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09.12.2018
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© R. Renger 2018 – FB Kommunikationswissenschaft
It is journalism but it ain't newsTransformationen des Journalismusund der Journalismusforschung
Antrittsvorlesung 27.11.2018Univ.-Prof. Dr. Rudolf Renger
© R. Renger 2018 – FB Kommunikationswissenschaft
Quasi ein „Spätberufener“, da …
seit 40 Jahren Kommunikationswissenschaft
seit 33 Jahrenim Universitätsdienst
seit 19 Jahren Venia Legendi
https://oldthing.de/ASTERIX-und-OBELIX-Methusalix-Kunstharz-Figur-FARIBOLES-ca12cm-NEU-L-0029095078
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Lehre, Gutachten, Prüfungen –Bilanz seit 1985, 1998, 2003, 2007
275 universitäre Lehrveranstaltungen seit 1985= Ø 8,3 LV pro StJ
189 Erstbetreuungen und ErstgutachtenMaster + Doktorat seit 2003= Ø 12,6 pro Jahr
236 MA-Zweitprüfungen + Vors. seit 2007= Ø 21,4 pro Jahr
insg. 600+ Studienabschlussprüfungen seit 1998
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Journalismus: ein dynamisches Phänomen der Gesellschaft
https://medium.com/s/story/confessions-of-a-fake-news-writer-62d8c3d28c1b
https://austria-forum.org/af/Heimatlexikon/Das_Wienerische_Diarium
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Sprachspiel I
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Sprachspiel II
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Wandel, Transformation,„Dauerbaustelle“ Journalismus
Weischenberg / Altmeppen / Löffelholz (1994):Zukunft des Journalismus:
Technologische, ökonomische und redaktionelle Trends > neue Arbeitsteilung im Journalismus
Differenzierung zwischen Expertenkompetenz und
Konvergenz von journalistischen und technischen Fertigkeiten
zunehmendes Eindringen von Unterhaltungselementen in die journalistische Informationsarbeit
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Wandel, Transformation, „Dauerbaustelle“ Journalismus II
Rudi Renger (2006): Zukunft des Content – Zukunft des Journalismus?
Bedeutungsverlust des Journalismus durch digitale Vernetzung und Zugang zu riesigen Informationsmengen
neue Handlungsfelder wie z.B. Selektionsaufgaben
„postmoderner Journalismus“ (Blöbaum 2000)
Zunahme von Fremdsteuerung
hochgradig durchgeplanter Journalismus nach Regel-systemen von Marketing- und Managementabteilungen
Deprofessionalisierung als „Dienstleistungseinrichtung“
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Journalismus als „weltweit wichtigstes bedeutungsproduzierendes Textsystem“ (Hartley 1996)
„postfaktisches Zeitalter“ (Kaeser 2016) >>>
Informationsflut in der digitalen Welt wäscht zentrale Standards wie Objektivität und Wahrheit aus
Gefahr einer „Demokratie der Nichtwissenwollengesellschaft“
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Wandel, Transformation, „Dauerbaustelle“ Journalismus IV
Otfried Jarren (2015): Journalismus – unverzichtbar?!
Krise aufgrund der durch Digitalisierung möglichen kulturellen wie kommunikativen Globalisierung
neue mediale Angebote > ohne große Barrieren zugänglich sowie neues Beteiligungspotential
Neuordnung des Journalismus relativiert kulturelle Vorherrschaft der bisher etablierten Orte journalistischer Produktion
gravierende wissenschaftliche Defizite > „Erkenntnisfalle“
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https://www.rd.com/culture/new-york-times-typo/
Positive Effekte durch „War on the media“ >
Steigendes Bewusstsein für den Wert von Qualitätsjournalismus
Boomendes Online-Geschäft, hohe Zuwachsraten an Neu-kunden (z.B. NYT)
„New rise of news activism“ > „Making journalism great again“ (Russel 2018)
Weischenberg (2018): Medienkrise und Medienkrieg
„Brauchen wir überhaupt noch Journalismus?“
Vorschläge für glaubwürdigen Journalismus
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Wandel, Transformation, „Dauerbaustelle“ Journalismus VI
Jens Wernicke (2017): Lügen die Medien?
Kampf um die Glaubwürdigkeit neoliberaler Ideologie
„Lückenpresse“ (Teusch 2017)
Objektivitätsanspruch dient hegemonialem Macht-anspruch
Trotz strukturellen wie materiellen Verlusten >„Gewinn an Welt“ (Jarren 2015)
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Theorieentwicklung und-verwicklung
https://www.istockphoto.com/de/fotos/wollkn%C3%A4uel?sort=mostpopular&mediatype=photography&phrase=wollkn%C3%A4uel
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Theorieentwicklung und -verwicklung II
Manfred Rühl (1992): Theorie des Journalismus
„Bisher gibt es keine Theorie des Journalismus“
Drei Forschungsrichtungen (pluralistisches Gefüge):(1) Traditioneller Praktizismus(2) Journalismus als Beruf, als Profession und als Karriere(3) Gatekeeper-Forschung zur Erforschung der Redaktion als journalistischer Arbeitsorganisation
Primärfunktion des Journalismus = „organisatorische Herstellung und Bereitstellung durchsetzungsfähiger thematischer Mitteilungen zur öffentlichen Kommunikation“
systemtheoretische Verortung des Journalismus als „ausdifferenziertes Teilsystem der Weltgesellschaft“
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Theorieentwicklung und -verwicklung III
Martin Löffelholz (2000; 2004; 2016):Synopse Journalismuskonzepte
1. Normativer Individualismus
2. Materialistische Medientheorie
3. Analytischer Empirismus
4. Legitimistischer Empirismus
5. (kritische) Handlungstheorien
6. Funktionalistische Systemtheorien
7. Integrative Sozialtheorien
8. Cultural Studies
9. „Gender Studies“ (?)
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Theorieentwicklung und -verwicklung IV
Armin Scholl (2016): Theorienvergleich Journalistik in 4 Feldern
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Theorieentwicklung und -verwicklung V
Theorien mittlerer Reichweite >
1. Nachrichtenauswahltheorien
2. Professionalisierungsansätze
3. Medieninhaltsforschung (als Analyse journalistischer Berichterstattung)
Breiter „Theoriepluralismus“ in der Journalismusforschung
Langer Weg einer „integrativen Journalismustheorie“
Abgrenzungsbemühungen sind „Theorieintegrations-bedürfnis“ gewichen (Hanitzsch/Altmeppen/Schlüter 2017)
DRINGEND = Neujustierung der Journalistik in der digitalen Gesellschaft > Theorien des Wandels, Emergenz- oder Evolutions-theorien, „duale Theorien“, spezifische „Netzwerkansätze“ etc.
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(Journalismus-)theoretische Positionierung
https://www.magle.dk/music-forums/20811-pop-culture-influence-place.html
https://www.copyediting.com/journalism-tools-for-the-modern-copyeditor/
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Popular Culture & Journalismus – Interaktionsangebote 1960ff
Ritter Falk …
… und Peter Fichna
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Cultural Studies undPopulärer Journalismus
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Rückblicke Seit 1984 „Abteilung Journalistik“ (34 Jahre)
älteste, heute noch bestehende Abteilung am FB Kowi
Anfang 1990er Jahre „Studienschwerpunkt Journalistik“ mit eigenem, berufsorientiertem Binnencurriculum
1992 Gründung und Ausstattung „Print-Labor“als Lehrredaktion
Zwei Professuren:
1987 Hans Heinz Fabris
2006 Roman Hummel
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Kontinuum in der Abteilungsentwicklung
Journalismus, Partizipative Medienarbeit, Angewandte Kommunikationswissenschaft
Studienschwerpunkt i.S.v. hochschulgebundener Journalistenausbildung
Qualität und Qualitätssicherung im Journalismus
Ökonomisierung, Popularisierung, Kommerzialisierung des Journalismus
Kultur(wissenschaftlich)orientierte Journalistik
Wandel des Journalismus
…
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Journalismus & AngewandteKommunikationswissenschaft
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Qualität undQualitätssicherungim Journalismus
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Ökonomisierung, Popularisierung, Kommerzialisierung des Journalismus
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Kulturorientierte Journalistik
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Wandel des Journalismus
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Programm bis 2022
Weiterentwicklung einer kultur(wissenschaftlich)orientierten Journalistik
Empirische Projekte im Spannungsfeld Vertrauen, Werte, Qualität im Journalismus und Journalismus & Demokratie
Studien zu Digitalisierung des Journalismus, „Digital news production“
Berufspraktische Analysen zu Wandel und Transformationen des Journalismus
„Interaktive Innovationsforschung“ i.S.v. Dialogund Transferleistungen zwischen Journalistik und Journalistenausbildung
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Journalistik als Scharnier zwischen Theorie und Praxis
Ihr „kommt aber nur dann Bedeutung zu, wenn es gelingt, die wissenschaftliche Praxis so auszurichten, dass sie von der journalistischen Praxis wahrgenommen werden kann.“(Hummel 2006)
„Wenn sich der Journalismus, wie vielfach behauptet wird, im Internet-Zeitalter neu erfinden muss, kann seriöse Forschung dafür gewiss hilfreiche Beiträge leisten.“(Weischenberg 2014)
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Abteilung Journalistik
Foto: © Patrick Daxenbichler 20018
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Forschungsprojekteabgeschlossen
Zur Relevanz von Regionalzeitungen im Zeitalter der sozialen Medien (Renger, Kirchhoff, Prandner, Kerbe, Hubner, Wohlfahrt, Aichberger / KommAustria/RTR Presseförderung, 2016-2017)
laufend
Work in P(rog)ress – Neue Nachrichten- und Arbeitsprozesse im Journalismus (Renger, Kirchhoff, Aichberger, Kerbe, Schätz / KommAustria/RTR Presseförderung, 2017-2018)
Die österreichische Journalistenausbildung im Kontext einer veränderten Berufswelt (Kirchhoff, Renger, Aichberger, Schätz, Röser / KommAustria/RTR Presseförderung, 2018-2019)
abgelehnt
Vertrauen in Journalismus und Demokratie-Affinität –Standortbestimmung und Prognosen für Österreich (Renger, Eisenegger, Kirchhoff, Schweiger, Djukic, Hubner / ÖNB 10-2017)
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Empirische Projekte in der Lehre
Alles Lüge? Subjektivität und Wahrheit im Journalismus (3-teiliges Masterprojekt SS 2018 & WS 2018/19 – Renger, Hubner, Kramer, Kirchhoff > 8 Teilprojekte)
Bedeutungsproduktion, Frames und Diskurse in der „Salzburg Krone“(SE Kulturorientierte Journalistik WS 2018/19 – Renger, Schätz > Inhaltsanalyse von 8 Ressortcluster in KW 47)
Medienberichterstattung ELF#13-18 –Inhaltsanalyse der Rezeption des „ElectricLove Festivals“ von 2013-18 in österreichischen Medien (SE Musikjournalismus WS 2018/19 – Renger, Schätz > Vollerhebung der printmedialen und ORF-Festivalberichterstattung, ca. 700 Artikel und Beiträge)
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Qualifizierungsprojekte Habilitationsprojekt Susanne Kirchhoff:
Das Dispositiv des Journalismus vor dem Hinter-grund gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und technologischen WandelsIn diesem Projekt wird in Anlehnung an Foucault und die deutsche Tradition der Kritischen Diskursanalyse bzw. der wissensoziologischen Diskursanalyse ein Dispositiv des Journalismus theoretisch entwickelt und aus den Perspektiven des Journalismusdiskurses, der nichtdiskursiven Praktiken des Journalismus und seiner Objektivationen multimethodisch betrachtet.
Promotionsprojekt Ingrid Aichberger: Wissenschaftskommunikation in sozialen Medien –Analysiert am Beispiel der Kommunikation über Wissen-schaft etablierter Massenmedien und Wissenschafts-organisationen auf FacebookZiel der Dissertation ist es, die Wissenschaftskommunikation etablierter Massenmedien und ausgewählter Wissenschaftsorganisationen zwischen 2013 und 2017 vor dem Hintergrund einer Medialisierung der Wissenschaft zu analysieren. Forschungsmethode ist eine quantitative Inhaltsanalyse, mit der sowohl formale als auch inhaltliche Merkmale der Facebook-Postings (= Auswertungseinheit) untersucht werden.
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Kooperationen und Lehrprojekte im Bereich medialer Produktion
ORF-Landesstudio Salzburg >
Future Lab Audio (G. Rettenegger)
Radiofabrik > Radio-Labor (M. Winter)
Salzburger Nachrichten >
UNI-MAGAZIN (M. Roither, R. Hillebrand)
Kuratorium für Journalistenausbildung (KfJ)
OÖ Journalistenakademie
IQ – Initiative Qualität im Journalismus
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Veranstaltungen 01.12.2016 Podiumsdiskussion, Unipark:
„Hat der Journalismus eine Zukunft? Inhalte, Arbeitsbedingungen und Berufsprofil“ – mit Armin Wolf (ORF), Thomas Hofbauer (SN online), Roman Hummel (Univ. Sbg.)
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23.05.2018 Vortrag & Diskussion, FB Kowi: „Desinformation und Medien“ – mit Tom Rosenstiel (Journalist, Autor, Forscher, Medienkritiker und Geschäftsführer des „American Press Institute“, Arlington/VA); gem. mit US Embassy Vienna & KfJ
Fotos & Montage: Konstantin Schätz
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Tagungen, Workshops
26.-28.09.2018 Unipark:4. Jahrestagung der Fach-gruppe in der DGPuK: „Mediensport und Sport-kommunikation“(gem. mit M. Dimitriou, Ph. Sinner,S. Trültzsch-Wjinen)
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Foto: Phillip Sinner 2018
03.-04.05.2019, Unipark:5th Annual Conference of the ECREA Temporary WorkingGroup „Journalism and Communication Education”
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Und sonst?
Universitätslehrgang Sportjournalismus> stv. wiss. Leitung seit 2001> Lehre 2001 bis 2016> dzt. im 16. Jahrgang> 350 Absolvent*innen
Universitätslehrgang Interpersonelle Kommunikation (MSc)> ULG-Leitung, Lehre und Betreuung/Begutachtung der Masterthesen seit 2007> dzt. im 5. Jahrgang> 55 Absolvent*innen (MSc of Interpersonal Comm.)
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Dank an
die Mitarbeiter*innen meiner Abteilung
die Kolleg*innen am Fachbereich
unser Sekretariatsteam
die Kollegen des Medienlabors
alle anderen Kolleg*innen im wissenschaftlichen
und Verwaltungsbereich der PLUS
meine Familie und meinen Freund*innen
und an Sie alle für Ihre geschätzte Aufmerksamkeit!
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http://www.toonsup.de/cartoons/kaltes_buffet-3
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