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ZOFINGER TAGBLATT www.zofingertagblatt.ch 21 MONTAG, 10. OKTOBER 2016 REGION «Wir hatten praktisch nur positive Rückmeldungen», sagt Ruedi Siegrist, OK-Präsident der Gwärbi Oftringen, er- freut. Gestern auf dem traditionellen Rundgang des Organisationsteams fühl- te dieses den Ausstellern den Puls. Da- bei sei es nur zu ganz vereinzelter Kri- tik gekommen. «Einige Aussteller hat- ten im Vorfeld Angst, dass wegen des neuen Zwangsrundgangs weniger Leu- te kommen könnten.» Das habe sich al- lerdings überhaupt nicht bestätigt. Im Gegenteil seien die grosszügigen Platzverhältnisse gerühmt worden, so Siegrist. «Auch die Besucherinnen und Besucher haben den geleiteten Rund- gang sofort akzeptiert. Diesen werden wir daher sicherlich beibehalten.» Ins- gesamt falle die Bilanz des OKs sehr po- sitiv aus. Erneut grosser Besucherandrang Der Besucheraufmarsch bewegte sich im Rahmen der früheren Ausführun- gen. Geschätzte 15 000 bis 20 000 Be- sucher lassen sich alle drei Jahre von dem Angebot der Gewerbler und dem Rahmenprogramm überzeugen. Fast 90 Aussteller auf 2600 Quadratmetern präsentierten sich dieses Jahr. Auch die weiteren Neuerungen ka- men gemäss OK bei den Besuchern nicht schlecht an. «Dass wir das Unter- haltungsprogramm stark reduziert ha- ben, hat niemandem gefehlt», sagt Siegrist, «auch dies war ein richtiger Entscheid.» Dass das grosse Restaurant und Aussteller in einem gemeinsamen Zelt waren, führte nicht nur zu keinen Konflikten, sondern hatte am Freitag einen besonders positiven Nebeneffekt: Weil vis-à-vis des Restaurants Hasler Electronics die neuesten TV-Apparate präsentierte, konnte bei Speis und Trank gleich auch noch beim WM-Qua- lifikationsspiel Schweiz — Ungarn mit- gefiebert werden. Sicher und kurzweilig Persönlich ist der OK-Präsident eben- falls zufrieden. Bei Kontakten und Ge- sprächen am Stand der Heizungsspezi- alistin Siegrist-Service AG «ging die Zeit so schnell vorbei wie noch nie», sagt Siegrist. Das zeige, «dass immer etwas los gewesen ist». Auch im Bereich Sicherheit und In- frastruktur zeigen die Daumen nach oben. Abgesehen von einer kleinen Panne mit dem Licht am Eröffnungs- abend verlief alles reibungslos. Im Be- reich Sicherheit kam es zu keinen Zwi- schenfällen. Der OK-Präsi selbst testete den Sicherheitsdienst. «Als ich über die Absperrung kletterte, kam sofort je- mand und pfiff mich zurück. Wir hat- ten durch und durch», sagt Siegrist, «ei- ne hervorragende Ausstellung.» Organisatoren sind mit Gwärbi ’16 sehr zufrieden Oftringen Noch nie sei die Zeit an der Gewerbeausstel- lung so schnell vorübergegan- gen, sagt OK-Präsident Ruedi Siegrist. Die Neuerungen haben sich offenbar bewährt. VON PATRICK FURRER «Wir hatten praktisch nur positive Rückmeldungen.» Ruedi Siegrist ist als OK-Präsident glücklich, wie die Gwärbi ’16 verlaufen ist. Die Gänge waren gut gefüllt, das Interesse an der Gwärbi war gross. FUP Auf dem noch nicht überbauten Spickel des Färbi-Areals, direkt im Anschluss an die beiden realisierten Etappen der Suva-Überbauung an der Junkerbifang- strasse und unmittelbar an der Bahnli- nie, Wohnungen zu realisieren: Das ist kein einfaches planerisches und archi- tektonisches Unterfangen. So hat die Schweizer Unfallversicherung (Suva) als Bauherrin den Kontakt mit den Stadtbehörden gesucht, weil sie so rasch wie möglich eine dritte Etappe Wohnungen realisieren will, die, so die Versicherung, «einen städtebaulich at- traktiven und marktfähigen Abschluss des Färbi-Areals» bilden. Basis dafür ist laut Medienmitteilung das «städtebau- lich und architektonisch überzeugende Projekt» von Frei Architekten, mit wel- chem das Aarauer Büro im Sommer 2015 den Wettbewerb für einen Studienauftrag gewonnen hatte. Mit einbezogen in die Jury waren Vertreter der Stadt. Planungsrechtliche Anpassungen So sehr die Ideen der Architekten überzeugen: Die Umsetzung des Richt- projekts bedingt eine Anpassung des rechtskräftigen Gestaltungsplans. Die aktuell gültigen Vorgaben basierten auf der Annahme, dass das ganze Areal rasch überbaut wird, und sind 1998 for- muliert worden. Trotz rechtskräftigem Bauprojekt wurde damals der südliche Bereich nicht überbaut. Für diese Teil- parzelle wird nun eine leicht höhere zulässige Nutzung postuliert sowie der Verzicht auf eine gewerbliche Nutzung der Erdgeschosse akzeptiert. Eine sol- che war für die Etappen eins und zwei vorgeschrieben. Nur: die sogenannten «Dienstleistungsflächen» liessen sich kaum vermieten. «Die Gründe dafür sind unter anderem die nicht ideale Passantenlage, schwierige Anliefe- rungsmöglichkeiten und ungenügende Belichtung der Räume», schreibt der Stadtrat in seiner Medienmitteilung. Der aktualisierte Gestaltungsplan re- agiert auf die veränderten Nutzungsbe- dürfnisse und schafft auch für den be- reits überbauten Teil die Voraussetzun- gen, im Gesamten einen architektoni- schen und qualitativ überzeugenden Stadtteil zu realisieren. Die Erschliessung der ganzen Suva- Überbauung soll über den Färbereiweg erfolgen. Das Parkieren ist unterirdisch vorgesehen, wofür 70 zusätzliche Park- plätze geplant sind. Ein grosses Plus ist die Nähe zum Bahnhof mit seinen ex- zellenten Verbindungen nach Bern, Ba- sel oder Luzern. Dazu Stadtammann Hans-Ruedi Hot- tiger: ««Die sehr zentrale Lage mit aus- gezeichneter öV-Anbindung macht die Wohnungen attraktiv für verschiedene Zielgruppen.» Das Richtprojekt sieht die Erstellung von Attikawohnungen vor, die sich über zwei Stockwerke er- strecken. Optisch entstehen dadurch homogenere Bauten, die aber zu gel- tendem Recht ein Geschoss zu hoch ausfallen. Dies soll eine Teilrevision der Bau- und Nutzungsordnung ändern, die derzeit im Gang ist. «Der neue Gestaltungsplan Färbi schliesst eine Baulücke in zentraler, gut erschlossener Lage», hält der Stadtrat fest. Er berücksichtigt mit der Entwick- lung eines weiteren sinnvoll verdichte- ten städtischen Quartiers die städte- bauliche Strategie der Stadt Zofingen. «Der aktualisierte Gestaltungsplan Fär- bi ermöglicht die Realisierung eines sinnvoll verdichteten Quartiers mit gleichzeitiger Aufwertung des Aussen- und Grünraumes», ergänzt Stadtam- mann Hottiger. Was die zulässige Nutzung im Pla- nungsgebiet anbetrifft, so beziffert sich diese für Fachleute auf 1,40. Dies ent- spricht einer Wohndichte von 316 Per- sonen pro Hektare. Verfahrenshürden Bevor allerdings an eine Realisierung zu denken ist, stehen Verfahrenshür- den bevor. Das öffentliche Mitwir- kungsverfahren findet während 30 Ta- gen ab dem 14. Oktober statt. Die Pläne und Erläuterungen können auf der Bau- verwaltung eingesehen werden. Gleich- zeitig wird der Gestaltungsplan kanto- nal vorgeprüft. Das eigentliche Auflage- verfahren mit Einwendungsmöglichkeit wird nach Abschluss der kantonalen Vorprüfung durchgeführt. Zofingen 128 neue Wohnungen sollen die Überbauung an der Junkerbifangstrasse komplettieren VON BEAT KIRCHHOFER Das Färbi-Areal als neuer Stadtteil «Der aktualisierte Gestaltungsplan ermöglicht ein sinnvoll verdichtetes Quartier mit gleichzeitiger Aufwertung des Aussen- und Grünraumes.» Hans-Ruedi Hottiger Stadtammann Für den von Gebüsch überwucherten Südspitz des Färbi-Areals liegt ein aktualisierter Gestaltungsplan vor, der nun in die kantonale Vorprüfung geht. BKR Michael Müller Betriebsökonom FH / Zofingen Unternehmer & Einwohnerrat «Für gezielten Mitteleinsatz» 2xauf Ihre Liste 1 am 23.Oktober in den Grossen Rat 1420004 INSERAT

indenGrossenRat Das Färbi-Areal als neuer Stadtteil · positive Rückmeldungen.» Ruedi Siegrist ist als OK-Präsident glücklich, wie die Gwärbi ’16 verlaufen ist. Die Gänge

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Page 1: indenGrossenRat Das Färbi-Areal als neuer Stadtteil · positive Rückmeldungen.» Ruedi Siegrist ist als OK-Präsident glücklich, wie die Gwärbi ’16 verlaufen ist. Die Gänge

ZOFINGER TAGBLATTwww.zofingertagblatt.ch 21MONTAG, 10. OKTOBER 2016

REGION

«Wir hatten praktisch nur positiveRückmeldungen», sagt Ruedi Siegrist,OK-Präsident der Gwärbi Oftringen, er-freut. Gestern auf dem traditionellenRundgang des Organisationsteams fühl-te dieses den Ausstellern den Puls. Da-bei sei es nur zu ganz vereinzelter Kri-tik gekommen. «Einige Aussteller hat-ten im Vorfeld Angst, dass wegen desneuen Zwangsrundgangs weniger Leu-te kommen könnten.» Das habe sich al-lerdings überhaupt nicht bestätigt.

Im Gegenteil seien die grosszügigenPlatzverhältnisse gerühmt worden, soSiegrist. «Auch die Besucherinnen undBesucher haben den geleiteten Rund-gang sofort akzeptiert. Diesen werdenwir daher sicherlich beibehalten.» Ins-

gesamt falle die Bilanz des OKs sehr po-sitiv aus.

Erneut grosser BesucherandrangDer Besucheraufmarsch bewegte sich

im Rahmen der früheren Ausführun-gen. Geschätzte 15 000 bis 20 000 Be-

sucher lassen sich alle drei Jahre vondem Angebot der Gewerbler und demRahmenprogramm überzeugen. Fast90 Aussteller auf 2600 Quadratmeternpräsentierten sich dieses Jahr.

Auch die weiteren Neuerungen ka-men gemäss OK bei den Besuchern

nicht schlecht an. «Dass wir das Unter-haltungsprogramm stark reduziert ha-ben, hat niemandem gefehlt», sagtSiegrist, «auch dies war ein richtigerEntscheid.» Dass das grosse Restaurantund Aussteller in einem gemeinsamenZelt waren, führte nicht nur zu keinenKonflikten, sondern hatte am Freitageinen besonders positiven Nebeneffekt:

Weil vis-à-vis des Restaurants HaslerElectronics die neuesten TV-Apparatepräsentierte, konnte bei Speis undTrank gleich auch noch beim WM-Qua-lifikationsspiel Schweiz — Ungarn mit-gefiebert werden.

Sicher und kurzweiligPersönlich ist der OK-Präsident eben-

falls zufrieden. Bei Kontakten und Ge-sprächen am Stand der Heizungsspezi-alistin Siegrist-Service AG «ging die Zeitso schnell vorbei wie noch nie», sagt

Siegrist. Das zeige, «dass immer etwaslos gewesen ist».

Auch im Bereich Sicherheit und In-frastruktur zeigen die Daumen nachoben. Abgesehen von einer kleinenPanne mit dem Licht am Eröffnungs-abend verlief alles reibungslos. Im Be-reich Sicherheit kam es zu keinen Zwi-schenfällen. Der OK-Präsi selbst testeteden Sicherheitsdienst. «Als ich über dieAbsperrung kletterte, kam sofort je-mand und pfiff mich zurück. Wir hat-ten durch und durch», sagt Siegrist, «ei-ne hervorragende Ausstellung.»

Organisatoren sind mit Gwärbi ’16 sehr zufriedenOftringen Noch nie sei dieZeit an der Gewerbeausstel-lung so schnell vorübergegan-gen, sagt OK-Präsident RuediSiegrist. Die Neuerungenhaben sich offenbar bewährt.

VON PATRICK FURRER«Wir hatten praktisch nurpositive Rückmeldungen.»Ruedi Siegrist ist als OK-Präsident glücklich,wie die Gwärbi ’16 verlaufen ist.

Die Gänge waren gut gefüllt, das Interesse an der Gwärbi war gross. FUP

Auf dem noch nicht überbauten Spickeldes Färbi-Areals, direkt im Anschlussan die beiden realisierten Etappen derSuva-Überbauung an der Junkerbifang-strasse und unmittelbar an der Bahnli-nie, Wohnungen zu realisieren: Das istkein einfaches planerisches und archi-tektonisches Unterfangen. So hat dieSchweizer Unfallversicherung (Suva)als Bauherrin den Kontakt mit denStadtbehörden gesucht, weil sie sorasch wie möglich eine dritte EtappeWohnungen realisieren will, die, so die

Versicherung, «einen städtebaulich at-traktiven und marktfähigen Abschlussdes Färbi-Areals» bilden. Basis dafür istlaut Medienmitteilung das «städtebau-lich und architektonisch überzeugendeProjekt» von Frei Architekten, mit wel-chem das Aarauer Büro im Sommer2015 den Wettbewerb für einenStudienauftrag gewonnen hatte. Miteinbezogen in die Jury waren Vertreterder Stadt.

Planungsrechtliche AnpassungenSo sehr die Ideen der Architekten

überzeugen: Die Umsetzung des Richt-projekts bedingt eine Anpassung desrechtskräftigen Gestaltungsplans. Dieaktuell gültigen Vorgaben basierten aufder Annahme, dass das ganze Arealrasch überbaut wird, und sind 1998 for-muliert worden. Trotz rechtskräftigemBauprojekt wurde damals der südlicheBereich nicht überbaut. Für diese Teil-parzelle wird nun eine leicht höherezulässige Nutzung postuliert sowie derVerzicht auf eine gewerbliche Nutzungder Erdgeschosse akzeptiert. Eine sol-che war für die Etappen eins und zwei

vorgeschrieben. Nur: die sogenannten«Dienstleistungsflächen» liessen sichkaum vermieten. «Die Gründe dafürsind unter anderem die nicht idealePassantenlage, schwierige Anliefe-rungsmöglichkeiten und ungenügendeBelichtung der Räume», schreibt derStadtrat in seiner Medienmitteilung.Der aktualisierte Gestaltungsplan re-agiert auf die veränderten Nutzungsbe-dürfnisse und schafft auch für den be-reits überbauten Teil die Voraussetzun-gen, im Gesamten einen architektoni-schen und qualitativ überzeugendenStadtteil zu realisieren.

Die Erschliessung der ganzen Suva-Überbauung soll über den Färbereiweg

erfolgen. Das Parkieren ist unterirdischvorgesehen, wofür 70 zusätzliche Park-plätze geplant sind. Ein grosses Plus istdie Nähe zum Bahnhof mit seinen ex-zellenten Verbindungen nach Bern, Ba-sel oder Luzern.

Dazu Stadtammann Hans-Ruedi Hot-tiger: ««Die sehr zentrale Lage mit aus-gezeichneter öV-Anbindung macht dieWohnungen attraktiv für verschiedeneZielgruppen.» Das Richtprojekt siehtdie Erstellung von Attikawohnungenvor, die sich über zwei Stockwerke er-strecken. Optisch entstehen dadurchhomogenere Bauten, die aber zu gel-tendem Recht ein Geschoss zu hochausfallen. Dies soll eine Teilrevision der

Bau- und Nutzungsordnung ändern, diederzeit im Gang ist.

«Der neue Gestaltungsplan Färbischliesst eine Baulücke in zentraler, guterschlossener Lage», hält der Stadtratfest. Er berücksichtigt mit der Entwick-lung eines weiteren sinnvoll verdichte-ten städtischen Quartiers die städte-bauliche Strategie der Stadt Zofingen.«Der aktualisierte Gestaltungsplan Fär-bi ermöglicht die Realisierung einessinnvoll verdichteten Quartiers mitgleichzeitiger Aufwertung des Aussen-und Grünraumes», ergänzt Stadtam-mann Hottiger.

Was die zulässige Nutzung im Pla-nungsgebiet anbetrifft, so beziffert sich

diese für Fachleute auf 1,40. Dies ent-spricht einer Wohndichte von 316 Per-sonen pro Hektare.

VerfahrenshürdenBevor allerdings an eine Realisierung

zu denken ist, stehen Verfahrenshür-den bevor. Das öffentliche Mitwir-kungsverfahren findet während 30 Ta-gen ab dem 14. Oktober statt. Die Pläneund Erläuterungen können auf der Bau-verwaltung eingesehen werden. Gleich-zeitig wird der Gestaltungsplan kanto-nal vorgeprüft. Das eigentliche Auflage-verfahren mit Einwendungsmöglichkeitwird nach Abschluss der kantonalenVorprüfung durchgeführt.

Zofingen 128 neue Wohnungen sollen die Überbauung an der Junkerbifangstrasse komplettieren

VON BEAT KIRCHHOFER

Das Färbi-Areal als neuer Stadtteil

«Der aktualisierteGestaltungsplan ermöglichtein sinnvoll verdichtetesQuartier mit gleichzeitigerAufwertung desAussen- und Grünraumes.»Hans-Ruedi Hottiger Stadtammann

Für den von Gebüsch überwucherten Südspitz des Färbi-Areals liegt ein aktualisierter Gestaltungsplan vor, der nun in die kantonale Vorprüfung geht. BKR

Michael MüllerBetriebsökonom FH / ZofingenUnternehmer & Einwohnerrat

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