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Im Interview Antje von Dewitz, Geschäftsführerin von Vaude, CFO Erwin Gutensohn (re.) und IT-Leiter Harald Reiser Seite 20 Controlling Controller verlangen nach Bedienbarkeit Seite 26 IT-Finanzierung Neue Quellen anzapfen Seite 38 Baustelle Rechenzentrum Kleine Schritte, große Wirkung Seite 56 Im Team auf Gipfel- kurs G59638 www.itmittelstand.de ÖSTERREICH: 3,30 EUR LUXEMBURG: 3,45 EUR SCHWEIZ: 5,90 SFR DEUTSCHLAND: 3,00 EUR IT-MITTELSTAND 1-2/2012 MEDIENHAUS VERLAG Postfach 300111 • 51411 Bergisch Gladbach Postvertriebsstück • »Entgelt bezahlt«

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IT-MITTELSTAND

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im interviewAntje von Dewitz, Geschäftsführerin von Vaude, CFO Erwin Gutensohn (re.) und IT-Leiter Harald Reiser

Seite 20

ControllingController verlangen nach Bedienbarkeit Seite 26

it-finanzierungNeue Quellen anzapfen Seite 38

baustelle rechenzentrumKleine Schritte, große WirkungSeite 56

Im Teamauf

Gipfel-kurs

G 5 9 6 3 8 w w w . i t m i t t e l s t a n d . d eÖsterreich: 3,30 eUr LUxembUrg: 3,45 eUr

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© 2012 M c osoft Co po at on. A e Rechte vo beha ten.

Folgendes Szenario: Ein deutscher Anbieter von CRM-Software, der seine Lösung über die Cloud vertreibt, zitiert im unternehmenseigenen Web-Blog den Deut-schen Anwaltsverein (DAV). In diesem Zitat geht es um die Frage, wo in die Cloud ausgelagerte Daten von Geset-zes wegen liegen müssen. Dass die Aussagen des DAV die Ansicht des deutschen Anbieters bekräftigen, ist klar.

Ein undramatischer Vorgang, mag man meinen. Wenn nicht plötzlich eine einstweilige Verfügung ins Haus geflattert käme. Absender ist ein US-amerikanischer Mit-bewerber, der die Sache mit dem Datenlagerort anders interpretiert und die besagten Zitate aus dem Zusam-menhang gerissen sieht. Mal abgesehen davon, ob und inwieweit die in der Verfügung enthaltenen Forderungen juristisch haltbar sein mögen, mutet es doch befremdlich an, wenn man die Meinung eines in dieser Angelegenheit offenkundig objektiven Dritten nicht zitieren darf. Auch, wenn es nur Auszüge sind. Solange man die Quelle angibt...

Wieso begegnet man sich in einer solchen Frage nicht von vorneherein auf der Argumentationsebene und bildet Meinungen durch Fakten? Im Sinne der Sache des Cloud Computing ist ein solches Vorgehen in meinen Augen nicht.

Viel Spaß beim Lesen,

Guido Piech

I T -M ITTelsTand · ausgabe 1 -2 | 2012

vorworT

Guido Piech,verantwortlicher Redakteur IT-MITTELSTAND

Zurückauf die Ebene der

Argumente

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I T -M ITTelsTand · ausgabe 1 -2 | 20124

seITe

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sofTware

fIbu, rewe & conTrollIng

MarkT

Trends6 Mobile erobert MittelstandKleine und mittlere Unternehmen setzen vermehrt auf den Einsatz mobiler Endgeräte.

8 Angst vor Wolken und HackernDie Sicherheit bei der Nutzung von Cloud Computing und die Abwehr von Hackerangriffen werden 2012 die größten Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft in Bezug auf IT-Sicherheit sein.

10 Anwender im PortraitDie Einführung einer neuen Finanzbuchhaltung sorgte bei der Süddeutschen Klassenlotterie für erhöhte Transparenz und schnellere Prozesse.

Cloud Services12 Dunkle Wolken über Nordamerika?Wer Daten in die Cloud auslagert, gibt sie zugleich den US-Behörden preis. Stimmt das wirklich?

Personality14 „Langjährige Geschäftsbeziehungen sind trumpf“Nachgefragt bei Alexander Wallner, Area Vice President Germany bei NetApp

Datenschutz16 Im Blindflug: Augen zu und durchIn Deutschland haben nur 59 Prozent der mittelständischen Unternehmen mit bis zu 500 Beschäftigten ein Datenschutzkonzept, in dem alle personenbezogenen Informationen aktuell zusammengefasst sind.

Praxis18 Damit die Rädchchen ineinandergreifenUnternehmen der Fertigungsbranchen stehen, unabhängig von ihrer Größe, vor den gleichen Herausforderungen. Der globale Wettbewerb erhöht den Innovations- und Kostendruck.

Controller verlangen nach BedienbarkeitBusiness Intelligence (BI) hat sich im Mittelstand durchgesetzt. Die Lösungen müssen sich vor allem einfach bedienen und schnell installieren lassen. Doch nicht immer reichen Grundfunktionen aus.

seITe

14

Personality„Langjährige Geschäfts-beziehungen sind trumpf“: Nachgefragt bei Alexander Wallner, Area Vice President Germany bei NetApp

sTandards

3 Vorwort: „The Land of the Free“ als Vorbild?36 Buchtipps zum Thema Fibu, Rewe & Controlling70 Veranstaltungen82 Vorschau auf Heft 3/201282 Impressum

organIsaTIon

TITelInTervIew

Im Team auf GipfelkursIm Gespräch mit Antje von Dewitz, Geschäftsführerin von Vaude, Erwin Gutensohn (li.), CFO und Mitglied der Geschäftsleitung, sowie Harald Reiser, CIO – Leiter IT im Unternehmen

seITe

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I T -M ITTelsTand · ausgabe 1 -2 | 2012 5

jANuAR/feBRuAR 2012seITe

38seITe

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organIsaTIon

IT-fInanzIerungInfrasTrukTur

rz-lösungen

Aus mehreren Quellen schöpfenDie Staatsschuldenkrise und labile Weltwirtschaftslage scheinen den Mittelstand kaum zu beeindrucken. Im Gegenteil: Für das Jahr 2012 zeigt er laut Bitkom gar positive Investitionsbereitschaft. Jedoch sollten die Unternehmen bei der IT-Finanzierung evaluieren, ob sie auf Kredite oder besser alternative Modelle zurückgreifen.

Baustelle RechenzentrumDie Welt der unternehmensinternen Rechenzentren befindet sich im Umbruch. Auf dem Weg zu einer umfassenden Konsolidierung stoßen IT-Verantwortliche neben rein technologischen Aspekten schnell auf grundsätzliche Erwägungen.

sofTware

Fibu, Rewe & Controlling32 Neues AnalysepräparatViele Unternehmen vertrauen nach wie vor eher auf Excel als auf moderne BI-Lösungen. Torsten Rustmann, Prokurist und kaufmännischer Leiter bei der Dr. Loges + Co. GmbH, berichtet über seine Vorgehensweise.

34 Qualität und Durchlaufzeiten optimierenVereinfachte Analysen über große Daten-bestände hinweg sowie die Einführung eines einheitlichen elektronischen Berichtwesens waren wesentliche Anforderungen der UK-Bund für den Einsatz einer BI-Lösung.

37 Gläserne ProzesseDie Glas Bau Kunst GmbH verbesserte ihre kaufmännischen Abläufe vom Angebot bis zur Verbuchung der Einnahmen.

organIsaTIon

IT-Finanzierung44 Genügend Substanz bei

SchlechtwetterInterview mit Werner Merkel, Bereichsleiter Garantie & Kaution bei Axa, über die Rolle von Investitionsabsicherungen im Falle einer Kreditfinanzierung

46 ein lohnendes Geschäft?Mietmodelle können eine echte Alternative sein und finanzielle Spielräume erhöhen.

48 Streuung des RisikosInterview mit Hajo Engelke, COO bei Debitos, über verschiedene Finanzierungsquellen

organIsaTIon

Projektmanagement50 ProjektfallenSelbst erfahrene Manager von Großprojekten können die Konsequenzen ihres Handels oft nicht richtig einschätzen.

54 Warum viel Geld für ungelöste Konflikte ausgeben?

Im Gespräch mit Petra Kastenholz, Wirtschafts-mediator, Coach, langjährige Projektleiterin und Führungskraft in einem großen IT-Unternehmen

InfrasTrukTur

RZ-Lösungen62 Drei fragen an......Thorsten Grosse, Geschäftsführer bei IP Exchange, und Norbert Keil, Enterprise Account Manager IT Business bei APC

64 Sicherer Raum für die ITInterview mit Thomas Sting und Ralf Siefen, Gründer und Geschäftsführer von proRZ

66 Nicht nur für die GroßenVirtualisierung wird bis dato meist mit dem Betrieb in großen Rechenzentren in Verbindung gebracht. Allerdings können virtuelle Techniken auch mittelständischen Unternehmen helfen.

68 Kein WildwuchsSteht in einem Unternehmen eine grundlegende Hardwaremodernisierung an, sieht die Planung fast immer eine virtuelle IT-Infrastruktur vor.

69 Roter faden im SpeicherUm seine heterogene Storage-Umgebung einheitlich zu verwalten, setzt Gütermann eine neue Speichersoftware ein.

sTraTegIe

Cloud Computing70 Onlineservices als ZugpferdIm Gespräch erklärt Werner Leibrandt, bei Microsoft Deutschland für die Markt- und Wettbewerbsstrategie verantwortlich, wie sich Office 365 gegenüber Wettbewerbsprodukten positioniert.

sTraTegIe

Social Media74 f-Commerce: Spielerei oder

lohnendes Geschäftsmodell?Pro & Contra – IT-MITTELSTAND fragte bei zwei Experten nach.

76 Wie tickt das unternehmen?Ein Kommentar von Henry Walther, Geschäftsführer der Softwerk GmbH, über den großen Nutzen von kleinen Lösungen aus dem Social-Software-Umfeld

I T -M ITTelsTand · ausgabe 1 -2 | 2012

MarkT | Trends

6

Aus Liebe zum mitteLstAnd◗ Comparex übernimmt mit sofortiger Wirkung die Data-

log Software AG. Damit übertrifft der IT-Dienstleister mit deutschen Wurzeln die Milliarden-Euro-Umsatzmarke und stärkt die Kompetenz im Mittelstand.

Kurz- meldungen

unternehmen

Jedox übertrifft erwArtungen◗ Ein Umsatzwachstum von 61 Prozent verzeichnet die

Jedox AG, Hersteller von Business-Intelligence-Software (BI) für 2011. Das Unternehmen konnte im Lizenzge-schäft mit der BI-Suite über 200 Neukunden gewinnen.

Urteilsticker Zusammengestellt von Kleiner rechtsanwälte (www.kleiner-law.com)

OLG Oldenburg: Schadenersatz für Zerstörung von Daten

Beschädigungen von Strom­kabeln bei Bauarbeiten beschäf­tigen immer wieder die Gerichte. In einem vom Oberlandesge­richt Oldenburg jüngst entschie­denen Fall kam es bei Schacht­arbeiten zu einer Beschädigung eines Mittelspannungskabels der Stadtwerke Osnabrück. Dies führte zu einem Stromausfall bei einem Automobilzulieferer, des­sen Maschinen wegen einer Ver­änderung der Steuerungssoft­ware nicht sofort wieder hoch­gefahren werden konnten. Die Techniker des Automobilzuliefe­rers mussten zunächst die Soft­ware neu auf die Computer la­den, wofür 374 Arbeitsstunden anfielen.

Das Oberlandesgericht Olden­burg bejahte einen Schadens­ersatzanspruch des Automobil­zulieferers gegen das Bauun­ternehmen auf Ersatz der Ar­beitsstunden (Beschluss vom 24.11.2011, Az. 2 U 98/11). Die Zerstörung von Daten auf einer Festplatte stelle eine zum Scha­densersatz verpflichtende Ei­gentumsverletzung dar. Hier­für sei es irrelevant, dass die Da­ten lediglich neu heruntergela­den werden mussten, da bei der Speicherung auf magnetischen Datenträgern eine Verkörperung des Daten bestandes im Material vorliege, so dass eine Eigentums­verletzung schon dann anzuneh­men sei, wenn die Magnetisie­rung von Speichermedien modi­fiziert werde.

Bei Stromausfällen aufgrund von fehlerhaft ausgeführten Bauar­beiten sollte daher geprüft wer­den, ob man Schadensersatzan­sprüche gegen das jeweilige Bau­unternehmen gelten machen kann.

Kleine und mittlere Unterneh-men setzen einerseits vermehrt auf den Einsatz mobiler Endge­räte, andererseits herrscht bei vie­len bereits etablierten E­Business­Themen noch Nachholbedarf. Das verdeutlicht die Studie „Elek­tronischer Geschäftsverkehr in Mittelstand und Handwerk 2011” des Netzwerks Elektronischer Ge­schäftsverkehr (NEG).

sprung geschafft

Innovation und Technologisie­rung schreiten weiter voran – so das Ergebnis der NEG­Studie. Im Geschäftsalltag von mittelstän­dischen und kleinen Unterneh­men aus Handel, Dienstleistung, Industrie oder Handwerk sind Kommunikation, Vertragsab­schlüsse und Organisation ohne die Unterstützung digitaler Me­dien mittlerweile unvorstellbar.

Nach ihrem Siegeszug im priva­ten Bereich haben Smartphone, Tablet und Netbook auch den Sprung in die Geschäftswelt ge­schafft. Und auch für kleine und mittlere Unternehmen werden mobile E­Business­Anwendungen immer attraktiver. Dennoch gilt, dass größere Unternehmen mo­bile Businessanwendungen etwas intensiver nutzen. Zudem weisen diese eine höhere Nutzungsin­tensität des Internets auf, z.B. bei Online­Beschaffung, Schutzmaß­nahmen vor IT­Angriffen oder Datensicherung. Dabei gilt meist auch: Je kleiner ein Unternehmen ist, desto höher ist sein Informa­tionsbedarf. Informationen feh­len vor allem in den Bereichen Webcontrolling, Logistiksup­port oder bei Technologien wie RFID. Auch die Integration von Web­2.0­Elementen auf Websites ist den meisten nicht vertraut. www.ecc­handel.de

Mobile erobert Mittelstand

internetnutzung – top-Aufsteiger e-Business-Anwendungen Basis: 1.724 > n >1.271

Skala von 1 bis 5: 1 = keine Nutzung; 5 = sehr intensive Nutzung | Quelle: NeG

Online-Werbung:

2,12 Nutzung 2011

3,28 Nutzung 2013

innovative technologien:

2,09 Nutzung 2011

3,16 Nutzung 2013

elektronische rechnungslegung:

2,09 Nutzung 2011

3,11 Nutzung 2013

innovative Web-Angebote:

2,07 Nutzung 2011

3,09 Nutzung 2013

Web-2.0-elemente auf der Webseite:

1,85 Nutzung 2011

3,04 Nutzung 2013

Prognostiziertes Nutzungsverhalten von mobilen Anwendungen Vergleich nach Unternehmensgröße Basis: 729 > n >143 | Quelle: NeG

Wir werden uns weiterhin informieren und mögliche Anwendungen testen:

64,5 %

62,6 %

66,7 %

56,3 %

in zwei Jahren sollen erste Anwendungen integriert sein:

13,8 %

16,8 %

12,5 %

31,3 %

in zwei Jahren soll ein umfassendes mobiles System integriert sein:

6,4 %

2,8 %

2,1 %

6,3 %

Mobile Anwendungen kommen für uns auch in zwei Jahren nicht in Frage:

15,2 %

17,8 %

18,8 %

6,3 %

kleinstunternehmen kleine Unternehmen

Mittlere Unternehmen Großunternehmen

MarkT | Trends

8 IT-MITTelsTand · ausgabe 1 -2 | 2012

reLeAse 10 bringt mobiLität◗ Die Aastra Deutschland GmbH bringt eine neue Version

der OpenCom 100 auf den Markt. Mit dem Release 10 der Telefonanlage für kleinere und mittlere Unternehmen gibt es u.a. Neuerungen im Bereich der SIP-Integration.

Kurz- meldungenProdukte

unter der hAube Arbeitet der dAtenturbo◗ In den letzten Wochen standen eher die Veränderungen

der Benutzeroberfläche von Windows 8 im Fokus. Doch auch unter der Haube tut sich eine Menge. Wie bei jeder Version modernisiert Microsoft sein Betriebssystem.

Die Sicherheit bei der Nutzung von Cloud Computing und die Abwehr von Hackerangriffen werden 2012 die größ­ten Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft in Bezug auf IT­Sicherheit sein.

Dies geht aus der Studie „IT­Sicherheit und Datenschutz 2012“ hervor, die die nationale Initiative für Informations­ und Internetsicherheit (Nifis e.V.) zum Jah­reswechsel vorgelegt hat. Laut der Um­frage sorgen sich 64 Prozent der Unter­nehmen um die ausreichende Sicherheit beim Cloud Computing. Für 59 Prozent steht der Schutz vor Hackerangriffen 2012 an erster Stelle. 53 Prozent räumen dem

Thema Datenschutz eine wei­terhin hohe Priorität ein.

Weniger als ein Drittel erach­ten Verhaltensregeln für Face­book & Co. am Arbeitsplatz als notwendig. Die Aufstellung und Einhaltung von Compli­

ance­Regeln halten 17 Prozent der be­fragten Fach­ und Führungskräfte 2012 für wichtig, 12 Prozent die Datensiche­rung und Archivierung. Nicht einmal ein Zehntel hat Bedenken, dass die eigenen Mitarbeiter Daten entwenden könnten.

„Das Vertrauen in die eigene Belegschaft ist wichtig, darf aber nicht mit Nach­lässigkeit verwechselt werden“, mahnt Rechtsanwalt Dr. Thomas Lapp, Vorsit­zender der nationalen Initiative für Infor­mations­ und Internetsicherheit. Häufig sei gar nicht der Datenklau das Problem, sondern nachlässiger Umgang mit Daten. Nifis rät Unternehmen 2012, Richtlinien zum Umgang mit externen Datenträgern und der Nutzung von Internet, E­Mail und sozialen Netzen einzuführen. www.nifis.de

ANgst vor Wolken und Hackern

„Das Vertrauen in die eigene Belegschaft ist wichtig, darf aber nicht mit Nachlässigkeit verwechselt werden“, …… mahnt Rechtsanwalt Dr. thomas lapp, Vorsitzender der nationalen Initiative für Informations- und Internetsicherheit.

Zum Jahresende beendete der Mittelstand seinen Höhenflug vom Herbst, die Dynamik der wirtschaftli­chen Entwicklung hat gegenüber No­vember deutlich nachgelassen. Der Index der realisierten Umsätze brach gegenüber dem Vormonat um 13 Punkte ein und liegt der­zeit bei 104 Punkten. Firmen mit gestiegenen Umsätzen wa­ren somit bei weitem nicht mehr so stark in der Überzahl wie im Vormonat. Auch die wirtschaftli­chen Erwartungen an die kommen­den drei Monate haben sich deut­lich eingetrübt. Der Erwartungsindex gab gegenüber dem Vormonat um 11 Punkte nach. Der aktuelle Indexwert von 109 Punkten zeigt dennoch, dass eine deutliche Mehrheit der Unter­nehmen zuversichtlich auf den Jah­resbeginn schaut und Umsatzsteige­rungen erwartet.

ein klares Minus

Im Jahresvergleich mit 2010 wurde das Umsatzniveau des Vorjahres deut­lich unterschritten. Der aktuelle Lage­index liegt 12 Punkte unter dem Wert vom Dezember 2010. Noch drasti­scher gegenüber dem Vorjahr ist das Minus bezüglich der wirtschaftlichen Zukunftsaussichten, diese liegen 15 Zähler unter dem Vorjahreswert.

Bis auf die Industrie erzielten im Dezember sämtliche gewerbliche Branchen gegenüber dem Vormonat überwiegend gestiegene Umsätze. In besonderem Maße traf dies auf den Handel, die Energie­/Wasserversorger

und vor allem auf das Finanzgewerbe zu. Was die Perspektiven für die ersten drei Monate des neuen Jahres betrifft, so setzt sich das Dienstleistungsge­werbe mit 117 Punkten an die Spitze. Bei einem Indikator von 82 Punkten sind die Unternehmen, die ein Um­satzwachstum erwarten, deutlich in der Minderheit. In allen übrigen ge­werblichen Wirtschaftszweigen über­wog der Optimismus.

Im Dezember konnte das Ausgaben­niveau für Informations­ und Kom­munikationstechnologie des Vormo­nats gehalten werden. Die Ausgaben­planungen für die nächsten drei Mo­nate konnten das hohe Niveau nicht halten. Der Indikator von 120 Punk­ten zeigt jedoch, dass die Mehrheit der mittelständischen Unternehmen mit positiven IT/TK­Investitions­absichten in das neue Jahr startet. www.techconsult.dewww.fujitsu.com

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10 IT-MITTelsTand · ausgabe 1 -2 | 2012

Glück verbunden mit Tradition: Die Süd­deutsche Klassenlotterie (SKL) mit Sitz in München ist die Staatslotterie der Länder

Baden­Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland­Pfalz, Sachsen und Thüringen. Sie ist eine Anstalt öffentlichen Rechts und wurde bereits 1947 gegrün­det. Als Staatslotterie bietet sie ihren Teilnehmern diverse staatlich garantierte Chancen auf große und kleine Geldgewinne. Pro Jahr führt die SKL zwei Lot­terien durch, die jeweils am 1. Juni und am 1. De­zember starten. Im klassischen „Millionenspiel“ bei­spielsweise warten während der gesamten Spielzeit täglich mindestens eine Million Euro auf glückliche Gewinner.

Hinter dem variablen Gewinnsystem verbirgt sich eine ebenso komplexe Softwarelandschaft im Unter­nehmen. Diese besteht aus verschiedenen Standard­systemen in den einzelnen Abteilungen sowie aus ei­ner eigenen Abrechnungssoftware und einer Finanz­buchhaltung. Als die sich im Einsatz befindende kaufmännische Software an ihre Leistungsgrenzen stieß, beschloss die SKL, das System durch eine leis­tungsfähigere Software abzulösen und gleichzeitig funktional zu erweitern: Neben der Finanzbuchhal­tung sollte auch eine Kostenrechnung und Anlagen­buchhaltung neu eingeführt werden. Die Software SQL­Rewe der Firma Syska überzeugte durch Flexi­bilität, das moderne Bedienkonzept sowie verschie­dene Möglichkeiten zum Datenimport.

Die Abteilung Finanzen kümmert sich bei der SKL um die Finanzbuchhaltung und den Zahlungsver­kehr. Ein intelligentes Rechnungswesen als umfas­sendes Informationssystem, das operative und bilan­zielle Kennzahlen zur Steuerung liefert, ist dabei das Herzstück der Abteilung. Dies ist bei einer Lotterie mit über 3.000.000 teilnehmenden Losnummern, zehn Fachabteilungen sowie einer Vertriebsorgani­sation mit derzeit 90 staatlichen Lotterieeinnahmen und 1.257 amtlichen Verkaufsstellen im Lotteriege­biet ein enormer Aufwand, den es zu optimieren galt.

individualschnittstelle erforderlich

Die Besonderheit des Projektes lag in der Anbindung des SKL­eigenen individuellen Abrechnungssystems, für das eine neue Schnittstelle programmiert werden musste. Da die Lotterie aus sicherheitstechnischen Gründen keinen externen Zugriff erlaubt, kam für die Abwicklung des gesamten Projekts – also die Im­plementierung und Entwicklung – nur ein Dienstleis­ter vor Ort in Frage. Die Entscheidung fiel auf den Syska­Partner Acea aus Oberschleißheim bei Mün­chen. Dieser erstellte im ersten Schritt eine Inte­rimsschnittstelle basierend auf einer Textdatei des Altsystems. Fehlende Informationen, beispielsweise die Kostenstelle, wurden ergänzt, um auf diese Weise die Daten für die neue Software und auch neue Ein­satzbereiche wie die Kostenrechnung aufzubereiten.

Die Einführung einer neuen Finanzbuchhaltung sorgte bei der Süddeutschen Klassenlotterie für erhöhte Transparenz und schnellere Prozesse.

Das

süddeutsche Klassenlotterie (sKl)Branche: Finanz-dienstleistungen/Glücksspielstandort: Münchengründung: 1947gesamtmitarbeiter-zahl: 47Zahl der it- Mitarbeiter: sechsUmsatz im abgelau-fenen geschäfts-jahr: 245 Mio. eurowww.skl.de

LosgroSSe

anwender IM PorTraIT | MarkT

1 1IT-MITTelsTand · ausgabe 1 -2 | 2012

Im zweiten Schritt programmierte der Partner eine transaktionssichere, vollautomatisierte Schnittstelle. Sie basiert übergreifend auf den Datenbanksystemen Oracle und Microsoft­SQL­Server. Die Besonderheit in der Schnittstelle liegt in ihrem hohen Automa­tisierungsgrad mit integriertem Fehlerhandling: So­bald neue Daten der Klassenabrechnung im internen Abrechnungssystem vorhanden sind, erhält der Mit­arbeiter in der Finanzbuchhaltung automatisch eine E­Mail, in der darüber informiert wird. Gleichzeitig meldet das System aktiv, ob diese Daten in Ordnung oder möglicherweise fehlerhaft sind. Der Mitarbeiter kann die Daten anschließend überprüfen, korrigieren und freigeben.

Mit dem neuen Modul für die Kostenrechnung nimmt die SKL auch ihre internen Kos­tenverursacher genauer un­ter die Lupe. Bevor das Syska­Modul zur Kosten­rechnung zum Einsatz kam, war das Berichtswe­sen enorm aufwendig und zeitintensiv. Jetzt können die Mitarbeiter die Auswer­tungen einfach selbst erstel­len – ein Gewinn an Arbeitser­leichterung und Prozessoptimie­rung. Marita Schultz

Persönliche DatenName: rolf PetermannAlter: 51 Jahregrößte Hobbys: Garten und Motorrad fahrenAusbildung und Werdegang: 1988 Ausbildung zum Handelsfachwirt und 1999 Prüfung zum Bilanzbuchhalter, danach 15-jährige tätigkeit als Verwaltungsleiter und Leiter der Bilanzbuchhaltung in verschiedenen raab-karcher- und Veba-tochtergesellschaften; seit 2001 Bereichsleiter Finanzen und seit 2002 referatsleiter Personal und Finanzen bei der Süddeutschen klassenlotterieDerzeitige Position: Leiter Personal und Finanzen bei der Süddeutschen klassenlotterie in München

Kurz und knappIn unserem Unternehmen spielt die Informationstechnologie die wichtigste Rolle …… in der Lotteriebuchführung, der Geschäftsbuchhaltung und bei der Vernetzung der einzelnen Fachabteilungen. Hierzu zählen unter anderem kundenservice, Vertrieb, Marketing, controlling und eDV.

In unserer Branche muss IT-seitig in der Regel am meisten in die …… Aktualisierung vorhandener Programme und in die Beschaffung neuer Programme investiert werden.

Die notwendigen Mittel vorausgesetzt würde ich sofort folgendes IT-Projekt anstoßen …… Das neue Projekt läuft bereits. es handelt sich um die erstellung der „Neuen Lotterie-programme“.

Von IT-Anbietern für den Mittelstand erwarte ich …… zeitnahe Lösungsvorschläge zu einem akzep-tablen Preis-Leistungsverhältnis

Optimaler Support zeichnet sich dadurch aus, dass …… er meinen Geschäftsbetrieb kennt und auch vor Ort die anstehenden Probleme lösen kann. Die lokale Nähe ist für uns besonders wichtig.

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Unternehmen in Deutschland wähnen sich sicher, wenn sie einem Cloud­Anbieter sensible

Unternehmens­ oder gar Kundendaten anvertrauen: Seit der Novelle des Bun­desdatenschutzgesetzes zum September 2009 gelten strenge sicherheitsrelevante Anforderungen hinsichtlich der Aus­lagerung von Daten im Rahmen einer Auftragsdatenverarbeitung. Doch wie si­cher ist die Auslagerung wirklich? Was passiert, wenn ein Cloud­Anbieter sei­nen Hauptsitz zum Beispiel in den USA hat, wo die Rechtslage ganz anders ist? Cloud­Anbieter mit Hauptsitz in den USA müssen den US­Strafverfolgungs­behörden Zugriff auf ihre gespeicher­ten Kundendaten gewähren. Dies um­fasst auch Daten, die in deren europä­ischen Rechenzentren liegen. Grund­lage dafür ist das amerikanische An­titerrorgesetz, der USA Patriot Act.

Auslagerung sensibler Daten

Kann ein solches Unternehmen damit überhaupt noch die Vertraulichkeit der Daten seiner Kunden in Europa gewähr­leisten? Zumindest dürfte ein möglicher

Zugriff von US­Strafverfolgungsbehörden im Widerspruch zu europäischem Daten­schutzrecht stehen. Aus rechtlicher Sicht ist die Empfehlung deshalb klar: Bevor sich Anwenderunternehmen für die Nut­zung von Cloud Services entscheiden, sollten sie sich gut bei dem zukünfti­gen Anbieter informieren und für den

Fall der Nichteinhaltung entsprechende Sanktionen vertraglich vereinbaren. Das ist weit mehr als ein akademisches Problem: Es geht um die Auslagerung von sensiblen Daten, oft auch Kunden­daten. Sicher – auch interne Systeme bergen die Gefahr von Datenlecks. Da­für entstehen in der Cloud neue Un­

DUNKle WOlKeN über Nordamerika?Wer Daten in die Cloud auslagert, gibt sie zugleich den US­Behörden preis. Stimmt das wirklich? Können sich Unternehmen vertraglich vor dem Zugriff schützen?

cloud-Anbieter mit Hauptsitz in den USA müssen den US-Strafverfolgungsbehörden auf Grundlage des „USA Patriot Act“ Zugriff auf die gespeicherten Kundendaten gewähren.

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Es hakt im Drucksystem und damit im Workfl ow, und was Sie das kostet, wissen Sie nicht? Außerdem: Sind Ihre Daten wirklich sicher gespeichert? Es gibt viel zu entdecken in Ihrem Druckmanagement. Optimized Print Services, unsere All-in-One-Lösung, dringt in unge-ahnte Tiefen Ihrer Bürowelt vor und setzt gleichzeitig zu Höhenfl ügen im Service an. Ziel ist die maximale Leistung Ihres Druckmanagements und ein Verbessern aller Prozesse rund um Ihre Dokumente. Wir erkunden Ihre Systemlandschaft, bewerten und optimieren Abläufe. Mit einer neuen Infrastruktur, die fortwährend überwacht und analysiert wird. Lautlos, unauffällig, aber mit faszinierenden Effekten: Setzen Sie jetzt auf OPS!

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wägbarkeiten. Bei der Nutzung von Cloud Services weiß man nie, wo genau die Daten gespeichert sind. Letztlich ist jedes Unternehmen als Herrin der Daten für den Schutz und die Sicher­heit aber verantwortlich – selbst dann, wenn ein Cloud­Anbieter mit der Vor­haltung der Daten beauftragt wurde.

Konkrete Vereinbarungen

Die klare Empfehlung lautet deshalb, mit dem Cloud­Anbieter die Einhaltung der lokalen Datenschutzanforderungen zu vereinbaren. Unternehmen sind nicht zuletzt durch die Datenschutznovelle zum 1. September 2009 verpflichtet, den Cloud­Anbieter nach einer „sorgfälti­gen Auswahl“ auszusuchen. Neben der Vereinbarung konkreter Datenverarbei­tungsprozesse sowie den technischen und organisatorischen Schutzmaßnah­men zum Datenschutz sollte außer­dem die Trennung der Unternehmens­daten von Daten anderer Kunden des Cloud­Anbieters vereinbart werden. Der Cloud­Anbieter muss sicherstellen, dass kein anderer seiner Kunden auf die Un­ternehmensdaten zugreifen kann. Eine Verschlüsselung der Daten ist dazu ein probates Mittel. Die Trennung der Da­ten verspricht darüber hinaus einen hö­heren Schutz vor unbefugtem Zugriff.

Auf der Internationalen Cloud­Compu­ting­Konferenz 2010 in Köln wurde der Ansatz einer „nationalen Cloud“ vorge­stellt, eine „Cloud made in Germany“. Ein Ausweg, um eine Datenherrschaft und Datenkontrolle dadurch zu gewähr­leisten, dass das Terrain begrenzt wird,

in dem die Datenverarbeitung stattfin­den soll? Kaum: Denn hier haben die großen Akteure im Markt bereits ihr Veto eingelegt. Ohne die „Multis“ bleibt die­ses Modell aber eine Nischenlösung.

Unterm Strich wird es in der Cloud also schwer möglich sein, Datenschutz nach Art des Bundesdatenschutzgeset­zes mit hundertprozentiger Sicherheit zu gewährleisten. Unternehmen wer­den also mit Kompromissen leben – und ein gesundes Risikobewusstsein entwi­ckeln müssen. Es kommt daher darauf an, auf dieser Basis dedizierte Regelun­gen mit dem Cloud­Anbieter zu treffen und ein umsetzbares Datenschutzkon­zept zu vereinbaren. Keine Luftschlös­ser bauen, aber sich auch nicht von dunklen Wolken abschrecken lassen.

thorsten reuter, Senior Consultant und Rechts-anwalt bei der Unternehmensberatung Microfin, hält Cloud Computing und die Einhaltung des Datenschutzes nach Art des Bundesdatenschutz-gesetzes für schwer vereinbar.

it-FreelANcer sind heiß begehrt

Die in Deutschland ansässige Platt­form für Online­Arbeit Twago hat die Ergebnisse ihrer Analyse zur Markt­entwicklung 2011/12 im Segment Online­Arbeit veröffentlicht.

Die Ergebnisse der Analyse, bei der die Aktivitäten von über 138.000 Dienst­leistern und Auftraggebern ausge­wertet wurden, zeigen eindeutige Ten­denzen. 2011 stieg die Nachfrage vor allem nach professionellen IT­Freelan­cern global um mehr als das Fünf fache. In Deutschland alleine verdreifachte sich die Anzahl der angebotenen Pro­jekte. Zudem stieg das Projektvolumen bei deutschen Aufträgen um 250 Pro­zent.

Dies untermauert die Tendenz, dass immer mehr und verstärkt auch große Aufträge über das Internet an Free­lancer vergeben werden und nicht mehr nur unternehmsintern gearbei­tet wird. Outsourcing wird für Auftrag­geber und ­nehmer immer attraktiver. Das spiegelt sich auch in den wachsen­den Registrierungszahlen bei Twago von Freelancern (plus 390 Prozent in Deutschland, plus 140 Prozent global) und Auftraggebern (plus 180 Prozent in Deutschland, plus 270 Prozent global) wi­der. Solch eine Nachfrage nach Dienst­leistungen, die online übermittelt wer­den können, gab es bisher noch nie. www.twago.de

MarkT | PersonalITy

14

IT­MITTELSTAND befragt die Verantwortlichen der großen IT­Anbieter. In dieser Ausgabe:

Alexander Wallner, Area Vice President Germany bei NetApp

„Langjährige geschäftsbeziehungen

sinD trumPf“

I T -M ITTelsTand · ausgabe 1 -2 | 2012

Unter Mittelstand verstehe ich …… den Motor der deutschen Wirtschaft. Abseits der Großkon­zerne leisten diese Unternehmen Grundlagenarbeit und bilden Experten für eine wettbewerbsfähige Zukunft aus.

Der Mittelstand hebt sich von großkonzernen dadurch ab, dass …… die Wege kurz sind, vor allem in Bezug auf Entscheidungspro­zesse. Im Mittelstand sind zahlreiche Unternehmen in Famili­enbesitz. Die Geschäftsleitung kennt ihr Unternehmen sehr gut und reagiert schnell und flexibel auf Herausforderungen. Außer­dem beeindruckt mich, wie stark die Belegschaft unserer Mittel­standskunden für „ihr“ Unternehmen einsteht. Natürlich gibt es auch Herausforderungen: Die Kapitaldecke ist geringer, expan­dieren fällt schwerer.

Um als it-spezialist im Mittelstand erfolg zu haben, bedarf es …… der Orientierung an tatsächlichen Bedürfnissen, dazu gehört ein gewisser Pragmatismus beim Abstimmen von Lösungen auf die Kundenanforderungen. Im Mittelstand setzen sich Tech­nologien durch, die beispielsweise in Sachen Lizenzkosten auf kleinere Mitarbeiterzahlen zugeschnitten sind. Oder die beim Know­how eine sanfte Migration ermöglichen, statt eine kleine IT­Mannschaft umschulen zu müssen. Enterprise­Lösungen mit neuem Namen sind nicht genug.

Was die it anbelangt, ist der Mittelstand …… in seiner Gesamtheit der vielleicht komplexeste Markt und damit eine besondere Herausforderung. Aber auch hoch interes­sant und für uns als Hersteller extrem wichtig.

Die durchschnittliche it-grundausstattung im Mittelstand besteht aus …… einer schier unendlichen Zusammenstellung verschiedener Lösungen mit wenigen Konstanten. Eine davon ist Windows, entsprechend ist auch die Konsolidierung im x86­Umfeld ein wichtiges Thema. Die gewachsene Grundausstattung bietet Her­stellern viele Chancen, denn entsprechend hoch ist der Effizi­enzgewinn im Rahmen eines Technologie­Refresh. Viele Mittel­ständler nehmen diese Chance wahr: Gerade die vermeintlichen Trendbereiche Cloud und Virtualisierung stoßen auf großes Inte­resse: IT­Ressourcen, wenn man sie braucht, wo man sie braucht und so viele wie benötigt, ist eine Botschaft, die im Mittelstand gut ankommt.

charakteristisch für it-investitionsentscheidungen im Mittelstand ist, …… dass Erfahrungswerte und Vertrauen eine große Rolle spielen. Oftmals kaufen Mittelständler IT­Lösungen auf Empfehlung

langjähriger Systempartner. Ein cleverer Schachzug: Die Integra­tionspartner kennen sowohl die Wunschlösungen als auch die Implementierungsumgebung sehr gut.

Die typischen it-Probleme des Mittelstandes sind …… gewachsene und unvollständige IT­Umgebungen. Aus diesen resultiert eine lückenhafte Ausrichtung auf eine ganzheitliche oder langfristige Strategie. Damit fällt es IT­Leitern schwer, der Geschäftsleitung den Anteil der IT an der unternehmerischen Wertschöpfung plausibel zu veranschaulichen. Im Falle einer Neuausrichtung ist ein hoher Anteil der IT obsolet – definitiv ein Kostenfaktor. Vor allem, wenn diese mit der typischerweise geringen Personaldecke zu leisten ist.

Als lösung für diese Probleme favorisiere ich …… eine Emanzipation der IT und die Vorteile eines IT­Refresh, also die tatsächliche Kostensenkung in der Gesamtbetrach­tung, mit der sich die Rentabilität eines Investitionsvorhabens schwarz auf weiß belegen lässt. Dafür müssen wir als Herstel­ler dem Kunden die Mittel an die Hand geben. Zudem nimmt der Channel eine nicht zu unterschätzende Rolle ein. Im Mit­telstand sind langjährige Geschäftsbeziehungen Trumpf. Unsere Channel­Programme und Lösungen unterstützen den Vertrieb für Unternehmen bis 1.000 Mitarbeiter. Auf diese Weise ziehen mittelständische Unternehmen maximalen Gewinn aus unseren Unified­Architekturen für Shared­IT­Infrastrukturen bis hin zur Cloud und profitieren von unserer Storage­Effizienz.

Handlungsbedarf auf it-seite im Mittelstand sehe ich …… bei der Innovationsleistung der IT. Hier ist Umdenken ange­sagt. Denn IT kann Innovationsprozesse anschieben. IT kann Kosten sparen. IT kann ein Unternehmen voranbringen. Solche Prozesse starten nicht automatisch. Unter den permanenten An­forderungen des Tagesgeschäfts in diese Richtung Überlegungen anzustellen und gewonnene Erkenntnisse effizient umzusetzen, das ist die große Herausforderung für kleinere Firmen.

Der Umsatz im letzten geschäftsjahr in Deutschland belief sich auf …Wir weisen keine Finanzzahlen für Deutschland aus, aber der weltweite Umsatz des Unternehmens betrug im vergangenen Fiskaljahr deutlich über fünf Mrd. Euro. Auf den Anteil der deut­schen Niederlassung können wir stolz sein: Nicht umsonst sind wir laut IDC Disk Storage Systems Tracker auf Platz 1 im Open­Systems­Storage Markt.

Was Vertrieb und Marketing angeht, bevorzuge ich …… eine aggressive und zielgerichtete, aber immer faire Strategie, die uns, ganz nebenbei, an die Spitze des Storage­Markts in Eu­ropa bringt.

14 IT-MITTelsTand · ausgabe 1 -2 | 2012

PersonalITy | MarkT

IT-MITTelsTand · ausgabe 1 -2 | 2012

Persönliche DatenName: Alexander WallnerAlter: 37Familienstand: verheiratet, drei kindergrößte Hobbys: meine drei kids und ein großes Herz für den Fußball

KarriereAusbildung: Diplom Betriebswirt der FH regensburgBeruflicher Werdegang: Hochschulabschluss 1996, einstieg als Vertriebsmitarbeiter bei der m+s elektronik AG. Seit 1999 bei NetApp, zuerst als Account Manager für Bayern. Danach Stationen als regionalvertriebsleiter Süddeutschland und channel Manager central europe. Seit Januar 2005 alleinige Vertriebsverantwortung für NetApp Deutschland. Derzeitige Position: Area Vice President Germany, NetApp

15IT-MITTelsTand · ausgabe 1 -2 | 2012

MarkT | daTenschuTz

IT-Infrastruktur von S bis XXL.

SCHALTSCHRÄNKE STROMVERTEILUNG KLIMATISIERUNG IT-INFRASTRUKTUR SOFTWARE & SERVICE

CeBIT in Hannover,06.–10. 03. 2012 in Halle 11, Stand E06

Anz_IT_Mittelstand_1_2_12_2x210x100.indd 1 31.01.12 10:00

Gleichzeitig werden die Mitarbei­ter nur lückenhaft für Fragen des Datenschutzes sensibilisiert. So

verzichtet die Mehrheit der Mittelstands­firmen auf entsprechende Schulungen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle „IT­Security­Studie“ von Steria Mummert Consulting*. Hauptgrund für die Malaise sind fehlende Ressourcen. So ist in vielen mittelständischen Unternehmen entwe­der gar kein Datenschutzbeauftragter er­nannt oder ihm fehlen die nötigen Mit­tel. Das Thema Datenschutz wird häufig als Zusatzaufgabe einem Mitarbeiter über­tragen, der meist keine Chance hat, diese Aufgabe angemessenen auszuüben. Eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt da­bei auch die Wertschätzung des Themas Datenschutz seitens des Managements: Unterstützt die Unternehmensleitung ih­ren Datenschutzbeauftragten nicht mit Nachdruck, ist kaum mit der nötigen Pri­orisierung zu rechnen.

Ein weiteres Problem ist der Wust an Da­tenschutzanforderungen, die zudem nicht immer eindeutig interpretierbar sind. Der Dschungel an Gesetzen, Urteilen, spezial­

gesetzlichen Forderungen, Vertragsinhal­ten vor dem Hintergrund der unterneh­menseigenen Richtlinien (Compliance) ergibt eine schier unüberschaubare und komplexe Ausgangslage, die gerne beisei­tegeschoben wird. Die Folge: Das Unter­nehmen geht fast im Blindflug ungeahnte Sicherheitsrisiken ein. Auch aus Sicht ei­

nes systematischen Risikomanagements kann dies nicht ratsam sein, da dadurch eine wesentliche Grundlage für eine er­folgreiche Unternehmensführung fehlt.Spätestens bei der praktischen Umsetzung des Datenschutzes geben selbst motivierte und geschulte Datenschutzbeauftragte oftmals auf. Denn die angemessene und damit wirtschaftliche Realisierung sowie die Festlegung einer sinnvollen Vorge­hensweise werfen viele Fragen auf. Ist ein Datenschutzkonzept begonnen oder rudi­

mentär vorhanden, stellen häufige Verän­derungen insbesondere in den Bereichen Anforderungen, Geschäftsabläufe und IT nahezu unüberwindbare Hürden bei der Aufrechterhaltung der Aktualität dar. Die Aufsichtsbehörden aber sind befugt, ver­dachtsunabhängige Datenschutzprüfun­gen in Unternehmens* vorzunehmen. Wer da nicht richtig aufgestellt ist, dem drohen gravierende Konsequenzen wie ein Beispiel aus der Praxis zeigt.

Wenn der Prüfer unverhofft klingelt

Ein zu prüfendes Unternehmen wird zur Vorlage des Verfahrensverzeichnisses auf­gefordert. Weil dieses nicht vorgelegt wer­den kann, erfolgen zeitnah die Prüfungen und Besichtigungen der DV­Programme im Betrieb. Aufgrund von Urlaub, Krank­heit und einer gerade beginnenden wich­

tigen strategischen Kooperation sind die Mitarbeiter ohnehin überlastet. Deshalb können die zusätzlichen Aufgaben wie die Erarbeitung von Dokumentationen oder die Prüfungsbegleitung nur mit Hilfe von weiteren Überstunden und externen Kräf­ten gestemmt werden. Ergebnis: Dem Be­trieb entstehen hohe ungeplante Kosten, die Zahl der Überstunden steigt signifi­kant. Das wirkt sich in der Folge negativ und spürbar auf das Jahresergebnis aus. Immerhin können Sanktionen der Auf­

im Blindflug:

Augen zu und durchIn Deutschland haben nur 59 Prozent der mittelständi­schen Unternehmen mit bis zu 500 Beschäftigten ein Datenschutzkonzept, in dem alle personenbezogenen Informationen aktuell zusammengefasst sind.

* Die studie it-security wurde im Auftrag von Steria Mummert consulting in Zusammenarbeit mit dem iMWF institut für Management- und Wirtschaftsforschung durchgeführt. Vom 5. September bis zum 4. Oktober 2011 wurden insgesamt 205 it-Leiter/ciO, it-Manager, Vorstände/Geschäftsführer/ceO, Datenschutzbeauftrag-te oder sonstige it-Führungskräfte aus Unternehmen ab 100 Mitarbeiter in den Branchen Banken, sonstige Finanzdienstleistungen, Versicherungen, energie- und Wasserversorgung, transport und Logistik, telekommunikation/Medien/it, Gesundheit/Gesundheitswesen, öffentliche Verwaltung, verarbeitendes Gewerbe und Handel befragt. Die ergebnisse der Zahlen sind gerundet.

ein systematischer, prozessorienter Ansatz ist für den Aufbau eines DS-Managementsystems wichtig.

daTenschuTz | MarkT

IT-Infrastruktur von S bis XXL.

SCHALTSCHRÄNKE STROMVERTEILUNG KLIMATISIERUNG IT-INFRASTRUKTUR SOFTWARE & SERVICE

CeBIT in Hannover,06.–10. 03. 2012 in Halle 11, Stand E06

Anz_IT_Mittelstand_1_2_12_2x210x100.indd 1 31.01.12 10:00

SCHALTSCHRÄNKE STROMVERTEILUNG KLIMATISIERUNG IT-INFRASTRUKTUR SOFTWARE & SERVICE

Anz_IT_Mittelstand_1_2_12_2x210x100.indd 2 31.01.12 10:00

sichtsbehörde abgewendet werden. Da­neben drohen den Unternehmen Image­schäden wegen der Veröffentlichungs­pflicht von Datenpannen, deren Schock­wellen sich nur schwer quantitativ fas­sen lassen. Nicht die direkten Folgen wie Bußgelder von 300.000 Euro oder mehr, sondern die nachhaltige Verunsicherung der Geschäftspartner, Kunden und Mit­arbeiter wiegt üblicherweise schwerer – auch mit Blick auf den härter werdenden Wettbewerb um Fachkräfte. Oft streben Unternehmen aus dem Stand eine quasi

100­prozentige Lösung an. Damit ist je­doch ein überproportional hoher Res­sourcenbedarf verbunden und nicht sel­ten eine Überforderung der Organisation sowie der Beteiligten. Die Folge: Das Pro­jekt scheitert. Sinnvoller ist ein systema­tischer, prozessorientierter Ansatz. Damit lässt sich ein angemessenes Datenschutz­niveau nicht nur entwickeln, sondern auch aufrechterhalten. Die beteiligen Per­sonen, die Organisation wie auch Pro­zesse und Dokumente können so sukzes­sive eingebunden werden. Entscheidend

für den Aufbau eines DS­Managementsys­tems ist, zunächst das Fundament für ein reibungsloses Funktionieren zu gießen.

Aus diesem Grund wird empfohlen, das Datenschutzmanagementsystem nach dem allen ISO­Standards immanenten PDCA­Zyklus einzuführen. Dabei kön­nen vorhandene Erfahrungen mit ande­ren Systemen genutzt werden. Im Ideal­fall lassen sich die Systeme sogar in ein gesamtheitliches Managementsystem in­tegrieren Stefan Beck

regelmäßige Schulungen für alle MA

Neue MA werden zu Fragen des Datenschutzes aufgeklärt

Datenschutzbeauftragter informiert per Newsletter / e-Mail

regelmäßig werden infoveranstaltungen durchgeführt

keine Sensibilisierungsmaßnahmen getroffen

Ja, das Datenschutzkonzept ist aktuell

Ja, das Datenschutzkonzept ist jedoch veraltet und ohne Pflege

Solche Maßnahmen befinden sich im Sicherheitskonzept

Nein, ein solches konzept existiert nicht

sensibilisierungWie werden Ihre Mitarbeiter für Fragen des Datenschutzes sensibilisiert?(Mehrfachnennung)

DatenschutzkonzeptWerden in Ihrem Unternehmen alle Maßnahmen des Datenschutzes in einem Datenschutzkonzept zusammengefasst?(Mehrfachnennung)

Gesamt

N=205

64 %

62 %

34 %

29 %

1 %

Gesamt

N=205

72 %

12 %

14 %

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100 - 499 MA

N=51

67 %

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22 %

4 %

100 - 499 MA

N=51

67 %

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29 %

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500 - 999 MA

N=51

67 %

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33 %

27 %

0 %

500 - 999 MA

N=51

67 %

51 %

33 %

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1.000 - 4.999 MA

N=51

47 %

84 %

41 %

25 %

0 %

1.000 - 4.999 MA

N=51

47 %

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41 %

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Mehr als 5.000

N=52

77 %

71 %

33 %

40 %

0 %

Mehr als 5.000

N=52

77 %

71 %

33 %

40 %

grOsse UNterNeHMeN wenden mehr Maßnahmen zur Sensibilisierung ihrer Mitarbeiter an, wenn es um Fragen des Datenschutzes geht.

eiN VerAltetes DAteNscHUtZKONZePt gibt es vor allem in kleinen Unternehmen.

■ Mehr als 5 Prozentpunkte unter Gesamtdurchschnitt | ■ Mehr als 5 Prozentpunkte über Gesamtdurchschnitt Quelle: iMWF institut

■ Mehr als 5 Prozentpunkte unter Gesamtdurchschnitt | ■ Mehr als 5 Prozentpunkte über Gesamtdurchschnitt Quelle: iMWF institut

MarkT | PraxIs

18 IT-MITTelsTand · ausgabe 1 -2 | 2012

neuer mAnn für den VorstAnd◗ Die Münchener Prevero AG, BI-Anbieter mit Schwerpunkt

auf den Bereichen Unternehmensplanung und Controlling, hat Ulrich Beckmann in ihren Vorstand berufen.

Kurz- meldungenPersonALien

neue VerAntwortung◗ Matthias Malm, bislang Leiter der Large-Format-Printing-

Organisation in der HP Imaging & Printing Group, leitet seit dem 1. Februar 2012 als Direktor das Industry-Stan-dard-Server-Geschäft (ISS) der Enterprise Business Unit.

Fertiger sind so gezwungen, Produkte in immer höherer Komplexität bei geringeren Durch­laufzeiten bereitzustellen. Inwiefern aber kann

Product Lifecycle Management (PLM) auch im Mit­telstand unterstützen? In den letzten Jahren entwi­ckelte sich eine hochgradige IT­Unterstützung aller am Produktentstehungsprozess beteiligten Unter­nehmensbereiche. Jede Abteilung, von der Produk­tionsplanung über die Konstruktion und Fertigung bis hin zum Vertrieb und Kundenservice, setzt Spe­zialsoftware ein. Einhergehend wächst die Menge an Prozess­ und Produktinformationen, die in den unterschiedlichen Autorensystemen entstehen und

sinnvoll verwaltet werden müssen. Mit der fort­schreitenden softwaregestützten Entwicklung und Produktion haben sich die Erhaltung und Wieder­auffindbarkeit der vorhandenen Informationen mit­samt der Zugriffsgeschwindigkeit auf einen transpa­renten Datenbestand zu einem entscheidenden Fak­tor entwickelt.

Kurzum: Es rücken zunehmend Aspekte des durch­gehenden Zusammenspiels der IT­Systeme in über­greifenden Prozessen, also des PLM, in den Fokus von Strategien zur Prozessoptimierung.

PLM zielt darauf ab, die vorhandenen Wissens­schätze einzelner Bereiche in einer gemeinsamen Datenbasis zu bündeln und unternehmensweit zu­gänglich zu machen. Gleichzeitig müssen jedoch die speziellen Softwarefunktionen der heute genutzten Programme den jeweiligen Fachleuten weiter zur Ver­fügung stehen. Infolgedessen darf ein PLM­Konzept die Besonderheiten nicht einebnen, sondern muss Software zum Computer Aided Design (CAD), Com­puter Aided Manufacturing (CAM) ebenso wie zur Simulation medienbruchfrei zu einem durchgängi­gen, reibungslosen Ganzen integrieren. Dies bildet die Grundlage für die Automatisierung von Abläu­fen, welche u. a. wiederum in Zeitgewinn mündet.

Nicht nur für die großen

Die Vorreiter bei der PLM­Einführung waren wegen ihrer Personalstärke und ihren ausgeprägten Ressour­cen Großunternehmen, u.a. die führenden Automo­bil­ und Flugzeughersteller. Dadurch konnte der Ein­druck entstehen, PLM lohne sich nur für die Großen mit mehreren tausend Mitarbeitern und weltweit verteilten Produktionsstandorten. Doch inzwischen könnten mittelständische Unternehmen ebenso von den PLM­Vorteilen profitieren. Als typisch mittel­ständisch geltende Werte wie schlanke Prozesse, fla­che Hierarchien, hohe Flexibilität und Schnelligkeit werden von einem individuellen PLM­Konzept nicht unbedingt infrage gestellt, sondern aufrechterhalten oder sogar intensiviert. PLM­Strategien mit integrier­ten Softwarelösungen, die sich an den Bedürfnissen mittlerer Betriebe orientieren, bringen genau die Fä­higkeiten zur Geltung, mit denen sie stets im Wettbe­werb mit Großunternehmen bestehen konnten.

In der Fertigungsbranche zählt dazu vor allem die Geschwindigkeit – die Zeit bis zur Marktreife neuer Produkte. Mit der Wiederverwendung vorhandener Teilentwicklungen, kreativer Übertragung bereits er­folgreicher Ideen auf neue Einsatzbereiche und fir­menweitem Wissensmanagement gelingt es PLM­An­wendern im Mittelstand, dem steigenden Innovati­onsdruck zu entsprechen.

So zählt die Albert Handtmann Maschinenfabrik in Biberach zu den Weltmarktführern bei Vakuumfül­lern und Portioniersystemen für die Nahrungsmittel­

Damit die rädchen ineinandergreifenUnternehmen der Fertigungsbranchen stehen, unabhängig von ihrer Größe, vor den gleichen Herausforderungen. Der globale Wettbewerb erhöht den Innovations­ und Kostendruck.

Hannover6.-10. März 2012Halle 4, Stand A26, Platz P61

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PraxIs | MarkT

industrie. „Damit wir Innovationen möglichst lange wirtschaftlich verwerten können, müssen wir unsere Entwicklungszeiten ständig verkürzen“, sagt IT­Leiter Erwin Müller. Einen wesentlichen Beitrag dazu leis­tet die PLM­Infrastruktur, bestehend aus dem über­geordneten System Teamcenter, der 3D­CAD/CAM­Lösung NX (beides von Siemens PLM Software) und einer ERP­Lösung von Infor. Das System etabliert un­ter anderem eine durchgehende Steuerung der Ent­wicklungsversionen. Selbst bei mehrköpfigen Bear­beitungsteams ist sichergestellt, dass stets nur mit der aktuellen Version gearbeitet wird. Automatismen und die schnelle Verfügbarkeit von Informationen verbessern die interne Kommunikation und redu­zieren den Abstimmungsaufwand insbesondere zwi­schen Entwicklung und Fertigung. „Die entfallenden Verwaltungszeiten reduzieren unseren Zeitbedarf zur Marktreife deutlich“, so Müller.

Die mittelständische Praxis

Auf PLM und kürzere Entwicklungszyklen setzt auch der Schweizer Anbieter von Medizintechnik Medmix Systems. Zusätzlich zum hohen Innovationsdruck steht der Hersteller von Misch­ und Applikationssys­temen vor der Herausforderung, Qualitätsstandards und Dokumentationspflichten einer hochregulierten Branche zu entsprechen. Durch die Integration der Konstruktionsplattform NX mit Teamcenter lassen sich Ideen der Grundlagenentwicklung schnell in an­

wendbare, verifizierte Lösungen mit regelkonformer Dokumentation umwandeln. „Wir erreichen durch die Verzahnung von Entwicklung, Konstruktion und Fertigung in kurzer Zeit die Produkte, die unsere Kun­den erwarten. Innerhalb von acht Monaten muss die Serienfertigung möglich sein“, sagt Andreas Kees, Ge­schäftsführer des Unternehmens.

Die Bihler Maschinenfabrik in Halblech, Anbieter von Stanzbiegeautomaten für die Umformtechnik, nutzt PLM, um die Prozessketten von Produktent­wicklung, Konstruktion und Vertrieb zu optimieren und die Angebotserstellung der komplexen, modular aufgebauten Produkte zu beschleunigen. „Wir haben nach Möglichkeiten gesucht, Maschinenkonzepte ohne CAD­System und ­Kenntnisse im Vertrieb geo­metrisch und räumlich darstellen zu können“, sagt Hermann Schwarzenbach, Leiter IT/DV­Organisa­tion. Das Expertenwissen zur Maschinenkonfigura­tion sollte in ein regelbasierendes Baukastensystem einfließen. Über die zentrale Verwaltung mit Team­center lassen sich virtuelle Produktmodelle aus der CAD­Lösung NX detailreduziert in die Konfigurati­onsumgebung des Vertriebs übergeben. Mittelständ­ler sollten nicht übereilt ihre Prozesse auf PLM trim­men. Es bietet sich an, die PLM­Infrastruktur Schritt für Schritt aufzubauen und sukzessive die einzelnen Spezialsoftwareumgebungen zu integrieren, bis am Ende das angestrebte Ziel erreicht ist. Thomas Tosse

„Wir erreichen durch die Verzahnung von entwicklung, Konstruktion und Fertigung in kurzer Zeit die Produkte, die unsere Kunden erwarten. Innerhalb von acht Monaten muss die Serienfertigung möglich sein“, …… sagt Andreas Kees, Geschäftsführer des Schweizer Unternehmens Medmix.

„Wir haben nach Möglichkeiten gesucht, Maschinenkonzepte

ohne CAD-System und -Kenntnisse im Vertrieb

geometrisch und räumlich darstellen zu können“, …

… sagt Hermann schwarzenbach, Leiter IT/DV-Organisation bei der Bihler Maschinenfabrik in Halblech.