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Leseprobe Dammel, Gesine Fröhlicher Advent Geschichten, Gedichte und Rezepte Ausgewählt von Gesine Dammel. Mit zahlreichen zweifarbigen Vignetten von Sabine Kranz © Insel Verlag insel taschenbuch 3459 978-3-458-35159-7 Insel Verlag

Insel Verlag - bücher.de · 2015. 8. 15. · sche, zuverlssig wiederkehrende Zeit der Nicht-Moderne. Die Vorweihnachtszeit mit ihren tradierten Formen und Ritualen und ihrer Besinnlichkeit

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  • Leseprobe

    Dammel, GesineFröhlicher Advent

    Geschichten, Gedichte und Rezepte Ausgewählt von Gesine Dammel. Mit zahlreichen zweifarbigen Vignetten von

    Sabine Kranz

    © Insel Verlaginsel taschenbuch 3459

    978-3-458-35159-7

    Insel Verlag

  • Wenn am Adventskranz das erste Lichtlein brennt, wenn der un-

    widerstehliche Duft von gebrannten Mandeln und frischgebacke-

    nen Pl�tzchen die Luft erf�llt und Straßen und H�user festlich

    geschm�ckt sind, dann schlagen nicht nur Kinderherzen hçher.

    Bald ist Weihnachten!

    Dieses Buch ist ein stimmungsvoller Begleiter durch die Advents-

    zeit mit �berraschungen f�r jeden Tag: 24 weihnachtliche Ge-

    schichten, 24 heitere und besinnliche Gedichte und 24 Rezepte

    f�r leckere Weihnachtspl�tzchen. Ein Buch f�r Groß und Klein,

    zum Lesen und Vorlesen – und nat�rlich zum Verschenken . . .

  • insel taschenbuch 3459Frçhlicher Advent

  • FrçhlicherAdvent

    Geschichten, Gedichte

    und Rezepte

    Ausgew�hlt

    von Gesine Dammel

    Insel Verlag

  • Umschlagillustration und Vignetten:

    Sabine Kranz, Frankfurt

    insel taschenbuch 3459

    Originalausgabe

    Erste Auflage 2009

    � Insel Verlag Frankfurt am Main und Leipzig 2009

    Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der �bersetzung,

    des çffentlichen Vortrags sowie der �bertragung

    durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile.

    Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form

    (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren)

    ohne schriftliche Genehmigung des Verlages

    reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme

    verarbeitet, vervielf�ltigt oder verbreitet werden.

    Quellenverzeichnis am Schluß des Bandes

    Vertrieb durch den Suhrkamp Taschenbuch Verlag

    Umschlag nach Entw�rfen von Willy Fleckhaus

    Satz: H�mmer GmbH,Waldb�ttelbrunn

    Druck: Druckhaus Nomos, Sinzheim

    Printed in Germany

    ISBN 978-3-458-35159-7

    1 2 3 4 5 6 – 14 13 12 11 10 09

  • Inhalt

    1. DezemberTheodor Fontane, Noch ist Herbst nicht

    ganz entflohn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

    Wilhelm Schmid, Zauber dieser Zeit . . . . . . . . 12

    Frankfurter Bethm�nnchen . . . . . . . . . . . . . . 14

    2. DezemberRainer Maria Rilke, Advent . . . . . . . . . . . . . 15

    Walter Benjamin, Ein Weihnachtsengel . . . . . . . 16

    Buttergeb�ck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

    3. DezemberMascha Kal�ko, So um Dezember . . . . . . . . . . 19

    Alfred Polgar, Der Maronibrater . . . . . . . . . . . 21

    Schwarz-Weiß-Geb�ck . . . . . . . . . . . . . . . . 24

    4. DezemberJosef Guggenmos, Am 4. Dezember . . . . . . . . . 25

    Robert Walser,Winter . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

    Cornflakes-Kekse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

    5. DezemberG�nter Eich, Bratapfellied . . . . . . . . . . . . . . 30

    Alfred Polgar, Vor Weihnachten . . . . . . . . . . . 31

    Bratapfel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

    6. DezemberTheodor Storm, Knecht Ruprecht . . . . . . . . . . 36

    Paul Maar, Der doppelte Weihnachtsmann . . . . . 38

    Spritzgeb�ck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

    7. DezemberHubert Fichte, Frohe Festtage . . . . . . . . . . . . 44

  • Uwe Tellkamp,Wer hat den schçnsten

    Weihnachtsbaum? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

    Husarenkrapfen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

    8. Dezember

    Christian Morgenstern,Winternacht . . . . . . . . 57

    Marieluise Fleißer, Als wir noch auf

    das Christkind warteten . . . . . . . . . . . . . . . 58

    Vanillekipferl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66

    9. DezemberJoachim Ringelnatz,Vorfreude auf Weihnachten . . 67

    David Henry Wilson,Warten auf Weihnachten . . 68

    Zimtsterne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77

    10. DezemberTheodor Storm,Weihnachtslied . . . . . . . . . . . 78

    Karl Krolow, Eine Weihnachtserinnerung,

    die ich nicht vergaß . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79

    Ingwer-Makronen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85

    11. Dezember

    Joachim Ringelnatz, Schenken . . . . . . . . . . . . 86

    O’Henry, Das Geschenk der Weisen . . . . . . . . . 87

    Weihnachtsmuffins mit Cranberries . . . . . . . . . 96

    12. DezemberGottfried Keller,Weihnachtsmarkt . . . . . . . . . . 97

    Siegfried Kracauer,Weihnachtlicher Budenzauber . 99

    Anispl�tzchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103

    13. DezemberHugo von Hofmannsthal,Weihnacht . . . . . . . . 104

    Hans Christian Andersen, Der Schneemann . . . . 105

    Kokosmakronen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113

  • 14. DezemberJohann Wolfgang Goethe,Weihnachten . . . . . . . 114

    Robert Walser, Zwei Weihnachtsaufs�tzchen . . . . 115

    Zimt-Nuß-Kekse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 118

    15. DezemberKurt Tucholsky, Groß-Stadt-Weihnachten . . . . . 119

    Hermann Hesse, Schaufenster vor Weihnachten . . 121

    Amerikanische Cookies mit Fr�chten . . . . . . . . 129

    16. DezemberJoseph von Eichendorff,Weihnachten . . . . . . . . 130

    Paul Nizon, Die weißen Str�mpfe . . . . . . . . . . 131

    Zitronenkekse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133

    17. DezemberRobert Walser,Weihnachtsglocken . . . . . . . . . 134

    Elizabeth von Arnim,Weihnachten in einem

    bayrischen Dorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135

    Spekulatius . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141

    18. DezemberMascha Kal�ko, Lediger Herr am 24. Dezember . . 142

    Ludwig Thoma, Der Christabend . . . . . . . . . . 144

    Th�ringer Apfelpl�tzchen . . . . . . . . . . . . . . . 150

    19. DezemberJesse Thoor, Adventrede . . . . . . . . . . . . . . . 151

    Bertolt Brecht, Das Paket des lieben Gottes . . . . 153

    D�nische Weihnachtskugeln . . . . . . . . . . . . . 158

    20. DezemberNovalis, Fern im Osten wird es helle . . . . . . . . 159

    Peter Handke, Lebensbeschreibung . . . . . . . . . 161

    Cavallucci . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163

  • 21. DezemberRainer Maria Rilke, Geburt Christi . . . . . . . . . 164

    Marie Luise Kaschnitz,Wenn’s wieder gesch�he –

    wie vor langer Zeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166

    Weihnachtsbrownies . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172

    22. DezemberHeinrich Hoffmann von Fallersleben,

    Weihnachtszeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 173

    Richard Hughes, Der Weihnachtsbaum . . . . . . . 174

    Griechische Mandelpl�tzchen . . . . . . . . . . . . 176

    23. DezemberBertolt Brecht, Die gute Nacht . . . . . . . . . . . . 177

    Die Tannen der heiligen Aurelia . . . . . . . . . . . 179

    Pflaumen-Mohn-Pl�tzchen . . . . . . . . . . . . . . 182

    24. DezemberMartin Luther, Ein Lobgesang von der Geburt

    Christi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183

    Die Heilige Nacht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185

    Schwedischer Weihnachtspunsch . . . . . . . . . . 187

    Quellennachweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188

  • 1.Theodor Fontane

    Noch ist Herbst nicht ganz entflohn

    Noch ist Herbst nicht ganz entflohn,

    Aber als Knecht Ruprecht schon

    Kommt der Winter hergeschritten,

    Und alsbald aus Schnee’es Mitten

    Klingt des Schlittenglçckleins Ton.

    Und was j�ngst noch, fern und nah,

    Bunt auf uns herniedersah,

    Weiß sind T�rme, D�cher, Zweige,

    Und das Jahr geht auf die Neige,

    Und das schçnste Fest ist da.

    Tag du der Geburt des Herrn,

    Heute bist du uns noch fern,

    Aber Tannen, Engel, Fahnen

    Lassen uns den Tag schon ahnen,

    Und wir sehen schon den Stern.

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  • Wilhelm SchmidZauber dieser Zeit

    Die Orange, die ich sch�le, verbreitet einen solchen Duft,daß die Kinder herbeieilen und begeistert »Weihnachten«rufen. Weihnachten ist jetzt noch nicht, aber eine ganzeAbfolge von vertrauten Szenen, Gewohnheiten, Ritualennimmt ihren Lauf. Dem will ich mich nun anvertrauen,will mich zur�cklehnen und tief durchatmen. Das Jahrist mehr oder weniger gelaufen, und wie auch immer es ge-laufen ist, es l�ßt sich ohnehin nicht mehr viel daran �n-dern.Nicht das Gesch�ftige, �ffentliche ist weiterhin vordring-

    lich. Der R�ckzug ins Private ist vielmehr erlaubt, legiti-miert und respektiert. Mçgen andere sich jetzt erst rechtdem ultimativen Streß der Weihnachtsbesorgungen aus-gesetzt f�hlen: F�r mich ist dies die Zeit f�r mich selbst,f�r die Familie, die Freunde. Ein wenig Frieden kehrt indie gehetzte Seele ein, der Zauber dieser Zeit entfaltet sich:die gelblichen Lichter, die in der fr�h einbrechenden Dun-kelheit so heimelig erscheinen. Die Bed�rftigkeit nachW�r-me, die die N�he zu anderen suchen l�ßt. Eine andere Artvon Zeit kommt wieder zur Wirkung: gegen�ber der linea-ren, rasend schnell vergehenden modernen Zeit die zykli-sche, zuverl�ssig wiederkehrende Zeit der Nicht-Moderne.Die Vorweihnachtszeit mit ihren tradierten Formen und

    Ritualen und ihrer Besinnlichkeit gew�hrt Erholung vonder Anstrengung, die es bedeutet, modern zu sein.Diese Zeit der Heimeligkeit kontrastiert mit der Unheim-lichkeit der Welt, die vielen sonst so oft zu schaffen macht.

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  • Ist es verwunderlich, daß diese Zeit Tr�ume vom ewigenFrieden reifen l�ßt? Kçnnte die Welt nicht immer so seinwie jetzt, da sogar der Himmel sich çffnet und mit dickenweißen Flocken alle Welt sanft �berdeckt? Unendlich fried-lich nimmt sich alles aus in dieser weißen Pracht, in derdie Lichter glimmen; die Stimmen sind wattiert, die Lauteged�mpft, alle Fortbewegung wird gem�chlich, der durch-frorene Spazierg�nger sucht die gute Stube auf, um sicham Gl�hwein zu w�rmen.Und doch – was w�re, wenn die Welt dauerhaft so w�re?Werde ich nicht selbst nervçs, wenn diese Zeit zu langedauert? Zum Zauber dieser Zeit gehçrt daher ihre Begrenzt-heit, die sie so wertvoll macht. Die entscheidende Heraus-forderung ist, sie auch wieder gehen lassen zu kçnnen ohne

    Bedauern. Ganz gem�ß der alten Weisheit: »Ein jeglicheshat seine Zeit . . .«

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  • Frankfurter Bethm�nnchen

    Zutaten f�r ca. 20 St�ck: 200 g Marzipanroh-

    masse, 20 g feiner Zucker (kein Puderzucker!),

    Rosenwasser; 50 g gesch�lte und halbierte Man-

    deln, � Eiweiß

    Marzipan mit 10-15 g Zucker und etwas Rosenwasser zueiner glatten Masse verkneten. Mit nassen H�nden kleineKugeln rollen, unten etwas abflachen. Die Bethm�nnchenmit Rosenwasser bestreichen und jeweils 3 halbierte Man-deln mit der Spitze nach oben an die H�tchen dr�cken.�ber Nacht trockenen lassen.Das Eiweiß mit dem restlichen Zucker verr�hren, die Beth-m�nnchen damit einpinseln, auf ein leicht gefettetes Blechsetzen und im vorgeheizten Backofen bei 150˚C auf derobersten Schiene 10-15 Minuten backen, bis die Spitzen

    hellbraun sind.

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  • 2.Rainer Maria Rilke

    Advent

    Es treibt der Wind im Winterwalde

    die Flockenherde wie ein Hirt,

    und manche Tanne ahnt, wie balde

    sie fromm und lichterheilig wird;

    und lauscht hinaus. Den weißen Wegen

    streckt sie die Zweige hin – bereit,

    und wehrt dem Wind und w�chst entgegen

    der einen Nacht der Herrlichkeit.

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  • Walter BenjaminEin Weihnachtsengel

    Mit den Tannenb�umen begann es. Eines Morgens, alswir zur Schule gingen, hafteten an den Straßenecken diegr�nen Siegel, die die Stadt wie ein großes Weihnachts-paket an hundert Ecken und Kanten zu sichern schienen.Dann barst sie eines schçnen Tages dennoch, und Spiel-zeug, N�sse, Stroh und Baumschmuck quollen aus ihremInnern: der Weihnachtsmarkt. Mit ihnen aber quoll nochetwas anderes hervor: die Armut. Wie n�mlich �pfel undN�sse mit ein wenig Schaumgold neben dem Marzipansich auf dem Weihnachtsteller zeigen durften, so auch die

    armen Leute mit Lametta und bunten Kerzen in den bes-seren Vierteln. Die Reichen aber schickten ihre Kinder vor,um denen der Armen wollene Sch�fchen abzukaufen oderAlmosen auszuteilen, die sie selbst vor Scham nicht �berihre H�nde brachten. Inzwischen stand bereits auf der Ve-randa der Baum, den meine Mutter insgeheim gekauft und�ber die Hintertreppe in die Wohnung hatte bringen las-sen. Und wunderbarer als alles, was das Kerzenlicht ihmgab, war, wie das nahe Fest in seine Zweige mit jedem Tagedichter sich verspann. In den Hçfen begannen die Leier-kasten die letzte Frist mit Chor�len zu dehnen. Endlichwar sie dennoch verstrichen und einer jener Tage wiederda, an deren fr�hesten ich mich hier erinnere.

    In meinem Zimmer wartete ich, bis es sechs werden wollte.Kein Fest des sp�teren Lebens kennt diese Stunde, die wieein Pfeil im Herzen des Tages zittert. Es war schon dunkel;trotzdem entz�ndete ich nicht die Lampe, um den Blick

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  • nicht von den Fenstern �berm Hof zu wenden, hinter de-nen nun die ersten Kerzen zu sehenwaren. Es war von allenAugenblicken, die das Dasein des Weihnachtsbaumes hat,der b�nglichste, in dem er Nadeln und Ge�st dem Dunkelopfert, um nichts zu sein als nur ein unnahbares und dochnahes Sternbild im tr�ben Fenster einer Hinterwohnung.Doch wie ein solches Sternbild hin und wieder eins derverlassenen Fenster begnadete, indessen viele weiter dunkelblieben und andere noch trauriger im Gaslicht der fr�he-ren Abende verk�mmerten, schien mir, daß diese weih-nachtlichen Fenster die Einsamkeit, das Alter und das Dar-ben – all das, wovon die armen Leute schwiegen – in sichfaßten.Dann fiel mir wieder die Bescherung ein, die meine Eltern

    eben r�steten. Kaum aber hatte ich so schweren Herzens,wie nur die N�he eines sichern Gl�cks es macht, mich vondem Fenster abgewandt, so sp�rte ich eine fremde Gegen-wart im Raum. Es war nichts als ein Wind, so daß die Wor-te, die sich auf meinen Lippen bildeten, wie Falten waren,die ein tr�ges Segel plçtzlich vor einer frischen Brise wirft:»Alle Jahre wieder, kommt das Christuskind, auf die Erdenieder, wo wir Menschen sind« – mit diesen Worten hattesich der Engel, der in ihnen begonnen hatte, sich zu bilden,auch verfl�chtigt. Doch nicht mehr lange blieb ich im lee-ren Zimmer. Man rief mich in das gegen�berliegende, indem der Baum nun in die Glorie eingegangen war, wel-che ihn mir entfremdete, bis er, des Untersatzes beraubt,

    im Schnee versch�ttet oder im Regen gl�nzend, das Festda endete, wo es ein Leierkasten begonnen hatte.

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  • Buttergeb�ck

    Zutaten f�r ca. 50 St�ck: 250 g Butter, 125 g Mar-

    garine, 4 Eigelb, 1 Ei, 2 P�ckchen Vanillezucker,

    500 g Mehl, 200 g Zucker

    Butter, Zucker und Eigelb schaumig r�hren. Die restlichenZutaten dazugeben, gut durchkneten und anschließendkaltstellen. Dann verschiedene Formen ausstechen undmit Eigelb bestreichen. Bei 200˚C ca. 10 Minuten backen.

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  • 3.Mascha Kal�ko

    So um Dezember . . .

    (F�r Lee)

    Weißt du noch . . .? In zarten Wattetupfen

    Sch�ttete der Himmel ersten Schnee.

    Puttel tat der Hals ein bißchen weh,

    Und du hattest den Dezemberschnupfen.

    Weißt du noch, es war so still im Zimmer.

    Schularbeiten waren l�ngst gemacht.

    �berm Frost lag sanft Lamettaschimmer.

    Beckers unten �bten » . . . Stille Nacht!«

    Weißt du noch, wir solltens noch nicht wissen:

    Aus dem Schubfach rochs nach Marzipan . . .

    Und wir »staunten« – schurkenhaft gerissen –

    Als wir dann die »�berraschung« sahn.

    Deine »Tilda« hatte echte Haare!

    – Ach, und Pu, mein s�ßer Elefant,

    Der so lang im Kaufhausfenster stand.

    Mein war Pu! Und ich war sieben Jahre.

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  • N�chsten Tag um vier war Schulauff�hrung,

    Und ich machte mit beim Elfentanz.

    Und ganz vorne saß der Onkel Franz

    Und der sah mich in der Goldverschn�rung!

    Mutti lachte �ber die Frisur.

    Vater brummte nur: » . . . Du eitle Ratte!«

    Doch er sagte nichts zu der Zensur,

    – Wo ich doch ’ne Vier in Rechnen hatte.

    Abends gab es dann noch Tee mit Rum

    Und das Gl�ck, im M�rchen-Grimm zu lesen.

    – Damals hieß man uns noch klein und dumm.

    . . . »Groß« und »klug« ist’s nie so schçn gewesen.

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    s001-187.pdf