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Januar 2003 AMORC-Forum20-%20Forum... · 2006. 10. 9. · Frater Albertus, hat darüber einmal gesagt: „Seit der Jahrtausendwende sind manche Lich-ter am esoterischen Horizont erschienen,

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Januar 2003 AMORC-Forum

Geneigter Leser!

Als in den 80er Jahren die sogenannte Esoterik-welle begann, konnte man feststellen, wie

verzweigt esoterisches Gedankengut sich ausdrücktund welche Vielfalt es in diesem Bereich gab. Inden letzten Jahren ist nun diese Welle wiederdorthin zurückgeschwappt, woher sie kam, an denRand des gesellschaftlichen Bewusstseins und indie Nischen und Zwischenräume des allgemeinenLebens. Spricht man heute von Esoterik, so ist diesmeist abfällig gemeint und im Alltag, wie es unsheute in den Medien präsentiert wird, spielt Esote-rik so gut wie keine Rolle.

Große Verlage haben ihre Esoterikprogrammeentweder gestrichen oder drastisch reduziert, Se-minarzentren wurden geschlossen und Zeitschrif-ten eingestellt. Viele sogenannte Esoterik-Verlagegibt es nicht mehr und ebenso hört man nichts mehrvon vielen Meistern, Gurus und Lehrern, die denMenschen auf ihrer geistigen Suche weiterhelfenwollten. Allgemein könnte man sagen, dass sichdie Esoterikszene gesundschrumpft und doch wäredies nicht richtig, denn bei aller Kritik und bei allenVorbehalten, die in den letzten Jahren geäußertwurden, eines ist doch erreicht worden: eine gewis-se Sensibilisierung für die geistige, spirituelle Sei-te im Menschen, in der Natur und in der Welt. Indiese Richtung müssen aber noch weitere Anstren-gungen unternommen werden.

Nun gibt es aber spirituelle Wege, die unabhän-gig von all den Moden und Wellen da sind und vor,während und auch nach ihnen beschritten werden.Einen solchen Weg stellt der Rosenkreuzerwegdar, so wie er vonA.M.O.R.C. weitergegeben wird.

Wenn eine mystisch-philosophische oder auchesoterische Organisation, wie es A.M.O.R.C. nuneinmal ist, es geschafft hat, 50 Jahre im deutschenSprachraum tätig zu sein, dann kann man dies nichtnur als ein Zeichen für spirituelle Entwicklungsehen, sondern auch als ein Zeichen für Qualität.So etwas ist nicht selbstverständlich. Und wenn wirzurückblicken auf die 50er Jahre, in denenA.M.O.R.C.-und damit die Rosenkreuzerphiloso-phie - wieder in den deutschen Sprachraum zu-rückkam, so wird deutlich, wie aus bescheidenenAnfängen heraus sich mehr und mehr das entwi-ckelte, was A.M.O.R.C. heute darstellt, eine eigen-ständige und auf die rosenkreuzerische Traditionbedachte Vereinigung.

A.M.O.R.C. wurde bekanntlich von H. SpencerLewis 1915 in Amerika gegründet, nachdem er in

Europa in das rosenkreuzerische Wissen einge-weiht worden war. Er entwickelte dabei ein Sys-tem, das es vielen Menschen ermöglichte, mit demRosenkreuzerwissen in Kontakt zu kommen. EinAutor, der „Alchemist von den Rocky Mountains",Frater Albertus, hat darüber einmal gesagt:

„Seit der Jahrtausendwende sind manche Lich-ter am esoterischen Horizont erschienen, die fürsich mystisches und okkultes Wissen beanspruchthaben. So spektakulär manche von ihnen anfangsin Erscheinung traten, so verschwanden sie den-noch zuweilen wieder unbemerkt von ihrem Ar-beitsfeld. Unter ihnen war H. Spencer Lewis eineAusnahme. Das Werk, an dem er arbeitete, hattausenden und abertausenden ermöglicht, den äu-ßeren Hof des Tempels der esoterischen Weisheitzu betreten. Von diesen sind manche auf dem Ge-biet ihrer Anstrengungen weitergekommen. Gleich-gültig ob man das Für und Wider seiner Tätigkeitklar erkennt, die Ergebnisse sprechen jedenfallsfür sich selbst. ...Er leistete für die Erleuchtungderjenigen, die nach mehr Licht suchten, einengroßen Beitrag ... Die Resultate sind offensicht-lich, wie man heute sieht und noch in der Zukunftsehen wird. "

Ergänzend kann man hinzufügen, dass es sicherim Sinne von H. Spencer Lewis wäre, zu sagen,dass auch er sich als Teil des Ganzen gesehen hat,der zwar die Aufgabe übertragen bekam,A.M.O.R.C. in der westlichen Welt zu etablieren,dies aber im Sinne der alten rosenkreuzerischenTradition verwirklichen wollte. Auch er dientesozusagen einer höheren Sache und das ist einesder wesentlichen Punkte, die es einer Organisationwie dem A.M.O.R.C. ermöglichen, wirken zu kön-nen. In dem Sinne ist es zu verstehen, dass dieRosenkreuzeridee vor, während und auch nach derEsoterikwelle existiert.

Es geht ja nicht darum etwas, was man weißweiterzugeben, sondern sich in eine esoterisch-mystische Tradition einzugliedern und mit und ausihr heraus zu wirken. Das macht eine wahre esote-rische Organisation aus und wird sie auch immerprägen.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine lebendige

und erkenntnisreiche Lektüre.IhreAMORC-Forum Redaktion

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AMORC-Forum Nummer l

A.M.O.R.C.

DIE ROSENKREUZER- WEGE zu EINER HÖHEREN LEBENSERFAHRUNG —

A.M.O.R.C.

DIE ROSENKREUZER

Fragen und AntwortenÜber ihre Herkunft, ihre Ziele, ihre Philosophie

Der Begriff Rosen-kreuzer wandertseit Jahrhundertendurch die abendlän-dische Kultur, ohnedass die meistenMenschen eine ge-naue Vorstellungdarüberhaben, wasdieser Begriff be-deutet. Dieses Buchsoll Einblick in dasWeltbild, die Philo-sophie und die My-stik der Rosenkreu-zer geben, geprägtvon einer langenTradition. DerMensch ist mit

Selbstbewusstsein und schöpferischen Fähigkeiten aus-gestattet. Er ist erst einmal geistiger Natur, so wie auchdie Welt, in der er lebt. Wie sind sie aber miteinanderverbunden? Hat jeder Mensch feste Aufgaben in derSchöpfung? Und worin liegt der tiefere Sinn von Schöp-fung und Mensch? Gibt es ein System für geistige Ent-wicklung? Warum legen die Rosenkreuzer so viel Wertauf Toleranz?

Aus dem Inhalt:Re-Inkarnation; Rosenkreuzerische Meditation;Harmonisierung von Körper, Geist und Seele;A.M.O.R.C. und die geistigen Werkzeuge des Men-schen; Über den Umgang mit rosenkreuzerischenRitualenund Initiationen; A.M.O.R.C. und die Ge-schichte der Rosenkreuzer; Die Symbolik des He-bräischen Alphabets und die Bedeutung der „FamaFraternitatis" für das Rosenkreuzertum; Das Be-wußtsein des Menschen im Wandel und dieAMORC-Lehren; Die Rosenkreuzer und die Kunst;Rosenkreuzerischer Tarot.Gebunden, mit Abbildungen290 SeitenBestell-Nr.: B-19€ 18,50, SFr. 34,-Bitte Bestellkarte in diesem Heft benutzen!

Wofür stehen die Buchstaben A.M.O.R.C.?Sind die Rosenkreuzer eine geheime Bruderschaft? Wassagt A.M.O.R.C. über Krankheit, Politik, das Wasser-mannzeitalter, Newage, Esoterik, Reinkarnation, den Tod,Gott und Mystik? Orden, Bruderschaft, Karma, Initiation,Meditation, was bedeuten diese Begriffe?

Die Fragen wurden unter dem Gesichtspunkt ihrer Häufig-keit ausgewählt, denn es gibt noch viele Missverständnis-se über die Rosenkreuzer und A.M.O.R.C., die durchvorliegendes Buch mehr und mehr beseitigt werden kön-nen.

Das Buch ist für all diejenigen gedacht, die rund um dieRosenkreuzer Fragen haben und nach Antworten su-chen.

Pb., mit Abbildungen; 120 SeitenBestell-Nr.: B-102€ 9,-; SFR.Bitte Bestellkarte in diesem Heft benutzen!

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Januar 2003 AMORC-Forum

INHALTSVERZEICHNIS

Der wahre Schlüssel zur Entwicklung des SelbstIst es möglich, zum eigenen, inneren Selbst Zugang zu finden und es so zu entwickeln, dass es dem äußeren

Selbst überlegen wird? Dies ist der Sinn vieler Fragen, die von Menschen gestellt werden, die den Schlüsselzur Entwicklung ihres Selbst gefunden haben. Es scheint sich hier um eine recht einfache Frage zu handeln,und sie wird häufig in Verbindung mit manchen anderen Fragen gestellt, die leichter zu beantworten sind. Diehier gestellte Frage indes bezieht das gesamte Bereich des Mystischen, des Spirituellen und des Göttlichen mitein. Wer die Antwort kennt, kennt auch das Problem der Selbstmeisterung.

Seite 6

MYSTIK

Rosenkreuzerische Geschichte:

Die Confessio FraternitatisIm Jahre 1615, dem Jahr, das auf die Veröffentlichung der Fama Fraternitatis folgte, druckte Wilhelm

Wessel in Kassel ein zweites Rosenkreuzer-Manifest. Wie bei dem vorangegangenen Manifest, das durchdie Ragguadi di Parnaso (General Reformation) ergänzt worden war, wurde auch dieses Manifestzusammen mit einem weiteren Text mit dem Titel Secretioris Philosophiae Comideratio brevis aPhilippo a Gabella veröffentlicht.

Seite 10

50 Jahre A.M.O.R.C. im deutschen SprachraumBericht zum AMORC-Kongresss vom 8. bis 10. November 2002 in Baden-Baden

Vom 8. bis 1 0. November 2002 fand in Baden-Baden ein ganz besonderes Ereignis statt: Der Alte undMystische Ordo Rosae Crucis, A.M.O.R.C., feierte sein 50-jähriges Jubiläum durch einen Kongress, zudem sich fast 200 Mitglieder und Gäste im Kongresshaus der Stadt einfanden.

Seite 18

Aus dem AMORC-KulturforumSeite 32

ESOTERI

K

KUNST

Es ist eine alte, überlieferte rosenkreuzerische und mystische Tradition, dass der Autor einer Abhandlungoder eines Artikels lediglich mit seinen Initialen zeichnet. Wenn der Autor es so wünscht, werden wir dasnatürlich berücksichtigen. Dies hat aber nichts mit Geheimniskrämerei zu tun, sondern es liegt der Sinndahinter, bewusst unpersönlich zu sein und Personenkult zu vermeiden. Gerade in unserer heutigen Zeit,die auf Individualismus und Egozentrik großen Wert legt, bildet dies vielleicht ein Gegengewicht.

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AMORC-Forum Nummer l

DER WAHRE SCHLÜSSELZUR ENTWICKLUNG DES SELBST

Ist es möglich, zum eigenen,inneren Selbst Zugang zu fin-

den und es so zu entwickeln, dasses dem äußeren Selbst überlegenwird? Dies ist der Sinn vielerFragen, die von Menschen ge-stellt werden, die den Schlüsselzur Entwicklung ihres Selbst ge-funden haben.

Es scheint sich hier um einerecht einfache Frage zu handeln,und sie wird häufig in Verbin-dung mit manchen anderen Fra-gen gestellt, die leichter zu be-antworten sind. Die hier gestellteFrage indes bezieht das gesamteBereich des Mystischen, des Spi-rituellen und des Göttlichen mitein. Wer die Antwort kennt, kenntauch das Problem der Selbstmeis-terung.

Was ist das Selbst? Solangewir nicht vollständig verstehen,

wer und was das Selbst ist, kön-nen wir uns diese Frage auchnicht beantworten. Das Selbst seidie Persönlichkeit, sagen die ei-nen, und andere sagen, das Selbstsei der Charakter, und wiederandere sagen, dass das Selbst dieIndividualität sei. In Wirklich-keit ist keines davon das Selbst,doch gehören sie alle, zusammenmit noch etwas mehr, zum Selbst.

Die Rosenkreuzerphilosophielehrt, dass Persönlichkeit voraus-

bestimmtes Schicksal, Charak-ter jedoch geschaffenes Schick-sal sei. Äußere Einflüsse mögenunsere Persönlichkeit beherr-schen oder bestimmen und damitauch unser Schicksal. Aber dasselbst geschaffene, das absoluteSchicksal wird vom Charakterbestimmt; Charakter jedoch be-ruht auf dem Willen.

Wir sind durchaus keine Indi-viduen. Individualismus bedeu-tet Trennung, bedeutet Unter-scheidung, eine ganz bestimmteIsolierung und eine unbegrenzteFreiheit. Es ist das alles somitdas genaue Gegenteil einer Ein-heit.

Beim Studium der Materiekönnen wir feststellen, dass dieWissenschaft die Substanz inAtome, in kleinste elementareEinheiten von gleicher chemi-scher Beschaffenheit unterteilt.Wenn nun auch die Atome alsdie ersten Wesenheiten derSchöpfung angesehen werden, sokommt ihnen doch keine solcheEigenschaft zu, auf Grund wel-cher sie als Individuen angese-hen werden könnten. Die Atomeeines jeden Moleküls mögen ent-sprechend dem in den Laborato-rien herausgefundenen Plan derDinge uns zwar so vorkommen,als hätten sie Individualität, doch

weiß der Wissenschaftler, dassjedes Atom vermöge der auchin al len anderen Atomenschwingenden Geistenergie Da-sein hat, dass es mithin als einTeil der großen, schöpferischenKraft zugehört, die alle Atome

durchtränkt. Nicht eines dieserAtome könnte unabhängig vondieser Kraft oder unabhängigvon den anderen Atomen wei-terbestehen. Das gleiche istauch bei den Molekülen derFall, den etwas umfassenderenUnterteilungen der Materie. Esist die Einheit der Atome, diesie zu einem Molekül machtund die Einheit der Moleküle,die sie zu Materie macht. Hin-ter all diesem aber steht dieEinheit der göttlichen Kraft, diedie Atome ins Dasein bringt.

Einheit

Der menschliche Körper isteine materielle Schöpfung. Je-der Kubikzentimeter seinesFleisches besteht aus feinstenElementen, die in einer Einheitzusammenwirken und auch alseine Einheit in Erscheinung tra-ten. Wenn die Gesamtheit die-ser Schöpfung - der menschli-

che Körper - Individualität be-ansprucht, steht dann das Recht

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dazu nicht auch den MillionenZellen zu, aus denen dieser Ku-bikzentimeter Fleisch zusam-mengesetzt ist? Wir wissen ausErfahrung, was geschieht, wennzwei oder mehr Zellen des Flei-sches oder zwei oder mehr Blut-körperchen Indi-vidualität für sichb e a n s p r u c h e nund sich von al-len anderen tren-nen und damitihre Mitarbeit andem gemeinsa-men, einheit l i-chen Werk been-den. Es findet eineRebellion stattund der Körper er-krankt. Die Ver-künder der Indi-vidualität geratenaußerhalb derHarmonie mitdem All. Die Ein-heit erklärt demIndividualismusden Krieg und densich daraus erge-benden körperli-chen und geisti-gen Missständenwerden von ärzt-licher Seite tausende von Namengegeben.

Das gleiche trifft auf den Kör-per oder die Seele eines jedenMenschen zu. Die große, schöp-ferische Kraft in uns, der wirunser Dasein verdanken, ist un-teilbar. Wenn wir das erkennen,müssen wir zugleich auch einse-hen, dass die Seele bzw. der Geistkeines Menschen als Einzelwe-sen betrachtet werden kann. See-

le und Geist sind in ihrer Formnicht festgelegt, sind unbegrenztund unteilbar. Materie kann nurvon der Seele getrennt werden,denn Materie ist nur materiell,und jedes Atom, jedes Molekül,jede Zelle und jede Korpuskel ist

nur ein Teil des Ganzen.Doch die Verkünder der Indi-

vidualität sprechen nicht von derMaterie. Sie beanspruchen Indi-vidualität nicht für ihre Körper-lichkeit, sondern für ihre Persön-

lichkeit, für ihre Seele. Sie möch-ten diese als eine Besonderheitbetrachten, möchten sie von al-len anderen unterscheiden undsie zu ausgeprägten Individuali-täten machen. Damit aber bre-

chen sie alle Abstimmung aufdas Universum ab und setzen dieim spirituellen und planetari-schen Bereich vorgefundenenVerhältnisse denen gleich, die inder materiellen Welt der Zellendas Fleisches vorgefunden wer-

den. Die Einheit wirdzerstört oder durchbro-chen - vielleicht müss-te man besser sagen:unterbrochen - und alleHarmonie geht verlo-ren. Das ist Individua-lismus!

Das Selbst indeskann gemeistert undentwickelt werden. DasSelbst, wie es die Ro-senkreuzer verstehen,ist die Äußerung der

Persönlichkeit, ist derAusdruck der Seele.Die Seele - und damitunser wahres Selbst -tritt durch die Materiein Erscheinung, ebendurch den Körper. DiePersönlichkeit einesMenschen drückt sichdahingegen durch des-sen Willen aus. Wir

können die Seele nichtumformen, wir können

ihr nur die Wege bereiten, aufdenen sie sich dann Ausdruckverschaffen kann. Wir könnendie Eigenschaften der Seele ent-wickeln und diese Eigenschaften- durch eigenes Bemühen - dazubringen, im Sinn der Güte undLiebe zu wirken.

Man sollte der Seele mehrFreiheit geben. Sie sollte nichtauf eine solche Weise im Körpereingeschlossen bleiben, dass sie

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keine Gelegenheit findet, sichzu entwickeln und ungehindertauszubreiten und auszudrücken.Hierzu kann man folgendes tun:Ziehen Sie sich in ein ruhigesZimmer zurück und geben Sie intiefem Schweigen alle Ihre Ge-danken an die materiellen Dingedieser Welt und selbst auch anIhren Körper für eine gewisseWeile auf. Verlieren Sie das Be-wusstsein von Ihrem Körper undvon Ihrer Umgebung und gebenSie so der Seele die Möglich-keit, sich auszudehnen und dieOberhand zu gewinnen. Konzen-trieren Sie sich auf ihr inneresSelbst, auf die Ihnen innewoh-nende große Kraft und fühlenund erkennen Sie, dass diese mitden unendlichen Kräften unddem unendlichen Bewusstseindas Universums in Verbindungsteht.

Allmählich werden Sie dannbemerken, wie Sie sich auf einHöheres Bewusstsein abstimmenund sich eines tiefen Friedensbewusst werden, begleitet vonGefühlen der Harmonie, der Lie-be, Güte und Vollkommenheit.Sie werden Ihren Körper verges-sen - dieser Mantel, diese Scha-le wird von Ihrer Seele fallenund Sie werden sich von allenBegrenzungen der Materie freifühlen und erkennen, dass sichIhre Seele außerhalb Ihres Kör-pers befindet, die Sie dann um-geben wird wie eine Aura. Dehntsich so die Seele aus, werden Siesich verjüngt und von Heiterkeiterfüllt fühlen und sich wahrergöttlicher Schönheit erfreuen. Sowerden Sie die herrlichsten Ge-fühle erleben, die Sie je erfahren

haben - und dann, in diesen Au-genblicken, sollen Sie mit Ihreminneren Selbst sprechen. JedeAnregung, jedes Wort der Ermu-tigung, der Hoffnung, der Liebe,Güte und Göttlichkeit werdensogleich eine entsprechende Wir-kung zeitigen.

Wenn Sie dann allmählichwieder Ihre ausgedehnte Seele inIhren Körper zurückziehen undSie sich wieder auf normale Wei-se Ihrer Umgebung bewusst sindwerden Sie feststellen, dass esIhnen in Zukunft schwerer fallenwird, Ihre Seele in dem ihr zuge-wiesenen Raum festzuhalten. Die-se Empfindung der Ausdehnung,der Entwicklung und des Fort-schrittes wird Ihnen so vorkom-men, als wachse die Seele in Ih-nen und Sie werden noch vieleStunden nach diesem Erlebnisfühlen, dass Sie von unendlichenWohltaten und inneren Segnun-gen schier überfließen.

Wollen Sie an einigen Aben-den diese Übung versuchen? Ge-ben Sie Ihrem inneren Selbst dieMöglichkeit zu wachsen und er-fahren Sie das Geheimnis derSelbstmeisterung und der Selbst-entwicklung an sich selbst, denndies ist mehr, als alle Belehrun-gen und Worte auszudrücken ver-mögen.

H. Spencer Lewis(1883 -1939)

Ab 1915 leitete H. Spencer Lewisden Aktivitätszyklus desA.M.O.R. C. ein und war bis zu sei-ner Transition 1939 der obersteLeiter des A.M.O.RC.

RALPH M. LEWIS

Das Buch enthält eine vernünftigeDarstellung vom inneren Leben desMenschen, seinen Impulsen undEindrücken, die aller abergläubi-schen Vorstellungen entkleidet wur-den, mit denen sie normalerweiseumgeben sind.Die verborgene mystische Bedeu-tung esoterischer Initiationen, wiesie in den Mysterienschulen des Al-tertums und auch heute noch prak-tiziert werden, wird dem Leser ent-hüllt. Er erhält einen tiefen Einblickin die wahren Initiationen. Das Ge-heimnis des KARMA, das kosmi-sche Gesetzder Kompensation, wirdgenau erklärt. Der Leser kann er-kennen, dass er die Früchte erntet,die er durch sein Wirken und Unter-lassen gesät hat. JahrzehntelangeErfahrung des Leiters einer mysti-schen und metaphysischen Organi-sation dieser Zeit spiegelt sich indiesem Buche wider.Gebunden 256 SeitenBestell-Nr.:B010€18,50; SFr. 39,50

AMORC-BücherLange Straße 69

D-76527 Baden-Badenhttp://www.amorc-buecher.de

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EINIGE INFORMATIONEN ÜBER

A.M.O.R.C.,DEN ALTEN UND MYSTISCHEN ORDEN ROSAE CRUCIS

A.M.O.R.C. ist eine Nachfolgeorganisation derRosenkreuzer der Vergangenheit. Dem Studierendendieser Lehren wird eine praktische Lebensphilosophieübermittelt, die ihn in die Lage versetzt, sein Lebenentsprechend den Gesetzen des Kosmos bzw. derNatur zu verändern.

Das Studium der Rosenkreuzer-Lehren, so wie sievon A.M.O.R.C. - dem Alten und Mystischen OrdenRosae Crucis - überliefert werden, umfasst neben denschriftlichen Unterweisungen in Form von monatlichzugesandten Lehrbriefen auch eine mündliche Tradi-tion, welche in Seminarveranstaltungen und regelmä-

ßigen Treffen der Studierenden dargeboten wird. Diese Treffen finden inverschiedenen Städten des deutschsprachigen Raumes statt.

Voraussetzung für das AMORC- Studium ist sicherlich eine gewisse Aufge-schlossenheit für eine umfassendere Sicht der Welt. Dazu sollte die Be-reitschaft kommen, Zeit zu verwenden, um an sich selbst zu arbeiten. DieseAufgabe entbindet aber nicht von der Pflicht, sich um die alltäglichen Angele-genheiten zu kümmern. Das AMORC-Studium kann nicht weltfremd betrie-ben werden und ermuntert auch nicht, sich gegenüber den Einflüssen dermateriellen Welt zu verschließen. Obwohl die geistige, spirituelle und vorallem die mystische Seite des Lebens betont wird, entbindet dies alles nichtvon der Beachtung der Gesetzmäßigkeiten und Gepflogenheiten, die imUmgang mit den Mitmenschen und der Umwelt sich ergeben.

Die Veränderung der Umwelt beginnt bei jedem Einzelnen, beginnt bei derArbeit an sich selbst. Obwohl der Studierende sich im Kreis von Gleichgesinn-ten befindet, ist er dennoch eine eigenverantwortliche und seinem Gewissen- seinem inneren Selbst - verpflichtete Persönlichkeit, die die AMORC-Lehren entwickeln helfen wollen. Damit wird er fähig, die Zusammenhänge insich selbst sowie zu seiner Umwelt zu begreifen und sich bewusst zu machengemäß dem alt-überlieferten Ziel des:

„Erkenne dich selbst! "FÜR NÄHERE INFORMATIONEN SCHREIBEN SIE BITTE AN:

A.M.O.R.C. * Lange Straße 69 * D-76527 Baden-Baden

www.rosenkreuzer.de

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Rosenkreuzerische GeschichteDie Confessio Fraternitatis

Im Jahre 1615, dem Jahr, dasauf die Veröffentlichung der

Fama Fraternitatis folgte, druck-te Wilhelm Wessel in Kassel einzweites Rosenkreuzer-Manifest.Wie bei dem vorangegangenenManifest, das durch die Raggua-di di Parnaso (General Reforma-tion) ergänzt worden war, wurdeauch dieses Manifest zusammenmit einem weiteren Text mit demTitel Secretioris PhilosophiaeConsideratio brevis a Philippo aGabella1 veröffentlicht.Der vollständige Titel lautet:„Eine kurze Betrachtung der ge-heimen Philosophie, geschriebenvon Philipp a Gabella, ein Stu-dierender der Philosophie, zumersten Mal veröffentlicht mit derrevidierten 'Confessio' der Bru-derschaft." Der Autor dieses Tex-tes bleibt anonym. In der Einfüh-rung, nachdem er angemerkt hat,„dass das Werk durch die Taten,das Studium und das Wissen derRosenkreuzerbruderschaft berei-chert ist", stellt er heraus, dass eseine philosophische Abhandlungeinschließt. Es folgt ein kurzesVorwort mit der Unterschrift„Frater R.C.", in dem der Autorandeutet, dass diese „Kurze Be-trachtung" vollkommen von Her-mes, Platon, Seneca und anderenPhilosophen abgeleitet wurde.Dieser Text endet mit einemGebet, unterschrieben von „Phi-lemon R.C.".

Die Monade

Nichtsdestoweniger hat diese„Kurze Betrachtung" überhauptnichts mit Hermes oder sonst ei-nem anderen Philosophen zu tun.Sie war vielmehr eine Überar-beitung der "Monas Hierogly-phica" (1564), einem Werk vonJohn Dee (1527 - 1608). In die-sem Buch beabsichtigte dieserführende Alchemist, Astrologeund Mathematiker am Hofe Kö-nigin Elisabeths I. von England,eine Hieroglyphe - nämlich dieMonade - in vierundzwanzigLehrsätzen zu erklären. John Deefolgte dabei der Methode vonCornelius Heinrich Agrippa, dener aufmerksam gelesen hatte, in-dem er diese magische Figur aufgeometrische Prinzipien gründe-te. Pierre Brehar zufolge bezeich-net die Monade, von ihrem magi-schen Aspekt abgesehen, denStein der Alchemisten, den Mer-kur der Weisen2. Darüber hinausgeben die Texte auf den Spruch-bändern in der Zeichnung, diedas Titelbild des Werkes vonJohn Dee ziert, Hinweise aufMerkur und Tau3, in denen Basi-lius Valentinus den Embryo desSteines, den Smaragd der Philo-sophen, gesehen hatte.

Fulcanelli betonte die Ver-wandtschaft zwischen dem Ro-senkreuz und dem Tau. Im Hin-blick darauf merkte er an, dassnach dem von Thomas Corneille

zusammengestellten Dictionaryof Arts and Sciences (1731): „dieGroßmeister des RosenkreuzesBrüder des gekochten Tau(Freres de la Rosee Cuite) ge-nannt wurden, eine Bedeutung,die sie von sich aus den Initialenihres Ordens F.R.C. zuordne-ten."4 Das von John Dee zusam-mengestellte Symbol wurde vonvielen anderen Autoren aufge-griffen, so von Heinrich Kunrath(in: Amphitheatrum SapientiaeAeternae), Johann Valentin An-dreae (in: Die Chymische Hoch-zeit Christiani Rosencreutz) undRobert Fludd (in: Utriusque Cos-mi Historia).

Die Confessio Fraternitatis

Das erste Manifest kündigtedie bevorstehende Veröffentli-chung einer „Confession" an, inder siebenunddreißig Gründebekannt gemacht werden wür-den, aus denen heraus der Ordender Rosenkreuzer seine Existenzenthüllte. Das zweite Manifestenthüllte diese Gründe nicht, aberes gab Informationen, die dieFama, durch Umformulierungvon allem, was in der Fama zutief, zu verborgen oder zu dunkeldargelegt worden war, verständ-licher machen sollten. Die Con-fessio Fraternitatis oder Be-kandtnuss der löblichen Bruder-schaft des hoch geehrten Rosen-Creutzes, an die Gelehrten Eu-

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Januar 2003 AMORC-Forum

ropae geschrieben, war in vier-zehn Abschnitte eingeteilt, ob-wohl spätere Ausgaben dieseUntertei lung nicht immer berück-sichtigten. In diesem Text beto-nen die Rosenkreuzer, dass siedie Medizin für die Krankheitbesitzen, die an den Wissenschaf-ten und an der Philosophie nagt,weil sie den Schlüssel zu allemWissen, ob in den Künsten, derTheologie oder der Medizin, inder Hand halten. Sie geben auch,was die Quellen ihres Wissensanbetrifft, neue Merkmale an, diedarauf hinweisen, dass es nichteinfach nur aus den von C. R.durchgeführten Untersuchungenkommt, sondernauch von solchenEn thü l l ungen ,die er in göttli-cher Erleuchtungdurch den Dienstvon Engeln er-hielt.

Während derText des erstenManuskripts, vonH a s e l m a y e r sBrief abgesehen,nicht auf dieWeissagung des„Löwen aus Mit-ternacht" ein-geht, spricht dochdie ConfessioFraternitatis da-von, indem sieankündigt, dass„unsere Schätzewol unberührtgelassen werden,bis dass der Löwekommen wirt..."(Kap.6)5, unddass das Gebrülldieses Löwen mitdem Fall desPapstes (Kap.5)zusammenfallenwürde. Insge-samt können wir

sagen, dass der Charakter diesesManifests chiliastisch ist.

Im Vergleich zum Optimis-mus, den die Fama Fraternitatiszur Schau stellt, die das Herauf-dämmern einer neuen Zeit vor-aussieht, welche durch den Bei-trag neuen Wissens bereichertwird, erscheint die ConfessioFraternitatis pessimistischer. Sieproklamiert, „Der HERR der Je-hovah ist es, welcher (nach demdie Welt nunmehr fast den Feyr-abend erreicht, und nach vollen-detem Periode oder Umblauffwider zum Anfang eylet), denLauf der Natur umwendet"(Kap. l). Dieses Ende der Zeit ist

JohnDee, Monas Hieroglyphe, 1564. Auf dem Sims, das ein Postament mit einemgestirnten Ziergiebel trägt, steht auf Lateinisch geschrieben: „Einer, der nichtversteht, kann weder berichten noch lernen ". Auf dem Stylobat unter den Säulensteht: „ Gott gibt den Tau des Himmels und die Fettigkeit der Erden (Genesis 27)".Die Monade ist in der Mitte dargestellt und von Spruchbändern umgeben, diebesagen:,, Merkur soll der Vater (Eltern) des Königs aller Planeten werden, wenner durch einen Fixpunkt vervollkommnet wird. "

das Ende des Jahrtausends, derPeriode von tausend Jahren, die(im Hinblick auf den ProphetenElias) den bereits vergangenensechstausend Jahren folgen soll-te, weil die Rosenkreuzer dieMission empfangen haben, „dassechste Candelabrum" zu entzün-den (Kap. 4). Diese Periode ent-spricht dem dritten Zeitalter desJoachim von Fiore, dem des Hei-ligen Geistes oder der Eröffnungdes sechsten Siegels.

Die Rosenkreuzer erklärenihre Offenbarung als eine letzt-lich von Gott gegebene Gnade„an die Welt vor ihrem Unter-gang, welcher bald hernach fol-

gen wird"(Kap.7). Siewird erlau-ben, derMenschheitfür eine Wei-le einer „sol-chen Wahr-heit, Licht,Leben undHerrlichkeitwiderfahrenzu lassen undzu geben, wieder ersteM e n s c h ,Adam näm-lich, im Para-dies verloh-ren und ver-schertzet hat"(Kap. 7). DieConfessioFraternitatisgreift hier einElement auf,das im erstenManifest dar-gelegt wird,die ursprüng-liche Offen-barung, wiesie Adamnach dem Fallempfangen

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John Dee

hatte. Man kann hier fragen, obdie Autoren dieses Manifestswirklich dachten, dass das Endeder Zeit nahe sei. Man könntejedoch auch an dieses Zeitalterals an eine Art „Meta-Geschich-te" denken, um einen Begriff zugebrauchen, den Henry Corbin,an Stelle linearer Geschichte ge-prägt hat.6 Sie beinhaltet kein vonmenschlicher Zeitabhängiges Er-eignis, sondern eine Zeit desGeistes, der im inneren einerdurch Erleuchtung regeneriertenSeele gelebt wird. Darüber hin-aus spricht die Confessio Frater-nitatis von den Rosenkreuzernals Individuen, die die Fähigkeitbesitzen, sich in Gegenwart, Ver-gangenheit oder Zukunft in ferneLänder projizieren zu können(Kap. 4).

Das Liber Mundi

Die Confessio Fraternitatiskehrt zu einem Thema zurück,das im ersten Manifest angespro-chen wird, das des Liber Mundioder des „Buchs der Welt", in-dem sie von den „großen Buch-staben und Charakteren" spricht,die „Gott der Herr dem Gebäw

Himmels und der Erden einge-schrieben" hat (Kap.6). Hier ent-decken wir einen grundlegendenAspekt der Gedanken des Pa-racelsus. Für ihn war das einziggrundlegende Buch neben derBibel das der Natur. „SolcheCharaktere und Buchstaben, wiedieselben Gott hin und wider derHeiligen Bibel einverleibet, alsohat er sie auch dem wunderbarenGeschöpff Himmels und der Er-den, ja aller Thiere, deutlich ein-gedruckt" (Kap. 9). Das von Pa-racelsus abgeleitete Konzept er-klärt, dass die Natur der Schlüs-sel zu allen existierenden Dingensei, dass sie nicht ein mechani-sches System von Gesetzen, son-dern eine lebendige Wirklichkeitsei, mit der die Menschheit, fürden Zweck der „Wieder-Geburt"oder „zweiten Geburt" in einenDialog treten könne.

Die Bibel

Obschon das zweite Manifestdem Buch der Natur Bedeutungbeimisst, besteht es auch auf derWichtigkeit des offenbartenWortes und ermahnt, „die heili-ge Bibel fleißig und ohne Unter-lass zu lesen". Es behauptet, „dassvom Anfang der Welt kein für-trefflicher, besser, wunderbarerund heilsamer Buch den Men-schen gegeben worden, als ebendie H. Bibel" (Kap. 10). Wieschon die Fama, so schmäht auchdie Confessio den Papst und be-schuldigt ihn der Tyrannei. Beider Ankündigung der Zerschmet-terung des Pontifex erklärt sie:„Wird derohalben einmal eineZeit kommen, da diese Otter zupfeiffen aufhöret" (Kap. 11), undfügt dann hinzu, dass er „zu nich-te gemacht wird" (Kap.5). DieseErklärungen reflektieren The-men, die häufig in Paracelsus'Pronosticationes und Practicagefunden werden. Diese Haltung,

die in einer protestantischenUmgebung, die den Papst für denAntichrist hält, ganz verständ-lich ist, war der Ursprung dergroßen Feindseligkeit des Katho-loizismus gegenüber dem Rosen-kreuzertum. Zweifelsohne fanddas zweite Manuskript, in einemVersuch das vorhergehende Lobder arabischen Zivilisation zuqualifizieren, auch Fehler beiMohammed. Doch könnte dieserletzte Kommentar eine Wieder-holung aus der Naometria sein,die „den Papst und seinen Sohndes Verderbens, Mohammed"verdammt. Alles in allem für heu-tige Verhältnisse unhaltbare Kri-tikpunkte.

Pseudo-Alchemie

Die Confessio Fraternitatiskehrt zu der Kritik zurück, die imersten Manifest gegen die Pseu-do-Alchemisten gerichtet wordenwar. Für Rosenkreuzer solle diewahre Alchemie zu einer „Kennt-nis der Natur" führen, was je-doch insofern an zweiter Stellestehe, als das Ziel sein muss, „dassman sich am allermeisten denVerstand und Wissenschaft derPhilosophy zu erlangen befleißi-ge (Kap. 11)". Der Orden drängtebenfalls darauf, dass man sichim Hinblick auf die Flut alche-mistischer Texte, die zu jenerZeit gediehen, vorsichtig verhal-te. Das 17. Jahrhundert war inder Tat die Zeit mit der umfas-sendsten Veröffentlichung vonBüchern, die das Große Werkbetrafen.7

Die Festung der Wahrheit

Die Confessio Fraternitatiserklärte, dass die Weisen derStadt Damcar ein Modell fürRosenkreuzer bilden würden,„nach deren Beispiel auch dasRegiment in Europa von uns soll

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angestelletwerden" (Kap.5). Die-se, so heißt es, hätten durch C. R.für diesen Zweck einen Plan er-stellt. Wie im ersten Manifestluden die Rosenkreuzer die Men-schen ihrer Zeit dazu ein, sichihrer Bruderschaft anzuschließenund sie schlugen vor, dass dieSucher sich mit ihnen zu demZweck vereinen, eine „neue Fes-tung der Wahrheit" zu erbauen.Sie versprachen jedem, der indas Erbe aller Reichtümer derNatur initiiert werden wolle, Ge-sundheit, Allwissenheit und in-neren Frieden. Doch sie ermahn-ten diejenigen, die „vom Glanzdes Goldes geblendet" wären, d.h. die der Bruderschaft mit demZiel materiellen Profit zu erhal-ten, beitreten wollten, dass sieniemals ausgewählt würden, hiereinzutreten.

Zusammenfassend könnenwir sagen, dass die ConfessioFraternitatis mehr auf der Reli-

gion besteht als die Fama Fra-ternitatis. Von der Bibel heißt es,dass sie das Buch der Natur ver-stärke. Die Confessio versuchtedas Erbe der Renaissance wie-derzugewinnen, um dem christ-lichen Chiliasmus zu dienen (mitdem Unterschied, dass sie nichtvon der Wiederkehr Christisprach) und sie verkündete dasBevorstehen der letzten Offen-barung unter dem Vorzeichen desRosenkreuzes.

Quellen der Fama undder Confessio

Viele Gelehrte haben die Fra-ge gestellt, wer die ersten beidenManifeste der Rosenkreuzer ge-schrieben habe. Diese Frage istin der Tat direkt mit jener nachden Quellen verbunden, denendie in diesen Texten geäußertenIdeen entnommen worden sind.Wir können dabei insofern den

E i n f l u s sdes Mittel-alters fest-stellen alsdie unfehl-baren Axi-ome, aufdie sich dieManifestebeziehen,an die ArsMagnavonR a y m u n -dus Lullus(12351316) erin-nern, des-sen Werke1598 vonL a z a r u sZ e t z n e r ,dem gro-ßen Her-ausgeber inStraßburg,veröffent-licht wor-

Titelblatt der Confessio Fraternitatis, Kassel 1615

den waren .8 Dieser Mystiker hat-te die Autoren der frühen Rosen-kreuzerschriften ebenfalls be-achtlich beeinflusst, besondersauf dem Wege über Johann Arndt(1555 - 1621), von dem wir spä-ter sprechen werden. Die Famaund die Confessio jedoch schöp-fen im Wesentlichen aus dreiQuellen der Tradition: Paracel-sismus, Neojoachimismus unddem Hermetismus der Renais-sance.9

Es ist kein Zufall, dass Pa-racelsus der einzige in den Mani-festen gerühmte Autor ist. Er bil-dete für die Ideen, die sie vorle-gen, eine wesentliche Quelle. DieNotwendigkeit, Wissen mitzutei-len, das an verschiedenen Ortender Welt gesammelt wurde, dieTatsache, dass der Mensch einMikrokosmos ist, der Hinweisauf das Liber Mundi und der aufdie Bewohner der elementarenWelten oder auch im Besonde-ren die Metapher vom Samen -all dies sind Themen, die die Ma-nifeste von Paracelsus übernom-men haben. Man muss hinzufü-gen, dass im Grab des ChristianRosenkreuz ein Buch mit demTitel Vokabular des Theoph. Par.Ho. gefunden wurde, welches alseines der Wörterbücher für pa-racelsische Begriffe identifiziertwurde, die im 17. Jahrhundertveröffentlicht worden waren.Solche Anleihen sind insofernabsolut verständlich, als pa-racelsische Texte während derZeit der Manifeste überall gele-sen wurden. Zwischen 1589 und1591 hatte Johann Huser, nach-dem er sich der ungeheuren Auf-gabe unterzogen hatte, die Ma-nuskripte zu durchforschen, dieVollständigen Werke des Paracel-sus veröffentlicht. Eine zweiteAusgabe wurde dann zwischen1603 und 1605 in 10 Bänden vonLazarus Zetzner, dem späterenHerausgeber der Werke von Jo-

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hann Valentin Andreae, heraus-gegeben.

Neojoachimismus

In den Manifesten ist Neojoa-chimismus allgegenwärtig. Wieim vorangehenden Artikel er-klärt, hatten die Theorien desJoachim von Fiore im 16. Jahr-hundert ein Wiederaufleben desInteresses erfahren, wie auch dieProphezeiung des Elia oder diedes „Löwen aus Mitternacht"zusammen mit vielen Vorhersa-gen, die das Erscheinen einesneuen Zeitalters verkündeten.Der Hermetismus der Renais-sance ist in den Rosenkreuzer-texten ebenfalls gegenwärtig, ins-besondere in Verbindung mitAlchemie und Numerologie. Je-doch sollte angemerkt werden,dass die Qabalah, die jüdischewie die christliche, nur eine klei-nere Rolle spielt. Andere Ein-flüsse sind in gleicherweise deut-lich, beispielsweise jene auf dieZeit, welche als zyklisch darge-stellt wird. Diese Texte könntenwohl auf den Ismaelismus, mitDamcar als einer seiner Quellen,hinweisen.

Der Tübinger Kreis

Das Studium der in den Mani-festen zum Ausdruck kommen-den Ideen erlaubt es, eine Hypo-these über ihre Autoren aufzu-stellen. Die meisten Expertenstimmen heute darin überein, dassdie Rosenkreuzerschriften nichtdas Werk einer Person, sondernvielmehr einer kleinen Gruppevon Studierenden und Gelehrtenwaren, die in Tübingen, einerUniversitätsstadt in Württem-berg, lebten. Diese Gruppe wur-de der „Tübinger Kreis" genannt.Er wurde um 1608 gebildet undbestand aus etwa 30 Menschen,die von Alchemie, der Qabalah,

von Astrologie und von der christ-lichen Mystik begeistert waren.Die wichtigsten Personen unterihnen waren Johann Arndt, Jo-hann Valentin Andreae, TobiasHess, Abraham Hölzel, PastorVischer, Christoph Besold, undWilhelm von Wense. Ihnenschwebte das Projekt einer neu-en Reformation vor, die die Re-formation von Luther und Cal-vin, welche als ungenügend be-urteilt wurde, ergänzen würde.Zwei dieser Gelehrten, TobiasHess und Johannes Hölzel, wa-ren zuvor in einer Bewegung tä-tig gewesen, die esoterische undmystische Werke unter den Mit-gliedern der Universität zirkulie-ren ließ.

Johann Arndt

Johann Arndt (l 555-l 621),von Johann Valentin Andreae al sgeistiger Vater betrachtet, warder Mentor dieser Gruppe. EinPastor, Theologe, Arzt, Alche-mist und begeisterter Anhängervon Johannes Tauler und Valen-tin Weigel10, war er jemand, derThomas a Kempis' NachfolgeChristi populär machte. Eineman den Herzog von Brunswickmit Datum vom 29. Januar 1621geschriebenen Brief zufolge, wares sein Wunsch, Studierende undForscher von der polemisieren-den Theologie weg zu führen,und sie zu einem lebendigenGlauben, zu einer gelebten Fröm-migkeit, zurück zu bringen. Sei-ne mystischen Neigungen fallenbesonders in seinen Predigtenüber die Evangelien oder überLuthers kleinen Katechismus aufsowie in seiner Sammlung vonGebeten mit dem Titel ParadiesGärtlein aller christlichen Tu-genden (1612). Er schrieb einAndachtsbuch, betitelt Vier Bü-cher vom wahren Christentum(1605- 1610), das bis zum neun-

zehnten Jahrhundert eines der ammeisten gelesenen war. Sowohlein Mystiker als auch ein Alche-mist, versuchte er das paracelsi-sche Erbe und mittelalterlicherTheologie zu vereinen, und inseinem späteren Werk entwickel-te er den Gedanken einer innerenAlchemie, einer spirituellen Wie-dergeburt. Er war ebenfalls derVerfasser des Kommentars überdie Tafeln in Kunraths Amphi-theatrum Sapientiae Aeternae.

Roland Edighoffer hat ge-zeigt, dass ein ganzer Absatz derConfessio Fraternitatis über dasBuch der Natur nahezu Wort fürWort aus dem letzten Band vonArndts Vier Bücher über wahresChristentum entnommen ist." Inseiner De Antiqua Philosophia(1595) betont Arndt, dass in derSpekulation kein Wissen zu fin-den ist, wohl aber in der Praxis,ein Gedanke, der ebenfalls in denManifesten gefunden wird. Manhielt ihn für einen der Initiatorendes Pietismus. 1691 nahmen Jo-hannes Kelpius und seine An-hänger Arndts Werke mit sichauf ihrem Weg in die Neue Welt.Einem Brief von Johann Arndtzufolge, der unter den Papierendes Theosophen ChristophHirsch gefunden wurde, habeJohann Valentin Andreae zuge-standen, die Fama Fraternitatismit 30 anderen geschrieben zuhaben. In einem anderen Brief,von Johann Valentin Andreae anseinen Freund Johann Amos Co-menius steht die gleiche Behaup-tung. Es ergeben sich jedoch hin-sichtlich der Authentizität dieserBriefe einige Zweifel.12

Tobias Hess

Unter den Mitgliedern desTübinger Kreises war TobiasHess (1558 - 1614) derjenige,der die verschiedenen in den Ma-nifesten dargelegten Elemente am

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besten zu synthetisieren scheint.Als ein Mitglied des TübingerKreises, ein paracelsischer Arzt,Qabalist, Philosoph und Bewun-derer von Simon Studion, JuliusSperber und Joachim von Fiore,spielte er wahrscheinlich einefundamentale Rolle beim Ent-werfen der Fama und der Con-fessio. 1605 wurde er beschul-digt, „Naometrie" zu praktizie-ren. Er befürwortete in gewissenPublikationen, in denen er sichzu einer weltweiten Reform be-kannte, weiterhin den Chiliasmus.

Die Fama wiederholt seinenGedanken, dementsprechendman sagen könnte: „Er int in derBehauptung, dass, was in der Phi-losophie wahr ist, in der Theolo-gie falsch sei." Er wurde auchbeschuldigt, Anstifter einer Ge-heimgesellschaft zu sein. Obwohlseine Ankläger den Namen die-ser Gesellschaft nicht nannten,ist es wahrscheinlich, dass siesich auf die Rosenkreuzer bezo-gen, deren erstes Manifest zu die-ser Zeit in Manuskriptform kur-sierte.

Tobias Hess war mit OswaldGroll verbunden, einem Schülerdes Paracelsus. Auf Grund sei-ner medizinischen Fähigkeitenheilte Tobias Hess Valentin An-dreae von einem schrecklichenFieber und dieser bewunderte ihnsehr. Hess starb 1614, kurz vorder Publikation der Manifesteund die Grabrede wurde von Jo-hann Valentin Andreae gehalten.Dieser Text wurde danach ge-druckt und enthielt, seltsamgenug, wie Roland Edighofferanmerkt, zwei Worte, die kursivgedruckt waren, „Tobias Hess"und „Fama", die einzigen in die-sem Buch, so als wollten sie eineBeziehung zwischen beiden be-tonen. Er erwähnt weiterhin eineerstaunliche Tatsache: 1616 ver-öffentlichte Johann Valetin An-dreae anonym Theca gladii spi-

ritus („Die Hülle der Herrlich-keit des Geistes"), das Vorwortdeutet an, dass dieses Buch vonTobias Hess geschrieben wor-den sei. Interessanterweise sindachtundvierzig Absätze aus die-sem Buch derConfessio entnom-men! Andreae sollte später in sei-ner Autobiographie zugeben,dass der ganze in der Theca vor-liegende Text von ihm sei. Kön-nen wir nicht daraus schließen,dass Hess der Autor eines Teilsoder der ganzen Confessio Fra-ternitatis gewesen sei?

Johann Valentin Andreae

Bereits 1699 behauptete Gott-fried Arnold in seiner „Unpar-teyische Kirchen und Ketzer His-torie", dass Johann ValentinAndreae der Autor der Rosen-kreuzermanifeste war. Für langeZeit wurde dies auch so gesehen.Es muss festgestellt werden, dasswir es bei ihm mit einem beson-ders bemerkenswerten Menschenzu tun haben. Wir werden weite-re Gelegenheit haben, über seinePersönlichkeit zu sprechen, wennwir das dritte Manifest behan-deln: Die Chymische Hochzeitdes Christian Rosenkreutz.Nichtsdestoweniger wehrte sichJohann Valentin Andreae dage-gen, mit den Rosenkreuzern inVerbindung gebracht zu werden,und in einem seiner Bücher, Me-nippus (1617), schreibt er überdie Rosenkreuzer als von einemludibrium, also einer Farce odereinem Possenspiel. Frances Ya-tes weist jedoch daraufhin, dassdiese Ausdrücke von Andreaekeine abschätzige Bedeutung ha-ben, denn letzterer maß dem mo-ralischen Einfluss von Geschich-ten und vom Theater beachtlicheBedeutung bei.13 Seine literari-schen Produktionen offenbarenein solches Interesse.14 Es sollteangemerkt werden, dass Andreae

RALPH M. LEWISUnter Alchemie versteht man im All-gemeinen die geheimnisvolle Kunst,

• deren Blüte zwischen dem spätenMittelalter und dem 17. Jahrhundertanzusetzen ist. Ihre Jünger - unddas waren oft die bedeutendstenKöpfe ihrer Zeit - bemühten sich,aus unedlen Metallen edles Goldherzustellen, oder - wie der weitausgrößere Teil der Anhänger dieserKunst- man versucht, den „Stein derWeisen" zu finden. Beides sind Sym-bole personaler und geistiger Reifeund Erkenntnis. Der Mensch erfährtim Laufe seines Lebens, dass seineobjektiven Sinne ihn ganz gewaltigtäuschen können. Was einst wirklichschien, kann sich später als falschentpuppen. Wie aber stellen wir fest,dasseine Sinneserfahrung nichtrich-tig war? Doch nur durch eine andere,spätere Erfahrung, die den Tatsa-chen besser zu entsprechen scheintals eine frühere. Es sind eine Reihevon vielfältigen Fragen des geistigenLebens, zu denen der Autor von„Mentale Alchemie" Stellung bezieht,

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Christoph Besold

sein ganzes Leben lang sein Bes-tes tat, Gesellschaften und Ver-bindungen zu organisieren, dieauf viele Weise dem Projekt ent-sprachen, wie es in den Manifes-ten vorgelegt wird. Es will soscheinen, dass Andreae der Öf-fentlichkeit gegenüber eine Hal-tung einnahm, die im Gegensatzzu den Manifesten stand, um soseine religiöse Karriere zu schüt-zen.

Man kann sagen, dass es un-vorhergesehene Umstände wa-ren, die zur Veröffentlichung derFamaFraternitatis gerade in demMoment führten, als nach einerReihe von Schwierigkeiten An-dreae endlich den Posten als Di-akon in Vaihingen bekam undElisabeth Grüninger, die Toch-ter eines Pfarrers und Nichte ei-nes lutherischen Prälaten heira-tete.

Es gab viele Spekulationenum das Thema der möglichenAutoren der Manifeste; keinedavon ist jedoch zufriedenstel-lend. Obgleich der „Autor" derfrühen Manifeste sein Geheim-nis gut bewahrt hat, spielten To-bias Hess und Johann ValentinAndreae wahrscheinlich eine we-

sentliche Rolle beider Vervollkomm-nung dieser Texte.

InitiatischeErzählung

WirwollenzuC.R. zurückkehren,der in den Manifes-ten als Gründer desRosenkreuzeror-dens vorgestelltwird. Haben wir eshier mit einem tat-sächlichen oder ei-nem erdichteten In-dividuum zu tun?Wie viele festge-stellt haben, erzäh-

len diese Texte, weil sie initiati-sche Erzählungen einschließen,die mit vielen Fassetten aufwar-ten, nicht die Biografie einerPerson.

Allgemein können wir sagen,dass wir durch die Reisen von C.R., seine Aufenthalte in arabi-schen Ländern und dann in Spa-nien, die Fortschritte wieder ent-decken können,die die esoteri-schen Wissen-schaften auf demWege von Ostennach Westen ge-machthaben. Die-se Wissenschaf-ten sollten, nach-dem sie in Europaweitere Entwick-lung erfahren hat-ten, unter Paracel-sus zur vollenBlüte kommen.Nach seinem Todhatten ValentinWeigel und ande-re Persönlichkei-ten beim Berich-tigen von Unstim-migkeiten Erfolgund sie bereicher-

ten sie mit rheinisch-flämischerMystik. Was das Rosenkreuzer-tum vorschlägt, ist, dieses Erbewieder in Besitz zu nehmen undin den Fundus an Wissen aus ei-ner Zeit, die für die Heraufkunfteines neuen Zeitalters gilt, aufzu-nehmen.

Viele Elemente legen nahe,dass die Manifeste symbolischeErzählungen sind. Zum Beispielentsprechen alle wichtigen Da-ten im Leben von C. R. wichtigenhistorischen Ereignissen. DasJahr seiner angeblichen Geburt1378 entspricht dem Jahr des gro-ßen Schismas des Westens, indem Avignon und Rom sich un-eins über den „wahren" Papstwaren; und das seines Todes,1483, entspricht dem Jahr, in demMartin Luther, der Mensch, derversuchte, die Christenheit zureformieren, geboren wurde. Ob-wohl man heute 1483 für LuthersGeburtsjahr hält, war sich seineeigene Mutter nicht sicher, ob es1483 oder 1484 war und Lutherselbst entschied sich für 1484.

Es gibt eine astrologische

Johann Valentin Andreae

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Überlieferung, die auf den Un-tersuchungen des Paulus vonMiddleburg und Johannes Lich-tenberger beruht, die seine Ge-burt im Zeichen der Konjunktionvon Jupiter und Saturn sah, die1484 im Skorpion stattfand. Essollte auch angemerkt werden,dass die Schriften, die sich aufParacelsus' Texte beziehen, 1484in C. R. Grab gelegt wurden. Manerinnere sich dabei, dass Paracel-sus in Anbetracht dessen, dass ererst 1493 geboren wurde, nochnichts geschrieben haben konnte.

Das Thema der Entdeckungeines Grabes ist in der Traditionein sich wiederholendes Symbolund wir werden in naher ZukunftGelegenheit haben, zu diesemThema zurück zu kehren. Nur einSchritt trennt Symbol von Er-dichtung und gewisse Autorenzögern nicht, diese Schwelle zuüberschreiten. Viele Autoren ha-ben daraufhingewiesen, dass dieAutoren der Manifeste es nichtnötig hatten, die Biografien vonwirklichen Personen zu verän-dern, um C. R. zu erfinden.

Paul Arnold hat gezeigt, dassviele Mystiker Ähnlichkeit mitC. R. haben.15 So ist Joachim vonFiore zu nennen, der es nach sei-nen Reisen in den Osten unter-nahm, eine Bruderschaft zu grün-den. Dann sind Rulman Merswin(1307 - 1382), die Gründer derFreunde Gottes16 und GerhardGroote (l 340-1384) Begründerder Vereinigung der Brüder vomGemeinsamen Leben, Kandida-ten dafür.

Diese letztere Gruppe unter-stützte die Devotio Moderna(spätmittelalterliche Frömmig-keit), eine spirituelle Bewegung,die die innere Erfahrung betonte.Für die schönste Blüte dieserBewegung wird die NachfolgeChristi gehalten, ein Buch, dasbeachtlichen Einfluss auf die Ro-senkreuzer hatte.17

Paul Arnolds Beobachtungensind insofern von Interesse, alsParallelen zwischen diesen Per-sönlichkeiten und C. R. verblüf-fend sind, obwohl bemerkens-werte Unterschiede bestehen.Darüber hinaus werden viele vondiesen Mystikern verbreiteteGedanken in den Manifestengefunden.Es ist möglich, solcheEreignisse auch aus einem ande-ren Blickwinkel zu betrachten,da die Manifeste auch als derBericht einer spirituellen Erfah-rung gelesen werden können. Siepassen in einen unbezweifelba-ren historischen Kontext, aberwie bei allen initiatischen Be-richten sind sie mit einer Meta-Geschichte verbunden, die weitüber eine Chronologie hinaus-geht.

Wir verlassen hier die ge-schichtliche Ebene, um uns so-zusagen auf eine andere Ebenezu begeben. Dies wird das The-ma unseres nächsten Artikelssein, der uns in das für HenryCorbin so kostbare smaragdeneLand bringt. Diese Untersuchungwird ein Zwischenstadium dar-stellen, bevor wir mit unserer Un-tersuchung des dritten Rosen-kreuzermanifestes beginnen, derChymischen Hochzeit ChristianiRosenkreutz.

Ch.R.

Fußnoten

1 Papus legte am Ende seines Tratteelementaire de sciences occultes einefranzösische Übersetzung dieses Tex-tes vor (Paris 1903).2 Les Langues occultes de la Renais-sance (Paris: Dejonquere, 1996) Kapi-tel IV S. 101-115.3 Le Mystere des cathedrales (Paris: J.-J. Pauvert, 1983) S. 139.4 ibid. S. 138-1395 Die (englischen)Zitate dieses Mani-fests sind entnommen aus The Farneand Confession of R. C. von EugenuisPhilatelethes.

6 Corbin, Henry En Islam iranien, (Pa-ris: Gallimard, 1972) vol. I, XXIX. Wirwerden auf diesen fundamentalen Punktin unserem nächsten Artikel eingehen.7 „L'Alchimie au XVIIe siecle" zusam-mengestellt unter der Direktion vonFranck Greiner (Paris 1999) Chryso-peia, Band 6, S. 7.8 Er war der Herausgeber vieler alche-mistischer Texte, einschließlich des ge-feierten Theatrum Chemicum (6 Bän-de), der vollständigen Werke des Pa-racelsus, der Chymischen Hochzeit desChristian Rosenkreuz (10 Bände) undverschiedener anderer Werke von Jo-hann Valentin Andreae, Christoph Be-sold etc.9 Faivre, Antoine „Les Manifestes et laTradition," in Mystiques Theosophes etIllumines au siecle des Lumieres (NewYork: Hildesheim 1976) Olms, S.94.10S. Christian Rebisse, „The TriplicityofFire"RosicrucianDigest,No.3,200011 Edighoffer, Roland Lers Rose-Croixet la crise de conscience europeenne auXVIIe siecle (Paris: Dervy, 1998)S. 296-29712 Arnold, Paul Histoire des Rose-Croixet les origines dela Franc-Maconnerie(Paris: Mercure des France, 1990) S.120 - 122. Arnold betrachtet diese In-formation trotz einiger Zweifel als wahr-scheinlich.13 La Lumiere des Rose-Croix (Paris:Retz, 1985), S. 70f& 172.14 Roland Edighoffer hat in Rose-Croixet la societe Ideale selon Johann Valen-tin Andreae eine detaillierte Untersu-chung über das Werk dieses Autors ge-macht (Neuilly-sur-Seine: Arma Artis,1982).15 Histoire des Rose-Croix..., op. cit.,Kap. V, S. 136-156.16 Für mehr Information über dieseGruppe siehe Bernard Gorceix, Les Amisde Dieu en Allemange au siecle de Mait-re Eckhart (Paris: Albin Michel, 1984);und Henry Corbin, En Islam iranien, op.cit.., Buch VII.17 Die Nachfolge Christi (1471) vonThomas ä Kempis ist nach der Bibel,eines der meist gelesenen Bücher unterChristen. Theophilus Schweighard (Da-niel Mögling) sagte in Speculum sophi-cum Rhodo-Stauroticum ...(1618), dassman beim Lesen von Thomas ä Kempis„schon ein halber Rosenkreuzer" wäre.

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50 Jahre A.M.O.R.C.im deutschen Sprachraum

Bericht zum AMORC-Kongresss vom 8. bis 1 0. November 2002 in Baden-Baden

Vom 8. bis 10. November2002 fand in Baden-Baden

ein ganz besonderes Ereignisstatt: Der Alte und MystischeOrdo Rosae Crucis, A.M.O.R.C.,feierte sein 50-jähriges Jubiläumdurch einen Kongress, zu demsich fast 200 Mitglieder und Gästeim Kongresshaus der Stadt ein-fanden.

Eingeleitet wurden diese Tagebereits am Donnerstagabend,dem 7. November, durch eineFriedensmeditation mit demGroßmeister Maximilian Neff.Eine beeindruckende Zeremonie,die den sieben rosenkreuzeri-schen Prinzipien gewidmet warin Verbindung mit den siebentraditionellen Planeten. Dabeilautete die Frage: Was sagen unsdiese „sieben Stufen der geisti-gen Entwicklung" und wie füh-ren sie uns zu einem wahren in-neren Frieden, den die Rosen-kreuzer anstreben? Auf all dieswurde eine Antwort gegeben -allerdings nicht so sehr eine of-fensichtliche, sondern eher eineAntwort, die jeder für sich selbstund in sich selbst finden sollte.Deshalb ist es nicht verwunder-lich, dass zu all der Symboliküber die Sieben auch noch dieder Acht als der - wenn man sowill - „Quintessenz" der Sieben

hinzukommt, gerade in ihrer Fä-higkeit, das Streben des Men-schen nach Höherentwicklungauszudrücken.

Am Freitagvormittag begrüß-te der Großmeister nach einerkurzen Einstimmung die Gästeund Mitglieder des Kongresses.Daran anschließend wurde eineSonder-Botschaft des Imperators,Christian Bernard - der wegenanderweitiger Verpflichtungennicht selbst anwesend sein konn-te - durch den zweiten Vorsit-zenden im deutschen Sprach-raum, Bernhard Weitnauer, ver-lesen: Neben brüderlichen Grü-ßen und herzlichen Glückwün-schen kamen darin auch die be-sonderen Vorteile und Segnun-gen zum Ausdruck, deren sichdas aktiv studierende Mitglieddes A.M.O.R.C. erfreuen kann.Daran anschließend begrüßte Ir-ving Söderlund, oberster Schatz-meister des A.M.O.R.C. sowieMitglied der Obersten Großlogeund ehemaliger Großmeister dernordischen Länder, die Anwe-senden.

Hierauf folgte die Eröffnungs-ansprache „50 Jahre A.M.O.R.C.in Baden-Baden" von Maximili-an Neff, der neben einem histori-schen Abriss über die wichtigs-ten Begebenheiten während der

vergangenen Jahrzehnte auch ei-nen interessanten Einblick in dasSymbolmodell der sieben Plane-ten gab, wie es traditionell vomOrden übermittelt wird.

Die beiden Vorträge am Nach-mittag waren auch für die Öf-fentlichkeit bestimmt und zwarlautete das erste Thema: „Astro-logie und Mythologie". Darinkam insbesondere zum Ausdruck,dass der Mensch die Aufgabehat, an der Erweiterung seinerPersönlichkeit zu arbeiten, wo-bei ihm die Konfrontation mitder äußeren Realität eine beson-dere Hilfe ist. Durch den „Zerr-spiegel" äußeren Erlebens wirdder sogenannte „Schatten" desMenschen vergegenwärtigt; dennletztlich ist der Mensch ein gei-stiges Wesen - unabhängig vondem, was er, z.B. beruflich, inseinem äußeren Leben verwirk-licht.

Es folgten interessante Be-schreibungen der Symbolik vonJupiter und Saturn, wobei gewis-se Verbindungen zu den Mythenvon Isis, Osiris und Horus sowiezu Maria, Joseph und Jesus her-gestellt wurden. So stellt etwaMaria das Seelenprinzip dar, das- befruchtet vom Geist - ein neuesBewusstsein hervorbringt; Jo-seph wiederum steht für die welt-

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liehe Orientierung, währendChristus jenen Bewusstseinszu-stand versinnbildlicht, der einevergeistigte Persönlichkeit kenn-zeichnet. Auch der Mythos vonChronos, Rhea und Zeus - bzw.Jupiter - fand in diesem Zusam-menhang Erwähnung; und zwarbetonte der Referent abschlie-ßend, dass die Entmachtung desChronos durch Zeus den Triumphdes Geistes über die Materie be-deute.

Nach einer kurzen Pause fandein Vortrag über „die Rosenkreu-zerlehren im Alltag" statt, derauf der allumfassenden Liebebasierte, die ihrerseits mit demPrinzip verbunden ist: „Alles isteins." In diesem Zusammenhangbetonte die Referentin, dass dieAußenwelt als Spiegel unseresInneren diene und so unsere Pro-bleme letztlich nur in uns selbstgelöst werden können. Dies abergelingt uns um so besser, je mehrLiebe und Wohlwollen wir nichtnur unseren Mitmenschen, son-dern gerade auch uns selbst ent-gegen bringen.

Anschließend gab sie einenÜberblick über die sieben rosen-kreuzerischen Prinzipien, von

denen das erste die Aufforde-rung enthält, bewusst zu leben,während das zweite auf die Er-haltung unserer Gesundheit ge-richtet ist.

Das dritte Prinzip bezieht sichauf Zufriedenheit und Glück,wobei betont wurde, dass wirletztlich selbst die Ursache dafürseien, ob wir glücklich sind odernicht, indem unsere Gedankendie Macht haben, positive Ver-änderungen - gerade auch im lie-bevollen Umgang mit anderen -hervorzubringen.

Dem vierten Prinzip zufolgesoll jeder Mensch eine sinnvolleTätigkeit ausüben, die für diegesamte Menschheit nützlich ist;dabei aber soll er vor allem dieihm eigene Begabung verwen-den, um zu einem angemessenenSelbst-Ausdruck - jenseits vonMühsal und Zwang - zu gelan-gen. Und während das fünfte Prin-zip uns auffordert, Wohlwollengegenüber allen Lebewesen zuüben, bezieht sich das sechstePrinzip auf unser Verhältnis zuGott und den Menschen, indemwir ihnen gegenüber gewissePflichten haben, die über gele-gentliche „gute Gaben" weit hin-

Ansprache von Maximilian Neff, Direktor und Großmeister des A.M.O.R.C.

SO MÖGE ES SEINCHRISTIAN BERNARD

Christian Bernard war vor seinerBerufung zum aktuellen Präsiden-ten des Alten Mystischen Ordensvom Rosenkreuz, A.M.O.R.C., von1977 bis 1993 verantwortlich fürdie französischsprachigen Länder.Während dieser Zeit stand er zahl-reichen Rosenkreuzer-Konventenvor. Bei dieser Gelegenheit äußer-te er sich über verschiedene The-men in Zusammenhang mit Spiri-tualität und Philosophie. Für die-ses Buchhat er einige Vorträge ausseiner entsprechenden Sammlungausgesucht. Dadurch soll erreichtwerden, dass j eder an Mystik inter-essierte mehr Einblick in die Weis-heit erhalten kann, so wie sie dieRosenkreuzer-Tradition vermittelt.Aus dem Inhalt: Die allumfassendeLiebe; Das Erbe des Rosenkreuzes;Die Angst vor dem Tod; Der freieWille; Der Wallfahrtsort im Innern;Der heilige Raum; Die Wiederge-burt; Die dunkle Nacht; Der WahreInnere Frieden; Die mystische In-itiation: Die Definition; Die mysti-sche Initiation: Die Vorbereitung;Die Kosmische Abstimmung; SeienSie R.C.Gebunden, 190 Seiten€ 22,-; SFR. 42,80

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Blick auf die Bühne

ausgehen. So wurde erklärt, dasswir zur Einheit mit unserem Ur-sprung gelangen, wenn wir unse-re Talente nicht nur für uns selbst,sondern auch für unsere Mitmen-schen einsetzen. Das siebentePrinzip beschäftigt sich mit denGesetzen und dem Vaterland, dajeder Mensch gewisse Pflichtendiesem gegenüber hat und sichauch an der Gestaltung der Ge-setze nach Möglichkeit beteili-gen sollte.

Als Fazit betonte die Refe-rentin, dass der Sinn unseres Le-bens in uns liege - ähnlich einerKnospe, die es zu entfalten gilt.So sollen wir uns bemühen, dasbestmögliche Gleichgewichtzwischen Selbst- und Nächsten-liebe herzustellen, da dies dieVoraussetzung für unser Wachs-tum sowie unsere Gesundheit undLebensfreude darstellt.

Nach der Abendpause fandeine Vernissage und Ausstellungmit Werken von Lore Beurer-Autenrieth sowie Kompositionenvon und mit Nikolai Badinskistatt. Das Besondere hierbei war,dass die Künstlerin direkt zu den

Klängen der Musik ein Werkschuf, das die Stimmung dieserTöne im gemalten Bild wieder-geben sollte. Nach einführendenWorte sprach Lore Beurer-Au-tenrieth über ihre Art zu malen,die man als Umsetzen von musi-kalischem Erleben in visuelleEindrücke bezeichnen kann. Siewartet stets, bis sie einen gewis-sen Impuls aus der Musik erhält,der sie anregt, diesen in Farbenumzusetzen.

Lore Beurer-Authenrieth wur-de 1928 in Karlsruhe in eineKünstler-Familie hineingeboren.

Auf Reisen entstanden literari-sche Arbeiten, auch Märchen mitIllustrationen. Dann erfuhr sieeine intensive Hinwendung undAuseinandersetzung zur Malerei.Mit der Aufnahme esoterischerund psychologischer Studien ent-stand quasi „über Nacht" ein neu-er Malstil, der von visionärermelodischer Umsetzung vonMusik, Opernthemen, Konzertenvon Bach, Schubert, Webern undMessiaen, geprägt ist.

Nach ihren theoretischen Aus-führungen konnten die Zuhöre-rinnen und Zuhörer sich prak-tisch von dem überzeugen, wasdie Künstlerin versprach.

Zu den Klängen zweier Did-geridoos, diesen urtümlichen aus-tralischen Klängen, malte FrauBeurer-Autenrieth zwei Bilder,die auf kongeniale Weise wie-dergaben, was gehört wurde.Eben dieses Schema verfolgte dieMalerin auch bei den drei Stüc-ken für Violine und imaginäresOrchester von Nikolai Badinski.Nikolai Badinski, Komponist ausBerlin, wurde in Sofia geborenund hat rund 130 Werke geschaf-fen undzahlreiche Preise gewon-nen. Als Violin-Solist, Konzert-

Dichtes Gedränge vor unserem Büchertisch

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Blick in den

meister und Musikdozent inStockholm, Kopenhagen undStanford versucht er, den HörernMusik in besonderer Weise nahezu bringen. An diesem Abendgab es drei seiner Stücke zu hö-ren, von ihm selbst gespielt unddurch ein „imaginäres Orches-ter" (Tape) begleitet. Seine Stü-cke: „Schwebendes Märchen",„Musical Visual Correspon-dence" und „Orpheus Gesang"vermitteln nicht nur Neue Mu-sik, sondern auch neue Klang-welten, die das Publikum anspra-chen und von Lore Beurer-Au-tenrieth in Bilder transformiertwurden. Diese gelungene Mi-schung aus Vernissage und Kon-zert, Vortrag und praktischerDemonstration einer neuen Mal-technik ging mit einem Sektemp-fang zu Ende.

Am Samstagvormittag fandenwiederum zwei Vorträge statt.Der erste bezog sich auf den„AMORC-Weg und dasAMORC-Studium". Darin kamzum Ausdruck, dass es nicht dasZiel ist, den Weg zu gehen, dassalso auch der Satz „Der Weg ist

Vortragssaal

das Ziel" nicht das ausdrückt,worum es sich beim Rosenkreu-zerweg tatsächlich handelt. Viel-mehr gelte es zu erkennen, dasswir selbst in gewisser Weise die-ser Weg sind; erst dann lasse sicherahnen, wohin diese Reise geht.Indem der Weg mit Bewusstseingegangen werden müsse, darfnicht vergessen werden, dass derMensch auf das Göttliche ausge-richtet und damit stets mit derEinheit alles Seins verbunden ist.

Als Teil der Einheit glaubeder Rosenkreuzer nicht einfachan die Einheit, sondern er wissedarum. So sei die ursprünglicheEinheit allen Seins nie verlorengegangen; vielmehr bleibe derMensch immer mit seinem Ur-sprungverbunden. Entsprechendsei er auch von der Schöpfung,von der Natur, von seinen Mit-menschen und der Welt niemalsgetrennt; diesen Zustand der All-einheit zu beschreiben sei aberunsere Sprache gar nicht in derLage.

Um sich jedoch des Zielesbewusst zu werden, diesen erha-benen Zustand zu erreichen, gebe

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„Rosenkreuzerische Lebensregeln"sind Regeln für das Alltagsleben. Siekönnen von jedem Menschen beach-tet und umgesetzt werden, die demMenschen helfen sollen, sein wahresMenschtum zu erkennen und zu ver-wirklichen.

„Rosenkreuzerische Lebensregeln"sind Regeln, Prinzipien oder Pflich-ten, die als Hinweise aufgefaßt wer-den sollen und die zur eigenen Le-bensgestaltung mit herangezogenwerden können. Sie sind aus der Über-lieferung und aus der Erfahrungheraus zu verstehen und sind nichtdas alleinige Produkt des Menschen.

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Oberbürgermeisterin Dr. Sigrun Lang im Gespräch mit Maximilian Neff,Bernhard Weitnauer und Irving Söderlund

es bei A.M.O.R.C. verschiedeneLehrgrade, die wiederum spezi-fische Ausrichtungen haben.Zugleich werde dabei deutlich,dass die AMORC-Lehren nichtabstrakt seien, sondern der all-täglichen Anwendung dienen sol-len. Ferner sei es das Besonderean dem initiatischen System un-seres Ordens, dass nicht alles aufeinmal präsentiert werde, son-dern nach und nach. Die Unter-teilung in verschiedene Lehrgra-de, die wiederum unterschiedli-chen Themenbereichen gewid-met sind, unterstreiche dies.

Zur rosenkreuzerischen Pra-xis gehöre neben dem Studiumzuhause auch der Besuch einerStädtegruppe sowie das Ritual.Ein Ritual im rosenkreuzerischenSinne sei gewissermaßen ein an-gewandtes Symbol in Raum undZeit. Es helfe uns, damit wir unsmit unserem Höheren, umfassen-den Selbst verbinden können, umdamit zugleich in Einklang mitdem Kosmos zu kommen. Alldies sei letztlich das Ziel desAMORC-Weges, in Einklangmit

uns selbst, der Natur und demGöttlichen zu gelangen - ohnedabei aus den Augen zu verlie-ren, dass man hier einem Wegfolgt, der uralt und erprobt ist,aber immer wieder neu gegangenwerden muss.

Der zweite Vortrag diesesVormittags behandelte die Fra-ge: „Was ist Bewusstsein?" Da-bei wurde vor allem das Problembehandelt, ob das Bewusstseinlediglich eine Funktion des Ge-hirns ist, ob der Mensch also nuraus Materie besteht, oder ob ereine immaterielle Seele besitzt.Wie der Referent darlegte, neh-men heutzutage viele Wissen-schaftler an, dass alle Ausdrucks-formen des menschlichen Be-wusstseins vollständig als physi-kalisch-chemische Prozesse er-klärt werden könnten.

Seiner Ansicht nach ist hin-gegen unser Bewusstsein zwardurch Prozesse im Gehirn getra-gen, nicht aber von ihnen verur-sacht oder gesteuert. Aus diesemGrund müsse eine Theorie derGehirnfunktionen durch eine

Theorie des Bewusstseins er-gänzt werden. Ferner wies er aufdie moderne These einiger Na-turwissenschaftler hin, wonachdie Bedingungen und Naturge-setze des Universums derart be-schaffen sein müssen, dass sieLebewesen mit Bewusstsein er-möglichen; hieraus aber lassesich schließen, dass das Be-wusstsein ein inhärenter Be-standteil des Universums seinmuss.

Eine weitere Schlussfolge-rung würde besagen, dass im

Kosmos eine immaterielle We-senheitvorhanden sei, welche dieExistenz sowohl des materiellenKörpers des Menschen als auchseines immateriellen Bewusst-seins ermögliche. Dieses Wesenaber, das wir ,Gott' nennen, seider Naturwissenschaft völlig un-zugänglich; und die Gottes-Vor-stellung eines Menschen spieglejeweils die Entwicklungsstufeseines eigenen Bewusstseins wi-der.

Daher habe aus der Sicht desMystikers auch niemand dasRecht, seine Gottesvorstellung zueinem Dogma zu erheben unddieses anderen Menschen aufzu-zwingen. Zum Abschluss seinesVertrags führte der Referent denHörern eine hervorragende In-terpretation des 2. Satzes einesStreichtrios von Beethoven vor,um zu veranschaulichen, dass dasErleben von Musik sich allein immenschlichen Bewusstsein ereig-net — auch wenn dieses von ge-wissen elektrischen Entladungenim Gehirn begleitet sein mag.

Zu den Vorträgen am Nach-mittag konnte ein ganz besonde-rer Gast begrüßt werden, näm-lich die Baden-Badener Oberbür-

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germeisterin, Frau Dr. SigrunLang. In ihrer Ansprache berich-tete Frau Dr. Lang von einigeninteressanten Begebenheiten ausder Geschichte Baden-Badensund hob insbesondere das Anlie-gen dieser Stadt hervor, sich umkulturelle Belange zu bemühen.

Im Anschluss an diese Redefand ein Vortrag über „Rosen-kreuzer der Vergangenheit: ,Rai-mundus Lullus - Vermittler zwi-schen den Religionen'" statt. Undzwar wurde Lullus als ein großerMystiker des 13. Jahrhundertscharakterisiert, dessen Anliegenvor allem die Vermittlung zwi-schen den Christen, Juden undMoslems gewesen ist. So hat eretwa Sprachschulen für Priestererrichtet und auch selbst Ara-bisch gelernt, um eine Verstän-digung zwischen den verschie-denen Glaubensrichtungen zuermöglichen. Und während dieMitglieder des Dominikaner-Or-dens eine gewisse Technik ent-wickelten, um den Anhängernanderer Religionen ihre eigenenDoktrinen regelrecht aufzuzwin-gen, war es das Ziel des Lullus,Andersgläubige mit Hilfe vonDisputationen von den christli-

Eindrücke vom festlichen Büffet am Samstagabend: vor dem Essen...

chen Glaubenssätzen zu überzeu-gen. Da er die rationale Argu-mentation für erforderlich hielt,entwickelte er die sog. „Ars Ma-gna", um z.B. die Trinität mitVernunftgründen belegen zu kön-nen. Insgesamt hinterließ Lullusein sehr umfangreiches Werk, dasvon seiner Idee einer gewaltfrei-en Mission völlig durchdrungenwar. Obwohl derPapst-dernichtmit den Moslems reden, sondernihnen die Köpfe abschlagen las-sen wollte - Lullus seinerzeit mitdem Bann belegte, wurde er 1610schließlich heiliggesprochen, alsman die Vorzüge der von ihm

Festliche Einweihung der Stele in der Langestraße 69

propagierten vernünftigen Argu-mentation allmählich zu schät-zen lernte.

Nach einer kurzen Pause wur-de in einem weiteren Vortrag dieFrage behandelt: „Hat die Schöp-fung einen Anfang? Urknall undMystik". In seinem von faszinie-renden Bildanimationen beglei-teten Vortrag wies der Referentzunächst daraufhin, dass es ge-wissen Schöpfungsmythen zufol-ge einen bestimmten Anfang undein Ende des Daseins gibt, dasswir aber dennoch fragen können,was vor dem Anfang war undwas nach dem Ende kommenmag.

Ferner wurde ein Vergleichzwischen den vier Elementen derantiken Philosophie und den heut-zutage wissenschaftlich behan-delten elektromagnetischen Kräf-ten hergestellt, wobei insbeson-dere die moderne String-Theorieerwähnt wurde. Dieser Auffas-sung zufolge bestehen nämlichgewisse Verbindungen zwischenden Materieteilchen, die z.B. Gi-ordano Brunos Theorie eines un-endlichen Universums, in demeine universale Vernunft wirk-

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sam ist, aus unserer heutigen Sichtplausibel machen könnte. Beglei-tet von eindrucksvollen Fotogra-fien aus den Tiefen des Weltalls,erklärte der Referent die soge-nannte Urknall-Theorie; und ausmystischer Sicht war hierbei seinVergleich mit den vier qabalisti-schen Welten, die wiederum denvier physikalischen Grundkräf-ten entsprechen mögen, von be-sonderem Interesse.

Anhand der Relativitäts-,Quanten- und String-Theoriewurde - auch für den Laien rechtgut verständlich - die moderneAuffassung dargelegt, wonachder Raum neben den uns bekann-ten vier Dimensionen über wei-tere 22 verborgene Dimensionenverfüge; und dies ist für den Mys-tiker insofern faszinierend, alsauch das qabalistische Denkmo-dell von 26 Dimensionen aus-geht, von denen 22 den hebräi-schen Buchstaben symbolischentsprechen. Als Fazit seinesVortrags gab der Referent zubedenken, dass letztlich nur dieVeränderung von Dauer ist unddass das All Universen in seinemunendlichen Geist erschafft, wäh-rend wir Menschen in unseremendlichen Bewusstsein uns je-weils ein bestimmtes „Univer-sum" erschaffen.

Gegen Abend fand die Ein-weihung der Stele vor demAMORC-Gebäude in der Lange-straße 69 statt. Dieses symboli-sche Kunstwerk, das schon seitJahren im Besitz des AMORC-Kulturforum ist, hat jetzt seinenendgültigen Platz vor dem Ge-bäude des A.M.O.R.C. erhalten.

Am Abend trafen sich Mit-glieder und Gäste zu einem Emp-fang der Großloge mit Büffet im

Kongresshaus, wobei eine musi-kalische Darbietung mit Gitarreund Gesang eine Einstimmungder ganz besonderen Art gebotenhat.

Am Sonntagvormittag trafensich die aktiven Mitglieder zueinem abschließenden Vortragdes Ehrengastes Irving Söderlundin einem besonderen, rituellenrosenkreuzerischen Rahmen.Großmeister Maximilian Neffbeendete den Kongress mit einereindrucksvollen Abschluss-Zere-monie, in der er noch einmal diesymbolische Bedeutung der Sie-ben und der 50 - und damit auchdie Besonderheit des 50-jähri-gen Jubiläums des A.M.O.R.C.hervorhob.

Alles in allem bot der Kon-gress einen würdigen Rahmenund ganz gewiss hat er seine Gästeauf mancherlei Weise inspiriert,um sich an die eine oder andereBegebenheit, die verschiedenenVorträge sowie die Gesprächemiteinander gerne zu erinnern.

M. G.

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Interviewmit dem Großmeister des

A.M.O.R.C. für dendeutschen Sprachraum:

Maximilian Neff

Was sind die Rosenkreuzer? Wasist A.M.O.R.C.? Und was bedeutetder Titel „Großmeister"? Maximi-lian Neff, Leiter des A.M.O.R.C.für den deutschen Sprachraum, gibtin diesem Interview ausführlich Ant-worten auf solche Fragen. Das In-terview bringt Einblicke in den Tä-tigkeitsbereich eines „Großmeis-ters" und über den traditionellenEinweihungsweg der Rosenkreuzer.Es wird gesagt, woher die AMORC-Lehren kommen und welche Rolleein „Lehrer" oder „Meister" für dieRosenkreuzer spielt. Auch auf dieFrage, was eine Mitgliedschaft ineiner modernen, mystisch-philoso-phischen Vereinigung, wie esA.M.O.R.C. darstellt, wirklich be-deutet, wird eine Antwort gegeben.Auch Fragen nach der eigenen Indi-vidualität, nach den Finanzen unddarüber, wohin der AMORC-Wegführt, werden beantwortet. Ein Aus-blick auf das uns bevorstehende M i 1-lenniumbeschließtdieses Gespräch,über dessen Aussagen und Gedan-ken man noch lange wird nachden-ken können. Die CD eignet sich fürAMORC-Mitglieder und Interes-sierte gleichermaßen. Auch zumVerschenken geeignet!Bestell.-Nr.: CD MN 7

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Entstehungsgeschichte, das Rätsel desVerfassers der Rosenkreuzerschriftenund drittens, das Rätsel der Verbreitungund Ausbreitung der Rosenkreuzerideebis heute. Die geistigen Vorläufer derRosenkreuzer, die Mysterienschulen,die Pythagoreer, die Gnosis, die Her-metik usw. werden berücksichtigt wieauch Kepler, Paracelsus, Agrippa vonNettesheim, Kunrath usw. Die neuerenRosenkreuzerströmungen finden eben-falls Erwähnung.Beck Verlag, TB, 144 S.€7,90; SFr. 14,10Bestell-Nr.: 3-406-398-23-5

Die Kabbalah.Einführung, Klassische Texte,Erläuterung, von: Johann MaierDer Hauptteil des Buches ist eine Ein-führung in die „klassische Kabbalah",verbunden mit einer kommentiertenTextauswahl, die alle wichtigen The-men der Kabbalah berücksichtigt. Dasüberaus sachlich geschriebene Buchkann als Grundlage für ein objektivesHerangehen an dieses komplexe undschwierige Thema verstanden werden.Beck Verlag, Gebunden, 416 Seiten€ 39,90; sFr. 67,-Bestell-Nr.: 3-406-39659-3

Der AlchimistRomanPaulo CoelhoAls Santiago, ein andalusischer Hirte,zum zweitenmal von einem Schatz imfernen Ägypten träumt, bricht er auf.Was er findet, kann von keinem Wüs-tendieb geraubt werden, doch jede Le-bensödnis in eine Oase verwandeln.Diogenes Verlag, Gb., 224 Seiten€17,90; sFr 30,90Bestell-Nr.: 3-257-06126-9

Alchemie -Lexikon einer Wissenschaft

Claus Priesner & Karin FigalaDas erste ausführliche wissenschaftli-che Nachschlagewerk zur Alchemie. Esinformiert in über 200 Stichwörtern überzentrale Personen, Stoffe, Symbole undIdeen der Alchemie, die eine bedeuten-de Lehre vom Sinn und der Schöpfungdarstellt.Beck Verlag, Geb., 412 SeitenDM 34,90; sFr 57,70Bestell-Nr.: 3-406-44106-8

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Januar 2003 AMORC-Forum

Tod und Jenseitsim Alten Ägypten.

Jan AssmannEin umfassender Überblick über diealtägyptische Totenreligion mit demHintergrund, der die gesamte Welt-und Daseinsauslegung der Ägypterbestimmt hat. Dabei beschreibt derAutor verschiedene Todesbilder undgibt eine Auswahl von Riten, in de-nen diese in rituelle Handlung um-gesetzt wurden. Hier liegt erstmalsein Überblick über die altägyptischeTotenreligion vor, der auch erlaubt,unter historischem Abstand unsereeigene Kultur in Bezug auf den Todzu betrachten. Ein eindrucksvollerBeitrag zum Verhältnis von Tod undKultur.Geb., m. Abb., 624 S.€ 39,90; SFr. 67,-Bestell-Nr.: 3-406-46570-6

Lexikonder abendländischen MythologieOtto HolzapfelDieses profunde Lexikon von ProfessorOtto Holzapfel erschließt die ebensoumfangreiche wie komplizierte Welt derabendländischen Mythen. Es führt unsan die Schauplätze von Heldentaten,erklärt wichtige Sachverhalte, Symbo-le, religiöse Riten sowie Kultgegenstän-de und erläutert die vielfältigen Zusam-menhänge innerhalb der abendländi-schen Mythologie.Herder Verlag, Gb., 462 S., 480 Abb.€17,50; sFr 30,50Bestell-Nr.: 3-451-05500-7

Nikolaus von Kues:Philosophisch-theologische Werke

4 Bände in KassetteIn der Geschichte der Philosophie nimmtdas Werk des Nikolaus von Kues (1401-1564), das zugleich die letzte eigen-wüchsige Synthese mittelalterlicherWeisheit und die gedankliche Grundle-gung der großen Systeme der begin-nenden Renaissance darstellt, eine epo-chemachende Stellung ein. Die Kühn-heit seinerFragestellungen, deren Nach-wirkungen noch im Denken Descartes,Spinozas und Leibniz' spürbar ist, wirddas philosophische Denken der Gegen-wartdazu führen, sich in zunehmendemMaße mit dem Gedankengebäude desCusanus zu beschäftigen (R. Klibans-

ky, 1932). Heute sind in der Akademie-ausgabe über 30 Bände lieferbar unddiese Kassette besteht aus folgendenBänden: Belehrte Unwissenheit, Mut-maßungen, Der Laie über die Weisheit,Der Laie überden Geist, Gespräch überdas Können-Ist, Über den Beryll, Überden Ursprung, Gespräch über das Glo-busspiel, Die Jagd nach Weisheit, Kom-pendium, Die höchste Stufe der Be-trachtung. Meiner Verlag, 2300 Seiten.€ 49,90; sFr 89,-Bestell-Nr.: 3-7873-1624-8

Erinnerungen, Träume,Gedanken von G.G. Jung

Hrsg. von Aniela JaffeDas Buch eröffnet überraschende Ein-blicke in das Leben von C.G. Jung undstellt daher eine bessere Einführung indie Geisteswelt eines Forschers dar alsein Bericht über das, was an subjekti-vem Erleben hinter seinen Ideen undErkenntnissen steht. Jung: „Die Begeg-nung mit der inneren Wirklichkeit, derZusammenprall mit dem Unbewussten,haben sich meinem Gedächtnis unver-lierbar eingegraben. Ich kann mich nuraus den inneren Geschehnissen ver-stehen. Sie machen das Besonderemeines Lebens aus, und von ihnen han-delt meine Autobiographie."Walter Verlag, Pb., 419 Seiten€16,~;sFr 27,50Bestell-Nr.: 3-530-40734-8

Die Geheimnisseder Rosenkreuzer

Wolfram FrietschIn eine Erzählung eingebettet wird überWeltanschauung, Symbolik, Philosophieund Geschichte der Rosenkreuzer Aus-kunft gegeben. Nach und nach entpupptsich dann das „Geheimnis" der Rosen-kreuzer als eines, das in uns selbstgefunden werden muss. Der Rosen-kreuzerweg ist ein westlicher Einwei-hungsweg, der schon seit Jahrhunder-ten von Menschen beschriften wird undheute noch aktuell ist. Dieses Buch bie-tet dem Leser - einmalig in seiner Art -sowohl historisches als auch inhaltli-ches Wissen um die Rosenkreuzer, ihrWeltbild, ihre Philosophie, ihre Rituale,ihre Schriften und ihre Geschichte.TB, 345 S. m. Abb.€9,50; SFr 16,80Bestell-Nr.: 3-499-60495-7

Die ErleuchtetenKarl R. H. Frick

Die Vielfalt und Nuancen dieser sich inden geheimen Kreisen offenbarendenesoterischen, religiösen und mystischenGedanken sind an sich Beweis genugfür eine Gegenwelt zur bestehendenrational-analytischen Welt. Die Ge-schichte der Geheimgesellschaft undihrer herausragenden Vertretern sindauthentisch und objektiv dargestellt.Dem Autor geht es um das Verborgene,dem man sich immer nahe zu kommenbemüht. ADEVA, Geb. m. Abb., 635 S.€ 69,-; SFR 117,-Bestell-Nr.: 3-201-00834-6

Licht und Finsternis, Teil lKarl R. H. Frick

Woher kommen die sogenannten Ge-heimgesellschaften? Was sind ihreWurzeln, was ihre Geschichte? WelcheQuellen gibt es und welche Geschichtekann über sie geschrieben werden? DerUntertitel des Buches lautet demnachprogrammatisch: „Gnostisch-theosophi-sche und freimaurerisch-okkulte Ge-heimgesellschaften bis an die Wendezum 20. Jahrhundert." Der Band selbstbeschreibt die Zeit bis zum 17. Jahrhun-dert. ADEVA, Geb. m. Abb., 345 S.€ 49,-; sFR 85,-Bestell-Nr: 3-201-00951-2

Licht und Finsternis, Teil IIKarl R. H. Frick

Der Fortsetzungsband ist eine idealeErgänzung. Er gibt weiteren Überblicküber die geheimen Gesellschaften biszum 20. Jahrhundert, wobei die Lehren,Rituale und Geschichte beleuchtet undaufgearbeitet werden.ADEVA, Geb. m. Abb., 582 S.€59,-;sFR101,~Bestell-Nr.: 3-201-01062-6

WasserkristalleWas das Wasser zu sagen hatMasaru EmotoIn diesem Buch zeigt Masaro Emotoeine ganz besondere Seite des Was-sers. Er untersucht das Wasser auf sei-ne biophysikalischen Eigenschaften undbelegt dabei, dass das Wasser lebt unddie Fähigkeit hat, Gefühle und Informa-tionen aufzunehmen. Dies erklärt auchdie Heilkräfte der heiligen Quellen wie

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Besondere Bücher aus unserer Versandbuchhandlungfür Sie ausgewählt und vorgestellt!

z.B. derjenigen von Lourdes. Emotobeschreibt und erklärt aus wissenschaft-licher Sicht, wie er die ungeahnten Kräf-te des Wassers erfahren könnte. Dieüberwältigende Resonanz aufsein Buch„Die Botschaft des Wassers" veranlass-te den Autor, all die Fragen, die auf ihneinströmten, in diesem Buch ausführ-lich zu beantworten.Koha Verlag, Pb, 158 SeitenEuro 17,40; sFr 29,70Bestell-Nr.: 3-929512-203

Symbolik der PflanzenVon Akelei bis Zypresse

Marianne BeuchertMarianne Beuchert hat hier für alle, diedie Symbolik der Pflanzen verstehenmöchten, 101 Pflanzen, darunter diebeliebtesten Blumen, in ihrer symboli-schen Bedeutung beschrieben und mitwunderschönen Aquarellen versehen.Insel Verlag, Gb., 380 S., 101 AquarelleEuro 32,80; sFr 55,00Bestell-Nr.: 3-458-16738-2

Das Lied der LiebeJohannes vom Kreuz

Übertr. v. Irene BehnJohannes vom Kreuz hat das Lied unterVerwendung von Motiven des biblischenHohenliedes frei gedichtet; es zählt zuden höchsten dichterischen Schöpfun-gen der Weltliteratur. Später hat er esnüchterner in Prosa ausgelegt, immerbewusst, dass keine rationale Deutungdie Intensität der poetischen Aussageerreicht. Das Werk ist einer der Höhe-punkte einer uralten Tradition, die im„Hohenlied" den Mittelpunkt der Theolo-gie - weil der Offenbarung - sieht:dieLiebe von Gott und Mensch. JohannesVerlag, Gb., 248 SeitenEuro 14,50; sFr 28,00Bestell-Nr.: 3-89411-150-X

Lexikonder abendländischen Mythologie

SonderausgabeOtto Holzapfel

Dieses profunde Lexikon von ProfessorOtto Holzapfel erschließt die ebensoumfangreiche wie komplizierte Welt derabendländischen Mythen. Es führt unsan die Schauplätze von Heldentaten,erklärt wichtige Sachverhalte, Symbo-le, religiöse Riten sowie Kultgegenstän-

de und erläutert die vielfältigen Zusam-menhänge innerhalb der abendländi-schen Mythologie.Herder Verlag, Kt„ 462 S„ 480 Abb.Euro 17,50; sFr 30,50Bestell-Nr.: 3-451-05500-7

Mein GlaubeHermann Hesse„Ich glaube an den Menschen." Her-mann Hesse war weder Theologe nochein Spezialist in Lebensrätseln, dochseine Urteile über den Glauben sinddezidiertund nichtohne politische Rele-vanz. Am Beispiel der christlichen undasiatischen Traditionen macht er dieGemeinsamkeiten der Weltreligionenbewusst. Suhrkamp Verlag, Gb., 151SeitenEuro 11,80; sFr 20,90Bestell-Nr.: 3-518-01300-9

Aufstieg zu GottAurelius Augustinus

Hrsg., eingel. u. übers, v.Ladislaus BorosAurelius Augustinus ist zweifellos derbedeutendste Kirchenlehrer des Wes-tens. Von vielen wird er als der größtechristliche Theologe angesehen. DieseTextauswahl gewährt Einblick in dasDenken und die Spiritualität Augustins,der die europäische Mystik maßgeblichbeeinflusst hat. Patmos, Gb., 266 S.Euro 22,00; sFr 37,10Bestell-Nr.: 3-491-70332-8

ToN-CDs

C.G. Jung:Über Gefühle und den SchattenWinterthurer Fragestunden

Diese einmaligen Tondokumente ausden Jahren 1957 bis 1959 lassen denHörer teilhaben an spontanen Aus-fuhrungen C.G. Jungs, der in einemfamiliären Kreis Fragen zu seinemDenken auf unkomplizierte Weisebeantwortet. Das Begleitbuch gibtden gesprochenen Text wider. Über3 Vz Stunden spricht der SchweizerPsychologe über folgende Themen-bereiche: CD l: Über Gefühle, ÜberErlösung. CD2 Über neue Symbole,

Über Projektion, Über den SchattenCD 3 Über den Schatten, Über psy-chologische Erkenntnisse. 3 CDsu.Textbuch.€ 49,90; sFR. 85,60Bestell-Nr.: 3-530-40063-7

MusiK-CDs

Johann Sebastian Bach:

Eine Auswahl seinerMeisterwerke auf CD

Zur Einführung in dieses immense Opusvon Johann Sebastian Bach bietet sichdiese Einführungs-CD an, auf der 17verschiedene Werke zu hören sind; Aus-züge aus seinen Messen, dem Orgel-werk, den Orchesterwerken usw. MitBegleitbüchlein (224 S.)Hänssler. 1 CD, 76'54€7,80; sFr. 14,70Bestell-Nr.: CDK 92950

Die h-Moll-MesseSie gilt als eines der größten Musik-werke und wir sind heute noch faszi-niert von ihrer musikalischen Größeund Tiefe. Man ist gewillt, in ihr dieSumme des Bachschen Lebenswer-kes zu sehen. Ausführende: HelmuthRilling und das Bach-CollegiumStutgart. Hänssler. 2 CD, l'52'34€ 25,95; sFr.45,90Bestell-Nr.: CD 92.070

Matthäus-PassionDie Matthäus-Passion ist eines derwich-tigsten und eindrucksvollsten Werke derMusikgeschichte, das seinen tiefen reli-giösen und musikalischen Sinn immerwieder neu offen zu legen weiß. Ausfüh-rende: Helmuth Rilling und das Bach-Collegium Stutgart. Hänssler. 3 CD,2'54'51€ 25,95; SFr.45,90Bestell-Nr.: CD 92.074

Die Goldberg-VariationenDie berühmten Variationen gelten alsHöhepunkt der Klaviermusik. EvgeniKoroliov (Klavier)Hänssler. 2 CDs, 1'24'52€ 25,95; SFr.45,90Bestell-Nr.: CD 92.112

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Januar 2003 AMORC-Forum

Französische SuitenSehr schöne und vielfältige Klaviermu-sik voll Ausdruck und dennoch in sichruhig. Edward Aldwell (Klavier)Haussier. 2 CD, 1'32'40€ 25,95; SFr.45,90Bestell-Nr.:CD92.114

Musikalisches OpferBasierend auf einem Thema nähert sichBach sowohl musikalisch als auch in-strumental der „absoluten" Musik.Mit Gottfried von der Golz (Violine), KarlKaiser (Flöte), Ekkehard Weber (Violada Gamba) und Michael Behringer(Cembalo).Hänssler. 1 CD, 57'55€15,95;sFr.28,85Bestell-Nr.: CD 92.133

Maurice Ravel / Claude Debussy:Bolero, La Mer,Bilder einer AusstellungHerbert von Karajan, Berliner Philhar-moniker.Virtuosität und klangmalerische Pracht-entfaltung sind der Tenor dieser CD.Zuerst impressionistische Klänge vonDebussys: La Mer, gefolgt von Mus-sorgskys: Bilder einer Ausstellung^ or-chestriert von Maurice Ravel, und alsHöhepunkt schließlich der magischeTanz Bolero, ebenfalls von Ravel.Deutsche Grammophon,CD, ADD, 74:54 Min.€ 15,40; sFr 28,-Bestell-Nr.:CD447426

Geborgenheit gibt HoffnungCD mit Bildband zum Verschenken.Klassische Musik von Händel, Vivaldi,Mozart und Bach. Das Bildbändchenenthält Zitate von Theodor Fontäne,Saint-Exupery, Anselm von Canterburyu.a. Hänssler Verlag, CD + BuchEuro 5,50; sFr 10,40Bestell-Nr.: 3-37751-3407-7

Violinkonzert in D-dur, op.61Berliner Philharmonikerund Anne-Sophie MutterLudwig van BeethovenEine inzwischen klassisch gewordeneEinspielung des bekannten Konzerts fürVioline und Orchester von Ludwig van

Beethoven, dargebracht von den Berli-ner Philharmonikern und Anne-SophieMutter. Deutsche Grammophon, CD,48:19 Min, ADDEuro 19,45; sFr 34,70Bestell-Nr.: CDK 413 818

Frühe KlavierstückeSonnerie de la Rose + CroixErik SatieSatie, Zeitgenosse und Freund Debus-sys, hat nie dessen Bekanntheitsgraderreicht, obwohl auch er wie Debussyund Ravel ganz neue Wege in der Musikeingeschlagen hat. Zu seinen schöns-ten Klavierkompositionen gehören dieSonnerie de la Rose + Croix - Air del'Ordre, Air du Grand Maitre und Air duGrand Prieur, die durch ihre ruhigeSchlich theitbezaubern.InterpretReinbertde Leeuw. Philips, CD, 48:48 Min., ADDEuro 14,30; sFr 26,10Bestell-Nr.: CD 464 3182

Orgelsymphonie Nr.3L'AscensionCamille Saint-Saens, Oliver MessiaenCamille Saint-Saens wurde 1835 in Pa-ris geboren. Die Orgelsymphonie kom-ponierte er 1886, im gleichen Jahr wieden „Karneval der Tiere". Das spätro-mantische Werk widmete er Franz Liszt.Messiaens Komposition, aus der Tradi-tion Debussys und Ravels erwachsen,ist erfüllt von großem Glauben und mys-tischer Tiefe. Deutsche Grammophon,CD,DDDEuro 19,45; sFr 34,70Bestell-Nr.: CD 435 854

L' Apocalypse des animauxVangelis

L' Apocalypse des animaux ist bereitszum Klassiker der New Age Musik ge-worden. Synthesizermusik der bestenArt! Die Musik ist harmonisch und sphä-risch, ohne je eintönig zu werden. Esentstehen und vergehen faszinierendeKlangwelten.Polydor, CD, 53:14, ADDEuro 14,50; sFr 26,90Bestell-Nr.: CD 831 503

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Songs of Celtic MusicHans-Andre StammEine Auswahl Melodien und Gesängeaus dem keltischen Kulturkreis, also ausIrland, Schottland und der Bretagne ge-spielt auf keltischer Harfe und TinWhistle.€19,50; SFR 34,70Bestell-Nr.: 3-7626-8731-5

Spirit of Celtic MusicHans-Andre StammLieder aus Irland, Schottland und derBretagne. Eine weitere Auswahl an kel-tischer Musik gespielt auf violine, Block-flöte und Klavier. Mit Gefühl und Hinga-be gespielt, rühren diese Weisen unmit-telbar ans Herz.€19,50;SFR34,80Bestell-Nr.: CDK 3-7626-8683-1

CDS FÜR DEN PCFür die folgenden Programme ist einCD-Rom-Laufwerk, Farbmonitor, Gra-phik- und Soundkarte, Lautsprecherundgenügend Arbeitsspeicher Vorausset-zung.

Astro Star 9.0Astrologie für Einsteiger und Fortgeschrit-tene.CD-Rom zur Horoskopstellung: Persön-lichkeits-, Partnerschafts- und Zukunfts-horoskope. Mondkalender 2002.Systemvoraussetzungen ab:PC: 486/1OOMHZ, Win 95.Sonderpreis:€ 24,90; SFr. 47,90;Bestell-Nr.: 3-8032-1512-9

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AMORC-Forum Nummer l

Der eingetragene Verein

„AMORC-Kulturfo-

rum und Kunstkabi-

nett", der vor über zehn Jahren in

Baden-Baden gegründet wurde,

fördert Kunst, Kultur und Bil-

dung. Darin sind folgende Akti-

vitäten eingeschlossen: Ausstel-

lungen, Konzertabende, Dichter-

lesungen, literarische Abende und

Vorträge, Gesprächsrunden und

musische Abende. Das AMORC-

Kulturforum nutzt dabei die Aus-

stellungsmöglichkeit, im:

AMORC-Verwaltungsgebäude,

Lange Straße 69,

76530 Baden-Baden

Im Herzen von Baden-Baden

gibt es auch das AMORC-Studio

in der Lange Straße 55. Auch hier

werden Konzertabende veranstal-

tet, von der Klassik bis zur Avant-

garde. Die besonders selten ge-

spielten klassischen Werke und

die der zeitgenössischen Musik -

darunter waren Uraufführungen

und deutsche Erstaufführungen -

sind Belege für das vielseitige

Repertoire.

Die festlichen Ausstellungs-

eröffnungen oder Vernissagen

bieten eine gute Gelegenheit zum

Gedankenaustausch und Ge-

spräch über die heutige Kunst in

Bezug auf den Betrachter und

sind feste Bestandteile des kul-

turellen Lebens. Unsere breite

Palette an Angeboten und Mög-

lichkeiten ist Ausdruck der Be-

mühung, die Tradition zu wah-

ren und zu pflegen. Ihr wird aber

auch Neues hinzugefügt, da wir

uns mit vielen aktuellen Zeitthe-

men befassen und uns auf keine

einzelne Kunstrichtung festle-

gen. Es wird sowohl jungen und

unbekannten Künstlern die Ge-

legenheit gegeben, sich einer

breiten Öffentlichkeit zu präsen-

tieren, wie auch arrivierten in-

ternationalen und regionalen

Künstlern ein Forum zur Verfü-

gung gestellt, um sich dem Pu-

blikum bekannt zu machen. Im

Sinne der Rosenkreuzer, die sich

in fast allen Ländern der Welt

verstärkt um Kunst und prakti-

sche Lebensphilosophie bemü-

hen, soll die Möglichkeit ge-

schaffen werden, die latenten,

noch schlummernden Fähigkei-

ten des Menschen zu wecken

und seine Gefühls- wie seine in-

tellektuelle Entwicklung zu för-

dern.

Das AMORC-Kulturforum

hat den Status der Gemeinnüt-

zigkeit. Das Finanzamt in Ba-

den-Baden hat dies durch wieder-

holte Überprüfungen anerkannt.

So werden mithilfe von Förder-

beiträgen im Rahmen unserer

Möglichkeiten Künstler geför-

dert, denn der Verein trägt sich

nur aus Mitgliedsbeiträgen und

Spenden. Er erhält keinerlei staat-

liche Unterstützung.

In Zusammenhang mit dem

Kunstkabinett Baden-Baden ist

auch ein Freundeskreis des

AMORC-Kulturforums ins Leben

gerufen worden: Auch Sie kön-

nen bei einem gewissen Förder-

beitrag aktives Mitglied des

Freundeskreis des AMORC-Kul-

turforums werden. Informieren

Sie sich unverbindlich bei:

FREUNDESKREIS DESAMORC-KULTURFORUMS

UND KlINSTKABIINETTS E.V.

LANGE STRASSE 69D-76530 BADEN-BADEN.

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Januar 2003 AMORC-Forum

KÜNSTLER, AUSSTELLUNGEN UND VORTRAGSABENDE

AMORC -KULTURFORUMUND KUNSTKABINETT

BERICHTVOM KONZERTABENDMIT DEM TRIO VARIO

AM 9. 11. 02 IN MÜNCHEN

Nachdem viele MünchnerKammermusikfreunde den Wegin die Räume des AMORC-Kul-turforums für München zum Kon-zert des Münchner Trios Variogefunden hatten, wurden diesemit einem überaus ansprechen-den und unterhaltsamen Pro-gramm belohnt.

Den Auftakt der drei renom-mierten Münchner Musikerinnenbildete eine eindrucksvolle Be-arbeitung des Sommers aus den 4Jahreszeiten von Antonio Vival-di. Sehr lebendig und virtuos wur-de eine Basis für die weiteren

Stücke gelegt.Jeweils in der Be-setzung und Zahl wechselnd undsomit verschiedene dynamischerosenkreuzerische Prinzipien dar-stellend, folgte des weiteren einFlötensolostück für Querflötevon Carl Philipp Emanuel Bach,was tief in die Welt der göttli-chen Ordnung führte.

Nachdem der Zuhörer somitschon weit in diese Welten ge-führt worden war, erweiterte sichdieses Spektrum mit der soge-nannten Meditation aus Thais vonJules Massenet,einem französi-

schen Komponisten, die von derCellistin Fany Kammerlanderund der Geigerin Beate Palierbeeindruckend aufgeführt wurde.

Den Abschluss des erstenTeils des Konzerts bildete dasLondoner Trio Nr. l von JosephHaydn, was als kleiner Gegen-satz zu den bisherigen Stückenvon einer beschwingten Leich-tigkeit beseelt war und die Zuhö-rer in eine lebendige und heiterePause entließ.

Nach der Pause tauchten dieleidenschaftlichen Musikeri-nnen, die übrigens alle in einigenbekannten Münchner Kammer-musikformationen und Orches-tern tätig sind, wieder ein in dieStrenge der Bach' sehen Welt mit2 Stücken aus den Inventionen,die jedoch oder vielleicht ja ge-rade dadurch eine meditativeWirkung hatten.

Diese Wirkung wurde wiederfortgesetzt durch ein weiteresFlötensolo des französischenKomponisten Claude Debussy,der sein träumerisches StückSyrinx eigentlich als Theaterzwi-schenmusik schrieb.

Nach diesem Ausflug in denImpressionismus folgte noch einletztes Bachwerk - das berühmteAir- was seinen eigenen neuenReiz durch die interessante Be-setzung und Bearbeitung hatte.

Als Abschluss und bewegterHöhepunkt war schließlich dasTrio opus 66 Nr. 2 von FrancoisDevienne auf dem Programm.Der temperamentvolle Vortragriss die Zuhörer zu einem wahrenBeifallssturm hin, sodass die Da-men nach dem eigentlichenSchluss selbstverständlich gernenoch eine Zugabe spielten. Dieswar noch ein erster Satz aus ei-nem weiteren Haydn-Trio.

Nachdem die Musikerinnenmit viel Beifall und Blumensträu-ßen sich dann doch verabschie-deten, waren sowohl Zuhörer wieauch Musiker sich darüber einig,dass es ein wahrlich ereignisrei-cher und unterhaltsamer Abendgewesen sei, der gerne bei nächs-ter Gelegenheit wiederholt wer-den sollte.

MÄRCHENERZÄHLERININ

NÜRNBERG / FÜRTH

Zweiundsiebzig Besucher er-lebten einen märchenhaftenAbend bei Kerzenschein am

Samstag, den l Q.Oktober, an-lässlich einer Veranstaltung desAMORC-Kulturforums in Fürth.

Unter dem Titel „Liebe undandere Träume" erzählte UllaKonoid Märchen aus der Zau-

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AMORC-Forum Nummer l

berwelt des alten Orients. DieseMärchen waren ursprünglich nurfür die Ohren der Männer be-stimmt, die am Nachtfeuer derKarawan-Serails den Märchen-erzählern lauschten.

Um die letzte Jahrhundert-wende ritt Elsa Sophia von Kam-phoevener als Jüngling verklei-det durch Anatolien und gelang-te so in den Besitz dieser bis zu800 Jahre alten Geschichten, diezu den Kostbarkeiten der Mär-chenliteratur gehören.

Ulla Konoid studierte Thea-terwissenschaft, Germanistik undPhilosophie und lebt als freieMärchenerzählerin in Nürnberg.Sie erzählt sensibel, ausdrucks-tark und warmherzig. Im Mär-chen sind Urbilder des Menschenangelegt, die das Vertrauen in

die eigene Kraft finden helfen.Die Künstlerin möchte den Men-schen Licht bringen und sie derhöheren Liebe gegenüber auf-schließen.

Schon beim Betreten desTempelraumes im Fürther Lo-genhaus wurden die Besuchervom Alltag entrückt. In der Mittedes Raumes brannten viele klei-ne Lichterzwischen den verschie-denen orientalischen Acces-soires. Der gesamte Raum war inKerzenlicht getaucht, so entstandeine Atmosphäre, die zum Zuhö-

ren besonders einlud. Das Publi-kum saß im Kreis und wardadurch intensiver in das Gesche-hen mit einbezogen. Dazu passtewunderbar Ulla Konoid selbst inihrem blauen Kleid mit verschie-denfarbigen Schleiern, immer

zu ihrem jeweiligen Märchenpassend. Besonders die Ge-schichte der blauen Rose, ein al-ter Menschheitstraum, diesesSymbol der Vollkommenheit zufinden, faszinierte die Besucher.

Sie wurden einfühlsam zum Ge-heimnis der blauen Rose geführtund erfuhren, wo sie zu findensei, diese sagenumwobene blaueRose.

Der Erzählerin gelang es, diezahlreichen Zuhörer ganz in ih-ren Bann zu ziehen und intensiveBilder entstehen zu lassen, auchum damit aus einem fast verges-senen Zauberland Kraft für denAlltag zu schöpfen.

AMORC-Kulturforum

Bernd Wagenhoff stellt in der AMORC-Galerie aus / Designer feiert heute seinen 60. Geburtstag

„Die Zukunft hat uns schon überholt"Baden-Baden (ds) - Von Be-

ruf ist er Designer - und seineLeidenschaft gehört der Kunst.Hier kann er seine Fähigkeitenmit seinem gesellschaftlichenEngagement verbinden: DerWahl-Baden-Badener BerndWagenhoff stellt bis zum 31.Oktober in der AMORC-Gale-rie in der Langestraße 69 (ehe-malige Maison de France) einenAusschnitt aus seinen Arbeitenvor. Als Titel wählte er: „DieZukunft hat uns schon über-holt."

Dieser Titel gehört zum letz-ten Bild der Serie „Gestern -heute - morgen", könnte jedochüber Wagenhoffs ganzes Oeuv-re gesetzt werden, offenbart erdoch die zeit- und gesellschafts-kritische Haltung des Künstlers.Sie ist der Hintergrund dermeisten seiner Bilder (falls sienicht gerade als freie Farbkom-positionen zu betrachten sind).Deutlich wird dies in seinen„Momentaufnahmen". In ihnenverarbeitet er aktuelle Eindrü-cke, auch mal einen Bericht ausden Medien. Auch persönlicheErlebnisse oder Gedanken fin-den in diesem Momentaufnah-men ihren Niederschlag. Wa-

Seit 30 Jahren in Baden-Baden: Bernd Wagenhoff. Foto: ds

genhoff bezeichnet sie dennauch als seine Tagebücher. Die-se Reihe werde laufend fortge-schrieben, sagt er. Gelegentlicherzählt er in seinen Bildern eineganze Geschichte, etwa, wenner über den Film „Frühstück beiTiffany" nachdenkt oder dieStadt Chicago zu schildern

sucht. In einer weiteren unor-thodoxen Technik sind die„Löschbilder" entstanden. Hierarbeitet er mit dem alten, mitsaugfähigem Löschpapier be-spannten Löschroller, den Filz-stift und Kugelschreiber längstüberflüssig gemacht haben. Inseine „Löschbildern" verbindet

er Konzept mit Zufall.Mehrere Dinge fallen an Wa-

genhoffs Bildern auf. Zum Bei-spiel hat er immer mehrere Bil-der in Serien zusammengefasst,denn er betrachtet ein Themagerne von verschiedenen Sei-ten. Auffallend ist auch die Ge-nauigkeit der zeichnerischenDarstellung. Der Beruf des Gra-fik-Designers kommt hier zumTragen. Ein weiteres auffallen-des Element ist die Kleinteilig-keit der Motive. Viele kleineMotive aneinander gefügt, erge-ben die Momentaufnahme einesGedankens, können aber auchganze Geschichten erzählen.Genauigkeit ist gleichfalls cha-rakteristisch für seine Skulptu-ren und Reliefs, in denen er imGegensatz zu seinen meistkleinformatigen Bildern auchdie große Fläche ausnützt. Siesind bei AMORC nicht ausge-stellt.

Bernd Wagenhoff wurde 1942in Herford, Westfalen geboren,heute feiert er seinen 60. Ge-burtstag. Seit 30 Jahren lebt undarbeitet er in Baden-Baden.Gruppen und Einzelausstellun-gen haben ihn im In- und Aus-land bekannt gemacht.

Badener Tagblatt, Montag, den 23. September, über eine Ausstellung im AMORC-Kulturforum

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Januar 2003 AMORC-Forum

Besuchen Sie eine AMORC-Städtegruppe,

um ein Gespräch zu fuhren, an einer Meditation teilzunehmen oder

sich über Themen aus der Sicht der Rosenkreuzer auszutauschen.

Schreiben Sie an die folgende Adresse und geben Sie an, welche

der aufgeführten Städtegruppen Sie besuchen wollen. Wir werden

dann Ihre Anschrift weiterleiten.

A.M.O.R.C. * D-76527 Baden-Baden

Tel. 07221-66041 * Fax. 07221-66044

www.rosenkreuzer.de

AACHEN

AARAU (Schweiz)

AUGSBURG

BADEN-BADEN

BASEL/Schweiz

BERLIN

BERN/Schweiz

BIELEFELD

BONN-BAD GODESBERG

BRAUNSCHWEIG

BREMEN

DORTMUND

DÜSSELDORF

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ESSEN

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FREIBURG

FRIEDRICHSHAFEN

GÖTTINGEN

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HANNOVER

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LEIPZIG

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MÜNCHEN

NÜRNBERG/FÜRTH

REGENSBURG

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SAARBRÜCKEN

SALZBURG (Österreich)

STUTTGART

ULM NEU ULM

WESTERWALD/EHLSCHEID

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AMORC-ForumIMPRESSUM

HERAUSGEBER:A.M.O.R.C. e.V.Lange Straße 69

D-76527 Baden-BadenTel. 07221-66041Fax. 07221-66044

VERANTWORTLICH :Maximilian Neff

REDAKTION:A.M.O.R.C. e.V.

ANZEIGENVERWALTUNG:A.M.O.R.C. e.V.

Auflage für:JANUAR 20033500 Stück

VERTRIEB:

AMORC-Forum erscheint

viermal im Jahr.

Copyright:

Alle Rechte vorbehalten.Nachdruck - auch auszugsweise- nur unter Quellenangabe undnur mit ausdrücklicher Geneh-migung von A.M.O.R.C. e.V.

Die Beiträge in dieser Zeit-schrift sind keine offiziellen Bei-träge des A.M.O.R.C., außer,wenn dies ausdrücklich vermerktist. Jeder verantwortet seinen Bei-trag selbst. Die Autoren sind derRedaktion bekannt. Nähere Aus-künfte erteilt gerne die AMORC-Redaktion.

Für unverlangt eingesandteManuskripte keine Gewähr,Rücksendung nur auf Verlangenund mit Rückporto.

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Immer wieder erreicht der Mensch Stufen in seiner Entwicklung,

an denen er zu einer Neuausrichtung seines Lebens gedrängt wird.

Was für die Vergangenheit gültig war, scheint an Bedeutung zu verlieren

und es gilt, neue Werte für die Zukunft zu bilden. In solchen Perioden

des Lebens begibt man sich gerne auf die Suche nach sich selbst und

fragt sich, was der Sinn des Daseins überhaupt sei. Dabei wäre es so

einfach, seinem Leben einen neuen, einen tieferen und auch

beglückenderen Sinn zu geben. Jedoch nur wenigen Menschen ist

bekannt, dass es seit alters her Wege und Möglichkeiten gibt,

diesen Sinn für sich zu erkennen. Einen solchen Weg bietet

A.M.O.R.C., die Weisheitsschule der Rosenkreuzer.

Was ist die Aufgabe des Menschen? Warum ist das Leben, so wie es ist

und wie kann ich es verändern? Alles sichtbare Leben ist aus dem Geist

heraus entstanden. Wenn der Mensch zu sich selbst findet, erfährt er von

seiner Unsterblichkeit, seinen noch unentdeckt ruhenden Fähigkeiten

und dem Sinn seines Daseins, das er dadurch zu verändern beginnt.

A.M.O.R.C. bewahrt die seit alters her überlieferten Erkenntnisse um

den Menschen und seine Zusammenhänge zur Natur und zum Kosmos.

Die für jeden erfahrbare praktische Lebensphilosophie versetzt den

Menschen in die Lage, sein Leben entsprechend den Gesetzen des

Kosmos und der Natur zu erfahren und zu verändern. Damit wird er

fähig, den Sinn seines Lebens m der Schöpfung zu erkennen, dem

Leben neu zu begegnen und dieses zu meistern.

Fordern Sie unverbindlich nähere Information an bei:

WofürstehendieBuchstabenA.M.O.R.C?Sind die Rosenkreuzer eine geheime Bruderschaft? Was sagt A.M.O.R.C. überKrankheit, Politik, das Wassermannzeitalter, New-Age, Esoterik, Reinkarna-tion, den Tod, Gott und Mystik? Orden, Bruderschaft, Karma, Initiation,Meditation, was bedeuten diese Begriffe? Die Fragen wurden unter demGesichtspunkt ihrer Häufigkeit ausgewählt, denn es gibt noch vieleMissverständnisse über die Rosenkreuzer und A.M.O.R.C., die durchvorliegendes Buch mehr und mehr beseitigt werden können. Das Buch ist fürall diejenigen gedacht, die rund um die Rosenkreuzer Fragen haben und nachAntworten suchen.

Pb, mit Abbildungen; 120 SeitenBestell-Nr.: B-102

SFr. 19,50; €9,-

Der Mensch erfährt im Laufe seines Lebens, dass seine objektiven Sinne ihnganz gewaltig täuschen können. Was einst wirklich schien, kann sich späterals falsch entpuppen. Wie aber stellen wir fest, dass eine Sinneserfanrungnicht richtig war? Doch nur durch eine andere, spätere Erfahrung, die denTatsachen besser zu entsprechen scheint als eine frühere. Es sind eine Reihevon vielfältigen Fragen des geistigen Lebens, zu denen der Autor von„Mentale Alchemie" Stellung bezieht.

Gebunden; 280 SeitenBestetl-Nr.: B 017

SFr. 35,-; €17,-

Der Begriff Rosenkreuzer wandert seit Jahrhunderten durch die abendländischeKultur, ohne dass die meisten Menschen eine genaue Vorstellung darüber haben,was dieser Begriff bedeutet. Dieses Buch soll Einblick in das Weltbild, diePhilosophie und die Mystik der Rosenkreuzer geben, geprägt von einer langenTradition. Der Mensch ist mit Selbstbewusstsein und schöpferischenFähigkeiten ausgestattet. Er ist erst einmal geistiger Natur, so wie auch dieWelt, in der er lebt. Wie sind sie aber miteinander verbunden? Hat jederMensch feste Aufgaben in der Schöpfung? Und worin liegt der tiefere Sinn von /Schöpfung und Mensch? Gibt es ein System für geistige Entwicklung? Warum /legen die Rosen kreuzer so viel Wert auf Toleranz?Gebunden, mit Abbildungen; 290 SeitenBestell-Nr.:B-19SFr. 34,-; €17,-

A.M.O.R.C.Die Rosenkreuzer

Wege zu einer höheren Lebenserfahrung

A.M.O.R.C. Die RosenkreuzerFragen und AntwortenÜber ihre Herkunft, ihre Ziele, ihre Philosophie

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