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Fraktionen sind oft die Fetzen geflogen, was nicht immer sachlich war und auch in per- sönliche Angriffe gemündet ist. Mittlerweile ist die Arbeit aber deutlich sachbezogener geworden. DIE HERAUSFORDERUNGEN Die größte Herausforde- rung seiner 15-jährigen Amts- zeit sei die Organisation der im letzten Spätsommer quasi über Nacht entstandenen Zelt- stadt für 500 Flüchtlinge ge- wesen, da die Lage anfangs sehr kurzfristig und unüber- sichtlich gewesen sei. DIE INFRASTRUKTUR Aber nicht nur die Flücht- lingszeltstadt, auch der Erhalt und Ausbau der Infrastruktur in Schwarzenborn sei immer eine große Herausforderung gewesen. „Ob Kita, Schule oder ärztliche Versorgung – wir haben um vieles gerungen und gerudert“, sagt der Vater zweier erwachsener Töchter. DIE NEUE POSITION Mit seiner langjährigen Er- fahrung als Bürgermeister sieht sich Kaufmann gut ge- rüstet für den Job des Ersten Kreisbeigeordneten. Er will je- doch auch dann dem künfti- gen Bürgermeister beratend zur Seite stehen, wenn dies ge- wünscht ist, denn, „ich bin ja nicht aus der Welt.“ (dag) DIE KOMMUNALPOLITIK Zurück in der Knüllstadt, beginnt Kaufmann seine kom- munalpolitische Karriere. Bei den Kommunalwahlen 1997 wurde er zum Stadtverordne- ten gewählt, ehe er 2000 die Bürgermeisterwahl für sich bestritt. DER BÜRGERMEISTER Am 1. März 2001 trat Kauf- mann, der in seiner Freizeit gern liest, jagt und Rad fährt, das Amt des Bürgermeisters an. Während seiner Amtszeit habe sich das politische Klima in Schwarzenborn deutlich verbessert. „Innerhalb der SCHWARZENBORN. Der Ab- schied aus dem Rathaus fällt Jürgen Kaufmann nicht leicht. 15 Jahre lang lenkte er als Bür- germeister die Geschicke der kleinsten Stadt Hessens. Dem- nächst tritt der 53-Jährige die Stelle des Ersten Kreisbeige- ordneten an. Als Bürgermeis- ter habe er vieles zum Positi- ven wenden können und blickt auf eine Amtszeit zu- rück, in der sich in Schwarzen- born vieles bewegt hat. DIE ANFÄNGE Jürgen Kaufmann kann von sich behaupten, ein echter Schwarzenbörner zu sein. Ge- boren und aufgewachsen in der Knüllstadt, zog es ihn nach dem Abitur für zwei Jah- re zur Bundeswehr, ehe er in Göttingen sein Studium der Forstwirtschaft antrat. „Das Studium hat mein Interesse für meine spätere berufliche Laufbahn geweckt, da man sich in der Forstwirtschaft auch viel mit verwaltungs- rechtlichen Dingen auseinan- dersetzen muss. Da habe ich angefangen, systematisch und vernetzt zu denken“, erinnert sich Kaufmann im Gespräch mit der HNA. In Berlin verwal- tete er anschließend für eine Treuhandanstalt die Eigen- tumsverhältnisse forstlicher Flächen, ehe es ihn und seine Frau wieder zurück nach Schwarzenborn zog. Abschied nach 15 Jahren Bürgermeister Jürgen Kaufmann tritt neue Position im Kreis an Tritt bald seine neue Stelle als Erster Kreisbeigeordneter an: 15 Jahre lang lenkte Bürger- meister Jürgen Kaufmann die Geschicke Schwarzenborns. Foto: Göbel

in der Galeria Kaufhof Gr ne Einkaufsnacht am 4. November 2016 … · 2016. 10. 21. · Belgische Sch ferhunde: ãDie Tiere m ssen friedlich und ge-sund sein und einen sehr aus-Hunde

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  • Lokales Freitag, 21. Oktober 2016

    geprägten Spieltrieb haben“,erklärt der Hundeführer.

    Die wollen nur spielenDenn der Hund jagt nur

    fürs Spielzeug. Immer wenner etwas findet, bekommt erzur Belohnung einen kleinenBall. „Mit Futter geht das nurbedingt, irgendwann ist dasTier ja satt“, sagt Vietor.

    Wenn der Hund etwasriecht, verharrt er, bis Herr-chen ihm ein Signal gibt undanschließend belohnt. Das Su-chen ist für die Tiere anstren-gend. „Ein Arbeitstag ist fürden Hund so, wie ein Mara-thon für den Menschen. Derist dann total ausgepowert“,sagt Vietor. Deshalb sind Aus-zeiten wichtig, 30 Minuten ar-beiten, 30 Minuten Pause,zum Beispiel. Doch so sehrden Hunden die Arbeit Spaßbereitet, ihre Lebenszeit ver-kürzt sich dadurch. Sie alternschneller.

    „Ein Arbeitstag ist fürden Hund, wie ein Ma-rathon für den Men-schen.“

    M I C H A E L V I E T O R

    Aber Benta und Louise kön-nen gar nicht anders, als zuspielen: „Wenn die Hundenach einem Tag Pause nichtaktiv sein können, werden sieunruhig“, sagt Vietor. Dabeischaut Louise, wie fast stän-dig, zu ihm auf. Sie scheint ih-ren Alltag zu genießen.

    Belgische Schäferhunde: „DieTiere müssen friedlich und ge-sund sein und einen sehr aus-

    Hunde Drogen oder Handysaufspüren sollen. Besondersgeeignet als Spürhunde sind

    Herrchen in einerPerson, abendsnimmt er die bei-den immer mitnach Hause. DieNähe zwischenHunden und Herr-chen ist bemer-kenswert undwichtiger Teil derArbeit. Nur weilVietor seinen gu-ten Umgang mitHunden nachwei-sen konnte, setzteer sich im Bewer-bungsverfahrenbeim Justizminis-terium in Wiesba-den gegen andereBewerber durch.

    Er und seinebeiden Hündin-nen suchen imWechsel in vierJustizvollzugsan-stalten in Nord-hessen nach dengängigstenRauschmitteln.Vietor beobachtetden Hund, wo erhinläuft undschickt ihn dannin die Ecken, indenen er nochnicht geschnüffelthat.

    Ziegenhain istdie Heimdienst-stelle des Teams.Hier suchen sie re-gelmäßig Besu-cher nach Drogen ab. „Da istder Hund unverzichtbar. Erfindet die Drogen und dientvor allem zur Abschreckung“,sagt SicherheitsdienstleiterLothar Ditter. Die Hunde kön-nen die Drogen bis zu einerHöhe von 3,50 Meter riechen.Je aufwendiger die Drogenverpackt sind und je dichterder Stoff gepresst, destoschwieriger wird es für sie.

    Ausgebildet werden dieVierbeiner in dreieinhalbmo-natigen Kursen auf der Dienst-hundeschule. Die Ausbildungist immer gleich, egal ob die

    V O N L U K A S B R A U N

    ZIEGENHAIN. Noch sitzt siebrav neben ihrem Herrchen,doch langsam wird HündinBenta ungeduldig. Die fünfjäh-rige Schäferhündin harrt ausim Eingang eines kargenRaums in der JVA Ziegenhainund wartet auf ein Signal vonMichael Vietor.

    Der schickt sie dann end-lich los und Benta wetzt durchden Raum, bis sie findet, wasniemand finden sollte: Einkleines Päckchen der DrogeCrystal Meth, versteckt in ei-ner Kaffekanne. Dass geradenur eine Übung stattfindet,weiß Benta wahrscheinlichnicht, ist ihr aber egal: Mit derNase nach oben gerichtet, deu-tet sie ganz still auf die Kanne,bis Vietor sie erlöst – und ihrals Belohnung endlich denSpielball gibt.

    Ständig unterwegsBenta ist eine von sechs

    Spürhunden, die in den hessi-schen Gefängnissen für dieDrogensuche eingesetzt wer-den. Sie gehört, genau wie diezweijährige Hündin Louise, zuVietor, einem von vier Dienst-hundeführern in Hessen. „Fürdie Hunde ist das Gefängnis je-den Tag ein Spielplatz. Aus derUmgebung machen sie sichnichts, Hauptsache sie kön-nen spielen“, erklärt er. Vietorist Diensthundeführer und

    Ein Spielplatz im GefängnisMichael Vietor arbeitet mit seinen Spürhunden Benta und Louise in der JVA Ziegenhain

    Gut gemacht: Hündin Benta hat eben bei einer Übung in der Kaffeekanne imBildhintergrund Crystal Meth gefunden. Zur Belohnung bekommt sie vonDiensthundeführer Michael Vietor ihren Ball. Foto: Braun

    Das ThemaAufgrund ihres Geruchs-sinns und Spielbetriebswerden Hunde von derJustiz als Spürhunde in Ge-fängnissen eingesetzt.Diensthundeführer Mi-chael Vietor zeigte bei ei-nem Termin in der JVA Zie-genhain, wie er mit seinenHündinnen arbeitet.

    Fraktionen sind oft die Fetzengeflogen, was nicht immersachlich war und auch in per-sönliche Angriffe gemündetist. Mittlerweile ist die Arbeitaber deutlich sachbezogenergeworden.

    DIE HERAUSFORDERUNGENDie größte Herausforde-

    rung seiner 15-jährigen Amts-zeit sei die Organisation derim letzten Spätsommer quasiüber Nacht entstandenen Zelt-stadt für 500 Flüchtlinge ge-wesen, da die Lage anfangssehr kurzfristig und unüber-sichtlich gewesen sei.

    DIE INFRASTRUKTURAber nicht nur die Flücht-

    lingszeltstadt, auch der Erhaltund Ausbau der Infrastrukturin Schwarzenborn sei immereine große Herausforderunggewesen. „Ob Kita, Schuleoder ärztliche Versorgung –wir haben um vieles gerungenund gerudert“, sagt der Vaterzweier erwachsener Töchter.

    DIE NEUE POSITIONMit seiner langjährigen Er-

    fahrung als Bürgermeistersieht sich Kaufmann gut ge-rüstet für den Job des ErstenKreisbeigeordneten. Er will je-doch auch dann dem künfti-gen Bürgermeister beratendzur Seite stehen, wenn dies ge-wünscht ist, denn, „ich bin janicht aus der Welt.“ (dag)

    DIE KOMMUNALPOLITIKZurück in der Knüllstadt,

    beginnt Kaufmann seine kom-munalpolitische Karriere. Beiden Kommunalwahlen 1997wurde er zum Stadtverordne-ten gewählt, ehe er 2000 dieBürgermeisterwahl für sichbestritt.

    DER BÜRGERMEISTERAm 1. März 2001 trat Kauf-

    mann, der in seiner Freizeitgern liest, jagt und Rad fährt,das Amt des Bürgermeistersan. Während seiner Amtszeithabe sich das politische Klimain Schwarzenborn deutlichverbessert. „Innerhalb der

    SCHWARZENBORN. Der Ab-schied aus dem Rathaus fälltJürgen Kaufmann nicht leicht.15 Jahre lang lenkte er als Bür-germeister die Geschicke derkleinsten Stadt Hessens. Dem-nächst tritt der 53-Jährige dieStelle des Ersten Kreisbeige-ordneten an. Als Bürgermeis-ter habe er vieles zum Positi-ven wenden können undblickt auf eine Amtszeit zu-rück, in der sich in Schwarzen-born vieles bewegt hat.

    DIE ANFÄNGEJürgen Kaufmann kann von

    sich behaupten, ein echterSchwarzenbörner zu sein. Ge-boren und aufgewachsen inder Knüllstadt, zog es ihnnach dem Abitur für zwei Jah-re zur Bundeswehr, ehe er inGöttingen sein Studium derForstwirtschaft antrat. „DasStudium hat mein Interessefür meine spätere beruflicheLaufbahn geweckt, da mansich in der Forstwirtschaftauch viel mit verwaltungs-rechtlichen Dingen auseinan-dersetzen muss. Da habe ichangefangen, systematisch undvernetzt zu denken“, erinnertsich Kaufmann im Gesprächmit der HNA. In Berlin verwal-tete er anschließend für eineTreuhandanstalt die Eigen-tumsverhältnisse forstlicherFlächen, ehe es ihn und seineFrau wieder zurück nachSchwarzenborn zog.

    Abschied nach 15 JahrenBürgermeister Jürgen Kaufmann tritt neue Position im Kreis an

    Tritt bald seine neue Stelle alsErster Kreisbeigeordneter an:15 Jahre lang lenkte Bürger-meister Jürgen Kaufmann dieGeschicke Schwarzenborns.

    Foto: Göbel

    KASSEL. Auf der Internetseiteder Universität Kassel kannman schon heute die Kinder-und Hausmärchen der BrüderGrimm in der von LudwigEmil Grimm illustrierten Erst-ausgabe von 1825 Seite für Sei-te ansehen, vergrößern und inAusschnitten betrachten.

    Tausende weiterer Doku-mente, Bücher, Briefe undZeichnungen sollen in denkommenden zwei Jahren da-zukommen. Das wird die füralle sichtbare Folge eines Ko-operationsvertrages sein, dendie Stadt Kassel und die Kasse-ler Universität gestern ge-schlossen haben.

    Damit stellt die Stadt Kasselihre Grimm-Bestände der Uni-versitätsbibliothek zur Er-schließung zur Verfügung. Siesollen der Forschung dienen –und die wichtigsten Doku-mente sollen über das Online-Archiv der Uni-Bibliothek freizugänglich gemacht werden.

    Bei den Beständen derStadt, zu denen auch die vonder Grimm-Gesellschaft zuge-kauften Objekte gehören, han-delt es sich um rund 7500 Bü-cher, von denen allerdings derGroßteil aus Sekundärlitera-tur besteht, die nicht digitali-siert werden muss. Etwa 100sehr wertvolle Bücher, teilsmit handschriftlichen Einträ-gen, mehr als 300 Briefe, 1700Handzeichnungen (davon1000 von Ludwig Emil Grimm)und 1000 Druckgrafiken ausden Beständen der Stadt er-gänzen nun die vorhandenenBestände der Uni-Bibliothek.

    Das Material wird von derUniversitätsbibliothek zu-nächst aufbewahrt und katalo-gisiert. Das wichtigste Projektist die Digitalisierung der be-deutenden Original-Doku-mente. (w.f.)

    Mehr dazu im Internet unter:www.uni-kassel.de

    Schätze derGrimms füralle sichtbarUni-Bibliothek stelltBestände ins Internet

    Grüne Einkaufsnachtin der Galeria Kaufhofexklusiv für HNA-Abonnentenam 4. November 2016 I 20.30 – 24.00 Uhr

    DINEA Café und Restaurantbietet Ihnen ein

    „ALL YOU CAN EAT“Buffet für € 15,– inkl. ein Getränk(Bier, Cola oder Wasser)

    Tickets erhalten Sie in Ihrer Galeria Kaufhofim Dinea Restaurant und in derHNA-Geschäftsstelle, Kurfürsten Galerie.

    ABOBONUS

    Kostenlose Eintrittskarten in Ihrer GaleriaKaufhof im 2. OG und HNA-Geschäftsstelle,Kurfürsten Galerie

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