22. März 2012 Die Demografiestrategie Thüringens im Kontext der mitteldeutschen Demografieinitiative Ministerialdirigent Andreas Minschke Leiter der Abteilung

22. März 2012

THÜRINGER MINISTERIUMFÜR BAU, LANDESENTWICKLUNG UND VERKEHR

Die Demografiestrategie Thüringens im Kontext der mitteldeutschen Demografieinitiative

Ministerialdirigent Andreas Minschke

Leiter der Abteilung Strategische Landesentwicklung,

Kataster- und Vermessungswesen

Leiter der Serviceagentur Demografischer Wandel

222.03.2012 Die Demografiestrategie Thüringens / Andreas Minschke

Gliederung

Lage

Grundsätze und Herangehensweise

Erfahrungen


Bevölkerungsentwicklung Thüringens


Quelle: TLS (2011)

Bevölkerungsentwicklung 1990-2010

Natürliche und räumliche Bevölkerungsentwicklung 1990-2010 Bevölkerungsrückgang um 365.000 Einwohner

Abwanderungswelle und Geburteneinbruch nach der Wiedervereinigung

Altersdurchschnitt: 37,9 Jahre 46,0 Jahre

GreizGreiz

GothaGotha

EichsfeldEichsfeld

Ilm-KreisIlm-Kreis

WartburgkreisWartburgkreis

SömmerdaSömmerda

Saale-Orla-KreisSaale-Orla-Kreis

KyffhäuserkreisKyffhäuserkreis

Weimarer LandWeimarer Land

HildburghausenHildburghausen

NordhausenNordhausen

Saalfeld-RudolstadtSaalfeld-Rudolstadt

Unstrut-Hainich-KreisUnstrut-Hainich-Kreis

SonnebergSonneberg

Schmalkalden-Schmalkalden-MeiningenMeiningen

Saale-Holzland-Saale-Holzland-KreisKreis

Altenburger LandAltenburger Land

SuhlSuhl

GeraGera

JenaJena

GreizGreiz

GothaGothaWeimarWeimar

ApoldaApoldaErfurtErfurt

PößneckPößneckIlmenauIlmenau

ArnstadtArnstadt SchmöllnSchmölln

EisenachEisenach

SömmerdaSömmerda

SonnebergSonneberg

MeiningenMeiningen

EisenbergEisenbergAltenburgAltenburg


RudolstadtRudolstadt

MeuselwitzMeuselwitz

Zella-MehlisZella-Mehlis

SchmalkaldenSchmalkalden

Bad SalzungenBad SalzungenWaltershausenWaltershausen

SondershausenSondershausenHeiligenstadtHeiligenstadt


Bad LangensalzaBad Langensalza

Saalfeld/ SaaleSaalfeld/ Saale

Leinefelde-WorbisLeinefelde-Worbis

Zeulenroda-TriebesZeulenroda-Triebes

Mühlhausen/ThüringenMühlhausen/Thüringen

Entwicklung der Bevölkerung der Gemeinden Thüringens 2004 bis 2010

sehr starke Verluste (7,5% und mehr)

starke Verluste (5% bis 7,5%)

unterdurchschnittliche Verluste (2,5% bis 5%)

geringe Verluste (bis 2,5%)

stabile Entwicklung oder Zuwachs

Hrsg.: TMBLV, Ref. 51, RaumbeobachtungQuelle: TLS 2011

Regional differenzierte Entwicklung Umkehr der Stadt-Land-Wanderung

Deutschland und Thüringen im Vergleich 2004-2010

BayernBayern

NiedersachsenNiedersachsen

HessenHessen

BrandenburgBrandenburg

SachsenSachsen

Baden-WürttembergBaden-Württemberg

Nordrhein-WestfalenNordrhein-Westfalen

ThüringenThüringen

Sachsen-AnhaltSachsen-Anhalt

Rheinland-PfalzRheinland-Pfalz

Mecklenburg-VorpommernMecklenburg-Vorpommern

Schleswig-HolsteinSchleswig-Holstein

SaarlandSaarland

BerlinBerlin

HamburgHamburg

BremenBremen

UlmUlm

KölnKöln

JenaJena GeraGera

KielKiel

BonnBonn

FuldaFulda

MainzMainz

EssenEssen

TrierTrier

AachenAachen

LübeckLübeck

ErfurtErfurt

CoburgCoburg

PassauPassau

PlauenPlauen

BochumBochumKasselKassel LeipzigLeipzig

DresdenDresden

MünchenMünchen

RostockRostock

MünsterMünster

ZwickauZwickau

CottbusCottbus

BambergBamberg

PotsdamPotsdam

WetzlarWetzlar

NürnbergNürnberg

HannoverHannover

ChemnitzChemnitz

AugsburgAugsburg

SchwerinSchwerin

BayreuthBayreuth

DuisburgDuisburg

MannheimMannheim

WürzburgWürzburg

OsnabrückOsnabrückWolfsburgWolfsburg

MagdeburgMagdeburg

GöttingenGöttingen

DarmstadtDarmstadt

StralsundStralsund

StuttgartStuttgart

WiesbadenWiesbaden

PaderbornPaderborn

MemmingenMemmingen

KarlsruheKarlsruhe

BielefeldBielefeld

HeidelbergHeidelberg

IngolstadtIngolstadt

RegensburgRegensburg

GreifswaldGreifswald

DüsseldorfDüsseldorf

SaarbrückenSaarbrücken

SchweinfurtSchweinfurt

Halle (Saale)Halle (Saale)

WilhelmshavenWilhelmshavenNeubrandenburgNeubrandenburg

KaiserslauternKaiserslautern

MönchengladbachMönchengladbach

Frankfurt am MainFrankfurt am Main

Entwicklung der Bevölkerung der Kreise Deutschlands 2004 bis 2010

Rückgang um 5% und mehr

Rückgang um 2,5% bis 5%

Rückgang bis 2,5%

Zuwachs bis 2,5%

Zuwachs um mehr als 2,5%

Hrsg.: TMBLV, Ref. 51, RaumbeobachtungQuelle: Stat. Bundesamt


Bevölkerungsprognose bis 2030 (12. kBV)

Rückgang um rd. 400.000 EW 84 % Sterbeüberschuss

Altersdurchschnitt: 46,0 Jahre 51,4 Jahre

Bevölkerungsanteil der über 65-Jährigen: 23% 37%.

GreizGreiz

GothaGotha

EichsfeldEichsfeld

Ilm-KreisIlm-Kreis

WartburgkreisWartburgkreis

SömmerdaSömmerda

Saale-Orla-KreisSaale-Orla-Kreis

KyffhäuserkreisKyffhäuserkreis

Weimarer LandWeimarer Land



Saalfeld-RudolstadtSaalfeld-Rudolstadt

Unstrut-Hainich-KreisUnstrut-Hainich-Kreis

SonnebergSonneberg

Schmalkalden-Schmalkalden-MeiningenMeiningen

Saale-Holzland-KreisSaale-Holzland-Kreis

Altenburger LandAltenburger Land

SuhlSuhl

GeraGera

JenaJena

GreizGreiz

GothaGothaWeimarWeimar

ApoldaApoldaErfurtErfurt

PößneckPößneckIlmenauIlmenau

ArnstadtArnstadt

SchmöllnSchmölln

EisenachEisenach

SömmerdaSömmerda

SonnebergSonneberg

MeiningenMeiningen

EisenbergEisenbergAltenburgAltenburg


RudolstadtRudolstadt

MeuselwitzMeuselwitz

Zella-MehlisZella-Mehlis

SchmalkaldenSchmalkalden

Bad SalzungenBad Salzungen

WaltershausenWaltershausen

SondershausenSondershausenHeiligenstadtHeiligenstadt


Bad LangensalzaBad Langensalza

Saalfeld/ SaaleSaalfeld/ Saale

Leinefelde-WorbisLeinefelde-Worbis

Zeulenroda-TriebesZeulenroda-Triebes

Mühlhausen/ThüringenMühlhausen/Thüringen

Vorausberechnung der Bevölkerung der Städte über 10.000 Einwohner und der restlichen Kreisgebiete von 2010 bis 2030

Veränderung der Einwohnerzahl nach der 12. kBV

Rückgang um 30% und mehr

Rückgang um 20% bis 30%

Rückgang um 10% bis 20%

Rückgang bis zu 10%

Zuwachs

Hrsg.: TMBLV, RaumbeobachtungQuelle: TLS 2011, eigene Berechnungen


Altersstruktur in Thüringen 2010 und 2030

-

300.000

600.000

900.000

1.200.000

1.500.000

2010 2030 2010 2030 2010 2030

0 bis unter 20 Jahre 20 bis unter 65 Jahre 65 Jahre und älter

Pe

rso

ne

n

Bevölkerungsprognose bis 2030 (12. kBV)

- 18%

- 36%

+ 31%


Thüringer Demografiepolitik:Grundsätze und Herangehensweise


1. Die Gestaltung des Demografischen Wandels ist eine ressortübergreifende Aufgabe mit Prozesscharakter.

2. Es gibt keine Patentrezepte!

3. Die Zukunft bringt einen Wettbewerb der Regionen.

4. Das Zentrale-Orte-System wird als Konzept zur Daseins-vorsorge im ländlichen Raum an Bedeutung gewinnen.

5. Neuorganisation der Versorgung mit Infrastruktur-einrichtungen.

6. Flexible Förderpraxen.

Thesen der Thüringer Demografiepolitik


Betroffen sind nahezu alle Bereich der Daseinsvorsorge

Verwaltung

Bildung / Kinderbetreuung

Kommunikation

Wirtschaft

Verkehrs-Mobilität

Gesundheitund Soziales

TechnischeInfrastruktur

Bauen undWohnen

Planung

Ehrenamt

Kommunal-wirtschaft

Versorgung

Rettungswesen/ Feuerwehr


Die demografische Entwicklung stellt Thüringen vor große Herausforderungen.

Doppelstrategie der Landesregierung:

Nicht nur Anpassen, sondern auch Gegensteuern und Gestalten.

Potenziale erkennen und nutzen


Organisatorische Voraussetzung

Neue Ministeriumsabteilung bündelt die Aktivitäten der Landesentwicklung:

Demografischer Wandel und Demografiepolitik

Landesplanung und Raumordnung

Regionalentwicklung und Regionalinitiativen

EU-Projekte und Wachstumsinitiativen

Serviceagentur Demografischer Wandel


Kooperation und Kommunikation

Nutzung vorhandener Erfahrungen und Konzepte, Koordinierung und Bündelung von Ressourcen und Entwicklung neuer Konzepte

Länderübergreifender Austausch

Ressortübergreifende Zusammenarbeit

Kooperation und Kommunikation mit der „kommunalen Familie“

Demografiepolitik als gemeinsame Gestaltungsaufgabe


Mitteldeutsche Demografieinitiative

Gespräche auf Ministerebene

Regelmäßige Kontakte und Beratungen auf Arbeitsebene

Austausch von und Abstimmung bei Studien und Gutachten

Projekt zum Erfahrungsaustausch

Abstimmung gemeinsamer Positionen gegenüber dem Bund und der EU


IMAG Demografischer Wandel

Beteiligung aller Ressorts und des Statistischen Landesamtes

Erarbeitung des 2. Thüringer Demografieberichts

Austausch zu demografie-relevanten Politikstrategien und Maßnahmen der Ministerien



Gemeinsames Projekt zwischen

Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr

und

Stiftung Schloss Ettersburg.



Angebot an Kommunen, Vereine, Wirtschaft und Verbände

Qualifizierte Information und Sensibilisierung

Beratung auf Anfrage

Bereitstellung von Infomaterial

Vorträge und Fachtagungen

Strategische Vernetzung



Schnittstelle Landespolitik zur lokalen Ebene

„Runde der kommunalen Demografiebeauftragten“

Vernetzung mit lokalen und regionalen Initiativen und Organisationen (z. B. IHK‘s, Sozialverbände …)

Kontakte vor Ort

Demografische Themenjahre

Thematische Konzentration (Veranstaltungen, Forschung)

Ressortübergreifende Umsetzung


Landesentwicklung / Raumordnung

LEP 2025

Sicherung der Daseinsvorsorge

Anpassung an den Demografischen Wandel

Kommunale Kooperationen

Begleitung und Initiierung von Projekten zum Demografischen Wandel


Weitere Maßnahmen Thüringer Zukunftspreis

IBA Thüringen - Ein ganzes Land wird IBA!

Regionalentwicklung - Wachstumsinitiativen

Städtebauförderung

Thüringer Nachhaltigkeitsstrategie

Familienfreundliches Thüringen (Kinderbetreuung, Vereinbarkeit Familie und Beruf)

Aktionsprogramm: Fachkräftesicherung und Qualifizierung


Erfahrungen


Erfahrungen I

Thema ist sehr präsent, die Befassung erfolgt jedoch häufig noch recht oberflächlich und sektoral isoliert.

Akteure sind dankbar für qualifizierte Unterstützung.

Es gibt eine Vielzahl parallel laufender Initiativen von verschiedensten Akteuren in Thüringen.

Koordination und Kommunikation zwingend erforderlich.

Langfristig vorausschauende Planung noch die Ausnahme.

Schwierig im politischen Alltagsgeschäft umsetzbar.


Erfahrungen II

Chancenorientierte Kommunikation notwendig.

Negative Belegung des Begriffs wirkt hemmend.

Fokus auf umsetzungsfähige und tragfähige Strukturen.

Man kann die Auswirkungen des demografischen Wandels nicht durch bloße Subventionspolitik gestalten.

Diskussion infrastruktureller Standards wird erforderlich.

Potenziale (inter-)kommunaler Kooperationen fördern.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Documents

22. März 2012 Die Demografiestrategie Thüringens im Kontext der mitteldeutschen Demografieinitiative Ministerialdirigent Andreas Minschke Leiter der Abteilung