GUT GERÜSTET FÜR DIE · PDF fileGegenzug wurde das Panzerbataillon 414, stationiert im niedersächsischen Lohheide, Teil der 43. Mechanisierten Brigade

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  • Erfahren Sie hier mehr ber die Einstze der Bundeswehr und informieren Sie sich ber Verbesserungen und Highlights bei Personal und Ausrstung. Vieles ist erreicht, Einiges auf den Weg gebracht. Die Bundeswehr ist gut gerstet fr die Zukunft.

    U-BOOT-BAU MIT NORWEGEN.ECKERNFRDEIm Februar 2017 haben Deutschland und Norwegen eine umfassende stra-tegische Partnerschaft beider Marinen beschlossen: Gemeinsam wollen die deutsche und norwegische Marine U-Boote und Lenkflugkrper entwickeln, beschaffen und betreiben. Zunchst schaffen Deutschland und Norwegen gemeinsam sechs identische U-Boote an, davon zwei fr die deutsche Marine und vier fr die norwegische.

    Da der Modernisierungs- und Ausrstungsbedarf der Marinen beider Lnder hnlich ist, knnen Synergien bei Forschung und Entwicklung, Einkauf, Logistik und Instandsetzung sowie bei der Ausbildung genutzt werden. Die berlegungen zur Kooperation basieren auf dem bewhrten Design der deutschen U-Boote der Klasse 212A, einem innovativen U-Boot mit Hybrid- antrieb. Wichtige Anteile der Entwicklung sollen durch die norwegische Industrie geleistet werden. Eine gemeinsame U-Boot-Einheit oder ein gemeinsamer Stationierungsort sind nicht vorgesehen.

    MARINE: DEUTSCH-NIEDERLNDISCH. ECKERNFRDEIm Februar 2016 starteten Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen und ihre niederlndische Amtskollegin Jeanine Hennis-Plasschaert eine weitere Integration der Streitkrfte beider Lnder. Dieses Mal im Bereich der Marine. Das in Eckernfrde stationierte Seebataillon der Bundeswehr wird schrittweise in die Kniglich Niederlndische Marine integriert. Im Zuge der Kooperation erhlt die deutsche Marine das Mitnutzungsrecht an dem mo-dernen niederlndischen Mehrzweckversorgungsschiff Karel Doorman.

    Das deutsche Seebataillon umfasst rund 800 Soldatinnen und Soldaten, darunter Spezialkrfte wie Minentaucher oder Boarding-Soldaten. Zu seinen Aufgaben gehren etwa der Schutz von Hfen, Anti-Terroreinstze und der Kampf gegen Piraterie.

    Mit der Integration zeigen Deutschland und die Niederlande auch im Bereich der Marine modellhaft, wie Militrintegration in Europa gestaltet werden kann. Zunchst finden ein Personalaustausch, eine gemeinsame Ausbildung und bungen statt, um Ablufe und Verfahren zu harmonisieren. 2019 soll die Integration vollstndig abgeschlossen sein.

    HIGHLIGHTS

    GUT GERSTET FR DIE

    ZUKUNFT

    MACH, WAS WIRKLICH ZHLT.

  • GEMEINSAM STRKER. PANKER / TODENDORFUnter dem Projektnamen Apollo intensivieren Deutschland und die Niederlande ihre Kooperation auch in der bodengebundenen Luftverteidi-gung. Dazu wird Anfang 2018 die im schleswig-holsteinischen Todendorf stationierte deutsche Flugabwehrraketengruppe 61 dem niederlndischen Luftverteidigungskommando DGAC (Defence Ground Based Air Defence Com-mand) unterstellt. Gemeinsam werden Vorschriften, Konzepte und Einsatz-grundlagen fr den Schutz von Objekten und Rumen vor Bedrohung aus der Luft entwickelt. Eine gemeinsame Ausbildung der Luftverteidigungsverbnde wurde bereits im vergangenen Jahr durchgefhrt. Auerdem wollen Deutsch-land und die Niederlande im Rahmen der Kooperation gemeinsam Material beschaffen.

    Die beiden Lnder tragen in Europa wesentlich zur Luftverteidigung inner- halb der NATO bei. Zur Ausstattung der FlaRakgruppe 61 gehren die Flug- abwehrsysteme Mantis und Wiesel 2 Ozelot sowie Aufklrungs-, Fhrungs- und Feuerleitfahrzeuge. Durch die deutsch-niederlndische Kooperation wird der luftbewegliche Verband nachhaltig gestrkt.

    SICHER AUF DEM MEER. WILHELMSHAVENUm internationale Missionen erfllen zu knnen, hat die Bundeswehr vier neue Fregatten der Klasse F 125 in Auftrag gegeben. Die hochmodernen, 150 Meter langen und knapp 19 Meter breiten Fregatten tragen die Namen Baden-Wrttemberg, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Rhein-land-Pfalz. Als Erstes wird im Juli 2017 die Fregatte Baden-Wrttemberg in Dienst gestellt.

    Die hochmodernen Fregatten sind so konzipiert, dass sie 24 Monate im Ein-satz bleiben knnen. Zu den Aufgaben der Crew, die fr ein paar Monate an Bord bleibt und dann abgelst wird, gehren die Seeraumberwachung, der Schutz von Seewegen, z.B. vor Piraterie und terroristischen Angriffen, sowie Begleitschutz. Neu ist das Waffenkonzept der Schiffe: Fast alle Waffen an Bord sind ferngesteuert, sodass sich der Schtze bei Beschuss keiner unmit-telbaren Gefahr aussetzt. Hinzu kommt eine automatisierte berwachung fr die Systeme an Bord sowie fr den unmittelbaren Umkreis des Schiffes auf Reede und im Hafen. Es besteht die Mglichkeit, Hubschrauber und Rettungsboote einzuschiffen.

    MARDER GEHT, PUMA KOMMT.MUNSTERPuma heit der neue Schtzenpanzer des Heeres. Bis zum Jahr 2020 erhlt das Heer schrittweise 350 Pumas, die den alten Schtzenpanzer Marder ablsen werden. In der 18. Legislaturperiode wurden bereits insgesamt 124 Pumas ausgeliefert.

    Der Puma ist ein gepanzertes Gefechtsfahrzeug der Panzergrenadiere. Die neunkpfige Besatzung wird durch eine als Reaktivschutz ausgelegte Panzerung und ein Selbstschutzsystem geschtzt. Der Puma verfgt ber einen besatzungslosen Turm mit einer vollstabilisierten 30 mm-Bordmaschinen- kanone, die auch aus der Fahrt Ziele przise in einer Entfernung von bis zu 3.000 Metern trifft. Auerdem ist der Schtzenpanzer mit dem Maschinen-gewehr MG4 sowie der Waffenanlage Mells ausgestattet. Damit ist der Puma in der Lage, Panzer, befestigte Stellungen und Ziele hinter Deckungen zu bekmpfen.

  • GEMISCHTE TRUPPE.LOHHEIDEIm Mrz 2016 wurde ein Meilenstein in der Heereskooperation Deutschlands und der Niederlande besiegelt: Rund 2.500 Soldatinnen und Soldaten der niederlndischen 43. Mechanisierten Brigade wurden der deutschen 1. Pan-zerdivision einer der Groverbnde des deutschen Heeres unterstellt. Im Gegenzug wurde das Panzerbataillon 414, stationiert im niederschsischen Lohheide, Teil der 43. Mechanisierten Brigade.

    Das deutsch-niederlndische Panzerbataillon 414 hat eine Friedensstrke von etwa 450 Soldaten; eine der vier Kompanien ist mit rund 100 Soldatin-nen und Soldaten aus den Niederlanden besetzt. Der deutsche Kampfpanzer Leopard 2 ist das Hauptwaffensystem des Bataillons. Der Standort Lohei-de begnstigt gemeinsame bungen auf dem NATO-Truppenbungsplatz Bergen. Bei Einstzen unterliegen die Truppen weiterhin der Kontrolle durch die jeweiligen nationalen Institutionen. 2019 soll das Panzerbataillon 414 vollstndig einsatzbereit sein.

    NEUE TRANSPORTER: AIRBUS A400M.WUNSTORFDie Luftwaffe erhlt insgesamt 40 neue Transportflugzeuge Airbus A400M. 16 davon sind fr logistische, 24 fr taktische Zwecke ausgestattet. Die ge-samte A400M-Flotte wird im Lufttransportgeschwader 62 auf dem Flieger-horst im niederschsischen Wunstorf stationiert. Aufgrund seiner vielfltigen Einsatz- und Konfigurationsmglichkeiten besitzt der A400M eine bedeuten-de Stellung im multinational koordinierten Lufttransport.

    Von 2014 bis heute sind insgesamt acht A400M an die Luftwaffe bergeben worden, darunter eine mit taktischer Missionsausstattung. Die Besonderheit ist ein Selbstschutzsystem, das das Einsatzspektrum des Militrtransporters erweitert. Zu dem Schutzsystem mit dem Namen DASS (Defensive Aids Sub System) gehren ein Flugkrperwarnsystem, ein Radarwarnempfnger und ein erweiterbares System zur Abwehr von radar- und infrarotgesttzten Flugkrpern. Zum Starten und Landen gengt dem A400M eine provisorische 1.000 Meter lange Landebahn. Das Fahrwerk ist fr Gras-, Sand- und Schot-terflchen ausgelegt.

    CYBER INNOVATION HUB.BERLINUm Innovationen im Technologiebereich Cyber und IT schneller prfen und frdern zu knnen, hat das Verteidigungsministerium ein Pilotprojekt gestartet, den Cyber Innovation Hub. Ein Team soll regelmig den Dialog zu den treibenden Krften der IT-Community suchen und eng mit digitalen Unternehmen und Start-ups zusammenarbeiten. Dabei ist vor allem das kosystem der Start-ups interessant. Die Bundeswehr geht aktiv auf diese jungen Unternehmen zu, um neue, disruptive Technologien zu finden und als Vorreiter zu agieren, wenn bestimmte Lsungen und berlegungen fr die Bundeswehr interessant sind. Erste gemeinsame Entwicklungsarbeiten sollen in der zweiten Jahreshlfte 2017 starten.

  • PARTNER ERTCHTIGEN.BERLIN, BUNDESVERTEIDIGUNGSMINISTERIUMPartner ertchtigen: Durch Ausbildung und Ausstattung werden ausgewhlte Staaten, zurzeit zum Beispiel Jordanien, der Irak, Tunesien, Mali, Niger und Nigeria, oder Organisationen wie die Afrikanische Union und ECOWAS dabei untersttzt, selbststndig Krisenprvention, -bewltigung und -nachsorge sowie Friedenskonsolidierung zu betreiben. Das Auswrtige Amt und das Verteidigungsministerium setzen die von der Bundesregierung beschlossene Ertchtigungsinitiative gemeinsam um. Insgesamt stellt die Bundesregie-rung dazu in 2017 rund 130 Mio. Euro bereit.

    Beispiele fr die Ertchtigungsmanahmen sind die Untersttzung Jordani-ens bei der Grenzsicherung durch die Lieferung von Schtzenpanzern oder die Untersttzung Tunesiens bei der berwachung der tunesisch-libyschen Grenze durch die Bereitstellung von elektronischen berwachungsanlagen und Fahrzeugen.

    KOMMANDO FR CYBERABWEHR.BONNCyberangriffe sind keine Fiktion mehr und sie haben reale Folgen fr Staat, Wirtschaft und Gesellschaft. Allein die Bundeswehr registrierte in den ersten neun Wochen in 2017 rund 284.000 Hacker-Angriffe auf ihre Netzwerke. Und das bedeutet: Deutschland muss seine Sicherheit auch im Netz verteidigen. Die Cyberabwehr wird zur neuen Kernaufgabe der Bundeswehr.

    Als Reaktion auf die vielfltigen neuen Bedrohungen wurde im Herbst 2016 die Abteilung Cyber- und Informationstechnik (CIT) im Bundesverteidigungs-ministerium mit rund 130 Dienstposten neu aufgestellt. Damit wurde die Verantwortung fr die Themen Cyber und Informationstechnik (IT) in einer Hand gebndelt. Im Mrz 2017 folgte die Aufstellung eines eigenen milit-rischen Organisationsbereichs fr den Cyber- und Informationsraum (CIR) unter einem Kommand