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Jahresbericht 2014 hessenstiftung familie hat zukunft

Jahresbericht 2014

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Auf dem Weg zum „Familienland Hessen" ist die hessenstiftung – familie hat zukunft im vergangenen Jahr wieder ein gutes Stück vorangekommen. Gemeinsam mit vielen Partnern konnten bestehende Programm ausgebaut und neue Projekte aufgelegt werden und damit das öffentliche Bewusstsein für die Stärkung der Familie geschärft werden. Der aktuell vorliegende Jahresbericht 2014 informiert Sie über die Förderung eines kinderfreundlichen Lebensumfeldes, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und der Familie in ihrem "Familie-Sein".

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Jahresbericht 2014 hessenstiftung – familie hat zukunft

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v.l.n.r.: Verena Todeskino, PROSOZ/Prokids, Stefan Grüttner, Hessischer Minister für Soziales und Integration, Dr. Ulrich Kuther, Hessenstiftung, Verone Schöninger, Deutscher Kinderschutzbund Landesverband Hessen e.V., Marc Stober, LBS Hessen-Thüringen, Prof. Dr. Bernhard Kalicki, Deutsches Jugendinstitut e.V.

Projektbereiche zur Realisierung des Stiftungszwecks Auf Grundlage ihrer Stiftungsverfassung hat sich die hessenstiftung – familie hat zu-kunft 2013 strategisch neu aufgestellt. Mit der Mission, Menschen in Hessen die Lust an Familie zu vermitteln, und der Vision, dass 2023 die Mehrheit der Männer, Frauen und Kinder Hessen als familiengerechtes und kinderfreundliches Land erleben, wurden vier Felder der Programm- und Förderstrategie be-schrieben:

Ein kinderfreundliches Lebensumfeld fördern

Familien in ihrem „Familie-Sein“ stärken

Familie und Beruf vereinbaren

Politik und Gesellschaft beraten Ein kinderfreundliches Lebensumfeld fördern

Zur Förderung eines zukunftsgerechten Lebensumfeldes für Kinder zählt die Hes-senstiftung, sie in ihren Basiskompetenzen gemäß Hessischem Bildungs- und Erzie-hungsplan zu fördern und ihrer Stimme Gehör zu verschaffen.

Seit 2004 ist die Stiftung über das „Kinderbarometer Hessen“ engagiert in der Be-fragung von Kindern als Experten ihrer eigenen Welt. Am 2. Juli stellte sie den aktu-

ellen Länderbicht Hessen zum repräsen-tativen LBS-Kinderbarometer 2013 ge-meinsam mit der Landesbausparkasse Hessen-Thüringen, mit dem PROSOZ-Institut für Sozialforschung – PROKIDS und dem Deutschen Kinderschutzbund Landesverband Hessen vor. Ein Ergeb-nis: Immer mehr Kinder in Hessen ken-nen ihre Rechte. Gut ein Drittel der Kin-der in Hessen ist mit der UN-Konvention über die Rechte des Kindes vertraut und weiß, dass in unserer Gesellschaft auch der Kinderwille zählt. 2011 kannten erst 24 Prozent der Kinder die Konvention.

Die Perspektive des Kinderbarometers wurde 2011 mit dem Start des „Inklusionsba-rometers“ um die der Kinder mit Behinderungen erweitert. Nach der qualitativen Vor-studie aus 2012 wurde 2014 die quantitative Befragung für das „Inklusionsbarome-ter Hessen“ abgeschlossen und im Dezember auf der Website veröffentlicht (www.inklusionsbarometer.de) .

Jeder fünfte Jugendliche kann nicht richtig lesen und schreiben. 80 Prozent der Schüler mit Lese- und Rechtschreibeschwäche sind männlich. Es droht ein Schulen-de ohne Abschluss. Anderen fehlt schlicht Bewegung, weil für die Eltern der Sport-

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verein zu teuer ist. Antriebslosigkeit und Gesundheitsprobleme können schulische Leistungen weiter schwächen. Besonders schlimm für Jungen in sozialen Brennpunkten oder Einwandererfamilien, denn bei ihnen kommen diese Probleme meist nicht allein, sondern im Doppelpack. Mit „kicken&lesen“ wurde ein erprobter Lösungsansatz der Ba-den-Württemberg-Stiftung für dieses gesll-schaftliche Problem nach Hessen importiert. 10-15jährige Jungens aus bildungsfernen Familien sollen über ihren Spaß am Fuß-ballspiel auch zum Lesen motiviert werden. Die Stiftung schrieb das Projekt aus, so dass kommunale Projekte in Kooperation mit Vereinen und Bildungseinrichtungen sich bewerben konnten. Die zwei Standorte der jeweils zehntägigen Projekte, die teils an Wochenenden, teils in den Ferien durchge-führt wurden, waren der Landkreis Fulda und Viernheim. Alle 33 Teilnehmer wurden abschließend am 20. September zum Heimspiel mit Urkundenverleihung ins Stadion des Kooperationspartners FSV Frankfurt 1899 eingeladen. Vorstellungen über die Vaterrolle entwickeln sich bereits lange bevor Menschen selbst Eltern werden. Die Vorstellungen orientieren sich z. B. an den Erfahrungen mit dem eigenen Vater oder an Beobachtungen in anderen Familien. Will man im Vater-schaftskonzept das Modell des zugewandten, fürsorglichen Vaters verankern, heißt es so früh wie möglich damit zu beginnen. Das Projekt „Daddy be cool“ vom Paritätischen Bildungswerk Bundesverband, das sich an Jungen ab dem 7. Schuljahr richtet, verfolgt diesen Ansatz und wurde bereits 2012 und 2013 von der Hessenstiftung gefördert. Durch die spielerische Auseinan-dersetzung mit aktiver Vaterschaft und Familienarbeit sollen Jungen einerseits für ihre potentielle Vaterrolle sensibilisiert werden und frühzeitig auf die Übernahme ei-nes aktiven Parts in der Familie vorbereitet werden. Durch die einzelnen Module und die Beteiligung aktiver Väter lernen die teilnehmenden Jungen aktive Vaterschaft kennen und setzen sich damit auseinander. Die beteiligten männlichen Fachkräfte in den Institutionen werden animiert, Folgeprojekte zu initiieren. Im Januar 2014 konnte die Dokumentation des zweiten Durchlaufs vorgelegt werden, an dem 6 Institutionen und 62 Jungen und männliche Jugendliche im Alter von 12 bis 19 Jahren teilgenommen haben. Davon hatten 48 Teilnehmende einen Migrations-hintergrund. Die Förderung 2014 ermöglicht die Bewerbung des Angebots bei sieben weiteren kommunalen Trägern. So konnten folgende Präsentationen und Workshops zu „Daddy be cool“ stattfinden: am 26. Mai bei der Hessische Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitserziehung e.V., am 14. Oktober in Friedberg, Kreisverwaltung im Rahmen der Vortragsreihe „Blickpunkt Jungs“ und am 11. November beim Jungen-arbeitskreis der Stadt Gießen. Eine steigende Zahl von Männern entscheidet sich für den Beruf des Tagesvaters, obwohl im öffentlichen Bewusstsein noch das Bild verbreitet ist, dass nur Frauen als Tagespflegeperson in Frage kommen. Am 5. April hat das Hessische Kindertages-

Urkundenübergabe beim FSV Frankfurt

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v.l.n.r.: Für Lernmobil Viernheim e.V. Muzaffer Karagöz, Dr. Brigitta Eckert, Herr Dincel und Herr Keuker, für die Stiftung AÇEV - Anne Çocuk Eğitim Vakfı Hasan Deniz, für die Hessenstiftung Dr. Ulrich

Kuther.

pflegebüro gemeinsam mit der hessenstiftung – familie hat zukunft eine Fortbil-dungsveranstaltung für Tagesväter angeboten. Zum Hessentag 2014 zeigte sich Bensheim als vernetzte Stadt. Die hessenstiftung – familie hat zukunft, die seit zehn Jahren in Bensheim bei der Karl Kübel Stiftung an-sässig ist, griff diesen Gedanken auf und zeigte ihre thematische Vernetzung zum Thema aktiver Väter an einem Stand auf der Kinder-, Bildungs- und Familienmeile in der Taunusstraße zehnTage lnag vom 6. bis zum 15. Juni . Den Anfang machte am Freitag das Männernetz Hessen e.V. mit „Mann- und Vatersein.“ Am Wochenende ging es dem Väteraufbruch für Kinder e. V. um die „Aktivierung von Trennungsvä-tern“. Den Pfingstmontag gestaltete Christoph Lippok, von der Gesellschaft für Ge-burtsvorbereitung zum GfG-Väterberater ausgebildet, mit dem Thema „Väterbeglei-tung von Anfang an“. Am Dienstag wurde das von der Hessenstiftung geförderte Pro-jekt „Daddy be cool“ des Paritätischen Bildungswerks vorgestellt. Projektleiter Marc Melcher erläutert, wie es gelingt, die „Väterkonzepte Jugendlicher“ zum Vorschein kommen zu lassen. Um die ca. zehn Prozent Männer in der Kindertagespflege ging es am Mittwoch. Zu „Tagesvätern“ gaben das Hessische Kindertagespflegebüro, die Tageselternbörse Bensheim und der Tagesvater Stefan Wendel von „Coole Kids“ Bensheim Auskunft. Um die Innenwelt der Väter kümmerte sich am Donnerstag Hu-

bert Frank von der Männerseelsorge des Bistums Mainz unter dem Motto „Vätersee-lenallein?“ Die „Interkulturelle Väterarbeit“ wurde am Freitag vom Team des Lernmo-bil Viernheim e.V in den Blick genommen, deren Väterkurs ist gerade in fünf Ge-meinden des Kreises Bergstraße gestartet ist. Am Samstag hieß es dann: „Papa bin ich überall – Vaterschaft trotz Trennung und räumlicher Distanz“. Die Gründer der Flechtwerk2+1 gGmbH berichteten, wel-

chen Nutzen Kinder mit zwei Elternhäu-sern aus ihrem Angebot ziehen, für das auch in Hessen weitere Gastgeber ge-

sucht werden. „Väter in Unternehmen“ am Sonntag beleuchtete, dass moderne Per-sonalpolitik in den Betrieben auch die Väter ansprechen muss. Die Gruppe „Fokus Väter“ von der Commerzbank Frankfurt berichtete aus ihren Erfahrungen Familien in ihrem „Familie-Sein“ stärken Mit dem Ziel, Lust auf Familie zu machen, fordert und fördert die Hessenstiftung neue Familienformen in ihrer Partnerschafts- und Erziehungskompetenz und will Familien mehr Zeit füreinander geben. Gleichzeitig tritt sie dafür ein, dass Kinder in Hessen Geborgenheit und Schutz in der Familie erleben, ihre Kompetenzen für die Zukunft entwickeln können und in ihrer Sicht ernst genommen werden. Ein besonde-re Blick gilt dabei den Trennungsfamilien.

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Das Flechtwerk-Besuchsangebot für Kinder mit zwei Elternhäusern ist ein inno-vativer Ansatz der Familienselbsthilfe, den die Hessenstiftung weiter bekannt ma-chen und verbreiten will. Die strategische Partnerschaft, die seit 2013 besteht, wurde 2014 mit einer Förderung in Höhe von 10.000,- € untermauert. „Mein Papa wohnt am Bodensee. Er besucht mich jedes Wochenende, aber das geht nur im Sommer. Da kann er im Auto schlafen. Kannst du da was machen?“ Als der neunjährige Sven diesen Wunsch gegenüber Annette Habert ausgesprochen hatte, war die Idee zu „Mein Papa kommt“ geboren, dem Kernprojekt von Flechtwerk 2+1. Kinder brauchen Vertrauen in die Tragfähigkeit von Beziehungen. Das gilt erst recht nach der Erfahrung der Trennung ihrer Eltern – eine Erfahrung, die jedes sechste Kind macht. Unsere gesellschaftlichen Strukturen sind aber nicht auf die damit oft entstehende Multilokalität von Familie eingestellt. Das möchte Annette Habert ändern: Das Flechtwerk 2+1-Besuchsprogramm für Kin-der mit zwei Elternhäusern ist ein einmaliges, präventionsorientiertes Unterstüt-zungsangebot für Distanzfamilien. Auf niedrigschwellige, pragmatische Art und Wei-se ermöglicht es tragfähige Beziehungen trotz Trennung und Distanz: Durch die Ein-bindung ehrenamtlicher Gastgeber und von „Kinderzimmern auf Zeit“ wird besu-chenden Eltern am Wohnort des Kindes eine möglichst unkomplizierte Zeit mit ihren Kindern ermöglicht. Das spart Hotelkosten, die oft die finanziellen Möglichkeiten der Eltern übersteigen. Das so entstehende Flechtwerk sendet eine zentrale Botschaft: Ihr seid gesellschaftlich eingebunden, die Beziehung zu Euren Kindern wichtig. Kindern aus Trennungsfamilien wird die Erfahrung ermöglicht, dass Beziehungsabbrüche positiv gestaltbar sind. Neben dem Ausbau des Pro-gramms setzt sich Flechtwerk2+1 für eine Veränderung des gesellschaftlichen Stan-dards ein, damit die Lebensform von zwei Elternhäusern zu einem Teil der gesellschaft-lichen Normalität wird. Im Dezember 2014 wurde Dank der Stiftungsförderung ein Erklärvideo zu „Mein Pa-pa kommt“ ins Internet gestellt: http://youtu.be/nV-z96rIWoE

Mit dem Ziel, die Elternkompetenz bei belasteten Familien zu stärken, noch bevor es zu einer Gefährdung des Kindeswohls kommt, ist das Präventionsprojekt „Keiner fällt durchs Netz“ nicht nur ein Kinderschutzprojekt, sondern eines, das Familien mit mehrfacher Risikobelastung durch die aufsuchende Arbeit von Familienhebammen erreicht und in ihrem System und ihren Kompetenzen stärk. Mehr als eine halbe Mil-lion Euro hat die hessenstiftung – familie hat zukunft seit 2007 in die Anschubfinan-zierung des Projektes „Keiner fällt durchs Netz“ gesteckt. Die dauerhafte Finanzie-

rung ist seit Ende 2012 durch die mit dem Bundeskin-derschutzgesetz von 2012 bereitgestellten Mitteln so gesichert, dass die Stiftung sich nach erfolgreicher An-schubphase aus dem Projekt zurückzieht. Für eine Übergangsphase bis Ende Juni 2014 fördert die Stiftung weiterhin die Datenerhebung und den Datenrückfluss in

den Landkreisen Offenbach und Bergstraße unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. med. Manfred Cierpka vom Heidelberger Universitätsklinikum. Die Da-

Ausschnitt aus dem Erklärvideo

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tenerhebung ist unerlässlich, weil sich damit die Wirkung der Interventionen be-schreiben lassen. Vor allem auf der Ebene der Stressreduzierung bei den Müttern und in der verbesserten sozialen Reaktion der Säuglinge liegen die signifikanten Wirkungen, die dem Familiensystem zugutekommen. Zum Abschluss der stiftungs-geförderten Datenerhebung durch die Uniklinik Heidelberg stellte Prof. Manfred Cierpka am 07. Oktober in Dietzenbach die Bilanz aus den Jahren 2007 bis 2014 dar.

Gemeinsam mit dem Hessischen Sozialministerium fördert die Hessenstiftung den seit zehn Jahren bestehenden Hessischen FamilienAtlas. Die Website www.familienatlas.de ist die Informations- und Dienstleistungsplattform für Familien in Hessen. Mit der Unterstützung wird die redaktionelle Arbeit ermöglicht, die geprüf-te Inhalte verbrauchernah aufbereitet. Das je-weilige Thema des Monats zielt auf aktuelle und wiederkehrende Anliegen, die informativ und interaktiv aufbereitet werden. Im Monat werden durchschnittlich etwa 30.000 Nutzer erreicht. Das jeweilige Thema des Monats wird auch auf der Seite der Familienkarte Hessen als Familienmagazin zur Verfügung gestellt. Seit Herbst 2013 ist es auch im Newsletter der Familienkarte als Angebot der Hessenstiftung im Rahmen des Elternratgebers zu finden. Damit werden weitere 90.000 Adressaten erreicht.

Am 15. Juni wurde der 2. Hessische Väter-tag begangen. Die Initiative der Hessenstif-tung möchte einen Ehrentag für Väter etablie-ren, an dem die Bedeutung aktiver und mo-derner Vaterschaft für Kinder, Familie und Gesellschaft bewusst gemacht und gewürdigt wird. Der Hessische Vätertag 2014 hatte drei Säulen. Die erste Säule war der dezentrale Aktionstag an verschiedenen Standorten in Hessen, von Michelstadt bis Frankenberg und von Oestrich-Winkel bis Oberaula-Hausen,

der insgesamt über 800 Menschen erreichte. Zweitens haben sich 33 Personen aus Politik, Wissenschaft und öffentlichem Leben mit einem persönlichen Zeugnis für die Initiative eingesetzt. Drittens haben 578 Personen an einer Umfrage zur Wirkung des Hessischen Vätertags teilgenommen. Eine Landkarte der Aktionen, die persönlichen Zeugnisse und die Evaluationsergebnisse wurden auf einer in 2014 gestarteten Website www.hessischer-vaetertag.de veröffentlicht. 500,- Euro für die Umsetzung ihrer Aktion erhielten die zehn kreativsten unter den eingegangenen Aktionsideen ausgewählt. Damit konnten sich viele Kinder freuen, an einem Tag mit ihren Vätern beispielsweise Seifenkisten zu bauen, gemeinsam Fahr-räder zu reparieren, in eine Lesebäckerei zu gehen, die Funktionsweise eines Robo-ters kennen zu lernen oder Modellflugzeuge fliegen zu lassen.

Der Hessischer Ministerpräsident Volker Bouffier scheibt sein Statement an die Plakatwand zum Hessischen Vätertag.

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Zur Evaluation des Hessischen Vätertags hat die hessenstiftung – familie hat zu-kunft eine Online-Umfrage von August bis September 2014 durchgeführt, an der sich knapp 578 Personen beteiligten. Von den Befragten kannten 111 (19%) den Hessi-schen Vätertag. 31% der Antworten kamen von Frauen, 69% von Männern. 40% sind zwischen 40 und 49 Jahre alt, 31% zwischen 30 und 39. 150 haben mit der freiwilli-gen Angabe ihrer E-Mail signalisiert, dass Sie an der Auswertung Interesse haben. Hauptergebnisse

82% sind der Meinung, dass der Beitrag der Väter bei der Kindererziehung stärker gewürdigt werden sollte.

72% halten es für wichtig bzw. sehr wichtig, mit einem Ehrentag wie dem Hes-sischen Vätertag daran zu erinnern, dass Männer einen wichtigen Teil er Er-ziehungsarbeit leisten.

69% sehen vor allem die Chancen im Hessischen Vätertag. Sie glauben, dass Aktionstage wie der Hessische Vätertag sehr (13%) bzw. eher (56%) dazu beitragen, das Vaterbild in der Gesellschaft zu verändern.

31% gestehen dem Hessischen Vätertag keine Wirkung zu. Sie glauben, dass Aktionstage wie der Hessische Vätertag eher nicht (26%) bzw. gar nichts (5%) dazu beitragen, das Vaterbild in der Gesellschaft zu verändern.

42% würden den Hessischen Vätertag in ihrer Familie als Ergänzung zum Muttertag unterstützen, 33% wollen für ihn in ihrem beruflichen Umfeld wer-ben.

Familie und Beruf vereinbaren In der Reihe „Dialog Beruf & Familie in Hessen“ wurde am 14. November der Kongress „Familienbewusstsein und Willkommenskultur“ in der IHK Wiesbaden durchgeführt. Koopera-tionspartner waren außer dem Gastgeber das Hessische Ministeri-um für Soziales und Integration, das Unternehmensnetzwerk „Erfolgsfak-tor Familie“ und das RKW Hessen. 110 Teilnehmer informierten und berieten sich bei Vorträgen, Podi-umsdiskussion und Workshops, wie die Willkommenskultur in Hessen

dadurch gestärkt wird, wenn Men-schen erleben, dass sie in unserer Mitte mit ihren Familien willkommen sind. Über 200 weitere Interessen-ten wurden über die Video-Dokumentation des Kongresses erreicht.

v.l.n.r.: Franziska Woellert, Berlin Institut für Bevölkerung und Entwicklung, Gordon Bonnet, Geschäftsführer IHK Wiesbaden, Tatjana Trömner-Gelbe, Vizepräsidentin der IHK Wiesbaden, Dr. ingrid Wilkens, Hessisches Ministerium für Soziales und Integration, Staatssekretär Jo Dreiseitel, Hessisches Ministerium für Soziales und Integration, Dr. Ulrich Kuther, Geschäftsführer hessenstiftung – familie hat zukunft. Foto: Iris Kaczmarczyk.

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Im Programmbereich „Väter in Beruf und Familie“ wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unter dem Gesichtspunkt der Chancengleichheit auch als Herausforderung für Männer und Väter gesehen. Die Wanderausstellung „Neue Väter“ schickt seit 2009 bundesweit humorvolle Plakatmotive zur Vaterrolle auf die Reise. Vom 7. August bis 1. September war die Plakataus-stellung „Neue Väter“ im Rathaus Kirchheimbolanden zu sehen. Das Netzwerk der Gleichstellungsbeauftragten im Donnersbergkreis hat zur Ausstellung eine Aktion „Neue Väter gesucht“ gestartet. Gesucht waren Männer, die El-ternzeit genommen haben oder nehmen, um als Mutmacher über ihre Erfahrungen zu berichten. Politik und Gesellschaft beraten Auch wenn die Stiftung keine Politikberatung im engeren Sinn einer professionellen Agentur betreibt, versteht sie ihre Tätigkeit als Politikberatung im weiteren Sinne, wenn aus Projekten und Fachtagungen Expertisen erwachsen sind, die sie mit Hand-lungsempfehlungen in den politischen Diskurs geben kann. Über Landesebene hin-aus schärfte die Stiftung ihr Profil zu Väterthemen und öffnete ihre Expertise für Drit-te, indem sie per Vorstandsbeschluss seit Anfang 2013 ihren Geschäftsführer Dr. Kuther in die Fachgruppe „Väter“ des 2010 gegründeten Bundesforums Männer ent-sandte. Politik und Gesellschaft werden auch durch die öffentlichen Kongresse und Tagun-gen der Stiftungen in den auf die Agenda gesetzten Themen beraten und in ihrem Bewusstsein geschärft. Neben dem Vereinbarkeitskongress und dem Hessischen Kinderschutzkongress förderte die Hessenstiftung weitere Tagungen oder war aktiv an ihnen beteiligt. Am 10. Oktober moderierte Dr. Kuther in Berlin einen Thementisch im Rahmen der Veranstaltung „Die neuen Väter und ihre Unternehmen“ des Unternehmensnetz-werks Erfolgsfaktor Familie. Die 5. Impulstagung des Aktionsforum Männer & Leben, zu dessen Akteuren die hessenstiftung – familie hat zukunft von Anfang an zählt, fand am 19. November in Frankfurt statt. Dr. Kuther moderierte das Work-Café „Kooperation von Frauen und Männern in Netzwerken“. Highlight der Tagung war der Jubiläumsvortrag von Prof. Dr. Wassilios Fthenakis. Durch den Bereich Kommunikation findet eine dauerhafte Beratung der Öffentlich-keit in Familienthemen statt. Die Stiftungsverfassung sieht ausdrücklich vor, dass bei jedem Projekt ein Teil der Mittel für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit verwendet werden soll. Über das Jahr wurden 15 Pressemitteilungen herausgegeben, mit de-nen eine Präsenz von 126 Artikeln in den Print- und Onlinemedien (Printmedien: 94

Plakatmotiv von Katharina Elert

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Dr. Ulrich Kuther

mit einer Gesamtauflage von 2,84 Mio) erzielt werden. Die drei medienwirksamsten Themenfelder der Stiftung waren 2014 „Hessischer Vätertag“, „kicken & lesen“ und „LBS Kinderbarometer“. Die Website verzeichnete 2014 insgesamt 149.120 Besuche (2013: 115.883) mit 421.270 Seitenaufrufen (2013: 327.197). Im Durchschnitt schaut sich ein Besucher knapp drei Seiten an und verweilt 46 Sekunden. Die Website www.hessenstiftung.de wurde 2014 wiederum um Microsites, d.h. Unterseiten erweitert, so z.B. für den Hes-sischen Vätertag und für die Kongressreihe Beruf&Familie in Hessen. Weitere fort-laufend gepflegte Online-Auftritte unterhält die Stiftung in den social media Netzwer-ken Twitter, Facebook, Google+, Xing und auf YouTube. Organisationsstruktur Die Geschäfte der 2001 gegründeten „hessenstiftung – familie hat zukunft“ werden seit Mitte 2004 von der Karl Kübel Stiftung geführt. Operativ wird die Hessenstiftung von Herrn Dr. Ulrich Kuther als Bevollmächtigtem der Karl Kübel Stiftung für die Ge-

schäftsführung betreut, unterstützt durch seine Assistentin, Frau Gabi Degenhardt. Beide arbei-ten einem ehrenamtlichen, dreiköpfigen Vor-stand zu, dessen Vorsitz seit Januar Herr Staatssekretär Dr. Wolfgang Dippel innehat.

Als Aufsichtsgremium fungiert der Beirat mit zehn ehrenamtlichen Mitgliedern, von denen vier als Hessische Staatsminister geborene Mitglieder sind und weitere sechs gekorene Mitglieder. Staatsminister Stefan Grüttner, Hessisches Minsiterium für So-ziales und Integration, hat den Vorsitz inne. Mit ihrer Ernennung zu hessischen Staatsministern wurden am 18. Januar folgende Kabinettsmitglieder auch neue Bei-ratsmitglieder: Minister Prof. Dr. Ralph Alexander Lorz kraft Amtes als Hessischer Kultusminister, Minister Boris Rhein kraft Amtes als Hessischer Minister für Wissenschaft und Kunst. Am 18. Februar ist die Amtszeit von Frau Dr. Barbara Watz abgelaufen. Frau Dr. Heide Preuße wurde für eine erste Amtszeit von fünf Jahren nachgewählt Finanzen Die Erträge der zwei Vermögensverwaltungen der Stiftung bei der Commerzbank und der Frankfurter Bankgesellschaft waren im Vergleich zum schwierigen Marktum-feld gut. Um sich in der Vermögensanlage noch breiter aufstellen zu können, haben Vorstand und Beirat auf Empfehlung des Ausschusse Vermögensverwaltung die mo-derate Anpassung der Anlagerichtline sowie die Aufnahme der Anlageklasse Immo-bilien beschlossen. Angesichts des Niedrigzinsumfelds wurden Ende 2014 überpro-portional außerordentliche Erträge aus Kursgewinnen realisiert und damit die freie Rücklage aus Vermögensumschichtungen aufgestockt. Parallel zum dadurch bewirk-ten Inflationsschutz der Kapitalseite wurde die Projektförderung in den von den Stif-tungsgremien festgelegten Förder- und Projektbereichen behutsam und kontinuier-lich fortgeführt.

Gabi Degenhardt

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Impressum Herausgeber: hessenstiftung - familie hat zukunft Darmstädter Straße 100 64625 Bensheim Tel: (06251) 7005-31 Fax: (06251) 7005-77 [email protected] www.hessenstiftung.de Verantwortlich: Dr. Ulrich Kuther Redaktion: Dr. Ulrich Kuther Gabi Degenhardt Bildnachweise: Wenn nicht anders angegeben © Hessenstiftung