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Das Stiftungsjahr 2006 1

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Das Stiftungsjahr 2006

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NABU-Stiftung Nationales Naturerbe: Jahresbericht 2006

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Inhalte

Das Stiftungsjahr 2006 4

Projekt: BVVG-Flächen und Nationales Naturerbe 6

Projekt: Krayner Teiche und Lutzketal 10

Projekt: Grünhaus - vom Tagebau zum Naturparadies 11

Übersicht der Projekte 13

Öffentlichkeitsarbeit 19

Finanzieller Überblick 20

Jahresabschluss 2006 22

Dank 25

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Das Stiftungsjahr 2006

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Das Stiftungsjahr 2006: Abschluss des Flächenkaufs in Grünhaus und Vorbereitung neuer Projekte

2006 ist der Flächenbesitz der NABU-Stiftung nach dem etwas verminderten Zuwachs im Vorjahr wieder deutlich angewachsen. Insbesondere im Naturparadies Grünhaus konnte die Ernte langwieriger Kaufverhandlungen eingefahren und der Aufbau des Naturparadieses mit dem Erwerb der letzten 580 Hektar abgeschlossen werden. Daneben wurde die bereits Jahre andauernde Flächenübernahme von der Treuhandan-stalt BVVG 2006 fortgeführt. Erstmals gingen mit rund 86 Hektar auch in Mecklen-burg-Vorpommern BVVG-Flächen in Stiftungsbesitz über. Zusammen mit den Flä-chenkäufen aus bislang privater Hand, die vor allem zur Arrondierung durchgeführt wurden, haben sich die Naturparadiese in der Obhut der NABU-Stiftung 2006 um 1.005 Hektar auf nunmehr insgesamt 5.537 Hektar vergrößert.

Die Bemühungen um die naturschutzfachliche Entwicklung und Betreuung der Stif-tungsflächen rückten daneben jedoch nicht in den Hintergrund. Damit meisterte die NABU-Stiftung einen Balanceakt: Auf der einen Seite müssen die Chancen genutzt werden, die mit dem relativ kostengünstigen Erwerb wertvoller Naturschutzflächen in den neuen Bundesländern derzeit noch gegeben sind. In wenigen Jahren wird das ehemals volkseigene Vermögen der DDR durch die Privatisierung neu verteilt sein und es somit auch hier schwer, große zusammenhängende Naturparadiese zu sichern. Auf der anderen Seite müssen die übernommenen Flächen als Lebensräume für eine arten-reiche Tier- und Pflanzenwelt weiter entwickelt und betreut werden. Denn mit dem Kauf der Flächen alleine ist die Arbeit nicht getan – sie fängt eigentlich erst richtig an.

Dank der Unterstützung zahlreicher Naturfreunde ist es der NABU-Stiftung 2006 wie-der gelungen, diese Balance zu halten und sowohl wichtige Flächen neu zu erwerben als auch gleichzeitig den Wert ihrer bestehenden Naturparadiese als Lebensraum der hei-mischen Flora und Fauna zu verbessern. Dafür gilt auch an dieser Stelle der ganz be-sondere Dank den vielen Zustiftern, Paten und Spendern! Ohne ihre Mithilfe wäre die-se Arbeit nicht zu leisten.

Für das weitere Wachstum der NABU-Stiftung ist neben der Flächenentwicklung der weitere Aufbau des Stiftungskapitals ganz wichtig. Denn nur mit diesem dauerhaft zu erhaltenden Kapital und den daraus zu erzielenden Erträgen ist gewährleistet, dass die NABU-Stiftung auch in gesamtwirtschaftlich schwierigeren Zeiten über die Mittel ver-fügt, die zur Finanzierung der Betreuung und Entwicklung ihres Grundeigentums notwendig sind. 2006 ist das Stiftungskapital moderater als im Vorjahr durch Zustif-tungen angewachsen. Deshalb wurde ein Teil der Holzerträge aus der waldbaulichen Entwicklung der Forsten nicht für laufende Naturschutzaufgaben verwendet, sondern dem Stiftungskapital und damit der langfristigen Vorsorge zugeführt.

In den kommenden Jahren wird das Flächeneigentum der NABU-Stiftung mit dem Erwerb weiterer zu privatisierender Flächen aus dem ehemaligen DDR- bzw. auch dem westdeutschen Bundesvermögen weiter anwachsen. Zudem hat die NABU-Stiftung gemeinsam mit örtlichen NABU-Gruppen ihre Bemühungen zur Sicherung wertvoller

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Das Stiftungsjahr 2006

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Naturparadiese in den alten Bundesländern verstärkt. Deshalb gehört der Aufbau des Stiftungskapitals auch künftig zu den wichtigsten Aufgaben der NABU-Stiftung.

Personell gab es 2006 eine Erweiterung des eingearbeiteten Teams der NABU-Stiftung aus Christian Unselt, Frauke Hennek, Jana Baumgardt und Stefan Röhrscheid. Seit März 2006 unterstützt Immanuel Schmutz das Team, indem er für eine Reihe der Stif-tungsgebiete forstliche Managementpläne erstellt und erste waldbauliche Arbeiten ein-leitet. Der Diplomforstwirt ergänzt damit bis Februar 2008 die Waldpflegearbeiten, die Gregor Beyer als Leiter des NABU-Dienstleistungszentrums „Blumberger Mühle“ seit 2005 im Rahmen der Gebietsbetreuung und Flächenbewirtschaftung durchführt. Die spannende Aufgabe des Projektes von Immanuel Schmutz ist es, modellhaft ein gutes Gleichgewicht zwischen den Flächen zu erarbeiten, die völlig aus der Nutzung genom-men werden und daher ausschließlich Kosten verursachen, und denjenigen Waldflä-chen, bei denen eine Waldbewirtschaftung zur naturschutzfachlichen Entwicklung der Flächen sinnvoll ist. Durch eine geschickte Maßnahmenplanung sollen sie einen Bei-trag zur Finanzierung der reinen Naturentwicklungsflächen leisten.

Ziel ist es damit, eine gänzlich neue Form der naturschutzgerechten Waldnutzung zu finden und für die NABU-Stiftung einen optimal zugeschnittenen Naturschutz-Forstbetrieb zu entwickeln. Eine besondere Herausforderung stellt dabei der weit ver-streute und zum Teil kleinflächige Grundbesitz der NABU-Stiftung dar. Da die NABU-Stiftung mit dem Aufbau des Waldmanagements ganz neue forstliche und betriebs-wirtschaftliche Wege in modellhafter Weise betritt, konnte sie die Deutsche Bundesstif-tung Umwelt für eine zweijährige Projektförderung in Höhe von 122.000 Euro gewin-nen.

Wie 2005 setzte sich auch 2006 der Vorstand der NABU-Stiftung aus Christian Unselt, Thomas Tennhardt und Andreas Fußer zusammen.

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Projekt: BVVG-Flächen und Nationales Naturerbe

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1. BVVG-Flächen und Nationales Naturerbe

Ökologisch intakte Landschaften und ein Reichtum an seltenen Tier- und Pflanzenar-ten ließen den damaligen Bundesumweltminister Klaus Töpfer schwärmen. „Tafelsil-ber der Deutschen Einheit“ nannte er die Naturschätze in den ostdeutschen National-parken und Naturschutzgebieten, die zu DDR-Zeit im volkseigenen Vermögen lagen.

Seit 2002 werden von Seiten der Treuhandnachfolgegesellschaft BVVG diese Fläche an ostdeutsche Bundesländer und Naturschutzorganisationen übertragen. Für Wald- und Brachflächen in einem Umfang von bis zu 50.000 Hektar - die erste Tranche - müssen Länder und Naturschutzorganisationen nur die Erwerbsnebenkosten in Höhe von rund sechs Prozent des Wertes der Fläche zahlen. Für die zweite Tranche - hier han-delt es sich um bis zu 50.000 Hektar Landwirtschafts- und Gewässerflächen - wird vom Bund auch ein Kaufpreis in Höhe des Verkehrswertes verlangt.

Mit der Koalitionsvereinbarung 2005 wurden weitere naturschutzfachlich bedeutsame Bundesflächen in einem Umfang zwischen 80.000 und 125.000 Hektar in die kaufpreis-lose Übertragung aufgenommen. Dieser neue Flächenpool „Nationales Naturerbe“, über den seit dem Jahr 2006 zwischen dem Bund, den Ländern und den Naturschutz-organisationen verhandelt wird, beinhaltet nun auch Gebiete in Westdeutschland und besteht aus Grundstücken an der ehemaligen innerdeutschen Grenze, stillgelegten Truppenübungsplätzen, ehemaligen Braunkohletagebauen sowie wiederum BVVG-Flächen.

Die Übertragung von BVVG-Flächen aus der ersten und zweiten Tranche wurde 2006 fortgesetzt. Am 27. November 2006 konnten wir nach langwierigen Abstimmungsge-sprächen den Übertragungsvertrag für die ersten Flächen in Mecklenburg-Vorpommern notariell beurkunden und im Naturschutzgebiet „Nonnenhof“ rund 86 Hektar in Besitz nehmen. 72 Hektar Erlenbruchwald und ungenutztes Offenland übernahmen wir gegen Begleichung der Erwerbsnebenkosten kaufpreislos. Für die restlichen 14 Hektar landwirtschaftlich nutzbares Grünland mussten wir den Ver-kehrswert in Höhe von rund 23.000 Euro zuzüglich der Erwerbsnebenkosten bezahlen. Hierfür standen uns Spenden zur Verfügung, die uns Naturfreunde nach einem Spen-denaufruf bereits im Herbst 2004 für diesen Zweck überwiesen hatten und die seitdem in den zweckgebundenen Rücklagen eingestellt waren.

Das 1.050 Hektar große Naturschutzgebiet „Nonnenhof“ liegt südlich der Stadt Neu-brandenburg am Südufer des Tollense-Sees und schließt den benachbarten Lieps-See mit ein. Das Schutzgebiet ist Heimat des Fischotters, von über hundert Vogelarten und von bedrohten Fischen wie dem Steinbeißer oder der Bachforelle. Die übernommenen Flächen umfassen ausgedehnte Erlenbruchwälder in den versumpften Uferbereichen der Seen, ehemalige Torfstiche, Feucht- und Frischgrünland sowie einige feuchte Grünlandbrachen in Ufernähe. Die Brachen sind bereits dicht mit Schilf und einge-streuten Weidengebüschen bestanden und entwickeln sich zügig weiter zu Erlen-bruchwäldern, die hier die natürlichen Lebensräume bilden. Einige der Flächen waren durch die BVVG noch zur landwirtschaftlichen Nutzung verpachtet, obwohl sie sich hierfür längst nicht mehr eigneten. Im Einvernehmen mit den Landwirtschaftsbetrie-

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Projekt: BVVG-Flächen und Nationales Naturerbe

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ben lösten wir diese Verträge und übergaben die Flächen der Natur. Auch die fischerei-liche Bewirtschaftung der Torfstiche stellten wir ein.

Für die weiteren mecklenburg-vorpommerischen Gebiete „Roter See bei Glowe“ sowie „Wostevitzer Teiche“ auf der Insel Rügen zogen sich die zähen Verhandlungen mit der BVVG über das Jahr 2006 hinaus; wir hoffen nun auf einen Abschluss 2007. Dagegen konnten wir bereits 2006 die Vorbereitung eines weiteren Übertragungsvertrages zu Flächen in neun brandenburgischen Naturschutzgebieten zu einem Ende bringen. Die notarielle Unterzeichnung dieses Vertrags erfolgte aber erst am 16. Januar 2007.

Bild unten: Zu den 2006 verhandelten und am 16. Januar 2007 übertragenen BVVG-Flächen gehört auch eine Fläche im brandenburgischen Naturschutzgebiet „Oderhänge Mallnow“ an der polnischen Grenze. Im Frühjahr erstrahlen hier die Frühlings-Adonisröschen.

Zu den Flächen des „Nationalen Naturerbes“, die gemäß der Koalitionsvereinbarung der Bundesregierung unter Angela Merkel dauerhaft gesichert werden sollen, fanden 2006 umfangreiche Abstimmungen zwischen dem Bund und den Ländern statt, an de-nen wir intensiv mitarbeiteten. Entgegen unser Hoffnung, dass nun erstmals auch um-fangreiche Flächen in Westdeutschland als Teil unseres Naturerbes unentgeltlich vom Bund übertragen werden, zeigte sich bald, dass der Löwenanteil der Flächen wieder in

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Projekt: BVVG-Flächen und Nationales Naturerbe

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Ostdeutschland liegen wird. Ursache dafür ist, dass Bundesflächen im Westen nur auf stillgelegten militärischen Übungsplätzen zur Verfügung stehen. Diese wurden bislang nach Aufgabe des Übungsbetriebs aufgrund der höheren Nachfrage meist schneller privatisiert als in Ostdeutschland, so dass der Gesamtpool der zur Verfügung stehen-den Flächen in Westdeutschland kleiner ist. Zudem ist die naturschutzfachliche Quali-tät der westdeutschen Flächen häufig niedriger, so dass bei der strikten Anwendung fachlicher Kriterien weniger Flächen auszuwählen waren.

Wir werden trotzdem weiter dafür werben, dass bei der noch anstehenden Auswahl der letzten 25.000 Hektar verstärkt Flächen in den alten Ländern zum Zuge kommen. Denn auch von Baden-Württemberg bis Schleswig-Holstein ist es wichtig, der heimi-schen Tier- und Pflanzenwelt wertvolle Lebens- und wichtige Rückzugsräume zu erhal-ten.

Eine der wertvollsten westdeutschen Flächen ist der gut 100 Hektar große, ehemalige kanadische Standortübungsplatz „Langenhard“ am Rande des Schwarzwaldes bei Lahr. Durch die 2006 begonnenen gemeinsamen Bemühungen von uns und der NABU-Gruppe vor Ort bestehen gute Aussichten, dass dieses Gebiet noch in das „Nationale Naturerbe“ aufgenommen und dann kaufpreislos erworben werden kann. Weitere Flä-chen, die wir als Naturparadiese in unsere Obhut nehmen möchten, sind die 280 Hek-tar große Franzigmark bei Halle (Saale) oder der Gülper See im Havelland. 2006 trafen wir die Entscheidung, uns für maximal weitere 5.000 Hektar aus dem Flächenpool des Nationalen Erbes als künftiger Flächenträger zur Verfügung zu stellen. Wir hoffen, dass nach den langen Abstimmungs- und Klärungsprozessen die Übertragung spätestens im Jahr 2008 beginnen wird.

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Projekt: BVVG-Flächen und Nationales Naturerbe

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Karte: Die Ballung der Stiftungsflächen in Ostdeutschland und hier insbesondere in Brandenburg ist auf die Flächenübernahme aus BVVG-Besitz zurückzuführen. Die Flä-chen in Baden-Württemberg dagegen stammen noch zu großen Teilen aus den von der NABU-Gründerin Lina Hähnle durchgeführten Flächenkäufen.

Stand 31.12.2006

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Projekt: Krayner Teiche/Lutzketal

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2. Naturparadies Krayner Teiche/Lutzketal

Im 612 Hektar großen Naturschutzgebiet „Krayner Teiche/Lutzketal“ im Südosten Brandenburgs besitzt die NABU-Stiftung rund 116 Hektar Wald aus ehemaligem BVVG-Besitz. Das Gebiet ist durch sein steilhängiges Kerbtal entlang der stark mäand-rierenden Lutzke und die Geschiebesandhänge mit dazwischenliegenden kleinen Flie-ßen und Quellflächen von hohem Wert. Der Stiftungsbesitz besteht vorwiegend aus Kiefernmonokulturen, welche die Geschiebesande überziehen. Im Schutzgebiet ist feh-lendes Wasser ein Problem, unter anderem weil die Kiefernforsten das Grundwasser der Gegend durch ihre auch im Winter bestehende Verdunstung senken. Viele der frü-her das Gebiet prägenden Quellaustritte sind bereits versiegt. Der Umbau der Wälder ist daher auch hier die drängendste Aufgabe der NABU-Stiftung.

2006 begannen wir im Schutzgebiet Krayner Teiche/Lutzketal - wie auch in vielen an-deren Schutzgebieten - mit der naturschutzfachlichen Waldaufwertung. Als Grundlage erarbeiteten wir im Rahmen des DBU-geförderten Forstmanagementprojektes eine flä-chendeckende Waldinventur. Die gesammelten Daten über Anzahl, Art und Alter der waldbildenden Bäume sowie Angaben zum Totholzanteil, Kronenzustand und der Na-turverjüngung geben uns die Grundlage für die Entwicklungsmaßnahmen der nächs-ten Jahre. Für den Waldumbau wurden unsere Flächen in Abschnitte eingeteilt, die zeitlich versetzt bearbeitet werden.

Bei den sich an die Inventur anschließenden Waldpflegearbeiten im November 2006 lichteten wir auf den ersten 50 Hektar die altersgleichen Kiefernreinbestände stark auf, um die Waldstrukturen zu öffnen. Standortfremde Bäume wie z. B. Fichten wurden entfernt. Junge Kiefern, Birken und Eichen, die sich von selbst angesiedelt hatten, blie-ben von den Arbeiten verschont. Damit sind die ersten Stufungen im Altersaufbau der künftigen Naturwälder bereits jetzt zu erkennen. Parallel begannen wir mit der Aus-wahl und Markierung von mindestens zehn Altkiefern je Hektar, die von künftigen Waldumbaumaßnahmen ausgeschlossen bleiben und so später als natürlich absterben-de Altbäume den Totholzanteil im Wald erhöhen werden. Unter absoluten Schutz stellten wir auch sämtliche Bäume mit Spechthöhlen, die vielen im Waldökosystem le-benden Arten wertvolle Nischen bieten.

Einige der entnommenen Kiefern verarbeiteten wir gleich vor Ort mit Hilfe des neu angeschafften mobilen Sägewerks zu Latten, aus denen ein Weisergatter gebaut wurde. Aus dem Vergleich des Jungaufwuches innerhalb und außerhalb des Gatters können wir künftig Rückschlüsse zur Wildsituation im Schutzgebiet ziehen.

Von den Entwicklungsmaßnahmen blieben die naturnahen Bruchwaldreste ausgespart, die sich in den Senken des Schutzgebietes erhalten konnten. Sie sind bereits heute wichtige Lebensräume für gefährdete Arten und sollen sich ganz auf natürliche Weise weiter entwickeln. Bei unseren Bemühungen zur Umgestaltung der Schutzgebietsflä-chen und insbesondere bei der Verbesserung des Grundwasserhaushalts erhielten wir willkommene Hilfe durch Baumeister Biber, der durch Staudammbau das angrenzende Grünland sowie einige unserer Waldflächen wiedervernässte. Zur Vermeidung von Nutzungskonflikten beabsichtigen wir nun, nach Möglichkeit die vernässten Wiesen zu erwerben, um dem Biber auch zukünftig ungestörtes Wirken zu ermöglichen.

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Projekt: Krayner Teiche/Lutzketal

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Bild oben: In seinem Umgestaltungswillen machte der Biber in den Krayner Teichen/ Lutzketal selbst vor alten Eichen auf Stiftungsflächen nicht halt. Und ist trotzdem bei uns gern gesehen.

3. Grünhaus – Vom Tagebau zum Naturparadies

Die Niederlausitz in Brandenburg ist von großflächigen Braunkohletagebauen geprägt, die nach dem Ende des Kohleabbaus für eine neue Nutzung saniert werden. Aufgrund ihrer Nährstoff- und Schadstoffarmut, der hohen Strukturvielfalt, des kleinräumigen Lebensraummosaiks, der Großräumigkeit und der Abgeschiedenheit besitzen die still-gelegten Tagebaue einen außerordentlich hohen Wert für die Natur. Obwohl sie auf den ersten Blick oft den Eindruck einer kargen Mondlandschaft hervorrufen, sind sie schon jetzt Lebensraum vieler seltener und bedrohter Arten. Auch aufgrund ihres ho-hen Entwicklungspotenzials gehören die Tagebaugebiete zu den Flächen in Deutsch-land, auf denen die größte Hoffnung für den Erhalt der heimischen Artenvielfalt liegt. Seit 2003 baut die NABU-Stiftung in einem stillgelegten Tagebau südlich von Finster-walde das Naturparadies Grünhaus auf.

2006 konnten wir die letzten Flächen im Naturparadies Grünhaus kaufen und damit die vierjährige Aufbauphase zu einem gelungenen Abschluss bringen. Am 27. Januar 2006 unterzeichneten wir mit der LMBV den Kaufvertrag über die 222 Hektar große „Innenkippe“ – eine sandige Ebene im Kerngebiet des Tagebaus Klettwitz - und den 338 Hektar großen rinnenförmigen „Nordrandschlauch“ am Rande des ehemaligen Tagebaus. Die Zahlung des Kaufpreises in Höhe von 235.000 Euro sowie der Besitz-übergang wurden in zwei Tranchen gestaffelt. So zahlten wir, unterstützt durch eine 94.250 Euro umfassende Förderung des Naturschutzfonds Brandenburg, am 24. Feb-

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Projekt: Grünhaus – vom Tagebau zum Naturparadies

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ruar 2006 den Kaufpreis für die Innenkippe in Höhe von 170.000 Euro. Die zweite Kaufpreiszahlung in Höhe von 65.000 Euro für den Nordrandschlauch überwiesen wir am 30. November 2006. Seit dem 1. Dezember 2006 ist damit das Naturparadies Grünhaus in einer Gesamtgröße von 1.927 Hektar nun komplett im Besitz der NABU-Stiftung.

Zwei Tage vor dem Kaufvertrag besiegelten wir gemeinsam mit der LMBV die Fort-schreibung des Kooperationsvertrages zur weiteren naturschutzgerechten Sanierung des Tagebaugeländes, den wir 2005 verhandelt und vorbereitet hatten. Mit diesem Ver-trag erweiterten wir die Zusammenarbeit auf die neuen Flächen und präzisierten die gemeinsam zu verfolgenden naturschutzfachlichen Ziele für das gesamte Naturparadies mittels Karte und Text. Die Umsetzung dieses Vertragswerkes und die tägliche Zu-sammenarbeit bei den einzelnen Arbeitsschritten der Tagebausanierung beschäftigte uns 2006 und wird uns auch die kommenden Jahre in Atem halten.

Einen weiteren Schritt voran kamen wir bei der Veränderung der ursprünglichen Sa-nierungsplanung. So reichte 2006 der Sanierungsträger LMBV auf unser Bestreben hin zwei Betriebsplanänderungen beim Landesbergamt ein, mit denen die Innenkippe von der Landwirtschaftsfläche zu einer Naturentwicklungsfläche umgewidmet sowie die Aufforstungsziele für die vorgesehene Waldfläche minimiert werden. Ob sich damit Wald und Natur in der Innenkippe wie von uns gefordert größtenteils eigenständig entwickeln dürfen, wird voraussichtlich 2007 entschieden.

Bild unten: Der Nordrandschlauch gelangte 2006 als letzte Teilfläche von Grünhaus in den Besitz der NABU-Stiftung. Wie schon 2006, so wird sich die NABU-Stiftung auch 2007 dafür einsetzen, dass steile Teilbereiche erhalten werden und sich so zu wertvollen Brutwänden für Hautflügler, Uferschwalben oder Eisvögel entwickeln können.

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Projekt: Grünhaus – vom Tagebau zum Naturparadies

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Zum 31. Dezember 2006 lief die Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) aus, mit der der Aufbau des Naturparadieses Grünhaus seit 2003 unterstützt wurde. In einer Feierstunde im Schloss Sallgast würdigte die DBU die geleistete Arbeit vor vielen geladenen Gästen aus der Region und sparte nicht mit Lob und Anerken-nung. Die innerhalb dieser drei Jahre entwickelten Strukturen, der ständig wachsende Patenkreis sowie die auch 2006 weiter gewachsene „Rainer von Boeckh-Stiftung für das Naturparadies Grünhaus“ geben dem Gebiet die besten Voraussetzungen für die Ent-faltung in den nächsten Jahren.

Neue Impulse gibt ein 2006 begonnenes, DBU-gefördertes Projekt zum naturschutz-fachlichen Monitoring von Pflanzen und Tieren in Grünhaus, das vom Forschungsin-stitut für Bergbaufolgelandschaften in Finsterwalde in Kooperation mit der NABU-Stiftung gestartet wurde. Im Sommer 2006 gewannen wir die ersten Interessierten für ein ehrenamtliches Monitoring und legten auf unseren Flächen Dauerbeobachtungs-flächen für botanische Studien an. Die weitere Werbung, Schulung und Betreuung der in Grünhaus ehrenamtlich Aktiven wird ein neuer Schwerpunkt der Arbeit für 2007 werden.

Bei den monatlich angebotenen Grünhaus-Wanderungen bzw. den individuell verein-barten Führungen besuchten 2006 rund 650 Gäste das Naturparadies. Zwei Informati-onstafeln zum Naturparadies Grünhaus markieren seit dem Herbst die Ausgangspunk-te der Wanderungen.

4. Übersicht der Projekte

Die folgende Zusammenstellung gibt einen Überblick über die Naturschutzarbeit der NABU-Stiftung im Jahr 2006, die neben den drei breiter vorgestellten Projektthemen geleistet wurde. Weiterführende Informationen können dem Internet unter www.naturerbe.de entnommen werden bzw. werden gerne im persönlichen Gespräch gegeben.

Biesenthaler Becken

Nördlich von Berlin liegt das Biesenthaler Becken, das durch großräumige Wälder und dazwischen gelegene Niedermoore geprägt ist. In dem rund 1.000 Hektar großen Na-turschutzgebiet existieren die ehemals prägenden imposanten Buchenbestände nur noch in Resten. Diese bieten heute ein wertvolles Samenpotenzial für eine zügige Um-wandlung der artenarmen Forsten in ökologisch wertvolle Laubwälder mit der ihnen typischen Vielfalt an Tieren und Pflanzen.

Nach den intensiven Flächenkäufe der vergangenen Jahre wuchs 2006 der Flächenbe-sitz im Biesenthaler Becken weiter. In drei Kaufverträgen mit Privatleuten erwarb die NABU-Stiftung 11,2 Hektar in Nachbarschaft zu Stiftungsflächen. Ein naturnahes Laubwaldgrundstück mit einer nassen Senke sowie ein bereits seit Jahren offengelasse-nes Feuchtgrünland wurden den Prozessschutzflächen ohne Nutzung zugeordnet. Die

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Übersicht der Projekte

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anderen Waldflächen fanden Aufnahme in das Waldentwicklungskonzept für das Bie-senthaler Becken.

In Umsetzung dieses Konzeptes erfolgte 2006 die Walddurchforstung auf 14 Hektar jüngerer Lärchen- und Kiefernmonokulturen. Während sich ein Teil der so aufgelich-teten Bestände im Laufe der Zeit aus eigener Kraft mit Laubbäumen wieder schließen wird, wird die NABU-Stiftung diesen Prozess auf anderen Teilflächen durch das grüppchenweise Anpflanzen von Buchen und Eichen beschleunigen. Neben diesen für 2007 geplanten Arbeiten sind weitere Durchforstungsmaßnahmen in den verbliebenen Lärchenbeständen vorgesehen, die als standortfremde Aufforstungen stark vom Bor-kenkäfer befallen sind.

Felchowsee

Das in der brandenburgischen Uckermark liegende Naturschutzgebiet „Felchowsee“ mit seinen großflächig verschilfenden Gewässern Felchowsee und Lanke ist ein Eldora-do für eine Vielzahl an hochgradig gefährdeten Sumpf- und Wasservögeln wie z. B. Rohr- und Zwergdommel, Kleinralle und Kleines Sumpfhuhn.

Nach den Waldpflegearbeiten im Vorjahr verbaute die NABU-Stiftung im November 2006 mit verrottungsfesten Robinien einen Graben, der ein kleines Feuchtgebiet in der Nähe des Felchowsees entwässerte. Der inmitten der landwirtschaftlichen Flächen lie-gende Erlenbruch ist Brutplatz eines Kranichpaares und Lebensraum weiterer gefähr-deter Arten. Durch den Grabenverschluss sammelt sich der Regen des Winterhalbjah-res wieder in der kleinen Senke, so dass der Bruch im Sommer länger seine Feuchtig-keit halten wird.

Grünes Band Sachsen

Wie ein grünes Band schlängelt sich die ehemals innerdeutsche Grenze über 1.400 km von Thüringen bis hoch an die Ostsee. Die in der Abschirmung des Grenzbetriebes so-wie in der Brachezeit seit der Wiedervereinigung entstandenen vielfältigen Biotope bie-ten einer Fülle an Arten einen wertvollen Lebensraum und Wanderungskorridor in ei-ner ansonsten oft großflächig ausgeräumten Agrarlandschaft.

2006 wurden auf zwei Flurstücken der NABU-Stiftung zur Lebensraumverbesserung Fichtenaufforstungen entfernt. Während auf der einen Fläche nun eine Nasswiese und damit wieder das ursprüngliche Feuchtbiotop entwickelt wird, ist für die andere Fläche eine Bepflanzung mit Laubhölzern vorgesehen, die 2007 im Zuge einer naturschutz-rechtlichen Kompensationsmaßnahme umgesetzt werden soll.

Heerter See

Am 12. Dezember 2006 unterschrieb die NABU-Stiftung den Übertragungsvertrag für das niedersächsische Naturschutzgebiet „Klärteich III“ bzw. das „Europareservat Heer-ter See“ im niedersächsischen Salzgitter. Neben dem 272 Hektar umfassenden Schutz-gebiet mit dem rund 160 Hektar großen Heerter See übernahm die NABU-Stiftung weitere benachbarte Waldflächen. Für die Übertragung der insgesamt 320 Hektar hat die NABU-Stiftung nur die Erwerbsnebenkosten zu tragen.

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Übersicht der Projekte

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Da der Besitzübergang der Schenkung auf den 01.01.2007 festgelegt wurde, nahm die NABU-Stiftung die sich bereits abzeichnende umfangreiche Betreuung des Schutzge-bietes sowie die Planungen und Abstimmungen zur weiteren Gebietsentwicklung erst 2007 auf.

Bild unten: Am Heerter See konnten bisher 301 Vogelarten beobachtet werden.

Krielowsee

Erstmals wurden 2006 Naturschutzflächen aus dem Besitz der NABU-Stiftung auch wieder abgeben. Im brandenburgischen Naturschutzgebiet „Krielowsee“ übertrug die NABU-Stiftung ihre von der BVVG kaufpreislos übernommenen Flächen ebenfalls wieder unentgeltlich an den Naturschutzfonds Brandenburg. Die Abgabe der 26,3 Hektar der NABU-Stiftung erfolgte, weil diese beim Naturschutzfonds ebenfalls in dauerhaft sicheren Händen sind und ein bereits laufendes Entwicklungsprojekt des Na-turschutzfonds zur Biotopaufwertung so effektiver umgesetzt werden kann.

Moselaue im saarländischen Dreiländereck

Die Moselaue im saarländischen Dreiländereck von Frankreich, Deutschland und Lu-xemburg ist ein Wasservogel-Refugium von teils überregionalem Rang, in dem auch Arten wie Gelbbauchunke oder Zierliche Moosjungfer leben. Der Wert der intensiv genutzten Agrarlandschaft wird durch den Kiesabbau erhöht, denn die aufgelassenen Kiesgruben entwickeln sich zu wertvollen Lebensräumen für gefährdete Tiere und Pflanzen.

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Übersicht der Projekte

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2006 begann die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe gemeinsam mit der NABU-Stiftung Saarländisches Naturerbe ein Projekt zum schrittweisen Ankauf neu entste-hender Kiesgruben. Eine mit dem Kies abbauenden Unternehmen KBN ausgehandelte Vereinbarung gibt die Grundlage für eine langjährige Zusammenarbeit. Im Lauf von 20 Jahren sollen bis zu 100 Hektar abgekiestes Gelände erworben werden. Der Kaufver-trag über die ersten 5,8 Hektar in der Nähe von Nennig konnte 2006 abschließend ver-handelt sowie die notwendigen Gelder hierfür über Spenden eingeworben werden. Die Unterzeichnung zog sich noch ins Jahr 2007 hinein.

Nordseeinsel Trischen

2006 unterstützte die NABU-Stiftung die Arbeit des Vogelwarts auf der schleswig-holsteinischen Wattenmeerinsel Trischen zum letzten Mal aus einer Erbschaft, die für den Schutz der Nordsee zweckgebunden war. Nach mehrjähriger Förderung sind diese Mittel nun aufgebraucht. Mit Hilfe der Förderung konnten Veränderungen der Tier- und Pflanzenwelt auf der Insel beobachtet und dokumentiert sowie Störungen durch unerlaubte Besucher unterbunden werden.

Postluch Ganz

Mit rund 15 Hektar vitalem Wollgras-Torfmoosrasen ist das Große Postluch bei Ganz im Landkreis Ostprignitz-Ruppin das größte wachsende, nährstoffarme Moor in Bran-denburg. Um die weitere günstige Entwicklung des Moores zu unterstützen, startete die NABU-Stiftung 2006 in Zusammenarbeit mit dem Landesumweltamt Brandenburg ein zweijähriges Projekt zur Revitalisierung des Kesselmoores. Mit EU-Geldern und ei-ner Förderung durch den Naturschutzfonds Brandenburg sollen Grünlandflächen am Rande des Moores erworben und ein Entwässerungsgraben geschlossen werden, um künftig die Kontrolle über Nährstoffeinträge ins Moor zu erhalten.

Auch im Postluch wurden 2006 die waldbaulichen Arbeiten zum Aufbau naturnaher Wälder aufgenommen. Hier ging es vornehmlich den z. T. bereits vom Borkenkäfer befallenen Fichten auf dem einstigen BVVG-Besitz an den Kragen.

Pritzerber Laake

2006 konnte die NABU-Stiftung aus privater Hand zwei weitere Flurstücke in der Brandenburger Pritzerber Laake erwerben und ihren dortigen bereits 292 Hektar um-fassenden Besitz um weitere 4,3 Hektar vergrößern. Die neuen Wald- und Grünland-flächen liegen inmitten des Schutzgebietes und ergänzen den bestehende Stiftungsbe-sitz.

Tonstiche Meuschau

Im ehemaligen „Lehmausstich nördlich der Leipziger Chaussee“ in der Elster-Luppe-Aue leben die letzten Rotbauchunken im südlichen Sachsen-Anhalt. Durch die Verlan-dung und Beschattung der flachen Lehmgruben drohte auch dieses letzte Vorkommen der vom Aussterben bedrohten Unken zu verlöschen. Im Frühjahr 2006 erwarb die NABU-Stiftung das rund 6,5 Hektar große Gelände und stellte es für Artenschutzmaß-nahmen zur Verfügung. Auf dieser Grundlage konnte der NABU Kreisverband

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Übersicht der Projekte

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Merseburg-Querfurt e.V. die bestehenden Laichgewässer sanieren und neue Gewässer schaffen. Die NABU-Stiftung sorgt jetzt dafür, dass die Heimat der Unken dauerhaft auch von Seiten der Eigentümerin geschützt ist.

Wittwesee in Stechlinsee-Gebiet

Trotz der auf großen Flächen gepflanzten Kiefernforsten ist auch heute noch der schon von Fontane beschriebene Zauber des Stechlinsee-Gebietes spürbar, leben seltene Ar-ten wie Seeadler, Schellente und Schwarzstorch in den Resten der urigen Buchenwälder und in den glasklaren Seen des Gebietes. Mit dem 162 ha großen Wittwesee und den umliegenden 550 Hektar großen Wäldern besitzt die NABU-Stiftung im Stechlinsee-Gebiet ihr größtes zusammenhängendes Paket ehemaliger BVVG-Flächen.

2006 setzte die NABU-Stiftung den in den letzten Jahren begonnen Waldumbau der Kiefernreinbestände fort. Im Winterhalbjahr wurden auf 40 Hektar jüngere bis mittel-alte Kiefern entnommen und damit Platz für die Einwanderung von Laubbäumen ge-schaffen.

Bild unten: Ein Eichelhäher hat eine Eichel am Fuße einer Kiefer versteckt. Prompt ist sie gekeimt. Auf natürliche Weise verjüngt und wandelt sich so der Wald im Stechlin-see-Gebiet, wenn die jungen Laubbäume gute Wachstumsbedingungen bekommen.

Im Dezember 2006 ging die NABU-Stiftung in Absprache mit den Naturschutzbehör-den gegen Fichten vor, die sich in den Totalreservatszonen an den Ufern des Wittwe-sees ausbreiteten. Die Fichte als standortfremder Baum war dort von den Vorbesitzern aus jagdlichen Gründen gruppenweise angepflanzt worden und behinderte durch ihre heftige Ausbreitung eine standorttypischen Laubmischwaldentwicklung. Bei den Ar-beiten auf 18,5 Hektar wurden nur wenige Altfichten zur Finanzierung der Arbeiten entnommen, die anderen Bäume verblieben im Totalreservat. Während die Jungfich-

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Übersicht der Projekte

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ten umgeschnitten wurden, wurden die älteren Fichten am Stamm geringelt, so dass sie absterben und künftig das Ökosystem als wertvolles, aufrecht stehendes Totholz berei-chern werden.

In Ergänzung zu dem im letzten Jahr aufgestellten Wildschutzgatter wurde 2006 ein weiteres Gatter zur Beobachtung des Wildverbisses aufgestellt. Die Arbeiten wurden als Projektarbeit mit einer Schülergruppe einer Berliner Hauptschule durchgeführt.

Weitere Flächensicherungsprojekte

Neben den stiftungsinitiierten größeren Projekten engagiert sich die NABU-Stiftung gemeinsam mit örtlichen NABU-Gruppen für die Sicherung regional bedeutsamer Na-turkleinode. Bei diesem Kooperationsmodell erwirbt die NABU-Stiftung erhaltenswer-te Flächen mit Mitteln, die in Zusammenarbeit mit der Ortsgruppe für den Kauf und die Absicherung der Fläche über das Stiftungskapital eingeworben werden können. Während die NABU-Stiftung mit ihrem zentralen Flächenmanagement und dem Stif-tungskapital für eine kostengünstige eigentumsrechtliche Unterhaltung und Verwal-tung der Fläche sorgen kann, übernimmt die NABU-Gruppe die kompetente Betreu-ung ihrer so dauerhaft gesicherten Fläche vor Ort.

2006 begann die NABU-Stiftung gemeinsam mit dem NABU Kreisverband Ohrekreis ein Projekt zur Aufwertung der Moortalwiesen südwestlich von Zielitz in der Ohre-/ Seegrabenniederung. Durch Flächenkauf, Flächenextensivierung und Pflegemaßnah-men sollen die im Projektgebiet liegenden Gewässer geschützt und Nutzungskonflikte durch die Aktivitäten des hier lebenden Bibers vermieden werden. Im November 2006 konnte die NABU-Stiftung die ersten 14 Hektar zwischen Moortalsee und Faulem See erwerben. Die Entwicklung und Pflege der Flächen übernahmen die NABU-Aktiven vor Ort. Für die Zukunft sind weitere Flächenkäufe zur Ausweitung des Projektes ge-plant.

In Kooperation mit dem NABU Landesverband Thüringen und mit Förderung der Stiftung Naturschutz Thüringen erwarb die NABU-Stiftung 2006 im Anschluss an die Käufe der Vorjahre wieder Flächen im Rodachtal, um diese in das Projekt „Rodachta-lachse“ einzubringen. Zum einen konnte durch Ankauf eines Wiesenstücks in der Ge-markung Heldburg das letzte Vorkommen der Grauen Kratzdistel im Heldburger Un-terland vor einer Nutzungsintensivierung bewahrt werden. Zum anderen wurden drei Flurstücke im Naturschutzgebiet „Bischofsau“ gekauft, die künftig gemeinsam mit an-deren Naturschutzflächen nur noch in größeren zeitlichen Abständen gepflegt werden sollen, um Blaukehlchen, Braunkehlchen und anderen Arten einen wertvollen halbof-fenen Feuchtlebensraum zu bieten.

In Abstimmung mit den NABU-Aktiven vor Ort nahm die NABU-Stiftung 2006 zwei Schenkungen von Privatleuten mit kleinem Flächenumfang an. Zum einen wurden ihr zwei Flurstücke Nahe Dollbergen an der Fuhse geschenkt, die als Grünland direkt an der Fuhse bzw. an einem kleinen Bach liegen. Zum anderen erhielt sie zwei hängige Flurstücke bei Jagsthausen, die sich durch alten Baumbestand und Steinwälle auszeich-nen. Die Betreuung der Flächen wurde den NABU-Ortsgruppen übertragen.

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Öffentlichkeitsarbeit

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5. Öffentlichkeitsarbeit

2006 standen neben der täglichen Arbeit gleich mehrere größere Vorhaben auf dem Programm der Öffentlichkeitsarbeit, die in diesem Jahr tatkräftige Unterstützung durch studentische Praktikanten fand. Zum einen wurden die stiftungseigene Groß-broschüre sowie das dazugehörige Faltblatt – beides stammte noch aus der Grün-dungsphase der NABU-Stiftung – überarbeitet, inhaltlich um die neusten Ergebnisse ergänzt und neu produziert. Zum anderen wurde mit dem Wachsen der Stiftungsho-mepage eine Überarbeitung des Internetauftritts notwendig. Nach dem Relaunch der Internetseite im September 2006 präsentiert sich die NABU-Stiftung nun strukturier-ter, übersichtlicher und mit einem noch größeren Informationsangebot unter www.naturerbe.de.

Im Februar und März 2006 sowie noch einmal im November 2006 reiste Grünhaus-Projektleiter Stefan Röhrscheid für eine Vortragsreihe durch Deutschland. Von Husum bis Großbottwar, von Leipzig bis nach Homberg folgte er den Einladungen von 25 NABU-Gruppen und berichtete mit Film und Lichtbildvortrag über das Naturparadies Grünhaus. Die Resonanz der insgesamt rund 720 Zuhörer war dabei so gut, dass auch 2007 wieder eine Vortragsreihe geplant wird.

Das 2004 erstmalig an die NABU-Stiftung vergebene Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) wurde auch 2006 erneuert und bescheinigt der NABU-Stiftung weiterhin einen verantwortungsbewussten Umgang mit den ihr anvertrauten Spendengeldern.

Bild: Die Homepage der NABU-Stiftung in neuer Übersichtlichkeit

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Finanzieller Überblick

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6. Finanzieller Überblick

Bei der projektbezogenen Darstellung der Einnahmen (siehe Seite 21, Schaubild 1) mit enger Zweckbindung fällt wie im Vorjahr das Naturparadies Grünhaus ins Auge. Ne-ben Spenden und einer Zuwendung des Naturschutzfonds Brandenburg für den Flä-chenkauf sowie den Beiträgen der Paten für die Betreuung und Entwicklung des Gebie-tes, ist hier die Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) verbucht. Diese hat über mehrere Jahre den Aufbau des Naturparadieses unterstützt.

Die Ertrags- und Aufwandsrechnung auf Seite 23 weist insgesamt höhere Einnahmen als im Vorjahr aus. Auch daran hat das Naturparadies Grünhaus mit den erhaltenen Zuwendungen einen maßgeblichen Anteil. Diesen Zuwendungen stehen jedoch Auf-wendungen in gleicher Höhe gegenüber, so dass das Naturparadies Grünhaus 2006 auch zu den gestiegen Aufwendungen beigetragen hat. Da die Aufbauphase in Grün-haus 2006 abgeschlossen wurde, fallen die genannten Zuwendungen ab 2007 weg; ent-sprechend werden auch die Aufwendungen wieder sinken. Aus den zweckgebundenen Grünhaus-Spenden konnten 26.900 € in die Rücklage eingestellt werden, wo sie in den kommenden Jahren für die laufenden Kosten des dortigen Grundeigentums zur Verfü-gung stehen.

Deutlich angestiegen sind 2006 die zweckgebundenen Einnahmen der sonstigen Na-turparadiese. Zum einen beruht dies auf Spenden, die zweckgebunden für Flächenkäu-fe oder die Betreuung bestimmter Flächen gewährt wurden. Zum anderen sind die ge-stiegenen Erträge aus dem wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb hier dargestellt. Dabei handelt es sich um Erlöse aus dem Verkauf von Holz, das bei den Arbeiten zur Ent-wicklung strukturreicher Mischwälder angefallen ist und vermarktet wurde. Trotz hö-herer Aufwendungen für den Forstbetrieb konnte ein deutlicher Überschuss erwirt-schaftet werden. Von diesem wurden 60.000 € in das Stiftungskapital überführt. Über die Kapitalerträge trägt der Überschuss damit zur dauerhaften Finanzierung der Na-turparadiese bei.

Schaubild 1 zeigt, dass für die Untere Havelniederung 13.355 € zweckgebunden einge-nommen und davon 13.000 € in die Rücklagen gestellt wurden. Diese Gelder stammen aus einer größeren Spende für Flächenkauf, der noch nicht umgesetzt wurde, sowie aus den Einnahmen der landwirtschaftlich verpachteten Flurstücke in der Havelniederung. Auch diese Gelder werden zweckgebunden verbucht und in den kommenden Jahren wieder in der Havelniederung eingesetzt.

Wie schon 2005 wurden auf Bitten des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen, das der NABU-Stiftung das DZI-Spendensiegel verliehen hat, bei den Aufwendungen im Schaubild 2 (Seite 21) die unmittelbar projektbezogenen Aufwendungen für Wer-bung und Öffentlichkeitsarbeit nicht den Projektkosten, sondern der Position Wer-bung und Öffentlichkeitsarbeit zugerechnet. Beim Naturparadies Grünhaus wird des-halb beim Vergleich der Tortenstücke in den beiden Schaubildern ein vermeintlicher Einnahmeüberschuss deutlich, der nicht den zweckgebundenen Rücklagen zugeführt wurde. Das liegt darin begründet, dass die Zuwendung der DBU nochmals in hohem Maße für Werbung und Öffentlichkeitsarbeit gewährt wurde. Im Schaubild 1 ist diese

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Finanzieller Überblick

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Einnahme zweckgebunden für Grünhaus dargestellt; die mit ihr getätigten Aufwen-dungen werden aber in Schaubild 2 bei „Werbung und Öffentlichkeitsarbeit“ geführt.

Schaubild 1: Zweckbindung der Einnahmen ohne Zustiftungen

Schaubild 2: Aufwand nach Projekten

5.113 € (davon 5.113 € aus zweckgebundener

Rücklage)Naturparadies Grünhaus

473.540 €

Tafelsilber Ost64.027 € (davon 52.000 aus zweckgebundener

Rüclage)Grünes Band Sachsen

2.228 €

Untere Havelniederung13.783 €

Sonstige Naturparadiese227.390 €

Einnahmen allgemein(ohne Zustiftungen)

237.009 €

Naturparadies Grünhaus:384.440 € (davon 246.119 € für Flächenkäufe und 26.900 € in die Rücklage)

Tafelsilber Ost:62.084 € (davon 42.670 € für Flächenkäufe)

Trischen:5.113 €

Allgemeine Aufwendungen:157.420 € (davon 53.723 € in die Rücklage)

Werbung und Öffentlichkeitsarbeit:137.088 €

Sonstige Naturparadiese:216.467 €(davon 96.612 € für Flächenkauf, 10.500 € in die Rücklage und 60.000 € in das Stiftungskapital)

Untere Havelniederung:13.355 € (davon 108 €für Flächenkäufe und 13.000 € in die Rücklage)

Grünes Band Sachsen:2002 € (davon 2.000 €in die Rücklage)

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Jahresabschluss 2006

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7. Jahresabschluss 2006

Die Bilanz zum 31.12.2006 weist gegenüber dem Vorjahr einen deutlichen Zuwachs der Grundstückswerte um 385.147 € aus. 246.119 € davon entfallen auf die Flächen-käufe für das Naturparadies Grünhaus. Aber auch für das Tafelsilber Ost wurden wie-der über 42.670 € und in den sonstigen Naturparadiesen sogar 96.612 € für den Kauf wertvoller Lebensräume aufgewendet. Der Flächenerwerb wurde in Höhe von 286.575 € aus Spenden und mit 99.250 € aus Zuschüssen finanziert. Dabei wurde für die BVVG-Flächen des „Ostdeutschen Tafelsilbers“ auf die Rücklagen zurückgegriffen, die in den Jahren zuvor aus zweckgebundenen Spenden aufgebaut worden waren.

Vermögensrechnung:

31.12.2006 Vorjahr 31.12.2006 Vorjahr Aktiva in Euro in Euro

Passiva in Euro in Euro

A. Anlagevermögen A. Eigenkapital

I. Sachanlagen I. Stiftungsvermögen 1.821.350,21 1.700.100,21

1. Grundstücke und Bauten 1.449.753,26 1.064.606,52 davon Naturschutzfonds Sachsen

2. Andere Anlagen, Betriebs- und 13.831,97 12.454,67 3.135 € (Vorjahr: 2.925 €)

Geschäftsausstattung davon Naturschutzfonds Märkischer

II. Finanzanlagen Kreis 250 € (Vorjahr: 250 €)

Wertpapiere des Anlagevermö-gens 1.549.539,14 960.356,52

davon Naturschutzfonds Thürin-gen

3.013.124,37 2.037.417,71 1.000 € (Vorjahr: 1.000 €)

davon Naturschutzfonds Grün-haus

27.200 € (Vorjahr: 0 €)

II. Rücklagen 1.590.803,32 1.255.419,40

B. Umlaufvermögen III. Mittelvortrag 495,31 9.205,91

I. Forderungen und sonstige Ver- 206.345,33 113.841,13 2.964.725,52

mögensgegenstände B. Sonderposten Investitionszuschüsse

II. Guthaben bei Kreditinstituten 1.069.969,43 1.608.287,10 I. Ideeller Bereich 324.472,18 225.222,18

1.722.128,23 II. Wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb 183.142,61 183.142,61

C. Rückstellungen 9.411,00 9.096,00

D. Verbindlichkeiten

I. Verbindlichkeiten aus Lieferungen 0,00 0,00

und Leistungen

II. Sonstige Verbindlichkeiten 33.524,65 14.195,40

III. Darlehen und Kredite 0,00 0,00

E. Rechnungsabgrenzungsposten 326.239,85 363.164,23

4.289.439,13 3.759.545,94 4.289.439,13 3.759.545,94

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Jahresabschluss 2006

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Die weiter steigende Bedeutung der naturschutzfachlichen Betreuung der stiftungsei-genen Flächen zeigt sich bei der Ertrags- und Aufwandsrechnung in den erneut gestie-genen Kosten für die Naturschutzflächenbetreuung. Diese stiegen nach nur 1.118,95 Euro im Jahr 2004 über 22.835,04 Euro im Jahr 2005 auf jetzt bereits 31.206,21 €.

Mit dem Anwachsen des Flächeneigentums werden diese Kosten in den kommenden Jahren weiter ansteigen und eindrücklich zeigen, wie wichtig die weitere Erhöhung des Stiftungskapitals für eine dauerhafte Bewahrung der Naturparadiese ist. Denn die Ein-nahmen aus der Flächenbewirtschaftung werden zwar noch für einige Jahre so erfreu-lich bleiben wie 2006. Langfristig wird der Waldumbau aber zu naturnahen Mischwäl-dern führen, von denen längerfristig größere Teile ganz der natürlichen Entwicklung überlassen werden sollen. Damit fallen Einnahmen weg, die durch Erträge des Stif-tungskapitals aufgefangen werden müssen.

Das Stiftungskapital wurde 2006 wie in den Vorjahren nach einer konservativen Anla-gestrategie verwaltet. Maximal 20 Prozent des Kapitals lagen in Aktionsfonds, der Rest in festzinslichten Anlageformen, um den Erhalt des Stiftungskapitals risikoarm zu ge-währleisten.

Ertrag – und Aufwandsrechnung:

31.12.2006 Vorjahr 31.12.2006 Vorjahr Aufwand in Euro in Euro

Ertrag in Euro in Euro

1. Personalkosten 132.766,05 154.421,63 1. Spenden, Erbschaften 295.545,16 331.578,80

2. Raumkosten 9.598,76 11.358,92 2. Bußgelder 600,00 710,00

3. Verlags- und Agenturleistungen 85.247,12 69.206,26 3. Zuschüsse 322.836,92 220.128,16

4. Reise- und Tagungsaufwendungen 6.138,55 4.448,19 4. Erträge aus Vermögensverwaltung, 106.459,92 80.860,48

5. Porto- und Telekommunikation 26.108,70 20.806,33 Zinserträge

6. Bürobedarf 9.505,69 4.748,37 5. Erträge aus gemeinsam. Vermögens- 0,00 4.729,75

7. Rechts- und Beratungskosten 6.908,03 7.195,80 verwaltung

8. Naturschutzflächenbetreuung 31.206,21 22.835,04 6. Erträge aus wirtschaftlichem Ge- 217.919,70 72.862,38

9. Sonst. betriebl. Aufwand 36.281,82 6.132,88 schäftsbetrieb

10. Zuschüsse an Dritte 5.113,00 5.113,00 7. Sonstige Einnahmen 11.904,95 4.241,81

11. Weiterleitung Spenden 0,00 21.046,00

12. Zuführung zu Sonderposten Flächen- kauf

99.250,00 8.500,80

13. Abschreibungen auf Sachanlagen 4.441,26 18.101,73

14. Zinsen und Vermögensverwaltung 14.420,09 7.272,85

15. Sachaufwand wirtschaftlicher Ge- 101.608,05 20.934,71

schäftsbetrieb (inkl. Ertragsteuern)

568.593,33 382.122,51

15. Zuführung zu Rücklagen und Kapital 166.123,00 122.154,00 8. Entnahme aus Rücklagen 57.314,42 5.113,00

16. Spendenverwendung Flächenkauf 286.575,34 214.779,88 9. Veränderung Mittelvortrag 8.710,60 -1.167,99

1.021.291,67 719.056,39 1.021.291,67 719.056,39

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Jahresabschluss 2006

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Wie jedes Jahr wurde die Jahresabschlussrechnung der NABU-Stiftung einem staatlich vereidigten Wirtschaftsprüfer vorgelegt, der ihr einen uneingeschränkten Bestätigungs-vermerk erteilte.

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

Die Buchführung und der Jahresabschluss – bestehend aus Vermögens- und Erfolgs-rechnung – für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2006 der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, Berlin, entsprechen nach unserer pflichtgemäßen Prüfung den Grundsätzen einer ordnungsgemäßen Rechnungslegung und der Sat-zung. Das Stiftungsvermögen ist in seinem Bestand ungeschmälert erhalten geblie-ben. Einwendungen gegen die satzungsgemäße Verwendung der Stiftungsmittel ha-ben sich nicht ergeben.

Köln, den 6. Juni 2007

(Dipl.-Kfm. Hans M. Klein) Wirtschaftsprüfer

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Dank

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8. Dank

2006 war ein sehr gutes Jahr für die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe. Wir konn-ten weitere 1.005 Hektar Naturschutzfläche in unsere Obhut nehmen, den Aufbau des Naturparadieses Grünhaus abschließen, den Waldumbau in einer Reihe unserer Schutzgebiete beginnen bzw. weiterführen und wichtige Weichen für die künftige Ent-wicklung der NABU-Stiftung stellen.

Unsere Arbeit hat uns viel Freude bereitet, durch die erzielten Verbesserungen für Le-bensräume, Tiere und Pflanzen, aber insbesondere auch durch die vertrauensvolle Zu-sammenarbeit mit all den Menschen, denen die Bewahrung unserer Natur genauso am Herzen liegt wie uns. All diesen Naturfreunden, die unsere Erfolge erst ermöglicht ha-ben, gilt unser herzlicher Dank: den engagierten Mitarbeitern der Deutschen Bundes-stiftung Umwelt, des Naturschutzfonds Brandenburg und der Stiftung Naturschutz Thüringen, den vor Ort so unermüdlich tätigen ehrenamtlichen Naturschützern und insbesondere all den Naturfreunden, die durch ihre privaten Spenden, Patenbeiträge und Zustiftungen, durch ihre Begeisterung und ihren Zuspruch die NABU-Stiftung tragen. Haben Sie alle herzlichen Dank! Und seien Sie sicher: Auch 2007 werden wir wieder unser Bestes geben.

Christian Unselt

Vorsitzender der NABU-Stiftung

Juli 2007

Dieser Jahresbericht ist wie die vorhergehenden Jahresberichte im Internet veröffent-licht und kann auf den Stiftungsseiten www.naturerbe.de heruntergeladen werden.

Page 26: Jahresbericht_2006_NABU-Stiftung.pdf

Anhang

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Anhang:

Flächenzugang der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe im Jahr 2006:

Flächenabgang der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe im Jahr 2006:

1 Der Vertrag zum Flächenerwerb wurde im Dezember 2006 geschlossen. Der Besitzübergang war am 01.01.2007

2 siehe die Erläuterungen auf Seite 15

Schutzgebiete Bundesland Fläche [ha] Flächenbestand am 31.12.2005 4.532,6464

Naturparadies Heerter See1 Niedersachsen 319,5995

BVVG - Nonnenhof Mecklenburg-Vorpommern 86,2862

Naturparadies Biesenthaler Becken Brandenburg 11,2216

Naturparadies Grünhaus Brandenburg 580,9881

Tonstiche Meuschau Sachsen-Anhalt 6,4627

Farsleben Moortalsee Sachsen-Anhalt 14,6532

Sonstige Flächen verschieden 11,8924

Zwischenstand 5563,7501

Schutzgebiete Bundesland Fläche [ha] Naturschutzgebiet Krielowsee2 Brandenburg - 26,2999

Flächenbestand am 31.12.2006 5537,4502