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This work has been digitalized and published in 2013 by Verlag Zeitschrift für Naturforschung in cooperation with the Max Planck Society for the Advancement of Science under a Creative Commons Attribution4.0 International License.
Dieses Werk wurde im Jahr 2013 vom Verlag Zeitschrift für Naturforschungin Zusammenarbeit mit der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung derWissenschaften e.V. digitalisiert und unter folgender Lizenz veröffentlicht:Creative Commons Namensnennung 4.0 Lizenz.
NOTIZEN 979
ser unter Zusatz von 50 ml Aceton gegeben. Die klare Lösung blieb U/aStdn. bei Raumtemperatur stehen, worauf die Lösung von 2,8 g (10 mMol) 1.2-Dijodäthan in 25 ml Aceton im Laufe einer Stde. unter Rühren zugetropft wurde. Nach weiterem Rühren über Nacht betrug der pn-Wert etwa 8. Es wurden 0,6 g Niederschlag abfiltriert und verworfen. Nach dem Abdestillieren der Hauptmenge des Acetons i. Vak. wurde mit Essigsäure neutralisiert. Eine geringe Menge Cystin, die nach einigem Stehen ausfiel, wurde abgetrennt. Nach dem Eindampfen der Lösung wurde der scharf getrocknete Rückstand fein zerrieben und mit abs. Aceton zur Entfernung des Natriumjodids ausgezogen. Die Lösung des Rüdestandes in Wasser säuerte man mit Essigsäure schwach an und fällte das restliche Jodid durch Zutropfen von Silberacetatlösung. Sodann wurde vorhandenes Sulfat durch Zugabe von Bariumacetat- lösung gefällt und schließlich wurde durch eine Säule von Dowex 50 W (H®-Form) filtriert und mit Wasser nachgewaschen. Nach dem Eindampfen des Eluates i. Vak. lagen 3 g (75% d. Th.) an Cystein-S-sulfonsäure vor. Schmp. 170 — 171°, Lit. 10 Schmp. 184 — 185°, [a] 546 : -94,6° (c = 1 in H20).
C3H7N 05S2 (201,3)Ber. C 17,91 H 3,51 N 6,97,Gef. C 17,94 H 3,57 N 6,96.
D a r s t e l l u n g u n d T r e n n u n g derS - S u l f o n s ä u r e n der I nsu 1 i n k e 1 1en
A. Darstellung
300 mg (2,4 mMol) Natriumsulfit und 9,6 g Harnstoff wurden in 20 ml Wasser gelöst. Nach Zugabe von l g Insulin 11 (0,175 mMol) wurde einige Min. gerührt und die klare Lösung 2 Stdn. stehen gelassen. Dann wurde im Laufe von 45 Min. die Hälfte der Lösung von 150 mg (0,53 mMol) 1.2-Dijodäthan in 12 ml Aceton zugetropft. Nach 45 Min. langem Rühren wurde die zweite Hälfte der Dijodäthanlösung, ebenfalls innerhalb 45 Min. tropfenweise zugegeben. Nach weiteren
10 F. M ic h e e l u . H. E m d e , Hoppe Seyler’s Z. physiol. Chem.265, 2 7 1 [ 1 9 4 0 ] .
Cyclopentadien-Substitutionsprodukte
XIV . Mitt. 1: Direkte Alkylierung von Cyclo
pentadien
Von R . R ie m s c h n e id e r und R . S c h ö n f e l d e r
Institut für Biochemie der Freien Universität Berlin 2
(Z. Naturforschg. 18 b, 979— 980 [1963] ; eingegangen am 7. August 1963)
Beim Lösen von Cyclopentadien in flüssigem Ammoniak beobachteten wir wenige Min. nach Zusammengehen der Komponenten das Auftreten einer tiefgrünen
1 XV. Mitt., Z. Naturforschg. 18 b. 6 4 1 [ 1 9 6 3 ] .
2 Anschrift für den Schriftverkehr: Prof. Dr. R . R ie m s c h n e i
d e r , Berlin 1 9 , Bolivarallee 8.
2 Stdn. fügte man 80 mg Natriumsulfit (0,63 mMol) in5 ml Wasser zu, ließ l 1/2Stdn. stehen und gab zuletzt nochmals die Lösung von 80 mg 1.2-Dijodäthan (0,28 mMol) in 10 ml Aceton zu.
Anderntags wurde filtriert und das Aceton zum größten Teil i. Vak. abdestilliert. Mit Ameisensäure wurde auf pn 3,2 gebracht7, wobei bereits ein Teil der S-Sul- fonsäuren ausfiel. Die Fällung wurde durch Zugabe des 10-fachen Volumens Alkohol vervollständigt. Die abgesaugte Fällung wurde mehrmals mit Alkohol und Aceton gewaschen. Ausb. 0,96 g (88%).
Die papierelektrophoretische Untersuchung in Ameisensäure/Essigsäure-Puffer vom pn 1,98 zeigte, daß kein Insulin mehr vorhanden war. Nach Besprühen mit diazotierter Sulfanilsäure wurden zwei scharfe Banden sichtbar, die S-Sulfonsäure der A-Kette wandert zur Anode, die der B-Kette zur Kathode.
B. Trennung der S-Sulfonsäuren der Insulinketten
500 mg des Gemisches der S-Sulfonsäuren der A- und B-Kette wurden mit 5 ml 0,6-n. wäßriger Pyridinlösung 20 Min. lang intensiv bei 50 — 60° gerührt Dann fügte man 5 ml einer 0,6-n. Essigsäurelösung zu (p H nun 4,8) und rührte 20 Min. bei derselben Temperatur weiter. Man ließ etwa 1 Stde. bei Raumtemperatur stehen und saugte das Ungelöste ab.
Mit dem Rückstand wurde die soeben beschriebene Operation wiederholt.
Die vereinigten Filtrate wurden eingedampft. Es hinterblieben 0,196 g S-Sulfonsäure der A-Kette, die nach dem Papierelektropherogramm frei von der der B-Kette war.
Die in Pyridin-Acetat-Puffer schwer lösliche S-Sulfonsäure der B-Kette enthielt noch eine geringe Menge an S-Sulfonsäure der A-Kette. Durch Lösen in verd. Sodalösung und Ausfällen mit Essigsäure wurde dieser geringe Rest abgetrennt.
Der D e u t s c h e n F o r s c h u n g s g e m e i n s c h a f t danken wir für eine Sachspende.
11 Herrn Dr. F. L in d n e r , Farbwerke Hoechst A.-G., Frankfurt/Main-Hoechst, danken wir bestens für die Überlassung von Kälber-Insulin.
Färbung. Leitfähigkeitsbestimmungen solcher Lösungen ergaben eine Abnahme des elektrischen Widerstandes (Verdoppelung der elektrischen Leitfähigkeit). Dieses Verhalten spricht für eine intermediäre Bildung von Cyclopentadien-Ammonium.
Auf Grund dieser Beobachtungen versuchten wir die direkte Alkylierung von Cyclopentadien in flüssigem Ammoniak, um zu einer Methode zur Herstellung von Cyclopentadien-Substitutionsprodukten ohne Umweg über Cyclopentadien-Metallverbindungen3 — das von uns bisher hauptsächlich benutzte Verfahren — zu gelangen.
3 Zusammenfassende Darstellung 1. c. 1.
980 NOTIZEN
Bei der Einwirkung von Äthylbromid auf Cyclopentadien in flüssigem Ammoniak erhielten wir Athylcyclopentadien in einer Ausbeute von ca. 20% und bei Verwendung von Äthyljodid von ca. 30 Prozent.
In analoger Weise wurde mit 1.2-Dibromäthan durch direkte Alkylierung Spiro-[2.4]-heptadien-(4.6)4- 5 in etwa 60-proz. Ausbeute erhalten.
Experimenteller Teil
Athylcyclopentadien 4
Zu 0,8/ flüssigem NH3 läßt man bei —50" unter Rühren 66 g (1 Mol) frisch dest. Cyclopentadien langsam fließen. Die Lösung färbt sich allmählich tiefgrün. Nach 2V:>-stdg. Rühren werden unter ständigem Rühren 109 g (1 Mol) Äthylbromid zugetropft, noch 2 Stdn. gerührt und 12 Stdn. im Kältebad gehalten. Nach Zugabe von 200 ml Äther läßt man NH3 bei Zimmertemperatur verdampfen. Der Rückstand wird im Scheidetrichter von der wäßrigen Phase getrennt, mehrmals mit
4 Vgl. auch 1. c. x’ 6.•’ Nomenklatur lt. Ring-Index, 1960; bisher als Spiro-(4.2)-
heptadien-(2.4) bzw. als Spiro-(2.4)-heptadien-(1.3) bezeichnet.
Wasser gewaschen, gut über Na2S04 getrocknet, der Äther verdampft und der Rückstand destilliert. Man erhält ca. 20 g (= 21% d. Th.) Äthvlcyclopentadien vom Sdp. 98 — 104°, no 1,4595 4.
Bei Verwendung von Äthyljodid an Stelle des Bromids konnten im 0,5-Mol-Ansatz 15 g Athylcyclopentadien. entsprechend 31% d. Th., erhalten werden.
Spiro-[ 2.6 ]-heptadien-( 4.6 ) 6
Zu 0.5 l flüssigem NH3 läßt man ohne äußere Kühlung 33 g (0,5 Mol) Cyclopentadien unter Rühren fließen und tropft nach halbstdg. Rühren 94 g (0,5 Mol)1.2-Dibromäthan hinzu. Nach weiterem */2-stdg. Stehen und Zugeben von 200 ml Äther wird das ausgeschiedene, bräunlich gefärbte NH4Br abfiltriert, das Filtrat mit Wasser gewaschen, mit Na2S04 getrocknet, der Äther verdampft und der Rückstand über eine wirksame Kolonne bei 90 Torr unter guter Kühlung der Vorlage destilliert. Es werden erhalten 28 g (60% d. Th.) vom Sdp.90 52 — 53°; nfl 1,5000.
0 R . R iE m S c h n e id e r , E. R e i c h e l t u . E. B. G r a b i t z , Mh. Chem.91. 812 [I960],
Über die Oxydation von Cyclododecanol,
Cyclododecanon und Cyclododecanonoxim
Von O tto v o n S c h ic k h , F r it z U r b a n e k und H o r s t M e t z g e r
Hauptlaboratorium der Badischen Anilin- und Soda- Fabrik AG, Ludwigshafen am Rhein
(Z. Naturforschg. 18 b , 980 [1963] ; eing^gangen am 13. September 1963)
Im Rahmen einer Untersuchung über die Oxydation von leicht zugänglichen Derivaten des Cvclododecans machten wir u. a. folgende Beobachtungen:
Durch Behandeln von Cyclododecanol mit 53-proz. Salpetersäure in Gegenwart von Vanadiumpentoxyd bei 95 C wurde in 88-proz. Ausbeute Decandicarbonsäure erhalten. Ohne den Zusatz von Vanadiumpentoxyd liegt die Ausbeute selbst mit 70-proz. Salpetersäure nur bei 70% d. Theorie L
Das z. B. aus Cvclododecan durch Luftoxydation2 oder aus Cyclododecanonoxim durch saure Verseifung 3 erhältliche Cyclododecanon w ird am besten mit 70-proz. Salpetersäure bei 65 — 70 LC zu Decandicarbonsäure (50% d. Th.) und niedrigeren Säuren oxydiert1. Bei geringeren Salpetersäurekonzentrationen, z. B. mit 54- proz. Säure, läßt sich als weiteres Umsetzungsprodukt in etwa 25-proz. Ausbeute eine Verbindung C ^ILo^O s
1 Vgl. hierzu a. FP 1 244 248 (2. 3. 59/12. 9. 60). Esso Research. K. H. W ie s e u . S. B. L ip p in c o t t ; L . I. Z a c h a r k ix u .
Mitarbb., Izv. Akad. SSSR 1961. 1908.J DAS 1 111 177 (31. 7. 59/20. 7. 61), Rhöne-Poulenc, R.
V. J. A c h a r d u . P. L a f o n t .
vom Schmp. 70 — 71 C isolieren, der wir nach dem chemischen Verhalten und den IR- und Kernresonanzspek- tren die Konstitution eines a,a-Dinitrocyclododecanons (I) zuordnen:
I II
Cyclododecanonoxim schließlich, das ja z. B. durch
Photooximierung von Cyclododecan mit Nitrosylchlorid
leicht erhältlich is t4, gibt mit 70-proz. Salpetersäure
bei 60 — 70 °C in Gegenwart von 50-proz. Schwefelsäure
neben 50% d. Th. an Decandicarbonsäure eine Verbin
dung der Formel ^ 2^ 2 ^ 0 4 vom Schmp. 64 — 65 C
(etwa 15% d. Th. Ausbeute), der nach den IR- und
Kernresonanzspektren die Konstitution eines 1.1-Di-
nitrocyclododecans (II) zukommt.Die Oxydation des Oxims mit Kaliumpermanganat
oder Kalium-dichromat in saurer Lösung führt neben
Harzen zu Cyclododecanon (78% bzw. 89% d. Th.). In
alkalischem Medium erhält man mit Kaliumpermanganat neben nichtumgesetztem Oxim Decandicarbonsäure
(6% d. Th.) und Cyclododecanon (11% d. Th.)°.
3 DBP 1 080 102 (9. 1. 59/21. 4. 60). BASF, O. v. S c h ic k h u .
H . M ETZGER.
4 DBP 1 079 036 (30. 5. 58/7. 4. 60). BASF. O. v. S c h ic k h u .
H. M E T Z G E R .
3 Vgl. a. DBP 1 078 570 (9. 1. 59/31. 3. 60). BASF, O. v .
S c h ic k h u . H. M e t z g e r .