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Innovationsgruppen für ein Nachhaltiges Landmanagement Neue Wege für einen nachhaltigen Umgang mit der Ressource Land

Innovationsgruppen für ein Nachhaltiges Landmanagement · mit Ministerialdirigent Wilfried Kraus, BMBF, Foto: R.-U. Limbach. rischem Tüfteln, interdisziplinärer Verständigung

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Innovationsgruppen für ein Nachhaltiges Landmanagement Neue Wege für einen nachhaltigen Umgang mit der Ressource Land

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Vorwort

Wir nutzen Land für Siedlung, Mobilität, für Energie- und Rohstoffversorgung, für Ernährung und Freizeit. Mit diesen verschiedenen Nutzungen greifen wir tagtäglich in die Strukturen der begrenzten Ressource Land ein. Dabei verändern sich unsere Ansprüche: Die Auswirkungen des demografischen Wandels und der Umstieg auf Erneuerbare Energien sind beispielweise zu berücksichtigen.

Die in dieser Broschüre vorgestellte Fördermaßnahme des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) „Innovationsgruppen für ein Nachhaltiges Landmanagement“ zielt darauf ab, dass Forschungsergeb- nisse in die regionale Praxis umgesetzt werden. Dafür arbeiten Wissenschaft und Praxis von Anfang an gleich-berechtigt miteinander. In den Wissenschafts-Praxis-Teams sind Forschungseinrichtungen, Kommunen, Stadt-werke und Regionalplaner vertreten, ebenso wie Landwirte, Energieerzeuger, Energieagenturen und Ingenieurbüros.

Schauen wir auf die Themen: An einer integrierten Stadt-Land-Entwicklung forschen einige der Innovations-gruppen. Ansätze sind hier z. B. der Erhalt von Kulturlandschaften und der Umbau regionaler Daseinsvorsorge, vor allem in strukturschwachen Regionen. Ein weiterer wichtiger Schwerpunkt ist die regionale Energiewende und ihre konkrete, nachhaltige Umsetzung vor Ort. Im dritten Themenschwerpunkt schließlich wird erforscht, wie sich Flächen wirtschaftlich und sparsam nutzen lassen.

Die Beteiligten können sich – über ihre konkrete Arbeit hinaus – zusätzlich in Innovationsforschung und -management qualifizieren. Ein weiteres Instrument, das die Umsetzung der Forschungsergebnisse dauerhaftbefördern soll, ist das Innovationskonzept. Es wird von jeder Innovationsgruppe während der Projektlaufzeiterarbeitet und umfasst die Bedingungen und die nächsten Schritte auf dem Weg zur Anwendung.Die vorliegende Broschüre stellt Ihnen die insgesamt neun Innovationsgruppen für ein Nachhaltiges Land- management vor. Anhand ihrer Projekte können Sie sich ein Bild von den vielfältigen Herausforderungenund den kreativen, vorausschauenden Lösungsansätzen der Forschenden und Praktiker machen.Ich wünsche Ihnen eine informative und gewinnbringende Lektüre!

Wilfried Kraus Bundesministerium für Bildung und Forschung

3Vorwort

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung | Innovatives Landmanagement auf den Weg bringen: Die BMBF-Fördermaßnahme „Innovationsgruppen für ein Nachhaltiges Landmanagement“ 6

Land ist lebenswichtig: Forschen für ein Nachhaltiges Landmanagement 6Landschaft will gestaltet sein: Themen der Praxis 7Aus Ideen Lösungen machen: Innovationsgruppen für ein Nachhaltiges Landmanagement 11Nachhaltiges Landmanagement von A bis Z 12

Innovationsgruppen: Zielsetzung, Vorgehen und Projektregionen 15

APV-RESOLA | Agrophotovoltaik – Ein Beitrag zur ressourceneffizienten Landnutzung 16AUFWERTEN | Agroforstliche Umweltleistungen Für WERTschöpfung und ENergie 18EnAHRgie | Nachhaltige Gestaltung der Landnutzung und Energieversorgung auf kommunaler Ebene. Umsetzung für die Modellregion Kreis Ahrweiler 20ginkoo – Gestaltung integrativer Innovationsprozesse: Neue institutionelle und regionale Koordinierungsformen für das nachhaltige Landmanagement 22INOLA – Innovationen für ein nachhaltiges Land- und Energiemanagement auf regionaler Ebene 24REGIOBRANDING | Branding von Stadt-Land-Regionen durch Kulturlandschaftscharakteristika 26render | Regionaler Dialog Energiewende – Gemeinsam auf den Weg machen zur EnergieRegion Aachen 2030 28stadt PARTHE land | Kulturlandschaftsmanagement als Brücke zwischen Metropole und ländlichem Raum 30UrbanRural Solutions | Innovationen im regionalen Daseinsvorsorgemanagement durch optimierte Unterstützung von Stadt-Land-Kooperationen 32

Anhang: Verbundpartner 34

5Inhalt

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Einleitung | Innovatives Landmanagement auf den Weg bringen: Die BMBF-Fördermaßnahme „Innovationsgruppen für ein Nachhaltiges Landmanagement“

Land ist lebenswichtig: Forschen für ein Nachhaltiges Landmanagement

„Land ist Lebensraum, Habitat sowie Heimat zugleich und damit eine zentrale Ressource“, sagt Naturland-Fachberaterin Anne Reinsberg von der Innovati-onsgruppe ginkoo. „Das macht die Beschäftigung mit Nachhaltigem Landmanagement zum einen so komplex und vielschichtig, zum anderen so brisant und notwendig“, beschreibt die 37-jährige Agraringe-nieurin und Landwirtin aus dem brandenburgischen Hasenfelde die Herausforderungen. Denn Land unterliegt weltweit zunehmenden Ansprüchen. In Deutschland erhöhen der Umbau der Energiever-sorgung, neue Wohn- und Gewerbegebiete sowie zunehmender Verkehr die Nachfrage nach Flächen. Nutzungskonflikte zwischen Siedlungs- und Ver-kehrswirtschaft, Landwirtschaft, Energiewirtschaft, Wasserwirtschaft und Naturschutz sind allgegenwär-tig. Denn Land will bewirtschaftet, aber auch gepflegt werden. Flächen sollen Ertrag bringen, aber Land-schaften auch der Erholung dienen.

Ein Nachhaltiges Landmanagement, das unsere Lebensgrundlagen schützt, aktuelle Entwicklungen und Trends immer wieder auf den Prüfstand stellt und die verschiedenen Interessen zum Ausgleich bringt, ist damit eine zentrale Zukunftsaufgabe. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert daher insgesamt neun Innovations-gruppen von Forschern und Praxispartnern, die bis 2019 zukunftsweisende Lösungen für den über-lebenswichtigen Umgang mit der Ressource Land erarbeiten wollen.

Forschung, die bei den Menschen ankommt

„Wir brauchen eine gemeinsame Verantwortung von Stadt- und Landbewohnern für die Pflege unserer Stadt- und Küstenlandschaft an der Lübecker Bucht. Mit Bildungs- und Ernährungsprojekten, der Aufstel-lung von markanten Landmarken und ggf. mit der Entwicklung einer Regionalmarke wollen wir Bezie-hungen zwischen den Menschen in der Region und ihr Engagement für die regionalen Kulturlandschaf-ten fördern“, formuliert Dr. Ursula Kühn von der Hansestadt Lübeck das Ziel der Innovationsgruppe REGIOBRANDING. Michael Petschick vom Landes-amt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucher- schutz in Brandenburg und bei ginkoo aktiv sowie Torsten Wilke vom Amt für Stadtgrün und Gewässer der Stadt Leipzig, der sich bei stadt PARTHE land engagiert, eint hingegen die Suche nach bezahlbaren Formen der Landschaftspflege: „Ob Spreewald oder Partheland – Kulturlandschaftspflege kostet Geld. Wir wollen den Erhalt der Kulturlandschaft und ihre wirtschaftliche Nutzung miteinander verbinden“, so Torsten Wilke.

Das wissenschaftliche Begleitvorhaben, das am Berliner inter 3 Institut für Ressourcenmanagement und am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsfor-schung (ZALF) e. V. in Müncheberg angesiedelt ist, unterstützt die Innovationsgruppen mit fachlichem Input, Vernetzung und Coaching bei der Entwicklung ihrer Innovationskonzepte und Umsetzungspla-nung. Zentrales Anliegen ist es, die Dynamik in den Innovationsgruppen im Wechsel zwischen forsche-

Abb. 1: Reger Austausch der Innovationsgruppenmitglieder bei der Auftaktveranstaltung in Bonn, Foto: R.-U. Limbach

6 Einleitung

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Abb. 2: Die Leiter der Innovationsgruppen und des wissenschaftlichen Begleitvorhabens mit Ministerialdirigent Wilfried Kraus, BMBF, Foto: R.-U. Limbach

rischem Tüfteln, interdisziplinärer Verständigung und regelmäßigem Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis mit nützlichen Angeboten zu begleiten und zu fördern.

Zum Auftakt: Impulse aus Wissenschaft und Praxis

Zur Auftaktveranstaltung des Förderschwerpunkts kamen daher mehr als 100 Vertreter der Innova-tionsgruppen aus ganz Deutschland nach Bonn, um gemeinsam in die Arbeit zu starten.

„Mit dem neuen Format der Innovationsgruppen stärken wir die gleichberechtigte Zusammenarbeit von Forschung, Kommunen, Fachverbänden, Unter-nehmen und allen, die gemeinsam Konzepte für ein Nachhaltiges Landmanagement erarbeiten wollen“, sagte Wilfried Kraus, Ministerialdirigent im BMBF, zum Auftakt. „Denn anwendbare und langfristig tragfähige regionale Lösungen brauchen Impuls-geber aus Wissenschaft und Praxis.“ Die zweitägige Konferenz bot den Anwesenden viel Gelegenheit, in offenen Diskussionsrunden und Arbeitsgruppen

miteinander ins Gespräch zu kommen, sich kennen-zulernen und die eigenen Themen, Anliegen und Arbeitsvorhaben zu diskutieren. Dabei knüpften die Teilnehmenden aus Wissenschaft und Praxis unter-einander Kontakte, auch mit Blick auf die nachfolgen-de Statuskonferenz 2017.

Landschaft will gestaltet sein: Themen der Praxis

Die Innovationsgruppen bearbeiten unterschiedliche, drängende Fragen zum Umgang mit der Ressource Land und zielen auf umsetzbare Lösungen. Vier Inno-vationsgruppen stellen die Beziehungen zwischen Stadt und Land in das Zentrum ihrer Forschungen. Sie wollen vor allem ihre jeweiligen regionalen Kultur- landschaften weiterentwickeln oder sich auf ein tragfähiges Konzept für öffentliche Daseinsvorsorge konzentrieren. Drei weitere Innovationsgruppen entwickeln – meist über kommunale Grenzen hinweg – Infrastrukturen und Netzwerke für eine regionale Energieversorgung. Zwei weitere Inno-vationsgruppen forschen zu neuen Landnutzungs-formen.

7Einleitung

„Mit dem neuen Format der Innovationsgruppen stärken wir die gleichberechtigte Zusammenarbeit von Forschung, Kommunen, Fachverbänden, Unternehmen und allen, die gemeinsam Konzepte für ein Nachhaltiges Landmanagement erarbeiten wollen.“ Wilfried Kraus, BMBF

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Stadt-Land-Beziehungen: Kulturlandschaft und Daseinsvorsorge

Wie kann die soziale Infrastruktur, können Nahver-sorgung und öffentlicher Verkehr flächenschonend und bezahlbar errichtet werden? Wie lässt sich Landschaft gestalten und gleichzeitig durch Pflege erhalten? Und wie lässt sich eine Kulturlandschaft als regionale „Marke“ etablieren und stärken? „In jedem Fall kann regionale Entwicklung nur erfolgreich verlaufen, wenn sich Land und Stadt mit ihren jeweiligen Stärken einbringen“, sagt Dr. Tobias Preising vom Netzwerk Erweiterter Wirtschaftsraum Hannover. Das betrifft auch die öffentliche Daseins-vorsorge, die angesichts der demografischen Ent-wicklung angepasst werden muss. Die Innovations-gruppe UrbanRural Solutions, der Preising angehört, erstellt Konzepte für Regionen, in denen städtisches Bevölkerungswachstum und ländlicher Bevölke-

rungsrückgang nah beieinander stattfinden, in denen kulturelle und soziale Einrichtungen eine regionen-übergreifende Lösung brauchen.

Im Fokus von stadt PARTHE land, ginkoo und REGIOBRANDING stehen die Nutzungskonflikte von Landschaftspflege und Landschaftsgestaltung. Sie sollen im Dialog aller Beteiligten gelöst werden. Die Innovationsgruppe stadt PARTHE land etwa will Wertkreisläufe zwischen der Stadt Leipzig unddem Umland fördern: „Das Partheland ändert sich rasant. Klimawandel, Zersiedelung und intensivierte Landnutzung vergrößern die Aufgaben der Land-schaftspflege beständig – bei sinkenden finanziellen Möglichkeiten. Dem wollen wir entgegenwirken“, sagt Axel Weinert vom Zweckverband Parthenaue. Ein ähnliches Ziel verfolgt ginkoo. Hier stehen die bezahlbare Pflege des Biosphärenreservates Spreewaldlandschaft sowie ein Wirtschaftskreislauf zwischen bäuerlichen Produzenten und städtischen Konsumenten auf der Agenda. Kulturlandschaft als regionales Kapital zu etablieren, hat sich REGIOBRANDING in der Metropolregion Ham-burg vorgenommen. „Land prägt Menschen und Menschen prägen Land“, sagt Dagmar Schulz, Fachdienstleiterin Jugend – Familie – Bildung im Landkreis Lüchow-Dannenberg. „Darum wollen wir Landschafts- und Umweltqualitäten ins Zentrum der regionalen Identität und Entwicklung rücken.“ Diese Identität speist sich u.a. aus großflächiger natürlicher Landschaft, aus traditioneller norddeutscher Archi-tektur und Kultur – doch auch aus der Erfahrung mit extremen Wetterereignissen wie etwa Hochwasser und Stürmen.

Regionale Energiewende

Welchen Raum sollen Erneuerbare Energien in Deutschland beanspruchen? Wieviel und wo? Wer entscheidet über die Energiewende auf regionaler Ebene und wer ist wie eingebunden? Drei Innovationsgruppen suchen Antworten auf regionaler Ebene. EnAHRgie, render und INOLA erarbeiten integrierte Konzepte, die Energieproduk-tion, Energieeffizienz und dezentrale Netzstrukturen vereinen. Durch die frühzeitige Beteiligung von Bür-gern soll eine möglichst breit akzeptierte Flächennut-zung, z. B. für Windräder und Solaranlagen erreicht werden. „Wir werden die Potenziale für die Energie-Abb. 3: Ländliche Energiewende gestalten, Foto: rupbilder – Fotolia.com

„Höhere Bodenpreise gefährden bäuerliche Landwirtschaft und Ökolandbau, die uns besonders wichtig sind. Darum arbeiten wir in der Innovations-gruppe APV-RESOLA aktiv an einer Lösungsoption zur Flächennutzungskonkurrenz mit.“ Thomas Schmid, Hofgemeinschaft Heggelbach

8 Einleitung

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wende nur heben können, wenn die Wertschöpfung in der Region bleibt“, ist Michael Schäfer, Leiter der Abteilung Strukturentwicklung des Landkreises Ahrweiler, überzeugt. EnAHRgie will dafür geeignete Kooperations- und Betreibermodelle erarbeiten.

Innovative Landnutzungsformen

Weizen, Weide oder Windkraft? Mais, Futtermittel oder Holzplantage? Im Zuge der Energiewende wächst die Konkurrenz um landwirtschaftliche Nutz-fläche weltweit. Lassen sich die unterschiedlichen konträren Ansprüche verknüpfen? Zwei Innovations-gruppen untersuchen mögliche Doppelnutzungen des Landes, zum einen durch Agroforstwirtschaft (Landwirtschaft und Holz), zum anderen durch Agrophotovoltaik (Landwirtschaft und Photovoltaik).„Die agroforstliche Landnutzung soll zur Bodenver-besserung beitragen, eine regionale Wertschöp-fungskette zwischen Gemeinden, kleinen Städten und Landwirtschaftsbetrieben entwickeln und sta- bilisieren und so unsere Region im wahrsten Sinne AUFWERTEN“, beschreibt Carmen Schulze vom Amt Kleine Elster (Niederlausitz) in Brandenburg das angestrebte Ergebnis. Auf Wirtschaftlichkeit zielt die Doppelnutzung von Landwirtschaft und Photovoltaik von APV-RESOLA: „Höhere Bodenpreise gefährden

bäuerliche Landwirtschaft und Ökolandbau, die uns besonders wichtig sind“, sagt Thomas Schmid von der Hofgemeinschaft Heggelbach am Bodensee. Denn Flächen, die als Anlagenstandorte oder für den Anbau nachwachsender Energiepflanzen genutzt werden, stehen für die Nahrungs- und Futtermittel-produktion nicht mehr zur Verfügung. Der Rückgang der landwirtschaftlichen Nutzfläche gilt als ein Grund für steigende Bodenpreise. „Darum arbeiten wir in der Innovationsgruppe APV-RESOLA aktiv an einer Lösungsoption zur Flächennutzungskonkurrenz mit“, so Schmid, und die heißt: Doppelnutzung für Landwirtschaft und Energie. Die Hofgemeinschaft Heggelbach erprobt gezielt Photovoltaik-Anlagen auf „Stelzen“, unter denen Gemüse bzw. Getreide ange-baut werden kann. Die Technologie von Strom- und Nahrungserzeugung auf einer Fläche soll zur Markt-reife gebracht werden.

Nachhaltiges Landmanagement braucht Vordenker

Ein Nachhaltiges Landmanagement stellt insbeson-dere dort eine Herausforderung dar, wo städtische Kerne und deren Umlandgemeinden auf ländlich geprägte Räume treffen und viele verschiedene Nut-zungsinteressen  vorhanden sind – von dem Wunsch nach einem Eigenheim, über die Ausweisung von Gewerbegebieten bis hin zur Nutzung von Wald- und Freiflächen zur Naherholung oder zur ökonomisch orientierten land- und forstwirtschaftlichen Nutzung.

Abb. 5: Verschiedene Landnutzungsinteressen treffen in hoch verdichteten Räumen aufeinander, Foto: T. Bagusat – Fotolia.com

Abb. 4: Besichtigung der neu angelegten Agroforstfläche im Landwirtschaftsbetrieb Domin (Peickwitz), Foto: R. Hübner

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Insbesondere diese hochgradig konfliktreichen Räume sollen von den konkreten Lösungen für Landnutzungskonflikte, Landschaftspflege und Land-schaftswandel profitieren, die von den Innovations-gruppen bis 2019 erarbeitet werden. Ganz von vorne anfangen müssen die Innovationsgruppen dabei nicht.

Sie können auf Systemlösungen und Erkenntnisse zu Innovationsprozessen im Landmanagement zurück-greifen, die im Rahmen der BMBF-Fördermaßnahme „Innovative Systemlösungen für ein Nachhaltiges Landmanagement“ erarbeitet wurden.

BMBF-Fördermaßnahme „Innovative Systemlösungen für ein Nachhaltiges Landmanagement“ (2010–2016)

Im Rahmen der Fördermaßnahme „Innovative Sys-temlösungen für ein Nachhaltiges Landmanagement“ wurden in den Jahren 2010 bis 2016 insgesamt 13 Forschungsverbünde in unterschiedlichen Regionen Deutschlands gefördert. Sie erarbeiteten Lösungen für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Land. Im Fokus standen dabei vor allem regionale Wertschöpfungsnetze für Energie, Abfall und Abwasser. Auch Instrumente und Planungs-grundlagen für eine vorausschauende Nutzung von Land bzw. Flächen wurden erarbeitet. Die Lösungen zielen auf Umsetzbarkeit und Übertragbarkeit in den Projektregionen und auch auf andere Regionen. Die Fördermaßnahme erweiterte dabei die Forschun-gen zur Ressource Land: Wesentlich wurde der regio-nale Ansatz des Landmanagements weiterentwickelt, der unterschiedliche Ansprüche von Nutzern berück-sichtigt. Dabei konzentrierte sich die Forschung von eher sektoraler Ausrichtung auf einen integrativen Ansatz. Wissenschaftler und Anwender aus Ver-waltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft arbeiteten gemeinsam an Lösungen und Handlungsansätzen.

Forschungsansätze der „Innovativen System-lösungen für ein Nachhaltiges Landmanage-ment“

• Inter- und transdisziplinäre Arbeit: Zusammen-arbeit von Wissenschaftlern und Akteuren ausKommunen und Verwaltung, Wirtschaft undZivilgesellschaft

• Betrachtung von Stadt-Land-Beziehungen• Verknüpfung technologischer und nicht-

technologischer Innovationen• Schaffen von regionalen Wertschöpfungsnetzen

• Integriertes Management von regionalenEnergie- und Stoffströmen

Die Lösungen der Projektverbünde zeigen dabei deutlich: Nachhaltiges Landmanagement ist dann erfolgreich, wenn es gemeinsame Impulse setzt und die verschiedenen Akteure aus Land-, Forst- und Wasserwirtschaft, Kommunal- und Regionalplanung sowie Naturschutz dauerhaft zusammenarbeiten. Auch Bürger sollten in Fragen der Landnutzung stärker einbezogen werden. So haben einige Ver-bundprojekte, etwa die „Null-Emissions-Gemeinden“ und das Projekt „RePro – Ressourcen vom Land“, Regionalmanager eingesetzt. Die Regionalmanager unterstützen die Auseinandersetzung mit Nachhal-tigem Landmanagement an der Schnittstelle von Verwaltung und Politik, kommunalen Unternehmen, Zivilgesellschaft und Wissenschaft und koordinie-ren konkrete Maßnahmen zur Umsetzung. Andere Verbundprojekte widmeten sich der Nutzung bislang vernachlässigter Rohstoffe in regionalen Wertstoff-kreisläufen. Die „Vorpommern Initiative Paludi-kultur“ (VIP) aus dem moorreichen Mecklenburg-Vorpommern hat ein nachhaltiges Nutzungskonzept für wiedervernässte Moorstandorte entwickelt und damit gezeigt, wie traditionelle Landschaftsformen mit modernen Bewirtschaftungsformen verknüpft werden können. Diese Idee war der Jury des „Deut-schen Nachhaltigkeitspreises“ die Verleihung des For-schungspreises Nachhaltige Entwicklung 2013 wert.

Damit die Ergebnisse der Fördermaßnahme nach-vollziehbar und für andere Regionen übertragbar bleiben, sind sie in einer öffentlichen Plattform ver-fügbar. Die onlinebasierte Wissensthek enthält Informationen und Lösungen für Wissenschaftler und Akteure aus Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft: www.nachhaltiges-landmanagement.de/ de/wissensthek

Abb. 6: Siedlung, landwirtschaftliche Nutzung, Wald, Photovoltaik- und Windkraftanlagen: verschiedene Nutzungsinteressen treffen auch in ländlichen Räumen aufeinander, Foto: pit24 – Fotolia.com

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• Integriertes Management von regionalen Energie- und Stoffströmen

Die Lösungen der Projektverbünde zeigen dabei deutlich: Nachhaltiges Landmanagement ist dann erfolgreich, wenn es gemeinsame Impulse setzt und die verschiedenen Akteure aus Land-, Forst- und Wasserwirtschaft, Kommunal- und Regionalplanung sowie Naturschutz dauerhaft zusammenarbeiten. Auch Bürger sollten in Fragen der Landnutzung stärker einbezogen werden. So haben einige Ver-bundprojekte, etwa die „Null-Emissions-Gemeinden“ und das Projekt „RePro – Ressourcen vom Land“, Regionalmanager eingesetzt. Die Regionalmanager unterstützen die Auseinandersetzung mit Nachhal-tigem Landmanagement an der Schnittstelle von Verwaltung und Politik, kommunalen Unternehmen, Zivilgesellschaft und Wissenschaft und koordinie-ren konkrete Maßnahmen zur Umsetzung. Andere Verbundprojekte widmeten sich der Nutzung bislang vernachlässigter Rohstoffe in regionalen Wertstoff-kreisläufen. Die „Vorpommern Initiative Paludi-kultur“ (VIP) aus dem moorreichen Mecklenburg-Vorpommern hat ein nachhaltiges Nutzungskonzept für wiedervernässte Moorstandorte entwickelt und damit gezeigt, wie traditionelle Landschaftsformen mit modernen Bewirtschaftungsformen verknüpft werden können. Diese Idee war der Jury des „Deut-schen Nachhaltigkeitspreises“ die Verleihung des For-schungspreises Nachhaltige Entwicklung 2013 wert.

Damit die Ergebnisse der Fördermaßnahme nach-vollziehbar und für andere Regionen übertragbar bleiben, sind sie in einer öffentlichen Plattform ver-fügbar. Die onlinebasierte Wissensthek enthält Informationen und Lösungen für Wissenschaftler und Akteure aus Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft:www.nachhaltiges-landmanagement.de/de/wissensthek

Abb. 6: Siedlung, landwirtschaftliche Nutzung, Wald, Photovoltaik- und Windkraftanlagen: verschiedene Nutzungsinteressen treffen auch in ländlichen Räumen aufeinander, Foto: pit24 – Fotolia.com

Aus Ideen Lösungen machen: Innovationsgruppen für ein Nachhaltiges Landmanagement

In der Fördermaßnahme „Innovative Systemlösun-gen für ein Nachhaltiges Landmanagement“ machtenviele der Wissenschafts-Praxis-Teams die Erfah-rung, dass von der gut umsetzbaren Lösung bis zur dauerhaften Anwendung oft noch eine erhebliche Wegstrecke zurückzulegen ist. Das kann zwei Gründe haben. Einerseits funktionieren sektorale Lösungen zwar gut, sind aber oft zu sehr auf ihr Fachgebiet begrenzt. Für übergreifende Lösungen wiederum sind oft fachliche Verantwortlichkeiten nicht ausrei-chend geklärt. Gerade der Schritt in die Praxis bedarf deshalb eines vielfältigen Wissens und engagierter Mentoren aus Wissenschaft und Praxis. Disziplinäre Perspektiven müssen zusammengedacht, verschie-dene Interessen miteinander vereinbart, fachliche Routinen verlassen und Rahmenbedingungen verändert werden.

Zusammen denken, arbeiten und handeln

Hier setzt die Fördermaßnahme „Innovationsgrup-pen für ein Nachhaltiges Landmanagement“ an: Die Innovationsgruppen greifen drängende Fragen aus der Praxis auf und beantworten sie mit den Mitteln von Forschung und Entwicklung. Ihre Erkenntnisse sollen aktiv die gesellschaftliche Debatte bereichern und in die fachliche Praxis eingehen. Damit sie dauerhaft nutzbar gemacht werden, erarbeiten die Innovationsgruppen von Beginn an, unter welchen Bedingungen ihre Forschungsergebnisse umgesetzt werden können. Dafür erstellen sie Innovations-kon-zepte.

Diese Innovationskonzepte sollen die Umsetzung der Ergebnisse sowie den begonnenen Prozess auch über den Förderzeitraum hinaus gewährleisten. Die enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft-lern und Praktikern in den Innovationsgruppen schafft hierfür die Voraussetzung.

„Die Ergebnisse müssen von Beginn an mit den praktischen Erfordernissen des beruflichen Alltagsrückgekoppelt werden. Dann haben wir eine realisti-sche Chance auf Umsetzbarkeit, weil beide Seitendarin ein eigenes Interesse haben“, beschreibt es Dr. Tobias Preising, regionaler Koordinator des Pro-jekts UrbanRural Solutions im Netzwerk Erweiterter Wirtschaftsraum Hannover.

Abb. 7: Vorstellung der Anlage der Agroforst-Demonstrationsfläche im Landwirtschaftsbetrieb Domin (Peickwitz), Foto: P. Tsonkova

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Pfadfinder für neue Karrierewege

„Die transdisziplinäre Form der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und forschungsbasierter Praxis, wie bei REGIOBRANDING, wird in Zukunft im-mer mehr gebraucht“. Dr. Ulf Ickerodt vom Archäolo-gischen Landesamt Schleswig-Holstein ist überzeugt: „Die Wissenschaft lässt ihre Denkmodelle in der Praxis prüfen. Die Praxis fordert die Wissenschaft heraus, ihre konkreten Fragestellungen aufzugreifen und nutzbringend weiterzuentwickeln. Dies gilt zu-vorderst für zukunftsrelevante Querschnittsthemen wie Nachhaltiges Landmanagement.“

So wichtig die transdisziplinäre Forschung für der-artige gesellschaftliche Transformationsprozesse ist, so wenig ausgeprägt sind bislang die Aus- und Wei-terbildungsmöglichkeiten in Sachen Innovations- prozess. Das BMBF unterstützt mit dem neuen Förderschwerpunkt deshalb Wissenschaftler und Praktiker ganz gezielt mit Weiterbildung und Coa-ching. Die Möglichkeit, sich im Bereich Innovations-forschung und Innovationsmanagement zu qualifi-zieren, ist auch ein Beitrag zur Karriereentwicklung: Nachwuchskräfte aus Wissenschaft und Praxis erwerben damit Innovationskompetenz.

Charakteristika der „Innovationsgruppen für ein Nachhaltiges Landmanagement“

• Teams aus Wissenschaft und kommunalerVerwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft

• Umsetzungsorientierte Lösungen für praktischeProbleme

• Bis zu fünf Jahre Projektlaufzeit für mehrDynamik im Innovationsprozess

• Weiterbildung für alle Gruppenmitgliederunter Einbeziehung der Innovationsforschung

• Erarbeitung eines Innovationskonzepts; Aufzeigendes Weges der Umsetzung über die Projektlauf-zeit hinaus

Nachhaltiges Landmanagement von A bis Z

Die Ressource Land wird auch in Zukunft vieles sein: Lebensraum, Kulturlandschaft, Erholungsgebiet, An-baufläche für Nahrung und Energiepflanzen. Daher will das BMBF mit dem Förderschwerpunkt „Innova-tionsgruppen für ein Nachhaltiges Landmanage-ment“ zur Entwicklung und Umsetzung übergreifen-der Lösungen für regionale Herausforderungen im Landmanagement beitragen.

Auf Ergebnisse hin denken

Welche Ergebnisse erwarten die Mitglieder der Innovationsgruppen von ihren Projekten? Die Antworten sind so vielfältig wie die Beteiligten und ihre Interessen: Landwirtschaftsbetriebe sind unter anderem daran interessiert, Ernteerträge nachhaltiger Landnutzungen wirtschaftlicher zu vermarkten, weitere geschäftliche Standbeine zu entwickeln und Geschäftspartner für regionale Wert-kreisläufe zu finden. Auch die beteiligten Energieun-ternehmen wollen zuvorderst mit neuen Partnern neue Geschäftsfelder eröffnen und bringen dazu ihre technisch-ökonomischen und unternehmerischen Kompetenzen in die Innovationsgruppen ein. Vereine und Stiftungen, die sich für nachhaltige Landnutzung und die regionale Energiewende engagieren, über-nehmen häufig koordinierende Aufgaben. Dafür be-nötigen sie unter anderem verständliche Fachinfor-mationen mit verlässlichen Fakten, klaren Strategien und überzeugenden Wertschöpfungspotenzialen.

Abb. 8: Nachhaltige Landnutzung durch Wissensaustausch und gegenseitiges Lernen, Foto: B. Jevtic – Fotolia.com

„Die Ergebnisse müssen von Beginn an mit den praktischen Erfordernissen des beruflichen Alltagsrückgekoppelt werden. Dann haben wir eine realis-tische Chance auf Umsetzbarkeit, weil beide Seitendarin ein eigenes Interesse haben.“ Dr. Tobias Preising, Netzwerk Erweiterter Wirtschaftsraum Hannover

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Abb. 9: Die Dolzkewiese im Spreewald – eine Feuchtwiese während der Schwertlilienblüte, Foto: N. Heitepriem

Kommunen und Fachbehörden benötigen vor allem Instrumente, mit denen die Beziehungen von Stadt und Land in der Region erfasst und gestaltet werden können – dies betrifft beispielsweise Informationen über Pendlerverflechtungen, Wirtschaftsbeziehungen sowie Ver- und Entsorgungsleistungen. Sie benöti-gen Arbeitsgrundlagen für die gemeinsame Planung und Entwicklung. Sie haben Bedarf an Instrumenten, die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen bringen.

Welche Produkte sollen also erarbeitet werden? Beispielsweise sollen neue Instrumente für das Mo-nitoring und für die Datenverwaltung bestehender Katastersysteme für Kompensationsflächen entwi-ckelt werden. Diese sollen Kataster anwendungs-freundlicher machen und somit deren Wirkung erhöhen. Eine andere Innovationsgruppe arbeitet an einer regionalen Holzbörse, die als „Marktplatz“ vor Ort erzeugten Holzes genutzt wird. Die „Partheland-Küchen“ einer weiteren Innovationsgruppe vereinen Landschaftspflege und Bürgerbeteiligung miteinan-der – im Format von „Küchen“, regelmäßigen Treffen des Austausches und gemeinsamen Kochens.

Konstruktiv coachen, kreativ kommunizieren: Das wissenschaftliche Begleitvorhaben

Bis zum Jahr 2019 werden die Innovationsgruppen ihre Instrumente, Produkte und Dienstleistungen für ein Nachhaltiges Landmanagement entwickeln, beispielhaft erproben und mit einer konkreten Umsetzungsplanung – dem Innovationskonzept –

versehen. Ihnen zur Seite steht das wissenschaftliche Begleitvorhaben.

Unter dem Motto „Konstruktiv coachen, kreativ kommunizieren“ will es die Innovationsgruppen im Arbeitsprozess nach Bedarf tatkräftig unterstützen: Mit Einzel- oder Gruppencoachings zu spezifischen oder übergreifenden Fragestellungen und mit gebündeltem Input zu Innovationsprozessen im Nachhaltigen Landmanagement. Ebenso unterstützt das Begleitvorhaben den Austausch und die Ver-netzung zwischen den Innovationsgruppen. Es organisiert dazu beispielsweise eine begleitende Seminarreihe zur Qualifizierung im Innovations-management. Zudem wird das Begleitvorhaben auch die Öffentlichkeit über Zwischenergebnisse der Arbeit und Anliegen des Förderschwerpunkts infor-mieren. Internetseite und Broschüre, Fachpublika-tion oder journalistischer Beitrag: Sie alle sollen dazu beitragen, dass aus wissenschaftlichen Fachinforma-tionen inspirierende Geschichten werden, die dazu motivieren, für nachhaltigen Landschaftswandel und die Pflege der vielfältigen Kulturlandschaften aktiv zu werden.

Impulse geben für die Praxis

Mit der Arbeit der neun Innovationsgruppen sind viele Erwartungen verknüpft: Die beteiligten Forscher und Praktiker, die voller Elan an neuen Instrumen-ten, Technologien oder Geschäftsmodellen für ein Nachhaltiges Landmanagement arbeiten, verspre-chen sich „konstruktiven Austausch unter verschie-

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„Land prägt Menschen und Menschen prägen Land. Darum wollen wir Landschafts- und Umweltqualitäten ins Zentrum der regionalen Identität und Entwicklung rücken.“ Dagmar Schulz, Fachdienstleiterin im Landkreis Lüchow-Dannenberg, Niedersachsen

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denen Professionen und kommunale Erdung“, wie Dagmar Schulz von REGIOBRANDING zusammen-fasst. Die regionalen Partner erwarten konkrete Fortschritte zum Aufbau tragfähiger Wertschöp-fungsnetze und regionaler Energie- und Stoffströme. Die Forschungsergebnisse werden sich neben ihrer inhaltlichen Exzellenz daher auch daran bemessen, wie gut die erarbeiteten Lösungen in der Praxis an-genommen werden und sich bewähren. Und weil für ein Nachhaltiges Landmanagement zukünftig auch Experten mit Management- und Innovationskompe-tenzen gebraucht werden, ist die Fördermaßnahme nicht zuletzt: Ein Beitrag zur Nachwuchsförderung.

Abb. 10: „Früh übt sich...“ Kinder legen eine Mini-Energieholzanlage in Wahrenbrück an, Foto: Biomasse Schraden e. V.

Nutzen für die Praxis: Die regionalen Partner erwarten ...

• „… Erkenntnisse für den weiteren Ausbau derregenerativen Energieversorgung.“Andreas Rösch, Stadtwerke Bad Tölz GmbH

• „… landwirtschaftliche Ertragspotenzialezu erschließen, die Produktpalette meinesBetriebes zu erweitern und vor allem die Erosiondes Bodens zu mindern, der unser wichtigstesProduktionsmittel ist.“ Thomas Domin, Landwirt

• „... Inwertsetzung der Kulturlandschaft durchneuartige Verzahnung von Kulturlandschaftspfle-ge mit Interessen von Landnutzern und -bewirt-schaftern, die im Umfeld von Großstädten zumTeil sehr vielfältig und dynamisch sein können.“Torsten Wilke, Amt für Stadtgrün und Gewässerder Stadt Leipzig

• „... Erkenntnisse für die Überprüfung und Verbes-serung unserer regionalen Demografiestrategie.“Regina Meyer, Landkreis Göttingen

• „... partizipative Tourismuskonzepte, die Erholung,Landschaftspflege und Naturerlebnis verbinden.“Michael Petschick, Landesamt für Umwelt,Gesundheitund Verbraucherschutz des Landes Brandenburg

• „... mit der Agrophotovoltaik-SystemtechnikMehrwert für Ökologie, Kunden und Investorenzu generieren.“Matthias Taft, BayWa r.e.

• „... eine nachhaltige, zuverlässige und wett-bewerbsfähige Energieversorgung mit neuenProdukten und Märkten für Anbieter wie Energie- und Baugewerke sowie Nachfrager wie beispiels-weise Bäcker.“Stefan Gustav, Ahr-Akademie und Handwerks- kammer Koblenz

• „... audiovisuelle Entdeckertouren, die Umweltbil-dung und Kulturvermittlung zusammenbringenund Einheimische und Gäste gleichermaßenbegeistern.“ Joachim Müller, LandkreisLudwigslust-Parchim

• „… neue Geschäfts- und Beteiligungsmodelle,mit denen wir Win-Win-Situationen für Bürgerund Versorgungsunternehmen schaffen.“Franz-Josef Türck, EWV Energie- undWasserversorgung GmbH

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Innovationsgruppen: Zielsetzung, Vorgehen und Projektregionen

Projektregionen der Innovationsgruppen

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APV-RESOLA | Agrophotovoltaik – Ein Beitrag zur ressourceneffizienten Landnutzung

Hintergrund und Zielsetzung

Gewohnte Landschaftsbilder werden in zunehmen-dem Maße durch den Ausbau Erneuerbarer Energien geprägt. In ca. fünf bis acht Jahren ist damit zu rechnen, dass Photovoltaik (PV) die günstigste Stromerzeugungsquelle in Deutschland ist. Die wachsende Wettbewerbsfähigkeit der PV-Technik ermöglicht ggf. neue Geschäftsmodelle, die unab-hängig von einer Einspeisevergütung durch das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) wirtschaftlich rentabel sein werden. Dieser Wandel hin zu einer Energieerzeugung, die Fläche beansprucht, erhöht bereits heute den Flächennutzungsdruck im ländli-chen Raum. In Anbetracht der eingeschränkten Verfügbarkeit landwirtschaftlich nutzbarer Böden in Deutschland zeichnet sich daher ab, dass die aufgrund heimischer Energieproduktion steigende Flächennachfrage zu neuen Dimensionen in der Flächennutzungskonkurrenz führt und damit Konflikte auf ökonomischer, ökologischer, politischer und gesellschaftlicher Ebene folgen.

Agrophotovoltaik (APV), eine neuartige Systemtech-nologie, ermöglicht eine kombinierte Produktion von Energie und Nahrungsmitteln auf derselben Fläche. Diese harmonische Doppelnutzung der Flächen durch APV kann den Flächenverbrauch minimieren und Flächennutzungskonflikte entschärfen (Abb.12).

APV-Projekte fördern zudem die regionale Wert-schöpfung, da sie vornehmlich dezentral von Land-wirten, Gemeinden sowie kleinen und mittelständi-schen Unternehmen umgesetzt werden.

Forschungsansatz und Vorgehen

Grundlage des Forschungsansatzes bildet das Kon-zept des Living Lab, welches eine enge Zusammen-arbeit von Forschern und Ingenieuren mit Praxis-partnern und der lokalen Bevölkerung unterstützt. Im Living Lab und der begleitenden Forschung soll Wissen zu Innovationsprozessen im Nachhaltigen Landmanagement generiert werden, um die Inno-vation APV einzuführen und ihre Verbreitung zu ermöglichen. Die fünf Arbeitsschwerpunkte der Inno-vationsgruppe sind Gesellschaft, Energiewirtschaft, Technik, Landwirtschaft und Umwelt/Biodiversität.

Die Innovationsgruppe APV-RESOLA wird im Rahmen des Innovationskonzepts daher fünf Leitfäden zur Umsetzung und Übertragbarkeit von APV-Anlagen erarbeiten: 1. Förderpolitik, Geschäftsmodell und

Wirtschaftlichkeit,2. Governance und gesellschaftliche Einbettung,3. Landwirtschaft, Biodiversität und Umwelt,4. Technik sowie5. Weiterführende Forschung und Entwicklung.Die hierzu notwendige Kompetenz wird durch einhohes Maß an Interdisziplinarität zwischen denbeteiligten Natur-, Agrar-, Ingenieur-, Sozial- undWirtschaftswissenschaftlern sowie an Transdiszipli-narität durch die Einbeziehung außerwissenschaft-licher Akteure (Unternehmen, Landwirte, Entschei-dungsträger und Interessengruppen) gewährleistet.

Untersuchungsregion und Verbundpartner

Der Standort der APV-Forschungsanlage befindet sich in der Region Bodensee-Oberschwaben (Baden-Württemberg). In Baden-Württemberg kennzeich-net ein hoher Energiebedarf des produzierenden Gewerbes die Versorgungsstrukturen. Derzeit wird annähernd die Hälfte des Bedarfs über Atom-kraftwerke gedeckt, die gemäß dem Beschluss der Bundesregierung jedoch bis spätestens im Jahr 2022 Abb. 11: Solarfeldanlage in Bayern, Foto: MEV-Verlag-GmbH-Germany

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Page 17: Innovationsgruppen für ein Nachhaltiges Landmanagement · mit Ministerialdirigent Wilfried Kraus, BMBF, Foto: R.-U. Limbach. rischem Tüfteln, interdisziplinärer Verständigung

abgeschaltet werden sollen. Baden-Württemberg steht somit vor der Herausfor-derung, den Energiebedarf aus alternativen Quellen zu decken. Diese Aufgabe wird durch die dicht besiedelte, kleinteilig strukturierte Landschaft erschwert, da der Landwirtschaftssektor aufgrund der im Bundesver-gleich kleinen Betriebe un-ter großem ökonomischen Druck steht. Als Standort der Forschungsanlage wurde daher ein Demeter-Betrieb in Herdwangen-Schönach ausgewählt. Der Bodenseekreis, als einer der drei Landkreise in der Region Bodensee-Oberschwaben, hat sich das Ziel gesetzt, den anvisierten Anteil an Erneuerbaren Energien von 10 % im Jahr 2013 auf 26 % im Jahr 2022 zu erhöhen. Aufgrund der geringen Akzeptanz von Biomasse- und Windkraftnutzung durch die Bevölkerung soll PV dabei die größte Rolle spielen. Allerdings ist der angestrebte Anteil allein über PV-Dachanlagen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zu erreichen. Auch andere, für PV geeignete Flächen, wie z. B. bisher landwirtschaftlich genutzter Flächen oder Konversionsflächen, stehen nur sehr einge-schränkt zur Verfügung. Diese Situation bietet die Chance, APV als eine wichtige Säule der dezentralen Energieversorgung zu etablieren.

Der interkommunale Regionalverband Bodensee-Oberschwaben ist assoziierter Projektpartner und unterstützt die Innovationsgruppe APV-RESOLA vor allem bei lokalen Angelegenheiten wie Flächenpla-nungen, Genehmigungsverfahren sowie Kontakt-aufnahme mit relevanten Interessenvertretern. Für die Installation der APV-Forschungsanlage stellt die Hofgemeinschaft Heggelbach eine Fläche zur Verfügung. Teile der APV-Stromproduktion werden direkt auf dem Landwirtschaftsbetrieb genutzt, wodurch die Praxistauglichkeit der APV-Systemtech-nologie geprüft werden kann. Der Projektpartner EWS-Schönau wird den eingespeisten Solarstrom an- und weiterverkaufen sowie bei der Entwicklung von

Geschäftsmodellen beraten. Für die Entwicklung der Unterkonstruktion der APV-Forschungsanlage sowie für das Genehmigungsverfahren, den Netzanschluss und die Instandhaltung der Anlage ist der Koopera-tionspartner BayWa r.e. zuständig. Die Praxispartner der Innovationsgruppe APV-RESOLA arbeiten mit wissenschaftlichen Einrichtungen zusammen. Das In-stitut für Technikfolgenabschätzung und Systemana-lyse des KIT verantwortet die Einbindung der Bürger in den APV-Innovationsprozess. Die Universität Hohenheim betreut die agrarwissen-schaftlichen Analysen und die Bereiche Umwelt und Biodiversität im Projekt. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ist Koordinator des For-schungsverbundes und begleitet die technischen und energiewirtschaftlichen Forschungsfragen. Text: Stephan Schindele

Laufzeit von APV-RESOLA: 01.03.2015 – 30.06.2019

Abb. 12: Konzept einer APV-Anlage, Grafik: Fraunhofer ISE

Stephan SchindeleFraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE

Elektrische Energiesysteme Heidenhofstraße 2 79110 Freiburg Telefon: 0761 4588-5961 E-Mail: [email protected]

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Page 18: Innovationsgruppen für ein Nachhaltiges Landmanagement · mit Ministerialdirigent Wilfried Kraus, BMBF, Foto: R.-U. Limbach. rischem Tüfteln, interdisziplinärer Verständigung

AUFWERTEN – Agroforstliche Umweltleistungen Für WERTschöpfung und ENergie

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Hintergrund und Zielsetzung

Ertragserwartungen, Nutzungsansprüche und gesellschaftliche Anforderungen, die an die Landnut-zung gestellt werden, nehmen an Intensität und Komplexität stetig zu. Im Bereich der Landwirtschaft hat insbesondere der Anbau nachwachsender Rohstoffe zur stofflichen und energetischen Verwer-tung an Bedeutung gewonnen. Neben dem erweiter-ten Nutzungsspektrum landwirtschaftlicher Produkte steigen auch die an die Landwirtschaft gestellten ökonomischen, ökologischen und sozialen Anforde-rungen. Besondere Herausforderungen sind: Der vielerorts anhaltende Rückgang an Habitat- und Artenvielfalt, die Erhöhung des Bodendegradations-potenzials, höhere Ertragsausfallrisiken durch klimawandelbedingte Witterungsänderungen, regionale Wertschöpfungs-verluste sowie der Bevölkerungsrückgang in ländli-chen Räumen.

Agroforstwirtschaft, also der kombinierte Anbau von Gehölzen und krautigen Ackerkulturen oder Grün-land (Abb. 13), ist eine mögliche Lösung. So können durch die Einbindung von Gehölzen in die ackerbau-liche Produktion beispielsweise der Bodenabtrag effi-zient reduziert, Gewässer vor Stoffeintrag geschützt und kleinräumigere Habitatstrukturen auf groß-

flächigen Ackerschlägen geschaffen werden. Durch die gezielte Anordnung von Gehölzelementen kann zudem das Mikroklima positiv beeinflusst werden. Außerdem können durch die regionale Vermarktung und Nutzung des produzierten Holzes neue Wert-schöpfungsmöglichkeiten in ländlichen Gebieten geschaffen werden.

Trotz zahlreicher Vorteilswirkungen werden agro-forstliche Nutzungsformen in der Praxis jedoch so gut wie nicht umgesetzt. Die Gründe hierfür sind vielfältig und lokal unterschiedlich. Sie reichen von wirtschaftlich-technischen Unsicherheiten über fehlende regionale Verwertungsmöglichkeiten bis hin zu strittigen rechtlichen Rahmenbedingungen. So ist Agroforstwirtschaft auf langfristigere Planun-gen ausgerichtet: bis zur ersten Ernte bzw. Nutzung der Gehölze vergehen mehrere Jahre. Folglich amor-tisieren sich die Anlagekosten auch erst nach einem längeren Zeitraum. Die Bewirtschaftung von Agrar-holz erfordert zudem spezielle technisch-logistische Lösungen, die vielerorts nicht zur Verfügung stehen. Durch politische Vorgaben wie einer Beschränkung der Umtriebszeit oder die Fokussierung auf wenige Baumarten werden ferner Verwertungsoptionen eingeschränkt.

Das Anliegen der Innovationsgruppe AUFWERTEN ist es, einen wesentlichen Beitrag zu einer nachhalti-geren Landnutzung in Deutschland zu leisten, indem landwirtschaftlich genutzte Flächen mittels der viel-versprechenden Landnutzungsform Agroforstwirt- schaft ökologisch, aber auch (sozio-)ökonomisch aufgewertet und gleichzeitig regionale Wertschöp-fungskreisläufe (z. B. nachhaltige Bioenergiewirt-schaft) gestärkt werden. Auf Basis der aus diesem Forschungsprojekt resultierenden Erkenntnisse soll ein Innovationskonzept erarbeitet werden, das detaillierte Ansätze für eine flächig bedeutsame Umsetzung agroforstlicher Nutzungsformen in die landwirtschaftliche Praxis aufzeigt. Hierbei sollen einerseits die Chancen und Vorteilswirkungen von Agroforstwirtschaft umfassend und anwendungs-orientiert dargestellt werden und andererseits rele-vante Hemmnisse hinsichtlich möglicher Lösungs-wege und Alternativen analysiert werden. Betrachtet werden hierbei nicht nur Neuanlagen von

Abb. 13: Agroforstsystem mit Kurzumtriebswirtschaft in Südbrandenburg, Foto: D. Freese, C. Böhm

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Agroforstsystemen, sondern auch Möglichkeiten der Integration und Entwicklung bestehender Agroforst-komponenten.

Forschungsansatz und Vorgehen

Um die Ziele dieses Vorhabens erreichen zu können, wird das Forschungsthema Agroforstwirtschaft ganzheitlich beleuchtet. So stellen u. a. die Themen-gebiete Natur- und Umweltschutz, Landwirtschaft, Landschaftsgestaltung, Technik, Logistik, Verwertung, Vermarktung, Wirtschaftlichkeit, gesellschaftliche Steuerungsinstrumente und Partizipation gleichbe-rechtigte Untersuchungsfelder dar. Die Bearbeitung der einzelnen Themenbereiche erfolgt auf Basis einer themen- und partnerübergreifenden Zusam-menarbeit zwischen Wissenschaft, Praxis und Verwaltung. Durch Partizipation, Information und Be-ratung werden die für die Umsetzungsforschung so wichtigen Schnittstellen zwischen Innovationsgruppe und lokalen, regionalen und überregionalen Entschei- dungsträgern sowie notwendige Governancestruk-turen geschaffen. Standpunkte und Argumente örtlicher Akteure können unmittelbar in die Forschungsarbeit einfließen und Forschungsresul-tate aus der Innovationsgruppe heraus sogleich die Verantwortlichen in der Untersuchungsregion errei-chen. Bei der Erstellung des Innovationskonzeptes wird die Gruppe durch Innovationsexperten begleitet.

Untersuchungsregion und Verbundpartner

Hauptuntersuchungsgebiet der Innovationsgruppe AUFWERTEN ist die Region Südbrandenburg, in der u. a. großflächige Agrarraumstrukturen mit vergleichs-weise ertragsschwachen Böden vorherrschen.Ferner nehmen marginale Standorte wie Bergbau-folgelandschaften einen wichtigen Stellenwert ein.Für die Bearbeitung bestimmter Projektinhalte wurdeinnerhalb dieser Region ein separates Modellgebietausgewählt. Dieses befindet sich im östlichen Teildes südbrandenburgischen Landkreises Elbe-Elsterund umfasst das Amt Kleine Elster mit vier amtsge-bundenen Gemeinden sowie die amtsfreien Gemein-den Sonnewalde und Finsterwalde Stadt (Abb. 14).In der Innovationsgruppe AUFWERTEN arbeiten

Vertreter aus Praxis, Wissenschaft und einer Kom-munalverwaltung zusammen: Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, Land-wirtschaftsbetrieb Domin, Biomasse Schraden e. V., Technische Universität München, Universität Bayreuth, Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e. V., Amt Kleine Elster. Spezielle Fachaufgaben werden zudem durch externe Partner bearbeitet: Naturschutzbund Deutschland e. V., Hochschule Zittau-Görlitz, Büro für angewandte Landschafts-ökologie und Szenarienanalyse, Universität Stuttgart, Atelier VorSicht. Außerdem wird die Innovations-gruppe AUFWERTEN durch einen Fachbeirat beglei-tet, in welchem Experten unterschiedlicher Fach-richtungen mitwirken. Text: Dr. Christian Böhm

Laufzeit von AUFWERTEN: 01.11.2014 – 31.07.2019

Dr. Christian Böhm Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg

Lehrstuhl für Bodenschutz und Rekultivierung Konrad-Wachsmann-Allee 6 03046 Cottbus Telefon: 0355 69-4145 E-Mail: [email protected]

Abb. 14: Modellgebiet der Innovationsgruppe AUFWERTEN, Grafik: C. Böhm

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EnAHRgie – Nachhaltige Gestaltung der Landnutzung und Energieversorgung auf kommunaler Ebene. Umsetzung für die Modellregion Kreis Ahrweiler

Hintergrund und Zielsetzung

Mit der im Jahr 2011 eingeleiteten Energiewende verfolgt die Bundesregierung das Ziel einer nachhal-tigen Energieversorgung. Bis 2050 sollen in Deutsch-land insgesamt 60 % des Bruttoenergieverbrauchs aus Erneuerbaren Energien bereitgestellt werden. Der Anteil Erneuerbarer Energien an der Strom-erzeugung soll sogar 80 % betragen.Für Regionen und Kommunen ergeben sich viel-fältige Möglichkeiten, sich an der Energiewende zu beteiligen. So bestehen Einflussmöglichkeiten über Instrumente der Regionalplanung sowie der kom-munalen Bauleitplanung um z. B. Vorrangflächen für Windenergieanlagen auszuweisen. Gleichzei-tig werden Regionen und Kommunen über eine Vielzahl an Initiativen wie z. B. „100ee-Regionen“, „Bioenergie-Regionen“, „Klima-Bündnis“, „European Energy Award“ oder „BMU Klimaschutzinitiative“ motiviert, sich ehrgeizige Ziele zu setzen. In der Innovationsgruppe EnAHRgie wird am Beispiel des rheinland-pfälzischen Landkreises Ahrweiler ein Ge-samtkonzept für eine nachhaltige Landnutzung mit dem Schwerpunkt nachhaltige Energieversorgung erarbeitet. Anhand dieses Beispiels werden Instru-mente und Methoden entwickelt, welche sich auf andere Landkreise übertragen lassen und als Hilfestellung für die lokale Energiewende genutzt werden können. Ziel ist es, Motivationen und Aktivi-täten auf lokaler Ebene zu nutzen und diese konsis-tent mit Maßnahmen und Zielen auf Landes- und Bundesebene abzustimmen.

Forschungsansatz und Vorgehen

Im Kern der Forschungsaktivitäten steht die Innova-tionsgruppe, in der Wissenschaftler aus den Berei-chen nachhaltige Landnutzung, Gestaltung dezen-traler Energiesysteme, Governance und Partizipation mit Praktikern aus dem Verwaltungsbereich, der Regionalwirtschaft und der Zivilgesellschaft zusam-menarbeiten. Das Projekt umfasst die drei Schwer-punkte Partizipation (im Forschungsprozess und in der Umsetzung), Mehrebenenintegration (Passfähig-keit von lokalen und übergeordneten Zielen und Planungen sowie von dezentraler Energieerzeugung

in bestehende Infrastrukturen) und regionale Nachhaltigkeit (innovative Geschäftsmodelle, lokale Wertschöpfung).

Im Einzelnen sind folgende Arbeitsschritte geplant, um entsprechende Lösungsansätze deutschlandweit zu übertragen:

1. Analyse des Status quo im Kreis Ahrweiler in denBereichen:• Bedarfe, Akteure, relevante Institutionen,

Herausforderungen• rechtliche Rahmenbedingungen• derzeitige Landnutzung• demografische Entwicklung• Energie- und Stoffströme• Erzeugungspotenziale für Strom und Wärme

aus Erneuerbaren Energien• absehbare Speicherpotenziale und

Möglichkeiten der Netzintegration• Erwartungen an den Kreis Ahrweiler aus

Bundes- und Landesperspektive• Möglichkeiten zur Partizipation der

Bevölkerung• Finanzierungsmöglichkeiten

Abb. 15: Verbundpartner und Verbundstruktur von EnAHRgie, Grafik: EA

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2. Organisation und Durchführung öffentlicher Dis-kussionsforen und Nutzung weiterer partizipativerAnsätze

3. Entwicklung eines organisatorisch-technisch-ökonomischen Energiekonzeptes für den KreisAhrweiler mit verschiedenen denkbaren Variantenunter Einbeziehung der Ergebnisse aus den parti-zipativen Verfahren und in Abstimmung mit denpolitischen Vertretern der Gemeinden und Städte

4. Vorstellung und Diskussion des ausgearbeitetenund umsetzbaren Konzeptes mit den zuständigenKommunalvertretern und der Bevölkerung inöffentlichen Veranstaltungen

5. Definition von Instrumenten, Leitfäden undMethoden, die auf andere Landkreise übertragbarsind und allgemein Anwendung finden

6. Testweise Übertragung in weitere Landkreise(Innovationsphase) und Unterstützung der breitenAnwendung (Diffusionsphase) der Instrumente,Leitfäden und Methoden

Untersuchungsregion und Verbundpartner

Untersuchungsraum der Innovationsgruppe EnAHRgie ist der Landkreis Ahrweiler (Abb. 16), der sich im Zuge der Initiative „100ee-Regionen“ das Ziel gesetzt hat, den Anteil der Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien bilanziell auf 100 % zu erhö-hen. Mit der Umsetzung steht der Landkreis jedoch vor der Herausforderung, der Flächenknapp-heit und den Landnutzungskonkurrenzen, resultie-rend aus dem Einsatz Erneuerbarer Energien auf der einen sowie Tourismus, Weinbau, Naturschutz und Siedlungsbau auf der anderen Seite, zu begegnen. Aus der Umsetzung für den Landkreis Ahrweiler kann besonders gut eine allgemeine Herangehens-weise als neue Systemlösung für die lokale Ener-giewende abgeleitet werden, da hier grundlegende Flächennutzungskonkurrenzen gemeinschaftlich Berücksichtigung finden müssen. Hierzu soll im Verbundprojekt ein Innovationskonzept erarbeitet werden, mit dem die anhand der Modellregion Ahrweiler entwickelten Instrumente, Methoden und Leitfäden auch tatsächlich deutschlandweit Anwendung finden können. Neben Wissenschaft-lern aus den Disziplinen Innovationsforschung und

Technikfolgenabschätzung (EA European Academy), elektrische Netze und energetische Speicher (ie3, TU Dortmund; Fraunhofer Institut Umsicht), der Mehrebenen-Governance (Fachbereich Raumpla-nung und Umweltrecht, TU Dortmund; Forschungs-zentrum für Umweltpolitik, FU Berlin), Regional-entwicklung und kommunaler Geschäftsmodelle (Institut für angewandtes Stoffstrommanagement, Hochschule Trier; Deutsches Institut für Urbanistik) sowie Bevölkerungsbeteiligung (Dialogik mbH) sind im Projekt lokale Praxispartner wie der Landkreis Ahrweiler, die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, lokale Wirtschaftsverbände und Energieversorger wie die Handwerkskammer, die Energieversorgung Mittel-rhein AG und die Ahrtal-Werke sowie lokale Banken und zivilgesellschaftliche Verbände und Vereine vertreten (Abb. 15). Text: Dr. André Schaffrin

Laufzeit von EnAHRgie: 01.03.2015 – 28.02.2019

Dr. André Schaffrin EA European Academy of Technology and Innovation Assessment GmbH

Forschungsbereich Energie Wilhelmstraße 56 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler Telefon: 02641 973-322 E-Mail: [email protected]/forschung/aktuelle-projekte/enahrgiewww.enahrgie.org

Abb. 16: Ahrtal, Landkreis Ahrweiler, Foto: EA

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ginkoo – Gestaltung integrativer Innovationsprozesse: Neue institutionelle und regionale Koordinierungsformen für das nachhaltige Landmanagement

Hintergrund und Ziel

Land wird oft nicht nachhaltig genutzt. Gleichzeitig existieren bereits Lösungen, die jedoch nicht im größeren Maßstab angewandt werden und eher geringe Marktrelevanz haben. Die Innovationsgruppe ginkoo fragt aus sozialer und wirtschaftlicher Sicht, wie „Nischenlösungen“ – beispielsweise im Ökoland-bau, regionale oder unternehmerische Initiativen – größere Bedeutung in Wirtschaft und Gesellschafterfahren können. Wie sehen Lösungsansätze derzeitaus, wie könnten sie weiterentwickelt werden undwie kann der Weg dorthin organisiert werden? DieKomplexität solcher Entwicklungs-, Umsetzungs- undLernprozesse für ein Nachhaltiges Landmanagementerfordert einen hohen Aufwand für Kommunikation,Koordination und Kooperation – dies ist eine bran-chenübergreifende Managementherausforderung.Ein solches integriertes Management ist aber ent-scheidend dafür, dass eine Invention zur Innovationoder eine Idee zum Erfolg wird und damit einenBeitrag zu einem nachhaltigeren Landmanagementleisten kann. Um hier neue Wege zu gehen, arbeitenin der Innovationsgruppe ginkoo Wissenschaftlerund Praxispartner auf Augenhöhe zusammen.

Forschungsansatz und Vorgehen

Im moderierten Diskurs widmet sich die Innova-tions-gruppe ginkoo anhand zweier Fallstudien in der Region Berlin-Brandenburg der Herausforderung, wie sich verschiedene Akteure regional, technolo-giebezogen oder sektoral organisieren können, um gemeinsam bestehende „Nischenlösungen“ – kon-kret die Inwertsetzung von Niedermooren sowie der Ökolandbau – weiterzuentwickeln. Dazu werden Fragen der Prozessgestaltung untersucht, verschie-dene Optionen im Hinblick auf Nachhaltigkeit bewer-tet, Akzeptanzfragen bei Eigentümern, Nutzern sowie Verbrauchern untersucht. Kooperationsmodelle werden unter Einbeziehung von Governancefragen analysiert und entwickelt, Ansatzpunkte für ein integriertes Marketing untersucht, die Innovations-optionen bewertet und für die Entwicklung notwen-diges Wissen identifiziert und organisiert. Mit dem Projekt können diese Fragen integriert

betrachtet werden (Abb. 17). Ausgangspunkt des Forschungsprojektes bilden die konkreten Problem-stellungen von Praxisakteuren und deren Lösungs-ideen für ein Nachhaltiges Landmanagement. Denn sie repräsentieren im Kleinen die typischen Heraus-forderungen des „hinter“ der eigentlichen Lösung liegenden Innovationsmanagements in komplexen sozial-ökologischen Systemen. Ziel des Projektes ist es, Methoden und Werkzeuge zu entwickeln, um Ge-staltungshinweise für das Management komplexer Innovationsprozesse im nachhaltigen Landmanage-ment zu geben.

Untersuchungsregion und Fallstudienkontext

Die Fallstudien beschäftigen sich sowohl mit den Pro-blemlagen als auch den Chancen ihrer Nischen. Dies sind z. B. Akzeptanzkonflikte oder die mangelnde Entlohnung für die Beiträge zum Erhalt der Biodiver-sität und des Naturschutzes. Auf der „Plus-Seite“ sind hingegen Lösungsbeiträge zu Herausforderungen derTierproduktion, zur Diversität landwirtschaftlicher

Betriebsformen oder zur Überwindung der Entfrem-dung von Verbrauchern und Produzenten in der herkömmlichen Landwirtschaft zu erwarten.

Für die Fallstudie eins „Biosphärenreservat Spree-wald“ werden in einem regionalen Kontext Lösungen zum Erhalt der Kulturlandschaft auf marginalen Niedermoorstandorten mit hohem gesellschaftlichen Wert entwickelt (Abb. 18). Praxispartner vor Ort ist das UNESCO Biosphärenreservat. Die Spreewald-region eignet sich aufgrund ihres Status als Biosphä-renreservat als Labor für Modelllösungen für ein Nachhaltiges Landmanagement.

Zugleich besteht in der Untersuchungsregion, die zum einen stark vom Tourismus und zum anderen stark von der Landwirtschaft geprägt ist, ein hoher Innovationsdruck: Für Landwirte wird es zunehmend unrentabler, die bisher landwirtschaftlich genutz-ten und zunehmend nassen spreewald-typischen Niedermoorstandorte zu pflegen. Das Landschafts-pflegematerial von diesen Flächen ist extrem arm an Nährstoffen, wodurch eine Verwendung zur Verede-lung, z. B. für die regionale Viehwirtschaft als Futter, ausgeschlossen ist. Die Herausforderung besteht darin, eine wirtschaftliche Lösung für die Verwertung dieses Materials zu finden. Denn vom Erhalt und der Pflege dieser einzigartigen Biotope profitiert die Abb.17: Vorgehen der Innovationsgruppe ginkoo, Grafik: B. König

Abb. 18: Innovation vor Ort: Forscher im Biosphärenreservat Spree-wald, Foto: B. König

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Page 23: Innovationsgruppen für ein Nachhaltiges Landmanagement · mit Ministerialdirigent Wilfried Kraus, BMBF, Foto: R.-U. Limbach. rischem Tüfteln, interdisziplinärer Verständigung

Betriebsformen oder zur Überwindung der Entfrem-dung von Verbrauchern und Produzenten in der herkömmlichen Landwirtschaft zu erwarten.

Für die Fallstudie eins „Biosphärenreservat Spree-wald“ werden in einem regionalen Kontext Lösungen zum Erhalt der Kulturlandschaft auf marginalen Niedermoorstandorten mit hohem gesellschaftlichen Wert entwickelt (Abb. 18). Praxispartner vor Ort ist das UNESCO Biosphärenreservat. Die Spreewald-region eignet sich aufgrund ihres Status als Biosphä-renreservat als Labor für Modelllösungen für ein Nachhaltiges Landmanagement.

Zugleich besteht in der Untersuchungsregion, die zum einen stark vom Tourismus und zum anderen stark von der Landwirtschaft geprägt ist, ein hoher Innovationsdruck: Für Landwirte wird es zunehmend unrentabler, die bisher landwirtschaftlich genutz-ten und zunehmend nassen spreewald-typischen Niedermoorstandorte zu pflegen. Das Landschafts-pflegematerial von diesen Flächen ist extrem arm an Nährstoffen, wodurch eine Verwendung zur Verede-lung, z. B. für die regionale Viehwirtschaft als Futter, ausgeschlossen ist. Die Herausforderung besteht darin, eine wirtschaftliche Lösung für die Verwertung dieses Materials zu finden. Denn vom Erhalt und der Pflege dieser einzigartigen Biotope profitiert die

ganze Region, vor allem der Tourismus. Offene Feuchtwiesen sind in Deutschland sehr seltene Biotope.

Nachhaltige Tierproduktion im Ökolandbau bedeu-tet einerseits: Ethische Aspekte der Tierhaltung und verträgliche Landnutzung werden gewährleistet. Um diese Form der Tierproduktion auch wirtschaftlich zu gestalten, braucht es neue Modelle der Beziehung zwischen Landwirten und Verbrauchern. In der zweiten Fallstudie sollen am Beispiel des Regional-projektes Zweinutzungshuhn „ei care“ (Abb. 19) und der solidarisch organisierten Betriebsform „Speisegut“ übergeordnet relevante Pilotansätze zu tragfähigen Lösungen weiterentwickelt werden. ginkoo-Praxispartner ist die Marktgesellschaft der Naturland Bauern AG, die mit ihren Partnern inner-halb des Anbauverbands Naturland Konzepte für eine nachhaltigere Tierhaltung sowie für den Erhalt von Agrobiodiversität entwickeln. Dabei gilt es, die Anforderungen für die Tiere, Land-wirte, Partner im Wertschöpfungsnetzwerk, Ver-braucher und Gesellschaft im Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis zu integrieren.Text: Dr. Bettina König

Laufzeit von ginkoo: 01.09.2014 – 31.08.2019

Dr. Bettina KönigHumboldt Universität zu Berlin Fachgebiet Ökonomik der Gärtnerischen Produktion am IRI THESys

Friedrichstraße 191 10117 Berlin Telefon: 030 2093-46333 E-Mail: [email protected]

Abb.17: Vorgehen der Innovationsgruppe ginkoo, Grafik: B. König

Abb. 18: Innovation vor Ort: Forscher im Biosphärenreservat Spree-wald, Foto: B. König

Abb. 19: Forschung vor Ort: Das Projekt „ei care“, Foto: U. Günster

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INOLA – Innovationen für ein nachhaltiges Land- und Energiemanagement auf regionaler Ebene

Hintergrund und Zielsetzung

Die Transformation des deutschen Energiesystems in Richtung Erneuerbare Energien wurde mit der im Jahr 2011 beschlossenen Energiewende weiter befördert. Inzwischen treten neben den unbestreit-baren Erfolgen und künftigen Chancen auch die mit der Energiewende verbundenen Probleme immer deutlicher zu Tage. Insbesondere führen die Flächen-ansprüche Erneuerbarer Energien zu Raumnutzungs-konflikten (z. B. mit Tourismus und Landwirtschaft) und zu Akzeptanzproblemen auf regionaler und lokaler Ebene.

Die Innovationsgruppe INOLA verfolgt deshalb das Ziel, innovative und regional angepasste System-lösungen für ein nachhaltiges regionales Energie-system interkommunal und landkreisübergreifend für drei Landkreise (Region Oberland) in der Metro-polregion München zu entwickeln. INOLA will in der Region eine Plattform für die zukunftsfähige Gestaltung der Energiewende sein, die die Poten-ziale der drei Landkreise bündelt und vorhandene regionale Projekte in die Strategie für ein nachhalti-ges Energiesystem einbindet. Neue Ansätze sowohl in der regionalen Simulation zukünftig nachhaltiger Energie- und Landnutzungssysteme als auch in der Kommunikation mit den Beteiligten und Betroffenen werden entwickelt. Hieraus wird einerseits für die Untersuchungsregion ein regionales Handlungs-konzept zur konkreten Umsetzung der Energiewende vor Ort erarbeitet. Andererseits wird Prozesswissen generiert, wie in Regionen mit vielfältigen Flächen-nutzungskonflikten der Übergang zu einem nachhal-tigeren Landnutzungs- und Energiesystem moderiert und gestaltet werden kann.

Forschungsansatz und Vorgehen

Das Forschungsprojekt gliedert sich in mehrere Projektphasen: • Analyse des Ist-Zustandes (räumlich explizite

Erfassung der Energieerzeugung und des Energie-verbrauchs sowie der Landnutzung) und Poten-zialanalyse (künftig mögliche Energieerzeugung,Einsparpotenziale und Effizienzsteigerung)

• Akteurs- und Governance-Analyse:Identifikation unterschiedlicher Interessenlagender Akteure und Unterstützung bei der Lösungvon Konflikten

• Entwicklung von Zukunftsszenarien für konsis-tente Entwicklungswege der Landkreise imBereich Energie, Landschaft, Wohnen und Wirt-schaft (bis 2040) und davon abgeleitete Visionen(erwünschte Szenarien), welche die Prioritätender Akteure für eine zukünftige, nachhaltigeLand- und Energienutzung widerspiegeln

• Erarbeitung von Innovationsstrategien undMaßnahmen zur Erreichung der gewünschtenVisionen gemeinsam mit regionalen Akteuren

• räumliche Simulation und Visualisierung dieserMaßnahmen und möglicher Entwicklungswegesowie Analyse ihrer jeweiligen ökonomischen undökologischen Konsequenzen für die Region

• Erarbeitung eines Kommunikationskonzeptes zurUnterstützung des Gesamtprozesses

Das Simulations-Tool zur Konsens- und Entscheidungsfindung

Kernprodukt der Innovationsgruppe INOLA ist eine mit Akteuren und der Bevölkerung der Region Oberland abgestimmte Analyse des besten Entwick-lungspfades hin zu einem möglichst nachhaltigen zukünftigen Energie- und Landnutzungssystem. Hier-zu wird ein Simulations-Werkzeug entwickelt und

Abb. 20: Das Simulations- bzw. Konsens-Tool, Grafik: LMU München

Page 25: Innovationsgruppen für ein Nachhaltiges Landmanagement · mit Ministerialdirigent Wilfried Kraus, BMBF, Foto: R.-U. Limbach. rischem Tüfteln, interdisziplinärer Verständigung

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zur Konsens- und Entscheidungsfindung genutzt.Das Simulations-Tool besteht aus drei Komponenten: 1. ein räumlich explizites, regionales Stoff- und Ener-

gieflussmodell (Abb. 20 rechts), das die jetzige undzukünftig mögliche Energieversorgungsstruktur,die Potenziale aus Erneuerbaren Energien sowiedie möglichen Landnutzungsentscheidungen undderen Stoffströme darstellt

2. ein Akteursmodell (Abb. 20 links), das die Entschei-dungen von Kernakteuren wie z. B. Sanierungsent-scheidungen von Haushalten oder Investitionsent-scheidungen von Unternehmen abbildet

3. ein Rahmenmodul (Abb. 20 oben), anhand dessenin einem offenen Beteiligungsprozess mit denrelevanten Akteuren unterschiedliche Szenarienerarbeitet und die Auswirkungen von sich ver-ändernden Rahmenbedingungen (z. B. Bevölke-rungsentwicklung, Klimawandel, Wirtschaftsent-wicklung) auf die Region dargestellt wird. Mit Hilfedieses räumlichen Simulations-Tools können dieAuswirkungen von Innovationen und Maßnahmensowie mögliche Entwicklungswege im BereichErneuerbarer Energien visualisiert und von denregionalen Akteuren „durchgespielt“ sowie ausökologischer und ökonomischer Sicht bewertetwerden – damit lassen sich Planungsentscheidun-gen in der Region fundiert unterstützen

Untersuchungsregion und Verbundpartner

Die INOLA Untersuchungsregion Oberland besteht aus den drei oberbayerischen Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen, Miesbach sowie Weilheim-Schongau im südlichen Stadt-Umland-Bereich der Metropol- region München (Abb. 21). Das Oberland ist eine wirtschaftlich sehr dynamische Region mit wachsen-der Bevölkerung. Gerade hier treten Nutzungs- konkurrenzen zwischen Energieproduktion, Land-wirtschaft, Naturschutz, Tourismus sowie Siedlung und Verkehr auf. Im Oberland konnten sich in den letzten Jahren neue regionale Governance-Struktu-ren wie die Bürgerstiftung „Energiewende Oberland“ (EWO) erfolgreich etablieren. So haben sich die drei Landkreise zur „Energiewende Oberland“ zusam-mengeschlossen und jeweils durch Kreistagsbe-schluss entschieden, bis zum Jahr 2035 unabhängig von fossilen Energieträgern zu werden. Die Innova-tionsgruppe wird die Region Oberland auf dem Weg zu diesem ehrgeizigen Ziel wissenschaftlich

begleiten und unterstützen. Wissenschaftler und Praktiker arbeiten bei INOLA eng zusammen. Die inter- und transdisziplinäre Innovationsgruppe setzt sich zusammen aus der wissenschaftlichen Projekt-leitung (LMU München) und der Co-Leitung aus der Praxis (EWO) sowie Nachwuchswissenschaftlern des Departments für Geographie der LMU München, der Hochschule Kempten, des ifo Instituts München und den Stadtwerken Bad Tölz als weiterem regionalen Praxispartner. Diese Konstellation soll dazu beitra-gen, das Wissen der Forscher mit den Erfahrungen und Kompetenzen der Region eng zu verknüpfen. Die externe Prozessbegleitung stellt das Innovations-, Change- und Kommunikationsmanagement sicher. Text: Dr. Anne von Streit, Elisabeth Freundl

Laufzeit von INOLA: 01.10.2014 – 30.09.2019

Dr. Anne von Streit (Projektleitung) Ludwig-Maximilians-Universität München Department für Geographie

Ludwig-Maximilians-Universität München Luisenstraße 37 80333 München Telefon: 089 2180-4177 E-Mail: [email protected]

Elisabeth Freundl (Co-Leitung Praxis) Energiewende Oberland Bürgerstiftung für Erneuerbare Energien und Energieeinsparung

Am Alten Kraftwerk 4 82377 Penzberg Telefon: 08856 80536-21 E-Mail: [email protected]

Abb. 21: Die INOLA Untersuchungsregion Oberland, Grafik: LMU München

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REGIOBRANDING | Branding von Stadt-Land- Regionen durch Kulturlandschaftscharakteristika

Hintergrund und Zielsetzung

Beim sogenannten Branding handelt es sich um die Entwicklung von Alleinstellungsmerkmalen im Wettbewerb von Produkten, Marken und Orten, bei dem spezielle Qualitäten herausgestellt werden. Mit der Innovationsgruppe REGIOBRANDING soll eine Grundlage geschaffen werden, durch ein Branding die Identifikation der Bürger mit ihrer Region und ihrer Kulturlandschaft zu intensivieren und zu festigen. Ziel der Forschungsarbeiten ist, das Engage-ment für die Erhaltung der Landschaftsqualitäten zu steigern und damit das Außenbild der Region attrak-tiver zu gestalten. REGIOBRANDING ist dabei mehr als herkömmliches Marketing. Das Branding von Regionen bezieht nicht nur physische Aspekte der Landschaft ein, sondern auch ökonomische, soziale und kulturelle Qualitäten. Auf diese Weise trägt Bran-ding dazu bei, dass Regionen neue Entwicklungswe-ge und organisatorische Änderungen vollziehen und damit eine regionale Identität aufbauen können. Bisher ist jedoch wenig erforscht, wie Kulturland-schaftsqualitäten systematisch und glaubwürdig für ein Branding eingesetzt werden können.

Vor diesem Hintergrund soll erprobt werden, wie die Identität der Landschaft im Bewusstsein der Bürger und im Außenbild einer Stadt-Land-Region verankert und lebendig gehalten werden kann. Im Forschungsvorhaben arbeiten Wissenschaftler und Praxispartner die unterschiedlichen Kulturlandschaf-ten der Untersuchungsregion und deren Qualitäten heraus, um daraus innovative Ideen unter einem bestimmten Label abzuleiten. In der Erhebungs- phase werden neben verschiedenen Interviewtech-niken (qualitativ/narrativ, quantitativ/standardisiert, Fokusgruppen, Expertenbefragungen), der Anwen-dung räumlicher Erfassungs- und Bewertungsme-thoden (GIS-Analysen, Mapping), Felderhebungen und sozialen Netzwerkanalysen auch experimentelle Arbeitsweisen wie „story telling“ oder metaphorisches Arbeiten erprobt.

Mit einer modellhaften Umsetzung der Erkenntnisse sollen Wege aufgezeigt werden, die regionale Wert-schöpfung und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Es werden Modellmaßnahmen wie z. B. digitale

Kulturlandschaftstouren, Bürgerwerkstätten, Wege- und Landmarkensysteme oder kulturland-schaftliche Kommunikationsplattformen konzipiert und in den Fokusregionen umgesetzt. Die Umset-zung der Konzepte und Modellmaßnahmen an geeigneten Orten in den Fokusregionen wird von den Wissenschaftlern begleitet und evaluiert, um deren Eignung und Wirkung zu überprüfen. Auf dieser Grundlage sollen Handlungsanweisungen für die Fortführung der Maßnahmen in den Regionen erarbeitet sowie übertragbare Konzepte derartiger Prozesse in weiteren Regionen erstellt werden. Parallel zur Umsetzung werden von den Praxispart-nern bereits Möglichkeiten für eine Fortführung und Verstetigung der Modellmaßnahmen im Sinne des erarbeiteten Brandingkonzeptes geprüft (Förder-möglichkeiten, Institutionalisierung).

Forschungsansatz und Vorgehen

Das Projekt sieht drei Hauptbearbeitungsphasen vor:• die Wissenserhebung und Wissensproduktion,• die Wissensverarbeitung und Entwicklung

regionaler Branding-Konzepte sowie• die modellhafte Umsetzung der Konzepte und

deren Evaluation.

Damit bei der Vielzahl an Beteiligten das Projekt handlungsfähig bleibt, erfolgt die Projektsteuerung in der Innovationsgruppe (Abb. 22). Die Innovations-gruppe besteht aus jeweils einem Repräsentanten

Abb. 22: Zusammensetzung der Innovationsgruppe, Grafik: Leibniz Universität Hannover

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aus den drei Fokusregionen sowie aus jeder am Pro-jekt beteiligten Wissenschaftsdisziplin. In der Gruppe werden die Projektziele festgelegt, Informationen ausgetauscht und Arbeitsweisen abgestimmt. Wissen- schaftler und regionale Projektpartner vollziehen somit gemeinsame Entwicklungs- und Lernprozesse und setzen Modellprojekte um. Parallel wird auch in den Fokusregionen ein Kommunikations- und Lern-prozess initiiert und durchgeführt, der die regionale Identitätsbildung in der Bevölkerung unterstützt.

Untersuchungsregion und Verbundpartner

Als Untersuchungsgebiet wurde die Metropolregion Hamburg ausgewählt (Abb. 23). Sie umfasst 17 Land-kreise und zwei kreisfreie Städte in vier Bundeslän- dern. Durch die Kooperation von städtischen Ballungszentren und ländlichen Räumen sollen Herausforderungen, wie z. B. der demografische Wandel, die Infrastrukturentwicklung oder der Technologietransfer gemeinsam bearbeitet werden. Besondere Stärken und Ressourcen ländlicher Regio-nen sind z. B. in der kulturlandschaftlichen Ausstat-tung zu finden, die häufig noch nicht ausreichend in Wert gesetzt sind. REGIOBRANDING will hierfür eine Basis schaffen, wobei besonderer Wert auf die gemeinsame Erarbeitung von Strategien mit regio-

nalen Akteuren gelegt wird. Dazu wurden inner-halb der Metropolregion drei separate Fokusregio-nen ausgewählt: Die Region Steinburg, die Region Lübeck-Nordwestmecklenburg und die Region Griese Gegend - Elbe - Wendland (Abb. 24). Das Projekt besteht aus acht Verbundpartnern: der Leibniz Universität Hannover (Institut für Umweltplanung, Institut für Entwerfen und Städte-bau, Geodätisches Institut), der Universität Hamburg (Archäologisches Institut), dem Niedersächsische Institut für Wirtschaftsforschung, dem Büro mensch und region GbR, dem Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein, dem Landkreis Ludwigslust- Parchim (Fachdienst Regionalmanagement), der Stadt Lübeck (Bereich Umwelt-, Natur- und Ver-braucherschutz) und dem Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer e. V. Die Geschäftsstelle der Metropolregion Hamburg unterstützt das Projekt als assoziierter Partner. Im Projektverlauf werden wei-tere Partner aus den Fokusregionen beteiligt, die als regionale und lokale Akteure Projektinhalte mitent-wickeln und Lernpartner im Innovationsprozess sind.Text: Dr. Daniela Kempa

Laufzeit von REGIOBRANDING: 01.09.2014 – 28.02.2019

Dr. Daniela KempaLeibniz Universität Hannover Institut für Umweltplanung

Herrenhäuser Straße 2 30419 Hannover Telefon: 0511 762-3162 E-Mail: [email protected]

Abb. 23: Landschaften in der Metropolregion Hamburg, Foto: D. Kempa, U. Kühn, C. Löser

Abb. 24: Fokusregionen in der Metropolregion Hamburg, Grafik: Leibniz Universität Hannover

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28 Innovationsgruppen

render | Regionaler Dialog Energiewende – Gemeinsam auf den Weg machen zur EnergieRegion Aachen 2030

Hintergrund und Zielsetzung

Die Umsetzung der Energiewende und der damit verbundene Ausbau der Erzeugung von Erneuer-baren Energien sind in vielen Teilen von Deutschland mit einer erheblichen Zunahme der Inanspruchnah-me von Land und der Verschärfung von Landnut-zungskonkurrenzen verbunden (s. Herausforderun-gen in Abb. 25). Damit der Ausbau der regenerativen Energieerzeugung gelingen kann, fordern Bürger, Unternehmen, Versorgungsunternehmen, Kommu-nen sowie Wirtschafts- und Umweltverbände ein stärker abgestimmtes Vorgehen sowie eine deutlich stärkere Beteiligung der Bevölkerung an der Energie-wende.

Wie kann die Projektregion Aachen die Energiewen-de mit Hilfe eines transdisziplinär angelegten Innova-tions- und Lernprozesses umsetzen? Dabei soll der für die Region optimale Ausbau Erneu-erbarer Energien transparent, umwelt- und sozial-verträglich, ressourcenschonend und kosteneffizient gewährleistet werden.

Forschungsansatz

Kern des render-Konzeptes ist die Initiierung eines regionalen Dialogs in der Projektregion Aachen. render widmet sich der Frage, wie ein zivilgesell-schaftliches Beteiligungskonzept aussehen kann und wie sich der verstärkte Ausbau Erneuerbarer Energien so steuern lässt, dass ein Nachhaltiges Landmanage-ment erreicht werden kann. Im Rahmen des Dialoges soll eine Abstimmung mit den unterschiedlichen, z. T. konkurrierenden Interessensgruppen in derRegion geführt und parallel die erforderliche Innova-tionskompetenz in der Region auf- und ausgebautwerden.

Damit die breite Umsetzung der Energiewende in der Projektregion Aachen auch einen signifikanten Beitrag zur regionalen Wertschöpfung leisten kann, sind regionsübergreifend Strategien sowie Kooperations- und Vermarktungsmodelle zu entwickeln. Hierbei handelt es sich nicht nur um neue Geschäftsmodell-ansätze für Energieversorger, sondern auch um neu-artige Beteiligungsformate für die Bevölkerung wie bspw. ein „Regionaler Zukunftsfonds Energiewende“ als ein genossenschaftlicher Ansatz. Diese Angebote sollen den Menschen in der Region nicht nur die Mitgestaltung und den Schutz ihrer Umwelt ermögli-chen, sondern ihnen auch (ökonomische) Beteiligun-gen an der regionalen Wertschöpfung gewährleisten und somit auch gegebenenfalls die Akzeptanz für geplante Maßnahmen erhöhen.

Insgesamt umfasst render fünf Arbeitsbereiche (AB). Nachfolgend werden ausgewählte Produkte von render kurz vorgestellt:• Akteurs- und Institutionenanalyse (AB 2): Erfas-

sung der Akteure/Institutionen, aktuellen Pro-gramme, Projekte und Handlungskonstellationenim Kontext der Erneuerbaren Energien

• Konzepte für den „Regionalen Dialog” (AB 2):Entwicklung von Dialog- und Kooperationsinstru-menten mit Beteiligung der Zivilgesellschaft

• Entwicklungsszenarien „Regionale Energiewende“(AB 3): Beteiligungsorientierte Erarbeitung rele-vanter Entwicklungsszenarien durch die Akteureder Region

Abb. 25: Herausforderungen der regionalen Energiewende, Grafik: FiW

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• Kriterienkatalog (AB 3): Partizipative Entwicklungeines Kriterienkatalogs, welche Technologien inwelcher Menge/Anzahl/Größe für die Region sinn-voll bzw. sozial und ökologisch akzeptabel sind

• Dialog- und Analysetool enerGIS (AB 3):Entwicklung des Analyse- und SimulationsmodellsenerGIS zur integrierten Datenanalyse, raumbe-zogenen Simulation, Darstellung der Szenarien-entwicklung und Erarbeitung von Nutzungs- empfehlungen mittels WebGIS

• Bestands- und Potenzialanalyse „Regionale Wert-schöpfung“ (AB 4): Identifizierung bestehenderund zukünftiger regionaler Wertschöpfungskettenim Bereich der Energiewende und Entwicklungneuer Partizipations- und Geschäftsmodelle fürdie Region

Mittels der render-Pilotvorhaben erproben die Praxispartner in einer frühen Projektphase den Regionalen Dialog und entwickeln aus den gewon-nenen Erkenntnissen Blaupausen zur Übertragung in die Region. Beispiele für Pilotvorhaben sind die „Integrierte Umsetzung der Energiewende vor Ort am Beispiel eines kommunalen Baugebietes“ oder die „Entwicklung und Umsetzung einer Erneuerbare-Energien-Maßnahme mit Finanzierung durch eine Energiegenossenschaft“.

Als Klammer und verbindendes Element der drei thematischen Säulen entsteht mit dem Innovations-konzept „EnergieRegion Aaachen 2030“ (AB 1) das zentrale Produkt in render. Das Innovationskonzept

• ist ein Handlungs- und Entwicklungsprogrammfür die regionale Umsetzung der Energiewendebis 2030,

• wird dabei von der Region selbst erarbeitet,• analysiert wahrscheinliche oder absehbare

Entwicklungstrends in der Region,• gleicht diese mit möglichen oder gewünschten

Entwicklungspfaden ab, • leitet daraus unter Berücksichtigung bereits

vorhandener EntwicklungsprogrammeSzenarien zur Umsetzung ab und

• mündet in einem Fahrplan mit konkretenZielen, Zeitfenstern, Zuständigkeiten, Maßnah-menkatalog und Ressourcenbedarf zur Umset-zung der Energiewende.

Untersuchungsregion und Verbundpartner

Die Projektregion in render ist gleichzusetzen mit der räumlichen Ausdehnung der StädteRegion Aachen. Die Praxispartner BET Büro für Energiewirtschaft und technische Planung GmbH, StädteRegion Aachen, Stadt Aachen, STAWAG Stadtwerke Aachen AG und EWV Energie- und Wasser-Versorgung GmbH haben sich in render mit den vier wissenschaftlichen Verbundpartnern Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen (FiW), gaiac Forschungsinstitut für Ökosystemanalyse und -bewertung e. V. an der RWTH Aachen, Institut fürPolitische Wissenschaft der RWTH Aachen Universitysowie dem Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschungund Politikberatung (RISP) e. V. an der UniversitätDuisburg-Essen zusammengeschlossen, als Innova-tionsgruppe render den „Regionalen Dialog“ überdie gemeinsame Energiezukunft zu initiieren. EinenDialog kann die Innovationsgruppe natürlich nichtalleine führen und ist auf die aktive Mitarbeit derregionalen Akteure angewiesen.Text: Jens Schneider

Laufzeit von render: 01.10.2014 – 30.09.2018

Jens Schneider Forschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen (FiW) e. V.

Kackertstraße 15–17 52056 Aachen Telefon: 0241 80266-22 E-Mail: [email protected]

Abb. 26: Auftakt des regionalen Dialogs in Aachen, Foto: FiW

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stadt PARTHE land | Kulturlandschaftsmanagement als Brücke zwischen Metropole und ländlichem Raum

Hintergrund und Zielsetzung

Die Innovationsgruppe stadt PARTHE land beschäf- tigt sich mit Kulturlandschaftsmanagement. Die Un-tersuchungsregion, das Partheland bei Leipzig, steht dabei exemplarisch für die besonderen Herausforde-rungen von Stadt-Umland-Regionen. Ausgangspunkt des Forschungsvorhabens ist die Überlegung, dass die Wertschätzung einer Landschaft dazu beiträgt, neue Wertschöpfungsmöglichkeiten zwischen Stadt und Land zu entwickeln. Dazu müssen möglichst vie-le Akteure ins Gespräch gebracht und der Prozess er-gebnisoffen gestaltet werden, um die schützenswer-ten Bestandteile der Kulturlandschaft wie öffentliche Parkanlagen, artenreiches Grünland, Heckensysteme und viele andere wertvolle Landschaftsstrukturen des Raumes zu erhalten. Patentrezepte bestehen hierfür nicht.

Forschungsansatz und Vorgehen

Die Erfahrungen der Projektpartner zeigen, dass durch die Verstärkung der Wechselwirkungen zwischen den Akteuren von Stadt und Land ein Mehrwert für Regionen erzeugt werden kann. Darauf aufbauend verfolgt das Forschungsvorhaben den Ansatz, die treibenden Kräfte zwischen den Polen der Wertschöpfung (Welchen wirtschaftlichen Profit ziehe ich aus der Kulturlandschaft?) und der

Wertschätzung (Was ist mir die Kulturlandschaft wert und was bin ich bereit dafür zu leisten?) miteinander in Beziehung zu setzen. Denn neben den technologi-schen Innovationen (z. B. zur Verwertung von Land-schaftspflegematerial) bedarf es ebenso kulturland-schaftlicher Diskurse, um stark beanspruchte Räume, wie das Partheland, gestaltbar zu machen. Dieser komplexe Arbeits- und Kommunikationsprozess zum Schutz, zur Entwicklung und Inwertsetzung von Kul-turlandschaften wird als Kulturlandschaftsmanage-ment bezeichnet und ist zentraler Gegenstand der Innovationsgruppe stadt PARTHE land (Abb. 27).

Unter dem Dach des Kulturlandschaftsmanagements gliedert sich das Forschungsvorhaben in drei Hand-lungsfelder mit weiteren Teilprojekten:1. Neue Ansätze der Kompensation von Eingriffen:

Ziel ist die Umsetzung von naturschutzfachlichenMaßnahmen, wie z. B. das Anlegen von Blühstrei-fen auf landwirtschaftlichen Flächen, gemeinsammit Landwirten. Diese Maßnahmen könntenzudem als gesetzlich geforderter Ausgleich fürEingriffe in Natur und Landschaft dienen, bspw.für den Bau eines Wohngebietes auf landwirt-schaftlichen Flächen. Über diesen Weg könntendiese sogenannten Produktionsintegrierten Kom-pensationsmaßnahmen entsprechend finanziertwerden.

2. Neue Wertschöpfungsketten in derKulturlandschaftspflege: Durch den Aufbau neuer Verwertungs- und Vermarktungs-wege sollen die ökonomischen Rahmenbedingungen für die Landschaftspflege im Partheland verbessert werden. Davon können insbesondere folgende Landschaftsstrukturen profitieren:• artenreiches Grünland

in der Parthenaue• Windschutzpflanzungen

und Hecken in derAgrarlandschaft

• seltene und schützens- werte Biotope• öffentliche Grünanlagen

Neue Handlungsstrategien im Kulturlandschaftsmanagement

Wertschätzung & Verbesserte Wertschöpfung

Landschaftliche Teilhabe & Landschafts-kommu-nikation Eingriffen

Neue Wertschöpfungs-ketten in der Kulturland-schaftspflege

Neue Ansätze der Kompensation von Eingriffen

Kommunikationskonzept:-Stadt-Land-Kommunika-tion entlang der Parthe

Naturschutzkonforme Grünlandbewirtschaftung

Produktionsintegrierte Kompensations-maßnahmen

Parthelandküche: Orte der Begegnung & Kommunikation

Pflege und Umbau von linearen und kleinflächigen Gehölzstrukturen

Verwertung von Reststoffen aus der Kulturlandschafts-pflege

Abb. 27: Handlungsfelder und Teilprojekte von stadt PARTHE land, Grafik: TU Dresden

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3. Landschaftliche Teilhabe und Landschafts- kommunikation:

Landschaftskommunikation ist die öffentliche Verständigung über den Raum, den wir be-wohnen und nutzen. Sie setzt voraus, dass die öffentliche Aufmerksamkeit auf die Landschaft gelenkt wird und sich die Zivilgesellschaft mit den spannenden Fragen der Landschaftsent-wicklung auseinandersetzt. Dies wird mit einem Exkursionsführer, mit Bildungsmaterialien für Grundschulen sowie mit publizistischen Beiträgen angestrebt. Um die öffentliche Debatte über die Perspektiven des Parthelandes und die Inhalte des Forschungsvorhabens anzuregen, wird eine besondere Veranstaltungsreihe installiert – die Parthelandküche(n). Gesucht werden neue Rezepte für das Partheland sowie neue Wege für eine höhere landschaftliche Teilhabe der Bevöl-kerung und Spielräume für die Entwicklung von Kulturlandschaftsprodukten.

Untersuchungsregion und Verbundpartner

Das Partheland erstreckt sich entlang des gleich-namigen Flusses vom dicht bebauten Zentrum der Stadt Leipzig über das Stadt-Umland bis hinein in ländliche Räume. Dieser Landschaftsraum ist Lebensraum für 260.000 Menschen aber auch Rückzugsraum für seltene Tier- und Pflanzenarten. Das Partheland verändert sich jedoch rasant und sieht sich konfrontiert mit zahlreichen Heraus- forderungen:• Die zunehmende Vernässung in der Partheaue

erschwert ihre Bewirtschaftung und Pflege.• Neue Gewerbe- und Wohngebiete führen zum

Verlust landwirtschaftlicher Flächen undLebensräume.

• Die ökonomiscbedingungen fsich stark verä

Für die Bearbeitu

hen und rechtlichen Rahmen- ür die Landbewirtschafter haben ndert.

ng dieser vielschichtigen Frage- stellungen haben sich das Lehr- und Forschungsge-biet Landschaftsplanung der TU Dresden, der Grüne Ring Leipzig (vertreten durch das Amt für Stadtgrün und Gewässer der Stadt Leipzig), der Zweckverband Parthenaue, das Leipziger Gartenprogramm (ver-

treten durch die culturtraeger GmbH), das Professor Hellriegel Institut e. V., das Deutsche Bio-masseforschungszentrum gemeinnützige GmbH und das Büro für Landschaftskommunikation in einer Innovationsgruppe zusammengeschlossen. Neben diesen sieben Verbundpartnern sollen weite-re regionale Akteure aus der Wirtschaft, der Ver-waltung, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft in die Arbeitsprozesse des Forschungsvorhabens einbezogen werden. Text: Florian Etterer, Kenneth Anders, Torsten Wilke

Laufzeit von stadt PARTHE land: 01.09.2014 – 31.08.2019

Florian EttererTU Dresden, Fakultät für Architektur

Institut für Landschaftsarchitektur Lehr- und Forschungsgebiet Landschaftsplanung 01062 Dresden Telefon: 0351 463-31914 E-Mail: [email protected]

Abb. 28: stadt PARTHE land: Kernbergiffe des Forschungsvorhabens, Grafik: TU Dresden

Abb. 29: Blick vom Krummrichsberg nach Leipzig, Foto: L. Fischer

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UrbanRural Solutions | Innovationen im regionalen Daseinsvorsorgemanagement durch optimierte Unterstützung von Stadt-Land-Kooperationen

Hintergrund und Zielsetzung

Das Spannungsfeld aus demografischem Wandel, schwindenden finanziellen Ressourcen der öffent-lichen Hand und Aufgaben der regionalen Daseins-vorsorge ist eine drängende Herausforderungen für Kommunen. Die vielfältigen Anpassungen an die sich wandelnden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sind allerdings nicht allein durch Maßnahmen auf der Mikroebene der einzelnen Kommunen (Organi-sation und Betrieb von Infrastruktur) zu erreichen. Vielmehr werden sie nur mit Hilfe nachhaltiger Strategien einer regionalen Aufgabenteilung und der räumlichen Reorganisation zu meistern sein, die wiederum nur in enger Abstimmung mit allen Akteuren der regionalen Ebene umgesetzt werden können. Aus dem Nebeneinander wachsender und schrumpfender Räume und der Notwendigkeit, die räumliche Verteilung sowie die Erreichbarkeit von Versorgungsinfrastrukturen zu überdenken, folgen komplexe Abstimmungs- und Kooperationserforder-nisse besonders zwischen urbanen und ländlichen Räumen. Die nötigen Kooperationen kommen aber – wenn überhaupt – nur zögerlich zustande. Sie stellen ein entscheidendes planerisches Defizit im Kontext eines nachhaltigen Landmanage-ments dar.

Die Innovationsgruppe UrbanRural Solutions setzt sich daher das Ziel, effektive regionale Kooperationen für eine nachhaltige Daseins-vorsorge zu ermöglichen, die ohne innovati-ven Input nicht zustande kommen würden (Abb. 30). Das Projekt konzentriert sich dabei auf die wohnstandortbezogene Infrastruktur, also Bildung (Schulen und Kindergärten), Einzelhandel, Kultur, Verkehr und Gesundheit (Ärzte, Apotheken). Unter-suchungsräume sind die Region Göttingen-Osterode, der Erweiterte Wirtschaftsraum Hannover sowie die Region Köln. Die er- forderlichen Innovationsprozesse sollen optimiert sowie ihre Umsetzung verbessert werden. Dazu ist es nötig, die bisherigen

Grenzen regionaler strategischer Aushandlungspro-zesse zu erforschen und deren Hemmnisse in Richtung Umsetzung besser zu verstehen. Auf Basis dieser Erkenntnisse sollen innovative und praxisrele-vante Ansätze entwickelt werden, mit deren Hilfe die bisherigen Hindernisse gezielt adressiert und verhandelt werden können.

Forschungsansatz und Vorgehen

Die Kooperationshemmnisse sind äußerst vielschich-tig und dürften von Region zu Region unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Dieser großen Spannbreite soll durch eine transdisziplinäre Projektausrichtung begegnet werden, die neben wissenschaftlicher Expertise auch gleichberechtigten Praxispartnern ein großes Gewicht im Forschungsverbund beimisst. Geplant ist ein fallstudienbasiertes Vorgehen. Dazu wurden drei Praxisregionen ausgewählt, die sich sowohl hinsichtlich der räumlichen als auch organi-satorischen Struktur und fachlichen Ausrichtung deutlich unterscheiden. So kann eine große Breite bestehender Erschwernisse zusammengetragen und eine Übertragbarkeit der Systemlösung auf andere

Abb. 30: Regionale Kooperationen als Element des nachhaltigen Landmanagements, Grafik: TUHH

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Regionen erreicht werden. Anhand der Fallstudien in den drei Regionen wird geklärt, welche Innovationen benötigt werden, damit regionale Kooperationen bei konfliktreichen Herausforderungen des Land- managements nicht scheitern und erfolgreich umge-setzt werden können. Beispielsweise sind Ängste vor Kompetenz- und Autonomieverlusten unter den be-teiligten Akteuren weit verbreitet. Kooperation führt immer zur Verteilung von Kompetenzen auf „mehre-re Schultern“, ein Autonomieverlust ist der Koopera-tion damit gewissermaßen wesensimmanent. Wenn die Vorteile einer Kooperationslösung für die Partner nicht offensichtlich sind, unterbleiben kooperative Lösungen deshalb häufig. Abhilfe können an dieser Stelle beispielsweise Informations- und Modellie-rungswerkzeuge schaffen, welche den Akteuren die Folgen des Nicht-Kooperierens (z. B. als Folgekosten) vor Augen führen. Aufgrund der Heterogenität der Herausforderungen wird in der Innovationsgruppe UrbanRural Solutions ein modularer Aufbau der Projektbausteine zum Ein-satz kommen. Dazu wird gemeinsam mit allen Praxis-partnern ein Werkzeugkasten erarbeitet, aus dem sich die Praxisregionen bedienen können, um ein für sie stimmiges und auf die aktuellen Bedürfnisse vor Ort passendes Konzept zusammenzustellen. Die in dem Werkzeugkasten enthaltenen Produkte sollen innerhalb der Praxisregionen langfristig etabliert und anderen Kommunen nach Projektende als umfassende Beratungsdienstleistung zur Verfügung gestellt werden. Konkret umfassen die angestrebten Ergebnisse eine regionale Wissensversorgung, ein Szenario-Tool, Politik- und Bürgerbeteiligung nach dem Open Innovation-Ansatz, die Konzeption von Strategiefindungsprozessen sowie die Umsetzungs-begleitung von Kooperationslösungen. Ein besonde-res Anliegen des Projektes ist es, die oftmals auftre-

tende Lücke zwischen Forschung und Anwendung zu schließen. Forschungsergebnisse sollen nicht nur erarbeitet, sondern auch dau-erhaft in der Region implementiert werden. Deshalb werden Vertreter der Innovationswissenschaften Empfehlungen für die Gestaltung der angestrebten Innovationen liefern und sie den notwendigen Implementierungsanforderungen

der Praxis anpassen. Dieses Innovationskonzept soll so weit ausgearbeitet werden, dass tragfähige Produkte entstehen, die auch auf andere Regionen und neue Fragestellungen angepasst und angewen-det werden können. Ergänzend sollen die Analysen evtl. fehlender Kompetenzen bei Wissenschaft und Praxis Impulse für eine gezielte Qualifizierungsstrate-gie liefern.

Untersuchungsregion und Verbundpartner

Der inter- und transdisziplinäre Forschungsverbund umfasst die wissenschaftlichen Disziplinen räumliche Planung, Mobilität und Verkehrssysteme, Finanz-wissenschaften und Innovationsmanagement. Die Praxisregionen Göttingen-Osterode, erweiterter Wirtschaftsraum Hannover und Region Köln beinhal-ten verschiedene Zuschnitte und Problemausprägun-gen. Die Akademie für Raumforschung und Landes-planung (ARL) gewährleistet darüber hinaus die Vernetzung von Wissenschaft und Praxis. Text: Prof. Dr.-Ing. Carsten Gertz, Gesa Matthes

Laufzeit von UrbanRural Solutions: 01.04.2015 – 31.03.2019

Gesa MatthesTechnische Universität Hamburg-Harburg (TUHH)Institut für Verkehrsplanung und Logistik

Am Schwarzenberg-Campus 3 21073 Hamburg Telefon: 040 42878-44 32 E-Mail: [email protected]/urbanruralsolutions

Abb. 31: Die Innovationsgruppe beim Auftakttreffen in Hamburg, Juli 2015, Foto: Institut für Verkehrsplanung und Logistik, TUHH

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34 Verbundpartner

Anhang: Verbundpartner

Innovationsgruppe APV-RESOLA

Leitung der InnovationsgruppeFraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE Elektrische Energiesysteme Stephan Schindele Heidenhofstraße 2 79110 Freiburg

Verbundpartner aus der Wissenschaft Karlsruher Institut für Technologie (KIT) Institut für Technikfolgenab-schätzung und Systemanalyse (ITAS)Forschungsbereich Nachhaltigkeit und Umwelt Dr. Christine Rösch Karlstraße 11 76133 Karlsruhe

Universität HohenheimFakultät Agrarwissenschaften Institut für Landschafts- und Pflanzenökologie Fachgebiet Pflanzenökologie und Ökotoxikologies PD Dr. Petra Högy August-von-Hartmann Str. 3 70593 Stuttgart

Verbundpartner aus der Praxis BayWa r.e. renewable energy GmbH Edgar Gimbel Kaiser-Joseph-Straße 263 79098 Freiburg

Elektrizitätswerke Schönau, Vertriebs GmbHSebastian Sladek Friedrichstraße 53–55 79677 Schönau

Hofgemeinschaft Heggelbach Thomas Schmid Heggelbach 8 88634 Herdwangen

Regionalverband Bodensee-OberschwabenWilfried Franke Hirschgraben 2 88214 Ravensburg

Innovationsgruppe AUFWERTEN

Leitung der InnovationsgruppeBrandenburgische Technische Universität Cottbus-SenftenbergLehrstuhl für Bodenschutz und Rekultivierung Dr. Christian Böhm Konrad-Wachsmann-Allee 6 03046 Cottbus

Verbundpartner aus der Wissenschaft Technische Universität MünchenLehrstuhl für Strategie und Management der Landschafts- entwicklung Dr. Rico Hübner Emil-Ramann-Straße 6 85354 Freising-Weihenstephan

Leibniz-Institut für Agrartech-nik Potsdam-Bornim e. V.Abteilung Technik der Aufberei-tung, Lagerung und Konservie-rung Dr. Ralf Pecenka Max-Eyth-Allee 100 14469 Potsdam

Universität BayreuthLehrstuhl für Innovations- und Dialogmarketing Dr. Alexander Sänn Universitätsstraße 30 95447 Bayreuth

Verbundpartner aus der Praxis Biomasse Schraden e. V.Susann Skalda Straße zum Stützpunkt 15 04932 Großthiemig

Landwirtschaftsbetrieb DominThomas Domin Feldstraße 20 01945 Peickwitz

Amt Kleine Elster (Niederlausitz)Carmen Schulze Turmstraße 5 03238 Massen-Niederlausitz

Innovationsgruppe EnAHRgie

Leitung der InnovationsgruppeEA European Academy of Technology and Innovation Assessment GmbHForschungsbereich Energie Dr. André Schaffrin Wilhelmstraße 56 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler

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35Verbundpartner

Verbundpartner aus der Wissenschaft Technische Universität DortmundInstitut für Energiesysteme, Ener-gieeffizienz und Energiewirtschaft Dieter König Emil-Figge-Straße 70 44227 Dortmund

Fachgebiet Raumplanungs- und Umweltrecht Alexandra Sinz August-Schmidt-Straße 10 44227 Dortmund

Dialogik gemeinnützige Gesell-schaft für Kommunikations- und Kooperationsforschung mbHDr. Gisela Wachinger Lerchenstraße 22 70176 Stuttgart

Hochschule Trier - Umwelt-Campus Birkenfeld Institut für angewandtes Stoff-strommanagement (IfaS) Michael Müller Campusallee 9926 55768 Neubrücke

Fraunhofer-Institut für Um-welt-, Sicherheits- und Energie-technik UMSICHT OberhausenEnergiesystemoptimierungDr.-Ing. Annedore Kanngießer Osterfelder Straße 346047 Oberhausen

Deutsches Institut für Urbanistik GmbHBereich Wirtschaft und FinanzenStefan SchneiderZimmerstraße 13–1510969 Berlin

Freie Universität BerlinForschungszentrum für Umweltweltpolitik (FFU)Jan BeermannIhnestraße 2214195 Berlin

Verbundpartner aus der Praxis Landkreis AhrweilerAbteilung 1.4 – Strukturentwicklung Michael Schäfer Wilhelmstraße 24–30 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler

Ahrtal-Werke und Stadt Bad Neuenahr-AhrweilerSusanne Strauch Hauptstraße 116 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler

Energieversorgung Mittelrhein AGBereich Strategie Ulrich Elsenberger Schützenstraße 80–82 56073 Koblenz

Handwerkskammer KoblenzAhr-Akademie Ahrweiler Stefan Gustav Wilhelmstraße 20 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler

Vertretung lokaler Verbände und VereineEA European Academy of Technology and Innovation Assessment GmbHTanja NietgenWilhelmstr. 5653474 Bad Neuenahr-Ahrweiler

Innovationsgruppe ginkoo

Leitung der InnovationsgruppeHumboldt Universität zu BerlinFachgebiet Ökonomik der Gärtnerischen Produktion am IRI THESys Dr. Bettina König Friedrichstraße 191 10117 Berlin

Verbundpartner aus der Wissenschaft Leibniz-Zentrum für Agrarland-schaftsforschung e. V.Institut für Sozioökonomie Maria Busse, Katharina Diehl Eberswalder Straße 84 15374 Müncheberg

Humboldt-Universität zu BerlinFachgebiet Ökonomik der Gärtnerischen Produktion am IRI THESys Lukas Wortmann, Anett Kuntosch Friedrichstraße 191 10117 Berlin

Fachgebiet Ökonomik der Gärtnerischen Produktion Dr. Rebecca Mecking Invalidenstr. 42 10115 Berlin

Technische Universität BerlinZentrum Technik und GesellschaftDr. Benjamin Nölting Hardenbergstraße 16–18 10623 Berlin

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agrathaer GmbHSven Möller Eberswalder Straße 84 15374 Müncheberg

Verbundpartner aus der Praxis Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucher-schutzUNESCO Biosphärenreservat Spreewald Nico Heitepriem Schulstraße 9 03222 Lübbenau

Marktgesellschaft der Naturland Bauern AG Ute Günster Gradestraße 94 12347 Berlin

Öko-Beratungs- gesellschaft mbH Naturland, Fachberatung Berlin/BrandenburgAnne Reinsberg Bahnhofstraße 5 15518 Steinhöfel

Innovationsgruppe INOLA

Leitung der InnovationsgruppeLudwig-Maximilians- Universität MünchenDepartment für Geographie Lehrstuhl für Mensch- Umwelt-Beziehungen Dr. Anne von Streit Luisenstraße 37 80333 München

Co-Leitung Praxis Energiewende Oberland Bürgerstiftung für Erneuerbare Energien und Energie- einsparungElisabeth Freundl Am Alten Kraftwerk 4 82377 Penzberg

Verbundpartner aus der Wissenschaft Ludwig-Maximilians- Universität MünchenDepartment für Geographie Lehrstuhl für Geographie und Fernerkundung Dr. Monika Prasch Luisenstraße 37 80333 München

ifo Institut – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e. V.ifo Zentrum für Energie, Klima und erschöpfbare Ressourcen Dr. Markus Zimmer Poschingerstraße 5 81679 München

Hochschule KemptenProfessur für Regenerative Energien, Energiewirtschaft und rationelle Energiesysteme Jörg Reinhardt Bahnhofstraße 61 87435 Kempten

Verbundpartner aus der Praxis Stadtwerke Bad Tölz GmbHDipl.-Ing. Andreas Rösch An der Osterleite 2 83646 Bad Tölz

Innovationsgruppe REGIOBRANDING

Leitung der InnovationsgruppeLeibniz Universität HannoverInstitut für Umweltplanung Abteilung Landschaftsplanung und Naturschutz Dr. Daniela Kempa Herrenhäuser Straße 2 30419 Hannover

Verbundpartner aus der Wissenschaft Leibniz Universität HannoverInstitut für Umweltplanung Abteilung Landschaftsplanung und Naturschutz PD Dr. Sylvia Herrmann Herrenhäuser Straße 2 30419 Hannover

Institut für UmweltplanungAbteilung Raumordnung und Regionalentwicklung Dr. Pia Steffenhagen, Linda Lange Herrenhäuser Straße 2 30419 Hannover

Institut für Entwerfen und Städtebau Abteilung Regionales Bauen und Siedlungsplanung Maddalena Ferreti, Ines Lüder Herrenhäuser Straße 8 30419 Hannover

Geodätisches Institut Abteilung Flächen- und Immobilienmanagement Dr. Markus Schaffert Nienburger Straße 1 30167 Hannover

36 Verbundpartner

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Universität HamburgArchäologisches Institut Abteilung für Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie Dr. Frank Andraschko Edmund-Siemers-Allee 1 20146 Hamburg

Niedersächsisches Institut für Wirtschaftsforschung e. V.PD Dr. Daniel Schiller, Jessica Japtok Königstraße 53 30175 Hannover

Verbundpartner aus der Praxis mensch und region Birgit Böhm, Wolfgang Kleine-Lim-berg GbR Birgit Böhm, Carolin Blaumann Lindener Marktplatz 9 30449 Hannover

Hansestadt LübeckBereich Umwelt-, Natur- und Verbraucherschutz Dr. Ursula Kühn, Uta Neubourg Kronsforder Allee 2–6 23560 Lübeck

Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer e. V. Mathias Braun Resebergweg 11 23569 Lübeck

Archäologisches Landesamt Schleswig-HolsteinDr. Ulf Ickerodt, Beate von Malottky Brockdorff-Rantzau-Straße 70 24837 Schleswig

Landkreis Ludwigslust-ParchimFachdienst Regionalmanagement und Europa Ingrid Herrmann Garnisonsstraße 1 19288 Ludwigslust

Innovationsgruppe render

Leitung der InnovationsgruppeForschungsinstitut für Wasser- und Abfallwirtschaft an der RWTH Aachen (FiW) e. V.Jens Schneider Kackertstraße 15–17 52056 Aachen

Verbundpartner aus der Wissenschaft gaiac Forschungsinstitut für Ökosystemanalyse und -bewer-tung e. V. an der RWTH AachenDr. Silvana Hudjetz Kackertstraße 10 52072 Aachen

Rhein-Ruhr-Institut für Sozial-forschung und Politikberatung (RISP) e. V. an der Universität Duisburg-EssenJennifer Stachowiak, Simon Jenniches Heinrich-Lersch-Straße 15 47057 Duisburg

RWTH Aachen University Institut für Politische Wissenschaft Bärbel Keysselitz Mies-van-der-Rohe-Straße 10 52074 Aachen

Verbundpartner aus der Praxis BET Büro für Energiewirtschaft und technische Planung GmbHStefan Brühl Alfonsstraße 44 52070 Aachen

EWV Energie- und Wasser- Versorgung GmbHFranz-Josef Türck-Hövener Willy-Brandt-Platz 2 52222 Stolberg

Stadt AachenMichael Rischka Lagerhausstraße 20 52064 Aachen

StädteRegion AachenKerstin Blaschke, Farhad Mir Zollernstraße 16 52070 Aachen

Stadtwerke Aachen AktiengesellschaftBenjamin Bornefeld Lombardenstraße 12–22 52070 Aachen

Innovationsgruppe stadt PARTHE land

Leitung der InnovationsgruppeTU Dresden Fakultät ArchitekturInstitut für Landschafts- architektur Lehr- und Forschungsgebiet Landschaftsplanung Helmholtzstraße 10 Florian Etterer 01062 Dresden

Verbundpartner aus der Wissenschaft Professor Hellriegel Institut e. V.Dr. Matthias Pietsch Strenzfelder Allee 28 06406 Bernburg

37Verbundpartner

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Deutsches Biomasse- forschungszentrum gemein-nützige GmbH Dr. Torsten Schmidt-Baum Torgauer Straße 116 04289 Leipzig

Büro für Landschafts- kommunikationDr. Kenneth Anders Neutornow 54 16259 Bad Freienwalde

Verbundpartner aus der Praxis Stadt Leipzig Amt für Stadtgrün und Gewässerstellvertretend für den Grünen Ring Leipzig Torsten Wilke, Sylvia Raubold Martin-Luther-Ring 4–6 04109 Leipzig

Zweckverband ParthenaueAxel Weinert Plaußiger Dorfstraße 23 04349 Leipzig

culturtraeger GmbHstellvertretend für das Leipziger Gartenprogramm Michael Berninger Kohlgartenstraße 24 04315 Leipzig

Innovationsgruppe UrbanRural Solutions

Leitung der InnovationsgruppeTechnische Universität Hamburg-Harburg Institut für Verkehrsplanung und Logistik Gesa Matthes Am Schwarzenberg-Campus 3 21073 Hamburg

Verbundpartner aus der Wissenschaft Finanzwissenschaftliches Forschungsinstitut an der Universität zu KölnTobias Müller Wörthstraße 26 50668 Köln

ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung gGmbHJanina Welsch Brüderweg 22–24 44135 Dortmund

Technische Universität Hamburg-HarburgInstitut für Technologie- und Innovationsmanagement Sandra-Luisa Moschner Am Schwarzenberg-Campus 4 21073 Hamburg

Akademie für Raumforschung und LandesplanungLeibniz-Forum für Raumwissenschaften Sara Reimann Hohenzollernstraße 11 30161 Hannover

Verbundpartner aus der Praxis Landkreis GöttingenRegion Göttingen-Osterode am Harz c/o Landkreis Göttingen Amt für Kreisentwicklung und Bauen Sarah Schreiber Reinhäuser Landstraße 4 37083 Göttingen

Netzwerk Erweiterter Wirtschaftsraum Hannoverc/o Region Hannover | FB 61 Dr. Tobias Preising Höltystraße 17 30171 Hannover

Stadt KölnKämmerei Anna Jung Heumarkt 14 50667 Köln

38 Verbundpartner

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Herausgeberinter 3 GmbH Institut für Ressourcenmanagement Otto-Suhr-Allee 59 10585 Berlin E-Mail: [email protected]

Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. Institut für Sozioökonomie Eberswalder Str. 84 15374 Müncheberg E-Mail: [email protected]

BestellungenDie Broschüre ist im Internet auf der Seite der Förder- maßnahme als barrierefreie pdf-Version kostenfrei zu beziehen unter: www.innovationsgruppen.de

ISBN: 978-3-943679-50-2 DOI: 10.4126/FRL01-006400284

RedaktionsschlussNovember 2015

DruckARNOLD group - Berlin

GestaltungSCHWEIGER DESIGN, Andrea Mirjam Ney, Kommunikationsdesignerin AGD Steinstr. 44C | 14480 Potsdam FON 0331. 70 70 07 | FAX 0331. 70 70 17 

RedaktionNadin Gaasch, Sebastian Rogga, Leibniz-Zentrum für Agrar-landschaftsforschung (ZALF) e. V. | Helke Wendt-Schwarz-burg, inter 3 GmbH Institut für Ressourcenmanagement

TextEinleitung: Dr. Susanne Schön, Helke Wendt-Schwarzburg, Christian Eismann, Dr. Till Ansmann, inter 3 GmbH Institut für Ressourcenmanagement | Nadin Gaasch, Leibniz-Zen-trum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V.

BildnachweisBildquellen sind bei den einzelnen Abbildungen angegeben.Titelbild © flairimages – Fotolia.com

DisclaimerEntsprechend der europäischen Grammatiktradition ist in dieser Broschüre die Verwendung eines grammatikalischen Geschlechts (Genus) grundsätzlich nicht mit dem biologi-schen Geschlecht (Sexus) gleichzusetzen. So schließt z. B. das generische Maskulinum „Mitarbeiter“ sowohl männli-che als auch weibliche Personen ein. Aus stilistischen und ästhetischen Gründen wurde i.d.R. auf eine Doppelnennung (Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bzw. MitarbeiterInnen, Mitarbeiter/innen) verzichtet.

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