PROFI FAHRBERICHT-

Wie rechauch un

Lenkr

John Deere-Mähdrescher 9780i CTS mit AutoTrac und HarvestSmart:

Die neue Generation heißt „i“

ts im kleinen Bild deutlicher erkennbar, häten im Bild der Fahrer seine Hände nicht amad, sondern „AutoTrac“ lenkt den 9780i CTS

Fotos: Tovorni

Zur Druschsaison 2005 schmückt alle John Deere WTS-, CTS-und STS-Mähdrescher von John Deere ein kleines „i“ in der Typenbezeichnung. Dieses „i“ steht für mehr Leistung undDetailverbesserungen, aber auch für „Intelligenz“. Wir habenden 9780i CTS mit Abscheiderotoren für Sie zum Ende derdiesjährigen Weizenernte eingesetzt, hier unsere Erfahrungen.

Mit der Intelligenz im Mähdrescher istdas so eine Sache. Wirklich intelligent istkeine Maschine – gleichgültig in welcherBranche. Doch automatische Teilprozessezur Maschineneinstellung, Erntevorsatz-führung oder Fahrwerklenkung beginnensich bei Erntemaschinen durchzusetzen.Denn nur damit kann das enorme Leistungs-potenzial z.B. moderner Großmähdreschernoch ausgeschöpft werden.

profi 26 Nr. 12/04

lt

.k

Schon 1993 führte John Deere zusammenmit der 2000er Z-Serie die automatischeMähdreschereinstellung „AME“ in den Marktein. Auch die automatischen Schneidwerk-funktionen wurde seitdem verfeinert underfüllen heute nahezu alle Wünsche.

MMiitt ddeerr ii--SSeerriiee ggeehhtt JJoohhnn DDeeeerree jjeettzztt eeiinneennSScchhrriitttt wweeiitteerr:: Alle WTS- (mit Schüttlern)und CTS-Maschinen (Restkornabscheidungmit Rotoren) aus dem Werk in Zweibrückensowie der Axialfluss-Mähdrescher STS ausden USA können auf Wunsch mit „Harvest-Smart“ und „AutoTrac“ ausgestattet werden.

Komfortabel: Mit der Taste 1 (zum Aushebendes Vorsatzes), der Taste 2 (für dieSchnitthöhenregelung) und der Taste 3 (für die Auflagedruckregelung) werdengleichzeitig AutoTrac und HarvestSmartaktiviert bzw. deaktiviert.

„CPCTY“ in der Anzeige bedeutet Capacity-Modus. Hierbei fährt der Mähdrescher ohneRücksicht auf die Verluste bei konstanterBelastung der Dreschtrommel.

Bei aktiviertem AutoTrac („A“ auf Maschi-nensymbol) wird dem Fahrer auf demGreenstar-Terminal die Spurnummer unddie Abweichung signalisiert.

Im Smart-Modus regelt HarvestSmart dieFahrgeschwindigkeit in Anbhängigkeitvon der Trommel- und Motorbelastungsowie der Höhe der kalibriertenKornverluste.

HarvestSmart heißt die automatische An-passung der Arbeitsgeschwindigkeit an dieBestandesdichte und die vorgegebenen Ver-luste und war als „Smart Feed Controller“(Silbermedaille auf der Agritechnica 2001)zunächst nur für den STS verfügbar (profi1/03). Das GPS-gesteuerte, automatischeLenksystem AutoTrac (profi 8/02 und 10/03)kann neben der Schlepperlenkung jetzt auchden Mähdrescher entlang der Bestandes-kante übers Feld führen.

DDiiee FFuunnkkttiioonneenn bbeeiiddeerr AAuuttoommaattiikkssyysstteemmeeüübbeerrzzeeuuggtteenn uunnss,, die Bedienung ist einfach:Nachdem man die Einstellung der Maschi-ne optimiert hat, sind zunächst die Anzei-gen der Rotor- und Reinigungsverluste zukalibrieren (hierfür hat die Industrie leidernoch keine Automatik erfunden). Anschlie-ßend wird HarvestSmart durch die Taste„Auto“ am oberen Monitor in der rechten A-Säule gestartet. Dann fährt man in den Be-stand hinein, aktiviert das System über dieTaste 2 (Schnitthöhenregelung) oder 3 (Auf-lagedruckregelung) am Multifunktionshe-bel und schiebt diesen ganz nach vorne –das ist fast alles. Durch Zurückziehen des Fahrhebels kannman jederzeit die Arbeitsgeschwindigkeitmanuell reduzieren. Die gewünschte maxi-male Geschwindigkeit lässt sich am Moni-tor vorwählen und jederzeit ändern. AmFeldende deaktiviert man HarvestSmartdurch Betätigung der Taste 1 am Multifunk-tionshebel gleichzeitig mit dem Aushebendes Schneidwerks – das war´s. Wir haben mit dem 9780i CTS im „Smart“-Modus gearbeitet. Hierbei wird neben demMaterialdurchsatz (Erfassung über Trom-

melbe- und Motorauslastung) das Verlust-niveau zur Regelung der Fahrgeschwindig-keit genutzt. Leider war der Weizenbestandrecht homogen, so dass die Regelung derFahrgeschwindigkeit eher moderat ausfiel.Aber die Maschine hielt sich immer im ge-wünschten Verlustniveau auf.

BBeessttäättiiggeenn kköönnnneenn wwiirr aauucchh ddiiee ggeennaauuee AArr--bbeeiitt ddeerr aauuttoommaattiisscchheenn LLeennkkuunngg AAuuttooTTrraacc..Nachdem man die Gesamtfläche rundher-um freigeschnitten hat, fährt man an belie-biger Stelle in den Bestand hinein und be-stätigt den ersten Orientierungspunkt imSetup-Menü des Greenstar-Terminals. Denzweiten Punkt kann man bereits nach we-nigen Sekunden oder kurz vor dem Felden-de bestätigen. Aus der vorher eingegebe-nen Schnittbreite berechnet das System so-fort die entsprechenden Spuren für denMähdrescher. Im „Run“-Modus hilft AutoTrac dann durcheine sich drehende Linie (Wendeansicht),eine der richtigen Spuren zu finden. Dabeispielt es keine Rolle, wo man sich auf demFeld befindet. Man kann auch erst die Ge-samtparzelle in Beete einteilen, bevor mandie einzelnen Teilflächen in Angriff nimmt.Bis zu 250 „Kurse“ lassen sich abspeichernund bei Bedarf wieder abrufen, etwa wenndie Ernte aufgrund schlechter Witterungunterbrochen werden muss.Man steuert am Vorgewende den Mähdre-scher an entsprechender Position wieder inArbeitsrichtung und betätigt lediglich dieTaste 2 oder 3 auf dem Multifunktionshebel,womit gleichzeitig auch HarvestSmart unddie entsprechende Schneidwerkregelungaktiviert werden – prima.

profi 27 Nr. 12/04

John Deere 9780i CTSSchnittbreite: 6,10 bis 9,15 mDreschkanalbreite: 1,40 mDreschtrommeldurchmesser: 660 mmDreschkorbabscheidefläche: 1,06 m2

Restkornabscheidung: 2 Axialfluss-rotoren

Rotordurchmesser: 464 bis 502 mmSiebkasten: Vorreinigungssieb

mit 1,19 m2

Kurzstrohsieb 1,89 m2

Körnersieb 1,76 m2

Korntankvolumen: 10000 lÜberladehöhe: 4,30 mMotor: John Deere 6081 TMotorleistung (ECE) 239 kW/325 PS

(2 200 min-1)261 kW/355 PS (2 100 min-1)

Dieseltank: 700 lBereifung: 650/70 R 32 (vorne)

18,4-26 (hintenTransportbreite. 3,30 mGewicht: 14 750 kgPreis ohne MwSt.: 207 000 5AutoTrac1): 12 200 5HarvestSmart: 6 500 5

Herstellerangaben für die Grundausstat-tung ohne Schneidwerk; 1) inklusiveFeuchtigkeits- und Ertragsmessung

Datenkompass

PROFI FAHRBERICHT-

Die Spreu wird bei Häckselbetriebund Schwadablage über einenStufenboden dem Strohäckslerzugeführt.

Dank geändertem Materialfluss (Rotorausganggeschlossen, größere und schneller rotierendeAbnahmetrommel) sollen Verstopfungen mit Strohnicht mehr auftreten.

Die passende Schwadbreite lässt sich überzwei Schwadrechen einfach und schnelleinstellen.

Anschließend steuert AutoTrac die Maschi-ne genau in die Spur und in dieser über dieFläche. Die Spuren werden so genau abge-erntet, dass für die letzte Fahrt eines Bee-tes genau eine Schnittbreite übrig bleibt.Sobald der Fahrer manuell das Lenkrad be-tätigt, wird das System deaktiviert. Man kann dem System wohl blind vertrau-en: Am Tag, in der Nacht, bei Staub oder beiLagergetreide – immer wird mit vollerSchnittbreite geerntet (wichtig für die ge-naue Ertragsmessung), und der Fahrer kannsich „zurücklehnen“ und auf die eigentlicheArbeit des Mähdreschers konzentrieren. ZuStörungen kam es während unseres Ein-satzes zumindest nicht. Und auch die auto-matische Kurvenfahrt soll mit dem AutoTracbeim Mähdrescher zur Saison 2005 serien-mäßig möglich sein.

IInntteelllliiggeennzz hhaatt nnaattüürrlliicchh iihhrreenn PPrreeiiss:: Har-vestSmart steht für knapp 6 500 Euro Auf-preis in der John Deere-Preisliste. AutoTrackostet inklusive der Ertrags- und Feuchtig-keitsmessung 12 200 Euro. Zusätzlich sindfür gemeinsame Komponenten inklusive Er-tragskartierung weitere 5 100 Euro fällig (je-weils ohne MwSt.). Damit erreichen beideAusstattungsvarianten zusammen einenWert, der rund 10 % des Mähdreschers ent-spricht. Lohnt das?Zweifelsfrei dienen AutoTrac und Harvest-Smart zur Fahrerentlastung und Leistungs-steigerung bzw. höheren Auslastung desMähdreschers. Weiterer Vorteil: Terminalund Satelliten-Empfänger lassen sich überSchnellverschlüsse demontieren und z.B.am Schlepper anbauen. Leider bleibt dasSystem ausschließlich John Deere-Maschi-nen vorbehalten.

Glaubt man den Rechnungen von John Dee-re, lassen sich mit beiden Systemen zusam-men bis 20 % mehr Auslastung erzielen.Selbst wenn es nur 10 % sind, halten wirdiese Intelligenz für empfehlenswert. DennAutoTrac kann auch mit dem Schlepper sinn-voll eingesetzt werden. Und mit Harvest-Smart arbeitet der Mähdrescher über denTag und die ganze Kampagne näher an derLeistungsgrenze als mit einem durch-schnittlichen Fahrer.

profi 28 Nr. 12/04

BBeeii aalllleerr EEuupphhoorriiee ffüürr ddiiee IInntteelllliiggeennzz wol-len wir jedoch auch die „mechanischen“ Ver-besserungen im 9780i CTS nicht unerwähntlassen:■ Bei allen Schneidwerken der Baureihe600 sorgt eine zusätzliche Stützrolle zur

Abstützung des langenRiemens für den Mes-serantrieb.■ Der 8,1-Liter-Motor hatmit 239 kW/325 PS bei2 200 U/min und 261 kW/355 PS bei 2 100 min-1

Touren im 9780i CTS 5,7 % mehr Leistung alsbeim Vorgänger.■ Ein neuer hydrostati-scher Fahrantrieb mit 22 % mehr Drehmomentgegenüber dem Vorgän-ger soll für eine bessere

Traktion vor allem am Hang dienen.■ Ab 2005 sitzt am Korbeingang eine zu-sätzliche Intensivreibleiste, die nur bei emp-findlichen Fruchtarten demontiert werdenmuss. Dadurch sollen weniger häufig Ent-grannerbleche nötig sein, wodurch keineAbscheidefläche verloren geht.■ Die elektrische Siebverstellung aus derKabine gehört zur Wunschausstattung beimCTS. Nach wie vor arbeitet die Reinigungfür eine gute Kornqualität mit zwei belüfte-ten Fallstufen und einem Vorreinigungssieb,dessen Öffnungsweite im hinteren Bereichverstellt werden kann.■ Der für seine gute Arbeitsqualität be-kannte Premium-Strohhäcksler mit achtMesserreihen (88 Klingen) gehört jetzt zurSerienausstattung beim CTS. Über einenStufenboden wird neuerdings auch derSiebabgang dem Häcksler zugeleitet. Auf-grund zusätzlicher „Förderbleche“ nebenden Klingen jeder zweiten Messerreihe istauch bei Schwadablage die Spreuverteilungim grünen Bereich. ■ Die Verstopfungsgefahr vor allem beiRaps und feuchten Erntebedingungen derbeiden Rotoren im bisherigen CTS soll durchdas jetzt nach hinten geschlossene Gehäu-se sowie die neue, vergrößerte Strohab-

+ Effektive Fahrerentlastung und höhere Kampagneleistung

+ Einfache Bedienung + Mähdrescher bietet viele gute

Detailverbesserungen

– Anbringung des Greenstar-Monitorszu wackelig

– Lenksystem passt nur für John Deere-Maschinen

Plus und Minus

Zur Wartung kann die Rotoreinheit nachLösen einiger Verschraubungen nach hintenherausgekurbelt werden.

Der Premium-Strohhäcksler bietet mit in achtReihen angeordneten 88 Messern undzusätzlich aufgeschraubten Förderblecheneine prima Arbeitsqualität.

nahmetrommel abgestellt sein. Durch dengeänderten Materialfluss gehören Minder-leistungen laut John Deere durch Problemein diesem Bereich der Vergangenheit an.■ Wartungsfreundlich: Das komplette Ro-torsegment lässt sich nach Lösen des An-triebsstranges und weniger Arretierungs-schrauben nach hinten herauskurbeln.■ Die Strohrutsche ist breiter geworden,nicht mehr konisch geformt und in ihrer Nei-gung jetzt stufenlos verstellbar. Über diebeiden Schwadrechen wird die Schwad-breite schnell und einfach eingestellt.

W I R L I E F E R N P R O D U K T E , D I E D E N L E B E N S S TA

LINAK GmbHAn der Berufsschule 7D-63667 NiddaTel. 0 60 43 / 96 55 0Fax 0 60 43 / 96 55 60info@linak.de

www.linak.de

DIE NEUE KRA

AnDeindenßeheda

■ Ein automatisches großes Zugmaul istjetzt auf Wunsch ebenso lieferbar wie einLuftkompressor für Reinigungsarbeiten aufdem Feld. Auch ein Monitor mit bis zu dreiKameras (am Entleerrohr, am Heck und imBereich des Zugmauls) gehört in der kom-menden Saison zu den sinnvollen Ausstat-tungsoptionen.

FFaazziitt:: Der 9780i CTS ist wie alle WTS-Schütt-ler- und der STS-Axialfluss-Mähdrescherder „neuen“ i-Serie zur Saison 2005 mit demautomatischen Lenksystem AutoTrac und

profi 29 Nr. 12/04

N D A R D U N D D I E A R B E I T S U M G E B U N G D E R M E N S C H E N V E

FT

trieb für Industrie und Agrarbereichr LA36 wurde speziell für den Einsatz in ustriellen und mobilen Applikationen

twickelt. Er kann unter schwierigen äu-ren Bedingungen, mit hoher Kraft, ho-r Geschwindigkeit und hoher Einschalt-uer problemlos eingesetzt werden.

HoHoteni

der Durchsatzregelung Harvest-Smart zu haben. Beide „intelligen-ten“ Systeme präsentierten sich unsbei unserem Kurzeinsatz als einfachin der Bedienung sowie fahrerent-lastend und leistungssteigernd inder Funktionalität. Der Dauerein-satz in der Praxis wird zeigen, wiestandsicher die Systeme einerseitssind und ob sich andererseits dieMehrleistung von 10 bis 20 % in dievon John Deere erhoffte Rentabi-lität umsetzen lässt.

Der 9780i CTS ist eine interessante Maschi-ne für Lohnunternehmer, die eine leistungs-fähige Maschine der Sechsschüttlerklassemit Abmessungen der Fünfschüttlerklassesuchen. Aufgrund der Restkornabscheidungmit zwei Rotoren, dem leistungsstarken Mo-tor mit bis zu 261 kW/355 PS Leistung (nachECE), dem 10 000 l großen Korntank und dermit 650er Bereifung vergleichsweise ge-ringen Außenbreite unter 3,30 m (3,50 m bei800er Reifen) dürfte der 9780i CTS mit denSechsschüttler-Mähdreschern aus gleichemHause locker mithalten oder diese gar über-treffen.

Gottfried Eikel

R B E S S E R N

• Max. Kraft: 6.800 N• Schutzart IP 66 für

Hochdruckreiniger• Hohe Geschwindigkeit -

niedrige Stromaufnahme• 12, 24 oder 36 V DC• Manuelle Notbedie-

nung über Handkurbel• Optional Potentiometer

oder Hall-Sensor• Optional Endsignale

cheffizientcheffi ziente Komponenten - zum größ-

n Teil aus Metall - ermöglichen eine sehr edrige Stromaufnahme.