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www.wireltern.de Berührungspunkte Mitmachmuseen: Wissenschaft zum Anfassen Gegen Masern, Mumps & Co. Die 10 wichtigsten Impfungen Ungleiches Derby So wird Papa zum Pferdeflüsterer www.wireltern.de iPädagogik „Diese Zeit ist sehr kostbar“ Bärbel Schäfer über intensive Familienmomente Freiraum Möbel fürs Kinderzimmer Wie viel Computer & Konsole ist genug? November 2011 € 1.50 C 8750 Wie viel Computer & Konsole ist genug?

KiNDER 11-2011

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Zeitschrift KiNDER für Eltern, Erzieher und Kinder

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BerührungspunkteMitmachmuseen: Wissenschaft zum Anfassen

Gegen Masern,Mumps & Co.Die 10 wichtigsten Impfungen

Ungleiches DerbySo wird Papa zum Pferdeflüsterer

www.wireltern.de

iPädagogik

„Diese Zeit ist sehr kostbar“Bärbel Schäfer über intensive Familienmomente

FreiraumMöbel fürs

Kinderzimmer

Wie viel Computer & Konsole ist genug?

November 2011 € 1.50 C 8750

Wie viel Computer & Konsole ist genug?

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TITELGESCHICHTE8 Bilder, Bits & Bytes

Die multimediale Welt der Kinder

FAMILIE HEUTE16 Pssst ...!

Geheimnisse sind wertvolle Schätze inder kindlichen Entwicklung

18 „Die Kinder ernst nehmen“So ernten Eltern mehr Respekt von ihren Sprösslingen

20 Haltung bewahren!Flexibel und rückenschonend: mitwachsende Möbel

24 InterviewBärbel Schäfer über kostbare Familienzeit, Leistungsdruck und soziales Engagement

>>> INHALT

20 Beweglich: passendes Mobiliar fürs Kinderzimmer 32 Schutzschild: Welche

Impfungen Kinder brauchen8 Neue Medien: Tipps für den richti-gen Umgang mit Computer & Co.

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14 Sieben Übernachtungen auf Fehmarn und Spiele 14 Sprechender Stift und Spiele 22 Möbelgutscheine 23 Schreibtisch 44 Reisetrolleys für Kinder

Online-Gewinnspiele

28 Konsole und Lernspiele 45 Camping-Urlaubswoche

GESUNDHEIT30 Bauchgrummeln

Das hilft gegen Magen-Darm-Infekte

32 Gut geschütztImpfungen: wenig Aufwand, große Wirkung

KINDERKOCHKLUB36 Auf die Pizza, fertig, los

Knuspriges vom Blech

REISE38 Sattelfest

Allein unter Pferden

42 GipfeltreffenHaslital: familienfreundliche Destination im Berner Oberland

44 Reisetipps

LERNEN & SPIELEN46 Anfassen strengstens

erwünscht!Immer einen Besuch wert: Mitmachmuseen

KINDERGARTENNEWS50 Verschnupft

Pro & Kontra: Trotz Erkältung in die Kita?

51 Alles ohne Zucker?Leserbriefe zum Thema „Süßigkeitenverbot“

KINDERKISTE52 Malen, Spielen, Basteln & Lesen

UND SONST ...6 Hingucker

14 News26 Medientipps56 Letzte Seite58 Spaß muss sein/

Impressum

Die Themen auf dem Titel sind farbig gekennzeichnet

GEWINNSPIELE

44 Immer mobil: Mit einem Reisetrolleysind kleine Abenteurergut ausgestattet

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>>> HINGUCKER

WiesenträumeHolt den Sommer ins Haus: Das „Spielkissen Wiese“ mit Marienkäfer, Wurm undSchmetterling ist kuschelig und regt die Fantasie an. 33 mal 33 Zentimeter, etwa 26 Euro, www.sigikid.de

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Der Winter Hier kommt die neue Lieblingsfarbe

Vielfraß

„Sorgenfresser Ernst“ verschluckt mit seinem Reißverschlussmund schlechte Gedanken im Nu und macht kleine Unglücksraben wieder glücklich. Etwa 30 Euro,www.schmidtspiele.deLeichtgewicht

Bei Wind und Wetter: Die „Light Weight Insulation Jacket“ in„Parrot Green“ von Isbjörn of Sweden ist winddicht, wasser-abweisend und dennoch atmungsaktiv.Größen 86/92 bis 134/140, etwa 110 Euro, www.scandic.de

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>>> TITELGESCHICHTE

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45 Minuten dürfen die BrüderSamuel (10) und Leander (7)täglich an ihrer Wii spielen.„Wir müssen vorher fragen,ob wir spielen dürfen. Häufiggehen wir aber auch lieberraus, und ich lese auch viel“,erklärt Samuel. Sein jüngererBruder ergänzt: „Wir spielenauch gerne zusammen Brett-spiele – zum Beispiel Mono-poly oder Siedler von Catan.Mir ist es egal, ob ich einBrettspiel spiele oder an derWii.“

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verantwortungsbewusst umgehen kann.“Ein ähnliches Problem sieht Thomas Rath-geb auch in Sachen Social Media. Die KIM-Studie hat festgestellt, dass verstärkt auchKinder ab zehn Jahren in sozialen N etz-werken wie beispielsweise Facebook ange-meldet sind, obwohl diese Plattformennicht für sie bestimmt sind. „Das Ange-bot richtet sich an Er wachsene! Für Kin-der gibt es spezielle Kinder chats – undder Einstieg in die Kommunikationsmög-lichkeiten des Internets sollte von Erwach-

senen positiv begleitet werden. Für denAnfang reicht es aus, w enn Kinder mitFreunden und Gleichaltrigen kommuni-zieren und nicht mit der g anzen Welt!“Die Medienerziehung beginnt nicht erst,wenn Probleme auftauchen, sondern imVorfeld – bei der Anschaffung der Geräteund der Auswahl der Angebote, die im In-ternet genutzt werden.

Spiel, Spaß, Spannung – Gefahr?

Wie ein altersgerechter Zugang zu denMedien für Kinder aussieht? „Je jüng erdie Kinder, desto weniger elektronischeMedien sollten sie nutzen“, formuliert Dr.Claudia Lampert eine mögliche F austre-gel, an der sich Elt ern orientieren kön-nen. Zudem müssen E ltern sich fragen:Wie viel Zeit sollen Medien im Alltag mei-nes Kindes einnehmen? Wie soll sein Tag,wie die Woche aussehen? Und vor allem:Was ist meinem Kind zumutbar? Das is tnicht einfach zu beantw orten und sehrindividuell! „Die meisten Eltern treffenmit ihren Kindern Absprachen über Nut-zungsdauer und die Häuf igkeit der Nut-zung“, weiß Thomas R athgeb. Durch-schnittlich verbringen Kinder pro T ag,nach Aussagen der Eltern:

• 98 Minuten vor dem Fernseher• 44 Minuten am PC• 24 Minuten im Internet• 36 Minuten an der Konsole

Bei den Konsolenspielen ist dabei derstärkste Anstieg zu verzeichnen. Spielten2008 Kinder (sechs bis 1 3 Jahre) noch 29Minuten lang, sind es in der aktuellen KIM-Studie 2010 schon 36 Minuten. Aber nichtdie Dauer allein entscheidet, ob das Spiel-verhalten des Kindes bedenklich ist, sondern welche Spiele gespielt werden, wiedas Kind die Spiele nutzt, in welchen

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>>> TITELGESCHICHTE

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> ihr Kind zu lange und viel zu viel vor demBildschirm hängt, vor welchem auch im-mer. „Die Sorge spiegelt die Unsicherheitder Erwachsenen wider. Gerade bei Com-puterspielen und Onlineangeboten zeigtsich eine große Verunsicherung und teil-weise eine Überforderung“, weiß Dr. Clau-dia Lampert, Erziehungswissenschaftlerinmit dem Forschungsschwerpunkt Medien-pädagogik. Die Sorge sei jedoch ein gutesZeichen, findet sie, denn sie zeig e, dass

sich Eltern Gedanken machen über Medien und deren Wirkung auf denNachwuchs. Nicht alle Elt ern tun das,wenn sie den ausr angierten Fernseherund den veralteten PC ins Kinderzimmerstellen. Und: Jüngeren Kindern ein internetfähiges Handy in die Hand zudrücken, findet Lampert bedenklich. „Väter und Mütter sollten sich Gedankenmachen, ob ihr Kind das Internet ständigverfügbar haben muss, und ob es damit

Alina soll einen kontrollier-ten Umgang mit den ver-schiedenen Medien lernen –das ist ihren Eltern wichtig.„Ich habe mit meinen Elternabgesprochen, dass ich eineStunde pro Tag an einer Konsole spielen oder fern-sehen darf. Das finde ich inOrdnung. Schließlich hatman ja gar keine Freunde,wenn man sich nur mit derKonsole oder dem Computerbeschäftigt. Ich spiele nichtjeden Tag, nur wenn es reg-net“, sagt die Neunjährige.

„Die meisten Elterntreffen Absprachen“

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Marie hat einen Schatz: EinenStein, der g anz besonders funkelt! Und weil er das tut,muss er magische Kräf te besit-

zen und zaubern können, freut sich dieFünfjährige. Sie wickelt ihren Zaubersteinin ein Taschentuch, damit ihr Schatz si-cher ist, vor anderen, v or neugierigenBlicken und Händen. A uch Mama und Papa dürfen den Stein nicht sehen, sonstverliert er seine Zauberkraft! Maries Herzklopft und es kribbelt in ihrem Bauch vorAufregung, als sie den eing ewickeltenStein unters Kopfkissen schiebt, in sein sicheres Versteck. Zum ers ten Mal hat Marie etwas, das ihr ganz alleine gehört:ein richtiges Geheimnis!

halb werden selbst Mama und Papa nichteingeweiht, bis die Kinder die Spannungnicht mehr aushalten und das Geheim-nis aus ihnen her ausplatzt. „Im V or-schulalter sind sie den Eltern meist nochzu nahe, um ein Geheimnis be wusst zuhüten“, erklärt Professor Dr. Renate Val-tin, „sie verschweigen etwas, das sie nichtausdrücken können, verstecken manches,spielerisch oder vielleicht auch aus V er-legenheit, oder sie er zählen ein Ereignisanders, als es tatsächlich passier t ist“,weiß die Erziehungswissenschaftlerin, diesich mit der sozial-kognitiven und mora-lischen Entwicklung von Kindern und Ju-gendlichen beschäftigt. Aber: „Es gelingtihnen noch kaum, absichtlich etwas g e-

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>>>FAMILIE HEUTE

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Pssst ...!Geheimnisse sind wertvolle Schätze in der kindlichen Entwicklung

Ein Geheimnis zu besitzen, ist eine wichtige Erfahrung im Kinderleben. Und: ein entscheidender Faktor für den Aufbau einer eigenen Identität.

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Das Geheimnis der Geheimnisse

Die Welt der Kinder ist voller Geheimnis-se: Versteckte Schätze, geheime Wege, rät-selhafte Zeichen, Botschaf ten und Spra-chen, die nur sie v erstehen können. Esgibt Kinder, die entdecken Geheimnisseoder Heimlichkeiten ganz spontan, ande-re entwickeln die dafür nötigen Fähigkei-ten erst nach und nach, meis t zwischen

drei und fünf Jahren. In diesem Alt er istes Kindern besonders wichtig, dass ihr Ge-heimnis ihnen ganz allein gehört. Des-

„Eine eigene, private Welt“

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>>>FAMILIE HEUTE

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„Die Kinder ernst nehmen“

So ernten Eltern mehr Respekt von ihren Sprösslingen

Ein entspanntes Verhältnis zu ihren Kindern, ohne ständiges Meckern und gegenseitige Vorwürfe – das wünschen sich nahezu

alle Eltern. Wie eine solche Beziehung gelingen kann, erklärt der dänische Familientherapeut Jesper Juul.

KiNDER: Herr Juul, Sie empfehlenEltern, eine gleichwürdige Beziehungzu ihren Kindern aufzubauen, wennsie sich mehr Respekt vom Nach-wuchs wünschen. Jesper Juul: Ja, in einer gleichwürdigenBeziehung werden alle Beteiligten wahr-und ernst genommen. Dazu gehört, dassEltern sich die Wünsche und Bedürfnisseihrer Kinder anhören und diese auchberücksichtigen, wenn sie etwas zu ent-scheiden haben.

Respektiert ein Kind seine Elternautomatisch, wenn die Familie dieseForm der Beziehung lebt?Wenn ich auf Elt ern treffe, die sag en „Unsere Kinder haben keinen Respekt voruns!“, kommt im Gespräch immer heraus, dass alles mit einem Mang el anRespekt auf der Elt ernseite angefangenhat. Sobald die Elt ern ihr Verhalten än-dern, ändert sich auch die R eaktion derKinder. Es gibt weniger Konflikte und allefühlen sich wohler. Das Problem is t nur:Wie machen Eltern das? In unserer Erzie-hungsgeschichte gibt es so viel, was respektlos gegenüber Kindern ist, da is tes nicht leicht, den Nachwuchs plötzlichernst zu nehmen.

Kann ich überhaupt „Nein!“ sagen,wenn ich die Wünsche und Gefühlemeines Kindes ebenso ernst nehme,wie meine eigenen?Aber ja. Geben Sie mir ein Beispiel?

Gleich gibt es Essen und ich möchtenicht, dass mein fünfjähriger Sohnvorher Schokolade nascht.Dann schauen Sie den Fünfjährig enfreundlich an und sagen: „Nein, das gehtjetzt leider nicht!“ Er warten Sie jedochnicht, dass Ihr Sohn damit einverstandenist. Er dar f durchaus ein paar Minut en unzufrieden mit Ihnen sein. Schieben Siedem „Nein“ zudem nicht gleich ein „Du

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Echt super„Nein” zu sagen, das ist manchmal gar nichtso leicht. Das weiß auch Lena. Sie wird vonallen Nachbarn und Verwandten immer geknuddelt und geküsst, und das kann siegar nicht leiden! Eines Tages reicht es ihr.Isabel meint: „Mir gefällt das Buch richtiggut, weil Lena am Ende so stark ist. IhreIdee ist echt super! Bei den Bildern habeich mich schlapp gelacht, am witzigstenfand ich Onkel Erwin mit seinem stacheligen Bart. Ich finde mit dem Buchlernt man, dass man ,Nein’ sagen kann,auch bei Fremden.“ ☺☺☺Petra Mönter und Barbara Korthues:„Küssen nicht erlaubt“, Kerle Verlag 2011, 12,95 Euro.

Absolut süßCloudette, die winzige Wolke, ist manchmaltraurig. Denn wenn die anderen Wolkenstürmen und regnen, kann sie nicht mitmachen. Aber auch die kleine Cloudettebekommt ihre Chance. Isabel urteilt: „Ichglaube, die Geschichte ist für jüngere Kinder, man lernt eben, dass Kleine auchwas können. Meiner Schwester hat dasBuch zum Beispiel echt gut gefallen. Ichkonnte viel selbst lesen, leider ist dieSchrift manchmal ein bisschen zu klein.Aber die Bilder sind absolut süß!“ ☺☺

Wirklich tollDie Bergziege hat genug vom kalten Winter. Also nimmt sie einen Job als Postbotin an – in der Savanne! Beim Briefeaustragen begegnen ihr ungewöhnliche,aber sehr nette Tiere. „Meine Mama musste mir die Geschichte vorlesen, dennes gibt viel Schrift und die ist klein“, sagtIsabel. „Das Buch ist aber wirklich toll! Esgibt so viel zu entdecken, auf jeder Seitesind lustige kleine Sachen versteckt. Sehrwitzig, dass die Ziege den Elefanten garnicht erkennt. Aber kein Wunder: Sie hat ja noch nie einen gesehen!“ ☺☺☺

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>>>MEDIENTIPPS

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Keine gute IdeeMama und Papa Möwe geben ihren Zwillingen den gleichen Namen: Gertrud.Das bedeutet jede Menge Ärger für Gertrud und Gertrud. Isabel findet: „DieBilder waren toll und die Gertruds sindecht niedlich. Aber von der Geschichte war ich nicht so begeistert. Es ist keinegute Idee, den beiden den gleichen Namen zu geben, denn dann kommen immer beide Möwen angeflogen, wenn man Gertrud ruft. Ich wäre auch beleidigt,wenn meine Schwester den gleichen Namen hätte.“ ☺

LESEFUTTER:Büchertipps ausKindersicht

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Nachwuchs-KritikerIsabel geht in die erste Klasse und kann schon ganz gut lesen. Weil die Sechsjährige gerne schmökert, hat

sie für KiNDER die neuesten Bilderbücher unter die Lupe genommen. Ein starkes Mädchen hat

sie dabei besonders beeindruckt.

Tom Lichtenheld: „Die kleine WolkeCloudette“, Baumhaus Verlag 2011,12,99 Euro.

Constanze Spengler: „Zum Elefantenimmer geradeaus“, Beltz 2011, 5,95 Euro.

Katja Alves und Irene Mehl: „Gertrudund Gertrud“, Mixtvision Verlag 2011,13,90 Euro.

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Nahezu kein Kind bleibt da von verschont: Brechdurchfall plagtmitunter ganze Kindergarten-gruppen. Die Symptome: dünner,

wässriger Stuhl, meist mehrmals täglich.Häufig wird das lästige Übel von Erbre-chen und Fieber begleitet.

Wer ist Schuld?

Verursacher von Magen-Darm-Infektensind Bakterien oder Viren (70 bis 80 Pro-zent). Als eine der Hauptübeltät er geltendie Rotaviren. Sie sind die häufigste Ursa-che von Brechdurchfall bei Säuglingenund Kleinkindern. Fast jedes Kind er-krankt bis zum fünften Lebensjahr einmalam Rotavirus-Brechdurchfall. Die Folgen:quälende Bauchschmerzen, wässrige Durch-fälle, Erbrechen und F ieber. Gegen dieseErkrankung gibt es eine Schluckimpfung,die aus zwei beziehungsweise drei Teilimp-fungen besteht. Die erste Impfung kann

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>>>GESUNDHEIT

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Durchfall kommt gerne

plötzlich und ohne

Vorwarnung. Fast jedes

Kind kennt die lästigen

Darmbeschwerden.

Meist sind sie schnell

überstanden. Mitunter

sind Abwarten und

Teetrinken jedoch

keine geeignete

Therapie.

Bauch-grummelnDas hilft gegen Magen-Darm-Infekte

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Was können Eltern tun?

Die meisten Brechdurchfälle heilen vonselbst aus und sind nach einem T ag überstanden. Der dur chfallgeplagte Körper verliert jedoch viel Flüssigkeit undSalze (Elektrolyte), die es rasch zu ersetzen gilt. Die „Gesellschaft für Kinder-gastroenterologie und Ernährung (GPGE)“betont, dass Getränke wie Säfte oder Tee

mit Zucker für die kleinen P atientennicht geeignet sind. Kinder sollt en statt-dessen Trinklösungen (Elektrolyt-Glucose-Lösung) aus der Apotheke oder ab demsiebten Lebensmonat auch Elektrolyt-Reis-schleim bekommen. Sie ent halten Salzeund Traubenzucker in einem für den Auf-bau der Dar mschleimhaut günstigen Verhältnis. Säuglinge und Kleinkinder

ein Baby ab dem Alter von sechs Wochenbekommen, bis zur Vollendung des sechs-ten Lebensmonats sollte die Immunisie-rung abgeschlossen sein. Die S tändigeImpfkommission (STIKO) hat zwar nochkeine allgemeine Empfehlung für alleSäuglinge ausgesprochen, stuft diese vor-beugende Maßnahme jedoch als sinnvollfür Säuglinge ein, die bereits eine Kinder-tagesstätte besuchen.

Durchfallviren werden durch direktenKontakt weitergegeben. Außerdem tum-meln sie sich auf Türklink en, auf Spiel-zeug oder in der Tur nhalle der Schule.Bakterien hingegen – wie Salmonellenoder Campylobacter-Bazillen – f inden sich vorwiegend in verdorbenen Lebens-mitteln.

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>>>REISE

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SattelfestAllein unter Pferden

Für eine pferdeverrückte Tochter sind Reiterferien der Himmel auf Erden, für den Papa ein Abenteuer der besonderen Art.

Karlotta ist verliebt. Mirko hatgroße Kulleraugen, eine samtwei-che Nase und ist so knuddelig wieihr Kuscheltier, behauptet meine

Tochter. Ich finde, Mirko hat gelbe Zähneund 20 Kilo zu viel auf den Rippen. Mirkoist Karlottas Pflegepony während unseresHerbsturlaubs auf einem Reiterhof. IhrenJob als Pf erdepflegerin nimmt meineNeunjährige ernst. Mirko bekommt nichtnur zweimal pro Tag ein Vollwaschpro-gramm, sondern auch massenhaf t Strei-cheleinheiten und Leckerlis. Der dickeHaflinger kann sich nicht beklag en. Ichdagegen komme mir ein bisschen vernachlässigt vor. Schon bei unserer Ankunft war Karlotta sofort im Stall verschwunden, während ich noch den Ge-ruch von Heu und Misthaufen einatmeteund mich aus der Ferne mit den Pferdenanfreundete, die aus den Bo xenfensternschnaubten. Mit diesen Tieren hatt e icheigentlich noch nie etwas zu tun, w ennman von der Planwagenfahrt bei meinem

feuchtfröhlichen Junggesellenabschiedvor Jahren absieht. U m Karlottas Reitlei-denschaft zu verstehen, habe ich einenVater-Tochter-Reiturlaub gebucht. UnserReiseziel, der Reiterhof Tramm, liegt inder Nähe von Damp an der Os tsee. Der

ehemalige Bauernhof, den die pf erdebe-geisterte Familie Tramm vor 40 Jahren ineinen Reiterhof umgewandelt hat, ist idyl-lisch von Feldern, Kuhweiden und Waldumgeben. Hier gibt es Platz für 75 Pf er-de, drei Reithallen, etliche Reitplätze,

eine Galopprennbahn und sogar ein Pfer-desolarium.

Stalldienst und Pferdewahn

Meine Tochter trabt schon morgens umsieben in Reitstiefeln in den Stall, zum

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