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Erzeugung und Handel, Warenm~rkte 8I* Geld und Kapital Mandt, Thomas, Stellung und Struktur der Textilveredelungsindu- strie in Frankreich. (Forschungsberichte des Landes Nordrhein-West- falen, Nr. 2o7x. ) K61n u. Opladen x97 o. Westdeutscher Verlag. 6o S., 4 Abb., 23 Tab. Die vorliegende Untersuchung versucht, die Struktur und Stellung der franz6sischen Textiltudustrie m6glichst umfassend statistisch darzustellen. Da die Ver6ffentlichungen des Institut National de la Statistique et des ]~tudes ]~conomiques (INSEE) nicht differenziert genug stud, wurde weiteres statistisches Grundmaterial mit Hilfe yon Enqu~ten beschafft. Das war mit dem doppelten Nachteil verbunden, da~ die wichtigen Produktionsbereiche Stoffdruck, Gewebeveredlung sowie die Veredlung yon loscm Material und Garn mit zeitlichen Verschiebungen analysiert wurden und die gesamte Studie erst relativ spgt abgeschlossen werden konnte. Dennoch konnte so eine Fiille interessanter Daten zusammengestellt werden, die vielfach mit denen der Bundesrepublik Deutschland verglichen werden. Dabei zeigt sich, dab die Struktur der Textilvercdlung in beiden Lgndern recht ~ihnlich ist, auch wenn sich im etuzelnen unterschiedliche Entwicklungen ergeben. Fiir den mit dieser speziellen Materie nicht vertrauten Leser w~ire vielleicht eine etwas eingehendere Erklgrung der technischen Vor- ggnge sowie eine nochmalige kurze Zusammenfassung der Ergebnisse wiin- schenswert gewesen. Klaus M6bius Progress and Planning in Industry. Proceedings of the International Conference on Industrial Economics, Budapest, x4--x 7 April, i97 o. Ed. by Zolt/Ln RomAn. English Ed. Supervis. by G. F. Ray. Budapest x972. Akad~miai Kiad6. 4x7 S. IX. Geld und Kapital x. Geld und Wahrung Lipfert, Helmut, Einfiihrung in die Wghrungspolitik. 4- tiberarb. Aufl. (Beck'sche Schwarze Reihe, Bd. 26.) Mtinchen x969. C.H. Beck. XI, 326 S. Der Verfasser hat in diesem Band den Versuch gemacht, das sehr komplexe Gebiet der Wghrungspolitik in etuem leicht fal31ichen, auch ftir den interes- sierten Laien verst~ndlichen Itahmen darzustellen. Das Buch entstand auf der Grundlage yon zwSlf Fortsetzungsaufsgtzen fiber die nationale und internationale W~hrungspolitik, die der Verfasser in der Zeitschrift tJuristische Schulungr ver6ffentlicht hat, und ist inzwischen bereits in der vierten, iiber- arbeiteten Auflage erschienen. Diese vier Auflagen innerhalb yon vier Jahren sprechen dafiir, dal3 dieses Biichlein ein vorhandenes Bedtiffnis befriedigt und eine positive Aufnahme gefunden hat. Am Anfang des Buches werden die Problemkreise tW~3rungspolitik und Geldwert, und tAufgaben tier W~hrungspolitikr dargestellt. Insbesondere bei

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Erzeugung und Handel, Warenm~rkte 8 I* Geld und Kapital

Mandt, Thomas, S t e l l u n g u n d S t r u k t u r d e r T e x t i l v e r e d e l u n g s i n d u - s t r i e in F r a n k r e i c h . (Forschungsberichte des Landes Nordrhein-West- falen, Nr. 2o7x. ) K61n u. Opladen x97 o. Westdeutscher Verlag. 6o S., 4 Abb., 23 Tab.

Die vorliegende Untersuchung versucht, die St ruktur und Stellung der franz6sischen Texti l tudustrie m6glichst umfassend statistisch darzustellen. Da die Ver6ffentlichungen des Ins t i tu t Nat ional de la Statist ique et des ]~tudes ]~conomiques (INSEE) nicht differenziert genug stud, wurde weiteres statistisches Grundmater ia l mit Hilfe yon Enqu~ten beschafft. Das war mi t dem doppelten Nachteil verbunden, da~ die wichtigen Produktionsbereiche Stoffdruck, Gewebeveredlung sowie die Veredlung yon loscm Material und Garn mi t zeitlichen Verschiebungen analysier t wurden und die gesamte Studie erst relat iv spgt abgeschlossen werden konnte.

Dennoch konnte so eine Fiille interessanter Daten zusammengestell t werden, die vielfach mi t denen der Bundesrepublik Deutschland verglichen werden. Dabei zeigt sich, dab die S t ruktur der Texti lvercdlung in beiden Lgndern recht ~ihnlich ist, auch wenn sich im etuzelnen unterschiedliche Entwicklungen ergeben. Fi ir den mi t dieser speziellen Materie nicht ver t rauten Leser w~ire vielleicht eine etwas eingehendere Erklgrung der technischen Vor- ggnge sowie eine nochmalige kurze Zusammenfassung der Ergebnisse wiin- schenswert gewesen.

K l a u s M 6 b i u s

Progress and Planning in Industry. Proceedings of the International Conference on Industrial Economics, Budapest, x4--x 7 April, i97 o. Ed. by Zolt/Ln RomAn. English Ed. Supervis. by G. F. Ray. Budapest x972. Akad~miai Kiad6. 4x7 S.

IX. Geld und Kapital

x. Geld und Wahrung

Lipfert, Helmut, E i n f i i h r u n g in d i e W g h r u n g s p o l i t i k . 4 - t iberarb. Aufl. (Beck'sche Schwarze Reihe, Bd. 26.) Mtinchen x969. C .H . Beck. XI , 326 S.

Der Verfasser ha t in diesem Band den Versuch gemacht, das sehr komplexe Gebiet der Wghrungspoli t ik in etuem leicht fal31ichen, auch ftir den interes- sierten Laien verst~ndlichen I tahmen darzustellen. Das Buch ents tand auf der Grundlage yon zwSlf Fortsetzungsaufsgtzen fiber die nationale und internationale W~hrungspolit ik, die der Verfasser in der Zeitschrift tJuristische Schulungr ver6ffentlicht hat , und ist inzwischen bereits in der vierten, iiber- arbei teten Auflage erschienen. Diese vier Auflagen innerhalb yon vier Jahren sprechen dafiir, dal3 dieses Biichlein ein vorhandenes Bedtiffnis befriedigt und eine posit ive Aufnahme gefunden hat.

Am Anfang des Buches werden die Problemkreise tW~3rungspolit ik und Geldwert , und tAufgaben tier W~hrungspolitikr dargestellt . Insbesondere bei

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der ersten FragesteUung sah sich der Verfasser vor die schwierige Aufgabe gestellt, ein sehr vielschichtiges und umfassendes Gebiet auf nur etwa dreil3ig Seiten darzustellen. M. E. haben sich dabei einige Unklarhei ten ergeben, die der Verfasser bet der zu erwartenden fiinften Auflage vielleicht beseitigen sollte. So ist die Wertaufbewahrungsfunktion des Geldes nicht nur dutch die Geld- vermtigensbildung zu erklgren, sondern ergibt sich schon aus der Tatsache, dab in einer Geldwirtschaft in der Regel die reale Tauschtransakt ion aufge- spalten wird in den doppelten A k t Ware gegen Geld und Getd gegen Ware, wobei zwischen diesen beiden Transaktionen im aUgemeinen ein time lag liegt. Weiterhin ist die Geldverm0gensbildung nicht identisch mit ether Anhgufung yon Geld, und schlieBlich entspricht nicht jeder Ersparnis eine Geldverm6gens- bildung (S. 3). Weiterhin wird behauptet , dab ein Net tokapi ta l impor t die inlgndische Nachfrage anrege, wghrend ein Net tokapi ta lexpor t zu einem Nachfrageriickgang ffihre, ohne dab auf die diesem Rgsonnement zugrunde liegende Kausalket te eingegangen wird (S. 32). SchlieBlich wi~d der Begriff der Xlast izi tgt versckiedeatl ich ohne genaue Definition verwendet.

In den n~chsten Abschni t ten werden die Elementarfaktoren nationalen und internationalen Wghrungsgeschehens behandelt . Unter diesen 0 b e r - schriften werden sehr heterogene Themen, die in der Diskussion yon Wfiah- rungsfragen eine zentrale Rolle spielen, zusammengefaBt und der Reihe nach ohne innere Beziehung zueinander abgehandelt . So werden z .B . bet den Elementarfaktoren nationalen Wghrungsgeschehens Strukturwandlungsten- denzen, Liquidit~t, Zinsarbitrage, RisikoabwehrmaBnahmen und spekulative Verhaltensweisen, Auswirkungen der Wirtschaftsbeziehungen mi t dem Aus- land auf die inl/tndische Wghrungspol i t ik und Auswirkungen der nationalen Wghrungspol i t ik dargestellt . Es stellt sieh die Frage, ob es zweckmgflig ist, auf etwa vierzig Seiten diese Faktoren isoliert darzusteUen oder ob es nicht vortei lhafter gewesen ware, sie im Zusammenhang mit spezieUen Fragestel lun- gen im weiteren Verlauf des Buches zu untersuchen.

Die Stgrke dieses Buches liegt m. E. in den sich anschlieBenden Ausfiih- rungen des Autors fiber die Ziele und Trgger sowie fiber das Ins t rumentar ium der nationalen und der internationalen W~ihrungspolitik. In diesem Bereich wird die gesamte Problemat ik der modernen Wirtschaftspol i t ik behandelt , soweit sie direkt eine ,laufende Manipulierung und Regulierung des Wghrungs- geschehens und der W~ihrungsentwieklung zum Gegenstand, ha t (funktio- nale Wghrungspoli t ik in der Terminologie des Autors) bzw. die Grundlagen des nationalen bzw. internationalen W~hrungssystems (institutionierende Wghrungspolit ik) betrifft. In diesem Bereich werden S taa t und Zentral- bank als die Iiir die W~i3arungspolitik entscheidenden Instanzen im natio- nalen Rahmen vorgestell t und anschliel3end ausfiihrlieh das diesen In- s t i tut ionen zur Verfiigung stehende Inst rumentaxium erltintert. AnschlieBend werden die verschiedenen internationalen Organisationen und Abkommen, die eine Regelung des internationalen Wghrungsgeschehens zum Gegenstand haben, dargestel l t und die M6glichkeit der Beeinflussung des nationalen Wfihrungsgeschehens untersucht. In diesem Teil des Buches gelingt es dem Autor durchweg, ein sehr plastisches, leicht verstgndliches und doch exaktes

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Bild der w~ihrungspolitischen Gegebenheiten zu zeichnen, das ftir den Laien i iberschaubar bleibt , ohne dem Fachmann AnlaB zur Kr i t ik zu bieten.

Zusammenfassend l~Bt sich sagen, dab das vorliegende Buch seine Funk- tion als ,kurz gehaltene Einfiihrung . . in die vielf~Utigen Probleme, Faktoren, Inst i tut ionen und Verfahrensweisen der W~ihrungspolitik, (S. V) hervorragend erftillt. Es diirfte dami t auch ausgezeichnet geeignet sein, einen Stammpla tz in der 6konomischen Ausbildung der Juris ten einzunehmen.

J i i r g e n R o h w e d d e r

International Monetary System, T h e - - . Problems and Proposals. Ed. by L a w r e n c e H. O f f i c e r and T h o m a s D. W i l l e t . (Modern Economic Issues.) Englewood Cliffs, N. J., I969. Prentice-Hall . XI , 238 S.

In dem vorliegenden Sammelband ver6ffentlichen die beiden Harvard- Professoren Lawrence H. Officer und Thomas D. Wil le t Beitr~ge prominenter Wissenschaftler, Notenbankpr~sidenten und Poli t iker zur aktuellen Diskussion tiber die internationale W~hrungssituation.

Ausgehend yon der Feststellung, dab das internationale W~l rungssys tem derzeit nicht reibungslos funktioniert , werden dabei folgende beiden Fragen- komplexe besonders berficksichtigt:

, i . Wha t are the basic causes underlying the symptoms of internat ional financial crisis and conflict ?

2. Wha t are the policy al ternat ives for improving the operat ion of our international monetary system ?r (Preface, S. VII.)

Der erste Teil enth~lt unter der 0berschr i f t : ,What ' s Wrong with our Internat ional Monetary System ?, Beitr~ge yon Rober t T r i f f i n und Warren L. S m i t h , Teil I I : ,The United States as World Banker , Aufs~tze yon Emile D e s p r e s , Charles P. K i n d l e b e r g e r , Wal te r S. S a l a n t , Edward M. B e r n s t e i n , Rober t V. R o o s a , Herber t G. G r u b e l und Henry N. G o l d s t e i n . Im dr i t ten Teil: ,Balance of Payments Policies Under the Adjustable Peg System, ~uBern sich Fr i tz M a c h l u p , Otmar E m m i n g e r und Richard N. C o o p e r tiber die M6glichkeiten, einen besser funktionieren- den Zahlungsbilanzausgleich herbeizufiihren. Der vierte Tell: ,Reform of the System: Our Policy Choices, br ingt schlieBlich sehr divergierende Reform- vorschl~ge yon Martin B a r r e t t , Margaret L. G r e e n e , Edward M. B e r n - s t e i n , Emile D e s p r e s , Wal ter S a l a n t , Charles de G a u l l e , Jacques R u e f f , Rober t Warren S t e v e n s , Milton F r i e d m a n , James E. M e a d e und Leland B. Y e a g e r .

Die Herausgeber, die sich um eine korrekte DarsteUung der Tatsachen und urn eine m6glichst repr'asentative Wiedergabe der verschiedenen Verbesse- rungsvorschl~ge bemtihten, kommentieren laufend die Ansichten der ein- zelnen Autoren, wobei sie ihre Vorliebe fiir flexible Wechselkurse nicht verhehlen.

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Die vorliegende Aufsatzsammlung gibt einen guten Oberblick fiber den gegenw~irtigen Stand der Diskussion fiber internationale W~hrungsfragen und dfirfte besonders f/Jr Studierende der Wirtschaftswissenschaften sehr nfitzlich sein.

A n t o n Z o t t m a n n

Union mon~taire en Europe, L'-- . (]~tudes et traveaux de l 'Institut Universit~ire de Hautes ]~tudes Internatiouales, No xI.) Gcn~ve I97 I. 83 S.

XI. OffentUche F ~

Szawlowskl, Richard, Les f i n a n c e s e t le d r o i t f i n a n c i e r d ' u n e o r g a n i s a t i o n i n t e r n a t i o n a l e i n t e r g o u v e r n e m e n t a l e . Examen sur la base de l 'Organisation mondiale de la Sant6 et certaines autres organisa- tions. Prdf. de G e o r g e s L a n g r o d . Paris 1959. Editions Cujas. IV, 221 S.

This is a good and useful book. I t fills a substantial gap in public finance literature by offering a thorough study in a field which has been very much neglected, i .e . international public financial relations -- "un probl~mc (presque) vierge," as Professor Langrod rightly points out in his preface.

A personal note may perhaps be in order. When the present reviewer was asked a few years ago by the Economics and Social Science Facul ty of Kiel University to give a course on "Selected Problems of Internat ional Finance," he felt at first rather at a loss. As international monetary problems were not meant to be dealt with, it was obvious tha t only international financial relations between public budgets of different countries could be the subject of the lectures. In the search for relevant literature the reviewer came, above all, across studies on budgetary problems of international govern- mental organizations (IGO) published by R. Szawlowski, among which the chapter on "Finanzen und Finanzrecht der internationalen zwischenstaat- lichen Organisationen (IZO)" in the new edition of the German "Handbuch der Finanzwissenschaft" (Bd. IV, Tfibingen, I964, pp. 311 sqq.) is to be mentioned in first place 1.

The functions of these intergovernmental bodies -- especially those of the U. N. "family" group -- are indeed public and international in character as well as in their geographical scope. Especially on the revenue side of the IGO budgets, national budgets cooperate for common purposes by their s tatutory and voluntary contributions. Thus, with regard to the budgetary activities of these organizations, one can speak of t ruly international fiscal relations -- by the nature of their activities as well as by their geographic dimension. Though a certain number of books and articles have been published on particular aspects of the subject, especially on the problem of intergovern- mental cost-sharing in connection with the contributions of member states

1 Cf. also the rich bibliography in the book under review.