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SCItMIDT, Serumpolarogramm. Klinische Wochenschrift IST DAS SERUMPOLAROGRAMM BEI ERKRANKUNGEN DES MAGENS DIFFERENTIALDIAGNOSTISCH VON BEDEUTUNG? Von HANS W. SCHMIDT. Aus der Chemisedaen Abteiltmgdes Pathologischen Institutes der Universit~ttBerlin (Leiter: Professor Dr. HINSBERG). Wurde ursprfinglich die polarographische Untersuchung yon Seren nach Denaturierung des EiweiB mit Lauge oder Pepsin-HC1 vorgenommen (BRDI6KA 1, WEDEMEYER und DAUR~, 2r 3, POLI ENRICO4, WALKER und Mitarb. 5, TROPPS), so erwies sich die Aufnahnle des Polarogramms in dem mit Sulfosalicyls~ure enteiweil3ten Serumfiltrat nach Hitzekoagulation als wesentlich vorteilhafter (Methode nach WALDSCHMIDT-LEITZ und MAYER~). Der Streubereich der Stufenh6he wurde durch die letztere Modifikation erweitert und hierdurch die Trennung zwischen pathologischen und normalen Befunden sch~rfer. f~ber die Natur der polarographisch wirksamen Gruppen herrscht noch keine volle Klarheit. BRDI6KAs glaubt nach- gewiesen zu haben, dab ffir die im Sulfosalicyls/iurefiltrat ge- fundene polarographische 1Reaktion hochmolekulare, cystin- haltige EiweiBabbauprodukte, die den Albumosen und Pep- tonen nahestehen, verantwortlich zu machen seien. MERTEN und BERNOT 9 haben sich ebenfalls mit der Isolierung der im Serum vorhandenen polarographisch wirksamen Gruppen befaBt und best~ttigt, dab es sich um hochmolekulare, nicht- dialysierbare EiweiBbestandteile handelt. \Venn auch heute somit feststeht, dab EiweiBabbauprodukte ffir die Doppel- stufe im Serum verantwortlich zu machen sind, so ist die Bedeutung der einzelnen Bestandteile dieser I(urve, also der ersten und zweiten Proteinstufe, doch noch keineswegs ge- sichert. Grol3e Erwartungen waren an die ,,Prager Krebsreaktion" in bezug auf ihre diagnostische Brauchbarkeit geknfipft worden. Diese waren berechtigt, zeigten doch die ersten Ver- 6ffentlichungen einen hohen Prozentsatz jeweils ,,richtiger" Resultate in bezug auf positiven Ausfall der Reaktion bet Krebskranken. Es sei im folgenden auf die Erfahrungen einer Anzahl Nachprfifer bei Anwendung der neuen Modifikation hingewiesen. WALDSCHMIDT-LEII'Z und K. M~kYER 7 ermittelten bei 50o Carcinomf/illen in 95 % das gewfinschte Ergebnis. Zu einer gfinstigen Beurteilung der Methode kommt auch FEL- KEL ~~ an einer groBen Anzahl yon Genitaltumoren. Bei I76 Carcinomen konnte er in 92,6%, bei lO9 Rezidiven in 88,9 % einen positiven Ausfall buchen. Von grol3er Bedeutung ist seine Feststellung, dab beginnende Krebse in 87~ der F~lle erkannt wtirden. Wenn auch andere Untersueher (BRDI6KA 1~, SCHXFER ~) ZU /~hnlichen ,,Trefferzahlen" bei Seren yon Krebskranken gelangten, so zeigte es sich doch 1eider zu bald, dab ganze Gruppen yon anderen Erkrankungen ebenfalls eine erh6hte und damit pathologische Serumreaktion aufwiesen. Schon die tabellarische Zusammenstellung yon \VALD- SCHMIDT-LEITZ und K. ~IAYER~ lgBt erkennen, dab eine grol3e Anzahl entzfindlicher Erkrankungen positiv reagiert. BERNI~ARD la sowie auch ~'ELKEL li ermittelten ebenfalls bei Entzfindungen ein solches Ergebnis. MEYER-HEcK ~ best~tigte diese Feststellung. Er h~tlt ein positives Resultat nicht ffir eine Ca.-Diagnose verwertbar. DIETEL~ konnte sich am Krankengut der Frauenklinik infolge zu h/~ufiger Fehl- diagnosen nicht vonder praktischen Brauchbarkeit der Re- aktion iiberzeugen, ABEL 17 ermittelte bei 83 Ca.-F~Lllen yon 85 untersuchten Seren I8mal ein negatives Ergebnis. Hier- unter fielen Kranke mit ausgedehnten Tumoren besonders der Haut. Die gfinstigste l)bereinsfimmung zwischen Reak- tionsausfall und klinischem Befund wurde bei einigen Ffillen yon Magenkrankheiten erzielt. -- Auch ALBERS ls findet die Methode beeintr/tchtigt durch den positiven Ausfall aller stark entzfindlichen Prozesse. Er glaubt jedoch feststellen zu k6nnen, dab das nicht erhdhte Polarogramm gegen das Vor- liegen eines Carcinoms spricht. An gr6Berem klinischen Material best~ttigte MI~RTEN 19, dab alle Erkrankungen, die mit schwerem EiweiBzerfaU einhergehen, wie Pneumonien, Tuberkulosen exsudativen Charakters, Abscesse usw., ebenso wie Carcinome im fortgeschrittenen Stadium erhShtes Polaro- gramm liefern. Carcinome im Frfihstadium verraten sich dagegen nicht. CHYTREK 20 lehnt ebenfalls die Spezifit/it der Reaktion in bezug auf Carcinom ab. In einer frfiheren Arbeit 21, die sich mit der Frage der Brauchbarkeit des Serumpolarogramms speziell zur Krebs- diagnose befaBte, kamen auch wir auf Grund der Durch- p.rfifung einer groBen Anzahl yon Seren verschiedenster Krankheitsbilder zu dem Ergebnis, dab keine spezifische krebsdiagnostische Methode vorliegt. Es wurde ferner darauf hingewiesen, dab au] keinen Fall aus dem Ausfall der Reaktion aUein die schwerwiegende Diagnose ,,Krebs" gestellt werden dart. Auch negativer Ausfall berechtigt nieht, eine Krebs- krankheit auszuschliel3en. 1)berblickt man die bisherigen Stellungnahmen zur Be- wertung des Serumpolarogramms, so kann man eine gewisse Resignation herausfuhlen. Es besteht dabei jedoch die Ge- fahr, dab eine bei genfigender Erfahrung und Schulung sowie Vorhandensein der n6tigen Apparatur verh/iltnism/iBig ein- fach durchffihrbare, exakte, sicher reproduzierbare, sero- logische Reaktion fiberhaupt in MiBkredit ger~tt und v611ig der Ablehnung verf/illt. ~Tir betonten in unserer obenerw~hn- ten Arbeit, dab der Ausdruck ,,Carcinomreaktion" fur die polarographische Serumreaktion zu vermeiden sei, unter be- wuBtem Hinweis darauf, dab keine solche spezifische Reaktio~ vorliegt, dab wir in ihr jedoch ein klinisch-diagnostische, Hilfsmittel haben, dessen volle I3edeutung noch nicht zu fiber- sehen ist und das weiterer Klarlegung bedarf. Diese Arbeit, in der Krankheiten eines Organza, n/imlich des Magens, her- ausgegriffen sind, soll ein Beitrag dazu sere. Es soll gezeigt werden, ob das Serumpolarogramm iiberhaupt ffir die Dif- ferentialdiagnose von Erkrankungen des Magens ~on Be- deutung ist. ~ber das Prinzip und die physikalisch-chemischen Grund- lagen der Polarographie liegen eine Anzahl Ver6ffentlichungen vor '~'2''~'"~), so dab es mir gestattet sei, auf deren nochmalige Darlegung zu verzichten. Zur Durchffihrung kam die von ~VALDSCHMIDT-LEITZ modifizierte Methode inl entweiBten Serum. An einer grSBeren Anzahl yon Seren wurde auch die yon SCHMII)T ~5 beschriebene Globulinf/~llungsstufenh6he polarographisch bestimmt und vergleichswelse zur Beurteilung mit herangezogen. Versud~sar~ordnuny: A. Sulfosalicylsauref~llungsmethode : 1/2 ccm Serum, gewonnen aus ntlchtern entnolnmeneln Venenblut, wird nach Zusatz yon I ccln Aqua dest. io Minuten iln siedenden Wasserbad gehalten. ])as denaturierte EiweiB wird nach Abkiihlen auf Zilnmertemperatur Init 1,5ccln 25proz. Sulfosalicylsaure gef~llt und abfiltriert. Voln klaren triltrat werden 0, 5 ccln zu 4,5 ccln Hexalninkobaltipuffer gegeben und die polarographische Kurve aufgenolnlnen. -- Galvanolneterelnpfindlichkeit ~ = I/7 o. B. Globulinf~llungsreaktion: I ccln Serum wird mit o, 5 ccm o,sproz. Essigs~ure versetzt. 0, 5 ccln dieser Mischung werden in 19,5 ccln Aqua dest. eintropfen lassen. Es entsteht eine Trfibnng, die von ausfallendeln Serulnglobulin herrflhrt. Nach lO Minuten wird bei hoher Tourenzahl abzentrifugiert, der Niederschlag nach- gewaschen. Nach nochlnaligeln Zentrifugieren, Abgiel?en und Abfliel3enlassen des restlichen Wassers wird der Niederschlag in genau 3 ccm physiologischer Kochsalzl6sung aufgel6st und vom Filtrat o, 5 ccm in gleicher Pufferl6sung wie oben polarographisch geschrieben. -- Galvanometerempfindlichkeit E = i/ioo. S~intliche Analysen wurden Init einer einzigen, geeichten Tropfcapillare geschrieben. Die Genauigkeit der Arbeit wurde laufend durch polarographische Analyse einer frischen Padutin- 16sung fiberprtlft. -- Die Auswertung der Kurven ffir die Salicyls~urefiillungs- reaktion geschah, wie frfiher, unter Berficksichtigung des je- weils gemessenen Refraktometerwertes. Ebenso wurden auch jetzt wieder zum Zwecke klarer ~Tbersichtlichkeit die ermit- telten Stufenh6hen in gleiche Gruppen yon Ibis VI ein- geteilt. Die t3ewertung geschah dann so, dab Stufenh6he I .=normale ~--], Stu~enhShe lI=wenig erh6hte ~(+)],

Ist das Serumpolarogramm bei Erkrankungen des Magens Differentialdiagnostisch von Bedeutung?

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SCItMIDT, Serumpolarogramm. Klinische Wochenschrift

IST DAS SERUMPOLAROGRAMM BEI E R K R A N K U N G E N DES MAGENS

DIFFERENTIALDIAGNOSTISCH VON BEDEUTUNG?

Von

HANS W. SCHMIDT. Aus der Chemisedaen Abteiltmg des Pathologischen Institutes der Universit~tt Berlin

(Leiter: Professor Dr. HINSBERG).

Wurde ursprfinglich die polarographische Unte r suchung yon Seren nach Dena tu r i e rung des EiweiB mi t Lauge oder Pepsin-HC1 vo rgenommen (BRDI6KA 1, WEDEMEYER und DAUR ~, 2r 3, POLI ENRICO 4, WALKER und Mitarb. 5, TROPPS), so erwies sich die Aufnahnle des Po la rogramms in dem m i t Sulfosalicyls~ure enteiweil3ten Serumfi l t ra t nach Hi tzekoagu la t ion als wesent l ich vor te i lhaf te r (Methode nach WALDSCHMIDT-LEITZ und MAYER~). Der St reubere ich der Stufenh6he wurde durch die le tz te re Modif ikat ion e rwei te r t und hierdurch die T rennung zwischen pathologischen und normalen Befunden sch~rfer.

f~ber die N a t u r der polarographisch wi rksamen Gruppen her rscht noch keine volle Klarhei t . BRDI6KA s g laub t nach- gewiesen zu haben, dab ffir die im Sulfosalicyls/ iurefi l trat ge- fundene polarographische 1Reaktion hochmolekulare , cyst in- hal t ige EiweiBabbauprodukte , die den Albumosen und Pep- tonen nahestehen, ve ran twor t l i ch zu machen seien. MERTEN und BERNOT 9 haben sich ebenfalls mi t der Isol ierung der im Serum vorhandenen polarographisch wi rksamen Gruppen befaBt und best~ttigt, dab es sich um hochmolekulare , nicht- dialysierbare EiweiBbes tandte i le handel t . \Venn auch heu te somit fests teht , dab EiweiBabbauprodukte ffir die Doppel- stufe im Serum veran twor t l i ch zu machen sind, so ist die Bedeu tung der e inzelnen Bes tandte i le dieser I (urve , also der ers ten und zwei ten Prote ins tufe , doch noch keineswegs ge- sichert .

Grol3e E r w a r t u n g e n waren an die , ,Prager Krebs reak t ion" in bezug auf ihre diagnost ische Brauchbarke i t geknfipft worden. Diese waren berecht igt , zeigten doch die ersten Ver- 6ffent l ichungen einen hohen Prozen tsa tz jeweils , , r icht iger" Resu l t a t e in bezug auf pos i t iven Ausfall der Reak t ion bet Krebskranken . Es sei im folgenden auf die Er fahrungen einer Anzahl Nachprf i fer bei Anwendung der neuen Modif ikat ion hingewiesen.

WALDSCHMIDT-LEII'Z und K. M~kYER 7 e r m i t t e l t e n bei 50o Carcinomf/i l len in 95 % das gewfinschte Ergebnis . Zu einer gfinstigen Beur te i lung der Methode k o m m t auch FEL- KEL ~~ an einer groBen Anzahl yon Geni ta l tumoren . Bei I76 Carc inomen konnte er in 92,6%, bei lO9 Rezidiven in 88,9 % einen pos i t iven Ausfal l buchen. Von grol3er Bedeu tung ist seine Fests te l lung, dab beginnende Krebse in 87~ der F~lle e rkann t wtirden.

W e n n auch andere Unte rsueher (BRDI6KA 1~, SCHXFER ~) ZU /~hnlichen , ,Trefferzahlen" bei Seren yon Krebskranken gelangten, so zeigte es sich doch 1eider zu bald, dab ganze Gruppen yon anderen E rk rankungen ebenfalls eine erh6hte und dami t pathologische Serumreak t ion aufwiesen.

Schon die tabel lar ische Zusammens te l lung yon \VALD- SCHMIDT-LEITZ und K. ~IAYER ~ lgBt erkennen, dab eine grol3e Anzahl entzf indl icher E rk rankungen pos i t iv reagiert . BERNI~ARD la sowie auch ~'ELKEL li e rmi t t e l t en ebenfalls bei En tz f indungen ein solches Ergebnis . MEYER-HEcK ~ best~t igte diese Fests te l lung. E r h~tlt ein posi t ives Resu l t a t nicht ffir eine Ca.-Diagnose verwer tbar . DIETEL~ konn te sich a m K r a n k e n g u t der Frauenkl in ik infolge zu h/~ufiger Fehl- diagnosen n ich t v o n d e r prakt i schen Brauchbarke i t der Re- ak t ion i iberzeugen, ABEL 17 e rmi t t e l t e bei 83 Ca.-F~Lllen yon 85 un te r such ten Seren I 8 m a l ein nega t ives Ergebnis . Hier- un te r fielen Kranke m i t ausgedehnten Tumoren besonders der Hau t . Die gfinstigste l )be re ins f immung zwischen Reak- t ionsausfal l und kl inischem Befund wurde bei einigen Ffillen yon Magenkrankhe i t en erzielt . - - Auch ALBERS ls f indet die Methode beeint r / tcht ig t durch den pos i t iven Ausfal l aller s ta rk entzf indl ichen Prozesse. E r g laub t jedoch feststel len zu k6nnen, dab das n icht erhdhte Po la rog ramm gegen das Vor-

l iegen eines Carc inoms spricht . An gr6Berem klinischen Mater ia l best~ttigte MI~RTEN 19, dab alle Erkrankungen , die mi t schwerem EiweiBzerfaU einhergehen, wie Pneumonien , Tuberkulosen exsuda t iven Charakters , Abscesse usw., ebenso wie Carcinome im for tgeschr i t tenen S tad ium erhShtes Polaro- g r amm liefern. Carcinome im Fr f ihs tad ium ver ra ten sich dagegen nicht. CHYTREK 20 lehnt ebenfalls die Spezifi t / i t der Reak t ion in bezug auf Carcinom ab.

I n einer frfiheren Arbe i t 21, die sich m i t der Frage der Brauchbarke i t des Se rumpola rogramms speziell zur Krebs- diagnose befaBte, kamen auch wir auf Grund der Durch- p.rfifung einer groBen Anzahl yon Seren verschiedens ter Krankhei t sb i lder zu dem Ergebnis , dab keine spezifische krebsdiagnost ische Methode vorliegt . Es wurde ferner darauf hingewiesen, dab au] keinen Fall aus dem Ausfall der Reak t ion aUein die schwerwiegende Diagnose , ,Krebs" gestel l t werden dart. Auch nega t ive r Ausfall berecht ig t nieht, eine Krebs- k rankhe i t auszuschliel3en.

1)berblickt m a n die bisherigen S te l lungnahmen zur Be- wer tung des Serumpolarogramms, so kann m a n eine gewisse Res ignat ion herausfuhlen. Es bes teh t dabei jedoch die Ge- fahr, dab eine bei genfigender E r f ah rung und Schulung sowie Vorhandense in der n6t igen A p p a r a t u r verh/iltnism/iBig ein- fach durchffihrbare, exakte , sicher reproduzierbare , sero- logische Reak t ion f iberhaupt in MiBkredit ger~tt und v611ig der Ablehnung verf/illt . ~Tir be ton ten in unserer obenerw~hn- t en Arbeit , dab der Ausdruck , ,Carc inomreakt ion" fur die polarographische Serumreak t ion zu ve rme iden sei, un te r be- wuBtem Hinweis darauf, dab keine solche spezifische Reakt io~ vorliegt , dab wir in ihr jedoch ein kl inisch-diagnost ische, Hi l f smi t te l haben, dessen volle I3edeutung noch nicht zu fiber- sehen ist und das wei terer Klar legung bedarf. Diese Arbeit , in der Krankhe i t en eines Organza, n/imlich des Magens, her- ausgegriffen sind, soll ein Be i t rag dazu sere. Es soll gezeigt werden, ob das Se rumpo la rog ramm i ibe rhaupt ffir die Dif- ferent ialdiagnose von Erk rankungen des Magens ~on Be- deu tung ist.

~ b e r das Pr inz ip und die physikal isch-chemischen Grund- lagen der Polarographie liegen eine Anzahl Ver6ffent l ichungen vor '~'2''~'"~), so dab es mir g e s t a t t e t sei, auf deren nochmal ige Dar legung zu verzichten. Zur Durchff ihrung kam die von ~VALDSCHMIDT-LEITZ modif iz ier te Methode inl entweiBten Serum. An einer grSBeren Anzahl yon Seren wurde auch die yon SCHMII)T ~5 beschriebene Globulinf/~llungsstufenh6he polarographisch b e s t i m m t und vergleichswelse zur Beur te i lung mi t herangezogen.

Versud~sar~ordnuny: A. Sulfosalicylsauref~llungsmethode : 1/2 ccm Serum, gewonnen aus ntlchtern entnolnmeneln Venenblut, wird nach Zusatz yon I ccln Aqua dest. io Minuten iln siedenden Wasserbad gehalten. ])as denaturierte EiweiB wird nach Abkiihlen auf Zilnmertemperatur Init 1,5ccln 25proz. Sulfosalicylsaure gef~llt und abfiltriert. Voln klaren triltrat werden 0, 5 ccln zu 4,5 ccln Hexalninkobaltipuffer gegeben und die polarographische Kurve aufgenolnlnen. -- Galvanolneterelnpfindlichkeit ~ = I/7 o.

B. Globulinf~llungsreaktion: I ccln Serum wird mit o, 5 ccm o,sproz. Essigs~ure versetzt. 0, 5 ccln dieser Mischung werden in 19,5 ccln Aqua dest. eintropfen lassen. Es entsteht eine Trfibnng, die von ausfallendeln Serulnglobulin herrflhrt. Nach lO Minuten wird bei hoher Tourenzahl abzentrifugiert, der Niederschlag nach- gewaschen. Nach nochlnaligeln Zentrifugieren, Abgiel?en und Abfliel3enlassen des restlichen Wassers wird der Niederschlag in genau 3 ccm physiologischer Kochsalzl6sung aufgel6st und vom Filtrat o, 5 ccm in gleicher Pufferl6sung wie oben polarographisch geschrieben. - - Galvanometerempfindlichkeit E = i / ioo.

S~intliche Analysen wurden Init einer einzigen, geeichten Tropfcapillare geschrieben. Die Genauigkeit der Arbeit wurde laufend durch polarographische Analyse einer frischen Padutin- 16sung fiberprtlft. - -

Die Auswer tung der K u r v e n ffir die Salicyls~urefiil lungs- reak t ion geschah, wie frfiher, un te r Berf icksicht igung des je- weils gemessenen Ref rak tomete rwer te s . Ebenso wurden auch j e t z t wieder zum Zwecke klarer ~Tbersichtlichkeit die ermi t - t e l t en S tufenh6hen in gleiche Gruppen yon I b i s VI ein- geteil t . Die t3ewertung geschah dann so, dab Stufenh6he I . = n o r m a l e ~--], Stu~enhShe l I = w e n i g erh6hte ~(+)],

Jg. 2,, tteft 9 SCItMIDT, Serumpolarogramm. I 9 9 28. Februar I942

S t u f e n h 6 h e I I I - - V I = s t a r k e r h o h t e [ + ] po l a rog raph i sche S e r u m r e a k t i o n b e d e u t e n .

F i i r die Ess igssgure fg l lungsmethode w u r d e n die jeweils Istufen'[ ,i hohe I e r m i t t e l t e n S t u f e n h o h e n in Mi l l imete r angegeben . Nr. der

Besprechung der Ergebnisse: Z ur U n t e r s u c h u n g g e l a n g t e n SuUo- t iber IOO m a g e n k r a n k e Menschen . Zur B e u r t e i l u n g h e r a n - fallung

I gezogen w u r d e n IOO F/ille, d e r e n Diagnose kl inisch, z u m Teil 54 1 V h is to logisch oder d u r c h O p e r a t i o n ode r Au tops i e ges iche r t I war. U n t e r d iesen IOO iKranken b e f i n d e n sieh 56 m i t gu t - 571 I i i a r t i g e n u n d 44 m i t bSsa r t igen VerXnderungen des Magens . E r k r a n k u n g e n des ]3ulbus duodeni , als des z u m Magen funk - 581 I I I t ionel l gehor igen D a r m a b s c h n i t t s , r echne ich m i t ein. Es set be ton t , dab Kranke , die unabh / ing ig von i h r e m Magen le iden 59]] I I

I

a n en t z f ind l i chen Prozessen a n d e r e r Organe l i t t en , aus- o31 I I g e s c h a l t e t wurden . Es k a m e n a n diesem K r a n k e n g u t 176 Seren zur Prf i fung. V i d e F~lle w u r d e n zur Kon t ro l l e a n m e h r e r e n Tagen , m e i s t m i t d e m gleichen Ergebn is , u n t e r s u c h t . E i n Teil de r K r a n k e n k o n n t e i~ber l~ingere Z e i t a b s c h n i t t e k l in isch ve r fo lg t u n d serologisch kon t ro l l i e r t werden . ]3ei den se lbs t - b e o b a c h t e t e n Fa l l en aus de r I n n e r e n A b t e i l u n g * wurde a m gle ichen Tage m i t d e m P o l a r o g r a m m die 131utsenkungs- geschwind igke i t fes tgestel l t . I m zugleich a n g e f e r t i g t e n Blu t -

Tabe l l e i . B 6 s a r t i g e M a g e n e r k r a n k u n g e n .

K . I Stufen- Elweig ~tu len- , t ' hohe I hohe B h t -

der Bewer- der seu- Nr. Sulfo- t ung Esslg- I k u n g Beschreibung der E rk rankung

f l lun I satire- t a g falIung m m %

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6,46 7,74

7,97

7,44

7,46

7,9I

7,76

7,85

Prgpylorisch, klein, Drflsen- metastasen, 4 Monate, Ade- no-Ca.

Kleine Kurvatur , ausgedehnt, 6 Monate, Adeno-Ca,

Prgpylorisch, apfelgroB, beweg- rich, 3 Jahre, Adeno-Ca.

Kleine Kurvatur , ausgedehnt , Metastasen, 9 Monate

Vorderwand, gAnseeigroB, Ade- no-Ca., 2 Jahre

Pylorus bis Fundus, Drflsenme- tastasen, Adeno-Ca., 4 Mon.

Kardia bis Pylorus, allseits ver- wachsen, 12 Monate

Ausgang, stenosierend, Rezidlv, dieses 9 Monate, Scirrhus

GroBe Kurvatur , hochsitzend, IaustgroB, 9 Mon. Adeno-Ca.

Pylorus, stenosierend, pilau- mengroB, 5 Monate, Scirrhus

Fundus, groBer Tumor, derbe Netzinfil tration, 5 Monate

Kardia bis Pylorus, Drtlsen- metastasen, 12 Monate

Hinterwand, Einbruch in Meso- colon, Netz, 8 Monate

Rezidiv im Magenstumpf, 3 Monate

Hinterwand, schfisself6rmig, Resektion. is/4 Jahr . Scirrh.

Ganzes Korpus, 9 Monate Vorderwand, kraterfbrmig, Me-

tastasen, Netz, Leber, 12 Mon. GroBe Kurvatur , faustgroB, be-

weglich, 5 Monate. Ca. solid. Kardia, Metastasen in Netz,

Lymphdrfisen, 7 Monate. Ca. solidum.

Kardianah, Metastasen in Le- ber, I J a h r

Oberes Drittel , ausgedehnt , inoperabel, 6 Monate

Oberes I)rit tel , ausgedehnt, 12 Monate

Ulcuscarcinom, kleine Kurvat . Kardia, ringt6rmig, stenosie-

rend, 3 Monate

* Ich b in Her rn Professor Dr. S I E B E C K , der meiue Arbe i t in j eder Beziehung f6rderte, zu besonderem Dank verpf l iehte t .

Tabelle I (Fortsetzung).

64 1I

65 VI

66 IV

68 f

75 I I

77 IV 79 I I I

8o I I I

8i I I

82 IV

83 IV 93 I

94 I

98 IV

1OO I

IStufen-I EiweiB I hohe ] Blu t - Bewer- I der I sen" tung . Esslg- ] knng

I ...... I fa l lung m m % ,

+ -- ! - - _

+ 46 7,08

+ 5 ~ 6,93

(+) 4~ 3 5,95

(+ ) 48 -- 8,77

) 46,5 -- 7,35

58 -- 7,74

+ 58 6o 6,6

41 3 7,47

8,06 (-+-) 53,5 ~7

43 ]3 6,45i 46,5 2o 7,42

+ 53,5 -- 7,85

(+) 45,5 - 6,88

+ 47 ] 7,491

-- 8,74 + 68 II 4i -- 46,5 ; 7 , I t

- - 47,5 47 8,I7

+ 37 i 82

39,0 8

Beschreibung dex E r k r a n k u n g

Rezidiv, faustgroB, Einbruch in Colon, I2 Monate

Pylorus, taustgroB, Adeno-Ca, 2 Jahre

Kleine Kurvatur , schfisself6r- mig, 6 Monate, Scirrhus.

Ganz kleines, stenosierendes, Pylorus, Sektion

Kardia bis Pylorus, inoperabel, 3 Monate

Ganze Hmterwand, Metastasen in Netz, 3 Monate

Hmterwand, pankreaspenetr ie- rend, 9 Monate

Ganzes Antrum, 3 Monate, Sektion

Kleines Ulcus, kleine Kurvatur , 4 Jahre, Scirrhus

UntererAbschni t t ,mandar inen- groB, kleinzelliges Ca., 11/4 J.

Antrum, stenosierend, 6Mon. Korpusmit te , faustgroB, Meta-

s tasen in Netz u. Leber, 6 Monate

Kleine Kurvatur , faustgroB, pankreaspenetrierend, 2 J.

Kleine Kurvatur , Vorder- u. Hinterwand, i2 Monate, Scirrhus

Pylorus, apfelgroB, operabel, i2 Monate, Adenoca

Hmterwand, faustgrog, 2 Jahre Groge Kurvatur , palpabler Tu-

mor, II/~ Jahre Kardia, komplet te Stenose,

12 Monate 6,92 Ausgedehnt, Magenmitte,

11/2 Jahr 8,o9 Antrumgegend, hfihnereigroB,

! beweglich, 3 Monate

b i ld in t e re s s i e r t e be sonde r s die L e u k o c y t e n z a h l . W e n n mSg- lich, w u r d e n die Magensa f tve rh f i l t n i s se sowie S t u h l u n t e r - s u c h u n g auf okku l t e s B l u r zur A b r u n d u n g des K r a n k h e i t s - br ides m i t he rangezogen . E b e n s o legte ich au f Not i z de r W a R . g r6Bten W e r t . W a R : p o s i t i v e Ft~lle w u r d e n n i c h t be- wer te t .

Be t den nmlignen E r k r a n k u n g e n h a n d e l t es s ich in a l len Fa l l en u m Carc inome. l~Tberblicke ich z u n a c h s t die E r g e b - nisse im groBen (Tabelle I), so zeigt sich, d a b y o n 44 Magen- c a r c i n o m e n 30, s o m i t 68 %, ein s icher e rhSh te s P o l a r o g r a m m aufweisen. I n 9 Fttl len, das s ind e t w a 2o %, h e b e n s ich die S t u f e n h 6 h e n n u r mttBig t iber die N o r m a l w e r t e h inaus . Sie seien als ( + ) no t i e r t . SchlieBlich lieBen 5 K r e b s k r a n k e ke ine a n o r m a l e R e a k t i o n e r k e n n e n . Der p r o z e n t u a l e A n t e i l a n s icher e r h 6 h t e n S t u f e n b e t r g g t d e m n a c h bet u n s e r e m Mate r i a l a n M a g e n k r e b s k r a n k e n n u r I 8 % m e h r als die tttLlfte de r Gesamtzah l . R e c h n e ich die s chwach pos i t i ven Ausfal le n o c h m i t h inzu , so e rha l t e ich in 88 % der m a l i g n e n T u m o r e n e in n i c h t n o r m a l e s P o l a r o g r a m m .

J3esonders i n t e re s s i e ren in d iesem A b s c h n i t t Ca rc inom- t/ille n l i t n o r m a l e m u n d wen ig e r h 6 h t e m Aussch lag . E s er- h e b t s ich die F rage , ob es s ich h ie r u m Frtihf~ille h a n d e l t oder ob fiir d iesen Ausfa l l de r R e a k t i o n e ine b e s o n d e r e Lokal i - s a t i on des T u m o r s oder b e s o n d e r e r f e ingewebl icher A u f b a u a u s s c h l a g g e b e n d ist. Sowei t das e rs te A u f t r e t e n v o n Be- schwerden , s o m i t die Vorgesch ich te , b e i m M a g e n c a r c i n o m h ins i ch t l i ch des ta ts~ichl ichen B e s t e h e n s e iner Geschwuls t , v e r w e r t e t w e r d e n k a n n , f i nden sich bet u n s e r e n n e g a t i v e n Fa l l en Z e i t a b s c h n i t t e zwischen 3 M o n a t e n u n d 4 J a h r e n . A u c h die A u s d e h n u n g des T u m o r s b l e i b t ohne z w i n g e n d e n E in f luB auf (tie S tu fenhShe , wenn auch gr6Bere T u m o r e n i m all-

2 0 0 SC/-IMI DT, Serumpolarogramm. Klinische Wochenschrift

g e m e i n e n hohe re S t n f e n aufweisen. Dagegen 15A3t sich fest- s tel len, dab der h is to logische A u f b a u de r Geschwul s t von B e d e u t u n g ist . E i n e gr6Bere A n z a h l von n o r m a l e n u n d wenig e r h 6 h t e n R e a k t i o n e n w u r d e n bei T u m o r e n scirrh6sen Charak - t e r s au fge funden . Es s t e h t dieser B e f u n d in E i n k l a n g m i t de r Ta t sache , daB e ine Y e r / i nde r ung de r p o l a r o g r a p h i s c h e n R e a k t i o n au f V e r m e h r u n g y o n E i w e i g a b b a u p r o d u k t e n im g l u t b e r u h t . E i n e solche f i n d e t bei s c h r u m p f e n d e n und ver- n a r b e n d e n "Wucherungen s eh r viel wen ige r als bei zerfa l len- den, a n d e r s a r t i g g e b a u t e n T u m o r e n s t a t t . Dieses M o m e n t i s t ffir die B r a u c h b a r k e i t de r d i s k u t i e r t e n R e a k t i o n als dif- f e r en t i a ld i agnos t i s ches H i l f s m i t t e l yon e n t s c h e i d e n d e r Be- d e u t u n g . E i n k l in i scher Fa l l n l6ge diese p r a k t i s c h wich t ige F rage b e l e u c h t e n :

Der 4 ~ Jahre alte Monteur F. L. klagt bei der Aufnahme fiber krampfart ige Schmerzen in der Mitre des Oberbauches, die i Stunde nach dem Essen auftreten. Kein Brechreiz, etwas saueres Auf- stoBen. Diese Beschwerden t r a t en erstmalig vor 4 Jahren auf. Damals soil ein Magengeschwfir festgestellt worden sein. Seilher wiederhalt Kuren im Krankenhaus. Familie o. t3. - - AuswArtige R6ntgenaufnahme (vor i Jahr) : als Nische sichtbares Ulcus an der kleinen Kurvatur . - - Auswi~rtige R6ntgenaufnahme (vor 2Monaten) : Gastrit is , Ulcus ventriculi fraglich. - - 13eIund: M~fliger Allgemein- zustand. Keine Kachexie. Auger geringem Druckschmerz in der Mitre des Oberbauches kein krankhaf te r Eefund. Im wiederholt un tersuchten Magensaft normale Saureverhaltnisse. I~enzidin- reakt ion im Stuhl negativ. Temperatur normal. Blutsenkung n. ~ . 3 bzw. 4 bzw. 12 mm im Abs tand yon jeweils 14 Tagen. WaR. neg. Leukoe. 4ooo, Ery. 4,5, Hb. 9o%. Vorlaufige Dmgnose: Ulcus

Tabel le2. G u t a r t i g e M a g e n e r k r a n k u n g e n .

Stufen. Smfen4 LkeoU-" [ hbhe Be- hohe [Blut- Ei- der I .,en- Iv, , if] " Nr. Datum der wer- [ Essi~- [ kung [ e eyteu Diagnose

Sulfo- I xooo fttllun~ tung s~iur~- [ fallung I mm %

8 27 29 5 I 67 69

7 ~ 7 I 74

IOI Io 4 lO 7

2

6 36 38 44 45 52 55 73 76 78

84

87

88

9 I 92 90 46

6. VIlI.] 1 (+) to. X l l . [ / I . X I . 1 6.11. [ 4- I I I . I

II . II. I {+I

3- IV. t5 . 111, [ tg. IV. [ ~8. VI. ! 6. v i i i . 5. v i i i .

26. v i i .

3iIfVlI ' 1 i i . X. IV 7

v i i . I

21 v i i . I I 2.1. 1V

i8 .1 . 1V 25. X. 1 18. 1 t 4. iI[ I 28. 111. 25. 111.

8. IV. I 26. XI. 11I

t8. v . 11 3. VI. 11

16. YI. 1 9. V. I1

23. V. 1 23. IV. IV ~8. v . I I I

3. Vl, 11I t6. Vl. 11

4. v i i i . I io. v I . I I IO. V1. 1 t2. V. 1 i8. x . I I

4,~9] -- 8,34[ 6,4 8,3418,1 7,7Ol 2,0 ~5.2 I] 6,1 7,50[ 5

8,3bl 5 7,8qt 4 7,0hi 5,5 8,531 9,2 7,o5 i 4,3 8,9414, I 7,631 --

8,20 - - 7,99 5,7 8,49 --

O.b2~ -- O.0bl 6 0.481 8,0~1 4,8 c~.3 I 6,2 7,2 ; 4,9 7,931 5,6 7,701 7 b.o217,8 7,421

8,071 ~,o41 8,oi1 5,o81 0,081 0,001 0.40] 0,0(}1 0,7QI 7,35] 7,03] 7,5ol 7,0OI 7,b41

Gastr i t is Gastr i t is Gastr i t is Gastri t is Gastri t is Gastritis, naeh Ga-

stroenterostomie Anacide Gastr i t is Gastr i t is Gastri t is Gastri t is Gastriti~ Gastri t is Ulcus ventriculi cal-

losum, blutend Ulcus ventr .penetr . Ulcu s ventri culi Ulcus ventrieuli, blu-

tend Ulcus ventriculi Ulcus ventriculi Ulcus ventr., blutend Ulcus ventriculi

i Ulcus ventriculi Utcus ventrieuli Ulcus ventriculi Ulcus ventriculi Ulcus ventriculi Ulcus ventrieuli pe-

! netrans, hist . : Ulcus 7,1 Ulcus ventr icuh 6,4 kl. Kurva tu r 6,i ! abgeheil t 6 Ulcus ventriculi 5,8 abgeheilt 7,9 Gr. Ulcusventr icul i 7,5 callosum, blutend

3,55'76'5 abgeheil t

6,i gr. Ulcusventr icul i - - Ulcus ventriculi

5,9 Multiple Uleera 3,3 Ulcus pylori

Tabelle 2 (Fortsetzung).

S mfen-lhohe ! wer-iBe-IStuten" ~n;hOheder El- clLykei~n Nr. Datum der I WelB Diagnose

Sulfo- tung Esslg- anung I:~anung . . . . . . mm ] o~

7

28

31

32 34 37

42 47 49

5o 60 61 72 85 86 89 95 96 97 99

lO3 lO 5 lO2

I I (-}-)

IIIii ( ; )

IV I

IIIi1~ 1VILIII1 I i /

I I

I I I I I I 1 1 1 1 I I

54,{ 49,{ 65,.- 52, ̀ 52,{ 45, I 49,. 54,{

562 46/ 47, { 49,: 48/ 39,5 39,o 5 ~ 44 45 44 38 41 32 4 ~ 54 45 33 37 4 ~

7,85] ,.

3 8,7 5,6

7,2 3,9 8,5

5,4 6 5,3 5,1 4,{! 5,I 5,~

- - Ulcus duodeni, mul- tipel, blutend

UIcus duodem pene- t rans

Ulcus duodeni pene- -- t r ans -- abgeheil t

Ulcus duod., blutend Ulcus duodeni Ulcus duodeni, pr~-

sternaler OesoFhag. 5,4 Ulcusduod. , b lutend

Ulcus duodeni 5,3 Ulcusduodeni, ge-

deckte Perforation 4,6 5,I abgeheilt 5,8 Ulcus duodeni 5,2 Ulcus duodeni 7,2 Ulcus duodeni i i Ulc. duod. penetrans 5,I Ulcus duodeni G2 Ulcus duodeni 5,9 Ulcus duodeni 4,4 Ulcus duodeni 6,3 IJlcus duodeni 5 Uleus duodeni 5,8 Ulcus duodeni 7,0 Ulcus duodeni 5,3 Ulcus duodeni 9,-' ! Ulc. jejuni pept icum

ventriculi. R6ntgenologisch: E twa bohnengrolBe Nische der kleinen Kurva tur mit deutl ichem Randwall. Nach 4wSchiger Diatkur klinisch und r6ntgenologisch keine ~nderung. Je tz t Gastroskopie: groBer Ca.-verdachtiger Geschwfirskrater an der kleinen Kurvatur . Bei der Operation finder sich ein unmit tel l ;ar un te lha lb der Kardia sitzender, kleiner, derber Tumor, der sich histologisch als scirrhbses Carcinom erweist.

tgei d iesem K r a n k e n war bei 4 m a l i g e r Kont ro l l e in je- wei l igem A b s t a n d yon 14 T a g e n ein vSllig no rma les Polaro- g r a m m e r m i t t e l t worden . Es h a t t e h ier a n s c h e i n e n d auf de r Basis e ines Ulcus e ine ma l igne D e g e n e r a t i o n e ingesetz t . Der T u m o r h a t t e j edoch noch ke ineswegs po l a rog raph i s ch fag- ba re A b b a u p r o d u k t e a n das ]glut abgegeben . Der Fa l l ver- anschau l i ch t , m i t we l ehem V o r b e h a l t a u c h n e g a t i v e Aus- f/ille des P o l a r o g r a m m s in b e z u g auf die Diagnose , , K r e b s " b e w e r t e t w e r d e n mfissen u n d wie die R e a k t i o n ebenso wie die B l u t s e n k u n g s g e s c h w i n d i g k e i t ge rade a u c h in d i agnos t i s ch schwier ig ge lage r t en F/i l len v o l l k o m m e n ve r sagen k a n n .

Bei den v o n mi r gepr f i f t en E r k r a n k u n g e n des Magens gutartigen C h a r a k t e r s h a n d e l t es sich e n t w e d e r u m G a s t r i t i d e n oder U lce ra ven t r i cu l i o d e r duoden i . Wie die Tabe l le 2 zeigt, l iefer t die Mehrzah l dieser F/ille bei de r e r s t e n U n t e r s u c h u n g ein normales , ein n i c h t ge r inger P r o z e n t s a t z j edoch ein wenig e rh6h t e s u n d e in ebenso l che r e in pos i t ives P o l a r o g r a m m . Bes ieh t m a n sich die l e t z t e n F/ille n~ther, so zeigt sich, d a b es sich m e i s t u m gr6gere, z u m Tell a u c h p e n e t r i e r e n d e Ge- schwfire h a n d e l t . F a s t alle diese l ieBen okku l t e s B l u t im S tuh l nachweisen . Diese p o s i t i v e n F~tlle o f f e n b a r t e n a b e t ein besonde re s Verha l t en . I m Gegensa t z z u m Carcinom, bei della im we i t e r en u n g e s t 6 r t e n k l in i schen Ver lau f die S t u f e n h o h e eher z u n i m m t , k e h r t be i d iesen die S tufe in de r Rege l im Laufe de r A b h e i l u n g des Geschwfirsprozesses zur n o r m a l e n Basis zurt ick. Dieses V e r h a l t e n , das f a s t bei a l ien l~tngere Zei t ve r fo lg t en K r a n k e n zu b e o b a c h t e n war , l ag t s ich na t f i r - lich, gewis se rmagen zur Best~t t igung de r G u t a r t i g k e i t e ines vo r l i egenden Prozesses, d i agnos t i s ch ve rwer t en . Besonde r s e indrucksvo l l ze igt dies de r Fa l l 88.

Es handel te sich bier um ein taubeneigroEes, an der kleinen Kurva tur gelegenes Geschwfir bei einem 51jhhr. Mann (1R. 1R.). Bei ihm wurde wegen Verdacht auf Magencarcinom bereits vor

Jg. 2x, Heft 9 B(STTNER u n d ~CHLI~GEL, G a l l e n b l a s e . 2 0 1 �9 8, Februar i94~

einem Jahre ausw~rts eine Operation durchgefiihrt. Da sich makro- skopisch gr6gere, mi t dem Pankreas verwachsene Tumormassen fanden, wurde nach Vornahme einer Probeexcision die Bauchh6hle winder geschlossen. Histologisch land sich fiberraschenderweise ledigllch entziindliches Gewebe. - - Unsere polarographisehe Analyse ergab zu Beginn eine s tark positive Reakfion. - - Mit der durch konsequente, tangdauernde N u t erreichten Geschwfirsheilung kehrte diese jedoch zum Normalwert zurfick.

I l l de r A b b i l d u n g sei eine ~)bers icht f iber daB E r g e b n i s de r ge- f u n d e n e n P o l a r o g r a m m e bei be iden G r u p p e n von Magen le iden n a c h der E r s t u n t e r s u c h u n g gegeben. Es e rhe l l t h ie raus , d a b wohl dab M a x i m u m all , , r i ch t igen" Reak t ionsaus f~ l l en jeweils n a c h der zugeh6r igen Seite pende l t , dal3 ein gewisser P r o z e n t - sa tz sich n e u t r a l verh~tlt, e in k le iner Teil j edoch in en tgegen - gese t z t e r R i c h t u n g ausschlXgt. Die b e i d e n l e t z t e n G r u p p e n

bee in t r / i ch t igen na t t i r l i ch die ]3 rauchbar - ke i t der R e a k t i o n als en t s che idendes dia- gnos t i sches H i l f s m i t t e l auge ro rden t l i ch .

W e r f e n wir noch e inen Bl ick au f die e r m i t t e l t e n Globul inf~i l lungss tufenh6hen, so zeigt sich, dab wohl in der Mehrzah l de r m a l i g n e n E r k r a n k u n g e n eine hShere Stufe ge funden w u r d e ats bei den be- n i g n e n , dab die U n t e r s c h i e d e j edoch ke ineswegs schar f genug Bind, u m dia- gnost isch flir die E r k e n n u n g des Krebses e ine gr613ere Rolle zu spielen.

Z u s a m m e n ] a s s u n g : Es w u r d e n 176 _ (+ )+ _ ( + ) + S e r u m p o l a r o g r a m m e bei i o o Menschen ma/Jgne 3en?qne m i t g u t a r t i g e n u n d b 6 s a r t i g e n E r k r a n -

,qayen/e/a'en k u n g e n des Magens a u f g e n o m m e n u n d Abb. x. 0bersicht fiber h ins i ch t l i ch ih re r B r a u c h b a r k e i t als dif- die Reaktionsergebnisse. f e ren t i a ld iagnos t i sches t t i l i s m i t t e l bei Lei-

den dieses Organs geprfift . P o s i t i v e r Ausfal l bei g u t a r t i g e r E r k r a n k u n g f i n d e t s ich

vor a l l em bei p e n e t r i e r e n d e n u n d b l u t e n d e n Gesehwfiren, n e g a t i v e r ode r k a u m e r h 6 h t e r in de r G r u p p e b 6 s a r t i g e r Le iden vo rwiegend bei sc i r rh6sen Prozessen .

Die R e a k t i o n k a n n m i t ebensovie l B e r e c h t i g u n g wie die B lu t - s enkungsgeschwind i gke i t zu rDi f f e ren t i a ld i agnose he rangezogen werden, e ine e n t s c h e i d e n d e 13edeutung k o m m t ihr n i c h t zu.

Ich danke der Deutschen Forschungsgemeinschaft ffir die in jeder Weise gewahrte Unterst t i tzung, Bowie Frl. SCHLIC~TING ftir die sorgfJ.ltige Mithilfe.

L i t e r a t u r : ~ BRDICKA, Rev. Gesdh.wes. 20, Nr 5. -- ~ W~DE- MEYER U. DAIJR, Z. Krebsforsch. 49, io (1939). -- ~ MORAVEK, KILIANOVA U. MATZ, Acta radiol, et canc. boh. slov. 1, 134 (I938). -- 4 POLl ENRICO, Diagnostica e Tecnica Labor. Io, 565 (1939). -- 5 ALBERT C. WALKER U. P. REIMANN STANLEY, Amer. J. Cane. 37, 585 (I939). - s TROPP, Klin. Wschr. I938, 1141. -- ~ WALDSCHMIDT- LEITZ u. K. MAYER, Hoppe-Seylers Z. 26I, 1 (1939) -- Z. angew. Chem. 5x, 324 (1938)- -- s BRDI6KA, Klin. Wschr. I939, 3o5- --

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KLINISCHE BETRACHTUNGEN ZUR DARSTELLUNG DER GALLENBLASE

MIT BILISELECTAN. V o n

H. BOTTNER u n d B . SGHLEGEL. Aus der Medlzmlschen Universitats-Klinik (Direktor: Prof. SCHWENIKENBECHER).

Die R 6 n t g e n u n t e r s u c h u n g de r Ga l lenb lase u n t e r Verwen- d u n g yon K o n t r a s t m i t t e l n i s t noeh j u n g e n D a t u m s . W/ihre l ld die Da r s t e l l ung des M a g e n - D a r m k a n a l s d u r c h perora le G a b e n

von K o n t r a s t m i t t e l n schon we l t f o r t g e s c h r i t t e n war , bemf ih t e m a n sich noch, die Gal lenblase d u r c h In jek t io l l ko l l t r a s tgeben - de r Mi t t e l n a c h P u n k t i o n de r Blase d u r c h die B a u c h d e c k e n h i n d u r c h (BURKHARD u n d MOLLER) darzus te l l en . E ine k l in isch v e r w e r t b a r e Methode , die Gal lenb lase pe ro ra l zu ffil- len, t e i l t en zue r s t GRAHAM u n d COLE mi t . Allein die Be- s t r e b u n g e n , a n d e r e M e t b o d e n zu en twicke lh , ze ig ten all, d a b o f f enkund ige M~ingel vor lagen , die s ich tel ls in de r Vertr~ig- l i chke i t des a n g e w a n d t e n K o n t r a s t m i t t e l s ~iuBerten, tells die t e chn i sche Seite ode r auch die k l in i sche V e r w e r t b a r k e i t der M e t h o d e be t r a f en . Neue Wege f f ih r ten u n t e r a n d e r e m fiber die rec ta le (STEGEMANN) zur i n t r a v e n 6 s e n A p p l i k a t i o n yon IKont ras tmi tee ln . Von den bis zu dieser Zei t v e r w a n d t e n h e p a t o t r o p e n , s c h a t t e n g e b e n d e n S u b s t a n z e n h a t s ich Mlein daB J o d d e r i v a t des P h e n o l p h t h a l e i n s au I die D a u e r b e w a h r t , dab in gle icher Weise zur pe ro ra l en wie i n t r a v e n 6 s e n Appl i - k a t i o n gee igne t schien. Da n u n bei pe ro ra le r A n w e n d u l l g des K o n t r a s t m i t t e l s sch lech te Resorp t ionsverh~i l tn i s se zuwei len eine Ff i l lung de r Ga l lenb lase ve re i t e l t en , w a r e n kl in ische Rtickschlf isse n u r m i t g r6g t e r Z u r t i c k h a l t u n g e r l aub t . Zur Vervol l s t f ind igul lg d e r a r t i g e r U n t e r s u c h u n g s e r g e b n i s s e wa r m a n gezwungen , zus~tz l ich die i n t r a v e n o s e Cho lecys tograph ie h e r a n z u z i e h e n . D e r pe ro ra l en M e t h o d e zweifellos f iber legen wurde sie als daB Mi t t e l de r W a h l a n g e s e h e n (GREBE). Sie i s t abe r t r o t z a l ler Vor s i ch t smaBrege ln eine ffir den P a t i e n t e n keil leswegs ungef~ihrliche Methode . Die zah l re ichen , im Laufe de r Zei t b e k a n n t g e w o r d e l l e n u n l i e b s a m e n Zwischenf~lle, u n t e r d e n e n in e r s t e r Lin ie T h r o m b o s e ~ u n d nach fo lgende L u n g e n - embo l i en zu n e n n e n Bind, m a h n e n zu ~tugerster Zur f i ckha l tung . A u e h aus e igener E r f a h r u l l g k 5 n n e n w i t t r o t z Be fo lgung gr6Bter A c h t s a m k e i t f iber eine Re ihe v o n T h r o m b o s e n i m l e t z t e n J a h r e b e r i c h t e n . ] 3each t enswer t schien, d a b die T h r o m - bosen tei lweise e r s t meh re r e Tage n a c h I n j e k t i o n des Kon- t r a s t m i t t e l s a u f t r a t e n . A b g e s e h e n davon , d a b de ra r t ige Zwischenf~ille e in b e s t e h e n d e s K r a n k h e i t s b i l d u n l i e b s a m kompl iz ie ren , Bind sie in ]3eobaehtungsf/~l len be sonde r s peinl ieh.

U n t e r d e m se lbs tvers t~ tndl ichen G r u n d s a t z , ,D iagnos t ik d a r t n i c h t s c h a d e n " , wa r m a n bemf ih t , die we i t aus ungef i ihr - l ichere abe r a u c h uns ichere re perora le M e t h o d e wel te r zu ve rbesse rn . Gle ichze i t ig such te m a n de r F o r d e r u n g v. BER~- MANNS ZU e n t s p r e c h e n u n d e iner gee igne te ren u n d ffir daB L e b e r p a r e n c h y m ver t r~tgl icheren S u b s t a n z als d e m P h e n o l - p h t h a l e i n die Aufgabe de r J o d s c h i e n e zuzuweisen. Dieser l e tz te re U m s t a n d i s t u m so m e h r zu b e a c h t e n , als m a n m i t Rf ieks ich t a n t e inen vo r l i egenden L e b e r s c h a d e n b i she r die I n d i k a t i o n ffir e ine Cho lecys tograph ie e inzuengen gezwungen war . E i n e n S c h r i t t auf d iesem Wege b e d e u t e t e die E in f f i h rung des Bi l ise lectans , des J o d d e r i v a t s de r Pheny lp rop ions f iu re* .

Bei 132 P a t i e n t e n , bei d e n e n aus d i f ferent iMdia .gnos t i schen Gr f inden eine Da r s t e l l ung de r Ga l l enb lase e r w t i n s c h t war , h a b e n wir dab Bi l i se lec tan zur A n w e n d u n g geb rach t .

Methodilc: Nach einem abendlichen Reinigungseinlauf und nach Verabfolgung einer sehlackenarmen Breimahlzeit wurde dab Biliselectan in vorgeschriebener Dosierung* mit einer geringen Menge Flfissigkeit verabfolgt. 14 Stunden sp~ter wurde am anderen Morgen die Aufnahme angefertigt, die in zweifelhaften F~llen nach weiteren 2 Stunden wiederholt wurde. Von der anfXnglich getlbten Methode, die bei der Beurtei lung des Blasenschat tens un te r UmstXnden sehr st6renden Gasansammlungen -- nament- lich in der rechten Colonflexur - - dutch Adsorbentien zu be- seitigen, kamen wit wieder ab, da wir einen wesentl ichen Vorteil dami t nicht erreichten. Ebenso haben wir darauf verzichtet, vorher die Gallenblase -- wie sich dab bei den Jod-Phenolphthalein- prXparaten Ms sehr natzl ich erwiesen ha t t e -- durch Hypophysin oder durch Darreichung einer Eiermahlzei t zu entleeren. Wie n~mlich vergleichende Ftfllungen der Gallenblase mi t Biliseleetan bei vorberei tender Eiermahlzeit und ohne diese zeigten, bes tanden keinerlei Unterschiede in der Schat tendichte der Bilder, ein Urn- stand, der uns bei der heutigen Erniihrungslage besonders gewinn- bringend erscheint. DaB Pr~parat selbst wurde yon den Pa t ien ten ohne Widerwillen genommen. Immerh in zeigten sich im Verlaufe der nAchsten 24 Stunden bei einer Anzahl yon Pa t ien ten gewisse Nebenerscheinungen, wenn auch geringftigiger ArL Unter diesen

* 7,5 g Biliselectan als Granulat eathalten 3 g der sehatteagebeadeu Substanz.