4
NOMA aktuell Eine Information der Hilfsaktion Noma Niamey/Niger Zweiter erfolgreicher OP-Einsatz in diesem Jahr Seite 2 Hilfsaktion organisiert Konferenz Hilfe weltweit: Zusammenarbeit im Kampf gegen Noma Seite 4 Dezember 2015

Infozeitung der Hilfsaktion Noma von Dezember 2015

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Infozeitung der Hilfsaktion Noma von Dezember 2015 unter anderem mit den Themen OP-Einsatz, Moskitonetze gegen Malaria, neue Geländewagen und der Konferenz in Zusammenarbeit mit der WHO in Abidjan/Elfenbeinküste.

Citation preview

Page 1: Infozeitung der Hilfsaktion Noma von Dezember 2015

NOMA aktuellEine Information der Hilfsaktion Noma

Niamey/Niger

Zweiter erfolgreicher OP-Einsatz in diesem JahrSeite 2

Hilfsaktion organisiert Konferenz

Hilfe weltweit: Zusammenarbeit im Kampf gegen NomaSeite 4

Dezember 2015

Page 2: Infozeitung der Hilfsaktion Noma von Dezember 2015

Noma aktuell / Dezember 2015 – Seite 2

Zwei Teams, zwei Wochen und zahlreiche Noma-Kinder, die end-lich wieder hoffen können – das ist die Bilanz der zweiten OP-Kam-pagne in Niger in diesem Jahr. Ein Einsatz, der nur dank der Hilfe von Spendern möglich war.

Jeweils eine Woche waren die bei-den Mediziner-Teams um Dr. Andreas Schmidt und Dr. Harald Kubiena vor Ort. In unserem Noma-Zentrum in Ni-amey warteten insgesamt 23 Mädchen und Buben auf die rettende Hilfe der Mediziner aus Europa. Die kleinen Pa-tienten litten alle an Noma in verschie-denen Ausprägungen. Sie alle mussten dringend operiert werden!

Für die Mediziner-Teams war auch dieser OP-Einsatz erneut eine große Herausforderung. Viele der Ärzte und Schwestern sind schon seit vielen Jahren für die Hilfsaktion Noma im Einsatz – doch selbst die erfahrenen Mediziner sind noch immer schockiert, wie grausam Noma in den kleinen Kin-dergesichtern wütet.

Viele der Operationen dauerten meh-rere Stunden. Die komplizierten Ein-griffe forderten den Ärzten alles ab: Von Noma befallenes Gewebe musste entfernt und Wunden mikrochirurgisch versorgt werden. Einige Kinder benö-

tigten Transplantate. Mit Gewebe aus dem Unterarm der kleinen Patienten werden besonders große Noma-Wun-den abgedeckt. Das transplantierte Gewebe aus dem Arm verwächst mit Haut und Fleisch im Gesicht.

Einige Patienten wurden bereits das zweite Mal operiert. Oft wütet Noma so sehr in den Kindergesichtern, dass mehrere Operationen notwendig sind. Dr. Andreas Schmidt und Dr. Harald Kubiena machten sich ein Bild über den Fortschritt der Wundheilung und entwickelten Behandlungspläne für die besonders komplizierten Fälle.

Zum ersten Mal fand ein OP-Einsatz unter Leitung von Dr. Issa, dem neuen Oberarzt unseres Zentrums in Niamey, statt. Der nigrische Noma-Experte lei-tet die Noma-Klinik seit Juli und bildet einheimische Mediziner aus. Dr. Issa hat viel Erfahrung in der Behandlung von Gesichtskrankheiten und plasti-scher Chirurgie. Er hat die kleinen

Patienten auf ihre Operationen vor-bereitet. Einige mussten wochenlang mit Spezialnahrung aufgepäppelt und mit Medikamenten behandelt werden, damit sie die schwierigen Operationen überhaupt verkraften.

Die Zusammenarbeit zwischen nigri-schen und europäischen Medizinern lief hervorragend. Dank der Fortbildung durch Prof. Holle und seinen Kollegen können die einheimischen Ärzte mitt-lerweile kleinere und mittelschwere No-ma-Wunden eigenständig behandeln. Auch die Nachsorge für die Patienten wird vollständig von den Ärzten und Schwestern aus Niamey übernommen.

Nach dem OP-Einsatz ist vor dem OP-Einsatz: Im kommenden Jahr wollen die Ärzte-Teams erneut nach Niamey reisen, um Noma-Kinder zu operieren. Dabei hoffen sie erneut auf die Unterstützung von Förde-rern. Denn nur gemeinsam können wir das Leid der Noma-Kinder lindern.

Niamey/Niger

Zweiter erfolgreicher OP-Einsatz in diesem Jahr

BlindViele der komplizierten Noma-Operati-onen dauerten viele Stunden.

Klinikleiter im EinsatzDr. Issa hat das erste Mal als Klinik-leiter beim OP-Einsatz mitgearbeitet.

Ärzte aus Niger und Europa arbeiten zusammenUnser Ärzte-Team arbeitet Seite an Seite mit nigrischen Medizinern. Einfache und mittelschwere Behandlungen können die einheimischen Ärzte selbst durchführen.

Page 3: Infozeitung der Hilfsaktion Noma von Dezember 2015

Noma aktuell / Dezember 2015 – Seite 3

Erfolgreiche Kampagne gegen tödliche Malaria

Niger: Moskitonetze retten KinderlebenJährlich sterben weltweit über 600.000 Menschen an Malaria – rund 90 Prozent davon laut Weltgesund-heitsorganisation (WHO) in Afrika. Allein im westafrikanischen Land Niger erkranken jährlich unzählige Menschen an der heimtückischen Infektionskrankheit. Die meisten töd-lich verlaufenden Infektionen treten bei Kindern unter fünf Jahren auf.

Für ein an Noma erkranktes Kind ist eine Malaria-Infektion mit einem siche-ren Todesurteil gleichzusetzen. Um die kleinen Patienten und ihre Familien zu schützen, hat die Hilfsaktion Noma dank der Unterstützung von Spendern eine Hilfskampagne gestartet. Die ein-

fachste und wirksamste vorbeugen-de Schutzmaßnahme gegen Malaria ist die Verteilung von engmaschigen Moskitonetzen, die mit einem Insek-tengift imprägniert werden, um die ag-gressive – Malaria übertragende – Ano-pheles-Mücke fernzuhalten. Bereits mit einer Förderung von 5 Euro konnten wir ein großes, imprägniertes Moskitonetz für ein Kind kaufen – und so Leben retten. Darüber hinaus wurden Kombi-nations-Medikamente angeschafft, um bereits infizierten Kindern zu helfen und sie vor großem Leid zu bewahren.

Bitte helfen Sie uns weiterhin, le-bensrettende Moskitonetze und Medikamente bereitzustellen.

Neue Geländewagen für Rettungsfahrten

Lebensrettende Hilfe auf vier Rädern

Bester Schutz gegen Malaria Die imprägnierten Netze schützen vor den aggressiven Anopheles-Mücken.

Niger ist ein großes, in weiten Teilen unwirtliches Land. Die Menschen, die in den Wüstengebieten im Lan-desinneren leben, sind oft abge-schnitten von jeder Zivilisation. Wenn hier ein Kind an Noma er-krankt, hat es kaum eine Chance, medizinische Hilfe zu bekommen.

Unsere Sozialarbeiter fahren in die Dörfer, um diese Noma-Kinder zu finden und in unsere Zentren zu bringen. Doch jetzt, nach 13 Jahren, waren unsere Einsatzwagen für diese Rettungsfahrten kaputt – wir konnten nicht mehr zu den Noma-Kindern in den abgelege-nen Regionen gelangen. Eine Situa-tion, die akut Kinderleben bedrohte!

Wir mussten so schnell es irgendwie ging neue Geländewagen anschaffen. Es war ein großes Glück, dass uns ein einheimischer Autohändler ein be-sonders günstiges Angebot für fünf geländegängige und wüstentaugliche Fahrzeuge machte. Und es war ein noch größeres Glück, dass wir dieses Angebot annehmen konnten: Weil Freunde der Hilfsaktion uns in diesem besonderen Notfall mit ihrer finanzi-ellen Förderung zur Seite standen. Danke an jeden, der unseren Hilferuf gehört und gespendet hat!

Mittlerweile sind die Geländewagen in Gebrauch und unsere Sozial- arbeiter fahren übers Land, um kleine

Noma-Kinder zu finden, die drin-gend Hilfe brauchen. Unser Einsatz, auch in den abgelegenen Regionen des Niger, kann weitergehen!

Rettungsfahrten gehen endlich weiterUte Winkler-Stumpf konnte neue Einsatzwagen für die Hilfsaktion Noma kaufen.

Page 4: Infozeitung der Hilfsaktion Noma von Dezember 2015

Noma aktuell / Dezember 2015 – Seite 4

Impressum:Hrsg.: Hilfsaktion Noma e.V. Eichendorffstraße 3993051 Regensburg

Konto:Kto.Nr.: 430 086 854 Postbank NürnbergBLZ 760 100 85

Hilfsaktion Noma organisiert Konferenz

Hilfe weltweit: Zusammenarbeit im Kampf gegen Noma

Liebe Leserin, lieber Leser,

nun ist das Jahr schon wieder fast vorbei. Die letzten Monate waren herausfordernd, gerade die Menschen in Niger hatten sehr unter der heimtückischen Malaria zu leiden. Doch zusammen konnten wir Hilfe bringen und zudem während unserer OP-Kampagne erneut zahlreiche kleine Noma-Patienten operieren. Für diese Kinder beginnt jetzt ein neues Leben – bitte lassen Sie uns gemeinsam noch vielen weiteren Noma-Kindern helfen! Alles Gute! Ihre

Es war eine Konferenz der Hilfe: Vom 24.-26. Juni trafen sich Vertre-terinnen und Vertreter aus insge-samt neun westafrikanischen Län-dern in Abidjan/Elfenbeinküste. Das gemeinsame Ziel: Noma be-kämpfen! Organisiert wurde das Treffen von der Hilfsorganisation Noma und der Weltgesundheitsor-ganisation (WHO).

Benin, Burkina Faso, die Elfenbein-küste, Guinea, Guinea-Bissau, Mali, Niger, Senegal und Togo hatten Ex-perten aus dem Gesundheitswesen nach Abidjan entsandt. In diesen Län-dern erkranken noch immer Kinder an Noma – doch Hilfe gibt es für diese schwer kranken Mädchen und Buben kaum. In manchen Regionen wird Noma immer noch als Fluch ange-

sehen, die einheimischen Mediziner sind nicht in der Behandlung von Noma ausgebildet und vor allem fehlt es an Medikamenten wie Antibiotika.

Die diesjährige Konferenz hat ein wichtiges Zeichen gesetzt: Die Län-der wollen gemeinsam und systema-tisch gegen Noma kämpfen. Dazu wurde ein Dreijahresplan verabschie-det. Die Hilfsaktion Noma wird dieses Vorhaben aktiv unterstützen: Die Vor-sitzende Ute Winkler-Stumpf und ihre Mitarbeiter verfügen über jahrelange Erfahrung im Umgang mit Noma. In den Ländern Niger und Guinea-Bis-sau haben sie erfolgreiche Präven-tions- und Behandlungsprogramme entwickelt. Nun soll die Hilfsaktion federführend Aufklärungskampagnen und Ausbildungspläne für Ärzte mi-tentwickeln.

Im Moment beteiligen sich neun von 46 afrikanischen Ländern, in denen Noma vorkommt, an dem gemein-samen Kampf gegen die Krankheit. In den nächsten Jahren hoffen die Verantwortlichen auf weitere teilneh-mende Länder auch aus Asien und Südamerika – gemeinsam kann es gelingen, Tausende Kinder welt-weit vor grausamen Entstellungen und Ausgrenzung zu schützen. Mit Ihrer Förderung können Sie den Einsatz gegen Noma aktiv unter-stützen.

Ute Winkler-StumpfVorsitzende Hilfsaktion Noma

Impressum:Hilfsaktion Noma, NOMA News 16/2015Hütteldorferstraße 253 A-1140 Wien Telefon 01 / 9611033

E-Mail: [email protected] Internet: www.hilfsaktionnoma.at

Spendenkonto IBAN: AT38 1200 0529 5461 5655BIC: BKAUATWW

Länderübergreifende Hilfe Ute Winkler-Stumpf mit der Repräsen-tantin der Gesundheitsministerin der Elfenbeinküste, Frau Dr. Marie Madeleine Kouakou Illunga (rechts)