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INAH Master neu Seite 2 Stand - · PDF file203 in Augustdorf und das Panzerbataillon 414 in Lohheide zu unterstellen. Welche Ziele sollen damit erreicht werden?

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Page 1: INAH Master neu Seite 2 Stand -  · PDF file203 in Augustdorf und das Panzerbataillon 414 in Lohheide zu unterstellen. Welche Ziele sollen damit erreicht werden?

September 2016

INAH Master neu Seite 2 Stand:

Ausgabe 12 Ausgabe 20

Reserve im Wandel Darstellung Konzeption der Reserve

Reservisten sind und bleiben ein wichtiger Bestandteil der Bun-deswehr: Sie sind ein unverzichtbares Element in der Landes-verteidigung und wesentlich für einen raschen Aufwuchs. Dar-über hinaus unterstützen sie aktive Truppenteile und Dienst-stellen, erfüllen eine wichtige Mittlerfunktion für die Bundes-wehr in der Gesellschaft und entlasten die aktiven Kräfte im Grundbetrieb und in den Einsätzen. Gerade vor dem Hintergrund der jüngsten sicherheitspoliti-schen Entwicklungen bildet die Befähigung zum kurz- bis lang-fristigen Aufwuchs einen wesentlichen Beitrag zur abgestuften Sicherheitsvorsorge im nationalen und internationalen Rah-men. Neben vielen anderen Maßnahmen hat sich das Heer daher entschieden, in der neuen Struktur der Verstärkungsreserve alle Truppengattungen abzubilden. Somit benötigt das Heer auch in Zukunft engagierte, motivierte und qualifizierte Reservisten, die ihre militärische Heimat im Deutschen Heer haben.

Kraftfahrer und Arbeitsgerät Leopard 2 A7 (Quelle: Bundeswehr/Marco Dorow)

In der Struktur HEER2011 sind für die Reserve 16.000 Beorde-rungsmöglichkeiten geschaffen worden. Diese teilen sich auf in • 8.000 Dienstposten (DP) als sogenannte „Spiegeldienstpos-

ten“ in aktiven Truppenteilen, Stäben und Kommandobe-hörden,

• 1.500 DP als Verstärkung in der Sollorganisation (SollOrg) aktiver Truppenteile und

• 6.500 DP in der SollOrg der Ergänzungstruppenteile. Dabei bildet das Engagement in aktiven Truppenteilen auf den Spiegeldienstposten auch weiterhin den zahlenmäßigen Schwerpunkt der beorderungsabhängigen Reservistenarbeit. Die praktische Ausgestaltung dieser Dienstposten der Personal-reserve liegt in den Händen der Kommandeure und Dienststel-lenleiter. So kann sich die aktive Truppe mit Blick auf ihre viel-fältigen Aufgaben im Einsatz und Grundbetrieb die notwendige Flexibilität und Entlastung verschaffen. Ergänzungstruppenteile sind ein weiterer wichtiger Baustein der Reserve des Heeres.

Sie unterstützen und komplettieren die Fähigkeiten des Heeres und verstärken im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidi-gung und bei Hilfeleistungen im Rahmen von Amts- und Kata-strophenhilfe die aktiven Truppen.

Ausplanung Ergänzungstruppenteile

Übersicht über die Ergänzungstruppenteile des Heeres mit den vier unterschied-lichen Typen: Typ 1 - teilaktive Verbände, Typ 2 – nichaktive Verbände, Typ 3 – nichtaktive Einheiten, Typ 4 – Unterstützungsbataillon Einsatz (Quelle: Be-reichsanweisung für Ausbildung und Übung im Heer)

Bei der Konzeption der Struktur HEER2011 war es besonders wichtig, Voraussetzungen zu schaffen, in denen die Reservistin-nen und Reservisten eine militärische Heimat finden können, ohne dass sie aufwendige Zusatzausbildungen durchlaufen müssen. Denn mit Aussetzen der Wehrpflicht hat sich das Fä-higkeitsspektrum der einzelnen Reservistinnen und Reservisten grundsätzlich verändert. Es gilt nunmehr, gewesene Zeit- und Berufssoldatinnen und -soldaten gezielt anzusprechen, um sie für ein Engagement in der Reserve zu gewinnen. Dennoch bleibt der Fokus, gerade vor dem Hintergrund be-grenzter Ausbildungskapazitäten der Bundeswehr, auch auf die bestehenden Beorderungsverhältnisse der letzten Struktur gerichtet, um die Vielzahl an gut ausgebildeten und hoch moti-vierten Reservistinnen und Reservisten des Heeres nicht zu ver-lieren. Ein weiterer wesentlicher Aspekt in der Ausplanung der Ergän-zungstruppenteile ist die Fähigkeit des nichtaktiven Truppen-teils, die ausgeworfenen Dienstposten nur mit jenen Reservis-tinnen und Reservisten zu besetzen, die für Reservedienst tat-sächlich zur Verfügung stehen. Im Sinne einer erfolgreichen Personalentwicklung bedarf es daher der kontinuierlichen Anstrengung aller Handelnden. Es gilt zu verhindern, dass die Ergänzungstruppenteile zu leeren Hüllen werden, die lediglich Unzufriedenheit schaffen und Res-sourcen binden. Nur durch das Engagement und die enge Abstimmung aller beteiligten Akteure, kann der jeweilige Truppenteil zu einer wirklichen militärischen Heimat unserer Reservistinnen und Reservisten werden. Personalgewinnung und Personalbindung sind „Chefsache“ und bedürfen des persönlichen Engagements. „… eine Reserve darf niemals fehlen.“ (Helmuth Graf von Moltke Generalfeldmarschall und Heerführer) Packen wir es an!

Page 2: INAH Master neu Seite 2 Stand -  · PDF file203 in Augustdorf und das Panzerbataillon 414 in Lohheide zu unterstellen. Welche Ziele sollen damit erreicht werden?

Impressum: Herausgeber: Kommando Heer StratZS Redaktion: Prötzeler Chaussee 25, 15344 Strausberg Tel.: +49 (0)3341 58 1552 Intranet: Neuausrichtung des Heeres Email: [email protected] AllgFSpWNBw: 8221

September 2016

Ausgabe 20 Ausgabe 20

Anpassung an neue Herausforderungen Die Panzertruppe ist attraktiv für Reservisten!

Ursprünglich verfügte die Panzertruppe in der Struktur HEER2011 über zwei nichtaktive Panzerbataillone: • das Panzerbataillon 414 in der 1. Panzerdivision, • das Gebirgspanzerbataillon 8 in der 10. Panzerdivision.

Ein Panzerzug auf dem Truppenübungsplatz in Munster (Quelle: Bundes-wehr/Dana Kazda)

Im Februar 2015 hat die Bundesministerin der Verteidigung die Aufstellung des Panzerbataillons 414 angewiesen. An diesem Bataillon beteiligen sich auch die Niederlande mit dem Personal für eine Kompanie und weiteren Einzeldienstposten. Am 17. März 2016 konnte das Bataillon feierlich in Dienst gestellt wer-den. Es ist der niederländischen 43 Gemechaniseerde Brigade unterstellt. Im Juni 2016 erhielt das Bataillon seine ersten Kampfpanzer vom Typ LEOPARD in der südlichen Lüneburger Heide. Nunmehr wirkt das Panzerbataillon als wichtiger Kataly-sator einer vertieften deutsch-niederländischen Integration.

Der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Jörg Vollmer (re.), zusammen mit seinem niederländischen Amtskollegen, Generalleutnant Mart de Kruif (mi.), und Generalmajor Johann Langenegger, Kommandeur der 1. Panzerdivision(li.), anlässlich der Indienststellung des Panzerbataillons 414 (Quelle: Bundes-wehr/Marco Dorow)

Mit der Aufstellung des Panzerbataillons 414 verfügt die 1. Panzerdivision allerdings über keine Ergänzungstruppenteile dieser Truppengattung mehr. Um dieses Ungleichgewicht aus-zugleichen, hat Kommando Heer im Frühjahr 2016 Hand-lungsoptionen zur Weiterentwicklung der Ergänzungstruppen-teile der Panzertruppe untersucht.

Der Kommandeur des Panzerbataillons 414, Oberstleutnant Marco Niemeyer (4. v. l.), seine Kompaniechefs und Kompaniefeldwebel mit dem „Neuen“ im Camp Hohne (Quelle: Bundeswehr/Andre Schmidt)

Im Ergebnis dieser Analyse hat der Inspekteur des Heeres am 18. April 2016 entschieden: • drei nichtaktive Panzerkompanien im Verantwortungsbe-

reich der 1. Panzerdivision aufzustellen, • jeweils eine dieser Einheiten truppendienstlich unter das

Panzerlehrbataillon 93 in Munster, das Panzerbataillon 203 in Augustdorf und das Panzerbataillon 414 in Lohheide zu unterstellen.

Welche Ziele sollen damit erreicht werden?

Mit der Aufstellung der drei nichtaktiven Kompanien wird ein strukturelles Gleichgewicht zwischen den Großverbänden her-gestellt. Insbesondere können den interessierten Reservistinnen und Reservisten auch im Norden Deutschlands wieder interes-sante und fordernde Beorderungsmöglichkeiten in der Panzer-truppe angeboten werden. Mit der unmittelbaren Einbindung der nichtaktiven Truppentei-le in die aktiven Bataillone wird deren Regenerationsfähigkeit erhöht. Gleichzeitig kann trotz unverändert hoher Belastung der aktiven Truppenstrukturen das tatsächliche Unterstüt-zungsvermögen der aktiven Panzerverbände genutzt werden.

Wann werden diese Entscheidungen umgesetzt?

Das Kommando Heer und das Amt für Heeresentwicklung erar-beiten aktuell die notwendigen organisatorischen Grundlagen-dokumente. Nach derzeitigem Planungsstand können somit die drei nichtaktiven Panzerkompanien im Jahr 2017 „ans Netz gehen“.