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www.kinderzentrum-mecklenburg.de Kindesentwicklung 1.-3. Lebensjahr Referentin: Dr. Jurina Karsten-Schäfer FÄ für Kinder- und Jugendmedizin

Kindesentwicklung 1.-3. Lebensjahr Kindesentwicklung 1.-3. … · 2014. 6. 11. · • Orales Erkunden entspricht einem tiefen inneren Bedürfnis des Kindes, Verbote machen keinen

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Kindesentwicklung

1.-3. Lebensjahr

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Kindesentwicklung

1.-3. Lebensjahr

Referentin:

Dr. Jurina Karsten-Schäfer

FÄ für Kinder- und Jugendmedizin

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Spielentwicklung

als Parameter der kognitiven

Entwicklung

nach Largo, 1993

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1.-3. Lebensjahr

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Entwicklung des Spielverhaltens (1)

Spielverhalten mit Erkundungscharakter

• Orales Erkunden (ab 4. LM)

• Manuelles Erkunden (ab 6. LM)

• Visuelles Erkunden (ab 8. LM)

Mittel zum Zweck

Spiel mit Objektpermanenz

nach Largo, 1993

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• Orales Erkunden entspricht einem tiefen inneren

Bedürfnis des Kindes, Verbote machen keinen Sinn

• Objekte werden nicht mit den Augen, sondern mit dem

Mund untersucht

• Befühlen mit den Lippen und Abtasten mit der Zunge

• Informationen über Größe, Konsistenz, Form,

Oberfläche, Geschmack

• 2. Hälfte des 1. Lebensjahres am intensivsten

• Endet mit dem 18. LM

nach Largo, 1993

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• Bewegen von Gegenständen in der Luft, Schlagen

von Gegenständen auf die Unterlage, Reiben auf

einer Unterlage, Auf-den-Boden Werfen

• Erfahrung unterschiedlichen Gewichtes, Form,

Konsistenz, Verursachung einer Vielfalt an

Geräuschen etc.

• Beispiel: 8 Monate altes Kind im Hochstuhl, das mit

Spielzeug spielt und es dann herunterwirft

nach Largo, 1993

Manuelles Erkunden im 6. bis 15. Lebensmonat

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• Visuelles Erkunden ab dem 8. Lebensmonat, ab dem

2. LJ Abnahme an Intensität, Persistenz jedoch als

dominierendes Explorationsverhalten lebenslang

• Gegenstände werden ausdauernd inspiziert, nach allen

Seiten gewendet, mit dem Zeigefinger sorgfältig

betastet, als ob das Kind die Augen mit dem

Zeigefinger führen wolle

• Erkenntnis über Form und Farbe von Gegenständen

nach Largo, 1993

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• Mittel zum Zweck, Begreifen einfacher kausaler

Zusammenhänge

• Beginn Ende des 1. Lebensjahres

nach Largo, 1993

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• Z. B. durch Schütteln einer Glocke erklingt ein

Geräusch, Zusammenhang zwischen Handbewegung

und Glockenton, ein Spielzeug wird an einer Schnur

herangezogen, eine Spieluhr wird durch Zug an einer

Schnur aktiviert, Drehen eines Wasserhahns,

Lichtschalter etc.

• !!Unfallgefahr, z.B. Anziehungskraft von Herdschaltern

Mittel zum Zweck: Beispiele

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• Suchen nach Gegenständen, die aus dem Blickfeld

geraten sind

• Voraussetzung: ein sich ausbildendes

Kurzzeitgedächtnis

• Das Kind weiß jetzt, dass ein Objekt, das nicht mehr

gesehen wird, dennoch existiert. Bis zum 9. LM gilt :

aus den Augen aus dem Sinn

Spiel mit Objektpermanenz ab dem 9. Lebensmonat

nach Largo, 1993

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• Beispiele: Spielzeug wird vom Tisch geworfen, Guck-

Guck- Spiel, Würfel wird unter einem Becher versteckt,

Teddy wird zugedeckt etc.

• Zunächst Initiative bei den Eltern, später übernimmt

das Kind die aktivere Rolle, z.B. Versteckspielen

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• Inhalt-Becher-Spiel (ab 18. LM)

• Vertikales Bauen (ab 18. LM)

• Horizontales Bauen (ab 21. LM)

• Vertikal-horizontales Bauen (ab 30. LM)

• drei-dimensionales Bauen (ab 3.LJ)

Spielverhalten mit räumlichen Charakteristika

nach Largo, 1993

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• Im 2. Lebensjahr spiegelt das Spielverhalten erstmals

das Raumverständnis des Kindes wider.

• Das Kind setzt sich mit räumlichen Beziehungen

zwischen den Gegenständen, den Dimensionen des

Raumes und der Schwerkraft auseinander

nach Largo, 1993

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• Mit 6 LM kein Interesse an der Kugel

• Mit 7 LM Interesse und Versuch, durch das Glas an

die Kugel zu gelangen

• Mit 9 LM Versuch mit dem Zeigefinger durch die

Öffnung an die Kugel zu gelangen

• Mit 12 LM Schütteln

• Mit 18 LM gezieltes Umkippen

Experiment: Fläschchen mit kleiner Holzkugel

nach Largo, 1993

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Interesse an Inhalt und Behälter äußert sich im Alltag

durch Vorliebe für Ein- und Ausräumen, z.B. von

Schubladen, Körben, Sandförmchen etc. Ineinander-

Stecken von Bechern unterschiedlicher Größe, etc.

Entwicklung einer inneren Vorstellung vom Volumen

eines Behälters, Beispiel: Auskippen von Sand aus

einem hohen Becher in eine flache Schale

Erwerb prä-mathematischer Kenntnisse

nach Largo, 1993

Inhalt-Becher- Spiel 18 LM

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• Mit 12 LM sind einige Kinder in der Lage kleine

Türme aus Bauklötzen zu Bauen, spätestens mit

18 LM

• Auch andere Gegenstände werden gestapelt

• Abklingen mit 24 LM

Vertikales Bauen

nach Largo, 1993

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• Der Turmbau wird mit 21-24 LM vom Zugbauen

abgelöst

• Reihung von Klötzen oder anderen Gegenständen

hintereinander

• Größtes Interesse mit 24-30 LM. S. Beliebtheit der

Holzeisenbahn

Horizontales Bauen

nach Largo, 1993

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• Verbindung der vertikalen mit der horizontalen

Raumdimension

• Bauen einer Brücke, Quadrat aus 4 Klötzen etc.,

• Beispiel Puppenmöbel: mit 15 LM fehlendes

Verständnis für die Anordnung der Möbel, mit 18 LM

werden die Möbel eher gestapelt,

• erst mit 24-27 LM Entwicklung eines räumlichen und

funktionellen Verständnisses, sodass Stühlchen und

Tisch so arrangiert werden, dass die Püppchen plaziert

werden können. Der Tisch wird gedeckt etc.

Vertikal-horizontales Bauen

nach Largo, 1993

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• Bis 5.LJ räumliche Vorstellungskraft so weit

entwickelt, dass komplexe Gebilde wie Häuser,

Flugzeuge, Autos etc gebaut werden können

Menschzeichnung mit den wichtigsten Körperteilen

Dreidimensionales Bauen nach dem 3. LJ

nach Largo, 1993

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• 2.-3. LJ Kritzelstadium erst spitz, dann rund (flache,

dann runde Spirale), Kopffüßler zwischen 3.-4. LJ, 4.-

5.LJ

Zeichnen und Malen

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• Verständnis für Raumdimensionen erhält das Kind

nur durch konkrete Erfahrungen, durch ständig sich

wiederholendes Ausprobieren.

nach Largo, 1993

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• Erst wenn sie durch die konkrete Erfahrung zu der

Einsicht gekommen sind, dass Höhe, Breite und Tiefe

z. B. von Gefäßen gleichermaßen von Bedeutung sind,

begreifen sie auch später die abstrakte Aussage, z.B.

dass das Volumen von Flüssigkeiten und Gefäßen aus

dem Produkt dieser 3 Größen berechnet werden kann

• D.h. das Kind erarbeitet sich im Spiel die

Basiskompetenzen für das spätere schulische Lernen

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Entwicklung des Spielverhaltens (2)

Spielverhalten mit Symbolcharakter

• funktionelles Spiel (ab 12. LM)

• repräsentatives Spiel (ab 18. LM)

• sequentielles Spiel (ab 21. LM)

• symbolisches Spiel (24. LM)

• Rollenspiel (3 ½ - 4 Lj)

Kategorisieren (ab 24. LM)

nach Largo, 1993

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• Funktionelles Spiel bedeutet die einfachste Form

des funktionell richtigen Umganges mit einem

Gegenstand durch direkte Nachahmung

• Die Verwendung des Gegenstandes bleibt auf den

Körper des Kindes beschränkt

• Beispiel: Löffel wird zum Mund geführt, Zahnbürste

eingesetzt etc.

• Ab. 12.Lebensmonat

nach Largo, 1993

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• Beispiel: Füttern der Mutter, Kämmen des Vaters

• In einem 2. Schritt Übertragung der Handlung auf

Puppen: die Puppe wird gefüttert

• Ab 12.-18.LM

nach Largo, 1993

Repräsentatives Spiel I: Übertragung einer Handlung

auf andere Personen

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• Der Löffel wird der Puppe in die Hand gegeben

und gespielt, die Puppe esse selber

Repräsentatives Spiel II: Vorstellung, dass die Puppe

selbst aktiv wird

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• Sequentielles Spiel : Handlungen werden

nachgeahmt, die thematisch mit einander verbunden

sind, z.B. Mahlzeit am Familientisch wird nachgespielt

(21.-24-LM)

• Symbolisches Spiel: ein Gegenstand erhält die

Funktion eines anderen. Z.B ein Schuh wird zum

Auto, in das die Puppe gesetzt wird (21-24. LM)

nach Largo, 1993

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• Rollenspiel: Fähigkeit andere Kinder in sein Spiel mit einzubeziehen.

• Zunächst sequentielle Abläufe in gemeinsamen Aktivitäten.

• Nächste Stufe: Übernahme einer anderen Rolle, z.B. Vater-Mutter-Kind –Spiel.

• Voraussetzung hierfür ist die sog. Theorie of Mind, d.h. die Fähigkeit sich in andere Personen hineinzuversetzen, die Erkenntnis, dass andere Personen andere Gefühle, Bedürfnisse haben, als das Kind selbst.

• Ab 3,5-4 LJ

nach Largo, 1993

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• Ab. 18.-24.LM Sortieren von Gegenständen nach

bestimmten Eigenschaften z.B nach Größe, Farbe,

Dicke, Funktion etc.

• Fähigkeit, Formen zuzuordnen im 3. LJ, Formwürfel

werden beliebtes Spielzeug

nach Largo, 1993

Kategorisieren:

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• Facit: alle Kinder spielen nach einer festgelegten

Reihenfolge, jedoch in unterschiedlicher Intensität und

in unterschiedlichem zeitlichen Rahmen.

• Daraus ergibt sich eine große interindividuelle Varianz

nach Largo, 1993

• In das kindliche Spiel fließen die unterschiedlichen

Begabungen des Kindes ein, sodass auch hieraus

wieder eine noch größere Variabilität des Spiels

resultiert

• Dennoch können wir aus dem momentanen Niveau

des kindlichen Spiels auf seinen Entwicklungsstand

schließen

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3 Formen des Lernens (1):

• Orientierung in den ersten Lebensjahren an den

Hauptbezugspersonen

• Grundlage ist die Fähigkeit zum Nachahmen.

Nachgeahmt werden nur die Verhaltensweisen, die

dem jeweiligen Entwicklungsstand des Kindes

entsprechen

Soziales, imitatives Lernen

nach Largo, 1993

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3 Formen des Lernens (2):

• Kennenlernen der gegenständlichen Umwelt

• Entwicklung von räumlichem

Vorstellungsvermögen

• Verständnis für kausale Beziehung

• Kategorisieren

Objektorientiertes Lernen

nach Largo, 1993

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3 Formen des Lernens (3):

• Erstes Bedürfnis nach Unterweisung bei Was- und

Warum-Fragen in der frühen Sprachentwicklung .

• Das Kind möchte Personen, Gegenstände und

Vorgänge erklärt bekommen.

Lernen durch Unterweisung

nach Largo, 1993

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Bedeutung des kindlichen Spiels

• Erfahrungen für seine soziale, geistige und sprachliche

Entwicklung

• Der Sinn des Spiels liegt nicht in einem Endprodukt,

sondern in der Handlung selbst.

• Das Spiel wird durch das Kind bestimmt und ist

lustbetont. Kein Einüben oder Antrainieren

nach Largo, 1993

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• Das Spiel ist alterspezifisch, entsprechend des

Entwicklungsstands

• Die zeitliche Abfolge der spielerischen

Verhaltensweisen ist bei allen Kindern gleich.

• Mädchen und Jungen unterscheiden sich in ihrem

Spiel in den ersten zwei Lebensjahren kaum.

• Ein Spielzeug ist jeder Gegenstand, der für das Kind

interessant und ungefährlich ist.

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Sinn und Zweck des kindlichen Spiels

Kinder spielen, um:

• Angeborene Verhaltensweisen einzuüben

• Erfahrungen über die physikalische Eigenschaften der

gegenständlichen Umwelt zu sammeln

• Sich Handlungsabläufe und den funktionellen Gebrauch

von Gegenständen anzueignen

nach Largo, 1993

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• Soziale und sprachliche Fähigkeiten durch

Nachahmung zu erwerben.

• Räumliche, kausale und kategorische

Gesetzmäßigkeiten zu entdecken

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Aufgaben der Eltern und Bezugspersonen

• Gestaltung der Umwelt so, dass das Kind

entwicklungsspezifische Erfahrungen machen

kann

• dem Kind Vorbild sein

• das Kind in denjenigen Bereichen zu unterrichten,

für die es Interesse zeigt

nach Largo, 1993

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Rolle des Erwachsenen bei kindlichen Spiel

• Vorbild zum Nachahmen zu sein

• Spielpartner zu sein

• Spielsachen anzubieten

nach Largo, 1993

• Beteiligen wir uns am kindlichen Spiel, sollten wir das

Kind dort abholen, wo es in seiner Entwicklung steht.

• Ist unser Spiel dem Entwicklungsstand des Kindes

nicht angepasst, wird das Kind über- oder

unterfordert und es wird das Spiel verweigern.

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Hilf mir, es selbst zu tun (Maria Montessori)

• Lernen bedeutet für das Kind nicht, Fähigkeiten und

Wissen zu erwerben, sondern Erfahrungen zu machen,

die seinem Wissensstand sprechen.

• Durch selbstbestimmtes Lernen eignet sich das Kind

Lern- und Problemlösungsstrategien an und kommt zu

einem guten Selbstwertgefühl.

• Aus solchen Erfahrungen heraus lernt es die soziale und

gegenständliche Umwelt zu begreifen.

nach Largo, 1993

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• Alles, was wir dem Kind beibringen, kann es nicht

mehr lernen. (J.Piaget)

• Das Gras wächst nicht schneller, wenn wir daran

ziehen.(altes afrikanisches Sprichwort)

• Nur, wenn das Kind sein Handeln selbst

kontrollieren kann, wird es interessiert bleiben und

seine Aktivitäten werden zu sinnvollen Erfahrungen.

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• Filmbeispiele

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Vielen Dank für Ihre

Aufmerksamkeit!