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Jahresbericht für 2010 Годовой отчет за 2010 год

Jahresbericht DRF 2010

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Der Jahresbericht des Deutsch-Russischen Forums e.V. dokumentiert die Ereignisse in 2010 in deutscher und russischer Sprache.

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Page 1: Jahresbericht DRF 2010

Jahresbericht für 2010

Годовой отчет за 2010 год

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Jahresbericht für 2010

Годовой отчет за 2010 год1. Januar bis 31. Dezember 2010

С 1 января по 31 декабря 2010 г.

Page 3: Jahresbericht DRF 2010

Schillerstraße 59

10627 Berlin

Tel: 030 / 26 39 07 - 0

Fax: 030 / 26 39 07 - 20

E-Mail: [email protected]

Homepage: www.deutsch-russisches-forum.de

Herausgegeben vom Deutsch-Russischen Forum e.V., Berlin

Übersetzt und redigiert von Michael Wilhelmi

Redaktionelle Verantwortung: Martin Hoffmann und Sebastian Nitzsche

Bildnachweis: Seite 97

Die Meinungen, die in den Veröffentlichungen des Deutsch-Russischen

Forums e.V. geäußert werden, geben ausschließlich die Auffassungen der

jeweiligen Autoren wieder. Der Abdruck oder die auszugsweise publizistische

Nutzung ist nur mit vorheriger Zustimmung gestattet.

Gestaltung: Soenke Hollstein, Berlin

Page 4: Jahresbericht DRF 2010

2 3 Inhaltsverzeichnis Содержание

Ernst-Jörg von Studnitz

Grußwort des Vorsitzenden 6

Эрнст-Йорг фон Штуднитц

Приветствие председателя правления 9

Impressionen 2010 12

Bпечатления 2010 12

Martin Hoffmann

Bericht des Geschäftsführenden Vorstandes 14

Мартин Хоффманн

Отчет исполнительного директора и члена правления 21

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Gerhard Schröder

Vortragsveranstaltung anlässlich des Mitgliedertreffens 28

des Deutsch-Russischen Forums e.V.

»Herausforderungen und Chancen für die Partnerschaft

zwischen Deutschland und Russland«

Герхард Шрёдер

Доклад по случаю встречи 36

с членами Германо-Российского Форума на тему «Вызовы и шансы в партнерстве между Германией и Россией»

Wladimir Jakunin

Vortragsveranstaltung 44

»Deutschland und Russland: Wirtschaftliche Zusammenarbeit

und gesellschaftliche Herausforderungen«

Владимир Якунин

Доклад 54

«Германия и Россия: экономическое сотрудничество и общественные вызовы»

Zehn Jahre Petersburger Dialog 63

Десять лет «Петербургского диалога» 64

Nikita Michalkow

Thesen des Vortrags anlässlich 66

des 10. Petersburger Dialogs

»Deutsche und russische Gesellschaft im nächsten Jahrzehnt«

Никита Михалков

Тезисы выступления на десятом заседании форума 73 «Петербургский диалог», посвященном теме «Российское и германское общества в следующем десятилетии»

Impressionen 2010 78

Bпечатления 2010 78

Veranstaltungskalender 2010 80 Программа на 2010 год 80

Dr. Friedrich Joseph Haass-Preis 86

Премия им. Фридриха Йозефа Хааса 86

Gremien des Deutsch-Russischen Forums e.V. 89 Правление и попечительский совет 89

Германо-Российского Форума

Page 6: Jahresbericht DRF 2010

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Pressespiegel 91

Обзор прессы 91

Dank an unsere Förderer 94

Спонсоры 94

Bildnachweis 96

Фотографии 96

Page 7: Jahresbericht DRF 2010

Ernst-Jörg von Studnitz

Grußwort des Vorsitzenden

Verehrte Mitglieder und Freunde des Deutsch-Russischen Forums!

Hiermit legt Ihnen das Deutsch-Russische Forum den Bericht über das

17. Jahr seiner Arbeit für die Förderung der deutsch-russischen Beziehungen

im nicht staatlichen Bereich vor. Wie in den vergangenen Jahren wird

schwer punkt mäßig nicht über einzelne Veranstaltungen berichtet. Das ist

die Aufgabe der regelmäßig im Laufe des Jahres erscheinenden Infobriefe.

Der Jahresbericht bietet die Möglichkeit, besonders wichtige und deshalb

her vor stechende Reden und Vorträge in Bezug auf die deutsch-russischen

Ernst-Jörg von Studnitz

Page 8: Jahresbericht DRF 2010

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Beziehungen im Wortlaut zu dokumentieren. An diesem Brauch wollen wir

fest halten, weil dadurch über die Jahre eine wichtige Dokumentation ent-

standen ist.

Diesem Jahresbericht sollen einige Gedanken zu dem großen Thema der

Mo dernisierungspartner schaft vorangeschickt werden, das die beiderseiti gen

Beziehungen beherrscht und gestaltet. Die darin angesprochene Part ner -

schaft zum Zwecke der Modernisierung Russlands, denn darum handelt es

sich, hat verschiedene Facetten, unter denen dem Forum nur in dem zivil-

ge sell schaftlichen Bereich eine Aufgabe zukommt. Primär springt, wenn von

Mo dernisierung die Rede ist, die Wirtschaft ins Auge. Dort liegen auch die

wich tigs ten, gerade auch von der deutschen Wirtschaft gesehenen und an ge -

nom menen Aufgaben. Hier gibt es miteinander übereinstimmende Inte res sen,

so dass von einer echten Partnerschaft gesprochen werden kann. Das gilt

auch für die den gleichen Zwecken dienende Zusammenarbeit im Bereich der

Wissen schaft. Auch für die politischen Beziehungen im engeren Sinne gibt es

Modernisierungsbedarf. Das wird besonders deutlich im Bereich der Sicher-

heits politik, die sich in der heutigen Zeit nur partnerschaftlich als gemeinsame

Sicher heit verstehen kann.

Gegenüber diesen Bereichen erreichter Partnerschaft befinden sich die

zivilgesellschaftlichen Beziehungen erst im Zustand sich allmählich realisie-

render Partnerschaft, so dass noch Handlungsbedarf besteht. Das hat seinen

Grund in dem historisch begründeten unterschiedlichen Entwicklungsstand

der demokratischen und zivilgesellschaftlichen Institutionen. Sie werden ver -

schie den bewertet und daraus folgt ihre jeweils andere Bedeutung. Einrich -

tungen der politischen Bildungsarbeit, die es gegenwärtig kaum in Russ land

gibt, oder es sind nur solche, die demokratische Vielfalt verleugnend nur einer

politischen Denkrichtung dienen, haben nach 1945 eine entscheidende Rolle

für den Aufbau von Demokratie und Rechtsstaat in Deutschland gespielt.

Dieser Erfahrung entspringt der Impuls, ähnliche Institutionen in

Russland entstehen zu sehen. Die deutschen politischen Stiftungen leisten hier-

bei wichtige Grundlagenarbeit, die das Forum mit seinen Seminaren mit der

Moskauer Schule für Politische Studien seinerseits erbringen will. Hier gilt es,

Vorbehalte in Russland gegenüber politisch ausgerichteten NGOs abzubauen.

Die Notwendigkeit von NGOs im sozialen Bereich wird schon allein deshalb

anerkannt, weil die enormen Aufgaben im Bereich sozialer Betreuung in allen

Alters- und Schicksalsgruppen mit staatlichen Mitteln nicht geleistet werden

können. Die Nützlichkeit der Kooperation mit deutschen NGOs sozialer

Orientierung wird deshalb russischerseits anerkannt, wenn auch oftmals auf

lokaler Ebene das Verständnis für die notwendige Unterstützung solcher Ini-

tia tiven fehlt. Hier gilt es, moderne Ideen zu vermitteln. Schwieriger ist die

Koope ration mit politischen, oftmals auf die Sicherung von Menschenrechten

Page 9: Jahresbericht DRF 2010

oder Umweltinteressen ausgerichteten NGOs. Das andere Verständnis poli-

tischer Macht in Russland, die nicht durch widerstreitende Interessen in

Frage gestellt werden darf, bestreitet die Legitimität politischer NGOs, mit

der Folge, dass deutsche politische NGOs in der Zusammenarbeit mit rus-

sischen Partnern behindert oder ganz davon ausgeschlossen werden. Hier

bedarf es langfristiger, geduldiger Überzeugungsarbeit vom Wert und der

Un ver zichtbarkeit bürgerlichen Engagements in allen Bereichen des zivilen

und politischen Lebens. Am überzeugendsten wirken gute Beispiele. Hier hat

das Deutsch-Russische Forum in der Förderung von Städtepartnerschaften ein

wir kungsvolles Instrument. Engagierte Bürger können am besten beweisen,

dass ihr Wirken dem Staat nicht abträglich ist, sondern im Gegenteil Zu frie -

denheit der Bürger schafft, weil sie erfahren, dass ihre Mitarbeit ge wünscht

und geschätzt wird. Bei der Städtepartnerkonferenz im April 2011 in Rothen-

burg ob der Tauber wird diese Motivation eine treibende Kraft für wei tere

bilaterale Kooperation sein. Das schwierigste Aufgabenfeld bleibt dort be -

stehen, wo im partnerschaftlichen Geist Zugang gesucht werden muss zu den

po litischen Gewalten in Russland, um bei ihnen allmählich Verständnis für

die Notwendigkeit zu erwecken, menschenrechtliche Initiativen nicht nur

zuzulassen, sondern auch zu fördern. Erst dadurch entsteht wahre Demo-

kratie, die sich nicht in Wahlprozeduren erschöpfen darf. Wenn das menschli-

che Individuum als zentrale Aufgabe staatlichen Handelns verstanden wird,

erstarkt damit von selbst das Verständnis für den Rechtsstaat.

Es ist eine gelebte Partnerschaft für Modernisierung, wenn im stän-

digen zivilen Dialog zwischen Deutschen und Russen die tragenden und

zivilen Frieden stiftenden Elemente zivilgesellschaftlichen Handelns bewusst

gemacht werden und sich Schritt für Schritt in die politische Wirklichkeit um -

setzen lassen. Der Weg dazu ist allein der Dialog, der den Partner als gleich-

wertig anerkennt, nicht aber Vorhaltung und Belehrung.

Für eine solche Arbeit zähle ich auf Ihrer aller Unterstützung und danke

allen für das bisher in unserem beiderseitigen Interesse hierfür Geleistete.

Dr. Ernst-Jörg von Studnitz

Februar 2011

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Эрнст-Йорг фон Штуднитц Приветственное слово председателя правления

Многоуважаемые члены и друзья Германо-Российского Форума!

Германо-Российский Форум представляет Вам отчет за 17-й год работы на благо развития германо-российских отношений в неправительственной сфере. Как и в предыдущие годы, основной упор будет сделан не на отдельные мероприятия – это является задачей информационных писем, регулярно рассылаемых в течение года. Годовой отчет, в свою очередь, выделяет и дословно документирует наиболее значимые доклады и выступления в области германо-российских отношений. Мы хотим и в дальнейшем придерживаться этой традиции, благодаря которой за прошедшие годы была создана обширная документация.

Предваряя годовой отчет, я хотел бы затронуть важную тему партнерства в области модернизации, поскольку эта тема является главенствующей и формирующей для наших взаимоотношений. Партнерство, имеющее целью модернизацию России, – поскольку именно об этом идет речь, – имеет различные ракурсы; причем нашему Форуму отведена определенная роль в общественно-гражданской сфере. Если речь заходит о модернизации, в первую очередь нужно упомянуть экономику. В этой области лежат наиважнейшие задачи, принятые на себя в том числе и германской экономикой; здесь имеются обоюдные интересы, позволяющие говорить об истинном партнерстве. Это относится также и к сотрудничеству в сфере науки, преследующему сходные цели. Политические взаимоотношения, в узком смысле этого понятия, в свою очередь также нуждаются в модернизации. В особенности это можно отнести к сфере международной безопасности, которую в современном мире невозможно трактовать иначе как партнерство по достижению коллективной безопасности.

По сравнению с перечисленными областями, в которых партнерство можно считать достигнутым, взаимоотношения в общественно-гражданской сфере находятся скорее в процессе постепенного становления, требующего определенных усилий. Это объясняется исторически обоснованными различиями в развитии демократических и общественно-гражданских органов, значение которых по-разному оценивается и которые соответственно имеют различный удельный вес в обществе. В России, к примеру, на данный момент практически не имеется организаций по распространению политического образования, – или же только те, что представляют одно-единственное направление, отрицая тем самым демократический плюрализм. В Германии, напротив,

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такие учреждения сыграли решающую роль в становлении демократии и правового государства после 1945 года. Обладая подобным опытом, мы были бы рады появлению таких организаций также и в России. Германские политические учреждения проводят в этом плане важную основополагающую работу, которую Форум, в свою очередь, стремится поддержать при помощи семинаров, проводимых совместно с Московской школой политических исследований.

При этом мы должны приложить усилия, чтобы развеять имеющиеся в России сомнения по поводу политически направленных неправительственных организаций (НПО). Необходимость НПО в социальной сфере не оспариваривается хотя бы уже потому, что колоссальная задача социального обеспечения всех возрастных и прочих групп при помощи государственных средств не представляется выполнимой. По этой причине, – хотя на локальном уровне зачастую и приходится сталкиваться с нехваткой понимания и поддержки подобных инициатив, – сотрудничество с социально направленными германскими НПО в общем и целом признается выгодным российской стороной. В этом плане важной задачей является распространение современных идей. Сложнее выглядит ситуация, если речь заходит о сотрудничестве с политически направленными НПО, зачастую ставящими своей целью защиту прав человека или охрану окружающей среды. Сомнение в легитимности политических НПО произрастает из российского понимания политической власти как данности, не подлежащей пересмотру со стороны каких-либо противоречащих ей интересов. Вследствие этого германские политические НПО, при попытке сотрудничества с российскими партнерами, наталкиваются на сопротивление или даже на запрет деятельности. Требуется продолжительная, кропотливая работа, чтобы убедить российскую сторону в необходимости участия граждан во всех сферах общественной и политической жизни. Наиболее убедительными служат здесь положительные примеры. Германо-Российский Форум располагает действенным инструментом, оказывая поддержку партнерству городов. Активные, заинтересованные граждане могут лучшим образом доказать, что их влияние никоим образом не идет во вред государству; что их деятельность, напротив, служит общественному благополучию, поскольку дает им ощущение востребованности и значимости. На конференции городов-партнеров в апреле 2011 в г. Ротенбург-на-Таубере, эта идея послужит движущей силой для дальнейшего развития двустороннего партнерства.

Наиболее сложной задачей по-прежнему является поиск партнерского подхода к российским политическим силам, с целью, чтобы они постепенно осознали необходимость не только дозволения, но и поддержки организаций по защите прав человека. Только таким

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образом может возникнуть подлинная демократия, не ограничивающаяся одними лишь избирательными процедурами. Если человек как таковой сделается главной задачей государственной деятельности, само собой окрепнет и приятие правового государства в общественном сознании.

Живое, деятельное партнерство в целях модернизации состоит в том, чтобы в условиях постоянного гражданского диалога между немцами и россиянами выявлялись, а также шаг за шагом претворялись в политическую реальность те важнейшие элементы общественно-гражданской деятельности, которые поддерживают общество и созидают гражданский мир. Один лишь равноправный, уважительный диалог, и никоим образом не упреки или поучения, служит верным путем в этом направлении.

Я призываю Вас к всесторонней поддержке подобной деятельности и выражаю всем Вам свою благодарность за достигнутые успехи на благо нашим обоюдным интересам.

Д-р Эрнст-Йорг фон Штуднитц Февраль 2011 г.

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Impressionen 2010 Bпечатления 2010

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Martin Hoffmann

Bericht des Geschäftsführenden Vorstandes

1. Januar 2010 bis 31. Dezember 2010

Sehr geehrte Mitglieder,

für die deutsch-russischen Beziehungen, und für den Dialog auf zivil-

ge sell schaftlicher Ebene ganz besonders, war das Jahr 2010 außerordentlich

erfolg reich. Diese Feststellung ist alles andere als selbstverständlich, denn die

wirt schaftlichen Rückschläge in beiden Ländern mussten bewältigt werden. Die

großen Umwälzungsprozesse in Tunesien und Ägypten, aber auch die zurück -

liegenden Proteste in einigen EU-Ländern zeigen, dass der Dialog mit den

Martin Hoffmann

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Bürgern und die Einbindung ihrer Ideen konstituierend für gesellschaftlichen

Wandel sind. Dies gilt sowohl nach innen als auch für die Zusammenarbeit

der Menschen über die Grenzen hinweg. Hier bietet die deutsch-russische

Zu sammenarbeit ein außergewöhnlich positives Beispiel. Die Gründe hierfür

liegen vor allem in der seit Jahrzehnten vorbildlichen Netzwerkarbeit. Die

Intensität des Dialogs der beiden Länder manifestiert sich im Renommee der

Akteure und der Originalität der Aktionen. Diese haben Signal- und Sym-

bol charakter und machen in der Öffentlichkeit sichtbar, welche Bedeutung

Russland für Deutschland und ein gefestigtes Europa zukommt. Entscheidend

jedoch für die Wirkungskraft der gemeinsamen Initiative ist das weit gespannte

Netz kommunaler Partnerschaften sowie die Vielzahl politischer und privater

Stiftungen und nichtstaatlicher Einrichtungen in Deutschland und Russland.

Den Erfolg solcher auf Dauer angelegten Aktivitäten belegt beispielswei-

se unser Alumni-Portal „Hallo Deutschland!“. Die Zahl von mehr als zehn-

tausend hier registrierten ehemaligen russischen Teilnehmern an deutschen

För der pro gram men zeugt davon, welch immenses Potenzial in unseren Län -

dern aus dem Bürgerdialog geschöpft werden kann. Die besondere Qualität der

deutsch-russischen Beziehungen liegt darin, dass die vielfältigen Initiativen –

in Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Medien, in Sport und Kultur – Säulen

des Vertrauens schaffen, die sich zu einem tragenden Bauwerk fügen. Der

Pe ters burger Dialog würdigt und stärkt diese Arbeit, indem er das politische

Commi t ment des russischen Präsidenten und der deutschen Bundeskanzlerin

zur Geltung bringt. Hier wird anschaulich demonstriert, dass sich gesellschaft-

licher Wandel nur in einem engagierten konstruktiven Dialog von Re gie ren -

den und Bürgern vollziehen kann.

Die Beteiligung sowohl deutscher als auch russischer Mitglieder an der

Arbeit des Forums hat einen qualitativen und quantitativen Sprung ermöglicht.

Das Angebot, am Forum mitzuwirken und neue Initiativen anzustoßen, er -

fährt großen Zuspruch, der sich exemplarisch an der Rekordbeteiligung

Lutz und Maria Pfannenstiel mit den Gewinnern des Bundescup 2010

Page 17: Jahresbericht DRF 2010

beim diesjährigen Mitgliedertreffen in Russland ablesen lässt, der aber auch

am allseits regen Interesse für die mannigfaltigen Aktivitäten des Deutsch-

Russischen Forums spürbar wird.

Hand in Hand: Initiative für die deutsch-russische Partnerschaft

Mehr als 550 Mitglieder und Gäste fanden sich am 11. März auf dem

zweiten Mitgliedertreffen des Forums im Moskauer Hotel Baltschug Kem-

pinski zur Abschlussveranstaltung mit Alexej Mordaschow und Gerhard

Schröder ein. Eine überwältigende Resonanz, die zeigt, wie sehr das Thema

der deutsch-russischen Partnerschaft die Zivilgesellschaften in beiden Län-

dern bewegt. Ganz in diesem Sinn warb der Altbundeskanzler in seinen Aus-

führungen über Herausforderungen und Chancen dieser Partnerschaft für ein

Assoziierungsabkommen zwischen EU und Russland und eine stärkere gegen-

seitige Verflechtung der Wirtschaften und Gesellschaften.

Wie sehr dieses Zusammenspiel durch das Wirken von Einzelpersönlich-

keiten befördert werden kann, kam auf der Jahresmitglieder versammlung am

31. März in Berlin zum Ausdruck, auf der der Unternehmer Nikolaus Knauf

in einem Festakt mit dem Dr. Friedrich Joseph Haass-Preis für deutsch-

russische Verständigung ausgezeichnet wurde. In seiner Laudatio beschei-

nigte der Vorsitzende des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft Klaus

Mangold dem Preisträger, die deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen

wie kaum ein anderer mitgeprägt und mit seinem gesellschaftlichen Verant-

wor tungs bewusstsein wesentlich zum guten Ansehen der deutschen Wirtschaft

in Russland beigetragen zu haben.

Die Jahreskonferenz des Deutsch-Russischen Forums spannte den

Rahmen der Länderzusammenarbeit konsequent weiter und lud Vertreter aus

Deutschland, Polen und Russland – unter anderen Andreas Schockenhoff,

Koordinator für deutsch-russische zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit,

Dr. Friedrich Joseph Haass-Preisverleihung 2010 an Nikolaus Knauf (2.v.l.)

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Konstantin Kossatschow, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses der

Staatsduma und Andrzej Halicki, Vorsitzender des Ausschusses für Auswärtige

Angelegenheiten im Sejm – zum 29. September ins Auswärtige Amt, um über

die Rolle der drei Staaten bei der Neuausrichtung der Ostpolitik der Euro-

päischen Union zu diskutieren und die Chancen und Grenzen der Östlichen

Partnerschaft auszuloten.

Mit vereinten Kräften: Arbeit an der Gesellschaft der Zukunft

Deutsche und Russen, die heute ihre vielfältigen Beziehungen so dy -

na misch ent wickeln, verbindet eine wechselvolle Geschichte, aus der eine

ge mein sa me Verantwortung für die Zukunft erwächst. Beide Partner sind

sich angesichts der großen Herausforderungen, vor denen die Gesellschaften

Deutschlands und Russlands im 21. Jahrhundert stehen, der Notwendigkeit

eines vertrauensbildenden, auf die Zukunft gerichteten Dialogs bewusst. Der

Petersburger Dialog als zentrales deutsch-russisches Gesprächsforum hat

sich im zehnten Jahr seines Bestehens dieser Aufgabe angenommen. Die Jubi -

läums konferenz behandelte vom 13. bis 15. Juli in Jekaterinburg unter dem

Leit thema Deutsche und russische Gesellschaft im nächsten Jahrzehnt eingehend

alle Fassetten der zukünftigen gesellschaftlichen Entwicklung beider Länder.

Auf der abschließenden Plenarsitzung unterstrichen Bundeskanzlerin Angela

Merkel und Präsident Dmitrij Medwedew die Bedeutung des Petersburger

Dialogs für beide Gesellschaften und sicherten ihre Unterstützung auch für

das kommende Jahrzehnt zu.

Der gemeinsame Blick auf die Herausforderungen von morgen stand auch im

Fokus der 12. Potsdamer Begegnungen in der Brandenburgischen Staats kanz lei.

Un ter der Schirmherrschaft des neuen Bundespräsidenten Christian Wulff

sannen deutsche und russische Wissenschaftler, Publizisten und Literaten vom

4. bis 6. Juli gemeinsam über Wünschenswerte Zukünfte nach, wobei die Dis kus -

sions schwerpunkte auf die Bereiche Bildung und Energieversorgung gelegt wurden.

Wiktor Subkow, Lothar de Maizière, Angela Merkel, Dmitri Medwedew

Page 19: Jahresbericht DRF 2010

Wie sehr die gesellschaftlichen Entwicklungen der Zukunft und ihre Im -

pli kationen für das Verhältnis von Deutschen und Russen auch die politischen

Akteure bewegt, kam in der Vortragsveranstaltung mit Philipp Mißfelder,

Außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, und Robert

Schlegel, Mitglied des Duma-Ausschusses für Informationspolitik und Infor -

ma tions techno logien, im November zum Ausdruck. Den Blick der beiden

Ver tre ter der jungen Generation in die Zukunft der deutsch-russischen Partner-

schaft – so das Veranstaltungsmotto – ergänzte im Dezember Bot schaf ter

Vladimir Grinin um seine Gedanken zu den gesellschaftlichen Aspekten der

deutsch-russischen Modernisierungspartnerschaft.

Gut unterrichtet: Know-How für die Praxis

Die Grundlagen für die Zukunft der deutsch-russischen Beziehungen

werden im Hier und Jetzt gelegt: Heute das notwendige Wissen übereinander

zu haben, bedeutet mit dem Rüstzeug für den gemeinsamen Erfolg von mor-

gen ausgestattet zu sein. Das Forum setzt dabei auf qualifizierte In forma tion

aus erster Hand. So präsentierte der Politikwissenschaft ler Andrej Rjabow

vom Moskauer Carnegie Center im Februar eine detaillierte Analyse der

Situation in Russland nach der Finanzkrise. Alexej Samochwalow, Direktor des

Nationalen Forschungszentrums für Radio und Fernsehen, verschaffte den

Gästen des Forums im Mai tiefere Einsichten in die Renaissance der natio-

nalen Idee in Russland und deren Rolle in den Medien und der Politik wissen-

schaft ler Pjotr Fedossow lenkte im Juni die Aufmerksamkeit auf Das Tandem

Medwedew/Putin und die Modernisierung Russlands.

Mit der im Westen mit Besorgnis beobachteten Praxis der Rechts an wen-

dung in Russland setzte sich Jelena Lukjanowa, Mitglied der Gesell schafts -

kam mer der Russischen Föderation, im Oktober auseinander. In ihrem in der

Berliner Bosch-Repräsentanz gehaltenen Vortrag bewertete die Moskauer

Jura-Professorin die derzeitige Situation als »äußerst beunruhigend«. Der

Teilnehmer des Bundescup »Spielend Russisch lernen« 2010

Page 20: Jahresbericht DRF 2010

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Präsident der Russischen Eisenbahnen Wladimir Jakunin schlug unter der

Über schrift Deutschland und Russland: Wirtschaftliche Zusammenarbeit und gesell-

schaftliche Herausforderungen einen größeren Bogen und legte im September

seine Sicht auf die unterschiedlichsten Aspekte der gegenseitigen Beziehungen

dar.

Gut gerüstet: Akteure für die Beziehungen von morgen

Der Netzwerkgedanke hat sich insbesondere in der Nachwuchsarbeit,

die traditionell ein Hauptanliegen des Forums ist, nachhaltig bewährt.

Den Aus gangspunkt bilden dabei die Young-Leader-Seminare, deren

Teilnehmer im vergangenen Jahr vom 6. bis 10. Juli in Wolgograd und vom

23. bis 27. No vember in Frankfurt am Main die Themen Wirtschaftsstandort

Wolgo grad – Entwicklungspotenziale der südlichen Wolgaregion und Wertekanon

in der Wirt schaft – Neudefinition durch die Krise oder weiter wie bisher? disku-

tier ten.

Die Teilnehmer der Seminare sind seit 1995 im weit verzweigten Alumni-

Netzwerk Club Forum organisiert, in dem die Akteure der Beziehungen von

morgen ihre Kontakte pflegen und erweitern. Die Ehemaligen kamen im Juni

in Irkutsk und im November in Luxemburg zum Gedankenaustausch zusam-

men.

Eine feste Größe im Engagement des Forums für den Nachwuchs ist

in zwischen der in Zusammenarbeit mit dem Fonds Russkij Mir organisierte

Bundescup »Spielend Russisch lernen«, an dem sich 2010 unter der Schirm -

herrschaft von dreizehn Landesministern bundesweit 5.200 Schüler beteiligt

haben. Austragungsort des großen Finales der von Gazprom Germania und

Schalke 04 unterstützten Offensive für die russische Sprache war zum dritten

Mal die Arena in Gelsenkirchen. Die Initiative für mehr Russisch wird ergänzt

durch das Internetangebot «класс!» (»klass!«), das Russischlernenden und

Teilnehmer des 33. Young-Leader-Seminars in Wolgograd

Page 21: Jahresbericht DRF 2010

ihren Lehrern – auch für den Unterricht – eine Fülle von sprachlich authen-

tischem Material zu Land und Leuten bietet.

Zu den etablierten Maßnahmen der Nachwuchsförderung zählen auch die

Praktika für junge russische Journalisten, in denen der Mediennachwuchs

Erfahrungen in deutschen Redaktionen und PR-Abteilungen sammeln kann.

Die Praktikanten werden in Fachseminaren und Workshops professionell

begleitet und weitergebildet.

Dieser Bericht kann das Programm des Deutsch-Russischen Forums mit

seinen zahlreichen Aktivitäten nicht en detail nachzeichnen und beschränkt

sich daher auf einige exemplarische Projekte, die illustrieren, in welcher Form

wir unseren Beitrag in den vielstimmigen Dialog der deutsch-russischen

Beziehungen einbringen. Autorität und Kompetenz unserer Arbeit verdanken

sich den aktiven Gremien und den sachkundigen und engagierten Mitgliedern,

auf die sich das Forum in beiden Ländern stützen kann. Dafür darf ich mich im

Namen der Geschäftsstelle bei Vorstand, Kuratorium und bei Ihnen, verehrte

Mitglieder, bedanken. Uns ermutigen Ihre Unterstützung und Expertise, die

Rolle einer tragenden Säule des Bürgerdialogs mit Russland täglich von neuem

auszufüllen.

Martin Hoffmann

Februar 2011

Die Gremien des Deutsch-Russischen Forums e.V. traten im Jahr 2010

wie folgt zusammen:

Jahresmitgliederversammlung 31. März 2010

Vorstand 11. März 2010

17. Mai 2010

26. August 2010

25. November 2010

Kuratorium 25. November 2010

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Отчет исполнительного директора и члена правления Мартина Хоффманна за период с 1 января по 31 декабря 2010 г.

Многоуважаемые члены Германо-Российского Форума!

2010 год явился необычайно успешным для развития германо-российских отношений и в особенности для диалога на общественно-гражданском уровне. Это ни в коей мере не было само собой раз уме ющимся, поскольку обеим странам пришлось столкнуться с экономическими проблемами. Значительные перемены в Тунисе и Египте, а также и имевшие место акции протеста в отдельных странах ЕС наглядно демонстрируют, что диалог с гражданами и влияние их идей служат делу общественного развития – как для самих стран, так и в рамках сотрудничества, выходящего за границы государств. Германо-российское партнерство является здесь необычайно позитивным примером. Основой сему служит в первую очередь превосходная сеть коммуникации, вот уже многие десятилетия существующая меж ду Германией и Россией. Интенсивность диалога отражается

как в высокой репутации его участников, так и в оригинальности мероприятий, обладающих сигнальным и символическим характером и демонстрирующих широкой общественности значение России для Германии и для прочной Европы. Решающим фактором в плане эффективности совместной инициативы является широкая сеть коммунальных партнерств, равно как многообразие политических и частных учреждений и негосударственных организаций в Германии и в России.

Успех подобных долгосрочных мероприятий доказывает, к примеру, наш портал выпускников (так называемых алюмни) «hallo Deutschland!». Здесь зарегистрированы более 10.000 россиян, в свое

Потсдамские встречи 2010 г.

Page 23: Jahresbericht DRF 2010

время принявших участие в различных германских программах. Это свидетельствует об огромном потенциале, который мы можем почерпнуть для обеих наших стран из гражданского диалога. Особая ценность германо-российских отношений заключается в том, что разнообразные мероприятия – будь то в области экономики, политики, науки, средств массовой информации, спорта или культуры – служат фундаментом доверия, который может стать прочной основой дальнейшему развитию. «Петербургский диалог» по достоинству ценит и поддерживает эту деятельность, открыто подчеркивая зна-чение политических деклараций со стороны Президента России и Федерального канцлера Германии и давая таким образом понять, что развитие общества неразрывно связано с заинтересованным, конструктивным диалогом между правительством и гражданами.

Участие как германских, так и российских членов в работе Форума сделало возможным рывок в качественном и в количественном отношении. Мы являемся свидетелями бурной реакции в ответ на призыв присоединиться к Форуму и выступить с новыми инициа тивами. Доказательством тому является беспримерное число участников на

Встрече членов в России в этом году, а также и общий повышенный интерес к разнообразным мероприятиям Германо-Российского Фо -рума.

Взявшись за руки: инициатива для германо-российского

партнерства

В ходе второй Встречи членов Германо-Российского Форума, более 550 членов и приглашенных собрались 11-го марта в московской гостинице «Балчуг Кемпински» на заключительное мероприятие с участием Алексея Мордашова и Герхарда Шрёдера. Этот колоссальный резонанс явно демонстрирует, сколь волнующей является

на переднем плане: Андреа фон Кнооп, Алексей Мордашов, Эрнст-Йорг фон Штудниц,

Герхард Шрёдер (слева на право)

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тема германо-российского партнерства в гражданских обществах обеих стран. Развивая это направление, бывший Федеральный канцлер Германии агитировал в своем докладе о шансах и вызовах указанного партнерства за Соглашение об ассоциации между ЕС и Россией, а также за усиление взаимного влияния в экономических и общественных сферах.

Неоценимая значимость, которую деятельность граждан может приобрести в области взаимного сотрудничества, была продемон-стрирована на Годовом собрании членов Германо-Российского Форума, состоявшемся 31-го марта в Берлине. Премией д-ра Фридриха Йозефа Хааза «За особый вклад в развитие германо-российских отношений» был торжественно награжден предприниматель Николаус Кнауф. Как подчеркнул в своей хвалебной речи председатель Восточного комитета германской экономики Клаус Мангольд, награжденный оказал беспримерное влияние на развитие германо-российских экономических отношений, а также внес, благодаря своему гражданскому чувству ответственности, важный вклад в становление доброй репутации германской экономики в России.

29-го сентября, в ходе Годовой конференции Германо-Российс-кого Форума, последовательно раздвигающей рамки сотрудничества между странами, в Федеральное министерство иностранных дел были приглашены представители Германии, Польши и России. На встрече обсуждалась роль трех государств в обновлении Восточной политики Евросоюза, а также шансы и границы Восточного партнерства. В числе приглашенных присутствовали Андреас Шокенхофф, координатор германо-российского общественного сотрудничества; Константин Косачев, председатель комитета по международным делам Госдумы; а также Анджей Халицки, председатель комитета по международным делам польского сейма.

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Премия д-ра Фридриха Хааcа 2010 г.

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Общими усилиями: на благо обществу будущего

Граждане Германии и России, поддерживающие сегодня столь динамичные и разнообразные отношения, связаны между собой про-шлым, полным исторических поворотов. Это должно послужить истоком совместной ответственности за будущее. В виду важнейших вызовов, стоящих перед обществами Германии и России в XXI-м веке, обе стороны сознают необходимость диалога, основанного на доверии и обращенного в будущее. На десятом году своего существования в качестве основного германо-российского дискуссионного форума, эту задачу взял на себя «Петербургский диалог». На юбилейной конференции, проходившей с 13-го по 15-е июля в Екатеринбурге под лозунгом «Российское и германское общества в следующем десяти-

летии», были со всех сторон рассмотрены перспективы общественного развития обеих стран. На заключительном пленарном заседании Феде -ральный канцлер Германии Ангела Меркель и Прези дент Российской Федерации Дмитрий Медведев еще раз подчеркнули особую роль «Петербургского диалога» для обоих обществ и заверили его в своей поддержке на грядущие десять лет.

Общий взгляд на вызовы будущего находился в центре внимания также и на 12-х Потсдамских встречах, состоявшихся в Государственной канцелярии в Бранденбурге. Под патронажем нового Федерального президента Германии Кристиана Вульффа, немецкие и российские ученые, публицисты и литературные деятели делились размышлениями на тему «Образы желаемого завтра». В качестве основных вопросов в дискуссиях обсуждались образование и энергоснабжение.

В какой степени перспективы общественного развития в будущем и его последствия для взаимоотношений между немцами и россиянами занимают умы в том числе и политических деятелей,

Филип Мисфельдер, Эрнст-Йорг фон Штудниц, Роберт Шлегел

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было продемонстрировано на семинаре «Новое поколение – будущее

российско-германского партнерства», организованном Форумом в ноябре. Высказывания молодых докладчиков Филиппа Мисфель-дера, эксперта парламентской фракции ХДС/ХСС по вопросам внешней политики, и Роберта Шлегеля, члена Комитета Госдумы по информационной политике, информационным технологиям и связи, были дополнены в декабре выступлением посла Владимира Гринина. Он поделился своими соображениями о гражданских аспектах российско-германского партнерства в сфере модернизации.

На славу обучены: ноу-хау для практического применения

Основы будущего германо-российских отношений закладываются уже сегодня: кто сегодня обладает необходимыми знаниями друг о друге, будет завтра вооружен для совместного успеха. Особое значение Форум придает квалифицированной информации из первых рук. Так, политолог Андрей Рябов из московского Центра Карнеги представил в феврале подробный анализ посткризисной России в докладе «Россия

перед вызовами посткризисного мира». В мае, директор Национального

исследовательского центра радио и телевидения Алексей Самох валов рассказал приглашенным о возрождении национальной идеи в России и о ее роли в средствах массовой информации; а политолог Петр Федосов обратил в июне внимание собравшихся на «Тандем Медведев/

Путин и модернизацию России».

Практику применения права в России, за которой не без тревоги следят западные наблюдатели, выбрала своей темой в октябре Елена Лукьянова, член Общественной палаты РФ. В своем докладе в представительстве Боша в Берлине, профессор юридических наук из Москвы обозначила актуальную ситуацию как «чрезвычайно тревожную». Президент «Российских железных дорог» Владимир

Андрей Рябов

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Якунин выступил в сентябре со своими размышлениями на самые различные аспекты российско-германских взаимоотношений под заголовком «Германия и Россия: экономическое сотрудничество и

общественные вызовы».

При всей амуниции: действующие лица завтрашних отношений

Обширная сеть контактов и коммуникации доказала свою надежную эффективность в особенности при работе с молодым поколением, которую Форум традиционно видит одной из своих основных задач. Исходным пунктом здесь являются Семинары для молодых лидеров. В прошлом году их участники обсуждали, с 6-го по 10-е июля в Волгограде и с 23-го по 27-е ноября во Франкфурте на Майне, такие темы, как «Экономический потенциал Волгограда: Шансы

развития Южного Поволжья» и «Канон ценностей в экономике: новое

определение под влиянием кризиса, или далее как прежде?»

Участники Семинаров с 1995 г. основали разветвленную сеть коммуникации Клуб Форум. При помощи этого сообщества

алюмни (выпускников) действующие лица завтрашних отношений поддерживают и развивают свои контакты. В июне в Иркутске и в ноябре в Люксембурге были организованы встречи выпускников, на которых бывшие участники Семинаров обменялись мнениями.

Прочное место в работе Форума с подрастающим поколением занимает Федеральный кубок «Учить русский играя», орга-низованный совместно с фондом «Русский Мир». В 2010 г. в нем, под патронажем 13-ти земельных министров, приняли участие 5200 германских школьников. Большой финал в схватке за владение русским языком в третий раз состоялся, при поддержке со стороны Газпрома Германия и Шальке 04, на стадионе в Гельзенкирхене.

34-ый семинар молодых лидеров во Франкфурте-на-майне 2010 г.

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Инициативу за распространение русского языка дополняет интер нет-портал «класс!», предоставляющий ученикам и учителям аутентичный языковой материал о стране и людях, в том числе и в качестве дидак-тического материала для занятий.

В плане работы с молодежью зарекомендовали себя также стажировки молодых российских журналистов, в ходе которых молодые работники СМИ набираются опыта в немецких редакциях и PR-отделах. Практиканты получают профессиональную поддержку и повышают свою квалификацию на специальных занятиях и семинарах.

Разумеется, этот отчет не может передать всю полноту программы Германо-Российского Форума с его многочисленными мероприятиями. Поэтому мы остановились лишь на нескольких показательных про-ектах, которые демонстрируют наш вклад в многоголосый диалог российско-германских отношений. Значимости и компетентности нашей деятельности мы обязаны активному участию органов правления, а также сведущим и заинтересованным членам, служащим

надежной опорой нашему Форуму в обеих странах. За это мне хочется от лица нашего бюро выразить глубокую благодарность правлению, попечительскому совету и всем Вам, уважаемые члены Форума. Ваша поддержка и совет побуждают нас снова и снова выполнять роль опорного столпа в деле гражданского диалога между Германией и Россией.

Мартин Хоффманн февраль 2011 г.

участники Федерального кубока «Учить русский играя»

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Gerhard Schröder

Herausforderungen und Chancen

für die Partnerschaft zwischen Deutschland und Russland

Vortragsveranstaltung in Zusammenarbeit

mit der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer

Sehr geehrte Damen und Herren!

Ich bin Ihrer Einladung gerne gefolgt, denn ich bin überzeugt, dass Or -

gani sationen wie das Deutsch-Russische Forum für die Beziehungen un serer

beiden Länder von großer Bedeutung sind. Unser gemeinsames Ziel muss sein,

die wechselseitige Verflechtung zwischen unseren beiden Ländern in Wirt -

Gerhard Schröder

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schaft, Politik und Zivilgesellschaft weiter zu entwickeln. Nur wenn das gelingt,

können wir auf Dauer Wohlstand und Frieden auf unserem Kontinent sichern.

Das Verhältnis zu Russland ist für Deutschland aus historischen Gründen

sehr wichtig. Wir kennen alle die gemeinsame Geschichte, die von Zeiten

engster Zusammenarbeit geprägt war, aber eben auch von Zeiten blutiger

Rivalität. War das Verhältnis zwischen Deutschland und Russland vertrauens-

voll, stand es um den Frieden in Europa meist gut. War es von Misstrauen

und Feindseligkeit geprägt, war leider allzu häufig Krieg eine Folge. Das ist

die Lehre, die wir insbesondere aus dem 20. Jahrhundert zu ziehen haben.

Deswegen tritt Deutschland innerhalb der Europäischen Union dafür ein –

und zwar unabhängig davon, welche Parteien regieren –, besonders enge

Beziehungen zu Russland zu pflegen. Deutschland sucht gute Beziehungen zu

Russland, weil dies im Interesse Europas ist. Wir Europäer brauchen Russland,

ebenso wie Russland Europa braucht. Keine der großen internationalen

He raus forderungen, etwa der Klimawandel, die Energiesicherheit oder die

Kon flikte im Nahen und Mittleren Osten können ohne Russland gemeistert

werden. Und ohne Europas Hilfe wird Russland seinen Modernisierungsweg

in Wirtschaft und Gesellschaft nicht erfolgreich fortsetzen können.

Seit dem Auseinanderbrechen der Sowjetunion hat sich die globale

Situation dramatisch verändert. Das bipolare internationale System ist zer-

brochen; neue Gefahren und Herausforderungen sind entstanden. Aber auch

Russland hat sich verändert. Russland ist nicht mehr der schwache Ver hand-

lungspartner, den wir aus den 90er Jahren des vergangenen Jahrtausends

ken nen. Damals war Russland durch einen Zerfall von Staatlichkeit gekenn-

zeichnet. Heute ist Russland ein selbstbewusstes Land, stabil im Innern und

auf Grund seines Rohstoffreichtums wirtschaftlich gestärkt.

Aber behandelt die internationale Politik Russland seiner Stärke, aber

auch seiner Würde entsprechend? Meine Antwort lautet: Nein. Das Verhalten

einiger westlicher Staaten, man braucht die US-Politik nicht zu verschwei-

Per Fischer, Alexander Golev

Page 31: Jahresbericht DRF 2010

gen, war in den vergangenen zwei Jahrzehnten von Herablassung gegenüber

dem vermeintlich schwachen Russland geprägt. Mit dem Wechsel in der

US-Administration gibt es nun die Chance auf eine Umorientierung – weg

von der Konfrontation, hin zur Kooperation. Die ersten Schritte von Präsident

Obama, etwa der Verzicht auf die US-Raketen- und Radarsysteme in Ost eu-

ropa, waren richtig. Wenn dieser Weg fortgesetzt wird, dann besteht ins beson -

dere in der Sicherheitspolitik die Möglichkeit für eine enge und vertrauens -

volle Zusammenarbeit.

Es gibt genügend Themen, bei denen Europäer und Russen gemeinsa-

me Interessen haben – etwa bei der Abrüstung, der Nichtverbreitung von

Massen vernichtungswaffen, der Stabilisierung Afghanistans und bei der

Befriedung der unruhigen Kaukasus-Region. Der russische Präsident

Medwedew hat ein Konzept für eine euro-atlantische Sicherheitsarchitek tur

vor gelegt. Dieses Konzept bietet nach meiner Auffassung eine Basis für wei-

tere Verhandlungen.

Die Hand ist gereicht, und die Europäer und die NATO-Staaten täten gut

daran, diese Chance zu nutzen. Das betrifft auch die konkrete Zu sammen arbeit

zwischen NATO und Russland. Wir müssen akzeptieren, dass Russland – wie

die NATO auch – eigene Sicherheitsinteressen, auch Interessenssphären hat.

Konkret bedeutet das: Es muss nach meiner Auffassung klar sein, dass es

kei nen NATO-Beitritt Georgiens und der Ukraine geben kann. Ein solcher

Schritt würde nicht mehr, sondern weniger Sicherheit für Europa bringen. In

der Ukraine scheinen nach der Präsidentschaftswahl solche Planspiele der Ver -

gangenheit anzugehören. Georgien hat einen Krieg im Kaukasus vom Zaun

gebrochen – dies haben die unabhängigen Untersuchungen belegt. Kriegs hasa -

deure haben in der NATO nichts zu suchen; und dies sollte dem georgisch en

Präsidenten durch die NATO auch deutlich zum Ausdruck gebracht werden.

Russland hat geopolitisch eine große Bedeutung für Europa. Zu Beginn

des 21. Jahrhunderts erleben wir einen politischen und ökonomischen Aufstieg

Asiens, insbesondere von Indien und China. Die zentrale Frage für uns in

Europa ist: Welche Rolle wird unser Kontinent in Zukunft spielen? Unser

gemeinsames Ziel in Deutschland und in der EU muss sein, dass das vereinte

Europa neben den USA, China, Russland und Indien zu einem entscheiden-

den Pol in der globalen Politik wird. Das ist wichtig, weil Europa eine soziale,

wirtschaftliche, kulturelle und politische Gemeinschaft ist, wie es sie sonst auf

der Welt nicht gibt. Eine transnationale Einheit, die den Menschen ein Leben

in Freiheit, in Frieden, in Wohlstand und in Sicherheit ermöglicht. Und damit

ist sie ein Vorbild für andere Staaten und Regionen.

Die Europäische Union hat enorme wirtschaftliche und politische

Potenziale. Sie ist ein politischer Raum, der rund 30 Prozent der Weltwirtschaft

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vertritt und der größte Binnenmarkt der Welt mit rund 500 Millionen Ein-

wohnern ist. Und das wird gelegentlich ausgeblendet: Sie könnte auch eine

militärische Macht sein. Denn sie bringt immerhin rund ein Fünftel der glo-

balen Militärausgaben auf.

Derzeit schöpft die Europäische Union ihre politischen Potenziale nicht

hinreichend aus – um es einmal diplomatisch auszudrücken. Und vor Augen

geführt wurde uns dies eindrucksvoll beim UN-Klimagipfel in Kopenhagen.

Dieser Gipfel hat zwei bemerkenswerte Resultate hinterlassen. Zum einen

das Scheitern in einer der wichtigsten globalen Fragen. Und zum anderen die

Machtlosigkeit der europäischen Staaten. In Kopenhagen waren die Europäer

an den Entscheidungen nicht beteiligt. Verhandelt haben am Schluss die USA,

China, Indien, Brasilien und Südafrika. Was sind die Konsequenzen für die

Europäische Union aus dieser politischen Demütigung in Kopenhagen?

Nach meiner Auffassung muss die EU drei Herausforderungen meistern,

damit sie zu einem Pol in der Weltpolitik werden kann: Um politisch hand-

lungsfähig zu sein, muss die Europäische Union im Inneren ihre Institutionen

weiter reformieren. Um ökonomisch stark zu sein, muss Europa sein weltweit

einzigartiges Sozialmodell bewahren. Und um ein globaler Faktor zu werden,

muss die EU strategisch wichtige Nachbarstaaten enger an sich binden.

Konkret: Die EU muss ihre Partnerschaft mit Russland vertiefen.

Russland hat weitreichende Interessen und Traditionen, die von Europa bis

Asien reichen. Aber in erster Linie sieht sich Russland als ein europäisches Land.

Und dies sollten wir Europäer als unsere Chance begreifen. Denn Russland hat

noch eine politische Alternative: Die Hinwendung nach Asien. Wir Europäer

müssen darauf achten, dass Russland sich nicht zu stark in diese Richtung ori-

entiert. Das ist weder politisch noch ökonomisch in unserem Interesse. Es wäre

auch nicht, davon bin ich überzeugt, im russischen Interesse. Denn auch für

Russland ist Europa ein verlässlicher und unverzichtbarer Partner.

Wilfried Bergmann im Gespräch

Page 33: Jahresbericht DRF 2010

Russland und die Europäische Union sind als Wirtschaftspartner fürein-

ander von zentraler Bedeutung. Russlands Wirtschaftskraft ist in den vergan-

genen Jahren stark gewachsen. Und dies wird auch nach der Überwindung

der globalen Wirtschaftskrise wieder der Fall sein. Allerdings wissen wir

auch, dass Russland trotz dieser vordergründig hervorragenden Zahlen vor

großen wirtschaftlichen Herausforderungen steht. Der Modernisierungskurs

der Wirtschaft muss weiter vorangetrieben werden, damit die Abhängigkeit

von der Entwicklung der Rohstoffpreise reduziert wird. Russland muss seine

Infrastruktur zügig ausbauen, einen wettbewerbsfähigen Industriesektor

schaffen – insbesondere im High-Tech-Bereich. Die Modernisierung Russlands

kann nur gelingen, wenn inländisches wie ausländisches Kapital verlässliche

rechtliche Rahmenbedingungen vorfinden. Präsident Medwedew und Minis -

ter präsident Putin haben die Verbesserung des Rechtssystems, mehr Rechts-

staatlichkeit und die Bekämpfung der Korruption zu einer zentralen Aufgabe

für die nächsten Jahre erklärt. Das ist der richtige Weg, um das Ziel eines

stabilen, rechtsstaatlichen und prosperierenden Russlands zu erreichen.

Russland spielt auch eine zentrale Rolle dabei, wie wir die Energiever-

sor gung im globalen Zusammenhang sichern können. Die Nachfrage nach

fos silen Energieträgern wird in den kommenden 20 Jahren ansteigen. Das

hängt vor allem mit dem Bedarf in Indien und China zusammen. Die zentrale

Frage wird sein, wie Energiesicherheit und Energieversorgung international

gewährleistet werden können – und zwar fair, frei und bezahlbar. Denn die

Herausforderung betrifft ja nicht nur alleine die Energiepolitik, sondern vor

allem auch die Auswirkungen auf die Weltkonjunktur und das internationale

Sicherheitsgefüge.

Was können die Antworten auf diese Herausforderungen sein?

Erstens: Wir brauchen global eine nachhaltige Energiepolitik, die die

Ressourcen schont und uns unabhängiger macht von fossilen Energiequellen.

Mitgliedertreffen in Moskau

Page 34: Jahresbericht DRF 2010

Dies geht nur, wenn wir global auf Energieeffizienz und Erneuerbare

Energien setzen. In Deutschland haben wir in den vergangenen Jahren eine

Wende in der Energiepolitik vollzogen. Deutschland ist sowohl bei der

Energieproduktivität als auch beim Einsatz Erneuerbarer Energien weltweit

führend. Dieses Potenzial und Know-How können deutsche Unternehmen

in Russland einbringen, um dem Land zu helfen, seine reichen regenerativen

Ressourcen zu nutzen und den Energieverbrauch zu senken.

Darüber hinaus gilt es zweitens die Versorgung mit fossilen Energieträgern

weiter zu diversifizieren. Ich bin der Auffassung, dass wir Europäer die besten

Voraussetzungen haben, diese Herausforderung zu meistern. Zum einen, weil

die meisten Staaten Europas über eine leistungsfähige Infrastruktur verfügen.

Und zum anderen, weil wir aufgrund unserer geographischen Lage einen ver-

hältnismäßig einfachen Zugang zu Energiequellen haben. Um unsere Position

zu wahren, müssen wir in Europa das Thema Energieversorgung – und damit

verbunden das Thema Energietransport – als gemeinsame europäische politische

Aufgabe betrachten. Das Ziel muss sein, die europäische Energiepolitik enger zu

vernetzen und die internationalen Energiepartnerschaften weiter zu vertiefen –

und das gilt vor allem für unseren wichtigsten Lieferanten: Russland.

Ich sehe keine Gefahr einer möglichen Abhängigkeit Europas von rus-

sischen Gas- und Öllieferungen. Der Anteil russischen Gases an den EU-

Gasimporten beträgt derzeit etwa 25 Prozent. Demgegenüber liefert Russland

jedoch weit über die Hälfte seiner Gasexporte an die Europäische Union.

Russland ist auf die Exporteinnahmen in einem viel größeren Maße angewie-

sen als Europa auf russisches Gas. Wenn von einer Abhängigkeit gesprochen

werden kann, dann von einer gegenseitigen. Die Gaskrisen 2006 und 2009 und

die Unterbrechung des Transportes des russischen Gases durch die Ukraine

haben jedoch deutlich gemacht, dass es ein Transitproblem gibt. Der damalige

Streit ging um Gaspreise und um Rechnungen, die seitens der Ukraine nicht

bezahlt wurden. Es handelte sich nicht um eine Lieferkrise, sondern um eine

Transitkrise. Eine Wiederholung in diesem Jahr scheint durch einen neuen

32 33

Gerhard Schröder

Page 35: Jahresbericht DRF 2010

Bild Tief 01

transparenten Liefervertrag und die finanzielle Unterstützung der Ukraine

durch den IWF abgewendet. Aber mittelfristig müssen wir reagieren, denn

80 Prozent der Lieferungen für Europa laufen über diese eine Leitung durch

die Ukraine. Und deswegen müssen wir zum einen soviel Transportrouten wie

möglich entwickeln – nicht nur aus Russland, sondern auch aus anderen Län-

dern – und auf eine Internationalisierung der Pipelines drängen. Das ist eine

der vordringlichen Aufgaben für die neue Europäische Kommission.

Eine Gefahr sehe ich jedoch: Wir Europäer versäumen es, uns den

Zu gang zu Energiequellen zu sichern. Asien und die USA sind hierbei Kon-

kurrenten. Es geht heutzutage nicht mehr darum, wie viel man für Energie zu

zahlen bereit ist. Es geht darum, dass man überhaupt noch Zugang zu Energie

hat. Wir sehen erste Änderungen in der russischen Energiepolitik, die für uns

Europäer Nachteile bringen könnten: Russland wird in den nächsten Jahren

zu nehmend mehr Gas und Öl nach Asien und in die USA liefern als nach

Europa.

Was müssen wir also tun? Zum einen müssen sich europäische Un ter -

nehmen in der Förderung in Russland verstärkt engagieren, wie es etwa ENI,

Total und Wintershall tun. Darüber hinaus gibt es in Russland eine große

Offenheit für ausländische Investitionen im Energiesektor.

Im Gegenzug dürfen wir Europa nicht vor russischem Kapital abschot-

ten. Denn gegenseitige Verflechtung führt zu gemeinsamen Interessen, mehr

Sicherheit und zur Öffnung der russischen Wirtschaft und Gesellschaft.

Zum anderen müssen wir auf eine weitere Diversifizierung bei den

Lieferanten und den Transportwegen achten – das betrifft insbesondere die

Erdgasversorgung. Wer über Energiesicherheit diskutiert, muss aber auch einen

Blick auf die Stabilität in den Erzeugerregionen werfen. Russland ist für Europa

seit fast vier Jahrzehnten ein verlässlicher Partner in der Energieversorgung.

Dies war während des Kalten Krieges so, dies war in den vergangenen Jahren

so und, ich bin sicher, dies wird auch in Zukunft so sein. Die Alternativen zu

Russland – der Nahe Osten und Nordafrika – sind keinesfalls verlässlicher. Das

Chaos im Irak, der Konflikt um das Atomprogramm des Iran und der Nahost-

Konflikt bedrohen unsere Versorgungssicherheit. Auch deswegen pflegen

Staaten wie Deutschland eine privilegierte Energiepartnerschaft mit Russland.

Denn es ist eine Garantie für eine sichere Energieversorgung.

Die Beziehungen zwischen Europäischer Union und Russland bezeich-

nen wir als eine »strategische Partnerschaft«. Und das gilt auch für die

deutsch-russischen Beziehungen. Allerdings muss man anmerken, dass dieser

Part ner schaft eine wirkliche strategische Tiefe fehlt. Nach meiner Auffassung

ist es an der Zeit, Russland enger an die europäischen Strukturen zu binden.

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Derzeit wird über ein neues Partnerschafts- und Kooperations-Abkommen

zwischen EU und Russland verhandelt. Das ist aber nicht ausreichend. Bei

Russ land wird es nicht um eine EU-Mitgliedschaft gehen, aber wir brauchen

eine Assoziierung. Da kann es dann um Felder wie die Handelsliberalisierung

bis hin zu einer Freihandelszone, gemeinsame Infrastrukturprojekte, einen

regel mäßigen und vertieften politischen Dialog, vereinfachte Visaregeln und

eine sicherheitspolitische Kooperation gehen. Wir erreichen damit eine Mo -

der nisierung – in Russland, das sich an unser Werte- und Rechtssystem annä-

hern wird. Und wir erreichen damit Stabilität – für unseren Kontinent, denn

gleiche Interessen führen in der Regel zu gemeinsamem Handeln.

Russland ist ein wichtiger Partner für Europa und für Deutschland – poli-

tisch, wirtschaftlich und kulturell. Umgekehrt setzt Russland nicht nur großes

Vertrauen, sondern auch große Hoffnungen auf Europa. Wir sollten sowohl

dieses Vertrauen als auch diese Hoffnungen nicht enttäuschen. Präsident

Medwedew hat ein ambitioniertes Programm vorgelegt, um Russland zu

modernisieren. Bildung, Forschung, Innovation und Infrastruktur sind die

zentralen Bereiche. Das Versprechen, die Rechtsstaatlichkeit zu fördern

sollten wir ernst nehmen. Wenn Russland auf diesem Weg, den im Jahr 1999

der damalige Präsident Putin eingeschlagen hat, fortschreitet, werden wir ei -

nen starken und verlässlichen Partner haben. Diese Chance müssen wir Euro -

päer nutzen. Der Weg führt dabei nicht über Konfrontation, sondern nur über

Kooperation.

Daher ist die Arbeit des Deutsch-Russischen Forums so wichtig. Sie leis-

ten einen Beitrag, dass sich beide Länder enger miteinander verflechten und

voneinander lernen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

Gerhard Schröder

Bundeskanzler a.D.

Deutsch-Russisches Forum, Hotel Baltschug Kempinski

Moskau, 11. März 2010

Page 37: Jahresbericht DRF 2010

Герхард Шрёдер Вызовы и шансы в партнерстве между Германией и Россией

Выступление на встрече, организованной Германо-Российским Форумом в сотрудничестве с Российско-Германской внешнеторговой палатой

Многоуважаемые дамы и господа!

Я с радостью принял Ваше приглашение, поскольку убежден, что организации, подобные Германо-Российскому Форуму, имеют огромное значение в плане взаимоотношений между нашими странами. Наша совместная задача состоит в дальнейшем развитии взаимосвязей между обеими странами в областях экономики, политики и гражданского общества. Только при успешном ее выполнении мы можем обеспечить прочный мир и благополучие на нашем континенте. Взаимоотношения с Россией играют для Германии важную роль с исторической точки зрения. Нам хорошо известна наша совместная история, включающая в себя эпохи тесного сотрудничества, но также

и периоды кровавых распрей. Во времена взаимного доверия между Германией и Россией во всей Европе, как правило, царил мир. Наступало время недоверия и вражды – к сожалению, в результате дело часто кончалось войной. Этот урок нам пришлось вынести в особенности из опыта XX-го века. Поэтому в Европейском Союзе Германия выступает за особо тесные взаимоотношения с Россией – причем вне зависимости от тех или иных правящих партий. Германия стремится к добрым отношениям с Россией, поскольку это в интересах Европы. Мы, европейцы, нуждаемся в России, равно как и Россия нуждается в Европе. Ни одна из крупных международных задач, будь то изменение климата, надежность энергетики или же конфликты на Ближнем и Среднем Востоке, не может быть решена без России. А Россия без помощи

Герхард Шрёдер, Эрнст-Йорг фон Штуднитц, Алексей Мордашов, (слева на право)

Page 38: Jahresbericht DRF 2010

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Европы не сможет успешно продолжить путь модернизации экономики и общества.

С момента развала Советского Союза ситуация в мире драматически изменилась. Биполярная международная система раскололась; возни кли новые очаги угрозы и новые вызовы. Но и Россия изменилась. Россия не является больше слабым торговым партнером, как в 90-е годы прошлого тысячелетия. В то время Россия несла печать государственного распада. Сегодня Россия – уверенная в себе, внутренне стабильная и экономически окрепшая благодаря сырьевому богатству страна.

Но обходятся ли с Россией в международной политике адекватно ее силе, равно как и ее достоинству? На мой взгляд – никоим образом. Мнение некоторых западных государств – не обойдем умолчанием политику США – за последние двадцать лет было продиктовано высоко-мерием по отношению к якобы слабой России. Перемены в правящих кругах США позволяют надеяться на смену курса: от конфронтации к кооперации. Первые шаги президента Обамы в этом направлении –

как, к примеру, отказ от размещения американских ракет и радарных систем в Восточной Европе – были правильными. Если такая линия будет продолжена, то существует реальная возможность тесного и доверительного сотрудничества, в особенности в сфере безопасности.

Существует достаточно тем, объединяющих европейцев и россиян общими интересами: разоружение, нераспространение оружия массового уничтожения, стабилизация ситуации в Афганистане, умиротворение неспокойного Кавказского региона. Президент России Медведев представил проект Договора о евро-атлантической коллективной безопасности. Эта концепция должна послужить, как мне кажется, основой для дальнейших переговоров.

Анжелика Коркунова, Герхард Шрёдер

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Дружеская рука протянута; хорошо бы европейцы и члены НАТО не упустили этого шанса. Это относится также и к конкретному сотрудничеству между НАТО и Россией. Мы должны признать, что Россия – как и НАТО – имеет собственные интересы в области без-опас ности, а также собственные сферы интересов. На мой взгляд, это означает, что о вступлении Грузии и Украины в НАТО не может быть и речи. Подобный шаг означал бы не укрепление, а снижение безопасности в Европе. На Украине подобные спекуляции, похоже, улеглись после новых президентских выборов. Грузия развязала войну на Кавказе, что доказано независимыми экспертами. Поджигателям войны не место в НАТО, и страны НАТО должны это ясно дать понять грузинскому президенту.

С геополитической точки зрения Россия имеет огромное значение для Европы. В начале XXI-го века мы являемся свидетелями политического и экономического подъема Азии, в особенности Китая и Индии. Перед Европой стоит ключевой вопрос: какая роль предназначена нашему континенту в грядущем? Для Германии и Евросоюза должно сделаться общей задачей, чтобы объединенная Европа, наряду с США, Китаем, Россией и Индией, стала бы важной точкой опоры в глобальной политике. Это важно, поскольку Европа представляет собой социальное, экономическое, культурное и политическое сообщество, которому нет равных на земном шаре – транснациональное единство, позволяющее людям жить в мире, свободе, благополучии и безопасности. В этом Европа может послужить примером для других стран и регионов.

Европейский Союз обладает гигантским экономическим и политическим потенциалом. Он представляет собой политическое пространство, обладающее 30 процентов мировой экономики, и круп-нейший внутренний рынок с населением примерно в 500 миллионов человек. А также – на это часто закрывают глаза – ЕС является и мощной военной державой: не будем забывать, что он несет пятую часть мировых военных расходов.

В настоящее время Евросоюз, дипломатично выражаясь, не исчерпывает своего политического потенциала. Это было нам наглядно показано на климатической конференции ООН в Копенгагене. На этой кон ференции было продемонстрировано два примечательных результата. Во-первых, провал в одном из важнейших глобальных вопросов. И во-вторых, бессилие европейских государств. В Копенгагене европейцы фактически не были задействованы в принятии решений. Переговоры, в конечном итоге, велись между США, Китаем, Индией, Бразилией и Южной Африкой. Каковы же выводы из этого политического унижения для Европы?

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На мой взгляд, Евросоюз должен поставить перед собой три задачи, если он хочет сделаться важной точкой опоры в мировой политике. Чтобы быть политически дееспособным, ЕС должен проводить дальнейшие реформы своих внутренних учреждений. Чтобы быть экономически мощной, Европа обязана сохранить свою уникальную социальную систему. А чтобы стать важным глобальным фактором, Евросоюзу необходимо позаботиться о более тесных связях со стратегически важными соседними странами – и конкретно, углубить партнерство с Россией.

Россия имеет далеко идущие традиции и интересы, простира-ющиеся от Европы и до Азии. Но в первую очередь, Россия видит себя европейским государством – и в этом мы, европейцы, должны осознать свой шанс. Поскольку у России есть и другая политическая альтернатива: а именно, обернуться к Азии. Мы в Европе должны следить за тем, чтобы этот путь не стал для России слишком заманчивым: это не в наших интересах ни политически, ни экономически. Я убежден, что это противоречило бы и интересам России, поскольку также и для России Европа является надежным и необходимым партнером.

Россия и Европейский Союз обоюдно несут ключевую роль в качестве экономических партнеров. Экономическая мощь России зна-чительно возросла за прошедшие годы. Движение в этом направлении будет продолжено и после преодоления всемирного экономического кризиса. Мы знаем, однако, что несмотря на явные превосходные показатели, перед Россией стоят немалые экономические вызовы. Необходимо ускорить процесс экономической модернизации, чтобы ослабить зависимость от колебаний цен на сырье. Россия должна усилить развитие инфраструктур и создать конкурентоспособный индустриальный сектор, особенно в области высоких технологий.

Модернизация России может увенчаться успехом лишь при условии, что внутренний, равно как и зарубежный капитал обретут надежные рамки. Президент Медведев и премьер-министр Путин объявили улучшение правовой системы, укрепление принципа правового государства и борьбу с коррупцией одной из важнейших задач на ближайшие годы. Это верное направление на пути к стабильной, процветающей и надежной в правовом отношении России.

России принадлежит основная роль также и в области мирового энергоснабжения. В ближайшие 20 лет спрос на ископаемые энерго-носители будет неуклонно возрастать, что в первую очередь связано с ростом потребления в Китае и Индии. Вопрос мирового обеспечения энергоснабжением и его надежности, учитывая принцип справедливости,

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свободы и посильных цен, будет поэтому являться краеугольным. Нельзя забывать, что эта задача касается не только энергетической политики как таковой, но прежде всего ее последствий в сфере мировой конъюнктуры, а также системы безопасности.

Что может послужить ответом на эти вызовы?

В первую очередь, нам необходима глобальная, долгосрочная энергетическая политика, щадящая природные ресурсы и ослябляющая нашу зависимость от ископаемых источников энергии. Предпосылкой к тому является, что в глобальном масштабе должен быть сделан упор на эффективность, а также на возобновляемые источники энергии. В Германии за последние годы произошел перелом в сфере энергетической политики. Германия играет ведущую роль во всем мире как в плане продуктивности энергии, так и в плане задействования возобновляемых источников. Этим потенциалом и ноу-хау германские предприятия могут поделиться с Россией, чтобы помочь ей в использовании богатых регенеративных ресурсов и в снижении потребления энергии.

Помимо этого, снабжение ископаемыми энергоносителями по-прежнему необходимо рассредоточивать. На мой взгляд, мы в Европе обладаем наилучшими предпосылками для решения этой задачи. Во-первых, поскольку большинство европейских государств рас-полагают эффективными инфраструктурами. И во-вторых, посколь-ку наше географическое положение открывает нам относительно простой доступ к источникам энергии. Чтобы упрочить нашу позицию, Европе необходимо рассматривать проблему энергоснабжения – а в связи с этим и транспортировки энергии – как общеевропейскую политическую задачу. Наша цель должна состоять в том, чтобы крепче связать воедино энергетическую политику Европы и углубить международное партнерство в сфере энергетики – и это прежде всего относится к нашему важнейшему поставщику: России.

Мне не видится никакой угрозы в плане возможной зависимости Европы от российских поставок нефти и газа. Доля российского газа в общем газовом импорте Евросоюза составляет на сегодняшний день примерно 25 процентов. Россия же, в свою очередь, поставляет более половины своего экспортируемого газа в страны Евросоюза. Таким образом, Россия гораздо более зависима от прибыли с экспорта, нежели Европа от российского газа: так что если уж и говорить о зависимости, то как минимум об обоюдной. Однако газовые кризисы 2006 и 2009 гг., а также прерванные поставки российского газа через территорию Украины наглядно продемонстрировали, что в вопросах транспортировки имеются очевидные проблемы. Темой тогдашнего

Page 42: Jahresbericht DRF 2010

раздора были цены на газ, а также не оплаченные Украиной счета. Таким образом, речь шла о кризисе не в области поставок, а в области транзита. В этом году повторение подобного кризиса, похоже, удалось предотвратить – с одной стороны, благодаря новому, открытому договору о поставках, с другой – благодаря финансовой поддержке Украины со стороны Международного валютного фонда. Однако рано или поздно мы должны найти выход из этой ситуации, поскольку 80 процентов поставок в Европу проходят через этот единственный газопровод на Украине. Поэтому нам необходимо обеспечить как можно больше транспортных путей – это относится не только к России, но и к другим странам-поставщикам, – равно как и настаивать на переходе трубопроводов в международную собственность. Это одна из первоочередных задач новой Европейской Комиссии.

Однако существуют опасения, что Европа может упустить возможность закрепить за собой доступ к источникам энергии. Нашими конкурентами являются Азия и США. В настоящее время речь уже не идет о том, кто сколько готов заплатить за энергию; речь идет о том, чтобы вообще иметь доступ к энергии. Мы сталкиваемся с первыми

изменениями в российской энергетической политике, возможно невыгодными для Европы: в ближайшие годы Россия постепенно начнет поставлять больше нефти и газа в Азию и в США, чем в Европу.

Как же нам быть? Во-первых, европейские предприятия должны при-ни мать более активное участие в российской нефте- и газодобывающей промышленности, по примеру ENI, Total и Wintershall. Помимо этого, Россия демонстрирует большую готовность в вопросах международных инвестиций в энергетический сектор – Европа, в свою очередь, не должна отгораживаться от российских капиталовложений, поскольку взаимопроникновение идет на благо обоюдным интересам, безопасности, а также укреплению доверия в российской экономике и в обществе.

40 41

Хайнрих Бонненберг, Елена Бонненберг-Вербицкая, Герхард Шрёдер,

Михаил В. Шмаков (слева на право)

Page 43: Jahresbericht DRF 2010

Во-вторых, мы должны делать упор на дальнейшее рассре-доточение среди поставщиков и транспортных путей, в особенности что касается газа. Рассуждая об энергетической надежности, нельзя, однако, оставить без внимания вопрос стабильности в странах-производителях. Россия вот уже почти сорок лет является надежным партнером Европы в сфере энергоснабжения – так оно было и в период холодной войны, и в недавнем прошлом. Поэтому я уверен, что так оно будет и впредь. Альтернативные варианты, а именно Ближний Восток и Северная Африка, ни в коей мере не являются более надежными. Неразбериха в Ираке, спор вокруг атомных программ Ирана и конфликт на Ближнем Востоке являются реальной угрозой для нашего снабжения. Вот еще одна причина, по которой Германия, равно как и другие страны, в области энергетики предпочитают привилегированное партнерство с Россией: оно служит нам гарантией надежного энергоснабжения.

Мы называем взаимоотношения между Евросоюзом и Россией «стратегическим партнерством». Точно так же можно обозначить и германско-российские отношения. Однако необходимо отметить, что

этому партнерству еще не хватает подлинной стратегической глубины. Я считаю, настало время наладить более тесные связи между Россией и европейскими структурами. На данный момент обсуждается новое соглашение о партнерстве и сотрудничестве между ЕС и Россией. Однако этого мало. О вступлении России в Евросоюз речь не идет, но ассоциация между Россией и ЕС нам необходима – будь то в плане либерализации торговых отношений вплоть до создания зоны свободной торговли, или же общих проектов в области инфраструктуры, регулярного и углубленного политического диалога, упрощенных визовых порядков, а также сотрудничества в сфере политики безопасности. Тем самым мы добьемся модернизации для России, которая сблизится с нашими ценностными и правовыми системами. А также мы добьемся

Герхард Шрёдер, Мариа Кофал

Page 44: Jahresbericht DRF 2010

стабильности для нашего континента, поскольку общие интересы, как правило, побуждают на совместные действия.

Россия является важным партнером для Европы и для Германии – в политическом, экономическом и культурном отношении. Россия, со своей стороны, не только оказывает большое доверие, но и возлагает большие надежды на Европу. Мы не имеем права обмануть этого доверия и этих надежд. Президент Медведев представил амбициозную про грам му модернизации России, центральными пунктами которой являются сферы образования, научных исследований, инноваций и инфраструктуры, а также важное обещание укреплять и поддерживать принцип правового государства. Если Россия будет и далее неуклонно продвигаться по этому пути, намеченному в 1999 г. тогдашним президентом Путиным, то мы будем иметь дело с сильным и надежным партнером. Европе необходимо воспользоваться этим шансом, что возможно не путем конфронтации, но исключительно путем сотрудничества.

В этом смысле особую важность приобретает деятельность Германо-Российского Форума, который позволяет обеим странам теснее сотрудничать и учиться друг у друга.

Большое спасибо за внимание!

Герхард Шрёдер бывший Федеральный канцлер Германии Германо-Российский Форум, гостиница Балчуг Кемпински Москва, 11 марта 2010 г.

42 43

Page 45: Jahresbericht DRF 2010

Wladimir Jakunin

Deutschland und Russland: Wirtschaftliche Zusammenarbeit

und gesellschaftliche Herausforderungen

Vortragsveranstaltung in Zusammenarbeit

mit dem Petersburger Dialog

und dem Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft

Sehr geehrte Damen und Herren,

es scheint mir symbolisch zu sein, dass unsere heutige Zusammenkunft

drei Veranstalter hat und auf diese Weise zivilgesellschaftliche, politische und

wirtschaftliche Zusammenarbeit miteinander verknüpft.

Wladimir Jakunin

Page 46: Jahresbericht DRF 2010

44 45

Die russischen Eisenbahnen haben schon immer einen wichtigen Platz

in der Wirtschaft des Landes eingenommen. Die Industrialisierung Russlands

hat mit dem Bau der Eisenbahnen ihren Anfang genommen, und in dieser

Hinsicht sind wir kein Sonderfall: in Deutschland, England und allen anderen

Ländern war das genau so. Im Falle Russlands jedoch mit seinen ausgedehnten

Weiten spielte und spielt die Eisenbahn eine besondere Rolle. Fast 40 Prozent

aller Fahrgäste und 80 Prozent des gesamten Frachtaufkommens im Land wer-

den auf der Schiene befördert.

Darüber hinaus aber ist von Bedeutung, dass der Ausbau der Eisenbahn

stets – und das bereits von den Eisenbahnpionieren in Russland – unter dem

Aspekt der sozialen Wirkung in der Gesellschaft gesehen wurde. Ich habe mir

alte Zeichnungen der Transsibirischen Eisenbahn angesehen. Bei Entwürfen

für eine Station an der Transsib wurden Häuser für die Menschen, die auf die-

ser Station einmal arbeiten sollten, in direkter Nachbarschaft mitgeplant. Die

Menschen selbst waren noch gar nicht vor Ort. Diese Häuser waren solide, aus

Holz gebaut und je nach Dienststellung der Person, für die sie bestimmt waren,

unterschiedlich ausgestattet. War dies zum Beispiel ein Stationsvorsteher, so

stand ihm ranggemäß zu, dass neben seinem Haus ein Gewächshaus und ein

Viehstall gebaut wurden. Außerdem sahen die Pläne auch Begegnungsstätten

und Treffpunkte für die Bewohner der Region vor. Das ist auch der Grund

dafür, dass wir heute noch, in einer Zeit, in der die Eisenbahn reformiert wird,

nach wie vor über rund 300 Kindereinrichtungen – sowohl Kindergärten als

auch Schulen – verfügen.

Im Laufe der russischen Geschichte sind die kleinen Nationen und

Volksgruppen nie unterdrückt worden. Die Kinder der nordischen Völker

wurden aus ihren Familien genommen, in Internate in die großen Städte

gegeben, dort unterrichtet, erzogen und versorgt. Herangewachsen waren sie

dann nicht mehr imstande, in ihrer ursprünglichen Umgebung zu leben. Sie

blieben in den großen Städten und kehrten nicht zurück. Heute bieten wir den

Vortragsveranstaltung mit Wladimir Jakunin

Page 47: Jahresbericht DRF 2010

Kindern unserer Eisenbahner von den entlegenen Stationen keine Schul- oder

Internatsplätze mehr in Moskau oder St. Petersburg, sondern in den nahe

gelegenen größeren Städten ihrer Region, damit die jungen Menschen nach

der Ausbildung wieder in ihre Heimatorte zurückkehren und dort arbeiten

können. Bei der Verwaltung der Eisenbahn geht es also nicht nur um Fracht-

und Personenbeförderung, sondern auch um soziale Belange.

Wir leben insofern in einer recht schwierigen und verantwortungsvol-

len Zeit, als mit dem Zerfall der Sowjetunion unser politisches Paradigma

zu sam mengebrochen ist. Genau deshalb hat Wladimir Putin von einer geopo-

li tischen Katastrophe gesprochen. Der Zerfall eines so großen Staates muss

un weigerlich tektonische Verschiebungen in der Geopolitik hervorrufen. Und

die Wirtschaftskrise, die wir seit 2008 durchleben, hat auch noch das bis dahin

vorherrschende wirtschaftlichen Paradigma zusammenbrechen lassen. Das

neoliberale Paradigma hat sich als unfähig erwiesen, die im Zuge der wirt-

schaft lichen Globalisierung aufgetretenen Fragen zu lösen.

Russland und Deutschland sind die größten Länder Europas, Russland

ist zudem auch das größte Land Eurasiens. Zweifelsohne hat sich unser Land

in den letzten zehn Jahren mit recht kräftigem Tempo entwickelt, doch mit

diesem Tempo kann Russland noch nicht das Niveau der neunziger Jahre

wieder erlangen, weder was die Wirtschaftsentwicklung noch was seine Stel-

lung in der Welt angeht. Nichtsdestoweniger ist völlig offenkundig, dass

man Russland als geopolitische Kraft nicht einfach aus der Weltkarte ausra-

dieren kann. Die Zusammenarbeit zwischen Russland und Deutschland ist

nicht auf die Wirtschafts- oder Handelsbeziehungen beschränkt, sondern

er streckt sich auf mannigfaltige Gebiete: Klimaschutz, Energieversorgung,

Ver kehr, europäische Sicherheit – insbesondere Abrüstung und die Beilegung

inter nationaler Konflikte – sowie Kultur und Jugendaustausch. Die gesamte

Kooperation ist von dem Bemühen geleitet, Stereotype in der Wahrnehmung

Russlands durch die deutsche Öffentlichkeit und Deutschlands durch die rus-

sische Öffentlichkeit auszumerzen.

Von großer Bedeutung ist, dass unsere Beziehungen sich unabhängig

von Wechseln an der politischen Machtspitze weiter entwickeln. Deshalb

ver fügen wir gerade in unseren Beziehungen mit Deutschland über eine so

breite vertragsrechtliche Basis und etliche institutionelle Instrumente, wie wir

sie mit anderen Ländern nicht haben. In erster Linie betrifft das natürlich die

Außen- und Sicherheitspolitik. Russen und Deutsche sind einander in gewis-

ser Weise sehr ähnlich. Die heutigen Generationen der Deutschen werden

von der Schulbank an in dem Gefühl erzogen, Verantwortung für die Un -

billen des Zweiten Weltkriegs zu tragen. Unter diesem Blickwinkel hat sich

in der Gesellschaft ein bestimmtes Verhaltensmuster in den gegenseitigen

Be ziehungen mit dem transatlantischen Partner und mit Russland herausge-

Page 48: Jahresbericht DRF 2010

46 47

bildet: ein Verantwortungsgefühl auch für das, was frühere Generationen von

Deutschen in der Vergangenheit getan haben.

Die Russen sind im Westen lange als träge, irgendwie einfältige

Menschen mit einer Neigung zur Unterwürfigkeit und zu einer totalitären

Ge sell schaftsform wahrgenommen worden. Und wir mussten auch immerzu

den Beweis antreten, dass dem nicht so ist. Vielleicht eint uns auch das.

Die Vorschläge des russischen Präsidenten zur internationalen Sicherheit

kommen unseren Vorstellungen sehr nah. Ich möchte Ihre Aufmerksamkeit auf

einen Aspekt lenken, den Sie vielleicht für irrelevant halten werden, an dem

mir aber durchaus etwas zu sein scheint. Ich spreche viel mit auslän dischen

Partnern und diskutiere mit ihnen häufig und offen über ganz unterschied-

liche Themen, auch über einen möglichen Nato-Beitritt Russlands. Ich gebe

Ihnen hierzu ein Beispiel. Stellen Sie sich Folgendes vor: Ein ganz normaler

Autofahrer, nicht betrunken, überfährt mit leicht überhöhter Geschwindigkeit

einen Menschen und verletzt ihn tödlich. Sowohl in unserem als auch in Ihrem

Land müsste sich dieser Fahrer aller Wahrscheinlichkeit nach wegen fahrläs-

siger Tötung vor Gericht verantworten.

Nehmen wir ein anderes Beispiel: Im Irak sind bis heute tausende von

Soldaten umgekommen, unter anderem auch aus Europa. Die Verluste bei

den Irakern gehen Berichten zufolge bereits in die Zehntausende. Der ehema-

lige britische Premierminister hat eingeräumt, dass die Information, der Irak

sei im Besitz von Massenvernichtungswaffen, nicht der Wahrheit entsprach.

Was ergibt sich daraus? Ein Autofahrer hat einen Menschen überfahren und

wird vor Gericht gestellt. Tausende von Leben sind ausgelöscht worden, und

niemand verliert ein Wort darüber.

Dabei geht es nicht um den Namen des Bündnisses, sondern um das

Wesen, um die Politik dieses Bündnisses bzw. der Länder, die ihm angehören.

Ich würde nicht wollen, dass mein Land Mitglied einer solchen Organisation

Rainer Lindner, Wladimir Jakunin

Page 49: Jahresbericht DRF 2010

wäre. Ich möchte nicht, dass meine Kinder an solchen Abenteuern wie dem

im Irak beteiligt werden. Allem Anschein nach müssen wir uns das, was man

»atlantische Solidarität« nennt, noch einmal ganz genau anschauen. Das sind

schöne Worte. Doch dürfen wir nicht vergessen, dass wir in einer Welt des

wirt schaft lichen Wettbewerbs leben. Und mit wem konkurriert denn die

euro päische Wirtschaft? Natürlich nicht mit Russland, denn Russland ist

Roh stofflieferant und die Europäer sind in erster Linie Verbraucher. Viel-

leicht konkurriert die europäische Wirtschaft mit der arabischen Welt, mit

Süd ostasien, mit China – aber all das stimmt nicht so ganz. Letzten Endes ist

der einzige wirkliche Konkurrent der Europäer die amerikanische Wirtschaft.

Wenn wir aber von der Wettbewerbsfähigkeit Europas reden und uns darin

einig sind, dass Europa mit Amerika im Wettbewerb steht, dann gilt es nach-

zudenken. Woher eigentlich kommen einige Entscheidungen, die hier auf

Widerstand stoßen? Haben sie mit dem globalen Wettbewerb zu tun? Dass

zum Beispiel ein Ihnen wohl bekannter Autohersteller nicht verkauft wurde,

was war das für eine Entscheidung? Eine politische? Enge Zusammenarbeit

und offener Gedankentausch können derartige Missverständnisse und derar-

tiges Misstrauen auf beiden Seiten ausräumen. Dann werden auch Fragen der

Sicherheit leichter und sachgerechter angegangen werden können.

Ich glaube, dass der Petersburger Dialog eine herausragende Rolle

spielt, und zwar als ein Dialog, der die Vertreter der Zivilgesellschaft einbe-

zieht – nicht hauptamtliche Politiker, nicht staatliche Funktionäre, sondern

Men schen aus der Gesellschaft des einen und des anderen Landes. Seine Rolle

deckt sich in mancher Hinsicht mit der des World Public Forum – Dialogue

of Civilizations. Diese internationale Nichtregierungsorganisation mit Sitz in

Wien ist keine russische Organisation. Das World Public Forum hat es sich

zum Ziel gesetzt, breite Schichten der Zivilgesellschaft für den Dialog zu ge -

winnen und zwar deshalb, weil die Staaten keinen Dialog führen: Sie führen

Ver handlungen, und das hat nichts gemein mit den Beziehungen zwischen den

Menschen. Sobald sich Staaten an einen Verhandlungstisch setzen, befindet

sich zwischen ihnen ein Tisch – sei es ein imaginärer oder ein echter.

Eberhard Schneider, Martin Hoffmann

Page 50: Jahresbericht DRF 2010

Daher unterstützen wir den Vorschlag des Vorsitzenden des deutschen

Len kungsausschusses des Petersburger Dialogs, Lothar de Maizière, der an -

ge regt hat, dass Dialogue of Civilizations und Petersburger Dialog gemeinsam

eine Seminarreihe durchführen, die der Weltanschauung der beiden Or gani -

sationen entspricht.

Mit Blick auf die Wirtschaft haben wir in der Tat allen Grund zufrieden zu

sein, denn wir haben Wachstum. In der Krise hatten wir einen Rückgang von

34 Prozent hinnehmen müssen, doch nun haben wir wieder einen Aufschwung,

auch wenn wir das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreicht haben. Ich freue

mich, dass der Anteil der Eisenbahn an der Beförderungsleistung steigt. Doch

wenn ich sage, dass die Beförderungsleistung der Eisenbahn im Vergleich zur

Vorkrisenzeit um ungefähr 15 Prozent gewachsen ist, vergesse ich nicht, dass

wir immer noch 10 Prozent unter dem einstigen Niveau aus der Zeit vor der

Krise liegen. Daher ist es meiner Ansicht nach zumindest verfrüht, davon zu

sprechen, dass die Krise überwunden sei. Einige Experten weisen schon heute

auf eine mögliche zweite Krisenwelle hin. Noch vor zwei Tagen habe ich einen

Fern sehbericht darüber gehört, dass diese zweite Welle in den Vereinigten

Staaten bereits allmählich anrollt.

Die Gründe der Krise interpretiert jeder auf seine Art. Allerdings sind

sich Wirtschaftsexperten und -vertreter weitgehend einig und erklären, dass

die Kluft zwischen virtueller Finanzwirtschaft und Realwirtschaft ein solches

Ausmaß erreicht hatte, dass es unweigerlich zur Krise kommen musste. Die

Fachleute taxieren den Wert der gesamten Realwirtschaft auf zirka 60 Bil lio -

nen Dollar. Demgegenüber sind Derivate für schätzungsweise – genaue Zah -

len kennt niemand – 600 Billionen Dollar ausgegeben worden. Eine zehn fache

Dis krepanz.

Das ist Fakt eins. Fakt zwei sind die eklatanten wirtschaftlichen und so -

zialen Ungleichheiten in der Welt. Afrika mit seiner Bevölkerung von einer

Milliarde Menschen ist im Grunde vom Aussterben bedroht. Mit schöner

48 49

Lothar de Maizière, Vladimir Grinin

Page 51: Jahresbericht DRF 2010

Regelmäßigkeit wird sowohl im Westen als auch bei uns darüber geschrieben,

dass man Afrika helfen muss. Es werden auch Spendengelder nach Afrika

geschickt. Aber für die Milliardenbevölkerung Afrikas sind diese Spendengel-

der bei weitem nicht genug, weil man dort die sozialen Verhältnisse ändern

muss. Damit befasst sich niemand, und hierin liegt der grundsätzliche Wider-

spruch unseres heutigen Wirtschaftsmodells.

Niemand hat die Initiative ergriffen, internationale Kontrollmechanismen

für die Finanzströme einzurichten – wie es übrigens vor zwei Jahren der

Han dels minister der USA vorgeschlagen hat. Damals wurde erstmals ange-

sprochen, dass der amerikanische Staat die Dollar-Emission nicht kontrol-

liert. Doch schon auf dem Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum

war nicht mehr die Rede davon, dass solche Mechanismen geschaffen werden

müs sen. Vielmehr wurden Stimmen laut, dass es gar nicht möglich wäre, die -

se einzu richten. Natürlich ist das nicht möglich, denn man hat eine Ware

erdacht, deren Wert von keiner anderen übertroffen werden kann. Diese Ware

heißt Dollar. Der US-Dollar wird auf der ganzen Welt verkauft, er ist die

Leit währung. Man druckt soviel man von ihm braucht und zwar nicht nach

Ein schätzung der amerikanischen Regierung, sondern des Federal Reserve

System, das keine staatliche Einrichtung ist. Doch wer wird wohl ein Geschäft

ausschlagen, bei dem die Herstellungskosten für eine 100-Dollar-Note ganze

4 Cent betragen, diese aber weltweit für 100 Dollar verkauft wird. Das ist

ein Reingewinn von 250.000 Prozent! Dabei haben sowohl die deutsche als

auch die russische Wirtschaft in der Krisenbewältigung auf die Stützung des

Realsektors gesetzt, insbesondere auch über die Stützung des Bankensystems.

Unsere Länder kooperieren beim Bau der neuen Nord Stream-Pipeline.

Wir arbeiten auch weiterhin im Bereich der Bildung zusammen. Gerade erst

wurde in St. Petersburg ein Ausbildungszentrum für unsere Fachleute für

internationale Logistik eröffnet. Die Beziehungen zu unseren deutschen Kol -

le gen im Bereich Frachtverkehr entwickeln sich prächtig. Auch die Arbeit,

Wilfried Bergmann

Page 52: Jahresbericht DRF 2010

50 51

die wir beim Transport von Zulieferteilen für Volkswagen im Gebiet Kaluga

geleistet haben, ist nach Ansicht der Volkswagen-Führung nahezu ideal.

Nach Volkswagen kommen nun weitere deutsche Industrieunternehmen

in das Gebiet Kaluga. So hat zum Beispiel das Unternehmen Berlin Chemie

dort mit dem Bau einer Pharmafabrik begonnen. Sobald sich ein erfolgrei-

ches ausländisches Unternehmen in Russland ansiedelt, entstehen in seinem

Umfeld weitere Firmen und Betriebe.

Zweifellos sind für deutsche Unternehmer auch die bei den Olympia-

Projekten in Sotschi zu vergebenden Arbeiten von Interesse. Allseits bekannt

ist natürlich unsere Kooperation mit Siemens sowohl was die Fertigung von

Lokomotiven im Ural als auch den Erwerb von Hochgeschwindigkeitszügen

angeht. Wir beabsichtigen, diese Kooperation fortzusetzen. Einen hohen

Stel len wert hat für uns auch die Zusammenarbeit im Bereich Kommunale

Dienst leistungen und Wohnungswirtschaft sowie im Bereich der Gesundheits-

versorgung, bei der Innovationsprozesse im Vordergrund stehen. Auf diesem

Gebiet liegt noch ein langer Weg vor Russland bis man sagen könnte, dass

wir wieder den Stand von Wissenschaft und Technik erreicht haben, der dem

seinerzeitigen Niveau der Sowjetunion entspräche. Doch schon jetzt tun sich

glänzende junge Wissenschaftler hervor, und unsere Innovationsprojekte

kommen gut voran – umso mehr als sie unmittelbar vom Präsidenten unseres

Landes Dmitrij Medwedew unterstützt werden.

Ich denke, dass es für die russisch-deutsche Wirtschaftskooperation

enor me Entwicklungspotenziale gibt. Wir haben eine echte Chance, den Ver -

kehr von morgen zu gestalten. Gegenwärtig ist bei uns die Transsi birische

Eisenbahn als Verkehrskorridor im Gespräch, der über das Gebiet Russlands

den südostasiatischen und chinesischen Wirtschaftsraum mit Europa und vor

allem Deutschland verbinden könnte. Russland hat ein Interesse daran und

investiert in den Bau dieses Transitkorridors. Doch schon heute arbeitet man

in China an Plänen für eine Zugverbindung zwischen Peking und Berlin.

Züge fahren jetzt auch. Ihre Fahrzeit beträgt sieben Tage. Die Wagen

sind richtig schön. Glauben Sie mir, in Europa gibt es solche Wagen nicht,

weil bei Ihnen die Entfernungen nicht so groß sind wie in Russland mit sei nen

Weiten und weil die Zügen schneller und nicht über Nacht fahren. Wenn Sie

Interesse haben und einmal den Geruch vergangener Zeiten atmen wollen,

lade ich Sie ein, mit unserem Zug bis Wladiwostok zu fahren. Sie werden

sich davon überzeugen können, dass Eisenbahn nicht nur Kunststoff und

Geschwindigkeit bedeutet, sondern auch noch Flair und Atmosphäre. Nichts -

destoweniger nutzt die Eisenbahn im Konkurrenzkampf mit dem Kraftverkehr

auch die neueste Spitzentechnologie. Die Chinesen führen die in Deutschland

erprobte Magnetschwebebahn ein. Sie arbeiten mit Nachdruck daran und

Page 53: Jahresbericht DRF 2010

investieren in diese Technik, die nicht nur ein Verkehrssystem, sondern auch

ein Geschäft der Zukunft werden könnte. Ich bin der festen Überzeugung,

dass Infrastrukturprojekte erstens ein Weg aus der Krise sind und zweitens die

Gestaltung der Zukunft bedeuten.

Damit bei uns diese Zukunft beginnen kann, sind mindestens zwei

Grundvoraussetzungen notwendig: Erstens, dass die kommenden Genera-

tionen in einer gesunden Umgebung leben und arbeiten können – bildlich

gesprochen, dass sie ohne Gasmasken atmen können. Zweitens ist die

Schwerpunktsetzung auf Bildung und soziale Entwicklung der jungen Gene-

ration der Schlüsselfaktor für eine zeitgemäße Gesellschaftsentwicklung.

Die Formel für wirtschaftlichen Erfolg besteht aus drei Elementen:

Terri torium, Bevölkerung und Zugang zu Spitzentechnologie. Betrachtet

man Deutschland und Russland als einen wirtschaftlichen Block, so verfü-

gen wir bereits über diese drei Elemente. Daher ist für uns in Russland die

Zu sammenarbeit mit Europa und besonders mit Deutschland nicht nur ein

politisches Dogma oder eine politische Maxime. Jeder, der sich einigermaßen

auskennt, begreift, dass Russlands Perspektiven ohne diese Zusammenarbeit

düster sind. Doch ich möchte auch noch einmal betonen, dass ohne diese

Zusammenarbeit – wenn nicht Integration, dann Zusammenarbeit – auch die

europäische Wirtschaft und damit auch Deutschland, das Rückgrat der euro-

päischen Wirtschaft, düstere Perspektiven hat.

Ein wichtiges Thema ist die soziale Lage in unseren Gesellschaften. Die

Europäer und auch die Deutschen spüren zunehmend die Probleme, die im

Zu ge dessen, was man heute »mobility«, also Migration nennt, entstehen.

Die Franzosen und Engländer haben dieselben Probleme. Menschen, die

von entsprechenden politischen Aussagen geleitet in ein Land mit einer an -

de ren Kultur kommen, fühlen sich nicht verpflichtet, die Traditionen der

Ge sell schaft, in die sie gekommen sind, zu achten, sind jedoch der festen

Wladimir Jakunin, Vladimir Grinin

Page 54: Jahresbericht DRF 2010

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Überzeugung, dass diese Gesellschaft verpflichtet ist, sie alle zu versorgen.

Hier stellt sich eine entscheidende Frage, und zwar die nach dem Verhältnis

von Recht und Pflicht.

Deutschland und Russland brauchen Zuwanderung und haben ihre Gren-

zen geöffnet. Dabei stoßen sie auf ein und dasselbe Problem: die Anpassung der

Neuankömmlinge an das Leben und gesellschaftliche Bewusstsein des Landes,

in das sie gekommen sind. Der sehr wichtige Minderheitenschutz verwandelt

sich mitunter in etwas ganz anderes. Das läuft dann darauf hinaus, dass wir bei

dem Versuch, Zwangsverpflichtungen zu vermeiden, dahin gelangen, dass wir

unter das Diktat der Minderheiten geraten, und nicht nur der nationalen.

Besonders für die Europäer ist die Frage sehr heikel, was in einer

Gesellschaft erlaubt sein soll und was nicht. Ich schildere Ihnen ein Beispiel,

das mich in Schrecken versetzt, da es der Kultur unseres Landes zuwiderläuft.

Bei uns im Land gibt es jetzt Kinder, bei denen in der Spalte »Mutter« nur ein

Strich steht. Ein Mann, durchaus gutsituiert, sexuell normal veranlagt, unter-

schreibt einen Vertrag mit einer Leihmutter, weil er sich nicht ehelich binden

will. Sie bringt das Kind zur Welt, und er nimmt es zu sich: In der Spalte

»Mutter« wird ein Strich eingetragen. Der Europarat hat vorgeschlagen, die

Begriffe »Mutter« und »Vater« abzuschaffen und nur noch von »Elternteil«

zu sprechen. Wir wenden soviel Mühe für den Umweltschutz auf und verges-

sen dabei, dass in der Natur alles festgelegt ist. Genauso wie es schädlich ist,

in die Natur einzugreifen und in Russland die sibirischen Flüsse nach Süden

umzuleiten, ist es schädlich in die Natur der menschlichen Beziehungen ein-

zugreifen.

Mir scheint der gesamte Komplex politischer, wirtschaftlicher, sozialer,

kultureller und religiöser Fragen, die wir im Dialogue of Civilizations behan-

deln, gleichermaßen auch für die Beziehungen von Russland und Deutschland

Aktualität zu besitzen. Als Vertreter des Dialogue of Civilizations und als

rus sischer Bürger rufe ich alle dazu auf, dass dieser Dialog nicht mit einer

schrift lichen Verlautbarung zu Ende gebracht wird, sondern mit konkreten

Vor schlägen dazu, wie wir uns weiter entwickeln wollen und was wir zu

tun beabsichtigen. Darin kommt der Pragmatismus des Eisenbahners zum

Ausdruck und dies unterscheidet ihn von der Virtualität des Politikers.

Wladimir I. Jakunin

Präsident OAO Russische Eisenbahnen

Deutsch-Russisches Forum, Hotel Adlon

Berlin, 20. September 2010

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BildMerkel 01

Владимир Якунин Германия и Россия: экономическое сотрудничество

и общественные вызовы

Выступление на встрече, организованной Германо-Российским Форумом в сотрудничестве с «Петербургским диалогом» и Восточным комитетом германской экономики

Уважаемые дамы и господа,

мне кажется символичным, что сегодняшняя конференция организована тремя организациями и таким образом связывает гражданское, политическое и экономическое сотрудничество.

Российские железные дороги всегда занимали важное место в экономике России. Индустриализация России началась с создания же -лез ных дорог, и в этом отношении мы не представляем из себя ничего уникального: то же самое происходило в Германии, в Великобритании, в любой другой стране. Но для России с ее протяженнейшими территориями железная дорога играла и играет особую роль. Около 40 процентов всех пассажиров и 80 процентов всей грузовой базы, которая есть в стране, перевозятся железными дорогами.

Но не только это важно. Важно и то, что развитие российских железных дорог всегда – еще основателями железных дорог в России – рассматривалось через призму социального взаимодействия в обществе. Я смотрел чертежи старого Транссиба. Когда проектировалась станция на Транссибе, рядом с ней проектировались дома для людей, которые будут на этой станции работать. Самих людей еще не было. Это были добротные деревянные дома, которые различались в зависимости от ранга того, кому они предназначались. Если это был, к примеру, начальник станции, то ему по чину было положено, чтобы рядом с домом были построены теплица и хлев для скота. Кроме того, планировались места, где жители этого региона могли бы собираться и встречаться. Именно поэтому даже сегодня, в процессе реформирования железнодорожного транспорта, у нас по-прежнему есть около трехсот детских учреждений – и детские сады, и школы.

Развитие России никогда не сопровождалось подавлением малых наций и народностей. Брали детишeк из семей северных народов, забирали их в интернаты в центральные города, учили, воспитывали, обеспечивали. А потом эти дети, вырастая, утрачивали возможность жить в той среде, к которой они принадлежали, оставались в больших городах и обратно не возвращались. Сегодня мы детей наших железно-дорожников с отдаленных станций приглашаем в школы и интернаты

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уже не в Москву, не в Санкт-Петербург, а в близлежащие центральные города этого региона, чтобы молодые люди потом возвращались в родные места и могли там работать. Так что в процессе управления железной дорогой решаются не только вопросы перевозки грузов или пассажиров, но и вопросы социальные.

Мы живем в довольно сложное и ответственное время, поскольку с развалом Советского Союза обрушилась политическая парадигма. Именно поэтому Владимир Путин назвал этот период геополитической катастрофой. Развал такого огромного государства не может не вызвать тектонических сдвигов в геополитике. А экономический кризис, который мы с Вами переживаем с 2008-го года, привел к краху и доми-нировавшей экономической парадигмы. Неолиберальная парадигма оказалась несостоятельной с точки зрения решения тех вопросов, которые возникли в процессе глобализации экономических связей.

Россия и Германия – крупнейшие страны Европы, а Россия – еще и Евразии. Мы, безусловно, за последние десять лет развивались достаточно мощными темпами, но эти темпы еще не позволяют России достигнуть

уровня 90-х годов – ни по развитию экономики, ни по положению в мире. Однако совершенно очевидно, что Россию невозможно резинкой стереть с карты мира как геополитическую силу. Сотрудничество России и Германи – это не только экономика или торговые отношения. Это широкое со -труд ничество в различных направлениях: защита климата, энергетика, транспорт, европейская безопасность, в том числе сокращение вооружения, разрешение международных конфликтов, культура, обмен молодежью. Это все усилия по разрушению стереотипов восприятия немецкой общественностью России и российской общественностью Германии.

Очень важно, что вне зависимости от изменений политической властной верхушки эти отношения продолжают развиваться. Поэтому у

Владимир Якунин

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нас именно с Германией настолько широко развитая договорно-правовая база и некоторые институциональные инструменты, которых с другими государствами нет. Конечно, в первую очередь это касается внешней политики, безопасности. Мы с Вами в чем-то очень похожи. Поколения современных немцев со школьной скамьи воспитываются в чувстве ответственности за события в период Второй мировой войны. С этой точки зрения в обществе выработался определенный мотив поведения – во взаимоотношениях с заокеанским партнером, во взаимоотношениях с Россией. Это чувство ответственности даже и за то, что прежние поколения немцев совершили в прошлом.

А русские долго воспринимались Западом как люди ленивые, в чем-то ограниченные, склонные к низкопоклонству и тоталитарному обществу. И нам тоже приходилось все время доказывать, что это не так. Может быть, это тоже нас объединяет.

Нам очень близки предложения нашего президента по вопросу обеспечения международной безопасности. Я бы хотел обратить Ваше внимание на один аспект, который, может быть, Вам покажется несостоятельным, но мне кажется, что в этом что-то есть. У меня очень широкий круг общения с иностранными партнерами, мы часто и откровенно рассуждаем на разные темы – в том числе и о возможном вступлении России в НАТО. По этому поводу я приведу пример. Вот представьте себе: едет вполне нормальный водитель, не пьяный. Он чуть-чуть превышает скорость, и в этот момент насмерть сбивает человека. Что в нашей стране, что в Вашей стране – этот водитель, вероятно, будет подвергнут уголовному преследованию за непредумышленное убийство.

Возьмем другой пример: В Ираке на сегодняшний день погибли тысячи солдат, в том числе и из Европы. Про иракцев говорят, что их потери исчисляются уже десятками тысяч. Бывший премьер-министр Великобритании признает, что информация о якобы имевшемся у Ирака оружии массового уничтожения являлась ложной. Что же получается? Если водитель сбил одного человека, его привлекают к суду. Уничтожены тысячи людей, и об этом никто не говорит.

Речь идет не о названии организации. Речь идет о сути, о политике этой организации или стран, которые в нее входят. Я думаю, что в такой организации я бы не хотел, чтобы моя страна участвовала. Я не хочу, чтобы мои дети принимали участие в подобных авантюрах, как в Ираке. Поэтому надо, по всей видимости, еще раз приглядеться к тому, что называют «атлантической солидарностью». Прекрасные слова. Но не надо забывать и о том, что мы живем в мире экономической

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конкуренции. А с кем конкурирует европейская экономика? Она, конечно, не конкурирует с Россией – поскольку Россия поставщик сырья, а европейцы являются в первую очередь потребителями. Может быть, европейская экономика конкурирует с арабским миром, с юго-восточной Азией, с Китаем, – но это не совсем так. В конце концов, единственным реальным конкурентом европейской экономики является экономика США. Но если мы говорим о глобальной конкурентоспособности Европы и соглашаемся, что конкурирует Европа с Америкой, то стоит задуматься. Некоторые решения, которые наталкиваются на сопротивление: это решения какого уровня? Глобальной конкуренции? Например, нeпродажа одного хорошо Вам известного автозавода: какого рода было это решение? Политического? Тесное сотрудничество и открытый обмен мыслями могут ликвидировать подобное взаимное непонимание и недоверие. Тогда и вопросы безопасности будут решаться значительно проще и адекватно их содержанию.

Мне представляется, что «Петербургский диалог» как диалог, кото-рый вовлекает гражданских представителей, – не профессиональных политиков, не государственных деятелей, а членов общества с одной и с другой стороны, – несет колоссального значения роль. И эта роль совпадает в чем-то с ролью Мирового общественного форума «Диалог цивилизаций». Эта общественная неправительственная международная организация со штаб-квартирой в Вене не является российской. Это организация, которая поставила перед собой цель вовлекать широкие гражданские массы в диалог – по той причине, что государства диалога не ведут: они ведут переговоры, и это не имеет ничего общего с человеческими взаимоотношениями. Как только стороны сели за стол переговоров, между ними стол – либо условный, либо настоящий.

Поэтому мы поддерживаем предложение председателя германского Координационного комитета «Петербургского диалога», Лотара де Мезьера, чтобы «Диалог цивилизаций» и «Петербургский диалог» орга-низовали серию семинаров, которые отвечали бы идеологии наших организаций.

Если говорить об экономике, то в самом деле, у нас есть основание быть довольными, поскольку имеется рост – во время кризиса мы потерпели снижение на 34 процентов, но сейчас мы снова поднимаемся, хотя докризисного уровня еще не достигли. Я рад, что у нас возрастает доля перевозок железнодорожным транспортом. Но говоря о том, что железнодорожные перевозки, по сравнению с докризисным периодом, выросли ориентировочно на 15 процентов, я не забываю, что по отношению к докризисному периоду мы все еще на 10 процентов ниже прежнего уровня. Поэтому по нашему мнению, говорить о том, что

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экономический кризис преодолен, по меньшей мере преждевременно. Некоторые эксперты уже сегодня рассуждают о возможности второй волны кризиса. Два дня тому назад я слышал выступление по телевидению о том, что в США уже постепенно нарастает эта самая вторая волна.

Причины кризиса каждый трактует по-своему, но экономисты и представители бизнеса во многом едины, утверждая, что разрыв между виртуальной финансовой экономикой и реальной экономикой достиг размера, при котором кризис был неизбежен. Эксперты оценивают всю реальную экономику примерно в стоимость 60 триллионов долларов. При этом деривативы – точной цифры никто не знает – наиздавались приблизительно на 600 триллионов долларов. Десятикратный разрыв.

Это первый факт. Второй факт – это колоссальные диспропорции экономического и социального развития в мире. Африка сегодня, с населением в один миллиард человек, живет по сути дела на грани вымирания. Периодически, – что на Западе, что у нас, – появляются статьи о том, что надо помогать Африке. Туда даже направляют спонсорские деньги. Но для миллиардного населения Африки этих

спонсорских денег явно не достаточно – потому, что там нужно менять социальную среду. Этим никто не занимается, а это ключевое противоречие современной экономической модели.

Никто не предпринял усилий для того, чтобы, – как это пред-лагалось, кстати, два года тому назад министром торговли США, – создать некий механизм международного контроля за финансовыми потоками. Тогда же впервые зазвучали слова о том, что американское государство не контролирует эмиссию американского доллара. Однако уже на Петербургском международном экономическом форуме никто не говорил о необходимости создания такого механизма; более того, раздаются голоса, что создать такой механизм невозможно. Конечно,

Манфред Штольпе, Владимир М. Гринин

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невозможно: потому что изобретен товар, ценность которого не может превзойти ни один другой вид товара. Этот товар называется доллар. Он продается во всем мире, он является основной валютой, и его печатают столько, сколько необходимо – по мнению не американского правительства, а Федеральной резервной системы, которая не является государственной организацией. Но конечно: кто же откажется от бизнеса, при котором стоимость изготовления одной стодолларовой купюры составляет четыре цента, а продается он в мире за 100 долларов. 250 тысяч процентов чистой прибыли! При этом и германская экономика, и российская экономика в попытке преодоления кризиса сделали упор на поддержку реального сектора, в том числе через поддержку банковской системы.

Сотрудничество между нашими странами осуществляется и по линии создания нового трубопровода «Nord Stream». Кооперация продолжается и в области образования. Совсем недавно в Санкт-Петербурге открылся центр по обучению наших специалистов международной логистике. У нас прекрасно развиваются отношения с немецкими коллегами в области транспортировки грузов. И та

работа, которую мы организовали по доставке комплектующих «Volkswagen»’ов в Калужской области, по мнению руководителей «Volkswagen»’а, является практически идеальной.

За «Volkswagen»’ом в эту же область едут другие предприятия немецкой промышленности. Например, компания «Berlin Chemie», которая там начала строительство фармакологической фабрики. Стоит только появиться успешному зарубежному бизнесу, как вокруг него в России сразу начинают возникать другие бизнесы.

Безусловно, для немецких предпринимателей представляет интерес и работа, связанная с олимпийскими проектами в Сочи. Конечно, у всех

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Райнер Линднер, Владимир Якунин

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на слуху наше сотрудничество с компанией «Siemens» – это касается и производства локомотивов на Урале, и приобретения скоростных поездов. Мы предполагаем продолжить это сотрудничество.

Огромное значение для нас имеет сотрудничество в области жилищно-коммунального хозяйства и здравоохранения. Здесь важ-нейшую роль играют процессы инновации. В этом отношении у России еще очень долгий путь, прежде чем можно будет сказать, что мы сумели восстановить научно-технический уровень, в свое время соответствовавший положению советской науки. Но уже появляются блестящие молодые ученые, и инновационные проекты успешно развиваются, – тем более, что они непосредственно поддерживаются президентом страны Д. А. Медведевым. Я думаю, что и у нас, и у немецкой бизнес-элиты есть огромные возможности по развитию кооперации. Мы обладаем реальным шансом по созданию транспорта будущего. Мы сегодня говорим о Транссибе как транспортном коридоре, который позволил бы связать экономики Китая, юго-восточной Азии с экономикой Европы, и прежде всего

Германии, через территорию России. Россия в этом заинтересована. Выделяются средства на постройку этого транзитного коридора. Но уже сегодня в Китае планируют создать поезд, который ходил бы между Пекином и Берлином.

Да, сегодня поезда ходят. Время движения в пути – семь суток. И вагоны хорошие. Поверьте, в Европе таких вагонов практически нет – потому, что у Вас дистанции поменьше, чем в России с ее просторами, поезда быстрые, и Вам не надо ездить ночью. Если хотите вдохнуть аромат былых времен, приглашаю всех желающих проехать на нашем поезде до Владивостока. Вы убедитесь, что железнодорожный транспорт – это не только пластик и не только скорость. Это еще и аура, и атмосфера. Но

Вильфрид Бергманн, Владимир М. Гринин

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железнодорожный транспорт, в конкурентной борьбе с автомобильным транспортом, использует и самые передовые технологии. Китайцы приняли на вооружение то, что было опробовано в Германии: поезд с использованием так называемой магнитной левитации. Они серьезно этим занимаются, они в это деньги вкладывают. Это может оказаться не только транспортом, но и бизнесом будущего. Я абсолютно уверен, что инфраструктурные проекты – это, во-первых, способ выхода из кризиса, и во-вторых, созидание будущего.

Для того, чтобы это будущее у нас состоялось, необходимы как минимум две основные составляющие: во-первых, чтобы грядущие поколения могли жить в здоровой атмосфере – образно говоря, дышать без противогазов. Во-вторых, упор на образование и социальное развитие молодежи является ключевым фактором современного развития. Экономическая формула успеха состоит из трех составляющих частей: территория, население и доступ к передовым технологиям. Если посмотреть на Германию и на Россию как на объединенный экономический блок, эти три составляющие у нас есть. Поэтому для нас в России сотрудничество с Европой и в частности с Германией является не просто политической догмой или политическим лозунгом. Всем, кто разбирается, понятно, что без этого сотрудничества у России очень сложные перспективы. Но я хочу подчеркнуть, что без этого сотрудничества – если не интеграция, то сотрудничество, – очень слож-ные перспективы и у европейской экономики, а значит, и у Германии, которая является столпом европейской экономики.

Очень важный вопрос – социальная обстановка в обществах. Евро пейцы, и немцы в том числе, в большей степени испытывают на себе проблемы, связанные с тем, что сегодня называется «mobility», то есть миграцией. Те же проблемы и у французов, и у англичан. Те, кто, ведомые соответствующими политическими лозунгами, приезжает в страну другой культуры, не считают себя обязанными уважать традиции того общества, куда они приехали – но при этом абсолютно уверены, что это общество обязано их всем обeспечить. И здесь возникает очень важный вопрос: а именно соотношения между правом и обязанностью.

Открыв границы и нуждаясь в притоке иммигрантов, Германия и Россия сталкиваются с одной и той же проблемой – адаптацей приезжих к жизни и к общественному сознанию страны, куда они приезжают. Очень важный тезис защиты интересов меньшинств превращается иногда во что-то совершенно иное. И тогда получается, что, пытаясь уберечься от диктата, мы доходим до того, что подвергаемся диктату со стороны меньшинств, и не только национальных.

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Очень деликатный вопрос, особенно для европейцев: что позволено в обществе, а что нет. Я Вам приведу пример, приводящий меня в ужас, противоречащий культуре нашей страны. У нас в стране появились дети, у которых в графе «мать» прочерк. Мужчина вполне состоятельный, причем нормальной сексуальной ориентации, не желая связывать себя узами брака, подписывает договор с суррогатной матерью. Она рожает ребенка, он этого ребенка забирает – в графе «мать» прочерк. Совет Европы предложил отказаться от понятия «мать» и «отец» и оставить только понятие «родителя». Мы столько усилий тратим на защиту экологии, и при этом забываем, что в природе все определено. И точно так же, как вредно вмешиваться и поворачивать сибирские реки России на юг, вредно вмешиваться в природу человеческих отношений.

Мне кажется, что весь комплекс вопросов – политических, экономических, социальных, культурологических, религиозных, – который мы рассматриваем на форуме «Диалог цивилизаций», точно так же актуален и для взаимоотношений между Россией и Германией. И как представитель «Диалога цивилизаций», и как гражданин России я всех призываю к тому, чтобы этот диалог заканчивался не просто статьей, а конкретными предложениями о том, как мы хотим развиваться, что мы собираемся делать. Это отражает прагматизм железнодорожника и отличает его от виртуальности политика.

Владимир И. Якунин Президент ОАО «Российские железные дороги» Германо-Российский Форум, гостиница «Адлон» г. Берлин, 20 сентября 2010 г.

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Zehn Jahre Petersburger Dialog

Der Petersburger Dialog wurde im Jahr 2001 auf Initiative von Bundes-

kanzler Gerhard Schröder und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin

ins Leben gerufen, um die zivilgesellschaftliche Zusammenarbeit zwischen

Russ land und Deutschland zu fördern. Inzwischen ist der Petersburger

Dia log zu einer festen Größe in den deutsch-russischen Beziehungen

ge worden – als dynamische Kommunikations- und Diskussionsplattform

bringt er Teilnehmer aus allen gesellschaftlich relevanten Gruppen

Deutschlands und Russlands zusammen und neue Projekte an die Öffent-

lichkeit.

Uraler Föderale Universität in Jekaterinburg

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Im Jubiläumsjahr des 10. Petersburger Dialogs tagten rund 300 deut sche

und russische Teilnehmer vom 13. bis 15. Juli 2010 in Jekaterinburg am Ural. Das

Dach thema lautete »Deutsche und russische Gesellschaft im nächsten Jahr zehnt«.

Auf den Gemeinsamkeiten der Geschichte aufbauen und in die Zukunft

denken – dieser Gedanke zog sich als Leitfaden durch den gesamten Dialog

und seine acht Arbeitsgruppen. An der Podiumsdiskussion zur Eröffnung nah-

men Prof. Dr. Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kultur-

besitz, und Nikita Michalkow, Vorsitzender des Verbandes der russischen

Film schaffenden, teil. Beide unterstrichen in ihren einleitenden Reden die Be -

deutung der kulturellen Wurzeln für die deutsch-russischen Beziehungen. Das

Interesse aneinander müsse in mehr Wissen übereinander verwandelt werden,

so Parzinger. Initiativen dazu hervorzubringen und voranzutreiben, sei eine

entscheidende Aufgabe des Petersburger Dialogs.

Aus dem Petersburger Dialog hervorgegangen sind wichtige Projekte wie

das Koch-Metschnikow-Forum im Bereich der Gesundheitsvorsorge und die

Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch.

Zu den aktuellen Ergebnissen des 10. Petersburger Dialogs zählen die

Aus stellungsvorhaben »Bronzezeit – Europa ohne Grenzen« und »Russen und

Deutsche. 1000 Jahre Geschichte, Kunst und Kultur«, eine Initiative zur Grün-

dung eines deutsch-russischen Sozialforums sowie die Weiterführung der

Arbeit im Rahmen der Modernisierungspartnerschaft, deren Umsetzung beim

8. Petersburger Dialog 2008 in St. Petersburg vereinbart worden war.

Im Laufe des vergangenen Jahres führte das Deutsch-Russische Forum

mehrere Veranstaltungen in Kooperation mit dem Petersburger Dialog durch –

darunter Vorträge und Podiumsdiskussionen mit dem neuen Botschafter der

Russischen Föderation in der Bundesrepublik Deutschland S. E. Wladimir Grinin

und dem Präsident der Russischen Eisenbahngesellschaften Wladimir Jakunin.

Десять лет «Петербургского диалога»

«Петербургский диалог» был создан в 2001 году по инициативе Президента Российской Федерации Владимира Путина и Федерального канцлера Федеративной Республики Германия Герхарда Шрёдера. Цель форума – содействие развитию гражданского сотрудничества между Германией и Россией. На сегодняшний день «Петербургский диалог» стал неотъемлемым фактором российско-германских отношений –

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в качестве коммуникационной и дискуссионной платформы форум собирает участников всех групп, имеющих общественное значение в Германии и в России, и обращается к общественности с новыми проектами.

В юбилейный год десятого «Петербургского диалога» 13-15 июля 2010 года в Екатеринбурге на Урале собралось около 300 германских и российских участников. Основная тема форума: «Российское и германское общества в следующем десятилетии».

Опираться на совместную историю и смотреть в будущее – вот мысли, красной нитью проходившие через дискуссии форума и его восьми рабочих групп. На подиумной дискуссии, открывшей работу форума, выступили проф. др. Герман Парцингер, президент фонда «Прусское культурное наследие», и Никита Михалков, председатель Союза кинематографистов России. В своих вступительных речах они подчеркнули значение культурных корней для развития российско-германских отношений. «Мы должны превратить интерес друг к другу в знания друг о друге», – как выразился Парцингер, по мнению которого, задача «Петербургского диалога» – выступать с соответствующими инициативами и способствовать их развитию.

«Петербургский диалог» стал инициатором важных проектов – как, например, Форума Коха-Мечникова в области здравоохранения и Фонда «Германо-российский молодежный обмен».

В числе новейших результатов десятого «Петербургского диалога» – запланированные выставки «Эпоха бронзы – Европа без границ», «Русские и немцы. 1000 лет истории, искусства и культуры», инициатива создания российско-германского Социального форума, а также продолжение работы в рамках партнерства в сфере модерни-зации, соглашение о реализации которого было заключено в 2008 году в Санкт-Петербурге.

В течение прошлого года Германо-Российский Форум в со -трудничестве с «Петербургским диалогом» организовал ряд меро-приятий, в том числе доклады и подиумные дискуссии с участием нового посла Российской Федерации в Федеративной Республике Германия, Его превосходительства Владимира Гринина, и президента «Российских железных дорог» Владимира Якунина.

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Nikita Michalkow

Thesen des Vortrags anlässlich des 10. Petersburger Dialogs

»Deutsche und russische Gesellschaft im nächsten Jahrzehnt«

I. Eine russische Redensart lautet: »Was dem Russen gut tut, bringt den

Deutschen um.« Und was dem Deutschen gut tut, wie ist das für den Russen?

In jedem Scherz steckt ein Körnchen Wahrheit, umso mehr als dies wohl

auch kein Scherz ist. Doch was überhaupt hat Russen und Deutsche trotzdem

verbunden und was kann sie verbinden? Oblomow und Stolz etwa, die beiden

so ungleichen Freunde aus dem Roman von Gontscharow. Bewertungen

wie »gut – schlecht« und Sprüche wie »Er ist Russe, das erklärt so man-

ches« eignen sich allenfalls für die Beschreibung der Beziehungen zwischen

Nikita Michalkow

Page 68: Jahresbericht DRF 2010

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einzelnen Menschen. Was aber ist mit den Beziehungen zwischen unseren

Ländern und Völkern, die ihr jeweils eigenes Leben leben und sich von ihren

Traditionen und ihrem Nationalgeist leiten lassen?

Jahrhundertelang kam der Geist des Ostens über Russland und Eurasien

nach Deutschland, das die Abhängigkeit von Rom und die Feudalherrschaft

überwand. Russland hat Deutschland und Europa gerettet, indem es dreihun -

dert Jahre lang das Tatarenjoch auf sich genommen hat. Hätte es das nicht

getan, in welcher Sprache hätten wohl Goethe und Schiller gesprochen und

ihre Werke verfasst? Im Gegenzug hat Russland durch Deutschland das be -

kommen, woran es ihm schon immer mangelte: stabile Beziehungen, ehrliche

und klare Zielsetzungen und eine konstruktive Beständigkeit in seinen Ge -

schäfts beziehungen.

II. Ohne Zweifel haben sich in heutiger Zeit sowohl unsere Regierungen

als auch Zivilgesellschaft und Geschäftswelt weit aufeinander zu bewegt,

und zwar in der Wirtschaft, in der Politik und im Bereich Gesellschaft und

Kultur. Ich habe diese Reihenfolge nicht zufällig gewählt. Denn die heutigen

Prioritäten sehen so aus: Wirtschaft, Politik, Kultur. Alles stellt sich also so dar,

wie es die deutschen Kommunisten und russischen Bolschewiken uns (nach

Marx) gelehrt haben: Erst die Basis, dann der Überbau.

Wir bauen Erdgasleitungen, pumpen Öl durch Pipelines, bauen Auto mo-

bil werke, treiben Handel, tauschen uns im Europarlament aus. Wir arbei ten zu -

sam men und sind Partner. Wir pflegen ganz und gar marktwirtschaft liche und in

diesem Sinne gutnachbarschaftliche Beziehungen. Alles scheint gut zu sein. Wir

ken nen die Antworten auf die taktischen Fragen, auf das »Was tun und wie vorge-

hen?« Einfach hier etwas verbessern, dort ergänzen oder auf etwas verzichten.

Was aber ist mit der Strategie, mit den allgemeinen Fragestellungen,

ohne die die speziellen einfach sinnlos sind? Können wir ohne Pathos, ohne

Angela Merkel, Dmitri Medwedew

Page 69: Jahresbericht DRF 2010

geschäftige Nutzenrechnung eine Antwort auf die entscheidenden Fragen

finden: Wozu und wofür leben Russen und Deutsche heute? Wozu und

wofür sollen sie leben? Was verband und verbindet unsere Völker in einem

tieferen, wahrhaftigen, über sichtbaren materiellen Wohlstand und poli-

tische Stabilität hinausgehenden Sinne? Vielleicht lohnt es sich, gemeinsam

Antworten auf diese allgemeinen Fragen zu suchen und so nicht nur in den

Genuss einer wohlgeordneten Lebenswelt zu kommen, sondern auch Freude

und Sinn in unserer Seinsbestimmung zu finden. Stellen wir uns dieser

Herausforderung.

III. Um aber diese Herausforderung zu bewältigen, müssen wir uns

bemühen, uns selbst und einander zu verstehen. Wir müssen uns eingestehen,

dass wir verschieden sind, und deswegen dürfen wir uns bei der Suche nach

dem richtigen Tonfall für unsere Beziehungen nicht so sehr auf Verstand

und Macht, als vielmehr auf Kraft und Weisheit stützen. Erst dann werden

wir begreifen können, worin Geheimnis und Bestimmung unserer Völker

bestehen, wo, an welcher Trennlinie, in welchem Fluchtpunkt sie sich treffen

können. Und rei chen unsere menschlichen Kräfte, um sich und einander zu

finden? Oder be nötigen wir dafür Höheren Beistand?

Zuallererst aber müssen wir uns vor Augen führen, was wir in den

Wir ren des 20. Jahrhunderts verloren haben. Unsere beiden Welten haben

wir verloren. Die russische und die deutsche Welt sind in der Feuersbrunst

der Revolu tionen und Weltkriege verschwunden. Es gab eine Abkehr: Der

schöpferische Geist hat uns verlassen, und die in der Verneinung und im

Anta go nismus wur zelnde, auf dem Wörtchen »nein« basierende pseudo-

nationale Einigkeit hat obsiegt. Das wurde für unsere beiden Völker zur

Tragödie.

Die russische Welt – in der Oblomow und Stolz lebten und einander

verstanden – mit ihren Bauernmärkten, Fuhrwerken, Schankdienern,

Kutschern, staubigen Wegen, mit ihrem Glockengeläut und Sonnen-

Arbeitsgruppe »Bildung und Wissenschaft«

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schein, diese Welt, die viele mit ihrem Staub, ihrem Stumpfsinn und

ihren Fliegen ärgerte, die aber dennoch vom Ewigen Licht erwärmt

wurde und in der im Laufe von Jahrhunderten mehr als anderthalb

Millionen Deutsche eine zweite Heimat gefunden haben, diese Welt

gibt es nicht mehr. Sie ist verschwunden, und es entstand eine Pause,

die zunächst Schakale und später Mäuse füllten. Auch die romantisch-

heldenmütige deutsche Welt, die Kulturraum und -zeit aktiv gestaltete,

in der das »deutsche Genie« wirkte, in der Zehntausende von russischen

Flüchtlingen und Emigranten Zuflucht fanden, gibt es heute nicht mehr.

Auch sie ist verschwunden, und es entstand eine Pause, die zunächst

Wölfe und später Hasen füllten.

Der Krieg, dessen bitteren Kelch unsere Völker bis zur Neige leerten,

ist uns in den Leib gefahren. Als kulturelle und geistige Welt wurden

Russland und Deutschland im 20. Jahrhundert zerstört. Sie existieren nicht

mehr. Ich betone, dass ich hier nicht von der Politik spreche, darüber

habe ich nicht zu urteilen. Als Künstler und Bürger rede ich über Völker,

Gesellschaften und Menschen, die ihr über Jahrhunderte tradiertes kulturel-

les Herzstück eingebüßt haben, und fühle mit ihnen.

Ich bin überzeugt, dass genau hier der neuralgische Punkt all unserer

Probleme liegt. Daher müssen wir unsere Suche nach jenem fruchtbaren Boden,

auf dem die Saat der Existenz und Koexistenz unserer beiden Völker aufgehen

kann, mit einer Hinwendung des Einzelnen und der Nation zur Kul tur und mit

einer Renaissance des traditionellen Weltempfindens beginnen. Ich betrachte das

nicht als eine kirchliche Aufgabe. Mir geht es um die Tiefen- und Geisteskultur,

die die deutsche und russische Literatur, Phi lo sophie, Musik, Malerei und

Architektur geprägt, große Kunstwerke her vor gebracht, das Alltagsleben bestim-

mt, Rechtsgrundsätze aufgestellt, Bil der von »Helden unserer Zeit« geschaffen,

Verhaltensnormen ausgebildet und Moralvorschriften formuliert haben. Mir

geht es um das menschliche Ge wissen, um ethische Verantwortung und die

Bestimmung des Menschen, des deutschen und russischen.

Kloster der Heiligen Zarenmärtyrer, Jekaterinburg

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»Ein Mensch ohne Glauben ist für mich uninteressant,« sagte der

rus sische Denker Wassilij Rosanow. Und das ist richtig. Denn infolge der

»Revo lu tion der Nichtgläubigen« ist im vereinten Europa von heute und

auch in Russland jener »Durchschnittseuropäer« entstanden, den Konstantin

Leontjew als »Werkzeug universaler Zerstörung« bezeichnet hat. Rosanow

pa ra phra sierend sage ich, dass ein Volk und eine Gesellschaft ohne Glauben,

ins be sondere die moderne Zivilgesellschaft, für mich uninteressant sind, und

sei en diese auch dreimal demokratisch und tolerant.

Russland und Deutschland müssen innehalten, sich auf das Haupt-

sächliche, Grundlegende, Bedeutsame konzentrieren und die Prioritäten

än dern. Sie müssen angefangen bei Kultur, Wirtschaft und Politik ihre ei -

gene Welt und ihre Beziehungswelt schaffen. In eben dieser Reihenfolge und

nicht anders. Dies wird dann für Jahrhunderte Bestand haben und nicht nur

für eine Tauwetterperiode, nach der materielle und politische Interessen sehr

schnell wieder zu einem kalten oder auch heißen Krieg führen können.

Wir brauchen in unseren Beziehungen Kreativität und Positivität nicht

nur und nicht so sehr in Politik und Wirtschaft, sondern an den vibrierenden

Schnittstellen, an denen sich die nationalen Kulturen austauschen – Literatur,

Philosophie, Musik, Malerei, Theater- und Filmkunst. Beziehungen verlieren

erst dann ihren formellen Charakter, wenn dahin ter ein lebendiges menschli-

ches Interesse an der Suche nach kultureller und nationaler Identität, nach

wirtschaftlichen Vorteilen und langfristiger Stabilität steht.

Über den Tellerrand von Öl und Gas schauen kann in den russisch-

deutschen Beziehungen heute nur ein kulturvoller Mensch und eine Zivil ge-

sell schaft, die sich auf die Traditionen ihres Volkes stützt und die Traditionen

anderer Völker respektiert. Der »Durchschnittseuropäer« jedoch, ein heimat-

loser Geschäftsmann, Agnostiker und Nihilist, wird über dem Tellerrand von

Öl und Gas nichts als Dunst sehen können.

Arbeitsgruppe »Kirchen in Europa«

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Wenn wir die »positive, nationale und kulturelle Einigkeit« als »Bench-

mark« für unsere Beziehungen nehmen, dann werden wir – dessen bin ich

mir sicher – klar und deutlich verstehen, wozu wir leben sollen, warum keinen

Krieg führen, weswegen zusammen arbeiten, wozu Erdöl und Erdgas fördern

oder Autos bauen.

IV. Was ich gesagt habe, scheint mir für die Zukunft der russisch-

deutschen Beziehungen der eigentliche zentrale Punkt zu sein. Doch Worte

allein genügen nicht. Gesellschaftliche Diskussionsforen machen häufig diesen

Fehler: Man redet miteinander, lässt sein Licht leuchten, stellt seine Ideen vor,

geht wieder auseinander und vergisst alles.

Man muss etwas unternehmen, meine Damen und Herren! Nur wir sel-

ber können die russische und deutsche Welt, die russische und deutsche Kultur

wiederbeleben. Bei uns sagt man: »Die Augen fürchten sich, die Hände fassen

an.« Ich weiß, dass man nicht alles auf einmal schaffen kann. Es ist töricht, den

Glauben mit der Knute durchsetzen zu wollen. Wir brauchen keine kulturelle

Revolution! Wir brauchen eine kulturelle Evolution und einen aufgeklärten

Konservatismus. Dieser Weg ist lang und mühsam, aber er ist richtig! Russland

und Deutschland können ihn ruhig und entspannt über Jahrhunderte gemein-

sam gehen. Der Weg der kulturellen Evolution kann das gesamte Europa

kon so li dieren und wirklich einen. Ich gehe so weit zu sagen, dass es meiner

Meinung nach für das vereinte Europa in der globalisierten Welt von heute

gar keinen anderen Weg zu einer friedlichen Koexistenz gibt.

In diesem Zusammenhang schlage ich vor, die russisch-deutschen Be -

ziehun gen kulturell neu zu formieren und ihnen eine neue Qualität zu ver -

leihen, indem – ganz konkret – in Russland und Deutschland soziokultu relle

und wirtschaftliche Räume geschaffen werden, in denen sich Kultur, Krea -

tivität, Wirtschaft und tägliches Leben mit der Unterstützung von Staat und

Zivilgesellschaft gedeihlich entwickeln können. Ich denke da an eine Re nais-

Peter-Boenisch-Gedächtnispreisträgerin 2010: Pauline Tillmann

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san ce der »Deutschen Siedlung« in Moskau und des »Russischen Be zirks« in

Berlin. Ich kann mir nur schwer vorstellen, wie das in Berlin machbar wäre,

was aber Moskau angeht, so könnte in Lefortowo und im Bezirk Basmannyj im

Umfeld eines modernen Kulturbetriebs, gesellschaftlichen Le bens und kleiner

und mittlerer Unternehmen die historische »Deutsche Sied lung« wieder

zum Leben erweckt werden. Eine deutsche Kirche, ein deutscher Wochen -

markt, eine deutsche Apotheke, eine deutsche Bäckerei, deutsche Cafés

und Restaurants, deutsche Läden und Betriebe, ein deutsches Theater, eine

deutsche Bibliothek, ein Museum und ein Archiv, eine deutsche Uni versität als

Zweig stelle des Goethe-Instituts, eine deutsche Schule und ein Kindergarten.

Und all das in einer Atmosphäre, in der sich russisches und deutsches Leben

und Sein gegenseitig durchdringen, russische und deutsche Sprache interagie-

ren, in einer Atmosphäre traditioneller Volkskultur.

Das Projekt, das ich vorschlage, muss auf internationaler, föderaler

und kom munaler Ebene abgestimmt werden. Deshalb kann es nur unter der

Schirm herr schaft der politischen Führung unserer Länder erfolgreich umge-

setzt werden. In diesem Zusammenhang schlage ich vor, an Bundes kanzle rin

Angela Merkel und Präsident Dmitrij Medwedew heranzutreten und sie um

po li tische und wirtschaftliche Unterstützung dieses Projekts zu bitten, dessen

Um setzung meiner Ansicht nach ein konkretes Ergebnis unserer Arbeit im

Peters burger Dialog sein könnte.

Nikita Michalkow

Präsident des Russischen Kulturfonds

Uraler Föderale Boris-Jelzin-Universität

Jekaterinburg, 14. Juli 2010

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Никита C. Михалков Тезисы выступления на десятом заседании форума «Петербургский диалог», посвященном теме «Российское и германское общества в следующем десятилетии»

I. «Что русскому хорошо, то немцу смерть». А что немцу хорошо, то русскому как? В каждой шутке есть доля шутки, тем более что это, пожалуй, и не шутка. И все же: что вообще связывало и может связывать русского и немца? Ну, скажем, двух таких друзей из романа Гончарова, как Обломова и Штольца. Другой разговор, что оценки «хорошо – плохо» и фразы «он русский – это многое объясняет» годятся для описания отношений конкретных людей; а вот как быть с отношениями между нашими странами и народами, живущими особой жизнью, ведомыми традициями, национальным духом?

Из века в век, через Россию-Евразию Германия получала дух Вос-тока, превозмогая рыцарскую и римскую зависимость. Россия спасла и сохранила Германию и Европу, приняв и удержав на себе трехсотлетнее татаро-монгольское иго; не будь этого, на каком бы языке разговаривали

и творили Гете и Шиллер? В свою очередь – через Германию Россия получала то, чего ей всегда недоставало: стабильность отношений, честность и яс ность задач, созидательную размеренность в деловых отношениях. II. Бесспорно – сегодня и правительствами наших стран, и гражданс-кими обществами, и бизнесом сделано много шагов навстречу друг другу – и в экономике, и в политике, и в социально-культурной сфере. Но я не случайно назвал последовательность этих шагов именно в таком порядке. Потому что сегодня приоритеты таковы: экономика, политика, культура; то есть все именно так, как нас немецкие коммунисты и русские большевики и учили (по Марксу): сначала базис, а потом надстройка.

на подиуме: Сабине Адлер, Херманн Парцингер, Никита С. Михалков

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Мы тянем газопроводы, качаем нефть, строим автомобильные заводы, торгуем, общаемся в Европарламенте. Мы сотрудничаем, и мы партнеры. У нас вполне рыночные, и в этом смысле – добрососедские отношения. Казалось бы, все хорошо – мы знаем ответы на тактические вопросы «что и как делать», нужно просто что-то улучшить, кое-что добавить, от чего-то отказаться.

А вот как быть со стратегией? Как быть с общими вопросами, без которых вопросы частные просто бессмысленны? Можем мы без патетики, без суетливого подсчета прибыли спокойно осмотреться и поискать ответ на один главный вопрос: «Зачем и ради чего живут сегодня русские и немцы, и зачем и ради чего они должны жить?» Что наши народы связывало и может связывать в глубинном истинном смысле, превосходящем видимый уровень материального благо-состояния и политической стабильности? Может быть, стоит поискать ответы на эти общие вопросы вместе? И в результате не только получить удовлетворение от благоустроенности нашего быта, но и обрести радость и смысл от предназначения нашего бытия? Давайте поставим перед собой такую задачу.

III. А вот для того, чтобы эту задачу решить, нам нужно постараться себя и друг друга понять. Мы должны признать, что мы разные, и потому в поиске верной ноты во взаимоотношениях друг к другу мы должны опираться не столько на ум и власть, сколько на силу и мудрость. Тогда мы и сможем понять: в чем тайна и предназначение наших народов, в чем и где, у какой черты, на каком горизонте они могут сойтись. И достаточно ли нам для того, чтобы найти себя и друг друга, только наших человеческих сил? Или нам нужна для этого Иная Помощь?

Но, прежде всего, нам следует осознать, что мы в лихолетье XX века утратили. А утратили мы два наших мира. Русский и германский мир исчезли в пожаре революций и мировых войн. Произошло Отречение. Нас

Pабочая группа «политика»

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оставил созидательный дух. Восторжествовало псевдонародное единение, основанное на отрицании и противодействии, на слове «нет». И это стало трагедией, трагедией двух наших наций.

Русского мира, в котором жили и понимали друг друга Обломов и Штольц, – с базарами, экипажами, половыми, кучерами, пыльными дорогами, колокольным звоном, солнечным светом, – который раздражал многих пылью, тупостью, мухами, но который был согрет неугасимой лампадой и в котором в течение столетий обрели вторую родину более полутора миллионов немцев – теперь нет, он исчез, и возникла пауза, которую сначала заполнили шакалы, а потом мыши. Германского мира, романтического и мужественного, активно формирующего культурное пространство и время, мира, в котором творил «германский гений», в котором нашли приют десятки тысяч русских беженцев и эмигрантов, – теперь нет, он исчез, и возникла пауза, которую сначала заполнили волки, а потом зайцы.

Нас пронзила Война, горькую чашу которой наши народы испили до дна. Как духовные и культурные миры в XX веке, Россия и Германия были разрушены. Их больше нет. Подчеркиваю: я говорю сейчас не о политике, и не мне о ней судить. Как художник и гражданин говорю и сожалею о народах, обществах, людях, которые утратили свою традиционную многовековую культурную сердцевину.

Убежден, что именно здесь – болевая точка всех наших проблем. Поэтому с обращения человека и нации лицом к культуре, с возрождения традиционного мироощущения, нам следует начинать поиск той плодородной почвы, на которой могут взойти ростки бытия и события двух наших народов. Я не рассматриваю это как церковную задачу. Я говорю о глубинной, духовной культуре, которая пронизывала собой русскую и германскую литературу, философию, музыку, живопись, архитектуру, рождала шедевры искусства, насыщала быт, постулировала нормы права, порождала образы «героев нашего времени», формировала правила обихода и устанавливала требования морали. Я говорю о совести человеческой, нравственной ответственности и предназначении человека – германца и русского.

«Человек без веры – мне не интересен», – сказал русский мудрец Василий Розанов. И это правильно. Ибо в результате «революции неверов» и появился сегодня в Объединенной Европе, да и в России, тот «средний европеец», который, по словам Константина Леонтьева, является орудием всемирного разрушения. Перефразируя Розанова, скажу, что народ и общество без веры, в особенности современное гражданское общество, мне – не интересны; будь при этом они хоть трижды демократичны и толерантны.

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России и Германии надо сосредоточиться. Остановиться на главном, глубинном, значительном. Поменять приоритеты. И начать строить свой мир и мир наших взаимоотношений – с культуры, экономики и политики. Именно в таком порядке, а не наоборот. И тогда это будет на века, а не на время оттепели, после которой очень быстро, в силу господства материальных и политических интересов, может вновь вспыхнуть и холодная, и горячая война.

Созидательность и позитивность во взаимоотношениях нам надо иметь не только и не столько в экономике и политике, сколько в вибрациях тех пограничных точек, через которые проходят взаимотоки национальных культур: литературы, философии, музыки, живописи, театра, кино. Взаимоотношения перестают быть формальными тогда, когда за ними стоит живой человеческий интерес поиска культурной и национальной идентичности, экономической выгоды и долгосрочной стабильности.

Поверх нефти и газа в российско-германских отношениях сегодня может смотреть только культурный человек и гражданское общество, которое опирается на традиции своего народа и уважает традиции других народов. А «средний европеец», безродный коммерсант, агностик и нигилист, ничего кроме марева поверх нефти и газа в российско-германских отношениях увидеть не сможет.

Убежден: когда в качестве «точки отсчета» в наших взаимо-отношениях мы примем «позитивное, национальное, культурное единение», тогда ясно и отчетливо поймем – зачем нам жить, почему нельзя воевать, во имя чего сотрудничать, для чего нефть и газ добывать и автомобили делать.

IV. То, что я сказал, представляется мне главным, истинным, корневым для будущего российско-германских взаимоотношений. Но лишь сказать – недостаточно. Этим часто грешат форумы общественности: поговорили, блеснули умом, поделились идеями, разошлись и забыли.

Дело надо делать, господа! Только мы, сами, можем возродить русский и германский мир, русскую и германскую культуру. Глаза боятся, а руки делают. Я понимаю, что нельзя сделать «все и сразу». Глупо насаждать веру палками или гнать народ в церковь. Культурная революция нам не нужна! Нам необходимы – культурная эволюция и просвещенный консерватизм. Это путь долгий и трудный. Но это путь верный! По нему Россия и Германия спокойно, с ровным дыханием могут веками идти вместе. Путь культурной эволюции может консолидировать

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и реально объединить всю Европу. Скажу больше: на мой взгляд, иного пути к мирному сосуществованию для единой Европы в современном глобальном мире просто нет.

В связи с этим я предлагаю культурно переформатировать процесс «российско-германских отношений» и вывести их на новый качественный уровень с помощью конкретного дела – образования в России и Германии социально-культурных и экономических пространств, где при поддержке государства и гражданского общества могла бы возникнуть благоприятная инвестиционная атмосфера для развития культуры, творчества, бизнеса и быта. Я имею в виду – возрождение «Немецкой слободы» в Москве и «Русского района» в Берлине. Мне трудно предположить, как это может быть реализовано в Берлине, а вот что касается Москвы, то в Лефортово и в Басманном районе на основе развития современных культурных индустрий, социально-бытовой сферы, малого и среднего бизнеса может быть возрождена историческая «Немецкая слобода». Кирха, немецкий рынок, немецкая аптека, немецкая булочная, немецкие кафе и рестораны, немецкие лавки и мастерские, немецкий театр, немецкая библиотека, музей и архив, немецкий университет – филиал Гете-института, немецкая школа и детский сад. И все это – в атмосфере взаимопроникновения русского и немецкого быта и бытия, на основе взаимосвязи русского и немецкого языка, в атмосфере традиционной народной культуры.

Предлагаемый проект требует согласования и решения многих вопросов на международном, федеральном и муниципальном уровнях. Поэтому oн может быть успешно реализован только под патронатом руководителей наших стран. В связи с этим предлагаю обратиться к госпоже канцлеру Ангеле Меркель и господину президенту Дмитрию Медведеву с просьбой о политической и экономической поддержке проекта, реализация которого, на мой взгляд, может стать практическим результатом работы нашего форума.

Никита С. Михалков Президент Российского Фонда Культуры Уральский федеральный университет имени первого Президента России Б. Н. Ельцина 14 июля 2010 г.

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Impressionen 2010 Bпечатления 2010

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Veranstaltungskalender 2010

Программа на 2010 год

12. bis 17. Januar, Berlin, Düsseldorf, Hannover

Delegationsreise junger Abgeordneter

der Russischen Föderation nach Deutschland

in Kooperation mit Wiese Consult GmbH

und der Handels- und Industriekammer der RF

12 – 17 января, Берлин, Дюссельдорф, Ганновер Поездка молодых депутатов Российской Федерации в Германию при сотрудничестве с компанией Wiese Consult GmbH и Торгово-промышленной палатой Российской Федерации

12. Februar, Berlin

Vortragsveranstaltung

Russland nach der Finanzkrise: Modernisierung oder Status quo?

mit Dr. Andrej Rjabow, Politologe, Carnegie Center, Moskau

12 февраля, Берлин Доклад Россия перед вызовами посткризисного мира:

модернизация или консервация?

Андрея Рябова, политолога, члена научного совета московского Центра Карнеги

11. März, Moskau

Mitgliedertreffen des Deutsch-Russischen Forums

und anschließende Vortragsveranstaltung

Herausforderungen und Chancen für die Partnerschaft

zwischen Deutschland und Russland

mit Gerhard Schröder, Bundeskanzler a.D.

und Alexej Mordaschow,

Vorsitzender des Aufsichtsrats, Generaldirektor, Severstal

11 марта, Москва Встреча с членами Германо-Российского Форума с последующим докладом на тему Вызовы и шансы для партнерства

между Германией и Россией

Герхарда Шредера, федерального канцлера ФРГ в отставке и Алексея Мордашова, генерального директора OAO «Северсталь»

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31. März, Berlin, Hotel Adlon

Jahresmitgliederversammlung des Deutsch-Russischen Forums

mit Verleihung des Dr. Friedrich Joseph Haass-Preises

Festredner: Prof. Dr. Klaus Mangold, Vorsitzender,

Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft

Die Bedeutung familiengeführter Unternehmen in den

deutsch-russischen Beziehungen

Preisträger: Nikolaus Knauf, Stellvertretender Vorsitzender

des Gesellschafterausschusses, Knauf Gruppe

31 марта, Берлин, отель «Адлон» Годовое собрание членов Германо-Российского Форума и Вручение премии им. д-ра Фридриха Йозефа Хааcа Почетный докладчик: д-р Клаус Мангольд, председатель Восточного комитета немецкой экономики Значение предприятий с семейной

структурой управления в сфере германо-российских отношений

Лауреат: г-н Николаус Кнауф, заместитель председателя комитета компаньонов международной группы предприятий «Кнауф»

18. Mai, Berlin

Vortragsveranstaltung

Die Nationale Idee und die russischen Medien

mit Prof. Dr. Alexej Samochwalow, Direktor des Nationalen

Wissenschaftlichen Fernseh- und Radiozentrums

18 мая, Берлин Доклад Национальная идея и российские СМИ

Алексея Самохвалова, директора Национального исследовательского центра телевидения и радио

14. Juni, Berlin

Vortragsveranstaltung

Das Tandem Medwedew/Putin und die Modernisierung Russlands –

Standpunkte, Ziele, Umsetzungsidee

mit Dr. Pjotr Fedossow, Politikwissenschaftler

14 июня, Берлин Доклад Тандем Медведев/Путин и модернизация России –

точки зрения, цели, идеи реализации

Петра Федосова, политолога, ИНИОН РАН

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5. bis 6. Juli, Potsdam

XII. Potsdamer Begegnungen

Wünschenswerte Zukünfte. Deutschland und Russland im 21. Jahrhundert

5 – 6 июля, Потсдам ХII Потсдамские встречи Образы желаемого завтра. Германия и Россия в 21 веке

6. bis 10. Juli, Wolgograd

33. Young-Leader Seminar

Entwicklungspotenziale des Wirtschaftsstandorts Wolgograd

6 – 10 июля, Волгоград 33-ий семинар для молодых лидеров Экономические перспективы развития Волгограда

13. bis 15. Juli, Jekaterinburg/Ural

10. Petersburger Dialog

Deutsche und russische Gesellschaft im nächsten Jahrzehnt

organisiert durch die Geschäftsstelle des Petersburger Dialog e.V.

13 – 15 июля, Екатеринбург Х Петербургский диалог Германское и российское общество в следующем десятилетии

oрганизуется секретариатом «Петербургского диалога»

26. Juli bis 11. September, deutschlandweit

Praktika für angehende russische Journalisten

in deutschen Redaktionen und unternehmensinternen Presseabteilungen

26 июля – 11 сентября, по всей Германии Стажировка молодых российских журналистов в редакциях германских СМИ и пресс-службах немецких компаний

20. September, Berlin

Vortragsveranstaltung

Deutschland und Russland:

Wirtschaftliche Zusammenarbeit und gesellschaftliche Herausforderungen

mit Wladimir Jakunin,

Präsident der staatlichen russischen Eisenbahngesellschaft

20 сентября, Берлин Доклад Россия и Германия:

экономическое сотрудничество и общественные вызовы

Владимира Якунина, президента ОАО «РЖД»

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29. September, Berlin

Jahreskonferenz

Deutschland und Russland:

Die Ostpolitik der EU:

Die Rolle Deutschlands, Polens und Russlands

29 сентября, Берлин Годовая конференция Россия и Германия:

Восточная политика ЕС:

Роль Германии, Польши и России

26. Oktober, Berlin

Vortragsveranstaltung

Deutschland und Russland:

Recht und Ordnung im neuen Russland –

Aktuelle Entwicklungen und Perspektiven

mit Dr. Elena A. Lukjanowa,

Mitglied der Gesellschaftskammer der Russischen Föderation,

Professorin an der juristischen Fakultät

der Lomonossow-Universität Moskau

26 октября, Берлин Доклад Закон и порядок в современной России.

Лекция по политико-юридической анатомии Елены А. Лукьяновой, члена Общественной палаты Российской Федерации, профессора юридического факультета Московского государственного университета им. М.В.Ломоносова, доктора юридических наук, адвоката

28. bis 29. Oktober, Wladiwostok

Gala-Konzert

im Rahmen des Kulturprojekts »Figaro im Fernen Osten«

in Kooperation mit VladOpera e.V.

und der Stuttgarter Staatsoper

28 – 29 октября, Владивосток Гала-концерт в рамках проекта «Фигаро на Дальнем Востоке» при сотрудничестве с VladOpera e.V. и Государственной оперой Штутгарта

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30. bis 31. Oktober, Gelsenkirchen

Finale auf Schalke

Bundescup 2010 »Spielend Russisch lernen«,

Sprachspiel für mehr Russisch an deutschen Schulen

30 – 31 октября, Гельзенкирхен Финал на стадионе «Шальке» Федерального кубка 2010 «Учить русский играя», Языковая игра для развития интереса к русскому языку в немецких школах

23. November, Berlin

Vortragsveranstaltung

Eine neue Generation – Die Zukunft der deutsch-russischen Partnerschaft

mit Philipp Mißfelder, MdB, Bundesvorsitzender

der Jungen Union Deutschlands

und Robert A. Schlegel, Mitglied des Duma-Ausschusses

für Informationspolitik und Informationstechnologien

23 ноября, Берлин Доклад Новое поколение – Будущее германо-российского партнерства

Филиппа Мисфельдера, члена Бундестага, Председателя Союза молодых христианских демократов и Роберта Шлегеля, депутата Государственной Думы, члена Комитета ГД по информационной политике, информационным технологиям и связи

23. bis 27. November, Frankfurt/Main

34. Young-Leader Seminar

Wertekanon in der Wirtschaft –

Neudefinition durch die Krise oder weiter wie bisher?

23 – 27 ноября, Франкфурт-на-Майне 34-ый семинар для молодых лидеров Канон ценностей в экономике –

новое определение под влиянием кризиса или далее как прежде?

24. November, Berlin

Eröffnungsveranstaltung der Russischen Filmwoche in Berlin

Eröffnungsfilm »Krai«(»The Edge«), Regie Alexej Utschitel

in Kooperation mit dem »Interfest« Moskau,

der Botschaft der Russischen Föderation

und dem Petersburger Dialog e.V.

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24 ноября, Берлин Открытие Недели российского кино в Берлине фильмом «Край» режиссера Алексея Учителя при сотрудничестве с компанией «Interfest», Посольством Российской Федерации в Германии и Петербургским Диалогом

26. November, Frankfurt/Main

Vortragsveranstaltung

zum 15-jährigen Bestehen des Clubs FORUM,

Alumnivereinigung des Deutsch-Russischen Forums

mit Jürgen Fitschen, Mitglied des Vorstands, Deutsche Bank AG

26 ноября, Франкфурт-на-Майне Доклад приуроченный к 15-летнему юбилею клуба Forum – объединения

выпускников программ Германо-Российского Форума

Юргена Фитшена, члена правления Deutsche Bank AG

1. Dezember, Berlin

Gesprächsabend

mit Andrej Makarow, Staatsdumaabgeordneter,

Stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Haushalt und Steuern

und Moderator der TV-Sendung »Gerechtigkeit«

1 декабря, Берлин Bечер дискуссий с Андреем Макаровым, Депутатом Государственной Думы, Заместителем председателя комитета ГД по бюджету и налогам, телеведущим программы «Справедливость»

6. Dezember, Berlin

Vortragsveranstaltung

Deutsch-russische Modernisierungspartnerschaft – gesellschaftliche Aspekte

mit S.E. Wladimir M. Grinin, Außerordentlicher und Bevollmächtigter

Botschafter der Russischen Föderation in der Bundesrepublik Deutschland

6 декабря, Берлин Доклад Российско-германское партнерство в сфере модернизации –

общественные аспекты

Владимира Михайловича Гринина, Чрезвычайного и ПолномочногоПосла Российской Федерации в Федеративной Республике Германия

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Page 87: Jahresbericht DRF 2010

Dr. Friedrich Joseph Haass-Preis

für deutsch-russische Verständigung

Премия им. Фридриха Йозефа Хааса за взаимопонимание между народами Германии и России

Alljährlich verleiht das Deutsch-Russische Forum den Dr. Friedrich

Joseph Haass-Preis für deutsch-russische Verständigung an eine Persönlich-

keit des öffentlichen Lebens, die sich in besonderer Weise um die deutsch-

russischen Beziehungen verdient gemacht hat. Der Preis ist mit Euro

5.000,00 dotiert.

Bernhard Reutersberg, Nikolaus Knauf, Ernst-Jörg von Studnitz

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Ежегодно Германо-Российский Форум присуждает Премию им. Фридриха Йозефа Хааса за взаимопонимание между народами Герма-нии и России лицам, которые внесли особенный вклад в развитие гер мано-российских отношений. Премия им. Фридриха Йозефа Хааса дотирована 5.000 евро.

Preisträger Лауреаты

2010 Nikolaus Knauf, Stellvertretender Vorsitzender,

Gesellschafterausschuss Knauf Gruppe

Николаус Кнауф, заместитель председателя комитета участников, группа предприятий «Knauf»2009 Dr. Alexej Mordaschow, Vorsitzender des Aufsichtsrats,

Generaldirektor, Severstal

Д-р Алексей Мордашов, генеральный директор OAO «Северсталь»2008 Angelika Küpper, Vorsitzende der

»Gesellschaft für Deutsch-Russische Begegnung Essen e.V.«

Ангелика Кюппер, председатель «Эссенского общества германо-российских встреч» Anne Hofinga, Russlandhilfe e.V.

Анне Хофинга, союз «Руссландхильфе» 2007 Michail Gorbatschow, Staatspräsident a.D.

Михаил Сергеевич Горбачев, президент СССР в отставке2006 Dr. Martin Friedrichs,

Organisator medizinischer Projekte in Russland

Д-р Мартин Фридрихс, организатор медицинских проектов в России2005 Dr. Tamara Morschtschakowa, Beraterin und

ehemalige stellvertretende Vorsitzende

des Verfassungsgerichts der Russischen Föderation

Д-р Тамара Морщакова, консультант и председатель Конституционного суда Российской Федерации в отставке2004 S. E. Erzbischof Dr. Georg Kretschmar,

geistlicher Leiter der evangelisch-lutherischen Kirche in Russland

und anderen Staaten (ELKRAS)

Его Превосходительство архиепископ Д-р Георг Кречмар, духовный наставник Евангелическо-лютеранской Церкви в России и сопредельных государствах (ELKRAS)

2003 Dr. Jekaterina Genijewa,

Präsidentin des Instituts »Offene Gesellschaft«, Moskau

Д-р Екатерина Гениева, президент Института «Открытое общество», Москва

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2002 Dr. Manfred Stolpe, Ministerpräsident des Landes Brandenburg

Д-р Манфред Штольпе, премьер-министр земли Бранденбург 2001 Jurij Luschkow, Oberbürgermeister von Moskau

Юрий Лужков, мэр г. Москвы2000 Otto Wolff von Amerongen, Unternehmer

Отто Вольф фон Амеронген, предприниматель 1999 Wladimir Wojnowitsch, Schriftsteller

Владимир Войнович, писатель 1998 Dr. Sigmund Jähn, Raumfahrtberater, ESA

Д-р Зигмунд Йен, консультант в области космонавтики, Европейское космическое агентство (ESA)

1997 Dr. Maja Turowskaja,

Theater- und Filmkritikerin und Drehbuchautorin

Д-р Майя Туровская, критик театра и кино, сценарист1996 Thomas Roth, Journalist, Leiter des ARD Studios Moskau

Томас Рот, журналист, руководитель Московской студии германского публично-правового телеканала ARD

1995 Professor Dr. Wjatscheslaw Daschitschew,

Leiter des Zentrums für deutsch-russische Studien im Institut

für globale wirtschaftliche und politische Studien

Проф. д-р Вячеслав Дашичев, руководитель Центра германо- российских исследований при Институте международных экономических и политических исследований РАН1994 Professor Dr. Wolfgang Kartte, ehemaliger Berater der

Bundesregierung für die Russische Föderation

Проф. д-р Вольфганг Картте, бывший советник Федерального правительства по Российской Федерации

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Die Gremien des Deutsch-Russischen Forums e.V.

Органы Германо-Российского Форума

Dr. Ernst-Jörg von Studnitz (Vorsitzender) Д-р Эрнст-Йорг фон Штуднитц (председатель)Prof. Dr. Wilfried Bergmann (Stellvertreter) Проф. д-р Вильфрид Бергманн (заместитель председателя)Dr. Andrea von Knoop (Stellvertreterin) Д-р Андреа фон Кнооп (заместитель председателя)Per Fischer (Schatzmeister) Пер Фишер (казначей)Dr. Sergej Nikitin Д-р Сергей Никитин

Prof. Michael Rutz Проф. Михаэль Рутц

Heino Wiese Хайно Визе

Martin Hoffmann (Geschäftsführendes Vorstandsmitglied) Мартин Хоффманн (исп. директор и член правления)

Dr. Andreas Meyer-Landrut (Ehrenvorsitzender) Д-р Андреас Майер-Ландрут (почетный председатель)

Dr. Bernhard Reutersberg

(Vorsitzender) Д-р Бернхард Ройтерсберг (председатель) Prof. Dr. Roland Berger Проф. д-р Роланд Бергер

Dr. Heinrich Bonnenberg Д-р Хайнрих Бонненберг Dr. Andre Carls Д-р Андрэ Карлс

Dr. Eckhard Cordes Д-р Экхард Кордэс

Dr. Julian Deutz Д-р Юлиан Дойтц

Gerhard Dunstheimer Герхард Дунстхеймер

Brigitte Ederer Бригитте Эдерер

Dr. Hans-Ulrich Engel Д-р Ганс-Ульрих Энгель

Dr. h.c. Gernot Erler Д-р Гернот Эрлер

Dr. Ernst-Jörg von Studnitz

Dr. Wilfried Bergmann

Dr. Andreavon Knoop

Per Fischer Dr. Sergej Nikitin

Michael Rutz Heino Wiese Martin Hoffmann

Vorstand Правление

Kuratorium Попечительский совет

Page 91: Jahresbericht DRF 2010

Hans-Joachim Gornig Ганс-Йоахим Горниг

Dr. Tessen von Heydebreck Д-р Тессен фон Хейдебрек

Nikolaus Knauf Николаус Кнауф

Dr. Gabriele Krone-Schmalz Д-р Габриэла Кроне-Шмальц

Prof. Dr. h.c. Klaus-Dieter Lehmann Проф. д-р Клаус-Дитер Леманн

Lothar de Maizière Лотар де Мезьер

Prof. Dr. Klaus Mangold Проф. д-р Клаус Мангольд

Alexander Medwedew Александр Медведев

Dr. Alexej Mordaschow Д-р Алексей Мордашов

Markus Scheer Маркус Шeeр

Dr. Hermann Schmitt Д-р Германн Шмитт

Prof. Dr. Klaus Segbers Проф. д-р Клаус Зегберс

Dr. Manfred Stolpe Д-р Манфред Штольпе

Dr. Heinrich Weiss Д-р Генрих Вайсс

Martin Hoffmann

(Geschäftsführendes Vorstandsmitglied) Мартин Хоффманн (исп. директор и член правления)Sebastian Nitzsche (Stellvertretender Geschäftsführer)

Себастиан Ницше (Заместитель исполнительного директора) Marcel Blessing-Shumilin Марсель Блессинг-Шумилин Gerlinde Eberlein Герлинде Эберляйн

Elena von Fumetti Елена фон Фуметти Sibylle Groß Сибилла Гросс

Birgit Klein Биргит Кляйн

Anna Kaiser Анна Кайзер

Anja Kretzer Аня Кретцер

Darina Startseva Дарина Старцева

Ria Steppan Риа Штеппан

Susanne Wunderlich Сюзанне Вундерлих

Dr. Friedrich Anders

Д-р Фридрих Андерс

Lena Edich Лена Едих

Artjom Lyssenko Артем Лысенко

Marita Müller Марита Мюллер

Maren Schrobar Марен Шробар

Julia Strauch Юлия Штраух

Irene Österle Ирене Эстерле

Stand: 28. Februar 2011 По состоянию на 28 февраля 2011 г.

Geschäftsstelle Главный офис

Infozentrum „hallo deutschland!“ in Moskau

Инфоцентр „hallo deutschland!“ в Москве

Geschäftsstelle Petersburger Dialog e.V.

Главный офис «Петербургского диалога»

Page 92: Jahresbericht DRF 2010

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»Gorodskie Westi« vom 10. Juni 2010

газета «Городские вести» от 10 июня 2010 г.

Page 93: Jahresbericht DRF 2010

»Kamenzer Zeitung« vom 11./12. Septrember 2010

газета «Kamenzer Zeitung» от 11/12 сентября 2010 г.

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»Wort und Tat« vom November 2010

газета «Слово и дело» от ноября 2010 г.

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Page 95: Jahresbericht DRF 2010

Dank an unsere Förderer

Благодарность в адрес наших спонсоров

Die Tätigkeitsfelder des Deutsch-Russischen Forums, sein Veranstal-

tungsprogramm ebenso wie das Angebot der Dienstleistungen haben sich in

den vergangenen Jahren deutlich erweitert.

Möglich wurde dies durch die Hilfe unserer Mitglieder und einer

Viel zahl von Stiftungen und Unternehmen, die unser Engagement für eine

Verbes serung der deutsch-russischen Beziehungen großzügig unterstützen.

Hierfür möchten wir allen Förderern unseren Dank aussprechen.

За последние годы значительно расширились направления деятель-ности, программа мероприятий, сервисные услуги Германо-Российского Форума – благодаря помощи со стороны наших членов и целого ря -да фондов и компаний, которые всесторонне поддерживают нашу работу, нацеленную на улучшение германо-российских связей. За это высказываем благодарность всем нашим спонсорам.

Für einen grundlegenden Beitrag zur Umsetzung einzelner Projekte

dankt das Deutsch-Russische Forum herzlich:

За крупномасштабный вклад в реализацию отдельных проектов Германо-Российский Форум выражает сердечную благодарность сле ду ющим компаниям и организациям:

Auswärtiges Amt Jahreskonferenz, Journalistenpraktikum, Medienforum

Bertelsmann Stiftung Jahreskonferenz

Commerzbank AG Mitgliederversammlung

DAAD Informationszentrum «hallo deutschland», Young-Leader Seminar

Deutsche Bank AG Club FORUM

Deutsche Bank Stiftung Opern in Wladiwostok

FAZIT-Stiftung Journalistenpraktikum

GAZPROM Germania GmbH kulturportal-russland.de,

Bundescup »Spielend Russisch lernen«

Otto Wolff-Stiftung Journalistenpraktikum

Robert Bosch Stiftung Medienforum

Rosbank »Figaro im Osten«

Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch Gemeinnützige GmbH

Bundescup »Spielend Russisch lernen«

Stiftung Russkij Mir Bundescup »Spielend Russisch lernen«

Wintershall Holding GmbH Potsdamer Begegnungen,

Bundescup »Spielend Russisch lernen«

Page 96: Jahresbericht DRF 2010

Für weitere Unterstützung danken wir:

За дальнейшую поддержку выражаем благодарность следующим компаниям и организациям:

Auswärtiges Amt

Bank of Moscow

BeitenBurkhardt Rechtsanwaltsgesellschaft mbH

Bertelsmann Stiftung

Californian Products

Commerzbank AG

Cornelsen Verlag GmbH

DAAD

Deutsche Bank AG

Deutsche Bank Ltd.

Deutsche Bank Stiftung

Deutsche Börse AG

DZ Bank AG

FC Schalke 04

Ferrostaal AG

Goethe Institut Russland

KfW IPEX-Bank

OOO Knauf Service

Landesregierung Brandenburg

Lernidee Erlebnisreisen

MEDION AG

Metro Group

Robert Bosch Stiftung

Rundfunk Berlin-Brandenburg

Siemens AG

Stiftung Russkij Mir

Volkswagen AG

Wintershall Holding GmbH

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Page 97: Jahresbericht DRF 2010

Bildnachweis

Фотографии

Seite 82

Sibylle Groß

Seiten 12, 13, 84

Jet-Foto

Seiten 13, 21, 82

kdbusch.com

Seiten 12, 13, 17, 63, 66, 67, 68, 69, 70, 71, 73, 74, 82

Wolfgang Korall

Seite 12

Anja Kretzer

Seiten 13, 16, 23, 81, 87

Frank Nürnberger

Seiten 15, 18, 79, 84, 85

Karsten Rabas

Seiten 6, 12, 13, 14, 24, 44, 45, 47, 48,

49, 50, 52, 55, 58, 59, 60, 78, 79, 81, 82, 83, 84, 85

Sascha Radke

Seiten 12, 25, 80, 81

Günter Steffen

Seite 26

Anne Wäschle

Seiten 22, 28, 29, 31, 32, 33, 36, 37, 41, 42, 78, 80

Sergej Wasiljew

Seite 19

Anton Zavirokhin