch hervorragende Interpretation geglückt. Deshalb – und als Repertoire-Empfehlung zu Ostern – steht diese CD bei den Tipps, obwohl nicht verschwiegen werden soll, dass die Aufnahme, was die technische Beherrschung von Stimmen bzw. Instrumenten angeht, nicht ganz das Niveau der besten Alte-Musik-Ensembles erreicht. KHMusica Lingua, L’arpa festante: Schreckenberger.Genuin 04048 / Klassik Center Kassel

Die Serie XQDer Klang: EXzellent, unübertroffene Klangqualität auch außerhalbder Hörachse: präzise, linear, atemberaubend. Auch für moderneFormate wie SACD und DVD.

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GP_AnzCrescendo2_05 01.03.2005 12:56 Uhr Seite 1

und den tänzerischen Überschwang des gerade gefundenen inneren Gleichgewichts zelebrieren Sängerin und Musiker in Vergnügte Ruh. Dann kommt die jüngere Bach-Generation an die Reihe, von C. Ph. E. Bach eine heitere, flötenumspielte Lie-besarie, von J. C. F. Bach eine dramatische Mini-Oper. Dank der vokal wie instrumental glänzenden Interpretation ist der Zuhörer von einem Lamento weit entfernt, diese Einspielung sorgt für vergnügte Ruh. NLMagdalena Kozena, Musica Antiqua Köln: Goebel. Archiv 00289 474 1942 / Universal

Madame d’amoursEinen faszinierenden Einblick in die Musik am Hofe Heinrichs VIII. von England bietet Musica antiqua of London durch diese Sammlung von Liedern und Tänzen. Mit ihren sehr gelungenen Instrumentationen

zeigen sie den ganzen Farbenreichtum dieser Musik auf. Dazu singt Mezzosopran Jenny Cassidy, faszinierend schlicht, mit mal warmem, mal metallischem Klang: Allein für ihre Inter-pretation von Madame d’amours oder Cornyshs Whilles Lyfe or Breth würde die CD schon lohnen. KHMusica Antiqua of London: Thorby. Signum SIGCD 044 / Audiophile Sound Distribution

Music for a whileEs müssen nicht immer Bach, Händel oder Vivaldi sein. De-ren Vorgänger im 17. Jahrhundert haben ebenfalls lohnende Kompositionen hinterlassen, die nur noch mit Lust und musika-

lischem Sachverstand präsentiert werden wollen. So wie es Anne-Sofie von Otter zusammen mit dem Cembalisten Jory Vinikour, dem Lautenisten Jakob Lindberg und dem Theorbespieler Anders Ericson in „Music for a while“ macht. Ab-

wechslungsreich stellen sie die persönlich wirkende Auswahl der Stücke italienischer und englischer Barockkomponisten vor. Virtuose Stimmbandakrobatik zelebriert die schwedische Mezzo-sopranistin gleich im ersten Stück, einer Arie von Benedetto Ferrari. Besonderen Charme verleiht die Sängerin ihrer Inter-pretation durch augenzwinkernde Übertreibung im übermütigen Gelächter der Koloraturen wie in den theatralischen Seufzern. Warm und innig singt sie dagegen das eigentlich für Tenor geschriebene Wiegenlied aus Monteverdis L’incoronazione di Poppea. Dramatischen Nachdruck gibt sie „Udite, amanti“ von Barbara Strozzi, klar und hell intoniert von Otter die Reihe von Purcell-Arien, deren berühmteste „Music for a while“ auch als Titel der Einspielung dient. Das Continuo-Trio besticht durch rhythmische Verve und musikalisches Feingefühl, das beson-ders in den Instrumental-Soli zum Ausdruck kommt. NLAnne-Sofie von Otter, Archiv 477 5114 / Universal

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Neue MusikFred Frith: Eleventh HourSeit mehr als 20 Jahren zählt der bri-tische E-Gitarrist Fred Frith nun schon zur Speerspitze der improvisierenden Avantgarde. In den letzten Jahren hat er allerdings seinen Schwerpunkt hin zur komponierten Musik verlegt. Zeit also,

Georg Philipp Telemann: Perpetuum mobile. Kantaten und KammermusikTelemann stand lange im anrüchigen Ruf, ein geschäftstüchtiger Vielschreiber gewesen zu sein, der J. S. Bach die besten Stellen vor der Nase weggeschnappt habe. Geschäftstüchtig war Tele-mann, fleißig war er auch, aber er verstand sein Handwerk. Das Balthasar-Neumann-Ensemble

lädt ein, Telemanns Kantaten und Kammermusik kennen zu lernen. Weniger kompliziert, auch weniger tief als Bach, aber ein virtuos-konzertantes Vergnügen stellen die ausgewählten Kantaten dar, von Dorothee Mields und Benoit Haller mit spielerischer Leichtigkeit gesungen. Flötist Han Tol und die Musiker wählten anspruchsvolle Kammermusikwerke, die im Fall der beiden Quartette durch Klang-sinnlichkeit und ausdrucksvolle Interpretation bestechen. Den heite-

ren Abschluss bildet die Streichersuite „Perpetuum mobile“, benannt nach dem munter um ein zentrales Motiv kreisenden zweiten Satz. NLBalthasar-Neumann-Ensemble, Dorothee Mields, Benoit Haller, Han Tol. Carus 83.165

Neue MusikPhilip Glass: The Concerto Project Vol. IPhilip Glass ist einer der bekanntesten Vertreter der amerikanischen Moderne, hervorgetreten vor allem als, neben Steve Reich, Hauptexponent des Minimalismus. Bei den beiden vorliegenden Werken, dem Cellokonzert und der Konzert-Phantasie für 2 Pauker und Orchester, bilden die

typischen Repetitions-Figuren aber keines der mehr oder weniger statischen oder meditativen Klanggewebe mit eben nur minimalen Veränderungen. Vielmehr sind diese mittlerweile die Grundlage für sehr bewegte Strukturen, wobei das Cellokonzert insgesamt etwas weicher ausfällt als das für die von Natur aus sehr viel energeti-scheren Pauken. Allerdings kommt auch die meist tonal gebundene, neoklassizistische Tonsprache von Glass sehr viel deutlicher heraus,

oft wird man geradezu an die Soundtracks von Hollywood-Filmen erinnert. Zugute halten muss man Glass, dass so auch ein vom klassischen Repertoire geprägtes Ohr bei zeitgenössischer Musik nicht weghört. Dazu tun auch Anklänge z.B. an das Thema von „Mission Impossible“ oder die Rhythmik und Harmonik im Stile von Leonard Bernstein beim Paukenkonzert ihr Übriges. Ganz hervorragend ist die Qualität der Aufnahme sowie die Solisten Julian Lloyd Webber, Evelyn Glennie, Jonathan Hass und das Royal Liverpool Philharmonic Orchestra unter Gerard Schwarz. Vom „Konzert-Projekt“ sollen noch drei weitere Folgen erscheinen. DKWebber, Glennie, Haas, The Royal Liverpool Philharmonic Orchestra: Schwarz 2004.Orange Mountain Music 0014

Krzysztof Penderecki: Ein polnisches RequiemZwei CDs sind nötigt für das groß angelegte Polnische Requiem von Krzysztof Penderecki. Von 1980 bis 84 komponiert, ist es hier in der endgültigen Fassung zu hören, die erst 1993 zum Stock-holmer Penderecki-Festival entstand. Eine zentrale Rolle in vielen Teilen der Komposition spielt

der polnische Hymnus „Swiety Boze“ – das Requiem beschreibt die Leiden des polnischen Volkes. Klar, dass die polnischen Musiker des Warschauer National-Philharmonischen Orchesters und Chores unter Antoni Wit und die vier Solisten ein solches Werk mit großer Innigkeit musizieren! Sie finden genau die richtige Balance zwischen Eleganz und Ausdruck, zwischen Klarheit und opulentem Klanggeschehen für Pendereckis Tonsprache, die der späten Romantik näher steht als

angestrengten Geräusch- und Klangorgien. Dabei überzeugt vor allem die „Ensemble-Leistung“: Chor, Solisten und Orchester verschmelzen zu einem einzigen, klangvollen Ganzen. DKKlosinska, Rappé, Minkiewicz, Nowacki, Warsaw National Philharmonic Choir and Orches-tra: Wit 2003. Naxos 8.557386-87

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29crescendo 02 2005 HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE

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29crescendo 02 2005 HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE

ihn mit einem CD-Porträt als Komponisten vorzustellen. Herzstück der Doppel-CD ist das große 1. Streichquartett „Lelokovice“, das zusammen mit „Tense Serenity“ für Streichtrio und Posaune die erste Hälfte bildet. Stilistisch ist es ein inspirierter Stilmischmasch aus tonalen und dissonant-geräuschhaften Klängen mit viel Ruhe und einem Hauch Melancholie. Die Haltung hinter dieser „klassischen“ Musik ist geprägt von improvisatorischer Spontanität. Ein Lob geht auch an die Musiker – das Absichtslose darzustellen gehört schließlich zum Schwierigsten überhaupt! DKArditti String Quartet, Dierksen, Winant, Frith. Winter & Winter 910 103-2

Kaija Saariaho: Cinq reflets, Nymphea Reflection, Oltra MarNachdem erst kürzlich ein kammermusikalisches Porträt von Kaija Saariaho bei Kairos erschienen ist, stellt nun Ondine eine CD mit symphonischen Werken der finnischen Komponistin vor. Die „Cinq reflets“ für Sopran, Bariton und Orchester beziehen sich auf die 2003 mit dem Grawe-

meyer-Award ausgezeichte Oper L’Amour de loin, bilden aber eine unabhängige Komposition, die einzelnen Situationen und Zustän-den der Oper nachspürt. „Oltra Mar“ für Orchester und Chor kann gewissermaßen als eine Art „Vorstudie“ zum großen Opernprojekt angesehen werden. So ergänzen sich beide Werke auch sehr gut: beide sind ausgesprochen weiträumig und flächig, mit dramaturgisch geschickt angelegten langen Bögen und gleichzeitig klanglich sehr

sensibel gestaltet. Dagegen geht Nymphea Reflection für Streichorchester auf eine Komposition für Streichquartett mit Elektronik zurück. Saariaho hat den Kontext erweitert und die Elektronik-Parts durch Instrumentalklänge ersetzt, wodurch ein faszinierender, ganz eigener Klangcharakter entsteht. Hervorzuheben ist die hohe Qualität der musikalischen Umsetzung durch das Finnische Radio-Symphonie-Orchester unter Jukka-Pekka Saraste sowie die Sopranistin Pia Freund. DKFreund, Suovanen, Tapiola Chamber Choir, Finnish Radio Symphony Orchestra: Saraste 2004. Ondine ODE 1049-2 / Note 1

The Viennese School: Teachers & Followers Vol 1: Anton WebernSteffen Schleiermacher fährt fort mit seinem Großprojekt einer buchstäblich enzyklopädischen Einspielung der Klavierkompositionen der Neuen Musik, inklusive Seitenästen der geschichtlichen Entwicklung. Seine neueste Veröffentlichung verfolgt die ganz direkte Wirkung der Zweiten Wiener

Schule, indem ihr Umfeld beleuchtet wird: die Schülerschaft Anton Weberns steht im Mittelpunkt. Ausgangspunkt ist denn auch Weberns einziges zu Lebzeiten herausgegebenes Werk für Klavier, die sehr typi-schen Variationen op. 27. Es ist nun hochinteressant zu verfolgen, wie die direkten Schüler Weberns (hier Wolpe, Herscovici, Spinner, Focke, Elston, Leich, Searle) seinen doch sehr klar formulierten und präg-nanten Personalstil in ihre eigenen Kompositionen einbauen – oder

eben auch nicht. Ganz anders, als später in der 50ern, wo Webern von den strengen Serialisten als großes Vorbild auf den Thron gesetzt und zum kultisch verehrten Vorbild wurde. Je mehr CDs von Steffen Schleiermacher erscheinen, umso erstaunlicher wird nicht nur das stets hervorragende Niveau, sondern gerade auch die Fähigkeit, alle diese Kompositionen mitsamt kleinster Nuancen darstellen zu können, ohne jemals ins Oberflächliche abzugleiten. Hut ab! DKSteffen Schleiermacher 2002. MDG 613 1282-2 / Codaex

The Witten In Nomine Broken Consort Book1528 schrieb John Taverner seine Messe Gloria tibi Trinitas, darin ein besonders eindringlicher Abschnitt über die Worte „In Nomine“. Das machte schon damals die Runde, In Nomine-Kompo-sitionen verselbständigten sich und entwickelten eine eigene Tradition. Die wird heutzutage z. B.

vom Freiburger Ensemble Recherche fortgeführt. Die Musiker nutzten ihre intensiven Kontakte zu Komponisten der Gegenwart, um sich in diesem Themenkontext kurze Stücke zwischen ein und zehn Minu-ten Länge schreiben zu lassen. Herausgekommen ist eine Vielzahl unterschiedlicher Ansätze für kammermusikalische und solistische Besetzungen. Komponisten von Klaus Huber oder Wolfgang Rihm bis zu Marc André und Claus-Steffen Mahnkopf sind hier vertreten

und zeigen die ganze Palette zeitgenössischen Komponierens auf. Das ist ebenso kurzweilig wie vergnüglich, vorbildlich musiziert vom Ensemble Recheche. DKEnsemble Recherche, 2000-2003. Kairos 0012442KAI / harmonia mundi

DIE CRESCENDO-REDAKTION HÖRT MUSIK MIT:Lautsprechern von B&W: 2 CDM 9NT, 4 CDM 1NT, 1 CDM CNT, 1 ASW 2500 Denon Receiver AVR3803 /DVD-Player DVD3300,Sony SACD-Player XA-333 S

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EMMANUEL PAHUDFrench Connection

Flöte, Klarinette und Klavier: Eine außergewöhnliche Besetzung,doch im Frankreich des frühen 20. Jahrhunderts gab es eine Experi-mentierküche für originelle Zusam-menstellungen von Holzbläsern.Emmanuel Pahud und seinelangjährigen KammermusikpartnerPaul Meyer und Eric LeSage,haben (in einem Werk unterstütztvon Meyers Bruder François) einenmusikalischen Schatz gehoben:

Kernpunkt bilden Sonaten vonMaurice Emmanuel, André Jolivet,Darius Milhaud und Florent Schmitt;abgerundet werden sie durch eineSchostakowitsch-Transkriptionsowie einen Choros desBrasilianers Heitor Villa-Lobos.

Bestellen Sie unseren aktuellen newsletter unter www.emiclassics.de

SCHOSTAKOWITSCH Walzer Nr.3 & 4VILLA-LOBOS Choros Nr.2

SCHMITT Sonatine en trioMILHAUD Sonate op.47

JOLIVET SonatineEMMANUEL Sonate

EMMANUEL PAHUD FlötePAUL MEYER Klarinette

FRANÇOIS MEYER OboeERIC LESAGE Klavier

CD 5 57948 2

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idelity

EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE crescendo 02 2005 31

Die Zeitschrift stereoplay ist eine der führendenFachzeitschriften im HiFi-Bereich. Hier wird inausführlichen Tests jedes Gerät auf Herz undNieren überprüft und bewertet – auf einer Punk-teskala von 00-100 und hinsichtlich des Preis-Leistungs-Verhältnisses. Das Test-Labor vonstereoplay gilt als das renommierteste der Bran-che. In crescendo können wir nur das Ergebnisselbst mitteilen – Grafiken und ausführlicheTestberichte lesen Sie bitte in stereoplay nach.

Musik macht glücklich!crescendo goes HiFi – an dieser Stelle präsentiert Ihnen die

Redaktion in enger Zusammenarbeit mit dem Fachmagazin

stereoplay die wichtigsten Neuheiten rund um die Themen

HiFi, Surround und Mehrkanal-Aufnahmen. Jede Ausgabe

von crescendo hat einen HiFi-Schwerpunkt. Der dieser Aus-

gabe liegt auf guten Kompaktboxen. Sechs von ihnen – die

besten in der Preisklasse bis 2000 Euro – stellen wir auf

Seite 34/35 vor. Hinzu kommt alles Wissenwerte rund um

die smarten Lautsprecher. Viel Spaß beim Schmökern und In-

formieren wünscht Ihnen das crescendo-Team.

>GewinnspielWie immer an dieser Stelle unser Gewinnspiel. Diesmal wol-

len wir von Ihnen wissen: Wieviele CDs oder LPs haben Sie?

A.) bis 200

B.) bis 500

C.) über 500

Schreiben Sie bis zum

25.04.05 eine Postkarte an:

Port Media, Senefelderstr. 14,

80336 München, oder mai-

len Sie uns: crescendo@port-

media.de. Unter allen Ein-

sendern verlost crescendo zwei Paar der klanggewaltigen

Testsiegerboxen Nubert nuBox 380 (ein Paar in Buche, eines

in schwarz) im Wert von je 360 Euro. Die Redaktion wünscht

allen Teilnehmern viel Glück!

Das Preisrätsel aus der letzten Ausgabe hat gewonnen:

W. Zielke aus Berlin.

McIntosh, der US-amerikanische Hersteller mit über 50jäh-

riger High End-Tradition, will es offensichtlich wieder einmal

wissen. Die neuesten Spitzen-Endstufen namens MC 2K sind

als Mono-Verstärker ausgeführt – für stereo braucht man

also zwei davon. Allerdings hat McIntosh die notwendige

Elektronik dafür in insgesamt sechs (!) große Kisten verpackt.

Mächtiger und konsequenter geht´s nimmer. Und kräftiger

wohl auch nicht: 2000 Watt sollen die Boliden (sinus pro Ka-

nal) ausgeben. Und wo wir schon bei Superlativen sind: Um

die 40000 Euro soll ein Paar 2K kosten. Auf der High End in

München (05.05 – 08.05.2005) sind vielleicht schon die ersten

zu bewundern und zu hören.

Infos: Tel. +49-40-27 85 860, www.audio-components.de

>2-Kanal-KinoNeuer DVD-Receiver von NADDa beißt die Maus keinen Faden ab: NAD, die multina-

tionale Firma mit Sitz in Toronto ist trotz vieler, erfolgrei-

cher Ausflüge in den Surround-Bereich dem Stereo-Klang

verhaftet und hat auch hier ihre meisten Fans. Konse-

quenterweise hat der neue DVD-Receiver L 53 (Preis:

590 Euro) zwar ein DVD-Laufwerk, das alle DVDs ab-

spielt, der Receiver aber gibt den Ton nur zweikanalig

aus. Beim ersten Reinhören überzeugte der L 53 mit or-

dentlichem Bild und dem NAD-typischen, schön satten

Ton. Und der Raumeffekt? Klar, da fehlt es natürlich. Aber

der L 53 ist halt die optimale Heimkino-Ausstattung für

Leute, die sich sowieso keine Effekt-Lautsprecher hin-

ten vorstellen können.

Infos: Tel. +49-4108-41 800, www.dynaudio.de

>SaubermannStromreiniger von Burmester

Vor allem Musik- und HiFi-Freunde in Ballungsgebie-

ten kennen das Problem: Es klingt je nach Tageszeit

völlig unterschiedlich und manchmal richtig schlecht.

Daran ist nicht selten die schwankende Stromnetz-

Spannung und/oder viele Störer (vor allem PCs) schuld.

Der Power Conditioner 038 von Burmester (für ab

3200 Euro) sorgt für absolut sauberen Strom und für

deutlich hörbaren, klaren Klang.

Infos: Tel. +49-30-78 79 680, www.burmester.de

>Dicke DingerDie endgültige Endstufe von McIntosh

HIFI

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>WellenreiterNeues Wave-Radio von Bose

Mit dem Wave-Radio hat Bose eine kleine Nische fest im

Griff. Angesiedelt zwischen Küchenradio und HiFi-Anlage

überzeugt das kleine CD-Radio immer wieder mit sei-

nem erstaunlich stattlichen Klangbild. Dennoch war Zeit

für eine Überarbeitung. Das neue Wave Music System

hat verbesserte Lautsprecher bekommen, kann nun auch

MP3-CDs abspielen und im Rahmen des Bose Multi-

Link-Systems sogar Bestandteil einer Multi-Room-

Beschallung im Haus werden. Der Preis: 700 Euro.

Infos: Tel. +49-6172-71 040, www.bose.de

>Im MittelpunktElac präsentiert

neuen BoxentypLautsprecher gibts wie

Sand am Meer, aber die

neue FS 607 X-Jet ist

wirklich etwas Besonde-

res. Der Mittelhochton-

bereich wird bei ihr von

einer aufwendigen Koax-

Konstruktion, bei der ein

Jet-Hochtöner in den

Mitteltöner integriert ist,

übernommen. Dieses

technische Wunderwerk

klingt extrem präzise, hat

aber seinen Preis: 7000

Euro pro Paar.

Infos: Tel. +49-431-

647 740, www.elac.de

>Perfekter StandBoxenständer von DynaudioDarauf haben wir gewartet: Dynaudio, Spezialist auch für

exzellente Kompaktboxen hat nun eine kleine, aber feine

Auswahl von Lautsprecherständern im Angebot. Perfekt ver-

arbeitet und stabil (und

klanglich weitgehend

neutral), bringen die

Dynaudio Stands die Bo-

xen richtig auf Höhe. Die

Preise reichen von 99

Euro pro Paar für den

schlichten Stand 1 bis

275 Euro für den Stand 4

mit Doppelrohr. Auch für

die Kompaktboxen von

Seite 34/35 sind diese

Ständer eine erstklassi-

ge Wahl.

Infos:

Tel. +49-4108-41 800,

www.dynaudio.de

>Traditionell superbNachfolger des Marantz PM 17 kommtWenn je ein Vollverstärker der Oberklasse im Deutschland

der 90er Jahre Geschichte geschrieben hat, dann der

Marantz PM 17. In etlichen Versionen wurde er zu Hun-

derten verkauft. Nun kommt mit dem PM 15 S1 (Preis:

1500 Euro) sein designierter Nachfolger: im modernen

Marantz-Design (geschwungene Frontpartie) und klang-

lich absolut auf neuesten Marantz-Stand gebracht. Auf

diesen Verstärker dürfen wir uns freuen.

Infos: Tel. +49-541-404 660, www.marantz.de

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idelity Magazin

Neue Geräte,Trends und Tipps: Hier stellen wir in jeder Ausgabe interessante neueHiFi- und Surroundkomponenten vor, greifen Trend-Themen auf, informieren überspannende Musik- oder HiFi-Events und sagen, mit welchen Anlagen Musiker zuHause gerne hören.

PRÄSENTIERT

Giuseppe VerdiUn ballo in mascheraSalzburger Festspiele, 1991

Placido DomingoJosephine Barstow · Florence QuivarSumi Jo · Leo Nucci

Konzertvereinigung Wiener StaatsopernchorWiener PhilharmonikerSir Georg Stolti

Inszenierung: John Schleginger

DV-OPBDT Erhältlich ab April

Great Dancers of Our TimeStaatsoper Berlin & Theater am Halleschen Ufer, Berlin, 2003

Vladimir Malakhov Lucia Laccara · Kiyoko KimuraDiana Vishneva u.a

Voyage · La Spectre de la roseAuszüge aus Manon und Schwanensee etc.

Mit Künstlerinterviews

DV-DOCABB

Vincenzo Bellini

Beatrice di TendaOpernhaus Zürich, 2001

Edita GruberowaStefania Kaluza, Michael Volle

Chor und Orchester des Opernhauses ZürichMarcello Viotti

Inszenierung: Daniel SchmidBonus: Interview mit Marcello Viotti

DV-OPBDT

Ludwig van BeethovenFidelioOpernhaus Zürich, 2004

Camilla Nylund Jonas KaufmannLázló Polgár Alfred Muff

Chor und Orchester des Opernhauses Zürich

Nikolaus Harnoncourt

Inszenierung: Jürgen Flimm

DV-OPFID

Claudio AbbadoHearing the SilenceDokumentation (2003)Bruno Ganz · Daniel Harding · Marcel PrawyAlbrecht Meyer Reinhold Friedrich · Berliner &Wiener Philharmoniker Lucerne FestivalOrchestra u.a."BEST PORTRAIT" AWARD 22. International Festival of Films on Art (FIFA),Montreal PREMIER GRAND PRIX 28. UNESCO International Art Film Festival, ParisDV-DOCABB

Vertrieb in Deutschland: www.tdk-music.com

Edita Gruberova auf Tour:13.,17.,22.03. Semperoper, Dresden, I puritani01.04. Stadthalle, Heidelberg, Arienkonzert16.,20.,23.,27.04., 01.05. Staatsoper, Hamburg, Beatrice di Tenda

32 www.crescendo-magazin.de

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DAS LS-1602: KLANG WIE IM KONZERTSAALGeht es reiner als rein, weißer als weiß? Normalerweise nicht.Aber wer gibt sich schon mit Normalem zufrieden, wenn er reinsten Klanggenusssucht? Wir von in-akustik jedenfalls nicht. Deshalb ist unser neues High-End Kabelaus selektierten mgc-Leitern (medical grade copper). Die außergewöhnlicheReinheit ist nur durch aufwändige Spezialtests zu ermitteln. Das führt zu einemParadoxon: Die Leitfähigkeit beträgt 102 Prozent*. Bumm.

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Berlin, 08./09.04.:High-End-Heimkino mit Denon, KEF, Naim und Sim2läuft bei HiFi im Hinterhof, Großbeerenstraße 65,+49-30-25 37 530, www.hifi-im-hinterhof.de

Stuttgart-Botnang, 09.04.:Reimyo (Röhren-Vor/Endstufen, CD-Laufwerk/Wandler,Netzstabilisator) und Harmonix (Tuningfüße, Kabel,Plattenmatten) zelebrieren feinstes High End im HiFi-Studio Wittmann. Brucknerstraße 17, +49-711-696 774,www.wittman-hifi.de. Gemeinsame Website von Reimyo und Harmonix: www.combak.net

Hamburg, 08./09.04.:Gourmet-HiFi im Restaurant Lambert von Phonosophieund ARS. Mit beim 4-Gänge-Menü: Ex-Audio Physic-

Mann Joachim Gerhard mit seinen neuen Lautspre-chern sowie Ingo Hansen mit jede Menge Phono-sophie-Elektronik. Karten nur im Vorverkauf unter:+49-40-88 166 988 oder +49-40-837 077

Baiersdorf:Heiko Neuendorf vom HiFi-Forum rief und viele ka-men zur Premiere der neuen N-Diamant-Serie vonB&W in die wunderschönen Räumlichkeiten desSchlosses. Und die Besucher waren sich einig: Daswar ein richtig schöner Event.

EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE crescendo 02 2005 33

>Äpfel & Kisten Focal-Elektronik trifft Apples iPod.Ein kleines Modul namens iCub, ausgestattet mit analogen wie

digitalen Eingängen sowie Endstufen für Subwoofer und Satel-

liten, holt klanglich alles aus Apples Verkaufsschlager raus. Der

Preis:560 Euro. Infos: Tel. +49-7634-56100,www.in-akustik.de

>Einer für fast allesUniversalplayer von T+A

Mit dem SADV 1245 R bringt nun auch T+A einen Player auf

den Markt, der fast jedes Format abspielt: CDs, DVDs und

SACDs. Einzig den DVD-Audios verweigert er sich. Aber ob die

sich noch durchsetzen werden, ist eh fraglich. Und das, was er

aus CD, DVD & Co. holt, klingt so gut, da erscheinen selbst die

3600 Euro Anschaffungspreis durchaus tolerabel.

Infos: Tel. +49-5221-76 760, www.taelektroakustik.de

>Flache Flunder Mehrkanal-Hit aus DeutschlandDie ehrgeizige Manufaktur Audionet gilt als eine der wenigen

deutschen High End-Schmieden, die – klanglich sowieso –

auch im Mehrkanal-Prozessing mit den Modellen von Sony,

Yamaha & Co. (die ja über gewaltige Entwicklungsabteilungen

verfügen) mithalten können. Der MAP 1 für 3500 Euro kann

bis zu acht Kanäle ausgeben, ist superb verarbeitet und klingt

überragend. Richtig klasse, dieser MAP 1.

Info: Tel. +49-234-507 270, www.audionet.de

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EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE 34 www.crescendo-magazin.de

Die Vorzüge kleiner GehäuseDurch die – zwangsweise – recht kleine Front der Kom-

paktboxen sind hier die sogenannten Schallwandreflexionen

(die das Klangbild flächig machen) deutlich geringer als bei

den großen Schallwänden großvolumiger Standboxen. Des-

halb schwärmen Kleinboxen-Fans häufig von der überlegenen

Räumlichkeit der Kompakten. Außerdem sind kleine Gehäu-

se stabiler und somit weniger resonanzanfällig als große.

Platzsparen mit Kompaktboxen?Von wegen. Wer den optimalen Klang möchte, wird sich

unterstehen die adretten Kleinlautsprecher im vollgestellten

Bücherregal zu plazieren – es dröhnt im Bass und die Bücher

drumherum verhindern jede Art von räumlicher Tiefe. Eine

Bodenaufstellung ist auch keine Alternative: Genau wie auch

bei Standboxen muss der Hochtöner des Kompaktlautspre-

chers ziemlich genau auf Ohrhöhe des Hörers sein. Die op-

timale Lösung ist daher die freie Aufstellung auf einem Stän-

der von möglichst hoher Stabilität: ein wackeliges Modell

verschlechtert die Präzision der Wiedergabe massgeblich.

Klangstark, weil klein?

Nubert nuBox 380, um 360 EuroEin hochstabiles, schweres Gehäuse, ein ausgewachsener Tieftöner

sowie eine extrem aufwendige Frequenzweiche: Die nuBox 380 vom

Direktvermarkter Nubert bietet einfach mehr Material, als alle Mitbe-

werber derzeit für so schmale Münze bieten können.Aber auch mehr

Klang. Die Neutralität in den Mitten der nuBox 380 und ihre Substanz

im Bass ist für diese Preisklasse einmalig, ihre Belastbarkeit selbst für

Boxen der 1000 Euro-Klasse eine echte Messlatte.

Tel. +49-7171-926 900, www.nubert.de

Magnat Quantum 903, um 1000 EuroWenn eine multinationale Lautsprecher-Schmiede wie Audiovox alle

seine Entwicklungs- und Einkaufsmöglichkeiten ausspielt und zu-

sätzlich einen der besten Boxen-Entwickler Europas engagiert, kann

nur Bestes dabei herauskommen: die Magnat Quantum 903 ist der-

zeit das klanglich Beste, was man für unter 1000 Euro bekommen

kann. Noch nie war in dieser Preisklasse ein derartig freier und of-

fener, gleichzeitig unaufgeregter Mittenbereich zu hören gewesen.

Tel. +49-2234-8070, www.magnat.de

Die RaumgrößeSchalldruck ist eine Frage der Membrangröße. Je kleiner der

Tieftöner, desto geringer ist auch der maximale Schalldruck

der Box. Die Faustformel für die Mindestboxengröße für den

jeweiligen Hörraum ist ziemlich einfach: Pro Quadratmeter

Wohnfläche wenigstens ein Zentimeter Tiefton-Durchmesser.

Die nuBox 380 (siehe unten) ist mit ihrem 22 Zentimeter

Tieftöner für große Räume prinzipiell besser geeignet als

Magnat Quantum 903

Klang (max. 70 Punkte) 44 Punkte

Preis/Leistung überragend

Test stereoplay 11/04

Elac BS 204.2

Klang (max. 70 Punkte) 40 Punkte

Preis/Leistung gut

Test stereoplay 11/04

Nubert nuBox 380

Klang (max. 70 Punkte) 34 Punkte

Preis/Leistung überragend

Test stereoplay 10/02

Elac BS 204.2, um 940 EuroRein von den Klangpunkten her gibt es vielleicht noch besser bewerte-

te Boxen als die kleine Bookshelf- (BS-) 204.2 von Elac.Allerdings gibt es

kaum Lautsprecher dieser Größe, die im Bass derart kraftvoll auftreten

und insgesamt so quirlig daherkommen. Einen wesentlichen Anteil da-

ran hat der fantastische JET-Hochtöner. Das Elac-Eigengewächs besitzt

eine vergleichsweise große Membran (gefaltet wie eine Ziehharmonika),

die enorme Dynamiksprünge zulässt. Ein echtes Kraftpaket eben.

Tel. +49-431-647 740, www.elac.de

etwa die deutlich teurere Magnat Quantum 903, die nur über

einen 15er Tieftöner verfügt. Das heißt: Wer permanent Pe-

gelorgien in großen Räumen veranstalten will, ist mit Kom-

paktboxen falsch beraten. Wer allerdings – wie die meisten

Einwohner der BRD – ein deutsches Durchschnittswohn-

zimmer (18 Quadratmeter) sein Eigen nennt, sollte mit den

Schalldruckreserven der hier vorgestellten Lautsprecher

locker auskommen.

Kompaktboxen......werden häufig nur als die „kleine“ Lösung angesehen und fallen in der Verkaufsstatistikweniger ins Gewicht. Dabei sind sie oft gleichwertige Alternativen zu raumgreifendenStandboxen. crescendo stellt die besten und meistverkauften Modelle bis 2000 Euro vor.

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FAQsAn dieser Stelle klärt crescendo die wichtigstenFragen zum Schwerpunkt-Thema – ohne vielTam-Tam und möglichst verständlich, ganz imcrescendo-Stil eben.

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idelity

Das technische Lexikon

Dynaudio Audience 52 stp, um 1250 EuroDie Kleinbox überhaupt. Seit Jahren schon ist die Audience 52 der Mass-

Stab in Sachen authentischer Stimmwiedergabe, ansprechender Hoch-

tondynamik und äußerst plausibler Räumlichkeit. In der zum stereoplay-

Jubiläum entwickelten stp-Version wurde sie noch agiler, im Bass

prägnanter und präziser. Es gibt viele Lautsprecher, die in der Summe

ihrer Eigenschaften vielleicht besser sind als diese Dynaudio.Aber eine

bessere Stimm- oder Streicherwiedergabe bieten nur ganz wenige.

Tel. +49-4108-41 800, www.dynaudio.de

B&W 705, um 1500 EuroAn der 705 müssen sich alle Kleinboxen der Oberklasse messen

lassen. Die Kompakte mit dem gelben Kevlar-Tieftöner hat die größ-

te Verbreitung bei den Fachhändlern und ist von allen relevanten

Testmagazinen exzellent getestet worden. Und außerdem klingt sie

herausragend. Der Bass ist kräftig, aber gut durchzeichnet und der

Mittelhochtonbereich ausgesprochen fein. Sie ist der Lautsprecher,

der für die meisten Leute und für die meiste Musik absolut der Rich-

tige ist. Tel. +49-5201-87 170, www.bwspeakers.de

KEF Q one, um 1600 EuroDas Erkennungs-Merkmal von KEF-Lautsprechern der Q-Serie ist

– neben der fantastischen Verarbeitung und exzellenten Lackierung –

ein koaxialer Mittelhochtöner, der sogenannte Uni-Q. Dieses

akustische Meisterwerk sorgt für eine ausgesprochen stabile

Räumlichkeit und für eine geradezu geniale Detailarbeit. Wer auf

möglichst hohe Präzision in der Wiedergabe steht und einen kom-

pakten Monitor möchte, kommt an der Q one kaum vorbei.

Tel. +49-231-98 60 320, www.gp-gmbh.com

B&W 705

Klang (max. 70 Punkte) 45 Punkte

Preis/Leistung überragend

Test stereoplay 2/04

KEF Q one

Klang SACD/CD 47 Punkte

Preis/Leistung überragend

Test stereoplay 10/03

Dynaudio Audience 52 stp

Klang SACD/CD 42 Punkte

Preis/Leistung sehr gut

Test stereoplay 2/04

Frequenzweiche: Elektrischer Filter aus Kondensatoren,

Spulen und Widerständen zur Aufteilung des Übertragungs-

bereiches auf mehrere spezialisierte Einzelchassis. Die Fre-

quenzweiche ist das Herzstück des Lautsprechers und eines

seiner am meisten den Klang bestimmenden Bauteile. Die

Frequenzweiche beeinflusst auch die Belastbarkeit und den

Impedanzverlauf (Ohm).

Impedanz: Wechselstromwiderstand (in Ohm) einer Box in

Abhängigkeit von der Frequenz. Je niedriger die Impedanz,

desto größer ist die Belastung für den Verstärker. Die meisten

modernen Boxen sind 4-Ohm-Modelle – kein Problem für

moderne Transistor-Verstärker. Kritisch wird es bei 2-Ohm-

Lautsprechern.

Maximaler Schalldruck: Höchste Lautstärke, die eine Box

kurzzeitig im Bass- und Grundtonbereich ohne grobe Neben-

geräusche erreicht. Selbst Kompaktboxen erzielen bis

über 100 Dezibel. Im Stereobetrieb steigen die Werte um

6 Dezibel.

Koaxial-Treiber: Bei diesen besonderen Konstruktionen sitzt

der Hoch- inmitten des Mitteltöners. Der Produktionsauf-

wand ist zwar sehr hoch, bringt aber viele Vorteile: Ein guter

Koax arbeit wie eine Punktschallquelle; Mittel- und Hoch-

tonsignale kommen gleichzeitig am Ohr an. Das sorgt für

eine äußerst präzise Wiedergabe.

Schallwandreflexionen: Jeder Hoch-, Mittel- oder Tieftöner

strahlt einen Teil seiner Schallenergie kugelförmig ab – und

trifft damit auf die Schallwand. Die Reflexionen dieser Schall-

wellen beeinflussen das eigentliche Signal – es wirkt un-

präzise. Je kleiner nun die Schallwand, desto geringer die

Störreflexionen und desto besser die Räumlichkeit der Box.

Wirkungsgrad: Gibt an, wie viel Prozent der zugeführten

elektrischen Leistung ein Lautsprecher in Schallleistung um-

setzen kann. Die Werte erreichen selbst bei wirkungsgrad-

starken HiFi-Boxen kaum mehr als 1 Prozent. Ein Schall-

druck von 92 Dezibel in 1 Meter Entfernung bei 1 Watt

Leistung entspricht einem Wirkungsgrad von 1 Prozent.

Gibt es eine Preis-Untergrenze für gute Boxen?Eindeutig ja. Klangneutrale und wirklich spritzige Kompakt-boxen sind zu Listenpreisen ab rund 300 Euro zu haben,bei Standboxen liegt die Schwelle bei 500 Euro pro Paar.Darunter lässt die Qualität spürbar nach. Belastbarkeit undSerienkonstanz haben eben ihren Preis.

Wie finde ich den passenden Verstärker?Technisch: Die Impedanz marktgängiger Einsteigerboxensinkt selten unter die 4-Ohm-Grenze. Vollverstärker habendamit kein Problem, Komplettanlagen kommen da schoneher ins Schwitzen. Die Mindest-Ohmzahl steht in derBetriebsanleitung. Faustregel: Die Sinusleistung sollte dieNennbelastbarkeit der Box eher über- als unterschreiten.Akustisch: Der Klangcharakter von Lautsprecher undVerstärker müssen passen. Hell klingende Elektronik plusähnlich klingende Boxen sind eine schlechte Wahl. Ambesten die Kombination beim Händler oder zu Hause aus-probieren.

Wie bekomme ich den optimalen Klang?Beide Boxen auf gleiche Höhe stellen, Nischen meiden. DieDistanz zum Hörer sollte etwas größer als die zwischen denBoxen sein. In halligen Räumen (glatte Böden, großeGlasflächen) Hörabstände verkürzen. Raumecken meiden,sowohl die Boxen betreffend als auch den Hörplatz. Kabelauf keinen Fall verpolen und nur so lang wie nötig wählen.Bi-Wiring und teure Kabel sind auch bei Einsteigerboxenhörbar – ob die Mehrausgabe lohnt, muss jeder selbst ent-scheiden.

EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE crescendo 02 2005 35

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idelity

Tue Gutes und rede darüber. Die erste

gute Tat von Joachim Spelling: Er hat das

Tivoli Radio nach Deutschland gebracht.

Diesen schmucken Quader aus Edelholz,

ein Kompaktradio wie aus Väterzeiten, vollgepackt

mit neuer Technik. Kein modernes

Einmembranen-Radio klingt besser,

keines verkauft sich besser.

Doch dieses Radio ist nicht nur Kult, es

hat auch eine neue Radiokultur begründet.

Menschen, die bislang nur von Platten und

CDs lebten, nehmen plötzlich wieder eine

verdrängte Form des Musikerlebnisses

wahr. Zwar konnte der Erfinder des Tivoli

Radios den Erfolg nicht mehr erleben

– Henry Kloss verstarb 2002. Aber seine

Nachfolger haben genau das Richtige

getan, in seinem Sinne weiterentwickelt

und seine Klangvorstellungen in einen kleinen, feinen Pro-

duktkatalog übertragen. Denn das Tivoli ist nicht allein. Es

hat ein Geschwisterpaar in Stereo, einen CD-Player, einen

schmucken Subwoofer, eine Verwandlung zum Radiowecker,

einen mitnehmbaren, farbenfrohen Batteriewürfel namens

PAL – und neuerdings sogar eine Version mit Satelliten-

Empfänger.

2001 begegnete Joachim Spelling dem Tivoli-Tischradio

zum ersten Mal, bei einer Messe in Mailand. Bis dato hatte

der smart-jugendliche HiFi-Importeur nur mit schweren,

teuren Klanggiganten gehandelt. In überschaubaren Stück-

zahlen. In der Branche gilt er seit seinem Vertragsabschluss

in Mailand als gemachter Mann. So mancher Neider rechnet

aus Gewinnspanne und hunderttausend verkauften Tivoli-

Radios einen reichen, glücklichen Mann hervor. Was nur die

halbe Wahrheit ist.

Denn die zweite gute Tat von Joachim Spelling trägt den

Namen „Aktion Kinderfreude“. Eine Stiftung, die es sich zur

Aufgabe macht, kranken Kindern in Deutschland zu helfen.

Konkret geht es um die Unterstützung des Bundesverbands

der deutschen Kinderhospize e.V. – der großes Geld durch

kleine Aufkleber erhalten soll. Spelling ist Gründervater und

Vordenker der Aktion: Auf allen seinen Tivoli-Radios prangt

das Signet der Aktion Kinderfreude – das zuvor gegen einen

Obulus von zwei Euro gekauft wurde. Die Summe wird direkt

gespendet, auch andere Hersteller von Unterhaltungselek-

tronik (und darüber hinaus) machen mit. Die Botschaft: Die

Zeiten des Geizes sind vorüber, jedes erworbene Produkt

hat einen Wert über den reinen Nutzen

hinaus.

crescendo: Ihre Branchenkollegen lassen

uns wissen, dass Geiz „geil“ ist. Sind Sie

ein weltfremder Gutmensch?

Spelling: Gottlob geht diesem Slogan

allmählich die Puste aus. Die Rabatt-

fixierung hat den Blick von den schönen

Dingen genommen und ihnen geschadet.

Wie sollen kleine Betriebe, oft familien-

geführte Unternehmen, mithalten? Hier

leidet vor allem der Fachhandel und muss

sich neu positionieren. Gute Produkte und

das Beispiel unseres Kinderfreude-Gütesiegels sollen dem

Kunden eine faire Vermarktungsabsicht erklären und einen

echten Mehrwert bieten.

crescendo: Warum sollten wir Ihnen vertrauen?

Spelling: Wir engagieren uns – und hierin liegt ein Großteil der

Antwort. Ich bin ja nicht allein. Viele Menschen haben mir

bei der Gründung der Stiftung geholfen – unentgeltlich und

im Vertrauen auf meine Person. Außerdem isoliert sich die

Aktion Kinderfreude nicht. Sie ist nicht „die Stiftung“ eines

Unternehmens, sondern gedacht als Engagement einer gan-

zen Branche. Wir gehen zwar mit den Tivoli Audio Produkten

als gutes Beispiel voran, aber es sind alle Hersteller, Impor-

teure und Händler eingeladen mitzumachen. AG

Aktion Kinderfreude,

Gutendorf 14, 93471 Arnbruck

Tel. +49-9945-905 450,

www.aktion-kinderfreude.de

crescendo unterstützt Aktion Kin-

derfreude: Im Rahmen der High

End-Messe in München, 05. bis 08. Mai, wird crescendo

signierte Tivoli-Radios versteigern. Mit den Schriftzügen von

Jan Garbarek, Hélène Grimaud und anderen Künstlern.

Kleines Radio, große Hilfe Tivoli Audio & Aktion Kinderfreude

36 www.crescendo-magazin.de EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY

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X10Jahre – 10 Millionenverkaufte CDs weltweitMit 10 sensationellen Wiederveröffentlich-ungen feiert die Deutsche Grammophondas 10-jährige Jubiläum der erfolgreichenund preiswerten Serie THE ORIGINALS.Entdecken Sie Klassiker wie:

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38 www.crescendo-magazin.de EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE38 www.crescendo-magazin.de EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE

Vom „Kohlenpott“ kann im Ruhrgebiet schon

lange nicht mehr die Rede sein. Hightech,

Kultur, Wissenschaft und Medien sind die

neuen Themen, denen sich die Region im 21.

Jahrhundert widmen will. Schön, dass man die eigene

Geschichte darüber nicht vergisst: Überall findet man

ehemalige Industriegebäude, die nicht nur als denk-

malgeschützte Zeugnisse herumstehen, sondern neu

genutzt werden: für Kultur!

>Klassik Festival 2005Die ehemalige Grubenausbauwerkstatt der Schachtanlage

Auguste Victoria / Blumenthal zum Beispiel. Sie dient schon

seit Jahren als Konzertpodium. Im Rahmen des Klassik Fes-

tivals, das vom 10. Juni – 03. Oktober 2005 in 18 Revier-

Städten stattfindet, wird sie am 14. Juni in „Yehudi Menuhin

Forum“ umbenannt. Gast des Festaktes wird der Menuhin-

Sohn Jeremy sein.

Info: Tel. +49-201-81 35 495

www.klassikfestival-ruhr.de

>EssenGerade erst eröffnet wurde die Philharmonie Essen. Doch

auch hier ist die regionale Geschichte präsent, denn gespielt

wird im nach Alfried Krupp benannten, über 1900 Personen

fassenden Konzertsaal des Hauses, der allseits für seine

Akustik gelobt wird. Hier begeht am 04. April das Jugend-

JazzOrchester NRW mit illustren Gästen wie Paquito d‘Rivera

und Katja Riemann seinen 30. Geburtstag. Und hier findet

auch der interessante Beethoven-Zyklus seinen Platz, den

Christoph Spering mit seinem Neuen Orchester auf Alten In-

strumenten veranstaltet (nächstes Konzert: 29. Mai 2005).

Karten und Info: Tel. +49-201-81 22 200

www.philharmonie-essen.de

>RuhrtriennaleDie meisten kulturinteressierten Besucher im Ruhrgebiet

wird sicher auch in diesem Jahr die Ruhrtriennale anlocken,

die am 20. August mit einem Fest in der Bochumer Jahr-

hunderthalle beginnen wird. Auch hier sind es vornehmlich

die herausragenden Industriedenkmäler des Ruhrgebiets,

die die Schauplätze der insgesamt achtwöchigen Spielzeit

bilden. Musikalische Schwerpunkte sind u.a. eine Produk-

tion des Regisseurs Hans Neuenfels über Robert Schumann

und Franz Schubert in der Bochumer Jahrhunderthalle und

ein Stück über Lorenzo da Ponte mit Thomas Hampson in

der Duisburger Gebläsehalle. Das gesamte Programm wird

Mitte April veröffentlicht – man kann gespannt sein, wie

sich das Festival unter seinem neuen Leiter Jürgen Flimm

entwickelt!

Info: Tel. +49-700-2002 3456

www.ruhrtriennale.de

Carmen bei den Sommerfestspielen

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Die Jahrhunderthalle in Bochum

ReisetippsZwischen Rhein und Ruhr

>DormagenNicht nur von der Produktion zeugen viele Denkmäler der

Region. Schließlich muss ja auch verkauft werden, was man

prouziert hat. An diesem Geschäft wollte auch der Kölner

Erzbischof gerne beteiligt sein, der im 14. Jahrhundert seine

Zollfeste von Neuss nach Zons verlegte. Hier wurden die vor-

beifahrenden Schiffe durch Seile oder Ketten gestoppt, dann

wurden die Waren kontrolliert und die entsprechenden Zölle

erhoben. Heute ist die am besten erhaltene mittelalterliche

Stadt im Rheinland ein Teil von Dormagen. Und ein Stück-

chen weiter gibt es auch Musik zu hören: in der 1138 – 1181

erbauten Klosterbasilika Knechtsteden. Hier finden alljährlich

die Festlichen Tage Alter Musik (17. – 25. September 2005)

statt, die in diesem Jahr mit Händels Samson eröffnet wer-

den. Der Kartenvorverkauf beginnt Ende Juni.

www.knechtsteden-altemusik.de

>XantenEtwas weiter nördlich, den Rhein entlang, sind die Kultur-

denkmäler noch ein bisschen älter. Wie in Xanten, wo im rö-

mischen Amphitheater vom 30. Juni – 24. Juli 2005 bereits

zum 23. Mal die jährlichen Sommerfestspiele stattfinden.

In diesem Jahr stehen u. a. Bizets Carmen (30. Juni – 03.

Juli) sowie Orffs Carmina Burana (08. und 09. Juli) auf dem

Programm. Eine nicht ganz so alte, aber ebenso beeindru-

ckende Kulisse bildet der Xantener Dom, vor dem vom 15.

– 17. Juli Verdis Requiem gespielt wird. Vielleicht verbinden

Sie das Konzert mit einem Besuch im äußerst sehenswerten

Archäologischen Park, zu dem das Amphitheater gehört?

Karten und Info: Tel. +49-2801-777 777

www.sommerfestspiele.de

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Gewinnen Sie...>Die seltenen Konzerte Martha Argerichs gehören zu den

Sternstunden der Musikwelt. Seien Sie am Dienstag, den

12. Juli 2005 dabei im Dortmunder Konzerthaus, wenn die

berühmteste Pianistin unserer Zeit zusammen mit den bei-

den jungen, von ihr geförderten Künstlern Lilya Zilberstein

(Klavier) und Geza Hosszu-Legocky (Violine) beim Klavier-

Festival Ruhr musiziert! Übernachten Sie anschließend im

****-Hotel „Park Inn Dortmund“, direkt in der Innenstadt.

Als 2. – 11. Preis gibt es je eine CD vom Klavier-Festival

Ruhr 2004. Alles was Sie brauchen, ist etwas Glück – und

die Antwort auf unsere Rätselfrage!

Wissen Sie es...?Transkriptionen und Paraphrasen sind ein Themenschwer-

punkt auf dem Klavier-Festival Ruhr 2005: Musik über Musik.

Oft verwendeten die Komponisten Werken von Kollegen als

Vorlage, viele haben aber auch eigene Werke transkribiert.

Heute suchen wir nach einem berühmten Dichter, nach dem

eine Symphonie benannt ist, deren Komponist sie später für

zwei Klaviere transkribiert hat. Der Dichter ist u. a. durch

eine Inschrift bekannt, die vor dem Betreten warnt: „Lasciate

ogni speranza, voi ch‘entrate“. Wenn Sie wissen, wie der

Dichter, die Symphonie und deren Komponist heißen, dann

schicken Sie bis zum 25.04.2005 eine Postkarte, email oder

ein Fax mit der Lösung an:

Port Media GmbH, Team crescendo

Senefelderstraße 14, 80336 München

Fax: +49-89-741509-11; email: [email protected]

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen!

Auflösung aus crescendo 1/2005Im letzten crescendo fragten wir nach George Sand und

ihrem Roman „Ein Winter auf Mallorca“. Ein Wochenende für

zwei Personen mit Eintrittskarten zum festlichen Eröffnungs-

konzert des Klassik-Festivals MusicaMallorca und zwei

Übernachtungen im 5-Sterne-Hotel Gran Meliá Victoria hat

gewonnen: W.-D. Gewande aus Berlin.

Herzlichen Glückwunsch!

>Klavier-Festival RuhrDie besten Pianisten der Welt treffen sich alljährlich im Som-

mer im Ruhrgebiet, wenn das Klavier-Festival seine Pforten

öffnet. In diesem Jahr werden vom 17. Juni bis 19. August

so bekannte Künstler wie Daniel Barenboim (24.06., Köln),

Andràs Schiff (28.06., Dortmund), Grigory Sokolov (09.07.,

Essen), Martha Argerich (12.07., Dortmund) oder Ivo Po-

gorelich (17.07., Essen) erwartet. Und gespielt wird nicht

„nur“ in Konzertsälen: Auch das Klavier-Festival steht zur

Geschichte seiner Region. In der Bochumer Jahrhundert-

halle, die lange als Gebläsehalle für die Hochöfen im Bochu-

mer Guss-Stahlwerk diente, musizieren am 04. Juni junge

Talente, moderiert vom künstlerischen Leiter des Festivals,

Franz Xaver Ohnesorg. Und in der Gebläsehalle des Land-

schaftsparks Duisburg-Nord erwartet die Besucher am 22.

Juni ein brillantes Mozart-Spiel. Einen Vorgeschmack auf

das Mozartjahr 2006 geben dort die Pianistin Elena Bash-

kirova, die Brüder Renaud und Gautier Capuçon sowie der

Bratschist Felix Schwarz.

Karten und Info: Tel. +49-1805-00 18 12 (12 Ct/Min)

www.klavierfestival.de

39crescendo 02 2005EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE

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40 www.crescendo-magazin.de EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE

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> Krefeld> Chemnitz> Hannover> Schwerin

> Weimar> Mannheim> Gelsenkirchen> Zürich

Auf einen BlickEin knapper Rückblick auf Opernpremieren und Festivals der letzten zwei Monate

Das Gesicht im Spiegel in KrefeldJörg Widmann hat für seine vor anderthalb Jahren in München uraufgeführte Oper Das Gesicht im Spiegel ein brisantes Thema gewählt: Das Klonen von Men-schen! In seinem Biokonzern hat Ingenieur Milton den Klon Justine erschaffen. Dieser weckt Begehrlichkeiten in Bruno. Für eine per Video belauschte Liebesnacht rächt sich Patrizia an ihrer Nebenbuhlerin, indem sie diese in den Spiegel zu blicken zwingt. Die Erkennt-nis, nur eine Kopie zu sein, lässt Justine zusammen-brechen. Trostlos bleibt sie in dem Müll zurück, den Ausstatter Harald B. Thor beim Flugzeugabsturz (mit Tod von Bruno) vom Bühnenhimmel regnen lässt. So wie dieser eigentlich marginalen Finalepisode von Stück und Inszenierung (A. Baesler) optisch allzu viel

Gewicht beigemessen wird, so stimmen die Proportio-nen des Abends auch sonst nicht immer. Baesler und Thor füllen die Bühne zwar mit technischem Gerät und lassen glatzköpfige Choristen wie Wesen von anderen Sternen umherschwirren, erzählen aber insgesamt bilderbuchartig, ohne einen kühlenden Anflug von Ab- straktion. Widmanns phantasievolle Klangpartitur erobert sich die Bühne allerdings mit Grandeur, und Kenneth Duryea ist ihr ein überlegener Anwalt. Ein hochbeein-druckender Abend auch dank des Ensembles. JM

The Beatles-World in ChemnitzMit der Michael-Fuchs-Band verband sich das Chem-nitzer Sinfonieorchester für einen Ausflug in den Jazz. Neben der Ouvertüre zu Bernsteins Musical Wonderful Town und H. Brubecks Dialogen für Jazzband und Orchester faszinierte vor allem die mitreißende Ur-aufführung von The Beatles World, die M. Fuchs, der Arrangeur des Werkes, mit seinen fünf Jazz-Solisten

und dem Sinfonieorchester unter E. Stier zu einer um-jubelten Uraufführung brachte. In bester künstlerisch effektiver Einheit der beiden so unterschiedlichen En-sembles, sicherem Dirigat und hervorragenden Jazz-breaks ging das Werk mit Bearbeitungen von neun Beatles-Titeln in mitreißender Interpretation über die Bühne. Musikantische Begeisterung „oben“ und frene-tischer Jubel „unten“. Ein höchst gelungener Abend. FS

Kühle Ekstasen in HannoverIn Hannover gab es den ersten Tristan seit etwa vierzig Jahren. Enttäuscht wurden nur diejenigen, die keltisch mystische Nebel erwarteten, denn J. Schlömer (Regie und Bühne) verweigert dem Werk den nordischen My-thos, lässt es im Hier und Jetzt ankommen. Unterstützt wird sein Konzept von imaginationsfähigen Darstellern, selbst eine kleinere Rolle wie der Melot (O. Zwarg) wird zum wichtigen Teil des Ganzen. V. Walders mysteriöse Brangäne fasziniert, ebenso wie S. Ishinos intensiver Kurwenal B. Schneider-Hofstetters bronzen-timbrierte Isolde. Ein wuchtiger, seriöser Bass mit enormem Po-tential ist X. Li als König Marke. Die Krone des Abends verdient aber der Tenor L. Gentile, Intensität und Durchdringung trifft hier auf stimmliche Bewältigung der mörderischen Partie – der dritte Akt macht richtig Gänsehaut! Shao-Chia Lü gibt mit dem Staatsorches- ter einen soliden, diesseitigen Tristan. MF

Die Zauberflöte in SchwerinAn der Schweriner Zauberflöte ist nichts überzeichnet oder übertrieben. Peter Dehler, als Opernregisseur de-bütierend, hebt allerdings die Märchenelemente her-vor. Mit sparsamen Mitteln der Zauberei unterstützt M. Fischer den spielerisch-freundlichen Grundton. Als Dritter im gerundeten Bunde erzeugt Matthias Foremny durch lebendige Detailwirkungen einen schwerelosen, weichen Mozartklang. In diesem ist die warm tönende Pamina (S. Salminen) bestens aufgehoben. Witz und Lebensklugheit vereint der handfeste Papageno (M. Winkler). Der junge Sarastro (R. Mészar) strahlt mit beachtlicher Stimmschwärze schon Würde, aber noch

nicht Souveränität aus. Überwiegend junge Mitwir-kende auf der nächtlich-königlichen Gegenposition (R. Duncan) wie im übrigen Ensemble. BK

Weimarer FidelioVor 200 Jahren wurde in Wien Beethovens Fidelio uraufgeführt. Diese Erstfassung kam nun in Weimar auf die Bühne. Am meisten Aufsehen erregte die In-szenierung von Thilo Reinhardt im Schlussbild durch die Freigabe des Bühnenrandes für Demonstranten von der Straße, wodurch Beethovens Werk mit der

Frage nach der Freiheit unter den Bedingungen der kapitalistisch-demokratischen Zweidrittelgesellschaft konfrontiert werden sollte. Dieses Experiment ist ge-scheitert, es gab keine Konfrontation, sondern nur ein peinliches Nebeneinander. Bis zu diesem Moment aber war es ein beeindruckender Opernabend. Harter Realismus – ein in Ölfarbe gestrichener Folter- und Verhörraum für das erste Bild, ein in der Kerkerhaft sich selbst verstümmelnder Florestan – traf auf anspie-lungsreiche Verfremdungseffekte. Die Staatskapelle unter der Leitung des neuen Ersten Kapellmeisters und stellvertretenden GMD Martin Hoff steigerte sich von einer etwas blassen Ouvertüre zu stimmiger und stimmungsvoller Gestaltung im zweiten Akt. Aus dem wie immer in Weimar durchweg guten Solisten-ensemble ragte Catherine Foster als Leonore hervor, einen starken Eindruck machte auch Volker Schunke durch seine rauhe Tongebung als Pizarro. PSa

Fidelio in MannheimIn Mannheim erregte ein fast konzertanter, gekürzter Fidelio die Gemüter. In einem von D. Hacker nachge-bauten NBC-Studio hat der in der Oper debütierende Schauspielregisseur F.-P. Steckel die von C. Melching in Anlehnung an die 1940er Jahre gewandeten Solis-ten und Orchestermitglieder platziert. Die Atmosphäre der Radioübertragung von 1944 wurde durch Origi-

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naleinblendungen hergestellt. Die Abfolge der Musiknummern wurde von Texten unterbrochen, die ein mürrischer, zorniger Toscanini (J. Tovote) vortrug. Toscaninis Schreiben an Hitler, seine Absagen an die Bayreuther und Salzburger Festspiele und weltanschauliche Zitate beleuchteten auf eindringliche Weise die problematischen Beziehungen zwischen Ästhetik und Politik und warfen ein kritisches Licht auf die Vereinnahmung der Freiheitsoper durch die Nazis. Kulinarische Rezeptionshaltungen wurden so in Mannheim konterkariert, worüber sich dann auch prompt Teile des Pre-mierenpublikums erregten. Dabei wurde durchwegs auf gutem Niveau musiziert. E. Dovico ließ das Orchester sachlich, doch nicht unbeherzt zu Werke gehen. Besonders souverän meisterten S. Vinke (Florestan) und T. Jesatko (Pizarro) ihre heiklen Partien, und C. Whisnant steigerte sich zu einer stimmgewaltigen wie bewegenden Leonore. HGV

Gelsenkirchener Belcanto Was macht man mit einem eher konzertant zu spielendem Attila? A. Baesler erzählt ihn im Musiktheater im Revier ganz naiv vom Blatt, und lässt das Set (Bühnenbild: H. Feuchtner, Kostüme: U. Kremer) als japanisches Comicmärchen umsetzen. Der Abend selbst gehört N. Karnolsky mit üppigem Bass als Attila, er und der kerni-ge Bariton von Jee-Hyun Kim (Ezio) lassen ihr Duett zu einem echten Höhepunkt werden. Odabella (R. Hermann) überzeugt mit ihrem eher lyrischen Sopran sowohl

musikalisch als auch optisch als martialische sexy „Manga-Maus“. Das Problem ist der Gasttenor D. Brenna als Foresto, hier singt eindeutig ein Talent über seine Fachgrenzen. S. Bächli hat mit der Neuen Philharmonie Westfalen einen schmissigen Verdi einstudiert, und zeigt erneut das hohe Potential des Ensembles. MF

Ariane et Barbe-Bleue in ZürichDie Produktion von Ariane et Barbe-Bleue ist ein glänzendes Plädoyer für Dukas‘ unverdient selten gespielte einzige Oper. In Maeterlincks feministischer Lesart des Blaubart-Stoffes siegt die Lichtbringerin Ariane über den Ehefrauen-Wegsperrer; doch die Befreiten wollen ihr nicht in die Freiheit folgen. C. Guth inszeniert in sachlich-surrealer Atmosphäre aus Andeutung und Aussparung, wirft psychologisch sezie-rende Blicke hinter eine unscheinbare Schweizerhaus-Fassade mit Anstaltstüren und Kellerverschlägen (C. Schmidt) und auf die Abhängigkeiten von mit Macken geschlagenen Jungmädchen-Seelen. Zwei Namen geben der hochstehenden Um-setzung Ausnahmerang: Y. Naefs Ariane kommt, singt und siegt mit stimmschönster strahlend sensibler Mezzo-Pracht. J. E. Gardiner bringt die symphonisch durchwirkte Partitur in faszinierender Klarheit und Tiefenschärfe zum Leuchten. MB

�Ja, bitte senden Sie mir das Jahresprogramm für die Saison 2005/2006mit über 180 Konzerten im Gewandhaus zu Leipzig.

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GewandhauskapellmeisterHerbert Blomstedt

17./18. März 2005 Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt Peter Mattei, Bass · Paul Hindemith, Nobilissima visione · Johann Sebastian Bach, Kantate „Ich habe genug” BWV 82 · Ingvar Lidholm „Stund, när ditt inre...” · Paul Hindemith, Symphonische Metamorphosen über Themen von Carl Maria von Weber 31. März/1. April 2005Gewandhausorchester · Daniel Harding · Steven Isserlis, Violoncello Edward Elgar, Konzert für Violoncello und Orchester e-Moll op. 85 Richard Strauss, Eine Alpensinfonie op. 64 7./8. April 2005Gewandhausorchester · Daniel Harding · Sebastian Breuninger, Violine Peter Tschaikowski, Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 35 Sergej Rachmaninow, 2. Sinfonie e-Moll op. 27 14./15. April 2005 Gewandhausorchester · Riccardo Chailly · Nikolaj LuganskyKlavier · Alfred Schnittke, Pianissimo · Sergej Rachmaninow, 2. Konzert für Klavier und Orchester c-Moll op. 18 · Peter Tschaikowski, 4. Sinfonie f-Moll op. 36 21./22. April 2005 Gewandhausorchester · Riccardo Chailly · Janine Jansen, Violine · Christian Poltéra, Violoncello · György Ligeti, Lontano · Johannes Brahms, Konzert für Violine, Violoncello und Orchester a-Moll op. 102 · Béla Bartók, Konzert für Orchester Sz 116 28./29. April 2005 Gewandhausorchester · Thomas DausgaardFrank-Michael Erben, Violine · Niels Wilhelm Gade, Nachklänge von Ossian – Konzertouvertüre op. 1 · Felix Mendelssohn Bartholdy, Konzert für Violine und Orchester e-Moll op. 64 · Ludwig van Beethoven, ZwölfContretänze WoO 14 · Robert Schumann, 4. Sinfonie d-Moll op. 120 12./13. Mai 2005 Gewandhausorchester · Herbert Blomstedt · Jean Sibelius, 6. Sinfonie d-Moll op. 104 · Peter Tschaikowski, 6. Sinfonie h-Moll op.74 („Pathétique”) 19./20. Mai 2005 GewandhausorchesterHerbert Blomstedt · Gewandhaus-Quartett · Frank-Michael Erben, Violine Conrad Suske, Violine · Volker Metz, Viola · Jürnjakob Timm, Violoncello Wolfgang Amadeus Mozart, Sinfonie C-Dur KV 338 · Louis Spohr Konzert für Streichquartett und Orchester a -Moll op. 131 · Max Reger Variationen und Fuge über ein Thema von Mozart op. 132 26./27.Mai 2005 Gewandhausorchester · Asher Fisch · Volker Hemken, Bass-klarinette · Luciano Berio, Quattro versioni originali della Ritirata Notturnadi Madrid, „Chemins IIc“ für Bassklarinette und Orchester, Rendering Luigi Boccherini, Sinfonie d-Moll op. 12/4 („La casa del diavolo“) Franz Schubert, Ouvertüre im italienischen Stil D-Dur D 590 2./3. Juni2005 Gewandhausorchester · Solisten des GewandhausKinderchoresMichel Plasson · Michael Schönheit, Orgel · Francis Poulenc, Konzert fürOrgel, Pauken und Streicher g-Moll · Henri Dutilleux, The shadows of time · César Franck, Sinfonie d-Moll 9./10. Juni 2005 Gewandhaus-orchester · Herbert Blomstedt · Wilhelm Stenhammar, Serenade für großes Orchester F- Dur op. 31 · Johannes Brahms, 1. Sinfonie c-Moll

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42 www.crescendo-magazin.de EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE

Hormonelle TurbulenzenHändels Almira in Karlsruhe

Opernrundschau im Nordwesten> Hamburg > Bremen > Bremerhaven > Oldenburg

An Kastiliens Hof geht es zu wie in den Klatschspalten der

Regenbogenpresse: Wird die frisch gekrönte Königin Almi-

ra den letzten Willen ihres Vaters erfüllen oder doch den

Sekretär Fernando heiraten, den sie liebt? Opfert Osman

seine Verlobte Edilia dem Kalkül, durch Heirat mit Almira

König zu werden? Und wer bleibt in diesem Liebesreigen

übrig für Raymondo und Bellante? Ein herrlicher, fast schon

satirischer Spaß, möchte man meinen. Doch Peer Boysen,

der Giustino vor zwei Jahren so viel Witz verliehen hatte,

wusste mit Almira nichts Rechtes anzufangen. Heraus kam

gepflegte Langeweile plus optische Reizüberflutung. Auf der

zentralen Spielfläche traten sich die Sänger und die fast

immer anwesenden, zusätzlich eingefügten Tänzer schier auf

die Füße. Eine beständig in Zeitlupe kreisende Extra-Prima-

ballerina, Kunstblumen, Feuerwerk und Feuerschlucker

konnten die Inszenierung auch nicht retten.

Umsomehr wurde musikalisch geboten. Vor allem K. Blase

als grundlos eifersüchtige Almira und H. Kordes als mit

Recht empörte Edilia sangen berauschend schöne Klagen

und fulminante Rachearien. Und ginge es nach Klangschön-

heit, müsste Almira doch den ungeliebten, von B. Berchtold

geschmeidig gesungenen Osman erhören. Oder den von

C. Fischesser mit samtweich schnurrendem Bass aus-

gestatteten Raymondo. Als echter Komödiant erwies sich

O. Katzameier, der dem intriganten Politiker Consalvo erhei-

ternde Züge verlieh. M. Hofstetter hatte alles souverän im

Griff, die stilgerecht musizierende Badische Staatskapelle,

die einfühlsame Continuo-Gruppe und das klangfarbenrei-

che Ensemble Les Flamboyants, das die Barockoper um

einige Renaissance-Tänze bereicherte. Dank Hofstetters

Leitung verbanden sich die disparaten Elemente zu einer

abwechslungsreichen musikalischen Einheit, die den großen

Gefühlen genügend Raum ließ. Nike Luber

Überwiegend heiter zeigte sich das Opernleben im Nor-

den. Wie schon bei Monteverdi erprobt übertrug K. Gruber

in Hamburg Händels Giulio Cesare in Egitto ins Hier und

Heute und sparte nicht mit komischen Effekten à la Pop

und Comic, was teilweise etwas seicht wirkte. Gesungen

wurde dafür überdurchschnittlich gut. K. Aldrich gab einen

schlankstimmigen, koloratursicheren Cäsar, A. Kurzak eine

brillante Cleopatra und M. Beaumont einen vor innerem

Feuer lodernden Sesto. A. de Marchi musizierte mit Pfiff auf

einem schmalen Grat zwischen historischer und moderner

Aufführungspraxis.

Auch beim Bremer Freischütz gab’s viel zu lachen, aber

auf einem höheren Denkniveau. E. Gedeon inszeniert ein

geistvolles Spiel im Opernmuseum und F. Ludwig lädt die

Partitur mit dramatischen Kontrasten auf. Beste Sänger:

K. F. Vogt als stimmfrischer Max und N. Lehner als Ännchen

mit jubilierendem Sopran.

In Bremerhaven verlegte W. Dosch Rossinis Italienerin in

Algier in eine moderne Ferienclub-Anlage und schaffte damit

viel Raum für Plattitüden. O. Saragossa gab eine etwas hek-

tische Isabella, M. Roschkowski mit seinem kostbaren Tenore

di grazia einen verführerischen Lindoro und A. Lenzen einen

ansehnlichen Mustafà mit kernigem Bass. Das Orchester

unter H. Brüsch agierte zuverlässig – nicht mehr.

In Oldenburg nahm G. Rech sich mit sensibler Personenfüh-

rung Tschaikowskys Pique Dame an und fand für das Werk

neue Momente. M. Schäfer und M. Petsch waren ein leiden-

schaftlich zerrissenes Liebespaar, J. Batukov sang einen edlen

Grafen Tomsky und A. Rumpf erwies sich wieder einmal als

ein Mann des kraftvollen orchestralen Pinselstrichs.

Gerhart Asche

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Dido und Aeneas in Berlin

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Almira – Kirsten Blase

Alljährlich beglückt uns René Jacobs mit Perlen alter Mu-

sikkultur. Monteverdis frühbarocke Heimkehr des Odysseus

(Il ritorno d´ulisse in patria) bringt er ungekürzt. Wie kaum

ein anderer vermag er das spezielle Instrumentarium des

Concerto vocale und der Akademie für Alte Musik mit klar

durchpulsten Tempi frisch zu beleben. Vier Stunden sind

zwar lang aber nicht langweilig.

Eine Schar exquisiter Sänger beweisen sich in unterschied-

lichen Gefühlslagen und Stilebenen. Telemaco ist in dieser

Fassung allerdings ein Countertenor (Ph. Jaroussky). Die

göttliche Ordnung gilt es im Sinne des barocken lieto fine

wiederherzustellen. So wird Ulisse (K. Spicer) nach zwanzig-

jährigem Umherirren wieder heimgeführt. Zur treuen, aller

Verlockungen werbender Freier widerstehenden Penelope

(P. Bardon). Kaum zu glauben, sieht sie doch aus – in haut-

enge Abendkleider gezwängt – wie ein heutiges Modell auf

Männerfang.

Weder das kastenförmige Einheitsbühnenbild (J. Jörg) noch das

Abziehbild einer heute gängigen Inszenierung (I. Karaman)

werden der Größe Monteverdis gerecht. Der nämlich, nicht

von ungefähr divino Claudio genannt, stellte Seelenzustände

dar, keinesfalls hatte er koitierende Paare im Sinn.

Mit seiner angeblich ersten englischen Oper Dido und Aeneas

tauchte auch Henry Purcell in die Welt der Antike. In der

szenischen Auslegung von S. Waltz tauchen zunächst ein-

mal sechs junge Paare in einem riesigen Aquarium. Körper

verschränken sich zum Knäuel, rollen am Boden, kriechen.

Oft ganz einfältig im Ausdruck unbeirrter Lebensfreude. Wer

aber ist da Dido, wer Aeneas? Am spezifischen Klang zu

erkennen sind Cembalo, Gambe oder barocke Gitarre, nun-

mehr von Attilio Cremonesi impulsiv geleitet. Und darauf

kommt es ja an. Bernd Kima

Monteverdi und PurcellCadenza Barocktage an der Berliner Staatsoper

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43crescendo 02 2005EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE

Das im frühen 19. Jahrhundert erbaute, trotz seiner 1000

Plätze intim wirkende Opernhaus im historischen Zentrum

von Liège fungiert nicht nur als Königliche Oper von Wallonien,

sondern sozusagen als zweite Spielstätte von Aachen und

Umgebung, denn das deutsche Publikum nutzt Liège gerne

für einen Opernausflug, wo es die gediegen traditionelle

Machart der Aufführungen und den unkonventionellen Spiel-

plan schätzt. Ein gutes Beispiel für den Stil der Opéra Royal

de Wallonie ist die als Koproduktion mit Marseille, Avig non

und Vichy entstandene Forza del destino. Regisseur Bernard

Broca gestattet sich keine Experimente, sondern ist bemüht,

die nahezu ungekürzte Aufführung und ihre vielen Szenen-

wechsel mit raschen Überblendungen über die Bühne zu

bringen, wozu ihm Bernard Arnould mit minimalem Aufwand

angerissene Szenen schuf, die vor allem mit raffiniert be-

leuchteten Prospekten arbeiten.

Das musikalische Niveau ist mehr als nur gediegen, denn

Alain Guingal und das Orchester der Königlichen Oper lassen

Verdis Vierakter mit so viel orchestraler Wucht und instru-

mentaler Finesse erklingen, dass man stärker gefesselt ist

als an mancher prominenteren Bühne. Sorgfältig die Auswahl

der Sänger: Therese Waldner verfügt über eine authentische

Verdistimme und singt die Leonora mit einer profunden, in

bester italienischer Tradition geschulten Stimme und vibrie-

render Intensität; von großer Eindringlichkeit die Szene mit

dem sonoren Guardiano von W. Smilek. A. Maria di Micco

machte das Beste aus der undankbaren Rolle der Preziosilla.

Für M. Comencinis leichten Tenor kommt der Alvaro etwas

früh, doch er zog sich mit Geschick aus der Affaire. Verläss-

lich M. Vanauds routinierter Don Carlo. Rolf Fath

Der am 30. 11. 1910 an der Pariser Opéra Comique urauf-

geführte Macbeth des 1880 in Genf geborenen, 1924 in den

USA eingebürgerten, 1959 gestorbenen Ernest Bloch gehört

zu jenem reichen Schatz vergessener Opern des frühen 20.

Jahrhunderts, den zu bergen sich lohnt. Beeinflusst von

Mussorgsky und Wagner, mit Anklängen an Chausson und

Debussy, hat Bloch für das düstere Shakespeare-Drama eine

originäre, dunkel grundierte, an Valeurs reiche, rhythmisch

und motivisch eindringliche Musiksprache gefunden.

An der Oper Frankfurt (Koproduktion mit dem KlangBogen

Festival Wien) haben sich die Dirigentin Sian Edwards und

der Regisseur Keith Warner für Blochs englische Fassung

seines „drame lyrique“ entschieden, bei der zwar die Ele-

ganz des französischen Sprechgesangs auf der Strecke

bleibt, dafür aber der Shakespeare-Ton besser, härter ge-

troffen wird.

Entsprechend scharf gezeichnet ist auch Warners Insze-

nierung, die mit dem Symbol der Kamera spielend und mit

Hilfe der spiegelreflexartigen Drehbühne (Bühnenbild und

Kostüme: Es Devlin) einen raschen Wechsel der Hell-Dunkel-

Szenerien ermöglicht. In zum Teil verzerrten Perspektiven

und Spiegelungen einer beklemmenden, modernitätsna-

hen Atmosphäre präsentiert Warner Schnappschüsse auf

zeitlose Seelenabgründe. Diese werden von Sian Edwards

und dem Frankfurter Museumsorchester musikalisch viel-

schichtig ausgelotet und von Daniel Sumegi als Macbeth und

Louise Winter als Lady Macbeth mit im Fortgang von Mord

und Raserei wachsender sängerdarstellerischer Intensität

verkörpert. Heinz-Günter Vester

Selten war sich die Tagespresse so einig wie bei Cabaret in

der Bar jeder Vernunft. Genau hierhin, ins alte Spiegelzelt mit

seinem authentischen Varieté-Flair gehört das Musical von

Masteroff und Kander. Das Projekt ist ambitioniert und liebe-

voll ausgestattet, hochkarätig besetzt und engagiert gespielt

und gesungen. Nur das Verruchte fehlt, das Abgründige, die

Magie. US-Star-Choreograf V. Paterson ist der Abend etwas

brav und überkorrekt geraten. Auch TV-Star A. Loos-Liefers

in der Liza-Minelli-Rolle der Sally Bowles singt zwar be-

achtlich, entwickelt aber wenig Bühnenpräsenz. Grandios

dagegen A. Winkler als Fräulein Schneider.

Nach Jahren des Leerstands sollen jetzt Musicals das in-

time, altehrwürdige Schlossparktheater füllen. Urinetown

von G. Kotis und M. Hollmann lief drei Jahre ausverkauft am

Broadway. Pinkelstadt – Das Musical ist witzig und absurd,

macht sich fortwährend über sein Genre lustig und nutzt

doch geschickt all seine Tricks. Einziger Schwachpunkt:

Die Musik liefert keinen Ohrwurm. Typengenau besetzt das

hochkarätige Ensemble, aus dem I. Richter als aasiger Boss

des WC-Imperiums heraussticht.

Komponist S. Sondheim nennt Sweeny Todd eine „schwarze

Operette“. Doch es bedarf dieses Untertitels gar nicht, um

sein Werk auf dem Spielplan der Komischen Oper zu rechtfer-

tigen – die Partitur ist zwar musicalgemäß eingängig, bedient

sich aber doch virtuos der „klassischen“ Musikgeschichte.

C. Bond, der Autor der Musicalvorlage, inszenierte das ra-

benschwarze Werk um einen mordenden Barbier, dessen

Opfer seine Gespielin zu schmackhafter Pastete verarbeitet,

konservativ, aber mit viel Witz. Dirigent K. Schoots sorgt für

den musikalischen Schwung. Gefeiert wurden zur Premie-

re die Protagonisten R. Smeets und D. Manzel, doch auch

M. Winkler und G. Schwabe als Alternativ-Besetzung geben

dem Affen ordentlich Zucker. Arnt Cobbers

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Anna Loos-Liefers und die Kit-Kat-Girls

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Die Macht des Schicksals in Lüttich

Musicalstadt BerlinDrei neue Produktionen verlassen die ein-gefahrenen Gleise der Muscial-Industrie und sind uneingeschränkt sehenswert!

Licht und SchattenErnest Blochs Macbeth in Frankfurt

Orchestrale WuchtVerdis Macht des Schicksals in Lüttich

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44 www.crescendo-magazin.de EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE

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plus regional Kulturachse Nord>Berlin >Mecklenburg-Vorpommern >Brandenburg >Sachsen-Anhalt

GroßesTanztheaterRostock – Dessau – BerlinIn einer mittelalterlichen Stadt wütet die

Pest und hat bereits tausende Menschen

dahingerafft. Mit seinem Hofstaat entflieht

Fürst Prospero der Seuche. Auf einem ab-

geschiedenen Schloss lässt er alsbald wilde

Maskenorgien feiern, während sein Volk

allmählich zu Grunde geht. Doch dann er-

scheint dem Fürsten ein grauenvoller Spuk.

Edgar Allen Poes‘ Kurzgeschichte Die Maske

des Roten Todes inspirierte Wilhelm Dieter

Siebert zu einem neuen Ballett, das nun

am Volkstheater Rostock uraufgeführt wird

(02.04.). Bei Wolfgang Fortner studierte der

gebürtige Berliner Komposition. Siebert

selbst bezeichnet seine Musiksprache als

verständlich-modern und betont konkre-

tes Erzählen von Geschichten. Eines seiner

bekanntesten Werke ist die Oper Untergang

der Titanic.

Mit diesem Projekt stellt das Volksthea-

ter Rostock künstlerische Neugierde und

schöpferischen Tatendrang unter Beweis.

Die mit Spannung erwartete Uraufführung

inszeniert und choreographiert Wladimir

Fedianin. Die Ausstattung stammt von

Martin Rupprecht, es dirigiert Christian

Hammer.

Nicht minder spannend wird es am Anhal-

tischen Theater Dessau, das vom 26. bis

28. März seine Tore für das Tanzfest Des-

sau öffnet. Auftakt bildet die Premiere von

Dornröschen (26.03.). Tschaikowskys Bal-

lettklassiker wird in einer Neuinterpretation

des Choreographen Jan Linkens geboten,

die den Grimmschen Kampf zwischen Gut

und Böse noch unterstreicht. Es folgt ein

Gastspiel der Gregor Seyffert Compagnie

Berlin (27.03.). Auf der Ballettgala tanzt

Berliner Nachwuchs unter anderem Robert

Norths Troy Game (28.03.). Abgerundet

wird das Programm mit Konzerten und

einem Symposion.

Das Staatsballett Berlin zeigt wiederum

Kenneth MacMillans Manon von 1974

(22.04.): Ein sechzehnjähriges Mädchen

liebt das Leben und kann dem Vergnügen

nicht widerstehen. Die Musik fußt auf Mas-

senet, lässt jedoch die Manon-Vertonung

des Franzosen außer Acht.

Tanzfest Dessau (26.-28.03.)26. März (Premiere), 03. (17.00 Uhr), 22. April, 12. Mai (jeweils 19.30 Uhr)27., 28. März (jeweils 17.00 Uhr)Dessau, Anhaltisches TheaterKarten und Info: Tel. +49-340-25 11 333www.anhaltisches-theater.de

02. (Uraufführung, 19.30 Uhr), 07., 17. April (jeweils 15.00 Uhr), 20. Mai (19.30 Uhr)Rostock, Volkstheater Rostock Karten und Info: Tel. +49-381-38 14 700www.volkstheater-rostock.de

22. (Premiere, 19.30 Uhr), 24., 30. April, 06., 12., 15. Mai (jeweils 19.00 Uhr)Berlin, Staatsoper Unter den LindenKarten und Info: Tel. +49-30-20 35 45 55www.staatsoper-berlin.de

>OperBriefe des van GoghIn den Briefen an seinen geliebten Bruder

Theo schüttete van Gogh sein Herz aus.

Diese Briefe dienten Grigori Frid als Grund-

lage für seine Mono-Oper Briefe des van

Gogh. Die Aufführung der Berliner Kammer-

oper mit Hans Gröning inszeniert Holger

Müller-Brandes, das Orchester der Berliner

Kammeroper dirigiert Brynmor Jones.

11. (Premiere), 13., 14., 20., 21. Mai (jeweils 20.00 Uhr)Berlin, Saalbau NeuköllnKarten und Info: Tel. +49-30-69 31 054www.berliner-kammeroper.de

Berliner TheaterMit dem Berliner „carrousel“-Theater für

Kinder wird an der Komischen Oper Ber-

lin Frank Schwemmers Kinderoper Der

Reiter mit dem Wind im Haar uraufgeführt

(16.04.). Das Libretto des Auftragswerks

schuf Manuel Schöbel, Intendant des

„carrousel“-Theaters. An der Staats oper

Unter den Linden dirigiert wiederum Ge-

neralmusikdirektor Daniel Barenboim

im Rahmen der Festtage 2005 Wagners

Parsifal (19.03.). Die Deutsche Oper Berlin

zeigt Mascagnis Cavalleria rusticana und

Leoncavallos Der Bajazzo (23.04.). Es folgt

die Wiederaufnahme von Aribert Reimanns

Kafka-Oper Das Schloss (15.05.).

19. (Premiere), 28. März (jeweils 16.00 Uhr)Berlin, Staatsoper Unter den LindenKarten und Info: Tel. +49-30-20 35 45 55www.staatsoper-berlin.de

16. (Uraufführung), 24. (11.00 Uhr), 30. April (jeweils 18.00 Uhr)Berlin, Komische Oper BerlinKarten und Info: Tel. +49-30-47 99 74 00www.komische-oper-berlin.de

23. (Premiere, 19.00 Uhr), 27. April (19.30 Uhr), 01., 05., 08. Mai (jeweils 18.00 Uhr)15. Mai (Wiederaufnahme, 18.00 Uhr)Berlin, Deutsche Oper Berlin www.deutscheoperberlin.de

Mozart – Salieri – Britten1786 erteilte der österreichische Kaiser an

Salieri und Mozart Kompositionsaufträge

für ein Fest. Es entstanden Der Schau-

spieldirektor des Salzburger Kindl sowie

Salieris Prima la musica, poi le parole.

Salieri gewann, die Feindschaft zwischen

beiden schwelte. Als Doppelpack werden

die Werke in Brandenburg und Frankfurt/

Oder gezeigt (24.03.). Das Opernhaus

Halle zeigt wiederum Brittens Ein Som-

mernachtstraum, eine Koproduktion mit

der Bayerischen Theaterakademie August

Everding München (05.05.).

24. März (Premiere, 19.30 Uhr, Brandenburg), 09. (19.30 Uhr), 10. April (15.00 Uhr, jeweils Frankfurt/Oder)Brandenburg, Brandenburger TheaterKarten und Info: Tel. +49-3381-511 111www.brandenburgertheater.de

05. Mai (Premiere, Uhrz./T. nicht bekannt)Halle, Opernhaus HalleKarten und Info: Tel. +49-345-202 97 71www.oper-halle.de

...und außerdemPoulencs Gespräche der Karmeliterinnen

hat am 08. April Premiere am Mecklenbur-

gischen Theater Schwerin (19.30 Uhr). Es

inszeniert Matthias Oldag.

Karten und Info: Tel. +49-385-53 00 123www.theater-schwerin.de

>KonzerteIm NikolaisaalZum Gedenken an die Zerstörung Potsdams

vor sechzig Jahren gibt die Kammerakade-

mie Potsdam unter der Leitung von Michael

Sanderling ein Konzert (14.04.). Unter an-

derem steht Schostakowitschs Kammer-

Fassade des Nikolaisaals Potsdam

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Ballettensemble des Volkstheaters Rostock

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Diese Briefe dienten Grigori Frid als Grund-Brynmor Jones

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45crescendo 02 2005EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE 45crescendo 02 2005EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE

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sinfonie op. 110a – eine Bearbeitung des

8. Sreichquartetts – auf dem Programm.

Die wunderbare Geigerin Isabelle van Keu-

len ist in Hartmanns Concerto funebre zu

hören. Das Brandenburgische Staatsor-

chester Frankfurt führt wiederum Werke

von Ligeti und Holst auf (16.04.).

14. (19.00), 16. (19.30 Uhr) April Potsdam, NikolaisaalKarten und Info: Tel. +49-331-28 88 828www.nikolaisaal.de

In der Philharmonie Mit dem Deutschen Symphonieorchester

Berlin treten Vladimir Ashkenazy und Cel-

list Lynn Harrell auf. Auf dem Programm

steht u.a. das 1. Cellokonzert von Schosta-

kowitsch (22.05.). Unter der Leitung von

Harnoncourt spielen die Berliner Philhar-

moniker wiederum Werke von Schubert

(14./15./16.04.). Es folgen Sir Simon Rattle

und Christian Tetzlaff (26./27./28.04.).

Im Mai dirigiert Haitink das Orchester

(12./13./14.05.). Murray Perahia gas-

tiert mit einem Beethoven-Klavierabend

(18.05.). Barenboim begleitet im Rahmen

der Festtage 2005 Cecilia Bartoli (22.03.)

und dirigiert das Chicago Symphony Or-

chestra und Lang Lang (24.03.). Es folgen

ein Händel-Programm mit René Jacobs

(26.03.) und ein Auftritt von Geburtstags-

kind Pierre Boulez (27.03.).

22. Mai (20.00 Uhr)Karten und Info: Tel. +49-30-20 29 87 11www.dso-berlin22., 24., 26., 27. (11.00 Uhr) März, 14./15./16., 26./27./28. April, 12./13./14., 18. Mai (jeweils 20.00 Uhr)Berlin, Berliner PhilharmonieKarten und Info: Tel. +49-30-25 488 132www.berliner-philharmoniker.de

Im KonzerthausIhre Interpretationen sind tief und weise,

ihr Ton von warmer Menschlichkeit. Mit

Wolfram Rieger, der am Klavier sitzt, gibt

Tabea Zimmermann im Konzerthaus Ber-

lin Werke von Schubert und Hindemith

(26.04.). Höhepunkt ist Schostakowitschs

Violasonate von 1975: Ihre Einspielung

mit Hartmut Höll gilt bis heute als eine der

besten. Zuvor konzertieren das Ensemble

Modern (13.04.) und das Vogler-Quartett

(23.04.), das in diesem Jahr sein zwan-

zigstes Bühnenjubiläum begeht. Highlight

Ende März ist Mahlers gigantische Achte,

die „Symphonie der Tausend“. Es dirigiert

Eliahu Inbal (25.03.). Das Ensemble Al-

terance feiert den achtzigsten Geburtstag

von Pierre Boulez (31.03.).

26. April (20.00 Uhr)25., 31. März, 13., 23. ( jeweils 20.00 Uhr)Berlin, KonzerthausKarten und Info: Tel. +49-30-20 30 92 101www.konzerthaus.de

King’s SingersIhre Programme sind vielseitig, die Grenzen

zwischen Ernst und Unterhaltung fließend.

Auf eine Musikrichtung will sich das bri-

tische Vokalensemble nicht festlegen. Im

Rahmen des 3. Meisterkonzerts des Meck-

lenburgischen Staatstheaters kommen die

King’s Singers nun nach Schwerin und

gestalten Lieder von Brahms, spanische

Musik der Konquestadores und deutsches

Volksgut.

23. April (19.30 Uhr)Schwerin, Mecklenburgisches StaatstheaterKarten und Info: Tel. +49-385-53 00 123www.theater-schwerin.de

Klavierabend mit KronenbergWenn Yorck Kronenberg im Rahmen der

Bechstein-Konzerte neben Beethoven und

Schubert auch Bach interpretiert, darf man

sich auf einen besonderen Abend freuen:

Für seine Einspielungen mit Werken von

Bach und der gemäßigten Moderne hat

der 1973 in Reutlingen geborene Pianist

bereits viel Lob geerntet. Übrigens schreibt

Kronenberg auch: Sein Roman Welt unter

wurde 2002 bei Edition Nautilus verlegt.

22. April (20.00 Uhr)Berlin, Bechstein-Centrum (Stilwerk, 5. OG)Karten und Info: Tel. +49-30-31 51 52 00www.bechstein.de

crescendo premium lädt 3 x 2 Teilnehmer zum Kronenberg-Konzert am 22. April ein

Tabea Zimmermann

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Weitere Termine18.03. (Pre.): Die lustige Witwe (Lehár)Halle, Opernhaus HalleTel. (0345)20 29 771

19.03. (Pre.): Königskinder (Humperdinck)Cottbus, Staatstheater CottbusTel. (01803)440 344 (9 Ct/Min)

20.03.: Finale Deutscher MusikwettbewerbBerlin, Konzerthaus BerlinTel. (030)20 300

27.03.: OsterkonzertL. Wittenberg, Wasserschloss ReinharzTel. (034925)71 786

27.03.: Lieder und BalladenBrandenburg, Brandenburgisches TheaterTel. (03381)511 111

31.03.: Badi Assad bei DussmannBerlin, DussmannTel. (030)20 25 25 38

02.04. (Pre.): Candide (Bernstein)Greifswald, TheaterTel. (03834)57 22 224

08.04.: Russische ZigeunerliederWismar, Theater der Hansestadt WismarTel. (03841)70 72 06

09.04.: Neubrandenb. Philh. (Beethoven)Neubrandenburg, KonzertkircheTel. (0395)55 95 127

16.04. (Pre.): Hoffmanns ErzählungenNeustrelitz, Landestheater NeustrelitzTel. (03981)206 400

22.04.: 6. Philharmonisches KonzertCottbus, Staatstheater CottbusTel. (01803)44 03 44 (9 Ct/Min)

23.04. (Pre.): Ariadne auf Naxos (Strauss)Berlin, Hochschule für Musik „Hanns Eisler“Tel. (030)90 26 98 42

23.04. (Pre.): Der Liebestrank (Donizetti)Rostock, Volkstheater RostockTel. (0381)38 14 700

30.04.: Abschlusskonzert 13. Int. OrgeltageNeubrandenburg, JohanniskircheTel. (0395)55 95 127

01.05.: Wittenberger KantoreiL. Wittenberg, StadtkircheTel. (03491)40 44 15

14.05. (Pre.): Die Krönung der PoppeaStralsund, Theater StralsundTel. (03831)26 46 124

15.05.: PfingstkonzertL. Wittenberg, Wasserschloss ReinharzTel. (034925)71 786

Magdeburgische PhilharmonieUnter dem Thema „Sommer“ führt die

Magdeburgische Philharmonie Weberns Im

Sommerwind, die Sommernächte von Ber-

lioz und Debussys La Mer auf (14./15.04.).

Bei Mozarts Oboenkonzert C-Dur mag das

Motto „Sehnsucht“ des 9. Symphonie-

konzerts der Saison (12./13.05.) noch zu

passen. Mahlers 5. Symphonie ist dage-

gen wohl eher ein tönendes Bild der Angst

– mit Ausnahme des sehnsuchtsvollen 4.

Satzes. Es dirigiert Generalmusikdirektor

Gerd Schaller, Solist ist Albrecht Mayer.

14./15. April, 12./13. Mai (jeweils 19.30 Uhr)Magdeburg, Theater MagdeburgKarten und Info: Tel. +49-391-54 06 444www.theater-magdeburg.de

...und außerdem In der Marktkirche Unser Lieben Frauen zu

Halle gestaltet am 25. März das Philharmo-

nische Staatsorchester Halle Bachs Johan-

nespassion. Es dirigiert Gothart Stier. Neben

Solisten ist die Robert-Franz-Singakademie

zu hören. Der Abend beginnt um 18.00 Uhr.

Karten und Info: Tel. +49-345-20 50 222www.staatsorchester-halle.de

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Deutsches Symphonieorchester Berlin

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plus regional Kulturachse Nord>Hamburg >Bremen >Niedersachsen >Schleswig-Holstein

Der AbschiedMetzmacher und Langevoort Zum Abschied von Generalmusikdirektor

Ingo Metzmacher und Intendant Louwrens

Langevoort zeigt die Hamburgische Staats-

oper ab April nochmals die besten Produk-

tionen der letzten acht Jahre.

Auftakt bildet Bergs Lulu von Peter Kon-

witschny (17./21.04/03.05.). Zu den Hö-

hepunkten im Mai zählt die Konwitschny-

Inszenierung des Lohengrin, die mit dem

Bayerischen Theaterpreis ausgezeichnet

wurde (16./22.05.), sowie Poulencs Di-

alogues des Carmélites (30.05.). Zuvor

jedoch Karoline Grubers Kultinszenierung

der Poppea (27.05.) und La Clemenza di

Tito: das letzte Hamburg-Projekt von Metz-

macher und Konwitschny (08.05.).

Daneben steht die Uraufführung von Jörn

Arneckes Butterfly Blues an (08.04.). Das

Werk ist im Auftrag des Hauses entstan-

den. Für Hamburg hat er bereits Das Fest

im Meer komponiert.

08. (Uraufführung), 12., 15., 18., 24. April (jeweils 20.00 Uhr)Hamburg, Opera Stabile (H. Staatsoper) 17./21. April/03. (jeweils 19.30 Uhr), 16./22. (je-weils 17.00 Uhr), 27., 30. Mai (jeweils 19.00 Uhr) 08. (Premiere, 18.00 Uhr), 11., 14., 17. Mai (jeweils 19.30 Uhr) Hamburg, Hamburgische StaatsoperKarten und Info: Tel. +49-40-35 68 68www.hamburgische-staatsoper.de

>OperAdriana LecouvreurWas für ein Krimiplot: Mordwaffe ist ein

vergifteter Veilchenstrauß, Opfer ist eine

berühmte Schauspielerin, Tatmotiv ist

Eifersucht. Doch in Francesco Cileas wenig

bekannter Verismus-Oper Adriana Lecou-

vreur von 1902 geht es zugleich um po-

litisches Machtkalkül: Die Titelheldin liebt

einen bestimmten Mann, was der Gräfin

von Boullion gar nicht gefällt. Den unglei-

chen Kampf verliert am Ende Adriana. Die

Lübecker Aufführung des Werks inszeniert

Marc Adam.

15. (Premiere), 22., 30. April, 03., 18., 20. Mai (jeweils 19.30 Uhr)Lübeck, Theater LübeckKarten und Info: Tel. +49-451-74 556www.theaterluebeck.de

crescendo premium lädt 3 x 2 Teilnehmer zur Vorstellung am 30. April ein

...und außerdemIn Janáceks Katja Kabanowa leidet die

Titelheldin an der kalten und lieblosen

Umgebung. Die Premiere am Stadttheater

Bremerhaven ist am 23. April (19.00 Uhr).

Karten und Info: Tel. +49-471-49 001www.stadttheaterbremerhaven.de

>TanzMovimentosZum dritten Mal findet das Tanzfestival Mo-

vimentos der Autostadt Wolfsburg statt. Im

ehemaligen Heizkraftwerk Süd des Volks-

wagenwerkes werden großartige Ensembles

erwartet. Den Beginn macht die Compagnie

Montalvo-Hervieu, die für Stilvielfalt steht

(29.04.-01.05.). Die Companhia de Danca

Deborah Colker führt erstmals weltweit Nó

(05.-08.05.), das Aterballetto ein Mozart-

projekt auf (11.-15.05.). Es folgen die Tero

Saarinen Company (17./18.05.), Shen Wei

Dance Arts (20./21.05.), Dave St-Pierre &

Compagnie (23./24.05.) und das Zürcher

Ballett (27.-29.05.).

Movimentos (29.04.-29.05.)Wolfsburg, Heizkraftwerk Süd (Autostadt)Karten und Info: Tel. +49-800-288 678 238 (kostenlos)

www.autostadt.de

>KonzerteHighlights in Hamburg und BremenMit dem Tschaikowsky-Symphonieorches-

ter Moskau gastiert Vladimir Fedosseyev in

Hamburg (05.04.). Zuvor reist Ashkenazy

mit dem European Union Youth Orchestra

und Brittens War Requiem an (29.03.).

Yundi Li gibt einen Klavierabend (17.05.).

Hochkarätige Kammermusik gibt es mit

dem Minguet Quartett und Jens-Peter

Maintz (02.04.). Mit Olli Mustonen kon-

zertiert Daniel Müller-Schott in Bremen

(04.04.). Es folgen Nigel Kennedy (18.04.)

und Alfred Brendel (26.04.). Die Deutsche

Kammerphilharmonie tritt mit Trevor Pin-

nock, Grigory Sokolov und Daniel Sepec

(16./17.05.), das NDR-Sinfonieorchester

mit Radu Lupu auf (22.05.).

29. März, 02. April, 17. Mai (jeweils 20.00 Uhr)Karten: Tel. +49-40-34 69 2005. April (19.30 Uhr)Karten: Tel. +49-40-35 44 14Hamburg, Laeiszhalle (Musikhalle)Info: www.musikhalle-hamburg.de

04., 18., 26. April, 16./17., 22. Mai (jeweils 20.00 Uhr)Bremen, Die GlockeKarten und Info: Tel. +49-421-33 66 99www.glocke.de

...und außerdemHåkan Hardenberger ist der Star der Reihe

„Nord/LB artist and friends“ im Rahmen des

„Braunschweig Classix Festival“. Vom 20.

April bis 08. Mai gestaltet der schwedische

Trompeter Klassik- und Jazzkonzerte.

Karten und Info: Tel.+49-531-12 57 12www.classixfestival.de

Bei den Internationalen Händel-Festspielen

Göttingen dreht sich von 15. bis 21. Mai

alles um das Thema „Händel und der fran-

zösische Geschmack“. Anschließend steht

das Spätwerk des deutschen Wahlbriten im

Zentrum (28. Mai bis 03. Juni).

Karten und Info: Tel. +49-551-56 700www.haendel.org

Weitere Termine18.03. (Pre.): Obsession (ver. Choreogr.)Hildesheim, Stadttheater Hildesheim Tel. (05121)33 1 64

25.-28.03.: Oster-Tanz-Tage Hannover Hannover, Niedersächsisches Staatstheater Tel. (0511)99 99 11 11

30.03.: Jam Session/Anja Mohr TrioHannover, Marlene Tel. (0511)368 16 87

20.04.: Bernd Glemser/S.O.BraunschweigHameln, Theater Hameln Tel. (05151)916 220

20.-24.04.: folkBalticaFlensburg, verschiedene Orte Tel. (0461)493 55 68

23.04.-01.05.: Brahms-Festival Lübeckwww.mh-luebeck.de Tel. (0451)70 23 218

05.-07.05.: Kammermusikfest Lübeckwww.scharwenka.de Tel. (0451)64 2 64

Dialogues des Carmélites an der Hamburgischen Staatsoper

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European Union Youth Orchestra

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47crescendo 02 2005EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE

1943 entstanden, spiegelt Schostako-

witschs 8. Symphonie die Abgründe des

Krieges wider. So die Horrorvision im drit-

ten Satz: Die Bratschen rasen mit einem

Toccata-Motiv los, vereinzelte Instrumen-

tenschreie, die Bässe stampfen gewaltvoll.

Eine Zirkuspolka albert im Mittelteil, am

Ende ohrenbetäubendes Schlagwerk.

Vor dem Hintergrund der Zerstörung Dres-

dens vor sechzig Jahren ist die Aufführung

mit der Dresdner Philharmonie unter Nikolai

Alexeev nur konsequent (02.04./03.04.).

Von dieser Katastrophe blieb auch das Or-

chester nicht verschont: Der eigene Kon-

zertsaal des Ensembles wurde seinerzeit

zerstört. Seit 1969 ist der Kulturpalast neu-

er Sitz. Chefdirigent war u.a. Kurt Masur.

Seit September 2004 leitet Rafael Frühbeck

de Burgos das Ensemble, der im Mai mit

dem Orchester durch Deutschland tourt

(siehe S. 50). In Dresden dirigiert der

Spanier neben Werken von Beethoven

und Strawinsky Bruchs 1. Violinkonzert

(16.04.). Solistin ist Alina Pogostkin, die

auf der Tournee mitreisen wird.

02./03., 16. April (jeweils 19.30 Uhr)Dresden, Kulturpalast (Festsaal)Karten und Info: Tel. +49-351-48 66 306www.dresdnerphilharmonie.de

crescendo premium lädt 8 Teilnehmer zu Kon-zerten der Dresdner Philharmonie ein

>KonzerteHighlights an der Alten Oper Eliahu Inbal dirigiert mit der Urfassung von

Bruckners Achter das Radio-Sinfonieorches-

ter Frankfurt (07./08.04.). Olli Mustonen

gibt einen Klavierabend (09.04.). Mit Wer-

ken von Schönberg, Tihanyi, Jeney und

Vidovszky ist das renommierte Ensemble

Modern zu hören (16.04.). Das Royal Phil-

harmonic Orchestra gastiert mit Charles

Dutoit (30.04.), mit Schubert ist das Alban

Berg Quartett zu erleben (03.05.). Es folgen

Nigel Kennedy (05.05.) sowie Bo Skovhus

und Christian Tetzlaff (21.05.).

07./08., 09., 16., 30. April, 03., 05. und 21. Mai (jeweils 20.00 Uhr)Frankfurt a. M., Alte Oper Frankfurt Karten und Info: Tel. +49-69-13 40 400www.alteoper.de

Highlights in LeipzigIn Bachs Wirkungsstätte, der Leipziger

Thomaskirche, leitet Georg Christoph Biller

mit der zweiten Fassung der Johannes-

passion das Gewandhausorchester. Der

designierte Gewandhauskapellmeister

Riccardo Chailly dirigiert wiederum russi-

sche Musik (14./15.04.) sowie Werke von

Ligeti, Brahms und Bartók (21./22.04.).

Bereits zum sechsten Mal wird zwischen

dem 15. und 24. April das „a cappella“-

Festival Leipzig veranstaltet. Neben dem

Ensemble Amarcord, das die künstlerische

Leitung inne hat, kann man weitere viel-

beachtete Vokalensembles erleben. Beim

großen Finale im Gewandhaus stehen sie

gemeinsam auf der Bühne (24.04.).

24./25. März (jeweils 19.00 Uhr)Leipzig, Thomaskirche14./15., 21./22. April (jeweils 20.00 Uhr)Leipzig, GewandhausKarten und Info: Tel. +49-341-12 70 280www.gewandhaus.de

„a cappella“-Festival Leipzig (15.-24.04.)24. April (19.00 Uhr)Leipzig, GewandhausKarten und Info: Tel. +49-341-12 70 309www.a-cappella-festival.de

>OperGroßes Theater in ThüringenUm ein französisches Dorf, das wegen

eines Bergwerksbesitzers verarmt, geht

es in Alfred Bruneaus Oper Messidor. In-

haltlich ist der Einfluss des französischen

Naturalismus, musikalisch von Bruneaus

Lehrer Massenet kaum zu leugnen. Lorenz

Aichner leitet die konzertante Aufführung in

Erfurt (30.04.). Beim Osterkonzert kommt

am Deutschen Nationaltheater Weimar die

Urfassung von Beethovens Fidelio zu Gehör

(28.03.). Es inszeniert Thilo Reinhard. Pre-

miere war bereits am 02. Februar.

28. März (19.00 Uhr), 05., 10., 20. April (jeweils 19.30 Uhr), 08. Mai (19.00 Uhr)Weimar, Deutsches Nationaltheater WeimarKarten und Info: Tel. +49-3643-755 334www.nationaltheater-weimar.de

30. April (Premiere, 19.30 Uhr), 08. Mai (18.00 Uhr)Erfurt, Theater Erfurt Karten und Info: Tel. +49-361-22 33 155www.theater-erfurt.de

Cleofide an der SemperoperIn Johann Adolf Hasses Barockoper Cleofide

dreht sich alles um die Lebensgefährtin

von Alexander dem Großen. Das Werk be-

gründete Dresdens Opernruhm. Francisco

Negrin inszeniert, Christoph Rousset dirigiert.

26. (Premiere), 30. März, 03. (20.00 Uhr), 04., 07. (17.00 Uhr), 09. April (jeweils 19.00 Uhr)Dresden, SemperoperKarten und Info: Tel. +49-351-49 11 705www.semperoper.de

...und außerdemMussorgskys Chowanschtschina hat an der

Oper Frankfurt Premiere (27.03., 18.00 Uhr).

Karten und Info: Tel. +49-69-13 40 400www.oper-frankfurt.de

Weitere Termine19.03. (Pre.): Madame Butterfly (Puccini)Görlitz, Theater GörlitzTel. (3581)47 470

23.03. (UA): Expeditions 2 U (B. Roznos)Zwickau, GewandhausTel. (0375)834 647

26.03.: Musical Night (mit Musicalstars)Nordhausen, Theater NordhausenTel. (03631)98 34 52

09.04. (Pre.): Elektra (R. Strauss)Kassel, Kuppeltheater (Staatstheater Kassel)Tel. (0561)10 94 222

24.04.: D. Ishizaka/M. OkadaEltville-Erbach, Schloss Reinhartshausen (K.)Tel. (01805)74 34 64 (12 Ct/Min)

29.04.: Iturriga-Quartett (Beethoven)Dresden, Schloss AlbrechtsbergTel. (0351)48 6 60

30.04. (Pre.): Temistocle (J. Chr. Bach)Leipzig, Oper LeipzigTel. (0341)12 61 261

20.-26.05.: 20. Arolser Barock-Festspielewww.arolser-barockfestspiele.deTel. (05691)89 44 17

plus regional Kulturachse Mitte>Hessen >Thüringen >Sachsen

Alban Berg Quartett

Rafael Frühbeck de Burgos und die Dresdner Philharmonie

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Ein faszinierendes EnsembleDie Dresdner Philharmonie ist ein Garant für große Musikerlebnisse

Semperoper

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plus regional Kulturachse Mitte>NRW Rhein/Ruhr >Rheinland-Pfalz >Saarland

Da hört man nicht zu staunen auf: Aber-

mals bietet das Theater Hagen einen regel-

rechten Knüller. Dieses Haus ist ein Garant

für ungewöhnliche und innovative Projekte.

Diesmal wird gleich eine Uraufführung ge-

boten. Frauen heißt die neue Ballettchoreo-

graphie von Riccardo Fernando. Getanzt

wird unter anderem nach der Musik von

Rodion Schtschedrin (02.04.).

Zwei Frauen, zwei Dramen, zwei tödliche

Leidenschaften: Das ist der Handlungskern.

Als literarische Grundlage dienten Lorcas

Schauspiel Yerma und Mérimées berühmte

Novelle Carmen. Auch hier geht es um den

gewaltsamen Tod aus Leidenschaft. Die

eine tötet, die andere wird getötet. Günther

Albers übernimmt die musikalische Lei-

tung, die Ausstattung stammt von Petra

Mollérus.

Bereits am 22. Januar wurde in Duisburg

das Ballett Erda von Youri Vàmos, uraufge-

führt. Nun hat das Werk des Ballettchefs der

Rheinoper Premiere in Düsseldorf (02.04.).

Nach der Musik von Péteris Vasks entfaltet

sich eine Geschichte um Schicksal, Liebe

und Leidenschaft sowie um Ewigkeit und

Vergänglichkeit. Im zweiten Teil des Abends

dann Vàmos‘ Düsseldorfer Erstlingswerk

Der holzgeschnitzte Prinz. Die Aufführun-

gen dirigiert Roland Techet.

02. (Premiere), 09., 13. (18.00 Uhr), 20., 21. April, 21. Mai (jeweils 19.30 Uhr)Hagen, Theater HagenKarten und Info: Tel. +49-2331-20 73 218www.theater-hagen.de

02. (Premiere), 07., 09., 17., 23., 28., 29. April (jeweils 19.30 Uhr)Düsseldorf, OpernhausKarten und Info: Tel. +49-211-89 25 211www.deutsche-oper-am-rhein.de

>TanzEros als ThemenschwerpunktZum Leitthema Eros erarbeitet die Ballett-

compagnie des Saarländischen Theaters

ein neues Projekt. Neben der Arbeit von

Ballettdirektorin Marguerite Donlon soll

Italiens Top-Choreograph Mauro Bigonzetti

(Aterballetto) verpflichtet werden.

30. April (Premiere), 05., 06. Mai (jeweils 19.30 Uhr) Saarbrücken, Alte FeuerwacheKarten und Info: Tel. +49-681-32 204www.theater-saarbruecken.de

...und außerdemAm Theater Duisburg hat am 14. Mai ein

Ballettabend mit Choreographien von Hans

van Manen u.a. Premiere (19.30 Uhr).

Karten und Info: Tel. +49-203-940 77 77www.deutsche-oper-am-rhein.de

>OperGeschichte vom SoldatenIn Strawinskys Miniaturoper Die Geschichte

vom Soldaten schließt ein unglücklicher

Frontgänger unwissentlich einen Pakt

mit dem Teufel. Alles dreht sich um eine

scheinbar harmlose Geige. Die Produktion

des Theaters Krefeld leitet Guiliano Betta.

26. (Premiere), 30. März, 08. April (jeweils 20.00 Uhr)Krefeld, Fabrik HeederKarten und Info: Tel. +49-2151-805 125www.theater-krefeld-moenchengladbach.de

Das Spiel von Seele und KörperDer Mensch steht im Mittelpunkt von Emilio

de‘ Cavalieris Renaissance-Oper Rappre-

sentazione di Anima e di Corpo. Körper und

Seele treten einander gegenüber. Uwe Her-

genröder inszeniert das Werk in Köln.

12. Mai (Premiere, 19.30 Uhr)Köln, Oper KölnKarten und Info: Tel. +49-221-221 28 400www.buehnenkoeln.de

...und außerdemPhilip Glass’ Oper The Fall of the House

of Usher hat am 19. März am Pfalzthea-

ter Kaiserslautern Premiere (19.30 Uhr).

Dietmar Zerwes inszeniert, am Pult steht

Ekhart Wycik.

Karten und Info: Tel. +49-631-36 75 209www.pfalztheater.de

>KonzerteGroße Namen in EssenZu seinem achtzigsten Geburtstag gastiert

Pierre Boulez mit dem Chicago Sympho-

ny Orchestra in der Philharmonie Essen

(28.03.). Zur Aufführung gelangen Werke

von Haydn und Bartók. Zuvor ist Dietrich

Fischer-Dieskau als Sprecher in Haydns

Die sieben Worte des Erlösers am Kreuze

zu erleben (24.03.). Unter Peter Neumann

singt Bariton Olaf Bär in der Matthäuspas-

sion (23.03.). Frank Peter Zimmermann und

Marek Janowski interpretieren Violinkon-

zerte von Prokofjew und Britten (03.04.),

Katia Labèque begleitet Stargeigerin Viktoria

Mullova (22.04.). Mit Inga Nielsen gestaltet

Michael Gielen Schönbergs Monodram Er-

wartung nach Marie Pappenheim (14.04.).

23., 24., 28. März, 03. (18.00 Uhr), 14., 22. April (jeweils 20.00 Uhr)Essen, Philharmonie Karten und Info: Tel. +49-201-81 22 200www.philharmonie-essen.de

Erda an der Deutschen Oper am Rhein

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Fesselndes TanztheaterIn Düsseldorf und Hagen werden ungewöhnliche Produktionen gezeigt

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Pierre Boulez

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49crescendo 02 2005EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE 49crescendo 02 2005EDITORIAL PERSÖNLICH GEHÖRT HIGH FIDELITY GESEHEN VORSCHAU PREMIUM REISE

Strauss-Abend mit Till Eulenspiegel, Also

sprach Zarathustra und dem 1. Hornkon-

zert (08./09.05.). Solist ist Ab Koster. Ein

besonderes Ereignis wird die Vorführung

des Chaplin-Stummfilms The Gold Rush

mit Livemusik unter der Leitung von Mark-

Andreas Schlingensiepen (16.04.).

10. (11.00 Uhr)/11., 16. April, 08. (11.00 Uhr)/09. Mai (jeweils 20.00 Uhr)Wuppertal, Historische StadthalleKarten und Info: Tel. +49-202-569 44 44www.sinfonieorchester-wuppertal.de

Beethovenorchester BonnGemeinsam mit dem Pianisten Timur

Shcharbakou gestaltet das Beethoven-

orchester Bonn unter der Leitung von

Generalmusikdirektor Roman Kofman ei-

nen Konzertabend mit Tschaikowsky und

Saint-Saëns (08.04.). Es folgt ein Beetho-

ven-Abend mit den Solisten Werner Hink

(Violine), Friedrich Dolezal (Cello) und Izumi

Goto (Klavier) (24.04.).

08. (20.00 Uhr), 24. April (18.00 Uhr)Bonn, BeethovenhalleKarten und Info: Tel. +49-228-77 80 08www.beethoven-orchester.de

Stars in KölnIm April besuchen Starflötist Emmanuel

Pahud und Dietrich Henschel (10.04.) so-

wie Nigel Kennedy (22.04.) und Radu Lupu

(24.04.) die Domstadt am Rhein. Mit Ric-

cardo Muti gastieren die Wiener Philhar-

moniker (03.05.). Frank Peter Zimmermann

wird von dem Rundfunk-Sinfonieorchester

unter Marek Janowski begleitet (06.05.):

Hindemiths Violinkonzert kommt zu Ge-

hör. Schuberts Streichquintett interpretie-

ren das Alban Berg Quartett und Heinrich

Schiff (11.05.): Von dieser Besetzung gibt

es eine legendäre Einspielung. Mit dem

Königlichen Concertgebouworchester Am-

sterdam kommt Ingo Metzmacher (12.05.).

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Bernd Glemser Seine Karriere ist beindruckend: Mit Ende

zwanzig war er bereits Professor. Seine

CD-Einspielungen werden mit Auszeich-

nungen überschüttet. 2003 verlieh ihm der

damalige Bundespräsident Johannes Rau

das Bundesverdienstkreuz. Bernd Glemser

ist ohne Zweifel ein Ausnahmekünstler. Im

Rahmen der Bechstein-Konzerte gibt der

1962 geborene Pianist nun ein Sonder-

konzert mit Klavierwerken von Beethoven,

Schumann, Rachmaninow und Liszt.

15. April (20.00 Uhr)Düsseldorf, Bechstein-Zentrum (Stilwerk)Karten und Info: Tel. +49-211-86 228 200www.bechstein.de

crescendo premium lädt 3 x 2 Teilnehmer zum Glemser-Konzert am 15. April ein

Sinfonieorchester WuppertalIn seiner ersten Wuppertaler Saison stellt

Toshiyuki Kamioka einen Landsmann vor:

den japanischen Komponisten Toshio Ho-

sokawa. Von ihm interpretiert das Sinfonie-

orchester Wuppertal Lanscape III. Daneben

ertönen die 4. Symphonie von Brahms und

die Bach-Kantate Nach Dir, Herr, verlangt

mich (10./11.04.). Es folgt ein reiner

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Bernd Glemser

Nach seinem Weggang aus Hamburg wird

er ab Sommer 2005 Chefdirigent der Ne-

derlandse Opera in Amsterdam.

10., 22. (21.00 Uhr), 24. April, 03., 06., 11., 12. Mai (jeweils 20.00 Uhr)Köln, Kölner PhilharmonieKarten und Info: Tel. +49-221-280 280www.koelner-philharmonie.de

Weitere HighlightsIm Konzerthaus Dortmund gastiert Kla-

viervirtuose Ivo Pogorelich mit Chopin,

Skrjabin und Rachmaninow (14.04.). Sein

Künstlerkollege und Echo-Preisträger

Pierre-Laurent Aimard reist mit den Bam-

berger Symphonikern unter Jonathan Nott

an (28.04.). In der Tonhalle Düsseldorf kon-

zertieren im April Mikhail Pletnev und das

Russische Nationalorchester (07.05.) sowie

Keith Lockhart und das Utah Symphony Or-

chestra (17.04.). Es folgt das Rosamunde

Quartett (28.04.).

14., 28. April (jeweils 20.00 Uhr)Dortmund, KonzerthausKarten und Info: Tel. +49-231-22 696 200www.konzerthaus-dortmund.de

07., 28. April (jeweils 20.00 Uhr)Karten: Tel. +49-211-89 96 12317.04. (20.00 Uhr)Karten: Tel. +49-211-32 91 91Info: www.tonhalle-duesseldorf.de

...und außerdemMit Vivaldi und Händel gestalten Reinhard

Goebel und die renommierte Musica An-

tiqua Köln auf Schloss Augustusburg die

Sinfonieorchester Wuppertal

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Weitere Termine10.04. (Pre.): Fidelio (Beethoven)Bielefeld, Theater Bielefeld Tel. (0521)51 54 54

10.04.: Integralkonzert „Visions“ (20. Jhd.)Recklinghausen, Bürgerhaus Süd Tel. (02361)50 19 58

17.04. (Pre.): Don Giovanni (Mozart)Bonn, Theater Bonn Tel. (0228)77 80 08

17.04.: FestkonzertLippstadt, Stadttheater Lippstadt Tel. (02941)585 11

30.04. (Pre.): Cindarella (Prokofjew)Koblenz, Theater Koblenz Tel. (0261)129 28 43

10.05.: Anner Bylsma/Malcom BilsonBonn, Beethovenhaus Tel. (0228)910 41 61

14.05. (Pre.): Erorberung v. Mexiko (Rihm)Münster, Städtische Bühnen Tel. (0251)492 27 13

17.05.-21.06.: Intern. Orgeltage 2005Trier, Dom zu Trier Tel. (0651)97 80 80

ersten Brühler Schlosskonzerte (07. und

08. Mai). Beginn ist jeweils um 20.00 Uhr.

Karten und Info: Tel. +49-2232-79 26 80www.schlosskonzerte.de

Bob Degen, herausragender Frankfurter

Jazzer und Mitglied des HR-Jazzensembles,

gastiert am 18. März mit seinem Trio im

Jazzinstitut Darmstadt (20.30 Uhr). Es folgt

eine Bessunger Jam Session (25. März).

Karten und Info: Tel +49-6151-96 37 00www.jazzinstitut.de

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plus Tourneen

Esbjörn Svensson Trio „Wir machen einfach die Musik, die für uns

ganz natürlich ist.“ Etwas abgedroschen

klingen die Worte von Esbjörn Svensson

schon. Womöglich ist aber gerade dies

das Geheimnis ihres Erfolges. Rund zehn

Jahre gibt es das Esbjörn Svensson Trio

(E.S.T.) bereits, und stets begeistern die

Musiker mit einer ganz eigenen Tonspra-

che. Ausgezeichnet wurde das Ensemble

bereits mit mehreren Preisen, darunter der

German Jazz Award, der Jahrespreis der

Deutschen Schallplattenkritik 2002, der

BBC Jazz Award und aktuell im Dezember

mit dem European Jazz Prize. Auf ihrer

Europatournee stellen sie das neue Album

Viaticum vor.

15.04.: Stuttgart, Theaterhaus16.04.: Mannheim, Alte Feuerwache17.04.: Kaiserslautern, Kammgarn18.04.: Halle, Opernhaus19.04.: Berlin, Columbiahalle20.04.: München, Muffathalle22.04.: Nürnberg, Oper23.04.: Düsseldorf, Tonhalle25.04.: Münster, Jovel26.04.: Hamburg, Laeiszhalle (Musikhalle)27.04.: Bremen, Modernes30.04.: Frankfurt a. M., MousonturmKarten und Info: Tel. +49-1805-62 62 80 (12 Ct/Min)

www.karsten-jahnke.de

...und außerdemDer argentinische Startenor und Echo-

Preisträger Marcelo Álvarez lädt zu einem

Belcanto-Abend.

11.05.: München, Philharmonie18.05.: Hamburg, Laeiszhalle (Musikhalle)30.05.: Berlin, Philharmonie03.06.: Frankfurt a. M., Alte Oper Karten und Info: Tel. +49-1805-33 24 33 (12 Ct/Min)

www.deag.de

Quadro NuevoBislang wurden alle Einspielungen des

Quartetts mit dem renommierten German

Jazz Award ausgezeichnet. Auf vielen nam-

haften Festivals begeistern Mulo Francel,

Robert Wolf, Andreas Hinterseher und D.D.

Lowka mit ihrem nostalgisch-akustischen

Sound. Neben Australien, Italien und Fern-

ost touren sie durch Deutschland und Ös-

terreich.

Terminauswahl:18.03.: Offenburg, Reithalle/Salmen31.03.: Bad Homburg, Englische Kirche01.04.: Germering, Stadthalle Germering02.04.: St. Ulrich/Greit, Kulturhaus15.04.: Erfurt, Jazzclub16.04.: Bonn, Harmonie23.04.: Plauen, Malzhaus29.04.: Gauting, Theaterforum04.05.: Leverkusen, Spiegelzeit08.05.: Ingolstadt, Bürgertreff-Diagonal16.05.: Lauterbach/Fulda, Speißhalle15.06.: Heidenheim, LokschuppenfestivalKarten und Info: Tel. +49-89-54 88 47 95www.quadronuevo.de

Dresdner PhilharmonieMit Rafael Frühbeck de Burgos und Geige-

rin Alina Pogostkin geht die Dresdner Phil-

harmonie auf Deutschlandtournee. Neben

Bruchs 1. Violinkonzert stehen Strawinskys

Feuervogel und Beethovens Pastorale auf

dem Programm. In Köln werden neben

Bruch die Dritte von Brahms sowie Vorspie-

le aus Wagners Meistersinger gestaltet.

18.04.: Nürnberg, Meistersingerhalle19.04.: Wiesbaden, Kurhaus20.04.: Essen, Philharmonie21.04.: Köln, Philharmonie22.04.: Aachen, Eurogress25.04.: München, Philharmonie (Gasteig)Karten und Info: Tel. +49-351-48 66 306www.dresdnerphilharmonie.de

Eigentlich hat er bereits alles erreicht. Doch

Däumchen drehen kommt für ihn nicht in

Frage: Er sei von nun an mehr an Ereignis-

sen denn an einfachen Alben interessiert.

Und tatsächlich vermag es kaum ein ande-

rer Jazzer, sich mit solcher Meisterschaft

zwischen unterschiedlichsten Genres und

Stilen zu bewegen wie Herbie Hancock.

Von ihm stammt die Fusion Music: die

Verbindung von Rockrhythmen und Jazz-

Improvisationen. Und von ihm stammt der

Hit Watermelon Man.

Musiziert hat Hancock mit Miles Davis und

Chick Corea. Mit jugendlicher Neugier und

Frische sucht der 1940 in Chicago gebo-

rene Jazzgigant unaufhörlich neue Wege

– und kommt stets zum Ziel. Zumindest

spricht der große Erfolg seiner Projekte für

sich. Mit seinem Quartett kommt Hancock

nun nach Deutschland. Als „Special Guest“

reist Jacky Terrasson, vielbeachteter Jazz-

pianist aus Berlin, mit.

08.05.: Stuttgart, Liederhalle10.05.: Frankfurt, Alte Oper11.05.: München, Nationaltheater13.05.: Köln, Philharmonie14.05.: Berlin, RBB Saal15.05.: Hamburg, Laeiszhalle (Musikhalle)Karten und Info: Tel. +49-1805-62 62 80 (12 Ct/Min)

www.karsten-jahnke.de

Impressum www.crescendo-magazin.de

Verlag: Port Media GmbH, Senefelderstraße 14, 80336 München Telefon: +49-89-74 15 09-0, Fax: -11 email: [email protected] www.portmedia.de

Herausgeber: Winfried Hanuschik, email: [email protected]

Chefredakteur: Dr. Klemens Hippel (KH) (verantwortlich) email: [email protected]

Redaktion: Erika Habenicht (EH) email:[email protected]

plus regional und plus Tourneen: Projektleitung: Liselotte Richter-Lux email: [email protected]

Redaktion: Marco Frei (MFF) (verantwortlich) email: [email protected]

Schlussredaktion:Michaela Wurstbauer

Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe:Gerhart Asche, Dr. Arnt Cobbers (AC), Michael Beughold (MB), Christian Dahm (CD), Dr. Rolf Fath (RF), Gerald Felber (GF), Martin Freitag (MF), Claudia Großkopf (CG), Andreas Günther (AG), Hilary Hahn, Katharina Honke (KHo), Guido Johannes Joerg (GJJ), Bernd Kima (BK), Detlef Krenge (DK), Nike Luber (NL), Jens Mail (JM), Dorothee Oberlinger, Dr. Tom Reinhold (TR), Peter Sarkar (PSa), Bettina Schröm (BS), Carlos Maria Solare (CMS), Dr. Friedbert Streller (FS), Prof. Dr. Dr. Heinz-Günter Vester (HGV), Thomas Voigt

Auftragsmanagement:Natalie Lenz (verantwortlich) Telefon: +49-89-74 15 09-20 email: [email protected]

Verlagsrepräsentanten:Tonträger & Hifi: Barbara Wunderlich email: [email protected]

Kulturbetriebe & Markenartikel: L. Richter-Lux email: [email protected]

Österreich & Schweiz: Petra Lettenmeier email: [email protected]

Gültige Anzeigenpreisliste: Nr. 6 vom 01.01.2004

Layout & Artwork:Stefan Steitz (verantwortlich) email: [email protected]

Druck:Westermann Druck GmbH Georg-Westermann-Allee 66, 38104 Braunschweig

Erscheinungsweise:crescendo erscheint mit sechs Ausgaben pro Jahr und zusätzlichen crescendo-themenspecials. crescendo ist bei Opern- und Konzerthäusern, im Kartenvorkauf und im Hifi- und Tonträgerhandel erhältlich.

Copyright für alle Beiträge bei Port Media GmbH. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers, nicht unbedingt die der Redaktion wieder. Nachdruck und Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Geneh-migung des Verlags. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Gewähr über-nommen.

Angabe der Beteiligungsverhältnisse: Gesellschafter der Port Media GmbH: 100 % Winfried Hanuschik (Werbekaufmann), München

Abonnement-Preis:crescendo premium inkl. sechs Premium-CDs: Inland: EUR 29,– pro Jahr inkl. 7% Mwst. Bei Bezahlung per Rechnung fallen zusätzlich EUR 5,– Bearbeitungsgebühr an. Europ. Ausland: zzgl. EUR 10,– Bank-/Portospesen Kündigung: jederzeit zum Ende des Kalenderjahres

Verbreitete Auflage: 103.877 (laut IVW-Meldung IV/04)

ISSN: 1436-5529 geprüfte Auflage

Esbjörn Svensson Trio (E.S.T.)

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Ein JazzgigantHerbie Hancock on Tour

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Festspielhaus Baden-Baden, Ticket-Service 0 72 21/ 3013-101, www.festspielhaus.de

HERBERT VON KARAJAN PFINGSTFESTSPIELE 14. – 22. Mai 2005

Sa/Mo/Mi 14./16./18. Mai Mozart: „Die Zauberflöte“ – Premiere im Festspielhaus

Dirigent: Claudio Abbado, Inszenierung: Daniele Abbado, Mahler Chamber Orchestra

So 15. Mai Pfingstmatinée: Matthias Goerne Bariton So 15. Mai Anne-Sophie Mutter, Lambert Orkis Klavier, Mozart-Violinsonaten

Mo 16. Mai Pfingstmatinée: Dezsö Ranki Klavier Di 17. Mai Anne-Sophie Mutter, André Previn Klavier, Mozart-Trios

Fr 20. Mai Haydn: „Die Jahreszeiten“, Dirigent: René Jacobs, Freiburger Barockorchester

Sa 21. Mai Alfred Brendel Klavier, Hans Zender DirigentSo 22. Mai Krystian Zimerman, Klavierabend

AZ_Karajan 220x100+3mm 08.02.2005 9:59 Uhr Seite 1

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Klassik HighlightsKonzertempfehlungen der Redaktion

Daniel HardingAls Genie wird er von Kritikern bezeich-

net, als junger Wilder, Tänzer. Mit 17

wurde er entdeckt, mit 23 war er be-

reits Musikdirektor. Daniel Harding hat

sich in den letzten Jahren als einer der

erfolgreichsten Dirigenten seiner Gene-

ration herauskristallisiert. Zusammen

mit dem Cellisten Steven Isserlis und

dem Gewandhausorchester wird er das

gefühlsgeladene, melodische Cellokon-

zert des Engländers Edward Elgar zur

Aufführung bringen.

01. April, Leipzig, GewandhausKarten und Info: Tel. +49-341-12 70 309www.gewandhaus.de

Ensemble IntercontemporainZu einer Weltreise am Sonntagnach-

mittag lädt Köln Musik e.V. Kinder und

Jugendliche von 8 bis 16 Jahren ein.

Als Reisebegleiter wurde das von Pierre

Boulez gegründete Ensemble Intercon-

temporain verpflichtet. Es wird seine

Gäste mitnehmen auf beeindruckende

Wege in musikalische Klangwelten von

Berio, Boulez, Lachenmann und anderen.

Für die notwendigen Reisevorbereitun-

gen sollte man pünktlich um 14.00 Uhr

zum vereinbarten Treffpunkt im Foyer

der Philharmonie erscheinen.

17. April, Köln, PhilharmonieKarten und Info: Tel. +49-0221-280 280 www.koelner-philharmonie.de

Cantus CöllnHeinrich Schütz‘ italienische Madrigale

stehen auf dem Programm, das Cantus

Cölln im spätklassizistischen Saal La

Redoute präsentieren wird. Das En-

semble widmet sich in erster Linie den

deutschen und italienischen Vokalkom-

positionen aus Renaissance und Barock

und hat erfolgreich ein weitgehend ver-

gessenes Repertoire wiederbelebt. Un-

ter der Leitung von Konrad Junghänel

haben es sich die Mitglieder von Anfang

an zum Ziel gesetzt, zu größter Homo-

genität zu finden, zu einem „blinden“

musikalischen Verstehen.

10. April, Bonn, La RedouteKarten und Info: Tel. +49-221-20 408 189www.beethoven-orchester.de

Christophe RoussetDas Bachfest Leipzig wird Ende April

wieder seine Pforten öffnen. Unter der

künstlerischen Leitung des Franzosen

Christophe Rousset wird am 30. April

auch die Oper Temistocle des Bachsoh-

nes J. Chr. Bach aufgeführt werden. Das

im alten Athen angesiedelte Drama um

Eifersucht und Vaterlandsliebe bedeute-

te für den erfolgsverwöhnten Bachsohn

einen Höhepunkt in seiner Karriere.

29. April-08. Mai, Leipzig, FestspielhausKarten und Info: Tel. +49-341-91 37 333www.bach-leipzig.de

OsternachtkonzertBeeindruckende 107m Länge und 34m

Breite, diese Klangdimension des Ste-

phansdoms wird zu nächtlicher Stunde

mit schönster Musik gefüllt werden.

Beim Nachtkonzert des Osterklang Wien

wird der international bekannte Tölzer

Knabenchor Werke von Mozart, Giorgi,

Britten und Mendelssohn Bartholdy er-

klingen lassen.

27. März, Wien, StephansdomKarten und Info: Tel. +43-1-58 885www.klangbogen.at

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Der Tölzer Knabenchor

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Christophe Rousset

Vorschau> Der crescendo festspiel-guide erscheint am 15. April.

Anzeigenschluss: 14. März

> crescendo 03/2005 erscheint am 15. Mai. Wir sprechen u. a. mit der Geigerin Leila Josefowicz und gratulieren Dietrich Fischer-Dieskau zum 80. Geburtstag.

Anzeigenschluss: 13. April

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