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Results in Mathematics Vol. 17 (1990)
0378-6218/90/020140-09$1.50+0.20/0 (c) 1990 Birkhauser Verlag. Basel
Kettenregel-Polynome in der affinen Kurventheorie
Helmut Pabel
Das Verhalten der iterierten Ableitungen dPx/dtP einer parametrisierten Kurve t ....... x(t) bei einem Parameterwcchsel wird - unabhangig von der betrachteten Geometrie - allein durch die klassische Kettenregel der Analysis bestimmt. Eigenschaften der auftretenden KeHenregel-Polynome findet man in der Literatur kaum bzw. an unerwarteter Stelle (siehe {Good] S. 148). Hier sollen clnige ihrer Anwendungen in der klassischen tiquiaffinen Kurventheorie nach Blaschke (lBla!) und cler halbinvarianten ("relativen") KUNlentheorie nach Barthel (siehe [Barl mit den dortigen Literaturangaben) vorgestellt werden. Hierbei zclgt sich zum einen, daB jeder halbinvarianten Kurventheorie, definiert durch einen beliebigen linearen Zusammenhang liings Kurven, eine Klasse von mctrischen Kurventheorien natiirlich zugeordnet sind. Andererseits konnen unter einer solchen allgemeinen halbinvarianten Kurventheorie durch Forderungen an die auftretenden Kriimmungsformen ganz verschiedenartige Theorien, von der aquiaffinen his zur i~otropen Kurventheorie, zusammengefaBt werden.
I. Kettenregel-Polynome
Fur C""'-F\.mktionen x,y,S mit x = yo s gilt mit xp:= x(p),sp:= s(p),Yp:= yep) 0 s
die K ettenregd
(1) ,
Xp = :LQ!(S\,S2, ... ) Yk k:: \
(p;' 1)
mit den Kettenregel-Polynomen (jetzt in unabhangigen Variablen S!,S2,"')
(2) =
wenn nii,,) die Viclfachheit der Zahl p in clem k-tupel (in) = (it. ... ,ik ) angibt.
Pabel 141
Bcispielc sind
Q~(SI""'Sp) = sp Q:-I(SI>S2) = (~)3~-2"2
Q:(SI> ... ,Sp_l ) = Ej.::t(j)sp- jSj Q:(31) = 5~
Sie bilden eine (unendliche) KeHenregdmatri:t (Q:(so») , wenn man Q:(So) = 0 •. ,~I
fur k > p setzt. Fur cinen Ausschnitt 1 ~ k,p ~ n gilt
(x), ... ,xn) = (YI>'" ,Yn) . (Q:(so»)
Mit Hilfe dieser Matrix lassen sich die iterierten Ableitungen einer Komposition exp 03 sowie einer inversen F\mktion 3 = .'I-I cxplizit durch die Ableitungen der F\mktion .'I selbst darstellen:
a. Fur die Ableitungen der Komposition expos mit einer C""·f'unktion 3 gilt ,
(3) (e')(p)= Q,(5I!""Sp)e' mit Q,(SI> ... ,5,):= l:Q!(S\) .. . ,3p-Hd. k=1
b. 1st die F\mktion .'I invertierbar mit 3 := 5-1, so liefert die Kettenregel, angewandt auf x = yos und Y = x 03, zuniichst
aho (4)
mit der inversm KeHenTf!gdmatri:t (O:(s".)):= (Q:(so)rl
. Nach dem Laplace'
schen Entwicklungssatz gilt wegen der Diagonalgestalt der Matrix (Q.3Lft=I .... n fur k $. p
det(Q'l, ... , S; ,· ·· ,Q~)lo= I ..... n ~
(')
= Q:'~'Q: det(S;,Qt+I,···,Q;)lo=k, .... l'
, (1)'·' ( k)' Q' Q'.' Q: ... Q; - p - . [HI'" I' J'
wenn A(I .. . p] = ~ E .. es .. sgn 1r A .. CI) ..... (p) die Antisynunetrisierung cines Ausdrucks Al "1' bczeichnet. Daraus folgt
Q'(; ) - Q- '(, ) - .'1-(.+"'+1') (-1)'·' (p _ k)' Q k ... Q'" (, ) I' 0 - I' 0 - I . [HI I' I 0 .
Insbesondere crrcchnen sich die iterierten Ableitungen von 3 selbst zu I
- -Q'(-)- ·"+···+')(-1)'·'( _1)' Q'···n"'( ) 3, - , 30 - .'II p. [2 '-11"1' I So .
IEine einfachere expJizite Darstellung scheint nicht bekannt tu Gein .
142 Pabel
Eine Rekursionsfonnel hierfiir ist
II. Affine Kurventheorien
Wit betrachten im folgenden C«>·Kurven des affineo Raumes An (n;:: 2) mit lokalen Parametrisierungen t t-+ x(t ). 2
1. Aquiaffine Kurventheorie im (A",v)
Ais Modell einer metrischen Kurventheorie skizzieren wit die (auf beliebige Dimension n ausgedehnte) klassische Blaschkesche Theorie in einem affinen Raum An mit Volumenform v, wobei wit
iiberall (x, ... , x(n) ) linear unabhangig und o.B.d.A. v(x, ... , x(n)) > 0
fUr unsere Kurven voraussetzen: Die von der Affinbogcnlangt!
ds = v(xt, .. . ,Xn)l/N dt mit xp;= d!x/dtP , N:= 1 + ... + n = (n; 1) induzierle Bogeniiingenparameterdarstellung s 1-1 i(s) mit x = i 0 s liefert eine invu.rinnte Begleitba"i3 (ZI, .. . ,x,,) mit xp:= d'Pr/d!JP , v(rl •... ,i .. );:::::; 1 . Die Ableitungsgleichungen
(5)
definieren die aquiaffinen Krummungen
(6) - ( - -, - ) " .. _k = - V Xh"" x .. , ... ,X ..
~
" )
(k ~ 1, .. . ,n)
wobei aus Normierungsgriinden -"0 = - 1; (v(x" ... ,x .. )) = 0 gilt. Die Funktionen s .... -"1(8), ... , -" .. _1(8) bilden dann eine unabhiingiges und vollstiindiges Invarianten· system. 3
Die iiquiaffinen Grollen konnen aus einer allgemeinen Parameterdarstellung t .... x(t)
2Die Be!chrilnkung l'Iuf Kutven des An is~ unwesen~lith. OIlS Foigende gill sinngemii.8 l'Iuch fUt Kutyen in einer bel iehigen orientierten ~fI'Innigfl'll~igkeit Mn, l'Iusgestl'ltte~ mit einem symmettisthen amnen Zusammenhang. Gegebenenfalts vorausgesetzte Volumenformen seien dann als parallel angenommen.
'Oieser Aulbau einer Kurventheorie ist rut j ede Bogenliinge & mogtich, wobei dann allerdings i.l'I. KO f, 0 III be rii cksithti~n ist.
Pabel 143
berechnet werden: Dazu benutzen wir die parameterabhangigen "Ableitungsgleichungen" (7)
mit Funktionen
(k~l, ... ,n)
Satz 1: Fur die tiquiaffine Begleitba"i$ (XIt .. . , in) und die tiquiaffinen Krummungen KI>' .. , Kn_1 gelten in allgemeinen Parametem die Beruhnung,formeln
(p~l, ... ,n)
(p~I, ... ,n- l)
BeweiJ: Anwendung der Kettenregel (1) auf x = x 0 s liefert mit (4) sofort die erste Forme!' Unter Verwendung def Ableitungsgleichungen (5) und (7) erhiilt man einerseits
"" xn+l = LQ!+I(so)ik .=1
" L [Q!+I(so) - S~+IKn_.l x. .=1
und andererseits auch
Ein Vergleich liefert nach Umnumerierung die Fonnel (10) .
Berner-k u ng 1 : a . Die angegebene Gleichung (10) fUr die Affinkriimmungen vcrallgemeinert und vereinfacht wescntlich die in [Bar] 8 .10/11 angegebene Darstellung. 8ie ist dort fur die rein affine Kurventhcorie formuliert, auf die im niichsten Abschnitt eingegangen wird. b. Diesclbe Gleichung ist auch giiltig fur p = 0 und liefert
N- (n+l) - 2 .
Bei Verwendung einer beliebigen Bogenlange s (siehe Fu6note 3) ist also die Bedingung Ko == 0 aquivalent zu
144 Pabel
d.h. dazu, daB s proportional zur iiquiaffinen Bogenliinge ist. c. Aus (9) und (10) sind RUch die hohen AbleitungJordnuTigen ...4.( ••• ) der Blaschkeschen aquiaffinen GroBen abzulesen: Nach Definition gilt
a1w
A(x,)::::p , A()'p)::::n+l , A(sp+I)=n+p ,
A(x,,) :::: n + p - 1 A(~p)=n+p+l
mit clem Maximum 2n - 1 und mit clem Maximum 2n .
2. Halbinvariante (relative) Kurventheorie im (An, V')
In [Bar] wird eine affine Kurventhoorie konzipiert, die unter Verzicht auf Vorgabe einer Volumenfonn nur einen speziellen intrinsischen ZU3Q,mmenh4ng liings def Kurve benutzt - seine Definition wird am Ende dieses Abschnitts angegeben. Hier soli eine solche Kurventheorie in einem allgemeineren Rahmen vorgestellt werden.
Geometrisch kann dn lineareT Zwammenhang TV lang~ tiner KUMJe t ...... x(t) fo1-gendermaBen definiert werden: Zu tangentialen C""'-Vektorfeldern X, Y#-O langs der Kurve existieren eindeutig Zerlegungen der Ableitungen dyX in tangentiale und transversale Antcile, dyX = dyXIT + dyXl.l , so daB sich die Tangentialanteile V'yX := dyXIT (IIX) derivativ in X sowie linear (iiber den C""'-Funktionen) in Y verhalten. Es geniigt, bezuglich einer ParametrisierWlg t I-t x(t) die durch 'ili:ldt = ')'(t)i:(t) definierte lokale Zu"o.mmenhllngd:omponente t I-t ')'(t) zu kennen.
Bei3piel: 1m euklidischen Raum (An, < » tiefcrt Orthogonalprojektion den "LeviCivita-Zusammenhangn langs der Kurve:
x X "yX ~< dyX,iXl > 'IXI ~ dy[logL(X)J·X
mit L(X):= IXI. Die lokale Zusammenhangskomponente ergibt sich zu
d ')' = dt logL(i:) = sis
mit der euklidischen Bogenlange s. Es gilt das "Ri«i-Lemma"
dy[L(X)[ ~ L("yX) bzw.
das die Langentreue des Zusammenhangs beschreibt.
Allgemein gilt fUr die Beziehungen zwischen linearen Zusammenhangen und allgemeinen Langenfunktionen lii.ngs einer Kurve das
Lemma: Homogene Langenfunktionen X I-t L(X) fUr tangentiale Vektorfelder X lii.ngs einer Kurve (und damit Bogenlangenfunktionen t I-t set) := f L(i» sowie
Pabel 145
lineart ZU$ammenhange X ....... VX fUr solche Vektorfelder (und damit Zu"ammenhang$komponenten t ....... ")'(t)) konnen durch die Riui-Gleichung VL == 0 fest einander zugeordnct werden: Ihre lokale Darstellung ")' = sis liiBt sich durch s = exp(f ")') bis auf affine Transfonnationen eindeutig nach.'l auflOsen. so daB eine bijektive Zuordnung")' ..... [$J = {C($ - $0) Ie> O} zwischen linearen Zusammenhangen und affinen Klassen von Langenfunktionen besteht.
Ein linearer Zusammenhang V. gegeben durch t ....... ")'(t). liefert wegen V/!{dll = ")' ~ und dual dazu V dt = -")' dt' invariante Differentiale fur I-Formen 'P liings der Kurve
'P=z(t)dt => V'P=(i-,,),z)(t)de
entsprechend fur hahere Formen nach dcr Produktregel
'P=z(t)dt P => Vip = (i-p,,),z)(t)dt p+1
Fur die dem Zusammenhang V zugeordneten Bogcnlangen s gilt V ds =: 0 , eine andere Form der obigen Ricci-Gleichung. Diese Difl'erentialc ermoglichen eine zuminclest halbinvariante Kurventheorie:
Sab 2: Jeder lineare ZU.'Iammenhang lting$ KUf'Ven lie/ert - geeignete Restriktionen an die betrachtete Kurvenklasse vorausgesetzt - halbinvariante Begleitba$en mit zugehorigen halbinvarianten KrUmmungen.
Die Konstruktion dieser GroBen verliiuft folgendermaBen: Man erhaIt zumichst linear unabhiingige vektorwertige Differentiale 1'1 •... , 'Pn durch die Festsetzung
(11) 'PI :=dx
Die lokalen Darstellungcn
(12) (p~I, . .. ,n)
fUhren dann zu einer halbinvarianten Begleitba"i$ t ....... (zdt) .... 'zn(t» mit clem Transformationsgesetz zp(t) = zp(i) (dtldt)P bei einem Parameterwe<:hsel t ....... t(t) auf der Kurve. Invariante Kriimmung$differentiale Qo, .. . ,Qn-l erhaIt man durch die Zerlegung
und damit halbinvariante KrUmmungen t ....... ( ... o(t) ........ n_t(t)) aus den lokalen Darstellungen
(p~O, ... ,n-l)
146 Pabel
mit clem Transformationsgesetz "'p(t) = itp(i) (di/dt)P+l bei einem ParameterwechscI. ( Damit ist eine Kurventheorie moglich wie im metrischen Fall, im vorigen Absclmitt am Beispiel cler ii.quiaffinen Theorie skizziert. Allerdings hat man nur invariantc Richtungcn, kcinc Llingcnnormierung.
Explizite Formeln zur Berechnung der - halbinvarianten Basisvektoren zp = 2:::"'113;("'(, i', ... ) x" und cler - halbinvarianten Kriimmungen "'p = fp(X"X2,'" ;"'(, i', ... ) beziiglich eines vorgegebenen Zusammenhangs 'il mit Komponente t t-+ "(t) - bisher wurclen nur TeillOsungen gefunden, siehe [Bar] 5.8/9 - , sind nun unter Benutzung der zugeordneten Bogenla.ngenfunktionen t ...... set) leicht aufzusteUen: 1st S irgcndeine 'il zugeordnete Bogenla.nge und s t-+ xes) die zugehorige Kurvendarstellung, so gilt wegen 'il ds = 0
a100 (13)
mit
unablUingig von der Auswahl von s. Daraus folgt nach cler Kettenregel unter Beriicksichtigung cler Gestalt (2) cler Kettenregel-Polynome
, , , x" = EQ!(s,,) x" = LQ!(sa) ,i-A: Zk = LQ!(I,s/s,S"/,i, ... ) Z"
k=1 i:=:l obi
und umgekehrt nach (4) zp = r:::1 ¢:(l,j/s, "$"/s, ... ) x" . Vollstandige Elimination jedweder BogenJa.nge s ist wegen cler eingangs angegebenen Forme! (3) zur Berechnung der iterierten Ableitungen (elp
) ebenfalls moglich: Aus s = exp(f "() folgt danach Sp+ 1 = s(p) = Q,,("(, i', . .. ) s . Analoges Vorgehen mit Hilfe von (10) und (13) fur die halbinvarianten Kriimmungen liefert zusammenfassend den
Satz 3 : Fur die halbinvariante Beglcitba"is (z" ... , zn) tmd die halbinvllrillnten K rummungen "'0, ... , "'n_1 gelten in beliebigen Pllrllmdern die Berechnung~formeln
Z" =: 2::::1 Q!(1,Qt("(),Q2("(,i'), ... ) Xi: (p=l, ... ,")
" = >::=, A, Q:=W, Q.(,), ... ) + Q::;:W,Q.(,),···) (p=O, ... ,"-l).
Bemerkung 2 (hinsichtlich eines Fundamenlalsatzes): Die Kriimmungen "0,"" "n-I in einer metrischen (oder auch halbinvarianten) Kurventheorie sind keine unabhangigen Invarianten. Die Nonnierungsbedingung L(i') =
(Die hlbinvariant.en Basisveklorf!n und Kriimmungen sind damit K-T~n50rrn im Sinne von (Bar] 5.7.
Pabel 147
const liefert eine im allgemeinen differentielle Relation zwischen ihnen. Hierzu gehen wir Beispiele an in der affinen Ebene (n = 2) mit der elnzig wesentlichen AbleitungsgleichWlg i'" = -~I i' - ~o i" ;
1. In der euklidiJchen Geomdrie mit L(i) = Iii gilt i'" = - k~ x' + (k' /k}i" mit der euklidischen Kriimmung k. Es besteht die durch .ii: 1 = k~ , .ii:o = - k' /k gegebene differentielle Relation zwischen ~o und ~I
2. In der tiquiaffinen Geomdrie mit L(i) = v(i,i)I/3 gilt immer i'" = -~Ii'. Die Relation lautet: .ii:o == 0 .
3. In der iJotropen Geomdrie mit L(i) =< A, i >= Al . i ' + A~ . i~ gilt immer i'" = - ito i" . ~ Die Relation lautet: ~I == 0 .
(A E IR')
Unter der Vielfalt der moglichen !inearen Zusammenhiinge V liings Kurvcn im An lassen sich - in Anlehnung an die obigen Beispiele 2 und 3 - folgende geometrisch auszeichnen;
Sab 4:
a. 1m affinen Raum An gibt eJ genau emen linearen ZUJammenhang 'V ltingJ (HaupHyp-} Kurt/en t ...... x(t), for den die KrummungIJform 0"0 (und damit aIle KriimmungIJfunktionen KO) identiIJch verJchwinden. 6 Die zugehorigen Bo· genltingen IJind gerade die Affinbogenltingen t ...... set) = fv(x" . .. ,xn)'/N(t)dt bezuglich aller moglichen Volumenformen v im An, definieren alIJo iiquiaffine Kurventheorien.
b. 1m affinen Raum An IJind aile linearen Zwammenhtinge 'V ltinglJ (zultilJlJiger) Kurven t 1-+ x(t), for welche die KrummungJ/orm 0n_1 (und damit aile KrUm· mungJfunktionen Kn_l) identiuh veruhwinden, durch die zugehorigen Bogen· Liingen t ...... set) =< A ,x(i) > mit einem StellungJvektor A E JR" 7 gegeben, definieren al.!o isotrope Kurventheorien .
Die reIJtlichen KriimmungIJformen bilden j eweil.! unabhtingige InlJ4rianfen fUr cine Kurve.
Bewei&.- a. folgt schon aus der Bemerkung l.b b. Aus den Berechnungsformeln von Satz 3 erhii.lt man zunii.chst
.. _I n
Kn_1 = L: AkQ~_k(l,sl';,···) + Q~+I(I, sis, .. . ) = s-I (IJ(n+ l ) + L: An_jS(j). k=O j=1
5Siehe etwa !Sachs) S. 103 ff., insbesondere 5. 121. 6Dieser Zus&mmenhang wird in {Bat) dutchgangig benut1t. 1Die euklidisehe Formulierung ist unwesent lich. Affin invariant isl die durch den Slellungsvektor A
definierle Hyperebene der isolropen Richlungen.
148 Pabel
Zur Bestimmung aller Bogenlangen s mit "' .. -I =: 0 ist also die !ineate Differentialgieiclnlllg sC"+I) + L:j'=1 >' .. _js(j) = 0 zu losen. t ....... 2:(t) selbst und damit alle Linearkomhinationen t _< A,x(t) > ihrer Komponentenfunktionen sind aber nach den Ableitungsgleichungen (7) LOsungen, so dafi nach clem Eindeutigkeitssatz gilt 8(t) =< A,x(t) > (+30)' 0
Die hobe A bleitungsordnung cler Affinbogenlinge in der Blaschkeschen Rquiaffinen Kurvcntheorie liefert - siehe Bemerkung 3.c - eine Bcgleitbasis def Ableitungsordnung 2n - 1 und ein System skalarer Invarianten der Ordnung 2n. Nach clem Vorbild von Wintcrnitz fur die Dimension n = 3 (siehe [Blal § 30) wurde von Paukowitsch ([Pau] 1977) im n-dimensionalen iiquiaffinen Raum (A",v) eine Begleitbasis def mi· nimalen Ableitungsordnung n + 1 mit zugehorigen Invarianten der Ordnung n + 2 konstruiert. In dieser Winternitz· Theorie spielen ebenfalls die Kettenregei-Polynome eine bedeutende Rolle. Dies wird gesondert in [Pab] untersucht.
Literatur
[Bar] Barthel, W. : Zur affinen Dijferentialgeometrie - Kurventheorie in der allgemeinen Affingeometrie . Proc. Congress of Geometry, Thessaloniki 1987 (Ed. by N.R. Stephanidis), 5-19.
[B1a] Blaschke, W . : Vorle."mgen uber Differentialgeometrie . II. Affine DiJ. /erentialgeometrie. Springer, Berlin 1923.
[Good] Goodman, T.N.T.: PropertieJ 0/ p·SplineJ. J. of Approx. Theory 44 (1985), 132-153.
[Pab] Pabel, H.: Zur affinen Winternitz·Theorie. Preprint Wiirzburg 1989.
[Paul Paukowitsch, H .-P. : Begleitfiguren und Jnvarianteru:YJtem minimaler Dijferentiatioru:ordnung von Kurven im reellen n·dimeru:ionalen affinen Raum. Monatsh. Math. 85 (1977), 137-148.
[Sachs] Sachs, H.: Ebene JJotrope Geometrie. Vieweg, Bra.unschweig/Wiesbaden 1987.
Mathematisches Institut der Universitiit Wiirzburg Am Hubland 0-8700 Wiirzburg
Eingegangen am 10. Juli 1989