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INFORMATIONSTECHNIK UND ARMEE Vorlesungen an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich im Wintersemester 1997/1998 Leitung: Untergruppe Führungsunterstützung - Generalstab Divisionär E. Ebert, Unterstabschef Führungsunterstützung INTAFF, Integriertes Artillerie Führungs- und Feuerleitsystem C4I-System der Armee Referent: Major I Gst G. Meyer Diese Vorlesung wurde durch die Stiftung HAMFU digitalisiert und als PDF Dokument für www.hamfu.ch aufbereitet.

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INFORMATIONSTECHNIK UND ARMEE

Vorlesungen an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürichim Wintersemester 1997/1998

Leitung:Untergruppe Führungsunterstützung - Generalstab

Divisionär E. Ebert, Unterstabschef Führungsunterstützung

INTAFF, Integriertes ArtillerieFührungs- und Feuerleitsystem

C4I-System der Armee

Referent: Major I Gst G. Meyer

Diese Vorlesung wurde durch die Stiftung HAMFU digitalisiert und alsPDF Dokument für www.hamfu.ch aufbereitet.

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Major i Gst G. Meyer *

Inhalt

1. Einleitung2. Systemprofil3. Systemteilnehmer - Systemeinsatz4. Funktionen INTAFF - zu unterstützende Hauptprozesse5. Datenhaltung - Datensicherheit - Redundanzkonzept6. Schnittstellen - Seriesystem / Optionen7. Kommunikationskonzept8. Hardwarekomponenten - Leistungsbeschrieb9. Erfahrungen und Konsequenzen in den Bereichen Projektorganisation, Ausbildung und

Unterhalt10. Weiterentwicklung

1. Einleitung

FachsystemDie Artillerie als wichtigste Unterstützungswaffe der Erdkampfverbände benötigt für denwirkungsvollen und dynamischen Einsatz auf dem modernen Gefechtsfeld zwingendein computerunterstütztes Führungs- und Feuerleitsystem.Mit dem Fachsystem INTAFF, welches aus einer unabhängigen Hardware- undSoftwareplattform besteht, werden in Zukunft die momentan noch schwerfälligen,lückenhaften, teils manuellen Verfahren massiv verbessert werden können.

ProiektstandIm Rahmen des Rüstungsprogrammes 1997 wurden 224 Mio Franken für die ersteTranche INTAFF bewilligt.Am 18. November 1997 wurde mit der Herstellerfirma TADIRAN aus Israel der Vertragfür das INTAFF - Projekt unterschrieben.

Projektplanung• ab Sommer 1999• ab Sommer 2000• ab 2001

• ab 2002

• 2004 / 2005

Final Acceptance T ests (FAT) in IsraelFinal In Country Acceptance T ests in Bière, CHAusbildung InstruktionspersonalErste Truppenkurse und OffiziersschulenRekrutenschulenUmschulungskurseAbschluss Einführung INTAFF RP 97

* Adresse des Autors:

Kdo INTAFF Informationstechnik und ArmeeKaserne 37. Folge 1997/98CH-1145 Biere

5.98 30 41260/6

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• Einsatz-, Eventual- und Folgeplanung auf allen StufenDie Artillerieplanungen aller Stufen lassen sich vorbereiten, abspeichern undverteilen. Alle Prozesse sind reglementskonform implementiert.

• Optimaler Einsatz der FeuereinheitenDie Feuereinheiten werden gemäss ihrer Verfügbarkeit, ihrer Versorgungslageund ihrer Einsatzdistanz batterie- bzw zugsweise zugewiesen.

• Management der FeuerbereitschaftsgradeDie Feuerbereitschaftsgrade werden nach den Vorgaben vom System verwaltetund wahlweise mit dem Erteilen der Schiesskompetenz delegiert.

• Zeitgerechte, wirkungsvolle, massive FeuerschlägeMit bis zu 6 Batterien aus 2 Abteilungen realisiert das System ohne Zeitverlustmassive, kurze Feuerschläge und ermöglicht dadurch kurze Verweilzeiten in denFeuerstellungen.

• Abläufe beschleunigenDie fehlerfreie und rasche Datenkommunikation erlaubt eine massive Beschleu-nigung der Abläufe.

• Übersicht verbessernDas System ermöglicht auf allen Stufen einen zeitverzugslosen Überblick überStandorte, Status und Verfügbarkeit der Artillerie und Minenwerferformationen.

• Taktische Führung und Versorgungsführung optimierenDie Führung wird durch vorgegebene Befehls- und Verteilraster vereinfacht undbeschleunigt.

• Schiesstechnische Unterlagen erstellenIn der Vorbereitung können schiesstechnische Unterlagen (Geländeschnitte,Karte der Beobachtungsmöglichkeiten, Karte der Ladungsbereiche) gerechnetund verteilt werden.

• DatenverbundSchnittstellen mit anderen Systemen ermöglichen einen raschen und sicherenDatenaustausch.

• Redundante TelekommunikationDer Kommunikationsrechner nutzt die Redundanz (taktisch und/oder lokal), erwählt das schnellste Übertragungsmedium und sucht bei Ausfall Umwege.

3. Systemteilnehmer - Systemeinsatz

SystemteilnehmerAm Beispiel der Ordre de Bataille einer Pz Br sind bzgl Systemteilnehmer zweiwesentliche Punkte ersichtlich:

1. INTÄFF ist nicht nur ein Artillerie - SystemMit der Integration der Feuerunterstützungsoffiziere aller Kampfverbände imSystem INTAFF wird einerseits die bis anhin zeitaufwendige Feuerführungbeschleunigt und kann anderseits der Einsatz der zur Verfügung stehendenFeuereinheiten optimiert werden.Die Pz Mw Kp können mit INTAFF analog den Artillerieformationen eingesetztwerden. Die damit erzielte Vereinheitlichung der Verfahren aller schwerenUnterstützungswaffen vereinfacht die Feuerführung und Feuerieitung auf allenStufen.

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2. INT ÄFF unterstützt die Feuerführung und Feuerleitung auf allen Stufen. Artilleriezelle und Feuerführungszentrum im Kommandoposten des GrossenVerbandes - als mobile Infrastruktur (Container und Gefechtsstandfahrzeug)zur Ermöglichung der beweglichen Kampfführung der Panzerbrigaden - beher-bergen die zentrale Systemskontrolle. Von hier aus wird der Allgemeine Feuer-kampf auf Stufe des Grossen Verbandes geführt, werden Feuerunterstützungs-elemente und Feuereinheiten zur zeitgerechten Zielbekämpfung eingesetzt bzwunterstützt, werden die Bereiche Nachrichtendienst und Versorgungsführungkoordiniert und werden weiter Übermittlungsprobleme und Systemstörungenerkannt und behoben.

. Feuerunterstützungsoffiziere und Schiesskommandanten stellen in den Kampf-formationen die Permanenz der Gefechtsleistung aller indirektschiessendenWaffensysteme sicher.

. Die Ausrüstung der Pz Hb Abt ermöglicht nicht nur eine effizientere Feuer-führung und Feuerleitung, mit der Ausrüstung von Kommandoposten werdensowohl die Führungstätigkeiten der Kommandanten als auch die Versorgungs-führung (Munition, Betriebsstoff) optimiert.

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SystemeinsatzEin INTAFF-System stellt grundsätzlich die Ausrüstung eines Grossen Verbandesdar. Die Systemsphilosophie ist dabei identisch für die Stufen Armee, Armeekorps,Division und Brigade. Unterschiede bestehen lediglich in der Anzahl eingeteilter undsomit auszurüstender Formationen.In besonderen Situationen (Mobilmachung, Einsatz von Kampfgruppen im Gebirge,noch nicht vollständige Verfügbarkeit der Telekommunikationsinfrastruktur) kannINTAFF ohne die Stufe Grosser Verband als "Kampfgruppensystem" zum Einsatzgelangen. Dabei verfügt der Feuerunterstützungsoffizier der Kampfgruppe bzw derChef SKdt einer Pz Hb Abt über die Zentrale Systemskontrolle.

- Feuerführung und Feuerleitung = KemprozessMit der Bildung von Standardformaten für sämtliche Tätigkeiten im Zusammenhangmit Feuerleitung und Feuerführung, wird eine systemunterstützte und vernetzte Bear-beitung, sowie die Anwendung von Algorithmen ermöglicht.Durch die Definition eines "Standardgegners" (mögliche gegnerische Formationen inKategorie, Art und Stufe aufgeteilt) und Normzielgrössen, sowie einer Umsetzung derFeuerzwecke in prozentuale Verlusterwartungen, wird eine einheitliche Auffassungund Darstellung gewährleistet.

Ausgehend von den Informationen über den Gegner und dem beabsichtigten Feuer-zweck berechnet das System "Vorschläge" zur Bekämpfung des entsprechendenGegners. Die Vorschläge enthalten: - mögliche Waffensysteme

- mögliche Munitions- und Zünderarten- Munitionsanzahl- Anzahl Feuereinheiten, die zum Verschiessen

der entsprechenden Munition erforderlich sind

Basierend auf diesen Angaben, werden Feuereinheiten ausgesucht, die:- verfügbar sind- über entsprechende Munition verfügen- eine ideale Einsatzdistanz haben

Ausgesuchten Einheiten zeigt das System auf:- welche Feuerstellungen geeignet sind- wie lange der Einsatz dauern wird- wieviel und welche Munition erforderlich ist- für wen dass das Feuer geschossen wird- ob eine nächste Zuweisung vorgesehen ist

Nach geschossenen Feuern werden automatisch folgende systemunterstützte Tätig-keiten ermöglicht: - Wirkungsmeldung

- Munitionsrapporte- Aufdatierung der Zielangaben

Auf den Bildschirmen kann die Feuertätigkeit (spezielle Signaturen) permanent mit-verfolgt werden.

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Gekoppelt mit den Prozessen "Versorgungsführung" (u a autom Nachführung derMtmitrorrsbestände, Warnwerte) und "Befehlsgebung" (Mit INTAFF können sämtlichefür den Einsatz von Bogenschusswaffen benötigten Befehle erstellt, bearbeitet,verschickt und ausgedruckt werden. Bei Bedarf können den Befehlen auch Lagepläneund Skizzen beigelegt werden.), kann somit der Einsatz des Systems Artillerie starkoptimiert werden.

- NachrichtendienstInformationen aus Zielnachrichten, Lageberichten und bekämpften Zielen könnengefiltert, bewertet, korreliert und bearbeitet werden. Als Resultat wird ein aussage-kräftiges Bild des Gegners generiert, bzw es werden präzise Angaben für noch zubekämpfende Ziele erarbeitet und entsprechend der Raumordnung (Abschnitts-grenzen, Feuerräume, Aufklärungs- und Stellungsräume) durch das System ver-schickt.

- Statusübersicht / VerfügbarkeitSowohl eigene (mit INTAFF ausgerüstete) als auch feindliche und fremde Verbändekönnen auf den Bildschirmen dargestellt werden. Angaben bzgl Status, Aktivität,Waffensystem u a sind aus der Signatur ersichtlich. Weiter ist es bei Unterstützungs-waffen möglich, die Wirkungsmöglichkeiten darzustellen, wobei eigene Einheiten, diesich im Wirkungsbereich gegnerischer Waffen befinden, durch das System gewarntwerden.

- Weitere vom System unterstützte Prozesse sind:Wetterdienst, Systemskontrolle und Kommunikation

5. Datenhaltung - Datensicherheit - RedundanzkonzeptDatenhaltungAuf der Stufe Grosser Verband wird die Gesamtheit der Daten aller Stationen gespei-chert. Im Einsatz werden den einzelnen Stationen diejenigen Daten abgegeben, welchefür die spezifische Funktion erforderlich sind.

DatensicherheitDiverse Massnahmen im Bereiche der Hardware wie auch im Bereiche der Softwarestellen den Schutz der Daten sicher.

RedundanzkonzeptUm sicherzustellen, dass das System im Einsatz bei Ausfällen reibungslos funktioniert,bestehen auf der Stufe Grosser Verband zwischen den verschiedenen Arbeitsstationenlokale Redundanzen. Mittels der Reservestabsgruppe, bzw der Führungsstaffel, wirdauch eine taktische Redundanz sichergestellt. Für alle weiteren Schlüsselstationenkönnen Redundanzen durch vorgängig definierte Zweitstationen aufgebaut werden.

6. Schnittstellen - Seriesystem / Optionen

Schnittstellen SeriesystemDie folgende Aufstellung zeigt, welche Schnittstellen in der 1. Tranche INTAFF umge-setzt werden, bzw für die 2. Tranche INTAFF vorgesehen sind:• Feuerleitsysteme und Wetterdienste

Schnittstellen - OptionenAls Option könnten in Zukunft folgende Schnittstellen ergänzt werden-• MILFIS• Navigation/Optronik Schiesskommandanten Fz und Artillerieaufklärungssystem

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KommunikationskonzeptDas Datenkommunikationskonzept INTAFF basiert auf drei Elementen:- Datenfunk mit dem neuen Funkgerät, vor allem für die Verbindungen zwischen

Schiesskommandanten, Feuerunterstützungsoffizieren und Feuerleitstellen- TRÄNET 95 / IMFS als leistungsfähiges Datenkommunikationssystem fur die

Verbindungen zum Kommandoposten des Grossen Verbandes- Draht für kurze Verbindungen zwischen Fahrzeugen wie Feuerleitstellen und

KommandopostenN e t z t o p o l o g i e I N T A F F

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Die Verbindungen werden von einem Kommunikationsrechner gesteuert. Er adressiertund verteilt Meldungen - wählt das schnellste Übertragungsmedium, sucht Umwege beiunterbrochenen oder gestörten Verbindungen und ist intelligentes Relais, das heisst erleitet Meldungen, die nicht direkt ankommen automatisch weiter.Sprachkommunikation wird aber weiterhin notwendig sein; sei es als Fuhrungsmittel turdie Kommandanten oder als Notverfahren für INTAFF (kurzfristige Uberbrückung einerINTAFF Station - an gewissen INTAFF Stationen können Daten stellvertretend fur an-dere eingegeben werden).

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8. Hardwarekomponenten - Leistungsbeschrieb

= Geräte, welche nach Mil Standards gefertigt werden und eingebaut in ver-schiedenen Raupen- und Pneufahrzeugen permanent und uneingeschränkt(Verschiebungen, Minustemperaturen) betrieben werden können.

Computer- Pentop *:- Laptop *:

- Kommunikationsrechner*:- Router *:

- Netzwerkadapter

- Workstation:

spezielles Eingabegerät der SchiesskommandantenBasisgerät - mit diesem Computer arbeiten die meistenINTAFF Stationengewährleistet die Kommunikation aller INTAFF StationenStellt den Übergang von Schlüsselstationen ins TRÄNET95 / IMFS sicher. TRÄNET = Transparentes militärisches Kommunika-

tionsnetz = TCP/IP Router Netz (Transmission ControlProtocol / Internet Protocol)

. IMFS = Integriertes Militärisches Fernmelde Systemermöglicht gewissen Stationen den Übergang ins Draht-netz (zivil / militärisch)Arbeitstationen auf der Stufe Grosser Verband (in Rackintegrierte Industriestandard - Computer) mit Graphik-bildschirmen

Drucker / Plotter:

- Plotter A1 :

- Laser-Drucker A3:

- Drucker A4:- Thermodrucker *:

Zusatz- und Spezialgeräte-

- SA-95:

- USV:

- CD-ROM-Kits

- Ausbau-Kits

Ermöglicht auf der Stufe Grosser Verband das Aus-drucken von Lage- und Statusübersichten, Karten,Overlays und PlanungsgrundlagenAuf Papier oder Folien lassen sich im KP des GrossenVerbandes Bildschirmansichten und Ballistikberech-nungen ausdrucken.Schlüsselstationen und KP Stationen aller Stufen könnenBefehle ausdrucken, kopieren und weiterverteilen.In Gefechtsfahrzeugen eingebauter Drucker

Speiseausrüstung, welche den Energiebezug ab demzivilen Stromnetz ermöglichtUnterbruchssichere Stromversorgung - verhindert denSystemabsturz bei Stromausfällenextern anschliessbares Gerät, mit welchem entsprechenddem Einsatzraum, Landeskarten geladen werden könnenKabelsets und Energieversorgungsgeräte, die den Aus-bau und Fernbetrieb der INTAFF-Geräte ermöglichen.

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g. Erfahrungen und Konsequenzen in den Bereichen Proiektoraanisation,Ausbildung und Unterhalt

Projektoraanisation

Rüstungsausschus I

1Projektaufsicht

Projektleiter

ProiektkommissionR P L - R P L r , R P L - R P L - R P L - R P L - R P L -

Mil Benutzer Technik K O Logistik Bauten

1Projektmitarbeit

Diverse Stellen, Ämter, Sektionen

Obwohl es sich bei INTAFF "nur" um ein Fachsystem handelt, ist der Vernetzungsgradenorm weil eben das Unterstützungsfeuer sämtliche Kampftruppen auf allen Stufen betnfft.Die Projektbearbeitung mittels der oben skizzierten Projektorganisation hat sich bewahrt.Die Informationstätigkeiten (Informationsbeschaffung, Orientierungen, etc) einerseits, dieBearbeitung der Detailbereiche andererseits, konnten so einigermassen koordiniert undkontrolliert werden.Die Komplexität des Gesamtsystems lässt sich anhand der folgenden Stichworte erkennen:• Anpassung von Arbeitsprozessen• Änderungen in Einsatzverfahren (zB Vereinheitlichung und Optimierung der Schiessver-

fahren)• Anpassungen und Koordinationsmassnahmen im Bereiche der T elekommunikation

(Anzahl Fahrzeugantennen, Netz- und Frequenzplanungen, Mengengerüste vonFunkgeräten, etc)

• Neuerungen im Bereiche Unterhalt (im Speziellen: Softwareunterhalt)• Umbau bzw Neubau von Fahrzeugen• Anpassungen von Bauten in den Bereichen Ausbildung und Führung• Koordinationsmassnahmen bezüglich Umsetzung Armee 95• Flexibilität bzgl kommender Neuerungen der "Armee 200X"

Bzgl der Komplexität des Systems hat sich die Benutzerequipe INTAFF vor allem auchhinsichtlich der Schnittstellen zu einer eigentlichen Drehscheibe entwickelt.

AusbildungMit der Einführung von INTAFF gibt es im Bereiche der Ausbildung in verschiedenen Berei-chen Neuerungen umzusetzen bzw zu koordinieren:- Um bei der Einführung sicherzustellen, dass alle Stufen (Stab Grosser Verband, Kampf-

truppen und Artillerieabteilungen) erfasst werden und das System INTAFF anschliessendals Ganzes operationeil eingesetzt werden kann, ist eine spezielle Ausbildungsplanungerforderlich.

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- Abstimmung der Umschulung mit der Einführung von weiterem, teilweise als Grundlagebenötigtem Material.

- In RS, OS, TTK, KVK und Stabskursen der Grossen Verbände wird es in der Regel nichtmöglich sein, alle erforderlichen Stufen bzw Chargen verfügbar zu haben. Eine effiziente,realistische Ausbildung in diesen Situationen ist nur mit der Unterstützung von Simulato-ren realisierbar. Ein parallel mit dem System entwickelter INTAFF-Simulator erlaubt, nichtvorhandene bzw nicht verfügbare Stationen zu simulieren. Speziell in Schulen könnendadurch die Anzahl gleichzeitig zu betreuender Schüler/Stationen reduziert werden. Diegeforderte Effizienz und Professionalität der Ausbildung kann somit garantiert werden.

- Da mit Ausnahme der Simulatoren kein spezielles INTAFF Ausbildungsmaterial beschafftwird, ist dem Management des Materialeinsatzes (Schulen / Kurse / Unterhalt) gebührendRechnung zu tragen. Die Ausbildungsanlagen werden derart gestaltet, dass das Materialin der spezifischen Einsatzkonfiguration einfach montiert werden kann.

- Als Systemmanager ist pro Grosser Verband ein Mann mit vertieften Systemkennt-nissen nötig.

- Der Aufwand für die Ausbildung des Instruktionspersonal ist wesentlich grösser und an-spruchsvoller als früher. Somit ist auch hier der Auswahl der künftigen Instruktoren bzwderen Einsatzplanung (Kontinuität) die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken.

UnterhaltAb Beginn des Projektes wurde mit der Integration eines Vertreters der Logistik in die Be-nutzerequipe INTAFF angestrebt, dass:- logistische Anträge in die Spezifikation einfliessen und entsprechend verarbeitet werden- logistische Bedürfnisse in allen Bereichen des Projektes (Hardware, Software, Fahrzeuge,

Bauten) erkannt und umgesetzt werden (Ausbildung, Reglemente, etc)- verantwortliche Stellen informiert und ausgebildet werden- zielgerichtete Entwicklungen (zB CDS) und Beschaffungen (Reparatur- und Ersatz-

material) gemacht werden könnenDieses Vorgehen hat sich sehr bewährt, weil dadurch sichergestellt werden kann, dassSystemeinsatz und Systemlogistik zeitgerecht operationeil sein werden.

10. Weiterentwicklung

Die Weiterentwicklung des Systems INTAFF wird in fünf Bereichen vorangetrieben:

1. AusbildungDie mit INTAFF möglichen Optimierungen und Verbesserungen im Einsatz derBogenschusswaffen muss nun auch in andere Ausbildungszentren bzw Simu-latoren der Armee einfliessen.

2. INTAFF InformationsstelleUm in Zukunft neue Software-Versionen austesten zu können, um Systempara-meter zu definieren, anzupassen und zu integrieren, bzw um der Truppe eine Infor-mationsstelle zur Verfügung zu stellen, wird auf der Stabsstelle Informatik der Artil-lerie ein entsprechendes Referenzsystem eingerichtet. Die erforderlichen Testpro-gramme werden laufend angepasst und verbessert werden.

3. LogistikVor allem im Unterhalt werden mit der Beschaffung von Informatiksystemen zu-nehmend neue Mittel für Diagnostik und Reparatur benötigt.Für die Artilleriegeräte wird zu diesem Zweck ein spezielles CDS "Computerge-stütztes Diagnostik System" entwickelt.

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4. 2. Tranche INTAFF . .Nach Definition der Organisation der Armee 200X sollen die übrigen, noch nicht mitINTAFF ausgerüsteten Kampf- und Feuerunterstützungsformationen ausgerüstetwerden. Nebst der Ausrüstung/Bereitstellung von zusätzlichen Fahrzeugen undINTAFF Geräten, werden auch Anpassungen im Bereiche der Software, Auffangenvon Entwicklungssprüngen in der Informatik, sowie anzupassende Ausbildungsbe-dürfnisse (zusätzliche Ausbildungsanlagen, Simulatoren, etc) umgesetzt werden.

5. OptionenVerschiedene Projekte, welche bereits in einer Evaluationsphase stehen oderwelche in nächster Zeit noch initiiert werden, müssen mit INTAFF verbunden oderauf INTAFF abgestimmt werden, andere Projekte erfordern eventuell INTAFF-Anpassungen.