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Vorarlberg Prämierung des Wirtschaftswachstums Tirol 100 Millionen Euro für Digitalisierung Salzburg Auftragshoch fürIndustrie Unabhängiges Wirtschaftsmagazin für Salzburg, Tirol und Vorarlberg – 10/2017 Österreichische Post AG | MZ 02Z033423 M | Wirtschaftsnachrichten Zeitschriftenverlagsges.m.b.H. Theodor-Körner-Straße 120a, 8010 Graz | Foto: iStock.com/muratsenel Retouren an Postfach 100, 1350 Wien Der Westen Österreichs – eine Innovationsregion mit Lust auf mehr … die Zeit, die großen Herausforderungen und Aufgaben zu lösen

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VorarlbergPrämierung des Wirtschaftswachstums

Tirol100 Millionen Euro für Digitalisierung

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EDITORIAL

Wenn die Sonne untergeht, ver-neigt sie sich gerne vor demTag und schenkt ihm ein letz-tes Leuchten. Ob die Bergeglühen oder der glutrote Ball

am Horizont im Meer versinkt, es ist in je-dem Fall ein Schauspiel, das stets aufs Neuezu entzücken vermag. Abendrot gilt auch alsgutes Vorzeichen für schönes Wetter amnächsten Tag.

Wir feiern heute aber nicht die untergehendeSonne, sondern wenden uns der sich in denAbgrund stürzenden Sozialdemokratie zu.Der rote Koloss ist ins Taumeln geraten, einBild, als ob die untergehende Sonne unkon-trolliert ins Meer stürzen würde. Die Asso-ziationen sind vielfältig. Kurz nach derblauen Stunde, dem Inbegriff von Harmonieund Leichtigkeit, fällt das Grau der Dämme-rung ein, in dem die Ganoven aus dem Schat-ten treten und hastig um die Ecke biegen, umschnell ihre Geschäfte ins Trockene zu brin-gen. Die Roten unternehmen alles, um demBild zu entsprechen. Ein verheerender Wahl-kampf mit misslungenen Slogans, peinlichenFights und randständiger Kumpanei zwi-schen fragwürdigen PR-Gurus und scheinbarahnungslosen Funktionären. Der Fisch stinktvom Kopf her, und um die Köpfe war esnicht so zum Guten bestellt, seit GusenbauerKanzler wurde.

Aber das ist alles nicht so schlimm, solangees die Arbeiterkammer gibt und solange dieArbeiterkammer ihre Millionen scheffelt, diesie aus den zwangsweise eingehobenen Mit-gliedsbeiträgen der Beschäftigten lukriert,um sie dann als engmaschiges soziales Netznotleidenden Politikerinnen und Politikern,die in längst vergangenen Zeiten einmal an

einem AK-Schreibtisch saßen, zugutekom-men zu lassen. Einmal AK, immer AK undwenn es 25 Jahre dauert, für eine Rückkehrist es niemals zu spät. Hol dir, was dir zu-steht!

Das hat sich wohl auch Heinz Schaden ge-dacht, als er nach dem nicht rechtskräftigenUrteil Ende Juli sechs Wochen später seineÄmter zur Verfügung stellte und sich daranerinnerte, dass er einmal Beschäftigter beider Salzburger Arbeiterkammer war. Lang,lang ist’s her, aber was lange währt, wirdschließlich gut und überhaupt geht es um dieAbsicherung seiner ASVG-Pensionsansprü-che. Da fehlen noch ein paar Monate, odergenauer eineinhalb Jahre. Die ASVG-Pen-sion wird Schaden danach zusätzlich zu sei-ner Bürgermeister-Pension ausbezahlt. Kom-munalpolitische Expertise gegen soziale Ab-sicherung. Wiedereintritt in eine vor überzwei Jahrzehnten karenzierte Stelle. Kann esso etwas überhaupt noch geben und wenn ja,darf es das geben? Nein, selbstverständlichnicht, denn es geht um die zwangsweise ein-gehobenen Mitgliedsbeiträge all derer, denennach Jobverlust nur der Weg zum AMSbleibt.

Schaden hat aber die Rechnung ohne denWirt, sprich Sigi Pichler, dem Präsidentender Salzburger Arbeiterkammer gemacht.Dieser befand, dass laufende AK- Bezügezusätzlich zur Politikerpension eine schiefeOptik erzeugen würden. Außerdem müsseder Ausgang des Berufungsverfahrens abge-wartet werden. Letztendlich werden wohlauch die Gerichte darüber entscheiden zu ha-ben, ob und in welcher Höhe dem ehemali-gen Salzburger Bürgermeister Ansprüche aufeine Bürgermeisterpension zustünden.

Sigi Pichler war gut beraten, Schadens anvi-sierten Sessel im kommunalpolitischen Re-ferat nicht zu besetzen – zumindest vorerstnicht. Schließlich ist die aktuell mit den Ge-sundheitsagenden betraute AK-Mitarbeiterinniemand Geringerer als Gabi Burgstaller,Salzburgs ehemalige Landeshauptfrau, dieauch an ihren alten AK-Arbeitsplatz zurück-kehrte, nachdem die Zockerbude aufgeflo-gen war, jene Bude, die auch Heinz Schadenzum Verhängnis wurde

Das alles zeugt nicht nur von schlechtemStil, sondern ist vielmehr Ausdruck einesverfallenden Systems, das taxfrei zulässt,dass die Abendröte der Roten im Türkis derkommenden Schwärze versinkt.

Dies stellt einen massiven Schaden für dieRepublik dar,

findet Ihr

Siegfried HetzRedakteur

Abendröte

ÖÖEin verheerender Wahl-kampf mit misslunge-nen Slogans, peinlichenFights und randständi-ger Kumpanei zwischenfragwürdigen PR-Gurusund scheinbar ahnungs-losen Funktionären.

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017 3

ÖÖDer rote Koloss ist insTaumeln geraten.

Foto: Rich

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INHALTCoverstory 8Wirtschaft braucht InnovationenKeine Zukunft ohne Bildung, Forschung und Innovation. Im Zeitalterder Digitalisierung und Automatisierung wird die Verschränkung vonGesellschaft, Bildung und Wirtschaft immer wichtiger. Salzburg, Ti-rol und Vorarlberg zählen dabei zu den innovativsten Forschungs-und Technologiestandorten in Österreich.

Vorrang für eine Pensionsreform 13Österreich kann sich keine weitere umsetzungsschwache Regierungleisten.

Dem Zeitgeist verpflichtet 14Moderne Messestandorte im Westen.

Autonomes Fahren im Realitäts-Check 16Mit der Forschung zum autonomen Fahren gestaltet die IT-RegionSalzburg ihre Möglichkeiten in den Bereichen Digitalisierung undMobilität aktiv mit. Erste Testfahrten haben Chancen, aber auchGrenzen dieser neuen Technologie aufgezeigt.

Zündende Ideen finden 17Unternehmer unterstützen beim Start in die Selbstständigkeit.

Entlastung, Investitionsanreize und Bürokratieabbau Ö4Die Geschäftsführerin der Firma Rabmer mit Zentrale im oberöster-reichischen Altenberg, Ulrike Rabmer-Koller, baute den mittelstän-dischen Familienbetrieb zu einer international tätigen Gruppe aus.Außerdem ist die Mutter zweier Teenager Vize-Präsidentin der WKÖ,bekleidet mehrere Funktionen in Wirtschaft und Politik und kämpftals Präsidentin des Europäischen KMU- und HandwerksverbandsUEAPME um bessere Rahmenbedingungen für Europas Wirtschaft. 

Impressum Ö9

Die USA im Vorteil Ö14Die USA wollen unter Donald Trump nun die Einfuhren bremsenund sprechen dabei von einem unfairen Handel. Dabei genießen dieUSA seit Jahrzehnten einen unfairen wirtschaftlichen Vorteil alleinedarin, dass der Dollar die Reservewährung der Welt ist.

Nicht nur von der Speckkammer … Ö16Im Zuge der Digitalisierung und Robotisierung, die auf unsere Ge-sellschaft zukommt, ist das Jahrbuch „Technologie im Gespräch –Discussing Technology 2017“ ein unverzichtbares Nachschlagewerkmit vielfältigen Inhalten.

Bau sucht dringend Fachkräfte Ö17Der Konjunkturmotor Bau gewinnt weiter an Fahrt. Gebremst werdenkönnte er durch einen Mangel an Fachkräften.

Wahlkampf in der Wohnung Ö18Mit dem Vorschlag, einen Deckel bei Mieten einzuziehen, hat dieSPÖ im Wahlkampf Stimmung gemacht. Mehrheit gab es für diesenVorschlag im Nationalrat keine – gute Gründe, dafür zu sein, eben-falls nicht. Mehr Wohnungen würde es jedenfalls nicht geben, argu-mentieren Branchenkenner.

Private Banking im Wandel 52Digitalisierung und Innovationen gehen Hand in Hand.

Auftragshoch für Salzburgs Industrie 54Konjunkturaufschwung hält weiter an.

Die Wirtschaft digitalisiert sich 55Salzburg nimmt neue Herausforderungen an.

Daten sind bares Geld 56Mega-Trend „Big Data“ auch für KMU immer wichtiger.

digital.tirol 58Bei ihrer Herbstklausur legte die Tiroler Landesregierung den Fokusihrer Gespräche auf eine Verstärkung der digitalen Strategie für Tirol.Unternehmen, Bildungseinrichtungen und über 70 nationale und in-ternationale Experten auf EU- und Bundesebene sollen unter derDachmarke „digital.tirol“ gefördert werden.

Bayerisch-tirolerisches Gipfeltreffen 60Tirols Landeshauptmann Günther Platter wanderte von der Blau-bergalm bei Achenkirch zur bayerischen Königsalm, um sich dortmit den bayerischen Staatsministerinnen Beate Merk, zuständig fürEuropaangelegenheiten, und Ulrike Scharf, Referentin für Umwelt,über die bevorstehende EUSALP-Präsidentschaft Tirols auszutau-schen.

Kalte Progression hat System 62„Der Bund schröpft uns durch die Hintertür seit 30 Jahren mehr alsordentlich“, hält Jürgen Bodenseer, Präsident der Tiroler Wirtschafts-kammer, fest. „Die kalte Progression bei der Einkommenssteuer istnur die Spitze des Eisberges.“

Stärkstes Wirtschaftswachstum 63Für das bundesweit stärkste Wirtschaftswachstum im Vorjahr ist Vor-arlberg im Rahmen der Eröffnung der Herbstmesse im DornbirnerMessequartier mit dem Wachstumspreis der WirtschaftskammerÖsterreich ausgezeichnet worden.

Saisonkontingente im Tourismus 64Um die zu erwartende angespannte Mitarbeitersituation mit praxis-gerechten Saisonkontingenten zu entschärfen, stellt die Wirtschafts-kammer Vorarlberg vier Forderungen an Arbeits- und SozialministerAlois Stöger.

4 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017 5

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DIE BASIS FÜR IHR BAUPROJEKT

PROJEKTENTWICKLUNGBAUMANAGEMENT

GENERALUNTERNEHMERBAUTRÄGER

Günstiges ArbeitsmarktklimaEin Rückgang der Arbeitslosigkeit ist in Tirol in allen Branchen, Altersgruppen und Bezirkenzu verzeichnen. Bei einem prognostizierten Stand von 332.000 unselbstständig Beschäftigten(ein Plus von 8.000 Personen im Vorjahresvergleich) und 16.793 vorgemerkten Arbeitslosenbetrug zum Stichtag 30.9.2017 die Arbeitslosenquote in Tirol 4,8 Prozent (September 2016:5,6 Prozent). Ü

Profitable PlattformDie NUFAM 2017 ging am 1. Oktober erfolgreich zu Ende. 370 Aussteller aus 17 Ländernzeigten das gesamte Leistungsspektrum der Nutzfahrzeugbranche. Die NUFAM präsentiertedieses Jahr ein noch breiteres Angebot und belegte erstmals das gesamte Messegelände. Über20.000 Teilnehmer erkundeten die Rekordausstellungsfläche von über 70.000 Quadratmetern.Die NUFAM verzeichnet eine deutlich höhere Geschäftstätigkeit der Fachbesucher – insge-samt hat jeder Fünfte vor Ort Investitionsentscheidungen getroffen. Jeder Dritte hat konkreteKaufabsichten nach der Messe, was einem Zuwachs von zehn Prozent gegenüber der Vor-veranstaltung entspricht. Die direkt auf der Messe getätigten Investitionen der Fachbesuchersind um 52 Prozent gegenüber der letzten Messe gestiegen. Ü Foto: KMK/JürgenRösner

Betriebsübergaben in Tirol Der Tiroler Wirtschaftsbundobmann Franz Hörl bezeichnet die Zahlen der anstehenden Be-triebsübernahmen in Tirol als „Auftrag, schon jetzt in die Betreuung für funktionierendeÜbergaben zu investieren“. 27 Prozent der Tiroler Unternehmen müssen diese Hürde in denkommenden 15 Jahren meistern – die meisten davon sind Industrie-, Handels- und Touris-musbetriebe. „Die Übernahme ist nicht selten mit Problemen verbunden – dies beginnt beider Suche nach dem geeigneten Nachfolger und reicht bis zur zeitgerechten und umfassendenVorbereitung“, so Hörl.Für den Standort Tirol sei eine funktionierende Übernahme überlebenswichtig. „Das Potenzialan Übernahmen ist volkswirtschaftlich abso-lut relevant. Die erfolgreiche Weiterführungvon 11.500 Tiroler Betrieben muss unser ge-meinsames Anliegen sein“, betont Hörl. Um-fragen der Wirtschaftskammer Tirol zeigen,dass bei 45 Prozent der Tiroler Unternehmendie Nachfolgefrage noch ungeklärt ist. 30 Pro-zent bezeichnen die Suche nach einem Nach-folger als schwierig, 26 Prozent als eherschwierig. Zudem zeigt sich, das sich knappdie Hälfte der Befragten Unterstützung insteuer- und vertragsrechtlichen Fragestellun-gen wünschen. Ü

Hörl: „Eine gesunde Wirtschaft braucht moti-vierten Nachwuchs.“ Foto: David Sailer

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ENTBEHRLICH-

Monarch-Pleite wirkt sich ausDie starke Konkurrenz in der europäischen Flugbranche fordert,einhergehend mit dem enormen Kostendruck, ihre Opfer: Nachder Pleite der Air Berlin hat nun völlig überraschend die britischeFluglinie Monarch wegen Insolvenz ihren kompletten Flugbetriebeingestellt. Aktuell sind rund 800.000 Passagiere von der Pleite derbritischen Fluggesellschaft betroffen, die etwa in Kroatien, Grie-chenland und Italien gestrandet sind oder eine Reise gebucht ha-

ben. Derzeit sitzen keine Mo-narch-Touristen in Österreichfest, die Auswirkungen der Insol-venz werden aber im Winter denInnsbrucker Flughafen und inweiterer Folge den Tiroler Tou-rismus treffen. Jahrzehntelangflog die Airline laut Flughafendi-rektor Marco Pernetta jeden

Winter rund 20.000 Passagiere von der Britischen Insel nach Tirol.„Monarch gehört zu einer der ersten Airlines, die Innsbruck imWinter angeflogen sind“, schildert Pernetta. Zwölf Flüge von derBritischen Insel pro Woche wären für den kommenden Winterflug-plan vorgesehen gewesen. Diese Ausfälle zu kompensieren dürftelaut Pernetta schwierig sein. Nur wenn die Airline samt der Lande-rechte (Slots) verkauft wird, könne der Nachfolger die Flüge über-nehmen. „Ob die ganze Nachfolge bis zum Winter geregelt wird,ist fraglich“, sagt Pernetta. Er rechnet für heuer mit Passagierausfäl-len aus der Monarch-Pleite. Ü

WEITER SO+Salzburg weiter in EU-SpitzengruppeSalzburg mischt beim Wettbewerb der Wirtschaftsstandorte wei-ter im Spitzenfeld mit. Das ist das Ergebnis einer Analyse, die dieStabstelle Wirtschafts- und Standortpolitik der WKS für das Vor-jahr veröffentlicht hat. Aus 276 europäischen Regionen wurden da-bei die 30 besten Regionen herausgefiltert. „Wir können stolz da-rauf sein, wie sich Salzburg entwickelt hat“, erläutert Helmut Ey-mannsberger, Leiter der Stabstelle Wirtschafts- und Standortpolitik

der WKS. Die Vielfalt ist hierbei diegroße Stärke des Wirtschaftsstand-orts. In Bezug auf die Wirtschafts-leistung erreichte Salzburg den 20.Platz und musste sich österreich-weit nur Wien (Platz 17) geschlagengeben. Mit einer Arbeitslosenrate

von 3,4 Prozent erreichte Salzburg 2016 im Regionenranking Platzacht, bei der Jugendarbeitslosigkeit (8,1 Prozent) konnte man im-merhin Platz neun belegen. Bei der Bildung rangiert Salzburg auchim Spitzenfeld. Entscheidend sei hier vor allem die Verfügbarkeitvon gut ausgebildeten Fachkräften – etwa durch die Ausbildung inder Lehre und in berufsbildenden Schulen, heißt es seitens derWirtschaftskammer. So sind in Salzburg 70,6 Prozent der Schülerin einer berufsbildenden mittleren oder höheren Schule, in einerLehre oder vergleichbaren Ausbildungen, was Platz vier im Rankingergibt. Der Regionenvergleich zeigt auch, wie sehr Salzburg vomTourismus geprägt ist: Platz drei bei den tourismusintensivsten Re-gionen Europas. Ü

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017 7

Kumulationsprinzip:Mehrfachbestrafung gefährdet UnternehmenDas im Verwaltungsstrafrecht geltende„Kumulationsprinzip“ ist seit Langem Ge-genstand heftiger Kritik. Dies deshalb,weil in der Praxis für den Fall, dass je-mand durch mehrere selbstständige Tatenmehrere Verwaltungsübertretungen be-gangen hat oder dann, wenn eine Tat un-ter mehrere einander nicht ausschlie-ßende Strafdrohungen fällt, die Strafennebeneinander zu verhängen sind. Dieskann für Unternehmen unverhältnismäßighohe bzw. existenzbedrohende Strafenmit sich bringen.

Nach derzeitiger Gesetzeslage können„kleinere“ Vergehen zu immensen Stra-fen führen, weil es sich dabei rechtlich ge-sehen um jeweils einzelne Verstöße han-delt, für die jeweils gewisse zum Teil sehrhohe Mindeststrafen vorgesehen werden.

Aus meiner Sicht bräuchte es dringendeine weitgehende Abschaffung des Kumu-lationsprinzips, um österreichische Fir-men vor überhohen Strafen zu schützen.Bei Verstößen gegen mehrere unter-schiedliche Gesetze sollte demnach nurmehr eine Strafe verhängt werden unddem Prinzip „Beraten statt Bestrafen“mehr Platz gegeben werden. Ü

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Neue Oberflächenveredelungen Kreativ, originell und leicht in der Verwendung: Mit den neuen 3M DI-NOC-Oberflächen-veredelungen ist es möglich, Räume effektvoll und ästhetisch zu gestalten – und das auf eineim Vergleich zu herkömmlichen Materialien und Methoden sehr wirtschaftliche Weise. DiePVC-Folien schaffen eine realistische Anmutung natürlicher Materialien zu einem Bruchteilvon deren Kosten. Sie lassen sich schnell und einfach applizieren und bringen neues Lebenin die Räume. Die Folien sind in über 800 Ausführungen erhältlich und werden erfolgreichin zahlreichen Märkten eingesetzt, zum Beispiel Einzelhandel, Gastronomie, Büros oder imöffentlichen Verkehr. Ü

Frische Kräfte für Private-Banking-TeamAnna Katharina Marx und Gerald Stadler ver-stärken seit Kurzem das Private-Banking-Team der Zürcher Kantonalbank ÖsterreichAG am Standort Wien. Marx wechselte vonder Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien zur Zür-cher Kantonalbank Österreich AG, Stadlerwar zuvor bei der Kathrein Privatbank be-schäftigt. Beide neuen Mitarbeiter verfügenüber jede Menge Erfahrung in der Betreuungvermögender Privatkunden und bringen ihrWissen und ihre Fähigkeiten nun zum Wohleder Kunden der Zürcher Kantonalbank Öster-reich AG ein. Ü

Anna Katharina Marx und Gerald Stadler, Pri-vate Banking, Standort WienFoto: Zürcher Kantonalbank Österreich AG

Attraktive Arbeitsplätze Im VAL BLU Resort Hotel in Bludenz diskutierten am 21. September auf Einladung desAMS Vorarlberg rund 40 Unternehmer, Arbeitnehmende sowie Branchenvertreter zum Thema„erfolgreiche Personalarbeit im Tourismus“. Im Mittelpunkt standen dabei die Fragen, wiedas Finden und Halten von Mitarbeitenden gelingen kann und welche innerbetrieblichen Ge-staltungsspielräume genutzt werden können, um unter herausfordernden Rahmenbedingungenattraktive Arbeitsplätze anzubieten. Im Rahmen der „Impulsberatung für Betriebe“ (IBB)des AMS wurden in den vergangenen zwei Jahren über 200 Tourismusbetriebe in der Erar-beitung betrieblicher Lösungsansätze unterstützt. Die Erfahrungen und Best-Practice-Bei-spiele wurden in einem Impulsvortrag durch Deloitte Consulting zum Thema „Arbeitgeber-attraktivität im Tourismus“ präsentiert und im Anschluss mit Podiumsgästen diskutiert. Ü

Michael Goller, ÖSB; Thomas Egger, Arlberghaus; Peter Maldoner, Arbeitnehmer-Vertreter;Silvia Stampfer, AMS Vorarlberg; Harald Furtner, WKO; Magdalena Peckskamp, DELOITTE; Michael Peter, Merlin (v.l.) Foto: AMS Vorarlberg

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8 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

Keine Zukunft ohne Bildung, Forschung und Innovation. Im Zeitalter der Digitalisierung und Automatisierung wird die Verschränkungvon Gesellschaft, Bildung und Wirtschaftimmer wichtiger. Salzburg, Tirol und Vorarlberg zählen dabei zu deninnovativsten Forschungs- und Technologiestandorten in Österreich.

Von Christian Wieselmayer

Wirtschaft braucht Innovationen

Der Westen ist gut gerüstet

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017 9

Mit knapp drei Prozent derWirtschaftsleistung (BIP) desLandes für Forschung undEntwicklung liegt Österreichdeutlich über dem EU- und

OECD-Durchschnitt. Doch es braucht mehrals nur hohe Investitionen. Mit dem Aufbaudes Fachhochschulsektors Mitte der 1990er-Jahre, der Reform des Studiensystems (Bo-logna-Prozess) und der Überführung derUniversitäten in die Autonomie wurden Mei-lensteine gesetzt. Das System der For-schungsförderung wurde reformiert, wich-tige neue Förderprogramme und die steuer-liche Forschungsförderung ins Leben geru-fen. Auch die außeruniversitären For-schungsinstitute wurden neu ausgerichtet so-wie die Mittel zur Förderung der anwen-dungsorientierten bzw. wirtschaftsnahenForschung erhöht. Mit verschiedenen Maß-nahmen wurden die Zusammenarbeit vonWissenschaft und Wirtschaft deutlich ausge-baut, Kompetenzzentren – wie etwa im Rah-men des ForschungsförderungsprogrammsCOMET – errichtet und Forschungszentra-len in Österreich angesiedelt. Innovative Un-ternehmen können in Österreich auf ein Sys-tem an Unterstützung zurückgreifen, dasauch international als vorbildlich gilt.

SALZBURG

Was muss Salzburg tun, um exzel-lent zu sein?Im Jahr 2015 haben die Salzburger Landes-regierung und die industriellenvereinigung(IV) Salzburg das Industriepolitische Ab-kommen „Zukunftsweisende Wege für Salz-burg“ unterzeichnet. Es ist das dritte derar-tige Abkommen zwischen beiden Partnern.Ziel des Abkommens ist es, Salzburg nach-haltig weiterzuentwickeln. „Wir forcierendamit Rahmenbedingungen, die Wirtschafts-kraft und Attraktivität des Industriestandor-

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ÖÖMit dem Aufbau desFachhochschulsektorsMitte der 1990er-Jahrewurden Meilensteinegesetzt.

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tes Salzburg stärken“, betont Landeshaupt-mann Wilfried Haslauer. Die Industrie istWertschöpfungs- und Jobmotor und wirt-schaftlich mit vielen kleinen und mittlerenUnternehmen verknüpft. „Die Informations-und Kommunikationstechnologien habenjetzt schon eine enorme Bedeutung für Salz-burg als Wirtschaftsstandort. Mit der Wis-senschafts- und Innovationsstrategie (WISS2025) setzen wir nach einer Analyse derStärken, Schwächen, Möglichkeiten und Ri-siken dort an, wo wir dringende und zugleichlangfristige Innovationen brauchen“, so Has-lauer.

Neue Geschäftsmodelle durch Di-gitalisierungDie fortschreitende Digitalisierung bedingtneue Geschäftsmodelle und erfordert diebesten Köpfe. Gefragt sind neben Digitali-sierungskompetenzen zunehmend Soft Skillsund vernetztes Denken. Der Bedarf an ge-eigneten Fachkräften in Salzburger Leitbe-trieben zeigt, dass mehr denn je in den Nach-wuchs investiert werden muss. „Salzburgmuss zum ‚Innovation Leader‘ werden, umdie Wettbewerbsfähigkeit unserer Region zusichern. Gezielte Maßnahmen im Bildungs-system, in der Forschungsförderung und derInnovationspolitik sind die Ausgangsbasisfür die Zukunftsfähigkeit unserer Region“,betont auch IV-Salzburg-GeschäftsführerinIrene Schulte.

The Hub: Technologie-Initiativeder Universität SalzburgIn Salzburg-Itzling formiert sich seit einigenJahren ein erfolgreicher Forschungs- undTechnologiestandort. So entsteht eine neuerForschungscluster mit dem Generalthema„Smart Environments: Materials, Interfacesand Digital Earth“. Dabei soll zentralen Fra-gestellungen von Menschen in aktuellen undzukünftigen digitalen und intelligenten Um-gebungen bzw. Anwendungskontexten nach-gegangen werden. In unmittelbarer Nachbar-schaft forschen die Salzburg Research For-schungsgesellschaft und drei technologischeFachbereiche der Paris Lodron UniversitätSalzburg (PLUS). Salzburg Research mitdem Schwerpunkt Informationstechnologie(IT) und die Fachbereiche Chemie und Phy-sik der Materialien (CPM), Geoinformatikund Human Computer Interaction der PLUSergänzen sich gegenseitig und führen zuneuen interdisziplinären Forschungsansät-zen. Univ.-Doz. Siegfried Reich, Geschäfts-führer der Salzburg Research, dazu: „Einhochaktuelles Forschungsthema zwischenSalzburg Research und der Universität ist ge-genwärtig in Ausarbeitung: Wir erarbeitengemeinsam mit Unternehmen aus der Re-gion ein COMET-Kompetenzzentrum(Competence Centers for Excellent Techno-logies) zum Thema ‚Digital Customer of theFuture‘. Technische Entwicklungen des ‚In-ternets der Dinge‘ werden hier mit den Ent-

wicklungen im Bereich ‚Customer Experi-ence‘ verbunden, sodass – ausgehend vonder Kundenperspektive – neue Geschäftsmo-delle und damit neue Marktchancen für Un-ternehmen entstehen.“

Info:Für die Umsetzungsmaßnahmen, um Salz-burgs Stellung als Technologie- und Wis-senschaftsstandort zu stärken, wurde fürdie Jahre 2017 und 2018 ein Sonderbud-get in Höhe von je fünf Millionen Eurobereitgestellt. Das Geld fließt in die be-triebliche Forschung, in den Bereich Bil-dung, z.B. für eine Juniorprofessur DataSciene, für Spürnasenecken in Volksschu-len oder für Studierende der Informatik,die besonders unterstützt werden. Wei-ters wird auch der neue StudiengangPharmazie an der Paracelsus Medizini-sche Privatuniversität (PMU) unterstützt,weil dieser wichtig für Unternehmen imLife-Science-Sektor und deren Forschungist.

TIROL

Top-Technologie-Region setzt aufKooperationDen von der Statistik Austria aktuell publi-zierten Zahlen zufolge sind die Pro-Kopf-Forschungsausgaben in Tirol auf knapp1.325 Euro gestiegen und liegen damit aufPlatz drei im Vergleich der österreichischenBundesländer. Die Tiroler Forschungsaus-gaben erreichten im Jahr 2015 insgesamt 975Millionen Euro. „Die regionalen For-schungszahlen zeichnen Tirol erneut als Top-Technologie-Region aus. Besonders erfreu-lich ist, dass die Wirtschaft sich mit wach-senden Forschungsausgaben signifikant amAusbau des Technologiestandortes beteiligt.Die betreffenden Betriebe investieren in ihreeigene Zukunft und sichern gleichzeitighochqualifizierte Arbeitsplätze“, kommen-tierte die Tiroler Wirtschaftslandesrätin Pa-trizia Zoller-Frischauf die Ergebnisse. Tiro-ler Unternehmen haben im Jahr 2015 einenRekordwert von 619 Millionen Euro für For-schung und Entwicklung ausgegeben. Miteinem Zuwachs von 62 Prozent seit 2009steigen die Ausgaben der Betriebe am viert-

10 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

Eindrücke aus der MACO-Lehrwerkstätte: IV-Salzburg-Präsident Peter Unterkofler und Landes-hauptmann Wilfried Haslauer. Foto: IV Salzburg/Kolarik

ÖÖDie Auswirkungen derDigitalisierung machendie digitale Transforma-tion zum unverzichtba-ren Bestandteil leis-tungsfähiger Wirt-schaftssysteme.

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stärksten in Österreich. Wirkungsvolle Un-terstützung erhalten die forschenden Unter-nehmen über Förderungen, welche die For-schungsausgaben mit 49,2 Euro pro Kopf fi-

nanzieren. Das Land ist damit der zweit-größte Forschungsgeldgeber unter den öster-reichischen Bundesländern. Zu den Finan-ziers der Tiroler Forschung zählen neben hei-

mischen Unternehmen mit 48,9 Prozent undder öffentlichen Hand mit 38 Prozent auchUnternehmen mit Sitz im Ausland. Ihr Fi-nanzierungsbeitrag beläuft sich im Jahr mitrund 97 Millionen Euro auf knapp zehn Pro-zent der Tiroler Forschungsausgaben.

COMET-Zentrum ACMITMit Beteiligung aus Tirol konnte sich zuletztdas COMET K1-Zentrum ACMIT AustrianCenter for Medical Innovation and Techno-logy mit Sitz in Wiener Neustadt die Förder-zusage bis 2021 sichern. Die Tiroler Unter-nehmen iSYS Medizintechnik, MED-ELElektromedizinische Geräte, ESD Evalua-

Tanja Graf Politik mit Mut.

Die neue Volkspartei

facebook.com/tanjagraf.salzburg

Standort stärkenUnternehmen von Bürokratie befreien und Anreize für Investitionen schaffen.

Arbeitsmarkt stärkenHürden abbauen, die Unternehmen daran hindern, Menschen zu beschäftigen.

Neuer Wohlstand Senkung der Abgabenquote auf unter 40 % und flexible Arbeitszeiten eröffnen neue Chancen.

Am 15. Oktober 2017: Tanja GrafIhre starke Stimme für die Wirtschaft

13:36

Michael Vogele, Michael Roth, Harald Mah-rer, Patrizia Zoller-Frischauf, Marcus Hoferund Nikolaus Dellatoni (v.l.)Foto: Standortagentur Tirol

ÖÖDie regionalen For-schungszahlen zeich-nen Tirol erneut alsTop-Technologieregionaus.

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tion Software Development, Oncotyrol undTirol Kliniken sowie die Medizinische Uni-versität Innsbruck und die UMIT forschenzusammen mit den Experten von ACMIT anminimalinvasiven Medizintechnologien undmedizinischer Datenverarbeitung. „DerTechnologiestandort Tirol ist für ACMIT vongroßer Bedeutung. In der neuen Förderphasewickeln wir ein Drittel des gesamten Pro-jektvolumens mit Tiroler Firmenpartnern ab,gemeinsam steigern wir die internationaleSichtbarkeit der österreichischen Medizin-technik“, erläutert ACMIT-GeschäftsführerDI Nikolaus Dellantoni. Insgesamt realisiertACMIT von 2017 bis 2021 Forschungspro-jekte im Wert von 18,7 Millionen Euro. Mit2,6 Millionen Euro leisten die fünf beteilig-ten Tiroler Unternehmen ein Viertel der Bei-träge der Wirtschaftspartner, weitere 17 Un-ternehmen zahlen in Summe 6,8 MillionenEuro ein. Das Land Tirol fördert das Zen-trum mit 870.000 Euro über die Standort-agentur Tirol, das Land Niederösterreich mitzwei Millionen Euro sowie der Bund mit 5,6Millionen Euro über die FFG (Österrei-chische Forschungsförderungsgesellschaft).Weitere 900.000 Euro kommen von den be-teiligten Wissenschaftseinrichtungen.

MCI entwickelt gemeinsam mitPDAgroup „Skill-Matching“ Das in Innsbruck entwickelte EU-ProjektOpenSKIMR trägt europaweit dazu bei, dieberuflichen Entwicklungschancen von Men-schen zu verbessern und Arbeitslosigkeit zuverringern. Es „matcht“ (führt zusammen)auf Basis eines eigens entwickelten komple-xen Algorithmus die persönlichen Daten ei-nes Nutzers mit den individuellen sich fürdieses Profil ergebenden Karrieremöglich-keiten und schlägt passende Berufswege undWeiterbildungen vor. Nach eineinhalb Jahrenintensiver Forschung und Entwicklung amManagement Center Innsbruck (MCI), ge-meinsam mit dem international tätigen Be-ratungsunternehmen PDAgroup sowie demMobilfunkunternehmen Telefónica, ist einPrototyp für jeden kostenlos zugänglich.Hintergrund des EU-geförderten Projektesist der laufende Wandel der Berufsfelder undder dafür benötigten Fähigkeiten in einer zu-nehmend digitalen Welt. So ist es für vieleMenschen schwierig, selbstständig die rich-tige berufliche Perspektive zu finden und mitpassenden Weiterbildungen zu ergänzen, umden entsprechenden Berufswünschen näher-zukommen oder sich persönlich weiterzu-entwickeln. Der OpenSKIMR schlägt nunnach Eingabe der persönlichen Daten undberuflichen Interessen auf Basis eines Algo-rithmus Weiterbildungsoptionen vor und ver-anschaulicht sie anschließend als individu-elle Karriere-Route. Mathematiker und For-

scher vom MCI haben den komplexen Algo-rithmus entwickelt, der dies ermöglicht.

Info:Tirol liegt beim Ausbau eines flächende-ckenden Breitbandnetzes, was den Auf-holprozess angeht, im Österreichver-gleich an erster Stelle. Die Breitbandof-fensive des Landes wurde im Frühjahrdiesen Jahres über das Jahr 2018 hinausum weitere fünf Jahre verlängert undweist damit eine Laufzeit bis zum Jahr2023 auf und ist damit insgesamt mit 100Millionen Euro dotiert. Außerdem be-schloss die Landesregierung am05.09.2017, weitere 100 Millionen Eurofür die Digitalisierung Tirols bis zum Jahr2023 bereitzustellen.

VORARLBERG

Building Information Modeling(BIM) Cree by rhombergDie Digitalisierung verändert jede Branchein unterschiedlichem Umfang und mit unter-schiedlicher Geschwindigkeit. Auch dieBauwirtschaft nutzt in verschiedenen Phasender Wertschöpfungskette digitale Technolo-gien zur Unterstützung. BIM – Building In-formation Modeling – ist ein innovativer, IT-gestützter Ansatz, um die Planung, Ausfüh-rung und Bewirtschaftung von Gebäuden zuoptimieren. Das Dornbirner UnternehmenCree setzt BIM bereits aktiv ein und denktBauprozesse neu. Der LifeCycle Tower vonCree ist ein Holz-Beton-Hybrid-Bau-Sys-tem, dessen Komponenten – Kern, Decke,Stützen, Fassadenelemente – standardisiertvorgefertigt und individuell angepasst wer-den. Laut Cree sitzen zukünftig Architekten,Stadtplaner, Techniker und Inneneinrichtergemeinsam am „virtuellen“ Tisch und ent-werfen mittels BIM in Echtzeit ein digitalesGebäudemodell. Die Anforderungen allerPartner fließen dadurch bereits von Pla-nungsbeginn an transparent in das Modellein und die Auswirkungen von Änderungenauf Kosten, Ressourcen, Mengen oder Platz-bedarf sind für alle direkt ersichtlich. So wer-den zeitaufwendige Rückkoppelungen undKoordinationen, wie sie heute erforderlichsind, obsolet. Alle Partner greifen in Echtzeitauf dieselben Daten zu. Dieser offene De-signprozess ermöglicht es, Systeme umfas-send durchzudenken und dadurch beispiels-weise auch „Internet of Things“ (IoT)-Kom-ponenten und Steuerungssysteme frühzeitigeinzuplanen. Diese können dann bereits beider Vorfertigung berücksichtig werden und

verhindern kostenintensive Nachrüstungen.BIM wird auch auf europäischer Ebene im-mer wichtiger. So ist geplant, dass ab 2018öffentliche Bauherren BIM in ihren Abläu-fen implementieren und ihre Bauvorhabenin dieser Technologie abwickeln müssen.

Digitale Schwerpunkte im VisierDie Auswirkungen der Digitalisierung ma-nifestieren sich auf zahlreichen Ebenen. Siemachen die digitale Transformation zum un-verzichtbaren Bestandteil leistungsfähigerWirtschaftssysteme. „Zwischen dem Gradder Digitalisierung eines Landes und seinerStandortqualität gibt es ganz klare Paralle-len“, erklärt Hans Peter Metzler, Präsidentder Wirtschaftskammer Vorarlberg. DiesenZusammenhang bestätigen die Ergebnisseeiner Studie des Österreichischen Institutsfür Wirtschaftsforschung (WIFO), bei derÖsterreich im internationalen Vergleich aufdem 13. von 29 Rängen liegt. Zur Digitali-sierung gesamter Wertschöpfungsketten –vom Lieferanten über die Produktion biszum Kundenkontakt – soll die Entwicklungvon intelligenten Prozessen und Produktenfokussiert werden. Experten zufolge zeigensich bereits Fortschritte im Bereich der„Smart Production“, während „Smart Pro-ducts“ bzw. „Smart Services“ nur von digi-talen Vorreitern umgesetzt werden. ImSchwerpunkt „Forschung und Entwicklung“soll Vorarlberger Unternehmen deshalb derZugang zu diesen Feldern erleichtert werden.Dem Vorarlberger Forschungsinstitut V-Re-search konnte beispielsweise in Kooperationmit der TU-Wien der Zuschlag für ein neuesKompetenzzentrum (CDP – Austrian Centerfor Digital Production) gesichert werden, dassich auf die zunehmende Zusammenarbeitvon Wirtschaft und Wissenschaft konzen-triert.

Vorarlberg ist digitaler Spitzenreiter Im österreichweiten Vergleich sind Vorarl-bergs Unternehmen in Sachen Digitalisie-rung Spitzenreiter. Demnach erwarten 92Prozent der Betriebe direkte Auswirkungender Digitalisierung auf ihr Unternehmen,womit Vorarlberg weit vor dem österreich-weiten Durchschnitt von 73 Prozent liegt.Laut Kreditschutzverband von 1870 (KSV)seien die positiven Ergebnisse unter anderemauf bewusstseinsbildende Maßnahmen derVorarlberger Wirtschaftskammer (WKV) zu-rückzuführen. Zwar wird der digitale Wandelmehr als Chance zur Weiterentwicklungdenn als Bedrohung wahrgenommen, aberauf neuen Gebieten ist dennoch Vorsicht ge-boten: Eine der größten Gefahren orten dieUnternehmer in Hackerangriffen und Cyber-kriminalität. Ü

12 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017 13

Trotzdem erklärt der Sozialminister nachwie vor stereotyp, die Pensionen wärensicher. Aber in welcher Höhe wird ver-

schwiegen. Da geht wohl der Glaube um:Sobald die Pensionen geringer ausfallen, seiman ohnehin nicht mehr in der Regierung –oder so ähnlich, anstatt sich ernsthaft mit derStärkung der zweiten und dritten Säule zubeschäftigen, um Armut im Alter zu vermei-den. Oder sollen die Menschen immer daraufhoffen, dass eine Regierung zu Weihnachten„großzügig“ hundert Euro an sie verteilt?Schweden wird von der Politik stets nur dannals Vergleich herangezogen, wenn es insKonzept passt. Dass aber in Schweden Män-ner wie Frauen länger arbeiten, dass es eineverpflichtende Betriebsrente gibt etc., darü-ber wird nicht berichtet. Selbst Deutschlandhat sich im Einvernehmen aller Tarifpartnerdazu durchgerungen, das Betriebsrenten-Stärkungsgesetz umzusetzen. Wobei beson-ders zu vermerken ist, dass es hierbei keineHaftung für die Höhe des Rentenanspruchsgibt, also auch der Kapitalmarkt eine Rollespielt. Etwas, was in Österreich unter „Gottsei bei uns“ fällt.

Steuergeld und Zwangsmitglieds-beiträge für LuxuspensionenDass Geld kein Mascherl hat, zeigt sich pen-sionsmäßig unter anderem auch bei den öf-

fentlich Bediensteten sowie bei den Mitar-beitern der Arbeiterkammer. Da wird nichtnur gerne früh in Pension gegangen, da wer-den auch Pensionen ausbezahlt, von denender quasi „nicht in einer geschützten Werk-stätte“ tätige Mensch nur träumen kann. Unddas alles vom Steuergeld bzw. den Zwangs-mitgliedsbeiträgen der arbeitenden Bevölke-rung und der Unternehmen. Das nennt mandann „Arbeiten für die Menschen“. Werstoppt diese Selbstbedienung?

Die nächste Regierung muss handelnWir benötigen dringend ein faires Pensions-recht, eine rasche Angleichung des Pensi-onsantrittsalters der Frauen an das der Män-ner, eine automatische Angleichung des Pen-sionsantrittsalters an die Lebenserwartungund eine Demokratisierung der Pensionendurch die zweite und dritte Säule, die we-sentlich gestärkt werden müssen. Es mussendlich ein politischer Grundkonsens her,um ohne Emotionen, Scheuklappen undKlienteldenken eine breite Diskussion übereine staatliche, betriebliche und private Al-tersvorsorge zu ermöglichen. Im Vorder-grund steht dabei der nachhaltige Wohlstandim Alter und nicht die Altersarmut. Ü

Vorrang für eine PensionsreformÖsterreich kann sich keine weitere

umsetzungsschwache Regierung leistenEine Wahlsendung jagt die andere. Viele Überschriften, wenig Konkretes. Klar, das gehörtanscheinend zum Geschäft. Was besonders schmerzt, sind fehlende klare Ansagen be-züglich einer dringend notwendigen Pensionsreform. Pensionsexperten fordern sieebenso ein wie die OECD, die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent-wicklung, die deutlich moniert, dass Österreich sich die Pensionsausgaben in Zukunftnicht mehr leisten können wird. Heute leben wir im Vergleich zu 1970 um sieben Jahrelänger, gehen aber um zwei Jahre früher in Pension. Das hält kein System aus.

Hans Harrer, Vorstandsvorsitzender des Senats der Wirtschaft und Gründer der Mittelstands-Allianz Foto: Richard Tanzer

GASTKOMMENTAR

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Messen sind Testmärkte fürneue Produkte und damitauch Marktforschungsinstru-mente. Messen dienen dazu,den Bekanntheitsgrad des ei-

genen Unternehmens zu erhöhen, die Wett-bewerbssituation zu analysieren und den Ab-satz von Produkten und Dienstleistungenvorzubereiten. Gerade für junge Unterneh-men wichtig ist die Möglichkeit, sich einen

Überblick über die Konkurrenz, deren Auf-treten und deren Produkte zu verschaffen.Dafür reicht in einem frühen Stadium derMarkterschließung oft ein Messebesuch. DieDurchführung von Messen nützt nicht nurden jeweils beteiligten Ausstellern und Be-suchern, sondern als Sekundärwirkung auchder regionalen Wirtschaft im Einzugsgebietder Messestadt. Insbesondere profitieren Ho-tellerie und Gastronomie, Verkehrsunterneh-men sowie Firmen, die Messe-Dienstleistun-gen für Veranstalter und Aussteller erbrin-gen, wie Messebau und -logistik, Dolmet-scher- und Hostessendienste. Die regional-wirtschaftlichen Effekte umfassen bei starkinternational ausgerichteten Messeplätzendas Fünf- bis Siebenfache des dort erzieltenVeranstalterumsatzes. Messen sichern damit

in erheblichem Umfang Arbeitsplätze in derRegion, besonders in mittelständischen Un-ternehmen.

Tirol nach Wien an der Spitze beiinternationalen KongressenDie Veröffentlichung der aktuellen Kon-gressstatistik MIRA sowie die aktuellenICCA-Daten bescheinigen Tirol globale An-ziehungskraft als Top-Kongress-Destination.Spitzenwerte bei den Teilnehmerzahlen, denNächtigungen und bei der Wertschöpfungsind die ausschlaggebenden Gründe dafür,berichten das Convention Bureau Tirol(CBT), die Kongresszentren in Alpbach,Kitzbühel und Mayrhofen sowie der TirolerLeitbetrieb Congress Messe Innsbruck(CMI). Mit 265.672 Nächtigungen von Kon-

14 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

Dem Zeitgeist verpflichtetModerne Messestandorte im WestenMessen haben von allen Marketinginstrumenten das mit Abstand breiteste Funktions-spektrum. Sie dienen dem Aufbau und der Pflege von Kundenbeziehungen, der Suchenach Partnern und Personal sowie der Positionierung des Gesamtunternehmens. Darüberhinaus sorgen Messestandorte für Spitzenwerte bei Teilnehmerzahlen, Nächtigungen undWertschöpfung.

Von Christian Wieselmayer

ÖÖGerade für junge Unter-nehmen ist es wichtig,sich einen Überblicküber die Konkurrenz zuverschaffen.

Congress Innsbruck Messezentrum Salzburg Halle 1 Foto: www.christof-reich.com

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017 15

gressgästen kann sich Tirol nach Wien anzweiter Stelle als Kongressdestination inÖsterreich stark behaupten, wie der vomAustrian Convention Bureau (ACB) und derÖsterreich Werbung (ÖW) unlängst präsen-tierte Meeting Industry Report Austria(MIRA) 2016 zeigt. Das bedeutet ein Wachs-tum von über fünf Prozent gegenüber demVorjahr. Ausschlaggebend für die hohenNächtigungszahlen in Tirol sind laut MIRAdie internationalen Kongresse. Diese haben2016 viermal so viele Nächtigungen inÖsterreich generiert als Kongresse mit na-tionalen Gästen. Rund 85 Prozent der TirolerKongressnächtigungen entfielen auf 203 in-ternationale Kongresse. „Als Leitbetrieb ei-nes so starken Kongress-, Seminar- und Ta-gungslandes sind wir hocherfreut, dass Tirolim Segment der internationalen Kongressenach der weltweiten Topdestination Wien in-nerhalb von Österreich auf Platz zwei ran-giert“, sagt Christian Mayerhofer, Direktorder Congress Messe Innsbruck. Ein Blick indie Landeshauptstadt zeigt, dass internatio-nale Kongresse auch hohe Teilnehmerzahlengenerieren: Mit durchschnittlich 313 Teil-nehmern je Kongress/Tagung/Seminar lagder Congress Innsbruck im Jahr 2016 klar

über dem Bundesschnitt von 176 Teilneh-mern und sogar an erster Stelle im Vergleichmit den Statistiken der einzelnen Bundeslän-der. Auch die aktuelle Statistik des Interna-tionalen Kongressverbandes ICCA weistInnsbruck nach Wien als stärkste Destinationfür internationale Kongresse aus. „Wir konn-ten mit hochkarätigen Kongressen wie etwadem Europäischen Arteirosklerosekongress(EAS) mit über 2.000 internationalen Teil-nehmern, stark dazu beitragen“, erklärt InaKähler, Leiterin des Kongressmanagementsund PCO Tyrol der Congress Messe Inns-bruck, „und auch für 2017 gibt es gute Bei-spiele.“ So fand erst vor Kurzem der Kon-gress der Europäischen Gesellschaft für Tho-raxchirurgie (ESTS) mit rund 1.500 interna-tionalen Teilnehmern im Congress Innsbruckstatt. Mit dem Kongress der InternationalenGesellschaft für Diabetes im Kindes- und Ju-gendalter (ISPAD) wartet im Herbst bereitsdie nächste international hochkarätig be-setzte Veranstaltung mit über 1.000 Teilneh-mern im Congress Innsbruck auf.

Salzburg ist Österreichs FachmessehauptstadtReed Exhibitions Österreich generiert mitseinen Fachmessen mehr als 100 MillionenEuro an regionaler Wertschöpfung in Salz-burg. 2016 markierten insgesamt 14 Fach-und Publikumsmessen für 180.230 Besucherund 3.312 Aussteller den Marktplatz.Europas Nummer zwei unter den Jagdmes-sen, „Die Hohe Jagd & Fischerei“, die inter-regionale Leitmesse für die Raumausstat-tungsbranche „CASA“, die Weltleitmesse„Tracht & Country“ sowie Westösterreichsgrößte Baumesse „Bauen+Wohnen“ erfüll-

ten alle Erwartungen. Das Highlight desMessekalenders war mit 737 Ausstellern und46.000 Fachbesuchern einmal mehr dieBranchen-Leitfachmesse für die Gastrono-mie und Hotellerie „Alles für den Gast“ imSpätherbst. Mit dem abgeschlossenen Um-bau der Halle 1 im Messezentrum Salzburgist der Hallenring technisch und baulich aufdem neuesten Stand. Damit wurden beste in-frastrukturelle Rahmenbedingungen fürSalzburg geschaffen, um im Standortwettbe-werb zu bestehen.

Sport am Messestandort Dornbirn weiter gestärktMit dem Neubau der auf der westseitigen„Sportachse“ der Messe Dornbirn gelegenenHalle 5 wird die sportliche Infrastruktur inDornbirn weiter verbessert. Das 2007 ge-gründete „Turnsportzentrum“ erhält eineneue Bleibe. Gleichzeitig können auch demBadminton-Verband neue Flächen zur Ver-fügung gestellt werden. Bürgermeisterin An-drea Kaufmann: „Die mehr als 40 Jahre alteHalle sollte ohnehin saniert oder erneuertwerden. Mit dieser Investition, für die wirwieder das Land als Partner gewinnen konn-ten, stärken wir den Sport, aber auch denMessestandort Dornbirn.“ Um bei den gro-ßen Publikumsmessen im Frühjahr und imHerbst eine bestmögliche Nutzung für denMessebetrieb garantieren zu können, werdendie neuen Hallen sowohl für Sport- als auchfür Messenutzung konzipiert. Höhe der In-vestitionen: rund 6,5 Millionen Euro, getra-gen von der Stadt Dornbirn und dem LandVorarlberg im Verhältnis 40:60. Ü

ÖÖDie aktuelle Statistikdes InternationalenKongressverbandesICCA weist Innsbrucknach Wien als stärksteDestination für interna-tionale Kongresse aus.

Außenansicht des Neubaus der Halle 5 Foto: Bechter Zaffignani Architekten ZG GmbH Foto: CMI

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Für Salzburg als Wirtschaftsstandort ha-ben Informations- und Kommunikati-onstechnologien eine große Bedeu-

tung“, sagt Landeshauptmann Wilfried Has-lauer. „Mit dem selbstfahrenden Digibus vonSalzburg Research sind wir beim Thema ‚au-tonomes Fahren‘ im internationalen Ver-gleich ganz vorne mit dabei. Durch das früh-zeitige Testen neuer Technologien haben wirdie Gestaltung der künftigen Mobilität imBundesland Salzburg selber in der Hand.“Diese Art der Personenmobilität wird für denöffentlichen Verkehr in ländlichen RegionenSalzburgs und auch für die Wirtschaft zu-künftig von großer Bedeutung sein. „Syste-matische Tests in realer Umgebung sind not-wendig, um die Technologie neutral zu be-urteilen und die Potenziale für österrei-chische Unternehmen im Bereich der digi-talen Infrastrukturen bzw. von IT-Dienstleis-tungen ausreichend zu nutzen“, betont Sig-fried Reich, Geschäftsführer von SalzburgResearch.

Hype um autonome FahrzeugeDer aktuelle Hype um autonome Fahrzeugeerzeugt viele Marketingversprechen undweckt große Erwartungen. Bis diese Art derDigitalisierung jedoch tatsächlich Einzug inunseren Alltag findet, ist noch ein langer Wegzurückzulegen. „Die bisherigen Testfahrtenhaben gezeigt, dass autonomes Fahren funk-tioniert. Aber auch die derzeitigen Grenzendieser Technologie wurden sehr deutlich“,sagte Reich. „Die Fahrzeuge der Herstellersind immer noch in einem Prototyp-Stadium.Bis automatisierte Minibusse völlig fahrerlos24 Stunden und sieben Tage pro Woche imRegelbetrieb fahren können, sind noch vieleFragen zu beantworten.“ Bei mittlerweile201 Testfahrten wurden bereits 746 Personenmit dem Digibus durch die Ortschaft Koppltransportiert. Das Fahrerlebnis gefiel den

meisten Mitfahrenden gut bis sehr gut – ent-sprechend sicher fühlte sich auch eine klareMehrheit. Positiv fielen bislang die leisenFahrgeräusche, die Technik selbst und eingutes Sicherheitsgefühl auf. Überrascht wur-den die Testpersonen von den starken, teil-weise ruckartigen Bremsungen, wenn derselbstfahrende Digibus ein Hindernis er-kennt. Besonders in ländlichen Gebieten ha-ben sich außerdem Positionierung und Um-gebungserkennung als große Herausforde-rungen herausgestellt. Mittelfristig steht derDigibus vor allem der angewandten For-schung zur Verfügung. Aktuell wird dieTechnologie im Rahmen von Testfahrtenevaluiert, um sie auf Basis der Testergebnisse

systematisch mit Partnern weiterzuentwi-ckeln.

Besonderheiten des DigibusAutonome Minibusse werden neben Salz-burg auch in anderen Ländern getestet. DieseRahmenbedingungen machen den selbstfah-renden Digibus in Koppl international ein-zigartig:n Die Fahrstrecke zählt mit jeweils rund

1,4 Kilometern (Hin- und Rückfahrt) zuden längsten Routen, die weltweit derzeitautonom auf öffentlichen Straßen imMischverkehr getestet werden.

n Mit dem Digibus wird das sogenannte„Last-Mile-Szenario“ getestet, das heißtdie Überbrückung der Distanz von derHaltestelle bis zum Ziel.

n Die Fahrstrecke befindet sich in ländli-cher Umgebung auf über 750 Meter See-höhe.

n Die Fahrstrecke weist eine Steigung vonbis zu acht Prozent auf. Ü

16 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

Autonomes Fahren im Realitäts-Check:Der selbstfahrende Digibus Mit der Forschung zum autonomen Fahren gestaltet die IT-Region Salzburg ihre Möglich-keiten in den Bereichen Digitalisierung und Mobilität aktiv mit. Erste Testfahrten habenChancen, aber auch Grenzen dieser neuen Technologie aufgezeigt.

Von Florian Eckel

ÖÖDie bisherigen Testfahr-ten haben gezeigt, dassautonomes Fahrenfunktioniert.

Selbstfahrender DigibusFoto: Wildbild/KathiLeissing

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017 17

Jedes erfolgreiche Unternehmen hat da-mit angefangen: die eine zündende Ideefür ein Produkt zu haben, auf das viele

schon warten, oder für die Dienstleistung,auf die zukünftig niemand mehr verzichtenmöchte. Aber woher soll man im Vorhineinwissen, ob diese Idee nicht nur einen selbst,sondern auch andere begeistert und sich da-mit Geld verdienen lässt? Um das herauszu-finden, sind gründliche Markt- und Kunden-analyse sowie Expertenrat nötig. Genaudiese Expertise liefern seit 2009 auf Initiativevon Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf erfolgreiche heimische Unterneh-men den angehenden Gründern. Im Rahmender „120 Sekunden Chance“ präsentieren Ti-roler in exakt zwei Minuten, also 120 Sekun-den, ihre Geschäftsidee vor den erfahrenenUnternehmern und bekommen von diesenunmittelbar Feedback über Stärken und

Schwächen ihres Vorhabens. „Gerade in derVorgründungsphase sind Unterstützung undBeratung wichtig, damit sich Schwächen inder Geschäftsidee nicht über das Geschäfts-modell und die Gründung hinaus fortsetzenund letztlich ein Unternehmen in seiner Sub-stanz bedrohen. Tirol war eines der erstenösterreichischen Bundesländer, das angehen-den Unternehmern entsprechende Unterstüt-zung im Rahmen der 120-Sekunden-Chancebietet.

Sprungbrett ins Unternehmertum„Unternehmensgründungen zu forcieren undderen Wachstum zu begleiten gehört zu denzentralen Schwerpunkten der Arbeit derStandortagentur Tirol. Mit der 120-Sekun-den-Chance konnten wir seit 2009 eineReihe von Tirolern beim Aufbau ihrer Un-ternehmen unterstützen, so etwa Gronda, die2015 mit ihrer Idee einer Karriereplattformfür die Gastronomie und Hotellerie über-zeugten“, sagt Marcus Hofer, Geschäftsfüh-rer der Standortagentur Tirol. Gronda, 2016vom deutschen Hotellerieverband als bestesdeutschsprachiges „Hospitality Start-up“ausgezeichnet, hat mittlerweile knapp

30.000 Profile von Arbeitnehmern und rund700 registrierte Unternehmen, darunterBranchengrößen wie das Kempinski, dasSheraton und das Sacher. 2016 investiertenSpeedinvest, Karriere.at, Howzat Partnersund MairDumont Ventures knapp eine halbeMillion Euro in Gronda. „Die Erfahrungen,die wir zu Beginn unseres Unternehmertumsbei der 120-Sekunden-Chance gesammelthaben, waren wichtig für unseren heutigenErfolg. Ich rate allen, die es mit ihrer Ge-schäftsidee ernst meinen, mitzumachen“, soGronda-Geschäftsführer Valentin Schütz. Ü

Alle Teilnehmer, deren Geschäftsidee von

den anwesenden Unternehmern als viel-

versprechend beurteilt wird, messen sich

beim Finale der „120 Sekunden Chance“

am 24. Oktober in Innsbruck. Die Tiroler

hinter den drei besten Geschäftsideen

erhalten Sachpreise und individuelle Coa-

chings.

INFORMATIONi

Um auf Schwachstellen einer Geschäftsidee frühzeitig aufmerksam zu werden und damitdie Erfolgsaussichten einer Unternehmensgründung zu steigern, unterstützen heimischeUnternehmer Tiroler Gründer im Rahmen der „120 Sekunden Chance“.

Von Christian Wieselmayer

Zündende Ideen findenUnternehmer unterstützen beim Start

ÖÖGerade in der Vorgrün-dungsphase sind Unter-stützung und Beratungwichtig.

Bei der 120-Sekunden-Chance 2015 konnten LRin Patrizia Zoller-Frischauf und Start-up-Coach Daniel Cronin (li.) Valentin Schütz zur Top-5-Plat-zierung gratulieren. Mittlerweile haben sich mehrere Investoren an seinem Unternehmen Gronda beteiligt. Foto: Standortagentur Tirol

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18 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

Alle KMU in Salzburg (99 Prozent) sinddavon überzeugt, dass sie die bestenMitarbeiter brauchen, um erfolgreich

sein zu können. Innovationen, Kundenge-winnung, Kostenführerschaft und Digitali-sierung folgen gleich danach, um für die Zu-kunft gerüstet zu sein. Das ergab eine reprä-sentative IMAS-Umfrage im Auftrag vonErste Bank und Sparkassen. „Um den Wirt-schaftsaufschwung nicht im Keim zu ersti-cken, sind jetzt Investitionen wichtig. UnserGeldhahn ist offen“, betont Markus Sattel,Vorstandsdirektor der Salzburger Sparkasse.

Digitalisierung ist für KMU ChanceDrei Viertel der KMU meinen, dass Innova-tion und Digitalisierung stark zusammen-hängen. Acht von zehn Salzburger Unterneh-men sehen diese Entwicklung eher alsChance und weniger als Gefahr. Klar ist,dass der damit einhergehende Fortschritt inden verschiedensten Bereichen von großerBedeutung ist. „Das oberste Ziel, das KMUmit Digitalisierung verbinden, ist die Effi-zienzsteigerung: 89 Prozent stehen dahinter.Weiters soll der Schritt helfen, Kosten zu

senken sowie derzeitige Kunden zu haltenund neue Märkte zu erschließen. Personal-einsparungen sind in dem Zusammenhangnur für jeden fünften Unternehmer einThema“, erläutert Sattel.

Innovation ist Wachstumstreiber „Um wettbewerbsfähig zu bleiben, wollenKMU in Digitalisierung und Innovationeninvestieren“, so Sattel. Die Salzburger Spar-kasse hat 2017 bereits rund 400 MillionenEuro an neuen Krediten an Firmenkundenvergeben und verzeichnete in den letztenJahren jeweils rund fünf Prozent Steigerung.„Heuer konnte erstmals die Drei-Milliarden-Grenze beim Gesamtbestand an Finanzie-rungen im Firmenkundenbereich überschrit-ten werden“, freut sich Sattel. In der KMU-Landschaft ist laut Umfrage die Aufbruchs-stimmung allerdings gedämpft, denn 17 Pro-zent der Unternehmen geben an, dass sie inder Vergangenheit Innovationsvorhabennicht umsetzen konnten, weil sie keine Fi-nanzierung bekommen haben. „Bei Kredit-vergaben spielen viele Faktoren wie strengeAuflagen, regulatorische Hürden, aber auchProjektqualität zusammen. Finanzierungen

sind unser Kerngeschäft, wir würden gernemehr finanzieren“, betont Sattel.

Vertrauen in Bankkredit und Auf-klärungsbedarf bei FörderungenLaut aktueller Umfrage planen derzeit 29Prozent der Salzburger KMU, eine Finanzie-rung aufzunehmen. „In Salzburg ist für achtvon zehn Klein- und Mittelbetrieben der tra-ditionelle Bankkredit nach wie vor die vor-rangige Option“, berichtet Johann Flasch,Bereichsleiter Geschäftskunden der Salzbur-ger Sparkasse. 62 Prozent der Befragten hal-ten den geförderten Kredit für ansprechend,gefolgt von Leasing (55 Prozent) und Eigen-kapitalerhöhung (54 Prozent). „Obwohl eingeförderter Kredit Platz zwei im Ranking deransprechenden Finanzierungsformen ein-nimmt, kennt sich nur rund die Hälfte derUnternehmerinnen und Unternehmer mitBegünstigungen von Investitionen durch denBund, die Bundesländer oder die EU aus“,ergänzt Flasch. Mit dem Fördercheck vonErste Bank und Sparkassen kann man onlineleicht herausfinden, ob für das eigene Unter-nehmen eine Förderung infrage kommt:http://foerderungscheck.sparkasse.at/ Ü

Salzburger Unternehmen investieren wieder

Obwohl klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) die aktuelle Lage als herausfordernd empfinden, lässt sich eine positive Entwicklung des Wirtschaftsumfeldesbeobachten.

Johann Flasch, Bereichsleiter Geschäftskunden der Salzburger Sparkasse und Markus Sattel, Vorstandsdirektor der Salzburger Sparkasse, sindüber die positive Entwicklung des Wirtschaftsumfeldes von KMU erfreut (v.l.). Foto: Sparkasse

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Klassische, elegante Ballsäle oder ein ultramodernes Messe-gelände – dank unserer großen Auswahl an Veranstaltungs-orten ist alles möglich.

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Mehr Unterstützung bei derGründung von Unternehmenerwartet sich die Junge Wirt-schaft Österreich, wie sie dasmit der konkreten Forderung

nach einer flächendeckenden Breitbandof-fensive für ganz Österreich, der Ausbildungvon mehr Fachkräften und einer steuerlichenEntlastung über den sogenannten Beteili-gungsfreibetrag forderte. Die Bundesvorsitzende der Jungen Wirt-schaft, Amelie Groß, erzählte von Unterneh-mern, die ihren Standort in die Stadt verlegenmüssen, weil die Internetverbindung imländlichen Gebiet nicht ausreicht. „Wir ver-lieren den Anschluss“, warnte sie. Daherstartete die  Junge  Wirtschaft die Aktion„Mission:Breitband“ und sucht dafür onlinenach Unterstützern. „Unsere Kampagne hataus dem Stand über 700 Unterstützerinnenund Unterstützer gesammelt und es werdentäglich mehr. Das Bewusstsein der wirt-schaftlichen Abhängigkeit von der Breit-bandanbindung wächst stetig. Laut Konjunk-turbarometer hat die Digitalisierung fürknapp die Hälfte der jungen SelbstständigenEinfluss auf ihr Hauptgeschäftsfeld. 75 Pro-zent der Befragten sehen die Digitalisierung

als Chance. Diese sollen sie auch ergreifenkönnen.“ Der Ausbau von flächendecken-dem Breitband mit mindestens 100 Megabitpro Sekunde ist daher ein Must-have. Ebensonotwendig ist für Groß ein Bildungssystem,„das im 21. Jahrhundert angekommen ist“.Der Mangel an Fachkräften ist derzeit einmassives Problem.Die dritte Forderung der JW nach einem Be-teiligungsfreibetrag benennt WK-ChefChristoph Leitl „als oberste Priorität für eineneue Bundesregierung“. Ein Freibetrag über100.000 Euro wäre ein Anreiz für Investitio-nen, bei denen Unternehmen nicht abhängigvon Banken sind. „Eine weitere Hilfe für Un-ternehmensgründer könnte eine dreijährigeEntlastung von der Mindestkörperschafts-steuer und eine Entlastung über den Gewinn-freibetrag sein. Hilfe für Unternehmensgrün-dungen amortisieren sich kurzfristig“, betontLeitl. „Denn in Österreich sind neun vonzehn Gründern auch noch nach fünf Jahrenauf dem Markt. Anders als in den USA mitdem Modell Try and Fail sind bei uns Un-ternehmensgründungen sehr nachhaltig.“Erfolgreiches Unternehmertum braucht nichtnur gute Rahmenbedingungen, sondern auchviel Kreativität und kann von Musik, Kunst

und Kultur lernen. Dies verdeutlichte dasMotto der diesjährigen Bundestagung ein-deutig: #thesoundofsuccess. Über 1000 Teil-nehmer waren in Salzburg dabei. „So klingtder Erfolg: Einer der größten Unternehmer-Kongresse seit Langem in Salzburg im Hausfür Mozart, das vom erfolgreichsten Musik-festival der Welt, den Salzburger Festspielen,geleitet wird. Das passt gut zusammen: Mo-zart, Unternehmertum und ein Programm,das viele Blicke über den Tellerrand ermög-licht“, erklärte WK-Salzburg-Präsident Kon-rad Steindl. „Salzburg hat viele junge Talente, kluge For-scher, innovative Teams in unseren Unter-nehmen und eine wachsende junge Unter-nehmerlandschaft. Und das sieht und spürtman mit Sicherheit im Tourismus, in vielenGewerben hin bis zur regionalen Industrieund natürlich in unserer jungen Start-up-Szene. Grundlage dafür ist unsere Identitätals Kulturstandort“, betonte JW-Landesvor-sitzender Dominik Mayer. „Die heurigeBundestagung gibt den jungen Selbstständi-gen die Gelegenheit, sich zu vernetzen undmit zahlreichen strategischen Partnern ausder Jungunternehmerszene in den Dialog zutreten und Wissen auszutauschen.“ Ü

Ö 2 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

The sound of successWas sich die Junge Wirtschaft von der Politik erwartet, hat sie bei ihrer Bundestagung inSalzburg deutlich ausgesprochen: Ausbau der digitalen Infrastruktur, ein zeitgemäßes Bil-dungssystem sowie Erleichterungen bei Finanzierungsmöglichkeiten.

Von Marie-Theres Ehrendorff

Digitalisierung, Beteiligungsfreibetrag und Maßnahmen gegen den Facharbeitermangel waren die zentralen Themen der Bundestagung derJungen Wirtschaft. Mit dabei: JW-Salzburg Chef Dominik Mayer, WKO-Präsident Christoph Leitl, JW-Bundesvorsitzende Amelie Groß sowie WKSalzburg-Präsident Konrad Steindl. Foto: Junge Wirtschaft

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Ö 4 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

ÖÖ Frau Mag. Rabmer-Koller, Ökonomenprognostizieren der europäischenWirtschaft eine seit Langem erhoffteErholung. Inwieweit ist diese bereitsbei den KMU angekommen?

Erstmals seit zehn Jahren weisen heuer alleEU-Länder ein positives Wirtschaftswachs-tum auf – das ist eine sehr gute Nachricht.Und ja, der Aufschwung ist auch bei denKMU angekommen. Das KMU-Barometerder europäischen KMU-Vertretung UE-APME belegt insbesondere in reformberei-ten Ländern eine fortgesetzte Erholung. Einzufriedenes Zurücklehnen ist allerdings nichtangebracht. Für ein nachhaltiges Wachstumsind – EU-weit wie auch in Österreich – Re-formen notwendig.

ÖÖ Welche Maßnahmen fordern Sie EU-weit zur Stärkung der mittelständi-schen Wirtschaft?

Wichtig sind vor allem ein stärkerer Büro-kratieabbau, ein flexibleres Arbeitsrecht so-wie mehr Anstrengungen bei der beruflichenAus- und Weiterbildung. Da geht es um denFachkräftebedarf von morgen: Stichwort di-gitale Kompetenzen. Handlungsbedarf be-steht aber auch im Bereich Unternehmens-investitionen. Der Fokus der Betriebe liegtnach wie vor auf Ersatzinvestitionen undnicht auf Neuinvestitionen. Die sind aber nö-tig, um die Wirtschaft weiter anzukurbelnund damit KMU den Anforderungen an In-novation und Digitalisierung gerecht werdenkönnen. Gefordert sind daher weitere Inves-titionsanreize, Verbesserung der KMU-Fi-nanzierung sowie der Abbau bestehender In-vestitionshürden. 

ÖÖ Warum wurden die österreichischenKMU von der Eurozone abgehängt?

Auch für die österreichischen KMU zeigt derUEAPME-Geschäftsklimaindex einen Auf-wärtstrend, jedoch nicht ganz so stark wie inder EU und der Eurozone. Positiv sind die

Erwartungen im verarbeitenden Gewerbe.Auch in der Bauwirtschaft und auf demDienstleistungssektor gibt es Signale einerErholung. Und der österreichische Einzel-handel zeigt im ersten Halbjahr die besteEntwicklung seit 2010. Leider wirkt sichdiese insgesamt positivere Entwicklung nochnicht auf die Beschäftigung und das Inves-titionsvolumen aus. Die Gründe dafür seheich in einer generellen Unsicherheit. Fakto-ren wie die Flüchtlingskrise, der Brexit, dieglobalen Probleme und wohl auch die innen-politische Situation schlagen sich ebendurch. Es liegt an der nächsten Regierung,rasch anzupacken und dringend notwendigeReformen umzusetzen. 

ÖÖ In welchen Bereichen gibt es Nachhol-bedarf?

Die berechtigten Anliegen der Wirtschaftmüssen ernst genommen werden. Sie lauten:Entlastung, Investitionsanreize, Bürokratie-abbau und weitere Reformen in der Bildung.Und klar ist, dass eine Entlastung der Wirt-

schaft nicht von der Wirtschaft selbst bezahltwerden kann. Daher ein klares Nein zuneuen Steuern.

ÖÖ Spüren wir bereits die Auswirkungendes Brexit oder ist es möglich, dem ent-gegenzusteuern?

Der Brexit wird vor allem Großbritannien zuschaffen machen, das zeigt sich schon jetzt.Wichtig ist, dass die Austrittsverhandlungennun mit Ernst und Realitätssinn geführt wer-den. Für die Unternehmen geht es vor allemdarum, praktische Lösungen zu finden. NeueHürden durch neue Grenzen sind, so gut esgeht, zu vermeiden. Außerdem ist ein offenerDienstleistungssektor von größter Bedeu-tung.

ÖÖ Welche sind die großen Herausforde-rungen der KMU in naher Zukunft.Und was tun Sie als Präsidentin da-für?

Mir ist wichtig, die Rahmenbedingungen fürunsere KMU zu verbessern. Speziell dasThema besserer Zugang zu Finanzmittelnliegt mir am Herzen. In der Schlusserklärungdes letzten G7-Umweltministertreffens, beidem ich die Stimme der KMU einbringendurfte, wurde erstmals die große Bedeutungder KMU für ressourceneffizientes Wirt-schaften herausgestrichen und spezielleKMU-Finanzierungen beschlossen. Zudemgeht es darum, den EU-Binnenmarkt unter-nehmensfreundlicher zu gestalten und end-lich beim Thema Bürokratieabbau ernst zumachen. Foto: Rabmer Gruppe Ü

Entlastung, Investitionsanreize und Bürokratieabbau

Die Geschäftsführerin der Firma Rabmer mit Zentrale im oberösterreichischen Altenberg,Ulrike Rabmer-Koller, baute den mittelständischen Familienbetrieb zu einer internationaltätigen Gruppe aus. Außerdem ist die Mutter zweier Teenager Vize-Präsidentin der WKO,bekleidet mehrere Funktionen in Wirtschaft und Politik und kämpft als Präsidentin des Eu-ropäischen KMU- und Handwerksverbands UEAPME um bessere Rahmenbedingungenfür Europas Wirtschaft. 

Von Marie-Theres Ehrendorff

Für die Präsidentin des Europäischen KMU- und Handwerksverbands UEAPME,Mag. Ulrike Rabmer-Koller, sind die Anliegender mittelständischen Wirtschaft Auftrag,zeitgemäße Rahmenbedingungen für dieBetriebe zu verhandeln. Foto: Rabmer Gruppe

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ÖÖ Herr Außenminister, Sie plakatierenin der ÖVP-Werbekampagne „Es istZeit“ Wohlstand für alle. Wohlstandschaffen aber Unternehmen und nichtdie Politik. Ist diese Ansage nicht fernder Realität?

Natürlich sind es Unternehmen, die mit ihrenMitarbeitern Wachstum, Arbeitsplätze undsomit Wohlstand schaffen. Aufgabe der Po-litik ist es, den Menschen jene Voraussetzun-gen und Rahmenbedingungen zu bieten, diees ihnen ermöglichen, ihren Beitrag zu die-sem Wohlstand zu leisten. Wir möchten hiervor allem bei einer spürbaren Reduktion derSteuer- und Abgabenlast sowie einem nach-haltigen Abbau von Bürokratie ansetzen.

ÖÖ Die heimischen Unternehmer klagenüber eben diese überbordende Büro-kratie und eine zu starke Regulierungdes Marktes. Sie treten an, um dieLeistungswilligen im Land zu beloh-nen. Wie wollen Sie die alten Struktu-ren aufbrechen?

Wir sind davon überzeugt, dass es hier einegrundlegende Änderung in der Kultur derGesetzgebung braucht. Regeln dürfen keinSelbstzweck sein und müssen ständig hin-terfragt werden – das System muss für dieMenschen arbeiten und nicht umgekehrt. Inunserem Programm findet sich daher einebreite Palette an Vorhaben, die wir zur Bü-rokratieerleichterung umsetzen wollen. Ausunseren zahlreichen Gesprächen mit Unter-nehmern wissen wir, dass eine freiere Ge-staltung der Arbeitszeit und ein moderner Ar-

beitnehmerschutz mit einem Arbeitsinspek-torat, das sich als Servicestelle versteht, zuden zentralen Anliegen zählen, die wir drin-gend umsetzen müssen. Außerdem möchtenwir durch das „one in, one out“-Prinzip, d.h.,für jede neue Regulierung von Unternehmenwird eine bestehende abgeschafft, sowie dieSunset Legislation, wo Gesetze ein Ablauf-datum bekommen, dafür sorgen, dass Büro-kratieabbau auch wirklich nachhaltig ist.

ÖÖ Wie lange, glauben Sie, werden wiruns eine soziale Hängematte noch leis-ten können, die all jene bestraft, dieUnternehmen gründen, statt stempelnzu gehen?

Die Politik der letzten Jahre war von Mini-malkompromissen geprägt, die keine wirk-liche Veränderung gebracht haben. Aufgrundder budgetären Situation in unserem Landund steigender Herausforderungen wie Di-gitalisierung und Globalisierung wird derDruck auf Reformen aber immer größer. Wirbrauchen daher jetzt eine neue Gerechtigkeit.Das bedeutet für uns, dass jeder die gleichenChancen bekommt, aber selbst dafür verant-wortlich ist, diese Chancen auch zu nutzen.Es ist die Aufgabe des Staates, dort zu un-terstützen, wo sich der Einzelne nicht selbsthelfen und die Bürgergesellschaft ihn nichtauffangen kann. Aber Gerechtigkeit muss füruns nach wie vor das Ergebnis von Arbeitund nicht von Umverteilung sein. Wer arbei-ten geht, darf nicht der Dumme sein. Wennwir arbeitsfähigen und gesunden Menschenein komfortables Leben aufgrund von staat-

licher Unterstützung ermöglichen, dürfenwir uns nicht wundern, wenn sie wenige An-reize verspüren, sich ihr Leben durch Er-werbsarbeit selbst zu finanzieren. Wir dürfenuns dann auch nicht wundern, wenn unserSozialsystem innerhalb und außerhalb derEU attraktiv für Zuwanderung ist.

ÖÖ Wie wollen Sie die Einstellung derMenschen ändern, wenn in der jährli-chen Studie des renommierten IMD,„World Competitiveness Ranking“, inder Kategorie „Verständnis für dieNotwendigkeit für wirtschaftliche undsoziale Reformen“ Österreich Platz 60von 63 Ländern weltweit einnimmt?

Das hängt zunächst davon ab, was man unterwirtschaftlichen und sozialen Reformen ver-steht. Für uns bedeutet das sicherzustellen,dass es einen klaren Unterschied geben musszwischen einem Arbeitseinkommen und demEinkommen aus Sozialleistungen sowie zwi-schen Menschen, die ihr Leben lang hart ge-arbeitet und in unser System eingezahlt ha-ben, und jenen, die noch nie in unser Systemeingezahlt haben. Wirtschaftsreformen be-deuten für uns vor allem auch, die Steuernso weit zu senken, dass einerseits Unterneh-men wettbewerbsfähiger sein können undgleichzeitig Menschen mehr Netto vomBrutto erhalten. Und es bedeutet, den Men-schen über einen deutlichen Abbau von Bü-rokratie und eine Straffung von Verwaltungs-verfahren wieder mehr Freiheit und Zeit fürdie wichtigen Dinge zu geben. Hier gibt esAufholbedarf.

Ö 6 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

Wettbewerbsfähige Unternehmen schaffen WohlstandIn drei Tranchen präsentierte die ÖVP ihr Programm zur NR-Wahl. Im zweiten Teil mit demTitel „Aufbruch und Wohlstand“ geht es auf 93 Seiten u.a. um Wirtschaft. Ziel des ÖVP-Kanzlerkandidaten und Außenministers Sebastian Kurz ist es, in Österreich etwas zu ver-ändern. Was er neben der Senkung der Steuerquote auf 40 Prozent und der Reduktionder Sozialversicherungsbeiträge für untere Einkommen noch auf seiner Agenda hat, er-klärt er im Gespräch mit Chefredakteurin Marie-Theres Ehrendorff.

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017 Ö 7

ÖÖ Deutsch ist für fast ein Viertel allerSchüler im österreichischen Schulsys-tem nicht mehr die Umgangssprache.In den öffentlichen Volksschulen sindes bereits 29 Prozent und in denHaupt- und Mittelschulen in Wien garüber 70 Prozent. Ist dieser Trend nochumkehrbar?

Um hier Verbesserungen zu erreichen,braucht es entschlossene Maßnahmen. Wirfordern eigene Klassen, die nur darauf fo-kussiert sind, den Schülerinnen und Schülerndie deutsche Sprache beizubringen. Erstwenn die Kinder ausreichende Sprachkennt-nisse haben, sollen sie in den Regelschulbe-trieb eingeschult werden. Damit das möglichwird, schlagen wir vor, dass im Schulpflicht-gesetz § 6 als ein Kriterium für die Schulreife„das ausreichende Beherrschen der deut-schen Sprache, um dem Unterricht folgen zukönnen“, hinzugefügt wird. Kinder, die die-ses Kriterium nicht erfüllen, sind automa-tisch in Deutschförderklassen zu unterrich-ten – egal welches Alter sie haben. Sollte dasErlernen der deutschen Sprache aufgrunddessen, dass Deutsch zuhause nicht als Um-gangssprache verwendet wird, nur langsamvorangehen, sollten zusätzliche Maßnahmenwie der Besuch eines Nachmittagsunter-richts bzw. von Sommerkursen verpflichtendwerden.

ÖÖ In Österreich werden mittlerweile elfMilliarden Euro in Forschung undEntwicklung investiert. Davon kom-men 3,8 Milliarden Euro von der öf-fentlichen Hand. Im internationalenVergleich merkt man aber nicht vieldavon …

Zunächst ist es wichtig, dass wir am Ziel, dieForschungsquote auf 3,76 Prozent des BIPzu steigern, festhalten. Um diese Gelder ef-fizienter einzusetzen, wollen wir an mehre-ren Hebeln ansetzen. Wir müssen die Grund-lagenforschung weiter so konsequent unter-stützen wie bisher und bei der angewandtenForschung auf eine stärkere Output-Orien-tierung in der Forschungsförderung achten.Dazu braucht es eine Erhöhung der wettbe-werblichen Finanzierung von Forschung.Außerdem müssen wir den Wildwuchs derverschiedenen Förderinstrumente und -stel-len national wie auf EU-Ebene bekämpfen.So soll auch im Sinne einer Entbürokratisie-rung der Aufwand für Antragstellung, Be-richte und Abrechnungen reduziert werden.Zudem sollen die ganze Antragstellung undFörderungsabwicklung weitgehend elektro-nisch und automatisiert abgewickelt werden.Eine entscheidende Rolle spielt auch derWissenstransfer zwischen den Institutionen,der verbessert werden muss, dabei vor allemdie Rahmenbedingungen für Ausgründun-gen von wissenschaftlichen Einrichtungen,um aus Forschungsergebnissen verstärktProdukte oder Dienstleistungen entstehen zulassen. Schließlich gilt es, klare inhaltlicheSchwerpunkte in der Forschungsförderungzu setzen.

ÖÖ Sie haben im Wahlkampf immer wie-der versichert, dass es mit Ihnen in ei-ner Regierung zu keinen neuen Belas-tungen und Steuern kommt. Gilt dasauch für die heiß diskutierte Erb-schaftssteuer?

Ja, Eigentum ist eine der Voraussetzungenfür eine freie Gesellschaft und die Unabhän-

gigkeit vom Staat, zudem auch für die Al-tersvorsorge. Der Schutz des Eigentums istuns daher ein zentrales Anliegen. Wir wollenbeispielsweise, dass der Traum von den ei-genen vier Wänden für möglichst viele Men-schen Realität wird. Die sinkende Wohnei-gentumsquote zeigt jedoch, dass es in unse-rem Land immer schwieriger wird, sichdurch eigene Arbeit etwas aufzubauen. Wennman es trotzdem geschafft hat, sich Eigen-tum zu erwerben, dann zählt es zu unseremGrundverständnis, dass man über sein Ei-gentum auch frei verfügen, es also gegebe-nenfalls auch uneingeschränkt an seine Kin-der weitergeben darf. Hinzu kommt, dass re-levante Einnahmen durch eine Erbschafts-steuer nur durch Belastung der Mittelschichtund von Familienbetrieben möglich wären.Bestehendes bzw. zu vererbendes Vermögenwurde außerdem bereits beim Erwerb be-steuert. Bei einer Unternehmensübergabe inder Familie kommt auch noch das Problemder Liquidität hinzu. Das Kapital ist meistim Unternehmen gebunden – es müsste eineigener Kredit aufgenommen werden, umdie Steuer bezahlen zu können.

ÖÖ „Ein guter Wirtschaftsstandort ist diebeste Arbeitsmarktpolitik“, kommtaus Ihrem Mund. Versteckte Abgabensind auch ein Grund, warum Investo-ren Österreich meiden. Die Sozialver-sicherungen sind so ein Moloch, woviel Geld versickert. Wie halten Sie esmit Ihrer Ankündigung einer Zusam-menlegung?

Derzeit gibt es in Österreich über 20 ver-schiedene Sozialversicherungsträger und 15Krankenfürsorgeeinrichtungen. Bei derKrankenversicherung ist es aufgrund derVielzahl der Träger beispielsweise so, dasses vom Berufsstand und vom Bundeslandabhängt, welche Leistungen in welcher Höhegedeckt sind. Um die gleiche Leistung füralle Menschen in Österreich sicherzustellenund die Effizienzpotenziale in diesem sehrkomplizierten System zu realisieren, schla-gen wir vor, die Anzahl der Sozialversiche-rungsträger zu reduzieren. Die Sozialversi-cherung könnte sich dann stärker an den Be-dürfnissen ihrer Kunden ausrichten. Von ent-scheidender Bedeutung ist natürlich, dass derZusammenlegung eine Leistungsharmoni-sierung vorausgeht. Diese muss sich darauffokussieren, dass alle Bürgerinnen und Bür-ger ein gleich gutes Niveau an Gesundheits-leistungen bekommen. Ü

Außenminister und Kanzlerkandidat Sebastian Kurz im Gespräch.Foto: Jakob Glaser

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Ob Naturkatastrophen oder politischeEreignisse – das mediale Trommel-feuer wird gerne entfacht und der

nächste „Beinahe-Weltuntergang“ herbeige-schrieben. So werden regelmäßig vor jederVerhandlungsrunde über den Brexit neueHorrorszenarien verbreitet. Es gebe eine Re-zession. Der Handel würde zusammenbre-chen. Das Finanzzentrum London würdezerstört. Ähnlich verhält es sich auch mitMeldungen über Naturkatastrophen: Auchwenn die beiden Hurrikans Harvey und Irmaweitreichende Zerstörung brachten, globalund rein ökonomisch betrachtet, sind die Fol-gen überschaubar. Das große Donnerwetteran den Börsen ist ausgeblieben.

US-Markt ist stärker als ein HurrikanAls im Jahr 2005 der Sturm Katrina wütete,kamen über 1.800 Menschen ums Leben,New Orleans stand unter Wasser, die Kata-strophe dominierte wochenlang die Schlag-

zeilen. Der S&P 500, der wichtigste Aktien-index der Welt, notierte im August und Sep-tember jedoch fast unverändert, übers Jahrgesehen legte er um acht Prozent zu. Die Ge-samtkosten von Irma werden auf 40 Milliar-den Dollar (34 Milliarden Euro) geschätzt,ähnlich wie bei Harvey. Das erwirtschaftetdie weltgrößte Volkswirtschaft in wenigerals einem Tag. Katrina kostete die USA inetwa das Dreifache - viel Geld, aber bei Wei-tem nicht genug, um die größten Aktienin-dizes nachhaltig zu bewegen. Einzelne Sek-toren, vor allem die Energie- und die Versi-cherungsbranche, können hingegen durchausbetroffen sein. So wurde angesichts der auf-kommenden Tropenstürme bereits über

mögliche Produktionsengpässe in Texas spe-kuliert. Immerhin ist ein Viertel der US-ame-rikanischen Öl- und Gasproduktion betrof-fen. Der Ölpreis stieg auch kurz an, dochnoch bevor Harvey das Land erreichte,drehte sich das Bild. Einmonatige Futuresfür Oktober, also Kontrakte, die die Erwar-tung der Investoren für den Preis in einemMonat widerspiegeln, verloren deutlich anWert. Das bedeutet, der Preis wird in denkommenden Wochen eher sinken als steigen.Die Gründe dafür liegen auf der Hand: VorHarvey waren die Lagerbestände relativhoch, gleichzeitig ging die Nachfrage jedochzurück, weil Unternehmen schlossen undHäuser leer standen. Das ließ den Preis sin-ken. Über einen längeren Zeitraum betrach-tet, würden sich die Effekte auf Angebot undNachfrage aber ausbalancieren, ist beispiels-weise in Kommentaren der weltweit agie-renden Citigroup zu lesen. Mittelfristig än-dere ein Hurrikan daher in der Regel nichtsam Ölpreis.

Ö 8 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

Immer mit der Ruhe!Medienhype und KursentwicklungMedien verdienen an Sensationsmeldungen, besonders an den negativen. Politiker sindvom Wohlwollen der Medien abhängig und müssen daher auf der Hysteriewelle mitrei-ten. Hin und wieder wäre es aber sinnvoll, die Kirche im Dorf zu lassen.

Von Christian Wieselmayer

ÖÖMittelfristig ändert einHurrikan daher in derRegel nichts am Öl-preis.

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Bitcoin-HypeDie Begeisterung scheint grenzenlos: Bitcoin ist die Anlageform derStunde. Bill Fleckenstein, Hedgefonds-Manager bei FleckensteinCapital Management, erklärte bereits 2013, als sich die Kryptowäh-rung erstmals der Marke von 1000 Dollar näherte: „Bitcoin ist dieDot.com-Manie 3.0, nur noch eine Stufe höher. Die Leute sind sovernarrt in ihre Smartphones und Online-Commerce. Jetzt haben sieeine virtuelle Währung erschaffen, mit der sie spielen und spekulierenkönnen – und zwar in derselben Form wie vorher. Es ist aber keineWährung, sondern ein Witz. Jeder, der investiert, wird sein Geld ver-lieren.“ Knapp vier Jahre später ist klar: Wer seinerzeit in Bitcoinsinvestierte, hatte zwar ein turbulentes Auf und Ab durchzustehen undzwischendurch Kursverluste von fast 80 Prozent hinzunehmen, docham Ende zeigte der Kursverlauf wieder steil nach oben. Vor allem indiesem Jahr geht der Boom weiter. Keine andere Anlageklasse hatsich so gut entwickelt wie die neue Digitalwährung, an der sich dieGeister der Investmentbranche weiter scheiden. Selbst wer erst An-fang des Jahres in das Cybergeld investierte, hätte seinen Einsatzmehr als vervierfacht: Aus Kursen von 960 Dollar sind inzwischenNotierungen von fast 4500 Dollar geworden – allein in den letztenvier Wochen hat sich der Kurs des Bitcoins mehr als verdoppelt. DieMarktkapitalisierung ist inzwischen auf 75 Milliarden Dollar ange-schwollen und damit höher als der Börsenwert von Netflix.

Trügerische SicherheitDie Erklärungen für die Kursexplosionen sind so vage wie vielfältig.Zum einen startete der Höhenflug nach der erfolgreichen Aufspal-tung, einem sogenannten „Fork“, der Kryptowährung in Bitcoin unddie Schwesterwährung Bitcoin Cash, die zuvor kritisch beäugt wurde,zum anderen stieg die Nachfrage in Japan, wo nach dem Volumendie meisten Bitcoins gehandelt werden, immer weiter. Eine wahreInitialzündung erlebten die Bitcoin-Kurse unterdessen durch geopo-litische Turbulenzen: Das verbale Säbelrasseln zwischen Washingtonund Pjöngjang beflügelte die Notierung des Cybergelds in den letztenWochen signifikant. Damit wird die eigentliche Bedeutung der nichteinmal zehn Jahre alten Digitalwährung für die Finanzwelt offenbar:Der Bitcoin wird von Befürwortern als Ersatzwährung zu Gold be-ziehungsweise als Gegenentwurf zum staatlich legitimierten Papier-geldsystem („Fiat Money“) betrachtet. Tatsächlich leben Bitcoin-Besitzer in einer Art Paralleluniversum: Der Bitcoin-Transfer verläuftkomplett anonymisiert ohne Banken – und ohne staatlichen Einfluss.Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch: Es gibt keine Sicherheiten

und Kontrolle durch Notenbank und Regierungen – und schon garkeinen fairen Wert.

Amerikas neues Schreckenswort: „Peak Auto“In den USA werden millionenfach Fahrzeuge auf Kredit gekauft.Nach einem achtjährigen Boom droht nun ein böses Erwachen. Zu-letzt sind die Neuwagen-Verkäufe eingebrochen und deutlich unterdie Jahresmarke von 18 Millionen gefallen. Der rückläufige Absatzbei fast allen Herstellern ist für die Verfechter der Peak-Auto-Theoriedie Bestätigung, dass etwas grundlegend falsch läuft in der Brancheund der US-Ökonomie insgesamt. Sie vermuten, dass es sich nichtum das normale Auf und Ab handelt, das es in der Branche seit jehergibt. Vielmehr könnte es sich um den Wendepunkt einer Industriehandeln, der die gesamte Volkswirtschaft in Mitleidenschaft zieht.Wie in der Immobilienkrise vor zehn Jahren sind viele Kredite imSpiel. Die Gefahr ist real, dass die finanziellen Verwerfungen auf an-dere Wirtschaftszweige übergreifen. Führende Finanzexperten sindjedoch der Meinung, dass faule Autokredite allein kaum die kritischeMasse erreichen, um eine Kernschmelze des Finanzsystems auszu-lösen. Eines gilt für alle (vermeintlichen) Horrorszenarien: Ruhe be-wahren, den Verstand einschalten und nichts überstürzen. Ü

ÖÖDer Bitcoin-Transferverläuft komplett ano-nymisiert ohne Bankenund ohne staatlichenEinfluss.

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IMPRESSUMOffenlegung nach § 5 ECG, § 14 UGB, § 24, 25 MediengesetzMedieninhaber (Verleger), Redaktion:Wirtschaftsnachrichten Zeitschriften Verlags-gesellschaft m.b.H., 8010 Graz, Theodor-Körner-Straße 120a, Telefon 0316/834020, Telefax 0316/834020-10, [email protected], www.wirtschafts-nachrichten.com He-rausgeber & Geschäftsführer: Wolfgang Hasenhütl Co-Herausgeber & Verlagslei-tung: Josef Lipp Standort Oberösterreich: 4020 Linz, Lederergasse 32, Telefon0732/781282, Telefax DW 4, ooe@ euromedien.at Standortleitung:Mag. Hans Graf Stand-ort Niederösterreich, Wien & Burgenland: Landstraßer Hauptstraße 71/2, 1030 Wien,Tel. 01/2127440, Fax 01/2127440-4, [email protected], [email protected], [email protected] Standort Vorarlberg, Tirol, Salzburg: 5071 Salzburg-Wals, Pann-zaunweg 1 b, Telefon 0662/842841-0, Telefax DW 4, salzburg@ euromedien.at, [email protected], [email protected] Erscheinungsort: Graz Chef redakteurin Donauraum:Dr. Marie- Theres Ehrendorff Chef vom Dienst:Mag. Michaela Falkenberg,Christoph Zefferer, BA Redaktion: Ulrich Ahamer, Karin Bornett, Mag. Angelika Dober-nig, Dr. Thomas Duschlbauer, Florian Eckel, Siegfried Hetz, MA, Mag. Gabriele Köchl,Felix Meiner, Josef Müller, Mag. Nicole Landsmann, Mag. Andreas Prammer, KerstinReinprecht BA, Mag. Dr. Ursula Rischanek, Mag. Carola Röhn, Dr. Alexander Tempel-mayr, Mag. Christian Wieselmayer Fotos:Falls nicht anders angegeben: Symbol, ArchivLayout & Grafik: Hans Obersteiner Covergestaltung: Thomas Heider Produktion: euromedien verlags gmbH, 8045 Graz, Prenterweg 9 Verkaufsleitung Süd: Mag. BarbaraSteiner Druck: Leykam – Let’s Print Verlagsvertretung Slowenien: Business Mediad.o.o., Kotnikova ulica 30, 1000 Ljubljana, Telefon/Telefax +386/1/5181125,[email protected] Verlagsvertretung Kroatien:Business Media Croatia d.o.o., Bosutska 9, 10000Zagreb, Telefon +385/1/6311-800, Telefax DW 810, [email protected] Erscheinungs-weise: 10 x jährlich Anzeigenpreise: lt. aktuellem An zeigentarif. Es gelten die Allge-meinen Geschäftsbedingungen des Österreichischen Zeitungsherausgeberverbandes.Bezugspreis: € 2,50/Ausgabe; Jahresabonnement Inland € 25,–, Ausland auf Anfrage.Das Abonnement ist jederzeit schriftlich kündbar. Wird es nicht bis ein Monat vor Endedes Abojahres gekündigt, verlängert es sich automatisch um ein weiteres Jahr. Ver-lagskonto: IBAN: AT32 3843 9001 0081 5787, BIC: RZSTAT2G439 Firmenbuchnummer:257766v UID-Nummer: ATU 61454508 Behörde gemäß ECG: Magistrat Graz Kammer:Wirtschaftskammer Steiermark Anwendbare Vorschriften: Österreichische Gewerbe-ordnung Gerichtsstand ist das für Graz örtlich und sachlich zuständige Handelsgericht.Allgemeines: Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2Urheberrechts gesetz, sind vorbehalten. Aufgrund der einfacheren Lesbarkeit wurde indieser Publikation auf eine geschlechtssensitive Form verzichtet, die gewählte männ-liche Form schließt immer gleichermaßen weibliche Personen ein.

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017 Ö 9

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Ö 10 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

Eva Sigl und Andrea HeinzleQualizyme Diagnostics

Albert Niel NEXTSENSE

Florian Hampel, Thomas Janics, Stefan Hampel, Peter Freigassner; HAGE Sondermaschinenbau

Die Preisträger/innen des Fast Forward Award 2017 der Steirischen Wirtschaftsförderung:

Nanopartikel und das Ende der Eisenzeit: Die Innovationssieger im Fast Forward Award 2017Gefährliche Wundinfektionen schnell erkennen und dadurch verhindern. Stahlprofile in der Hitze des Walzprozesses auf zwei Zehntelmillimeter „on the fly“ prüfen. Ein 3-D-Drucker, der hochkomplizierte Formen in einem Durchgang aufbaut. Eine gefühlsechteTouchscreen-Lösung, die das Klick-Gefühl zurückbringt. Ein Photonenmikroskop für den Nanobereich. Und schließlich das Ende der (Huf-)Eisenzeit für Pferde in Form eines leichten Hufschuhs aus Kunststoff.

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017 Ö 11

Ein Reigen steirischer Innovationen, dieallesamt das Potenzial haben, weltweitFurore zu machen. Es handelt sich um

die PreisträgerInnen des Fast ForwardAwards 2017 der Steirischen Wirtschaftsför-derungsgesellschaft, die am 13. Septemberbeim Finale im Grazer Schauspielhaus ge-ehrt wurden. Wirtschaftslandesrätin BarbaraEibinger-Miedl und SFG-GeschäftsführerBurghard Kaltenbäck lüfteten in einer tem-poreichen Rocky-Forward-Business-Showdas Geheimnis, welche guten Ideen steiri-scher Betriebe heuer die Nase vorn hatten.Vorangegangen war ein dreistufiger Aus-wahlprozess unter den 156 eingereichtenProjekten. Im ersten Schritt wurden die Ein-reichungen industriewissenschaftlich bewer-tet, dann folgten ein Publikumsvoting undabschließend die Bewertung durch einehochkarätige Jury drei Stunden vor der Be-kanntgabe der SiegerInnen – Hochspannungbis zur letzten Minute! Sowohl Zahl als auchQualität der Einreichungen stellen den stei-rischen UnternehmerInnen und Forschungs-insititutionen ein hervorragendes Zeugnisaus – mit ein Grund, weshalb die Finalistendes FFA inzwischen weit über die Landes-grenzen hinaus Beachtung finden: Der FastForward Award ist der bedeutendste Bundes-länder-Innovationspreis Österreichs und eineStartrampe für bundesweite Erfolge: Die Fi-nalisten der Unternehmenskategorien sind

Anwärter für den „Staatspreis Innovation“2018 bzw. für deren Sonderpreise ECONO-VIUS und VERENA.

Die besten sechs von 156 einge-reichten UnternehmensideenIn der Kategorie „Kleinstunternehmen“überzeugte die Grazer Qualizyme Diagnos-tics GmbH & Co KG. Das Team um Eva Siglund Andrea Heinzle entwickelte mit IN-FACT einen Schnelltest zur Diagnose vonWundinfektionen, der direkt am Krankenbettvon medizinischem oder Pflegepersonal vor-genommen werden kann. Das Testsystemkönnte, so Experten, das Wundmanagementweltweit revolutionieren. Bei den Kleinunternehmen siegte die NEXT-SENSE GmbH Graz mit einem mobilen Pro-filmessgerät CALIPRI RC220 für die Stahl-industrie. Ein lasergestützter Messvorganganalysiert die Kontur des heißen Langguteswährend des Wälzprozesses mit einer Ge-nauigkeit von 0,2 mm … eine Präzision, wiesie bisher nicht zu erzielen war.Mit einem innovativen 5-Achs-3-D-Druckerreüssierte im Bereich der mittleren Unter-nehmen die HAGE SondermaschinenbauGmbH & Co KG aus Obdach. Der Druckererlaubt die Fertigung von Prototypen oderKleinserien mit komplexen Formen durchdie exakte Positionierung des Bauteils zumDruckkopf – neue Dimensionen für die raschzunehmende Zahl der Anwendungsbereichefür den 3-D-Druck.Fingerspitzengefühl hat die EPCOS OHGGraz, einen Betrieb aus der internationalenTDK-Gruppe, in der Kategorie „Großunter-nehmen“ an die Spitze des Fast Forward

Award gebracht. Mit POWERHAP™ erhal-ten die Benutzer von Touchscreens eine fühl-bare Rückmeldung bei der Betätigung vonSchaltflächen, die dem Klicken mechanischerTastaturen entspricht. Neben dem subjektivenInteraktionsgefühl sinkt damit auch die Feh-leranfälligkeit bei Touchscreeneingaben. Im Bereich „Institutionen und Forschungs-einrichtungen“ wurde das Institut für Bio-physik an der Medizinischen UniversitätGraz an die erste Stelle gereiht. LIGHT-MATTERS beruht auf einer innovativenTechnologie für Messinstrumente, bei dernanotechnologische Objekte mithilfe vonPhotonenimpulsen angestoßen werden undMessparameter in Echtzeit erbringen, wie siebisher nicht erhoben werden konnten.Den Sonderpreis „Handwerk und Hightech“erhielt die Megasus Horsetech GmbH inGraz für ihre Sportschuhe für Pferde, die dasEnde der (Huf-)Eisenzeit einläuten könnten.Der leichte, stoßdämpfende Hufschutz ausKunststoff erlaubt dem Huf Bewegungen,die ein eisernes Hufeisen unterbindet, undschont damit Sehnen und Bänder der Tiere.Eine Innovation, die die zwei Jahrtausendealte Tradition des Pferdebeschlagens been-den könnte …Vom Pferdehuf bis zum heißen Stranggussist es ein großer Bogen, den die Preisträge-rInnen des Fast Forward Awards 2017 zu-sammen mit allen teilnehmenden Unterneh-men geschlagen haben: Innovationen, diesteirischen Forscher- und Pioniergeist in dieWelt hinaustragen und nachhaltig dazu bei-tragen, Unternehmenserfolge und Arbeits-plätze in unserem Bundesland zu sichern.Info: http://ffa.at Ü

Harald Kastl EPCOS

Christian Hill MedUni Graz, Institut für Biophysik

Louisa Forstner Megasus Horsetech Fotos: sfg/Werner Krug

Hochpräzise Messtechnik unter erschwertenBedingungen: Laser-Messgerät CALIPRIRC220 der Grazer NEXTSENSE GmbH, Fast-Forward-Award-Gewinner in der KategorieKleinunternehmen.Foto: Nextsense Gmbh

Wer

bung

Beschwingte Gangarten ohne schweres, die natürliche Hufbewegungeinschränkendes Hufeisen: der Kunststoff-Horseshoe von Megasus Graz, Sonderpreis 2017 in der Kategorie „Handwerk undHightech“. Foto: Megasus Horsetech GesmbH/Hannah Assil

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ÖÖ Mit welchen Effekten ist mit der Ini-tiative rund um Silicon Austria zurechnen?

Es handelt sich dabei um eine Zusammen-arbeit zwischen dem Ministerium und derIndustrie, um Österreich international in denbekannten Schwerpunkten Power Electro-nics, Sensorik und Hochfrequenz zu positio-nieren. Neben Kärnten und Oberösterreichspielt auch das Bundesland Steiermark einewichtige Rolle: Hier werden die Themen imRahmen der System-Integration zusammen-geführt und von Graz aus erfolgen auch dieGeschäftsführung und Gesamtkoordination.Die Länder sind verantwortlich für den Auf-bau der Infrastruktur und die Bereitstellungder Ressourcen. Die Industrie wird Projekteinitiieren, die wissenschaftlich begleitet wer-den.

Für AT&S ist das sehr wichtig, auch hinsicht-lich des Standortes, denn die System-Inte-gration bei elektronischen Komponentenwird aufgrund der Miniaturisierung immerbedeutender. Wenn Österreich dabei eineRolle spielen möchte – und ich bin zu 100Prozent davon überzeugt, dass das notwen-dig ist, um im Zeitalter der Digitalisierunginternational eine gewichtige Rolle zu spie-len – dann brauchen wir dafür auch die not-wendige Forschungsinfrastruktur. Das wurdeim Ministerium gut verstanden und wird sei-tens der Industrie sehr begrüßt.

ÖÖ Wie sehen Ihre Erwartungen fürAT&S aus und woran wird geforscht?

Zum einen geht es um qualifizierte For-schungsressourcen, um Projekte auf interna-tionalem Niveau zu betreiben. Zum anderen

ist es auch wichtig, die Kompetenzen undStärken zu bündeln. Diese waren bisher ver-teilt und werden nun besser koordiniert, sodass es effizientere Entwicklungsprozessegibt und durch die Fokussierung internatio-nal herausragende Stärkefelder entstehen. Unser Anteil an Entwicklungen betrifft imPrinzip alle Bereiche des Alltags. Von dermobilen Kommunikation über Smart Homeund Smart Cities bis hin zum autonomenFahren. Es geht dabei um die notwendigeVernetzung in der Kommunikation, um In-teraktion voranzutreiben. Beispielhafte An-wendungen existieren auch in der Medizinbei diagnostischen Geräten, der Computer-tomografie und Magnetresonanz, aber auchbeim mobilen Monitoring von Patienten oderImplantaten wie Herzschrittmachern.

ÖÖ Wie leicht oder wie schwer ist es, inÖsterreich die entsprechend qualifi-zierten Fachkräften zu bekommen?

Das wird in Österreich zunehmend zu einerHerausforderung, denn im Technologiebe-reich gibt es sowohl auf der Facharbeiter-und der Ingenieursebene eine große Nach-frage. Eine Frage wird dabei sein, ob wir esschaffen, hochqualifizierte Fachkräfte ausdem Ausland nach Österreich zu bringen.Dazu braucht es konkrete und attraktiveRahmenbedingungen, die auch vom politi-schen Klima abhängen. Ü

Ö 12 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

Kompetenzen bündelnDie AT&S Gruppe verfügt über Standorte in Europa undAsien. Chancen für das Unternehmen mit seinem Head-quarter in Leoben eröffnen derzeit die Anwendungen, dierund um die Digitalisierung entstehen. Vorstandsvorsitzen-der Andreas Gerstenmayer im Interview.

Vorstandsvorsitzender DI (FH) Andreas Gers-tenmayer. Foto: AT&S

AT&S sieht eine künftige Herausforderung inder Suche nach qualifizierten Fachkräften.Foto: AT&S

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Ein Unternehmen ist nur so stark wie sein Fundament. Das von HARTL HAUS hält nun schon seit über 115 Jahren und ist heute im interna-tionalen Fertighausmarkt fest verankert. Die All In Communication-Lösungen von T-Mobile helfen HARTL HAUS dabei, Tradition und mo-dernste Technik zu verbinden. Erfahren Sie, wie T-Mobile auch Ihr Unternehmen dabei unterstützen kann, noch erfolgreicher zu werden. Vereinbaren Sie noch heute ein persönliches Beratungsgespräch unter 0676 230676 oder auf business.t-mobile.at/mfgErfolg. Das verbindet uns.

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Parolen wie „Amerika zuerst“, Ein-reiseverbote oder die Androhungvon Strafzöllen für Firmen – damitsorgt der neue US-Präsident Do-nald Trump auch in Österreich für

Unruhe. Nicht nur bei den Autozulieferfir-men, die Produktionen in Mexiko für denUS-Markt aufgebaut haben. Die USA sindder zweitwichtigste Handelspartner der hei-mischen Exportwirtschaft. Waren im Wertvon mehr als neun Milliarden Euro wurdenim vergangenen Jahr nach Amerika ausge-führt. Das WIFO schätzt, dass rund 60.000heimische Jobs direkt oder indirekt an diesenAusfuhren hängen.Ein Grund für dieses neue Konfliktpotenzial

besteht darin, dass Trump konsequent aufden Zug der Re-Industrialisierung seinesLandes aufgesprungen ist, um neue Jobs zuschaffen und damit eines seiner Wahlver-sprechen einzulösen. Problematisch daranist, dass dadurch aber bislang viele Produkteerzeugt wurden, die sich weder im Auslandnoch am Binnenmarkt besonderer Beliebt-heit erfreuten. Abgesehen von der IT-Bran-che und der Rüstungsindustrie gibt es dies-bezüglich kaum ausgesprochene Export-schlager. Lediglich Tesla setzt derzeit inter-national zum Sprung an und gilt als das Bei-spiel für Disruption in der Automobilbran-che. Gerade die Tatsache, dass Tesla trotz re-lativ geringer Produktionskapazitäten an der

Börse mit traditionellen Branchenriesen wieFord oder GM gleichgezogen hat, lässt sehrtief blicken. Viele große Traditionsunterneh-men der USA leben noch stark vom Glanzfrüherer Zeiten und der dadurch bedingtenStrahlkraft ihrer Marke. So hat sich eine Artdes Disney-Kapitalismus etabliert, der auchvon symbolischen Werten getrieben wird. Auch wenn die USA seit der Finanzkriseschwere Zeiten hinter sich gebracht und sowie die Europäische Union gegenüber Län-dern wie China an Bedeutung eingebüßt ha-ben, konnten sie sich dennoch auf einen gro-ßen Vorteil verlassen, der ihr wirtschaftlichesÜberleben auch in Zukunft erheblich erleich-tert: Das so genannte „exorbitante Privileg“.

Ö 14 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

Die USA im VorteilDie USA wollen unter Donald Trump nun die Einfuhren bremsen und sprechen dabei voneinem unfairen Handel. Dabei genießen die USA seit Jahrzehnten einen unfairen wirt-schaftlichen Vorteil alleine darin, dass der Dollar die Reservewährung der Welt ist.

Von Thomas Duschlbauer

Foto: iStock.com/RazvanDP

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017 Ö 15

Die weltweite LeitwährungBereits in den 1960er-Jahren wurde dieserBegriff von Valéry Giscard d’Estaing, demdamaligen französischen Finanzminister undspäteren Präsidenten, geprägt. Er bezeich-nete damit eine Fülle von Vorteilen, welchedie USA gegenüber anderen Nationen hattenund auch heute noch haben. Kernpunkt die-ses Privilegs ist, dass die USA Waren, dieanderswo produziert werden, immer mit ih-rer eigenen Währung bezahlen können. Siekönnen also in beliebiger Menge gedrucktesPapier gegen echte Werte tauschen.Denn dadurch, dass sich der US-Dollar his-torisch zur Reservewährung der Welt entwi-ckelt hat, konnte sukzessive das Gold alsStandard im Austausch zwischen den Wäh-rungen ersetzt werden. Vor allem weil wich-tige Rohstoffe wie Öl und Gas auf den inter-nationalen Märkten in Dollar gehandelt wer-den, sind viele Volkswirtschaften auch da-nach bestrebt, im Handel nur US-Dollar alsZahlung zu akzeptieren. Wenn die USA nunihre Leistungsbilanzdefizite tilgen möchten,haben sie gegenüber anderen Nationen denVorteil, dass sie sich ihr Geld jederzeit ein-fach drucken können. Zudem landet dasGeld, das zum Ausgleich der Schulden aus-bezahlt wurde, letztlich mehr oder wenigerwieder bei der US-Zentralbank. Aufgrund des Umstandes, dass der US-Dol-lar eine begehrte Reservewährung ist, wirdauch niemand ein ernsthaftes Interesse daranhaben, diese zu schwächen. Im Gegenteil, da

viele Anleger in die Staatsanleihen der USAinvestieren wollen, werden die Renditen die-ser Anleihen reduziert und die US-Regierungwar so bisher in der Lage, sich zu bestenKonditionen Geld aus aller Welt auszuleihen.Insofern gibt es für die USA eigentlich auchkeinen so großen Anreiz, die eigene Wäh-rung abzuwerten, um beispielweise die Ex-porte anzukurbeln. Die USA können im gro-ßen Umfang importieren und brauchen sichum das Defizit in der Handelsbilanz keinegroßen Gedanken machen. Denn sie geratennie ernsthaft in die Verlegenheit, dass ihreZentralbank über zu wenige Devisenreser-ven verfügt, um die internationalen Zah-lungsverpflichtungen zu erfüllen. Eine Si-tuation, die hingegen kleinere Länder schonoft in einen wirtschaftlichen Ruin getriebenhat.

Defizit ohne ReueAls im Zuge der internationalen Finanzkrisedie Obama-Administration begann, eifrigDollar-Noten zu drucken, wurden Ängste voreiner Inflation laut. Dieses Szenario ist je-doch ausgeblieben, da die gedruckte Wäh-rung sowohl von der eigenen Zentralbank alsauch von den Zentralbanken des Auslandsgehalten wurde. Vor diesem Hintergrund istes auch nicht erstaunlich, dass sich die USAkeine allzu großen Sorgen rund um eine Sen-kung der Ausgaben machen müssen. Solange die USA mit ihrer Währung auf kei-nen ebenbürtigen Konkurrenten treffen, wird

sich diese Entwicklung auch fortsetzen. Einesolche Währung ist derzeit nicht in Sicht, zu-mal der Euro zwar stabil ist, jedoch erst 1999ins Leben gerufen wurde und nach wie vormit Problemen zu kämpfen hat. So bleibt derUS-Dollar wohl die globale Leitwährung.Während wir beim Zücken eines Euro-scheins in Ostasien, Lateinamerika oderAfrika mitunter noch fragendes Blicke beimlokalen Gegenüber ernten, wird der „Green-buck“ auch an entlegensten Straßenmärktender Welt ohne Widerspruch akzeptiert. Esgeht dabei jedoch nicht bloß um diese Ver-einfachung bei Auslandsreisen für Touristenund Geschäftsleute oder die damit verbun-dene Ersparnis von Wechselspesen, die denDollar zu einer ökonomischen Speerspitzeder USA machen. Es ist vielmehr das exor-bitante Privileg, welches der Status als glo-bale Reservewährung für die US-Volkswirt-schaft mit sich bringt.Problematisch ist gegenwärtig dabei, dass –ermutigt durch die Regierungen – die Fede-ral Reserve sowie die Zentralbanken der EUund Japans eine lockere Geldpolitik lancie-ren, um jeweils die eigene Wirtschaft wiederanzukurbeln. Dies geht sehr zulasten derSchwellen- und Entwicklungsländer, die fürihre Exporte immer geringere Erlöse lukrie-ren. Die USA setzen dadurch auch ihren Vor-teil aufs Spiel, weil beispielsweise export-abhängige Volkswirtschaften wie China dasVertrauen in die dort angelegten Währungs-reserven langsam verlieren könnten. Ü

Tesla gehört zu den Zugpferden der US-Industrie. Foto: Tesla

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Ö 16 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

Die erstmals im Zuge der Alpbacher-Technologiegespräche erschienenePublikation widmet sich der fort-

schreitenden Digitalisierung, die schnellerbei uns ankommen wird, als wir es uns er-warten. Als „einen Ton in einem Wake-up-Call“ will das der Aufsichtsratschef des Aus-trian Institute of Technology (AIT), HannesAndrosch, verstanden wissen. Das Smartphone zelebriert heuer seinenzehnjährigen Einsatz. Was damals von eini-gen als „Kuriosität“ beäugt wurde, ist mitt-lerweile zum Alltagsgegenstand geworden.Heute nutzen diese Technologie über zweiMilliarden Menschen täglich. Für Androsch,der auch Vorsitzender des Rats für Forschungund Technologieentwicklung (RFT) ist, da-her ein Anzeichen, wie rasch die Gesell-schaft in das Zeitalter der Digitalisierung ge-wechselt ist. „Österreich hinkt bei der digitalen Infra-struktur sowie bei der Berücksichtigung die-ses umfassenden Trends im Bildungsbereichnach“, meint Androsch. Dass es uns trotz-dem gut gehe, liegt daran, dass man an derwirtschaftlichen Verwertung früherer Ver-dienste noch gut verdiene. „Man kann aber

nicht nur von der Speckkammer leben“, sagter, „dieser Herausforderung müssen wir unsstellen.“ „Der Mensch lebt immer mehr in digitalenKontexten und wird so zunehmend mit Tech-nologie durchwachsen“, konstatiert Prof.Manfred Tscheligi vom Center for Techno-logy Experience am AIT. „Das gilt für viele Lebensbereiche, die manim Rahmen des Buches ‘Technologie im Ge-spräch – Discussing Technology 2017’ ab-zubilden versucht“, so der Wissenschafts-journalist Martin Kugler, der federführendan der Neuerscheinung mitgewirkt hat. Seine auch im Buch vertretene Sicht auf dieaktuelle Situation umriss der Direktor desWiener Museums für Angewandte Kunst(MAK), Christoph Thun-Hohenstein, fol-gendermaßen. „Momentan steckt man imgrößten Experiment der Menschheit, dasnoch dazu in unglaublicher Geschwindigkeitabläuft. Business as usual kann man sich an-gesichts der digitalen Totaltransformationnicht mehr leisten. In den aktuellen Wahl-kämpfen in Österreich und Deutschlandspielt die um sich greifende algorithmischeSicht auf den Menschen jedoch erstaunli-

cherweise bisher keine Rolle. Es werden vorallem alte Konzepte verhandelt. Nun geht esaber darum, Strategien zu entwickeln, umdie Digitalisierung mit ihren sich bietendenChancen für die Menschheit zu nutzen.“ Ü

„Technologie im Gespräch – Discussing Tech-nology 2017. Digitalisierung. Digitalisation“,Jahrbuch der Alpbacher Technologiegesprä-che 2017, Hrsg.: art:phalanx, Amalthea Sig-num Verlag, 136 Seiten.Foto: AIT Austrian Institute of Technology/APA-Fotoser-vice/Juhasz

Im Zuge der Digitalisierung und Robotisierung, die auf unsere Gesellschaft zukommt, istdas Jahrbuch „Technologie im Gespräch – Discussing Technology 2017“, ein unverzicht-bares Nachschlagewerk mit vielfältigen Inhalten.

Von Marie-Theres Ehrendorff

„Man kann nicht nur von der Speckkammer leben“

Dr. Christoph Thun-Hohenstein, Direktor des Wiener Museums für Angewandte Kunst (MAK), Dr. Hannes Androsch, Aufsichtsratschef des Aus-trian Institute of Technology (AIT), Prof. Manfred Tscheligi vom Center for Technology Experience am AIT sowie Wissenschaftsjournalist DI Mar-tin Kugler beim Auftakt für die Buchreihe „Technologie im Gespräch“, die zukünftig jährlich erweitert werden soll (v.l.).

Foto: AIT Austrian Institute of Technology /APA-Fotoservice/Juhasz

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Die gute Nachricht zuerst: Öster-reichs Baubranche hat endlichwieder Rückenwind. Das gehtaus dem aktuellen Baubarometerder INFO-TECHNO Baudaten-

bank, an der sich über 630 Unternehmen ausdem Bauhaupt- und Baunebengewerbe so-wie Planer und Architekten aus ganz Öster-reich beteiligt haben, hervor. Demnach ge-hen mehr als zwei Drittel der befragten Un-ternehmen davon aus, dass sich die Gesamt-entwicklung der Bauwirtschaft in den nächs-ten zwölf Monaten positiv entwickeln wird.Im Jänner hingegen waren „nur“ 53 Prozentund zu Beginn des Vorjahres gar nur 26 Pro-zent der Befragten optimistisch. Die Zahl derBetriebe, die mit Rückgängen rechnen, istim selben Zeitraum von 30 auf aktuell 8,9Prozent gesunken. Knapp über 42 Prozentder Unternehmen erwarten eine „bessere“Auftragslage für das zweite Halbjahr 2017im Vergleich zum ersten Halbjahr.Der Aufschwung spiegelt sich auch in denArbeitslosenzahlen wider: Im August ist dieArbeitslosigkeit am Bau um 10,1 Prozent be-ziehungsweise 2.066 Personen gesunken, inder Herstellung von Waren verringerte siesich um 8,6 Prozent bzw. 2.516 Personen.Und mittlerweile hat so mancher Personal-verantwortliche beim Gedanken an Stellen,die zu besetzen sind, Sorgenfalten auf derStirn. Denn in zahlreichen Berufen des Bau-gewerbes war Ende August nach Angabendes AMS bereits ein Mangel an Fachkräftenfestzustellen. So waren beispielsweise 256freie Stellen für Bautischler und 380 freieStellen für Zimmerer ausgeschrieben, dieZahl der verfügbaren Jobsuchenden in die-

sem Bereich lag deutlich niedriger. EinenMangel an Fachkräften gibt es derzeit auchbei Bauspenglern, Betonbauern und Dach-deckern. Dieser Beruf ist genauso wie jenerdes Schwarzdeckers bereits auf der Mängel-liste 2017 zu finden.Andreas Ruby, Geschäftsführer der Landes-innung Bau in der Wirtschaftskammer Wien,geht davon aus, dass sich die Situation nochzuspitzen wird. „In den nächsten Jahren ge-hen viele Bau-Fachkräfte in Pension und da-mit das Wissen verloren.“ Man müsse bereitsjetzt den Bogen spannen, um Nachfolgeraufzubauen. „Um die Brisanz vor Augen zuführen, werden z.B. Betriebsbesuche durch-geführt oder neben anderen Aktivitäten einLehrherrentag ins Leben gerufen“, sagtRuby. Ein Problem sei, dass sowohl die Zahl derLehrbetriebe als auch der Lehrlinge stetigsinke. Um die Lehrlingsausbildung für Be-triebe zu attraktivieren, sei heuer beispiels-weise die Förderung für ausbildende Be-

triebe von bisher 1.650 auf 2.000 Euro proLehrling und Jahr erhöht worden. „Wenn wirmehr Lehrlinge gewinnen wollen, müssenwir noch stärker auf die Attraktivität des Be-rufs hinweisen“, sagt Ruby. Denn der Bauhabe nach wie vor ein schlechtes Image –und das zu Unrecht. „Der Beruf ist sehrdurchlässig“, sagt Ruby. Man könne es bei-spielsweise vom Maurerlehrling bis zumBaumeister bringen, auch ein Studium könnean die Lehre gehängt werden. Ein weiteresAtout sei die triale Ausbildung. Zusätzlichzur Ausbildung im Lehrbetrieb und in derBerufsschule können Lehrlinge in der Bau-akademie weitere Praxis in den Berufsbil-dern Maurer, Schalungsbauer und Tiefbauererwerben. Und auch das AMS unterstützt dieWeiterbildung von Bauhandwerkern in eige-nen Bauhandwerkerschulungen – im Vorjahrwurden dort 372 Teilnehmer höher qualifi-ziert. Denn der Konjunkturmotor Bau darfnicht durch zu wenig Fachkräfte ins Stotterngeraten. Ü

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Beratung aufOhrenhöhe.

Bau sucht dringend FachkräfteDer Konjunkturmotor Bau gewinnt weiter an Fahrt. Gebremst werden könnte er durch einen Mangel an Fachkräften.

Von Ursula Rischanek

Dachdecker werden händeringend gesucht – der Beruf gilt mittlerweile

als Mangelberuf.Foto: iStock.com/SimplyCreativePhotography

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Neu war die Idee nicht: Bereits beiseiner Vorstellung des Plans A,die den Anfang vom Ende derrot-schwarzen Koalition bedeu-tete, kam SPÖ-Chef und Bun-

deskanzler Christian Kern auf das ThemaMieten zu sprechen. Denn nicht nur in Öster-reich, aber auch hier ist das Thema „leistba-

res Wohnen“ zu einem politischen Dauer-brenner geworden. Mitte September erneu-erte Wahlkämpfer Kern dann seinen Vor-schlag, dass ein bundesweit einheitlichesMietrecht die Richtwerte ersetzen soll. DieRichtwertmieten sind in jedem Bundeslandanders, zudem hat der Oberste Gerichtshofzuletzt das Verbot von Lagezuschlägen in

Gründerzeitvierteln bestätigt, womit es fürAltbauten ohnedies bereits eine Obergrenzegibt.Der Vorschlag der SPÖ sieht dennoch vor,dass es ausgehend von einer Basis von 5,50Euro pro Quadratmeter bei NeuverträgenAuf- und Abschläge nach einem definiertenKriterienkatalog geben solle. Die Makler-

Ö 18 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

Wahlkampf in der WohnungMit dem Vorschlag, einen Deckel bei Mieten einzuziehen, hat die SPÖ im WahlkampfStimmung gemacht. Mehrheit gab es für diesen Vorschlag im Nationalrat keine – guteGründe, dafür zu sein, ebenfalls nicht. Mehr Wohnungen würde es jedenfalls nicht geben,argumentieren Branchenkenner.

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kosten sowie Grundsteuern und Versiche-rungskosten solle künftig der Vermieter zah-len, wogegen die Standesvertretung der Im-mobilienmakler gewichtige Argumente undaktuelle Zahlen aus Deutschland ins Treffenführt – siehe Infokasten.

Kritik von allen SeitenUnterstützung bekamen Kern und die SPÖvon der Arbeiterkammer, deren PräsidentRudolf Kaska auf die Langzeitforderungnach einem „einfachen, einheitlichen undtransparenten Mietrecht“ verweist, naturge-mäß begrüßte auch der SPÖ-Pensionisten-verband durch seinen Präsidenten RudolfEdlinger die Idee einer Mietpreisbremse.Um ihre Position zu unterstreichen, verweistdie SPÖ darauf, dass Wohnkosten zuletzt um4,1 Prozent zugelegt haben, während die all-gemeine Inflation bei 2,1 Prozent liegt. Al-lerdings: Am stärkeren Plus sind auch diedeutlich gestiegenen Betriebskosten mit-schuld.Damit war aber der Chor der Unterstützerauch schon vollzählig – sonst hagelte es Kri-tik. „Eine Deckelung der Mieten würde zueiner Verschärfung der Situation für sozialSchwache führen“, argumentiert WolfgangLouzek vom Verband Institutioneller Immo-bilieninvestoren. „An wen vermietet mandann noch? Doch eher an jene, die es sichleisten können, und nicht an jene, bei denenman die Sorge haben muss, dass sie dieMiete nicht pünktlich zahlen.“ Außerdem:Wenn Vermieten keine Rendite mehr abwirft,sei man steuerrechtlich schnell beim Lieb-haberei-Paragrafen.

„Die Probleme am Wohnungsmarkt habenviele Gründe, die schon damit beginnen, dassder Bau von Wohnungen aufgrund der hohenSteuerlast teuer ist“, sagt Felix Montecuc-coli, Präsident der „Land & Forst BetriebeÖsterreich“. Eine gesetzliche Mietzinsober-grenze würde die Situation am Wohnungs-markt nur weiter verschärfen. UnrentableGebäude würden nicht mehr weiter erhaltenbleiben, der Neubau von Objekten würde zu-rückgehen. Wer Wohnen günstiger machenmöchte und die Errichtung von Wohnraumvorantreiben wolle, der solle auf den Roh-stoff Holz setzen. „Mit Holz kann schnellund günstig gebaut, aufgestockt und saniertwerden.“

Investitionen brechen einPro Jahren werden in Österreich rund 50.000Wohnungen errichtet, etwa 22.000 davonsind Eigenheime. „Jeder, der mit Immobilienund Investitionen zu tun hat, weiß, dass eineVielzahl an Mietwohnungen am Markt nurangeboten wird, der Mittelstand in dieseWohnungen investiert, um damit eine be-scheidene Rendite zu erzielen und sich einePensionsvorsorge aufzubauen“, erläutert Im-mobilienexperte Wolfgang Louzek. Würdeeine Mietdeckelung, wie sie die SPÖ vorge-schlagen hat, eingeführt, würden keine Vor-sorgewohnungen mehr gebaut. Alle, die bis-her auf Immobilien als Vorsorgemodell ge-setzt hätten, müssten erhebliche Einbußenhinnehmen. „Das sind aber nicht die viel ge-scholtenen Reichen, sondern der Mittel-stand.“ Zudem verlange das Finanzamt beijeder „Vorsorgewohnung“ eine Prognose da-

rüber, dass sich die Investition rechne, an-dernfalls werde das wirtschaftliche Gesche-hen als Liebhaberei eingestuft. Louzek: „Beieiner Mietreduzierung bricht das ganze Sys-tem zusammen, und das hat massive Auswir-kungen auf private Vermieter, auf die auchSteuernachzahlungen zukommen würden.“

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Problemversteher undLösungsfinder.

Die Argumente gegen das Mietlimit

n In der Praxis ist zu erwarten, dass Ei-gentümer, ob privat oder institutionell,mangels langfristig attraktiver Renditenicht mehr in den Wohnbau investie-ren.

n Das Modell der Vorsorgewohnungenwürde ad absurdum geführt.

n Durch eine Mietzinsobergrenze würdees zu einem massiven Wertverlust derImmobilien kommen.

n Die Leerstandsquote würde sich erhö-hen, weil Risiken (Mietzinsrückstände,Abnützung) bei einer schlechten Er-tragssituation überwiegen.

n Steuerliche Kollateralschäden:schlimmstenfalls die rückwirkende Ab-erkennung steuerlich anerkannter Kos-ten.

n Die betroffenen Wohnungseigentümerkönnten Kreditraten nur mehr zumTeil aus den Mietzingserträgnissen fi-nanzieren.

n Die Verminderung des Verkehrswerteskönnte auch zu einer österreichweitenBankenkrise führen, wenn ZigtausendeKredite notleidend werden würden.

Die SPÖ will eine Mietenobergrenze – Experten befürchten einen Zusammenbruchder Investitionen in den Wohnbau und darobsteigende Mieten.Foto: APA

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„Im Österreich-Schnitt nur vier bis sieben Euro Miete pro Quadrat-meter und Monat verlangen zu dürfen wäre günstiger als im sozialenWohnbau, allerdings ohne dass es gefördert ist, und das ist wirtschaft-lich nicht tragbar“, argumentiert auch Michael Piesecky, Fachgrup-penobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der WienerWirtschaftskammer. Für die Wohnversorgung brauche man aber denprivaten Wohnbau, dem man mit einem Mietpreislimit das Geschäfts-modell zerstören würde. „Wer baut dann noch Wohnungen? DiesenInvestor wird man nicht finden. Das Wohnungsangebot und seineQualität würden sich an das niedrigere Mietenniveau anpassen.“

Der Sonderfall WienGerade Wien mit der Stadt als größtem Immobilienbesitzer stellt ei-nen Sonderfall dar. 15.000 neue Gemeindewohnungen sind nach An-sicht der FPÖ notwendig, um den Zuzug versorgen zu können, ohnedass die Mieten noch stärker steigen – wozu die Stadt mit der An-hebung kommunaler Tarife selbst einen erklecklichen Beitrag leistet.In Wien gebe es mittlerweile einen „Notstand“ beim sozialen Wohn-bau, die SPÖ habe den Bau von Gemeindewohnungen de facto ge-stoppt. Tausende würden auf Wartelisten stehen. Der Vorschlag derFPÖ, um die Situation zu entspannen: Entfall der Umsatzsteuerpflichtauf Mieten und Streichung der Mietvertragsgebühren, auch solle dieStadt die automatische Anpassung von Wasser-, Kanal- und Müll-gebühren aussetzen.Mit Ausnahme der Grünen gab es auf politischer Ebene zum SPÖ-

Ö 20 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

Wohnen wird teurer – aber warum?504,70 Euro betrugen laut Mikrozensus der Statistik Austria zu-letzt die Durchschnittskosten für eine Wohnung in Österreich.2016 waren es noch 488,50 Euro. Ein entscheidender Faktor istdie Dauer des Mietverhältnisses. Bei Neuverträgen beträgt dieQuadratmetermiete 8,9 Euro, bei Langzeitverträgen sind es fünfEuro. Enthalten sind darin auch Betriebs- und Energie- sowie In-standhaltungskosten. Zwischen 2012 und 2016 verteuerten sichHauptmieten um 14,3 Prozent, Gemeindewohnungen um 11,6Prozent, Genossenschaftsobjekte um 11,6 Prozent und Privatim-mobilien um 15,7 Prozent. Allerdings ist die Steigerung der Be-triebs- und Energiekosten größer als der bloße Zuwachs bei denMieten.Insgesamt gibt es in Österreich 3,8 Millionen Hauptsitzwohnun-gen, die Hälfte davon sind Eigenheime. Etwa 41 Prozent sind ver-mietete Wohnungen: 915.000 aus dem sozialen Wohnbau (knapp300.000 Gemeindewohnungen und 621.000 Genossenschafts-wohnungen, 654.000 Wohnungen werden privat vermietet – aufknapp die Hälfte findet das Mietrechtsgesetz volle Anwendung.Hier wiederum sind 69 Prozent Richtwertfälle, 23 Prozent Alt-verträge und acht Prozent sonstige Mietverhältisse.

Immer wieder tauchen Forderungen aufpolitischer Ebene auf, für die Woh-nungsmieter die Provision an den Im-

mobilienmakler abzuschaffen. „Natürlichwäre das in erster Linie ein schwerer Schlagfür unsere Unternehmen, aber vor allemauch für unsere Mitarbeiter, deren Jobsmassiv gefährdet werden“, sagen der Fach-verbandsobmann Georg Edlauer und ArnoWimmer – er ist Berufsgruppensprecher derImmobilienmakler. In Österreich gibt esrund 9.500 Immobilientreuhänder, unter ih-nen rund 5.000 Makler, die knapp 10.000Mitarbeiter beschäftigen.Aber auch für den Mieter würde die Ein-führung des Bestellerprinzips zu erhebli-chen Nachteilen führen, wie mit Blick aufDeutschland argumentiert wird, wo diesesSystem bereits 2015 etabliert wurde. „Wohnen wird dadurch keineswegs leistba-rer“, betonen die Makler-Vertreter. So seilaut einer aktuellen Studie der Wohnungs-markt in Deutschland um ein Drittel ge-

schrumpft. Waren im ersten Quartal 2015noch mehr als eine Million Wohneinheitenam Markt, so gab es zuletzt nur noch668.000. Zudem sind die Mieten seit Ein-führung des Bestellerprinzips deutlich stär-ker gestiegen als in den Vorjahren. So istdie Steigerungsrate in Städten mit mehr als500.000 Einwohnern doppelt so hoch –auch weil die Vermieter die Provision ein-preisen. Auch inhaltlich sehen die Standesvertreterkeinen Grund, die Mieterprovision abzu-schaffen: Nach einer von marketagent.comdurchgeführten Umfrage waren 87 Prozentder befragten Personen, die innerhalb dervergangenen zwei Jahre ein Immobilienge-schäft über Makler abgewickelt hatten, mitder erbrachten Leistungen eher oder sehrzufrieden. Acht von zehn Befragten gabenan, dass der Makler ihre Interessen ausge-wogen vertreten habe.

Hoher Aufwand für Ener-gie macht Wohnen teuer.Foto: APA

An den Maklern hängen auch 10.000 Jobs

Kommt das Bestellerprinzip im Maklerwe-sen, werden die Maklerkosten von den Ver-mietern eben in die Miete eingepreist.Mehr Wohnungen gibt es deswegen abernicht am Markt, so die Standesvertreter.Foto: APA

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Vorstoß Ablehnung. „Der Ansatz ist nicht zielführend“, betont derWiener ÖVP-Chef Gernot Blümel. 70 Prozent der Wohnungen inWien würden privat finanziert. „Die Refinanzierungszeit von solchenProjekten ist irgendwo zwischen 20 und 30 Jahren“, rechnet Blümelvor: „Das heißt, im Moment würden Investitionen wegfallen.“ DieNeubauleistung werde somit reduziert und die Wohnungsnot, dieman eigentlich bekämpfen wolle, erhöht: „Deshalb verstehe ich denVorschlag sachlich überhaupt nicht, ich verstehe ihn vielleicht po-pulistisch-ideologisch. Aber in der Sache verschärft es die Woh-nungsnot.“ Um im sozialen Bereich das Problem zu bekämpfen, seienandere Maßnahmen sinnvoller, meint Blümel. Die Neubauleistungmüsse erhöht und der Leerstand etwa bei Wiener Wohnen reduziertwerden. Auf strikte Ablehnung stoßen die SPÖ-Pläne bei den NEOS. Bau-tensprecher Gerald Loacker spricht sogar von „linkspopulistischenVorschlägen der SPÖ“ und von „purer Planwirtschaft“. Die SPÖ-Vorschläge „schaffen letztendlich mehr Probleme als sie lösen. Mitderart absurden Mietzinsbeschränkungen wird niemand mehr Woh-nungen vermieten, geschweige denn neue bauen. Verlierer sind vorallem junge Wohnungssuchende.“ Für Loacker ist klar, „dass der pri-vate Mietmarkt Liberalisierungen braucht“. Ü

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Verdichtet.Verständlich.Verdammt wichtig.

Mehr als 50.000neue Wohnungen2014 wurde nach einer Zählung der Statistik Austria exakt 50.738neue Wohnungen fertiggestellt. Etwa jede fünfte davon in Ober-österreich (10.328), gefolgt von Niederösterreich (8.642) und derSteiermark mit 7.980 Neubauten. Knapp 40 Prozent wurden vonPrivatpersonen errichtet (22.869), auf den gemeinnützigen Sektorentfielen demnach 12.290 Wohnungen. Etwas mehr als 15.000Wohnungen hatten andere Bauherren.Die relative Mehrheit wird zur Eigenbenützung durch den Ge-bäudeeigentümer errichtet – 18.785 sogenannte Eigenheime.Wohnungseigentum (7.000), zur Hauptmiete einschließlich derGenossenschaftswohnungen (12.448) und Wohnungen, derenRechtsverhältnis unbekannt ist (11.069), ergeben im Großen undGanzen die mehr als 50.000 jährlichen Neubauten.Für 2015 wurde der Bau von insgesamt 64.623 Wohnungen be-willigt: 27.393 (Privatpersonen), 11.759 (Genossenschaftsob-jekte) und 24.831 an sonstige juristische Rechtspersönlichkeiten.Diese Wohnungen befanden sich in knapp 24.000 neuen Gebäu-den, 17.815 davon von Privatpersonen.

Knapp 50.000 Wohnungen werden pro Jahr in Österreich neu gebaut. Foto: APAImmobilienexperte Wolfgang

Louzek: Mittelstand investiert inWohnungen als Vorsorge.Fotos: WK

Fachgruppenobmann MichaelPiesecky: „Wer baut dann nochWohnungen? Diesen Investorwird man nicht finden.“

Foto: A

PA

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Im Mittelpunkt stehen die Trendthemen Recruiting, EmployerBranding und Unternehmenskultur. Ausgewiesene Experten ausetablierten Unternehmen sowie Start-ups entwickeln in 75-minü-

tigen Sessions gemeinsam mit den Messebesuchern innovative Lö-sungen und tauschen Erfahrungen aus.So zeigen die Referenten, wie erfolgreich eine Kooperation zwischenStart-up und etabliertem Unternehmen zugunsten der Personalarbeitsein kann. Gemeinsam erläutern sie, wie Mitarbeiter mithilfe einesEmpfehlungsprogramms zu Recruitern gemacht werden können. Spielend eine Fortbildung absolvieren? Für Unternehmen bieten in-novative Tools neue Wege, ihr intellektuelles Kapital für dynamischeMarktbedingungen zu rüsten. Wie die Interpretation verschiedensterDaten verwendet wird, um die Lernfortschritte zu messen, zukünftigeLeistungen vorauszuberechnen und potenzielle Problembereiche auf-zudecken, erfährt man am 8. November. Dürfen Arbeitgeber ihre Mitarbeiter kontrollieren und überwachen?Worüber muss der Betriebsrat informiert werden? Die rechtlichenGrundlagen für Unternehmen sind in allen Aspekten kontinuierlichenÄnderungen unterworfen. Gleichzeitig gehört ein profundes Rechts-wissen zum Rüstzeug von Personalisten. Juristen geben während derzweitägigen Messe kompakt und verständlich einen Überblick überneue Regelungen.

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist in dieser Zeit des Um-bruchs aber weiterhin wichtiger denn je: Die Familie & Beruf Ma-nagement GmbH diskutiert das Spannungsfeld zwischen der Betreu-ung pflegebedürftiger Angehöriger und der Berufstätigkeit. Darüberhinaus bietet das Unternehmen während der Messelaufzeit eine kos-tenfreie Kinderbetreuung für Besucher und Aussteller an. ÜMehr Informationen unter www.personal-austria.at

Ö 22 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

Förderungen von aws, OeKB undEIF stehen insgesamt in Höhemehrerer Milliarden Euro für hei-

mische Unternehmen zur Verfügung.Der Online-Förderfinder der UniCreditist die einfache und digitale Lösung,um sich schnell einen Überblick überdie wichtigsten Förderungen zu ver-schaffen. Lediglich ein paar Eckdaten– Unternehmensgröße, Branchenzuge-hörigkeit, Investitionsvorhaben und be-vorzugte Finanzierungs- bzw. Förder-form – müssen eingegeben werden undschon sucht der Förderfinder unter denwichtigsten Fördermöglichkeiten pas-sende Lösungen. Mit einem weiterenKlick erfolgt auf Wunsch die Weiterlei-tung zum persönlichen Beratungsgespräch.„Der Online-Förderfinder zeigt Möglichkei-ten auf und wir finden im persönlichen Be-

ratungsgesprächden richtigen Mix aus Finanzierung und För-derung für unsere Kunden. Wenn Unterneh-men investieren, soll sich die Finanzierung

natürlich so günstig wie möglich gestal-ten“, sagt Susanne Wendler, Bereichs-vorstand Firmenkunden in der UniCre-dit Bank Austria.Die Unicredit unterstützt nicht nur ihreKunden bei der Digitalisierung, son-dern nutzt diese auch als zentralenWegbereiter für die Transformationund Entwicklung der gesamten Un-ternehmensgruppe. Gruppenweit in-vestiert die UniCredit bis 2019 1,6Milliarden Euro in die IT und in di-gitale Innovationen. Damit profitie-ren auch Kunden der UniCreditBank Austria von diesen Investitio-

nen. „Mit unserem einzigartigen An-gebot an digitalen Services bieten wir fürUnternehmen Vereinfachung in den Abläu-fen, Beschleunigung und Sicherheit“, erläu-tert Wendler. Ü

Per Online-Förderfinder durch den Förder-DschungelDie UniCredit Bank Austria bietet Unternehmen als Nummer eins bei Investitionsfinanzie-rungen und führende Unternehmerbank ein praktisches und innovatives Tool, das die Su-che nach möglichen Förderungen für ihre Projekte in der Planungsphase erleichtert.

Foto: U

niCred

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nk Austria

Thinktank für die Arbeitswelt von morgenDie Personal Austria ist Trendbarometer, Marktplatz und Treffpunkt der HR-Branche. Unter dem Motto „Re://boost HR – discover smarter solutions“ entdecken und gestaltenPersonalistInnen von 8. bis 9. November 2017 Visionen für die Zukunft der Arbeit in derMesse Wien.

Visionen für die Zukunft der Arbeit in der Messe WienFoto: Reed Messe Wien | David Faber

Werbu

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Energiegewinnungauf städtischen VerkehrsflächenKönnen städtische Verkehrsflächen zusätz-lich zur Energiegewinnung und insbeson-dere für die Produktion von Biomasse ge-nutzt werden? Mit dieser Frage beschäf-tigte sich das K1 Kompetenzzentrum BIO-ENERGY 2020+ im Projekt The Green P, dasim Rahmen der dritten Ausschreibung„Stadt der Zukunft“ gefördert und mit derTU Wien und der FH Wiener Neustadt alsPartnern durchgeführt wurde.

Manche Verkehrs- und Parkplatzflächen werden momentan nurwährend eng begrenzter Zeit genutzt (z.B. Großparkplätzebei Kinos oder Einkaufszentren). Zugleich ist das Haupt-

problem bei der Nutzung erneuerbarer Energien ihr Flächenbedarf.Daher bietet es sich an, für bislang schwach genutzte VerkehrsflächenKonzepte für deren zusätzliche energetische Nutzung zu entwickeln.Neben der naheliegenden Nutzung durch Photovoltaik ist die Kulti-vierung von Mikroalgen eine attraktive Option – vor allem, weil eshier nicht nur energetische Nutzungsmöglichkeiten gibt, sondern dieMikroalgen auch stofflich genutzt werden können: Von wertvollenNahrungsergänzungsmitteln (z.B. Omega-3-Fettsäuren) bis hin zuGrundstoffen für Bioraffinerien reichen die Möglichkeiten. Dabei wurden insbesondere in den Boden integrierte Photobioreak-toren sowie spezielle Parkplatzüberdachungen als aussichtsreicheAnsätze identifiziert. Durch Einbettung in bestehende Stoff- undEnergieströme (z.B. Nutzung von Abluft und Abwärme, Produktionvon Dünger für Urban Gardening und Fischfutter für Aquaponik)lassen sich besonders ressourcenschonende lokale Lösungen etab-lieren. Ü

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Wer sich im Geschäftsleben fair verhält, darf das auch von seinen Geschäftspartnern erwarten. Das Wiener Familienunternehmen Lobmeyr, das seit sechs Genera-tionen die Eigenheiten von Glas und seine Gestaltungs-möglichkeiten erkundet, macht täglich vor, wie’s geht. Der KSV1870 sorgt dabei für die nötige Transparenz und schützt so 23.000 Unternehmen in Österreich vor finanziellen Risiken und Verlusten. Schützen auch Sie Ihr Unternehmen mit einer Mitgliedschaft beim KSV1870. www.ksv.at/mitglied-werden

An ihrem Bekenntnis zu Transparenz und Fairness.

Woran erkennt man verlässliche Geschäftspartner?

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Konzept für in einen Parkplatz integrierte Photobioreaktoren CAD Modell, © Michael Zellinger, BIOENERGY 2020+

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Ö 24 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

Über 70 Teilnehmer aus elf Ländern informiertensich über neueste Entwicklungen.Foto: RCPE

Impulse für VeränderungDas Grazer K1-Kompetenzzentrum RCPE vernetzt Wissenschaft und Industrie zur Weiterentwicklung von pharmazeutischen Herstellungs-prozessen. Bereits zum sechsten Mal wurde die Steiermark zum Zentrum einer kleinen Revolution. Im Rahmen des „European Consortiumfor Continuous Pharmaceutical Manufacturing“ (ECCPM) organisiert das Research Center Pharmaceutical Engineering GmbH (RCPE), imEigentum der TU Graz (65 Prozent), der Universität Graz (20 Prozent) und der Joanneum Research GmbH (15 Prozent), einen mehrtägigenWorkshop zur Thematik kontinuierlicher Fertigung.Das ECCPM unter der Leitung des RCPE dient als Plattform zur Vernetzung von Wissenschaft, Industrie und Zulassungsbehörden. Über70 Teilnehmer aus elf Ländern informierten sich über neueste Entwicklungen, tauschten Erfahrungen aus und diskutierten über verschiedensteFragestellungen. „Die Diversität unser Teilnehmer ist uns besonders wichtig“, so Prof. Johannes Khinast, wissenschaftlicher Geschäftsführerdes RCPE. „Unterschiedliche Blickwinkel erlauben uns, die Thematik kontinuierlicher Fertigung holistisch weiterzuentwickeln. Damit ausIdeen und Konzepten auch wirklich Realität wird.“ Ü

Tief in der Region verankertIm Rahmen des 175. Jubiläumsjahres der Sparkasse Feldkirch zählteder Sparkassentag am 2. Oktober zu den Höhepunkten. Sowohl alleVorstände der Sparkassen und der Erste Bank als auch die Geschäfts-führer der Verbundunternehmen der Sparkassengruppe nahmen daranteil. Der Fokus der Veranstaltung richtete sich darauf, die volkswirt-schaftliche Bedeutung der österreichischen Sparkassengruppe zu be-leuchten – sowohl in ihrer Verantwortung für die regionale Wirtschaftals auch als Partner der Zivilgesellschaft. Landtagspräsident HaraldSonderegger nannte „Vertrauen“ den Schlüsselbegriff des 59. Öster-reichischen Sparkassentages: „Die stetige Herstellung und Pflege derVertrauensbasis auf Augenhöhe mit den Kunden ist Lebensgrundlageund Entwicklungsnährboden für Sparkassen.“ Der Grundgedankeder einst von Bürgern als eine Art Selbsthilfe für alle Bevölkerungs-schichten gegründeten Institution trage auch heute noch zu dieserVertrauensbildung bei: Sparkassen sind tief in der Region verankert,Priorität habe nicht allein die Gewinnmaximierung, sondern die Er-füllung von Aufgaben für die Gesellschaft und das Gemeinwohl. Ü

NR-Abg. Gerald Loacker, Generalsekretär des SparkassenverbandesFranz Portisch, Landtagspräsident Harald Sonderegger, PräsidentGerhard Fabisch (Österreichischer Sparkassenverband) und Feld-kirchs Bürgermeister Wilfried Berchtold (v.l.). Foto: Norbert Novak

Neues TransportnetzSchneller, flexibler und effizienter: Der integrierte Transport- undLogistikdienstleister DB Schenker stärkt sein europäisches Land-verkehrsnetz durch eine einzigartige Netzwerkstruktur und zwei neueeuropaweite Produkte im Bereich Systemfracht. Ab sofort gibt estägliche Verbindungen zwischen allen europäischen Geschäftszen-tren. Das ermöglicht eine schnellere Verteilung von Waren und somitauch eine höhere Flexibilität bei der Produktion für europäische Un-ternehmen. Zusätzlich können die Kunden jetzt zwischen zwei neuenProdukten wählen, die europaweit einheitlich verfügbar sind: DBSCHENKERsystem und DB SCHENKERsystem premium. „DBSCHENKERsystem, unser neues Standardprodukt, ist die beste Lö-sung, wenn Unternehmen ihre Fracht schnell und zuverlässig euro-paweit transportieren möchten“, erklärt Christian Drenthen, Execu-tive Vice President für Landverkehr bei DB Schenker Europe. Ü

Übergabe der GeschäftsführungNach 36 Jahren Service 24 übergibt Rainer Tuppinger per 1.1.2018die Geschäftsführung. Mit Irmgard Singer und Jarno Bor folgen zweikompetente und erfahrene Führungspersonen aus den eigenen Ser-vice-24-Reihen nach. Die Übergabe wurde mit dem Hauptgesell-schafter ÖAMTC im Vorfeldlangfristig abgestimmt und vor-bereitet, um einen nahtlosen er-folgreichen Übergang zu ge-währleisten. Ü

Jarno Bor, Irmgard Singer, Rainer Tuppinger (v.l.)

Foto: Herfried Marek

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1) Renault Full Service Leasing enthält gesetzliche Vertragsgebühr im Gesamtbetrag und Bearbeitungsgebühr iHv ne�o € 250,– (bru�o € 300,–) in der monatlichen Rate. Der Full Service Wartungsvertrag inkludiert alle Wartungs- und Garantiearbeiten zzgl. Verschleißteilen, die §57-Überprüfung und die Pannenhilfe Renault Assistance (gemäß den allg. Vertragsbedingungen). Fixer Sollzinssatz 2,99%. Berechnungsgrundlage: Kangoo Express Access ENERGY dCi 75, Angebotspreis ne�o € 9.990,– (bru�o € 11.988,–), Anzahlung ne�o € 2.997,– (bru�o € 3.597,–), Laufzeit 48 Monate, Kilometerleistung 15.000 km p.a., Gesamtbetrag ne�o € 10.989,– (bru�o € 13.187,–). Freibleibendes Angebot von Renault Finance (RCI Banque SA Niederlassung Österreich) bei allen teilnehmenden Renault Partnern, gültig bis auf Widerruf. Nur für Firmenkunden. Angebotspreis inkl. Bonus und Händlerbeteiligung.2) Garantieverlängerung auf insgesamt 4 Jahre und max. 100.000 km Laufleistung, je nachdem, was zuerst eintri�. Nähere Informationen unter www.renault.at. Änderungen, Satz- und Druckfehler vorbehalten. Symbolfoto.

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Kommentarvon DI Dr. Hannes OberschmidFoto: AUSTIN | BFP

Chancen und Risikender Digitalisierung

AUSTIN | BFP führte 2017eine Studie zu den For-schungs-, Entwicklungs- undInnovationstätigkeiten öster-reichischer Unternehmen durch. Die Studie baut auf einebereits im Jahr 2013 durchgeführte Erhebung auf und legteinen Schwerpunkt auf das Thema der Digitalisierung, sowiedie damit einhergehenden Chancen und Risiken für öster-reichische Unternehmen.

Die Chancen, die sich aus der Digitalisierung ergeben, sind groß:Die Betriebe erwarten eine deutliche Effizienzsteigerung derProduktionsprozesse und erhoffen sich, durch bessere Produkt-wahrnehmung höheren Kundennutzen bieten zu können. Aberauch die Herausforderungen sind beachtlich: Datensicherheit,Fachkräftemangel und passiver Widerstand von MitarbeiterIn-nen gehören zu den größten bremsenden Faktoren bei Digitali-sierungsvorhaben.Die Ergebnisse der Studie finden Sie zum Download aufwww.austin-bfp.at.Sie erreichen die Studienautoren DI Dr. Hannes Oberschmidoder Florian Stattmann, Bsc unter 0316 3637 0. Ü

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Sportwagen und FastbackKlaus Bischoff, Chefdesigner von Volkswagen,bringt den Charakter des neuen Fünftürers auf denPunkt: „Der Arteon vereint die Designelementeeines klassischen Sportwagens mit der Eleganzund dem Raumangebot eines Fastbacks. Einavantgardistischer Business-Class-Gran-Turismo,der gleichermaßen Herz und Verstand berührt.“Volkswagens neuer sportlicher Gran Turismospielt ganz klar in der automobilen Oberklassemit. Mit einem großen Radstand von über 2,8 Me-tern und kurzen Karosserieüberhängen präsentiertsich der Arteon als ein beeindruckendes Marken-Flaggschiff. Gut 4,86 Meter misst der Gran Tu-rismo in der Länge und bietet seinen Passagierenauch entsprechenden Raum. Eine überdurch-schnittlich gute Beinfreiheit im Fond und ein gro-ßes Kofferraumvolumen von 563 bis 1.557 Liternstehen für exzellenten Komfort.

Sechs starke Triebwerke Volkswagen bietet für den neuen Arteon insgesamtsechs Turbomotoren an. Vorerst stehen drei Ben-zin- und Diesel-Turbodirekteinspritzer zur Wahl:ein 206 kW/280 PS starker TSI Benziner und zweiTDI-Diesel mit 110 kW/150 PS und 176 kW/240PS. Mit dem neu entwickelten 1.5 TSI Evo mit110 kW/150 PS mit Zylinderabschaltung sowieeinem TSI und einem TDI mit jeweils 140 kW/190PS wird das Motorenspektrum in Zukunft kom-plett sein. Alle Motoren können zudem mit einemautomatischen Doppelkupplungsgetriebe kombi-niert werden. Benziner mit einer Leistung ab 140kW werden serienmäßig mit DSG-Automatik aus-geliefert. Der 280-PS-TSI und der 240-PS-TDIsind zudem generell mit dem Volkswagen Allrad-antrieb 4MOTION ausgestattet, für den 140-kW-TDI steht der Allradantrieb optional zur Verfü-gung.

Hoher AusstattungsstandardDer neue VW Arteon wird in drei Ausstattungsli-nien angeboten: „Trendline“, „Comfortline“ und„Highline“. Bereits die Grundversion „Trendline“ist mit einer Drei-Zonen-Klimaautomatik inklu-sive Luftgütesensor und Antiallergenfilter, LED-Scheinwerfern, den Spurhalteassistenten „LaneAssist“, dem Umfeldbeobachtungssystem „FrontAssist“ mit City-Notbremsfunktion, Leichtmetall-rädern und dem Infotainmentsystem „Composi-tion Media“ ausgestattet. Während der Arteon„Comfortline“ eleganter ausgerichtet ist, stehtbeim Arteon „Highline“ die Sportlichkeit im Mit-telpunkt der Konfiguration.Zu den optionalen Features zählen beispielsweisedas „Active Info Display“ mit volldigitalen undkonfigurierbaren Instrumenten, das Head-up-Dis-play und das Infotainmentsystem „Discover Pro“mit 9,2-Zoll-Glas-Screen und Gestensteuerung.Weitere Individualisierungsmöglichkeiten bietensich mit dem Panoramadach, Massagesitzen vorn,Lenkradheizung und exklusiven Sonderpaketen.Ü

Gran Turismo heißt die Karosserieform, die sowohl viel Raumund hohen Komfort, als auch ein scharfes Design und pure Dynamik bietet. Mit dem neuen Arteon hat Volkswagen einneues Modell auf den Markt gebracht, das diese beiden automobilen Welten wie kein anderes Fahrzeug verbindet.

Avantgardistisch und technisch perfekt:

Volkswagen Arteon

Ö 26 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

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Sportliche Katze: Jaguar XF Sportbrake Mit sportlichem Handling, einemzwischen 565 und maximal 1.700Liter großen Kofferraum sowieneuen, bemerkenswerten Kom-fort- und Sicherheitsfeaturesschickt Jaguar den neuen XFSportbrake ins Rennen. Angebo-ten werden vier Diesel von 163bis 300 PS und ein Benziner mit250 PS. Kolportiert wird auch eine leistungsoptimierte SVR-Version mit V8 undbis zu 600 PS.

l NEU AM MARKT – FÜR SIE ENTDECKT

Neuer Gran Turismo: BMW 6erDie Münchner Premiummarkestellt bereits ab Marktstart im No-vember den neuen 6er mit den be-gehrten M Performance Parts zurVerfügung. So sorgen die ausEdelstahl gefertigten Schall-dämpfersysteme für einen mar-kanten Designakzent am Hecksowie für einen sportiven Sound.Die 21 Zoll großen BMW M Per-formance Leichtmetallräder werden mit Mischbereifung in den Größen 245/35R21 an der Vorderachse und 275/30 R21 an der Hinterachse einschließlich Not-laufeigenschaften bestückt. Für Rennstrecken-Feeling im Cockpit sorgt das BMWM Performance Sportlenkrad mit Alcantara-Bezug im Griffbereich, großen Dau-menauflagen und dem leicht abgeflachten unteren Bereich. Die modellspezifi-schen Nachrüstoptionen aus dem BMW M Performance Parts Programm werdenzeitgleich zum Verkaufsstart des neuen BMW 6er Gran Turismo angeboten.

Zukunft der Luxusklasse: Audi A8 Audis neues Flaggschiff markiertfür die gesamte Marke den Startin eine neue Design-Ära. DieNormalversion ist auf 5,17 MeterLänge angewachsen, die Lang-version A8 L weist einen um 13Zentimeter längeren Radstandauf. Ein besonderes Chauffeur-Limousinen-Feature bietet der optionale Ruhesitz im A8 L mit seinen vielen ver-schiedenen Einstellmöglichkeiten und der Fußablage. Auf diesem Platz kann derPassagier seine Fußsohlen am Rücken des Beifahrersitzes in mehreren Stufenwärmen und massieren lassen.

Neuauflage: Renault Alpine Die neue Alpine A 110 verbindetin bester Modelltradition aufre-gendes Design und Leichtbau.Der Mittelmotor-Zweisitzer be-schleunigt in nur 4,5 Sekundenvon 0 auf 100 km/h und ermög-licht einen Topspeed von 250km/h. Als Triebwerk kommt einkomplett neu entwickelter 1,8-Liter-Turbobenziner mit 185 kW/252 PS und 320Nm Drehmoment zum Einsatz. Maßgeblich zur herausragenden Performanceträgt auch das Leergewicht der Alpine A110 „Première Edition“ von lediglich1.103 Kilogramm bei. Die Alpine A110 „Première Edition“ kommt Ende 2017in Österreich zum Preis von 62.600 Euro auf den Markt. Ü

VW stellt für den Arteon die neuesten Assis-tenz-Technologien bereit: so beispielsweise dieautomatische Distanzregelung (ACC) dernächsten Generation, das neue, dynamischeKurvenlicht mit vorausschauender Regelung unddie zweite Generation des Emergency Assist,das den Arteon im Notfall nicht nur abbremst,sondern ihn auch auf die ganz rechte Fahrspurlenkt.

l ASSISTENZSYSTEME

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Der Arteon bietet nicht nur den PassagierenSchutz, sondern dank aktiver Motorhaube auchPassanten. Bei einer Kollision mit einem Fußgän-ger wird die Haube pyrotechnisch durch dieScharniere angehoben, um damit die Verlet-zungsfolgen zu verringern.

l AKTIVE MOTORHAUBE

l DESIGN

Zu den wichtigsten Design-Elementen zählendie weit nach vorn und bis über beide Kotflügelreichende Motorhaube und ein Kühlergrill, derdie gesamte Fahrzeugbreite einnimmt. Die LED-Scheinwerfer, Tagfahrlichter und Blinker ver-schmelzen dabei mit den verchromten Quer-spangen des Kühlergrills und der Motorhaube.

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017 Ö 27

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Das umfangreiche Programm starteteam ersten Tag in der Linzer Post Citymit zahlreichen hochkarätigen Vorträ-

gen renommierter Zukunftsforscher/innenvon Google Research, IBM, MIT Media-Labund dem Ars Electronica Center. Angespro-chen wurden Themen wie autonomes Fah-ren, das Potenzial der Blockchain-Techno-logie, das allgegenwärtige Internet of Thingsoder maschinelles Lernen und künstliche In-telligenz. Der zweite Tag der ÖTT17 im Ars Electro-nica Center zielte darauf ab, die betrieblicheEbene hervorzuheben. Dazu zeigte der tou-ristische Zukunftsforscher Oliver Puhe inseiner Keynote auf, welche Möglichkeitendie Digitalisierung schon jetzt für den Tou-rismus bereithält und welche Technologienim Einsatz sind oder gerade stärker erforschtwerden. Laut Puhe wird der persönlicheKontakt zwischen Gastgeber und Gästenauch in Zukunft große Bedeutung haben undRoboter das Urlaubserlebnis nur am Rande,wie etwa im administrativen Bereich, unter-stützen. Der Experte für Cybersecurity und Professoran der FH Hagenberg, Dr. Robert Kolmho-fer, stellte in seinem Vortrag die Risiken ei-

ner smarten Umgebung dar. Ein „intelligen-ter Backofen“ oder smarte Küchenmaschi-nen und andere Haushaltsgeräte bedeutenzwar tolle Vorteile und Vereinfachungen fürunseren Alltag, sind aber durch die ständige

Verbindung, die das Internet of Things mitsich bringt, auch auf vielseitige Art angreif-bar. Es ist daher ratsam, bei der Verwendungneuer Technologien bestmöglich informiertund auch achtsam zu sein.

Präsentation der Digitalisierungs-strategie für den österreichischenTourismusIm Rahmen der Abendveranstaltung des ers-ten Tages erfolgte auch die Präsentation derDigitalisierungsstrategie für den österrei-chischen Tourismus durch Wirtschaftsminis-ter Dr. Harald Mahrer in den Stahlwelten derVoestalpine.Die Digitalisierungsstrategie ist ein Projektder Bundessparte Tourismus- und Freizeit-wirtschaft der Wirtschaftskammer Öster-reich (BSTF), des Bundesministeriums fürWissenschaft, Forschung und Wirtschaft undder Österreich Werbung. Gemeinsam mitzahlreichen Experten aus der Tourismus-branche wurde in einem komplexen Open-Innovation-Prozess durch Workshops undInterviews eine Strategie erarbeitet. Diesesoll aufzeigen, welche Themen in naher Zu-kunft aufgrund der Digitalisierung für denTourismus von größter Bedeutung sein wer-den, und beschreibt notwendige Maßnah-men, die gesetzt werden müssen, um denTourismusstandort Österreich in seiner Qua-lität zu erhalten. Ü

Ö 28 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

Die ersten Österreichischen Tourismustage gingen

erfolgreich über die Bühne

Am 11. und 12. September fanden in Linz zum ersten Mal die „Österreichischen Tourismustage“ statt. Diese standen ganz im Zeichen der Digitalisierung und befasstensich damit, wie der Tourismus in Zukunft aussehen und von neuen Technologien profitieren könnte.

ÖÖUm unsere Position alsTop-Tourismusdestina-tion zu sichern, werdenwir die Unternehmenmit entsprechendemService-, Ausbildungs-und Beratungsangebotin die digitale Zukunftbegleiten

Petra Nocker-Schwarzenbacher, Obfrau der Bundessparte Tourismus und Freizeit-wirtschaft in der Wirtschaftskammer Österreich

Auf der Projektwebsite www.tourismus-

tage.at finden sich genaue Infos zum Pro-

gramm und den aufgetretenen Speakern,

dort gibt es auch die Vorträge zum Nach-

sehen. Die Digitalisierungsstrategie kann

online auf der Homepage der BSTF unter

www.dertourismus.at aufgerufen und he-

runtergeladen werden.

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017 Ö 29

Das Sozialministeriumservice informiert Sie, wie mit Förde-rungen und kostenlosen Unterstützungsleistungen die In-klusion von Menschen mit Einschränkungen in der Wirt-schaft erfolgreich umgesetzt werden kann.

Erfolgsbeispiele von Unternehmen wie der GeneraliGruppe Österreich, Starbucks, WISAG, Magna STEYR AG &Co KG, das LKH Univ. Klinikum Graz oder die Karl-Fran-zens-Universität Graz liefern dafür die entsprechenden Be-weise.

Inklusion ist aber nicht nur umsetzbar, sondern kann auchneue unternehmerische Akzente setzen. Dies zeigt z.B. dieBeschäftigung eines blinden Waschmaschinenverkäufers,der bei Mediamarkt Kunden und Kundinnen mit seinemWissen zu begeistern versteht, oder auch die Marienapo-theke in Wien, die mit der Beschäftigung eines gehörlosenApothekers neue Gruppen von Kunden und Kundinnen-ansprechen konnte. Siehe https://www.fokus-wirtschaft.at/

Welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es?

Unter der Dachmarke NEBA – Netzwerk Berufliche Assis-tenz hat das Sozialministerium-service fünf Unterstüt-zungsleistungen (Jugendcoaching, Produktionsschule, Be-rufsausbildungsassistenz, Arbeitsassistenz und Jobcoa-ching) zusammengefasst, die österreichweit von über 180Anbieter/innen umgesetzt werden. Zielgruppe sind Men-schen mit Behinderung, sozial benachteiligte Personen,insbesondere ausgegrenzte bzw. von Ausgrenzung gefähr-dete Jugendliche und Unternehmen, die diese Personenbeschäftigen.

Wenn Sie offen für eine Beschäftigung von Menschen mitEinschränkungen sind, werden Sie Teil dieses Netzwerkes.Eine Partnerschaft ist von großem Vorteil, weil die NEBA-Organisationen die von ihnen betreuten Personen durchBeratung, Schulung und Training fit für den Arbeitsmarktmachen. (www.neba.at)

Sie möchtenl Menschen mit Behinderungen in Ihrem

Unternehmen einstellen?l Jugendlichen mit Benachteiligungen eine

Chance geben, am Arbeitsmarkt Fuß zu fassen?

Sie haben Fragen zul entsprechenden Unterstützungsangeboten?l finanziellen Förderungen und Zuschüssen?l rechtlichen Rahmenbedingungen?

Das Sozialministeriumservice auf der Personal Austria Messe(08.-09.11.2017, Messe Wien)

Besuchen Sie unsere Gemeinschaftsfläche„Arbeit und Behinderung – Arbeitsintegration“Stand: Halle A, Stand Nummer F.01

Podiumsdikussion:8.11.2017: 10.15 - 10.45 Uhr

Bestens ausgebildete Jugendliche –Ausbildung als Recht und Pflicht

Kein Jugendlicher soll gesellschaftlich ausgegrenztwerden – das Jugendcoaching, die Berufsausbildungs-assistenz und die Produktionsschule zielen darauf ab,jungen Menschen eine Chance auf ein geregeltes Er-werbsleben zu ermöglichen. Im Rahmen der AusBil-dung bis 18 wird damit auch auf die Bedürfnisse vonBetrieben eingegangen.

Infos unter www.personal-austria.at

Sozialministeriumservice

Unterstützung für innovative und inklusive Unternehmen

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Viel unterwegs? Wir hab

Die Kriterien Businessrestaurant:Die Erreichbarkeit eines Businessrestaurants spielt ebenso eine große Rolle für die Qualität wie die Parkmöglichkeiten. Das Lokal soll nichtnur repräsentativ sein, sondern auch über die Möglichkeit verfügen, sich ungestört unterhalten und seine Geschäftsunterlagen auf den Tischlegen zu können. Beim Service sind Freundlichkeit, Diskretion und Einfühlungsvermögen wesentliche Punkte. Eine „businesstaugliche“Karte ist eine der Grundvoraussetzungen für ein ausgezeichnetes Businesslokal. Ein Menü, das rasch serviert wird, und die Möglichkeit,Wein auch glasweise zu bestellen, sollten zum Standard gehören.

Hotel City Villach Das äußerst freundliche und zuvorkommende Personal des Vier-Sterne-Hotels City Villachempfängt direkt gegenüber dem Villacher Bahnhof. Diese zentrale Lage ist garantiert einPluspunkt für Geschäftsreisende, speziell wenn sie mit dem Zug ankommen, denn nur 300Meter entfernt ist das Villacher Congress Center. Doch auch für Parkmöglichkeiten ist gesorgt. Vom pragmatischen Economy-Zimmer bis zur Junior-Suite stehen vier Kategorien zur Ver-fügung. Wobei die zweckmäßige, aber geräumige Klassikausstattung für die meisten wohldie beste Wahl ist. Sie startet beim Einzelzimmer bei 84 Euro und ist bis hin zum Fünfbett-zimmer ab 204 Euro zu haben. Frühbucher können 21 Tage vor Anreise einen zehnprozentigenRabatt in Anspruch nehmen – allerdings sind diese Buchungen weder stornier- noch um-buchbar. Das Hotel selbst bietet leider weder ein Restaurant noch eine Gelegenheit für Ge-tränke. Die Villacher Altstadt befindet sich jedoch einen zehnminütigen Spaziergang überdie Drau entfernt, wo man sicher fündig wird. Ein besonderes Lob hat dafür das Frühstücks-buffet verdient, das aus einer großen Auswahl an regionalen und saisonalen Produkten besteht.Drei Seminarräume mit 180 Quadratmetern und Hightech-Ausstattung bieten die Möglichkeitfür Konferenzen. Durch ihre besondere Lage kann das Sonnenlicht voll ausgenutzt werdenund sorgt für muntere Konferenzteilnehmer.   Ü

Bahnhofplatz 3, 9500 VillachTel.: +43 (0) 4242 27 896, Fax: +43 (0) 4242 27 896 110

[email protected], www.hotelcity.at

Gasthof PeterhofWer von Norden Richtung Graz kommt, sollte es nicht verabsäumen, eine Rast im Peterhofeinzulegen und ein Geschäftsessen von erstklassiger Qualität zu erleben. Im Peterhof stimmtwirklich alles: Die Anreise mit dem Auto ist einfach, der Parkplatz ausreichend groß unddas Ambiente gemütlich bis elegant. Aber was vor allem zählt, sind die hervorragende Qualitätund Auswahl der Speisen und die ebenso herzliche wie hochprofessionelle Bedienung indiesem Lokal. Auch in puncto Getränke ist man im Peterhof perfekt aufgestellt und überallspürt man die positive Atmosphäre eines gut geführten Familienbetriebs. Neben traditionellersteirischer Küche und hausgemachten Mehlspeisen sind die Fischspezialitäten besonders zuerwähnen, da sowohl Qualität als auch Auswahl in unseren Breiten (leider) nicht ganz üblichsind. Die täglichen Mittagsmenüs sind preislich fair und bieten ausreichend Abwechslung.Im Restaurant gibt es sowohl Platz für größere Gruppen als auch kleinere Tische für intimereGespräche; der Gastgarten ist überdacht und dennoch luftig. Einzig die nahe vorbeiführendeBundesstraße stört das sonst so tolle Gesamterlebnis geräuschbedingt ein wenig. Der Peterhofhat auch 18 Gästezimmer mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis und bietet Gelegenheit fürFeiern und Veranstaltungen im privaten wie geschäftlichen Rahmen. Ü

Harterstraße 13, 8101 GratkornTel.: +43 (0) 3124 22187, (0) 676 517 40 89

[email protected], www.peterhof.co.atÖffnungszeiten: Di-Sa 07:00-23:30 Uhr

Erreichbarkeit: 9 von 10 PunktenAmbiente: 8 von 10 PunktenService: 9 von 10 PunktenKüche & Keller: 9 von 10 PunktenSumme: 35 von 40 Punkten

Erreichbarkeit: 9 von 10 PunktenAmbiente: 8 von 10 PunktenService: 9 von 10 PunktenKüche & Keller: 4 von 10 PunktenSumme: 30 von 40 Punkten

Foto: Hotel City Villach

Foto: Thomas Heider

Ö 30 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

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en die Tipps!

Die Kriterien Businesshotel:Natürlich steht die Qualität des Wohnens im Vordergrund, aber für Geschäftsreisende sind Erreichbarkeit und Anbindung zu öffentlichenVerkehrsmitteln ebenso wertvoll wie wenig Formalismus bei Check-in und Check-out. Der Restaurant- und Seminarbereich sind wichtigund Serviceleistungen von W-Lan über Fitnessräume, Schuhputzservice, qualitatives Duschgel, ausreichend Kleider- und Hosenbügel (bitteherausnehmbar!) bis Föhn sind zu bewerten. Businessreisende bevorzugen Hotels, die auf ihre Bedürfnisse (einschl. Ruhe) eingehen undsich nicht nur Businesshotel nennen. Ein Platz in der Tiefgarage oder am bewachten Parkplatz steigert Punkte, TV mit Teletext ebenso.

Leipziger Hof

Bristol Lounge im Hotel BristolGegenüber der Wiener Staatsoper, also in zentralster Wiener City-Lage, bietet das HotelBristol mit seiner Bristol Lounge und Bristol Bar ein veritables Wohfühl-Ambiente für Ge-schäftsleute. Die altbekannte Location erstrahlt seit Kurzem in zeitgemäßem Glanz modernerGastlichkeit. Das Hotel Bristol ist seit Frühjahr 2011 im Eigentum der Sacher-Gruppe, wobeiab diesem Zeitpunkt auch die Renovierungsarbeiten, die bis Dezember 2013 andauerten, er-ledigt wurden. Besonders behutsam wurde im Zuge der Renovierung das Restaurant BristolLounge umgebaut. Neben der aufwendigen Restaurierung der beeindruckenden Stuckdeckeund der originalen Holzvertäfelung aus Mahagoniholz sowie durch das Entfernen zweierWände erstrahlt der Raum wieder in seiner ursprünglichen Symmetrie. Die Auswahl an Spei-sen ist ebenso vielfältig wie das internationale Weinangebot. Die Palette der angebotenenGerichte reicht von klassisch wienerisch bis international. Saisonal werden Schwerpunktegesetzt, wobei eines immer gilt: Regional und frisch müssen die Zutaten sein. KüchenchefManuel Gratzl und sein Team sind stets bemüht, auch Extrawünsche zu erfüllen. In derältesten American Bar Wiens genießen lokale und internationale Gäste erfrischende Cocktails,gediegene Weine und edle Spirituosen. Und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Ü

Kärntner Ring 1, 1010 WienTel.: +43 (0) 1 515 16 553, Fax: +43 (0) 1 515 16 [email protected], www.bristol-lounge.atÖffnungszeiten: täglich 07:00-24:00 Uhr

Der Leipziger Hof, geführt von der Familie Perger, liegt direkt am idyllischen Rapoldi-Stadt-park von Innsbruck. 50 klimatisierte Gästezimmer sind vom Einzelbett ab 90 Euro bis hinzu Vierbettzimmern ab 210 Euro verfügbar. Alle Preise verstehen sich inklusive eines reich-haltigen und hochwertigen Frühstücksbuffets, WLAN und Sky-TV. Die funktionellen Zimmerfallen vor allem durch ihre Sauberkeit auf. Geschäftsreisende schätzen wohl den Schreibtisch,Freizeitgäste entspannen hingegen in der Sauna im vierten Stock mit Ausblick auf das Kar-wendel-Gebirge. Das Restaurant Defregger Stube tischt vorzügliche Hausmannskost auf undofferiert eine umfangreiche Weinkarte. Der einzige Wehrmutstropfen dabei: Sonntags undfeiertags steht es nur für das Frühstücksbuffet zur Verfügung. Für die Anreise mit dem Autosind zahlreiche gebührenpflichtige Parkplätze vorhanden. Wer mit den öffentlichen Verkehrs-mitteln anreist hat zehn Gehminuten zum Hauptbahnhof oder die Straßenbahn fast bis andie Haustüre. Leider ist das Hotel selbst 1,5 Kilometer vom Zentrum der Tiroler Landes-hauptstadt entfernt. Für Firmenkunden, die regelmäßig in Innsbruck präsent sind, bietet derLeipziger Hof dafür neben einem Seminarraum für bis zu 25 Personen geldwerte Vorteile.So gilt für sie ein kostenloses Storno bis 18 Uhr am Anreisetag und ein eigener Code, umschnell und einfach zum Bestpreis zu buchen. Ü

Defreggerstraße 13, 6020 InnsbruckTel.: +43 (0)512 343 525, Fax: +43 (0) 512 394 [email protected], www.leipzigerhof.at

Erreichbarkeit: 9 von 10 PunktenAmbiente: 9 von 10 PunktenService: 8 von 10 PunktenKüche & Keller: 9 von 10 PunktenSumme: 35 von 40 Punkten

Erreichbarkeit: 8 von 10 PunktenAmbiente: 8 von 10 PunktenService: 9 von 10 PunktenKüche & Keller: 8 von 10 PunktenSumme: 33 von 40 Punkten

Foto: Leipziger Hof

Foto: Bristol

WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017 Ö 31

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Aktuelle Zahlen* belegen, dass HEROLD.at seit seiner Neuge-staltung im Frühjahr 2017 noch benutzerfreundlicher für Userund zielführender für Österreichs Unternehmer ist:

n Jeder zweite Besucher auf HEROLD.at kontaktiert ein Unterneh-men.

n Die Website-Besucher treten um knapp zwei Drittel häufiger mitden gelisteten Unternehmen in Kontakt, sei es durch Telefonan-rufe, E-Mail-Anfragen oder Klicks auf deren Website.

Mit ihrem Unternehmensauftritt auf www.herold.at steigern Firmensomit nachweislich ihren Geschäftserfolg und gewinnen noch mehrKunden. Denn Geschäfte entstehen aus Kontakten – überHEROLD.at in Summe 25 Millionen messbare Anrufe, Website-Be-suche und E-Mails pro Jahr*.

Die Basis für eine Kontaktaufnahme durch jeden zweitenHEROLD.at-Besucher ist ein möglichst umfassendes und aussage-kräftiges Firmenprofil auf www.herold.at. Viele Inhalte davon – vonBildern über die Angabe von Öffnungszeiten bis hin zur Darstellung(saisonaler) Angebote – kann der jeweilige Unternehmer selbst inder sogenannten HEROLD.at-Userzone „Mein HEROLD“ einpfle-gen – gratis, einfach und schnell.

Kontakte – mehr Kontakte – mehr Kunden

Fotos und Logos bringen zweimal mehr KontakteJe besser sich Unternehmen von ihrem Mitbewerb abheben, destoeher werden sie kontaktiert. Aussagekräftige Fotos und/oder die Ab-bildung des Firmenlogos sind somit die Voraussetzung – alleine dasbringt laut HEROLD-Eigenmessung zweimal mehr Kontakte*.

Fünfmal mehr Kontakte durch bessere PlatzierungFür noch mehr Kontakte sorgt schließlich eine prominente Platzie-rung auf HEROLD.at, konkret für bis zu fünfmal mehr Besuche imFirmeneintrag**. Dazu gibt es spezielle Vorreihungsprodukte, dieUnternehmen auf den sichtbaren vorderen Plätzen platzieren.

Dreimal mehr Anrufe durch BewertungenDa der Konsument von heute vorzugsweise jene Firmen kontaktiert,die bereits weiterempfohlen wurden, führen auch Online-Bewertun-gen auf HEROLD.at dazu, mehr Kunden zu erhalten. Die Statistikbelegt: Betriebe werden bis zu fünfmal häufiger angeklickt und biszu dreimal häufiger telefonisch kontaktiert***, wenn sie mehr alsfünf Bewertungen in ihrem Firmeneintrag auf HEROLD.at haben.

Um noch mehr Bewertungen zu erhalten, bietet der HEROLD in die-sem Zusammenhang auch praktische Bewertungskärtchen an, diezufriedene Kunden handschriftlich – am besten noch direkt vor Ortim Unternehmen – ausfüllen. Der HEROLD sorgt dann dafür, dassdiese digitalisiert und direkt beim jeweiligen Firmeneintrag onlinegestellt werden.

Sie wollen Ihren Firmenauftritt auf HEROLD.at prominenter gestal-ten? Der HEROLD zeigt Ihnen wie und berät Sie unverbindlich direktbei Ort vor Ihnen. Kontakt:n Tel.: 02236 / 909 04 979 (Mo–Do 8–17 Uhr, Fr 8–14 Uhr)n E-Mail: [email protected] Ü

* Google Analytics, 2017** Klicks auf Detaileinträge auf HEROLD.at (Google Analytics, 2017)*** Durchschnitt über Detailseitenbesuche auf HEROLD.at (Google Analytics, 2017)

Ö 32 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

HEROLD.at NEU: Jeder Zweite tritt mit

Unternehmen in KontaktIhr Unternehmen soll von kaufkräftigen, potenziellen Kunden kontaktiert werden – unddas so oft wie möglich? Dann ist ein professioneller Firmenauftritt auf www.herold.at diebeste Basis dafür: Denn dort tritt jeder zweite Besucher tatsächlich mit einer Firma inKontakt.

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017 51

Egal ob innerhalb der Familie, anMitarbeiter oder Externe überge-ben wird – es tauchen dabei viele

Fragen zu betriebswirtschaftlichenFaktoren, strategischen Entscheidun-gen und zwischenmenschlichen As-pekten auf. Und eine Betriebsüber-gabe birgt auch einiges an Konflikt-potenzial. Unterschiedliche Vorstel-lungen über die zukünftige Ausrich-tung des Unternehmens und damitverbundene strukturelle Veränderun-gen, Möglichkeiten des Mitarbeitensder Übergebergeneration im zu über-gebenden Betrieb oder fehlendes Ver-trauen in die Kompetenzen der Nach-folger – all das sind Themen, welcheim Laufe eines Übergabeprozesses zuklären sind, denn: Nur dann wird dieÜbergabe tatsächlich erfolgreich ver-laufen!

Experten führen Übergaben zum Erfolg„Die Komplexität einer Betriebsübergabe wird oft unterschätzt – hilf-reich ist es, ausreichend Zeit einzuplanen und frühzeitig damit zubeginnen“, sagt DI Gernot Winter, CMC, CSE, Berufsgruppenspre-cher der Salzburger Unternehmensberater in der Fachgruppe Unter-nehmensberatung, Buchhaltung und Informationstechnologie derWirtschaftskammer Salzburg. Die Übergabeexperten erkennen ausihrer Erfahrung heraus potenzielle Handlungs- und Konfliktfelderund unterstützen dabei, sie konstruktiv zu bearbeiten. „Gerade beiBetriebsübergaben zählen nicht nur die Hard Skills, sondern auchdie Soft Skills der Beteiligten, da Übergeber in der Regel emotionaleng mit ihrem Unternehmen verbunden sind“, weiß Winter. Bei Über-gaben innerhalb der Familie nimmt dieser Punkt eine zentrale Rolleein. Ein externer Berater ist hier besonders wichtig, da er die Ge-sprächsbasis verbessert und die Situation unabhängig mit dem Blickvon außen beurteilt.

Übergabeexperten mit branchenspezifischem WissenÜbergabeexperten unterstützen bei der Klärung strategischer und be-triebswirtschaftlicher Themen ebenso wie bei der erfolgreichen Lö-sung zwischenmenschlicher Aspekte mit ihrer Expertise und Erfah-rung. So gestalten sie die Übergabe für alle Beteiligten erfolgreich.Den Experten in Ihrer Nähe finden Sie unter www.ubitsalzburg.at.Ü

Unternehmen konfliktfrei übergebenÜbergabeexperten begleiten den Prozess der Betriebsübergabe und -übernahme undsorgen dabei für einen reibungslosen Ablauf.

DI Gernot Winter, CMC,CSE, Berufsgruppenspre-cher der Salzburger Unter-nehmensberater in derFachgruppe Unternehmens-beratung, Buchhaltung undInformationstechnologie derWirtschaftskammer Salz-burg Foto: Kolarik

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Durch Experten-Begleitungwird die Betriebsübergabe

zur Erfolgsgeschichte. Foto: WKS

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Aktienmärkte erscheinen attraktiv,solange sich die Zinsen auf einemhistorischen Tiefstand befinden.Aufsichts- und Regulierungsbe-hörden versuchen durch immer

strengere Reglementierungen die Privatan-leger immer besser zu schützen, währendBanken kontinuierlich neue Prozesse entwi-ckeln, um ihre Kunden noch besser und in-dividueller zu beraten. Wie aber reagierenKunden auf dieses Umfeld und die neuenEntwicklungen in der Branche? Dieser Frageist eine aktuelle Private-Banking-Studienachgegangen. Im Auftrag der LGT erstelltedie Abteilung für Asset Management der Jo-hannes-Kepler-Universität Linz unter derLeitung von Prof. Dr. Teodoro D. Cocca seit2010 die vierte umfassende Studie zum An-lageverhalten von Private-Banking-Kundenin der Schweiz, in Österreich und inDeutschland.

Zufrieden mit der Performance,aber nicht mit der Politik Durchschnittlich erzielten die befragtendeutschen Anleger im Jahr 2015 eine Perfor-mance von 5,3 Prozent, in der Schweiz wa-ren es 2,1 Prozent, in Österreich 3,1 Prozent.Zufrieden mit der Performance waren 65Prozent in Deutschland, in der Schweiz 30Prozent und in Österreich 19 Prozent. Mehr-heitlich unzufrieden erscheinen die deut-schen Vermögenden mit ihrer nationalenSteuerpolitik. Lediglich 21 Prozent der Deutschen sind mit der Verwendung derSteuergelder zufrieden, in der Schweiz 38Prozent und in Österreich sieben Prozent.

Zunehmende Nutzung von Tech-nologienAuch im Private-Banking-Sektor gewinnenneue Technologien an Bedeutung. Nur 15Prozent der Befragten in der Schweiz, Öster-reich und Deutschland nutzen keinerlei On-line Banking. Die in den vergangenen Jahrennoch festgestellte Alterslücke bei der Nut-zung neuer Technologien schwindet zuse-hends. Die Mehrheit der Private-Banking-Kunden bevorzugt allerdings ein hybrides,bankzentriertes Modell: Die Möglichkeit derNutzung von Finanzdienstleistungen von zuHause aus sowie die Inanspruchnahme einerpersönlichen Beratung ist den Befragtengleich wichtig.

Innovationen immer wichtigerSeit dem Jahr 2000 ist die Rentabilität in dereuropäischen Vermögensverwaltung kons-tant rückläufig. Die Gewinnmargen sind um40 Prozent eingebrochen, obwohl das Markt-volumen im selben Zeitraum ein beträchtli-ches Wachstum von über 60 Prozent ver-zeichnete. Dies ist ein Beleg dafür, dass esden Vermögensverwaltern immer wenigergelingt, den Ansprüchen ihrer Kunden mitdem traditionellen Geschäftsmodell gerechtzu werden. Dennoch konzentrieren sich dieInnovationsbestrebungen in der Vermögens-verwaltung auf bestehende Herausforderun-gen, anstatt neue Möglichkeiten der Wert-schöpfung zu erschließen. Eine Analyse vonDeloitte zeigt, dass die Branche unter einemInnovationsrückstand leidet, der nur aufge-holt werden kann, wenn die Führungsprin-zipien grundlegend revidiert und neue Ge-gebenheiten akzeptiert werden. Innovationenmüssen formal in die Organisation der Ver-

mögensverwaltung eingebettet werden, umdas traditionelle Geschäftsmodell erfolg-reich zu erneuern. In der Regel entstehen In-novationen aus einer bewussten, zielgerich-teten Suche nach Innovationsgelegenheiten,wie sie sich bei Änderungen in der Struktureiner Branche, der Demografie oder der Er-langung neuer Kenntnisse ergeben. All diegenannten Faktoren sind heute sowohl imPrivate Banking als auch im Wealth-Ma-nagement zu finden. Die steigende Zahl vonFinTechs, die in diesem Bereich tätig sind –plus 300 Prozent in den letzten drei Jahren–, sorgt für einen Wandel traditioneller Bran-chenstrukturen. Bis 2020 werden 50 Prozentder weltweiten Erwerbstätigen von Angehö-rigen der Generation Y, den so genanntenMillennials, gestellt.

Großes PotenzialDie Innovationsambitionen von Wealth-Ma-nagern und FinTechs beschränken sich größ-tenteils auf das bestehende Kerngeschäfts-modell. Dabei sind die meisten InnovationenAntworten auf bestehende Herausforderun-gen und nur wenige das Ergebnis einer ak-tiven Suche nach neuen Wegen der Wertge-nerierung. Wealth-Manager digitalisieren inerster Linie ihr traditionelles Geschäftsmo-dell, um ihre Kostenbasis zu senken. Fin-Techs dagegen bieten entweder digitale Lö-sungen für Wealth-Manager oder stehen mitihren digitalen Angeboten in direkter Kon-kurrenz zu diesen. Entsprechend lassen sichdie Innovationsbemühungen der Wealth-Ma-nager vornehmlich der Industrialisierung zu-ordnen und die der FinTechs der „digitalenDisruption“. Keine der beiden Gruppen kon-zentriert sich jedoch auf Innovationen, die

52 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

Neue Technologien und Innovationen verändern den Sektor des Private Bankings unddes Wealth-Managements nachhaltig. Wealth Manager müssen daher die sich ergeben-den Chancen zu einer weitreichenden Neugestaltung nutzen und ihre Infrastruktur völligneu entwerfen.

Von Christian Wieselmayer

Private Banking im WandelDigitalisierung und Innovationen gehen Hand in Hand

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017 53

dem Wandel des Wealth-Management-Ge-schäftsmodells begegnen. Viel Potenzialliegt beispielsweise im Neuentwurf der In-frastruktur durch Cloud-Computing, in of-fenen APIs oder im Orchestrating sowie imBemühen, Kundenbedürfnisse besser zu ver-stehen. Die Stichworte dazu lauten: SocialListening und Instant Client Feedback.

Umdenken gefragtEs gibt viele Gründe, weshalb sich Innova-tionen nicht durchsetzen, am häufigsten ge-schieht dies jedoch, weil oberflächliche Ver-änderungen zur Leistungsverbesserung nichtausreichen, um grundlegende Transforma-tionen auszulösen. Um Innovationen durch-setzen zu können, bedarf es tiefgreifenderÄnderungen, wie etwa eines Wandels derGrundüberzeugungen der Unternehmenslei-tung, da diese in der Regel einen hohen Ein-fluss auf das Verhalten und die Kultur im Un-ternehmen haben. Dies ist besonders für dasWealth-Management von Bedeutung, da esauf traditionellen Annahmen, Verhaltenswei-sen und Überzeugungen, wie man Wertschaffen kann, basiert. Es sind dementspre-chend genau jene Annahmen und Grund-überzeugungen, die an die neuen Gegeben-heiten und künftigen Entwicklungen ange-passt werden müssen, indem Trends und ihreAuswirkungen beobachtet werden und dieDringlichkeit und Wichtigkeit von Innova-tionen erkannt wird. Ü

„Innovationen sind ein wichtigen Beitrag zurWeiterentwicklung. Teilweise schließen sieLücken, die etablierte Unternehmen garnicht oder nicht als Opportunität sehen. InStart-ups sehe ich durchaus mögliche Partnerfür die Zukunft, da viele auch eine Überle-bensstrategie haben, von sich aus mit etab-lierten Unternehmen zusammen erfolgrei-cher zu arbeiten“, Lucien Berlinger, Vor-standsvorsitzender der Zürcher Kantonal-bank Österreich AG.Foto: Zürcher Kantonalbank Österreich AG

„Wealth Management-Unternehmen könnenviel von ihren digitalen Mitbewerbern lernenund müssen ihr Geschäftsmodell zum Teil an-passen – falls nicht, werden sie im Marktkünftig Nachteile erleiden. Eine Schlüssel-rolle spielen dabei digitale Technologienund mobile Anwendungen, Social Mediaund Video-Funktionen“, Wolfgang Eisl, UBSCountry Head Austria.Foto: vyhnalek.com

„Aktive Anlagestrategie mit Wertsicherungauf Basis ETFs. Unsere quantitative Invest-mentstrategie, die wir seit 2009 einsetzen,ermöglicht mit einer dynamischen Allokati-onsmethodik und integriertem Risiko-Ma-nagement Anlegern an steigenden Aktien-und Anleihenmärkten zu partizipieren“, Ro-bert Striberny, Partner, Private Clients, BankGutmann AG.Foto: Ingo Petramer

„Technische Innovationen und Serviceleis-tungen auf der Höhe der Zeit sind die Pflichtjeder ordentlichen Bank. Die Kür wird darinliegen, den erfahrenen Menschenverstandeinzusetzen, um die richtigen Antworten aufdie Frage der wertschützenden Vermögens-allokation zu geben“, Schoellerbank Invest-ment-Vorstand Heinz Mayer.Foto: Schoellerbank

„Beziehungskompetenz und Vertrauen zumPrivate-Banking-Berater werden weiterhindie Basis bilden, aber die zukünftigen zentra-len Trends im Private Banking und Wealth-Management gehen in Richtung Digitalisie-rung, Demografie, Globalisierung, Regulie-rung und Nachhaltigkeit“, Helmut Wartner,Salzburger Sparkasse, Leiter Private Banking.Foto: Salzburger Sparkasse

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Ähnlich positiv entwickelte sich dieLage auch bei Auslandsaufträgen: 60Prozent der befragten Unternehmen er-

warten eine steigende Auftragslage. Die der-zeitige Ertragssituation wird mit 48 Prozentvon knapp der Hälfte der Befragten als gutbzw. steigend bewertet. Bei zwölf Prozentist die Ertragssituation fallend. Mit gleich-bleibenden Verkaufspreisen in drei Monatenrechnen 95 Prozent. Lediglich vier Prozentbewerten die Lage als fallend bzw. gleich-bleibend. Knapp zwei Drittel stufen die Pro-

duktionskapazitäten in den kommenden dreiMonaten als gleichbleibend ein. 36 Prozentrechnen mit steigenden Produktionskapazi-täten, während die Bewältigung der Auf-tragssituation bei 44 Prozent zu einer gestei-gerten Produktionstätigkeit führen soll.

Optimismus nutzenInsgesamt liegt zum zweiten Quartalsendeein positives Ergebnis vor. Einziger Wer-mutstropfen für die Salzburger Industriekönnte der Fachkräftemangel und die von

den Gewerkschaften ver-hinderte und von der Bun-desregierung nicht in An-griff genommene Arbeits-zeitflexibilisierung sein.„Auf den aktuellen Zahlendürfen wir uns keinesfallsausruhen: Umso mehr ver-stehen wir sie als Auffor-derung, uns weiterhin fürdie immer noch ausste-hende Regelung in der Ar-beitszeitflexibilisierungstarkzumachen. Man-gelnde Flexibilität in derArbeitszeitgestaltung undder Fachkräftemangelbremsen den Konjunktur-

motor“, warnt IV-Salzburg-PräsidentPeter Unterkofler einmal mehr.

Beschäftigtenstand zieht an37 Prozent der Industriebetriebemöchten ihren Beschäftigtenstandinnerhalb der nächsten drei Monateerhöhen. Mit 14 Prozent sinkenderArbeitslosenrate in der Warenher-stellung belegen die Daten des Ar-beitsmarktservice eine direkte Kor-relation zum Aufschwung. Der In-dustriemotor in Salzburg brummt,wobei hinzugefügt werden muss,dass in einigen wenigen Branchender Plafond im Hinblick auf Ver-kaufspreise und Erträge erreicht ist.Grund dafür ist in erster Linie der in-ternationale Preisdruck, der auch inder Salzburger Industrie seine Aus-

wirkungen zeigt. „Die Industrie blickt sehrzuversichtlich in die nahe Zukunft, das giltauch für den positiven Verfahrensabschlusszur Genehmigung der 380-kV-Salzburglei-tung. Schließlich geht es um eine 700 Mil-lionen Euro schwere Investition, die entspre-chend Wertschöpfung ins Land bringt unddamit den Konjunkturmotor auch im Baube-reich ankurbelt“, betont IV-Salzburg-Ge-schäftsführerin Irene Schulte. Ü

54 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

Auftragshoch für Salzburgs IndustrieKonjunkturaufschwung hält weiter an

Der positive Trend zeigt, dass sich die Auftragssituation und zum Teil auch die Ertragssi-tuation stabilisieren. Der Auftragsbestand der Unternehmen ist derzeit mit 73 Prozentsteigend, fallend hingegen nur bei zwei Prozent.

Von Florian Eckel

An der von der GfK Austria durchgeführ-

ten Konjunkturumfrage der IV Salzburg

haben sich 28 Betriebe mit 13.700 Be-

schäftigten beteiligt. Die Auswertung ist

nach Beschäftigten gewichtet. Bei der

Umfrage werden drei Antwortmöglich-

keiten vorgelegt: positiv, neutral und ne-

gativ. An den Prozentanteilen der Ant-

worten wird der konjunktursensible

„Saldo“ aus den positiven und negativen

Antworten unter Vernachlässigung der

neutralen gebildet. Das Konjunkturbaro-

meter wird aus dem Mittelwert der aktu-

ellen Geschäftslage und der erwarteten

Geschäftslage in sechs Monaten be-

stimmt.

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017 55

Landeshauptmann Wilfried Haslauer so-wie Vertreter aus den Bereichen Wirt-schaft, Forschung und Ausbildung sind

sich einig: Die Informations- und Kommu-nikationstechnologien haben bereits jetzteine enorme Bedeutung für den Wirtschafts-standort. Deshalb ist dieser Bereich einer vonfünf Entwicklungsschwerpunkten, die Salz-burg in der Wissenschafts- und Innovations-strategie 2025 – WISS festgelegt hat. Durchneue Ausbildungsschwerpunkte, Unterneh-mensqualifikation und kooperative For-schungsprojekte soll Digitalisierung künftigein Aushängeschild für Salzburg werden. Alsfundierte Grundlage und Plan für die Um-setzung hat das Land den Innovations- undForschungsmasterplan „Informations- undKommunikationstechnologie (IKT)“ Salz-burg erarbeitet. Erste Projekte werden bereits

realisiert. Ein Beispiel und wichtiges Instru-ment für weitere Schritte ist das Förderpro-gramm „WISS Impulsprogramm für ange-wandte Forschung und Entwicklung neuerTechnologien“. Damit können auch kleinereProjekte ab 50.000 Euro bei einem Förder-satz von 50 Prozent und mehr gefördert wer-den. Voraussetzung dafür ist die Zusammen-arbeit von Unternehmen und Forschungsein-richtungen.

WirtschaftDas Land verfügt derzeit über einige Vorrei-ter in Sachen Digitalisierung. Ein Leitunter-nehmen, das in der Anwendung neuer Trendsund Technologien seit der Gründung 1988immer vorne mit dabei war, ist Sigmatek, einAnbieter für Automatisierungslösungen fürdie Industrie. Das mittelständische Unter-nehmen hat Niederlassungen in Deutsch-land, Schweiz, Großbritannien, USA, Koreaund China mit mehr als 500 Mitarbeiternweltweit, davon 450 im Land Salzburg undim Forschungs- und Entwicklungs-Center inWien.

AusbildungUnternehmen wie Sigmatek müssen aberauch auf verfügbare Fachkräfte bauen kön-

nen. Um die Ausbildung am Standort wei-terhin attraktiv zu halten und gleichzeitigNachwuchskräfte für heimische Unterneh-men auszubilden, wurden im IKT-Master-plan einige Maßnahmen vorgesehen, diezum Teil bereits umgesetzt werden. Dazu ge-hören der Ausbau der erfolgreichen Spürna-senecke in den Kindergärten mit einer Ver-doppelung von 30 auf 60 Kindergärten imJahr 2018, der Ausbau der Sommer-IT-Wo-che für Kinder und Jugendliche und neueAngebote an den Hochschulen wie das vier-semestrige Masterstudium „Data Science“an der Universität Salzburg.

ForschungAuch in der Forschung ist Salzburg kein un-beschriebenes Blatt: Die FachhochschuleSalzburg, die Paris-Lodron-Universität Salz-burg, die Salzburg Research Forschungsge-sellschaft des Landes und die Research Stu-dios Austria sind erfolgreich im IKT-Sektortätig. Die personell am stärksten besetztenThemen mit herausragender Forschung sindGeo-Informationssysteme, Mensch-Ma-schine-Schnittstelle, Energie-Informatik,Software-Engineering und Netzwerke sowieInternet der Dinge. Ü

Das Land Salzburg steht nicht nur für einen der schönsten Plätze zum Leben, sondernauch für geballte Zukunftskompetenz: Auf eine Welt mit zunehmenden digitalen Mög-lichkeiten und damit einhergehenden Fragestellungen sind Wirtschaft, Forschung undAusbildung bestens vorbereitet.

Von Florian Eckel

Die Wirtschaft digitalisiert sichSalzburg nimmt neue Herausforderungen an

ÖÖDurch neue Ausbil-dungsschwerpunktesoll Digitalisierungkünftig ein Aushänge-schild für Salzburg wer-den.

Siegfried Reich (Salzburg Research), Marianne Kosejko (SIGAMTEK), Landeshauptmann Wilfried Haslauer (v.l.) Foto: ITG/Zinner

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Damit die Unmengen an Daten, dieTag für Tag produziert werden,auch ausgewertet werden kön-nen, drängt sich mit den „DataScientists“ ein neues Berufsfeld

in den Mittelpunkt. Tagtäglich produzierendie Menschen im Schnitt 2,5 QuintillionenBytes. Das entspricht 2,5 Exabytes oder rund2,6 Millionen Terabytes – mit steigenderTendenz. Wie Wissenschafter des Massachu-setts Institute of Technology (MIT) berech-net haben, wird die jährliche global produ-zierte Datenmenge bis 2020 um 2.000 Pro-zent steigen. Dass diese ungeheuren Daten-mengen wertvolle Informationen beinhalten,liegt auf der Hand. Die Frage ist nur, wie ausdem teils unstrukturierten Datenhaufen nütz-liche Informationen herausgefiltert werdenkönnen. Data Scientists, zu Deutsch Daten-analysten, sollen mithilfe von Algorithmenaus dem vermeintlichen Datenmüll nützlicheInformationen extrahieren.

Masterstudium „Data Science“„Die Zeit war reif für dieses Studium“, er-klärt Univ.-Prof. Dr. Nikolaus Augsten. DerInformatiker ist Mitglied einer internationalbesetzten Fakultät, die seit September 2016an der Universität Salzburg Fachleute in ei-nem viersemestrigen Master-Studium darinausbildet, aus der „Big Data“-Flut nutzbaresWissen zu schaffen. Der rasante Fortschritt

bei Bandbreiten, Speicher- und Rechnerleis-tung und die immer wichtiger werdende Ver-netzung von Menschen, Smartphones undDingen erzeugen eine nie dagewesene Da-tenmenge. Aus ihr lässt sich Neues schaffen.

„Was jetzt immer deutlicher wird: Daten sindbares Geld wert“, fasst Augsten den nahezuschlagartig entstandenen Bedarf der Unter-nehmen zusammen, aus den DatenströmenTrends, Zusammenhänge und Werte zuschöpfen. Zudem bewege sich die Szene„weg von Spielereien hin zu den brauchba-ren Anwendungen“, meint Augsten. Etwas,was Univ.-Prof. Arne Bathke, Dekan der Na-turwissenschaftlichen Fakultät (FachbereichMathematik), nur bestätigen kann: „Data-Science entwickelt sich enorm schnell weiterund aktuell wird ein neues Level erreicht“,betont der renommierte Statistiker. Auf die-sem Level setzt das Masterstudium „DataScience“ an. Es nutzt neue Werkzeuge undVerfahren aus Statistik, Datenbank-Program-mierung, Informatik sowie neueste Techno-logien aus „Machine Learning“ und befähigtdamit die „Data Scientists“, in den riesigenDatenhalden nach verwertbarem Wissen zuschürfen.

56 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

Daten sind bares GeldMega-Trend „Big Data“ auch für KMU immer wichtiger

Aus Daten Wissen zu gewinnen ist nicht mehr nur eine Sache für Großbetriebe. Nochaber fehlen die „Skills“, um aus Daten Wissen zu machen. Mit dem Masterstudium „DataScience“ steht die Universität Salzburg im Mega-Trend „Big Data“ österreichweit an vor-derster Stelle.

Von Christian Wieselmayer

ÖÖDas Thema ist auch fürKlein- und Mittelbe-triebe interessant.

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017 57

Salzburg als Hub für Data ScienceArne Bathke sieht das Master-Studium in ei-nem größeren standortpolitischen Zusam-menhang: „Es ist das erste Studium seinerArt in Österreich. Salzburg hat Chancen, beidiesem Thema zu einem wissenschaftlichenHub zu werden, der der heimischen Wirt-schaft nutzt.“ Salzburg könne hier durchausauf internationalem Niveau mithalten. Dashaben wohl auch Stadt und Land Salzburgso gesehen, die das Masterstudium finanziellfördern. Das Studium wird zudem vom„Who is who“ der Salzburger Industrie undIT-Szene unterstützt. Die Nachfrage vonsei-ten der Unternehmen nach den ersten 20Teilnehmern des Studiums, die derzeit inSalzburger Unternehmen ihre Pflichtpraktikaabsolvieren, ist dementsprechend groß,ebenso wie die generelle Nachfrage nach den„Daten-Forschern“ mit den Schlüssel-Kom-petenzen zur Hebung des Daten-Golds. Wo-bei „Größe“ bei „Big Data“ nicht wirklichein Argument ist. „Die großen Unternehmenwie Google zeigen vor, dass man damit Geldverdienen kann, die kochen aber auch nurmit Wasser“, weiß Bathke. Dazu kommt,dass große Daten nicht immer gute Datensind: „Aus großen Datenmengen kann mannicht unbedingt bessere Schlüsse ziehen alsaus kleinen.“

Big Data: Nicht nur für die GroßenDas Thema ist auch für Klein- und Mittel-betriebe interessant. „Aus Daten Wissen zu

gewinnen ist nicht nur eine Sache für Groß-betriebe. Auch KMU können sich bei unsmelden.“ So könnten etwa Praktikanten desStudiums auch in KMU zum Einsatz kom-men. Viele Firmen stünden bei „Big Data“außerdem erst am Anfang. Deren Ansatz istlaut Bathke: „Wir haben die Daten, uns feh-len die Fragen dazu und die Skills.“ Diewertvollen Erkenntnisse liegen alles andereals unerreichbar verborgen: „Die meistenUnternehmen würden überrascht sein, wieviele tief hängende Früchte es zu pflückengilt.“ Schon die einfache Visualisierung vonDaten mache Zusammenhänge und Struktu-ren in und zwischen den unterschiedlichen„Datenwolken“ deutlich. Der technischeAufwand sei gering, weil die IT-Infrastrukturja meist schon vorhanden ist. Es braucheauch keinen Supercomputer, viele Pro-gramme dafür seien noch dazu kostenlos ver-fügbar. Eine allemal lohnende Aufgabe füreinen Data Scientist im Unternehmen, wieArne Bathke betont: „Wenn viele Unterneh-men nur wüssten, was sie alles wissen.“

„Data Science“: Wie aus Daten Wissen wirdIm September 2016 startete an der Univer-sität Salzburg das viersemestrige Masterstu-dium „Data Science“, das erste seiner Art inÖsterreich. Voraussetzung für das neue Mas-terstudium ist ein abgeschlossenes Bachelor-studium der Mathematik oder der Informa-tik/Computerwissenschaft. Absolventen an-derer Bachelor-Studiengänge müssen Grund-

lagen in Statistik und Informatik nachholen.Ein Industriepraktikum ist verpflichtend. ImHerbst 2017 startet der zweite Jahrgang mitmehr als 20 Teilnehmern. Data Science ist einäußerst bedeutsamer Wissenschaftszweig ge-worden, dessen Absolventen stark nachge-fragt werden. Data Science stellt eine mo-derne Synthese aus Statistik, Mathematik undInformatik dar. Immer häufiger kommen An-wendungen künstlicher Intelligenz (MachineLearning) zum Einsatz. Bereits existierendeData-Science-Teams großer Firmen werdenpersonell auf ihr Vielfaches aufgestockt. Un-ternehmen setzen die Datenforscher ein, umbessere und neue Dienste zu entwickeln, Vo-raussagen über Service-Zyklen zu schaffenoder Prozesse in den Unternehmen wie La-gerhaltung, Fuhrparks oder Produktion zu op-timieren. Im Salzburger Masterstudium legtman auch Wert auf die Behandlung ethischerund rechtlicher Fragen – sowie auf Teamfä-higkeit. Denn der Data Scientists muss Datenanalysieren, verständlich aufbereiten und fürandere verfügbar machen, um aus RohdatenInformation und aus Informationen das Wis-sen für Entscheidungen zu gewinnen. Ü

ÖÖTagtäglich produzierendie Menschen rund 2,6Millionen Terabyte.

Univ.-Prof. Dr. Arne Bathke Foto: Andreas Kolarik/Leo

Unipark NonntalFoto: Luigi Caputo

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Die digitale Entwicklung ist einglobaler Megatrend, den wir be-reits sehr früh, vor den meistenanderen Bundesländern erkannthaben. Wir verstehen diese Ent-

wicklung als Chance für die Zukunft desWirtschafts- und Lebensraums Tirol“, beto-nen Landeshauptmann Günther Platter undLandeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Fe-lipe. Es sei nun wichtig, Kräfte zu bündelnund Initiativen zentral zu koordinieren. „Wir

werden für die Digitalisierung Tirols bis zumJahr 2023 100 Millionen Euro vorsehen“, soLH Platter. Das von der Landesregierung be-schlossene Arbeitspapier „digital.tirol“ illus-triert beispielhaft 15 Maßnahmen: Nach Ge-sprächen mit 30 Institutionen, Unternehmen,Hochschulen, Bildungseinrichtungen sowieüber 70 nationalen und internationalen Ex-perten auf EU- und Bundesebene sollen un-ter der Dachmarke „digital.tirol“ Tiroler Un-ternehmen gefördert und die digitale Ent-

wicklung im ganzen Land gestärkt werden.Die Koordination von „digital.tirol“ über-nimmt künftig die „Lebensraum 4.0 GmbH“,welche die Maßnahmen der Systempartnerabstimmt. „Wir haben uns des digitalen Zeit-alters angenommen und machen Tirol zu-kunftsfit. Damit wir unseren Standortvorteilweiterhin absichern können, nimmt das LandTirol viel Geld in die Hand und setzt weiter-hin konkrete Schritte“, so Wirtschaftslandes-rätin Patrizia Zoller-Frischauf.

58 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

„digital.tirol“100 Millionen Euro für Digitalisierung TirolsBei ihrer Herbstklausur legte die Tiroler Landesregierung den Fokus ihrer Gespräche aufeine Verstärkung der digitalen Strategie für Tirol. Unternehmen, Bildungseinrichtungenund über 70 nationale und internationale Experten auf EU- und Bundesebene sollen un-ter der Dachmarke „digital.tirol“ gefördert werden.

Von Christian Wieselmayer

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017 59

Tirol mit höchster Versorgungs -erschließung„Die Basis für den digitalen Erfolgskurs Ti-rols wurde bereits im Jahr 2011 mit derBreitbandoffensive geschaffen. Mit rund 50Prozent hatte Tirol im Jahr 2015/2016 öster-reichweit die höchste Versorgungserschlie-ßung“, verwies Günther Platter auf eine Eva-luierung der Breitbandinitiative des Bundes-ministeriums für Verkehr, Innovation undTechnologie. Besonders hervorzuheben istOsttirol: Mit 68 Prozent zeigte sich dort imregionalen Vergleich die höchste Neuversor-gungsrate. Bis 2018 werden voraussichtlichalle Haushalte und Betriebe mit schnellemInternet (mind. 30 Mbit/s) versorgt sein – dieHälfte davon soll von ultraschnellem Internet(mind. 100 Mbit/s) profitieren. „Damit dieseZiele erreicht werden, wird die Breitbandof-fensive bis zum Jahr 2023 verlängert und mitweiteren 50 Millionen Euro gefördert“, soLH Platter. Bereits heute haben mehr als 150Tiroler Gemeinden Glasfasernetze zur Ver-fügung. Bis zum Jahr 2023 werden demnach60 Prozent aller Haushalte und Betriebe mitultraschnellem Internet ausgestattet sein, ak-tuell sind es 38 Prozent. „Damit können wirAbwanderungstendenzen an den Peripherienstoppen und für die Unternehmen Kommu-nikation auf dem höchsten technischen Ni-veau sicherstellen. Zugleich stellt die besteInternetversorgung auch einen Wettbewerbs-vorteil im internationalen Tourismus dar“,sagt Landesrätin Zoller-Frischauf. „Es ist un-sere Aufgabe, Rahmenbedingungen für op-timale Infrastrukturen zu schaffen. Dass imEndausbau rund 257.000 Tirolerinnen undTiroler im ländlichen Raum mit gigabitfähi-gen Netzen und damit 56 Prozent der Bevöl-kerung erreicht werden, ist ein europäischerSpitzenwert“, so Platter.

Bildung 4.0 – Tirol lernt digital„Wir alle wollen, dass Arbeitsplätze gesi-chert werden und eine Wertschöpfung imLand, die uns den erarbeiteten Wohlstandbeibehalten lässt. Uns muss klar sein, dasswir am Puls der Zeit bleiben müssen, umweiterhin vorne dabei zu bleiben“, betontLandeshauptmann Platter, die digitale Stra-tegie Tirols zentral auf der Agenda zu posi-tionieren – auch im Bereich Bildung. DieFörderung der digitalen pädagogischen unddidaktischen Kompetenzen in allen Unter-

richtsdimensionen hat Priorität: „Es brauchtin Tirol flächendeckende digitale Lehr- undLernlabore, in welchen Medienkompetenzenvermittelt werden. Auch eine Fort- und Aus-bildungsoffensive für Lehrpersonen rund umeEducation ist angedacht“, erklärt Platter.„Bis 2023 werden nahezu alle TirolerPflichtschulen und AHS-Unterstufen mit so-genannten digitalen Laboren ausgestattet.“Pilotprojekte in allen Tiroler Regionen wer-den dazu ab dem Schuljahr 2018/2019 ge-startet. Für die Digitalisierungsoffensive inden Schulen werden etwa fünf MillionenEuro bis 2023 investiert.

Digitaler WirtschaftsfahrplanEin zentraler Fokus der Landesinitiativenliegt auch in der Stärkung der Tiroler Wirt-schaft. Ein Lehrgang für Geschäftsführer zurSensibilisierung für Industrie 4.0 wirdebenso Teil des digitalen Fahrplanes sein wievertiefende Beratungsleistungen mit exter-nen Experten für Klein- und Mittel- sowieGroßunternehmen. Mit mindestens 400.000Euro pro Jahr an Unterstützungsleistungwird gerechnet. Weiteres werden Wirt-schaftsförderungen mit einer zur Gänze elek-tronischen Einreichung noch rascher umge-setzt. Das Land fördert den Technologiefort-schritt: „Im Rahmen der Technologieoffen-

sive wurden bereits 16 eingereichte K-Re-gio-Projekte unterstützt. Zusätzlich wurdendurch die IT-Offensive Informatiklehrstühlean der Universität Innsbruck sowie FH-Stu-diengänge für Informatik am MCI und derFH Kufstein eingeführt“, führt LRin Zoller-Frischauf aus.

Regionale digitale Offensivenund 5G-Premiere„Es ist nach wie vor wichtig, die Bedeutungdigitaler Technologien und damit einherge-hende Chancen im Bewusstsein der Bevöl-kerung zu verankern“, ist sich auch Landes-hauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe si-cher. Regionale Bezirksveranstaltungen bie-ten die Möglichkeit, sich von Experten be-raten zu lassen. Ebenso ganz im Zeichenneuer Entwicklungen steht die Skiweltmeis-terschaft in Seefeld 2019: „Dort wollen wirzeigen, dass wir nicht nur Sportland Num-mer eins sind, sondern auch in Sachen Fort-schritt ganz vorne mitspielen“, sieht es LHPlatter als wesentlich, sich auch bei den Gäs-ten „up to date“ zu präsentieren. „Obwohlder neueste Mobilfunkstandard 5G in Öster-reich voraussichtlich erst ab 2020 zur Verfü-gung steht, sollen Teilnehmende diesesEvents bereits von der 5G-Technik Gebrauchmachen können“, hebt LH Platter hervor. Ü

ÖÖWir haben uns des digi-talen Zeitalters ange-nommen und machenTirol zukunftsfit.

Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf

ÖÖDie beste Internetver-sorgung stellt auch ei-nen Wettbewerbsvor-teil im internationalenTourismus dar.

Innovative medizinische Geräte zur Behandlung verschiedener Arten von Hörverlust: Mitarbei-ter der Firma MED-EL erläuterten LH Günther Platter das Tätigkeitsfeld des Unternehmens.

Foto: Land Tirol/Oss

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Das Land Tirol verbindet eine engeFreundschaft mit seinem bayerischenNachbarn, die sich nicht nur durch die

geografische Nähe und unsere Liebe zur Tra-dition ausdrückt“, wie Günther Platter her-vorhob. Derzeit hat Bayern die EUSALP-Präsidentschaft inne, die Tirol am 1. Jänner2018 für ein Jahr übernimmt. „Wir haben unsin einem informellen Rahmen über wichtigeFragen abgestimmt, die für unseren Vorsitzvon großer Relevanz sind.“ Dazu gehörenlaut LH Platter vor allem die Bereiche Ver-kehr, duale Ausbildung, Tourismus oder Na-turgefahrenmanagement.Die EU-Strategie verfolgt grenzüberschrei-tende Projekte in den Bereichen Wirtschaft,Infrastruktur/Verkehr/Vernetzung sowieEnergie/Umwelt- und Ressourcenschutz.Dabei hat das Land Tirol gemeinsam mitSüdtirol und Trentino den Vorsitz der Ar-beitsgruppe 4 zum Thema Verkehr übernom-men. „Damit sind wir federführend für einThema zuständig, das der Tiroler Bevölke-

rung besonders am Herzen liegt“, sagt LHPlatter. Die Schwerpunkte der Arbeits-gruppe, die aus Vertretern von 22 europäi-schen Regionen besteht, liegen in der Maut-gestaltung und der Verkehrsverlagerung vonder Straße auf die Schiene und den öffentli-chen Verkehr sowie die Verknüpfung der Ver-kehrsnetze inklusive der Radwege. Auch aneiner überregionalen Tarifgestaltung wirdgearbeitet.Die EUSALP ist ein Verbund von 48 Regio-nen in sieben Ländern mit einer Gesamtbe-völkerung von rund 70 Millionen Menschen.„Gemeinsam haben wir eine laute Stimme,

wenn es um unsere Interessen in Brüsselgeht, und genau darum geht es, wenn wir voneinem Europa der starken Regionen spre-chen.“ EUSALP steht für Europäische Ma-kroregionale Strategie des Alpenraums. Tirolwar von Anfang an eines der Gründungslän-der. Die EUSALP umfasst neben den 48 Al-penregionen auch die sieben AlpenstaatenÖsterreich, Deutschland, Liechtenstein,Schweiz, Frankreich, Italien und Slowenienmit insgesamt 70 Millionen Einwohnern.Neben dem Ostseeraum, der Donauregionund dem adriatisch-ionischen Raum liegt fürden Alpenraum nunmehr die vierte offiziellanerkannte Makroregionale Strategie der EUvor. Auf Vorschlag von Tirol und Südtirolsoll die Umsetzung und Abwicklung der EU-SALP-Agenden in einer Servicestelle erfol-gen, die im gemeinsamen Vertretungsbüro inBrüssel angesiedelt ist. Ü

60 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

Zum Abschluss der bayerischen Präsi-

dentschaft findet die EUSALP-Jahresver-

anstaltung vom 23. bis 24. November in

München in der BMW-Welt statt. Im

Rahmen der zweitägigen Veranstaltung

werden die während des bayerischen

Vorsitzes durchgeführten Maßnahmen

vorgestellt. Für 2018 übernimmt Tirol

den Vorsitz, vor Bayern war Slowenien an

der Reihe.

INFORMATIONi

ÖÖSchwerpunktthemenwährend der Tiroler EUSALP-Präsident-schaft: Verkehr, dualeAusbildung, Tourismusund Naturgefahren- Management.

Tirols Landeshauptmann Günther Platter wanderte von der Blaubergalm bei Achenkirchzur bayerischen Königsalm, um sich dort mit den bayerischen Staatsministerinnen BeateMerk, zuständig für Europaangelegenheiten, und Ulrike Scharf, Referentin für Umwelt,über die bevorstehende EUSALP-Präsidentschaft Tirols auszutauschen.

Von Siegfried Hetz

Tirols LH Günther Platter und die bayeri-schen Staatsministerinnen Beate Merk(rechts) und Ulrike Scharf während eines in-formellen Treffens auf der Königsalm anläss-lich der bevorstehenden Übernahme der EU-SALP-Präsidentschaft durch TirolFoto: Land Tirol/Berger

Bayerisch-tirolerisches GipfeltreffenTirol übernimmt EUSALP-Präsidentschaft

Foto: iStock.com/i-Stockr

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PORTRÄT- WASSERZEICHENHält man die Banknote

gegen das Licht, werden das Porträt der mythologischen Gestalt Europa, ein Fenster und die Wertzahl sichtbar.

SMARAGDZAHLBeim Kippen bewegt sich ein

Lichtbalken auf und ab. Die Farbe der Zahl verändert sich von Smaragdgrün zu Tiefblau.

PORTRÄT- FENSTERBetrachten Sie die Banknote gegen das Licht. Das im Hologramm enthaltene Fenster wird durchsichtig. In ihm erscheint ein Porträt der mythologischen Gestalt Europa, das von beiden Seiten des Geldscheins zu erkennen ist.

PAPIER UND RELIEF

und fest an. Auf der Vorderseite kann man am linken und rechten Rand erhabene Linien ertasten. Auch Haupt-motiv, Schrift und große Wertzahl haben ein fühlbares Relief.

SICHERHEITSFADEN Hält man die Banknote gegen das Licht, wird ein dunkler Streifen mit €-Symbol

und Wertzahl sichtbar.

www.oenb.at | [email protected] | +43 1 404 20 6666 Stabilität und Sicherheit.

Die neue 50-Euro-BanknoteFÜHLEN – SEHEN – KIPPEN Drei einfache Schritte, um die Echtheit einer Banknote zu erkennen.

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Neue LeiterinMaria Hofer, die langjährigeMarketingchefin der Gletscher-bahnen Kaprun AG, übernimmtdie Leitung der Besten Österrei-chischen Sommer-Bergbahnen.Zusätzlich zu ihren Aufgabenam Kitzsteinhorn leitet die Salz-burgerin die nationale Gruppevon derzeit 61 für ihre Erlebnis-Qualität zertifizierten Sommer-Bergbahnen in ganz Österreich.Mitglieder sind die namhaftes-ten Seilbahnunternehmen mitSommerbetrieb von der Rax biszur Zugspitze, vom Pfänder biszum Dachstein, von Saalbach-Hinterglemm und Leogang bisSerfaus-Fiss-Ladis. Maria Ho-fer folgt auf Thomas Kinz, dersich nach 15 Jahren an derSpitze für eine neue Führungs-persönlichkeit starkmachte.Thomas Kinz ist Vorstand der Pfänderbahn in Bregenz. Er führtedie Besten Österreichischen Sommer-Bergbahnen seit ihrer Grün-dung im Jahr 2001. „Die Besten Österreichischen Sommer-Berg-bahnen sind seit ihrer Gründung eine Erfolgsgeschichte – alsGruppe, aber auch für jedes einzelne Mitglied. Diesem Erfolg liegtin der Regel die kluge Sommernutzung vorhandener Winterinfra-struktur zugrunde“, betont Maria Hofer. Ü

Maria Hofer übernimmt die Lei-tung der Besten Österrei-chischen Sommer-Bergbahnen. Foto: Gletscherbahnen Kaprun

Neuer VW Crafter Der VW Crafter 4MOTION mit Heckantrieb und Acht-Gang-Auto-matik ist der erste Vertreter einer neuen Generation von leichten Nutz-fahrzeugen. Das Modell ist eine komplette Neuentwicklung – es wur-den keine Teile vom Vorgänger übernommen – und zu 100 Prozentvon Volkswagen Nutzfahrzeuge. Der neue Crafter steht für eine neueGeneration von leichten Nutzfahrzeugen und vereint Innovationskraftmit Kundenorientierung. Das Fahrzeug bietet mit einem breiten De-rivateangebot, neuen Antriebs- und innovativen Assistenzsystemenfür jeden Kunden eine maßgeschneiderte Lösung. So ist er bereitsheute auf die digitalen Anforderungen eines leichten Nutzfahrzeugsvon morgen vorbereitet und damit eindeutig Benchmark in seinerKlasse. Erstmals in der Geschichte des Crafter gibt es das Modellauch mit 4MOTION-Allradantrieb. Neben Front- und Heckantriebsteht damit zum ersten Mal auch der Volkswagen-Allradantrieb beimCrafter zur Verfügung. Bei insgesamt 69 Karosserie- und Antriebs-varianten und maßgeschneiderten Aufbaulösungen ist die Vielfaltnahezu grenzenlos. Ü Foto: Porsche

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Wenn es um die Entlastung von Unternehmern und ihrer Mit-arbeiter geht, dann wäre die Anpassung an die Inflation eineehrliche, wirkungsvolle und längst fällige Maßnahme. „Das

System der kalten Progression hat einen schalen Beigeschmack undgehört schleunigst abgestellt“, sagt Jürgen Bodenseer. Wie eine Er-hebung der Tiroler Wirtschaftskammer zeigt, sind zahlreiche Fixbe-träge, also Freigrenzen, Freibeträge, Absetzbeträge etc., ebenfallsbetroffen. Zum Vorteil des Finanzministers und zum Nachteil vonUnternehmern und Arbeitnehmern und in der Folge aller Bürger, diedas mit höheren Preisen bezahlen müssen.

Zehn Prozent Anhebung gegen 81 Prozent InflationIm Zuge der Euro-Einführung wurde die Grenze für geringwertigeWirtschaftsgüter wie Handys, Tablets, Drucker oder Möbel von 5.000Schilling auf 400 Euro gerundet. Ein Plus von zehn Prozent. Im sel-ben Zeitraum, seit der Einführung 1988, ist die Inflation aber um 81Prozent gestiegen. „Inflationsangepasst läge die Grenze heute bei660 Euro und würde damit die wirtschaftliche Realität zumindesthalbwegs widerspiegeln“, führt Jürgen Bodenseer aus.

Nur mehr ein Fünftel derKaufkraftEbenfalls weggeschaut hat die hohePolitik bei der Pauschale für die Be-rufsausbildung eines Kindes außer-halb des Wohnortes. Seit der Einfüh-rung des Einkommenssteuer- undKörperschaftssteuergesetzes wurdedie Pauschale mit der Euroeinführungvon umgerechnet 109 auf 110 Euroerhöht. „Seither ist nichts mehr pas-siert“, ärgert sich Bodenseer, „die El-tern bekommen damit nur mehrknapp ein Fünftel der damaligenKaufkraft abgegolten.“

Alleinverdiener-Absetzbetrag um 64 Prozent gekürztUnter Berücksichtigung der Kaufkraft wurde der Alleinverdiener-Absetzbetrag (AVAB) seit 1988 de facto um rund 64 Prozent gekürzt.Der AVAB für das erste Kind müsste daher heute inflationsbedingtvon 494 auf 765 Euro angehoben werden, um dieselbe Kaufkraft wie1988 abzudecken. Das sind 100 Euro über dem heutigen Betrag fürzwei Kinder.

Kleinunternehmerregel um ein Viertel anhebenEin anderes Beispiel ist die Kleinunternehmerregel in der Umsatz-steuer. Der heutige Betrag steht seit 2006 im UStG. Bei Berücksich-tigung der Kaufkraft müsste die Umsatzgrenze heute um 7.000 Euro,also um fast ein Viertel, angehoben werden, um die Inflation abzu-gelten.

Zum eigenen VorteilDer Gesetzgeber kann aber auch anders, wenn es um den eigenen fi-nanziellen Vorteil geht. Der Präsident der Tiroler Wirtschaftskammerverweist auf das Beispiel Mindest-Körperschaftssteuer. Die Mindest-

steuer für Körperschaften, zum Bei-spiel GmbHs, wurde seit 1994 mehr-fach zugunsten des Finanzministersangepasst und liegt heute 60 Prozentüber dem Ausgangswert. Hätte mandie Mindeststeuer lediglich der Infla-tion angepasst, so würden sich betrof-fene Unternehmer mit einem beschei-denen Gewinn oder gar einem Verlustjährlich 130 Euro ersparen. Ü

62 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

Kalte Progression hat SystemSteuergrenzen seit 30 Jahren nicht mehr angepasst„Der Bund schröpft uns durch die Hintertür seit 30 Jahren mehr als ordentlich“, hält Jür-gen Bodenseer, Präsident der Tiroler Wirtschaftskammer, fest. „Die kalte Progression beider Einkommenssteuer ist nur die Spitze des Eisberges.“

Von Florian Eckel

Der heutige Betrag ist seit 2006 imUStG festgeschrieben. Bei Berücksich-tigung der Kaufkraft müsste die Um-satzgrenze heute um 7.000 Euro, alsofast ein Viertel, angehoben werden,um die Inflation abzugelten.Quelle: WK Tirol

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WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017 63

Nach einjähriger Unterbrechung – imJahr 2015 reichte es „nur“ für denzweiten Platz – konnte sich Vorarlberg

die österreichische Wachstumskrone erfolg-reich zurückholen. Mit einem Plus von zweiProzent kehrte die Ländle-Wirtschaft im in-nerösterreichischen Wettbewerb an dieWachstumsspitze zurück. Den Preis habe sichder leistungsfähige Produktions- und Wirt-schaftsstandort Vorarlberg redlich verdient,sagte Bundesminister Mahrer, der die Trophäefür die Vorarlberger Wirtschaft stellvertretendan Landeshauptmann Wallner und Wirt-schaftskammerpräsident Metzler überreichte.

Preis für Vorarlbergs überdurch-schnittliches WachstumDie Auszeichnung gebühre den tüchtigenMitarbeitern in den Betrieben sowie den vie-

len engagierten und clever agierenden Un-ternehmerpersönlichkeiten im Land, die mitVerantwortung und großer Umsicht walten,hielt Landeshauptmann Markus Wallner inseinen Dankesworten fest: „Mit einemdurchschnittlichen Wachstum von 2,1 Pro-zent in den Jahren 2010 bis 2016 – im Öster-reichschnitt wurden in dieser Zeit gerade ein-mal 1,2 Prozent verzeichnet – ist es nichtwirklich verwunderlich, wenn uns mancheschon zur Konjunkturlokomotive unter denösterreichischen Ländern erklärt haben.“ Po-sitiv sei, dass nahezu alle Wirtschaftszweigevom Höhenflug erfasst sind – „die leistungs-starke heimische Industrie, ebenso unserevielen erfolgreichen Betriebe im SektorHandwerk und Gewerbe, der VorarlbergerDienstleistungssektor, der stark expandiert,aber auch der Einzelhandel und die sehr dy-

namische Tourismusbranche“, so LH Wall-ner. Wirtschaftskammerpräsident Hans-PeterMetzler betonte, dass die Auszeichnungnoch mehr anspornen sollte, wirtschaftlicheEntwicklungen zuzulassen und nicht zu ver-hindern. „Das ist umso wichtiger, da wir un-ser Wachstum in erster Linie einer starkenSachgüterproduktion zu verdanken haben“,mahnte der WK-Präsident den Erhalt eineswirtschaftsfreundlichen Klimas ein. Ü

WKO-WachstumspreisGrundlage für die Berechnung des

Wachstumspreises ist die Wirtschaftsleis-

tung der jeweiligen Bundesländer, gemes-

sen anhand der Bruttowertschöpfung,

welche den Produktionswert aller Wirt-

schaftsbereiche umfasst. Die zur Berech-

nung des Wachstumspreises herangezo-

genen Daten resultieren aus WIFO-Er-

gebnissen.

INFORMATIONi

Stärkstes WirtschaftswachstumVorarlberg mit WKO-Wachstumspreis geehrtFür das bundesweit stärkste Wirtschaftswachstum im Vorjahr ist Vorarlberg im Rahmender Eröffnung der Herbstmesse im Dornbirner Messequartier mit dem Wachstumspreisder Wirtschaftskammer Österreich ausgezeichnet worden.

Von Christian Wieselmayer

ÖÖDas durchschnittlicheWirtschaftswachstumin den Jahren 2010 bis2016 betrug 2,1 Prozent.

ÖÖNahezu alle Wirt-schaftszweige sind vom Höhenflug erfasst.

Vorarlberg bei Messe-Eröffnung mit WKO-Wachstumspreis geehrt: Vorarlbergs Wirtschaftskammerpräsident Hans-Peter Metzler, Landeshaupt-mann Markus Wallner und der Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, Harald Mahrer (v.l.). Foto: VLK/B. Hofmeister

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Die Vorarlberger Tourismusbetriebe rüsten sich bereits jetzt in-tensiv für die kommende Wintersaison. Viele Betriebe werdenauch heuer wieder vor der Herausforderung stehen, für eine

erfolgreiche Saison genügend Fachkräfte zu bekommen. Immerhinwerden in Vorarlberg im Winter rund 3.000 Mitarbeiter mehr benötigtals im Sommer. Der Großteil dieser Mitarbeiter kommt nach wie voraus Österreich und dem EU-Raum. Darüber hinaus sind die Touris-musbetriebe aber auch auf Personal aus Drittstaaten angewiesen.Diese Saisonkontingente werden zwei Mal im Jahr vom Bundesmi-nisterium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz festgesetzt.Trotz des wachsenden Personalbedarfs – gerade in den westösterrei-chischen Ferienregionen – wurden die Saisonkontingente für Dritt-staatsangehörige in den vergangenen Jahren mehrfach gekürzt.

Vier Forderungen für SaisonkontingenteElmar Herburger, Obmann der Sparte Tourismus & Freizeit der Wirt-schaftskammer Vorarlberg, erklärt: „Diese Ausgangslage stellt vieleHoteliers und Tourismusbetriebe, die auf bewährtes und qualifiziertesPersonal setzen, vor sehr große Herausforderungen.“ Die Sparte Tou-rismus in der Wirtschaftskammer hat deshalb in Abstimmung mit denbetroffenen Bundesländern vier konkrete Forderungen an Bundesmi-nister Stöger formuliert, um ein möglichst ausreichendes Saisonkon-tingent für die kommende Wintersaison sicherstellen zu können:n Die Höhe des Kontingents soll für jedes Bundesland im Direk-

torium des jeweiligen AMS festgelegt werden.

n Das Modell der „Stamm-Saisonniers“ soll wiederbelebt werden.Mit der Vorgabe, dass eine Genehmigung zu erteilen ist, wenn inden vergangenen sechs Jahren zumindest fünf Saisonen in Öster-reich nachgewiesen werden können.

n Für Asylwerber und Skilehrer muss ein eigenes Kontingent ge-schaffen werden.

n Die Erstellung der Mangelberufsliste muss sich an den regionalenGegebenheiten und Arbeitsmarktdaten des jeweiligen Bundes-landes orientieren.

„Die Vertreter der Bundesregierung müssen endlich verstehen, wo-rauf es im Tourismus ankommt: Die unterschiedlich starken Saisonenbringen es einfach mit sich, dass wir gerade im Winter auf Mitarbeitervon außen zurückgreifen müssen“, erklärt der Spartenobmann. Au-ßerdem nimmt die Mobilitätsbereitschaft der EU-Mitarbeiter mitwachsendem Tourismus und steigendem Lohnniveau in den Her-kunftsländern mehr und mehr ab. „Die Betriebe brauchen in Hinblickauf die kommende Wintersaison wieder Rechts- und Planungssicher-heit für ihre Fachkräfte“, stellt Spartenobmann Elmar Herburger klarund betont: „Unser großes Bestreben ist es, für die saisonale Be-schäftigung von Drittstaatsangehörigen komplett neue Modelle zuschaffen, die nicht jedes Jahr neu verhandelt werden müssen, sonderndie an objektiven Messgrößen festgemacht werden und die ge-wünschte Rechts- und Planungssicherheit garantieren. Dieses Zielwerden wir mit der neuen Bundesregierung angehen.“ Ü

64 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

Um die zu erwartende angespannte Mitarbeitersituation mit praxisgerechten Saisonkon-tingenten zu entschärfen, stellt die Wirtschaftskammer Vorarlberg vier Forderungen anArbeits- und Sozialminister Alois Stöger.

Von Florian Eckel

Saisonkontingente im TourismusVorarlbergs Forderungen an den Arbeits- und Sozialminister

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Vorarlberg setzt insbesondere in den Be-reichen Bildung, Forschung und Wis-senschaft deutliche Schwerpunkte.

„Mit dem Landeszuschuss investieren wir indie Zukunftschancen der zahlreichen Stu-dentinnen und Studenten sowie in den Wirt-schafts- und Bildungsstandort Vorarlberg“,betont Landeshauptmann Markus Wallner:„Bei diesen Themen setzen wir ganz beson-ders auf einen eigenständigen Kurs und aufden Mut, neue Wege zu beschreiten. Vorarl-bergs Erfolgschancen hängen ganz eng da-mit zusammen, dass es durch entsprechendeMaßnahmen gelingt, die Talente und Bega-bungen der Menschen im Land optimal ein-zusetzen. Denn Bildung ist eine unsererwichtigsten Ressourcen.“

Ausbau von Lehre und ForschungDer weitere gezielte Ausbau der Lehre undForschung an der Fachhochschule Vorarl-berg (FHV) ist ein wichtiges Anliegen desLandes, welches auch in der Wissenschafts-und Forschungsstrategie Vorarlberg 2020+festgelegt ist, unterstreicht Landesrätin Ber-nadette Mennel. Die Strategie sieht unter an-

derem den Ausbau des Studienangebots derFHV auf 1.500 Studienplätze vor. Derzeitstudieren etwa 1.300 Personen in den ver-schiedenen Bachelor- und Masterstudien-gängen. Im Wintersemester 2018 sollen mit„International Management and Leadership“zusätzliche 15 Plätze für Studienanfängerdazukommen.

FH Vorarlberg als wichtige InstitutionAls eine der bedeutendsten Institutionen imWissenschaftsbereich bemüht sich die FHVorarlberg um eine breit gefächerte, hoch-wertige Aus- und Weiterbildung im Land.Aufgrund der engen Zusammenarbeit mitden heimischen Unternehmen werden wich-tige Anstöße für Innovation und Entwick-lung gegeben. Damit spielt die FHV eine we-sentliche Rolle für die Wettbewerbsfähigkeitund Innovationskraft des Wirtschaftsstand-ortes. „Um all diese hervorragenden Rah-menbedingungen zu sichern, wird das Landauch in Zukunft nach Kräften investieren“,versichert Landeshauptmann Wallner. Ü

Ressource BildungNeuer Studiengang als Impuls für die Wirtschaft

Das Land Vorarlberg hat kürzlich der Finanzierung des neuen Masterstudiengangs „Inter-national Management and Leadership“ (IML) an der Fachhochschule Vorarlberg zuge-stimmt. Für die Jahre 2018 bis 2023 werden knapp 480.000 Euro an Landesmitteln zurVerfügung gestellt.

Von Christian Wieselmayer

1994 startete die FHV mit einem der

ersten Fachhochschulstudiengänge

Österreichs und gehört damit zu den

Pionieren der österreichischen Fach-

hochschulen. Ab dem Wintersemester

2018 werden einschließlich des neuen

IML-Studiengangs insgesamt 22 Studien-

programme in den Bereichen Wirtschaft,

Technik, Gestaltung und Soziales angebo-

ten. Bei vielen davon haben die Studentin-

nen und Studenten die Möglichkeit des

berufsbegleitenden und dadurch beson-

ders praxisnahen Studiums.

INFORMATIONi

ÖÖDie FH Vorarlberg bemüht sich um einebreit gefächerte, hochwertige Aus- und Weiterbildung im Land.

Foto: FH Vorarlberg

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66 WIRTSCHAFTSNACHRICHTEN 10/2017

Neuer Schauraum eröffnetDie Salzburger Autohan-delsgruppe AutoFrey in-vestierte rund 2,2 Millio-nen Euro in einen neuenMarktauftritt im typischbritisch-eleganten De-sign und verzeichnet beiAutofahrern aus Salz-burg und Kärnten ein ho-hes Interesse für die bri-tischen PremiummarkenJaguar und Land Rover.Mit einem Zuwachs von46 Prozent war vor allemdie Nachfrage nachFahrzeugen der Marke

Jaguar in diesem Jahr besonders groß. Adaptiert und aufwendig um-gebaut wurde ein bestehendes Gebäude in der Salzburger Alpen-straße, das nun exklusiv für die Präsentation der Marken Land Roverund Jaguar verwendet wird. „Unser neu gestalteter Standort ist keingewöhnlicher Schauraum. Vielmehr möchten wir die Jaguar undLand-Rover-Modelle im Rahmen eines exklusiven und feinen briti-schen Lifestyles präsentieren. Passend dazu sind in den neuen Räum-lichkeiten auch viele Events und außergewöhnliche Autopräsenta-tionen geplant“, freut sich AutoFrey-Geschäftsführer Josef Roiderüber die Eröffnung des neuen Standortes mit einer Präsentationsflä-che von 545 Quadratmetern. Ü

Josef Roider (li.), Geschäftsführer von AutoFrey, und Thomas Hörmann, Operations Director bei Jaguar Land Rover Austria, eröffnen den neuen Schau-raum in der Salzburger Alpenstraße.Foto: AutoFrey/wildbild

Jubiläum würdig gefeiertAm 22. September 2017 wurde das 35-Jahre-Jubiläum der FirmaHeli Austria GmbH gefeiert. Es waren 380 Gäste geladen, darunterviele treue Weggefährten, Mitarbeiter, Politiker und Freunde. Durchden Abend führte Harry Prünster und gab am Ende der zweistündigenReise durch die letzten 35 Jahre mit seiner Band nochmal richtigGas. Neben Prünster gab es zum Aperitif einen Gruß aus dem Zillertalmit der Gruppe SASA sowie ein Duo, das mit Italo-Hits begeisterte,und eine Luftakrobatin, die das Publikum verzückte. Anlässlich der35-Jahre-Feier wurde ein Buch über die bewegte Firmengeschichteherausgegeben. Ü

PIN-Code ersetzt Unterschrift Seit 1. Oktober 2017 sind alle neu produzierten s-Kreditkarten mit„Code first“ ausgestattet. Das bedeutet: Ähnlich der Bankomatkarteist ab diesem Zeitpunkt bei Visa und MasterCards der Sparkassen-gruppe statt der Unterschrift der persönliche vierstellige Code (PIN)zur Verifizierung der Zahlung notwendig. „Wir wollen unseren Kun-den den höchstmöglichen Sicherheitsstandard bieten. Nach aktuellem

Stand ist eine Code-Eingabe bei Kredit-kartenzahlungen sicherer als die Unter-schrift“, erklärt Prokurist Helmut Rainer,Vertriebschef der Sparkasse Schwaz. DieUmstellung der Kreditkarten erfolgt au-tomatisch nach Ablauf des jeweiligenGültigkeitsdatums mit der Erneuerung derKarte. Bei bestehenden Kreditkarten gibtes bis zum jeweils nächsten Kartentauschkeine Änderung, d.h., hier bleibt bis dahindie Zeichnung mit Unterschrift bestehen.Die PIN der s Kreditkarten kann aufWunsch bei den Geldausgabeautomatenin den Filialen geändert werden. „Dasgeht ganz einfach. Der Kunde gibt zuerstden zugeschickten Code ein und ändertihn anschließend beliebig“, so Rainer. Ü

Mit Plus X Award ausgezeichnetKaum hat er seine Messepremiere auf der Internationalen Automo-bil-Ausstellung (IAA) mit Bravour bestanden, da wird er auch schonmit einem Preis bedacht: Der neue SEAT Arona ist mit dem Plus XAward ausgezeichnet worden. Damit würdigt die Fachjury des nacheigener Angabe weltweit größten Innovationspreises für Technologie,Sport und Lifestyle die hohe Qualität, das Design und die Funktio-nalität des ersten City-SUV des spanischen Automobilherstellersnoch vor seiner offiziellen Markteinführung bei den österreichischenSEAT Vertragspartnern am 31. Oktober. Eine unabhängige Jury ausFachjournalisten und Experten aus rund 25 Branchen zeichnet mitdem Plus X Award Hersteller für den nachgewiesenen Qualitätsvor-sprung ihrer Produkte aus. Voraussetzung für die Auszeichnung, diesich zugleich als Orientierungshilfe für den Endverbraucher versteht,ist: Das Produkt muss qualitativ hochwertig, funktionell und auf derHöhe der Zeit gestaltet sein – entscheidend ist der gewisse Mehrwert,sozusagen das „Plus X“. Ü Foto: Seat

Prokurist Helmut Rainer,Vertriebschef der Spar-kasse SchwazFoto: Zanella

Roy Knaus, Firmeninhaber von Heli Austria GmbH, im Kreise seinerFamilie Foto: Nikolaus Faistauer

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